Episode 208: Doctor Who, A Christmas Carol – SciFi-Weihnachtsstimmung aus Großbritannien
Endlich kann ich wieder Doctor Who in diesen Podcast schmuggeln. Was Weihnachtlichkeit betrifft, gibt es kaum eine Möglichkeit, diese Episode aus dem Jahr 2010 zu übertreffen. Und da wir bei dieser Serie so uneins sind wie sonst nie, wirst sicherlich du heute der Grinch sein und ich derjenige, dem Weihnachtsfreude aus dem Hintern strahlt.
Auf einem fremden Planeten stößt der Doktor auf Kazran Sardick, der die dichte Wolkendecke kontrolliert. Und damit die gesamte Bevölkerung. Ein Raumschiff mit 4000 Menschen ist in Gefahr und nur Kazran kann sie mit seiner Maschine retten. Der allerdings ist kaum gewillt, sich um andere Leben zu scheren als sein eigenes. So beschließt der Doktor, das Buch a Christmas Carol nachzustellen und mit seiner Zeitmaschine in die Vergangenheit dieses Mannes zu reisen und sein Leben so zu beeinflussen, dass er ein besserer Mensch wird und in der Gegenwart den 4000 Seelen hilft, die ohne seine Hilfe den sicheren Tod finden. Auf dem Weg machen wir Bekanntschaft mit Abigail, die vor allem sehr gut singen und sehr gut krank sein kann. Wobei wir vom krank sein nur mitbekommen, dass sie offenbar nur noch eine einstellige Zahl an Tagen zu leben hat. Die tragische Liebe, die Kazran zur Todkranken Abigail entwickelt, lässt ihn wiederum verbittern, was die Situation in der Gegenwart irgendwie nicht besser macht. Erst durch einen Blick in die zukünftige Weihnacht lässt sich Kazran erweichen, und gemeinsam mit der singenden Abigail retten sie die 4000 Leben.
Da ich schon ahne dass diese Episode eine Menge der Dinge vereint die du an Doctor Who nicht sonderlich magst, hier eine softe Einstiegsfrage: WAS ZUR HÖLLE MAGST DU AN DOCTOR WHO NICHT DU HERZLOSER SCOOGE???
: Podcast: Der mussmansehen Podcast - Filmbesprechungen Episode: Episode 208: Doctor Who, A Christmas Carol – SciFi-Weihnachtsstimmung aus Großbritannien Publishing Date: 2024-12-25T20:41:18+01:00 Podcast URL: https://podcast.mussmansehen.de Episode URL: https://podcast.mussmansehen.de/2024/12/25/episode-208-doctor-who-a-christmas-carol-scifi-weihnachtsstimmung-aus-grossbritannien/
Johannes Franke: Und dass sie dann am Ende des Tages sagen können, It was a wonderful day, hop hop off to the freezer. Alter,
Florian Bayer: was ist denn das für eine düstere Kacke?
Johannes Franke: Du wirst jetzt schön wieder da reingesteckt. Also es ist schon auch so ein bisschen so, ah, ja, nicht zu viel drüber nachdenken. Und das musst du jetzt machen, damit ich dann machen kann. Oh mein Gott,
Florian Bayer: nein, tut mir leid.
Johannes Franke: Ach Mann, oh.
Florian Bayer: Zu den großen Weihnachtshits gehören für Johannes nicht nur Stillenacht, Heilige Nacht und Last Christmas von Vam, sondern offensichtlich auch die Doctor Who Titelmusik.
Johannes Franke: Oh, ich liebe sie so. Das ist so ein seltsames, aus den 60ern. Das Ding gibt es ja seit den 60ern. Doctor Who ist die am längsten laufende Serie, nicht nur im UK, wahrscheinlich irgendwie so im westlichen Rahmen überhaupt. Es ist unglaublich. Und diese Melodie hat sich immer so ein bisschen verändert. Und... Aber sie ist immer dieses seltsame...
Florian Bayer: Es ist tatsächlich total geil. Ich stehe absolut auf die Doctor Who-Titelmusik. Wenn ich der Serie etwas abgewinnen kann, dann ist es auf jeden Fall die Titelmelodie. Yes,
Johannes Franke: schon mal einen Punkt reingeholt. Das ist sehr gut. Du kannst dir nicht vorstellen, was für ein Sieg das schon ist.
Florian Bayer: Und damit hohoho und herzlich willkommen zu unserer Weihnachtsepisode.
Johannes Franke: Es ist der 25. Willkommen, fast eine Punktlandung, also eigentlich eine Punktlandung. Ich hoffe,
Florian Bayer: es geht euch allen gut. Ich hoffe, was auch immer ihr tut, es geht euch einfach gut und ihr lebt euer bestes Leben.
Johannes Franke: Ja, ihr habt einfach einen schönen Weihnachten gehabt. Ich hoffe, ihr habt es irgendwie überstanden. Ich weiß noch nicht, ob ich es überstanden habe, aber wir nehmen vorher auf.
Florian Bayer: Ja, genau. Was gibt es Besseres als am ersten Weihnachtsfeiertag oder meinetwegen auch am zweiten, das ist auch noch okay. Ja. Irgendwo geguckt. zusammengekuschelt auf dem Sofa zu sitzen, im Bademantel mit einer Wolldecke und dem muss man sehen, Podcast zu lauschen, der über Weihnachtsfilme spricht, zumindest in dieser Zeit.
Johannes Franke: Absolute Tradition, ich hoffe, ihr macht das seit 15 Jahren jeden Tag. Moment.
Florian Bayer: Also, wir haben unsere vierte Weihnachtsepisode und Johannes, der Weihnachtscringe schlechthin, musste mir dieses Mal was aufgeben. Ja,
Johannes Franke: ich habe dir natürlich schon... um das Ganze für mich ein bisschen erträglicher zu gestalten, meine absolute Lieblingsserie gegeben. Und wir haben schon mal über Dr. Who geredet, aber nicht so richtig ausführlich, habe ich das Gefühl, über die Serie, sondern wir haben uns gleich in die Folge gestürzt. Ich weiß gar nicht mehr ganz genau.
Florian Bayer: Ich kann mich auch nicht mehr erinnern. Wir hatten auf jeden Fall, es war, als wir angefangen haben mit dem Podcast, haben wir uns unsere liebsten Sachen vorgeworfen. Das waren dann nicht nur Filme, sondern auch manchmal
Johannes Franke: Serien. Ja.
Florian Bayer: Beziehungsweise Stellvertreter-Episoden für Serien. Mhm. Und Dr. Dr. Who, damit hat das Johannes bei mir schwer, weil ich habe natürlich ein bisschen Dr. Who geguckt und ich war nie ein großer Fan davon. Es gab einfach so ein paar Sachen, wo ich Probleme mit der Serie hatte und ich bin da nie reingekommen. Und das Tragische ist, ich weiß, wenn ich Dr. Who auf dem Papier lese, hat das alles, was mir gefallen müsste. Das müsste eigentlich voll die Serie für mich sein. Und sie hat mich trotzdem nie so richtig gekriegt.
Johannes Franke: Warum das so ist, finden wir raus. Ich werde einmal kurz uns einführen in die Geschichte, die wir hier in dieser Episode vor uns haben. Und dann werden wir ganz viel über Dr. Who reden. Also nehmt euch euren Kakao und es geht los. Endlich kann ich wieder Dr. Who in diesen Podcast hineinschmuggeln. Was Weihnachtlichkeit betrifft, gibt es kaum eine Möglichkeit, diese Dr. Who Episode zu übertreffen. Da wir bei dieser Serie so uneins sind wie sonst nie, wirst sicherlich du heute der Grinch sein und ich derjenige, dem Weihnachtsfreude aus dem Hintern strahlt. Ach, auf einem fremden Planeten stößt der Doktor auf Kazrin Sardik, der die dichte Wolkendecke kontrolliert und damit die gesamte Bevölkerung. Ein Raumschiff mit 4000 Menschen ist in Gefahr und nur Kazrin kann sie mit seiner Maschine retten. Der allerdings ist kaum gewillt, sich um andere Leben zu scheren als sein eigenes. So beschließt der Doktor, das Buch A Christmas Carol nachzustellen und mit seiner Zeitmaschine in die Vergangenheit dieses Mannes zu reisen und sein Leben so zu beeinflussen, dass er ein besserer Mensch wird und in der Gegenwart den 4000 Seelen hilft, die ohne seine Hilfe den sicheren Tod finden. Auf dem Weg machen wir Bekanntschaft mit Abigail, die vor allem sehr gut singen und sehr gut krank sein kann. Wobei wir vom Kranksein nur sehr wenig mitbekommen. Nur so viel, dass sie offenbar nur noch eine einstellige Zahl an Tagen zu leben hat. Die tragische Liebe, die Catherine zu todkranken Abigail entwickelt, lässt ihn wiederum verbittern, was die Situation in der Gegenwart irgendwie nicht besser macht. Erst ein Blick in die zukünftige Weihnacht lässt Catherine erweichen und gemeinsam mit der singenden Abigail retten sie die 4000 Leben. Da ich schon ahne, dass diese Episode eine Menge der Dinge vereint, die du an Dr. Who vielleicht nicht sonderlich magst, hier eine ganz softe Einstiegsfrage. Zur Hölle, magst du an Dr. Who nicht, du herzloser Scrooge?
Florian Bayer: Du nennst mich herzloser Scrooge?
Johannes Franke: Ja!
Florian Bayer: Du gibst mir eine Episode, oder es ist so passend, für den ersten Weihnachtsfeiertag. Für mich und für unsere HörerInnen. Wo in den ersten 20 Sekunden gesagt wird, Christmas ist cancelled. Ja,
Johannes Franke: natürlich.
Florian Bayer: Und dann nennst du mich Scrooge?
Johannes Franke: Weil du mit Dr. Who nichts anfangen kannst. Und wenn jemand mit Dr. Who nichts anfangen kann, das kann nur ein schlechter Mensch sein. Das geht nicht anders.
Florian Bayer: Es fängt ja schon an, dass Dr. Who, dass die Dr. Who... weder die Doctor Who-Fans noch die Doctor Who-Macher ihr ganzes Ding vernünftig organisiert kriegen. Was? Also, passt auf. Johannes hat mir diese Episode gegeben. Und ich habe noch diese Episode gesucht. Und er hat gesagt, das ist die 513.
Johannes Franke: Ja, stimmt.
Florian Bayer: Wenn du die Episode Nummer 513 bei Wikipedia eingibst, dann findest du das. Aber nicht, wenn du die 513 bei irgendeinem Streaming-Service eingibst. Und dann 513, das ist die fünfte Staffel. Nein, ist es nicht. Es gab vor dem Revival 2005 26 Staffeln. Ja. Wegen die fünften. Das ist die... Die 31. Staffel.
Johannes Franke: Nach dem Rev...
Florian Bayer: Nach dem Revival des Revivals.
Johannes Franke: Ja, ja,
Florian Bayer: ja. Aber es ist nicht die 513. Laut Dr. Who Fan Wiki, die müssen das ja wissen, ist es die 533.
Johannes Franke: Ja, das stimmt.
Florian Bayer: Es gibt keine 533.
Johannes Franke: Es ist so, dass das immer Weihnachten-Episoden, die sind immer so ein bisschen raus aus dem Kanon. Also die sind nicht raus aus dem Kanon. aber raus aus diesem Staffelgebilde. Und deswegen ist das immer so ein bisschen schwierig. Manchmal wird es zur sechsten Staffel zugeordnet, manchmal der fünften. Und manchmal weiß man überhaupt nicht mehr, wo was ist.
Florian Bayer: Also Episode 213 laut englischem Wiki. Episode 233 laut Fan-Wiki. 513 laut...
Johannes Franke: Am Debüt oder sowas?
Florian Bayer: Ja, keine Ahnung. Aber 601 war... Also 5013 war eigentlich The Big Bang. Und 601 war der Post-Crossing. Ich hab die geguckt! Nein, ich hab sie nicht geguckt. Ich hab die ersten Sekunden geguckt. Ich hab ne Episode angemacht, hab ein bisschen geguckt und dachte so, nee, das sieht nicht weihnachtlich aus. Und dann hab ich geguckt.
Johannes Franke: Das hättest du gucken können.
Florian Bayer: Die ganze Recherche hat damit geendet, dass ich Johannes Screenshots geschickt habe und gefragt habe. Ist das jetzt die richtige?
Johannes Franke: Das Geile ist, ich habe dir ja vorher schon mehrmals geschrieben, ja, hier, dort wird es so aufgelistet, dort wird es so aufgelistet, weil ich schon geahnt habe. Das ist schwierig.
Florian Bayer: Wenn du mir eine Episode von der Serie gibst, sollte das kein fucking Ikea-Katalog sein, sondern eine Nummer, die zutrifft.
Johannes Franke: Okay. Was kann der arme Matt Smith dafür?
Florian Bayer: Ja. Der kann nichts dafür, das stimmt allerdings. Matt Smith, der offensichtlich dein Lieblingsdoktor ist, weil es die zweite Episode von ihm, die du mir gegeben hast.
Johannes Franke: Ja, ja, ja. Und nichts gegen David Tennant, nichts gegen Jodie Whittaker und so weiter, aber er ist einfach, man muss dazu sagen, der erste Doktor, den man bekommt, wenn man in die Serie einsteigt, der ist eigentlich bei den meisten derjenige, an dem man diese Serie festhängt. Wenn man die Serie mag, dann ist man meistens, ja, angetackert an diesen Doktor und ich liebe ihn einfach.
Florian Bayer: Bei mir war es Christopher Eccleston.
Johannes Franke: Ja. Das war,
Florian Bayer: also ich hab, als die Serie losgegangen ist, 2005, als sie 2005 revivalt wurde.
Johannes Franke: Ja, das gab's ja vor euch schon lange.
Florian Bayer: Hab ich einfach geguckt und da war ja Christopher Eccleston der erste Doktor.
Johannes Franke: Dann ist es kein Wunder, dass du dich nicht magst.
Florian Bayer: Und ich fand, es war nicht der Doktor. Ich hatte nie mit dem Doktor ein Problem. Ich fand Christopher Eccleston ganz cool.
Johannes Franke: Ja.
Florian Bayer: Ich hab ein, zwei Episoden von David Tennant gesehen. Ja. Und dann durch... Ich glaube wahrscheinlich war die Vincent und der Doktor und die jetzt die einzige, die ich mit Matt Smith gesehen habe. Das heißt, das waren meine drei Doktoren, von denen ich am ehesten was geguckt habe. Von David Eccleston relativ viel noch. Da habe ich bestimmt eine Staffel...
Johannes Franke: Christopher Eccleston meinst du?
Florian Bayer: Christopher Eccleston. Ähm, nee, der Doktor ist nicht das Problem und dieser Doktor ist auch nicht das Problem. Ich mag diesen Doktor. Der ist eine sympathische Hauptfigur. Es gibt andere Probleme, die jeder Doktor hat. Okay. Auf die wir irgendwann zu sprechen kommen.
Johannes Franke: Aber der ist immer, wenn der wechselt, dann erfindet sich die Serie immer wieder neu. Auf jeden Fall. Ich weiß gar nicht, was da so hängen bleibt. Nee,
Florian Bayer: ein Grundproblem ist, und das ist auch in dieser Episode, der Doktor ist einfach OP. Und das ist ein richtig großes Problem.
Johannes Franke: OP. Das musst du einmal kurz erklären.
Florian Bayer: Lass das Video sprechen. Overpowered.
Johannes Franke: Overpowered, okay.
Florian Bayer: Der Doktor kann alles und der Doktor tut jedes Problem und dadurch werden Probleme so egalig. Du hast das Gefühl, es kann sich kein richtiger Konflikt entwickeln und kein richtig großes Drama, weil klar ist, dass der Doktor das dann doch irgendwie mit seiner schusseligen Art alles im Griff hat. Alles wird gut. Und zwar in einem Ausmaß, dem es keine andere Serie macht. Wenn du eine Serie guckst mit regelmäßigen Uhren, weißt du ja, die überleben und die retten den Tag. Ist ja logisch, weil das muss ja weitergehen. Es stört aber nicht so viel, weil man kann das vergessen, während man die Serie guckt. Und bei Dr. Who funktioniert es halt nicht, weil der Doktor einfach zu stark ist und zu viel kann. Und das macht alles so ein bisschen egal.
Johannes Franke: Also die Sache ist natürlich die, dass sie immer wieder versuchen, ihm Schwierigkeiten in den Weg zu stellen, indem sie ihm den Sonic Screwdriver wegnehmen, die TARDIS wegnehmen und so und er dann irgendwo nur mit seinem Hirn weiterkommen muss. Und du meinst, das Hirn ist auch schon overpowered zu viel?
Florian Bayer: Auf jeden Fall. Das ist das Problem, wenn du sowas wie Kryptonit erfinden musst, dann merkst du schon, dass deine Figur Superman, die du entworfen hast, eigentlich ein bisschen zu stark ist für diese Welt. Und...
Johannes Franke: Aber für mich ist das Wesentliche daran ja gar nicht, dass sie es am Ende schaffen, sondern das Wesentliche ist ja, wie sie es schaffen.
Florian Bayer: Da gibt es auch total schöne Momente. Das Problem ist halt, dass ich da nie so richtig drin bin, weil ich einfach diese Anspannung, diese Spannung, die ich empfinden sollte, die die Serie übermitteln will, nicht empfinden kann.
Johannes Franke: Ich habe auch keine Anspannung, muss ich sagen, das stimmt. Aber das hat für mich überhaupt keinen Schwächepunkt. Für mich ist ja das Wichtige, dass ich dem Doktor dabei zuschaue, wie er der Doktor ist. Und Amy und Rory, die hier keine große Rolle spielen, die aber ganz toll sind.
Florian Bayer: Es ist so geil. Ich gucke die ersten Minuten und denke, okay, habe ich zufällig eine Star Trek Episode angemacht? Ihr wisst, ich komme immer noch daher, dass ich keine Ahnung habe, ob ich das Richtige getroffen habe. Ich sehe, es ist ein typischer Star Trek Start. Ich sehe ein Raumschiff-Crew, oh mein Gott, Hilfe, irgendwie. Und wir werden natürlich erfahren, was da los ist. Aber ich bin total lost und denke, was? Wer seid ihr? Sollte ich euch kennen? Was ist hier los? Okay, ist egal, das ist in Ordnung. Aber sollte ich euch kennen? Seid ihr irgendwie... Und dann kommt sie reingestoppert und ich denke, ah, dich kenne ich. Aber du hast keinen Doktor bei dir, aber du hast offensichtlich einen Freund. Und warum seid ihr so kostümiert? Und ich habe die ganze Zeit das Gefühl, ich habe einen riesigen Cliffhanger verpasst. Und dass sie dann eine Sexparty gefeiert haben mit diesem Kostüm, das kann ich mir dann irgendwann erschließen. Ja,
Johannes Franke: sehr schön, sehr schön. Aber das wird nicht vorher erklärt.
Florian Bayer: Nein, überhaupt nicht.
Johannes Franke: Das wird auch in der Staffel davor nicht erklärt groß. Sie hat in der Staffel vorher, um dir das zu erzählen, wenn wir sie kennenlernen, Amy, in Staffel davor, Dann hat sie einen als Kissagram, also jemand kommt im Kostümchen als Polizistin verkleidet und überbringt dir Blumen und ein Küsschen und vielleicht noch ein bisschen mehr. Das war ihr Job. Das hat einen Outfit als Polizistin, eins als Nurse und eins als Nonne.
Florian Bayer: Ich dachte, das wäre von irgendeiner komischen Zeitreise.
Johannes Franke: Nein, und das ist halt ein kleiner Sidegag. für die, die es wissen. Und der Roman Empire, also dieses Kostüm als alter Römer. Rory hat in einer davor existierenden Timeline 2000 Jahre lang als Römer auf Amy gewartet.
Florian Bayer: Natürlich hat er das.
Johannes Franke: Und die haben natürlich ihr Roleplay dann da irgendwie so. Das ist eine Sexparty.
Florian Bayer: Und die sind auf Hochzeitsreisen.
Johannes Franke: Die sind auf Hochzeitsreisen.
Florian Bayer: Aber pass auf, eigentlich ist doch das... Ein großes Ding vom Doktor ist doch, dass er immer seine Gefährtinnen hat, die meistens Frauen sind. Also zumindest soweit ich das kenne.
Johannes Franke: Naja, ja. In der Geschichte, seit 1963 sie das gestartet hat, ist das ungefähr so gewesen.
Florian Bayer: Und wie war das in der Staffel davor? Weil sie hat ja offensichtlich jetzt geheiratet. Das heißt, sie ist keine Gefährtin mehr vom Doktor jetzt?
Johannes Franke: Ach so, das hat nichts Romantisches. Das hat nie irgendwas Romantisches.
Florian Bayer: Nein, nein, nein, das meine ich nicht. Aber trotzdem, wenn sie geheiratet hat, heißt das ja jetzt, okay, ich muss meinen Lebensstil vielleicht auch ändern. Ich weiß, dass das nie was Romantisches...
Johannes Franke: Rory ist der Ehemann von Amy und die sind unterwegs zusammen mit dem Doktor. Also Rory gehört genauso dazu.
Florian Bayer: Die sind schon unterwegs da? Aber warum sind sie dann gerade da ohne Doktor unterwegs? Weil sie ihre Flitterwochen haben und dann eine Pause brauchen von dem Doktor.
Johannes Franke: Es ist auch immer mal wieder so, dass die unterschiedlich starten, dass die Companions woanders sind und der Doktor dann aus Versehen woanders landet oder sowas und die dann zueinander finden müssen.
Florian Bayer: Wieso? Die sind doch zusammen mit der TARDIS unterwegs. Also dann sollten die doch... Ja,
Johannes Franke: naja, aber dann gibt es unterschiedliche Einstiege in so eine Episode. Du willst nicht immer den gleichen Einstieg haben, wie die TARDIS aufgeht und du sagst, übrigens, das ist Planet XY.
Florian Bayer: Aber ich dachte genau, da geht's bei Doktor...
Johannes Franke: Naja, ein bisschen diverser sind sie schon in ihren Geschichten.
Florian Bayer: Okay, das heißt, sie sind teilweise alleine unterwegs. Es muss gar nicht so starten, dass der Doktor... Aber es wird nicht erklärt, warum sie jetzt... Also ja, sie haben... Gab es vorher eine Heiratsfolge?
Johannes Franke: Es gab die Andeutung, dass sie heiraten werden. Oder haben sie geheiratet? Ich weiß es gar nicht mehr genau. Es ist schon lange her. Man muss sagen, das ist von 2010, das Ding. Ja,
Florian Bayer: das ist 15 Jahre her. Es ist total verwirrend, weil ich dachte, ich bin eigentlich davon ausgegangen, okay, sie sind eigentlich immer so als Team unterwegs. Und wenn sie es nicht sind, dann sollte es doch eine Erklärung geben, warum sie in diesen Kostümen auf diesem Raumschiff sind, das gerade abstürzt und der Doktor nicht da ist.
Johannes Franke: Also der Doktor hat ihnen einfach einen Honeymoon versprochen, in dem er... alles Mögliche ihnen zeigt. Sie haben quasi eine Endlosreihe an Honeymoon-Ausflugszielen. Und jetzt ist sie auf diesem Luxus-Cruiser.
Florian Bayer: Okay, ah. Ah, okay, ich verstehe. Es ist nicht ihr einziges Honeymoon, sondern es gibt ganz viele Reiseziele.
Johannes Franke: Aber das wird in der Serie auch nicht ausgeschlachtet. Es ist nur das, was man sich so zusammenreiben kann aus dem, was vorher und was nachher ist. Aber das spielt ja keine Rolle in der Folge. Nein,
Florian Bayer: überhaupt nicht. Aber es verwirrt mich total am Anfang. Was? Ich erwarte einfach so ein Setup. Weil was ich von Dr. Who kenne, erwarte ich so ein Setup, wo das alles so ein bisschen stringenter geordnet ist. Wie du sagst, sie kommen mit der TARDIS an und sind jetzt auf Planeten.
Johannes Franke: Nein, nein.
Florian Bayer: Und dann passiert da irgendwas Komisches und der Doktor verliert seine TARDIS.
Johannes Franke: Ist doch wahnsinnig langweilig, wenn die immer so starten würden.
Florian Bayer: So habe ich das irgendwie in Erinnerung.
Johannes Franke: Aber ich finde, es ist auch tatsächlich so, dass es eine der wenigen Male ist, dass Dr. Who mit so einem Star Trek... Also es ist ja fast eine Parodie auf Star Trek.
Florian Bayer: Es ist absolut Star Trek. Alles daran ist Star Trek.
Johannes Franke: Auch diese Lens-Flares. Das ist alles eine Parodie eigentlich auf Star Trek.
Florian Bayer: War das schon die Zeit des Lens-Flares? Natürlich. Das war Anfang 2000er, ne? Die ersten Neuauflagen. Oh ja. Ey, Lens-Flair war wirklich eine Krankheit in den 2000ern. Wir sind alle froh, dass wir es überstanden haben.
Johannes Franke: Total.
Florian Bayer: Ohne blind zu sein. Die Stil-Generation hat geflasht die ganze Zeit. Ich mag den Einstieg tatsächlich, auch wenn ich die ganze Zeit denke, was ist da los? Wie? Wo? Was? Wo?
Johannes Franke: Aber starte in der Action ist es, ne? Genau,
Florian Bayer: und deswegen macht's Spaß.
Johannes Franke: Und das ist halt geil, weil als Steven Moffat, der das geschrieben hat, der ist halt auch so. Der mag das gerne. Der macht gerne diese... Man hat in dieser Folge sowieso sehr viele Steven Moffat-Tropes quasi, die er einfach sehr mag, was er gerne macht. Er ist auch der Showrunner zu der Zeit gewesen, das heißt, derjenige, der die Entscheidungen trifft und der die anderen... mit den anderen Autoren zusammen die Arc für die Serie, für die Staffel macht. Und dann sagt, naja, über die Staffel hinaus muss das und das passieren. Der war auch sehr dafür, dass da eben tatsächlich eine größere Geschichte drüber steht, über der ganzen Staffel und nicht wie oft auch seit den 60ern in den alten klassischen Staffeln eigentlich jede Folge sehr für sich stand. Und man dann irgendwie eben Tür auf, man ist in einer anderen Welt und wieder Tür zu am Ende und man ist das nächste Mal wieder in einer anderen Welt. Aber hier... Also wirklich eine komplette Staffel, eine große Geschichte nochmal. Und das fand ich total, total schön. Es war total wichtig für mich auch als Doctor Who Fan, dass ich mehr habe als nur Monster of the Week.
Florian Bayer: Also er ist schon so der Kopf von... Der Serie von dem Revival?
Johannes Franke: Genau, zumindest in diesem Zeitraum. Also er hat auch nur ein paar Staffeln gemacht und ist dann weitergezogen zu Sherlock. Also er ist auch der Autor von Sherlock. Was du ja auch nicht magst.
Florian Bayer: Noch eine Serie, die ich nicht mag.
Johannes Franke: Ja, genau. Und ich ahne, dass es eben an Stephen Moffat ein bisschen hängt. Ah,
Florian Bayer: das Sherlock Revival mit, wie heißt der? Mit Bilbo als Watson.
Johannes Franke: Genau, mit Martin Freeman.
Florian Bayer: Freeman, genau.
Johannes Franke: Und der Arme.
Florian Bayer: Martin Sheen ist okay. Martin Sheen war ein großer Darsteller. Martin Freeman als, genau. Nee, war ich auch nicht so ein großer Fan davon. Vielleicht habe ich auch meine Probleme mit so britischen Serien von einer spezifischen Sorte. Ja, und okay. Finde ich total geil erstmal, dass wir sagen, wir haben hier so eine Staffel, wo alles erzählt wird und geschlossen ist.
Johannes Franke: Aber in der Christmas-Episode spielt das halt keine große Rolle.
Florian Bayer: Kann ich auch nachvollziehen.
Johannes Franke: Bisschen rausgenommen.
Florian Bayer: Und die soll auch so ein bisschen irrealer sein? Also ist das ein Ziel, dass das ein bisschen außerhalb... Ist es kanonisch trotzdem, was da passiert? Ja,
Johannes Franke: was da passiert, ist trotzdem kanonisch. Das ist nicht das Ding.
Florian Bayer: Ich bin fest davon ausgegangen. Zum Zeitreise-Konzept von Dr. Hu, wo oft wild durch die Zeiten gereist wird, gehört, dass du die Vergangenheit nicht änderst.
Johannes Franke: Das sagt auch der Doktor immer mal wieder, aber er hält sich nicht dran.
Florian Bayer: Es gibt überhaupt keine Regeln in diesem ganzen Ding. Also wir werden noch zu mehr Sachen kommen, die keine Regeln haben. Aber ich dachte, es ist eine Grundregel, dass du die Vergangenheit nicht ändern kannst, um die Zukunft zu beeinflussen.
Johannes Franke: Nein, du darfst doch keine Regeln aufstellen, wenn du wild gehen willst. Du musst in jeder Folge denken, Moment mal, war da nicht eine Regel? Das geht doch nicht.
Florian Bayer: Das ist genau dieses Wildgehen. Ich versuche es wirklich zu verstehen. Es gibt dieses Doctor Who-Universum, es gibt sehr viele Player. Der Dr. Who ist so ein zeitreisender Overlord, der von irgendeiner Sippe abstammt, die sich in irgendeinem Krieg mit irgendeiner anderen Sippe...
Johannes Franke: Willkommen bei Pluha versteht die Welt nicht mehr. Aber ich find's total süß, dass ich dir jetzt Dr. Who erkläre.
Florian Bayer: Wie ist dieses Universum interconnected? Kennen die die Planeten untereinander? Also wie kann so ein Planet existieren, der offensichtlich weiß, dass es die Erde gibt und dann extrem moderne Technik hat und gleichzeitig aber in so einem 19. Jahrhundert festhängt? Achso,
Johannes Franke: das ist die Zukunft übrigens. Das ist die Zukunft der Erde, ohne die Erde zu sein, weil die Menschen die Erde verlassen haben.
Florian Bayer: Das ist doch nicht die Erde. Achso, die Menschen haben die Erde verlassen und sind auf diesem Planeten gelandet? Aber warum?
Johannes Franke: Das wird nicht groß erklärt, Flo. Das ist nur eine Hintergründinfo, die ich dir jetzt geben kann, weil ich ein idiotischer Geek bin, was das betrifft.
Florian Bayer: Warum sagen sie das? Okay, und jetzt machen wir wieder 19. Jahrhundert. Es ist ja auch von der Technik. Warum bauen sie plötzlich Maschinen, die aussehen, als hätte Apple nie existiert, wenn es die Zukunft der Menschheit ist?
Johannes Franke: Weil Apple scheiße war irgendwann.
Florian Bayer: Okay, es stimmt. Also natürlich sind die Maschinen, die sie da haben, viel schöner designt als iPhone. Aber trotzdem, ich verstehe es nicht.
Johannes Franke: Sie sind zu ihren Sinnen zurückgekommen. Sie haben gesagt, was Tim Cook, was?
Florian Bayer: Aber zu ihren Sinnen gehören offensichtlich auch dreckige Straßen, kein funktionierendes Abwassersystem.
Johannes Franke: Ja, aber das liegt vor allem, weil Catherine das Ganze dominiert und die Wolken... da irgendwie kontrolliert und so. Und es ist ja auch verdammt normal Charles Dickens. Es muss ja ein Zeitungsverkäuferjunge am Anfang dastehen und sagen Extrablatt, Extrablatt. Das ist natürlich so.
Florian Bayer: Also das schenke ich dir total. Ich finde den Einstieg, wenn wir zu diesem Planeten runterfahren, haben dann diese Steampunk-Atmosphäre, die in sich überhaupt nicht kohärent ist. Es ist geil. Es ist diese Mischung aus, wenn ich mir vorstelle, wie Science Fiction irgendwie versucht auf Dickens zu referieren und irgendwas macht zwischen Steampunk und diesem Viktorianischen und so, aber trotzdem ein bisschen Dr. Who-Irsen. Dann stelle ich mir sowas vor und denke, ja, das ist geil, das gefällt mir.
Johannes Franke: Und das sind Sachen, die auch mit Stephen Moffat zusammenhängen. Der sagt ganz, ganz oft, und das wird uns noch ein paar Mal begegnen in der Dramaturgie, es gibt einfach Dinge, die er setzt und sagt, okay, das musst du jetzt einfach akzeptieren. Es ist mir egal, wie du das in deinem Kopf sortierst. Ich will es nicht begründen. Ich will dir einfach sagen, das ist das Märchen-Element und das akzeptierst du jetzt. Und das finde ich auch total legit, das mal zu sagen und nicht zu sagen, ich muss jetzt alles wirklich... kohärent erklären, sondern es gibt eine Ausgangssituation und die nimmst du verdammt nochmal. Absolut.
Florian Bayer: Das finde ich auch total cool. Gerade weil Science-Fiction-Serien die Tendenz dazu haben, besonders wenn sie so ein anhängliches Publikum haben. Ja. Und Dr. Who hat das ja auch.
Johannes Franke: Ja, total.
Florian Bayer: Zu übererklären, weil das Publikum halt extrem kritisch ist auch. Man kennt diesen Gag vor allem aus den Simpsons, wo dann irgendwelche Comic-Nerds da sitzen und irgendwelche Star-Trek-Darsteller fragen, in Episode so und so passiert das und das. Das macht überhaupt keinen Sinn, wenn wir auf Episode so und so schauen.
Johannes Franke: Ja, genau.
Florian Bayer: Und Dr. Who sagt offensichtlich I don't give a shit.
Johannes Franke: Ja, und das sagt Steven Moffat auf den Conventions direkt den Leuten ins Gesicht. Mir doch egal.
Florian Bayer: Und das ist auch geil, weil dann weiß man, worauf man sich einlassen muss. Das ist halt wirklich, wir haben hier Chaos, wir haben Fantasy und es muss nicht logisch sein. Es muss nicht irgendwie Sinn machen mit einer Staffel, die, keine Ahnung, drei Jahre vorher stattgefunden hat. Es muss nicht zu der Episode passen, die aus den 60ern ist. Und das ist zumindest das, was ich bei Dr. Who glaube ich verstanden habe und auch nachvollziehen kann und auch irgendwie geil finde, dass es komplett Chaos ist. Er reist durch Zeit, er reist durch Dimensionen, mal ist er auf einer alternativen Version der Erde in der Vergangenheit, mal in der Zukunft, mal ist er auf einem komplett anderen Planeten. Du kannst dir nie sicher sein, was in der nächsten Episode passieren wird. Kriegst diese Welt vor den Latz geknallt und dann heißt es, die Ruhe wird.
Johannes Franke: Und dann gibt es wirklich große Veränderungen, die jetzt in den letzten Jahren passiert sind, wo du denkst, wie jetzt, der ist gar nicht wirklich Sohn von Gallifrey. Also es gibt so ein, Gallifrey ist das... der Planet, auf dem er angeblich, das ist sein Heimatplanet, und wir dachten immer, er ist da irgendwie so ein typischer Gallifreyan-Bewohner. Und jetzt hat sich in den letzten Staffeln, haben sie einfach erfunden, dass er da auch nur adoptiert wurde und dass er noch woanders herkommt. Das ist okay.
Florian Bayer: Das ist alles okay. Ich glaube, dann nehme ich das auch so. Dann kann ich erst mal in diese Welt eintauchen, weil ich finde diese Welt geil. Also dieses Traumschiff ist total generisch, das ist mir egal. Aber das ist ja auch, dafür ist ja keine Rolle. Genau. Aber die Welt ist cool. Die Welt, in der wir da reingehen, ist cool. Und in diese Welt bricht dann ja der nicht passende Doktor ein, der anscheinend dein Lieblingsdoktor ist.
Johannes Franke: Absoluter Lieblingsdoktor. Wieso?
Florian Bayer: Komplett wertneutral gefragt. Wieso ist das dein Lieblingsdoktor?
Johannes Franke: Erstmal, möchtest du Tee plorieren?
Florian Bayer: Oh ja, bitte. Wenn wir schon so kritisch unterwegs sind. Genau.
Johannes Franke: Wir werden jetzt einmal Tee trinken und ich erkläre dir, während ich süffel, was das Ding ist. Moment, ich muss das sortieren. Erstmal die Tasse vors Mikro und schön. Ist das nicht ein tolles Geräusch? Oh, ihr müsst auf Toilette? Sorry.
Florian Bayer: Wenn ich mir ausgemalt habe, was für Content ich für Weihnachten produziere, wäre es mir nie in den Sinn gekommen, dass es ist, mit einem Dr. Who-Nerd darüber zu reden, warum der Doktor, der jetzt auf dem Planeten mit den fliegenden Fischen landet, der coolste Doktor überhaupt ist. Wirklich nicht. Aber los, steig ein.
Johannes Franke: Also was ich wirklich wichtig und geil finde an dem elften Doktor von Matt Smith gespielt, und der bringt das so auch rein, ist, dass der so einen Slapstick-Doktor spielt. Der wirklich unvorhersehbar einfach losspringt und irgendwelchen Scheiß macht und seine Art und Weise, sich zu bewegen, auch so slapsticky ist. Und man denkt, der hat ganz viele Buster Keaton, Charlie Chaplin und so Stummfilme geguckt, um sich einfach so eine Stummfilm-Slapstick-Figur zusammenzubasteln. Das finde ich schon mal geil als Basis. Dann ist der Doktor jetzt so vom Schreiberling her, was Stephen Moffat da gemacht hat, geschrieben hat, alles, was er sieht. Und wenn es noch so kleine Dinge sind, die jeder übersehen würde, sind total aufregend und geil. Das heißt, er ist auch wahnsinnig begeisterungsfähig und auch von einer Sekunde auf die andere. Plötzlich hat er eine Idee und plötzlich ist die Welt eine völlig andere, weil er was ganz anderes draus macht.
Florian Bayer: Dieser Doktor hat ADHS.
Johannes Franke: Absolut. Und ich find's ganz, ganz, ganz toll, weil er auch so viele One-Liner mit reinbringt, die man auch verpasst. Ich hab dir gesagt, du sollst Untertitel anmachen. Hast du das gemacht?
Florian Bayer: Weiß ich nicht mehr genau.
Johannes Franke: Weil es ist nicht alles verstehbar. Doch,
Florian Bayer: ich hatte Untertitel an.
Johannes Franke: Am ersten Blick. Und dann verpasst du so viele Gags, weil er die einfach in einem Nebensatz unterbringt und weiterredet und dann noch irgendwie da. Und dann heißt der Weihnachtsmann eigentlich Jeff. Und das kriegt man einfach nicht mit, wenn man...
Florian Bayer: Why? Und er heiratet Marilyn Monroe? Ja,
Johannes Franke: genau. Das ist Doctor Who, wo du dann sagst, okay, ich will aber, also als Steven Moffat, der das Ganze schreibt, wenn ich schon jemanden habe, der in der Zeit reist und alles mögliche erlebt, dann will ich dem sowas von so viel andichten, dass der mit dem Weihnachtsmann dicke ist und er weiß, dass der Jeff heißt und dass er mit Marilyn Monroe geshakert hat und die gesagt hat, ja, dann lass uns doch heiraten und er dann irgendwie wegstolpert. Das gibt's in der ganzen, in diesen Staffeln gibt's das massiv viel.
Florian Bayer: Also ich finde es macht absolut Sinn, dass du den Doktor magst, weil das, was du gerade gesagt hast, was du in dem siehst, sehe ich auch total in ihm. Dieses hyperaktive, er kommt ja durch den Kamin gefallen.
Johannes Franke: Ja genau. Er sagt, ich bin da gerade drüber geflogen und da sah ich da so auf diesem Dach so einen Schornstein und dachte... Es ist Weihnachten. What the fuck? Ich gehe einfach mal.
Florian Bayer: Und er ist so sprunghaft. Und er ist dann da und zeigt das Foto. Und dann sieht er die Maschine und sagt, oh, guck mal hier. Und die Maschine, warum geht das nicht? Diese Maschine ist isomorph. Nein, das gibt es doch überhaupt nicht. Oh, die ist isomorph. Er ist so schnell. Es ist supergeil. Er ist wie ein kleines Kind. Ich finde das von kleinen Kindern.
Johannes Franke: Ganz genau das.
Florian Bayer: Dieses Sprunghafte und dieses Neugierige.
Johannes Franke: Und das liebe ich daran. Es ist superwitzig. Er ist superalbern, superverspielt. Es ist... unglaublich geil. Und auf der anderen Seite, was ich auch wichtig finde für ihn, ist, dass er überall Platz für Hoffnung sieht. Egal, wie schlimm die Situation ist, die Leute, die er anschaut, er guckt immer in die Lücken rein, wo irgendwo das Gute lauert. Hoffnung ist in den schlimmsten Figuren, die er vor sich hat.
Florian Bayer: Ich dachte, das wäre ein Trendmark für diese Folge. Dass wir einen Bösewicht haben und er guckt diesen Bösewicht an und sagt Ah, du hast das Kind nicht geschlagen.
Johannes Franke: Genau.
Florian Bayer: Weil das ist natürlich so voll das Weihnachtsthema. Das ist auch... fiesesten Cringe oder Scrooge oder Johannes einen Weihnachtsengel stecken kann, der nur das Gute will.
Johannes Franke: Und das ist eben nicht nur in dieser Folge so, sondern das ist ein Trademark von dem Doktor, von dieser Version des Doktors. Und das finde ich wahnsinnig wichtig. Es ist auch ein bisschen ein kompletter Trademark der Serie, dass man immer guckt, dass man das Gute rausholt. Aber andere Doktoren haben deutlich düsterere Seiten, die sie gezeigt bekommen, also die wir als Zuschauer gezeigt bekommen. Finde ich auch gut, aber er macht das so, er spielt das auch einfach so toll, dass ich es wichtig finde, dass er nie mit Waffen das Ganze löst, was da passiert, sondern immer irgendwie mit Hoffnung.
Florian Bayer: Ja, ich finde ihn tatsächlich putzig. Ich finde ihn wirklich witzig. Er hat so was voll kindliches.
Johannes Franke: Ja.
Florian Bayer: Ich finde das, und das liegt nicht an ihm, weil das ist dieses... Es gibt halt das Grundproblem bei Dr. Who, dass die Konflikte nicht sonderlich stark sind. Und wenn er so spielerisch mit diesen Konflikten umgeht und sagt, oh ja, ich hab schon eine Idee, wir retten das auf, 40.000 Menschen, ja, kein Problem, kriegen wir alles hin, tut das nicht unbedingt dem Konflikt gut. Der wird dadurch nicht ernster und nicht dramatischer.
Johannes Franke: Aber es ist auf der anderen Seite, du verlierst ein bisschen Dramatik, aber was du gewinnst ist, wie der Doktor vor einem Hai steht und sagt, okay, wir haben vier Versuche, jeder hat zwei Arme. Wir holen jetzt dieses Ding da aus dem Maul von dem Hai wieder raus.
Florian Bayer: Es ist auf jeden Fall voll witzig. Es ist auch tatsächlich, wenn ich akzeptieren kann, dass ich hier nicht ernst, also kein ernstes Drama ist klar, aber auch kein ernstes Science-Fiction mit einer apokalyptischen Drohungslage sehe, sondern einen, keine Ahnung, Typen, der da rumhüpft, hyperaktiv. Und übrigens, schaut euch mal Bilder von Matt Smith an, wie der heute aussieht. Ja. Der Typ ist ein Biest.
Johannes Franke: Ja.
Florian Bayer: Der ist überhaupt, wir haben hier diesen dürren, lustigen, kindlichen, der so rumhüpft.
Johannes Franke: Das war der jüngste Doktor zu der Zeit, der war irgendwie Ende 20.
Florian Bayer: Und Matt Smith ist voll der Kerl mit den harten, harten, harten, breiten Schultern. Und er sieht nicht aus wie dieser Typ, den wir hier am Rumhüpfen sehen. Total krass. Genau, aber ich finde das witzig und finde es auch sympathisch, auch gerade, weil er natürlich diese, weil das mit diesen Rollen-Klischees von den harten Kerlen bricht. Ja. Und das Es ist einfach ein Stable in der Geschichte des Genre-Kinos auch, dass unsere Fantasy-und Science-Fiction-Helden auch meistens harte Kerle sind oder Menschen auf dem Weg zum Mann. Zum Beispiel, klar, sowas wie Luke Skywalker ist was anderes. Aber das ist ein Teenager, aber der wird zum Mann im Laufe der Handlung. Genau. Und dann haben wir aber so Typen aus Science-Fiction-Serien wie Captain Kirk. Ja. Und dann können wir auch 20 Jahre, 30 Jahre vorspringen, dann haben wir in Deep Space Nine, haben wir einen Captain, der genauso breitschuldrig ist. Wir haben den Denker Picard dazwischen, aber trotzdem, wir haben irgendwie Männer. Ja. Und... einen Protagonisten, einen Helden, der das Kindliche und Naive, dieses Unbescholtene so überbetont. Das ist ungewöhnlich.
Johannes Franke: Total, ja.
Florian Bayer: Der nichts Böses im Sinn hat, der auch ein bisschen naiv ist, ein bisschen blauäugig ist, der viel lieber rumspielen will. Egal, wohin wir springen bei unseren Science-Fiction-Helden, es sind dann doch immer so typische Männlichkeitsideale, wie du hast alles im Griff, du hast einen Plan, du bleibst bei deinem Ziel treu, du bist da. Du bist nicht sprunghaft, du bist nicht kindlich, du bist nicht naiv. Und das ist cool, das finde ich sympathisch, dass das damit aufgebrochen wird.
Johannes Franke: Was ich wichtig und wesentlich finde, was aber in dieser Folge jetzt nicht so wahnsinnig viel zum Tragen kommt, ist, dass Dr. Who es nicht verpasst. ihnen auch immer wieder so melancholische Momente zu geben in verschiedenen Episoden. Auch so, der Doktor ist wahnsinnig alt, hunderte, tausende Jahre alt. Und der hat einfach viel erlebt. Und der drückt das natürlich weg, indem er diese kindliche Seite vorkehrt. Und das gibt dann immer mal wieder Episoden, wo man das auch so ein bisschen sieht und die Tragik hinter der Figur ein bisschen hoch holt und so. Das gibt es auch und das finde ich schon auch wichtig.
Florian Bayer: Bei Dr. Who ist ja ganz wesentlich dieses Reinkarnationsthema. Und wenn ich das richtig verstanden habe, bedeutet eine Reinkarnation für einen Doktor nicht nur einen neuen Körper, sondern auch eine neue Persönlichkeit.
Johannes Franke: Genau. Und er, glaube ich, sagt am Ende, ich werde mich immer daran erinnern und ich werde es immer lieben, den Moment lieben, als ich ich war. Also im Sinne von, ich habe eine bestimmte Persönlichkeit, die ich sehr mag und die will ich eigentlich nicht aufgeben durch eine Reinkarnation. Was viel darüber sagt, dass jeder Schauspieler, der die Rolle übernimmt, sein eigenes Ding machen kann. Ja. Und es gab ja am Anfang, um eine Geschichte so ein kleines bisschen reinzureden, William Hartnell oder wie er hieß, hat den als erstes gespielt und da war es noch gar nicht so richtig klar, dass der irgendwie reinkarnieren könnte oder sowas. Auch die ersten Episoden widersprechen so ein bisschen dem, wie es sich später entwickelt hat mit Tochter, hat er eine Tochter, hat er keine Tochter oder ist das seine, egal. Er hat einen Companion gehabt gleich am Anfang. Einen weiblichen.
Florian Bayer: Ich habe die erste Doctor Who Episode, die noch erhalten ist, gesehen. Weil es mich interessiert hat. Ich fand das so langweilig.
Johannes Franke: Es ist dröge, ne? Ja, ja, ja.
Florian Bayer: So langweilig. Okay, Entschuldigung, weiter.
Johannes Franke: Aber William Hartnell hat irgendwann gesundheitliche Probleme gehabt und dann wollten sie aber die Serie nicht absetzen. Nur weil er irgendwie nicht mehr konnte. Und er wollte auch nicht aufhören so richtig und sie mussten ihn ein bisschen zwingen dazu dann aufzuhören, weil es einfach nicht mehr ging, weil es auch mit den Dreharbeiten schwieriger wurde. Und dann haben sie einen anderen Personen eingesetzt als eine Ablöse und haben dann erfunden, dass der Doktor reinkarniert.
Florian Bayer: Schon mehr als James Bond gemacht hat.
Johannes Franke: Genau.
Florian Bayer: Weil wie du von Sean Connery zu Roger Moore kommst und von Roger Moore zu Timothy Dalton, das kannst du mir auch nicht mal mit angesichts, mit angleichenden Schönheitsoperationen erklären. Vor allem, wenn es in die falsche Richtung geht. Aber das ist egal. Das ist ein anderes Thema.
Johannes Franke: Und als es 1963 das erste Mal über den Bildschirm flimmerte, ging es wirklich um Kinder als C-Publikum. Es ging darum, Kinder mit Science-Fiction-Elementen an Science, also an Wissenschaft, ranzuführen. Und ihnen ein bisschen was zu erzählen über bestimmte Dinge. Wie wir die Welt sehen und wie Dinge funktionieren. Und es war viel mehr so als Educational-Programm gedacht. Und der Science-Fiction-Charakter hat sich schnell... mehr entwickelt als der educational Charakter irgendwie. Aber diese Wurzeln sieht man immer noch, finde ich, so ein bisschen. Vor allem auch in diesem leicht trashigen, was das immer hat. Weil man irgendwie versucht aus, wenn man nicht sehr viel Geld von der BBC bekommt, so versucht aus Bubble-Wrap-Folie zwei, drei Monster zu bauen, die dann irgendwie gruselig sein sollen. Also so ein bisschen in der Richtung.
Florian Bayer: Um das vielleicht nochmal zu sagen. Johannes redet von einer Serie, die 19... 1963 gestartet ist. Das ist 60 Jahre her. Ja, ja, ja. Du kannst gleich weitermachen mit deiner
Johannes Franke: Windwichte.
Florian Bayer: Seitdem hat das Ding über 880 Episoden produziert. Das ist der Wahnsinn.
Johannes Franke: Es gab leider die düsteren Jahre der 90er, weil 1989 wurde das Ding abgesetzt. Ich weiß nicht, wer auf die hirnrissige Idee kam, das Ding abzusetzen. Aber es wurde gemacht. Und dann gab es so einen kleinen Film mit Paul McGann als achten Doktor, weil sie einfach einen Film machen wollten und das nicht ganz sterben lassen wollten. Und dann gab es 2005 halt das Revival.
Florian Bayer: Ja, das war so ein bisschen im Zuge dieser, die Serien kommen zurück. Anfang der 2000er hat es angefangen, was sich dann bis Ende der 2010er gehalten hat, dass Serien als das bessere Unterhaltungsformat gesehen wurden. Das hat sich so langsam entwickelt. Und dann gab es wirklich so den Höhepunkt mit sowas wie Breaking Bad oder Orange is the New Black oder Game of Thrones, wo es einfach klar war, okay. Serien haben gerade Filmen den Rang abgelaufen. Und es hat sich wieder ein bisschen zurück verschoben. Also wenn wir heute über Serien reden, reden wir glaube ich anders als vor zehn Jahren über Serien. Aber mit 2005, mit diesem Revival, steht Dr. Who ja zusammen mit so Serien wie Die Sopranos und Lost. War sie am Anfang von dieser Entwicklung, wo es hieß, oh krass, was man mit Serien alles machen kann, ernähren kann.
Johannes Franke: Und wahrscheinlich haben die Leute, die es gemacht haben, sich gedacht, ja... Duh, seit den 60ern machen wir das. Warum habt ihr uns abgesetzt? Und Russell T. Davis, der damals dafür verantwortlich war, das als Executive Producer wieder hochzuholen, der hat das wirklich gut gemacht. Also ich fand die erste Staffel nicht so gut, aber er hat es gut geschafft, das wieder hochzuholen und auch in eine andere Form zu gießen. Nämlich mehr noch dieses Storytelling nach vorne zu stellen. Nicht nur zu sagen, übrigens, wir sind auf einem anderen Planeten, der funktioniert so und der funktioniert so, sondern wirklich Character-Arcs zu haben und so. Und alles das, was eben dieses Revival sowieso mitgebracht hat, auch auf anderer Ebene, eben bei Orange is the New Black und so weiter, dass die Character-Arcs wichtig geworden sind.
Florian Bayer: Es hat sich ja auch ein riesiger Hype um diese, gerade durch dieses Revival entwickelt. Also ich glaube, viele Menschen, die Doctor Who nicht kannten und nie davon gehört haben, wie ich auch, sind erst mit dieser 2005er-Serie drauf gestoßen. Und es wird ja sogar teilweise... Nee, die zählen neu, ne? Also man sagt irgendwie, das ist das Revival und erste Staffel und wir sind jetzt, deswegen sind wir jetzt in der fünften Staffel, obwohl wir in der zweimillionsten sind. Und es ist eine Lieblingsserie von ganz vielen Geeks geworden. Also so auch mit dem Stellenwert, es geht gar nicht darum, dass es so die Masse an Leuten erreicht, es ist kein Mainstream.
Johannes Franke: Es ist in UK absoluter Mainstream. Absoluter Mainstream.
Florian Bayer: UK ist nicht so groß. Weltweit ist es kein Mainstream.
Johannes Franke: Aber diese Folge, nur als Einsortierung, hat, ich glaube, knapp auf Platz zwei gesessen, was... an dem Tag, an Weihnachtstag, wo alle wollen, dass du deinen Fernseher guckst, hat der es geschafft vor den zwölf Millionen Leuten.
Florian Bayer: Alter, krass. Ja, okay, es ist in UK, es ist groß. Bei uns ist es halt ein Nischen-und Geek-Programm, aber was ich total faszinierend finde, und das ist auch ein Grund, warum ich es eigentlich mögen will, warum ich Doctor Who mögen will, es geht gar nicht darum, dass es extrem viele mögen, sondern diese Inbrunst, mit der es Menschen mögen, die Fans davon sind. Diese Leidenschaft dafür und dieses, okay, ich kenne jeden Doktor mit Namen und ich kann dir sagen, was die Charaktereigenschaften sind und welche Planeten da ist. Und bei diesem Universum, das 60 Jahre alt ist, selbst mit Pause, es ist einfach krass, was du an Trivia-Wissen hast, was dir fürs Leben überhaupt nichts bringt. Über irgendwelche Planeten und Sprachen, das ist halt wie so Klingonisch können.
Johannes Franke: Ja, ja, ja, genau.
Florian Bayer: Es ist komplett überflüssig und ich finde es toll. Ich liebe Menschen, die sowas... machen, sich von sowas begeistern lassen.
Johannes Franke: Ich glaube, das Geheimnis ist ein kleines bisschen auch, um den Bogen zu schlagen, diese Reinkarnation bedeutet, dass es immer wieder fresh ist. Du hast immer wieder die Möglichkeit, Anpassungen vorzunehmen. Die Zeit entwickelt sich einfach. Und wenn du nicht als Serie, wie zum Beispiel James Bond, was du vorhin gesagt hast, ordentlich auf Züge aufspringst, die einfach gesellschaftlich ins Rollen gekommen sind, dann verlierst du irgendwann. Und Dr. Who schafft es mit jeder Reinkarnation, sich wieder neu anzudocken und zu sagen, okay, das ist unser neuer Doktor, neue Spielregeln, neuer Charakter. Unser Grunduniversum existiert, aber wer weiß, ob das noch gilt. Und dann kann jeder neu andocken und auch jeder neu einsteigen und sagen, okay, das ist was für mich. Oder eben vielleicht dann nicht mehr, weil der Doktor vielleicht so anders ist, dass du die Serie mal ein paar Mal aussetzt und dann der nächste Doktor ist vielleicht wieder was für dich.
Florian Bayer: 13 Doktoren hat es gebraucht. bis die erste Frau da war.
Johannes Franke: Ja, das ist schon...
Florian Bayer: 15 bis der erste Schwarzerf. Und ich weiß, ich habe es nur am Rande mitgekriegt und ich glaube, ich gehe nicht davon aus, dass das die Doctor Who-Fankreise waren, aber ich weiß nicht genau. Ich weiß, dass das begleitet war von diesem typischen rechten Nerd-Aufschreien, wenn plötzlich deine Lieblingsfigur nicht mehr deinem Bild entspricht. Und das ist schrecklich.
Johannes Franke: Die sollen halt die Schnauze haben.
Florian Bayer: Wie krass war das denn? War die Diskussion darüber tatsächlich in den... Doctor Who-Kreisen? War das da eher weniger Thema oder auch?
Johannes Franke: Das Schöne ist, dass es natürlich Leute gibt, die diesen Aufschrei machen, also auch im Doctor Who-Fanbase in den Zeitschriften und was es alles gibt, diese Diskussion gab, aber dadurch, dass Doctor Who seit den 60ern immer wieder neu fresh ist und diese Diskussion mit jedem neuen Doctor passiert, egal ob es jetzt ein Schwarzer ist oder ob es eine Frau ist und man dann zusätzlich noch ein Thema hat, an dem man sich festhängen kann, immer haben Fans gesagt, Oh ne, aber der alte war besser. Weißt du? Und jeder neue Doktor muss erstmal durchs Dorf getrieben werden, damit er seine Runde gemacht hat und alle mal sagen können, naja, naja, naja, ob das was wird. Und dann bist du ja der Fanliebling und alles ist in Ordnung.
Florian Bayer: Aber bei der Frau und dem Schwarzen ist es trotzdem nochmal was anderes, oder?
Johannes Franke: Natürlich war es eine andere Nummer, weil es eine andere Konnotation auch nochmal hatte. Aber...
Florian Bayer: Go woke, go broke.
Johannes Franke: Ja, genau, solche Sachen. Aber dadurch, dass eben das schon als System in sich, also im Fandom als System schon existierte, dieses einmal durchs Dorf treiben und dann ist wieder gut und alle mögen es, wurde das auch relativ schnell glatt gebügelt. Weil alle gesagt haben, ja gut, kennen wir, wir haben den Kreis jetzt, den Cycle jetzt durch und Jodie Whittaker wird jetzt ordentlich unterstützt.
Florian Bayer: Ich hab halt diese ganzen Diskussionen über den Doktor, dass der neue Doktor nicht so cool ist und so, hab ich nie mitgekriegt. Ja. Bis halt ab... Dem 13. Doktor 2015, als Jodie Whittaker das gemacht hat, weil sich die ganzen Rechten drangehängt haben und aber auch leider, weil einige Nerds dann plötzlich ihr rechtes Ich entdecken. Und das war ja auch genau dasselbe wie mit der Diskussion über die Ghostbusters-Frauen.
Johannes Franke: Ja.
Florian Bayer: Es ist so hässlich, was für sexistische... Ja. Ausbildung, das es innerhalb der Nerdkultur plötzlich gibt und wie du feststellst, dass du denkst, Leute, die sich für Themen begeistern, die eigentlich zeigen sollten, dass sie offen sind, dass sie kreativ, fantasievoll sind, dass die plötzlich zeigen, was für konservative Spießgesellen sie sind. Das ist echt hässlich.
Johannes Franke: Das ist halt, keine Subkultur ist davor gefeit, dass da auch solche Leute drin sitzen. Das ist halt so. Und wenn Leute was besonders lieben, dann sind sie auch sehr schnell dabei, sowas besonders hart zu verteidigen.
Florian Bayer: Und sehr anfällig dafür, auch von den Rechten eingefangen zu werden.
Johannes Franke: Ja, total.
Florian Bayer: Die Rechten sind immer... wirklich gut drin, dann sich auf sowas zu stürzen und das noch mit anzufeuern.
Johannes Franke: Aber man muss da trotzdem nochmal dazu sagen, dass auch jetzt die neuen Staffeln und auch, das fängt auch hier in dieser Staffel schon an, dass LGBTQ Themen viel, viel stärker auch in den Fokus geraten und ich finde, dass sie das fast immer wahnsinnig gut in die Storys eingebaut haben, ohne dass man das Gefühl hatte, oh jetzt muss ich aber auch noch Quote machen. Also nicht immer, Aber es gibt schon auch Geschichten, wo man denkt, ah, okay, das war jetzt irgendwie so eine Entscheidung. Aber meistens sehr gut eingebaut, ohne dass man, also da musste man schon wirklich sehr drauf anlegen, Stunk machen zu wollen.
Florian Bayer: Es bietet sich auch total an bei so einer Serie, die so als universelles Thema irgendwie hat, dass es eine Fluidität gibt. Total. Persönlichkeit. Ja,
Johannes Franke: ja.
Florian Bayer: Dass du nicht eine festgesetzte Entität bist. ist, die in eine klare Kategorie passen muss, sondern dass du vieles sein kannst und verschiedenes und dass du dich entwickelst und so weiter. Was so als universeller Überbau ja eigentlich was total Schönes ist.
Johannes Franke: Ja, voll.
Florian Bayer: Aber dann haben wir in dieser Episode haben wir die Frau, die voll das Tool ist.
Johannes Franke: Scheiße, scheiße, scheiße.
Florian Bayer: Und die absolut abgedroschenste, sexistische Märchenhandlung mit der Eingefrorenen, die nur noch wenige Tage zu leben hat, um am Schluss dann in ihrem letzten Tag den alten Sack zu sehen und zu sagen, Ey, der Altersunterschied ist mir vollkommen egal. Und ich mache übrigens auch nichts außer singen und krank sein, wie du schon erwähnt hast.
Johannes Franke: Ich wollte kurz bevor wir aufnehmen, dich nochmal zur Seite nehmen und sagen, können wir das vielleicht einfach verschweigen? Und jetzt wolltest du es ganz groß raus.
Florian Bayer: Das sind die perfekten Tropes, die du in einer Tropes vs. Women Folge platzieren kannst. Ja, aber wirklich,
Johannes Franke: es tut mir so leid. In mir hat es jetzt beim Gucken, habe ich wirklich gedacht, ach fuck, die arme Frau. Die übrigens eigentlich keine Schauspielerin, sondern Opernsängerin ist und wirklich das gesungen hat, was da zu hören ist. Und auch live am Set gesungen hat, danach natürlich nochmal eine Version im Studio aufgenommen hat, weil das nochmal unterfüttert werden muss mit allem möglichen. Aber man sieht, finde ich, dass sie tatsächlich live singt und es ist beeindruckend.
Florian Bayer: Catherine Jenkins, die tatsächlich eher so eine... klassische Sängerin ist, die alles Mögliche gesungen hat und die auf großen Bühnen gestanden hat, für Päpste gesungen hat. Und genau, die hier vor allem singen darf.
Johannes Franke: Und die auch sehr nervös war, was die Rolle betrifft, weil die hat vorher nie gespielt. Die hatte nichts, was das betrifft. Und dann haben sie sie vorspielen lassen und waren recht beeindruckt und haben gesagt, wow, okay, ja klar, dann nehmen wir dich doch einfach. Weil der Plan war eigentlich vorher, sie einfach als Sängerin einzusetzen und dann eine Schauspielerin lipsinken zu lassen. Und dann hat sie aber Vorsprechen bekommen, hat das gemacht und dann haben sie gesagt, ja komm, dann mach es doch einfach selber.
Florian Bayer: Ihre Rolle ist ja auch relativ klein. Ja,
Johannes Franke: genau.
Florian Bayer: Sich freuen und einmal ein bisschen traurig sein und dann ist es vor allem der Gesang, den sie macht und ja, natürlich, das ist schön. Also wenn sie den High singt, sie kann einen High zum Schlafen singen und auch wirklich genau im Zentrum der Handlung. Auch wenn ich an Weihnachten denke, nicht an einen Planeten denke, bei dem die Fische in der Luft schweben. Das ist jetzt nicht meine erste Weihnachtsassoziation.
Johannes Franke: Fische in der Luft? Ja. Aber es ist doch die Welt. Du musst ja eine Welt erschaffen, die anders ist als die Erde. Oh mein Gott. Was ist das für eine Musik?
Florian Bayer: Was war das? Wo sind wir? Ich glaube, wir wurden rausgerissen.
Johannes Franke: Aber wohin?
Florian Bayer: Oh mein Gott, Johannes. Ja? Ich befürchte, wir befinden uns in einer Selbstprobe. Spotcatcher anbietet.
Johannes Franke: Genau, und wenn sie euch nicht gefällt, dann schickt diese Episode weiter an eure Feinde oder eure Nachbarn oder sowas.
Florian Bayer: Und wenn ihr uns Feedback geben wollt, wir freuen uns total über jeden Kommentar an johannes.mussmannsehen.de oder florian.mussmannsehen.de Genau,
Johannes Franke: schickt uns Filmvorschläge und so weiter. Boah, das soll schnell durchkommen. Ja,
Florian Bayer: jetzt schnell raus,
Johannes Franke: schnell wieder zurück ins Gespräch.
Florian Bayer: Und neben ihr dann natürlich die größere Figur ist unser Catherine von Michael Gampton. Der,
Johannes Franke: der wahnsinnig gut ist, oder?
Florian Bayer: Albus Dumbledore.
Johannes Franke: Albus Dumbledore, genau, hat er gespielt. Der zweite übrigens, nicht der erste, der gestorben ist.
Florian Bayer: Albus Dumbledore. Harry Potter ist dafür verantwortlich, dass Menschen sagen, oh ja, Maggie Smith, natürlich. Tolle McGonagall. Oder dass Menschen sowas sagen wie, oh John Hurt, natürlich, der großartige Gary Ollivander. Robbie Coltrane, kenne ich, der hat doch den Hagrid gespielt. Harry Potter hat eine riesige Schauspielkunst komplett versaut auf eine Rolle reduziert.
Johannes Franke: Das tut einem schon ein bisschen weh. Aber naja, das Problem ist sowieso existent, weil... Maggie Smith, die hat ja mit jeder Rolle, die sie gespielt hat, weil sie alle immer so ikonisch waren, wurde sie immer nach der Rolle nur noch damit assoziiert. Und dann kam die nächste Rolle, dann war die wieder so ikonisch und dann hat man sie nur noch damit assoziiert. Das ist halt dann einfach, das ist das Schicksal dieser Frau gewesen.
Florian Bayer: Ich finde es halt vor allem für die alten Größen der englischen Schauspielkunst ist es halt wirklich hart. Weil die Menschen, also teilweise sind das auch einfach, also Michael Graham war ja auch vor allem so ein... Bühnendarsteller.
Johannes Franke: Ja, ja, ja.
Florian Bayer: Die Menschen kennen sie halt nur aus Harry Potter. Wenn man Michael Gampton sieht, denkt man, ja, man denkt halt Albus Dumbledore. Und er war ganz großartige Sachen auf der Bühne hat er gespielt anscheinend. Er war Othello. Er war einer der größten Theatersteller seiner Zeit. Wäre fast James Bond geworden in den 60ern. Oh,
Johannes Franke: wirklich? Ja. Und die haben auch tatsächlich gedacht, dass sie den nicht kriegen. Also es war, er stand auf der Liste der Leute, die wir vielleicht mal fragen, vielleicht haben wir Zeit. Wer weiß, wer weiß, wer weiß. Aber der der Produktionsleiter da, der hat gedacht, das wird nix, der wird ja, also den können wir vielleicht mal kurz antippen und dann dreht er sich um und sagt, was ihr? Nein. Und dann hat er zugesagt und alle waren völlig baff.
Florian Bayer: Und ist es so ein Ding, dass Dr. Who öfter mal bei den Größen anfragt und dass die Leute dann auch sagen, klar, machen wir? Oder ist es nicht so? Also bei Harry Potter zum Beispiel, offensichtlich war Harry Potter so, dass alle mitspielen wollten. Es gibt keinen englischen Darsteller, der da nicht drin war.
Johannes Franke: Das war ja das riesige englische Ding. Das ist ja auch so ein bisschen... Also Patriotismus damit zu machen. Und ich nehme auch an, dass Dr. Who so ein Patriotismus-Ding ist, dass man sagt, na klar, wenn Dr. Who anfragt, dann macht man da mit. Aber dafür haben sie zu wenig große Stars, muss man sagen. Also so viele Stars sind es jetzt auch nicht. Jeden und wieder mal was. Aber dann muss man eher sagen, sind das die Leute, die aus Dr. Who rauskommen und große Stars werden. Also Matt Smith zum Beispiel. Der war auch vorher ein toller Schauspieler, aber in dem Alter war er noch nicht der krasse große Matt Smith, den er heute ist. Hat ja auch ganz große Sachen gemacht danach.
Florian Bayer: Michael Gambon spielt zum einen Catherine Sadek und seinen Vater.
Johannes Franke: Und seinen Vater mit einem Bart angeklebt.
Florian Bayer: Was ich mit voller Entfaltung finde. Naja, auf jeden Fall. Ich finde es auch absolut schlüssig, dass sie das machen. Und Mr. Sadek ist Mr. Scrooge. Ganz eindeutig. Wir haben hier den grimmigen, schlecht gelaunten alten Typen. Der eigentlich, es fehlt wirklich nur noch, dass er sagt irgendwann so, ah, Hamburg.
Johannes Franke: Hätten sie sogar einbringen können und es hätte nichts schlechter gewesen.
Florian Bayer: Es hätte absolut gepasst. Er ist der Christmas Carol Protagonist und dem Doktor fällt es ja selbst auf, dass er hier einen Christmas Carol Protagonisten vor sich hat. Wenn ihr ihn seht. Das heißt, es gibt so eine Prämisse, die uns das alles verzeihen lässt, was da passiert, weil wir haben hier die Referenz. Wir erleben hier die Christmas Carol mit den drei Geistern, der vergangenen Weihnacht, der gegenwärtigen Weihnacht, der zukünftigen Weihnacht. Natürlich nur, weil Dr. Who selbst offensichtlich Charles Dickens gelesen hat, Fan von Charles Dickens ist.
Johannes Franke: Beziehungsweise mit ihm abgehangen hat wahrscheinlich.
Florian Bayer: Natürlich hat er das. Gibt es eine Episode, wo er mit Charles Dickens abhängt?
Johannes Franke: Ich weiß es gerade nicht genau.
Florian Bayer: Aber kann ich mir voll gut vorstellen, eine Weihnachtsepisode.
Johannes Franke: Natürlich.
Florian Bayer: Und er stellt fest, okay, ich hab hier einen Scrooge-Typen, mit dem ziehen wir jetzt das Charles Dickens-Programm durch.
Johannes Franke: Und das ist in einer sehr schönen Szene, weil er spricht gerade mit Amy, die auf diesem Raumschiff ist, das da abstürzt und im Hintergrund dudelt eine Weihnachtsmelodie. Und sie kann ihn nicht richtig verstehen, weil die Melodie zu laut ist. Und sie fragt, was, was? Und er sagt so, ja, hier ist Musik im Hintergrund. Und im Englischen ist es There's a Christmas Carol. Und sie fragt nochmal, was? Und er sagt dreimal, a Christmas Carol. Und dann guckt er zu sich selbst hoch und denkt sich, ah, a Christmas Carol, das mache ich jetzt.
Florian Bayer: Vor zwei Jahren, vor drei Jahren, haben Johannes und ich uns das angetan. Wir haben uns mit a Christmas Carol auseinandergesetzt. Wir haben eine Weihnachtsepisode gemacht, aber es waren ja noch so wahnsinnig und wollten alles, was zu Weihnachten passt, in eine Episode packen. Wir haben also dieses Konzept, dass wir die gesamte Weihnachtszeit mit Episoden füllen. Die habe ich Johannes aufgezogen und die machen wir auch tatsächlich erst seit zwei Jahren.
Johannes Franke: Ja, davor haben wir A Christmas Carol und im Jahr darauf Grinch gemacht.
Florian Bayer: Genau, das waren unsere Weihnachtsspecials. Und wir haben A Christmas Carol, wir haben die Verfilmung geguckt und zwar, wir sind all in gegangen. Wir haben,
Johannes Franke: glaube ich, fünf Verfilmungen oder so geguckt.
Florian Bayer: Wir haben noch mehr geguckt. Also ich weiß noch, du hast da noch ein paar geguckt, die ich nicht geguckt habe. Wir hatten irgendwie dann am Schluss so einen Katalog von zehn Dingern, über die wir geredet haben. Das war der Wahnsinn.
Johannes Franke: Das ist auch eine extrem lange Episode. Aber man kann sich das am 25. super anhören, weil man hat ja Zeit. Absolut,
Florian Bayer: ihr habt Zeit. Hört euch das an, weil es ist total interessant, was aus Christmas Carol gemacht wurde. Ich glaube, meine liebste Weihnachtsgeschichte. Also wenn ich an Geschichten für die Weihnachtszeit denke, muss ich immer daran denken. Und jetzt kann ich endlich mit ein bisschen Wissen kommen, nachdem ich die ganze Zeit der Publikums-Avatar war, der die Fragen gestellt hat. 1843 veröffentlicht. Hey, von Charles Dickens, der davor schon Geschichten geschrieben hat. Der mit... mit Oliver Twist großen Erfolg hatte, der in seinen Geschichten auch immer ein Stück seine Kindheit und seine Jugend in Armut verarbeitet hat. Seine Eltern waren verschuldet. Und David Copperfield hat ja davor geschrieben, ich muss aufpassen, dass ich das jetzt nicht durcheinanderbringe, und er hat sich immer mit Armut beschäftigt und die Idee für Christmas Carol kam ihm tatsächlich auch, weil ihm die armen Kinder auf den Straßen so leiden kann haben. Er ist mittlerweile ein bisschen etablierter Journalist,
Johannes Franke: der
Florian Bayer: Geld verdient hat, der auch mit seinen Geschichten, die er veröffentlicht hat, Geld verdient hat. Und daraufhin hat er diese Geschichte geschrieben, um halt wirklich eine schöne Weihnachtsgeschichte zu schreiben, die gleichzeitig aber auch, naja, so ein soziales Plädoyer ist. Weil es auch darum geht, dass die Reichen spendabler sein könnten.
Johannes Franke: Ja, naja, ja. Und so ein soziales Gefälle im Grunde.
Florian Bayer: Ja, ein riesiger Hit. Also von Anfang an. Die wurde überall in allen möglichen Sprachen übersetzt, wurde überall vermarktet, war ein riesiges Ding. Mit dem Grund, dass es ein riesiges... riesigen Konflikt gehabt um die Frage, was bedeutet Urheberrecht im 19. Jahrhundert? Charles Dickens mittendrin. Der hat nämlich sich wirklich darum bemüht, anerkannt zu werden für seine Werke und auch bezahlt zu werden, nachdem in Amerika und Kanada anscheinend Kopien von seinem Buch überall rumgeflogen sind, ohne dass er auch nur einen Cent dafür gesehen hat. Und genau, ein riesiges Ding, das dann auch entsprechend rezipiert wurde und, keine Ahnung, zwei Millionen Mal verfilmt wurde. 1901 war die erste Verfilmung. Also wirklich mit der Urzeit des Kinos. Genau, und dann haben wir hier wahrscheinlich die 287. Verfilmung oder so vor uns und du bist der Dr. Who-Fan. Was hältst du von der Kombo Dr.
Johannes Franke: Who und Charles Dickens?
Florian Bayer: Dr. Who und Christmas Carol? Ja,
Johannes Franke: Match made in heaven, absolut. Weißt du, was ich geil finde an dieser Episode? Es ist ja so, dass Dr. Who immer auf Zeitreisen aus und so ist, aber oft gibt es Episoden, wo sie einfach irgendwo ankommen. wo es in der Vergangenheit oder sowas ist und dann erleben sie ihr Abenteuer, dann steigen sie wieder ein und reisen weiter in eine andere Zukunft oder in eine andere Vergangenheit. Hier ist das Zeitreisethema intrinsisch für diese Geschichte. Du kannst diese Geschichte nicht erzählen ohne Zeitreisen und ich finde es wahnsinnig toll. Das sind mir meine Lieblingsepisoden bei sowas, weil ich auch mit Zeitreisen, egal was, zurück in die Zukunft, du kannst mir alles vorsetzen, was mit Zeitreisen zu tun haben und ich finde es erstmal geil.
Florian Bayer: Zeitreisen sind ein cooles Thema. Eja! Und es ist immer so die spannende Frage, okay, wie lösen sie ihre Zeitreisenkonflikte?
Johannes Franke: Genau.
Florian Bayer: Und diese Episode sagt auch, wie offensichtlich vieles bei Dr. Who scheißt. Ja, natürlich. Ich brauche keine inhärente Logik. Sprich, der Doktor kann die Vergangenheit beeinflussen, während er mit dem Gegenwärtigen, dessen Vergangenheit er beeinflusst, kommuniziert. Und der Gegenwärtige merkt live, wie es sich verändert, hat aber noch Erinnerungen an sein anderes Ich. Und während die anderen sowieso irgendwie, was war mit dem Gespräch davor? Also er hat ja mit diesen Leuten geredet und er war bei ihnen zu Gast. Und... What the fuck? Es macht keinen Sinn.
Johannes Franke: Also ich muss mal sagen, dass das schon so ein bisschen das ist, wie ich mir in meinem fantastischen Hirn Zeitreisen vorstelle, wenn du deine Vergangenheit veränderst. Dass dein Kopf zeitweise zwei Versionen von dir selbst hat. Weil es ja live quasi verändert wird. Es werden neue, das sagte auch der Doktor, neue Erinnerungen werden gebildet.
Florian Bayer: Was ist mit den physikalischen Veränderungen? Eine Zeitreise beeinflusst ja nicht nur den Kopf. sondern auch alles andere, die gesamte Umgebung. Das musst du ignorieren.
Johannes Franke: Außer wenn es um ein Gemälde geht. Jetzt ändert sich das Gemälde.
Florian Bayer: Es macht überhaupt keinen Sinn. Butterfly-Effekt spielt hier keine Rolle. Das Einzige, was sich ändert, ist das Gemälde in seinem Schlafzimmer und seine Erinnerung.
Johannes Franke: Ja.
Florian Bayer: Und selbst die wird noch irgendwie zurechtgebogen, dass er genau der gleiche Typ ist wie er. Also nicht, dass er genau so gelebt hat, aber dass er davor der gleiche Typ war. Bis zu diesem Moment, wo er sich an die Erinnerung ändert. Es ergibt keinen Sinn.
Johannes Franke: Ist das wichtig, Flor?
Florian Bayer: Nein,
Johannes Franke: aber es ergibt keinen Sinn. Das ist eine der Sachen, wo ich vorhin gesagt habe, Stephen Moffat legt dir das hin und sagt, das musst du jetzt einmal akzeptieren und jetzt hab Spaß damit.
Florian Bayer: Ich bin davon ausgegangen, dass es so eine Zeitreise... Regelkatalog gibt für Dr. Who, an dem sich die Serie einigermaßen hält. Wozu denn?
Johannes Franke: Da hat doch keiner Spaß mehr.
Florian Bayer: Naja, weil bei der Vincent-Folge war es so ein großes Thema, dass du die Vergangenheit nicht ändern kannst und Vincent wird sich auf jeden Fall umbringen. Es geht um Vincent van Gogh. Wir können nichts tun, aber wir können ihm trotzdem noch mal ein bisschen Glück geben.
Johannes Franke: Und es war toll. Es war wirklich toll. Aber für diese Episode brauchst du die Prämisse, dass das nicht geht, dass du die Vergangenheit nicht ändern kannst.
Florian Bayer: Ich find's tatsächlich geil, wie sie uns als Zuschauern Die Zeitreise erzählen, indem sie sie auch sadig erzählen, nämlich indem ihr dieses alte Video an die Wand projiziert sieht.
Johannes Franke: Ich liebe es so, wie der alte Sadik, der gerade noch gesagt hat, Alter, du kannst ja wieder raus hier, ich mach hier gar nichts. Dann plötzlich an die Wand geschmissen sein altes Ich sieht. Und in genau dem Moment, wo sich der Doktor aus der Tür verabschiedet, taucht er in dem Video aus der Vergangenheit auf. Und es ist so geil, weil dir das auch sofort sagt. was für eine Reise der Doktor macht. Du brauchst überhaupt keine Erklärungen, brauchst keine Tagesgeräusche oder sonst irgendwas. Du siehst sofort, wie er raus und wieder reingeht. Toll.
Florian Bayer: Es ist ästhetisch halt auch einfach super. Wahnsinn. Also ich gehe sowieso auf Menschen, ich gehe auf Projektionen auf der Wand, wo Menschen dazwischen sind, die dann auch so halb anprojiziert werden. Ich finde das so was einfach Schickstes.
Johannes Franke: So ein Fetisch von dir, ja? Ja.
Florian Bayer: Und Projektionen auf schiefen Wänden, ohne Leinwand. Es ist einfach schön. Ich mag das. Es ist wirklich einfach ein schönes Bild. es ist dann auch toll in die Handlung eingebunden, dass wir genau diesen Wechsel haben und wir haben diesen Wechsel ja mehrmals, wenn er zum Beispiel dann den Code braucht für den Tresor und dann schnell zu dem Neuen reist, der ihm das für die Vergangenheit sagt, es ist super gelöst. Also das ist wirklich very sweet.
Johannes Franke: Ja,
Florian Bayer: war ich irgendwann davon.
Johannes Franke: Super, super toll. Natürlich auch das Intro, wie der Doktor dann sich dem jungen Sadek, wie heißt er, Kazran vorstellt und dann auch, ich weiß nicht, ob du das mit dem Psychic Pack verstanden hast, Wavy Lines. Er sagt ja einmal hier, ich bin universell anerkannt als responsible adult.
Florian Bayer: Ich habe es einfach ignoriert.
Johannes Franke: Und das Kind sagt, da sind nur irgendwelche wavy lines auf diesem Papier. Das Papier ist Psychic Paper, das der Doktor oft benutzt, um Leuten zu sagen, übrigens, das ist mein Ausweis als. Und dann steht da drauf, was auch immer der Doktor gerade braucht, was für eine Funktion er hat. Minister für was auch immer, damit die Leute sagen, ah ja, natürlich, sie sind eine offizielle Stelle, dann kommen sie doch bitte rein.
Florian Bayer: Ich sag doch, der Doktor ist OP.
Johannes Franke: Und dann, das Geile ist halt hier, dass das Kind sagt, das sind wavy lines und der Doktor sagt, oh, na gut, one lie too big, finally. Kein responsible adult, nein.
Florian Bayer: Das ist süß. Ich hab's einfach nicht verstanden. Ich saß da so ein bisschen mit großen Augen und dachte so, okay, irgendein Insider wahrscheinlich. Ja, das ist ein Insider. Zumindest den Gag habe ich dann soweit mitgekriegt, dass ich dachte, okay, als das geht er nicht durch. Das habe ich davor auch schon geahnt.
Johannes Franke: Und was ich auch super süß finde, sind diese Fische, die sie da dann einführen.
Florian Bayer: Die Idee ist großartig. Auch visuell ist großartig. Die durchdurchnehmen haben. Dr. Who ist mit seinem CGI immer so am Rande des Tracks.
Johannes Franke: Aber das ist auch 2010.
Florian Bayer: Genau, deswegen auch.
Johannes Franke: Na ja.
Florian Bayer: 2010 war schon mehr möglich als bei Dr. Who.
Johannes Franke: Verzeih ihm das, das ist eine Fernsehserie.
Florian Bayer: Es ist verziehen. Ich finde die Idee cool, dass... dass Fische in der Atmosphäre rumfliegen, im Nebel. Ich muss mich auch nicht fragen, wie viel Sinn das ergibt. Es ist einfach cool. Es ist als Idee, es ist großartig. Wie gesagt, es ist nicht sonderlich weihnachtlich. Ich weiß nicht, für Weihnachten stelle ich mir wirklich was anderes vor. Nicht so nautisches Thema. Ach,
Johannes Franke: na ja.
Florian Bayer: Aber die Idee ist cool und dann ist es natürlich auch cool, weil er kriegt dann ja auch diesen Storytribe hin, dass der junge Catherine unbedingt die Fische sehen will. Ja. Und er kann sie nicht sehen. Und er war krank und sein Vater sagt, du darfst die Fische nicht sehen. Der Tag,
Johannes Franke: als die Fische auftauchten und jeder hatte eine Geschichte. Und jetzt hat er auch eine Geschichte, aber könnte damit enden, dass er gefressen wird.
Florian Bayer: Jetzt hat er eine richtige Geschichte mit dem Hai.
Johannes Franke: Ja, aber ich finde es super. Ich finde das total süß und auch wie der Doktor dann diesen Hai da irgendwie anbringt. Und Catherine sitzt draußen und fragt, welche Farbe hat der Fisch? Und der Doktor sagt, groß, die Farbe ist groß. Und ich finde... Die ganze Interaktion einfach toll.
Florian Bayer: Und Catherines Vater hatte recht. Er muss aufpassen. Der Heike ist reingekommen, weil er das Fenster offen gelassen hat.
Johannes Franke: Und weißt du, was so geil ist? Er sitzt ja da. gleichzeitig da und guckt sich das an. Und dann gibt es diesen Schnitt zurück, wie er da sitzt und wirklich wie beim Kindertheater sitzt er davor und schreit nicht die Tür öffnen, weil er sich gerade erinnert und merkt, ach du Scheiße, da war ja dieser Hai. Und wirklich dann so Teil hat an dieser ganzen Geschichte und wie gesagt, wie beim Kindertheater. Ich mache viel Kindertheater und dieser Vergleich, glaubt mir, macht absolut Sinn. Wie Kinder dann da sitzen und sagen, nein, oh Gott, und voll drin sind und dabei sind und auch... auch mit der Leinwand reden.
Florian Bayer: Können wir mal über das Thema Zeitreisen und Konsens reden?
Johannes Franke: Nein. Was für ein langweiliges Thema.
Florian Bayer: In der ursprünglichen Scrooge-Geschichte ist es so, dass die Geister zu Scrooge kommen und die Vergangenheit zeigen, um ihm zu überzeugen, dass er eigentlich ein guter Mensch ist. Sie verändern die Vergangenheit nicht, sie zeigen sie ihm. Doctor Who zwingt Catherine auf, zum besseren Menschen zu werden, indem er ihm ein Abenteuer aufzwingt in der Vergangenheit. Es ist komplett... Und gegenteilig zu dem, was die Weihnachtsgeschichte eigentlich, was The Christmas Carol im Kern eigentlich ist, nämlich, dass du dich rückbesinnen musst auf das Gute, was du hattest.
Johannes Franke: Und wenn er nichts Gutes hatte, dann kann er nichts auf sich, auf nichts zurückbesinnen.
Florian Bayer: Er verändert einfach seine Persönlichkeit und Catherine sagt mehrmals, nein, ich möchte jetzt nicht meine Hose ausziehen. Und Dr. Who sagt, doch, du machst das jetzt.
Johannes Franke: Oh Gott, was ist das für ein Vergleich, Plor. Entschuldigung. Oh nein, der war gemein.
Florian Bayer: Aber wirklich mal, er zwickt ihn. Er zwingt ihn zum anderen Menschen zu werden. Ich tu meinen guten Menschen. Ja, er macht ihn zu einem guten Menschen, aber vielleicht will Catherine nicht zu einem guten Menschen gemacht werden.
Johannes Franke: Ich hab mir die Frage auch aufgeschrieben. Es ist moralisch durchaus ein bisschen, aber es sind 4000 Menschen auf diesem Schiff. Ja,
Florian Bayer: okay, er will 4000 Menschen retten. Das heißt,
Johannes Franke: das ist schon...
Florian Bayer: Das heißt, das Trolley-Problem, ne? Er schubst Scrooge vor den Zug, er schubst Sadiq vor den Zug, damit 4000 Menschen überleben.
Johannes Franke: Theoretisch. Und Sadek stirbt ja nicht mal davon, sondern er wird halt ein besserer Mensch.
Florian Bayer: Ja, und Abigail stirbt.
Johannes Franke: Oh mein Gott.
Florian Bayer: Obwohl, bei Abigail ist es egal, die wäre ja sowieso gestorben.
Johannes Franke: Die wäre ja sowieso gestorben. Aber ich verstehe das Problem total. Natürlich, man muss da wenigstens einmal kurz drüber nachdenken und denken, ist das jetzt moralischer Degermaßen okay oder nicht?
Florian Bayer: Es ist tatsächlich spannend, weil es wirklich, und wir kommen noch zu ein paar anderen Abwandlungen, es ist eine radikale Abwandlung von dem Christmas Carol Thema. Total, ja, ja. Es ist so, nicht... ich zeige dir die Vergangenheit, sondern ich reise in die Vergangenheit und verändere sie und zeige dir das parallel. Aber eigentlich ist es auch ja nur so ein dramaturgischer Kniff, dass es uns gezeigt wird. Wir könnten auch die ganzen Tenden der Vergangenheit sein. Ja,
Johannes Franke: aber das ist dann nicht so schön spannend. Dann darf unser großartiger Schauspieler dieses Ding nicht erleben. Weil wie er sich die Fotos anschaut, die dann nach und nach entstehen und dieses ganze Bilden von Erinnerungen, in denen er schwelgt da und der Schauspieler macht das so gut. Das ist... unglaublich. Für Doctor Who ist also so ein krasser Typ einfach.
Florian Bayer: Michael Gammon ist ein wirklich guter Schauspieler. Man sieht den in dieser Folge. In 60 Minuten. Eine Folge von einer Science-Fiction-Serie, die ein bisschen albern ist, ein bisschen trashig ist, ein bisschen charmant ist und so weiter. Und der gibt alles.
Johannes Franke: Ja. Und er hat auch das Assignment total verstanden, weil er diese ganzen leicht trashigen Sachen auch mitmacht. Ja. So dieses, es gibt diese eine Stelle, wo er auf die Leinwand starrt und sagt, das ist doch alles nicht passiert. Und dann dreht er sich so zur Seite und sagt, oder ist es doch?
Florian Bayer: Aber es ist passiert. Oh mein Gott. Es ist wirklich toll. Und man sieht das Theater, sieht man ihm an in diesem Moment. Ja. Aber man sieht ihm auch einfach an, dass er sich reindenken kann in die Rolle. Total. Ich glaube ihm die ganze Zeit, diesen grimmigen alten Kerl, der einsam ist, der ein scheiß Leben hatte. Es ist toll. Ja. Und selbst wenn er seinen Vater spielt mit angeklebtem Bart, ich glaube ihm sofort, dass das der Vater ist, der diesen Sohn zu diesem alten Kerl machen konnte. Ja, Wahnsinn. Und das ist so wichtig, so zentral, weil wir sehen natürlich, wenn wir den jungen Kestran sehen, ist das ein wirklich aufgeschlossener, neugieriger Junge und man könnte sich die Frage stellen, wie konnte er zu diesem Alten werden, aber durch das Spiel von dem Anderen, von dem Vater, durch diese wenigen Szenen, die sie zusammen haben, wissen wir, so konnte er zu dem werden. Macht total Sinn.
Johannes Franke: Absolut. Und dann... Finden wir es moralisch vielleicht nicht mehr so schlimm, wenn der Doktor kommt und dem ganzen ein bisschen Ringe vorstellt?
Florian Bayer: Ich ärgere dich doch nur ein bisschen. Natürlich finden wir das moralisch nicht schlimm. Natürlich ist es komplett richtig, was er da macht. Nicht nur, weil er die 4000 Menschen rettet, sondern auch einfach, weil es das Richtige ist.
Johannes Franke: Er rettet diesen Menschen eigentlich auch noch.
Florian Bayer: Es ist ein Christmas Miracle. Und genau, dann haben wir Abigail. Sie tauen sie auf, die Frau, die eingefroren ist für Geld, um Schulden zu begleichen. Und sie singt ihnen den Hai schlafend und dann beginnt die... Beginnt die große Zeit von dem Doktor, Catherine und Abigail, weil sie sich einmal im Jahr an Weihnachten besuchen.
Johannes Franke: Ja, und es ist so süß. Und das Lustige ist ja, dass für den Doktor... Und für Abigail ja gar keine Zeit vergeht. Das ist ja nur für Catherine, der da dann das Jahr über warten muss, bis wieder Weihnachten ist und dann ziehen sie wieder los. Und die machen so schöne Sachen. Ich finde, diese ganze Montage ist wirklich gelungen. Ich finde es total süß und total nett.
Florian Bayer: Sie sind nur auf der Erde unterwegs.
Johannes Franke: Ja, okay. Den Fotos nachzuteilen. Ja,
Florian Bayer: genau. Wir sehen Fotos von Ägypten, von den Alpen. Sie sind in Italien. Es ist total schön. Es ist so eine schöne Montage. Diese Delfinkutsche, das machen sie ja ganz am Anfang. Wie sie dann mit dieser Delfinkutsche durch die Nacht reiten, das ist total irre.
Johannes Franke: Aber es ist ein Shark, ne? Das ist der, der, der, der...
Florian Bayer: Das ist der Shark.
Johannes Franke: Ja, ja. Ah,
Florian Bayer: okay.
Johannes Franke: Der auch CGI-mäßig eher, naja, ist aber... Also die CGI ist echt...
Florian Bayer: Aber die CGI bei Doctor Who fand ich noch nie besonders doll. Und 2010 war mir ja möglich.
Johannes Franke: Aber es ist so ein bisschen auch ein Doctor Who-Trope, dass er so ist.
Florian Bayer: Ja. Aber dann ist wirklich diese Erinnerung, die nach und nach beim alten Castran entsteht. Wir sehen, wie Castran älter wird und wir sehen, wie die Zahl auf ihrer Kältekapsel runtergeht. Und frankly, wir wissen dann schon ungefähr, was passieren wird. Wir wissen, dass Castran sich in sie verlieben wird. Und wir wissen auch irgendwie, dass das offensichtlich ihre Zeit ist, die sie noch hat. Auch wenn es... Auch wenn es... Haben sie diese Kältekapseln?
Johannes Franke: Ja.
Florian Bayer: Haben alle die dieses Ding?
Johannes Franke: Da steht jetzt schon wieder Fragen. Ja, das ist echt ein bisschen ein Problem, weil der nimmt ja diese Leute als Sicherheit dafür, dass er auch das Geld wieder zurückbekommt. Es ist wie eine Bank, die eine Hypothek auf dem Haus nimmt, bloß dass es eben ein Mensch ist, den er dann nimmt. Und zur Sicherheit, dass das Geld irgendwann zurückkommt. Und diese Familie hatte nun diesen Menschen, der offensichtlich nur noch acht Tage zu leben hatte und hat gesagt, ja gut, dann... Geh du mal vor
Florian Bayer: Das sollte eigentlich den Wert des Leihens, des Leihgeldes senken, oder?
Johannes Franke: Eigentlich schon Die,
Florian Bayer: also für die Acht-Tage-Frau kriegt ihr 200 Euro vielleicht
Johannes Franke: Hoffentlich haben sie sie gebraucht Naja, und man stellt sich schon die Frage, ob alle dieses Countdown haben und ob Alle wissen, wie lange sie noch zu leben haben?
Florian Bayer: Ist das ein
Johannes Franke: Ding? Ich weiß es.
Florian Bayer: Aber es wird ja nicht thematisiert. Nein, überhaupt nicht. Aber hat er extra für diese eine Kapsel dieses Zeitding gebaut? Warum?
Johannes Franke: Es ist nur ein Device.
Florian Bayer: Aber sie ist ja auch...
Johannes Franke: nur in die Weiße,
Florian Bayer: wenn wir ehrlich sind.
Johannes Franke: Oh Gott.
Florian Bayer: Ich meine, sie ist da, damit er sich in sie verliebt, damit sie toll singen kann. Ja, sie hat diesen schönen Moment mit ihrer Familie, aber sie ist eigentlich vor allem da, damit er mal sieht, wie eine richtige, wie eine funktionale Familie funktioniert.
Johannes Franke: Ja, genau.
Florian Bayer: Letzten Endes geht es ja dann doch vor allem um ihn. Aber ja, er ist in sie verliebt und es ist süß. Wir sehen, wie er älter wird, wie ein junger Erwachsener ist. Wir wissen, okay, jetzt ist das richtige Alter für die Romanze. Jetzt habt ihr diesen kurzen Zeitfenster, wo ihr Zeit habt.
Johannes Franke: Die machen die Tür auf und man denkt sofort, uh, Hottie.
Florian Bayer: Und kriegen die vom Doktor genug Zeit, dass sie auch mal so knickknack? Ja,
Johannes Franke: ich glaube schon. Also der Doktor ist zwar immer irritiert, also auch wenn die da küssen und er vor Marilyn gerade wegrennt, guckt sie ja an und fragt, atmet ihr durch die Ohren oder was ist los?
Florian Bayer: Was für eine Sexualität hat der Doktor? Hat der eine?
Johannes Franke: Das hängt davon ab, welche Inkarnation das ist. Dieser Doktor? Dieser Doktor hat, ich glaube, ich glaube er ist... Er hat eine Tendency Hetero, aber durch seine Kindlichkeit gibt er nicht so viel drauf. Er ist eher verwirrt von Sexualität, glaube ich.
Florian Bayer: Ich finde, genau so wirkt er auf mich auch. Und ich habe auch nicht das Gefühl, dass da irgendwas Sexuelles ist, wenn er von Monroe erzählt und so, sondern dass das einfach nicht passiert ist, weil er halt wieder zu viel gleichzeitig gemacht hat.
Johannes Franke: Er hat dann halt später in der Staffel danach eine Ehefrau.
Florian Bayer: What?
Johannes Franke: Ja.
Florian Bayer: Dieser Doktor?
Johannes Franke: Dieser Doktor.
Florian Bayer: Nein, er heiratet nicht. Das passt nicht.
Johannes Franke: Guck dir die Staffel an. Oh Gott,
Florian Bayer: das sind so viele Folgen.
Johannes Franke: Aber es ist großartig. Es ist wirklich toll. Riversong ist eine ganz, ganz, ganz tolle Figur. Die wird nämlich andersrum erzählt. Er hat eine Timeline in die eine Richtung und sie lebt aus irgendwelchen timey-wimey-Sachengründen andersrum. Das heißt, ihr erster Tag mit ihm ist sein letzter Tag mit ihr.
Florian Bayer: Oh, ich krieg Kopfschmerzen. Aber ja, klingt interessant tatsächlich.
Johannes Franke: Total. Super geil.
Florian Bayer: Es gibt ja dieses Buch und auch die Verfilmung, die Frau des Zeitreisenden. Furchtbar romantischer Kitsch, aber wirklich schön. Da geht es auch darum, dass er eine Zeitreisekrankheit hat. Das heißt, er reist so unwillkürlich in die Vergangenheit. Und sie kennt ihn halt auch schon viel länger, als er sie kennt. Und spricht ihn dann als Erwachsener an, weil er sie als Kind besucht hat. Aber halt als sein älteres Ich. Macht alles Sinn, wenn man es sieht. Und was Zeitreise betrifft, bin ich... Ganz bei dir. Also sowas ist total spannend. Und das, was du gerade gesagt hast, klingt wie eine total interessante Story. Und dann werden ganz viele Dr. Who-Sachen passieren, die ich nervig finde.
Johannes Franke: Aber du musst es dir eigentlich mal angucken.
Florian Bayer: Also er ist nur in einer Episode verheiratet?
Johannes Franke: Nein, nein, nein. Über die ganze Staffel. Zwei Staffeln sogar, glaube ich. Drei Staffeln. Also wird diese Geschichte erzählt von Robert Strong und ihm. Dann kommen die aufeinander, haben beide so ein Buch in der Hand und gleichen dann ab. Hatten wir das schon? Ah, du kennst das nicht. Ah, das kenne ich schon. Und dann versuchen sie sich gegenseitig so spoilerfrei zu halten, damit sie nicht gegenseitig erzählen, was passieren wird. Aber das heißt,
Florian Bayer: du musst die ganze Staffel gucken, um diese Beziehung zu machen.
Johannes Franke: Ja. Oh Gott,
Florian Bayer: nee, das ist zu viel. Ich habe doch keine Zeit für sowas.
Johannes Franke: Aber es ist so toll.
Florian Bayer: Ja, genau, die Romanze zwischen, also Abigail ist mit ihren Bedürfnissen und mit ihrem Charakter in dieser Romanze extrem unterrepräsentiert. Es geht vor allem darum, dass Catherine ein Dreamgirl hat.
Johannes Franke: Und dass sie dann am Ende des Tages sagen können. It was a wonderful day, hop hop off to the freezer. Alter,
Florian Bayer: was ist denn das für eine düstere Kacke?
Johannes Franke: Du bist jetzt schön wieder da reingesteckt. Naja, als Kind hat er nicht so viel Einfluss.
Florian Bayer: Nee, als Kind ist es auch okay, aber spätestens als junger Mann sollte er doch mal den Doktor fragen, ey, sag mal, machen wir das wirklich hier? Und wir haben kein Problem damit? Ja,
Johannes Franke: also es ist schon auch so ein bisschen so, ah, ja, nicht zu viel drüber nachdenken.
Florian Bayer: Ich find's schrecklich. Ich find's wirklich schrecklich, dieses... Also, ich find's schrecklich, dass sie das mit ihr so machen, ohne es zu thematisieren. Und man könnte wahrscheinlich sogar was finden in der Story, um das irgendwie zumindest kurz mal anzuwerfen.
Johannes Franke: Vielleicht, ja.
Florian Bayer: Also spätestens als Jugendlicher muss er doch moralische Bedenken haben. Wir wollen doch lernen, dass er zum besseren Menschen wird. Das stimmt. Dazu gehört nicht, dass du die Frau einfliehst, mit der du einen netten Weihnachtsabend hattest.
Johannes Franke: Das ist die Moral der Geschichte. Warum habe ich eigentlich dann niemanden eingefroren, nachdem ich diese Geschichte gesehen habe? Das macht man doch mit Frauen so. Also, wenn wir das mal übersehen, kommen wir dann an diesen Teil, wo wir sagen, oh, sie ist krank, ach scheiße und der Doktor hat das übersehen. Er ist gleichzeitig ziemlich dumm, muss man sagen, weil das hätte man jetzt auch sehen können. Ja. Na gut, okay, auch wieder so ein Plotding, wo man sagt, naja, das muss halt so sein. Damit es dramaturgisch aufgeht. Und ich finde, hier zeigt auch der elfte Dr. Matt Smith wahnsinnig viel Können, was Schauspiel betrifft. Der Blick, als Catherine sagt, du, das haben wir jetzt gemacht, aber lass uns mal aussetzen. Und dann der Doktor sagt, ich wusste gar nicht, dass ich dich langweile. Was ist denn los? Und er dann wirklich, wirklich hart verletzt ist und sich denkt, habe ich was übersehen? Habe ich was falsch gemacht? Ich finde es total... gut, wie er das spielt.
Florian Bayer: Es ist halt stimmig im Charakterdesign, weil er hat diese kindliche Kränkung. Wenn dein Papa dir sagt, ich habe jetzt keine Zeit, mit dir Fußball zu spielen, weil ich noch was arbeiten muss und du fragst dich,
Johannes Franke: bin ich irgendwie nicht genug für dich?
Florian Bayer: Das hat er in dem Moment. Deswegen passt es. Es ist auf jeden Fall so stimmig in seinem Charakter. Es wird nicht so dramatisch, sondern es bleibt halt dieses kindliche. Ja,
Johannes Franke: total.
Florian Bayer: Kind gekränkt ist und verletzt ist. Ja.
Johannes Franke: Er spielt das wahnsinnig gut, finde ich.
Florian Bayer: Na, Matt Smith ist auf jeden Fall ein guter Schauspieler. Ich finde die Rolle total interessant, dieses Doktors, weil sie halt dieses Kindliche hat und das ist auch eine Herausforderung, das musst du erstmal so durchziehen. Auch, du musst ja immer auf einem gewissen Level sein und der ist sehr hoch bei dieser Figur. Du musst einfach immer...
Johannes Franke: Du musst einfach nicht schnell sein auch und das ist so krass. Also als Schauspieler, du musst den Text ja so tief drin haben, dass du überhaupt nicht mehr darüber nachdenken musst, dass der schnell, schnell, schnell, schnell rauskommt und immer on point delivered ist. Das ist schon wirklich hart.
Florian Bayer: Ja, das passt auf jeden Fall. Das macht er wirklich gut. Also finde ich auch absolut überzeugend. Vor allem auch für so einen jungen Typen. Ist es der jüngste Doktor? Ja, ja. Es ist nicht die Regel, dass du so junge Doktoren hast, ne?
Johannes Franke: Nee, also der erste Doktor war ja steinalt. Ja. Und dann waren das so Mitte 30, Mitte 40-Jährige. War ein bisschen mehr, mal ein bisschen weniger. Danach auch mal wieder ein bisschen älter. Und jetzt ist wieder ein sehr junger Doktor. Der ist sogar noch jünger, glaube ich, als Matt Smith war. Der aktuelle. Okay. Schutti Gattua, der auch sehr, sehr gut ist. Und übrigens auch jetzt mit Disney Plus zusammen. Das heißt, man kann die neueren Staffeln, also ab dieser Staffel, die jetzt gerade ist, kann man die auch auf Disney Plus gucken.
Florian Bayer: Warum ist das alles auf WhatsApp? Also es gibt das Revival, kann man eigentlich auf BBC gucken, aber die neuen Staffeln guckt man auf Disney Plus. Und wenn man die alten Staffeln gucken will, muss man auf YouTube gehen.
Johannes Franke: Wir haben jetzt drei neue Revivals im Grunde, weil die Disney Plus Sache hat jetzt angefangen, von vorne zu zählen, die Staffeln. Das ist jetzt Staffel 1.
Florian Bayer: Okay. Ich hab mich vorhin aufgeregt über die Leute, die sich beschweren beim neuen Doktor. Aber das, ey, echt Leute, kriegt das mit euren Zahlen hin. Irgendjemand muss sich einmal hinsetzen und dieses Chaos orten, damit ich eine Episode finde, wenn sie mir empfohlen wird.
Johannes Franke: Naja, gut. Okay, wir sind jetzt an der Stelle, wo Catherine wieder der grumpy old dad wird. Genau. Und Matt Smith sich denkt, was, was, was, hab ich was falsch gemacht, was ist los?
Florian Bayer: Und wir haben einen komplett überflüssigen, meiner Meinung nach, Geist, Ghost of the Christmas Present. Nämlich in Amy. die einmal kurz vorbeiguckt und die Leute still nach Heilige Nacht singen lässt.
Johannes Franke: Ja. Naja, also du musst ja alle Zeitformen einmal abwarten. Ja,
Florian Bayer: wohlgemerkt, genau. Wir sind nämlich jetzt auch, wir sind eigentlich schon in den letzten zehn Minuten, wenn die Christmas Present und Christmas Future kommen. Das heißt, diese Scrooge hat eine sehr klare Struktur, wo jedem Geist, jeder Weihnacht ziemlich gleich viel Zeit eingeräumt wird. Und ja, es ist ein bisschen weniger bei Present und Future und bei Future noch ein bisschen weniger.
Johannes Franke: Genau.
Florian Bayer: Aber es ist trotzdem so, dass die ziemlich klar gewichtet sind und jedes hat ihr Gewicht. Und hier hat die Present überhaupt kein Gewicht. Die Zähne wirken so, als ob sie keine Idee gehabt hätten, was sie mit dem Geist machen sollen, der gegenwärtigen Weihnacht.
Johannes Franke: Ich glaube, dass wir ein bisschen mit hinzuzählen müssen, wie Catherine als junger Mensch bei dem Weihnachtsessen der Familie ist.
Florian Bayer: Das ist, genau, eigentlich ist das... Das ist ein klassisches Crouch-Ding,
Johannes Franke: ja. Genau, und das gehört irgendwie mit ins Present mit rein. Ach,
Florian Bayer: das ist aber, ach, gedehnt. Okay, ja, Dramaturgie. Ja, passt schon.
Johannes Franke: Ja, danke. Ist mir gerade eingefallen, Gott sei Dank. Okay. Und ich finde dieses Hologramm-Ding als eine nette Idee, weil erst ist sie das Hologramm bei ihm und dann schafft sie es irgendwie technisch, bla bla bla, dass er das Hologramm auf dem Star Trek Das ist nicht so,
Florian Bayer: wie Hologramme funktionieren.
Johannes Franke: Niemals. Aber ich finde es dramaturgisch geil.
Florian Bayer: Wenn du dir ein Videospiel anmachst, dann landest du da nicht drin. Und du denkst auch nicht, wenn du was im Fernsehen guckst, oh mein Gott, wo bin ich gelandet? Okay, ja, es ist auf jeden Fall nett, dass einmal das gedreht wird. Ja, komplett überflüssig alles.
Johannes Franke: Aber wir kommen natürlich jetzt zu dem eigentlichen großen Ding, was das nächste Herz für mich darstellt. Und in dem Matt Smith dann sagt, also der Doktor dann sagt, so und jetzt zeige ich dir deine Zukunft. Und der alte Typ sagt, nichts, was du mir an meiner Zukunft zeigen kannst, wird mich irgendwie ändern. Ich, ich. Ich bin ein herzloser Mensch. Ich weiß, kannst mir mein Grab zeigen. Ich weiß, dass ich einsam sterben werde. Mir wurscht. Und dann der Plottwist kommt, der mich jedes Mal umhaut. Der mich beim ersten Mal natürlich noch mal auf eine andere Art und Weise umgehauen hat. Und jetzt aber emotional immer wieder. Dass er sagt, ich zeige dir deine Zukunft bereits. Nicht wahr? Und geht zur Seite und dann ist der kleine junge Catherine da und sieht, wie der Alte geworden ist. Und das ist so hart.
Florian Bayer: Das ist eine hervorragende Idee. Es ist richtig geil. Krass, ne? Es ist eine richtig gute Umdrehung dieses Konzeptes. Und so viel effektiver. Und tatsächlich eine Änderung von der Original-Weihnachtsgeschichte, wo ich sage, auf die Idee muss man erst mal kommen. Und es ist besser als in der Original-Weihnachtsgeschichte. Total. Du machst ihm nämlich keine Angst mit der Zukunft vom Tod, sondern du bist diese fucking Zukunft, vor der man Angst haben muss. Das ist sehr geil, auf jeden Fall. Das ist super gut.
Johannes Franke: Und dann spielt er wieder so gut diesen Bruch, den er dann hat.
Florian Bayer: Wenn der junge Catherine dann sagt Vater, weil er seinen Vater in sich wieder erkennt, das ist so Herzzerbrechen. Wirklich hart.
Johannes Franke: Und dann wie Catherine, der alte Catherine, das bisschen, was er da jetzt noch brauchte, einfach bekommt und sagt, es tut mir leid, ich habe es einfach nicht geschafft. Lass es uns versuchen jetzt aber. Und dann versuchen sie es und naja, und dann dieses Gadget funktioniert nicht und so. Ich glaube, wenn ich eine Form, mein Handy zu entsperren hätte, auf diese Art und Weise. Ich weiß nicht, ob das morgens funktionieren würde. Ich bin morgens einfach ein völlig anderer Mensch.
Florian Bayer: Es ist so albern. Es ist so, es widerspricht ja auch wieder so ein bisschen dem, also ich meine, nein, es ist totaler Bullshit. Aber es ist natürlich, es ist wichtig, weil sie ihr Geld noch einmal auftauen müssen. Es ist kompletter Quatsch. Ich sitze davor und denke so, echt jetzt, Leute.
Johannes Franke: Supergeil.
Florian Bayer: Dann haben wir aber, es ist auch gut, sie tauern Abigail auf und wir haben wirklich das cheesigste cheesy Ende, das man sich überhaupt vorstellen kann. Mit Schnee und mit und mit Fliegen.
Johannes Franke: So schön.
Florian Bayer: Und es ist, es ist, also absolut, dafür, dass du mir was gegeben hast, wo nach 20 Sekunden gesagt wird, Christmas is cancelled. Siehst du,
Johannes Franke: siehst du.
Florian Bayer: Bin ich am Ende sehr versöhnt mit extrem viel Weihnachtskitsch.
Johannes Franke: Ja. Ah, wie schön. Und jetzt kommen wir zu dem Grund, warum ich immer Schwierigkeiten mit Weihnachten habe. Ja. Ich bin einfach nur überfordert emotional.
Florian Bayer: Das ist ein guter Grund, um mit Weihnachten, ja, das sollst du auch sein.
Johannes Franke: Ich mach's einfach nicht. Ich sitze da und bin so fertig mit den Nerven. Ich bin ja, ich bin einfach, muss ich mal dazu sagen, ich bin hypersensitiv. Einfach, das ist diagnostiziertermaßen. Und ich habe Schwierigkeiten mit viel Emotionen, weil ich sie stark vergrößere in mir selbst. Und dann das. Und auszuhalten ist einfach wahnsinnig schwierig. Und Weihnachten ist einfach so ein Overload an so, alle Menschen haben sich lieb, oh mein Gott, oh mein Gott, nein, hört doch auf, ich kann nicht mehr. Und ich glaube, das ist das große eigene Ding. Natürlich Weihnachtskritik mit Kapitalismus, Scheiße und so, ja, immer schön nach vorne halten, aber eigentlich ist es einfach so. Ich bin nur überfordert, das ist alles.
Florian Bayer: Aber ist es nicht schön? Okay, ich kann mich nicht rein... Ich kann mir vorstellen, dass das schwer ist. Auch bei Weihnachten. Bei Weihnachten zusätzlich noch zu diesem emotionalen Kitschigen. Das Laute und das Bunte und das Wilde hat. Und dann sollst du dich freuen, dann sollst du lachen, dann sollst du weinen. Genau. Das, was ich an Weihnachten schätze und was in dieser Episode auch voll drin ist. Es ist total zu viel. Aber Weihnachten ist halt einfach zu viel.
Johannes Franke: Ja,
Florian Bayer: zu viel von allem.
Johannes Franke: Und ich muss das mehr dosieren und in diesem Fall, ich weiß ja, was mich erwartet, ich setze mich hin, gucke mir dieses Ding an und bin natürlich emotional wahnsinnig mitgerissen und dabei und so. Und dann geht das auch, weil ich genau das angestoßen habe und dann mir auch den Zeit dafür einräume und den Raum dafür gebe, damit klar zu kommen.
Florian Bayer: Wie ist es eigentlich, wenn sie am Schluss auf der Kutsche sitzt? Er auch.
Johannes Franke: Ich weiß nicht mal, woran sie stirbt, aber vielleicht fallen sie wirklich einfach vom Schlitten und sterben zusammen und gut ist.
Florian Bayer: Ja, genau, sie sterben beide, glaube ich. Sie haben ihren letzten Abend zusammen. Ja. Auch wenn es ein bisschen awkward ist, dass er jetzt 60 Jahre älter ist als sie.
Johannes Franke: Ja. Oh Gott. Da müssen wir auch ein bisschen nicht so viel drüber nachdenken, sonst ist das auch ein bisschen seltsam, wie sie da wirklich davor steht und sagt, du hast ganz schön gespart, aber... Kein Problem, kommt mal in mein Herz.
Florian Bayer: Und wie viele todkranke Menschen hat der Doktor in seiner Geschichte schon geheilt? Bestimmt mindestens zweistellige Zahlen. Echt jetzt? Er findet für sie nichts?
Johannes Franke: Ja, es ist auch etwas, wo man auch einfach an der Ende der Episode hätte sagen können, so und jetzt reisen wir mal schön in die Vergangenheit und wir heilen diese Frau.
Florian Bayer: Ja, wir haben sowieso schon alles irgendwie verändert, dann können wir auch sie leben lassen. Genau. Wir können auch Cazran heiraten, wenn er jung ist, nicht wenn er 80 ist.
Johannes Franke: Ja.
Florian Bayer: Ja. Aber das Ende ist wirklich schön und kitschig. Ja.
Johannes Franke: Was an dieser Episode ist Dr. Who, den du nicht magst und was ist Dr. Who, den du jetzt magst?
Florian Bayer: Also das, was ich nicht mag, ist der overpowerte Doktor. Der Doktor, der einfach zu viel machen kann und der jedes Problem löst und der dadurch einfach keine Spannung erzeugen kann. Und das zweite Große ist, dass das Ganze, dass alles, was passiert, so random ist. Also an Problemen und an Dingen, die gemacht werden, dass es egal ist. Und das betrifft in der Folge vor allem das Zeitreise-Ding. Es gibt keine Regeln, es gibt keine Gesetze. Irgendwie funktioniert alles so, wie du willst. Und deswegen ist es irgendwie egal, weil es funktioniert halt so, dass es die Story vorantreibt. Aber du hast das Gefühl, es dient der Story. Du hast das Gefühl, das, was passiert, du kriegst hier Werkzeuge, die irgendwie mal so, mal so funktionieren. Und Hauptsache, die Story wird fortgesetzt. Das sind die Sachen von Dr. Who, die mich grundsätzlich stören. Und das habe ich, seitdem ich Dr. Who gucke.
Johannes Franke: Okay.
Florian Bayer: Was ich total geil finde, ist Matt Smith als Dr. Who. Ich finde, das ist ein großartiger Typ.
Johannes Franke: Schön.
Florian Bayer: Und ich fand den auch in Vincent schon total toll und witzig. Und es ist ein bisschen anstrengend, auch dieses Hyperaktive. Aber es ist auch sau witzig. Ich mag dieses Chaotische. Ich mag, dass es so wild ist und du gesagt bekommst, okay, versuch damit jetzt irgendwie klar zu kommen, was wir hier für eine Welt haben. Ja. Und genieß sie und denk nicht zu viel drüber nach. Das finde ich total toll. total cool, dass sie nichts übererklärt, dass sie nichts sich verliert im Weltenaufbau, der versucht, das alles logisch, dringend hinzupacken. Sondern, dass sie sagt, hier ist dein Märchen, hier ist dein Fantasy, hier ist dein Science-Fiction und das packen wir jetzt alles zusammen, mixen das einmal durch. Genau. Das ist es im Großen und Ganzen. An der Folge hat mich noch ein paar Sachen gehört. Also, dass zum Beispiel die Frau wirklich nur so ein Stereotyp ist, starke Rolle und sich glaubt, das ist nicht ein Doctor-Who-Problem, das ist einfach ein Problem von ganz vielen Erzählungen. Deswegen würde ich nicht sagen, dass... das ist Dr. Who, was mich da stört, sondern das ist einfach was, dem man oft begegnet. Ich find's cool, dass Dr. Who offensichtlich seit dem Revival regelmäßig Christmas-Episoden macht. Ja. Und ich finde, sie haben's geschafft, diesen Geist des Weihnachtsguts zu treffen.
Johannes Franke: Ja.
Florian Bayer: Und auch dieses Wenn ich mir vorstelle, wie ein Mash-up zwischen Dickens und sowas wie Dr. Who aussieht, dann wahrscheinlich am ehesten so. Das ist richtig, dass sie nicht die lahme Variante gemacht haben, wir reisen jetzt ins viktorianische England. Gerade bei einer Serie, die Zeitreisen macht, könnte man das machen. Und wir helfen den Geistern Scrooge zu finden, weil sie sich verlaufen haben oder sowas. Keine Ahnung, wir machen das nach Schema F, sondern sie versuchen die Elemente der Geschichte da irgendwie reinzupacken. und haben auch keine Scheu davor, sie umzuschreiben. Das finde ich total cool.
Johannes Franke: Schön. Und bevor wir zum finalen Fazit kommen, gehen wir jetzt einmal in die Top 3. Unsere Top 3. Was haben wir denn für ein Thema? Wir haben das Thema Top 3 fremde Planeten.
Florian Bayer: Weil wenn etwas zu Weihnachten passt, dann sind es Geschichten, die auf irgendwelchen fremden Planeten spielen.
Johannes Franke: Ja, ja,
Florian Bayer: ja, ja, ja.
Johannes Franke: Ich wollte ganz andere Themen machen und dann ist mir aufgefallen, hatten wir alles schon. Also, hm, was soll's.
Florian Bayer: Ich finde es ein tolles Thema. Es ist überhaupt nicht zu Weihnachten passend, aber es ist ein tolles Thema. Mein Platz 3.
Johannes Franke: Ja?
Florian Bayer: Flash Gordon.
Johannes Franke: Nein, scheiße, ich habe ihn weiter oben.
Florian Bayer: Es ist so ein wunderschöner, fantastischer Planet, der da entworfen wird, der auch komplett gaga ist mit seinen fliegenden Inseln und seinen Dschungellandschaften.
Johannes Franke: Toll, wissen wir was wir da sagen. Sind ja mehrere Planeten.
Florian Bayer: Ja, genau, es ist eigentlich so eine Mischung, es ist eine Planetenkolonie. Ganz großartig und auch so wirklich schön cheesy, 80er Jahre, albern. Mongo heißt der. heißen die Planeten.
Johannes Franke: Das war auch so ein seltsamer Name. Wir haben über Flash Gordon geredet und auch über diesen Namen. Naja, es gibt auch ein paar Entscheidungen, die nicht so geil waren. Mongo.
Florian Bayer: Ja, wir haben auch einen Kaiser Ming, der als Asiate gespielt wird von Max von Sydow, der alles andere als Asiate ist, aber der so einen riesigen Schnauzer kriegt und sehr viel Yellowfacing.
Johannes Franke: Ansonsten ein Top-Film, großartig. Kann man immer wieder ironisch und unironisch gucken.
Florian Bayer: Tut mir leid, dass ich dir den vorderen Platz weggenommen habe.
Johannes Franke: Ich würde noch meinen Platz 3 schnell dazwischen hauen. Und zwar Melancholia. Die große Gefahr des Films. Immer näher kommend der riesige Planet, der alles zerstören wird.
Florian Bayer: Denn wenn man an Weihnachten denkt, dann denkt man an einen suizidalen Planeten.
Johannes Franke: Ich bin froh, dass ich eine sehr weihnachtliche für Top 3 genommen habe.
Florian Bayer: Mein Platz 2 Solaris. Der gleichnamige Planet aus dem Film von André Tarkowski. Ein Planet, dessen Oberfläche wir überhaupt nicht kennenlernen werden des Films, aber wir wissen, dass irgendetwas Merkwürdiges von diesem Planeten ausgeht, was die Menschen verändert, die in Raumschiffen um diesen Planeten herumkreisen. Und unser Protagonist wird dann auch von diesem Planeten verändert. Und vor allem in der Form, dass dieser Planet offensichtlich Dinge heraufbeschwört, die aus seiner Vergangenheit stammen und die wieder lebendig werden lässt. Großartiger Film. Tarkovsky. drei Stunden Science-Fiction-Philosophie.
Johannes Franke: Ich nehme schon an, dass du mir den mal irgendwann noch geben wirst.
Florian Bayer: Bestimmt. Ja, ich gehe auch davon aus.
Johannes Franke: Ich bin so ein bisschen torn. Also ich habe auf Platz zwei Flash Gordon, aber für meinen Platz eins weiß ich noch nicht ganz genau. Deswegen musst du jetzt erstmal deinen Platz eins machen und dann...
Florian Bayer: Mein Platz eins, wir bleiben in der Zeit ungefähr, also Anfang der 70er Jahre und auf meinem Platz eins steht Der wilde Planet aus dem Jahr 1973, beziehungsweise La... Planet Sauvage, wie er im französischen Original heißt. Ein Zeichentrickfilm, wo es um einen Planeten geht, wo kleine Lebewesen, die sehr humanoid sind, von größeren Lebewesen, die auch sehr humanoid sind, wie so Puppen und Spielzeuge und Sklaven gehalten werden. Und es geht darum, wie diese Lebewesen gegeneinander kämpfen und versuchen, ein Stück Freiheit zu erlangen. Ein sehr surrealer, sehr spröder Film, der eine wirklich interessante Welt entwirft. die in vielen Dingen ähnlich ist wie die Erde funktioniert und in manchen Dingen komplett anders. Ich habe Johannes verloren. Er ist komplett weggefadet in seiner Liste.
Johannes Franke: Ich habe ganz kurz noch recherchiert. Mein Platz 1 ist jetzt entweder Thor Ragnarok, wo Thor in Asgard wohnt und schön viel blöder Scheiß passiert.
Florian Bayer: Ja, Asgard ist ein geiler Planet. ob man es nennen will.
Johannes Franke: Ich weiß aber nicht, Asgard ist doch nur die Stadt, oder? Und ich weiß nicht, wie der Planet heißt. Keine Ahnung. Oder ist das auch so? Ich weiß es nicht. Wir sind nicht tief genug im Marvel-Game drin, muss man sagen. Überhaupt nicht. Wir sind nicht die großen Fans von dem. Aber wir haben Thoragen Rock zusammen geguckt und haben es auch besprochen. Und der hat schon wirklich, dadurch, dass er von Taika Waititi ist, supergeile Vibes, die man einfach von einer Comic-Verfilmung sonst nicht kannte von Marvel zumindest. Sehr, sehr geil. Also, ja, wirklich toller Film. Ansonsten hätte ich noch Spaceballs genommen. Durchs Empty Wüste.
Florian Bayer: Spaceballs! Ja, welcher Planet aus Spaceballs? Genau wie bei Star Wars.
Johannes Franke: Der Wüstenplanet. Der Wüstenplanet. Den man durchkämmen muss.
Florian Bayer: Wo Joghurt lebt.
Johannes Franke: Ja, genau. Vielleicht müssen wir Spaceballs irgendwann mal gucken.
Florian Bayer: Oh ja, wir müssen auf jeden Fall mal. Wir haben schon Matt Brooks geguckt. Wir hatten von Matt Brooks den Wilden Westen.
Johannes Franke: Ja, da gab es ein paar Probleme auch. Oh ja. Die haben wir auch besprochen.
Florian Bayer: Ja, cool.
Johannes Franke: Ja, genau. Ansonsten hätte ich noch als kleines honorable mention Futurama. Oh,
Florian Bayer: Futurama hat auch tolle Planeten. Ja, auch tolle Science-Fiction-Entwürfe.
Johannes Franke: Ja, ja, ja. Und da gibt es ja... Also ich meine, das ist natürlich... Dadurch, dass es eine Serie ist, gibt es einfach wahnsinnig viele Optionen, immer mal wieder einen neuen Planeten zu erzählen, der irgendwelchen Scheiß macht. Großartig.
Florian Bayer: Sehr schön.
Johannes Franke: Okay, gut, zurück in unseren Film Doctor Who A Christmas Carol. Das war unsere Top 3.
Florian Bayer: Und zu unserem
Johannes Franke: Fazit. Das Fazit? Moment, ich muss den Jingle abspielen. Das... Wurzheil! Dafür habe ich ihn gemacht. So, ja, was möchtest du als Fazit sagen?
Florian Bayer: Es war eine Doctor Who Episode. Das heißt, ich finde Doctor Who ja nicht komplett kacke. Aber es war eine Doctor Who Episode, die unter denselben Problemen wie alle Doctor Who Episoden, die ich bisher gesehen habe, leidet. Aber es hat mich in Weihnachtsstimmung gebracht. Und mehr kann ich nicht verlangen. Und dafür bin ich sehr dankbar. Und es hat sehr viel Spaß gemacht. Und vielen Dank, dass du mir nochmal so eine alternative Version von Dickens gegeben hast. Vor allem, nachdem wir uns sehr viele Dickens-Filme angeguckt haben, die entweder A, fest an der Vorlage geklebt haben, oder B, so was ganz Schreckliches gemacht haben, wie diese eine Serie.
Johannes Franke: Ach du Scheiße, ja stimmt.
Florian Bayer: Richtig schlimm. Ich weiß gar nicht mehr, aber es war richtig schlimm. Und das fand ich, hier war eine wirklich gelungene Alternative, die Interessantes mit der Geschichte macht, ohne dabei die Geschichte kaputt zu machen. Es hat Spaß gemacht. Ich bin in Weihnachtsstimmung.
Johannes Franke: Schön, freut mich. Ja, ich durfte natürlich dieses Weihnachtsthema nicht ignorieren und so grinchig wie ich bin, wollte ich dir natürlich trotzdem was geben, was dich irgendwie zufrieden stellt. Aber eben was, was mich zufrieden stellt und ich liebe den Elften Doktor und ich liebe diese Episode dafür, dass sie Emotionalität an der richtigen Stelle irgendwie gut hinkriegt und dass er mir Weihnachten verkauft, ohne dass ich Scheißkapitalismus rufen muss. Und dass er mir irgendwie... Best of Doctor Who gibt. Das ist Zeitreisen, perfekt eingesetzt. Der elfte Doktor als der beste Doktor, den es je gegeben hat. Und ja, ich liebe es einfach. Und ich werde mir wahrscheinlich jetzt nochmal diese Staffeln anschauen, weil die auch einfach absolutes Highlight sind. Kann ich dir auch nur empfehlen, Plor. Auf BBC.
Florian Bayer: BBC via VPN, weil Disney Plus sich offensichtlich nur zwei Staffeln gekauft hat, die die erste und die zweite Staffel sind oder so. Habe ich richtig verstanden,
Johannes Franke: ne? Noch keine zweite Staffel, die kommt jetzt erst.
Florian Bayer: Ah, es gibt eine Staffel Dr.
Johannes Franke: Who. Eine Staffel Dr. Who bei Disney Plus.
Florian Bayer: Aber mit dem 376. Doktor.
Johannes Franke: Mit dem 15., der übrigens eigentlich der 14. sein sollte, aber das hat sich dann mit David Tennant, der nochmal wiedergekommen ist, geändert. Aber das ist eine Geschichte für ein anderes Mal.
Florian Bayer: Denn wenn es etwas gibt, was an Weihnachten zählt, dann sind es zeitreisende Doktoren, die ihre Persönlichkeit und ihren Körper ändern.
Johannes Franke: Genau. Das ist das, was Weihnachten ausmacht. Second Chance. Eine zweite Chance im Leben bekommen.
Florian Bayer: Leute, wir hören uns gerade zum letzten Mal in diesem Jahr. Nämlich unsere Weihnachtsepisode. Die 25.12. ist auch die letzte Episode für dieses Jahr. Die nächste Episode kommt am 1. Januar. Wenn ihr wissen wollt, welche Episode das ist, müsst ihr noch kurz dranbleiben. Aber vorher trotzdem nochmal. Vielen Dank fürs Zuhören das gesamte Jahr über.
Johannes Franke: Es war wundervoll mit euch und ich finde es ganz toll, dass ihr uns Kommentare geschickt habt und uns geschickt habt, was wir gucken sollen und so. Wir orientieren uns wahnsinnig gerne daran, machen unser eigenes Zeug und dann gucken wir immer wieder auf die Liste, holen was hoch. Macht euch keine Sorgen, wenn es ein bisschen länger dauert, bis euer Film dran ist, weil es gibt einfach viel zu gucken auf dieser Welt und wir freuen uns einfach, dass ihr dabei seid.
Florian Bayer: Vielen Dank für eure... Beiträge oder auch, wenn ihr nichts beitragt, einfach auch vielen Dank fürs Zuhören. Wir freuen uns, wir verfolgen, wer alles unseren Podcast hört. Wir sehen auch, wie es mehr werden und jeder einzelne Follower auf Spotify oder auf Apple erfreut uns. Erfüllt unser Herz mit Liebe, denn darum geht's an Weihnachten.
Johannes Franke: Genau, darum, dass ihr... kommentiert auf Apple Plus, auf Apple, wie heißt das? Keine Ahnung, überall, wo ihr den Podcast hört. Darum geht es in Weihnachten. Dass ihr uns eine gute Bewertung gebt und Kommentare reinschreibt. Bester Podcast ever. Egal.
Florian Bayer: Also lasst es euch noch gut gehen die nächsten Feiertage. Hoffentlich habt ihr noch ein bisschen frei. Hoffentlich habt ihr noch ein bisschen Zeit zu feiern und einfach die Zeit zu genießen.
Johannes Franke: Genau. Und erfüllt den Sinn von Weihnachten.
Florian Bayer: Macht das. Wir hören uns im neuen Jahr mit welchem Beitrag, das werdet ihr gleich erfahren.
Johannes Franke: Das hört ihr jetzt gleich nochmal. So, wir werden das neue Jahr starten. Nicht so, wie du letztes Jahr gestartet hast.
Florian Bayer: Wie hab ich's denn gestartet? Mit Wrestling!
Johannes Franke: Mit Wrestling! Und die Sache ist die, eigentlich bist du dran. Aber ich kann dir das nicht geben, es tut mir leid. Du schuldest mir noch eine Episode.
Florian Bayer: Ja, ich weiß,
Johannes Franke: ich weiß. Du hast zu Halloween eine Episode mehr bekommen. Ja, ich weiß. Das darf ich. Du darfst. Jetzt werde ich dieses Jahr einleiten, nicht mit irgendwelchen Maskulinister, Scheißer, ich habe das Wort nicht mal richtig rausgekriegt. Und zwar machen wir folgendes, wir gucken uns Hamilton an.
Florian Bayer: Wir starten mit einem Musical.
Johannes Franke: Ein Musical. Das ist mein Gebiet, Floor.
Florian Bayer: Ja, voll.
Johannes Franke: Und es ist noch dazu ein Musical, das ich erstmal eine ganze Weile ignoriert habe, weil ich gedacht habe, das, was ich darüber gehört habe, klingt nicht nach klassischem Musical, weil die in einem Affenzahn rappen. Was völlig anderes. Und ich habe mir erst vor ein, zwei Monaten oder so was dieses Ding mal angeschaut auf Disney+, weil die die Bühnensache abgefilmt haben. Also es ist wirklich auf einer Bühne und es ist sehr gut abgefilmt. Und es ist der Hammerplot, du kannst dir das nicht vorstellen. Es hat so viel Kraft. Es geht um Alexander Hamilton, der amerikanischer Founding Father war. Also der hat da irgendwie mit das Ding hochgezogen. das heute Amerika ist und ein unglaublicher Typ namens Lin-Manuel Miranda hat dieses ganze Ding geschrieben. Die Musik, die Lyrics, das Buch und so weiter, hat das alles gemacht und der ist absoluter Held geworden seitdem. Es ist unglaublich. Du musst dir dieses Ding anschauen und ihr schaut euch das Ding auch an, egal ob ihr Musical-Fan seid oder nicht, oder gerade weil ihr kein Musical-Fan seid, es ist absolut unglaublich.
Florian Bayer: Also wir reden von dem Ding, was 2020 veröffentlicht wurde und auf Disney Plus zu finden ist.
Johannes Franke: Genau, das ist abgefilmt von dem Ding, was 2015 Premiere hatte am Broadway, erstmal Off-Broadway und dann ist es zum Broadway selbst und das ist der absolut riesige Erfolg gewesen.
Florian Bayer: Man sieht ja über Plakate, man hört davon und so weiter. Ich kann mir immer noch nicht vorstellen, wie das so ein Hit sein kann, weil es wirkt wie so ein trockenes Thema für Musik.
Johannes Franke: Unglaublich trockenes Thema. Und du denkst dir, wie hat der das denn geschafft, dass ich da überhaupt zwei Minuten zugucken will? Weil es geht wirklich um Leute, die auf Papiere irgendwas draufgeschrieben haben und gesagt haben, ja, das ist jetzt Amerika. Und du stehst auch am Ende noch da und denkst dir, hä, wieso habe ich da jetzt... Zwei Stunden lang mitgefiebert.
Florian Bayer: Okay, sehr geil. Also wir gucken Hamilton im neuen Jahr. Guckt ihr auch Hamilton, damit ihr wisst, worüber wir reden?
Johannes Franke: Genau.
Florian Bayer: Und euch bis dahin noch eine schöne Zeit, einen guten Rutsch ins neue Jahr.
Johannes Franke: Danke dir, Plor, für dieses wundervolle Jahr. Oh,
Florian Bayer: Johannes, vielen Dank. Ich kann gar nicht sagen, wie dankbar ich dir bin für diese... tolle Zeit, die wir hier haben mit diesem Podcast.
Johannes Franke: Ja, das ist gut, dass wir das auch am Ende machen mit dem Honig ums Maul schmieren. Da können die Leute abbleiben. Ich freue mich wirklich mit diesen ganzen Scheiß hier durchzusetzen.
Florian Bayer: Mir geht es genauso. Es macht so viel Spaß und ich freue mich auf jede einzelne Aufnahme. Ich freue mich, wenn ich es noch mal höre und es ist einfach schön. Wir machen das jetzt wirklich... wirklich schon lange. Über 200 Episoden. Wir haben dieses Jahr Jubiläum gefeiert mit der 200. Episode.
Johannes Franke: Und für Podcasts ist das extrem lang. Es gibt ja viele Podcasts, die so 10 Episoden oder 15 Episoden haben und dann hören die wieder auf. Aber ich habe das Gefühl, wir können die nächsten 20 Jahre so weitermachen.
Florian Bayer: Absolut gerne. Uns gehen auch die Ideen nicht so schnell aus. Zur Not könnt ihr einspringen oder irgendwelche Internetseiten, Ratgeber, was auch immer. Wir finden genug zum Gucken.
Johannes Franke: Okay, sehr schön. Vielen Dank, Plur. Wir hören uns nächste Woche wieder.
Florian Bayer: Wir hören uns. Bis dahin.
Johannes Franke: Ciao.
