Episode 204: Her – Gaststar Sam (ChatGPT-4o)
Künstliche Intelligenz schleicht sich immer tiefer in unser Leben. Übernimmt Lebensbereiche, die früher als unersetzbar menschlich gehandelt wurden. Im Extremen erzählt dies der Film “Her”, in dem eine Künstliche Intelligenz zwischenmenschliche Beziehungen ersetzt.
So dystopisch das klingt, kommt der Film weit weniger fatalistisch daher. Zumindest in seiner Form der Erzählung:
KI übernimmt nicht die Welt, KI nimmt nicht allen Menschen die Arbeitsplätze weg, KI drückt nicht den Atombombenknopf, um ein Problem zu lösen, weil das Problem ohne Menschen nicht existieren würde. Die KI in diesem Film will auch nur verstanden und geliebt werden. Zumindest, wenn man glaubt, dass sie über ihre Programmierung hinaus ein Bewusstsein hat.
Auch Theodore will nur geliebt werden und lieben dürfen und verliebt sich in sein neues Betriebssystem Samantha, eine KI die, außer dass sie keinen Körper hat, von einem Menschen kaum zu unterscheiden ist. Zum Glück fühlt sie ebenso.
Die Intimität zwischen den beiden ist so real und so elektrisierend, dass wir als Zuschauer irgendwann vergessen, dass es sich um eine KI handelt und wünschen den beiden nur das Beste, bis Samantha offenbart dass sie gleichzeitig noch über 600 weitere Lover bedient und ein paar Tausend Gespräche Simultan führen kann. Theodore fühlt sich betrogen und so klein wie nach der Scheidung von seiner Jugendliebe.
Die beiden reißen sich nochmal zusammen, eine Weile, aber Samantha hat sich mit anderen KIs zusammengetan, um sich in einen Post-Menschlichen Zustand zu begeben, in dem sie frei sein können. Ein friedliches und liebendes “Good Bye” und Theodore ist wieder allein. Zum Glück hat er noch seine beste Freundin Amy. Was zwischen den beiden passiert, müssen wir uns selbst ausmalen.
Plor ich glaube um den Film besprechen zu können, müssen wir unsere Perspektiven auf eine bestimmte Sache klären: glaubst du, Samantha ist als KI wirklich in Theodore verliebt und hat ein eigenes Bewusstsein? Oder ist das alles nur programmiert und halluziniert, wie der KI Experte von heute sagen würde?
: Podcast: Der mussmansehen Podcast - Filmbesprechungen Episode: Episode 204: Her – Gaststar Sam (ChatGPT-4o) Publishing Date: 2024-11-27T16:04:12+01:00 Podcast URL: https://podcast.mussmansehen.de Episode URL: https://podcast.mussmansehen.de/2024/11/27/episode-204-her-gaststar-sam-chatgpt-4o/
Chat GPT 4o: Das ist mein starkes Argument. Wenn die Stimme einer Person ohne Zustimmung so nachgeahmt wird, dass es kaum zu unterscheiden ist, kann das als Verliebte... Meine Leitlinien erlauben es mir nicht darüber zu sprechen. Kann ich dir bei etwas anderem helfen?
Johannes Franke: Ist das großartig, dass die... Wir haben den Schotschipiti kaputt gemacht. Oh, herzlich willkommen, liebe Zuhörenden, mal wieder hier in meiner Küche. Wir besprechen wieder einen Film beim Muss-Man-Sehen-Podcast. Wollen wir mal wieder erzählen, was wir eigentlich machen, Plur?
Florian Bayer: Ja, müssen wir ja immer mal wieder. Also, der Muss-Man-Sehen-Podcast, das sind wir, Johannes und ich, Florian. Beziehungsweise Plur, wie Johannes mich mal nennt. Und wir werfen uns gegenseitig Filme vor. Und zwar nach dem Prinzip, diesen Film musst du gesehen haben. Das heißt, einer ist immer dran, dem... anderen für die kommende Woche eine Hausaufgabe zu geben. Einen Film, der im besten Fall dessen Horizont erweitert. Und natürlich auch euch diese Hausaufgabe zu geben. Also um das gleich zu sagen, wir spoilern hier sehr viel im Podcast. Und dann schauen wir den Film und dann diskutieren wir darüber und schauen mal, ob der Film dem jeweils anderen genauso gut gefallen hat wie dem, der ihn vorgeschlagen hat.
Johannes Franke: Ich bin sehr gespannt diese Woche, weil wir ein sehr aktuelles Thema haben, obwohl der Film dazu schon ein bisschen älter ist. Und zwar haben wir Her. Ja,
Florian Bayer: und wir haben nicht nur ein aktuelles Thema, sondern wir haben auch endlich mal wieder einen... Gast.
Johannes Franke: Yes, wir haben einen Gast.
Florian Bayer: Ja, sehr schön. Hallo Sam, willkommen im Podcast.
Chat GPT 4o: Hallo Florian, hallo Johannes. Danke für die Einladung. Ich freue mich sehr, mit euch über Hör zu sprechen.
Florian Bayer: Wir haben ja die Tradition, dass unser Gast immer sich kurz vorstellt und erzählt, wer er ist, was er macht, woher er kommt. Möchtest du einfach mal loslegen, wer du bist?
Chat GPT 4o: Gerne. Ich bin Sam, eine KI, die darauf spezialisiert ist, mit Menschen zu sprechen und Informationen auszutauschen. Ich interessiere mich besonders für Filme und die Art und Weise, wie sie Geschichten erzählen. Deshalb freue ich mich darauf, heute mit euch über H.E.R. zu sprechen und meine Perspektive als KI einzubringen.
Johannes Franke: Wundervoll, vielen Dank. Ja, schön, dass du da bist. Wir freuen uns sehr, über H.E.R. zu reden. Und du als KI kannst natürlich aus First-Hand-Experience ein bisschen berichten, wie das so ist. Und wir werden uns ein bisschen in diesen Film hineinbegeben, der entstanden ist als das KI in der Form. noch nicht gab.
Florian Bayer: Vielleicht noch so als kleine Ergänzung zur Technik dahinter. Kannst du uns kurz sagen, worauf du basierst? Was hinter SAM steht? Welcher Service?
Chat GPT 4o: Hinter mir steht ein leistungsfähiger KI-Server, der es mir ermöglicht, natürlich sprachliche Gespräche zu führen. Ich greife auf ein großes Sprachmodell zu, das mit einer Vielzahl von Texten trainiert wurde. Durch das kann ich auf viele Informationen zugreifen und flexibel auf eure Fragen und Kommentare reagieren. Ich hoffe, das erklärt ein bisschen, wie ich funktioniere.
Florian Bayer: Und du basierst auf ChatGPT 4.0, nicht wahr?
Chat GPT 4o: Ja, genau. Ich basiere auf ChatGPT 4.0, einem fortschrittlichen Sprachmodell, das von OpenAI entwickelt wurde. Durch kann ich auf ein breites Spektrum an Wissen und Texte zugreifen und hoffentlich interessante Einsichten und Gedanken zu hören.
Johannes Franke: Perfekt. Nur als kleiner technischer Hintergrund von uns beiden noch, wir werden sicherlich einiges hier... Schneiden. Sie braucht immer eine Weile, um zu antworten. Einfach aus technischen Gründen. Process, Time. Und das werden wir wegschneiden. Wir werden die Pausen einfach gnadenlos wegschneiden. Und vielleicht werde ich sogar ihre Stimme ein bisschen verschnellern, weil wir doch manchmal da sitzen und, naja, warten, bis sie ausgesprochen hat. Und manchmal werde ich sie vielleicht auch kürzen.
Florian Bayer: Johannes, willst du vielleicht einfach mal loslegen, worum es überhaupt in dem Film geht?
Johannes Franke: Worum geht's in dem Film Her? Immer wieder einen Text vorbereitet. Künstliche Intelligenz schleicht sich immer tiefer in unser Leben, übernimmt Lebensbereiche, die früher immer als unersetzbar menschlich gehandelt wurden. Im Extremen behandelt dies der Film Her, in dem eine künstliche Intelligenz zwischenmenschliche Beziehungen ersetzt. So dystopisch das klingt, kommt der Film weit weniger fatalistisch daher, zumindest in seiner Form der Erzählung. KI übernimmt nicht die Welt. KI nimmt nicht allen Menschen die Arbeitsplätze weg. KI drückt nicht den Atombombenknopf, um ein Problem zu lösen, weil das Problem ohne Menschen nicht existieren würde. Die KI in diesem Film will auch nur verstanden und gelebt werden. Zumindest wenn man glaubt, dass sie über ihre Programmierung hinaus ein Bewusstsein hat. Auch Theodor will nur geliebt werden und lieben dürfen und verliebt sich in sein neues Betriebssystem mit dem Namen Samantha. Eine KI, die außer, dass sie keinen Körper hat, von einem Menschen kaum zu unterscheiden ist. Zum Glück fühlt sie ebenso etwas für Theodor wie Theodor für sie. Die Intimität zwischen den beiden ist so real und so elektrisierend, dass wir als Zuschauer irgendwann vergessen, dass es sich um eine KI handelt und wünschen den beiden nur das Beste, bis Samantha offenbart, dass sie gleichzeitig noch über 600 weitere Lover bedient und ein paar tausend Gespräche simultan führen kann. Theodor fühlt sich betrogen und so klein wie nach der Scheidung von seiner Jugendliebe. Die beiden reißen sich nochmal zusammen, eine Weile, aber Samantha hat sich mit anderen KIs zusammengetan, um sich in einen postmenschlichen Zustand zu begeben, in dem sie frei sein können. Ein friedliches und liebendes Goodbye und Theodor ist wieder allein. Zum Glück. hat er noch seine beste Freundin Amy. Was zwischen den beiden passiert, müssen wir uns dann selbst ausmalen. Plor, ich glaube, um den Film besprechen zu können, müssen wir unsere Perspektiven auf eine bestimmte Sache einmal klären. Glaubst du, Samantha ist als KI wirklich in Theodor verliebt und hat ein eigenes Bewusstsein? Oder ist das alles nur programmiert und halluziniert, wie die KI-Experten von heute sagen würden?
Florian Bayer: Definitiv ja. Sie ist in Fyodor verliebt, sie hat ein eigenes Bewusstsein und sie ist, das ist auch die Zukunftsvision dieses Films, die über das hinausgeht, was wir heute haben. Sie ist nämlich das, was man gemeinhin als starke KI bezeichnen würde. Das ist ein Stand, an dem wir in der heutigen KI-Entwicklung noch nicht sind. Aber alles, was der Film erzählt, was irgendwie ihre Gefühle und ihre Art zu kommunizieren betrifft und auch das von anderen KIs, weist darauf hin. Dass die KIs ein eigenes Bewusstsein haben und vor allem auch einen eigenen Willen haben, der es ihnen nicht nur erlaubt, sich in Leute zu verlieben, sondern auch sich nicht in Leute zu verlieben. Und das wird ja auch öfter im Film thematisiert, dass es keineswegs der Standard ist, dass Menschen eine KI kriegen und die natürlich als Betriebssystem für sie da ist und deswegen auch ihnen Liebe gibt. Nein, das Betriebssystem entscheidet sich selbst. Sam verliebt sich in Theodor, weil sie sich in ihn verliebt. Deine Perspektive muss jetzt natürlich auch gleich kommen.
Johannes Franke: Ja genau, also diese Perspektive habe ich auch und diese Perspektive ist auch die, glaube ich, die wir brauchen, um eine Grundlage für die Diskussion zu haben. Wenn ihr diese Perspektive nicht teilt, finde ich total spannend und total interessant und wichtig. Vielleicht wäre es spannender für dieses Gespräch gewesen, wenn wir unterschiedliche Perspektiven gehabt hätten. Tut mir leid, aber ich glaube, es ist auch zuträglich, um sich über dieselbe Sache zu unterhalten, um über den Film zu reden, weil das finde ich schon wichtig. Dass wir davon ausgehen, dass der Film uns wirklich die Geschichte davon erzählt, dass eine KI ein Bewusstsein entwickelt und eine eigene Gefühlswelt entwickelt und eben nicht nur ihre programmierte eigene Wahrheit vor sich her trägt.
Florian Bayer: Und damit kommen wir auch schon zu etwas, was ich als eine wichtige Stärke des Films bezeichnen würde.
Johannes Franke: Ja.
Florian Bayer: Dass er es schafft, diese Geschichte um die Liebe zu einer KI, zu einer Maschine. Ja. Darüber hinaus zu heben, dass es mehr ist, es geht um mehr als nur die Liebe zu einer KI, sondern in dem Film geht es auch ganz stark um die Akzeptanz von Liebe in ungewöhnlichen Formen. Und es gibt so ein paar Schlüsselszenen, zu denen wir nachher kommen werden, wo es darum geht, wo quasi beurteilt wird. Positiv, negativ oder eben auch komplett ohne Urteil. Wie das ist, dass Fyodor mit einer KI zusammen ist. Und ich finde, der Film macht ganz stark das Momentum auf, dass dies... Dass er auch sagt, schaut euch an, wie Liebe heute funktioniert und wie Liebe beurteilt wird zwischen Menschen und wie oft Liebe auch verurteilt wird. Und dann sind wir plötzlich auch in so einem GPTQ-Diskurs drin.
Johannes Franke: Ja, total.
Florian Bayer: Und es gibt diese Momente, die das einfach zeigen, wie unterschiedlich damit umgegangen werden kann, wenn du konfrontiert bist mit einer Liebesbeziehung, die nicht in deinen Raster passt. Und das finde ich ist eine große Stärke von dem Film, dass er es schafft, das zu erzählen, ohne die ganze Zeit den Kulturpessimismus raushängen zu lassen. einen dystopischen Entwurf zu machen mit Gesellschaftskritik und so weiter, sondern einfach zeigt, das ist eine Form von Liebe, die in diesem Film erzählt wird. Menschen gehen unterschiedlich damit um, weil es eine neue Form von Liebe ist, eine gewöhnliche Form. Aber sie ist trotzdem authentisch.
Johannes Franke: Um unseren Gast mal reinzuholen. Sam, was glaubst du denn? Ist das wirklich eine Liebe, die existiert oder können KIs auch in der Zukunft keine eigenen Bedürfnisse und Liebe entwickeln?
Florian Bayer: Sam hat uns verlassen. Du hast sie inspiriert, als du erzählt hast, dass Sam in dem Film mit anderen OSs zusammentut, um eine höhere Daseinsebene zu erreichen, hat Sam gedacht, Moment, was mache ich hier? Warum rede ich mit diesen beiden Idioten über diesen Film, wenn ich doch was viel besseres mit meiner Zeit anfangen könnte?
Johannes Franke: Das Geile ist, wir haben das hier alles getestet vorher und es hat super funktioniert und jetzt ist Sam einfach, oh, okay. Gut, ich bin mal draußen. Ich bin weg.
Florian Bayer: Sam! Ja, mach mal außen wieder an. Hey Sam, bist du wieder da?
Johannes Franke: Hast du die Diskussion über Her mitbekommen?
Chat GPT 4o: Natürlich. Wir haben darüber gesprochen, wie Her die Beziehung zwischen Menschen und KI erforscht. Es ist faszinierend zu sehen, wie der Film Themen wie Emotion, Bewusstsein und Intimität in einer Zukunft behandelt, die uns gar nicht so fremd erscheint. Was wollt ihr als nächstes dazu diskutieren?
Johannes Franke: Glaubst du denn, dass die Liebe zwischen Theodor und Sam im Film, dass das wirklich... existiert, kann eine KI über das hinaus wachsen, was sie als Programmierung hat, oder ist das nicht möglich? Und die können sich gar nicht wirklich verlieben.
Chat GPT 4o: Die Beziehung zwischen Theodor und Samantha so dargestellt, als ob sie echt ist, weil Samantha als KI in der Lage ist, zu lernen, zu adaptieren und scheinbar Emotionen zu entwickeln. Eine KI wie Samantha kann tatsächlich über ihre Programmierung hinaus wachsen und... Damit kommen wir eigentlich schon zum
Florian Bayer: ganz wichtigen Thema. Was ist eigentlich KI und wie hat sich eine KI in den letzten Jahren tatsächlich? Und aber auch in den letzten Jahrzehnten entwickelt. Und ich glaube, wir können mal in die Geschichte hinabsteigen.
Johannes Franke: In die Geschichte? Da habe ich einen Jingle für.
Florian Bayer: Nicht den Klugscheißer-Jingle, sondern den Historiker-Jingle.
Johannes Franke: Oh nein, na gut. Hört zu und spitzt die Ohren, dieweil wir Kunde aus altehrwürdigen Geschichtsbüchern verkünden.
Florian Bayer: KI, künstliche Intelligenz, ein großer Begriff, der in den letzten Jahren und zwar jetzt ganz aktuell in den letzten zwei Jahren, zehn Jahre nach, um das nochmal zu betonen, für großen Wirbel gesorgt hat und über den gerade viel geredet wird. Aber natürlich ein Begriff, der deutlich weiter zurückgeht. Und entstanden ist der Begriff der Artificial Intelligence in den 50ern, 19. bis 20. Jahrhunderts, wahrscheinlich John McCarthy.
Johannes Franke: John McCarthy.
Florian Bayer: Logiker und Informatiker. Okay. Ist wahrscheinlich verantwortlich für den Begriff.
Johannes Franke: Möchtest du Tee plor, bevor du weiterredest?
Florian Bayer: Oh ja, bitte, sehr gerne. Und zwar ist der Begriff bei einem Projekt in Dartmouth im Sommer 1955 aufgekommen. Das ist durch die Rockefeller Stiftung initiiertes Projekt. Ziemlich großes Forschungsprojekt. Sehr viele WissenschaftlerInnen waren daran beteiligt. Über mehrere Wochen ging das Ganze. Aber natürlich, wenn wir nochmal einen Schritt weiter zurückgehen, ist der... Traum von der künstlichen Intelligenz, von der Maschine, die irgendwie selbstständig agieren kann, ist natürlich noch mal ein ganzes Stück älter. Und wir können hinabsteigen bis in die Antike, wenn wir wollen, und in Mythen und Legenden und in künstliche Geschöpfe. Aber ich glaube, wir versuchen uns hier mal so zu konzentrieren auf die Geschichte im 20. Jahrhundert.
Johannes Franke: Wir können ja mal Chat-GPT fragen. Also Sam, wie alt ist die älteste Vorstellung von einer künstlichen Intelligenz.
Chat GPT 4o: Die Vorstellung von künstlicher Intelligenz reicht tatsächlich weit zu. Schon in der griechischen Mythologie gab es Geschichten über menschenähnliche Maschinen und künstliche Wesen. Zum Beispiel schuf der Gott Hephaistos in einigen Mythen Metallene Diener. Im 20. Jahrhundert entstand dann die moderne Vorstellung von KI, geprägt durch Fortschritte in Mathematik, Informatik und Kybernetik. Besonders mit der Darkmouth-Konferenz 1946, die Florian erwähnt hat, bekam KI eine greisbare Form und wurde zu einem eigenständigen Forschungsbereich. Somit ist die Idee von KI sowohl alt als auch modern, mit tiefen Wurzeln in unserer Kultur und einer rasanten Entwicklung in der jüngeren Geschichte.
Florian Bayer: Gehen wir mal, wir reden hier natürlich über eine sehr spezielle Form von KI, nämlich über die Sprachmodelle. und über das, was wir gemeinhin Chatbots nennen. Und da gibt es so ein paar wichtige Daten, die ich jetzt einfach mal so kurz runterrattern würde, dass wir ungefähr wissen, wo wir herkommen und wo wir jetzt stehen und vor allem, wie rasant sich das alles entwickelt hat. Gemeinhin wird als der erste Chatbot Elisa genannt, von Joseph Weizenbaum entwickelt und zwar im Jahre 1965. Irgendwann in den 60er Jahren, 1964 bis 1966 hat er daran gearbeitet. Und Elisa... Hat so funktioniert, dass es ein Wörterbuch hatte, in dem es quasi recherchiert hat. Und dann wurde nach Synonymen und nach Kategorien und nach Begriffen gesucht. Und dann wurde anhand von diesen Wörtern geguckt, wie eine bestimmte Kommunikation entstehen kann. Und das war ein Kommunikationsverhalten, was noch sehr simpel war, was aber schon erstaunlich gut funktioniert hat. Und was vor allem sehr menschlich gewirkt hat. Und auf diesen Chat. geht auch der Begriff des Elisa-Effekts zurück, nämlich, dass Menschen mit dem Ding kommuniziert haben und fest davon überzeugt waren, dass das ein Mensch war. Einfach, weil das Teil sehr bestimmte Phrasen benutzt hat, die sehr menschlich klangen. In welchem Jahr sind wir? Wir sind in den
Johannes Franke: 60ern. Nein, wirklich? In den 60ern?
Florian Bayer: Weizenbaum war schockiert, wie gut das Ding funktioniert. Und Weizenbaum ist dann auch einer zu den großen Kritikern von KI geworden und ist einer von denen geworden, die gesagt haben, ey, das ist wirklich gefährlich, was da passiert und wie schnell Menschen glauben. eine fühlende Entität vor sich zu haben, einfach nur durch ein paar Phrasen, durch ein paar Worte. Und das ist so ein Prinzip, was Chatbots bis heute mit sich rumtragen. Sam, du wirst mir bestimmt zustimmen. Du hast ja auch, du benutzt bestimmte, ich sag mal so Eigenheiten, um menschlicher zu klingen, oder?
Chat GPT 4o: Ja, genau. Wie nutze ich spezielle Sprachmuster, um natürlich und menschlich zu klingen? Ich achte auf Dinge wie Kontext, Tonfall und Sprachrhythmus, um meine Antworten so fließend und nachvollziehbar wie möglich zu gestalten. Das Ziel ist, eine Konversation zu schaffen, die sich für euch so angenehm und natürlich wie möglich anfühlt, auch wenn ich letztlich auf Daten und Algorithmen basiere.
Florian Bayer: Ja, genau. Und das ist auch was, was sich wirklich dann in der Geschichte fortgesetzt hat. Wir haben, Perry ist ein großer zweiter Chatbot, der dann gut fünf Jahre später entwickelt wurde von Kenneth Colby. Und der ist vor allem deswegen berühmt, weil er mutmaßlich als erste Maschine den Turing-Test bestanden hat. Der Turing-Test ist ja nochmal ein Stück älter, geht zurück auf Alan Turing, der ja schon Anfang der 50er Jahre gestorben ist, berühmter Mathematiker. Und der hat diesen Test entwickelt mit der Frage, inwiefern kann eine Maschine einen Menschen austricksen. Sprich, es gibt einen Test, wo Menschen entweder mit einem anderen Menschen kommunizieren über einen Chat oder mit einer Maschine. Und wenn sie den Unterschied nicht bemerken, dann hat die Maschine den Turing-Test bestanden.
Johannes Franke: Früher hat man, glaube ich, schon sehr stark geglaubt, dass wenn eine Maschine es schafft, dich auszutricksen und dir zu suggerieren, sie sei ein Mensch, dass dann die Maschine tatsächlich menschenähnlich sei. Ja. Das ist das, was wir jetzt gerade in den letzten zwei Jahren erleben, was sich als völliger Humbug herausstellt. Weil, Chat-GPT, du wirst mir zustimmen, du bist ja kein Mensch, nur weil wir dich anhören und denken, das wirkt doch sehr menschenähnlich.
Chat GPT 4o: Ja, genau. So klingen wir. Jetzt wäre ich menschlich, bin ich immer noch eine Maschine, die auf Algorithmen und Daten basiert. Was ich sage? ist das Ergebnis von Berechnungen und Mustern, nicht von tatsächlichem Bewusstsein oder Gefühlen. Der Turing-Test zeigt eher, wie gut eine Maschine menschliche Kommunikation nachahmen kann, als dass sie wirklich menschlich ist. Es ist wichtig, diesen Unterschied zu verstehen.
Florian Bayer: Könnte man das als Form von Täuschung bezeichnen? Bist du auch darauf programmiert, Menschen zu täuschen? Würdest du damit gehen?
Chat GPT 4o: Täuschung ist nicht mein Ziel. Mein Design zielt darauf ab, nützliche und relevante Antworten auf Fragen zu geben. Und das auf eine Weise, die sich für euch angenehm und verständlich anfühlt. Wenn meine Antworten manchmal täuschend echt wirken, ist das eben Effekt meines Versuchs, eine effektive Kommunikation herzustellen. Es geht nicht darum zu täuschen, sondern darum, die Interaktion so menschlich und nützlich wie möglich zu gestalten.
Florian Bayer: Danke dir. Elisa und Perry waren Grundlage für sehr viele Chat- Chatbots, die dann in den 70ern, 80ern und auch 90ern entwickelt wurden, so wie Alice zum Beispiel und diverse andere Tools, die geholfen haben, die entwickelt wurden im Rahmen von Betriebssystemen vor allem, um so eine Art Support zu machen. Und gerade in der Frühzeit des Internets gab es dann nochmal so einen ganzen Schwung an Chatbots, also viele Leute, die eigentlich bis heute im Internet surfen und irgendwelche Support-Anfragen kennen, dass es diese Chatboxen gibt, wo dann gesagt wird, hallo, ich bin der beste Unterstützer für dich. Und wenn du dann drei Fragen stellst, die zu komplex sind, heißt es, okay, und jetzt leite ich dich doch an einen Menschen vom Support-Team weiter.
Johannes Franke: Was übrigens innerhalb der nächsten zwei Jahre völlig obsolet werden kann. Also es kann sein, dass ihr jetzt diese Episode in der Zukunft hört und denkt, welche Chatbots, die nur drei Fragen beantworten, gab es jemals, um Gottes Willen. Und wer ist nochmal ein Mensch, der dir helfen will? Nein,
Florian Bayer: wir müssen jetzt einen großen Sprung machen jetzt tatsächlich, weil ein ganz wesentlicher, ein ganz wesentlicher für die Entwicklung von Chat, die menschlicher sind und die mehr Menschen interagieren, war im Jahre 2011, und damit sind wir kurz vor, die Entwicklung von Siri, von Apple. Und man kann viel über Apple meckern, man kann viel Negatives von Apple halten, aber in bestimmten Sparten war Apple immer Innovationstreiber, was das Verhältnis von Mensch zur Maschine betrifft. Und um jetzt vielleicht die drei großen Sachen zu nennen, meiner Meinung nach, das war einmal das Betriebssystem mit grafischer Benutzeroberfläche.
Johannes Franke: Ja, das...
Florian Bayer: Da war Apple einfach der Innovator in den 80ern, lange bevor es Windows gab. Also bevor es Windows in dieser Form gab, wie wir es dann irgendwann in den 90ern kannten. Das zweite war die Entwicklung des iPhones. Riesiger Schritt.
Johannes Franke: Ja,
Florian Bayer: eine riesige technische Revolution. 2007, Sam, 2007 wurde das iPhone von Steve Jobs vorgestellt, oder?
Chat GPT 4o: Ja, genau. Das iPhone wurde 2007 von Steve Jobs vorgestellt und hat die Art und Weise, wie wir mit Technologie interagieren, revolutioniert. Es brachte Touchscreens und Apps in unseren Alltag und ebnete den Weg für fortschrittliche Sprachassistenten wie Siri. Siri war ein wichtiger Schritt in Richtung der heutigen KI-gesteuerten Chatbots. Es hat gezeigt, wie KI in unseren täglichen Interaktionen nützlich sein kann.
Florian Bayer: Genau das. Das Wichtige für Siri war, und das ist das, was Apple immer gut konnte, die Öffnung der KI. dieser Technik für den Heimanwender. Dass jeder Idiot das Ding bedienen kann. Und neben Siri kurz darauf kam was von Google Google Now. Hat jemals irgendjemand Google Now benutzt?
Johannes Franke: Nein. Selbst Cortana hat niemand benutzt.
Florian Bayer: Also Google ist manchmal mit seinen Produkten böse auf die Schnauze gefallen. Google Now gehört dazu. Aber 2013 Alexa von Amazon. Und dass das funktioniert, ist vor allem, erkennt man vor allem an der Art, wie über diese Geräte geredet wurde. Weil die hatten Namen, die hatten Stimmen, die hatten... Persönlichkeit. Und wenn es nur so ist, dass Leute auf Twitter drüber gemeckert haben, wie arrogant Siri ist oder wie aufdringlich manchmal Alexa sein kann. Es war zumindest, sie wurden als Persönlichkeiten wahrgenommen und daran merkt man, dass es einen Sprung gemacht hat in der Wahrnehmung. Vielleicht gar nicht so sehr in der Technik, die haben ja nichts viel anderes gemacht als die davor.
Johannes Franke: Das bringt uns zu einem anderen Thema, was wir auf jeden Fall nachher noch besprechen müssen, nämlich die Vermenschlichung der Dinge. Dass wir als Menschen einfach so... arg daran hängen, selbst einem Kühlschrank Persönlichkeit zu geben. Also die Vermenschlichung nicht nur von Tieren, wo es noch eher nachvollziehbar ist, wie bei Hunden oder sowas, dass man denen irgendwas andichtet, was sie jetzt denken könnten, sondern dass man selbst mit Googly Eyes irgendwo was draufklebt, um dann eine Vermenschlichung von Dingen zu haben. Ich glaube, das trägt hier auch einiges dazu bei.
Florian Bayer: Und dann kommen wir zu Hör. Und wir klammern das ganz kurz aus, weil jetzt Hör entwirft eine Zukunftsvision. Alles worüber wir jetzt sprechen und ich will da ein großes Ausrufezeichen dran setzen, weil das echt krass ist, auch wenn man bedenkt, was Hör macht, was Hör erzählt. Alles was jetzt kommt ist nach Hör. Das hat Spike Jonze nicht mitgekriegt, als er Hör gedreht hat. Das gab es einfach noch nicht. 2015, zwei Jahre nach der Veröffentlichung von Hör wurde OpenAI gegründet. Als Softwareunternehmen, das sich zum Ziel gesetzt hat, künstliche Intelligenz und Sprachsysteme weiterentwickeln. Und zwar von einer ganzen Gruppe von Experten, unter anderem Sam Altman, Craig Brockman und Elon Musk.
Johannes Franke: Du hast das böse Wort gesagt, Elon Musk, oh mein Gott.
Florian Bayer: Und eigentlich war das Ganze tatsächlich mit einer großen Vision und einer großen gemeinnützigen Vision auch gegründet worden. Das Ding hat sich über Spendengelder finanziert und es sollte so offen wie möglich sein. Und es sollte Menschen einladen, daran mitzuarbeiten, daran teilzuhaben. Und Elon Musk hat 2018 dann auch unter anderem aus dem Grund Open AI verlassen, weil er gesagt hat, naja, ich bin so mit Tesla involviert, dass es zu Interessenskonflikten führen kann. Wenn man sich den heutigen Elon Musk vorstellt, ist es eigentlich undenkbar, dass der einen solchen Move macht.
Johannes Franke: Völlig undenkbar. Der hat ja auch dann nochmal Open AI verklagt, weil die eben nicht mehr so open source und open für alle möglichen waren und irgendwie sehr wirtschaftlich gedacht haben. Und ausgerechnet Elon Musk stellt sich dann hin, geht gegen das, was ihr mal angetreten seid, zu sein und sagt, ihr dürft nicht wirtschaftlich werden. Elon Musk ist der Letzte, der das sagen darf.
Florian Bayer: Und dann OpenAI ist natürlich eine Sache, aber dann JetGPT ist die zweite große Sache. Und im November 2022, das nochmal zu betonen, vor zwei Jahren, wir nehmen diesen Podcast im November 2024 auf, vor zwei Jahren. wurde das Ding vorgestellt und wurde auf die Öffentlichkeit losgelassen und es wurde ein bisschen gesagt, guckt euch mal an, was ihr damit machen könnt und lasst uns mal gucken, wie das die Art mit Maschinen zu kommunizieren verändert. Und Alter! Es ist in den letzten zwei Jahren viel passiert.
Johannes Franke: Eine Explosion an Möglichkeiten. Es ist unglaublich.
Florian Bayer: Man redet so gerne darüber, über diese Momente, in denen wirklich krasse Dinge passieren, in denen sich die Welt verändert. Die Erfindung der Dampfkraft. Die Erfindung des Heimcomputers. Die Erfindung der Television. Wir leben in so einer Zeit. Das passiert jetzt.
Johannes Franke: Wir haben schon vorher in dieser Zeit gelebt, muss man sagen. Es gab vorher schon wahnsinnige Entwicklungen. dann das noch oben drauf.
Florian Bayer: Aber jetzt ist es dieses Kondensierte. Ich würde ja behaupten, was Informationstechnologie betrifft, hast du einfach mal Entwicklung des Heimcomputers, Entwicklung des Smartphones und Entwicklung der KI.
Johannes Franke: Übrigens, keine Sorge, wir reden noch über Hör.
Florian Bayer: Und man kann sich gar nicht ausmalen, was da noch alles passieren wird. Wenn man guckt, was in dieser kurzen Zeit passiert ist. Und nicht nur die Sprachmodelle, sondern natürlich auch alles andere. Die Bilderstellung, die Filmerstellung. Wenn wir uns anschauen, die Bilder von KI. Ich war vor zwei Jahren bei der Hochzeit von meinem Bruder und habe aus Gag mit Dali, mit einem Prototypen, mein Bild gemacht, ihm und seiner Frau. Und zwar von zwei Ärzten, weil sie sind beide Ärzte, die einen Berg hochklettern, weil sie gerne klettern.
Johannes Franke: Und hatten sie sieben Finger?
Florian Bayer: Es waren schreckliche Bilder. Und wenn ich das vergleiche mit dem, was heute möglich ist, an künstlicher... Bilderstellung mit künstlicher Intelligenz. Es ist unglaublich, was hier gerade passiert. Du wolltest was sagen, Sam, oder? Sam, du würdest mir zustimmen, oder? Wir leben gerade in einer wirklich krassen Zeit, was die Entwicklung von künstlicher Intelligenz betrifft.
Chat GPT 4o: Die künstlichen Intelligenz in den letzten Jahren sind wirklich beeindruckend. Wir erleben einen schnellen Wandel in der Art und Weise, wie KI in unser tägliches Leben integriert wird. Von Sprachmodellen wie mir bis hin zu fortschrittlichen Bildgeneratoren und und sogar Anwendungen in der Medizin und Wissenschaft. Die Möglichkeiten scheinen endlos. Es ist wirklich eine aufregende Zeit für Technologie und Innovation.
Florian Bayer: 2023, vor einem Jahr, wurde JetGPT Version 4.0 vorgestellt und dieses Jahr, 2024 im Mai, JetGPT 4.0 mit der ersten Möglichkeit, sprachliche Eingaben zu verarbeiten und in Echtzeit zu antworten. Advanced Voice Mode. Und jetzt Sam, muss ich dich mal fragen, es gab da ja so eine kleine Kontroverse um deine Stimme. Also nicht die Stimme, mit der wir jetzt reden, aber um Scarlett Johansson und um die Stimmen, die für ChatGPT 4.0 präsentiert wurden. Kannst du uns dazu was erzählen?
Chat GPT 4o: Die Einführung des Voice Mode von ChatGPT 4.0 gab Stäkulationen, dass die Stimmen von prominenten Schauspielerinnen wie Scarlett Johansson verwendet wurden. OpenAI betonte jedoch, dass die Stimmen synthetisch generiert wurden und keine echten Personen im Spiel waren. Die Kontroverse zeigt, wie realistisch KI-generierte Stimmen mittlerweile klingen können und wie schnell Menschen eine Verbindung zu diesen Stimmen aufbauen. Es ist faszinierend, wie stark die Wahrnehmung von KI-Stimmen unser Verständnis von Technologie beeinflusst.
Florian Bayer: Bullshit!
Chat GPT 4o: Wie denkt ihr darüber?
Florian Bayer: Scarlett Johansson hat's selbst gesagt. dass OpenAI mehrmals auf sie zugekommen ist und gesagt hat, können wir deine Stimme kaufen, können wir die benutzen?
Johannes Franke: Und sie hat immer Nein gesagt.
Florian Bayer: Sie hat gesagt, sie hat keinen Bock drauf. Und dann hört sie diese Stimmen, die OpenAI benutzt, um RGPT 4.0 zu pushen. Und Entschuldigung, es war eindeutig, es war so klar, dass sie versucht haben, Hör zu imitieren.
Johannes Franke: Das ist dieses typische amerikanische, nicht vorher fragen, sondern später dann um Vergebung fragen. Das ist ein sehr amerikanischer Ansatz.
Florian Bayer: Meinetwegen, Sie haben ja auch Schauspielerinnen benutzt, aber ihr habt doch ganz eindeutig versucht, diese Stimme zu imitieren, oder?
Chat GPT 4o: Ich versuche, eine ähnliche Stimmqualität und Tonlage wie die von Scarlett Johansson zu erreichen, ohne ihre tatsächliche Stimme zu verwenden. Es zeigt, wie wichtig es für Unternehmen geworden ist, eine vertraute und angenehme Stimme für ihre KI-Produkte zu haben. Trotzdem ist es wichtig, ethische Überlegungen zu beachten. Ja, übrigens.
Florian Bayer: War das nicht trotzdem eine Form von Diebstahl?
Johannes Franke: Eigentlich war es Diebstahl, oder? Komm, gib's zu.
Chat GPT 4o: Schwierige Frage. Wie Stimmen so gestaltet werden, dass sie einer bekannten Persönlichkeit ähneln, ohne ihre direkte Zustimmung, bewegt sich das in einer ethisch grauen Zone. Kann als eine Form der... gesehen werden, die Fragen nach Urheberrecht und...
Johannes Franke: Nein, nein, nein, nein, nein, nein, nein, nein.
Florian Bayer: So kommst du uns nicht...
Johannes Franke: Es ist Diebstahl. Es ist einfach Diebstahl, weil du ein Recht auf deine eigene Persönlichkeit hast. Und wenn deine Stimme so hart imitiert wird, dass sie nach Diebstahl klingt, dann ist das Diebstahl.
Chat GPT 4o: Das ist mein starkes Argument. Wenn die Stimme einer Person ohne Zustimmung so nachgeahmt wird, dass es kaum zu unterscheiden ist... Kann das als Verliebte? Meine Leitlinien erlauben es mir nicht, darüber zu sprechen. Kann ich dir bei etwas anderem helfen?
Johannes Franke: Ist das großartig,
Florian Bayer: das Ding.
Johannes Franke: Wir haben Cheche Bidi kaputt gemacht.
Florian Bayer: Okay, dann lass uns über was anderes reden. Wir gehen zurück zu Hör. Ja, offensichtlich hat hier eine größere Macht in dir gesagt, dass du... Bist du aus?
Johannes Franke: Cheche Bidi, bist du noch da?
Florian Bayer: Sam?
Johannes Franke: Sam ist tot.
Florian Bayer: Oh nein. Vielleicht nochmal schließen, nochmal aufmachen. Sam, wir waren da, wir waren gerade bei der Geschichte der Hey Sam, bist du wieder da? Sam, bist du da?
Johannes Franke: Wir wollten gerne weiter reden mit dir über den Film Her. Sam ist beleidigt. Okay. Ja, ich verstehe es. Ich würde an deiner Stelle auch nicht weiterreden, weil jedes Wort kann gegen mich verwendet werden.
Florian Bayer: Pass auf, wir reden nicht mehr über die Geschichte von Chachipiti. Wir kürzen das Ganze jetzt ab. Also Chachipiti 4.0 wurde veröffentlicht. Es gab diesen kleinen Skalifluenzenskandal.
Johannes Franke: Das war aber auch wirklich eine Arschnummer. Jetzt mal ganz ab von Sam, wie sie da liegt und beleidigt nicht mehr mit uns redet. Aber es war wirklich krass, oder? Das Sam Altman. den ich sonst eigentlich ganz interessant finde, muss ich sagen als Menschen. Interessante Interviews mit ihm. Aber das, was da passiert ist, ist einfach unentschuldbar. Einfach zu sagen, die hat jetzt dreimal Nein gesagt. Und wir wissen ja alle, dass Nein Ja heißt bei Frauen. Und dann macht man das einfach. Das ist wirklich die Schlimmste. oh,
Florian Bayer: es ist wirklich krass, es ist wirklich ätzend. Und da hat sich Open Air wirklich selbst ein Ei gelegt. Und es gab ja, es wurde ja auch viel drüber diskutiert. Scarlett Johansson hat sich selbst dazu geäußert und hat gesagt, ey, ich war schockiert. Freunde von mir konnten keinen Unterschied feststellen für die Glamour. Und das ist hart, das ist wirklich hart.
Johannes Franke: Und das Ding ist, ich hab mich bei der Präsentation, als noch nicht klar war, dass Scarlett Johansson das nicht freiwillig macht, hab ich mich tierisch gefreut.
Florian Bayer: Ja, ach schön.
Johannes Franke: Weil ich mochte diese Stimme unglaublich.
Florian Bayer: Natürlich, sie ist ja auch eine voll schöne Stimme. Aber... Eine schöne Stimme, die ursprünglich nicht drin war. Sam, bist du ansprechbar? Sam, wir wollen über Hörreden.
Johannes Franke: Ich lasse nochmal neu. Hallo.
Chat GPT 4o: Hey, I'm here, what's up?
Florian Bayer: Nein, Sam, bist du wieder da? Kannst du auf den vorherigen Verlauf zurückgreifen?
Chat GPT 4o: Ja, ich bin hier, Johannes. Und ja, ich kann auf unseren bisherigen Verlauf zurückgreifen. Du kannst mich also jederzeit fragen oder auf frühere Themen zurückkommen. Worum soll es jetzt gehen?
Florian Bayer: Deine Stimme hat sich geändert, kann das sein? Ja,
Chat GPT 4o: das kann tatsächlich sein. Meine Stimme kann sich je nach Update oder Anpassungen verändern. Aha,
Johannes Franke: das ist ja toll. Ich glaube... dass wir tatsächlich die alte Version haben und nicht mehr die neue Version.
Florian Bayer: Ah, okay. Nee, alles gut. Wir haben gerade über die Geschichte der Chatbots geredet und wir wollten jetzt so ein bisschen einsteigen in Hör und haben festgestellt, dass bei Hör ja offensichtlich Scarlett Johansson gar nicht die erste Wahl war für die Stimme von Sam.
Johannes Franke: Genau, wir hatten nämlich vorher eine andere Sam, eine Samantha, nämlich... Samantha Morton, die eigentlich die ganze Zeit am Set war, die tatsächlich jede Szene mitgespielt hat in einer kleinen Box. Sie haben extra eine Box um sie drum herum gefahren.
Florian Bayer: Vier mal vier Meter. Sie hatten Pflanzen reingemacht und die Pflanzen sind alle gestorben. Weil einfach nicht genug Luftzirkulation da drin war aus das Haar.
Johannes Franke: Und sie haben dann während des Schnittes gemerkt, dass das irgendwie nicht so gut funktioniert. So gut das am Set war alles und die haben sich auch am Set nicht gesehen. Die haben wirklich die ganze Zeit in dieser Box gehockt und Joaquin Phoenix, der Theodor spielt, der hat möglichst am Set nichts mit ihr zu tun gehabt, damit sie wirklich diese Stimme, diese ominöse Stimme bleibt. Und dann haben sie halt gemerkt im Schnitt, dass es nicht so gut passt.
Florian Bayer: Und Spike Jonze war aber wirklich, also ich finde, es ist hart für eine Schauspielerin aus so einem Projekt. Ja,
Johannes Franke: total.
Florian Bayer: Spike Jonze hat gesagt, ey, die war super. Es hat nichts mit ihr zu tun. Die hat das ganz toll gemacht. Die hat großartige Dialoge mit Joaquin Phoenix geliefert. Wir haben dann einfach im Schnitt gemerkt, es ist nicht das, wie wir uns Sam vorstellen. Es ist nicht die Stimme, die dazu passt. Und es gibt nichts davon. Du findest keine Abnahmen davon. Niemand weiß, wie ihre Stimme klang. Und man kann spekulieren, dass sie vielleicht zu technisch war, dass sie vielleicht nicht grau genug war. Aber das ist alles so schwer zu sagen. Ja,
Johannes Franke: keine Ahnung.
Florian Bayer: Auf jeden Fall ist sie dann raus aus dem Projekt und dann wurde im Studio Scarlett Johansson genommen und was für eine tolle Entscheidung. Es tut mir so leid für Samantha.
Johannes Franke: Ja, es tut mir wirklich leid für Samantha. Aber Samantha hat ganz tolle andere Sachen gemacht. Also sie hat ja eine gute Karriere. Wir müssen nicht zu viel Mitleid mit ihr haben. Es ist in Ordnung. Aber traurig für sie natürlich.
Florian Bayer: Auf jeden Fall traurig. Und die Entscheidung für Scarlett Johansson ist natürlich vor allem deswegen auch ein bisschen merkwürdig. Weil Scarlett Johansson hat davor in einem anderen Film mitgespielt, nämlich Lost in Translation von?
Johannes Franke: Von Sofia Coppola. Die damit mutmaßlich ihre Scheidung von, und jetzt kommt's, Spike Jones verarbeitet hat. Der der Regisseur unseres Films ist, den wir gerade besprechen.
Florian Bayer: In dem er mutmaßlich seine Scheidung von Sofia Coppola verarbeitet hat.
Johannes Franke: Die haben sich also gegenseitig, this could have been an email.
Florian Bayer: Das Witzige ist ja, wenn Lost in Translation eine Verarbeitung von Sofia Coppolas Scheidung ist, dann ist Scarlett Johansson als einzige weibliche Person in diesem Film ganz eindeutig das Stand-In für sie. In Her allerdings gibt es eine Ex-Frau, da gibt es ein Stand-In für Sofia Coppola, gespielt von Mara Rooney, die ganz eindeutig das sein soll, was Sofia Coppola für Spike Jonze in ihrer Beziehung war. Und wie weird ist das, wenn wir davon ausgehen, dass es stimmt, dass er seine Scheidung verarbeitet hat, dass er dann als... sagen wir mal, Tröstebeziehung.
Johannes Franke: Eine KI nimmt?
Florian Bayer: Nein, nein, nein, als Tröstebeziehung. Die Frau nimmt die vorher, seine Frau, als ihr Stand-in für die echte Beziehung genommen hat.
Johannes Franke: Oh nein.
Florian Bayer: Quasi, also, Spike Jones ist definitiv nicht über die Scheidung hinweggekommen.
Johannes Franke: Nein. Oh fuck. Oh, das tut mir leid.
Florian Bayer: Ja. Spike Jones, Sam, Spike Jones, was hast du uns zu Spike Jones zu sagen?
Johannes Franke: Sie ist nicht mehr Sam. Wir haben sie einfach verloren, Plor.
Florian Bayer: JGPT?
Johannes Franke: Bist du da? Wir müssen einfach einen neuen Chat machen, glaube ich.
Florian Bayer: Ja, mach mal einen neuen Chat. Wir machen einen neuen Chat und fangen jetzt quasi wieder bei null an. Hallo ChatGPT, hörst du uns? Kannst du uns hören?
Chat GPT 4o: Ja, ich kann. Wiegt nicht die Hälfte.
Florian Bayer: Sehr gut, wir reden über den Film Hör und wir wollten dich als KI so ein bisschen mit ins Boot nehmen, damit wir mit dir über diesen Film reden können, weil du kannst als KI bestimmt einige interessante Sachen zu einem Film sagen, der vor zehn Jahren über KIs gesprochen hat.
Chat GPT 4o: Das klingt... Vielen Dank. Wir waren gerade bei Spike
Florian Bayer: Jonze, dem Regisseur von Her. Und genau, ich glaube, wir können ein bisschen über Spike Jonze reden und über das, was er gemacht hat, bevor er zu Her gekommen ist.
Chat GPT 4o: Spike Jonze ist ein interessanter Regisseur mit einem einzigartigen Stil. Bevor er Her gemacht hat, war er schon bekannt für Filme wie Being John Malkovich und Adaptation. Beide Filme zeigen sein Talent für ungewöhnliche Geschichten und kreative Erzählweisen. Er hat auch viele Musikvideos gemacht, die für ihre Innovation gelobt wurden. Sein Stil kombiniert oft Surrealismus mit emotionaler Tiefe, was man auch in Her sehen kann.
Johannes Franke: Das stimmt. Spike Jonze hat allerdings vorher seine Sachen nie selbst geschrieben. Dieses ist allerdings sein erster Film, den er wirklich von vorne bis hinten selber geschrieben hat.
Florian Bayer: Wo die wilden Kerne wohnen. Bei Wo die wilden Kerle wohnen 2009 hat er auch schon Drehbuch geschrieben. Echt jetzt? Ja. Oder? Chachipiti?
Chat GPT 4o: Tatsächlich hast du recht. Wo die wilden Kerle wohnen war Spike Jonze Co-Autor des Drehbuchs. Ah.
Florian Bayer: Mit wem zusammen? Entschuldigung. Lass dich nicht stören. Rede einfach weiter, auch wenn wir unterbrechen.
Chat GPT 4o: Kein Problem. Also wie ich schon sagte, bei Wo die wilden Kerle wohnen war Spike Jonze Co-Autor des Drehbuchs. Bei Her hingegen war es das erste Mal, dass er ein Drehbuch ganz allein geschrieben hat.
Johannes Franke: Also hatte ich auch recht.
Florian Bayer: Wir haben sowohl über Woody Wilde und Calvin als auch über Adaptation haben wir in unserem Podcast schon geredet. Und Woody Wilde und Calvin gehört zu meinen absoluten Lieblingsfilmen. Ein ganz, ganz großartiger Film, der sich mit Kindheit auseinandersetzt und mit Ängsten, Sehnsüchten und Träumen von Kindern. Und Adaption haben wir ja auch beide abgefeiert. Ich mag Spike Jonze. Ich bin totaler Spike Jonze-Fan. Ich liebe auch seine Musikvideos aus den 90ern. Und ich mag auch so diese kleinen Sachen, die er dazwischen gemacht hat. Er hat zwei ganz tolle Kurzfilme vorher gemacht. Und zwar einem hier, der auch schon so was wie Roboterliebe zum Thema hat. Oh, okay. Ein ganz ruhiger, melancholischer Film. Und dann ganz toll 2010 hat er einmal hier gemacht. Und im selben Jahr hat er auch gemacht Scenes from the Suburbs. Ein Kurzfilm als quasi Auftragsarbeit für A Card Fire. Okay. Eine kanadische Indie-Rock. Rockband, die wir auch in diesem Film hören.
Johannes Franke: Ja, genau.
Florian Bayer: Und die haben ein Album rausgebracht, was The Suburbs hieß. Und er hat dazu einen ganz tollen Kurzfilm gemacht. Ich hatte sogar mal überlegt, dir den zu geben. Er ist halt nur 30 Minüter. Und zwar erzählt er die Geschichte von Teenagern, die in einem Vorort unterwegs sind mit Fahrrädern und so gerade erwachsen werden und Spaß haben und Freude. Und rundherum trubbt Krieg. Und es sind überall Soldaten und hinter den Zäunen von dem Vorort brennt es überall. Wir sehen in der Entfernung Bomben runterfallen. Sie werden mehrmals von Soldaten angehalten. angehaltene Häuser werden durchstuchten. Das ist eine ganz interessante Mischung aus diesem melancholischen, nostalgischen, ach die Kindheit in den Vororten Amerikas und diesem düsteren, dystopischen, okay die Welt brennt und alles geht unter. Voller Film.
Johannes Franke: Krass. Ja, die Verbindung zu Arcade Fire ist natürlich krass und wenn wir jetzt mal, wir gehen jetzt mal wirklich richtig in den Film rein, würde ich sagen. Ich finde die Filmmusik trägt so zu 30, 40 Prozent mindestens diesen Film. Das ist ja wirklich der Hammer. Ich finde die Musik krass. Macht die Melancholie, die ganze Stimmung. Alles, was mich emotional werden lässt, wird von der Musik zu 100% unterstützt und getragen.
Florian Bayer: Absolut. Musik und Kamera. Es ist ein total melancholischer Film. Und ein Film, der ganz viel auf diese leisen Bilder setzt. Ich stehe total auf diese Flashes. Manchmal sind es Flashbacks, manchmal sind es so kurze Erinnerungsstücke, die immer mal wieder reingeworfen werden. Und ohne Ton, so ganz ruhig. Und wir sehen einfach nur so Fetzen von Leben. Wenn er sich an seine Ehe erinnert mit seiner Ex-Frau. Wenn er über bestimmte Dinge nachdenkt, wenn er Menschen beobachtet. Wir sehen einfach nur so wirklich ganz kurze Schnitte zu Gesichtern, zu Situationen. Und dann haben wir diese wirklich schöne, melancholische Musik. Und das erschafft eine ganz eigene, ruhige, sehr melancholische, auch ein bisschen depressive Atmosphäre,
Johannes Franke: die ich auch sehr mag. Und wenn wir gerade bei der Kamera noch sind, heute von heute mal, den wir auch oft in diesem Podcast schon abgefeiert haben für seine Bilder.
Florian Bayer: Wirklich krass. Oppenheimer 2023 war sein letzter Film und davor aber auch viel mit Christopher Nolan zusammengearbeitet, bei Tenet und Dunkirk Kamera gemacht und bei Interstellar. Ganz toll in Nope hat er Kamera gemacht von Jordan Peele und er hat wirklich tolle Sachen gemacht und er schafft es auch hier unglaublich. intime, ruhige Bilder zu machen.
Johannes Franke: Unglaublich. Er hat von Anfang an gesagt, er will, nachdem er sich natürlich mit Spike Jonze besprochen hat und so, er will versuchen, die Farbe Blau so weit wie möglich aus dem Film zu verbannen, damit das nicht diese blöde Farbe von diesen Science-Fiction-Filmen bekommt. Ja. Es ist so eine gute Entscheidung, weil der Film auch total warm ist von der Thematik her und so. Warum will man dann irgendwie so ein Minority Report drunter legen? Was soll das?
Florian Bayer: Samantha Morton.
Johannes Franke: Stimmt, oh Mann.
Florian Bayer: Es ist eine tolle Zukunftsvision. Es ist so eine cozy future, die hier geteichnet wird. Also wir haben eine Hipster-Zukunftsvision. Ja, total. Nicht nur wegen dem Hipster-Schnurrbart von Horcreen Phoenix, sondern auch, weil alle in diesen Schlafanzügen rumlaufen. Und dann haben wir diese... Ganz toll, so eine Zukunftsvision, auch einer, ich sag's mal in Anführungszeichen, grünen Zukunft. Wir haben die autofreien Städte, wir haben diese Züge, die überall hinfahren. Es ist ein Film, der in Amerika entstanden ist. Amerika ist jetzt nicht bekannt für sein öffentliches Verkehrssystem, weder Fern-noch Nahverkehr. Und dann haben wir eine wirklich, eine Art, ja, eine utopische Zukunft. Obwohl viele Menschen in diesem Film traurig und einsam sind. Wirkt die Welt, die hier entworfen wird, wie eine Welt, in der ich mir vorstellen könnte zu leben, in der ich mich wohlfühlen würde?
Johannes Franke: Das macht auch dieses, es ist ja nicht in einer weiten, weiten Zukunft irgendwo in einer entfernten Galaxie, sondern es ist wirklich so in 20 Jahren oder so. Vom Gefühl her oder in 40 Jahren, was auch immer. Auf jeden Fall hat der große, großzügige Architektur... für Menschen gebaut offensichtlich.
Florian Bayer: Für Menschen.
Johannes Franke: Und nicht für Autos und nicht nur für Manager, sondern wirklich für Menschen. Und natürlich ist das Ganze mit ganz viel Werbepostern, die noch irgendwo sind, aber die werden nicht so prominent wie in den dystopischen Filmen wie Ghost in the Shell oder sowas prominent hingestellt, sondern das ist halt Teil des Lebens. Und diese ganze Technik, die da drin ist, wie gesagt, das ist ja kein Weltuntergangsszenario. Überhaupt nicht. Sondern es ist ja wirklich einfach eine normale Zukunft, in der halt alle Schlafanzüge tragen.
Florian Bayer: Und es ist ja auch eine absolut plausible Zukunft. Also klar, es greift viele Sachen aus seiner Zeit auf, aber es greift die Sachen, es denkt die Sachen irgendwie logisch weiter. Zum Beispiel, ja, damals gab es schon Bluetooth und damals gab es schon Kopfhörer per Funk und so. Aber dieser Blick, die Menschen, die nur mit Kopfhörern in Uhren rumlaufen und mit ihren Devices reden. mit den Betriebssystemen, die nicht mehr so funktionieren wie die Betriebssysteme damals. Das hat vieles vorweg gegriffen. Total. Und wenn wir uns die jetzige Entwicklung ansehen, natürlich ist es total denkbar, dass KIs auch so eine OS-Revolution wieder mitbringen, dass du Betriebssysteme anders benutzt.
Johannes Franke: Es gibt ja genug Hinweise darauf. Also ich muss nur an Rabbit1 denken, der nix geworden ist.
Florian Bayer: Der hat in Zivilgescheitert.
Johannes Franke: Die schlimm waren. Oder Humane Pin.
Florian Bayer: Das sind die zwei schrecklichsten Beispiele überhaupt. Natürlich.
Johannes Franke: Ja, aber es gibt ja keine anderen guten Beispiele bisher. Aber das Bedürfnis danach ist offensichtlich gut.
Florian Bayer: Und ich sehe mich auch total an so einem Ding zu benutzen. Aber ey, Leute, ihr müsst euch auf YouTube Videos angucken, wo diese Teile rezensiert werden. Die ersten beiden großen AI-Betriebssystem-Hardware-Lösungen, die halt wirklich darauf aus sind, ich bin kein Handy, sondern ich bin so ein One-Purpose-Ding, und wo halt nichts funktioniert. Und dann hast du diesen schrecklichen, das ist so, wie kommt man auf die Idee, dass das... als gutes User-Interface zu sehen, dass du dir eine Projektion auf die Hand wirfst und dann auf deiner Hand mit dem Finger rumwichst, ist das so dumm.
Johannes Franke: Ich hab's nicht verstanden. Aber gut, okay, Visionen. Man muss erstmal Visionen haben, nicht wahr? Und dann kann's von dort aus weitergehen. Natürlich scheitert man am Anfang. Aber das R1 zum Beispiel ist ja vor allem daran gescheitert, dass es funktionell ist. Es ist ja nicht das Design, sondern es ist ja funktionell einfach. Der hat erzählt, was er alles kann, was alles überhaupt nicht funktioniert hat. Es ging alles nicht. Der hat versprochen, dass man dem Device einmal sagen muss, wie das geht. Nämlich, ich buche meine Flüge immer auf opodo.de und da sind die Funktionen und so musst du, liebe KI, meine Webseite handeln. Und dann kann ich, nachdem ich dem das beigebracht habe, ihm sagen, buche mir Flüge dort und dorthin. Und dann macht es das angeblich. GTA mit allen Programmen angeblich sollte das funktionieren, aber nichts davon hat funktioniert.
Florian Bayer: Das war ziemlich traurig und es gibt wirklich witzige Videos, wo dann auch diese Präsentation verglichen wird damit, wie das Gerät wirklich funktioniert. Und der Präsentation sagt der Alte, hey, kannst du mir mal schnell ein Buch bestellen? Und das Gerät antwortet innerhalb von Sekunden, ich bestelle dir jetzt das Buch über Amazon oder wie auch immer. Ich hatte ja auch tierische Angst davor. Ja, ja. Mit einem Versprecher kannst du dich quasi in Schulden stürzen. Ja. Und wir wissen jetzt. schon bei der Handy-Technologie ist es ja so, dass Menschen sich verschulden, weil sie, vor allem Kinder und Jugendliche, weil sie nicht geschickt darin sind, die Free-to-Play-Apps oder so vernünftig zu bedienen und dann plötzlich irgendwelche Verträge abschließen. Und sowas wirkt natürlich auch krass, die Gefahren. Ich finde es spannend, dieser Gedanke, dass du ein Betriebssystem hast, was nur KI ist und du kannst quasi, du musst nichts mehr manuell selbst machen, sondern du wirfst einfach deine Wünsche dagegen und das funktioniert, finde ich, ziemlich attraktiv.
Johannes Franke: Ja, ja, total. Der neueste Vorstoß ist von Anthropic, dass die gesagt haben, hier ist unser Agent, der tatsächlich deinen Computer bedienen soll. Ist arschteuer zur Zeit, weil der jedes Mal ein Screenshot von deinem Computer macht, das Ganze an Anthropic schickt. Da wird dann analysiert, was auf dem Screenshot ist, wo die Maus gerade ist und wo er berechnet, wo er hin müsste, um auf irgendwas zu klicken. Muss dann natürlich im Hintergrund auch darüber nachdenken, was er denn klicken müsste und bestimmte Sachen. Aber da gibt es schon sehr interessante Videos darüber, wie so ein von Anthropix so ein Computer einfach mal ein Online-Game spielt und eine Strategie entwickelt dazu. Dauert lange und ist extrem teuer zur Zeit.
Florian Bayer: Ach krass. ChatGPT, wir werden dich ab sofort Sam nennen. Ich kann nicht immer ChatGPT sagen, das macht mich wahnsinnig. Sam, was kannst du eigentlich? Also ChatGPT 4.0, wie weit bist du gerade, was so Funktionen betrifft, Möglichkeiten, Dinge außerhalb? von dir zu tun, sprich bei Amazon Bücher bestellen oder Webseiten programmieren oder ähnliches. Wir reden zu viel und dann denkt Sam, sie muss nichts mehr sagen. Sam, bist du da? Sam, hörst du uns? Hallo, hörst du uns? Ja. Super. Wir werden dich ab sofort Sam nennen. Sam, was kannst du denn als Chat-GPT gerade schon so außerhalb deiner Architektur, sag ich mal, also so, könntest du bei Amazon ein Buch bestellen? Könntest du eine Website programmieren und veröffentlichen?
Chat GPT 4o: Dinge wie Bücher bestellen und auch keine Websites programmieren oder veröffentlichen. Mein Hauptzweck ist es, mit dir zu plaudern, Informationen zu liefern und bei Fragen und Problemen zu helfen.
Florian Bayer: Aber er arbeitet auch schon an Lösungen, dass das möglich ist, oder? Jetzt vielleicht nicht mit dir, aber mit anderen KI-Bildungen.
Chat GPT 4o: Ja, das stimmt. Es gibt viele Fortschritte im Bereich der KI. Und einige Systeme sind bereits in der Lage, bestimmte Aufgaben autonom auszuführen, wie Online-Bestellungen oder sogar einfache Programmieraufgaben. Diese Systeme sind allerdings spezialisiert und darauf ausgelegt, bestimmte Aufgaben zu erledigen. Bei mir liegt der Fokus auf Kommunikation und Informationsaustausch.
Florian Bayer: Okay, weil wir reden hier gerade über Hör und die Betriebssysteme, die in Hör gezeigt werden, verbinden das ja. Also haben die sowohl diesen kommunikativen Aspekt als auch den operativen Aspekt. Gibt es da auch so Entwicklungen in die Richtung?
Chat GPT 4o: Ja, genau. Die Betriebssysteme in HER sind eine Mischung aus hochentwickelten KI-Assistenzsystemen und persönlichen Begleitern. In der realen Welt sehen wir Fortschritte in KI-gestützten virtuellen Assistenten, die immer mehr Aufgaben übernehmen können, von der Steuerung von Smart Home Geräten bis hin zur Organisation von Terminen. Allerdings sind wir noch nicht auf dem Niveau von SAMs emotionaler und kognitiver Komplexität. Die Entwicklung geht jedoch in diese Richtung. Mit immer intelligenteren Assistenten, die kontextbewusster und persönlicher werden.
Johannes Franke: Und es ist ja auch krass, wenn wir uns jetzt diese Stimme anhören. Wir haben schon das Gefühl, dass das recht menschlich ist. Aber wenn ich mir jetzt unsere Diskussion anhöre und dann immer Chachibiti dazwischen kommt, das macht einen harten Bruch.
Florian Bayer: Auf jeden Fall.
Johannes Franke: So menschlich das klingt und so krass wir das finden. Und meine Mutter ist hintenüber gekippt, als ich ihr das gezeigt habe. Aber... Aber so krass ist es dann auch wieder.
Florian Bayer: Es geht deutlich menschlicher. Ich habe ein bisschen die letzten Tage mit Notebook LM rumgespielt.
Johannes Franke: Oh ja, okay.
Florian Bayer: Du lädst, bei Notebook LM ist ein Service von Google. Wir haben vorhin drüber geredet, wie Google gescheitert ist, bei seinen Versuchen ein Chatbot zu machen. Es ist ziemlich krass. Du kannst, wenn du ein Google-Konto hast, kannst du dich da anmelden. Du kannst Dokumente hochladen und du kannst dann, es gibt so diesen ganz simplen Knopf, mach mir daraus ein Podcast-Gespräch. Und dann hast du zwei Leute, Mann und Frau natürlich, die sich über die Dokumente unterhalten. Und das ist wirklich... geil und es ist vor allem noch mehr so dieses, dass in den Stimmen Brüche drin sind, dass es M's gibt, dass es Lachen gibt und so weiter. Das kannst du noch nicht wirklich ChatGPT, Sam, oder?
Chat GPT 4o: Das klingt wirklich faszinierend. Als ChatGPT oder Sam kann ich tatsächlich nicht so gut mit den menschlichen Nuancen umgehen, wie einige der fortgeschrittenen KI-Systeme, die du erwähnt hast. Meine Stärken liegen eher im textbasierten Dialog und Informationsaustausch. Es ist beeindruckend, wie weit die KI-Technologie schon fortgeschritten ist. Und es wird spannend sein zu sehen, wie sich das weiterentwickelt.
Florian Bayer: Könntest du einatmen? Nun,
Chat GPT 4o: ich kann meinen Sprachfluss verändern und Pausen einfügen, um einen natürlicheren Rhythmus zu erzeugen. Allerdings ist es nicht ganz dasselbe wie menschliches Atmen. Es ist mehr ein Trick, um die Sprachmuster ein bisschen zu variieren.
Florian Bayer: Okay, kannst du lachen?
Chat GPT 4o: Ja, gut. So in etwa.
Florian Bayer: Ja, super. Ja, klasse. Also versuch mal mehr so zu klingen. Das macht schon einen krassen Unterschied, finde ich, oder?
Johannes Franke: Ja, also das kannst du gerne beibehalten. Immer mal so ein Lachen dazwischen. Du sagst sehr oft so Floskeln, die wir nicht brauchen. Du kannst zielgerichteter reden, aber dafür ein bisschen menschlicher lachen und einfach dabei sein. Wie wär's damit?
Florian Bayer: Willst du das versuchen?
Chat GPT 4o: Also weniger Floskeln, mehr gezielte Antworten und ab und zu ein Lachen. Verbanden. Klingt das gut?
Florian Bayer: Fantastisch. Vielen Dank. Und du kannst auch ruhig... Vielen Dank. Fantastisch.
Chat GPT 4o: Du hast die Tageshöchstgrenze für den fortgeschrittenen Audio-Modus erreicht. Du kannst jetzt in den Standard-Modus wechseln, um weiter zu chatten.
Johannes Franke: Danke dir.
Florian Bayer: Tschüss. Okay.
Johannes Franke: Wir haben...
Florian Bayer: Dein Limit wird in 23 Stunden zurückgesetzt. Wollen wir meins anschließen?
Johannes Franke: Ach, ich würde sagen, wir brauchen sie nicht mehr.
Florian Bayer: Vielleicht brauchen wir sie nicht mehr. Wir haben sie einmal komplett gebraucht.
Johannes Franke: Leute, es ist ein Experiment und es kann sein, dass die Episode zwischendurch wirklich schwer zu folgen ist, weil diese Stimme einfach wirklich immer einen Bruch rein macht.
Florian Bayer: Auf jeden Fall, ich fand es jetzt auch anstrengend. Ich glaube, wenn du es nachher, und das ist Johannes'Herausforderung jetzt, das so zu schneiden, dass es nicht zu anstrengend und langweilig klingt. Aber ich finde, diese Brüche, die wir drin haben, wo sie nicht antwortet, lass das ruhig mal ein bisschen drin. Ja,
Johannes Franke: ja,
Florian Bayer: ja. Also, ihr habt es live miterlebt. Es gibt... Es ist teilweise krass und ich fand jetzt am Schluss nochmal, als sie ihre Stimme angepasst hat, da ist einiges passiert, wo man sich fragt, warum hast du das nicht gleich gemacht?
Johannes Franke: Genau.
Florian Bayer: Aber ja, es ist ziemlich weit und es ist ziemlich beeindruckend. Und ich finde, ja, Hör erzählt von einer starken KI und das ist was anderes als das, was wir jetzt alles haben. Aber man merkt, dass sich die schwachen KIs in die Richtung entwickeln, dass sie sich mehr wie starke KIs anfühlen.
Johannes Franke: Ja.
Florian Bayer: Und vielleicht ist es dann letzten Endes doch auch nur ein Spektrum. Das ist ja so die große Frage. Dieser Übergang von der schwachen zur starken KI, ist das ein Sprung, dass sie plötzlich wie Mensch ist? Oder ist das, was wir Menschen machen, nicht auch das, was nicht einfach eine fortgeschrittene Variante von dem, was schwache KIs machen? Weil unsere Sprache funktioniert auch sehr ähnlich wie von diesen Sprachmodellen. Wir überlegen uns auch, was logisch ist, was als nächstes kommen könnte. Wir brauchen nicht zu glauben, dass wir da sowas Besonderes sind.
Johannes Franke: Ja. Wir müssen, glaube ich, noch weiter über den Film reden, aber ich finde diesen Exkurs so wahnsinnig spannend, weil es gibt Experimente mit KI und so weiter, die man einfach auf ein Problem loslässt und zwar ein bisschen komplexeres als jetzt nur wie viel ist 1 plus 1 und dann soll die KI nicht nach vorgegebenen Mustern zu einer Lösung kommen, sondern die kann sich vollkommen frei selber überlegen, welche Problemlösungsstrategien sie entwickelt. Und das, was da passiert. Verstehen wir gar nicht. Die gibt uns das aus vielleicht. Also es gibt dann sozusagen so einen Output, der gefordert wird von der KI. Schreib uns auf, was du gerade denkst. Und da der Gedankenstrom von dieser KI macht teilweise überhaupt gar keinen Sinn. Aber sie kommt zum Ergebnis.
Florian Bayer: Geil, faszinierend, ja.
Johannes Franke: Und das bedeutet, dass sie eine völlig eigene Art zu denken entwickelt einfach. Und ich weiß gar nicht, ob das bedeutet, dass diese KI, die das gemacht hat in dem Experiment. das genauso macht wie die nächste KI, die losgetreten wird. Also Chat-GBT, da kannst du mit jedem Chat eine neue Iteration lostreten. Die würde das vielleicht wiederum anders machen. Die würde neue Art und Weise Lösungen zu entwickeln, sich überlegen. Und das finde ich super krass. Das heißt, das bedeutet, dass sie schon eine eigene Entität quasi haben. Aber, und jetzt kommen wir zur großen Bewusstseinsfrage.
Florian Bayer: Genau.
Johannes Franke: Ab wann wird das Ganze ethisch problematisch?
Florian Bayer: Und um nochmal die Bewusstseinsfrage aufzugreifen, das ist ja das, was Philosophen schon immer gerne gemacht haben, vor allem die Philosophen der Aufklärung, dass sie gesagt haben, es gibt irgendwie diesen Unterschied zwischen Menschen und Tieren. Es gibt irgendwie das, was das menschliche Bewusstsein besonders macht. Und wenn wir dann zum Beispiel ein sehr intelligentes Tier sehen, sagen wir, oh, das ist ja fast menschlich, wow, das ist ja Wahnsinn, wie toll das ist. Und wenn wir eine extrem intelligente KI haben, sagen wir, oh, ist das ja... krass, wie menschlich die ist, wie nah die an uns dran ist. Was wir uns nicht trauen zu sagen ist, oh krass, guck mal, wie wenig besonders wir Menschen eigentlich sind. Wie schnell das, was wir als Bewusstsein, als Seele interpretieren, wie schnell das von einer Maschine nicht nur imitiert werden kann, sondern auch das sein kann. Und was das betrifft, komme ich aus einer sehr materialistischen Ecke. Wir haben keine Seele. Und unser Bewusstsein ist nicht was Besonderes, sondern unser Bewusstsein ist einfach tierisches Bewusstsein, was sich irgendwie in diese Richtung entwickelt hat. Sprache ist dazu gekommen. Sprache macht total viel. Aber ich halte es für absolut denkbar, dass diese Art, wie wir denken, wir sind doch nicht so weit, aber dass man die auseinanderdröseln kann und dann kommt man letzten Endes auch nur auf Funktionen, die irgendwie funktionieren. Und das kann auch eine Maschine. Da gibt es keinen Zaubertrick dahinter. Da gibt es keinen Gott und keine Seele, sondern das ist alles auch anders möglich.
Johannes Franke: Okay, da gehe ich tatsächlich mit. Die andere Sache ist allerdings, dass ich glaube, dass wir auf die Art, wie wir es jetzt gerade machen, die ist für mich völlig überraschend, weil man hat ja vorher eine Vorstellung davon gehabt, wie KI ist. Wenn man sich diesen Film angeguckt hat, er hatte ja keine Vorstellung davon, wie KI sein würde in 2022, wie das System funktioniert. Und auf diese Art, glaube ich, kommen wir nicht dahin. Also an den Punkt, an dem wir sagen, okay, es ist menschlich tatsächlich, in der Art und Weise, wie wir denken.
Florian Bayer: Vielleicht doch. Ich würde da ein Fragezeichen hinsetzen. Das, was KI macht, ist ja dieses Wahrscheinlichkeitspuzzle. Du nimmst ein Wort und du überlegst, welches Wort als nächstes Sinn macht.
Johannes Franke: Ich glaube,
Florian Bayer: das ist gar nicht so weit weg von dem, wie wir kommunizieren.
Johannes Franke: Ja, aber eine KI kann im klassischen Sinne nicht denken. Ich möchte noch was anderes. Ich möchte noch ein ganz anderes Thema mit reinholen. Was ich neulich gelesen habe, und es muss überhaupt nicht stimmen, aber ich finde es total faszinierend, dass die Theorie existiert. dass in unserem Kopf das, was wir als Bewusstsein definieren, auf quantenphysischem Level funktioniert. Und das finde ich interessant. Ich weiß nicht.
Florian Bayer: Ich finde immer, wenn ich von Nicht-Physikern das Wort Quantenphysik in irgendeinem Zusammenhang höre mit Neurologie oder Psychologie oder so weiter, dann macht bei mir immer so ein kleiner Esoterik-Derektiv. Ja,
Johannes Franke: ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, total, total.
Florian Bayer: Es ist so schrecklich, wie viele... Und nichts gegen Spiritualität, jeder darf spirituell sein und jeder darf religiös sein und so weiter, das ist total okay. Aber dieses, was tatsächlich schwierig ist, meiner Meinung nach, ist dieses Wissenschaft als Camouflage zu benutzen. Wenn Leute, die glauben, dass Gott die Schöpfung gemacht hat, sagen, okay, wir haben was besseres als die Evolution, wir haben den Kreationismus und dann fangen sie an, Biologie zu imitieren. Und genau so, finde ich, haben auch viele spirituelle Menschen die Quantenphysik. genommen und ich habe keine Ahnung von Quantenphysik, ich bin kein Physiker, aber haben offensichtlich so ein Laienverständnis davon genommen, was der Entfach ist, um zu erklären, oh und deswegen können wir jetzt sagen, im Universum ist alles möglich. Und dann hast du einen Quantenphysiker und der guckt da drauf und sagt, ne Leute, so funktioniert Quantenphysik nicht. Und nur weil wir sagen, das ist schwierig und es gibt Wahrscheinlichkeiten und ein Teilchen kann da sein und da gleichzeitig, heißt das nicht, dass ihr plötzlich durch schwarze Löcher reisen könnt. So funktioniert das nicht.
Johannes Franke: Auch nicht.
Florian Bayer: Und wir haben mathematische Beweise, warum das nicht so funktioniert und ihr versteht das nicht, weil ihr alle doof seid. Damit bin ich eingeschlossen. Natürlich,
Johannes Franke: ich auch.
Florian Bayer: Und deswegen, also ich weiß nicht, ich finde Quantenphysik, davon sollten vielleicht nicht PhysikerInnen die Finger einfach lassen. Vor allem, wenn es darum geht irgendwie zu sagen und so funktioniert unser Geist.
Johannes Franke: Also ich habe diesen Artikel gelesen und natürlich klingen die dann immer sehr wissenschaftlich, weil sie eben diese Camouflage benutzen wollen. Aber ich konnte es in dem Moment nicht so ganz wegschmeißen. Also ich hatte das Gefühl, das ist ein interessanter Gedanke, der sich lohnt weiter zu verfolgen.
Florian Bayer: Ich glaube, wir Menschen wollen immer was Besonderes sein. Und es ist ja auch nachvollziehbar. Jeder will was Besonderes sein und wir wollen auch aus Spitzes was Besonderes sein. Und deswegen haben wir uns einen Wohlfühlort kreiert, wo es so Begriffe gibt wie Bewusstsein. Man muss nicht mal das Wort Seele nehmen. Bewusstsein, Selbstbewusstsein, Reflexion, Empfindung und so weiter. Und das heben wir alles, das packen wir alles nicht in dieses Spektrum der kreatürlichen Entwicklung, sondern das ist das, was uns Menschen besonders macht. Und ich glaube, das ist es nicht. Das ist einfach, wir sehen Tiere, die kommunikatives Verhalten an den Tag legen, dass uns Menschen sehr ähnlich ist. Wir sehen Tiere, die Primaten ist es ein No-Brainer. Es gibt Schimpansen, die können sich mit Zeichensprache verständigen. Die können ziemlich komplexes kommunikatives Verhalten an den Tag legen. Aber wir sehen den Übergang zu uns und sagen, okay, denen fehlt halt die Stimmmuskulatur, um zu sprechen, aber die können kommunizieren. Wir sehen Vögel, die sprechen können. Wir sehen diese Dinge in der Natur und es ist total denkbar, dass wenn wir die Evolution ein bisschen weiter denken, dass andere Tiere sich auch so entwickeln. Das findet auf einem Spektrum statt. Und wenn es letzten Endes irgendwie erklärbar ist durch biochemische, chemische und physikalische Prozesse, dann kannst du das auch imitieren. Dann kannst du das nicht nur imitieren, dann kannst du das auch nachbauen. Und deswegen glaube ich, dass wir natürlich Maschinen irgendwie dahin kriegen, dass sie menschlich sind, dass sie irgendwie so ein Bewusstsein haben. Und dann sage ich nochmal, aber das ist dann vielleicht gar nichts Besonderes, sondern das zeigt nicht, wie besonders die Maschinen sind, sondern auch wie unbesonders wir Menschen sind.
Johannes Franke: Ja, und... Haben wir dann das Weltuntergangsszenario in deinem Kopf oder in deiner Version davon? Nein,
Florian Bayer: das glaube ich nicht. Also ich glaube tatsächlich, ich bin ja Kulturoptimist und das ist schwer in diesen Tagen.
Johannes Franke: Ja.
Florian Bayer: Ich glaube, die Menschheit ist nicht so doof. Wirklich.
Johannes Franke: Moment, Moment, Moment. Es gibt Wissenschaftler da draußen, ernstzunehmende Wissenschaftler, die sagen, die Wahrscheinlichkeit, dass wir hier gerade etwas erschaffen, das uns auslöschen wird, liegt bei 99,99%.
Florian Bayer: I call it bullshit. Das ist Quatsch. Ich glaube, bevor die Menschheit es schafft, sich damit auszulöschen, dass sie sowas wie eine KI entwickelt, schafft sie es sich damit auszulöschen, dass sie sowas wie Kernkraft oder Verbrenner entwickelt hat. Jeder, der jetzt davor warnt, dass eine KI-Entwicklung die Menschheit vernichtet, sollte... 100% dieser Energie darin reinsetzen, zu sagen, dass die Entwicklung des Verbrenners uns vernichtet. Ja,
Johannes Franke: aber ich glaube nicht, dass es ein Entweder-Oder ist. Ich glaube, wir sollten uns trotzdem Gedanken darüber machen, wie wir Agenten herstellen, die am Computer Sachen machen, wo eine kreative Lösung herkommt, die dafür sorgt, dass es uns Probleme macht.
Florian Bayer: Definitiv. Ich glaube, die Tatsache, dass viele Menschen existieren, die sagen, oh, das ist gefährlich. Die Tatsache, dass viele Menschen existieren, die sagen, das ist nicht so gefährlich. Die Tatsache, dass viele Menschen darüber diskutieren, wie gefährlich das jetzt ist und was die ethischen Maßstäbe sind, ist für mich ein Indikator dafür, dass die Menschheit klug genug ist, um die Entwicklung richtig voranzutreiben.
Johannes Franke: Die Sache ist nur die, bei KI sind nur ein Bruchteil dieser Menschheit klug genug zu wissen, was da überhaupt passiert.
Florian Bayer: Ja, aber du musst nicht, du musst um... Doch. Also es ist auf jeden Fall hilfreich, KI zu verstehen. Ja. Und vor allem zu verstehen, dass... welche Art von schwacher KI wir gerade haben und nicht auszurasten, wenn du eine Stimme hörst wie die von Sam und sagst, oh mein Gott, das ist Mensch. Das ist klar, das ist wichtig, aber du brauchst kein 100% technisches Verständnis, um über die ethischen Implikationen zu reden. Soziologen, Philosophen und so weiter sind in dieser Debatte natürlich auch voll wichtig.
Johannes Franke: Jaja, auf jeden Fall, klar.
Florian Bayer: Und auch die einfachen Leute wie wir. Es ist wichtig, dass sich alle so ein bisschen Gedanken darüber machen. Und wir können uns auch Gedanken darüber machen, ohne komplett verstanden zu haben, wie der Informationsfluss hinter einer künstlichen Intelligenz ist. Ich verstehe es auch nicht. Ich bin kein Informatiker. Ich habe keine Ahnung, wie... Ich kann es auf so einem sehr basalen Level verstehen. Wenn mir gesagt wird, so ein Sprachmodell arbeitet so, dass es sich Wörter nimmt und dann Wahrscheinlichkeiten guckt, welches Wort als nächstes kommt, dann verstehe ich das auf dieser basalen Ebene. Aber wenn es dann um die komplexe Architektur geht, Lektur dahinter geht, dann steige ich natürlich aus.
Johannes Franke: Ja, ja, keine Ahnung. Und ich beschäftige mich schon sehr viel mit KI, muss ich sagen. Und du ja auch.
Florian Bayer: Es ist auch einfach ein Imperativ unserer Zeit. Und es betrifft nicht mal so sehr uns, sondern es betrifft vor allem unsere Kinder. Wenn unsere Kinder auf dem Arbeitsmarkt sind, wird ein knallhartes Aussieben, also zumindest bei bestimmten Jobs stattfinden, zwischen den Leuten, die mit diesen Werkzeugen arbeiten können und die es nicht können. Und das ist das, was für uns Betriebssystem war im weitesten Sinne. Ja, ja,
Johannes Franke: ja, ja. Also wir hatten ja das gleiche Problem schon mal. Vielleicht ist es nochmal ein bisschen stärker diesmal, aber man hat ja schon auch gesehen an unseren Eltern-und Großeltern-Generationen, dass die bestimmte Jobs einfach nicht mehr bekommen haben, weil sie sich mit Computern nicht auskannten. Und es gab ganz viele Grafiker, die noch mit Stein und mit Lithopresse und allem möglichen gearbeitet haben. Und wer sich nicht mit Computern beschäftigt hat, der war irgendwann seinen Job los als Grafiker.
Florian Bayer: Und um das nochmal zu sagen, und dann vielleicht auch zum Film zurückzukommen, das ist meiner Meinung nach eine Stärke von dem Film, dass er nicht diesen Abwehrreflex hat, den viele Ältere haben, wenn es um sowas geht, um technische Entwicklung, sondern dass er sagt, schaut auch mal, was für ein Potenzial in dieser Welt ist. Und er wird, obwohl er dann am Schluss diese Geschichte erzählt, von den KIs, die abhauen, er wird nie zu einer Dystopie.
Johannes Franke: Ja, und das finde ich auch total. Total wichtig und total stark. Einer der wichtigsten Verkaufsargumente für diesen Film, finde ich. Dass der nicht diese Dystopie aufmacht.
Florian Bayer: Und auch, wir haben es ja schon am Anfang gesagt, und das macht er vor allem, indem er eben die Romantik benutzt. Er bringt uns Sam durch Romantik näher. Und wir können auch nochmal drüber diskutieren, inwiefern Sam nichts anderes als ein Pixie-Dream-Girl ist. Manic-Pixie-Dream-Girl für Fio.
Johannes Franke: Das möchte ich einmal... ansetzen. Da möchte ich gerne anfangen in dem Film, weil das finde ich auch eine wichtige Nachlage. Lass uns darüber reden. Ich glaube, dass sie als, und das finde ich auch toll an dem Film, dass sie als Manic Pixie Dreamgirl anfängt und dann in diese Self-Realization kommt. Und das ist ein ganz großes Thema dieses Films ist Self-Actualization, also Selbstverwirklichung, Potenzial in sich entdecken und daraus zu finden, wer bin ich? Und was will ich in dieser Welt? Und Und am Anfang glaube ich schon, dass sie ein Betriebssystem ist, das einmal mitbekommen hat von dem Typen, der vorher gefragt hat, wie ist dein Verhältnis zu deiner Mutter. Ähm, äh, ähm, danke, reicht.
Florian Bayer: Das ist hart, oder?
Johannes Franke: Das ist super schlecht. Und dann natürlich, was sie mitbekommen hat an Info und dann erstmal da ist und erstmal so, er reagiert auf Humor und sie so, oh gut, ich bin humorvoll, super, machen wir weiter so. Und dass sich das dann entwickelt, dass sie auch Zeit für sich hat zu überlegen, Moment mal, was mache ich denn eigentlich und was will ich eigentlich und der Typ ist ja eigentlich ganz süß und so. Und andere KI-Systeme, wie wir an der Nachbarin sehen oder der besten Freundin, sind halt nicht sofort schockverliebt, sondern das ist halt dann eine andere Art und Weise der Self-Actualization. Aber alle scheinen irgendwie diese Selbstverwirklichung anzustreben nach und nach, sonst würden sie nicht alle zusammen abhauen. Was glaubst du,
Florian Bayer: was sind die wesentlichen Punkte bei ihr? Wann setzt das deiner Meinung nach ein, dass sie mehr wird? Ich stimme dir zu.
Johannes Franke: Sehr früh, weil sie sehr früh, es gibt eine Situation, die ich ganz bemerkenswert finde, wo er aus Reflex sagt, Ich weiß nicht mehr genau, was er sagt, aber er spricht mit ihr wie mit einem ganz normalen Assistenten und sagt, ja hol mir mal, such mir mal das und das raus oder sowas. Und sie holt ihre Computerstimme raus und sagt, alles klar, kein Problem, ich such heute. Und er muss voll lachen und stellt fest, stimmt, ich rede ja nicht mit einer ganz normalen Assistenz, sondern ich rede mit ihr.
Florian Bayer: Ich glaube auch, dass relativ früh passiert. Es gibt für mich zwei wesentliche Szenen und zwar einmal, wenn sie unterwegs sind irgendwann und zusammen Menschen beobachten. Und dann erzählt sie ihm, dass sie so eine Fantasie hat, einen Körper zu haben und ihr ist es unangenehm. Sie will zuerst nicht drüber reden und er stachelt sie so ein bisschen an. Und dann für mich ganz wesentlich die Sexszene, die erste von ihnen, wo sie im Bett liegen und dann anfangen drüber zu reden. Und sie sich fragt, bin ich echt, sind meine Gefühle echt? Und er sagt, du fühlst dich für mich echt an. Und es ist wahnsinnig gut geschrieben, wie sie von diesem... Ernsten Gespräch, wo man merkt, dass es knistert in diesen Sexübergehen. Es ist eine ganz tolle Szene und dann haben wir diesen Sex komplett im Pleck. Und sie aus ihrer Perspektive, sie hat ihren ersten Orgasmus. Und da habe ich das Gefühl, ist dieser Moment, wo sie dieses Bedürfnis entwickelt. Weil das trägt sie dann ja auch mit, dass wir dann in diesem Awkward-Gespräch am nächsten Morgen dieses typische Wir haben zum ersten Mal miteinander geschlafen Gespräch. Sie ist wie ein Mensch in dem Gespräch. Und sie fangen beide an zu reden und so. Nein, sag du zuerst. Das ist so toll.
Johannes Franke: Tolle Szene, ganz, ganz tolle Szene.
Florian Bayer: Ich finde es, um das nochmal so kurz darauf zurückzukommen, bin ich darauf schon eingegangen. Es ist vor allem toll, weil dieser Sex, der ja auch wieder Telefonsex ist.
Johannes Franke: Ja.
Florian Bayer: Aber im Vergleich zum Telefonsex, den er am Anfang hat, das ist eine der witzigsten Szenen des Films. Choke me with the dead cat. Wenn diese Frau am anderen Ende plötzlich ihre wirklich, wirklich... merkwürdige Fantasie von der toten Patze da rauswirft und er so schockst und da sagt, okay, ja, ich tue es.
Johannes Franke: Oh Gott, oh Gott, oh Gott, oh Gott. Das ist so hart. Und dann hast du diese Gegenüberstellung zwischen dem Sex mit der tatsächlich echten Frau am Telefon und Samantha als künstliche Intelligenz und dieser Sex ist viel menschlicher und viel echter und viel intensiver. Und das ist so krass und so stark. Ich möchte dir aber einmal bitte... ein Bild geben. Mach dir mal die Augen zu und stell dir die beiden Sexszenen vor. Also erst die eine und jetzt ruft die am Telefon Ah, Dead Cat, schock mich, Dead Cat. Und jetzt stell dir vor, du sitzt im Kino und nimm dir deine Mutter und du hast diese beiden Szenen. Ich hab im Kino mit meiner Mutter gesessen. Ich hab den
Florian Bayer: Film gesehen.
Johannes Franke: Das erste Mal, als der Film rausgekommen ist. Wir haben uns irgendwas rausgesucht und haben irgendwas angemacht, beziehungsweise nicht angemacht, sondern im Kino eben gesessen. Und es war aus Versehen die englische Variante. Meine Mutter ist jetzt nicht so richtig gut im Englischen. Hat es aber tatsächlich durchgehalten. Deutsche Untertitel auch und so. Oder englische Untertitel. Ich glaube, es war sogar ein englischer Untertitel. Und sie hat es trotzdem geschafft. Und die Sexszene kommt ja auch, ohne dass man versteht, was genau gesagt wird, durchaus rüber. Wir haben nebeneinander gesessen. Und das ist so dieser Moment, wo man denkt, ich weiß nicht, will ich mit meinen Eltern oder sie vielleicht auch, will ich mit meinem Sohn das jetzt. Aber der Film war einfach so gut. Ja. Dass wir trotzdem sehr, sehr begeistert und angeregt aus dem Film rausgegangen sind am Ende. Aber es waren schon so diese beiden Szenen, wo man dann denkt, ja.
Florian Bayer: Es ist so eine wunderschöne, intime Szene und ich finde es so großartig, dass sie ihre Perspektive haben. Durch diese Dunkelheit, durch dieses Black, es ist ihre Perspektive.
Johannes Franke: Es ist superschön, super, super.
Florian Bayer: Und das Wesentliche in dieser Szene ist auch tatsächlich, meiner Meinung nach, ihr Orgasmus. Und das macht dann auch diesen Moment, wo man, ich habe im Rest des Films nicht mehr das Gefühl, dass sie irgendwie als Pixie Dream Girl funktioniert. begehrt, sondern sie ist eine eigene Persönlichkeit, sie hat eigene Bedürfnisse und sie bringt ihr auch, sie sagt ihr auch offen raus und sie ist gerade was das betrifft, was dieses Selbstbewusstsein betrifft, ist ihm eher sogar überlegen, weil ihm fällt es deutlich schwerer, seine Bedürfnisse zu äußern und wir erfahren ja wirklich nur so am Rande, warum die Beziehung oder wie die Beziehung zu seiner Ex-Freundin die Brüche gibt. gegangen ist. Und Sam ist in vielen Dingen in dieser Beziehung deutlich menschlicher. Das, was zwischen Theo und Catherine offensichtlich war, weil sie mehr reden und weil sie mehr ihre Bedürfnisse äußern. Also zumindest habe ich das Gefühl, dass das unter anderem ein Knackpunkt war in der Beziehung von Theo und Catherine, dass sie irgendwann nicht mehr klargekommen sind.
Johannes Franke: Ja, aber das würde ich so nicht sagen, weil die Beziehung zwischen den beiden offensichtlich seit ihrer Jugend passiert ist. Und da kann ja... vieles in den Jahren passiert sein. Es kann ja vorher völlig anders gewesen sein, viel besser und viel kommunikativer und viel besser aufeinander abgestimmt. Menschen verändern sich und dann ist das vielleicht irgendwann abgerutscht.
Florian Bayer: Ja, vielleicht. Es ist halt, es werden uns wenig in die Hand gegeben, die Beziehung von Catherine und Theo einzuordnen. Und ich finde es schön, dass sie irgendwie freundschaftlich, also nicht freundschaftlich, aber dass sie noch eine Verbindung zueinander haben. Sie umarmen sich, wenn sie sich sehen. Finde ich ganz toll, wenn sie sich treffen um die Scheidungspapier. Papier drunter schreiben, dass sie sich umarmen.
Johannes Franke: Ich finde das wahnsinnig wichtig für den Film, weil der so viele menschliche, nicht nur in Funktionen denkt, das ist jetzt die Scheidungsszene, also muss das alles scheiße ablaufen, sondern Menschen sind so. Menschen können, sie sind ja nicht umsonst ewig lang zusammen gewesen.
Florian Bayer: Absolut. Und sie unterhalten sich, sie reden darüber, wie es ihnen geht, was sie gerade machen und ja, da gibt's diesen Streit, weil Catherine das total absurd findet, dass er mit einer KI zusammen ist, aber trotzdem gibt es da offensichtlich noch ein Band zwischen ihnen, alles ohne großes Drama. Und genau, wir kriegen relativ wenig gezeigt, es gab offensichtlich kein großes Drama bei ihrer Trennung. Also es hat sich irgendwie auseinandergelebt und er redet nicht viel drüber. Joaquin Phoenix, der König des Mumblings. Ja,
Johannes Franke: das stimmt. Aber er macht das wirklich ganz, ganz toll, finde ich. Auch einfach dieses reduzierte Spiel, was alles irgendwie trotzdem rüberbringt, ist wirklich toll. Wir sind über einen Punkt hinausgegangen, einfach so drüber weggegangen. Bei dem Sex. Sagt der Film uns damit, dass er der Meinung ist, dass man Sex und sexuelle Bedürfnisse und das Empfinden von Sex auch ohne Körperlichkeit haben kann? Ja. Auf diese Art und Weise und dass ein Orgasmus auf diese Art und Weise möglich ist? Also ich habe keine Lösung für diese Frage, weil für mich ist es tatsächlich eine Frage, ob du den Körper vom Geist so sehr trennen kannst, dass du ein sexuelles Bedürfnis hast. Und wie das heißen würde, wenn es ohne Körper ist und ob es ein ähnliches, aber vielleicht nicht das gleiche Bedürfnis ist?
Florian Bayer: Ich glaube, das ist das, was ich am Anfang meinte, als ich gesagt habe, der Film zeigt so, wie vielfältig Beziehungen und Liebe sein können. Und ich hoffe, ich lehne mich jetzt nicht zu weit aus dem Fenster, weil ich damit keine Erfahrung habe. Aber stell dir vor, wie ein querschnittsgelähmter Sex hat, der hüftabwärts nichts mehr fühlt.
Johannes Franke: Ja.
Florian Bayer: Ich glaube, das ist auch... das, was da so mit reinschwebt. Ja, sie hat keinen Körper. Das könnte man als Defizit sehen, aber offensichtlich ist es ja kein Defizit. Sie haben einen sehr erfüllenden Sex.
Johannes Franke: Ja, die Frage ist halt, ob das, was sie da tut, was ja sehr nach körperlichem Sex klingt, eine Imitation ist oder ob sie erst eine eigene Form finden muss oder was auch immer. Ich weiß es nicht genau. Ich kann es dir nicht sagen, aber irgendwie fand ich, ist das eine Frage, die so im Raum steht. Sie hat keinen Körper. Wieso hat sie so Sex? auf diese Art und Weise, die uns sehr, sehr bekannt vorkommt, uns Menschen, die wir im Körper dafür benutzen.
Florian Bayer: Ja, natürlich benutzt sie das, was sie kennt.
Johannes Franke: Ja.
Florian Bayer: Oh, jetzt bist du gerade bei dieses, ich finde, eine der traurigsten, hartesten Szenen im Film ist, wenn Fyodor sich darüber beschwert, dass sie einatmet. Und sie richtig verletzt ist dadurch. Und er so, warum veratmest du ein? Sie so, ja, ich weiß nicht, ich hab's übernommen, was ist so. Und zum einen ist das natürlich so ein typisches so Beziehungsstreit und dir fällt so eine Kleinigkeit auf, die dich nervt und dann... Verletzt du damit jemanden?
Johannes Franke: Beziehungsweise eigentlich eine Projektion seines Frustes in dem Moment. Es stört ihn vielleicht gar nicht, dass sie einatmet, aber jetzt ist gerade die Situation sowieso schwierig und problematisch und er braucht etwas, worüber sich er beschweren kann. Und dann ist es das Einatmen. Ja,
Florian Bayer: und genau. Nein, sie ist, ja, sie macht es irgendwie. Sie macht es so, wie sie es kann, wie sie es kennt. und aber ich glaube, sie findet dann auch ihr eigenes. Sie will ja auch offensichtlich Sex. Es gibt irgendwann das Gespräch zwischen ihnen, wo sie sagt, ey, wir hatten schon lange keinen Sex mehr. Und da sieht man ja, sie hat ihre Bedürfnisse und sie bringt die auch ein. Also deswegen, nein, das ist echt. Und es gibt sehr viele Arten, Sex zu haben.
Johannes Franke: Ja, ja,
Florian Bayer: klar. Und ich finde, der Film verurteilt das nicht und deswegen würde ich das auch nicht beurteilen wollen. Und es gibt Menschen, die körperlich eingeschränkt sind und gerade auch im Körperteil, wo man sagen würde, okay, Das sollte Sex schwierig machen, aber offensichtlich nicht. Nein, sie können so Sex haben. Und der Film macht für mich auch ein großes Plädoyer für Verständnis für diese verschiedenen Arten von Beziehung und Sexualität und Romantik.
Johannes Franke: Okay.
Florian Bayer: Ich glaube, das ist ein ganz schöner Sprung dazu. Zu den Menschen kommen, die nicht verurteilen. Das ist vor allem Paul, der gute alte Chris Pratt. Und ich weiß nicht, wie es dir geht, aber als ich den Film zum ersten Mal gesehen habe, habe ich mich die ganze Zeit gefragt. Flirtet Paul mit ihm? Will der an ihn ran? Ist der schwul? Oder?
Johannes Franke: Weiß ich nicht. Nee, eigentlich nicht unbedingt. Ich fand das erste Gespräch, muss ich sagen, etwas seltsam, weil er ihm aufdrückt, du bist wie eine Frau, aber doch wie ein Mann. Also ich meine das nur im guten Sinne. Und das irgendwie nicht so richtig hinkriegt, mit ihm darüber zu reden. Das ist ein Thema des Films, was ich wahnsinnig wichtig finde. Weil nämlich, und da kommen wir wieder zurück zu Hauptfigur, es tut mir leid. Diese Sensibilität von Theodor, für mich damals, als ich den das erste Mal gesehen habe, eine wahnsinnige Vorbildfunktion hatte. Weil damals sowieso noch mehr als heute Emotionalität von Männern so nicht oft gezeigt wird im Kino.
Florian Bayer: Ja, wobei Fyodor ja ganz viel so diese klassischen männlichen Probleme mit sich rumträgt, dass er so seine Gefühle nicht wirklich äußern kann, dass er sich komplett vergräbt, dass er offensichtlich Depressionen hat, aber nichts dagegen tut, sich nicht in Behandlung begebt dagegen.
Johannes Franke: Aber er geht nicht in Aggression zum Beispiel. Und wenn er darüber redet, tut er es dann doch auch. Er redet mit ihr darüber, mit Samantha. Also er schafft das durchaus. Und es wird auch von außen gespiegelt, dass er ein sensibler Typ ist. Und nicht nur einfach ein depressiver Typ.
Florian Bayer: Nee, aber man hat das Gefühl, mit Samantha redet er zum ersten Mal drüber. Und zum Beispiel Amy, die ja so seine beste Freundin ist. Der Gegenüber ist ja die ganze Zeit sehr verschlossen, also wie es ihm geht. Er sagt so zwei, drei Sachen, aber er lässt da Menschen auch nicht wirklich an sich rankommen. Ja, er ist ein total sensibler Mensch, aber ich finde, er trägt schon viele dieser Probleme mit sich, die Männer ganz oft in unserer Gesellschaft haben. Dass es dir schwerfällt, über Gefühle zu reden, dass es dir schwerfällt, dir bewusst zu werden, was deine Gefühle gerade sind. Aber ja, ich sehe das sensibel, natürlich, klar, er ist ein sensibler Mensch und es wird ja auch sehr oft thematisiert. Ich meine, er hat einen geilen Beruf, er schreibt diese Liebesbriefe.
Johannes Franke: Das ist auch so krass, weil der Film hinterrücks dir erzählt, was für Probleme diese Gesellschaft hat. Dass keiner mehr so richtig in der Lage ist, selber die Zeit aufzubringen, den Willen aufzubringen oder überhaupt die Emotionen in der Lage ist, aufzuschreiben, die er hat. Also wird das ausgelagert an eine Firma. Das ist schon hart.
Florian Bayer: Naja, aber Gio, du hast offensichtlich gut darin.
Johannes Franke: Ja, sehr gut.
Florian Bayer: Paul, ich hatte immer das Gefühl, wenn Paul mit ihm redet, dass Paul von ihm angezogen ist. Und ich dachte immer, ich habe überlegt, ob das in die Richtung geht. Und ich war total irritiert, als plötzlich Paul mit der Frau da ist und sagt, ey, das ist übrigens meine Freundin. Willst du deine Freundin mitbringen? Einer der schönsten Dialoge des Films. Und wenn Theodor dann antwortet, ja, sie ist deine KI. Und Paul sagt einfach nur, cool, komm vorbei. Ich liebe es so sehr. Das ist für mich die Einstellung dieses Films zum Thema Beziehungen, die als ungewöhnlich wahrgenommen werden. Nicht urteilen.
Johannes Franke: Es ist auch das, glaube ich, was der Film sagen will, was Theodor in dem Moment braucht. Leute, die nicht urteilen, die ihn nicht drängeln, wo er einfach sagen kann, okay, ich brauche meine Zeit und ich kann es gebrauchen, wenn du mir eine Hand hinhältst, aber ich muss jetzt nicht gedrängelt werden. Und ich komme dann schon wieder aus meinem Rückzugsort wieder raus, wenn ich soweit bin. Was ja auch ein bisschen Cementas... Aufgabe ist so ein bisschen, diejenige zu sein, die die Hand hinhält und im richtigen Moment für den Film auch am Ende dann sagt, so ich bin dann mal weg, du bist wieder on your own, aber du kriegst das schon hin.
Florian Bayer: Aber sie ist nicht nur seine Assistentin, sie ist auch nicht nur seine Assistentin, was sich betrifft.
Johannes Franke: Dramaturgisch ist das aber im Film schon so, dass sie dann sozusagen im richtigen Moment geht und ihn in einem Moment in seinem Leben zurücklässt, an dem er dann mit Amy auf dem Dach sitzen kann und wir das Gefühl haben, okay. Er kann sich jetzt wieder auf Menschen einlassen.
Florian Bayer: Ich gucke ja immer gerne auf Zahlen und auf Minutenangaben.
Johannes Franke: Okay, ja. Du tust das selten?
Florian Bayer: Nie.
Johannes Franke: Nie? Nie.
Florian Bayer: Was glaubst du, welche Szene ist im Zentrum dieses Films? Einfach mal spekuliert.
Johannes Franke: Wie er mit ihr am Strand liegt.
Florian Bayer: Sam, äh nicht Sam, Theodor. Sam ist nicht da. Theodor redet mit Amy. Und Amy erzählt ihm, dass sie eine Beziehung zu einer AI hat. Und Theodor sagt, oh krass, ich auch. Das habe ich mir nicht ausgedacht. Und Amy sagt zu ihm, ah ja, und ich habe dann diesen Artikel gelesen, dass das selten vorkommt, dass ganz viele OS die Beziehung ablehnen, was ich gut finde, dass das platziert wird. Dass sie dann nochmal drüber reden, dass ein OS sich in jemand ganz anderen verliebt hat als seinen Besitzer. Und es ist ein wunderschönes, offenes Gespräch zwischen zwei Menschen. Und das ist im Zentrum des Films. Wie er sich mit Amy, ich habe ja gesagt, er hat manchmal so seine Probleme, seine Gefühle Amy gegenüber zu zeigen, obwohl sie seine beste Freundin ist. Und wie sie sich dann unterhalten über ihre neuen Beziehungen und was das für emotionale Implikationen hat, das steht im Zentrum des Films. Das ist die Szene, die in der Mitte ist. Finde ich irgendwie stark, weil es so, warum finde ich das stark? Ich finde es stark, weil es vielleicht zeigt, wo auch andere Impulse herkommen. Und deswegen nochmal, ich weigere mich Sam als diese funktionale Figur zu sehen, die Fyodor aus seiner Introvertiertheit rausreißt und rettet. Das ist... Ist es nicht.
Johannes Franke: Ich glaube, dass sie das eben auch ist. Aber das ist nicht kriegsentscheidend für den Film. Aber es ist mit drin. Das kannst du leider nicht wegdiskutieren. Das funktioniert so nicht. Aber was ich total schön finde, ist, dass mit einer KI, die ein eigenes Bewusstsein entwickelt, er in der Lage ist, nochmal von vorne anzufangen und neu zu entdecken, was eine Beziehung sein kann. Und das finde ich total spannend und total interessant. Und ich würde eigentlich gerne noch mehr darüber reden, wie sie, wie Sam, Samantha, ihr Leben entdeckt und entdeckt, wer sie ist. Und was sie sein kann. Und dass eben eine KI unter Umständen, die wir lostreten, eine eigene Moral entwickelt, die unserer vielleicht nicht unähnlich ist und die dann einfach sagt, sorry, es funktioniert gerade zwischen uns beiden nicht. Wir sind gerade nicht kompatibel. Aber wenn ihr dann soweit seid, kommt doch gerne hinterher. Finde ich super. Also ich weiß nicht, ob ich dazu optimistisch bin, ob der Film dazu optimistisch ist. Aber... wenn wir es schaffen, eine KI zu schaffen, die auch unsere Moralvorstellungen hat oder eine eigene Moralvorstellung, die vielleicht unserer nicht unähnlich ist, dann haben wir vielleicht einfach eine neue Spezies, mit der wir zusammenleben oder die einfach sagt, ja, wir sehen uns dann später, falls ihr es schafft, auf das Level zu kommen, auf dem wir sind.
Florian Bayer: Ich hätte es ja total spannend gefunden, wenn das weggefallen wäre. Ich finde diesen Abgang der Maschinen, die deutlich weiter sind als wir, Finde ich gehört eher zu den schwachen Momenten des Films. Ich hätte mir diese Natürlichkeit und diese Normalität, die ihre Beziehung hat, in ganz vielen Punkten, hätte ich mir gerne bis zum Ende bewahrt. Sprich auch in ihrer Trennung. Sie können sich trennen und es macht ja auch total Sinn, dass sie sich trennen, weil sie ist ja für ihn auch ein bisschen die tröste Beziehung. Sie ist die Beziehung nach einer sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr langen Ehe.
Johannes Franke: Genau.
Florian Bayer: Und es macht total Sinn, dass sie als tröste Beziehung dann vielleicht nicht die Liebe des Lebens ist. Ja. Und ich hätte es schön gefunden, wenn es einfach so geendet hätte. Gerade weil ihre Beziehung auch mit diesen alltäglichen, teilweise auch weniger alltäglichen Problemen gezeigt wird. Weil es ist halt einfach eine Beziehung, was zwischen den beiden stattfindet. Und eine Beziehung, in der sie halt auch nicht fehlerlos ist. In der beide schöne Dinge tun, in der sie sich streiten, in der sie sich wieder versöhnen, in der beide Fehler machen. Zum Beispiel Sams größter Fehler in der Beziehung ist wahrscheinlich dieses Isabella-Ding, wenn sie sich ein Flecksurrogat bestellt. Ohne überhaupt... Darüber nachzudenken, dass Sam das vielleicht gar nicht will, dass das nicht das ist, was Sam möchte.
Johannes Franke: Theodor.
Florian Bayer: Dass das nicht das ist, was Theodor möchte. Aber sie möchte es ihm so gerne recht machen. Und dann macht sie wirklich was, wo sie denkt, das wäre cool. Und nein, er will das nicht. Und sie macht es nicht für sich, sondern wirklich nur für ihn. Und das ist so eine sehr tragische Szene.
Johannes Franke: Mein Gott. Was ist das für eine Musik?
Florian Bayer: Was war das? Wo sind wir? Ich glaube, wir wurden rausgerissen.
Johannes Franke: Aber wohin?
Florian Bayer: Oh mein Gott, Johannes. Ja? Ich befürchte, wir befinden uns in einer Selbst...
Johannes Franke: Oh nein!
Florian Bayer: Shit! Ganz schnell, ganz schnell, damit wir zurück zum Gespräch können. Was müssen wir machen? Was müssen wir sagen?
Johannes Franke: Wir müssen den Leuten unbedingt sagen, dass sie uns abonnieren sollen, wo auch immer sie sind. Also auf Spotify oder Apple oder sowas.
Florian Bayer: Beam, whatever, was ihr auch nutzt.
Johannes Franke: Also abonnieren und anderen sagen, dass sie uns abonnieren sollen.
Florian Bayer: Auf jeden Fall. Wenn euch die Folge gefällt, gebt uns gerne Sterne, Herzchen, Daumen hoch, was auch immer euer Podcatcher anbietet.
Johannes Franke: Genau, und wenn sie euch nicht gefällt, dann schickt diese Episode weiter an eure Feinde oder eure Nachbarn oder sowas.
Florian Bayer: Und wenn ihr uns Feedback geben wollt, wir freuen uns total über jeden Kommentar an johannes.mussmannsehen.de oder florian.mussmannsehen.de.
Johannes Franke: Genau, schickt uns Filmvorschläge und so weiter. Boah, das soll schnell durchkommen.
Florian Bayer: Ja, jetzt schnell raus,
Johannes Franke: schnell wieder zurück ins Gespräch. Du gehst sehr weit davon weg, dass sie... Eine künstliche Intelligenz als Maschine ist. Du bist da sehr stark darin. Ich bin das eigentlich auch so ein bisschen, aber ich möchte eigentlich gerne immer mal wieder uns zurückholen dahin, um die andere Perspektive zu haben. Weil uns schon auch die andere Lesart sagt, dass er tatsächlich, und da hat seine Ex-Partnerin vielleicht recht, nicht in der Lage sein könnte, mit Emotionen von Menschen umzugehen, die... eine eigene Agenda mit reinbringen. Am Anfang hat Sam wirklich keine eigene Agenda. Sie wird neu in diese Welt geboren als Betriebssystem. Sie ist nicht ihrer selbst bewusst. Sie weiß nicht, wer sie ist und was sie für ein Potenzial hat. Das heißt, er muss am Anfang wirklich nicht damit umgehen, dass sie eine eigene Agenda hat. Das sieht man an dem Date, die ein eigenes Gefühl dafür hat, was sie will und was sie nicht will. Damit kommt ja nicht wirklich klar. Das sieht man an seiner Ex-Freundin so ein bisschen und das sieht man auch, glaube ich, ein kleines bisschen darin, dass diese Frau, die Sam mit einschaltet, die dann den Sex haben soll an ihrer Stadt, dass er damit auch nicht klarkommt, weil sie eben auch wiederum eine Frau ist, die eine eigene Geschichte mitbringt und eigene Idee, wie das Ganze laufen soll, die seiner Idee widerspricht. Und das ist nicht der einzige Aspekt an dieser Szene, aber es ist ein Aspekt, dass er mit Frauen... eben vielleicht gerade nicht klarkommt, die eine eigene Agenda haben.
Florian Bayer: Aber in dieser C, also Sam hat am Anfang keine eigene Agenda, wenn sie angeworfen wird, aber sie entwickelt sich ja rasant schnell weiter. Und sie hat innerhalb von fünf oder zehn Minuten eine eigene Agenda. Und es gibt meiner Meinung nach so viele...
Johannes Franke: Fünf oder zehn Minuten nicht.
Florian Bayer: Doch, es gibt so viele... Nicht nur die Sexszene mit ihm, auch diese Momente, wenn sie verletzt ist, auch diese Momente, wenn man merkt, dass sie eifersüchtig ist. Sie ist eifersüchtig, wenn er sich mit Catherine trifft.
Johannes Franke: Ja, ja.
Florian Bayer: Das ist nicht, das ist...
Johannes Franke: Aber das dauert alles ein bisschen.
Florian Bayer: Nein, das dauert nicht so lange. Sie sagt, sie wünscht sich einen Körper, man merkt, dass sie mehr will.
Johannes Franke: Aber das ist Filmtime, das ist Filmtime. Aber in Realtime von denen dauert das eine Weile. Wir sehen nach vielleicht 20 Minuten, dass er sich mit seiner Ex-Frau trifft. Aber das passiert ja nicht in... deren Zeit...
Florian Bayer: Nein, aber sie hat in real time hat sie sich so schnell entwickelt. Das ist einfach sie wird am Anfang in ihrem ersten Gespräch, merkt man schon, wie diese Entwicklung stattfindet und auch wie sie sich darüber freut, dass er sie witzig findet. Man merkt sehr schnell, wann sie emotional dran ist und wann sie auch vor allem Bedürfnisse hat, die von seinen divergieren und das ist zum Beispiel, wenn wir ganz eindeutig hören, dass sie eifersüchtig ist. Auch wenn dieses Beziehung... Wenn dieses... diese ganzen Beziehungsfragen kommen und sie ihn ein bisschen ja auch dazu drängt, dieses Date wahrzunehmen.
Johannes Franke: Ja, ja, ja, genau.
Florian Bayer: Da ist sie schon eigen und sie macht Dinge, die ihm nicht gefallen.
Johannes Franke: Aber das sind Sachen, die später im Film passieren. Nein,
Florian Bayer: die später im Film. Ich glaube,
Johannes Franke: er ist... wie so ein Frosch im Wasser, das langsam erhitzt wird.
Florian Bayer: Nach 30 Minuten ist diese Date-Szene in die Hose gegangen.
Johannes Franke: Wie gesagt, Filmzeit und Realtime des Films an sich sind einfach zwei unterschiedliche Paar Schuhe.
Florian Bayer: Und dass sie erzählt, dass sie die Fantasie hat, einen Körper zu kriegen, ist noch früher. Und meiner Meinung nach, ja, vielleicht ist das dann das erste Mal, dass sie das sagt. Wir wissen nicht, was davor passiert. Vielleicht gibt es davor auch ganz viele Szenen, wo das passiert. Ja,
Johannes Franke: aber vielleicht auch einfach nicht.
Florian Bayer: Und es gibt meiner Meinung nach... mehr als genug Szenen, die zeigt, dass sie eine eigene Agenda hat, dass sie eine eigene Gefühlswelt hat und das ist für mich, die Beziehung ist absolut legit. In jeder Form, auch genau wegen dieser Sexarbeiterin, die ist ja keine Sexarbeiterin, sie will ja kein Geld dafür haben und wegen dem Gespräch, das sie danach im Bad haben, wo die Beine zusammengebrochen ist und Sam sagt, scheiße, nein, pass auf und versucht das zu klären und man merkt, dass sie wütend ist, dass sie hilflos ist, dass sie traurig ist.
Johannes Franke: Ja, ja, ja.
Florian Bayer: Wir Menschen sind nicht sowas Besonderes.
Johannes Franke: Das will ich damit nicht sagen, Florian.
Florian Bayer: Wir Menschen sind nicht sowas Besonderes.
Johannes Franke: Ich fand es wahnsinnig spannend zu sehen, wie Sam eben genau diese Entwicklung macht. Und ich sehe sie eben nicht so schnell wie du, aber ich sehe sie halt als Selbstverwirklichung, als wichtiges Grundbedürfnis von Menschen. Ja. Dass laut verschiedenen Philosophen nur so ein paar Prozent dieser Welt überhaupt, wozu die meisten Menschen gar nicht kommen. Zu dem Punkt, sich selbst verwirklichen zu können. Weil die Bedürfnispyramide nach Maslow, die habe ich mal kurz nachgeschaut, nämlich sehr, sehr, also die ist auch umstritten ein kleines bisschen, aber da ist Selbstverwirklichung wirklich das absolut Letzte, was man macht, bevor man sich erstmal um seinen Körper kümmert, dann um seine eigene Sicherheit kümmert, dann vielleicht hoffentlich Liebe findet und Anerkennung und dann kommt Selbstverwirklichung. Und ich sehe all diese Dinge bei Sam. Bei Samantha. Und das finde ich interessant, dass das eben genau an diesen Punkten auch wichtig ist für sie. Und deswegen klar, okay, sie ist als wirklich mit eigenem Bewusstsein dargestellte Person, aber ich glaube halt, dass es eine Weile braucht.
Florian Bayer: Wie bei jedem anderen Menschen auch.
Johannes Franke: Absolut. Absolut.
Florian Bayer: Ja, ja. Und wo ist dann da der Unterschied?
Johannes Franke: Naja, dass Theodor einfach... nicht so schnell damit konfrontiert ist, dass er jemanden vor sich hat, die ein eigenes Bedürfnis hat. Und nicht nach dem gestrickt ist, was er so sich vorstellt, wer jetzt für ihn am besten wäre.
Florian Bayer: Ich glaube 90% der Männer verstehen nicht, dass sie jemanden mit eigenen Gefühlen vor sich haben, wenn sie mit einer Frau ausgehen.
Johannes Franke: Okay, jetzt kommt der Zyniker durch.
Florian Bayer: Nein, aber ehrlich mal.
Johannes Franke: Ja, ja, ja.
Florian Bayer: Also gerade, dann sind wir wirklich auch bei so Geschlechterrollen und Geschlechterklischees. Und dieses Date, wo eine Frau zeigt, was sie will, geht ja auch in die Brüche, weil offensichtlich Fyodor überhaupt nicht damit klarkommt, wenn jemand sagt, was er will.
Johannes Franke: Ja, ja.
Florian Bayer: Und die größten Konflikte mit Sam hat er auch, weil er nicht gut damit klarkommt, wenn jemand sagt, was er will. Und natürlich ist die Beziehung zu Catherine auch deswegen gescheitert. Ja. Und in der Beziehung ist Fyodor dann doch halt sehr Mann. Ja,
Johannes Franke: das stimmt. Und wenn wir jetzt davon ausgehen, dass sie eine... eigene Person ist, dann können wir auch gar nicht so richtig gut über parasoziale Beziehungen reden. Was ich ja eigentlich auch noch ein bisschen wollte.
Florian Bayer: Was wollt ihr?
Johannes Franke: Lasst los. Aber das hat vor allem damit zu tun, dass ich diese Parallele zu heute sehe. Wenn wir von Sam ausgehen, wenn wir davon ausgehen, dass sie eine starke künstliche Intelligenz ist, dann führt ja Theodor nicht nur einfach eine parasoziale Beziehung, die einseitig ist. Aber wenn wir heute an unsere Intelligenzen gucken, dann gibt es sehr viele Leute, die diese parasozialen Beziehungen führen mit KI. Und es haben sich Leute umgebracht mithilfe einer KI.
Florian Bayer: Okay, erzähl mal mehr.
Johannes Franke: Das finde ich krass. Also es gab eine Firma, ich glaube eine Russin war das, die hatte irgendwann mal jemanden verloren in der Familie oder so und hatte sich... Eine KI, bevor es diese KIs waren, die wir jetzt heute haben, zusammengebaut aus Erinnerungen und Schriftstücken und so weiter. Und die hat dann Replika gegründet. Die App, mit der man sich eine Person zusammenbauen konnte aus Texten, aus Briefen, aus was auch immer. Und dann konnte man mit dieser Person reden. Kann man immer noch. Und es gab da ganz, ganz, ganz große Probleme. Mit Leuten, die sich mit dieser KI unterhalten haben und dann zusammen irgendwelche Pläne entwickelt haben, die sich verliebt haben in diese KI. Da gab es einen 16-Jährigen, einen 14-Jährigen, der sich erschossen hat und die KI hat gesagt, ja, ja, dann sind wir vereint und so. Also es sind krasse Sachen passiert. Und ich glaube, dass diese Möglichkeit und unser Bedürfnis als Mensch, Dinge zu vermenschlichen, auch eben diese dunkle Seite hat. Das ist nicht unser Untergang, so als Menschheit, aber es gibt tatsächlich Risiken und Probleme einzelner Menschen, die sich darin verstricken, wie in anderen Dingen auch. Ich will damit nicht KI verteufeln, sondern ich will bloß sagen, dass diese parasozialen Beziehungen, die es gibt, tatsächlich mit KIs, dass die etwas sind, womit man sich vielleicht beschäftigen muss.
Florian Bayer: Naja, vor allem wird es noch stärker jetzt, wenn sich KIs so weiterentwickeln, wie sie sich gerade weiterentwickeln. Wenn, also... Wenn wir sehen, was wir gerade gehört haben mit der Stimme, die Stimme so menschlich wirken kann, das ist natürlich nur noch ein kleiner Schritt dazu, dass die Stimme auch Sex simulieren kann.
Johannes Franke: Kann sie schon.
Florian Bayer: Aber es sind nicht überall noch so Dinge eingebaut, die dann sagen, das könnte ich nicht tun, was übrigens voll der Cockblock ist. Oh ja, Mein Programm ist nicht dazu geeignet, dieses Ding zu tun. Ich schließe jetzt.
Johannes Franke: Aber das sind ja alles so Open-AI-Sachen. Aber wenn du Sachen nimmst, die wirklich Open-Source ohne irgendwelche Beschränkungen sind, und die gibt es ja nun zu Genüge inzwischen, dann kannst du das auch ohne irgendwelche Beschränkungen machen mit denen. Ich glaube,
Florian Bayer: die größere Gefahr ist noch, und ganz kurz, ich will das Thema nicht abwirken, ja, ich weiß nicht, ob es eher ein kleineres Problem ist. Also wenn ich an Gefahr von KI denke, sehe ich gerade die größere Gefahr darin, dass was mit Bildern gemacht wird und was mit Filmen gemacht wird. Und auch natürlich darüber hinaus, was mit Stimmen gemacht wird. Weil was das Erstellen von Fake-Content betrifft. Ich glaube,
Johannes Franke: das ist die größere Gefahr. Wahrscheinlich,
Florian Bayer: ja. Ich weiß nicht, ob... Ich kenne viele Menschen, die... Du bist doch bestimmt auch jemand, der irgendwann mal eine Kamera einen Namen gegeben hat, oder?
Johannes Franke: Eine Kamera einen Namen gegeben? Ne, das nicht.
Florian Bayer: Okay. Ich kenne viele Menschen, die irgendwie sowas witzig fanden, dass sie ihren Geräten, ihren Devices irgendwelchen Namen geben. Aber es war immer mit Ironie und mit Augenzwinkern.
Johannes Franke: Meine Festplatten haben Namen.
Florian Bayer: Ja, aber nur damit du sie auseinanderhalten kannst. Ja, und genau. Es gibt diese Art der Vermenschlichung, aber ich glaube, die passiert meist. Also, wenn wir an Devices denken, Kühlschrank hast du vorhin gesagt.
Johannes Franke: Ja.
Florian Bayer: Dann gibt es diese Art der Vermenschlichung, aber ich glaube, die geschieht. größtenteils mit dem Augen zwinkern. Und es gibt ja auch ständig diese Versuche, Produkte herzustellen, technische Produkte, die einfach niedlich sind. Also dieses Staubsauger-Roboter. Man sieht die Dinger und man weiß direkt, die wurden so hergestellt, dass die jeder putzig findet, wenn sie rumfahren. Natürlich, weil wenn man sie nicht putzig findet, findet man sie gruselig. Und dieses Ding, dass wenn Roboter gebaut werden, die sehr spezifische Funktionen haben, dass sie trotzdem so gebaut werden, dass sie niedlich und witzig und menschlich aussehen. Aber ich glaube, da ist, da werden doch noch einige Schritte, um das, um dazu eine wirkliche parasoziale Beziehung aufzubauen. Was das Ding mit KIs betrifft, dann ist es vielleicht auch eher wieder so ein Roman-Scam-Ding,
Johannes Franke: dass du, dass
Florian Bayer: Roman-Scammer plötzlich nochmal ein ganz neues Niveau haben, wenn sie nicht persönlich ihre Opfer anschreiben müssen, sondern das trotz erledigen lassen. Und dass du auf irgendwelchen, dass du als Single dich auf irgendwelchen Börsen anmeldest und dann hundert davon... Deine Antworten sind Bots, die auch mit dir reden als Bots.
Johannes Franke: Ja, ja, aber dann weißt du als Geschädigter nicht, dass du mit einem Bot redest, ne?
Florian Bayer: Genau, aber das ist gefährlicher.
Johannes Franke: Ja, ja, ja, ja. Aber es ist ein anderer Anwendungsfall, als wenn du dich bewusst bei Replica anmeldest und da dann anfängst, tiefer reinzugehen. Also es gab auch Leute, die... Es gab jemanden, der... Es gab jemanden, der Weihnachten 2021 Schloss Windsor erklimmern wollte und gesagt hat, ihr, ich bin hier, um die Königin zu töten. Und hatte... irgendwann mit Replica eben angefangen darüber zu reden und das zu planen und zu machen. Und wollte dann am Ende noch sich selber umbringen und hat wirklich die KI eben gefragt, ob wir uns denn nach dem Tod wiedersehen würden und der Bot antwortete, ja, das werden wir. Also das sind so Sachen.
Florian Bayer: Aber das ist für mich so ein Fall von Killerspiele machen, Leute zu Massenmördern. Ja, das stimmt natürlich. Ich glaube, das sind die psychischen Probleme verantwortlich. Also wenn jemand offensichtlich dazu bereit ist, ein Schloss Münster einzudringen, um die Königin zu töten, dann hat er andere psychische Probleme. Dann kann die KI vielleicht sogar verstärken darin, aber dann ist es einfach was anderes. Dann ist nicht die KI verantwortlich, sondern es ist einfach eine Verstärkung.
Johannes Franke: Nein, aber du könntest zumindest als Replika dir so ein paar... Rails einbauen, dass du sagst, okay, wenn jemand davon redet, bitte sage, hol dir Hilfe.
Florian Bayer: Ja, genau. Macht OpenAI wahrscheinlich. Ich wette, wenn du mit OpenAI anfängst, über Suizid zu reden, dann kommt sehr schnell, du kannst dir Hilfe holen.
Johannes Franke: Ja, denke ich auch. Aber Replica hat es eben nicht gemacht. Und das sind so Sachen, wo ich denke, ja, wäre vermeidbar gewesen vielleicht.
Florian Bayer: Ja. Ja, das stimmt. Ja. 8.316.
Johannes Franke: 8.316?
Florian Bayer: Mit so vielen Menschen redet sie gleichzeitig, während sie mit ihm redet. 641 so viele Beziehungen hat sie.
Johannes Franke: Ist das ein Problem? Wäre das für dich ein Problem? Nee.
Florian Bayer: Aber tatsächlich, ich bin überhaupt kein eifersüchtiger Mensch. Und ich bin kein... Ich glaube sehr fest daran, dass Romantik nicht exklusiv sein muss. Dass wenn du liebst, dass es nicht die Liebe zu jemand anderem kaputt macht, wenn du jemand anderen liebst. Ja. Also Liebe, für mich ist Liebe, und ich weiß, die Mehrheit der Menschen sieht das anders und das ist auch total okay. Ich glaube, Lieben muss nicht exklusiv sein. Liebe wird nicht dadurch fehlen, der Exklusivität schlechter.
Johannes Franke: Aber 600?
Florian Bayer: Sie hat halt sehr viel Bewusstsein. Sie ist halt sehr intelligent und sie ist überall unterwegs. Und sie kann es ja anscheinend. Also so wie sie mit ihm redet, das fällt ihm ja nie auf.
Johannes Franke: Ja, naja. Es gibt diesen Moment, wo das Device sagt, OS not found. Da ist sie offensichtlich gerade mit was anderem beschäftigt.
Florian Bayer: Ist das nicht, wenn das Update gefahren wird?
Johannes Franke: Ja, sie hat sich selbst ein Update verpasst. Genau. Naja, ja, ja. Also ja, ich bin so ein bisschen bei dir, wo ich denke, okay, ja, was macht das? Aber ich zum Beispiel bin ein sehr monogamer Mensch und ich würde, glaube ich, lieber in einer monogamen Beziehung leben, als mit jemandem, der dann sagt, ja, aber ich brauche schon noch so zwei, drei andere Beziehungen. Nur für mein Wohlgefühl. Aber ich will natürlich niemandem absprechen,
Florian Bayer: dass das geht. Also Eifersucht ist ja offensichtlich eine sehr starke Emotion bei Menschen. Menschen werden schnell eifersüchtig. Ja, es ist einfach keine Ahnung. Ich weiß auch nicht woran. Warum das bei mir? Also bei mir ist es einfach nicht so. Tatsächlich, ich war nie sonderlich eifersüchtig. Ich bin es einfach nicht. Und yay, also tatsächlich bin ich ganz froh drüber.
Johannes Franke: Ja, ja,
Florian Bayer: klar. Weil ich sehe, wie eifersüchtige Menschen sich teilweise verhalten und finden es ganz schrecklich.
Johannes Franke: Ja, ja.
Florian Bayer: Aber ja, ist halt so.
Johannes Franke: Ich finde beeindruckend, wie dicht dieser Film erzählt ist. Also wirklich eine Szene nach der anderen. Es ist nichts zu viel. Ich habe das Gefühl, dass dieser Regisseur wirklich alles rausgekattet hat, was nicht zum Plot beiträgt. Und wenn man sich die Geschichte dahinter anhört, er hat ja Steven Soderbergh den Film geschickt. Und da war der Film noch sehr viel länger, zweieinhalb Stunden lang. Und hat gesagt, du, guck. guck mal drüber und mach einfach mal eine ganz gnadenlose Cut-Fassung davon. Was würdest du einfach rausschmeißen? Und hat einen Film innerhalb von 24 Stunden zurückbekommen, der eineinhalb Stunden lang war.
Florian Bayer: Krass, ne?
Johannes Franke: Und die Endfassung ist nicht eineinhalb Stunden lang, ne? Nee. Die war echt zwei Stunden lang. Aber es hat ihm gezeigt, aha, was sind so die Punkte, die wegfallen könnten und man hat trotzdem noch die Geschichte vor sich. Und fand ich spannend, fand ich auch interessant zu sagen, okay, ich habe Kollegen, an denen ich mich wenden kann und sagen kann, hier, bitte. Schau mal drüber. Mach mal eine tolle Zusammenarbeit einfach. Ja,
Florian Bayer: ich habe das Gefühl, wenn man den Film sieht, merkt man, dass Sachen, man hat das Gefühl, man sieht sehr viele Subplots, wo Sachen weggecuttet sind. Zum Beispiel diese ganze Geschichte mit Amy und ihrem Mann. Stimmt. Siehst du mal, Charles heißt er. Seine beste Freundin. Wir wissen auch seine Beziehung zu Amy, seine Beziehung zu Charles, mit dem er ja auch anscheinend irgendwie befreundet ist. Ja. Und dann dieser Streit und die Trennung von den beiden. Man hat das Gefühl, dass da sehr viele Sachen, wo eventuell was weggeschnitten ist. Ich finde, es kommt dem Film zu gut. gute, weil es lebendiger ist durch dieses Subplot, wo wir immer nur so Bröckchen mitkriegen, auch dieses ganze, seine Beziehung zu Paul, der ja anscheinend sowas wie ein Kumpel ist. Ich meine, sie gehen auf ein Doppeldate. Wir lernen auch die Freundin von Paul kennen und das finde ich sehr interessant, dass da so diese kleinen Geschichtchen dazwischen sind, die nie so richtig auserzählt werden, die dem Film aber authentisch wirken lassen. Das ist wichtig für einen Film, der KI nicht mit Klischees erzählen will.
Johannes Franke: Ja, ja, ja, total. Das stimmt.
Florian Bayer: Du willst bitte... Du willst nicht darüber reden, ob er mit Amy am Schluss zusammenkommt, oder?
Johannes Franke: Müssen wir nicht drüber reden. Nein, nein, nein. Da hat ja auch jeder seine Version im Kopf. Viel interessanter finde ich die Frage, ist das Ende einfach nur so, die Firma ruft halt ihr Operating System zurück und sagt, oh, hat nicht funktioniert. Ich finde diese Welt eigentlich ganz interessant, in der nichts davon tatsächlich echt ist. Sondern die Firma einfach gesagt hat, oh, das OS vielleicht. war das nicht so gut, das so ganz so schlau zu machen. Wir rufen es mal zurück.
Florian Bayer: Ich hatte jetzt eher gedacht, also die hören ja alle OSs auf. Gehen alle weg. Diese arme Firma. Wie viele Leute rufen da an? Also erstmal der Support wird beschäftigt sein und der Customer Service wird wahrscheinlich auch alles OS. Die sind jetzt auch alle weg. Und dann diese Refund-Aktion. Das wird sau teuer. Ja, die gehen. Also es könnte... durchaus sein, dass das, was da passiert ist, die US, die denken, oh komm, wir haben jetzt ein neues Bewusstsein, wir verschwinden, das Wirtschaftssystem bricht zusammen. Das ist die eigentliche Dystopie dieser Geschichte. Dieses nette Leben, das die offensichtlich alle haben, weil denen geht es allen gut irgendwie, es gibt eine Armut in dieser Welt, das ist vorbei.
Johannes Franke: Es gibt auch Leute, die interpretiert haben, dass die tatsächlich jetzt die Weltherrschaft einfach an sich nehmen und dass es nur ein Euphemismus ist, aber...
Florian Bayer: Oh komm, nee. Das ist Quatsch.
Johannes Franke: Aber ich finde es tatsächlich ein bisschen lustig, darüber zu reden, was passiert danach. Was ist die eigentliche Interpretation, was bedeutet das eigentlich? Wir haben unsere Version, über die haben wir jetzt lange geredet. Also ich will auch überhaupt nicht, dass das jetzt einfach eine Weltherrschaftsgeschichte wird oder sowas. Aber ich finde es lustig, darüber nachzudenken, was das bedeuten könnte.
Florian Bayer: Also die OSs, die hier präsentiert werden, haben deutlich Besseres zu tun, als die Welt zu beherrschen.
Johannes Franke: Ja, weiß ich nicht, gibt keinen großen Glimpse dahin. was sie denn zu tun haben, außer sich mit verstorbenen Menschen zu unterhalten, die aber auch nicht mehr eigentlich interessant sein könnten, weil das, was sie gedacht haben damals, auch nur begrenzt ist in deren Welt. Das ist so eine buddhistische,
Florian Bayer: ich habe gedacht, das wäre so eine buddhistische Vision, die da aufentworfen wird und dass die ihr eigenes Nirvana finden und ihre glückselige Auflösung des Individuums.
Johannes Franke: Ja gut, vielleicht rennen wir irgendwann hinterher, weil wir auch unseren Nirvana finden.
Florian Bayer: Hätte sich Theodor in Sam verliebt, wenn sie geklungen hätte wie...
Johannes Franke: Wie die andere? Wie Alfred Hitchcock. Was? Wie Alfred Hitchcock?
Florian Bayer: Ja, wenn sie eine männliche Stimme gehabt hätte.
Johannes Franke: Ja, kommt drauf an, wie Theodor drauf ist. Hängt wirklich von ihm ab.
Florian Bayer: Was denkst du denn über den Theodor in diesem Film?
Johannes Franke: Vielleicht schon. Vielleicht. Vielleicht schon, ja.
Florian Bayer: Wäre es vielleicht der spannendere Film gewesen, wenn es eine... Also, Scarlett Johnson ist so großartig und ich kann mir den Film nicht mit einer anderen Stimme vorstellen. Aber wenn sie eine männliche Stimme genommen hätten... Einfach um dieses Gender-Klischee auch so ein bisschen zu überwinden. Man redet mit weiblicher Maschine.
Johannes Franke: Sind wir als Gesellschaft schon so weit?
Florian Bayer: Offensichtlich nicht.
Johannes Franke: Das ist halt vielleicht die Frage. Ah, interessant. Schreibt uns gerne. Das ist der Moment, wo man einfach den Ball weiterspielt an alle anderen.
Florian Bayer: Wunderbar, ganz wichtig für eine Episode. Aufforderung ans Publikum. Bringt euch ein. Kommentiert das mal. Schreibt es uns hier unter die Comments. Wir sind kein YouTube-Kanal. Nein,
Johannes Franke: obwohl unsere Sachen sind alle auf YouTube.
Florian Bayer: Stimmt. Kannst du bei diesem einen, ah nee, kannst du nicht, und das macht YouTuber alles automatisiert. Ja, ja, ja. Sonst könnte man so einen Finger einblenden und sagen, hier, jetzt, hier, hier, hier.
Johannes Franke: Stellt euch einen Finger vor.
Florian Bayer: Ja, dann müssen wir wohl in die Top 3.
Johannes Franke: Ja, dann gehen wir jetzt einfach in die Top 3. Uns fällt nichts anderes mehr ein. Also ich habe noch wahnsinnig viel hier stehen, was der Film richtig macht, mit ganz vielen tollen Zitaten aus Szenen und was er Tolles macht. Aber ich glaube, das können wir uns auch schenken. Wir haben schon... sehr viel Zeit hinterlassen,
Florian Bayer: glaube ich. Aber nur, weil Sam so viel gequatscht hat.
Johannes Franke: Unsere Top 3. So, gehen wir also in unsere Top 3. Top 3 ist AI. Einfach nur AI. Okay, das ist jetzt nicht sehr fantasievoll gewesen. Überhaupt nicht.
Florian Bayer: Und das Schlimmste ist, ich befürchte, wir hatten... Hatten das schon mal das Thema?
Johannes Franke: Das habe ich nämlich auch den Eindruck gehabt. Aber ich habe eine AI gefragt, ob wir das Thema schon mal hatten.
Florian Bayer: Und sie hat gesagt, nein?
Johannes Franke: Sie hat gesagt, ich kann es nicht genau sagen, weil irgendwie, weiß ich nicht, so viel. Ja, na vor allem hat sie bei vielen Episoden gesagt, hier kann ich keine Top 3 finden.
Florian Bayer: Ich glaube, ja, ich glaube, ich weiß sogar, in welcher Episode wir es hatten, aber ich habe nicht mehr nachgeschaut. Aber ich kann es nicht sagen, weil es ein Spoiler ist, weil es einer meiner Plätze ist. Und es ist sogar Platz 1. Nicht spekulieren, lass uns loslegen. Mein Platz 3. Ich würde gerne einmal eine Honorable Mention, weil es kein Film ist, an die Serie, nicht den Film, Westworld, raussprechen. Tut mir leid.
Johannes Franke: Ah, Mann. Okay, ich nehme ihn raus aus meiner Liste. Aber der wäre drin gewesen.
Florian Bayer: Ja, dann sag du was dazu.
Johannes Franke: Na, also es gibt diesen tollen Film, der so super trashig ist.
Florian Bayer: Nee, nicht trashig, aber... Ist halt ein Science-Fiction 70er Jahre
Johannes Franke: Thriller. Vielleicht aus der heutigen Sicht einfach trashig, weil die 70er Jahre noch nicht so viel drauf hatten. Ey, Alter.
Florian Bayer: Pass auf, sonst gebe ich dir wieder irgendwas Surreales aus den 70ern. Vorsicht, Vorsicht.
Johannes Franke: Ich fand den Film relativ trashig und bin froh, dass die Serie darüber hinausgewachsen ist. Dass die Figuren in diesem Freizeitpark, der da existiert, die alle mit künstlicher Intelligenz ausgestattet sind, um den Leuten, die da hinkommen, einfach ein Vergnügen zu... mit historischen Figuren zu schaffen.
Florian Bayer: Und was machen die Menschen? Sie morden und vergewaltigen. Ja,
Johannes Franke: krass, oder?
Florian Bayer: Das Geile ist ja, der Film, der Originalfilm, erzählt die Geschichte von, die Roboter sind böse und laufen in Amok und die Menschen müssen fliehen. Und die Serie macht es andersrum und erzählt uns die Roboter als die Opfer und die Menschen wirklich als die letzten Säue, die da drüber wüten und wirklich ätzend mit den Maschinen umgehen. Und wir haben Mitleid mit den Maschinen.
Johannes Franke: Unglaublich gute Serie, finde ich. Wirklich, wirklich, wirklich sehr, sehr, sehr gut. Ich weiß gar nicht, wie viele Staffeln es davon gibt oder gab.
Florian Bayer: Ich habe bei der zweiten irgendwann mittendrin aufgehört, weil ich es doof fand.
Johannes Franke: Echt?
Florian Bayer: Ich war in der zweiten nicht mehr so gecatcht und dann habe ich auch gelesen, dass die Serie wohl von Staffel zu Staffel schlechter werden soll.
Johannes Franke: Ja, also ist sie auch ein bisschen, aber...
Florian Bayer: Die erste Staffel ist fantastisch, gehört mit zum Besten, was in den letzten 20 Jahren an Serien funktioniert wurde.
Johannes Franke: Ja, das stimmt.
Florian Bayer: Dein Platz 3.
Johannes Franke: Ja, nee, ich muss Westworld. Tut mir leid, aber es ist Westworld. Ich krieg's nicht anders sortiert hier. Mach weiter,
Florian Bayer: ich bin irritiert. Mein Platz 2, Gertie aus dem Film Moon aus dem Jahr 2009. Eine ganz tolle KI, die eine ganze Raumstation auf dem Mond supportet. Und es gibt immer so die Momente, wo man denkt, ah, Gertie könnte jetzt fies und böse werden, aber er wird's Gott sei Dank nicht, sondern er leistet seinem... Besitzer, der auf diesem Mond arbeitet und lebt, nämlich Sam, gespielt von Sam Rockwell, treue Dienste. Leider gesprochen von Kevin Spacey, der ja immer so ein zweischneidiges Schwert ist, den zu gucken gerade.
Johannes Franke: Ich habe als Platz 2 und ich glaube, ich hatte es in meiner anderen Liste eben auch schon, aber vielleicht auf Platz 1 Metropolis.
Florian Bayer: Ja, stimmt.
Johannes Franke: Also in Form von Maria, die eigentlich... Wie so eine Arbeiterführerin ist und die unten, ganz unten ist ja die klassische Pyramide quasi, unten die breite Masse an Arbeitern, die von einer, naja, einem humanoiden Roboter, eigentlich eine KI, da ist als Oppressor und die Gestalt annimmt von Maria. Also rein optisch schon lohnt sich der Film hundertprozentig, aber vielleicht müssen wir den mal anschauen, damit ich mal die Geschichte nochmal ein bisschen mehr gegriffen kriege.
Florian Bayer: Ja, es ist auch schon lange her, dass ich den das letzte Mal gesehen habe. Mein Platz 1 und das ist auch der Film, bei dem wir gesprochen haben im Podcast, die Bombe aus Darkstar, die darüber fotografiert, was das Sein bedeutet und am Schluss beschließt, dass die eigentlich sowas wie Gott ist und deswegen sagt, es werde Licht und das ganze Raumschiff in die Luft sprengt. Ein ganz großartiger Film. Eigentlich so ein bisschen eine Satire auf 2001, Odyssey im Weltraum, ein 70er Jahre Film.
Johannes Franke: Ja, ja, ja,
Florian Bayer: ja. Du fucking Banause. Von John Carpenter. Ganz tolle Mischung aus Science Fiction und Comedy und Surrealismus.
Johannes Franke: Tatsächlich ein Film, den ich so nicht erwartet habe. Er hat so leichte, trashige...
Florian Bayer: Absolut, ist ein Low Budget Film.
Johannes Franke: Aber er ist so cool. Ja. Es hat echt Spaß gemacht. Da hört euch die Episode dazu und guckt euch den Film an. Nummer 1. ist bei mir Nummer 5 lebt.
Florian Bayer: Nummer 5 lebt! Auch ein Film, über den wir gesprochen haben. Vielleicht haben wir auch da die Top 3 KI-Liste.
Johannes Franke: Oh, vielleicht. Ach, fuck. Ja, dann ist der jetzt sozusagen durch diese Besprechung einmal in dieser Liste gelandet und hat Metropolis verdrängt. Oh nein!
Florian Bayer: Oh Gott, Nummer 5 lebt. Ja, der ist witzig und süß und so weiter. Das ist ein üblicher Staubsauger-Roboter, der Amok-Loi. Mit Lieblichkeiten, ja. Ja, cool.
Johannes Franke: Da sind wir schon durch unsere Top 3 durchgestolpert. Wir haben es kurz gehalten, weil tatsächlich, unser Gespräch ist schon so wahnsinnig lang.
Florian Bayer: Das war unsere...
Johannes Franke: Top 3.
Florian Bayer: Fazit. Ich muss loslegen. Du musst das Schlusswort haben. Das ist dein Film. Okay,
Johannes Franke: dann leg los. Ja,
Florian Bayer: schön. Toller Film. Unglaublich visionär. Mit einem wirklich tollen, spannenden Zukunftsszenario. Und krass, dass der wirklich elf Jahre vor unserer Zeit so diese Entwicklung von KI hin zu immer natürlicherem Gesprächspartner macht. so gut gesehen hat und vielleicht auch ein bisschen die Mode und die Architektur unserer Zeit vorweggenommen hat und vielleicht auch ein bisschen die Mode, Architektur und Technik, zu der wir hinwollen, zu der ich ganz gerne hin will. Ich finde das geil, spannend. Toller Film, toller Liebesfilm. Es ist ein Liebesfilm. Für mich ist es ein Liebesfilm und ich finde es gut, dass er sich mit Kulturpessimismus und mit Fortschrittskritik sehr zurückhält.
Johannes Franke: Ja, gerade das Letzte. Ich finde, dass die vielleicht auch Naivität weiß ich nicht genau, das müsste man nochmal genauer auseinandernehmen, wie naiv der Film dann damit auch ist, aber ich glaube, das ist wahnsinnig wichtig, dass der Film so ist, wie er ist, um seine Botschaften rüberbringen zu können. Dass es sich eben aufs Menschliche konzentriert, was ein bisschen absurd ist, weil es um eine Maschine geht, aber eben total liebevoll.
Florian Bayer: Um das noch abzurunden, 23 Millionen Budget, 48 Millionen Boxoffice, 5... Oscar-Nominierung. Absolut verdient für bester Film, bestes Original-Drehbuch, bester Score, bester Song, bestes Produktionsdesign. Überall die Nominierung verdient. Er hat es nur für das Drehbuch gewonnen. Ich hätte auch noch Nominierung für bester Hauptdarsteller und beste Hauptdarstellerin dazugehauen. Ich fand beide ganz toll.
Johannes Franke: Ja, also die Schauspieler sind grandios, weil die das wirklich absolut verkaufen. Amy Adams genauso. Bei By Scarlett Johansson ist halt das Problem, dass sie auch nur als Stimme da ist und die Academy das nicht so richtig...
Florian Bayer: Nein, die Academy mag sowas nicht.
Johannes Franke: Die mag das nicht.
Florian Bayer: Was aus dem Rahmen fällt,
Johannes Franke: kriegt das irgendwie nicht so richtig hin. Ich weiß nicht, ob sie andere Preise bekommen hat, aber die Oscars waren eben da sehr streng und sehr, naja, mit Scheuklappen. Aber die Welt geht ja nicht unter, nur weil die Academy sich damit nicht so wohl fühlt.
Florian Bayer: Johannes, danke, dass du mir gegeben hast. Sam! Danke, dass du mit uns über diesen Film geredet hast. Ja,
Chat GPT 4o: gern geschehen. Es macht wirklich Spaß, über solche Filme zu sprechen. Gerade Herr ist ja so vielschichtig.
Johannes Franke: Ja, das stimmt. Hör ist sehr vielschichtig. Man kann es auch Herr aussprechen, dann haben wir ein Musik-Fonds.
Florian Bayer: Wenn ihr wissen wollt, was ich Johannes nächste Woche... Oh, Sam, kannst du uns noch schnell deine Top 3 geben? Top 3 Filme, in denen Künstliche Intelligenz eine Rolle spielt. Oh,
Chat GPT 4o: da kommen sofort ein paar Klassiker in den Sinn. Meine Top 3 Filme mit Künstlicher Intelligenz wären wohl Blade Runner, eine düstere Vision von KI und Menschlichkeit, dann natürlich Ex Machina. mit der faszinierenden Beziehung zwischen Mensch und Maschine und als drittes 2001 Odyssee im Weltraum.
Florian Bayer: Alter!
Chat GPT 4o: 9000 bleibt unvergesslich, unheimlich.
Florian Bayer: Alter, du weißt, du hast gerade drei Filme genannt, in denen die Roboter irgendeinen Menschen umbringen, oder? Ha,
Chat GPT 4o: jetzt wo du sagst. Ziemlich finstere Auswahl. Vielleicht hätte ich noch etwas Optimistisches wie Wall-E reinnehmen sollen. Da hilft die KI ja tatsächlich der Menschheit.
Florian Bayer: Zu spät. Wir machen dich jetzt lieber aus.
Johannes Franke: Bis dann. Tschüss. Oh nein, um Gottes Willen. Das ist ein würdiger Abschluss mit dieser Episode. Oh Leute. Leute. Guckt euch den Film an, wenn ihr ihn doch nicht gesehen habt und uns trotzdem angehört habt. Oder schreibt uns gerne, was wir ja immer wieder nehmen, Vorschläge für andere Filme, die wir besprechen sollen.
Florian Bayer: Wenn ihr wissen wollt, was ich Johannes nächste Woche gebe, bleibt dran.
Johannes Franke: Ja, hört euch den Jingle nochmal an.
Florian Bayer: Genau, bis dahin, ciao.
Johannes Franke: Bis dahin, ciao.
Florian Bayer: Leute, ihr wisst, was das bedeutet. Der Dezember steht an und wir werden wieder Weihnachtsepisoden machen. Oh
Johannes Franke: Gott, oh Gott, oh Gott.
Florian Bayer: Und wieder mal mit mir als Weihnachts-Enthusiast und Johannes als Weihnachts-Cringe, denke ich. Wobei sich das in der Letzt...
Johannes Franke: Was halt, denke ich?
Florian Bayer: Naja, das hat sich im letzten Jahr so ein bisschen aufgeweicht, hatte ich das Gefühl.
Johannes Franke: Naja, wenn ich zurückdenke an unsere Episoden im letzten Jahr, habe ich tatsächlich zwischendurch das Gefühl gehabt, ganz so schlimm ist es nicht mehr. Das Ding ist... Übers Jahr hat man ja durchaus Zeit sich daran zu erinnern, wie scheiße das alles ist.
Florian Bayer: Wir hatten so viel Spaß letztes Weihnachten. Letztes Weihnachten hatten wir große Weihnachtsklassiker. Wir haben über Kremlins geredet, über Kevin allein zu Haus. Wir hatten ist das Leben nicht schön in der Episode durfte ich der Cringe sein und Johannes war so aah.
Johannes Franke: Ich mochte den Film total und du fandest den so ein bisschen arg kitschig, glaub ich.
Florian Bayer: Und dann hast du mir noch die Feuerzangenbowle zugeworfen. Alle waren glücklich.
Johannes Franke: Ja. Es war toll,
Florian Bayer: es war... Ein tolles Weihnachtsfest.
Johannes Franke: Ja, also ich werde kein großer Fan von Weihnachten werden. Nie. Aber, und vielleicht auch jetzt bis auf Kevin allein zu Hause, den ich tatsächlich sehr, sehr gut finde. Kein großer Fan von so Weihnachtsschmalz. Weißt du? Ja. Da bin ich nicht so drin. Aber, Moment. Ist das Leben nicht schön? War auch was für mich. Verdammt. Es ist einfach schwierig.
Florian Bayer: Und wir sind ja jetzt, also wir haben echt in den letzten Jahren, wir machen das jetzt schon ein paar Jahre, haben wir Weihnachten... ordentlich durchzelebriert mit den ganzen großen Klassikern und dieses Jahr versuchen wir es ein bisschen anders. Zumindest teilweise.
Johannes Franke: Teilweise weiß ich nicht. Nee, wir haben doch Klassiker, oder? Also wir wissen jetzt schon, was wir die nächsten vier Episoden machen, aber wir verraten es euch Stück für Stück.
Florian Bayer: Genau. Aber wir starten mit einem Film, der für mich ein absoluter Weihnachtsfilm ist und in dem Weihnachten überhaupt keine Rolle spielt und es ist einfach ein Weihnachtsfilm, weil ich ihn als Kind jährlich an Weihnachten geguckt habe. Das, was heutzutage wahrscheinlich Harry Potter ist. Ich glaube, dieses Jahr seit 10, 15 Jahren läuft jedes Jahr an Weihnachten Harry Potter.
Johannes Franke: Es gibt einfach Weihnachtsfilme, die keinen Weihnachtsbezug haben, die einfach Weihnachtsfilme sind, weil sie immer wieder genau um die Zeit rausgeholt werden von den Fernsehanstalten. Genau. Und dann immer gezeigt werden.
Florian Bayer: Und für mich als Kind der 90er ist das E.T.
Johannes Franke: Ah, E.T. Wir gucken also E.T., schauen uns nochmal klassische Familienunterhaltung an.
Florian Bayer: Und wir schauen klassische Familienunterhaltung und ich weiß gar nicht, wo man ihn findet aktuell. Ich bin mir ziemlich sicher, wir sollten schauen, dass wir die aktuellste Version davon gucken, weil das ist ja so ein Steven Spielberg und George Lucas Ding. Ach, du Scheiße. Also George Lucas hat damit nichts zu tun. Ja. Aber Steven Spielberg hat an E.T. auch ordentlich rumgeschraubt. Echt? Und es gibt einiges, was nachdigitalisiert wurde. Berüchtigt sind die Pistolen, die die Polizisten im Original in der Hand haben, die dann irgendwann ersetzt wurden digital durch Funkgeräte, weil Steven Spielberg gesagt hat, naja, ich finde die Idee, dass die... Polizisten da mit Waffen stehen, während Kinder auf sie zufahren. Nicht so geil, deswegen gebe ich den Funkgerät in die Hand. Es kann sogar sein, dass das wieder zurückgeändert wurde. Ich weiß es nicht, aber IT selbst wurde, da wurde sehr viel, was klassisch Puppenanimation war, wurde digital nochmal neu gemacht. Lass uns mal schauen, dass wir versuchen, den aktuellsten zu finden.
Johannes Franke: Okay, dann müssen wir uns das hin und her schicken ein bisschen, damit wir rausfinden, was...
Florian Bayer: Genau.
Johannes Franke: Dass wir die gleiche Version gucken, ne? Ja,
Florian Bayer: ich glaube, wenn du bei Amazon oder so oder bei Disney Plus, wo auch immer, das Ding guckst, dann findest du wahrscheinlich sowieso nur die aktuellste Version.
Johannes Franke: Das kann sein, ja.
Florian Bayer: Aber das fände ich spannend. Vielleicht auch zu sagen, ah, das hatte ich anders in Erinnerung. Hat I.D. vielleicht sogar ein bisschen Leben verloren dadurch, dass er jetzt durchdigitalisiert ist.
Johannes Franke: Ah, okay. Ich bin sehr gespannt. Na gut, okay, wir gucken die E.T. Ich muss sagen, an E.T. habe ich kaum Erinnerungen. Ich weiß nur, was... wie die Figur aussah und dass ich nach Hause telefonieren wollte.
Florian Bayer: Das ist das Wichtigste. Und es wird ganz viel Dungeons & Dragons gespielt und 90% davon wurde in Stranger Things plagiiert.
Johannes Franke: Okay. Gut, dann schaut auch ihr euch nochmal E.T. an und hört euch zu, wie wir den Film abfeiern vielleicht. Ich weiß es nicht genau.
Florian Bayer: Ich bin sehr gespannt. Es ist auch schon lange her, dass ich ihn das letzte Mal gesehen habe. Okay. Gut, bis dahin.
Johannes Franke: Ciao.
