Episode 54: Boyhood
Zu Beginn von Boyhood sehen wir den sechsjährigen Mason im Gras liegen und in den Himmel schauen, während Yellow von Coldplay erklingt. Dieses Bild repräsentiert wohl wie kein zweites die Haltung von Richard Linklaters Film. Es ist das Bild, das alle Kinoplakate schmückt, das jede Rezension, jede Kritik, jeden längeren Bericht begleitet; und tatsächlich ist es auch das Bild, das sich dem Zuschauer am stärksten einprägt. Und doch ist es innerhalb weniger Sekunden vorbei. Ein flüchtiger Moment, ein Augenblick, der keinen großen Pathos, keinen wahnwitzigen Symbolgehalt nach sich trägt; nur ein Augenblick im Leben eines Kindes, ein Augenblick, auf den in diesem Film noch viele weitere wunderschöne, erinnerungswürdige, banale und tiefgründige Augenblicke folgen werden.
Zwölf Jahre lang hat Richard Linklater an diesem Projekt gearbeitet, hat seinen Hauptdarsteller Ellar Coltrane einmal im Jahr aufgesucht, um gemeinsam mit ihm ein Stück Kindheit – später ein Stück Jugend und Adoleszenz – für die Leinwand zu erzählen. Nicht weniger als ein Mammutprojekt, das im Jahr 2002 seinen Anfang nahm und Ende 2013 rechtzeitig für den Kinostart in diesem Jahr abgeschlossen wurde. Eine gesamte Dekade auf Zelluloid gebannt, aber weder ein Jahrzehnt der Politik, noch eines der Gesellschaft oder der Kultur, sondern nur die Zeit eines Jungen, der durch Irrungen und Wirrungen des Lebens langsam zum Mann heranreift.
Ein Gimmickfilm also… und auch irgendwie ein größenwahnsinniges Projekt für eine einfache Coming of Age Geschichte. Zahlt sich ihr Größenwahn denn aus, Johannes?
Transkript
Um den Zugang für Menschen mit Behinderungen zu erleichtern und um eine Volltextsuche nach Themen zu ermöglichen, haben wir beschlossen unsere Gespräche auch als Transkription zur Verfügung zu stellen.
Allerdings muss man dazu sagen, dass die heutigen Techniken automatisiert Transkriptionen herzustellen, doch immer wieder an ihre Grenzen stoßen und streckenweise unlesbare Texte hervorbringen. Eine händische Korrektur der Texte, ist ein Aufwand, der die Möglichkeiten dieses Podcasts bei weitem übersteigt. Trotz dieser Nachteile, überwiegen für uns die Vorteile einer (wenn auch fehlerhaften) Verschriftlichung.
Sprecher 1
Bist du, uh, uh, uh, uh.
00:00:10:22 – 00:00:12:06
Sprecher 2
Herzlich willkommen.
00:00:12:21 – 00:00:19:00
Sprecher 3
Herzlich willkommen, liebes Publikum. Bei einer neuen Folge vom muss man sehen Podcast mit dem bezaubernden Johannes Franke.
00:00:19:02 – 00:00:22:14
Sprecher 2
Bezaubernd. Das ist das Schönste, das jetzt in mir gesagt hat.
00:00:23:19 – 00:00:25:08
Sprecher 3
Ich nenne es doch ständig bezaubernd.
00:00:26:03 – 00:00:35:21
Sprecher 2
Aber nicht an On Mike. Nein. Ja. Herzlich willkommen zum Muss man den Podcast mit dem wunderbaren, ganz großartigen Taylor wagen.
00:00:36:12 – 00:00:43:11
Sprecher 3
Aber ich habe dich in meinem Telefonbuch gespeichert. Unter Johannes. Bezaubernd. Damit ich dich von den anderen Johannes unterscheiden kann. Ja, Ja, Ja.
00:00:43:15 – 00:00:47:17
Sprecher 2
Oh Gott. Die armen anderen Johannes, die dir zuhören und denken. Oh nein, Ich bin nicht so.
00:00:48:06 – 00:00:49:14
Sprecher 3
Dass den anderen nette Dinge drin.
00:00:49:15 – 00:00:50:20
Sprecher 2
Okay, gut. Okay.
00:00:52:07 – 00:00:54:01
Sprecher 3
Aber bezaubernd bist nur du. Ach.
00:00:54:20 – 00:01:12:05
Sprecher 2
Nur wenn er die Schleimspur kurz wegwischen wollte, bitte. Also Folgendes Wir machen diesen Podcast, um jeweils den Horizont des anderen zu erweitern. Wir geben uns gegenseitig Filme auf. Wer das Konzept dieses Podcasts noch nicht verstanden hat oder das erste Mal einschaltet, würde.
00:01:12:06 – 00:01:23:13
Sprecher 3
Sagen jede Woche ist ein anderer Film dran und ein Vorschlag. Und diese Woche ist mein Vorschlag dran. Ich habe Johannes als Hausaufgabe Boyhood aus dem Jahr 2014 von Richard Linklater aufgegeben.
00:01:24:02 – 00:01:39:22
Sprecher 2
Was ein ganz großartiger Vorschlag war, weil sonst kommen immer nur so Sachen wie japanische undurchsichtige Filme, von denen man nicht weiß, worum es geht. Auch nach zweieinhalb Stunden nicht. Aber das war ein kleines bisschen eine erholsame Woche dieses Mal. Ja, ich.
00:01:39:22 – 00:01:57:06
Sprecher 3
Hatte bei der Auswahl schon das Gefühl, dass ich diese Woche im Gegensatz zu den den B Movies und schrägen Trash Perlen, die sonst empfehle, deinen Geschmack eher getroffen habe. Ja, aber wollen wir mal schauen und wollen wir diskutieren? Ich hoffe, wir finden Themen zum diskutieren, weil ich glaube der Film gibt einiges einiges her, was das betrifft.
00:01:57:15 – 00:02:08:22
Sprecher 2
Gibt einiges her. Ich hatte kurz Angst, dass wir, dass wir uns gegenseitig nur bestätigen werden. Aber ich kann mir vorstellen, dass es doch durchaus auch einiges gibt, worüber wir einfach reden können. Mit Sicherheit den Diskurs hoch.
00:02:08:22 – 00:02:15:16
Sprecher 3
Zur Not streiten wir über ihn, über die Schönheit und über die über die Schlechtigkeit der Jugend oder so etwas.
00:02:15:20 – 00:02:16:11
Sprecher 2
Das ist sehr gut.
00:02:17:05 – 00:02:21:21
Sprecher 3
Wie immer starten wir mit einem kleinen Einleitungstext und den werde ich mal hier vorlegen.
00:02:21:21 – 00:02:22:14
Sprecher 2
Für uns sein.
00:02:23:24 – 00:02:50:13
Sprecher 3
Zu Beginn von Boyhood sehen wir den 6-jährigen Mason im Gras liegen und in den Himmel schauen, während Yellow von Coldplay erklingt. Dieses Bild repräsentiert wohl wie kein zweites die Haltung von Richard Linklaters Film aus dem Jahre 2014. Es ist das Bild, das alle Kino Plakate schmückt, das jede Rezension, jede Kritik, jeden längeren Bericht begleitet. Und tatsächlich ist es auch das Bild, das sich für den Zuschauer am stärksten einprägt.
00:02:51:03 – 00:03:27:00
Sprecher 3
Und doch ist es innerhalb weniger Sekunden vorbei. Ein flüchtiger Moment, ein Augenblick, der keinen großen Pathos und keine wahnwitzigen Symbolgehalt nach sich trägt. Nur ein Augenblick im Leben eines Kindes. Ein Augenblick, auf den in diesem Film noch viele weitere wunderschöne, Erinnerungs würdige, banale und tiefgründige Augenblicke folgen werden. Zwölf Jahre lang hat Richard Linklater an diesem Projekt gearbeitet, hat seinen Hauptdarsteller Ella Coltrane einmal im Jahr aufgesucht, um gemeinsam mit ihm ein Stück Kindheit und später ein Stück Jugend und Adoleszenz für die Leinwand zu erzählen.
00:03:27:21 – 00:03:52:05
Sprecher 3
Nicht weniger als ein Mammutprojekt, das im Jahr 2002 seinen Anfang nahm und Ende 2013 rechtzeitig für den Kinostart in diesem Jahr im Jahr 2014 abgeschlossen wurde. Eine gesamte Dekade auf Zelluloid gebannt, aber weder ein Jahrzehnt der Politik noch eines der Gesellschaft oder der Kultur, sondern nur die Zeit eines Jungen, der durch Irrungen und Wirrungen des Lebens langsam zum Mann heranreift.
00:03:53:01 – 00:04:02:21
Sprecher 3
Ein Gimmick Film also. Und auch irgendwie ein größenwahnsinnige Projekt. Für so eine einfache Coming of Age Geschichte. Zahlt sich der Größenwahn denn aus?
00:04:02:24 – 00:04:26:22
Sprecher 2
Johannes Das ist eine ganz hervorragende Frage, aber auch eine sehr leichte Frage. Natürlich zahlt es sich aus, aber volle Kanne. Ja, es ist wirklich einfach nicht genug zu loben, dass man sich so was aufgibt und sagt Ich mache jetzt zwölf Jahre lang an unserem Projekt rum, ohne zu wissen, ob mir irgendjemand wegstirbt, ob ich weg sterbe, ob irgendwelche Umstände sich so ändern.
00:04:27:04 – 00:04:44:17
Sprecher 2
Ich habe gelesen, dass das Auto keine Verträge machen kann, länger als sieben Jahre. Das heißt, er konnte nicht mit denen vereinbaren. Okay, du bist am Ende des Projekts noch dabei. Ja, sondern er muss das Problem ja wissen. Einfach drauf vertrauen, dass die alle noch sagen Ja, klar, ich bin nicht nach zwölf Jahren noch dabei.
00:04:44:17 – 00:04:58:11
Sprecher 3
Und er hat ja auch ein bisschen vorgesorgt. Er hat ja zu Ivan Hock gesagt, der den nächsten Senior spielt, den Vater unseres Protagonisten. Zu dem hat er gesagt zu Ivan, falls ich kapiere in den nächsten Jahren Bitte, bitte, bitte bring dieses Projekt zu Ende.
00:04:58:14 – 00:05:13:21
Sprecher 2
Ja, es ist auch echt ein bisschen ein bisschen hart, diese Vorstellung und dann dieses Gespräch. Ich denke das also das ist so vor diesem Regisseur, in der Blüte seines Lebens. Ich auch. Also, ich meine, es ist ja nicht so viel jünger als er, oder? Also, die sind doch eigentlich.
00:05:14:14 – 00:05:29:15
Sprecher 3
Also, Richard Linklater ist 1960 geboren. Das heißt, dass er angefangen hat mit dem Film war er irgendwie so knapp über 50, dass es jetzt nicht unbedingt das Alter, wo man schon über Sterben nachdenkt. Und eben Rock ist tatsächlich doch zehn Jahre jünger hat er erst 1970 geboren.
00:05:29:17 – 00:05:30:23
Sprecher 2
Ja gut, okay, aber.
00:05:31:06 – 00:05:39:11
Sprecher 3
Aber trotzdem ist es eigentlich nicht der erste Gedanke, die man hat. Wenn man. Wenn man 50-jährigen Mann sieht, denkt man nicht daran, dass der in den nächsten zehn Jahren sterben könnte? Nein.
00:05:40:07 – 00:05:50:00
Sprecher 2
Aber es ist. Es ist natürlich verständlich, dass man vorsorgen möchte. Ja, seine Tochter hat sich ja auch nicht unbedingt durchgängig dafür begeistern können.
00:05:50:19 – 00:06:00:13
Sprecher 3
Die größten Probleme auf dem Weg scheinen mir tatsächlich mit Richard Linklater Tochter zusammenzuhängen, die er in der Rolle des Manta besetzt hatte. Die Schwester von unserem Protagonisten spielt.
00:06:00:17 – 00:06:07:16
Sprecher 2
Das ist schon so auch ein komisches Ding, so was zu machen, so seine Tochter dafür zu besetzen. Aber sie wollte unbedingt.
00:06:07:18 – 00:06:24:10
Sprecher 3
Ja, es war tatsächlich das Ding. Sie. Sie hat gerne getanzt. Sie hat gerne zu Britney getanzt, ist damit allen auf die Nerven gegangen. Und deswegen ist auch tatsächlich eine der ersten Szenen des Films ist sie wie sie morgens aufsteht und Mason, also unseren Protagonisten, nervt, in dem sie Upside Again singt.
00:06:24:17 – 00:06:27:18
Sprecher 2
Und es ist so schön. Es war so viel Spaß in der Hitze.
00:06:28:09 – 00:06:40:21
Sprecher 3
Und es ist so eine klassische Geschwister Situation, weil er ist total genervt, sagt Hör auf, hör auf, hör auf! Da kommt die Mutter rein und fragt Was denn hier los? Und Samantha fängt auf der Stelle an zu weinen. Nach diesen Worten.
00:06:40:23 – 00:06:44:00
Sprecher 2
Ich glaube, es ist Zufall.
00:06:44:16 – 00:06:48:15
Sprecher 3
Und als jemand, der eine jüngere Schwester hat, kann ich dieses dieses Problem durchaus nachvollziehen.
00:06:49:23 – 00:07:05:22
Sprecher 2
Dass es überhaupt schafft. Im Film ist es in den ersten Minuten schon, einem so viele nostalgische Momente in die Ohr zu hauen und einem so viel Gefühl dafür zu geben, was was Kindheit bedeutet. Und es ist vollkommen egal, ob es Amerika ist oder Deutschland. Das ist alles universal, was er erzählt und es ist so toll.
00:07:06:00 – 00:07:12:05
Sprecher 3
Aber es ist nicht unsere Nostalgie eigentlich, weil der Film, ich meine, der Film startet, der startet in der Zeit, in der wir Erwachsene waren.
00:07:13:13 – 00:07:14:11
Sprecher 2
Das ist das Krasse.
00:07:14:11 – 00:07:20:04
Sprecher 3
Das, dass wir hier eine Nostalgie wie 2000 Narayen sehen. Ja, und dann denke ich okay, was habe ich in der Zeit gemacht? Ich war kein.
00:07:20:11 – 00:07:20:22
Sprecher 2
Nein.
00:07:21:15 – 00:07:25:19
Sprecher 3
Ich war mitten im Studium. Ich war. Ich war. Ich war das. Was, was er am Ende des Films ist.
00:07:25:19 – 00:07:43:11
Sprecher 2
Genau. Das ist schon krass. Das ist so ein bisschen Miss Place, weil ich oft nicht weiß, wann sind wir denn eigentlich da? Jetzt einmal die Szene, wo Sie, so Obama, Plakate in Vorgärten verteilen. Da weiß ich dann immer okay, das ist die Zeit, aber eigentlich, und es ist ja auch intendiert von ihm. Anscheinend ist es sehr zeitlos.
00:07:43:14 – 00:08:07:06
Sprecher 3
Ja, diese Sprünge zwischen den einzelnen Jahren geschehen sehr schnell. Es gibt nicht irgendwie einen Anhaltspunkt für den Zuschauer. Jetzt sind wir ja weiter gesprungen, sondern die Geschichte scheint sich permanent in einem Fluss zu befinden, was ja durchaus auch ihrer Art zu drehen entspricht. Sie haben das wirklich so gedreht. Sie haben sich einmal im Jahr getroffen, Sie haben haben dann irgendwie so zwei Wochen Vorbereitung gehabt, wo Sie überlegt haben, wie Sie, wie Sie schreiben, was und was sie machen.
00:08:07:06 – 00:08:26:10
Sprecher 3
Richard Linklater hat natürlich das Skript geschrieben, aber hat sich wohl sehr stark beeinflussen lassen von dem, was sein Hauptdarsteller Ella auch erlebt, hat er doch in einem Gespräch gesagt. Ihm war es ganz wichtig, dass er Ella nicht zumuten will, was er nicht selbst erlebt hat. Das heißt, er will ihn immer da abholen, wo er sich gerade in seinem Leben befindet.
00:08:26:10 – 00:08:41:00
Sprecher 3
Und wenn er jetzt keine Ahnung mit dem 13 14-jährigen Ella hat und er hat zum Beispiel so was wie Alkohol noch nicht erfahren, dann will er das auch nicht einbauen. Mehr weil er will da wirklich er will, dass es authentisch ist. Und er will halt auch, dass sein Hauptdarsteller sich wohlfühlt mit dem, was er spielt und das spielen kann.
00:08:41:22 – 00:08:52:10
Sprecher 3
Ja, und dann haben sie sich auf jeden Fall mal zusammengesessen, haben diesen Scripted und haben haben drüber geredet. Wahrscheinlich war es wirklich am Anfang immer so ein Gespräch. Hey, wie geht es dir? Was hast du die letzten Monate gemacht? Erzähl mal ein bisschen aus deinem Leben.
00:08:53:02 – 00:08:53:12
Sprecher 2
Und.
00:08:53:16 – 00:09:22:04
Sprecher 3
Dann ist eben das Skript entstanden und dann haben sie gedreht und tatsächlich auch jetzt nicht, nicht total lang. Und sie haben halt so eine 15 Minuten 10 bis 15 Minuten Sequenz gemacht, pro Jahr. Und das, was davor war, war alles schon fertig geschnitten. Dann haben sie das einfach genommen und haben das da dran gepackt. Das heißt, es sind wirklich Episoden vorgegangen und am Schluss war der Film quasi fertig, weil sie haben dann die letzten 15 Minuten gedreht im Jahr 2013 und konnten den letzten Teil dran packen und sagen So.
00:09:22:08 – 00:09:23:19
Sprecher 2
Fertig, abgeschlossen, Geil.
00:09:24:07 – 00:09:39:21
Sprecher 3
Und die Schnitte zwischen den einzelnen Episoden wirken auch so es gibt keine keine Blenden, es gibt keine Jahres Einblendungen. Natürlich gibt es so Sachen, woran man das erkennen kann. Man man teilweise ändert er sich krass. Teilweise denkt man Wow, was in so einem Jahr alles geschieht in dem menschlichen Körper.
00:09:39:24 – 00:09:40:23
Sprecher 2
Ja, ja, ja.
00:09:41:09 – 00:09:45:15
Sprecher 3
Aber es ist halt auch manchmal so, dass man denkt ach, wo sind wir, ist schon wieder vergangen.
00:09:45:15 – 00:09:46:01
Sprecher 2
Genau.
00:09:46:09 – 00:09:51:24
Sprecher 3
Wo ist er gerade in der Zeit? Und das finde ich toll. Das ist ein tolles Gefühl, was dadurch erzeugt wird.
00:09:51:24 – 00:10:13:00
Sprecher 2
Und du versuchst ja als Linklater die die ganzen kulturellen Stichworte der Jahre irgendwie auftauchen zu lassen, wie so ein iPod oder so und du weißt aber nicht, was ist denn das, woran sich die Leute erinnern werden? In zehn Jahren total krass. Du hast ja gar keine Ahnung, was muss ich denn auftauchen lassen, damit das irgendwie Resonanz findet? Später aber irgendwie echt gut gemacht.
00:10:13:00 – 00:10:32:08
Sprecher 3
Dafür sehr echt treffsicher. Ich finde es sogar so treffsicher, dass man das Gefühl hat, wenn jemand jetzt ein Film über die 2000 und frühen 2010 machen würde, dann wären das in den meisten Fällen auch die Gadgets, die er platzieren würde. Ja, also was wir haben, ist genau das iPhone. Das hat der iPod am Anfang. Dann irgendwann wird das iPhone eingeführt.
00:10:32:17 – 00:10:38:19
Sprecher 3
Wir haben Harry Potter Buchpremiere, den fünften, den sechsten Tag, glaube ich da Halbblut Prinz.
00:10:39:09 – 00:10:39:21
Sprecher 2
Keine Ahnung.
00:10:39:21 – 00:11:01:17
Sprecher 3
Wo übrigens Linklaters Tochter auch etwa etwas spröde war als Darstellerin. Sie wollte sich nämlich auf Teufel komm raus nicht verkleiden und war halt. Als das gedreht wurde, war sie halt so 13 14. Also quasi so der Übergang von von Kindheit zur Pubertät. Und da gibt es ja viele Sachen, die man uncool findet. Und sie fand es halt total uncool, im Harry Potter Kostüm aufzulaufen.
00:11:01:17 – 00:11:13:18
Sprecher 3
Deswegen haben wir diese Szene, wo alle kostümiert sind und sie aber nicht sind, sie halt so normal angezogen ist. Und das war ihr wirklich wichtig, dass sie da nicht eigentlich irgendwie als Harry Potter Fangirl rumlaufen muss.
00:11:14:23 – 00:11:41:22
Sprecher 2
Aber es ist wiederum authentisch. Das finde ich halt spannend, weil tatsächlich all diese Entscheidungen, die von den Schauspielern kommen, irgendwie natürlich zur Authentizität beitragen. Und das ist großartig. Und auch was, was die anderen Schauspieler, also Ethan Hawke, der bestimmt kein Problem damit hat, sich in was er sich vielleicht ein Dino Kostüm zu stecken. Aber es ging darum, dass auch er Sachen mit einbringt, die er irgendwie aus seinem Umfeld linklater.
00:11:41:22 – 00:11:51:18
Sprecher 2
Und wir haben ja selber so Väter, die bestimmte Sachen durchmachen gemacht haben, was wiederum die Figur von ihr Hawk irgendwie beeinflusst hat. Was ich spannend finde.
00:11:51:19 – 00:12:04:22
Sprecher 3
Ja, total. Also man merkt dem Film einfach an, dass Linklater sehr wichtig war, Dinge aus dem Leben zu greifen und dabei auch nicht zu sehr zu übertreiben. Das ist die größte Story eigentlich von seiner Tochter. Die wollte sterben.
00:12:05:06 – 00:12:06:01
Sprecher 2
Ja, genau.
00:12:06:02 – 00:12:28:20
Sprecher 3
Lass meine Rolle bitte sterben. Ich denke, das passt nicht ins Erzählen hier. Alltag. Wir können nicht so eine große, so ein großes Melodram damit einbauen. Ich will alltägliche Dinge erzählen. Und das ist ja auch die Haltung des Films. Erzählt ganz oft Banalitäten und kleine Geschichten aus dem Leben, die auch wirklich so en passant einfach passieren. Dann sitzt er halt mal mit seinen Kumpels und trinken Bier und sie unterhalten sich und machen Witze.
00:12:29:01 – 00:12:29:04
Sprecher 2
Ja.
00:12:29:15 – 00:12:43:12
Sprecher 3
Dann ist er halt auf einer Party und lernt da irgendwie ein Mädchen kennen. Und dann im nächsten Jahr erfahren wir erst das, dass er jetzt mit ihr zusammen ist. Offensichtlich schon. Ja genau das passieren einfach so kleine Dinge und der Film lebt natürlich von diesen kleinen Dingen, von so, von diesen Alltäglichkeiten.
00:12:44:08 – 00:13:07:14
Sprecher 2
Es ist wirklich toll, wie wie nebenbei Sachen erzählt werden, selbst die großen Sachen selbst wenn der betrunkene Stiefvater dann irgendwann auftaucht und das Ganze irgendwie problematisch wird. Selbst das ist nicht im großen Hollywood Melodram gemacht, sondern es immer noch top down, was ich irgendwie sehr spannend finde, weil sie natürlich im richtigen Moment sagt Ja, jetzt hauen wir ab.
00:13:07:22 – 00:13:29:01
Sprecher 2
Was also ein Hollywoodfilm würde sagen, sie versucht es noch und so, und dann kommt ein großes und dann bringt er weit oben und große Gewalt und so, aber natürlich im wahren Leben. Wenn nun einigermaßen 50 bist als Frau, sagst du, der hat mir gerade mehrere Gläser an die Wand geworfen, ich verschwinde. Ja, und das, finde ich, hat so viel Stärke dadurch.
00:13:29:03 – 00:13:30:00
Sprecher 2
Ja, super.
00:13:30:11 – 00:13:49:07
Sprecher 3
Ja, er will einfach keine übertriebenen Geschichten erzählen, sondern er will und er will auch erzählen, dass es irgendwie anfängt, dass es weitergeht. Das ist ganz banal ausgedrückt. Das ist das Leben. Es gibt kein großes Intro und kein großes Outro, sondern wir wissen, er greift sich irgendwie so ein Moment aus diesem Leben und erzählt. Und er startet auch mitten rein.
00:13:49:16 – 00:14:09:12
Sprecher 3
Sechs Jahre ist er alt, als der Film anfängt. Wir erfahren nicht, woher er kommt und was passiert ist. Und quasi so in der Geschichte, die dann langsam sich so aufbaut, erfahren wir was los ist, nämlich, dass er eben mit seiner Mutter und seiner Schwester zusammenlebt, in Wien, in Texas, irgendwo im kleinen Ort. Und dass seine Mutter von seinem Vater getrennt ist, weil es beginnt damit, dass sein Vater ihn abholt.
00:14:09:21 – 00:14:30:19
Sprecher 3
Und das muss nicht groß vorbereitet werden. Wir wissen genau, davor ist ganz viel passiert. Offensichtlich. Vater und Mutter haben sich gestritten, haben sich entfremdet, haben, haben sich getrennt. Die Kinder hängen noch am Vater, ein zweiter ist eigentlich egal. Der Film steigt halt ein in diese Geschichte, mitten im Leben. Und der endet auch so, Der Film endet halt an ganz stinknormalen schönen College Tag und wenn das College angefangen hat.
00:14:30:19 – 00:14:50:10
Sprecher 2
Aber es gibt da kein kein Ziel worauf es hinsteuert, wo man sagt okay, das muss jetzt, na ja, bis auf er geht halt aufs College. So, aber du hast dann wiederum einen so Szenen Ausblick in okay, so geht es weiter und das wird jetzt irgendwie genau so weitergehen, wie wir die letzten zweieinhalb Stunden oder wie lang der Film ist, uns das angeschaut haben.
00:14:50:15 – 00:15:00:05
Sprecher 2
Und das finde ich in diesem Falle für manche Filme stört es mich manchmal ein bisschen, aber in diesem Fall, weil es ja auch Konzept ist und so und ich darf mich voll reingeben kann, finde ich es total gut.
00:15:00:07 – 00:15:24:22
Sprecher 3
Ja, was natürlich spannend ist, ist, dass wir hier so eine komprimierte Zeit vor uns haben und dieses man kann Gimmicks finden, dass an dem einen, an dem einen Darsteller festgehalten wurde. Aber ich finde, es gibt diese Momente, wo das saugut funktioniert. Wenn wir den etwas älteren Jugendlichen messen, dann siehst und du siehst dann, es gibt einfach diesen Moment, wo du sein Gesicht siehst und die Kamera fängt gerne sein Gesicht an und hält einfach auch mal drauf, wenn er nachdenkt.
00:15:25:02 – 00:15:42:12
Sprecher 3
Ja und du? Merkst du siehst das Gesicht des Kindes darin wieder. Und das ist natürlich auch nur so ein Gedankenstrom aktiviert wird einfach drüber nachdenkt. Krass, was aus diesem Kind geworden ist und wie er sich entwickelt hat. Und wir sehen ihn ganz am Anfang als unschuldiges Kind, das sich einfach nur wünscht, dass Papa und Mama wieder zusammen sind.
00:15:43:08 – 00:15:58:24
Sprecher 3
Und dann sehen wir, wie er sich über die Zeit entwickelt hat. Aber wir sehen immer noch Spuren dieses Kindes in seinem Blick, in seinem Gesicht und das sinkt. Also ist es wirklich stark. Es ist mehr als nur ein Gimmick. Es ist wirklich toll, dass wir einen Darsteller haben und dass wir immer wieder diese Spuren von dem Kind in dem jungen Erwachsenen sehen.
00:15:59:06 – 00:16:23:13
Sprecher 2
Ich finde es aber gar nicht mal so wichtig, dass der Film Boyhood heißt, was er auch noch mal gesagt hat. Der Film könnte auch Vater oder Mutter Hund heißen. Halt die Entwicklung. Es ist halt einfach eine Zeit und erzählt, wie bestimmte Dinge funktionieren in der Entwicklung und nicht nur im Moment. Ja, deswegen finde ich auch so wahnsinnig spannend, wie sie sich entwickelt, die Mutter sich entwickelt, wie die Tochter sich entwickelt, wie der Typ sich entwickelt, mit dem sie zusammenkommt.
00:16:23:13 – 00:16:35:19
Sprecher 2
Der Professor. Das sind ja Sachen, die die auch durch die Jahre hinweg eben auch eine spannende sich auch im Gesicht wieder spiegeln und so was ja alles in Entwicklung macht. Es ist schon.
00:16:35:19 – 00:16:59:04
Sprecher 3
Toll. Man merkt, dass Linklater ein Gespür hat für seine Figuren und seine Figuren. Auch alle respektiert auch. Auch wenn der Film sehr radikal die Perspektive meistens einnimmt. Also es gibt so einige Momente, die wirklich sehr, sehr radikal aus der Perspektive meistens erzählt werden. Am stärksten finde ich das in der Szene, in der Olivia seine Mutter mit diesem, mit diesem Alkoholiker Arschloch verheiratet ist.
00:16:59:04 – 00:17:19:01
Sprecher 3
Dieser Brock und sie kommen halt irgendwann nach Hause und sehen, die Garage ist halb geöffnet und sie liegt auf dem Boden und sie rennen hin und fragen Mama, alles okay? Und dann hören und sehen sie halt im Hintergrund, das dieser Bilder steht und sagt Ja, alles in Ordnung. Deine Mutter macht nur so ein großes Drama. Sie ist hingefallen und wir wissen natürlich genau was da passiert ist, dass das eine House of Relationship ist.
00:17:19:19 – 00:17:32:10
Sprecher 3
Aber wir sehen es halt aus seiner Perspektive. Und er ist immer noch ein Kind. Ja, er versteht es. Wahrscheinlich, weil er es ja, er ist ja neun Jahre alt oder zehn Jahre alt, aber es wird trotzdem sehr radikal aus seiner Perspektive erzählt.
00:17:32:22 – 00:17:52:14
Sprecher 2
Das heißt, es gibt kein Vorher und es gibt kein Nachher, kein richtiges und kein keine ordentliche Auflösung oder eine Erzählung, wie Mutter und Stiefvater sich irgendwie weiß ich nicht das Verhandeln oder so was. Und das finde ich sehr stark in dem Moment. Ja, weil du weißt, das passiert alles nur in deinem Kopf. Die Ergänzung der Situation.
00:17:53:04 – 00:18:06:00
Sprecher 3
Ist toll und trotzdem bringt er unglaublich viel Empathie für diese vermeintlichen Figuren mit. Olivia zum Beispiel. Ja, die auch. Also das haben wir sowieso perfekt getroffen. Ein politischer Akt, großartig gespielt.
00:18:06:00 – 00:18:06:18
Sprecher 2
Wird ganz toll.
00:18:06:22 – 00:18:31:02
Sprecher 3
Und als als starke Mutter, die auch die trotzdem immer noch eigene Ziele hat und auch für diese eigenen Ziele kämpft. Weil das ist eigentlich so ein bisschen der Aufhänger der Geschichte, dass sie nach Houston ziehen, nachdem sie halt in diesem kleinen Ort gelebt haben. Und sie ziehen dahin, weil sie studieren will. Sie will einfach, sie will irgendwie raus aus dem, aus der Tretmühle, in der sie gerade ist, wo sie nicht genug Geld hat für ihre Familie und und und.
00:18:31:02 – 00:18:37:02
Sprecher 3
Ständig, irgendwie am Existenzminimum knabbert. Es ist auch eine Geschichte aus einer einfachen Arbeiterschicht.
00:18:37:03 – 00:18:37:17
Sprecher 2
Ja, genau.
00:18:37:17 – 00:18:47:12
Sprecher 3
Aus dem einfachen Arbeitermilieu. Und dann wird eben auch erzählt, parallel nicht nur, wie Mason erwachsen wird, sondern wie sie versucht, sich irgendwie ihren Platz im Leben zu erarbeiten.
00:18:47:12 – 00:18:47:16
Sprecher 2
Ja.
00:18:48:01 – 00:19:04:09
Sprecher 3
Sie hat offensichtlich viel Pech mit den Männern. Am zwei große Beziehungen, die erzählt werden, neben der Beziehung zu Zoe meistens Vater. Ja, und das ist eben dieser Bill, der ganz, ganz zentral ist, wo sie eine Zeit lang bei diesem Professor dann im Haus leben, mit seinen.
00:19:04:11 – 00:19:06:22
Sprecher 2
Mit seinen Kindern zusammen, die einem dann sehr leid tun.
00:19:06:24 – 00:19:35:24
Sprecher 3
Ja, und er ist Alkoholiker und extrem gewalttätig und das ist einfach krass. Also. Und die zweite Beziehung? Es wird deutlich unaufgeregter erzählt. Es kommt auch relativ zum Ende, als Mason schon ein Jugendlicher ist. Und da erfahren wir gar nicht, ob es zu direkter Gewalt in der Beziehung kommt. Es gibt eigentlich nur diesen einen, einen harten Moment, wo es nach Hause kommt, so als 14 15-jähriger und sein Stiefvater Jim dann zu ihm sagt Es ist mein Haus, meine Regeln.
00:19:36:15 – 00:19:42:10
Sprecher 3
Und er ist mittlerweile schon älter und kann eigentlich ziemlich cool entgegensetzen. Du hast mir nichts zu sagen. Du bist nicht mein Vater.
00:19:42:16 – 00:19:49:10
Sprecher 2
Ja, und im nächsten um, wenn das ja wieder vorbei ist, sehen wir, dass sie sich getrennt haben.
00:19:49:13 – 00:19:50:17
Sprecher 3
Die Beziehung ist einfach vorbei.
00:19:50:19 – 00:20:12:11
Sprecher 2
Jetzt sind sie einfach vorbei. Und das finde ich auch wundervoll. Ganz starker Moment. Vielleicht sollte man das echt öfter machen, auch wenn man keine nicht so ein Gimmick Film macht, sondern dass man wirklich einfach, wenn man inszenatorisch, dass man so ein paar Sachen Mut hat zu überspringen und zu sagen so, den Rest füllt bitte selbst auf, liebes Publikum, ihr wisst, der rastet aus dem Sohn gegenüber.
00:20:12:17 – 00:20:21:15
Sprecher 2
Also wird das wohl keine besonders gute Beziehung geworden sein. Und es gibt Gründe, warum die sich trennen. Und jetzt, ein Jahr später, die haben sich getrennt. So muss ich nicht erzählen.
00:20:22:14 – 00:20:39:21
Sprecher 3
Und Olivia kriegt dann ja auch ihren wirklich starken Moment ganz am Schluss. Also auch einen sehr traurigen Momenten, wenn Mason auszieht und sie sitzt da und und er freut sich halt aufs College zu gehen und sie fängt dann bitterlich an zu weinen und er fragt, was los ist und sie meinte Für mich ist das, für mich ist das der schlimmste Moment überhaupt.
00:20:39:21 – 00:20:56:14
Sprecher 3
Und ich, ich weiß nicht, wo ich hin soll und ich hatte mir eigentlich mehr erhofft. Und jetzt? Jetzt bin ich 40 und jetzt sind die Kinder aus dem Haus und als nächstes sterbe ich. Ja, aber Mason dann halt auch als junger Erwachsener schon als genauer Beobachter springst du dann nicht ein bisschen und 40.
00:20:56:14 – 00:20:57:00
Sprecher 2
Jahre oder.
00:20:57:00 – 00:21:08:01
Sprecher 3
So? Ja, genau, das ist ein ganz toller Moment, weil man natürlich auch merkt, wie diese Frau, die halt wirklich gekämpft hat und die wirklich ein hartes, anstrengendes Leben hat, jetzt irgendwie auch so ein bisschen verzweifelt ist, weil.
00:21:08:01 – 00:21:08:07
Sprecher 2
Ja.
00:21:09:06 – 00:21:15:06
Sprecher 3
Für sie wahrscheinlich auch noch mal ein neuer Lebensabschnitt beginnt, wenn sie da einfach nicht genau weiß, wie sie damit umgehen soll. Ja.
00:21:15:20 – 00:21:20:16
Sprecher 2
So dieser Satz. Ich dachte, da wäre mehr. Ja, weil das ist so ein trauriger Satz.
00:21:20:23 – 00:21:26:01
Sprecher 3
Ja, aber andererseits, so wie wir sie kennengelernt haben, wissen wir, da ist auch mehr.
00:21:26:01 – 00:21:26:22
Sprecher 2
Ja, genau.
00:21:26:22 – 00:21:44:18
Sprecher 3
Das ist jetzt nicht so, dass man, dass man den Film Schatten sich dann Gedanken macht und denkt Oh Gott, das ist jetzt total tragisch, sondern das ist auch so eine Momentaufnahme und ich glaube, so wie sie uns präsentiert wird, sie ist halt wirklich ein starker Mensch und sie ist wirklich durch schwere Zeiten gegangen und hat es immer geschafft, ihre Familie zusammenzuhalten.
00:21:45:20 – 00:21:52:22
Sprecher 3
Ich gehe davon aus, dass sie einfach das genauso wie bei allen anderen, die in diesem Film vorkommen, ihr Leben weitergehen wird und sie auch was findet für sich.
00:21:53:01 – 00:22:18:03
Sprecher 2
Ja, genau. Ja, spannend. Also ich finde es gerade bei ihr auch. Die Entwicklung bei ihm ist natürlich klar von kleiner Junge bis 18-jähriger. Also ich meine, es ist natürlich eine große Entwicklung, ja hörbar allein, aber auch bei ihr. Ich finde gerade bei ihr, dass sie gleich an zweiter Stelle was die Entwicklung und die Veränderungen im Körper und im Gesicht und in der Art und Weise die Welt zu sehen und so betrifft.
00:22:18:03 – 00:22:19:10
Sprecher 2
Das ist schon wirklich gut gemacht.
00:22:19:15 – 00:22:43:10
Sprecher 3
Es gibt tatsächlich einen Moment dabei, wo ich denke, der Film macht es ihr eigentlich schwer. Der Film macht es ihr so ein bisschen schwer. Und zwar gibt es das das Problem, das wir am Wir haben dieses übergreifende Thema. Es geht um Eltern, die getrennt sind und wir haben einen klassischen Wochenend Vater, der alle zwei Wochenenden da ist, dann vielleicht mal jedes Wochenende aber der nicht wirklich präsent ist.
00:22:43:10 – 00:23:08:04
Sprecher 3
Und es gibt sehr oft diese Kontrastierung von dem harten Alltag, den sie haben mit zum Beispiel den Stiefeltern. Die Arschlöcher sind mehr in Geldsorgen. Und so weiter. Und dann diese krasse Romantisierung von der Zeit mit ihrem Vater. Es gibt ganz viele Szenen, die wirklich wunderschön gemacht sind mit toller Musik, die dann spielt und super Kamera, wo wir einfach sehen, wie sie unbeschwerte Momente mit ihrem Vater haben.
00:23:08:16 – 00:23:23:24
Sprecher 3
Und der Film hinterfragt dabei natürlich ein bisschen wenig. Ja, das ist alles echt scheiße. Situation für die Mutter ist dieser Wochenend Vater, der den Spaß mit den Kindern hat und wo alles schön und romantisch ist, natürlich, weil er hat keinen Alltag mit den Kindern.
00:23:24:00 – 00:23:25:11
Sprecher 2
Keine Verantwortung mit der Frau.
00:23:25:15 – 00:23:43:13
Sprecher 3
Keine Verantwortung in der Form. Und es gibt die Momente, wo das thematisiert wird, dass er halt wirklich, dass es halt wirklich scheiße ist, wie wie er seine Familie im Stich gelassen hat und eigentlich immer noch im Stich lässt. Ja, am und wie auch auf dem Egotrip ist dabei. Aber es wird vor allem auch romantisiert, weil es eben meistens Perspektive ist.
00:23:43:13 – 00:24:00:02
Sprecher 3
Und für ihn ist sind diese diese Wochenenden mit dem Vater sind so eine totale Erholung vom Alltag und zum Rausreißen aus diesem, aus diesem teilweise schlimmen Alltag teilweise langweiligen Alltag und wo er einfach nur er selbst sein kann. Dass das erzählt der Film ja ganz genau.
00:24:01:01 – 00:24:25:21
Sprecher 2
Ja, ist schon toll, aber ich kann schon am Anfang zumindest wenn der da sein Songwriter Ding durchzieht, kann ich als Zuschauer sehr gut aus dieser Perspektive des Jungen wieder rausgehen und sagen Ach du Scheiße, was zieht die Nummer also durch? Oh mein Gott, nein, tut es nicht. Schrecklich. Aber er fängt sich ja dann auch. Und das finde ich ganz toll, dass der Film das macht.
00:24:26:01 – 00:24:27:18
Sprecher 3
Aber. Aber wie er Es macht es auch noch mal?
00:24:27:21 – 00:24:28:17
Sprecher 2
Ja, genau.
00:24:28:18 – 00:24:42:18
Sprecher 3
Es ist einfach. Ja. Also er macht ja eigentlich die krasseste Entwicklung durch den Anfang. Also dieser Songwriter ist, der nimmt ein bisschen politisches Engagement, hat seine Kinder halt immer bei dem zu dem Zeug mitnimmt, was er gerade macht. Ja, genau. Sie müssen für ihn die die Obama Plakate aufstellen.
00:24:43:09 – 00:24:44:19
Sprecher 2
Ich finde es super Szene. Es ist.
00:24:45:06 – 00:24:50:12
Sprecher 3
Eine sehr lustige Szene, wo sie dann wo Mason ganz unbedarft ans Haus von Mann mit einer konföderierten Flagge.
00:24:50:12 – 00:24:50:20
Sprecher 2
Geht.
00:24:51:22 – 00:24:53:18
Sprecher 3
Und ich kann nicht erschießen, wenn ich will.
00:24:54:16 – 00:25:06:21
Sprecher 2
Es ist so krass und dann kommt der Vater, kommt und sagt Los, schnell, das ist mein Ding. Da weg und kommt er, dieses McCain Ding ist geil!
00:25:07:00 – 00:25:17:02
Sprecher 3
Und dann schleppt er sie in die WG, wo er mit diesem Kumpel lebt, wo sie halt wechselnde Ausflüge haben und Drogen offen rumliegen und so und wirklich nichts aufgeräumt ist.
00:25:17:04 – 00:25:39:05
Sprecher 2
Ja und das ist ja der Moment, wo ich denke, das könnte jetzt eine ganz schlechte, ungute Richtung gehen. Aber auch das vermeidet der Film, das zu sehr zu übertreiben und zu sehr da reinzugehen, dass das jetzt irgendwie, dass er die Kinder so versaut oder so, sondern es ist schon irgendwie, dass er doch genug Verantwortungsbewusstsein für den Moment hat, das irgendwie hinzukriegen.
00:25:40:05 – 00:25:42:20
Sprecher 2
Aber eben Struggle. Und das finde ich gut erzählt.
00:25:42:20 – 00:25:52:08
Sprecher 3
Und dann wandelt er sich, indem er irgendwann Annie kennenlernt, die er heiratet, seine neue Frau, mit der er auch ein Kind kriegt, das ist als Mädchen so 15, 16 ist.
00:25:53:03 – 00:25:58:13
Sprecher 2
Was aber ganz schwer zu glauben ist, weil die irgendwie bisher was ich das Bild von ihm habe, passen die nicht zusammen?
00:25:59:11 – 00:26:20:09
Sprecher 3
Sie Sie kommt aus dem offensichtlich sehr konservativen ländlichen Raum und sie nehmen sie auch. Also sie nehmen die Kids mit zu ihren Eltern. Was was total schräg ist, weil ihre Eltern sind spielen so super Großeltern auch für die Kinder, die gar nicht gar nicht mit ihnen verwandt sind. Und dann schenken sie ihm ein Gewehr und machen mit ihnen Schießübungen.
00:26:21:03 – 00:26:33:22
Sprecher 2
Auch weil er kriegt erst die Bibel und dann das Gewehr und man denkt sich die ganze Zeit Ach du Scheiße, Wie, wie war, ist das an der Wahrheit in Texas dran? Das ist schon echt.
00:26:34:02 – 00:26:37:05
Sprecher 3
Das ist, glaube ich, ziemlich klassisch. Texanischer Hinterland.
00:26:37:05 – 00:26:38:05
Sprecher 2
Das ist hart.
00:26:38:07 – 00:27:03:22
Sprecher 3
Ja, das ist. Das ist aber genau so, Wie viel erleben? Und der Film macht es tatsächlich. Das finde ich super, auch wenn es überhaupt nicht meine Lebenswelt wiederspiegelt. Ich finde, der Film macht das sehr wertneutral. Er zeigt sie, er zeigt sie als ja, nicht als Rednecks. Also es sind offensichtlich auch gebildete und sehr konservative Menschen und er zeigt sie nicht so als Totalausfall, sondern das ist einfach die Lebensrealität von der.
00:27:03:22 – 00:27:04:13
Sprecher 2
Das ist er.
00:27:05:03 – 00:27:06:09
Sprecher 3
Von den Bildern.
00:27:06:18 – 00:27:23:12
Sprecher 2
Dass die beiden Extreme sind, er zum Teil aus diesem Landstrich, das ist unglaublich. Aber das stimmt. Wenn du als Texaner das anschaust und für dich das Lebensrealität ist, siehst du da keine Kritik mehr, weil das nicht, weil da nicht so drauf gedrückt wird und das nicht als Problem dargestellt.
00:27:23:17 – 00:27:49:17
Sprecher 3
Ich finde es gut, dass er das wertneutral macht. Gut, dass er das auch nicht als Problem darstellt, weil es sind es. Weißt du, es sind keine schlechten Menschen, die wir repräsentieren. Ja, wir sind es sind keine schlechten Menschen. Und da gibt es dieses Gespräch von Mason mit seinem Vater und Mason fragt ihn dann so aber du weißt, es ist so einer von diesen komischen Konservativen, weil Mason Senior war halt davor wirklich so der Rebell, der Songwriter, der politischer Aktivisten, der halt irgendwie den Tag gelebt hat.
00:27:49:17 – 00:28:01:17
Sprecher 3
Und plötzlich hat er eine Frau und Habibi und dann hat er dieser, diese Schwiegereltern, die wirklich ganz traditionell konservativ leben, die mit Sicherheit auch nicht wollen würden, dass man Obama Plakat bei ihnen aufstellt.
00:28:01:21 – 00:28:23:18
Sprecher 2
Genau. Ja, das ist krass. Also ich finde es schon, das wird auch gar nicht so genauer auseinandergenommen. Es gibt nur einmal dieses Gespräch am See, wo er dann auch ein Steine schmeißt und so wo, wo er eben seinen Vater fragt Wie ist das jetzt mit Gott und so? Bist du jetzt so einer von denen? Und der das natürlich verneint.
00:28:23:18 – 00:28:30:16
Sprecher 2
Aber aber diese Haltung dann auch immer Toleranz auf das Wort dafür, Ambiguitätstoleranz?
00:28:30:21 – 00:28:53:05
Sprecher 3
Ja, hat er im Traum, finde ich ja, er verurteilt seine Figuren nicht, auch die, die ein bisschen schräger drauf sind. Also so richtig schräge Figuren gibt es halt nicht. Es ist aus dem Leben gegriffen, aber er hält sich sehr mit dem Urteil zurück. Also natürlich hassen wir irgendwann Jim, weil er seine Frau schlägt und weil er seine Kinder bedroht und weil er, weil er eine Amokfahrt macht mit dem Auto.
00:28:53:17 – 00:29:06:08
Sprecher 3
Aber auch das ist alles nicht so dramatisch erzählt, wie es klingt, wenn ich es nicht wiedergebe, sondern es wird halt einfach erzählt, wie es passiert. Und wir kriegen halt auch erzählt, dass das ein Mannes mit Problemen mit Alkoholproblemen ganz banal genau.
00:29:07:03 – 00:29:35:19
Sprecher 2
Und das ist es spannenderweise nicht weniger wirkungsvoll, nur weil es nicht so dramatisch krass erzählt ist und die ganze Zeit irgendwie jemand entgegen schreit oder plärrt oder du irgendwie ständig eine Knarre in der Fresse hast als Zuschauer im Kino. Es ist nicht weniger wirkungsvoll. Ganz im Gegenteil. Streckenweise, streckenweise würde der Vater viel realistisch, gruseliger der Stiefvater, als als es wäre, wenn er.
00:29:35:19 – 00:29:45:20
Sprecher 2
Wenn er dieses große Drama machen würde, was in Hollywood natürlich. Das finde ich schon beeindruckend. Und da kann man sich oft ein Beispiel nehmen, wenn man Filmemacher ist.
00:29:46:04 – 00:30:06:08
Sprecher 3
Der Film schafft es halt auch, diese beklemmenden, subtilen Momente einzufangen. Zum Beispiel ganz am Anfang, als Sie gerade geheiratet haben. Und dann sitzen sie alle zusammen im Restaurant, und Olivia und Bill erzählen von ihrem Urlaub in Europa und der Sohn von Bill spielt an einem Messenger. Na ja, und dann sagt Bill einfach nur Habe ich dir nicht gesagt, du sollst das wegnehmen.
00:30:06:08 – 00:30:21:05
Sprecher 3
Man merkt, dass da so eine Dynamik zwischen Vater und Sohn ist, die von Angst geprägt ist. Und das ist so und es ist, wenn man, wenn man den Rest noch nicht gesehen hat, das wirkt ganz kurz, noch subtil und man kann es auch irgendwie verpassen. Man sieht halt, dass der Sohn offensichtlich sehr viel Respekt und auch Angst vor seinem Vater hat.
00:30:21:05 – 00:30:44:22
Sprecher 3
Aber das war es dann auch. Dann ist die Situation vorbei und dann später, wenn wir die anderen Momente sehen, wo er so ausrastet, wo er sie anpöbelt, weil sie nicht genug im Garten gearbeitet haben, wo man merkt, dass er das ist, dass es ihm um Kontrolle und Macht geht. Dann denkt man noch mal in diesem Moment und das ist ja okay, es ist ergibt es so ein Gesamtbild, das irgendwie irrsinnig ist und offensichtlich ist seine sein Verhalten wird schlimmer, wenn er alkoholisiert ist.
00:30:44:22 – 00:31:00:17
Sprecher 3
Und dann erleben wir auch das Krasseste überhaupt. Die Kids sagen dann auch Also Mason fragt seinen Stiefbruder ist er schon mal so ausgerastet? Und er sagt dann Nee, so krass noch nicht. Also das war jetzt wirklich das Härteste, was wir bis jetzt von ihm erlebt haben. Man weiß aber genau, es kann noch schlimmer kommen.
00:31:00:19 – 00:31:30:21
Sprecher 2
Ja, krass. Ja, ich finde es bei der erste Einführung dieser neuen Kinder, die dann in die Familie kommen, durch den Stiefvater merkt man das einfach wirklich dick. Der Kontrast im Spiel zwischen den Kindern, die bei der Mutter aufgewachsen und den Kindern, die bei dem Stiefvater aufgewachsen sind. Du merkst, welche darunterliegende Emotion entweder Angst oder eben einigermaßen vertrauen. Na ja, das sind so die beiden Extreme, die da aufeinander treffen und das wird einem nicht sehr ausführlich erzählt.
00:31:30:21 – 00:31:39:16
Sprecher 2
Aber du hast das sofort, du spürst das sofort und das ist echt eine gute Regiearbeit, einfach für die Kinder, die Kinder. Da irgendwie hinzukriegen, genau das zu spielen, das schon toll.
00:31:39:20 – 00:32:03:19
Sprecher 3
Ich finde es krass, wie es Linklater geschafft hat, mit den Kids zusammenzuarbeiten. Auch mit seiner Tochter Laura, die wirklich großen Momente in dem Film hat. Also man kann zuerst mal darüber lächeln, dass sie, dass er seine eigene Tochter besetzt hat. Und ihr erster Auftritt ist halt auch wirklich dieses ob es was wirklich albern ist. Aber sie spielt auch total überzeugend, wie sie vom jungen Mädchen zur erwachsenen Frau wird.
00:32:03:19 – 00:32:07:05
Sprecher 3
Sie soll ja die ältere Schwester sein von Messen.
00:32:07:05 – 00:32:08:14
Sprecher 2
Und sie ist nur ein paar Monate älter, das ist.
00:32:08:14 – 00:32:21:10
Sprecher 3
Nur ein paar Monate älter. Sie soll ein Jahr älter sein und aber auch sie machten Entwicklung durch. Und es gibt wirklich ein paar ganz schöne Momente mit ihr. Zum Beispiel ganz toll, wenn sie mit ihrem Vater zusammen über Verhütung reden.
00:32:21:21 – 00:32:22:17
Sprecher 2
Aber das ist so groß.
00:32:22:18 – 00:32:38:19
Sprecher 3
Mason Senior fragt sie Hey, ich habe mitgekriegt, dass ein Freund und jetzt müssen wir mal reden. Und dann ist es dieser Moment, wo er versucht, sie über Verhütung aufzuklären und sie wissen will, ob sie verstanden hat, dass sie verhüten soll, wenn sie. Wenn sie Sex hat, weil er ist jung, Vater geworden und schief gegangen. Er und er will das verhindern.
00:32:38:21 – 00:33:04:04
Sprecher 2
Und sie ist, so gut sie sehe ich Ich habe das Gefühl, eigentlich habe ich das Gefühl einer Szene beizuwohnen, die improvisiert und völlig frisch auf diese Schauspielerin trifft. Aber es ist ja nicht alles gescriptet. Sie hat alles vorher und es ist wirklich richtig gut, authentisch bis ins Letzte. Es ist so gut. Ethan Hawke Wie der das macht, ist auch so authentisch.
00:33:04:04 – 00:33:05:18
Sprecher 2
Es ist unglaublich gut gemacht.
00:33:06:01 – 00:33:23:02
Sprecher 3
Hier gibt es tatsächlich einen der wenigen Momente, der nicht gescriptet ist, der gelassen wurde, der aber auch nicht improvisiert ist, sondern der einfach entstanden ist. Nach dem Gespräch finden Sie das beide so komisch, dass Sie beide lachen müssen. Und zwar nicht mehr in ihren Rollen, sondern sowohl Lorelai als auch Ethan müssen einfach kichern, weil das so ein unangenehmes Gespräch war.
00:33:23:07 – 00:33:31:12
Sprecher 3
Es so unfreiwillig komisch war. Auch ein bisschen. Und das haben sie drin gelassen. Und das wird wirklich eine Zeit lang gehalten, die da sitzen und einfach drüber lachen. Und das ist so eine absurde Situation.
00:33:31:17 – 00:33:43:02
Sprecher 2
Das ist so süß und ich habe mich die ganze Zeit gefragt Was will Linklater hier dem Film überlassen? Seine Tochter aufzuklären über.
00:33:44:17 – 00:33:53:21
Sprecher 3
Also wenn er das ernst genommen hat, was er gesagt hat, dann offensichtlich nicht, sondern vielleicht hat er ein halbes Jahr vorher genau dieses unangenehme Gespräch mit Ihnen, hat das verarbeitet.
00:33:53:24 – 00:33:57:00
Sprecher 2
Vielleicht.
00:33:57:00 – 00:34:06:19
Sprecher 3
Er hat ja Linklater hat ja tatsächlich den Plan, Mason eher so auch auf die musikalische Schiene zu bringen. Und dann hat Ella irgendwann angefangen, Interesse an Fotografie zu entwickeln.
00:34:06:24 – 00:34:07:11
Sprecher 2
Toll.
00:34:07:11 – 00:34:22:23
Sprecher 3
Und dann hat er gesagt okay, dann machen wir Fotografie, das Steckenpferd von Mason, weil da kannst du durchaus, das kannst du spielen. Also ich glaube ihm war das schon sehr wichtig, das die seine jungen Schauspieler an der Hand genommen werden und das auch machen können was sie tatsächlich begeistert noch nicht tatsächlich bewegt.
00:34:23:06 – 00:35:03:15
Sprecher 2
Ah, wundervoll. Das ist auch so ein ganz unangenehm gutes, schlechtes, schrecklich schwieriges Gespräch mit dem Lehrer, der da in der Dunkelkammer dann sagt Ich muss deine Fotos, aber du musst mehr Ambitionen an den Tag legen, sonst wird das nichts. Und er installiert so zwischen ganz unangenehmen, ganz unangenehmer Ansprache und Aber natürlich hat er recht. Und es ist so ich kann es ganz lange nicht einsortieren, das Gespräch, weil ich nicht genau weiß, ob der Lehrer jetzt über die Linie hinausgeht oder ob er, ob er an der richtigen Stelle abbiegt und sagt Du musst einfach ein bisschen arbeiten und der biegt an der richtigen Stelle ab.
00:35:03:15 – 00:35:09:10
Sprecher 2
Aber weiß so ah, da kommt so ein paar Sprüche, wo man denkt Nein, machen wir nicht in die Richtung, bitte.
00:35:09:17 – 00:35:31:15
Sprecher 3
Ich glaube, es ist auch so ein bisschen das, was zwischen Lehrern und Schülern immer passiert. Ja, das ist halt auch so ein klassisches Alltags Erlebnissen. Lehrer, der einen Schüler sieht, das Gefühl hat, das ist ein Schüler, der da, der was kann und der nutzt sein Potenzial nicht und ich bring den jetzt mal auf die richtige Bahn. Ich muss dem, dem es nur am dem es nur die richtigen Worte gesagt hat, dann wird das schon was.
00:35:32:03 – 00:35:38:19
Sprecher 3
Und dann, aber dann, dann ist es halt, ist halt nicht so einfach. Und dann fangen sie an zu striegeln und irgendwie reinzukommen.
00:35:40:17 – 00:35:59:21
Sprecher 2
Um und der Schauspieler macht das auch wirklich gut. Also dieser Struggle ist einfach irgendwie ersichtlich dann, wenn er versucht nach Worten zu finden, zu suchen und das Richtige zu finden, wo er dann mal landen kann, wo dann? Wo er dann in ihm sieht, in dem Jungen sieht. Okay, er weiß, was ich meine. Und hier bitte nur mach was draus.
00:36:00:01 – 00:36:27:16
Sprecher 3
Na vielleicht noch mal zu sagen zu den Dialogen. Es ist eigentlich in ganz vielen Momenten ein klassischer Linklater Film. Ja, Linklater dreht Talk Movies der Linklater Film wird geredet und es war ununterbrochen und viel und es wird über Banalitäten geredet, über Alltägliches aber auch. Es wird philosophiert und es gibt auch diese Momente immer wieder, wo man das Gefühl hat okay, jetzt kommt doch so ein bisschen einfach der klassische Linklater durch.
00:36:27:21 – 00:36:39:14
Sprecher 3
Und wo es auch so ein bisschen. Also um eine kleine Kritik reinzubringen, wo so ein bisschen Laber Movie wird, das war von sich selbst als sehr künstlerisch und sehr intellektuell und besonders haltenden Männern.
00:36:39:23 – 00:36:39:24
Sprecher 2
Und.
00:36:40:00 – 00:37:01:07
Sprecher 3
Frauen Followern. Und die Frauen nicken und sagen Oh ja, ja, das sind interessante Gedankengänge. Und das ist natürlich vor allem die Szene, in der Mason dann China kennenlernt, die seine Freundin wird. Sie lernen sich halt auf einer Party kennen und da hält er so einen wirklich sehr langen philosophischen Monolog. Und sie ist einfach nur angetan, sagt dann irgendwann auch Du bist schräg, aber irgendwie ist das ja auch cool.
00:37:02:11 – 00:37:17:07
Sprecher 3
Das ist schon so typisch Linklater und Linklater lässt gerne mal seine Philosophie doziert tun raushängen an Filmen. Das ist bei Before Sunrise und bei den anderen. Wie Film gibt es auch diese Momente, wo man das Gefühl hat, er lässt einen hocken, ein bisschen zu viel palavern.
00:37:17:09 – 00:37:17:17
Sprecher 2
Ja.
00:37:18:01 – 00:37:24:17
Sprecher 3
Und Julie Delpy ein bisschen zu viel zuhören und ist auch so ein bisschen selbstverliebt in diese philosophischen Monologe.
00:37:24:21 – 00:37:38:13
Sprecher 2
Mehr Ja, ich finde aber, dass er, dass er es schafft, die richtigen philosophischen Themen so neu anzunehmen für so einen 14, 15, 16-jährigen, der dieses Gespräch, was Sie ganz am Schluss haben.
00:37:38:19 – 00:37:39:02
Sprecher 3
Ja.
00:37:39:03 – 00:37:48:07
Sprecher 2
Du sollst nicht den Moment ergreifen, sondern der Moment ergreift dich. Das ist so ein Erstsemester Gespräch. So und so Philosophie. Guck mal, ich habe guten.
00:37:48:12 – 00:37:57:11
Sprecher 3
Ein neues. The moment just like it. All right right now, you know. Das sagt Mason, und sie sagt ja.
00:37:58:01 – 00:38:05:07
Sprecher 2
Alles ist so gut. Ich finde es super. Das ist so ein Moment von ihr. Okay, gut. Entwickelt mal den Gedanken weiter.
00:38:05:15 – 00:38:18:11
Sprecher 3
Ich weiß nicht, wie sehr manchmal da tatsächlich dargestellt werden soll. Das ist jetzt so diese diese Allwissenheit der Jugend, oder ob es tatsächlich einfach ein Linklater ist, der das cool findet und so einen Monolog mit einzubauen.
00:38:18:15 – 00:38:37:07
Sprecher 2
Er weiß nicht, keine Ahnung, Die Wirkung ist da, egal wo es herkommt. Ich finde es super süß. Ja, und auch in dem anderen Gespräch, was du vorhin angedeutet hast, was ich zuerst mal kennenlernen, da irgendwie sitzen und und er so philosophiert. Es wäre natürlich schön gewesen, wenn es mehr Gespräch gewesen wäre statt Monolog. Da hast du natürlich recht.
00:38:38:00 – 00:38:56:16
Sprecher 3
Also er Texte sich schon ziemlich zu und das ist halt auch so ein Bild. Es ist natürlich ein Klischeebild, was oft Filme vermitteln, was damit zusammenhängt, so dass man Pixie Dream gar nicht verstanden, dass der Nerd, der ein bisschen verrückt ist, einfach nur die Frau finden muss, die sich von ihm Zulauf hat. Und dann wird alles gut.
00:38:57:00 – 00:39:15:05
Sprecher 2
Ja, ja, das ein bisschen, aber. Aber er ist während des Films nicht so gestört. Aber natürlich, also retrospektiv, jetzt betrachtet, das natürlich recht. Da hätte er vielleicht ein bisschen mehr den Frauen Raum geben können, auch was, was blicken zu lassen und nicht nur einfach dazusitzen und zu staunen.
00:39:15:22 – 00:39:52:14
Sprecher 3
Er ist tatsächlich relativ zurück, was das betrifft, das gibt Linklater Filme, die deutlich extremer sind, auch mit dem bemüht philosophischen Monologisieren. Ich, ich. Mag Linklater total. Ich finde es ein ganz großartiger Regisseur. Also Leute, nehmt das auch als Empfehlung für andere. Richard Linklater Filme natürlich nicht, bevor Trilogie ja auch irgendwie so ein bisschen so ein Projekt ist, das sich über einen großen Zeitraum erstreckt, wo er einfach mal in Sunrise, bevor Sunset Midnight erzählt, wie ein wie zwei Leute einen Hook und sich in verschiedenen Lebensabschnitten begegnen und miteinander reden und halt auch einfach nur unterwegs sind und sich zusammen unterhalten.
00:39:53:10 – 00:40:02:22
Sprecher 3
Toller tolle Filme, aber da ist es deutlich stärker als in Boyhood, dass sie einfach über Philosophie und über Politik und über Religion oder große Themen reden.
00:40:02:22 – 00:40:17:01
Sprecher 2
Wollen, dass sie im Grunde nur Langlauf laufen. Auch sie laufen ja wirklich nur den Fluss entlang oder oder wo durch die Stadt oder Naja, das ist halt da kann da passiert ja auch nicht viel. Das passiert ja richtig viel in diesem Film im Vergleich zu so wie vor Ort.
00:40:17:01 – 00:40:32:10
Sprecher 3
Und noch krasser. Also zum Beispiel in Walking Life, Der einfach nur anderthalb Stunden philosophisches Monologisieren ist auch ganz großartiger Film. Ich glaube aber nicht, dass da werden nur die großen, die großen Themen behandelt. Okay, und jede Szene strotzt nur so vor philosophischen Gehalt.
00:40:33:10 – 00:40:54:18
Sprecher 2
Und das ist etwas, was mir so oft fehlt, wenn ich noch, wenn ich so Dialoge schreibe. Ich mache da was. Ja, immer mal wieder fünf verschiedene Sachen und ich habe das Gefühl, ich könnte es viel mehr einsetzen. Aber, aber ich habe da schon Respekt vor, weil das schon. Mir fällt das nicht leicht und ich habe das Gefühl, das ist schon eine ganz eigene Fähigkeit, es so wirklich philosophische Gespräche zu Es.
00:40:54:18 – 00:40:56:18
Sprecher 3
Ist auch schwierig, weil’s so prätentiös.
00:40:56:18 – 00:40:56:22
Sprecher 2
Ist.
00:40:57:05 – 00:41:21:24
Sprecher 3
So schnell wie einfach ein Text aus dem Drehbuch wirkt. Ja, genau, Leute über Alltäglichkeiten reden lässt, einen stottern lässt, mich stolpern lässt in ihren Gedanken, dann wirkt das halt authentisch. Aber wenn Sie anfangen, ein großes metaphysisches Konzept zu entwickeln, dann bist du als Zuschauer ganz schnell da und denkst so okay, Wikipedia, ein paar dozieren noch ein bisschen mehr, das kann ich auch in der Vorlesung haben.
00:41:23:19 – 00:41:35:05
Sprecher 2
Deswegen und auch gemeinsam überhaupt auf den Gedanken zu kommen, auf so einer großen Masse, dass man nicht den Monolog hat, sondern einen Dialog, der super philosophisch sich aufbaut. Ja, das find ich schon spannend.
00:41:35:05 – 00:41:53:13
Sprecher 3
Das passiert ja auch selten. Meistens ist es wahrscheinlich auch in der Realität so, dass einer sehr viel redet und der andere sehr viel zuhört, weil Gesprächs Dynamiken hat. Oft so, dass wenn einer glaubt, die Welt jetzt erklären zu müssen, dass der andere irgendwann nur noch ermattet da sitzen sagt Ja, ja, ja, du hast recht. Interessant. Okay, sehe ich vielleicht anders, aber ihr ja.
00:41:54:08 – 00:41:57:17
Sprecher 2
Vielleicht sollten wir unsere Dialoge mal analysieren.
00:41:57:17 – 00:42:09:02
Sprecher 3
Daraufhin untersuchen und ich glaube, es ist so eine Krankheit von Anfang 20-jährigen. Egal ob sie Philosophie studieren, nicht Das stimmt, dass sie glauben, die Welt erklären zu können und das dann auch sehr ausschweifend machen, wie wir das.
00:42:09:03 – 00:42:09:18
Sprecher 2
Ja auch gemacht.
00:42:09:18 – 00:42:14:22
Sprecher 3
Ganz viel Ich auch auf jeden Fall. Ich glaube, das sind wir alle schuldig. Männer wahrscheinlich mehr als Frauen.
00:42:15:11 – 00:42:39:00
Sprecher 2
Ja, ich würde gerne auf die Kamera kurz eingehen, weil es ist ja auch so, dass Linklater sich er hätte sich auch in den Fettnapf begeben können zu sagen jedes Jahr, was gibt es denn Neues an Technik? Was nehmen wir denn dieses Jahr von der Kamera? Und ich habe es ein bisschen erwartet. Ehrlich gesagt, ich habe erwartet, dass man im Bild sieht, dass jetzt das digitale Zeitalter beginnt, dass jetzt die Entwicklung, aber es hat alles nicht gemacht.
00:42:39:00 – 00:42:51:08
Sprecher 2
Er hat einfach gesagt, ich gehe konstant auf 35 Kodak und habe da einen ganz bestimmten Stock, den ich benutze, damit alles im gleichen Spektrum, in den Farben und in der Wiedergabe. Und so weiter ist.
00:42:51:09 – 00:42:52:23
Sprecher 3
Gott sei Dank.
00:42:52:23 – 00:43:25:17
Sprecher 2
Ja, man muss sagen, Gott sei Dank. Aber mich hat es auch ein bisschen mehr als auch ein bisschen gefehlt, die Entwicklung dahingehend ein kleines bisschen wenigstens sehen zu können, obwohl ich mir einbilde, dass man es ein bisschen sieht, sogar. Aber vielleicht ist das nur nur die Ausstattung und so, die das wirklich einfach, weil weil die Mode ja andere Farben nach vorne bringt und andere Art und Weise auszustatten und so, insofern gab es die Entwicklung schon, aber wollte visuell noch mehr Impact haben, was die Zeit betrifft.
00:43:26:07 – 00:43:33:22
Sprecher 2
Aber ich gebe ihm vollkommen recht, wenn er jetzt angefangen hätte mit einer Digitalkamera die ersten Digitalkameras zu benutzen, das wäre katastrophal geworden. Ja.
00:43:34:04 – 00:43:41:09
Sprecher 3
Und das war wohl ein bisschen auch ein Struggle beim Drehen, weil sie haben halt zehn zwölf Jahre getrieben. Ja, sie hatten dann irgendwann total veraltete Technik.
00:43:41:09 – 00:43:42:09
Sprecher 2
Auf, na ja, klar.
00:43:42:12 – 00:43:57:22
Sprecher 3
Also was weiß kein Mensch mir mehr eingesetzt hat. Aber ich glaube, es ist gut, dass sie das so gemacht haben. Ich glaube, es ist gut, dass Sie es nicht übertrieben haben mit den Referenzen auf die Zeit, in der Sie sich gerade befinden, konnten Sie wahrscheinlich auch gar nicht so, weil wie gesagt, keiner wusste genau, was jetzt tatsächlich bleibt.
00:43:57:22 – 00:43:58:11
Sprecher 2
Was bleibt.
00:43:58:17 – 00:44:09:05
Sprecher 3
Und uns fallen vor allem die Sachen auf, die geblieben sind. Wahrscheinlich gibt es noch mehr so kleine Spots, aber uns fällt natürlich das erste iPhone auf unseren iPod auf. Wir merken Eier. Harry Potter Stimmt, das war eine große.
00:44:09:05 – 00:44:27:08
Sprecher 2
Sache und bestimmte Musik Einlagen also neu gewählt. Das, weil sie ja wirklich immer in diesem Jahr nur das benutzen, was in diesem Jahr oder kurz davor rausgekommen ist und das irgendwie dann einfach das markiert. Natürlich habe ich nicht im Kopf, an welcher Song genau rausgekommen ist, aber es gibt ein Gefühl für die Sachen wirklich und das finde ich toll.
00:44:27:08 – 00:44:51:19
Sprecher 3
Und es ist so eine tolle Songauswahl. Wir haben Coldplay Blink von Editors, Slim Links, Flaming Lips, Knaller Barkley, die man heute zum Beispiel kaum noch kennt, Wilco, Lady Gaga, Foo Fighters, Arcade Fire, Pharrell Williams. Man merkt schon, es gibt. Es ist auch so ein kleiner Sprung über die Pop und in die Popgeschichte von 2008 bis in die 2010 Narayen.
00:44:51:22 – 00:45:05:16
Sprecher 3
Ja, und es wärmt so mein Herz, weil so viel tolle Musik in dem Film ist und auch ganz oft so passende Musik. Also beim Einleitungstext habe ich ja schon diese Eröffnungsszene erwähnt, wo dann Yellow von Coldplay läuft. Ja, so ein toller, berührender Moment.
00:45:05:16 – 00:45:30:01
Sprecher 2
Absolut, ja. Aber wenn wir uns in der Kritik noch mal ganz kurz zurückziehen ich habe so ein bisschen das Gefühl, das spielt ja nur so Texas und so ein bisschen in die Grenze ist nicht weit nach unten zum Nachbarland Mexiko, wo man eigentlich doch ein bisschen erwarten würde, dass ein paar mehr farbige Menschen auftauchen.
00:45:30:04 – 00:45:51:10
Sprecher 3
Es ist ein sehr, sehr weißer Film, das stimmt. Und es gibt auch, dass das schrecklich ist. Die einzige Geschichte, die in diesem Kontext Rasta erzählt wird, ist so eine sehr merkwürdige, rein spannende Geschichte, die man fasst, die fast zu prätentiös wirkt und so drauf gesetzt und drauf gestimmt. Und man weiß gar nicht so genau, was man damit anfangen soll.
00:45:51:10 – 00:46:04:04
Sprecher 3
Ich finde sie tatsächlich eher so, die schwächere Szene des Films. Und zwar gibt es diesen diesen Typen, der irgendwann am Anfang bei bei Olivia das Haus sauber macht.
00:46:04:04 – 00:46:25:01
Sprecher 2
Es ist nicht, es ist nicht am Anfang. Es ist schon relativ fortgeschritten. Der Film. Er macht es für sie genau. Er zerlegt so Rohre außerhalb des Hauses und sagt Ja, kommen wir. Das ist ziemlich verrottet und das sieht nicht gut aus. Und so, und sie ist schon Professorin geworden. Und dann sagt sie ihm Du solltest dringend irgendwie dir Bildung besorgen und vermittelt ihm irgendwie Zeug.
00:46:25:04 – 00:46:49:11
Sprecher 3
Ja, weil er auch irgendwie cool ist. Sie sagt auch, er ist irgendwie nett und intelligent und versucht versucht was zu schaffen. Das. Und dann haben wir eben ganz am Ende, wenn Mason gerade seinen High School Abschluss hat und zum College gehen will, sind sie im Restaurant und essen da. Und dann kommt dieser Typ noch mal im Anzug und sagt so Hey, ich weiß nicht, ob Sie sich an mich erinnern, aber wir hatten damals dieses Gespräch und das hat mich wirklich bewegt und deswegen habe ich was gemacht.
00:46:49:11 – 00:46:51:15
Sprecher 3
Und jetzt schmeiß ich diesen Laden hier.
00:46:52:00 – 00:47:15:09
Sprecher 2
Also ich finde an sich den Gedanken, jemanden wieder auftauchen zu lassen. Jahre später so zu sagen, schon seit 2005 zu denken Ah ja, cool, wir etablieren jetzt diesen einen Typen hier und dann kommt er am Ende wieder vor und sagt Ich habe zwar gesagt, aber als es ausgerechnet ein Mexikaner ist, sieht es so aus, der dann irgendwie auch.
00:47:15:09 – 00:47:22:08
Sprecher 2
Der hat ja auch einen Akzent, der dann sich bei der weißen Frau bedankt, dass sie ihm geholfen hat. Ich weiß.
00:47:22:08 – 00:47:36:09
Sprecher 3
Nicht. Ich finde es echt ein bisschen flach. Ja, ich finde, es ist auch so, es ist so eine filmische Dramaturgie und ich glaube, es soll natürlich auch vorbereiten darauf, dass sie dann nachher so verzweifelt ist. Versiegeln Sie da diesen Typen, der dann sagt Hey, ich habe es geschafft. Und er hat es wirklich weit gebracht.
00:47:36:09 – 00:47:36:16
Sprecher 2
Mir.
00:47:37:01 – 00:48:09:04
Sprecher 3
In diesem kurzen Zeitraum dann verstärkt ihr Gefühl, stehen geblieben zu sein. Mehr in Ihrer Welt soll vielleicht auch dazu dienen. Ich weiß, es ist eigentlich ein zu billiges Mittel. Dramaturgisches Mittel für einen so guten Film. Spannend wäre gewesen, wenn Sie diese Figur einfach als Freund von ihr etabliert hätten. Ja, wenn er öfter vorgekommen ist, immer mal wieder so einbauen können, dass sie, wenn sie nur kurz über ihn redet oder so, und dann sagen sie Wir gehen in sein Lokal essen und es wäre besser gewesen, es gibt nicht diesen, diesen ex Machina Moment, dass.
00:48:09:04 – 00:48:09:16
Sprecher 2
Da die.
00:48:09:16 – 00:48:12:03
Sprecher 3
Figur steht, die wir vor zehn Jahren gesehen haben.
00:48:12:18 – 00:48:36:00
Sprecher 2
Ja, ja, ein bisschen. Obwohl es für mich ein schöner Moment war, wo ich ihn gesehen habe, gedacht, Aber den kenne ich doch. Es so man hat. Vor allem, weil man im Film während man damit geht und man eigentlich nur zweieinhalb Stunden vor dem Fernseher sitzt, hat man das Gefühl, wirklich was mitzuerleben. Und wenn er dann wieder auftaucht, hat man das Gefühl, einer lang weit entfernten Erinnerung, die wieder hochkommt.
00:48:36:03 – 00:48:41:16
Sprecher 2
Was natürlich völliger Blödsinn ist, weil ich habe ihn ja nur zehn Minuten vorher gesehen, aber so das Gefühl, was es beträgt, ist.
00:48:41:16 – 00:48:43:17
Sprecher 3
Gewissermaßen, wie der Film mit Zeit.
00:48:43:17 – 00:48:44:11
Sprecher 2
Spielt, der.
00:48:44:11 – 00:49:08:02
Sprecher 3
Zeiträume erzählt. Das ist total faszinierend. Es ist auch wirklich ein kurzweiliger Film, obwohl es das Movie ist, obwohl die ganze Zeit eigentlich nur geredet wird. Und es steckt halt auch voller schöner Momente. Also es ist so, es ist schon auch ein viel Gotovina. Man fühlt sich die ganze Zeit wohl, auch wenn wenn wenn schlimme Dinge passiert sind. Es gibt so viele Momente und auch ganz viele kleine Momente, die einfach so dieses Wohlfühlen auslösen.
00:49:08:07 – 00:49:24:24
Sprecher 3
Zum Beispiel wenn. Wenn Mason, wenn wenn sie umgezogen und nach der Trennung und Mason kommt auf eine neue Schule und weiß überhaupt nicht, wo er hin sollen, was er machen soll. Dann kommt in den Klassenraum rein. Die Lehrerin sagt Ja, setz dich mal hin, da der Typ da, der kann dir helfen. Und dieser Typ sagt einfach nur so Hey du, welcome to!
00:49:24:24 – 00:49:25:18
Sprecher 3
Das sagst.
00:49:26:12 – 00:49:26:14
Sprecher 2
Du.
00:49:26:14 – 00:49:32:17
Sprecher 3
So einfach und sich dann ein und das ist einfach so ein schöner Moment, weil man erfindet irgendwie Leute, erfährt Freunde und.
00:49:32:17 – 00:49:33:03
Sprecher 2
Genau.
00:49:33:19 – 00:49:47:20
Sprecher 3
Und diese kleinen Momente. Der Film steckt voll davon, auch wenn Mason von seinem Arschloch Stiefvater unfreiwillig die Haare abgeschnitten kriegen und dann wirklich frustriert in der Klasse sitzt und irgendein Mädchen vorne lässt ihn dann Brief zu kommen, wo drinsteht Hey, ich finde deine Frisur süß.
00:49:48:14 – 00:49:49:14
Sprecher 2
Das ist super.
00:49:49:18 – 00:49:55:20
Sprecher 3
Das sind einfach so kleine Momente, die ständig ständig diesen Feel Good Movie versprühen.
00:49:55:22 – 00:50:16:08
Sprecher 2
Genau. Und eben nicht immer auf was kann am schlimmsten jetzt noch passieren, sondern eben was ist was? Was sind das für schöne Momente, die zwischendurch irgendwie das Leben noch mal lebenswert machen und von einem Moment zum nächsten tragen. Und natürlich passieren auch schlimme Dinge, aber aber wohldosiert und so dosiert, wie’s im Leben nun mal ist, wenn du nicht gerade wirklich richtig Pech hast.
00:50:17:03 – 00:50:54:06
Sprecher 3
Ich finde es tatsächlich schön, massiven Hogg zu dem Film gesagt hat Das hat er gesagt. Gerne mal vorlesen. Tolstoi jetzt in Scoop I Ford before sunrise, was the most unique finde. I would be part of Patrick has entgeht mir in something evan more strange doing für young boy, die edge of selber talks about why du recon stay, also die Edge of twelve talks about videogames eins sieben team online Winnie ask girls and it be the same acta to watch des Voice and body move to a little bit like time labs photography of human being.
00:50:54:09 – 00:50:54:18
Sprecher 3
Ja.
00:50:55:10 – 00:51:01:05
Sprecher 2
Das hat er gesagt. Oh, wow. Ja, genau. Das muss ein ganz eindrucksvolles Erlebnis gewesen sein.
00:51:02:10 – 00:51:20:16
Sprecher 3
Ja, und es überträgt sich auch tatsächlich aufs Publikum. Also, ich weiß nicht, wie es dir ging, aber ich hatte immer wieder diese Momente, wo ich gedacht habe. Ach ja, und vor einer halben Stunde habe ich ihn so klein gesehen und jetzt ist er so ein Teenager mit Emo Frisur. Ja, es gibt auch diese eine Stimme und die Pubertät meint es aber nicht gut mit ihm.
00:51:20:16 – 00:51:25:08
Sprecher 3
Er denkt mal eine Szene später auch Gott sei Dank besser geworden.
00:51:25:20 – 00:51:39:00
Sprecher 2
Es ist so geil, weil man wirklich voll mit ihm mitgeht. Aber man geht auch mit dem Mutter mit. Und ich finde, ich finde es wirklich wichtig, dass der Film nicht nur Boyhood heißt, sondern eigentlich auch Mutter und Vater heißen kann, weil das wirklich, wirklich einen großen Teil ausmacht.
00:51:39:00 – 00:51:41:00
Sprecher 3
Funfact Er wollte ihn eigentlich zwölf Years nennen.
00:51:41:04 – 00:51:42:01
Sprecher 2
Oh Gott, ja dann.
00:51:42:01 – 00:51:48:12
Sprecher 3
Ein Jahr bevor er rausgekommen ist, zwölf Years a Slave und hat voll abgesahnt bei den Oscars. Und dann war klar okay, das kann ich nicht mehr machen.
00:51:48:12 – 00:51:50:04
Sprecher 2
Das geht nicht. Ja.
00:51:50:12 – 00:52:05:01
Sprecher 3
Und zum Thema prophetische Gabe dieses Films und Improvisation Ja, der einzige wirklich improvisierte Moment war laut Ethan Hawke der, wo Sie darüber diskutieren oder philosophieren, ob es wohl einen neuen Star War’s Film geben könnte.
00:52:05:01 – 00:52:09:11
Sprecher 2
Nachdem der Film wohl ein Jahr nach dem Film raus kam? Oder gab es einen neuen Star War’s Film oder was genau?
00:52:09:15 – 00:52:15:19
Sprecher 3
Es war auf jeden Fall. Als der Film gedreht wurde, war nichts davon zu sehen. Und dann ist ja Star War’s explodiert.
00:52:15:20 – 00:52:41:19
Sprecher 2
Kurz darauf wurde ein ganz, ganz wundervoll süßen und und aber auch so a schwierigen Moment, wo das Kind dann irgendwann fragt Es gibt keine Magie oder auf der Welt. Und jetzt, in dem Moment gibt es keine Elfen. Richtig? Und Vater versucht immer irgendwie die Magie oben zu halten und irgendwie zu sagen Na ja, nee, jetzt nicht. Aber hier, das ist doch.
00:52:41:23 – 00:52:48:01
Sprecher 2
Guck mal, so ein Wal ist doch auch was. Weniger magisch an einen großen Wal, der sonst so aufgebaut singen.
00:52:48:01 – 00:52:48:13
Sprecher 3
Kann.
00:52:48:13 – 00:52:49:01
Sprecher 2
Und er.
00:52:49:02 – 00:52:51:09
Sprecher 3
Verständigt und da tief im Ozean.
00:52:51:22 – 00:53:01:04
Sprecher 2
Und versucht, ihm die Magie zu erhalten, ohne zu sagen Ja, es gibt Elfen, weil es gibt halt keine Elfen. Und das finde ich eine ganz, ganz tolle Szene. Ja, es ist so großartig.
00:53:01:08 – 00:53:19:23
Sprecher 3
Auch die ganz simple Szene, wo ganz am Anfang, wenn man Mason Senior, die beiden Kinder, obwohl es nicht so abgesprochen war, zu ihr nach Hause bringt, dann Olivia und Mason im Garten stehen und diskutieren und die beiden Kinder gucken durchs Fenster ein Wort und sie haben nur, dass sie diskutieren. Und Mason fragt so ein bisschen verzweifelt, wohl wissend Glaubst du, Dad wird heute Abend hier übernachten?
00:53:20:13 – 00:53:28:02
Sprecher 3
Und ich schon etwas abgeklärter, schon etwas abgeklärter. Samantha sagt dann Nee, du, ich glaube nicht, dass sie hier übernachten wird.
00:53:28:10 – 00:53:35:01
Sprecher 2
Sie hat sowieso einen guten Humor. Ja, die Tochter hat wirklich einen guten Humor bekommen. Finde ich ganz toll. Und sie bringt ihn auch gut rüber. Also.
00:53:35:10 – 00:53:50:23
Sprecher 3
Ich glaube, man merkt auch so zwischendurch, dass sie sich hat. Oder Linklater hat es ganz gut geschafft, ihr genervt sein wahrscheinlich von dem Projekt in ihre Rolle zu schreiben, weil sie ist so in der Mitte des Films, dass sie oft einfach nur die genervt hat, einfach keinen Bock hat und aufgeteilt ist. Und es passt natürlich auch zur Pubertät.
00:53:50:23 – 00:53:57:12
Sprecher 3
Absolut, dass man keine Lust hat auf die Erwachsenen, keine Lust auf die Gespräche. Und so weiter. Ja.
00:53:57:20 – 00:54:16:15
Sprecher 2
Ja, ach, ganz, ganz liebevoll. Auf diese ganzen Situationen, die man einfach erlebt, wenn man aufwächst. Und dann, was Eltern mit ihren Kindern erleben, wenn sie aufwachsen. Das ist wirklich ganz liebevoll erzählt. Ich mags total. Eigentlich könnten wir schon mal zu unseren Top drei umschwenken, oder Das.
00:54:16:20 – 00:54:20:15
Sprecher 3
Passt ganz gut auf dich. Also zu unseren Sängerinnen.
00:54:20:19 – 00:54:32:07
Sprecher 2
Ich will mal ein einen Moment unsere Top drei so.
00:54:32:15 – 00:54:34:04
Sprecher 3
Top drei Coming of Age.
00:54:34:08 – 00:54:35:21
Sprecher 2
Ja, Coming of Age.
00:54:35:21 – 00:54:36:18
Sprecher 3
Natürlich war es auch nicht.
00:54:37:05 – 00:54:47:07
Sprecher 2
Ein ein Genre was, was schon seit Ewigkeiten bedient wird in der Filmwelt, weil es einfach auch eine der spannendsten Themen ist, die man so einem Film geben kann.
00:54:47:07 – 00:55:00:14
Sprecher 3
Also Entwicklung von einem Kind zum Erwachsenen und ja, zum Jungen erwachsen. Ich glaube, das ist auch ganz wichtig. Es gibt so viele Kinderfilm und Teenager Filme da draußen. Ja, ich glaube, man darf nicht den Fehler machen, alles was ein Teenager Film ist, zu Coming of Age zu zählen.
00:55:00:15 – 00:55:01:05
Sprecher 2
Das stimmt.
00:55:01:15 – 00:55:23:00
Sprecher 3
Weil das Wesentliche beim Coming of Age Film ist natürlich, wie jemand erwachsen wird. Das heißt, jemand wächst an den Dingen, die er erlebt. Und das kann auf vielfältige Weise passieren. Das kann, es kann einen großen Zeitraum umfassen. Das kann so ein Film sein wie Boyhood, der das einfach mal in zwei Stunden über zwölf Jahre erzählt. Das kann aber auch ein Film sein, der tatsächlich sich nur mit einem Abend beschäftigt oder einem Tag.
00:55:23:00 – 00:55:31:02
Sprecher 3
Das kann auch funktionieren. Wichtig ist aber trotzdem, dass man das Gefühl hat, dass der Protagonist oder die Protagonistin an dem reift, was da geschieht in der Handlung.
00:55:31:22 – 00:55:35:07
Sprecher 2
Und ich habe wieder Filme, so viele Filme, dass ich mich nicht entscheiden kann.
00:55:35:07 – 00:55:47:10
Sprecher 3
Ich habe auch ganz viele Ich das ist nämlich auch so ein Ding. Bei Coming of Age Filmen ist die Bandbreite sehr groß und Coming of Age Film kann mit einem 7-jährigen Protagonisten sein, genauso wie mit einer 20-jährigen Protagonistin.
00:55:47:15 – 00:55:48:02
Sprecher 2
Ja, das.
00:55:48:02 – 00:56:15:02
Sprecher 3
Ist beides möglich. Also es geht einfach ums Erwachsenwerden. Und natürlich wird man permanent erwachsen. Das heißt, man kann auch wirklich sehr jung sein, um erwachsen zu werden. Deswegen würde ich gerne einen ein Film von meinem anderen Menschen vorziehen, der tatsächlich sehr junge Kinder hat. Aber das Erwachsen werden von sehr jungen Kindern thematisiert. Und das ist ja wirklich wunderschöne Film May Girl aus dem Jahr 1991 mit Anna Clancy und einem sehr jungen Max Falken.
00:56:15:05 – 00:56:39:01
Sprecher 3
Ja, und einer spielt die Tochter von einem an einem Bestatter. Und sie hat furchtbare Angst vor den Leichen, die er im Keller hat und die er schminkt und die er zurecht macht. Und sie hat eine. Eine Freundschaft mit dem Jungen, der von Max Falken gespielt wird. Sie ist in ihren Lehrer verliebt und es spielt in einem Sommer. Und sie wird in diesem Sommer definitiv irgendwie erwachsener, weil sie geschehen.
00:56:39:01 – 00:56:46:20
Sprecher 3
Einfach krasse Dinge, die ihr Leben beeinflussen. Es ist so eine Liebesgeschichte, halb Tragikomödie, vor allem aber Coming of Age.
00:56:46:22 – 00:56:50:22
Sprecher 2
Ja, ich erinnere mich nur daran, dass der streckenweise sehr traurig war.
00:56:51:02 – 00:57:06:09
Sprecher 3
Der ist sehr traurig. Streckenweise ja, also streckenweise auch ein bisschen albern, bisschen kindisch. Man merkt so, man merkt schon den Stempel der Zeit, in der er gemacht wurde. Aber es ist ein sehr schöner Film. Der Glaube auch so ein bisschen untergegangen ist in der Rezeption, den man mal wieder hervorheben kann.
00:57:06:09 – 00:57:07:03
Sprecher 2
Ein na.
00:57:07:03 – 00:57:08:03
Sprecher 3
Ja, der wusste auch, wo.
00:57:08:04 – 00:57:11:15
Sprecher 2
Ich keinen feiert. Ich kenne kaum jemanden, der den nicht kennt.
00:57:11:19 – 00:57:14:19
Sprecher 3
In unserem Alter fragt mal jemand, der 20.
00:57:14:19 – 00:57:26:19
Sprecher 2
Ist ja okay, oder 30 einfach zu alt. Aber hast du Filme, die jetzt in den letzten zehn Jahren so rausgekommen sind, in eine Liste? Aber ich habe gemerkt, ich habe fast nur 80er, 90er Jahre.
00:57:27:06 – 00:57:43:14
Sprecher 3
Ich habe tatsächlich relativ viele, also relativ viele neue. Ich habe ich, hätte man bei meinen und bei Menschen könnte ich noch zwei neun nennen. Und zwar hätte ich da zum einen, ich hoffe, ich nehme ja keinen Weg. Aber wenn du sagst, das ist 80er 90er, kann das nicht passieren. Lady Bird aus dem Jahr 2017.
00:57:43:15 – 00:57:44:20
Sprecher 2
Ja, da habe ich nämlich gesehen von.
00:57:45:02 – 00:58:10:24
Sprecher 3
Greta Gerwig, die eine ganz tolle in die Regisseurin ist. Die wunderbare Tragikomödie von Macht und Lady Bird handelt von Beziehung einer Tochter zu ihrer Mutter, und zwar mit so was. Ronan, deren Namen ich bestimmt jetzt falsch ausgesprochen habe. Großartige Darstellerin und als ihre Mutter, noch besser eigentlich Laurie Metcalf, die ältere Leute aus Rosenau kennen, jüngere Leute aus Big Bang Theory als die Mutter.
00:58:10:24 – 00:58:12:00
Sprecher 2
Ja, okay, verstehe.
00:58:12:01 – 00:58:39:20
Sprecher 3
Und sie spielen so eine Hassliebe zwischen Mutter und Tochter, die ganz großartig inszeniert ist. Und in dieser sehr schwierigen Beziehung erleben wir, wie unsere Protagonistin, die 17 ist, langsam erwachsen wird. Okay, und wenn man anderen Menschen noch einen relativ jungen Film Jahrhundert Frauen auch von einem tollen Indie Regisseur und zwar aus dem Jahr 2016 von Mike Mills, der glaube ich gar nicht.
00:58:39:21 – 00:58:56:22
Sprecher 3
Doch, doch, der ist relativ. Ende erzählt von von einem Jungen, der in den Siebzigern großgezogen wird, von einer alleinerziehenden Mutter und ihren Freundinnen und und. Also er wird einfach von vielen Frauen groß und es ist ein sehr schöner und sehr berührender.
00:58:57:06 – 00:59:09:09
Sprecher 2
Okay, war ich. Ich weiß noch nicht, was ich als andere Menschen machen will. Ich glaube, wir müssen mal in die Top drei reingehen. Ich zeige irgendwie mit Wild, mit Fingern auf irgendwas und dann sage ich Das sind doch.
00:59:10:12 – 00:59:11:13
Sprecher 3
Prima dein Platz drei.
00:59:12:00 – 00:59:21:03
Sprecher 2
Mein Platz frei wäre in diesem Fall, ich sage mal Würfel. Ich sage, ich sage Billy Elliot.
00:59:21:03 – 00:59:21:14
Sprecher 3
Oh ja.
00:59:21:24 – 00:59:24:08
Sprecher 2
Das ist der neueste von denen, die ich jetzt auf so krass.
00:59:24:12 – 00:59:26:15
Sprecher 3
Das ist 90er, oder? Oder es ist schon 2000.
00:59:26:16 – 00:59:28:24
Sprecher 2
Zwei, glaube ich. Oder so was. Also ganz knapp.
00:59:29:22 – 00:59:34:09
Sprecher 3
Tatsächlich? Dieser 0.2000 hat ich in den 90er gepackt, Ist aber auch.
00:59:34:10 – 00:59:54:04
Sprecher 2
Ein ganz, ganz großartiger Film von jemanden so einen kleinen Jungen, der in England irgendwo einem Arbeiter in einer Arbeiterstadt, die irgendwie Kohle, Tagebau oder so was betreiben, der will Balletttänzer werden und die Familie hat damit gar nichts zu tun. Weiß gar nicht, wie sie damit umgehen soll, dass er das will und und erzählt auch die ganzen Struggle aus der Familie.
00:59:54:04 – 01:00:15:21
Sprecher 2
Natürlich irgendwie, weil da auch ein Streik organisiert wird, der irgendwie durchgezogen werden soll oder auch nicht. Und wer kann sich das leisten, so einen Streik durchzuziehen und dann auch noch ein Kind Ballett tanzen zu lassen, was ja auch durchaus Geld kostet und was schwierig ist. Und das ist also ganz großartiger, sehr rühriger Film auch und ganz, ganz wundervoll.
01:00:16:01 – 01:00:44:17
Sprecher 3
Ja, ein toller Film, auf jeden Fall schön, schön, weil schöner Platz drei. Ich mein Platz drei ist auch ein relativ junger Film, der jetzt wieder über einen längeren Zeitraum geht, über einen sehr langen Zeitraum sogar und bei der Kindheit anfängt und bei dem Erwachsensein endet. Und zwar Moonlight aus dem Jahr 2016 von Barry Jenkins Oscar prämiert. Der erste Film mit einem LGBTIQ Hintergrund und einem komplett schwarzen Cast.
01:00:44:23 – 01:00:50:05
Sprecher 3
Hmm, der als bester Film bei der Oscarverleihung ausgezeichnet wurde. 2017.
01:00:50:05 – 01:00:51:01
Sprecher 2
Habe ich gar nicht gesehen.
01:00:51:01 – 01:01:15:12
Sprecher 3
Keiner erzählt die Geschichte von dem jungen Chiron Chiron beginnt, als er neun ist und er hat es ziemlich schwer. Wird auch gemobbt, weil er halt so sensibel ist. Ja, und er wird dann und er lebt in einem schwierigen Elternhaus und es kümmert sich dann ein Drogenhändler um ihn. Der wird so eine Art Ersatzvater für ihn und wir haben so eine sehr enge Beziehung.
01:01:15:12 – 01:01:33:24
Sprecher 3
Okay, das ist einfach ein wunderschöner Film. Ich glaube, den muss ich mal auf die Liste setzen. Okay, vielleicht beim nächsten Mal. Wir hatten. Wir haben ja nicht so viele aktuelle. Muss ich die auf jeden Fall auf sind? Ein wunderschöner Film, ganz tolle Bilder. Du würdest wärst total in die Bilder verliebt, wenn du die sehen würdest. Und er erzählt ganz großartig, wie aus diesem Jungen, aus diesen sensiblen Jungen.
01:01:34:02 – 01:02:02:03
Sprecher 3
Schließlich irgendwie so Mitte 20 ein Gangster wird. So ein klassischer Pimp, der aber trotzdem irgendwie noch diese Sehnsucht in sich hat, aber den harten Kerl markiert. Und dazwischen steht die Liebesgeschichte mit einem, mit einem Klassenkameraden, dem man dann später wieder begegnet. Und das ist so schwer zu erklären, weil das ist einfach ein wunderschöner Film, der an verschiedene Themen ums Heranwachsen aufwirft und ganz toll zu einem poetischen Gemälde verbindet.
01:02:02:07 – 01:02:17:04
Sprecher 2
Ja, wow, mein Platz zwei wäre dann jetzt blind. Einfach reingeworfen. Da würde Heathers auch.
01:02:17:14 – 01:02:20:06
Sprecher 3
Schon wieder den hatten wir doch schon mal.
01:02:20:14 – 01:02:20:19
Sprecher 2
Hier.
01:02:22:02 – 01:02:24:13
Sprecher 3
Oh, das ist ein böser Blick auf das Erwachsenwerden.
01:02:24:16 – 01:02:26:01
Sprecher 2
Ich finde es großartig. Worum geht.
01:02:26:01 – 01:02:26:06
Sprecher 3
Es denn?
01:02:26:11 – 01:02:34:08
Sprecher 2
Das erste Mal geht es um einen Typen, der eine High School für ein Gefühl von. Wie heißt er? Ich habe den Namen gerade nicht parat.
01:02:34:08 – 01:02:35:05
Sprecher 3
Christian Slater.
01:02:35:06 – 01:02:37:02
Sprecher 2
Christian Slater. Meine Güte.
01:02:37:02 – 01:02:38:01
Sprecher 3
Und Winona Ryder.
01:02:38:16 – 01:03:01:07
Sprecher 2
Ryder, die zusammen irgendwie kommen in einer High School. Und er ist halt wirklich so ein abgefuckt Typ. Der, der auch von allen immer sehr gemieden wird, weil er so so so einen irren Blick drauf hat. Auch und irgendwie. Sie ist nicht ganz einverstanden, aber irgendwie kann sie sich auch nicht entziehen. Und dann bringt Schüler um.
01:03:01:19 – 01:03:07:00
Sprecher 3
Dann irgendwann die Idee die beliebten Schüler hier, die da und die, die, die Footballer. Und so weiter.
01:03:07:00 – 01:03:24:03
Sprecher 2
Und lassen es wie so ein Selbstmord aussehen, schreiben irgendwelche Abschiedsbriefe, die die dann irgendwie hinterlassen? Das alles ist echt ein bisschen wahr und sie weigert sich dann zwischendurch dann doch noch mitzumachen, weil es schon einfach eine Spur zu krass wird und er will aber irgendwie und das also das zu sehen.
01:03:24:03 – 01:03:25:13
Sprecher 3
Ein sehr makaberer Film.
01:03:25:14 – 01:03:46:23
Sprecher 2
Es lohnt sich echt, wirklich unglaublich, was sie da spielen, ist unglaublich. Gerade Christian Slater ist wirklich so ein Oh, okay, es macht Spaß, aber es ist wird also man denkt sich dann oft Oh Gott, was will er mir eigentlich sagen? Was? Wow, wozu stachelt mich diese.
01:03:47:13 – 01:04:06:21
Sprecher 3
Wir müssen mal wirklich ausgiebig darüber diskutieren, was Filme sagen wollen. Filme wollen nicht sagen, Filme wollen ja nicht sagen Film. Sie müssen keinen kennen. Psychotherapeuten in Raum sagt Johannes, was er auch Psychotherapeuten nicht machen will. Wir sind keine Lehrer, die sagen zu Johannes Ich erzähl dir jetzt was über die Welt. Und das merkst du dir gefälligst.
01:04:07:05 – 01:04:09:03
Sprecher 2
Diese Diskussion haben wir fast jedes Mal.
01:04:10:11 – 01:04:21:18
Sprecher 3
Deswegen wir müssen mal eine extra Folge darüber machen. Was wollen Filme bzw wollen Filme nicht? Was was, was sind Kunstwerke? Haben Kunstwerke Intentionen? Sind die Intentionen des Künstlers oder der Künstlerin wichtig?
01:04:22:01 – 01:04:24:13
Sprecher 2
Na ja, hast.
01:04:24:13 – 01:04:26:07
Sprecher 3
Du Schuhbeck, Gewürze?
01:04:26:15 – 01:04:32:01
Sprecher 2
Ja, ich hoffe ich habe Sex Gewürz von Schuhbeck und ich bin auf vielen Ebenen verstört davon.
01:04:32:11 – 01:04:45:03
Sprecher 3
Also wenn ich anfange. Also wenn ich an einer einem Promi denke, der für ein Gewürz wirbt, dass Sex Gewürz heißt, wäre Alfons Schuhbeck die letzte Person, die kommen würde? Absolut.
01:04:45:03 – 01:04:47:08
Sprecher 2
Die letzte. Willst meinen Finger reinstecken?
01:04:47:24 – 01:04:58:15
Sprecher 3
Also, ich sehe mal ganz kurz vor, was da drin ist. Zutaten Kurkuma, Paprika, Zimt, Knoblauch. Es ist einfach indisches Gewürze, Chili, Ingwer, Koriander, Rosenblüten, Vanille.
01:04:58:21 – 01:04:59:02
Sprecher 2
Ja.
01:04:59:10 – 01:05:02:15
Sprecher 3
Es heißt alles, was du im indischen Restaurant. Es ist sechs Gewürze.
01:05:03:18 – 01:05:06:03
Sprecher 2
Es hat immerhin keine französische mischen das.
01:05:06:06 – 01:05:08:18
Sprecher 3
Oh, noch besser. Es gibt eine TV Gewürzmischung.
01:05:10:06 – 01:05:11:14
Sprecher 2
Die ist sogar nachts zu sagen.
01:05:11:15 – 01:05:26:01
Sprecher 3
Sind wahrscheinlich Bildschirm Partikel mit so exotischen Pfeffer, Schwarzwälder Kümmel, Fenchel, Zimt und Koriander zum Grillen für Steaks, Rind, Schwein, Kalb, Lamm Kunstwerk haben keine Intention.
01:05:26:11 – 01:05:33:00
Sprecher 2
Was will uns der Film damit sagen? Okay. Nächster Platz.
01:05:33:11 – 01:05:37:05
Sprecher 3
Platz zwei. Und ich gehe auch jetzt noch ein bisschen mehr Richtung Hollywood und in die 80er.
01:05:37:11 – 01:05:37:17
Sprecher 2
Ja.
01:05:38:07 – 01:06:04:10
Sprecher 3
Und noch krasser Stephen King. Und zwar die beste. Stephen King Verfilmung überhaupt. Ohne weit, weit oben stand bei mir das Geheimnis eines Sommers. Okay, eine Gruppe von Jungs erfährt von jungen. Zehn oder so sind sie ungefähr. Sie erfahren, dass irgendwo eine Leiche liegen soll von einem Kind, das vom Zug erfasst wurde. Und sie machen sich dann auf, diese Leiche zu suchen und gehen dann Bahnschienen entlang, weil sie die Leiche finden wollen, um berühmt zu werden.
01:06:04:10 – 01:06:07:22
Sprecher 3
Weil Sie wollen die Leiche ans Radio melden und dann als die großen.
01:06:08:02 – 01:06:08:12
Sprecher 2
Helden.
01:06:08:12 – 01:06:11:10
Sprecher 3
Da die großen Helden darstellen. Und du kennst den Film offensichtlich nicht.
01:06:11:10 – 01:06:12:06
Sprecher 2
Nein, ich glaube nicht.
01:06:12:15 – 01:06:35:06
Sprecher 3
Den musst du sehen. Es ist so ein wunderschöner Film übers Heranwachsen. Halt. Kinder, die unterwegs sind. Star besetzt. Will Wheaton spielt die Hauptrolle aus, den man aus Star Trek kennt. An River Phoenix, Corey Feldman. Kiefer Sutherland spielt einen jugendlichen Bully, der ihnen irgendwann, der sie irgendwann ärgert. Ganz, ganz großartiger Film von Rob Reiner, der wirklich gute Film gemacht hat.
01:06:35:06 – 01:06:37:11
Sprecher 3
Auch wenn man sich über ihn lustig machen kann. Wow.
01:06:37:20 – 01:06:47:09
Sprecher 2
Okay. Ja. Gut, dann musst du das irgendwann auf die Liste setzen. Mein Platz eins ist Harold und Mord. Also ja, besser wird es, glaube ich nicht.
01:06:47:24 – 01:06:49:05
Sprecher 3
Da wird jemand sehr erwachsen.
01:06:49:20 – 01:06:53:14
Sprecher 2
Ich finde das unglaublich gut. Diesen Film. Der ist wirklich toll.
01:06:54:02 – 01:06:57:06
Sprecher 3
Uns gefällt es, Harold. Am Anfang dieses Films.
01:06:57:13 – 01:06:57:19
Sprecher 2
Der.
01:06:58:07 – 01:07:01:20
Sprecher 3
Das ist er. Ist er schon Student oder ist er noch ein Jugendlicher?
01:07:01:23 – 01:07:06:18
Sprecher 2
Er ist schon. Also, ich glaube, er ist irgendwo auf der Show. Weiß nicht.
01:07:07:02 – 01:07:08:24
Sprecher 3
20 Jahre alt, Sagt Wikipedia.
01:07:09:03 – 01:07:11:23
Sprecher 2
20? Er wirkt. Ich hätte ihn so ein bisschen jünger noch eingeschätzt.
01:07:12:00 – 01:07:13:24
Sprecher 3
Nicht so merkwürdig wie ein altes Kind.
01:07:14:06 – 01:07:40:14
Sprecher 2
Ja, genau. Aber das liegt vor allem daran, dass sie ihn so inszenieren, dass er, dass er so lebensmüde ist und überhaupt gar keine Lust auf irgendetwas mehr. Also. Aber nicht im Sinne von Ich bin jugendlich und habe ganz viel Energie, habe aber aber aber Null Bock Stimmung, sondern eher so dieses, was man einem alten Mann andichten würde, so ein so ein lebensmüde, müder Blick, der eigentlich sagt hier alles gesehen, ich hab keine Lust mehr drauf, will das weg.
01:07:40:19 – 01:07:46:03
Sprecher 3
Und dann trifft er auf diese großartige Mod, die viel älter ist als er und die das Leben in vollen Zügen genießen.
01:07:46:08 – 01:08:08:06
Sprecher 2
80 wird und und sich dann aber am Ende des Films umbringt, weil er sagt mit 80 ist doch eine gute Zahl, warum soll ich denn jetzt noch bevor ich irgendwie nicht mich nicht mehr bewegen kann oder irgendwas ist es 80? Eine runde gute Zahl hat ein gutes Leben und dann räum ich mich jetzt weg. Und das ist für ihn natürlich die Hölle.
01:08:08:06 – 01:08:15:19
Sprecher 2
Wahnsinnig schwierig. Und es ist eine unglaubliche Liebe zwischen einem 20-jährigen und einer fast 80-jährigen. Und das ist so toll.
01:08:15:23 – 01:08:21:00
Sprecher 3
Es ist ein Ja, Es ist einfach ein wunderschöner Film. Ein kleines Post Hippie Märchen, oder?
01:08:21:01 – 01:08:21:21
Sprecher 2
Ja, genau.
01:08:23:11 – 01:09:01:17
Sprecher 3
Das. Total cool, dass du den Satz. Weil ich bin fast in der selben Zeit. Oh, und ich glaube, so ist das sogar ein bisschen Inspirationsquelle für Harold und Morton. Großen Klassiker des New Hollywood Die Reifeprüfung mit Dustin Hoffman von Mike Nichols. Das sind Hoffman als 21 Jahre alter Student, der eine Affäre mit seiner Nachbarin Miss Robinson beginnt und sich dann in ihre Tochter verliebt, und eine wunderbar tragikomischen Blick aufs Erwachsenwerden mit ganz viel satirischen Momenten, großen Emotionen, kleinen Emotionen und einem schön ambivalenten Ende, wo man nicht genau weiß, wo die Reise hingeht.
01:09:01:17 – 01:09:02:23
Sprecher 3
Im wahrsten Sinne des Wortes.
01:09:03:04 – 01:09:08:08
Sprecher 2
Okay, ich kann mich auch nicht erinnern. Ich glaube, den Film gesehen zu haben, aber ganz sicher bin ich mir nicht.
01:09:08:22 – 01:09:10:17
Sprecher 3
Hast du noch ein paar? Ich habe noch andere Menschen.
01:09:10:24 – 01:09:16:17
Sprecher 2
Ich habe jetzt Breakfast Club weggenommen, der aber trotzdem auch verdammt cool ist.
01:09:16:17 – 01:09:18:00
Sprecher 3
Ja, und geht auch als Coming of Age.
01:09:18:03 – 01:09:18:20
Sprecher 2
Finde ich eigentlich.
01:09:18:20 – 01:09:23:09
Sprecher 3
Auch. Das ist eine Teenie Komödie, aber trotzdem merkt man, dass alle Figuren reifen während des.
01:09:23:09 – 01:09:40:13
Sprecher 2
Films genau aneinander und nicht das ist einer der Filme, wo ich nicht so viel habe, dass sich an Erwachsenen hochgezogen wird, sondern dass ich untereinander miteinander, dass man sich miteinander reifen lässt. Ja, das finde ich toll. Deadpool Society habe ich noch.
01:09:40:13 – 01:09:41:06
Sprecher 3
Auf jeden Fall.
01:09:41:06 – 01:09:55:08
Sprecher 2
Ja, das ist wiederum, wo man eher dann noch mal die Erwachsenenwelt dran hat, wo Woody schon sich irgendwo mit hochziehen und er hätte bei uns in der in keiner Liste fehlen darf.
01:09:55:11 – 01:09:58:05
Sprecher 3
Nein, nein, den, den.
01:09:58:24 – 01:10:04:23
Sprecher 2
Ja, doch. Doch, doch, doch, doch, doch, das passt. Das passt das Fass voll ins Thema.
01:10:04:23 – 01:10:08:06
Sprecher 3
Du hättest noch Feuer reinwerfen können, über den wir irgendwann mal geredet habe.
01:10:08:06 – 01:10:09:02
Sprecher 2
Da war ja nicht wirklich.
01:10:09:08 – 01:10:39:01
Sprecher 3
Über die ganzen Snobs alt werden. Ja, ich nenne den Namen jetzt vor allem deswegen auch, weil ich 111 Darsteller aus diesem Film hat, auch in einem. Ich weiß gar nicht, ob das der hat. Vorher im Moment. Ich muss einmal ganz kurz gucken, genau vorher, im selben Jahr wie sein Vater rausgekommen, hat er gespielt, den wirklich tollen Film Die Himmelsstürmer Hass, wo er an einer konservativen religiösen Schule Probleme hat, daran reift.
01:10:39:01 – 01:11:12:08
Sprecher 3
Und dann gibt es einen Lehrer, der anders ist als die anderen Lehrer. Man merkt schon, man, man merkt schon, dass es sehr nah dran ist an dem Club der toten Dichter. Ja, aber ich finde es so ein bisschen untergegangener Film, der ganz viel richtig macht, was Club der toten Dichter falsch gemacht hat und auch vieles. Also ist Es ist schwierig, ihn auf eine Stufe mit Club der toten Dichter zu stellen, aber es ist wirklich ein schöner, ergreifender Film, der ein ganz ähnliches Thema hat, der auch in der Schule spielt, wo es auch geht um Konservatismus gegen das Progressive, auch in den 60er Jahren.
01:11:12:15 – 01:11:19:00
Sprecher 3
Ja, beheimatet und wirklich toll besetzt mit Kaffee. Er ist ein toller Schauspieler und spielt diese Rolle ganz schön.
01:11:19:05 – 01:11:19:16
Sprecher 2
Okay.
01:11:20:19 – 01:12:01:18
Sprecher 3
Ich hätte noch noch einen jüngeren Film von 2012, Jünger und Rosa von Sally Potter. Auch ein toller Film über zwei Mädchen, die in den in den 60er Jahren auch zusammen groß werden und so durch eine wilde Zeit gehen. Mit Studenten, Protesten und mit mit politischem Aufbruch und gleichzeitig aber auch das Konservative, das ständig präsent ist, mit lebt, vor allem von dem großartig Spiel von Alice Englert und Henning, die beweisen, dass auch Teenager wirklich fantastisch spielen können, die damals, als sie gespielt haben, sehr jung waren.
01:12:01:19 – 01:12:02:04
Sprecher 2
Okay.
01:12:02:09 – 01:12:18:16
Sprecher 3
Und aus der Reihe Obskures hätte ich dann doch noch gerne den denn den französischen Film Leo Lo aus dem Jahre 92 genannt, über einen 14-jährigen jungen in einer sehr merkwürdigen Fantasiewelt lebt und in dieser Fantasiewelt aber langsam zum Erwachsenen reift.
01:12:18:24 – 01:12:19:05
Sprecher 2
Ja.
01:12:19:14 – 01:12:24:18
Sprecher 3
Und wirklich sehr schräge, sehr schräge Träumer und sehr schräge Vorstellungen hat.
01:12:24:24 – 01:12:26:06
Sprecher 2
Da fällt mir Papa Haus ein.
01:12:26:13 – 01:12:30:00
Sprecher 3
Oh Papas ist auch ein interessanter Coming of Age Beitrag. Definitiv.
01:12:30:00 – 01:12:46:20
Sprecher 2
Weil dann hatten wir auch schon Wellen die Episode mal hören möchte. Papa Haus war eine gute Folge. Wir haben die glaube ich zusammen mit manchen gehabt. Ja, ist eine eine sehr, sehr schöne. Na ja. Ach, hört sich an, ich muss jetzt nicht nochmal die ganze Rezension hinterher.
01:12:47:11 – 01:12:52:15
Sprecher 3
Pippi ist eine Kombination aus Fantasy, Grusel und Coming of Age und es funktioniert meiner Meinung nach hervorragend zusammen.
01:12:52:23 – 01:13:00:08
Sprecher 2
Schön. Ja, wollen wir zurück zu unserem Film und so ein bisschen Fazit, Weil mehr haben wir gar nicht mehr zu erzählen, oder? Ich glaube.
01:13:00:08 – 01:13:06:22
Sprecher 3
Wir können Facetten. Das war.
01:13:09:02 – 01:13:12:07
Sprecher 2
Unsere Top.
01:13:12:22 – 01:13:38:13
Sprecher 3
Drei, also meiner Meinung nach ist Boyhood der beste Film von Richard Linklater. Oh, und ich kann jeden Moment an diesem Film schätzen und ich kann auch dieses, dieses Ambitionierte an dem Film schätzen. Ja, ich glaube, es ist einfach voll aufgegangen. Es funktioniert einfach. Und wenn man. Wenn man das hört, denkt man, ob er sich da nicht zu viel vorgenommen hat und oh, ist das nicht vielleicht zu sehr auf dieses Gimmick ausgelegt?
01:13:38:13 – 01:13:53:04
Sprecher 3
Und wenn man ihn dann sieht, dann ist man einfach total begeistert. Und weil es einfach funktioniert. Natürlich hat er so ein bisschen manchmal so was Manipulatives, weil er so krass Emotionen forciert, so mit der Musik und diese schönen Sequenzen, wenn sie mit ihrem Vater zusammen sind. Aber er kriegt mich darin auch einfach.
01:13:53:05 – 01:13:53:22
Sprecher 2
Ja, genau.
01:13:53:22 – 01:14:00:23
Sprecher 3
Er schafft es einfach zu bewegen und es ist von vorne bis hinten ein emotional sehr, sehr erfüllendes Erlebnis.
01:14:02:02 – 01:14:30:01
Sprecher 2
Viel kann man nicht dazu sagen. Ich finde einfach, dass so 80 % der Szenen, die da drin sind, so unglaublich liebevoll geschrieben sind und so unglaublich liebevoll gespielt sind. Die Vater Kinder Geschichten natürlich besonders dolle, weil die eben so dieses diese Oase für die Kinder auch darstellt und entsprechend sind. Wenn ich an dieses Gespräch im Auto denke, wenn wenn der Vater fragt Und wie geht es euch?
01:14:30:01 – 01:15:00:14
Sprecher 2
Und die Tochter so ganz halbherzig antwortet Ja, geht schon. Und er fährt dann rechts ran und sagt Nein, so eine Familie sind wir nicht. Wir machen jetzt Folgendes Ich frage euch folgendes und ihr antwortet Oh ja, ich habe dieses Projekt Schule gehabt, weil ich habe mich entschieden, das so zu machen oder so zu machen, weil. Und dann ich finde dieses Gespräch so wundervoll und weil die Tochter auch richtig gut reagiert und der Sohn auch richtig gut reagiert und das ganze dann irgendwie so ein zum Bonding Moment ist, den ich ganz ganz ganz toll finde und und und.
01:15:00:14 – 01:15:06:06
Sprecher 2
Das ist ganz oft in dem Film so und ich liebe es. Es ist wirklich schön, sehr liebevoll und sehr gut beobachtet.
01:15:06:06 – 01:15:12:09
Sprecher 3
Der Film steckt voll mit solchen schönen Momenten. Man kann sie gar nicht alle aufzählen. Es gibt einfach so viele und ja.
01:15:12:18 – 01:15:15:15
Sprecher 2
Schön. Also vielen Dank, dass du mit diesem Film gezeigt hast.
01:15:15:20 – 01:15:20:09
Sprecher 3
Dann danke, dass du ihn geschaut und ich glaube wirklich auch mal ausnahmsweise komplett einer Meinung.
01:15:20:18 – 01:15:20:21
Sprecher 2
Sein.
01:15:21:06 – 01:15:22:16
Sprecher 3
Und sagen den muss man sehen.
01:15:22:20 – 01:15:25:02
Sprecher 2
Den muss man wirklich sehen, der passt in die Liste.
01:15:25:10 – 01:15:31:21
Sprecher 3
Wenn ihr wissen wollt, was Woche kommt, ob das wieder ein Film wird, den man unbedingt sehen muss, oder ob Johannes mir wieder irgendwelchen Murks vor die Füße.
01:15:32:00 – 01:15:36:16
Sprecher 2
Was heißt wieder das erst das wäre das erste Mal für.
01:15:39:14 – 01:15:43:08
Sprecher 3
Dran. Ich wünsche euch eine schöne Woche. Wir sehen uns, wir hören uns.
01:15:43:08 – 01:16:08:18
Sprecher 2
Jetzt müssen wir irgendwelchen Murks ausdenken. Okay, dann vielen Dank, dass ihr dabei wart und wir sehen und hören uns, dass mich angesteckt. Wir hören uns nächste Woche, Dann gibt’s auch du. Du aber. Und es geht weiter.
01:16:09:02 – 01:16:15:11
Sprecher 3
Nach so viel jugendlichem Jungen, nach so viel jugendlicher Leichtigkeit brauchen wir ein Kontrastprogramm oder ein Kontrastprogramm?
01:16:16:16 – 01:16:36:01
Sprecher 2
Ja, ich hatte schon ein bisschen überlegt und ich war auch schon so ein bisschen. Vorher hatte ich mir ja schon überlegt, was ich machen will, und zwar schon etwas Schwierigeres und ein bisschen. Also nicht schwieriger, sondern schwerer. Einfach mit Gravitas, ein bisschen was. Und die großen Themen auch. Wie auch in diesem Film. Ja, die großen Themen. Aber mit weniger Leichtigkeit erzählt vielleicht.
01:16:36:08 – 01:16:43:18
Sprecher 2
Aber umso beeindruckender, finde ich. Und zwar hätte ich den Film Birdman für dich Hassliebe schon gesehen.
01:16:43:18 – 01:16:46:04
Sprecher 3
Habe ich gesehen. Haben wir den nicht sogar zusammen im Kino gesehen?
01:16:46:20 – 01:16:48:18
Sprecher 2
Will ihn zusammenziehen. Ach du Scheiße. Ich weiß.
01:16:48:18 – 01:16:58:10
Sprecher 3
Dass ich den im Kino gesehen habe. Ja, und es fühlt sich so an, ob das so in der einen der Social Bubble mit dir gewesen sein könnte. Aber ich bin mir nicht sicher.
01:16:58:11 – 01:17:05:05
Sprecher 2
Okay, du hast noch eine andere Social Bubble. Also, außer es sollten keine anderen Social Bubbles neben mir haben.
01:17:05:05 – 01:17:11:05
Sprecher 3
Pro, die aus Menschen besteht, die Filme wie Evil Dead zu schätzen wissen.
01:17:11:23 – 01:17:13:16
Sprecher 2
Okay, die haben das nicht.
01:17:13:17 – 01:17:19:08
Sprecher 3
Ich war cool, Also spannend. Es ist lange her, dass ich ihn gesehen habe. Ich habe ihn einmal gesehen.
01:17:19:08 – 01:17:26:24
Sprecher 2
Im Kino. Okay. Okay, dann. Dann erzähl mir nicht, was du davon gehalten hast. Damals. Ich bin sehr gespannt, wie du ihn jetzt zum Zweiten Mal gucken finden wirst.
01:17:27:03 – 01:17:28:23
Sprecher 3
Nächste Woche. Hört ihr mir da rüber?
01:17:29:01 – 01:17:31:24
Sprecher 2
Okay, dann. Bis dann. Vermutlich die Woche.
01:17:32:04 – 01:17:32:15
Sprecher 3
Tschüss.