Episode 53 Der Tatortreiniger
Heiko Schottes Arbeit beginnt da wo sich andere vor Entsetzen übergeben. So beschreibt er seinen Job in der ein oder anderen der 31 Folgen der 2011 bis 2018 vom NDR produzierten Serie.
Schotte ist Tatortreiniger, was vielleicht einen Krimi vermuten lässt, aber immer vor allem Sozialkommentar und oft auch Sozialkritik ist. Er trifft auf seinen Jobs auf skurrile Typen, auf Flüche, Geister, Sexroboter… aber wer jetzt auf der Fantasy oder Science Fiction Spur ist, liegt genauso daneben wie beim Krimi. Schotte erlebt einfach nur die zugespitzte Realität, die Absurdität des Lebens. Und die wird ausgekostet. Mizzi Meyer schafft es Dialoge auf den Punkt zu schreiben, jeder Satz trifft. Und Arne Feldhusen kann sich beinahe ins gemachte Nest der Drehbuchautorin setzen. Macht er aber nicht. Er gibt dem ganzen eine brillante Inszenierung, setzt die Puzzlestücke gewohnt situationskomisch zusammen. Und Bjarne Mädel kann sich voll und ganz darauf konzentrieren der beste Heiko Schotte zu sein den man sich vorstellen kann. Ein einfacher, nicht allzu gebildeter, aber herzenswarmer Mensch, der gewillt ist genauer hinzusehen und neues zu lernen.
Transkript
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: Podcast: Der mussmansehen Podcast - Filmbesprechungen Episode: Episode 53 Der Tatortreiniger Publishing Date: 2022-01-05T14:59:10+01:00 Podcast URL: https://podcast.mussmansehen.de Episode URL: https://podcast.mussmansehen.de/2022/01/05/ep-53-der-tatortreiniger/ Herzlich willkommen, die Bezuhörenden! Neues Jahr, neue Episode! Dröööt, herzlich willkommen im neuen Jahr 2000! Wie viel haben wir jetzt inzwischen? Ich weiß es nicht mehr. 25, zumindest fühlt es sich so an, als ob drei Jahre vergangen wären. Seit den letzten zwei Monaten. Corona ist so ein bisschen, man verliert den Zeit ein. Definitiv. Was ihr nicht mitgekriegt habt, weil ihr es nicht sehen konntet, wir haben gerade voll den Einstieg in die Episode verbaselt. Also richtig. Weil ich habe nämlich festgestellt, als Johannes das Mikro angemacht hat, dass der T noch zieht. Oh stimmt. Und dann habe ich darauf gezeigt und dann hat Johannes eine Bewegung gemacht und dann habe ich doch angefangen zu reden. Und Johannes aber auch gleichzeitig und deswegen sind wir uns ins Wort gefallen. Wir müssen einfach nochmal komplett neu starten, wie man das macht mit einem neuen Jahr. Genau, lass uns nochmal machen. Hey! Johannes, willkommen! Schon so ein schöner Einstieg. Ja, total schön. Voll ohne, dass wir es nochmal machen mussten. Ja, super. Super gut. Neues Jahr, neue Episode. Herzlich willkommen, lieben Zuhörenden, im Jahr 2022. Wo ihr hoffentlich gut angekommen seid, weil mittlerweile sind schon ein paar Tage vergangen im neuen Jahr. Wie viele Tage sind vergangen, Plor? Da muss ich rechnen. Da wir das Ganze natürlich nicht live machen. Das ist vorhin so angegeben, dass du genau weißt, wann welche Episode veröffentlicht wird. Ich glaube, es dürfte jetzt der 3. Januar sein und wir sprechen aus der Vergangenheit. Ich nehme an, es wird der 5. Januar sein. Stimmt. Ja. Moment, lass mich gucken. Ja, der 5. Januar. Nein, ihr werdet das sowieso irgendwann anders hören, weil die meisten hören sich das jetzt nicht knall am Veröffentlichungsblatt. Herzlich willkommen im Jahr 2025. Hier ist deine Stimme aus der Vergangenheit. Wir kommen aus einer schrecklichen Zeit, die von solchen geplagt ist. Aber ihr habt das ja längst alles überstanden. Es ist ja alles wieder in Ordnung, alles wieder schick, wie wir ja wissen. Plor. Dank unseres Gesundheitsministers Karl Lauterbach, der in den letzten Jahren Unglaubliches, Unmenschliches geschafft hat, haben wir die Pandemie besiegt. Ja. Wir haben Krebs geheilt. Ja, wir haben den Tod selbst besiegt. Oh, und in den Tod geht es in dieser Episode sehr viel. Schöner Übergang. Ja, danke, Plor. Danke, Plor, als ob ich es geplant hätte. Plor, ich muss kurz mit dir schimpfen. Nein. Ja, doch. Du bist hier reingekommen. Ich habe eine Folge Tatortreiniger gelaufen gehabt. Du hast sie angeschaut und hast keine Menü verzogen und hast mich so verunsichert, ob du den Tatortreiniger magst oder nicht. Das ist sehr gut. Darüber werden wir diskutieren und streiten, denn Johannes hat mir mal wieder eine Serie aufgegeben für diese Episode. Ja. Und zwar eben jeden Tatortreiniger mit Janemädel. Und ich habe aufgegeben, mich zu entschuldigen dafür, dass ich Serien in diese Filmsachen reinziehe. Mittlerweile habt ihr euch wahrscheinlich auch schon dran gewöhnt. Allerdings ist es anders als bei den anderen Serienbesprechungen, die wir hatten, denn ich habe es nicht geschafft, alles zu gucken. Ja, es sind 31 Episoden. 31 Episoden, es sind sieben Staffeln. Ich habe viel geguckt. Ich hatte auch einiges noch in Erinnerung, weil ich habe die Serie früher schon mal geguckt. Aber es wird Episoden geben, die ich nicht gesehen habe. Johannes hat, glaube ich, alles gesehen. Ja, aber nicht noch mal. Ich habe es sozusagen noch mal so stichprobenartig reingeschaut, aber ich hatte das alles irgendwann mal über den Bildschirm flimmern. Aber du hast den Überblick. Das heißt, du kannst uns in dieses Juwel der deutschen Comedyunterhaltung einführen. Das werde ich einmal tun. Ich bin sehr gespannt darauf, was du zu erzählen hast. Das Juwel der Comedyunterhaltung, das ist fast ein bisschen gemein, weil es ja gar nicht, also Comedy, da versteht man ja oft so Stand-up und so drunter oder so Sitcoms. Und im Englischen, es gibt ja eine englische Entsprechung inzwischen, wird es auch als Sitcom beworben. Und ich finde es fast eine Beleidigung dafür. Also eine Sitcom ist es definitiv nicht. Nein. Okay, lass mich kurz einführen und dann können wir ja darüber mal reden. Heiko Schottes Arbeit beginnt da, wo sich andere vor Entsetzen übergeben. So beschreibt er seine Arbeit in der ein oder anderen der 31 Folgen. Schotte ist Tatortreiniger, was vielleicht einen Krimi vermuten lässt, aber immer vor allem Sozialkommentar und oft auch Kritik ist. Er trifft in seinen Jobs auf skurrile Typen, auf Flüche, Geister, Sexroboter. Aber wer jetzt auf Fantasy- oder Science-Fiction-Spur ist, liegt genauso daneben wie beim Krimi. Schotte erlebt einfach nur die zugespitzte Realität, die Absurdität des Lebens. Und die wird ausgekostet. Mitzi Meyer schafft es, Dialoge auf dem Punkt zu schreiben. Jeder Satz trifft. Und Arne Feldhusen kann sich beinahe ins gemachte Nest der Drehbuchautorin setzen. Macht er aber nicht, er gibt dem Ganzen noch eine brillante Inszenierung, setzt die Puzzlestücke gewohnt situationskomisch zusammen. Und Bjarne Mädel kann sich voll und ganz darauf konzentrieren, der beste Heiko Schotte zu sein, den man sich vorstellen kann. Ein einfacher, nicht allzu gebildeter, aber herzenswarmer Mensch, der gewillt ist, genauer hinzusehen und Neues zu lernen. Plor, warst du gewillt, genauer hinzusehen und Neues zu lernen? Wir müssen diese Episode in zwei Bereiche unterteilen. Als erstes müssen wir ganz kurz für alle, die zuhören, sagen, Johannes hat mir drei Folgen aufgegeben, drei Episoden, die ich schauen soll, über die wir etwas in Detail reden. Aber natürlich mit dem Hintergrund, wir werden über die gesamte Serie sprechen. Die drei Folgen, die er mir aufgegeben hat, waren... Es sind eigentlich fast vier gewesen, weil ich im letzten Moment noch gesagt habe, du, du musst noch die gucken, du musst den Nazi gucken. Aber die drei Folgen, die er mir ursprünglich aufgegeben hat, waren, damit muss man rechnen, der Fluch und die 31, also die letzte Episode. Ich habe mich tatsächlich sehr gewundert, dass er mir diese Episoden aufgegeben hat. Weil ich mochte den Tatort Reiniger total, als das gestartet ist. Die erste Staffel habe ich weggebingt und habe dann aber so ein bisschen den Anschluss verloren, von der zweiten bisschen was gesehen. Und dann zwischendurch mal eine Episode, aber relativ wenig. Das war eigentlich nach den ersten zwei Staffeln für mich das Thema Tatort Reiniger irgendwie erledigt. Und ich war auch tatsächlich überrascht, dass es sieben Staffeln jetzt insgesamt gab. Und ich war auch überrascht, dass die Serie zu Ende gegangen ist mit der 31. Das waren alles Sachen, die mir komplett neu waren, obwohl ich alle Beteiligten mag. Und ich mag die Serie auch total. Tatsächlich habe ich mich gefragt, warum ausgerechnet diese Episoden? Weil zumindest zwei von den drei Episoden für mich zu den schwächsten der Serie tatsächlich gehören. Oh echt? Oh, das wird spannend jetzt. Oh mein Gott. Aber ansonsten ja, also erstmal so grundsätzlich zum Tatort Reiniger. Ja, das ist natürlich eine hervorragende Serie. Was, wie Johannes schon gesagt hat, total an der Autorin liegt mit Simaia. Beziehungsweise irgendwann hat sie sich dann ja doch geoutet. Das ist Ingrid Lausund, die Theaterautorin, die dahinter steht. Es liegt an der Regie von Arne Feldhusen, den man schon von Stromberg kennt. Unter anderem der mal wieder eine grandiose Regiearbeit macht. Auch tatsächlich immer neue atmosphärische Kniffe findet. Obwohl es so 30 Minuten sind, die in sich abgeschlossen sind, passiert da sehr viel, auch sehr viel unterschiedliches in unterschiedlichen Episoden. Und natürlich wegen Pianemädel, der einfach mal ein herausragender Schauspieler ist. Unglaublicher. Also das ist halt, es passiert schon selten, dass man das über deutsche Schauspieler zu sagen wagt. Aber ich glaube der, der ist so, der hat so ein Gespür für die Zeit, für Timing, für Dinge, für Gefühl an der richtigen Stelle. Pianemädel ist vor allem so geil, also ich habe ihn kennengelernt als den Erni aus Stromberg. Und wie wahrscheinlich die meisten, wo er wirklich so den Deppen vom Dienst spielt, mit dem man auch immer ein bisschen Mitleid hat, der so leicht cholerisch ist. Und wenn man ihn dann in anderen Rollen sieht, also man sieht diese Rolle Erni und denkt, okay super, aber dieser arme Mann kann nichts anderes spielen. Und dann sieht man ihn zum ersten Mal in einer anderen Rolle und denkt, oh fuck, der Mann kann was anderes spielen. Und zwar auch wirklich Charaktere, die komplett konträr sind zu dem Erni. Und deswegen funktioniert Erni überhaupt so gut, weil Pianemädel es schafft, sich so da rein zu begeben und so auf all in zu gehen mit allem, was er hat. Und einfach den Charakter so ernst nimmt, dass der wirklich, also natürlich ist er völlig zugespitzt bei Stromberg, aber er nimmt den Charakter einfach so ernst, dass man als Zuschauer denkt, ja, das kann halt kein anderer sein. Also man sieht den Schauspieler nicht durch die Rolle durchblitzen. Ich glaube, das ist was ganz Wesentliches bei Pianemädel, warum der so gut ist, dass er jede Figur, egal wie überzeichnet sie ist, egal wie realistisch sie ist, man merkt, er geht damit voller Empathie dran. Er versucht, diese Figur zu verstehen, er versucht, sich in diese Figur reinzusetzen und er macht das wirklich hervorragend. Also jedes Mal, wenn ich ihn sehe, denke ich, wow, der schafft es mit dieser Figur zu verschmelzen. Teilweise werden ihm natürlich auch so ein bisschen Rollen auf den Leib geschrieben. Also mit dem Schotti ist es natürlich auch so, das ganze Ding ist ihm auf den Leib geschrieben, auch wenn er was dabei gesteuert hat. Ist aber grundsätzlich eine Stärke von der Serie, dass das Casting unglaublich gut ist. Sie haben in jeder Episode gibt es eine Protagonistin, einen Protagonisten, auf den die Schotti trifft. Und die sind so saugut gecastet jedes Mal. Ja, die sind wirklich gut gemacht. Wahnsinn. Das ist eine unglaubliche Stärke von dieser Serie, dass sie es schaffen, für diese verrückten Figuren, für diese alltäglichen Figuren, immer die perfekten Schauspielerinnen zu finden. Und das liegt mit daran, dass sie eben nicht eine Riesenpersonalie brauchen. Also sie müssen nicht 50 Leute besetzen, sondern du gibst einer Casterin ein Drehbuch in die Hand, wo drei, vier handelnde Personen maximal drin vorkommen. Das war's. Und dann kann die sich wirklich Gedanken machen und sagen, okay, ich klappe mal alles ab und vielleicht sogar die Theater-Schauspieler mehr als die Filmschauspieler, weil die irgendwie da besser reinpassen oder so. Wir haben ja mit Mitzi Meyers, und auf die müssen wir auch noch zu sprechen kommen, mit Mitzi Meyers eine wirklich grandiose Schriftstellerin, von der ich überhaupt nicht verstehe, warum die nicht viel, viel mehr geschrieben hat. Die hat so viel für Theater gemacht, die hat das irgendwie studiert, irgendwie so Dramaturgie und Regie und so. Und war dann Haus- und Hofautorin in Hamburg für ein paar Jahre, 2005 bis 2011 oder so was. Ich weiß es nicht ganz genau. Und dann hat die da wahnsinnig viel Theater geschrieben, ganz viele Stücke. Und wenn man sich die Titel durchliest, weiß man auch schon, wo es so lange geht. Man merkt, dass sie aus der Kunst kommen, man merkt es auch teilweise an den Skripten, dass es nicht nur eine Comedy-Serie ist, sondern dass es immer auch diesen künstlerischen Anspruch gibt und dass es dazwischen auch immer diese Folgen gibt, die so ein bisschen aus der Reihe tanzen und die so sehr darauf abziehen, Richtung Hochkultur zu stechen, ganz einfach. Ganz genau. Wenn ich mir hier durchlese, was sie so an Theaterstücken, an Titeln hat, Konfetti, ein Zauberabend für politisch Verwirrte, Bandscheibenvorfall, ein Abend für Leute mit Haltungsschäden. Benefiz, jeder rettet einen Afrikaner. Was ist, wie krass ist das, wie wir das unbedingt sehen? Ja, stimmt. Und das Einzige, was sie noch fürs Fernsehen gemacht hat, war die Drehbuchadaption für Er ist wieder da. Dieses Buch, wo Hitler plötzlich wieder da ist. Und das fand ich gar nicht mal so richtig gut. Also es war okay so, aber es war gar nicht das, also es ist ja auch nicht ihre originäre Idee. Ich hab den Film nicht gesehen, aber auch weil ich das Buch ziemlich doof fand. Mir hat das Buch im Gegensatz zu vielen anderen überhaupt nicht gefallen. Ich fand das Buch ganz unterhaltsam, fand den Film auch einigermaßen unterhaltsam, aber irgendwie hat es mich nicht so restlich überzeugt, glaube ich. Ganz interessant ist ja tatsächlich, sie hat diesen beim Tatortreiniger geschrieben, als Mitzi Mayer eben, unter Pseudonym, und hat das sehr lange geheim gehalten. Ja, bis 2015. Bis 2015, sie hat gesagt, ihre Begründung war, sie findet es total doof, wenn hier reingeredet wird. Und Fernsehsender, vor allem die Öffis, neigen eben dazu, reinzureden in die Drehbücher. Und sie kann das einfach nicht machen, als Ingrid Lause und als diese wirklich gute Theaterautorin. Sie kann sich nicht plötzlich von so einer Propel-Fernsehindustrie reinreden lassen. Aber Mitzi Mayer, Mitzi Mayer braucht das Geld. Deswegen macht das Mitzi Mayer. Das ist schön. Es gab einen gefakten Lebenslauf. Sie hat offensichtlich, sie ist mit einem Rodeo-Reiter verheiratet oder so und lebt dann irgendwo im Süden Deutschlands. Oh mein Gott, ich weiß es nicht. Sie hat sogar Fotos gemacht von sich mit Perücke. Und zwar, Hintergrund, sie wurde zweimal mit dem Krimpreis ausgezeichnet. Und denen hat sie dann diese Biografie gegeben, diese Fake-Biografie und diese Fake-Fotos. Und die haben das mitgemacht. Und sie war wohl ganz glücklich darüber, dass sie das mitgemacht haben. Oh Mann. Und Janemädel hat im Interview gesagt, ihm ist es total schwergefallen, weil er wurde oft auf Mitzi Mayer angesprochen, dass die Texte ja so toll wären. Und ihm ist es immer schwergefallen, das nicht zu verraten. Und er musste sich immer zusammenreißen, in Interviews auch nicht einfach Ingrid zu sagen. Ja, genau. Auch mit ihr befreundet ist. Ah, fuck. Das ist so hart. Also Krimpreis 2012 und 2013, das muss man erstmal machen, zweimal in Folge. Ja. Und den Deutschen Fernsehpreis 2019. Und das ist schon echt krass. Ja. Und überhaupt, die Serie hat natürlich noch viel mehr Preise bekommen. Aber Mitzi Mayer ist halt, der möchte ich eigentlich so mindestens 50% der Schuld an dem Erfolg haben. Ja. Sie schreibt einfach fantastisch. Also die Dialoge sprühen nur so vor Witz, vor tollen Ideen, vor Details. Und es gibt ja immer diese klassische Frage im Comedy-Bereich, was bei Stromberg auch passiert ist, wie viel es improvisiert. Und Janemädel hat gesagt, nichts. Nichts. Das ist alles geschrieben. Jeder Stotterer, jedes Äh, das ist alles von ihr vorgegeben. Und ja, natürlich, manchmal sagen sie auch, ach, man könnte ja das noch machen, weil er und Anne Feldhusen sind natürlich auch Comedy-Miteranen mittlerweile. Ja. Das heißt, die haben auch Ideen eingebracht. Aber eigentlich ist das, was wir sehen, auf der Leinwand ist zu 99% Ingrid Lausons Text. Ja. Und der sitzt einfach, der ist so poentiert, so nah an der Realität und am Absurden gleichzeitig, dass da nichts drum herum improvisiert werden muss, weil das einfach passt. Ja, es ist toll. Es ist so unglaublich. Also wenn ich irgendwann mal auch nur in die Nähe davon komme, solche Dialoge zu schreiben, ich glaube nicht, dass ich das schaffe, aber es ist so ein, das ist ein Ziel. Und das ist so ein Vorbild, wenn es sowas überhaupt, wenn man sowas überhaupt haben sollte. Weil es ist schon toll, so nah am Menschen zu sein und gleichzeitig so absurd. Ja, das Besondere ist ja tatsächlich, sie stürzt sich auf große universelle Fragen. Fast jede Episode hat irgendwie im Mittelpunkt so elementare Fragen. Es geht um politischen Radikalismus, es geht um Behinderung, um Veganismus, um Autismus und so weiter. Es werden ganz, ganz viele gesellschaftliche Felder aufgemacht. Und sie schafft das aber in so lakonische Dialoge zu packen, die das abhandeln, die aber nie moralisch überspitzt daherkommen, nie mit so einem großen universellen Anspruch daherkommen, sondern das immer im Leben und im Praktmatischen verorten. Ich glaube, das liegt daran, dass das Schotter so wahnsinnig geerdet ist. Und das finde ich einen wahnsinnig guten Kniff, so einen einfachen Menschen in solche großen Lebensfragen zu werfen. Und in Situationen, wo man einfach, dann steht da plötzlich vor einer, die im Rollstuhl sitzt und sie reden darüber, was den Menschen vom Tieren unterscheidet. Und er sagt, naja, der aufrechte Gang. Und stellt dann fest, oh fuck, das war kein guter Satz. Und das ist halt, diese Fettnäpfchen, legt sie überall hin und dann reden sie drüber. Das ist dann sozusagen nicht nur, das ist ein blöder Gag, sondern dann wird darüber geredet. Das wird dann ausdiskutiert und rausgeholt. Welche Vorurteile habe ich denn? Welche Probleme in der Gesellschaft haben wir gerade zu besprechen? Und was ist unangenehm? Kommen wir mal zu diesem Schotti. Das ist ja wirklich eine spannende Figur, weil sie so eine alltägliche Figur ist. Wir haben hier eigentlich so einen klassischen Cismann-Typen vor uns, der Fußball mag, der gerne mit seinen Kumpels ein Bier zicht, der auch einen klassischen Arbeiterberuf hat. Mal abgesehen davon, dass er eben Tatorte reinigt, macht er halt einfach klassischen Arbeit mit der Hand. Er arbeitet mit den Händen. Er ist eine Putze. Er ist eine Putze. Auch wenn er das nicht gerne hört. Er verdient sich sein Geld mit harter Arbeit, dass er sich wirklich anstrengt. Es gibt so ein paar psychologische Kniffe, die ihm dann mit der Zeit etwas mehr Größe geben, also etwas mehr Hintergrund geben. Zum Beispiel seine Klaustrophobie wird sehr oft automatisiert. Stimmt. Aber ansonsten ist er eigentlich wirklich so ein Typ, der kleine Mann von der Straße. Er ist nicht besonders gebildet. Und er hat sich's mit seiner Freundin versaut. Er hat sich's mit seiner Freundin versaut. Aber auch so normal. Ganz genau. Er hatte mal Probleme mit Frauen, er hatte mal Beziehungen. Er wünscht sich eigentlich ein Kind oder manchmal denkt er drüber nach, dass das ganz geil wäre. Aber er hat bis jetzt einfach nicht geklappt. Und er hat keinen akademischen Hintergrund. Es gibt ganz oft Sachen, mit denen er konfrontiert wird, die er einfach nicht kennt. Er sucht auch manchmal wirklich nach den Begriffen. Zum Beispiel, wenn er bei der Veganerin ist, sie sitzt im Rollstuhl und sie sagt, ich bin vegan. Und er ist so gepreilt auf diesen Rollstuhl, dass er denkt, sie redet von irgendeiner Behinderung mit diesem Veganismus. Also er kann überhaupt nicht den Link zu was anderem setzen, weil er so von diesem Rollstuhl eingenommen ist. Und das gibt es auch mehrmals, dass er einfach konfrontiert wird mit Begriffen, mit Sachen, die er einfach nicht kennt. Aber er ist keine Figur, die da stehen bleibt, sondern das Besondere ist eben, dass dieser Schotti immer bereit ist, seinen Horizont zu erweitern. Es geht ganz viel um Horizonterweiterung. Es geht ganz viel darum, dass im Dialog, dass er lernt, es gibt andere Lebensrealitäten und dass er auch immer ein Stück Empathie mitbringt hinter seiner rauen Fassade. Sie macht da einen wirklich kompletten Charakter auf. Auch einen glaubwürdigen Charakter. Einen sehr glaubwürdigen Charakter. Ich finde das irgendwie sehr bemerkenswert. Das ist keine Karikatur. Ganz wichtig, man hat nie das Gefühl, dass Schotti die Karikatur ist, wie jemand aus der Kunstwelt den einfachen Mann von der Straße sieht. Man findet ihn auch immer sympathisch, auch mit all seinen Vorurteilen, die er hat, auch mit all den blöden Sachen, die er sagt, mit all den Fettnäpfchen, die er tritt. Zum Beispiel gibt es diese Episode, wo er mit einem Homosexuellen zusammen in so einer Art Zauber-Sarg eingesperrt ist. Und natürlich lässt er dann auch so die klassische Homophobie raus, die man halt einfach kennt aus der Gesellschaft. Dass er dann sagt, ja, ich hab ja nichts gegen euch Schwule, aber warum müsst ihr so oft so tuckig sein? Reicht es nicht, wenn ihr einfach auf Männer steht? Warum müsst ihr euch nochmal so weibig verhalten? Ich weiß nicht mehr genau, wie er es ausdrückt. Also er bringt diese Vorurteile mit, die man kennt, aber die Stärke ist eben darin, dass er seine Vorurteile auch immer aufbrechen lässt. Ja, er wächst jedes Mal, in jeder Episode wächst er irgendwie und das finde ich toll. Ich würde gerne mal wissen, wenn du schon sagst, dass die Episoden, die ich ausgesucht habe, die schwächeren sind, welche sind denn für dich die Episoden, die rausstechen? Also was für mich den Tatort Reiniger immer ausgemacht hat, als ich es damals geguckt habe und jetzt auch wieder beim Binge-Watchen von ganz vielen anderen Episoden, die Episoden, in denen er wirklich ganz in diesen Alltagssituationen auf ungewöhnliche Menschen trifft und eben diese Chance hat, seinen Horizont zu erweitern, das ist zum Beispiel eine Folge, die ich ganz toll finde. Moment, ich muss ganz kurz in die Episodenliste gehen. Fleischfresser, eine ganz tolle Episode, wo er eben mit dieser Veganerin im Rollstuhl konfrontiert ist, vielleicht zwei Vorurteile hingelegt kriegt. Und das Tolle ist, dass mit dem Rollstuhl wird dann gar nicht mehr so groß thematisiert, sondern der Veganismus ist viel mehr und da gibt es einfach einen großartigen Dialog zwischen ihnen, wo sie versucht ihren Veganismus zu erklären und er versucht irgendwie zu sagen, naja, vielleicht solltest du nicht ganz so extrem sein und jedes nicht gegessene Schnitzel, das ist ja auch was für eine tolle Episode. Ich mag die erste Episode, wo er mit dieser Prostituierte, auf diese Prostituierte trifft und sie beide feststellen, sie haben ungewöhnliche Jobs und sie unterhalten sich über ihre Jobs. Er erzählt sie aus ihrer Welt, er erzählt aus seiner Welt. Ich mag die Episode mit dem Zauberer total, weil er da auch wieder dieses, er wird mit Vorurteilen konfrontiert und der wird eigentlich mit gewöhnlich ungewöhnlichen Menschen oder ungewöhnlich gewöhnlichen Menschen konfrontiert und seinen Horizont wird erweitert. Ganz toll finde ich die Episode 40 Melba, wo er auf einen Autisten trifft in einem Eiskaffee. Ah, stimmt. Ganz schöne Episode. Diese Dinger, die aus dem Leben gegriffen sind. Wir haben 30 Minuten Zeit und lernen einen neuen Charakter kennen, mit dem er dann konfrontiert ist und wir sehen, wie Schotti sich der Situation anpasst. Er hat keine Ahnung, wie man mit dem Autisten umgehen muss, aber er lernt einfach dadurch, dass er mit diesem Autisten umgeht. Das sind für mich die stärksten Episoden. Okay. Und wir haben ja schon festgestellt, es gibt ja Episoden, die Kunst sind dazwischen und da gibt es auch welche, die mir gut gefallen haben. Ich finde tatsächlich, sowohl bei der Fluch als auch bei 31 ist es mir dann zu viel Kunst. Echt? Ja. Also 31 vielleicht mit der Einschränkung, dass es nicht zu viel Kunst, sondern auch ein bisschen zu viel Fanservice, der da reingequetscht wurde in einer Episode. Fanservice. Na wir lassen noch einmal alle Charaktere durchs Bild wackeln, die irgendwie irgendwann Rolle gespielt haben. Aber bei der Fluch war es tatsächlich so und das ist sonst eigentlich nicht so vorgekommen, dass ich ja Müdungserscheinungen hatte während der Episode. Ich mochte das ganze Konzept nicht. Also kurz, gehen wir mal in der Fluch ein. Lass uns mal richtig reingehen in die Folge. Es geht folgendermaßen los. Schotti kommt an ein größeres Herrenhaus. Ne Villa. So, ne Villa. Er wird begrüßt von jemandem, der anfängt einfach nur in Reimen zu reden und da versteht er erst mal nicht, was das soll. Kommt da rein in diesen großen Empfangsrelle, da ist ein großer Fleck Blut, den er wegmachen soll und der Typ hört nicht auf in Reimen zu reden. Und als Schotti dann anfängt seinen Salmoner dazu zu geben und nicht reimt, steht er plötzlich wieder vor der Tür. Und die ganze Story fängt von vorne an. Und beide haben das Wissen, was vorher stattgefunden hat. Genau. Sie wissen beide noch, was passiert ist. Und Schotti ist erst mal sehr irritiert und dann wird er wieder begrüßt von dem Typen, der reimt, der eben versucht zu erklären, was da los ist. Und es stellt sich raus, dass ein Fluch über der ganzen Geschichte liegt. Wenn irgendjemand es schafft, diesen Fleck wegzumachen, dann ist der Fluch gebrochen anscheinend. Der Fluch besteht eben darin, dass beide oder alle die Anwesenden reimen müssen. Wenn man den halben Reim nicht schließen kann, fängt alles wieder von vorne an. Genau. Und das ist natürlich ein für deutsches Fernsehen völlig irrsinniges Konzept. Und deswegen habe ich das Ding mit reingenommen, weil ich gedacht habe, wow, oh mein Gott. Sie schaffen es hier in einer Folge mal richtig auszurasten und sie dürfen es. Niemand hat gesagt, oh mein Gott, ist das eine Scheiße gehen, lass das. Sondern sie durften einfach mal auf die Kacke hauen und auch noch einen Gorilla auftauchen lassen, der ein erfundenes Instrument spielt. Und ein Großvater, Großvater, der aus einem Bild tritt und das ganze versucht zu beenden und den Gorilla erschießt. Und es ist alles ein völliges Chaos und eine einzige Spielwiese und ich liebe es dafür. Ich glaube, ich wäre auf der Seite gewesen von na, das Konzept ist doof. Liebe Frau Laus und Sie können so gute Dialoge schreiben. Und dann schreiben Sie diese kindlichen Reime, die halt so sein müssen, das kriegt sie auch gut hin. Das ist wirklich cool, dass die improvisiert wirken, dass sie dann nach den Reimwörtern suchen und wirklich so verzweifelt diese reinwerfen. Der Darsteller, mit dem er das zusammen spielt, der ist auch gut, der spielt das total gut. Diesen hilflosen Typen, der seit Jahren in diesem Fluch gefangen ist. Aber es war mir einfach zu sehr drüber und es war mir dann zu viel Fokus auf diese Reimdialoge. Und das, was beim Tatortreiniger Stark ist, konnte dadurch natürlich nicht glänzen, dass alltägliche Dialoge geführt werden, sondern sie reden halt die ganze Zeit diesen Reim damit. Und die Reime sind meistens gaga, weil sie irgendwie beide keine großen Dichter und keine Freestyle-Battle-Rapper sind. Das heißt, sie müssen sich irgendwas ausdenken, um den Satz irgendwie zuzumachen. Und das passt dann natürlich hinten und vorne nicht. Soll Teil des Humors sein, fand ich eher ermüdend. Schade. Schade. Ich fand's witzig, wenn dann der Bär kommt, denkt man, okay, jetzt seid ihr so viel drüber, jetzt ist es schon wieder witzig. Und wenn dann dieser Opa auch noch mal da drin steht, das ist wirklich ganz nett, auch einfach, weil es so irre ist. Du bist doch so ein großer Fan von Dingen, die hohe Ambitionen haben und dann scheitern daran. Ja. Man muss dazu sagen, hohe Ambitionen sind ja eigentlich nicht das, was der Tatortreiniger mitbringt, weil wir haben es immer mit einem Kammer-Spiel zu tun. Also es gibt auch da ein paar Episoden, die hier ausbrechen, aber meistens sind die Räume sehr beschränkt, in denen es stattfindet. Und das ist natürlich auch das, was ich schön finde am Tatortreiniger, dass es immer so das Kleine ist. Ich finde es auch ganz toll, dass die Serie, bis auf ein, zwei Ausnahmen, die ich jetzt weiß, immer der Versuchung widersteht, eine Krimi-Handlung einzubauen, weil es wäre ja so leicht. Wir haben hier einen Tatortreiniger, der macht es sauber, nachdem die Polizei da war. Und es wäre so leicht zu sagen, jeder andere deutsche Autor, jede andere deutsche Autorin, jeder andere deutsche Regisseur hätte wahrscheinlich gesagt, hey, wir machen daraus nette Kurzkrimis. Weil natürlich liegt es nahe, dass der Tatortreiniger dann viel schlauer ist als die Polizei und viel mehr herausfindet. Passiert hier aber gar nicht. Überhaupt nicht. Und meistens sind die Arten, wie die Person gestorben ist, komplett irrelevant. Teilweise wissen wir es nicht mal, wie sie gestorben ist. Ja. Dieses Kleine, das schätze ich. Ja. Und das ist natürlich in der Episode so, ja, in diesem Kleinen der Versuch, noch mal ein bisschen größer und noch mal ein bisschen artiger zu sein. Ja. Ne. Also ich verstehe, dass einem vielleicht dann irgendwann das Ganze zu viel ist, das ist gereime und diese Aufbau einfach dann zu fantastisch wird. Aber das Wesentliche da in der Folge, warum ich diese so grandios finde, ist halt einfach wirklich dieser Versuch, etwas völlig anderes mal einfach so zwischendrin mal auszurasten und zu sagen, wir machen mal was völlig anderes und wir versuchen mal, das komplett neu zu erfinden und von einer anderen Sache in der Ecke zu denken. Ich würde gerne zwei Episoden dagegen werfen, wo es meiner Meinung nach viel besser gelingt. Oh, erzähl mal. Und zwar das eine vor der letzten Folge, der Kopf, wo Shottie in der Wohnung von einem Wachkummerpatienten ist und dann kurz mit dessen Betreuerin redet und sie verschwindet dann kurz und er ist so ein bisschen hilflos, weil er nicht weiß, was er machen soll. Der Typ sitzt halt wirklich einfach nur in seinem Rollstuhl und blinzt ein bisschen mit den Augen und dann rutscht Shottie aus, knallt auf den Kopf und ist plötzlich im Kopf dieses Wachkummerpatienten. Und da drin sieht es so aus, dass da ganz viele einzelne Wollfäden sind, die offensichtlich seine Gedanken darstellen und er versucht, die Verzweifel zusammenzufädeln, um mal blinzeln zu können, um mal ein Handfleisch heben zu können und so weiter. Und im Hintergrund ist der Tod als Sensemann, der ihm das immer wieder kaputt macht, der die Fäden immer zerschlägt. Ist auch total übertrieben, wir haben einfach nur diese neblige Höhle und diese Wollfäden. Aber in diesem absurden Setup findet dann eben doch so ein klassischer Tatort-reiniger Shottie-Dialog statt, weil er sich mit diesem Typen unterhält und ihn fragt, wie das ist im Koma und sich Gedanken über den Tod macht und eine Patientenverfügung spielt in dieser Episode dann auch noch eine Rolle. Und da fand ich, hat dieses Künstlerische super funktioniert, weil es eben trotzdem die Trademarks rübergerettet hat. Shottie, der sich einfach mit anderen Menschen unterhält. Und das Zweite ist diese total kafkaeske Episode, wo er dann mit dem Geist redet. Kapediem. Shottie landet in so einer Behörde, wo jemand gestorben ist und er muss sich ewig diesen Weg bahnen, um überhaupt zu dem Büro zu kommen, weil alle irgendwie in diesen Behördengedanken festhängen und sagen, sie müssen eine Nummer ziehen, sie kommen hier nicht einfach rein. Und dann schafft er es endlich irgendwann in das Büro und dann ist halt dieser Geist, von dem der gestorben ist und er redet dann darüber, dass er eigentlich in den Ruhestand gehen wollte und endlich leben wollte. Die Episode heißt auch passenderweise Kapediem und Shottie fängt dabei an, auch über sein Leben nachzudenken, was er alles verpasst hat. Und auch so ein Trademark von der Serie Der Tod von Shottie ist auch immer so ein bisschen angeteaser, dass der passieren könnte, weil er hat dann auch das Gefühl, dass er einen Herzinfarkt haben könnte und sterben könnte. Und er sitzt eine Zeit lang da und hat wirklich Angst zu sterben und sagt, ach, ich hatte doch noch so viel vor. Und es ist ja nicht die einzige Episode, wo das vorkommt, dass man denkt, oh, Shottie steht dem Tod oft sehr nah, nicht nur durch seinen Job, dadurch, dass er sich um Tote kümmert, sondern auch einfach der Tod ist sehr präsent in seinem Leben. Das bringt auch so ein bisschen die tragische Komponente mit rein, die ich eben auch in dieser Serie immer wieder sehe, die ich ganz toll finde, weil du allein dadurch, dass es alles so lakonisch erzählt wird, ist es natürlich irgendwie auch nah an der Tragödie. Vor allem, wenn er über Merle redet und die wollte er doch nochmal anrufen vielleicht, weil vielleicht kann er ja sie ja doch wieder zurück gewinnen und so und das allein die Liebesgeschichte, die nie auserzählt wird. Wir sehen diese Merle auch nie, oder? Gibt es eine Episode, wo sie auftaucht? Also am Schluss in der letzten Episode. Genau. Und dann habe ich, genau als ich das gesehen habe, habe ich mich gefragt, oh, ich habe davor gehört, dass er über diese Merle hin und wieder redet, aber gibt es auch mal eine Episode, wo sie wirklich vorkommt oder ist sie die ganze Zeit nur so diese abstrakte Frauenfigur im Hintergrund? Ich kann mich überhaupt nicht erinnern, dass sie irgendwann mal aufgetaucht wäre. Ja. Also deswegen finde ich es auch grandios, dass sie am Schluss diejenige ist, die dann auch wurde die Schauspielerin, das machen wir gleich, das machen wir gleich. Ja, machen wir gleich. Also die Episode über den Fluch, wo sie reimen müssen, fand ich eben genau deswegen grandios, weil sie irgendwie so ausbrechen konnte und sie hat auch wirklich tolle kleine Momente. So der Postbote, der da unten verscharrt ist, der gestottert hat. Ich finde, der ein oder andere Reim ist wirklich sehr gut gelungen. Ich finde, ich finde irgendwie... Stimmt, der stotternde Postbote ist wirklich eine süße Idee. Er liegt unter der Diele am Eingang, da ist wirklich nur noch das Skelett übrig. Und wie Schotte einmal sagt, diese Reimerei setzt voll komische Gefühle frei. Voll süß. Und da finde ich, dass Schotte schon auch Schotte sein darf. Also finde ich schon gut. Er braucht auch wirklich lange, um das hinzukriegen mit dem Reim. Ja. Bevor er anfängt wirklich in Reim zu reden, haben wir ihn drei, vier Mal immer wieder vor der Tür stehen und immer genervt sein. Ja. Und ich finde es auch sehr süß, dass sie ein gefaktes Ende am Ende haben. Also man denkt, ach du Scheiße, jetzt steht er schon wieder da, aber eigentlich klingelt er nur noch, um zu sagen, ach, ich wollte ja doch noch hier durchräuchern, das habe ich ganz vergessen, sollte ich vielleicht noch machen. Und redet halt nicht mehr in Reim, weil der Fluch gebrochen ist. Das ist wirklich schön, ich finde das ein tolles... Das ist auch ein schönes, wunderkehrendes Motiv, dass er ganz oft nochmal kurz zurückkommt, weil er nochmal was ausräuchern muss, weil er das noch vergessen hat. Genau. Und ist das jetzt vielleicht sogar eine Reihenfolge? Ist der Fluch so dein least favorite und jetzt geht es aufwärts oder wie ist das? Von dem, was ich gesehen habe an Episoden, würde ich behaupten, der Fluch ist tatsächlich mein least favorite. Okay. Da dir die anderen auch nicht so gut gefallen, die ich ausgesucht habe, welche sind es denn dann als nächstes? Ne, also reden wir zuerst mal über die Episode, die mir wirklich gut gefallen hat, weil sie klassisch Tatortreiniger ist. Okay. Und das ist die Folge, wo er auf diesen Prepper trifft. Ja, genau. Damit muss man rechnen. Er ist im Elektromarkt, das gab einen Überfall und da ist dann ein Lagerist, der auch arbeiten muss, genau wie er, der auch ziemlich genervt ist von dieser Lagerarbeit, offensichtlich nicht viel verdient. Olaf heißt er. Und es stellt sich dann im Laufe der Episode raus, dass wir es hier mit einem Berechner und Prepper zu tun haben, der genau weiß, was wie gefährlich ist und der die Katastrophe jederzeit erwartet und sich entsprechend vorbereitet. Er erzählt von einem Bunker, den er sich gebaut hat, wo er tausende Liter Wasser hat und diverse andere Sachen, um überleben zu können. Also die Apokalypse kommt, garantiert. Und dann ist er vorbereitet im Gegensatz zu all den Leuten, die ihn bis jetzt verspottet haben. Ja. Das ist ein schwieriges Thema. Es ist ein schwieriges Thema und es ist auch wirklich eine Figur, die man schräg findet und dann irgendwann Mitleid mit ihr hat. Und was eben toll ist, ist wieder dieses, wie Schotti darauf eingeht, weil Schotti findet das total doof, was er macht und sagt das auch von Anfang an. Also so empathisch Schotti ist, er sagt immer seine Meinung. Und wenn er irgendwas doof findet, was Leute machen, ist es auch immer gleich am Anfang erstmal so Empörung darüber. Aber er lässt sich auf die Nacht mit ihm ein, quasi. Sie machen halt, der Lagerarbeiter macht seine Sache, Schotti macht seine Sache. Und wir haben eine wirklich schöne Buddymovie-Folge. Die werden sowas wie Kumpels. Sie trinken auch noch. Irgendwann schaffen sie es, endlich mal ein Bier zusammenzuzichten. Das erste Bier, was ihm angeboten wird, steckt er wortlos ein und dann stellt er fest, okay, das ist ein Prepper, der hebt sich das für später auf. Alles wird für später aufgehoben. Oh Gott. Ich finde aber, dass die Folge schon noch mit der anderen Figur anfängt, die auch echt, also so kurz sie da ist, dieser Typ, der ihn einführt, der kommt. Ja. Und die ganze Zeit eigentlich nur völlig fassungslos und schockiert da steht und sagt, ich hätte eigentlich Dienst gehabt. Ich muss irgendeinen Schutzengel gehabt haben, dass ich irgendwie gestern auf meine Liste geguckt habe und gedacht habe, wow, ich habe ja noch so viel frei, die ich eigentlich abfeiern müsste, so über Stunden. Warum mache ich das nicht morgen? Und wenn ich das nicht gemacht hätte, dann wäre ich jetzt hier tot und meine Blutlache wäre da auf dem Boden und so. Und der kommt einfach, der kommt aus dieser Fassungslosigkeit nicht, den ganzen Dialog nicht raus. Er sagt immer wieder, oh mein Gott, hier wäre eigentlich ich. Gucken Sie mal hier, dann ist da und das ist dort. Oh, wollen Sie vielleicht hier so eine Kochmaschine haben, die ist ein bisschen defekt. Ach so, wollen Sie, brauchen Sie nicht. Gut, okay. Jetzt bin ich völlig fertig mit den Nerven auf die ganze Zeit. Und ich finde, das ist wahnsinnig gut geschrieben und gut gespielt. Der wird ja tatsächlich so ein bisschen bitter abgekanzelt von Schotti dann. Ja. Weil er fragt Schotti irgendwann so, klopfen Sie an einen Schutzengel? Und Schotti glaubt natürlich nicht an einen Schutzengel und antwortet dann so relativ zynisch. Naja, scheinen ja nicht für alle zu funktionieren, das mit den Schutzengeln. Genau und zeigt auch die Blutlache, die da liegt. Und das ist halt, finde ich, auch eine große Stärke. Von allen Seiten wird jedes Thema, was behandelt wird in einer Folge, wird von Mitzi Meyer von allen Seiten einmal angeschaut. Du kriegst nicht nur die Perspektive von Schotte oder nicht nur die Perspektive von der Person, die das Thema mitbringt. Sondern es wird einmal komplett, einmal 360 Grad angeschaut und überall mal reingepiekt und geguckt, was ist denn da? Wie funktioniert denn das? Und für welche Perspektive funktioniert das Thema? Für wen? Das Gute ist, dass du tatsächlich nie in die Perspektive von Schotti gezwungen wirst. Sondern du bist immer Beobachter von allen Figuren. Du bist halt auch Beobachter von Schotti. Und du siehst auch so seine Macken und seine Probleme zu kommunizieren, seine Probleme mit neuen Situationen umzugehen. Ich würde behaupten, es ist tatsächlich demokratisches Fernsehen, wie man es sich besser nicht vorstellen könnte, weil es wirklich zu dieser Empathie herausfordert. Wir sind eine große Gesellschaft, hier gibt es sehr viele Menschen und jeder hat eine andere Haltung, eine andere Perspektive. Und ich werf dir die mal entgegen und sie macht es ja auch meistens relativ wertfrei oder wertneutral. Sie zeigt zwar Wertungen, eben durch Schotti zum Beispiel oder durch die anderen, aber sie kommentiert die nicht sonderlich, sondern lässt die auch einfach mal stehen. Ja, obwohl wir bei der Nazifolge dann vielleicht noch einen kleinen Shift haben. Bei der Nazifolge haben wir einen notwendigen Shift. Das können wir gleich noch besprechen. Aber dieses Damit muss man rechnen habe ich eben genau deswegen ausgesucht, weil das ist eine typische Folge für so einen Schotti trifft auf einen anderen skurrilen Typen, die unterhalten sich und stochern in einem Thema rum. Und das finde ich eben so wahnsinnig toll an dieser Serie. Und weil du dich vorhin drüber empört hast, dass sie im Englischen als Sitcom bezeichnet wird, sie hat so einen tollen Metamoment, wenn ein Witz gemacht wird und dann kommt das Dosengelächter und du denkst so What? Und dann ist einfach ein Fernseher im Hintergrund angesprungen, weil offensichtlich die Zeituhr war dafür. Und dann hören wir halt dieses Dosengelächter aus dem Fernseher und es kommt on point für eine alberne Poente. Und es ist so geil. Und dafür liebe ich, ich weiß nicht wen ich dafür lieben soll. Ob ich Arne Feldhosen oder Missy Meyer dafür lieben soll, ich weiß es nicht ganz genau, aber wahrscheinlich Missy Meyer, weil sie das ja geschrieben haben. Wahrscheinlich ja. Aber es ist auch so gut umgesetzt und es ist so unglaublich geil, weil alles realistisch davon ist, aber natürlich das Zusammentreffen eine totale Skurrilität erzeugt. Das ist unglaublich cool. Ja, es ist halt so schön auch, weil es so eine Metaebene ist, die aufgemacht wird kurz, aber die direkt gebrochen wird, weil halt oh, der Fernseher war an und dann machen sie halt den Fernseher aus und das war's dann. Und es kommen auch in dieser Folge Sätze, die einem wirklich zu denken geben und das finde ich toll. Du hast ernste Themen, solche Sachen wie Pietät ist ein Fremdwort für Leute mit Geld. Wenn du kein Geld hast, kannst du dir Pietät unter Umständen nicht leisten. Und das schafft die Serie wirklich gut herzuleiten, diesen Satz. Die haben sich den Satz wirklich verdient, weil er irgendwie, er nimmt irgendwas, achja, er nimmt die Nadel von diesem Schild, das mit Blut beschmiert ist von dem Chef, der erschossen wurde. Und dann nimmt er dieses Schild nicht etwa als Andenken, sondern weil er diese Nadel abholen will und später noch gebrauchen kann. Und dann sagt Schotte von Pietät, hast du noch nie was gehört? Und dann sagt er, naja, Pietät ist ein Fremdwort für Leute mit Geld. Ich kann mir das nicht leisten. Und dann wird einem auch ganz schnell klar, dass dieser Typ Lohn gedumpt bis ins letzte ist. Und man fragt sich, wie er von 800 Euro, das wird später noch gesagt, dass er so viel verdient, ungefähr 850 Euro oder sowas, es schafft dieser Prepper zu sein. Woher nimmt man das Geld dann dafür, noch so einen Bunker zu bauen? Ja, er lebt extrem sparsam offensichtlich und nimmt alles mit, was er kriegen kann. Das Geile ist, wie diese Figur eingeführt wird, ist sie zuerst skurriert, dann gibt es auch diesen kurzen, albern, absurden Moment, wo Schotte zu ihm sagt, weißt du, wenn ich jetzt eine Waffe ziehen würde? Und dann zieht er ganz schnell eine Waffe und dann gibt es so eine ganz merkwürdige Verfolgungsjagd, die auch wirklich ein bisschen albern war. So eine Fluchtszene, weil Schotte dann wegrennt und er läuft ihm einfach hinterher und sagt ganz am Ende dieser Fluchtszene, Schotte ist schon komplett fertig mit den Nerven, tut mir leid, ich wollte sie nicht erschrecken. Und dann kommt auch raus, dass es keine richtige Pistole ist, sondern nur so eine Pfefferspray. Genau, Nervengas. Advanced, Nervengas, genau. Und es gibt diese Entwicklung in der Episode, wo man den mehr und mehr kennenlernt und auch schätzen lernt und seine Menschlichkeit wird hervorgehoben irgendwann. Und es gibt ja dieses ganz süße Ende, also zum einen, dass Schotte dann mit dem Hubschrauber fliegen will, den er so geil fand. Und dann gibt es diese schöne Szene, wo sie zusammen den Hubschrauber steigen lassen und dann noch diese wunderbare nicht funktionierende Umarmung. Ja, ich finde aber, dass der Hubschrauber auch so wahnsinnig gut hergeleitet ist, weil die stehen da, unterhalten sich darüber, warum Leute so wahnsinnig viel Geld für sinnlose Sachen ausgeben. Und dann sagt er, je sinnloser das ist, umso teurer. Beziehungsweise je teurer die Sachen, umso sinnloser, also andersrum. Egal. Und durch diese Sinnlosigkeit an teuren Sachen sind sich beide irgendwie plötzlich einig, dass die Menschen doch total bescheuert geworden sind. Und dann dreht sich Schotte um und sagt, oh guck mal, dieser Hubschrauber, den wollte ich schon immer mal haben. Man merkt halt, welche Schwächen der Mensch mit sich, also jetzt Schotte in dem Moment, aber einfach der Mensch. Es sind halt Menschlichkeiten, die drinstecken. Du bist auf der einen Seite völlig überzeugt davon, dass es totaler Schrott ist und totaler Müll ist, sich wahnsinnig viel Geld für irgendwelchen Mist auszugeben. Auf der anderen Seite willst du aber auch bestimmte Spielzeuge haben. Aber es wird ja eben nicht nur als Schwäche verkauft. Schotte hat in dem Moment ja auch wirklich einen Punkt. Es geht darum, auch dieses Hier und Jetzt zu genießen. Und dieser Typ bereitet sich die ganze Zeit auf den Untergang vor und Schotte sagt, naja, man soll das jetzt genießen. Und jetzt will ich noch einmal diesen Hubschrauber steigen lassen und nimmt dann am Schluss wirklich die Fernbedienung und lässt diesen Hubschrauber nochmal fliegen. Und es gibt diesen ganz sentimentalen Moment, wo kleist, ja, diese Albernheiten, auf die Menschen reinfallen, haben ja auch was Schönes. Natürlich ist so ein Hubschrauber für 200 Euro so ein Modellhubschrauber. Es ist Konsum, aber gleichzeitig ist es ja auch irgendwas, was in dem Moment glücklich macht. Und dann sitzen sie da und dann haben wir auch wirklich diesen Drohnenflug mit einer Außenaufnahme, der so total übertrieben ist. Völlig übertrieben. Die fliegen das Ding aus dem Kauf-Einkaufszentrum raus, über die Stadt, so richtig weit und du siehst einen Haufen, weiß nicht, es wird ländlicher auch noch. Und das ist irgendwie so völlig absurd. Soweit kann der nicht fliegen. Aber es ist so schön sentimental in dem Moment. Und der Punkt ist einfach gesetzt, so hey, du bereitest dich hier die ganze Zeit auf das Ende und auf die Zukunft vor und bist perfekt vorbereitet. Aber du vergisst komplett im Hier und Jetzt zu leben. Und Schotti schenkt ihm diesen Moment im Hier und Jetzt zu leben. Auch mal einfach mal da zu sitzen, zusammen ein Bier zu zischen und sich über irgendwelchen Blödsinn zu unterhalten. Das ist wirklich schön. Also ich mag diese Sentimentalität, die viele Folgen haben. Also Tatortreiniger wird ganz oft auch sentimental, zum Beispiel eben auch bei der Veganerin, wenn die dann überredet, dass sie ihren Freund verlassen hat und sie weiß nicht genau, ob sie zu ihm zurück soll. Und Schotti sagt sehr früh, jetzt komm, man ruft ihn an, er scheint echt ein cooler Typ zu sein, nur weil er einmal Fleisch gegessen und dich angelogen hat. Das kann es doch nicht sein. Und dann gibt es diesen tollen Moment, wo er mit ihr verhandelt. Dieses, pass auf, ich werde jetzt so oft auf Fleisch verzichten, dann kann er einmal in der Woche Fleisch essen. Und dann kriegt sich Schotti dazu, 14 Tage am Stück das Ganze zu machen, damit er feststellt, dass es auch komplett ohne Fleisch gehen würde. Und das ist wirklich schön, weil es einfach, ja es ist einfach in dem Moment sentimental. Genauso wie bei dem schwulen Zauberer, wo es diesen tollen Moment gibt, wo Schotti sagt, naja, warum musst du so ähnlich wie sowieso eine Frau sein? Reicht es nicht, wenn du einfach nur Männer liebst? Und dann sagt er, ich will einfach nur ich selbst sein und ich bin in einer Gesellschaft, in der ich nicht ich selbst sein kann. Und das ist so ein Bam-Moment, wo es einfach emotional voll reinhaut. Wo du auch als Zuschauer an Momente herangeführt wirst, wo du vorher vielleicht nicht warst. Das, was ich immer von Filmen erwartet habe, das ist das, was ich denke, was Kunst sollte, dich an die Klippe zu etwas Neuem zu führen. Und das macht Schotti in fast jeder Folge. Und er macht es ganz unbewusst, er macht es ja nicht mit Absicht, er will es ja gar nicht, er will ja auch selbst, wir werden mit ihm zusammen an diese Klippe herangeführt. Mal ist es eine tiefere Klippe, mal ist es eine Höhe, mal nicht so tief, je nachdem, wo man herkommt. Aber es ist schön, dass das halt auch immer gespiegelt wird, diese Wahrnehmung der ZuschauerInnen, diese Vorurteile der ZuschauerInnen und so weiter. Und immer werden die Figuren ernst genommen, das finde ich eben auch ganz wichtig. Deswegen ist es auch keine Sitcom, ich habe das Gefühl, dass Sitcoms ihre Figuren oft zugunsten eines Gags nicht ernst nehmen. Und sich auch ganz oft über die Figuren lustig machen. Ja genau, und das macht dieser Tatortreiniger nicht. Das ist wirklich, da ist jede Figur in sich stimmig und hat seine eigenen Nöte, die man auch, und das ist halt die Stärke daran, etwas ernst zu nehmen, dass du als Zuschauer dann auch rankommst. Und nicht dich einfach oberflächlich lustig machst, sondern das Gefühl hast, ja stimmt, da hat jemand seinen eigenen Weg mit Dingen umzugehen. Und ich will ihm das jetzt nicht unbedingt absprechen, dass das eben sein Lebensding ist. Und natürlich will man dem Prepper sagen, komm lebe mal, aber man kann auch irgendwie verstehen, dass er da gelandet ist, wo er ist. Ja, es ist halt schön, weil so ein Diskursraum aufgemacht wird, aber dieser Diskursraum relativ wertneutral stattfindet. Natürlich werden über die Sachen diskutiert. Schotti liebt es, sich ins Leben von anderen Menschen einzumischen und zu fragen, ey was machst denn du da, ey das verstehe ich ja überhaupt nicht, was soll das. Aber gleichzeitig wird eben in diesem Diskursraum wird dann auch tatsächlich zum Verständnis gefunden. Und das hat man selten, weil wenn Serien so Diskurse aufmachen, sind die oft sehr krawallig. Und das ist halt hier nicht, sondern das ist wirklich eher so pragmatisch, wie geredet wird. Und es muss nie zu einer krassen, höheren Moral finden, sondern es kann auch in diesem Moment bleiben, hey wir haben ein anderes Leben kennengelernt. Spannend und interessant und wir können uns da jetzt ein bisschen mehr reinversetzen vielleicht auch. Und dann schafft es sich oft, den letzten Moment alles umzudrehen, was gerade Schotti gelernt hat. Vielleicht hat er irgendeine Chance, zum Beispiel die alte Frau, die stirbt und ihm gerade ihren Bugatti hätte schenken wollen. Das hat nicht funktioniert, weil sie dann halt stirbt und das heißt, er ist dann doch nicht reicher am Ende der Folge. Oder in dieser Folge eben, dass der Prepper ihm einen Keks schenkt. Diesen ewig haltbaren und total satt machenden Keks. Der nicht schmeckt. Der überhaupt nicht schmeckt. Aber das stellt Schotti eben genau dadurch fest, dass er sich nicht dran hält und das Ding aufhebt, sondern einfach folgerichtig, für seine Person folgerichtig, einfach sofort auf ist. Das hat es tatsächlich von der SIP kommen, wir kommen immer zum Punkt Null zurück. Ja genau. Es ist eine Serie, die man wunderbar durcheinander gucken kann, weil die Episoden nicht wirklich aufeinander aufbauen. Das sind einfach abgeschlossene Handlungen und es gibt auch ganz wenig, was wir von Schottis Privatleben erfahren. Wir erfahren eigentlich gar nichts von seinem Privatleben, außer mal so Telefonate mit dieser Merle eben oder wenn er von seinen Freunden erzählt. Es gibt wohl auch Episoden, die ich leider nicht gesehen habe, wo er mit seinen Freunden zu sehen ist. Aber wir wissen nicht, wie Schotti wohnt, wir wissen nicht, wie er aufsteht, wie er so einen Alltag bestreit, wie er seinen Urlaub hat, sondern wir sehen halt, wie er zum Tatort kommt und der Mord ist vergangen. Die Polizei ist meistens weg, manchmal ist sie noch kurz da und dann macht er halt seinen Job. Das ist einfach sein Arbeitsalltag, den wir sehen. Es gibt diese Folge, da ist auch Oli Schulz dabei, mit seinen Freunden irgendwie ist und er ist aber eben auf Job auch dort, weil irgendwie was durch die Decke suppt oder sowas. Ich weiß es nicht mehr ganz genau, ich habe sie lange nicht gesehen. Und Oli Schulz ist einer von seinen Kumpels? Ja, offenbar irgendwie alte Schulfreunde oder sowas. Und dann reden die da irgendwie mit Oli Schulz über ewige Zeiten über Filzgleiter. Darüber, welche Sorten Filzgleiter es gibt und wie man die irgendwie in Hauf bestellt und dann irgendwie seine Freundin versucht glücklich zu machen damit. Und ich finde es ist so großartig, weil es so ein ganz kleines Detail ist, an dem sich dann Leben aufhängt und dann sich eine Beziehung aufhängt und so Zeug, ich finde es großartig. Cool. Ja, aber damit hätten wir die, damit muss man rechnen, Episode einmal abgehakt und kämen zur letzten Folge oder wollen wir vielleicht den Nazi zwischenschieben? Lass uns mal den Nazi dazwischenschieben, weil das tatsächlich natürlich auch zu meinen Lieblingsfolgen gehört. Oh, das finde ich gut, danke. Und sie bricht auch aus dem Konzept, weil sie eben, Deutschland, weil sie eben relativ wenig diesen demokratischen Diskursraum hat, sondern vielmehr ganz klassisch nach dem Toleranzparadox, man sagt, das ist der Punkt, wo wir nicht tolerant sind, wo wir keine Empathie zeigen. Schotti soll, er kommt in ein Vereinshaus und da ist jemand gestorben und weil er von Thor's Hammer erschlagen wurde. Das ist so geil. Und er geht dann runter in den Keller und der Typ, der ihn runterführt, sagt noch, naja, das ist wirklich schlimm, was Sie jetzt gleich sehen, er sagt, ach, ich habe schon alles gesehen, ich bringe nicht so schnell aus der Bahn. Und dann kommt er in diesen Raum und es ist alles voll mit Nazi-Devotionalien. Es ist unglaublich. Wir haben Hitler-Bilder. Eine riesige Hitler-Statuette. So eine Büste. Und mein Kampf steht da. Hakenkreuze. Eine Karte vom Deutschen Reich. Und Schotti fragt natürlich auch irgendwann im Laufe der ersten paar Minuten, das ist hier alles legal. Ja, die Polizei war schon da. Sie dürfen das haben. Und er so, ja, aber Privatsammlung. Das ist geschützter Raum. Das ist in Ordnung. Das dürfen wir, ist kein Problem. Holger Stockhaus spielt das. Das kann man natürlich auch verwickeln in einer Diskussion über den Nationalsozialismus und sagen, natürlich hatte der historische Nationalsozialismus Schwächen. Aber auch ganz toll von der Idee. Und man sollte ja nur nicht wegen des Holocausts die ganze Idee gleich verteufeln. Oh mein Gott, man will so reinschlagen. Man will so reinschlagen. Es ist unglaublich. Es ist cool, dass sie Schotti Schotti sein lassen, weil der es halt eben nicht so gebildet hat, nicht so viel Ahnung von Geschichte. Und kann darauf nicht viel erwidern, außer das ist doch alles kacke und das ist total absurd. Wie kannst du so was? Wie können sie so was rechtfertigen? Und da die Juden wurden vernichtet und so weiter. Was er halt an Schnipseln aus der Schule hat. Ja genau. Und der Typ fragt ihn dann auch, sie haben meinen Kampf doch, haben sie meinen Kampf nicht gelesen? Das sollten sie mal lesen. Lassen sie sich doch nicht was vortreiben. Sie würden sich ihre Meinung also aus zweiter Hand. Genau, genau. Sie haben es nicht selbst gelesen. Und es wird diese Diskursgeilheit von Nazis gezeigt, die halt irgendwie versuchen, Bürgerliche zu überzeugen, dass sie angelogen werden und so weiter. Und Schotti ist da auch teilweise wirklich ohnmächtig und kann sich halt einfach nur drüber empören. Ja, er kann nicht viel machen. Und das ganz, ganz tolle und das ist so befriedigend. Wie Schotte sich einfach nur vorstellt, wie der eine Typ einmal von der Decke baumelt, gefesselt und geknebelt, wie er ihnen einmal einen reinschlägt. Und all diese Dinge einfach, was man mit Nazis gerne mal machen möchte, das ist halt dann seine Rache in Gedanken. Stellt aber immer wieder fest, er würde den Kürzeren ziehen in einen tatsächlichen Zweikampf. Vor allem, weil ihm dann eben dieser zweite Aufpasser zur Seite gestellt wird. Deutschland. Hannes Bombe, Bombe. Der Typ, der auf ihn aufpassen soll, wenn der Obernazi weg ist. Es ist so ein geiler Schauspieler. Es ist fantastisch. Da spielt es so großartig. Ein Nazi, der wirklich, wirklich dumm ist. Und der aber ganz weit oben in der Rangordnung schon gelandet ist. Er ist quasi im Vorstand. Ey, warum hast du den Ohrring an? Das sieht ja voll schwul aus. Und dann sagt Schotte so, rechts ist schwul. Ja. Und meint damit eigentlich die Ohrseite. Was aber auch großartig ist. Und der versteht halt überhaupt nichts. Und das ist so toll. Dieser Bombe ist so witzig. Das ist so toll. Das ist total merkwürdig. Aber einfach super zu dieser Figur passt. Schotte wird aber siegen. Ja, Schotte wird siegen. Und es ist wundervoll. Natürlich völlig überspritzt und völlig unmöglich eigentlich. Aber er schafft es diesen Typen davon zu überzeugen, dass da jetzt die Larven von irgendeiner Kakerlake, die sind da jetzt drin in dem Teppich. Weil der zu lange da gelegen hat. Und wer weiß, die schlüpfen da. Und dann fressen die alles auf hier drin. Und natürlich gerät er völlig in Stress, dieser Idiot. Und weiß nicht, was er machen soll. Wie reagiert er jetzt? Okay, ich ruf meinen Chef an, aber der Chef geht nicht ran. Verdammt, was machen wir da jetzt? Der ist auf einer Beerdigung, okay. Und natürlich erhöht Schotte den Druck und sagt, die können jederzeit schlüpfen. Und dann ist hier aber alles weg. Das tut mir furchtbar leid. Das müssen Sie jetzt schon alleine entscheiden. Sie sind ja im Vorstand, Sie können das doch entscheiden, oder, ist da kein Problem? Und dann entscheidet er das wirklich. Und sagt, okay, das muss alles ins Labor tun, Sie das machen, Sie ist kein Problem. Dann gibt er ihm diese Plätter und lässt ihn unterschreiben und ruft ein Entrümpelungsunternehmen. Und dieser Typ unterschreibt einfach panisch, ohne zu lesen, die Plätter, die die komplette Entrümpelung anordnen, dieses Raumes, alles kommt weg. Der ganze Nazi heißt, wird vom Entrümpelungsunternehmen mitgenommen. Und dann kam, er hatte halt auch noch Probleme mit seiner Freundin. Das heißt, er rennt dann auch schnell weg und kriegt nicht mal mit, dass das Ding entrümpelt wird. Er hat wahrscheinlich auch noch Maler bestellt, die das Ganze rosa malen. Und das Einzige, was er übrig lässt, ist diese kleine Metallschatulle, in der die Fäkalien vom Führer sind. Oh mein Gott. Das ist auch so eine absurde Idee. Die Fäkalien des Führers. Da ist Scheiße drin. Nee, doch. Ist natürlich jetzt trocken. Und dann kommt am Schluss dieser Vorsitzende ein massiver Ein kommt runter in den Keller und muss perplex feststellen, dass es einfach nur noch ein großer, gestrichener leerer Raum ist. Und es ist so eine ganz wundervolle Rachefantasie, die man einfach nur genießen kann. Man freut sich so drüber. Da kann Schotte einfach die Macht des kleinen Mannes und der, naja, in dem Fall Intelligenz, die ja dann doch die Überlegenheit hat. Zumindest den Dummen gegenüber. Aber ich finde es auch gut, dass sie nicht nur den Dummen reingesetzt haben, sondern dass sie auch den Diskussionswilligen Intellektuellen, der dann versucht, diesen Diskurs einmal aufzumachen und versucht, ihn auf schräge Pfade zu locken. Was ich ganz großartig finde, ist dieses neue Symbol. Sieht aus wie ein Gummibärchen. Wie ein Gummibärchen. Wo sind denn dann die Arme? Keine Arme, er ist behindert. Ganz dünnes Eis. Das ist wirklich super. Es gibt noch eine andere Episode, in der Schotte auch so ein bisschen mehr macht, ein bisschen mehr verändert an der Situation. Das ist, wenn er bei dieser Consultingfirma ist. Sind Sie sicher mit diesem unglaublich schrecklichen Chef, der seine Mitarbeiter permanent überwacht mit so einer merkwürdigen Mischung aus Druck und Jovialität. Ja, der sagte immer, ja, das ist alles sehr demokratisch bei uns. Die Mitarbeiter untereinander wissen ja, wie viel Zeit sie haben und dann können sie untereinander sich einfach Druck aufbauen untereinander und sagen, du bist zu lange auf Tilette gewesen. Sie haben Zeituhren am Klo, wo dann angezeigt wird, wie lange die Mitarbeiter scheißen. Das ist unglaublich. Und es geht um alles, Effizienz steht total im Mittelpunkt. Und er macht seine Mitarbeiter immer auf so ganz merkwürdige Art, auch übrigens fantastisch gespielt von Sebastian Plomberg, wenn ich das richtig sehe. Ich hab den Namen nicht beratet, keine Ahnung, kann sein. Und Schotti schafft es dann aber auch. Also es gibt wirklich einen Konflikt, weil der dann irgendwann sagt, er könnte ja auch tatsächlich als Berater da sein, um Schotti zu überwachen und nimmt dann Schotti irgendwann so in die Tretmühle. Aber nur, weil Schotte irgendwann zwischendurch sagt, so können sie ihre Mitarbeiter nicht behandeln. Da ist nämlich die Frau, die da reinkommt, um ihm zu sagen, hier, das sind ihre Sachen für die Reise, da vorne ist dann das Ticket drin und er so, sind sie sicher, dass sie das Ticket da reingetan haben und nicht nur die Einladung? Ja, ja, eigentlich hab ich das schon, ach, eigentlich wollen sie sagen, dass eine Reise, meine Geschäftsreise zu einem großen zukünftigen Partner davon abhängt, dass sie eigentlich die Einladung da reingetan haben und dann wird sie sowas von in die Mangel genommen, sie ist so verunsichert und dann will sie nochmal nachschauen, darf aber nicht nachschauen, ob sie es wirklich reingemacht hat und so. Das ist so ein alptraumhafter Chef, weil er auch tatsächlich denkt, er wäre auf der guten Seite und er würde seine Mitarbeiter gut behandeln und er hat permanent diesen passiv-aggressiven Druck und Schotti begehrt dann dagegen auf und dann nimmt er Schotti in die Mangel und sagt, na ja, es kann ja auch sein, dass ich Sie überwachen soll, dass ich gucken soll, ob Sie Ihre Arbeit gut machen und machen Sie Ihre Arbeit doch mal anders und Sie haben das bis jetzt immer so eingesprüht und dann das gemacht, arbeiten Sie doch mal so, vielleicht ist das effizienter und dann wird Schotti auch total unsicher, aber auch hier darf Schotti sich rächen. Er darf am Ende tatsächlich, wie macht er das nochmal? Am Schluss hat er ihn total fertig und zwar indem er ihm dann sagt, na ja, ich könnte das jetzt wegmachen, aber das geht ja nicht, weil ich soll es ja anders machen und ich könnte Ihnen helfen, aber Sie haben ja gesagt, ich soll das effizienter machen und so und dann ist einfach, also Ausgangspunkt ist, dass er einen Schwamm mit Blut wirft und dann dieses schicke Kostüm, was der Chef hat. Stimmt. Und er soll eigentlich so eine große Rede halten und dann hat er da Blut dran und sagt, Schotti, kann ich nicht machen, Sie haben doch gesagt, ich soll das mal anders probieren, ich könnte das jetzt so machen, aber ich weiß nicht, ob ich das so hinkriege, sind Sie sicher, dass ich das so machen soll? Und es gibt einfach den Moment, wo der Chef dann mit seinen eigenen Waffen geschlagen wird und es ist auch so ein kleiner, grandioser Sieg von Schotti gegen dieses System. Es gibt es ab und zu mal so ein bisschen, dass er so einen kleinen Sieg davon trägt, was sehr, sehr schön ist und sehr befriedigend ist. Aber nur, wenn die Folge vorher ebenso schmerzhaft ist, wie bei dem Chef, weil die Folge ist wirklich, da muss man einiges durchstehen, finde ich. Ja. Da muss man, das gehört zu den Folgen, die man schweißgebadet am Ende ausmacht, wenn sie fertig sind, weil man dann irgendwie denkt, ach du Scheiße, wow, okay. Weil es auch wirklich ganz gut diesen Arbeitsethos von diesem Berufsberatungsgewerbe, das hier wirklich absurdes trifft, wo es irgendwie immer darum geht, innerhalb von Minuten den nächsten Pitch zu machen und so wenig wie möglich zu schlafen, wo auch damit geprotzt wird, dass die Leute bis spät in die Nacht arbeiten, wenig Schlaf haben und so. So ein ganz merkwürdiger Arbeitsethos, der sich selbst überholt und alle sind total fertig mit den Nerven und verstecken das irgendwie. Ja. Ah. Gruselige Folge, muss ich sagen. Kommen wir zur letzten Folge. Ja, 31. 31. Na, fang du mal an mit deinem Kritikpunkt. Also es ist natürlich, es ist eine Fanservice-Folge. Wir haben Schotti, der eigentlich wieder zum vermeintlich nochmal einen Job gerufen wird und dann in diesem Gebäude ist. Und da kommt er irgendwie nicht so richtig weiter, kommt nicht so richtig rein. Und dann haben wir die ganze Zeit Figuren durchs Bild laufen. Und ich hab, ich kenn die Serie halt nicht so gut. Das heißt, bei mir hat es ein bisschen gedauert, bis ich festgestellt habe, ah, wir haben hier ein Best-of. Ah, da soll die letzte Episode sein, wahrscheinlich. Und das Ganze, dieses Schaulaufen von wirklich allen möglichen Leuten aus der Serie, inklusive dann auch nochmal Materia. Der Rapper darf kurz da auf einer Couch sitzen. Oli Dietrich darf als Ditche kurz vorbeischauen. Weil anscheinend Bjarne Mädel als Schotti auch mal bei Ditche vorbeigeschaut hat. Ja, aber Ditche ist auch vorher schon mal in der Serie aufgeteilt, glaube ich. Ah, okay. Auf jeden Fall läuft das natürlich alles auf den Höhepunkt hin. Wir haben es hier mit der letzten Episode zu tun. Und anscheinend geht's um Schottis Tod. Und Schott versteht überhaupt nix. Ja. Also für mich ist dieses Gebäude, wo er da ist, der NDR. Aha. Also ich dachte, er ist so ein Fegefeuer, aber er erzählt weiter. Und Fegefeuer ist nicht weit weg vom NDR. Du sitzt da und wartest darauf, was passiert denn jetzt mit meiner Figur? Bloß dass Schott nicht weiß, dass er eine Figur ist. Ja. Aber alle anderen drumrum verhalten sich so und irgendwie wissen sie es auch oder wissen es nicht. Also es ist so ein bisschen unklar gemacht. Aber das ist natürlich das Vergnügen der ganzen Geschichte. Weil fast jeder Satz, der gesagt wird, irgendwie aufreduziert, also umgedeutet werden könnte, dass irgendein Redakteur mit einem anderen Redakteur darüber redet, wie sie die Serie beenden. Ist es jetzt ein Kronleuchter? Wir wissen noch nicht, wie er gestorben ist. Moment. Gestorben ist? Wer ist gestorben? Ja, das muss er dann wegmachen. Aber es geht ja um seinen Tod. Und sie haben noch nicht beschlossen, wie der gestorben ist. Und Schott steht davor und denkt sich, hä? Wenn er doch schon gestorben ist, wie können sie dann nicht wissen, wie er gestorben ist? Ja, der Kronleuchter ist jetzt im Blumentopf geworden. Was? Moment. Ist er jetzt vom Blumentopf oder vom Kronleuchter erschlagen worden? Was ist los? Aber da sitzen dann Redakteure und unterhalten sich darüber, ob der Kronleuchter teurer wäre, um Schotte zu umzubringen, oder der Blumentopf. Und ich finde es großartig. Es ist so zerfasert. Ich finde es vom Konzept her gut, aber es ist mir dann doch ein bisschen zu viel redaktionelle Masturbation, um es mal hart zu sagen. Ja, ich glaube total, dass die, die an der Serie mitgearbeitet haben, vor allem mit mir voll Spaß hatten dabei, das ganze Ding zu schreiben. Und ich kann mir auch vorstellen, dass die das gelesen haben, gedacht haben, geil, ist das witzig und so. Aber es ist halt doch ein bisschen so ein Insiderwitz. Aber es ist auch, es ist schon auch Kritik am NDR. Also es ist schon so ein bisschen, es sind ja nicht nur liebevolle Dialoge, es sind ja schon auch so ein paar Spitzen dabei. Und ich finde es, finde es super. Aus der Sicht der Drehbuchautorin, so mal ein bisschen gegen den NDR geschossen. Ich finde es großartig. Ich finde es ist halt vor allem, es ist ein Schaulaufen von allem, was in der Serie passiert ist. Und ja, es gibt diese schönen Momente. Also vielleicht noch mal ganz kurz die Musik hervorzuheben. Karsten Meyer macht Musik. Ja, der ist gut. Und die Musik ist super. Und in der Episode gibt es so diesen sehr krassen Moment, wo Schotti dann flieht. Dann kommen noch mal die Killer aus einer Staffel davor vor und werfen mit Blumentöpfen auf. Ja, genau. Und die Bestatter laufen auch nochmal durchs Bild, die wir mehrmals sehen in der Serie. Die sind übrigens, also die Serie besteht fast nur immer aus neuen Figuren pro Episode. Aber diese Bestatter, die kriegen irgendwann so einen Stammplatz. Ja. Die gibt es eins, die kommen ein, zwei Mal vor. Und die sind total cool, weil die auch so laconig sind. Und halt einfach ihren Job machen, müssen drüber diskutieren, wo vorne und hinten ist beim Sarg. Und ja, das ist schon ein schöner Moment. Das ist so ein großer Pathos-Moment mit der Selbstreferentialität. Wir wissen dann auch, ah, jetzt wird eine Abschiedsrede gehalten. Schotti ist offensichtlich auf seiner eigenen Beerdigung auch irgendwie und bei seinem eigenen Tod. Aber es war mir dann doch ein bisschen zu viel Fan-Service, zu viel Insider-Gags, zu wenig Handlung. Schade, Floor. Ich muss sagen, dass ich beim ersten Mal gucken der letzten Folge verwirrter war. Da war ich auch noch so ein bisschen weiß nicht, was mir das jetzt sagen soll. Und jetzt beim zweiten Mal gucken, habe ich festgestellt, dass sobald ich anfange das Gebäude von Anfang an als NDR-Redaktion zu sehen, ich einen Riesenspaß habe. Wie die Kommissare den Gang runterlaufen und halb privat über die Aufgaben, ihre Rolle im Tatort zu reden. Ich find's großartig. Ja, vielleicht. Fernsehirrenanstalt. Ja, wahrscheinlich bin ich dafür zu weit weg vom deutschen Fernsehen, um so was lachen zu können. Und ich mag es, wenn sowas selbstreferential wird. Ein anderes Beispiel ist, es gibt von Jan Böhmermann von Neomagazin Royale gibt's eine Folge, die ist schon etwas länger her. Da hat er Anne Will zu Gast. Und da hat er dieses Interview mit Anne Will und dann bricht das komplett auf und er ist plötzlich in so einer merkwürdigen Zeitschleife gefangen. Er sagt sogar, es ist eine Einspielerschleife und er stolpert dann durch am Anfang durch Neomagazin Royale Kulissen, aber landet dann auch in verschiedenen anderen Sendungen vom ZDF, aber dann auch von anderen Sendern. Dann gibt es dann plötzlich beim Promi Kochduell und dann ist er beim Bergdoktor, glaube ich, noch und er stolpert da durch und dann gibt es tatsächlich den Moment, wo man als Zuschauer das Gefühl hat, jetzt ist irgendwas kaputt und dann gibt es eine Störmeldung vom ZDF, es geht gleich weiter. Fantastisch, richtig gut gemacht. Dafür haben sie den Grimmelpreis bekommen. Die Neomagazin Royale, total verdient. Fantastisch. Und gegen diese Art von Selbstreferentialität stinkt dann 31 doch so ein bisschen ab, finde ich. Ah, finde ich gar nicht. Nein, nein, nein, nein, nein, nein, nein, nein, nein. Ich finde es großartig. Nein, ich finde es super. Und ich finde die Idee auch ganz toll, Merle am Anfang, am Ende auftreten zu lassen und sagen zu können und sie sagt dann so ja, ich finde es auch Scheiße, dass du jetzt, aber ich muss ja auch an mich denken, es ist das einzige Mal, dass ich auftauche, ich habe hier jetzt eine große Rede und dann redet sie über sich als Schauspielerin, dass sie endlich mal tauchen darf. Mit diesem Theaterduktus. Ich arbeite jetzt für meinen Krimepreis. Das ist süß, das ist schon schön, aber das ist halt davor zu viel. Ich mag auch diese Abschlussszene, ich mag es, wenn er flieht vor den Killern, ich mag es, wenn er im Aufzug ist und dann noch mal rausklettert und dann fragt, ist das wirklich das Ende. Das ist alles schön, aber davor ist es mir zu viel Schaulaufen und zu viel Insider. Tut mir leid. Vielleicht musst du noch mal gucken. Kann sein, vielleicht muss ich auch noch mal die gesamte Serie einmal weggucken, um dann die letzte Folge wirklich genießen zu können. Aber ich finde, um noch mal diesen Punkt zu machen, andere Episoden, und zwar der Kopf, wo er eben im Inneren von dem Kummerpatienten ist oder diese KFKS-Behörde, schaffen das Künstlerische deutlich besser in das Korsett von Tato Ranja reinzubringen und der Grundhaltung der Serie treu zu bleiben. Das gelingt meiner Meinung nach 31 und der Fluch beiden nicht. Auch wenn ich es zu würdigen weiß, dass sie da experimentieren, aber leider ein bisschen dran vorbei, zumindest an meinem Geschmack. Ja, nun kann ich natürlich, habe ich gut reden, mein Geschmack trifft es halt wahnsinnig gut, aber ich könnte glaube ich auch, selbst wenn es meinen Geschmack nicht so treffen würde wie bei dir, absolut würdigen, dass das ein Fernsehmoment ist, den es einfach sonst kaum gibt. Wann ist das mal so? Wann hast du diese Chance 25 Minuten, 28 Minuten oder so auszurasten und KFKS in der Gegend rumzustochen? Das stimmt allerdings. Und das weiß ich auch wirklich zu schätzen, der Tatortraininger, die schaffen es wirklich im NDR ihr Ding durchzuziehen. Ich habe ein Interview gehört mit Janemädeln, da hat er auch gesagt, das hat gut geklappt. Offensichtlich sind wir drei, also Mitzi, Arne und ich, starke Persönlichkeiten genug, dass wir es irgendwann geschafft haben, durchzusetzen, das zu machen, was wir machen wollen. Und die haben uns nicht mehr viel reingeredet. Es gab zwar hin und wieder mal noch mal, dass ein Redakteur angerufen hat und gesagt hat, du könnt dir das nicht vielleicht anders machen. Und am Anfang haben sie viel reingeredet, aber irgendwann war der Punkt erreicht, wo sie wirklich ihr Zeug durchziehen durften. Und da meinte dann, also man kann viel über die öffentlich-rechtlichen Lästern, aber hier hat uns der NDR wirklich in Ruhe gelassen. Und der Start war ja total holprig. Am Anfang, das Ding sollte Nachmittagsprogramm werden. Die haben das im Nachtprogramm als erstes ausgestrahlt. Keine Sau gesehen, so 50.000 Leute, das wars. Und dann kam der Grimmelpreis. Der Hintergrund war ja tatsächlich, zuerst hat der NDR einen Auftrag gegeben, wir wollen Nachmittagsprogramm haben, was lustiges, mach mal hier. Und dann haben die das mit den Tatorten geschrieben und die erste Folge noch mit der Prostituierten. Und dann haben die drauf geguckt und gesagt, nee, das ist eigentlich nicht das, was wir uns vorgestellt haben, könnt ihr wenigstens das Blut weglassen. Und dann mussten die in der ersten Episode, mussten die alles mit Zeitungen abdecken, dass man kein Blut sieht. Deswegen ist in der ersten Episode, das mussten sie später Gott sei Dank nicht mehr machen, deswegen ist in der ersten Episode ganz viel mit Zeitungen abgedeckt, damit man nicht diese riesige Blutlache hat, weil das zu brutal war. Aber dann war die Prostituierte trotzdem auch zu viel, deswegen haben sie gesagt, nee, ist nichts fürs Nachmittagsprogramm. Abends 22 Uhr. Und dann wurde das zu einem der deutschen großen Meme-Hits, die im Internet haben die Leute abgefeiert und gesagt, krass, was für eine geile Serie, warum wird das ins Nachtprogramm verstoßen? Natürlich gucken das nur 50.000 Leute. Es gab einen riesigen Shitstorm quasi. Gab es damals Shitstorms? Ich weiß nicht. So was in der Richtung, aber ich glaube, es war eher so ein Kuschelstorm für die Serie. Das war so ein Druck dann plötzlich, wo die große Diskussion wieder losging, warum wird all die Qualität ins Nachtprogramm verbannt. Was ja immer noch so ist. Du hast immer noch so einen Haufen Zeug, der irgendwie interessant und spannend ist, der aber einfach im Nachtprogramm, da musst du aufbleiben bis nachts um zwei um was zu sehen, wo du mal was interessantes hast. Und du musst auf dem Laufenden sein, um es überhaupt mitzukriegen, dass sowas läuft. Ja, genau. Weil also ich war tatsächlich total neugierig auf die Serie. Ich hab die angefangen zu gucken, da war sie ganz frisch, weil ich halt Arne Feldhusen-Fan bin und Janemädel und die beiden zusammen und das war irgendwie so, okay das kann eigentlich nur geil sein. Aber man musste das halt auch irgendwie wissen, weil so der 0815 Zuschauer kriegt das halt eher nicht mit. Und genau 50.000 Zuschauer, das ist nichts. Das ist nichts. Und dann hatten sie irgendwie nach diesem Shitstorm ging das Ganze nochmal, es war Weihnachten, wo sie es rausgebracht haben. Genau. Und dann ging das, da hat die zweite Folge dann gleich 650.000 glaube ich gehabt. Und das ist dann schon ein Sprung. Auf jeden Fall. Und dann kam die Krimmpreisnominierung. Ja, die Krimmpreisnominierung und dann irgendwie, what the fuck, ach so. Ich stell mir das halt so bitter vor, als Mitzi Mayer und Arne Feldhusen und Janemädel, die sitzen da vor und denken, wir haben hier was tolles gemacht, es ist großartig, es wird irgendein Nachtprogramm. Und dann kommt eine in den NDR nach dem Krimmpreis und sagt, ach scheint ja doch ganz gut zu sein, macht mal, macht mal noch ein bisschen was. Und du denkst, ich will ja auch die Fresse hauen dafür, dass sie nicht in der Lage sind, selber die Qualität festzustellen. Aber immerhin haben sie sie dann machen lassen. Und das kann man dem NDR schon ein Handbuch anrechnen, da sie dann auch gesagt haben, okay, wir erlauben auch so eine Episode wie Kopf und 31 und der Fluch. Wir lassen euch mal, macht mal, ihr kriegt das schon irgendwie hin. Ihr seid zwar ein bisschen verrückt, aber ihr macht irgendwie was Gutes, Verrücktes. Es gehört zu dem Besten, was deutsches Fernsehen gemacht hat. Nicht nur in den letzten 15 Jahren, 20 Jahren, sondern in den letzten 100 Jahren. Also tatsächlich schade ist, dass im deutschen Fernsehen gibt es wenige Lichtblicke. Tatort Reiniger gehört auf jeden Fall dazu. Und es liegt natürlich an den drei, die es gemacht haben. Wir haben die Namen jetzt oft genug durch den Raum geworfen, aber sie sind einfach drei Leute, die verdammt gutes Fernsehen machen können. Und gerade bei Mitzi Mayer, bei Ingrid Lausen war es jetzt nicht unbedingt zu erwarten, weil sie ja Theaterautorin ist. Und so der Moment, wo man denkt, oh, kannst du nicht öfter mal für Fernsehen schreiben? Ich meine ja, schön Bühne und so weiter, macht Kunst super, aber bitte zwischendurch, gib uns auch mal eine Comedy Serie. Genau, irgendwie, man hat so das tiefe Bedürfnis, die ernst zu schreiben und zu battlen. Auf jeden Fall. Definitiv. Ja, also, wem will man Fernsehen in die Hand geben? Den drei auf jeden Fall. So. Auf jeden Fall. Und dann kamen Großbritannien und hat gesagt, oh, tolle Serie. Die gab es dann auch irgendwie im französischen Fernsehen und so weiter mit englischen Untertiteln. Und Großbritannien hat gesagt, komm, wir kaufen euch das Konzept ab und wir probieren das auch. Hast du reingeschaut? Nein, es gibt einen englischen Tatortreiniger. Ja. Und? Naja, eher so meh. Okay, interessant. Also, es geht, es ist so durchschnittlich okay, aber ich hätte von den Briten noch ein bisschen mehr erwartet, muss ich sagen. Also ich hätte gedacht, dass die wirklich einen guten eigenen Spin drauf haben, aber nein, die Storys sind fast eins zu eins übernommen. Die Dialoge sind natürlich ein bisschen anders. Britischer, aber irgendwie weiß ich nicht. Helena Bonham Carter ist in der ersten Folge und die erste Folge ist leider nicht richtig gut. Craig Davis spielt den Tatortreiniger. Ja, das ist so ein großer, untersetzter Typ, der ein bisschen bärig irgendwie weiß ich nicht genau. Ich weiß, wo ich den kenne. Den kenne ich aus dieser Taskmaster-Show. Krass, interessant. Ja, ich kenne den auch, aber ich weiß nicht genau, wo hervorher. Der ist Moderator bei Taskmaster. Okay, der Typ ist auf jeden Fall charismatisch. Muss ich mal reinschauen. Interessant. Nur eine Staffel, wirklich. Sechs Folgen. Ja, aber ist auch gerade erst gemacht worden. 2021. Die könnten noch nachlegen. Und die haben auch gute Reviews bekommen von den Briten, aber ich weiß nicht, ich bin da zu verwöhnt mit Bjarne Mädel, muss ich sagen. Und das ist echt selten, dass es so rum ist. Das ist halt bei Stromberg auch so rum. Ja, das haben wir ja schon öfter gesagt. Und ich glaube, damit schwimmen wir so ein bisschen gegen den Strom, weil die meisten Office-Fans, die auch hierzulande sagen, ganz klar Office UK größer als Office USA, größer als Stromberg. Und ich würde es genau umgekehrt sehen. Und ich habe das glaube ich schon mal gesagt, dass ich vielleicht sogar, vielleicht sogar aufmachen würde, um zu sagen, Office USA finde ich sogar besser als Office UK. Das ist gewagt, aber das kann ich nicht genau beurteilen. Ich finde, ich finde, dass Office UK fast noch mehr weh tut als Stromberg. Ja, und natürlich ist Ricky Jarwais natürlich voll groß, voll gut. Der trägt die Serie natürlich auch. Ich finde, dieses ganze Setup, dieses spießige Büro passt dann doch besser in den deutschen Rahmen. Und es gibt noch mal so eine spezifische deutsche Komponente davon, die Stromberg halt sehr stark hervorgehoben hat. Und vielleicht fände ich die Office lustiger, wenn ich eher aus diesem britischen Kulturkreis käme und damit mir zu tun hätte, weil natürlich ist die Office UK macht sehr viel Witze über diese britischen Eigenheiten, dieses Verstockte und Steife und die britische Unbeholfenheit. Und Stromberg macht halt wirklich Witze über die deutsche Unbeholfenheit, wo ich dann eben auch einfach näher dran bin. Und Office USA ist einfach halt Comedy. Also das ist alles ein bisschen oberflächlicher, aber dadurch auch ein bisschen witziger. Zumindest als die UK-Variante. Ja, naja und beim Tatortreiniger weiß ich nicht ganz genau. Ist der Tatortreiniger so spezifisch deutsch, dass man es nicht übersetzen könnte? Überhaupt nicht, würde ich sagen. Ich finde, das Thema passt eigentlich eher zu so einer USA-Serie. Stimmt. Es gibt auch, es gibt einen amerikanischen Film über eine Tatortreinigerin, den habe ich gesehen vor 20 Jahren, so ein 1990er Film. Ja, okay. Moment, ich gucke mal ganz kurz, ob ich ihn finde. Ich habe mich jetzt nicht mehr damit auseinandergesetzt. Curled, der Wahnsinn. Curled? Aus dem Jahr 1996. Okay. Und der ist ein amerikanischer Film, der sich mit einer Tatortreinigerin auseinandersetzt, die dann aber sich irgendwie an so einen Killer ranhängt. Und es war einfach, das war ein durchschnittlicher Film, der war nicht besonders gut. Es war halt so die Zeit, in der Tarantino getrendet ist, also Pulp Fiction from Dusk till Dawn, so dieses Tarantino-Eske-Kino. Und der hat sich so da sehr drauf gesetzt. Tatsächlich war Quentin Tarantino sogar an der Produktion beteiligt. Oh, okay. Aber... Also eher keine Komödie? Na, eine schwarze Komödie. Eine schwarze Komödie über eine Tatortreinigerin, die tatsächlich von Angela Jones gespielt wird und die auch in Pulp Fiction gespielt hat und die eine ähnliche Rolle spielt. In Pulp Fiction hat sie eine Taxifahrerin gespielt, die total interessiert war an Mord und Totschlag. Und in diesem Film spielt sie halt eine Tatortreinigerin, die total an Mord und Totschlag von Mord und Totschlag fasziniert ist und sich deswegen an Killer dranhängt. Aber ich würde sagen, das ist tatsächlich eher ein amerikanisches Thema. Also man kann sich ohne Probleme einen amerikanischen Blockbuster über einen Tatortreiniger vorstellen, der eine schwarze Komödie ist, mit Krimi-Elementen und nicht besonders gut. Ja, aber wir festgestellt haben, ist ja gerade das Geile daran, dass sie keinen Krimi draus gemacht haben. Tatortreiniger ist kein Krimi und das finde ich ganz großartig, auch wenn nicht Krimis jetzt, also ich meine, natürlich Deutschland lebt von Krimis. Also das ganze Fernsehen ist bestimmt von Krimis. Auch Biade-Mädel kann ein Lied davon singen. Ja, genau. Mord mit Aussicht und so weiter. Und ich kann damit auch mitgehen, als Schauspieler, das ist Hauptarbeitgeber, sind Kommissare. Also insofern ist es schon okay, aber irgendwann hat man ja auch keine Lust mehr ständig gefragt zu werden, wo waren sie gestern um 17 Uhr? Ja, vor dem Fernseher und hat eine Krimi angeschaut. Das Ziel ist es doch eigentlich, der zu sein, der fragt, wo waren sie. Wenn du das geschafft hast und das jede Woche fragen darfst. Das ist die Frage, ob man das will. Will man die ganze Zeit diese, also man ist ja dann immer nur Stichwortgeber, man ist ja dann immer nur da, um andere zu fragen, was für eine Geschichte sie zu erzählen haben. Und dann ist man selber ja eigentlich nicht mehr, dann ist man ja Staffage. Man gehört zum Inventar und das war's. Sicheres Einkommen. Ja, na toll. Weiß ich nicht. Also vielleicht hätte ich schon auch Lust, so was mal zu machen, weil es ja auch eine ganz eigene Erfahrung ist, aber ich weiß nicht genau, wie befriedigend das als Schauspieler ist tatsächlich. Aber es gibt ja schon diese deutschen Krimiserien, die auch versuchen, über Folgen hinweg so eine Rahmenhandlung aufzubauen, in der die Ermittlungen irgendwie mehr Charakter haben und klassische Sorben-Opera-Geschichten durchleben mit Liebe und Trennungen und Verlust und was halt alles dazu gehört. Nimmst Großstadtrevier. Wie viele Hauptpersonen haben wir da so? 5, 6, 7, hauptsächlich handelnde Leute und die, wenn du dem jeden irgendwie eine Story-Arc geben willst, dann das wird nix. Das heißt, du hast alle paar Jahre, hast du als Mitspielender vielleicht mal eine Chance auf eine eigene Geschichte, dass dann irgendwas ausgerabben wird. Deine Mutter kommt zu Besuch. Weiß ich nicht. Und das war's. Mehr hast du nicht. Und dann den Rest der Zeit rennst du in der Gegend rum und stellst irgendwelche Leuten auf der Straße und nach und sagst dann, bleiben sie stehen, halten sie ihn, halten sie ihn. Laut Janemädel gab es wohl ein ursprüngliches Konzept zum Tatortreiniger, wo das, wo stärker auf die deutsche Krimilandschaft eingegangen wird und zwar, dass sie tatsächlich sagen, wir leihen uns die Sets von den deutschen Krimistil, die der NDR produziert und lassen den Schotti dann da reinlaufen und hey, vielleicht kriegen wir die Krimist dazu, dass er auch mal eine Gastrolle haben darf und kurz am Schluss ins Bild läuft und dann lassen wir ihn einfach da weitermachen, wo die Krimi-Handlung aufhört, fanden die Produzenten offensichtlich doof. Schade. Wurde leider nicht umgesetzt. Verdammt. Das finde ich eine schöne Idee. So eine ähnliche Idee bin ich auch gerade dran. Ein bisschen anders, aber ja. Okay, wir haben jetzt die Episoden einmal besprochen, die wir besprechen wollten, aber es gibt ja auch noch ein paar andere schöne, die man wenigstens kurz erwähnen möchte. Hast du irgendwas, wo du sagst, das muss unbedingt noch erwähnt werden, wenigstens kurz, dass man, dass man sich da mal draufstürzen sollte? Also, um nochmal meine Top-Episoden zu nennen, wir haben sie alle schon angeteasert. Das mit den Nazis, Schottis Kampf auf jeden Fall, 40 Melber. Darüber haben wir jetzt relativ wenig geredet. Das stimmt. Dann würde ich die einfach noch einmal hervorheben. Ganz toll, Schotti solle in einem Eiskaffee aufräumen und dann kommt dieser Autist, der offensichtlich jeden Montag in diesem Eiskaffee isst und da sein Eis isst und der kommt überhaupt nicht damit klar, dass das jetzt zu hat. Und nach etwas mühseligen Verhandlungen, der Schotti ihn dann rein und macht ihm dann sogar ein Eis. Und es ist eigentlich auch wieder so klassisch. Es ist ein skurriler Charakter und wir lernen ihn kennen. Es ist aber, es ist nicht so krass draufgesetzt. Sie haben es wirklich geschafft, den Autismus relativ glaubwürdig in Szene zu setzen. Wir fahren dann mehr und mehr über seine Vergangenheit. Zum Beispiel, dass er von seinem Vater geschlagen wurde und dass er ganz stolz darauf ist, dass er mittlerweile selbstständig ist und dass sein Vater irgendwann abgehauen ist. Dann gibt es noch die Verbindung zu Schotti, weil dessen Vater auch abgehauen ist. Und es gibt dann dieses Zwischenspiel, wo Schotti, der Klaustrophobie hat, zufällig in einen Gefrierraum eingesperrt ist, sich selbst da einsperrt. Dann ruft er den verzweifelt an den Autisten und sagt, du musst mich hier raus holen. Der sagt, ich darf nicht. Da steht nämlich, hier darf man nicht vorbeigehen. Zutritt verboten, nur für Mitarbeiter. Und dann versucht er, ihn irgendwie dazu zu überzeugen. Und das macht er, indem er ihm sagt, da liegt ein Brief von deinem Vater. Und er schreibt dann noch ganz schnell den Brief des Vaters an den Autisten, wo steht, dass er, dass er Astronaut wurde und deswegen abgehauen ist. Das ist eine sehr schöne Episode. Eben vor allem, weil, weil es auch sehr nah am Menschen ist und weil sie es wirklich geschafft haben, Autismus nicht als Karikatur darzustellen, sondern einfach glaubwürdig ein bestimmtes Spektrum von Autismus darzustellen, ohne sich zu sehr draufzusetzen. Das ist cool. Ich erinnere mich nicht mehr so ganz an die Folge, deswegen kann ich jetzt gar nicht so genau sagen, wie getroffen ich das jetzt finde mit dem Autismus. Das ist natürlich immer ein schwieriges Fahrwasser, muss man sagen. Total, total. Und die Veganerin mag ich auch sehr. Das stimmt. Ja, die war auch ganz, ganz, ganz, ganz toll. Das stimmt. Ja, das wären meine Highlights. Okay. Ja, ich fand noch interessant das Gespräch in der Galerie. Also er ist ja dann irgendwo in der Galerie, wo sie dann über Kunst reden, weil da ein riesiges Ding, also ich wollte fast Gemälde sagen, aber es ist ja keins. Da hat jemand aus Geldscheinen einen Fünf-Euro-Schein nachgebaut in Riesig. Und Schotte glaubt erst nicht, dass das Ding irgendwie, das ist ja Spielgeld oder so, ne? Und dann sagt sie aber, ne, das sind alles echte Geldscheine. Und da sind irgendwie 50.000 Euro verbaut oder sowas, weiß ich nicht genau die Summe. Und Schotte legt sich da voll darüber auf, wie man so viel, also er muss so lange arbeiten dafür, dass da wenigstens so ein Miniteil dieses Gemäldesstande käme und regt sich voll über das Kunstgewerbe auf und das ganze Drumherum. Und ich finde das so wahnsinnig spannend, wie die darüber diskutieren. Was Kunst darf, was Kunst soll und wie Kunst funktioniert. Ich finde es großartig. Schön. Das ist eine tolle Folge. Sie heißt Currywurst. Warum heißt sie denn Currywurst? Sie heißt Currywurst, weil da noch so eine Frau da vorne an der Galerie ist, wo er sich eine Currywurst holt für 5 Euro. Und das ist aber ein Fünf-Euro-Schein, der Teil eines Kunstwerkes war. Und das hat er aber nicht mitbekommen, weil er das einfach aufgehoben hat, weil es irgendwo gelegen hat, glaube ich. Und muss dann diese Fünf-Euro-Scheine irgendwie wiederkriegen. Schafft es nicht. Und fälscht dann ein Teil eines Kunstwerkes, damit das wieder da ist. Und es bekommt sie aber dann irgendwie mit. Kann sich aber nicht die Blöße geben, dass sie das nicht rechtzeitig mitbekommen hat, dass sie das gefälscht hat. Also dass sie das Kunstwerk sozusagen nicht erkannt hat, dass das nicht original ist und so. Und dann hat sie das verkauft mit seinem falschen Fünfer. Schön. Es ist eine großartige Idee und sind schöne Allegorien auf den Kunstmarkt. Ich habe tatsächlich vor Aufnahme der Episode, habe ich ein bisschen reingeguckt. Und sie wird auch nicht einfach nur als die blöde Kunsthändlerin verkauft, sondern sie hat wirklich gute Argumente auf ihrer Seite. Schottis regt sich über die Kunst auf, dass die so verschwenderisch ist. Und dann sagt sie, naja, aber hey, dadurch, dass du dich darüber aufregst, ist schon mal was erreicht worden durch die Kunst. Und sie hat wirklich gute Argumente auf ihrer Seite, auch wenn sie natürlich so ein bisschen als Karikatur von seiner Galeristin dargestellt wird. Ja, aber trotzdem, der Diskurs ist spannend. Wo man natürlich ganz oft auf Schottis Seite sein will, weil man ja selber sich über moderne Kunst gerne aufregt und sagt, um Gottes Willen, was soll das? Ich verstehe es nicht. Ich bin glaube ich eher auf ihrer Seite. Ja, das ist halt das Ding. Irgendwann versteht man halt, naja, ja, ja. Kunst muss bestimmte Dinge auch in die Hand nehmen, damit man, damit der Diskurs losgeht und dass man irgendwie... Ich finde auch tatsächlich dieses Kunstwerk, was offensichtlich als Karikatur von postmoderner Kunstwerk gedacht ist, finde ich tatsächlich spannend. Es ist auch ein spannendes Kunstwerk, ja. Der Künstler hat eben einen 5-Euro-Schein gemacht als Collage aus ganz viel Geld. Und er hat da hunderter Scheine drin und zweihunderter Scheine und es sind, was sagt sie, 150.000 Materialkosten? Ich weiß es nicht, keine Ahnung. Über 100.000 auf jeden Fall Materialkosten. Das ist unglaublich. Und die Idee ist irgendwie cool, also tatsächlich, ja, kann ich dahinter steigen, kann ich sagen, ja, natürlich ist das dekadent, so wie Schottis sagt, aber es ist auch irgendwie eine spannende Idee, sich mit Geldwert auseinanderzusetzen in künstlerischer Form. Ich stehe auch voll auf dieses Banksy-Kunstwerk, das sich selbst zerstört hat bei der Versteigung. Ich mag Kunst, die Kommentar auf den Kunstbetrieb ist, finde ich super. Da bin ich vielleicht auch einfach gestrickt, weil manchmal, meistens ist es ja auch simpel und mit dem Holzhammer, aber ich finde es spannend. Bin ich Fan von, ja. Schön. Ja, und ich finde, dass Mitzi Mayer es wahnsinnig, also Ingrid Lause und es wahnsinnig gut drauf hat, Geschichten sich auszudenken, die genau das Thema abbilden, um das es gerade geht. Bei dem Kunstmarkt ist es halt so, dass er tatsächlich einfach vor dieses Ding tritt, dieses Kunstwerk tritt und sich tierisch drüber aufregt und die Frau steht daneben und fängt an zu grinsen und sagt, ja genau, deswegen. Und ich finde, dass sie das gut abbildet, sie bildet einfach immer die Themen, die sie hat, gut in Handlung ab. Ja. Ist toll. Ja. So, das wäre eines der Sachen, oder dann gibt es irgendwie diesen Auftrag aus dem Jenseits, eine Folge, wo so ein Schamane versucht das Haus zu clearen auf seine Art und Weise und er und das Hattot Reiniger kommt halt mit seinem Dampf. Beide kommen mit Dampf, aber wer hat die bessere Methode ein Haus zu reinigen? Ich finde es auch eine ganz tolle Auseinandersetzung. Es ist nicht nur sich über Schamanismus lustig gemacht, sondern es ist tatsächlich dann auch wieder Mitzi Mayer typisch eine ernsthafte Auseinandersetzung über Glaubenssätze und Überlegungen und was will man wie machen. Und natürlich ist es easy, peasy, sich darüber aufzurügen, was der Schamane sich da für einen Scheiß ausdenkt, wie er das Ding da irgendwie cleart. Aber trotzdem kommst du in ernsthafte Gespräche. Es ist toll. Oder Kundenwechsel, wo sie eine maßgeschneiderte Religion an ihre Kunden verkaufen. Was eine irrsinnige Idee ist. War auch wieder ein Stückchen drüber, aber trotzdem dann ernsthaft über Religion und so nachgedacht. Es ist toll, dass eine Serie, die eigentlich als Aufhänger hat, dass es um den Tod geht, sich so sehr dem Leben widmet. Es geht immer um das Leben in den verschiedensten Facetten, um Liebe, Glaube, Kunst, alles was das Leben ausmacht. Super. Kann man gar nicht viel hinzufügen, Florian. Das ist ein gutes Schlusswort eigentlich. Aber wir haben noch was. Wir müssen zu unserer Top 3 kommen. Wir müssen auch unsere Top 3 machen. Wir haben zwei Top 3. Und dazu kommen wir jetzt nach dem Jingle. Und erstmal Jingle. Unsere Top 3. Johannes, du hast mir gestern irgendwie ganz häcklich geschrieben. Okay, lass uns als Top 3 nehmen. Das Zitat von Schotti. Meine Arbeit beginnt da, wo andere sich übergeben. Ich finde das eine super Top 3, Flor. Und ich war so fest davon überzeugt, dass natürlich Top 3 der Tod ist ihr Beruf sein muss, weil man da so vielfältig verschiedene Sachen finden kann. Da hatte ich schon im Kopf eine Liste. Und dann kommt Johannes damit und ich fange an zu überlegen und schreibe ihm dann irgendwann so fünf Minuten später verzweifelt. Dazu findest du Filme? Und dann antwortet Johannes, ich telefoniere, kann nicht. Und das war das letzte, was ich von ihm gehört habe an diesem Abend. Für eine Zeit. Und dann habe ich dann habe ich nicht geschlafen und saß die ganze Nacht da und habe mir eine Top 3 zusammengesucht für Filme von Jobs, die irgendwo da anfangen, wobei andere Ekeleinsätze. Und ich habe es geschafft. Ich bin so stolz auf mich und ich habe eine ganz schreckliche Liste. Ich glaube, ich bin gescheitert. Ja, yes. Verdammt. Also es gibt zwei Top 3 Listen. Einmal Job Tod, einmal Job Eke, widerlich unangenehm im weitesten Sinne des Wortes. Ja oder also der Satz ist das wichtige. Der Satz ist das wichtige. Weil den kann man interpretieren, wie man möchte. Habe ich auch geschafft. Gut, okay. Dafür habe ich dann aber zwei Filme in der Liste, die ich nicht empfehlen kann. Und Premiere. Ich habe einen Film in der Liste, den ich nicht gesehen habe. Oh nein. Aber ich fand, der Titel war so passend. Ich habe so oft Dinge nicht in meine Liste aufgenommen, weil ich sie nicht gesehen habe und gesagt habe, ja, der ist bestimmt gut. Aber den kann ich jetzt nicht in die Liste nehmen, weil ich habe ihn gar nicht gesehen. Ich weiß ja gar nicht, ob der gut ist. Aber der ist nicht in meiner Liste, sondern das ist nur eine Honorable Mansion. Okay, das ist in Ordnung. Wollen wir mit den Ekelfilmen starten? Oder willst du lieber mit dem Tod starten? Ja, lass uns mit der einfacheren Liste starten. Einfache Liste Tod. Genau. Ich muss anfangen. Ich habe auch Honorable Mansions hier. Also der Satz heißt, der Tod ist ihr Job. Ja. So, Plon. Beginn mal. Honorable Mansions. Zwei Stück, die es beide nicht in die Liste geschafft haben und die beide gut sind, aber so mit Einschränkungen und beide dasselbe Thema haben. Ja. Und zwar einmal Mann weißt Hund. Ach. Ein belgischer Film aus dem Jahr 1992 mit dem Originaltitel C'est Arrivé Pré de J'Evue. Jaja, genau. Und es geht um einen Killer, einen Serienkiller, dessen Beruf es ist zu töten. Und das Ganze ist als Mockumentary inszeniert. Das heißt, Reportage über diesen Typen. Genau. Und das Kamerateam begleitet ihn. Und natürlich gibt es irgendwann den Twist, dass das Kamerateam so ein bisschen zu Mittäter wird. Also er fragt immer öfter so, könnt ihr mal da helfen? Könnt ihr mal da helfen? Und sie sind dann irgendwann Mittäter bei seinen Morden. Ja. Und er ist vom Job Mörder. Und er macht das auch mit einer Präzision und Professionalität, die man von so einem Mörder erwartet und erzählt währenddessen, wie er diesen Job macht. Ist aber auch ein sehr schwer zu schauender Film, muss man sagen. Bitter, böser, schwarzhumoriger, düsterer Film. Ja. Auf Platz vier zusammen mit einer zweiten Mockumentary, die sich auch um einen Serienkiller dreht und zwar Behind the Mask, The Rise of Leslie Vernon. Nicht so gut wie Mann weißt Hund, nicht so clever und nicht so subtil wie Mann weißt Hund. Es geht eigentlich um einen Slasher-Killer, der die ganzen Slasher-Filme gesehen hat und als Slasher-Mörder herumzieht und versucht, die ganzen Tropes, die in diesen Filmen vorhanden sind, in seine Mordserien einfließen zu lassen. Das heißt, er lässt die Jungfrau überleben, er tötet die, die Sex haben. Okay. Er verfolgt seine Opfer, er trägt eine Maske und auch er wird von einem Kamerateam begleitet, das seine Arbeit filmt. Und er macht das halt auch mit sehr viel Leidenschaft und sehr viel Präzision. Es gibt eine Menge Nebendarsteller, die man eben aus diesen Filmen kennt, allen voran Robert England, der Darsteller von Freddy Krueger aus Nightmare on Elm Street. Oh. Und es ist so ein bisschen Mischung aus Mockumentary-Krimi und Horrorkomödie, die halt so selbst referenziell auf das Slasher-Genre referiert. Bei Weitem nicht so durchdacht wie z.B. Scream. Ja. Aber ein wirklich netter Film aus dem Jahr 2006. Das waren meine zwei Honorable Mentions. Kurz das Wort Mockumentary erklärt. Ich glaube, das haben wir nie gemacht so richtig. Ich glaube, das haben wir schon. Wenigstens kurz. Obwohl, das haben wir vielleicht gemacht bei ja, hört euch die Episode an, die erste Episode, wo wir, nee, das ist keine Mockumentary gewesen, aber wir haben darüber Mockumentaries geredet. Wir haben tatsächlich, genau, wir hatten in der ersten Episode hatten wir Borat und da haben wir über Filme geredet, die zwischen Fiktion und Dokumentation stattfindet. Und das ist natürlich Mockumentary auch ein großes Thema. Ganz kurz auf den Punkt gebracht, Mockumentary ist eine Fake-Dokumentation. Ein Film, der macht, als ob er ein Dokumentarfilm wäre, aber kein Dokumentarfilm ist. Das heißt, es ist alles inszeniert, es ist alles gescriptet mit Schauspielern, aber er macht die ganze Zeit so, als wäre er eine Dokumentation. Und es setzt sich natürlich zusammen aus To Mock, was Vortäuschen heißt und Documentary, was Dokumentarfilm heißt. Was auch bei Mann beisst Hund natürlich besonders absurd und spannend ist, weil, ähm, wer begleitet einen Serienkiller bei der Arbeit? Also, niemand, niemand würde sich mit einer Kamera an einen Typen ran setzen, wo man genau weiß, zur Not bringt er dich halt um. Genau. Vielleicht auch ein sehenswerter Film, aber ich fand es, da braucht man einen stabilen Magen für. Auf jeden Fall. Es ist ein schwer verdaulicher Film, auch einfach, weil er wirklich zynisch und wirklich bitterböse ist. Ja. Der Tod ist ihr Job. Da meinen Platz drei wäre dann ihr in der Mehrzahl und zwar The Hateful Eight. Oh ja, trifft voll. Auf jeden Fall. Wenn ihr mehr über The Hateful Eight wissen wollt, es gibt auch hier schon eine Episode, wo wir ausführlich über diesen Film von Quentin Tarantino reden. Ja, das muss man sich auf jeden Fall anhören, das heißt, wir werden jetzt keine Worte darüber verlieren. Großartiger Film, Uncrowned. Ja, großartiger Western und Tarantino typisch fließt viel Blut, aber es gibt auch sehr viele Dialoge in einer wunderschönen Optik, weil er hat das Ganze in so einem Winterwestern. Genau, wirklich in Cinemascope-Bildern analog gedreht. Fantastisch. Ja. Mein Platz drei. Ja, zwei. Nein, drei. Das waren meine Honorable Mentions. Oh, ich hab meinen. Du hast deinen. Da muss ich jetzt drei und zwei nennen. Verdammt. Jetzt sind wir komplett durcheinander. Mein Platz drei ist, oh, ich bin heute echt europäisch unterwegs, Nightwatch Nachtwache aus dem Jahr 1994 aus Dänemark. Der Film hat ein Remake gekriegt, das Free Sees. Und es geht um eine, es ist ein dänischer Film aus dem Jahr 1994 und es geht um einen Nachtwächter, der in einer Leichenhalle von der Gerichtsmedizin seine Nachtwache hält und offensichtlich streift irgendwo einen Serienmörder umher, dessen Opfer er dann natürlich auch kriegt. Ja. Und es gibt offensichtlich auch einen Perversen, der nekrophil ist und Spaß an den Leichen hat. Okay. Und es ist so eine Mischung aus Slasher Horror mit so ein bisschen Gesellschaftssatire drin. Sehr unterhaltsamer Film. Hat ein paar schöne Kruse Momente. Eigentlich so ein klassischer Kruse Horror Film. Nicht zu blutig und brutal, sondern eher ein paar Jumpscares. Okay. Ein bisschen neblige Umgebung. Es ist dunkel. Was lauert da hinter der Ecke? Oh Gott, ich bin in einer Leichenhalle und unter dem Leichentuch hat sich doch was bewegt. Schöner Film. Okay. Sowohl der als auch sein Remake Freeze mit Ian McGregor. Ah, okay. Beide sehenswert. Mein Platz zwei. Ja. Mein Platz zwei ist, wenn der Tod schon sein Job ist, dann müssen wir den nehmen, der den totes Job am besten macht. Das ist der Tod selbst. Das siebente Siegel von Ingmar Bergmann, um meine europäische Liste abzuschließen. Der Tod, der unterwegs ist, um einen Kreuzfahrer mit sich zu nehmen im Mittelalter. Und der Kreuzfahrer verstrickt ihn dann in eine Schachpartie. Aus dem Jahr 1957. Großartige Mischung aus Fantasy und Historienfilm. Ein bisschen philosophisch, ein bisschen albern. Ist das so ein Job geworden, dass man den Tod mit einer Schachpartie aufhält? Oder ist das durch den Film entstanden oder gab es das vorher schon? Weil für mich ist das die ganze Zeit im Kopf so ein typisches, also so fast Cachet geworden. Eine gute Frage, ob es das durch den Film schon gab. Also, dass der Tod reingelegt wird, da gibt es auf jeden Fall schon ältere Märchen. Zum Beispiel der Brandner Kasper. Das ist so ein deutsches Volksmärchen. Und spielt er da mit dem Tod Schach? Ich glaube nicht, da legt er den Tod, glaube ich, einfach rein. Weil, also, ob es jetzt Schach ist oder Poker oder was auch immer, aber irgendwie den... Also, mit dem Schach kenne ich tatsächlich vor allem diesen Film. Aber es kann gut sein, dass es das auch schon vorher gab. Und ich stimme dir zu, es ist irgendwie so ein Bild, was man irgendwie vor Augen hat. Das wird mit dem Tod gespielt, um ihn auch ein bisschen aufzuhalten. Ja, genau. Vielleicht ist es auch mit Woody Allen hat sowas, glaube ich, auch mal noch gemacht, aber bestimmt inspiriert durch Ingmar Bergman. Ja, ich glaube, Ingmar Bergman war vor Woody Allen, bevor Woody Allen etwas gedreht hat. Ja, definitiv. Total sehenswerter Film. Also, kann man sich auch anschauen, wenn man nicht der größte Ingmar Bergman-Fan ist, weil es wirklich halt auch viel diese fantastischen Momente hat. Okay. Und fantastische Bilder. Großartige Bilder. Okay, dann muss ich vielleicht mal... Oder du gibst mir den mal auf. Ja, vielleicht muss ich dir den mal aufgeben. Wir hatten ja schon mal Ingmar Bergman. Ja, der war so... so schwierig. Schwierig zu gucken. Aber er hatte... Er war durchwachsen. Er hatte seine sehr guten Momente. Also, schon lohnenswert. Was hätten wir denn auf meiner Liste als Platz zwei? Das wäre ein kleines bisschen nicht on the nose vom Thema her. Ein bisschen Argument... Muss ich es verargumentieren, warum es in den Zimmer passt. Aber es ist einfach so ein großartiger Film. Three Billboards Outside Ebbing, Missouri. Und da geht es um eine Frau, die den Job nimmt, den die Polizei nicht macht. Nämlich, die Tochter zu finden, die vielleicht gestorben ist. Also, den Tod. Also, normalerweise wäre der Job der Polizei der Tod. Ja, ich verstehe deine Denkweise. Toller Film, muss ich gleich zu sagen. Uff, ja, irgendwann kann die Liste dehnen. Dann passt er schon da rein. Und Frances McDormand ist einfach... Ja, so eine großartige Schotspielerin. Oh mein Gott. Ja. Und dann auch ganz großartig in diesem Film der Nazi, mit dem sie am Anfang aneinandergerät, ständig der wirklichen ätzend unsympathischer Charakter ist. Und der dann im Laufe des Films, aber doch so ein paar Sympathiepunkte kriegt Sam Rockwell, der so einen rassistischen Kopf spielt, der total gegen sie ist. Aber irgendwie dann am Schluss gibt es sogar so einen Moment, wo er sie unterstützt. Ja, das ist ein ganz toller Film. Vor allem, weil er eben auch nicht nur so schwarz-weiß ist. Ja. Und das sich auch darin äußert, dass dieser rassistische Typ am Ende doch noch so ein bisschen so eine Redemption-Ark vielleicht. So ein klein bisschen, ja. Und er setzt sich ganz toll mit ganz vielen dringenden Fragen über die amerikanische Gesellschaft auseinander. Es geht um Rassismus, es geht auch um Klassenunterschiede, es geht um das harte Leben von einfachen Leuten auf dem Land und im Konflikt mit der Uprichkeit. Super Film. Ja. Mein Platz eins ist so albern, aber es passt einfach am besten da rein, finde ich. Vielleicht haben wir den gleichen. Ja. Crosspoint Plague. Achso, nee. Gott sei Dank. Ganz toller Film über einen Serienkiller, äh nicht Serienkiller, einen Profikiller, einen Auftragskiller, der für die, für eben die Mafia oder wen auch immer Auftragsmorde macht und darüber nachdenkt, in eine Gewerkschaft reinzugehen, weil er so schlecht bezahlt wird. Und der dann zu seinem Klassentreffen fährt. Was? Und da sich halt auch mit Leuten über seinen Job unterhält. Und das ist ein Film, der so ein wunderbarer Kundchenklick auf das Killer-Business hat. Okay. Das ist dann halt so, ja, was machst du beruflich? Na ja, ich bin Auftragskiller. Ah, und wie ist da die Altersvorsorge? Das ist ungefähr die Haltung dieses Films. Natürlich gibt es dann auch eine Thriller-Handlung dazwischen. Ja. Aber es ist vor allem eine schwarze Komödie, die aber nicht zynisch ist, sondern relativ brav bleibt dafür mit John Cusack als Killer und Minnie Driver als Love Interest. Okay. Super unterhaltsamer Film, nicht besonders tiefgründig, aber er macht einfach Spaß und ist vom Ton gar nicht so unähnlich wie Tatortreiniger, weil er auch diesen Lackonie mitbringt. Ja. Und weil er seine Figuren doch irgendwie mag, auch wenn er oft albern ist. Okay. Meine Nummer eins ist, das erste, was sich mir sofort eingefallen ist, als du mir das geschrieben hast, Miss Marple. Natürlich. Wer sonst? Natürlich. Miss Marple klärt Fälle auf. Ja. Und zwar Mordfälle auch. Also, ich weiß nicht, gibt es noch Fälle, die keine Mordfälle waren, die sie aufklärten? Am Anfang von Miss Marple muss immer eine Leiche stehen. Ja, genau. Großartig. Die beste Ermittlerin in der Geschichte des Kriminalfilms wahrscheinlich. Wir haben auch eine Folge dazu, und zwar, wie viel ab Paddington? 16.50 Uhr. 16.50 Uhr ab Paddington. Sehr guter Film. Nicht die Serie gucken. Nein, wenn Miss Marple dann muss es Margaret Rutherford sein. Genau. Ja. Ja, dann hört da mal rein und wir gucken noch, ob wir die andere Top 3 vielleicht noch zusammen kriegen. Ich hab sogar eine Honorable Mansion, das ist der, den ich nicht gesehen habe. Ach so, ja, erzähl. Okay, meine Honorable Mansion ist, und zwar einfach wegen dem Titel Wedding Planner. Und es klingt, es klingt wie ein wirklich schlimmer Film. Ich kenne auf jeden Fall auch Bilder davon. Es ist mit Jennifer Lopez und die als Heiratsplanerin sich offensichtlich in den Bräutigam verliebt. Jetzt bin ich einfach. Das kann nur die Handlung sein. Matthew McConaughey. In der Zeit, als er noch nicht die coolen Typen gespielt hat, sondern in den romantischen Komödien. Und ich wette mit ihr, es geht darum, dass sie seine Hochzeit planen soll und seine Frau ist ganz schrecklich, seine Verlobte, und dann verliebt sie sich bestimmt. Keine Ahnung, ich gucke nicht nach. Aber ich finde, es trifft einfach perfekt auf die Liste. Wir sollten eine Rubrik erstellen, in der wir nur am Titel erraten, worum es im Film gehen könnte. Okay, dann aber dein Platz 3. Mein Platz 3 ist Seven. Passt auch in die erste Liste. Sieben. Ja. Mit Brad Pitt und Morgan Freeman als ermittelndes Polizeiduo, das einem Serienkiller hinterherläuft, der Menschen nach den sieben Todsünden umbringt, passt in dem Fall, weil das wirklich wirklich wirklich widerliche Arten sind zu sterben. Er hat zum Beispiel diesen Übergewichtigen, den er zwingt, so lange zu essen, bis er platzt, im wahrsten Sinne des Wortes. Also er fesselt ihn an den Stuhl und zwingt ihn zu essen und der wird dann irgendwann ohnmächtig, und dann tritt er ihm einmal gegen den Bauch. Sie kommen halt zu diesem Tatort und dann sagen sie, ah ja, das ist passiert, das ist passiert, er musste so lange essen, bis er nicht mehr konnte, dann ist er ohnmächtig geworden, und dann hat er ihm gegen den Bauch getreten, dann ist er aufgeplatzt. Das ist Völlerei. Die Todsünde Trägheit, da fesselt er jemanden ans Bett und lässt ihn wochenlang am Bett liegen und kuriiert sogar seine Wunden, also wenn sich irgendwas entzündet, dann verbindet er das und sie finden halt irgendwann diesen Menschen, der lebt sogar noch, der ist komplett abgemagert und die Muskeln haben sich komplett zurückgebildet, weil er monachelang ans Bett gefesselt war und er sieht einfach nur noch aus wie eine lebende Leiche. Also die Arten, die Tatorte, zu denen sie kommen, sind wirklich widerlich, deswegen finde ich passt es eher in diese Liste als in die andere Liste. Um den Namen der Liste nochmal zu sagen, meine Arbeit beginnt da, wo sich andere übergeben. Genau. Also die Arbeit dieses Killers. Ja. Okay. Meine drei wäre in diesem Fall die Serie Dexter. Ja, habe ich nie gesehen. Hast du nie gesehen? Nee. Es geht um einen Typen, der bei der Polizei arbeitet, der im Grunde sich selbst suchen muss, weil er bringt Leute um, die es natürlich verdient haben, weil wir sind amerikanisch und dann haben wir natürlich eine übergeordnete Moral für den Killer, weil wir mit ihm sympathisieren sollen und der bringt halt einfach Leute um und das ist oft ziemlich ekelhaft und sucht selber auch noch einen Killer und zwar jemanden, der seine Frau oder so umgebracht hat, ich weiß es nicht mehr genau, immer ein persönlicher Mord und das ist dann seine persönliche Suche. Passt eher in die Ekelliste als in die Todliste, weil... Hatte ich auch in der Todliste, habe ich dann wieder gestrichen, weil ich noch kurzer Dank noch einen gefunden hatte und Dexter ist einfach, natürlich ist es eine Fernsehserie, entsprechend ist es nicht allzu eklig, aber ich fand es schon streckenweise sehr ekelhaft. Ja. Okay, es wird nicht besser. Es wird schlimmer, viel schlimmer. Es kommt ein Film, den ich eigentlich nicht empfehlen kann, der aber so richtig gut in diese Liste reinpasst und der auch fast so anonym geworden ist für Ekelhorrorfilme in den letzten zehn Jahren. Auf meinem Platz zwei, keine Filmempfehlung, keine Sehempfehlung ist The Human Centipede. Ah fuck, nicht gucken. Wirklich übel ist, aber um das kurz zusammenzufassen, der Wissenschaftler, dessen Arbeit dann beginnt, wenn andere sich übergeben, plant einen menschlichen Tausendfüßler zu schaffen, in dem er mehrere Menschen zusammennäht und zwar, nun ja, also da wo der Ausgang von dem einen ist, muss der Eingang von dem anderen hin, damit die Nahrung einmal durchfließen kann. Es ist so ekelhaft. Ja. Alter. Schlimmer, ekliger Film und auch kein guter Film, es ist wirklicher Trash. Es gibt so ein, zwei unfreiwillige, komische Momente, die werden aber komplett untergraben, dadurch dass die Prämisse von dem Film so widerlich ist und die Handlung einfach so plump und billig. Es gibt diesen, der Protagonist ist halt dieser psychopathische deutsche Arzt, der auswiegend so eine Karikatur von einem Deutschen ist. Okay. Das ist ganz putzig, witzig, aber sonst ist der Film einfach schlecht und widerlich und muss man nicht gucken, aber passt einfach in die Liste. Ich habe für die eins wirklich einen guten Film gefunden. Okay. Ich habe gedacht, dass es vielleicht nicht unbedingt darum geht, dass ich mich als Zuschauer ekele, weil bei Tatort Raniger ist es ja auch nicht so und der passt ja auch in die Liste, sondern es geht einfach um jemanden, dessen Arbeit dort beginnt, wo andere sich unter Umständen übergeben. Und mir ist die recht harmlose, aber doch passende Serie Haus eingefallen. Haus hat auch manchmal Fälle, wo einfach keiner das machen möchte, weil es einfach um Dinge geht, wo man sich instinktiv übergeben möchte. Ärzte haben ja allgemein irgendwie doch ein Feld, wo ich nicht landen möchte. Wo ich denke, okay, ich habe dann mit Sachen zu tun, habe ich schon Schwierigkeiten, durchblutetes Gewebe anzuschauen. Ich führe. Und ich fand die Serie Haus einfach wirklich sehr gut. Habe ich nie komplett von vorne bis hinten verfolgt, sondern immer einzelne Episoden gesehen, die ich unterhaltsam fand, aber bei Haus hat mich tatsächlich genervt, dass es mir irgendwann zu schematisch war. Ja, das ist schematisch. War immer dasselbe und dann, oh jetzt haben wir die Lösung, aber es ist klar, es geht noch 20 Minuten, das heißt, es muss irgendwann noch mal die zweite, die wirklich richtige Lösung kommen. Genau. Ja, es war okay. Das lebte natürlich vor allem an Ulory, der das wirklich gut gemacht hat. War eine schöne Serie. Dein Platz 2. Mein Platz 1. Jetzt bin ich gespannt. Du hast gesagt, es ist besonders gut. Ein wirklich guter Film. Kann ich nur empfehlen. Nightcrawler von Dan Gilroy mit Jack Gyllenhaal als Kleinkrimineller, der zu einem Reporter für Unfälle wird. Zwar zu einem Kameramann, der Fotos macht von Autounfällen und von Einbrüchen und so weiter, der sein Geld damit verdient, dass er halt diesen Sensationsjournalismus macht. Okay. Die Zeitungen wollen und die Fernsehsender wollen Bilder haben von schrecklichen Verbrechen und er fährt nachts rum und filmt Leichen bei einem Unfall und es ist ein total schrecklicher Job, weil er hilft den Menschen halt nicht, sondern er fährt halt wirklich, es ist einfach nur diese Sensationslust des Publikums befriedigend und es sind halt wirklich grausame Sachen, die er filmt und er ist ziemlich kalt und herzlos und wird teilweise auch zum Täter quasi dadurch, also zum einen durch unterlassene Hilfe, aber auch tatsächlich dadurch, dass er für sehr weit geht, um die richtigen Bilder zu erzeugen. Sehr krasser Film aus dem Jahr 2014 irgendwo zwischen Thriller und Drama, teilweise wirklich schwer zu schlucken mit einem fantastischen Jack Gyllenhaal-Superfilm. Okay. Mein Platz eins ist wahrscheinlich einfach sehr langweilig, klassisch das Schweigen der Lämmer. Wenn der den Leuten das füttert, dann übergeben die sich und sein Job beginnt. Die übergeben sich nicht wirklich im Film, aber ja. Oder tun sie das? Ich weiß es nicht mehr. Wo bist du? Er isst die Menschen doch. Er isst die Menschen, aber er hat doch einmal diese Frau zu Gast. Ach ja, stimmt, ja. Und er zwingt den einen Typen, sich selbst zu essen. Genau. Ja, das ist Schweigen der Lämmer. Muss man nicht viel zu sagen. Weiß jeder, weiß jeder, weiß jeder. Das war unsere Top 3. Zurück zu unserem Fazit würde ich sagen, oder? Ja, zurück zum Fazit. Also wir haben ein Fazit für den Tatortreiniger. Plor, du hast im Grunde zwischendurch immer wieder gefazitet, weil du relativieren wolltest, dass zwar diese Folge jetzt nicht die beste ist, aber die anderen alle irgendwie ganz cool. Möchtest du nochmal so ein bisschen rundum schlagen? Ich mag den Tatortreiniger sehr gerne und ich möchte nochmal das vom Anfang wiederholen. Es ist tatsächlich irgendwie so eine grunddemokratische Serie, einfach weil es darum geht, dass immer die Gesellschaft in verschiedenen Facetten dargestellt wird und dass unser Protagonist Jotti als einfacher Mann mit verschiedensten gesellschaftlichen Schichten konfrontiert wird in verschiedensten Milieus und sein Horizont immer ein bisschen erweitert wird und der Diskurs und das Gespräch einfach die Arten sind, wie das geschieht. Ja. Und das ist schön. Irgendwo zwischen Comedy und ein bisschen tragisch, aber vor allem viel Comedy und einfach ein schönes rundum Bild über die deutsche Gesellschaft. Ja. Sehr gut. Ich kann gar nicht so viel dazu sagen, weil du hast vollkommen recht. Das ist genau das, dieser Rundumschlag in die Gesellschaft zu schauen und einfach menschlich zu bleiben und dran zu bleiben und dann den Themen ernsthaft interessiert zu sein. Das finde ich toll an der Serie. Und natürlich das Hinaus wagen in andere Sphären, wie zum Beispiel bei der Folge Fluch, wo ich wirklich begeistert bin, dass sie sich daraus wagen, egal wie erfolgreich sie sind. Sie können Kunst, in der Episode können sie es nicht so gut. Okay. Ja, vielen Dank euch, dass ihr euch mit uns auf diese Reise begeben habt. Danke dir, Ploar. Vielen Dank, Johannes, dass ich noch mal ein paar neue Episoden von der Serie gucken konnte und ich weiß schon, ich werde jetzt die anderen auch noch nachholen, damit ich die einmal komplett gesehen habe. Und ich freue mich auch sehr drauf. Ja, schön. Super. Ich freue mich, wenn es wieder irgendwas gibt von Mitzi Meyer. Die ist so großartig. Liebe Frau Lausen, bitte. Bitte. Beklücken Sie uns mehr mit so großartigem Fernsehen. Ja. Und nehmen Sie ruhig wieder Anne Feldhusen und Bjarne Mäde mit. Können Sie gerne machen. Machen Sie das als Dreiergruppe, Herr Feldhusen, Herr Mäde. Wir wollen mehr davon. Vielen Dank dafür. Immer her damit. Wir können sie dringend gebrauchen im deutschen Fernsehen. Aber das wissen Sie auch selbst. Ja, wahrscheinlich. Wenn ihr wissen wollt, was nächste Woche drankommt, dann bleibt kurz dran. Mir bleibt nur noch zu sagen, eine schöne Woche euch, eine schöne Woche dir, Johannes. Vielen Dank. Wünsche ich euch auch und dir auch, Ploar. Wir hören uns. Bis dann. Tschau. Tschau. So, Ploar, das war ein langes Gespräch. Ja, es war ja auch viel zu besprechen. Es gab einiges. Ja, willst du vielleicht uns den Gefallen tun und das nächste Mal was Einfaches nehmen, wo wir so, weiß ich nicht, eine halbe Stunde drüber reden kann und gut ist. Ja, ich glaube, ich nehme was Leichtes, was nicht viel Gesprächsbedarf liefert und was schnell abgearbeitet ist. Und zwar würde ich dir gerne mal wieder einen aktuelleren Film zeigen. Okay. Also einen wirklich aktuellen Film, der keine fünf Jahre alt ist. Der ist keine fünf Jahre alt? Nee, er ist ein bisschen älter. Er ist keine zehn Jahre alt. Er ist sieben Jahre alt ungefähr. Und zwar würde ich dir gerne einen Film, von dem ich weiß, dass du ihn auch auf deiner Liste stehen hast. Ja. Boyhood von Richard Linklater. Ja, den wollte ich schon immer gucken. Wie geil ist das denn? Ja, der verspricht so einiges, weil er ja über Jahrzehnte irgendwie erzählt hat. Ja, genau. Das große Gimmick von diesem Film, über das alle geredet haben, er ist über zwölf Jahre oder so entstanden. Zwölf Jahre, okay. Und behandelt das Thema Heranwachsen. Ja. Und zeigt eben, wie ein Junge zum jungen Mann wird. Okay. Und immer mit den selben Darstellern. Und die werden über die Jahre älter. Oh mein Gott. Das klingt total cool. Ich bin total gespannt. Danke, Flur. Ja, gerne. Ach, endlich mal wieder Fanservice. Danke, danke, danke. Also dann, bis nächste Woche. Bis dann, ciao.