Episode 55: Birdman oder (Die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit)

Riggan Thomsons Ruhm verschwindet langsam in der Versenkung. Immer wieder macht er sich Vorwürfe, seine große Erfolgsrolle des Birdman abgegeben zu haben. Beziehungsweise eigentlich beschwert sich Birdman, der Riggan immer wieder in Visionen erscheint. Meist nur als Stimme, aber einmal auch in full flesh und in full costume mit riesigen Schwingen.

Riggan Thomson will etwas von Bedeutung schaffen: Eine Theateradaption einer Kurzgeschichte am Broadway. Er gibt alles was er emotional und finanziell zu bieten hat in dieses Projekt.

Birdman aus dem Jahr 2014 besteht aus einem einzigen zweistündigen Shot (zumindest will er so wirken), ein Film über Theater und Filmbusiness, über Fanservice versus Kunst, ein Film über Ambitionen und ein Film übers Scheitern.

Apropos Scheitern… Plor, Alejandro Iñárritu wirkt mit dem Projekt schon ein wenig größenwahnsinnig. Scheitert er? Oder hält er alles in der Waage, ohne dass der Film kippt?

Transkript

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00:00:09:18 – 00:00:15:18
Sprecher 1
Ja, jetzt ist das Jahr schon fortgeschritten. Wir sind schon fast im neuen Jahr angekommen.
00:00:16:04 – 00:00:19:15
Sprecher 2
Wir sind schon weit im neuen Jahr angekommen. Haben wir Ende Januar.
00:00:19:23 – 00:00:20:18
Sprecher 1
Ich habe keine Ahnung.
00:00:21:08 – 00:00:28:11
Sprecher 2
Wo sind wir? Wo stehen wir? Wenn man zu viele Folgen produziert, zu viel vorproduziert, dann weiß man nicht mehr, wo man ist in der Zeit.
00:00:28:14 – 00:00:35:22
Sprecher 1
Full Disclosure Wir sind gerade Mitte Mitte Dezember und wissen auch nicht ganz genau, aber du müsstest das errechnen können. Würde weiß es doch immer im Kopf haben.
00:00:36:03 – 00:00:46:07
Sprecher 2
Also ihr Lieben, die das jetzt hört, ihr dürftet euch irgendwo wirklich eine Ende Januar Zeit befinden. Ich glaube so am 202122 irgendwie um den Dreh.
00:00:46:14 – 00:01:04:09
Sprecher 1
Wenn ihr nicht recht hat, dürft ihr uns böse Mails schreiben. Was uns übrigens dazu bringt, dass sie uns überhaupt generell Mails schreiben könnt. Das haben wir jetzt ein paar Mal nicht gesagt. Aber ihr dürft uns gerne schreiben, wenn ihr einen Film sehen wollt, von uns also nicht sehen, sondern hören wollt, wie wir den Film fanden. Ja, wenn wir uns das angucken sollen.
00:01:04:20 – 00:01:13:07
Sprecher 1
Ihr dürft euch uns damit ärgern. Das hat schon mal jemand gemacht. Ihr dürft uns damit gerne auch Fanservice betreiben und sagen okay, du musst diesen 50er Jahre Tanz Film sehen.
00:01:14:02 – 00:01:18:04
Sprecher 2
Johannes Schon die ganze Zeit ist das eigentlich viel zu selten. Macht.
00:01:18:23 – 00:01:26:12
Sprecher 1
Ja, stimmt, das kann ich wieder öfter machen und oder er schreibt uns einfach nur Kritik oder auch Lobeshymnen.
00:01:26:13 – 00:01:41:13
Sprecher 2
Wir können auch sowas schreiben wie Eure Episoden haben gar kein richtiges Intro, wo Hallo gesagt wird und wo gesagt wird, worum es überhaupt geht und was ihr überhaupt macht. Dann sagen wir Ach ja, stimmt, Dann schieben wir jetzt einfach ein richtiges Intro hinter das falsche und sagen Herzlich willkommen bei Muss man sehen Podcast, wo wir über Filme reden.
00:01:41:24 – 00:01:53:07
Sprecher 1
Ja und im anderen versuchen den Horizont zu erweitern, weil dein Horizont sind wir ehrlich deinen Horizont ist sehr. Also das ist nicht sehr weit weg. Da muss einiges viel.
00:01:53:10 – 00:02:05:20
Sprecher 2
Viel erweitert werden. Genau. Und Gott sei Dank Gott sei Dank für diese Woche wieder erweitert. Mal diese Woche war Johannes dran mit einem Film vorschlagen. Ja und er hat das gemacht, was man machen muss, um seinen Horizont zu erweitern, nämlich einen Film vorzuschlagen, den ich schon gesehen habe.
00:02:07:00 – 00:02:28:08
Sprecher 1
War nur. Ja. Dann werden wir heute uns um Bergman kümmern. Ich habe natürlich vorgeschlagen, weil ich es toll finde und ich einfach hoffe, probiere, dass du ihn auch so toll findest. Oder wenn du ihn nicht so toll findest, dass ich ihn dir gegenüber jetzt noch soweit verteidigen kann, dass ich den Horizont doch noch erweitern.
00:02:30:04 – 00:02:35:01
Sprecher 2
Birdman aus dem Jahr 2014 von Du musst den Namen des Regisseurs aussprechen, was im Film vorgeschlagen.
00:02:35:01 – 00:02:38:11
Sprecher 1
Heiße Alejandro, Anja, Reto.
00:02:38:13 – 00:02:40:02
Sprecher 2
Das war ziemlich gut, würde ich behaupten.
00:02:40:17 – 00:03:11:13
Sprecher 1
Danke. Okay, dann würde ich einmal in den Film einführen und dann können wir ja loslegen. Birdman, Rickman Thompsons Ruhm verschwindet langsam in der Versenkung. Immer wieder macht er sich Vorwürfe seiner Große Erfolgs Rolle des Burt Men abgegeben zu haben. Beziehungsweise eigentlich beschwert sich Birdman, der Regan immer wieder in Visionen erscheint, meist nur als Stimme, aber einmal auch in Full Flash, in Full Kostüm mit riesigen Schwingen.
00:03:12:03 – 00:03:45:19
Sprecher 1
Rickman Thompson will etwas von Bedeutung schaffen, eine Theater Adaption, eine Kurzgeschichte am Broadway. Er gibt alles, was er emotional und finanziell zu bieten hat, in dieses Projekt. Ein Film in einem einzigen zweistündigen Shot. Zumindest will er so wirken. Übers Theater und Filmbusiness. Über Fanservice versus Kunst. Über Ambitionen und übers Scheitern. Apropos Scheitern Plot Alejandro Inarritu wirkt mit dem Projekt doch ein wenig größenwahnsinnig.
00:03:46:07 – 00:03:49:20
Sprecher 1
Scheitert er oder hält er alles in der Waage, ohne dass der Film kippt.
00:03:50:24 – 00:03:57:00
Sprecher 2
Wie er will nur so wirken, als ob es nur One Shot wäre? Das war gar kein One Shot. Was erzählst du mir da?
00:03:57:00 – 00:03:58:20
Sprecher 1
Leider deine Illusion nehmen.
00:03:58:21 – 00:04:06:21
Sprecher 2
Mann, ich dachte, die hätten die ganze Zeit den Kameramann an den Seilen und und würden den nur statt durch den Raum schicken.
00:04:06:22 – 00:04:13:15
Sprecher 1
Es tut mir leid. Es sind doch einige Shots, die aneinander gesetzt wurden von irgendwelchen VFX Leuten.
00:04:14:00 – 00:04:16:08
Sprecher 2
Er Das macht mich jetzt doch etwas traurig.
00:04:16:08 – 00:04:19:00
Sprecher 1
Sagen wir mal kurze Pause machen, damit das Vertrauen.
00:04:19:12 – 00:04:21:06
Sprecher 2
Szenario und seine Ambitionen sagen.
00:04:21:12 – 00:04:24:03
Sprecher 1
Aber jetzt bin ich gespannt.
00:04:24:13 – 00:04:53:14
Sprecher 2
Als großer Inarritu Fan, der seiner anderen Filme auch sehr merkt ja, ich finde, dass es tatsächlich also in einigen Dingen ist er ist er. Es ist ein größenwahnsinniger Film, keine Frage. Aber ich finde Inarritu ist sonst bei seinen früheren Filmen mit weniger Budget deutlich größenwahnsinniger gewesen. Und vor allem hat er sich eigentlich immer unfassbar ernst genommen. Also Inarritu war für mich immer ein Regisseur.
00:04:53:14 – 00:05:00:10
Sprecher 2
So sehe ich einen Markt, der so dramatisch erzählen wollte, wie es nur irgendwie geht. Er hat ja diese großen Episodenfilm gemacht.
00:05:00:10 – 00:05:00:17
Sprecher 1
Okay.
00:05:01:05 – 00:05:18:09
Sprecher 2
Und ich finde Batman ist für seine Verhältnisse und nicht ein leichter Film, aber doch so ein beschwingter Film und so ein Film, der Gott sei Dank sich nicht so ernst nimmt, sondern die ganze Zeit so sarkastisch sich selbst gegenüber ist. Okay, teilweise glaube ich auch unfreiwillig.
00:05:18:09 – 00:05:18:19
Sprecher 1
Ja.
00:05:19:03 – 00:05:36:17
Sprecher 2
Weil der Film der Film hat so eine ganz merkwürdige Komponente. Er macht sich permanent drüber lustig, dass dieser, dass dieser dieser Hollywood Typ große Kunst machen will. Und der Film ist aber auch irgendwo der Hollywood, der große Kunst machen wird. Dass man sie irgendwie so einer merkwürdigen in so einer merkwürdigen Spirale, wo der Film über sich selbst lustig macht.
00:05:36:17 – 00:05:52:01
Sprecher 2
Er glaubt nachher, wenn wir zur Entstehung kommen, da gibt es noch so ein, zwei Anekdoten, wo das dann auch wirklich so voll reinhaut, wie sich der Film über sich selbst lustig macht. Und dass sich die Leute in dem Film über sich selbst lustig machen, ohne es zu bemerken. Ja, ich mache den Film. Okay. Ich finde, es ist wirklich ein wirklich witziger Film.
00:05:52:07 – 00:05:53:09
Sprecher 1
Okay, schön.
00:05:53:09 – 00:06:06:22
Sprecher 2
Wirklich unterhaltsamer Film, der eben dank diesem Fake One Shot eine unfassbar atemberaubende Dynamik hat, die man nicht erwarten würde von einem Film, der eigentlich ein Kammerspiel ist, das größtenteils im Theater stattfindet.
00:06:06:22 – 00:06:30:21
Sprecher 1
Ja, das ist, finde ich, nämlich auch beeindruckend, dass der, dass er es schafft, durch diesen One shot, durch dieses einfach durch Schweben, durch alles. Hast du das Gefühl, dass du ganz unmittelbar dran bist am Leben? Wie auch der Regisseur das ja irgendwann sagte Leben funktioniert nicht mit Schnitten. Du erlebst ja dein Leben nicht in Schnitten, sondern du erlebst dein Leben einfach einmal durch, schwebend durch alles, durch die Szenerien, durch.
00:06:30:21 – 00:06:39:04
Sprecher 1
Und dann kommt da halt mal was um die Ecke und dann ist es wieder weg und die Kamera läuft weiter zum nächsten und so und das finde ich, passt volle Kanne da rein, was.
00:06:39:04 – 00:07:02:07
Sprecher 2
Natürlich total geil ist, wie er mit seiner Film Zeit spielt in diesem Shooting. Weil es gibt ja, es gibt ja echte One Shot Filme und es gibt Fake One Shot Filme und Aber was sie alle machen ist eigentlich, sie spielen in einem Zeitraum, der ja ganz klar definiert ist, so wirklich ganz klassisch aristotelische Dramatik, Einheit der Zeit. Und das macht dieser Film natürlich nicht, weil er es nicht machen muss und weil er auch gar nicht vorgeben will, in One Shot zu sein.
00:07:02:18 – 00:07:04:07
Sprecher 2
Und ja, so ein bisschen.
00:07:04:07 – 00:07:05:01
Sprecher 1
Will er das schon.
00:07:05:13 – 00:07:09:21
Sprecher 2
Aber er will nicht. Also es ist klar, Jeder, der sieht, weiß, dass das unmöglich sein kann.
00:07:09:21 – 00:07:10:09
Sprecher 1
Ja genau.
00:07:10:17 – 00:07:30:15
Sprecher 2
Und das geile es, wie er dann wirklich in seiner Zeit springt, wie wir eine einfache Kamerafahrt haben oder tatsächlich einfach einer Person folgen und das Vergehen sieben Stunden und wir sind. Wir gehen aus der Garderobe raus mit dieser Person, gehen Richtung Bühne und dann irgendwann merken wir plötzlich findet dieser zeitliche Twist statt und jetzt ist Abend und jetzt ist die Vorpremiere.
00:07:30:16 – 00:07:32:18
Sprecher 2
Ja, und das ist ganz toll gemacht.
00:07:32:18 – 00:07:34:07
Sprecher 1
Es ist großartig, diese Zeit.
00:07:34:13 – 00:07:40:20
Sprecher 2
Komprimiert wird dadurch, dass halt alles der Film spielt im Zeitraum von fünf Tagen.
00:07:40:20 – 00:07:49:09
Sprecher 1
Ungefähr und er hat drei Vorpremiere und einen Premierenabend. Und dann noch mal, na ja, der Tag danach oder zwei Tage oder drei Tage später oder wann.
00:07:49:11 – 00:07:56:14
Sprecher 2
Und die Proben davor noch mal genau, noch so ein Proben Tag davor. Aber es ist, glaube ich, sogar am Premierenabend oder kurz vorm ersten Termin.
00:07:56:14 – 00:07:57:06
Sprecher 1
Genau einen Tag.
00:07:57:06 – 00:08:25:18
Sprecher 2
Davor alles total cool, wie diese Zeit so zusammenpressen, ja und dadurch eben wirklich dieses Achterbahn Feeling hatten. Du bewegst dich durch diese stressige Phase, die letzten Momente der Produktion, bevor es auf die Bühne geht und alle sind angespannt bzw gehen auf ihre Art damit um. Dann passieren noch diverse Unglücke und dann haben wir diesen egozentrischen Regisseur, der komplett am Durchdrehen ist und es ist einfach großartig, wie das alles mit dieser Geschwindigkeit erzählt wird dadurch.
00:08:25:22 – 00:08:35:04
Sprecher 2
Es ist auch, obwohl der Film natürlich so ein was Artifizielles und auch ein bisschen prätentiös ist, wird er nicht langweilig. Er hat einfach dieses krasse irre Tempo und es passiert ständig was.
00:08:35:22 – 00:09:10:03
Sprecher 1
Und das gibt mir überhaupt gar keine Zeit, darüber nachzudenken, wie prätentiös der eigentlich ist. Und das, denke ich, ist im Nachhinein bzw am Anfang mal ganz kurz, wenn diese Schrift da eingeblendet wird, was da auf dem Grab von dem von dem Autoren steht, was ich erst später raus finde, irgendwann, wenn ich recherchiere, dass das ja eine Inschrift aus einem Grab ist, von dem Autoren, den er da adaptiert auf der Bühne, da denke ich dann schon okay, das ist jetzt hier das Schlagzeug und dass es hin und her geworfene Buchstaben, die dann irgendwann was ergeben, was ich lesen kann, das ist prätentiös, aber sobald ich ins Geschehen hineingeworfen werde, da hab ich keine Zeit mehr, darüber
00:09:10:03 – 00:09:28:14
Sprecher 1
nachzudenken. Dann bin ich einfach von einem ins nächste und das und das und das und das. Und dann kommt die Tochter und faltet ihren Vater zusammen. Und dann sitzen die auf dem Dach und knutschen. Und dann kommt dieses, dieser Hurricane an Schauspieler, der Messias in der Gegend rum, Schweiß. Das ist unglaublich, Das ist schon krass.
00:09:28:21 – 00:09:53:03
Sprecher 2
Das Geile ist ja auch der Film macht sich selbst natürlich auch leicht, indem er sich einfach die ganze Zeit über das Prätentiöse lustig. Ja, der Film zeigt ja eine Theaterwelt voller Egomanen, die totale aufgedunsen sind und glauben, ganz große Kunst zu machen, die großen Künstler zu sein und die permanent vom Film selbst zurechtgewiesen werden, einfach indem er zeigt, was für absurden Trash die da eigentlich produzieren.
00:09:53:12 – 00:10:01:07
Sprecher 2
Also bis zum Schluss fragt man sich Steckt da irgendwie ein intellektueller, tiefer Kern in diesem Theaterstück? Oder ist es einfach nur künstlich?
00:10:01:11 – 00:10:03:07
Sprecher 1
Das gewisse Es ist einfach nur.
00:10:03:18 – 00:10:29:12
Sprecher 2
Es ist einfach nur gewisse und die Momente, die schief gehen, sind tatsächlich, die beleben das Stück auch. Wie gesagt, wir erleben drei Vorpremiere, die alle auf ihre eigene Art schiefgehen. Und jedes Schiefgehen in sich ist tausendmal mehr Kunst als das, was Reagan eigentlich geplant hat. Weil das Stück, was er machen will, handelt halt irgendwie von Liebe und Verlust, Betrug und so und dann ganz klassisch Er klopft an die Tür, sieht seine Frau mit dem Lover im Bett und erschießt sich.
00:10:29:23 – 00:10:54:22
Sprecher 2
Und das ist halt so, ja, okay, das ist billiges, billiges Broadway, das intelligent sein will. Und dann geht was schief. Dann hat Mike halt ein riesen Ständer, wenn er aus dem Bett aus aufsteht und das Publikum lacht und denkt Ja, das ist gut und das wird ausgesperrt. Muss natürlich. Das Lachen kommt von hinten ins Theater und ruft Klopf, klopf, klopf und läuft dann in Unterhose zur Bühne und hat nur seine Finger als Pistole.
00:10:55:01 – 00:11:11:18
Sprecher 2
Und du denkst Ja, genau das ist große Kunst, das ist besser, das ist, das ist besser als das, was du intendiert hattest. Während die Szenen, die er geplant hat, mit diesem schönen Setting und in der Küche sitzen wir dann. Und kannst du mir sagen, was Liebe ist und was weiß ich, was Liebe ist? Okay, das ist totaler Scheißdreck.
00:11:12:04 – 00:11:22:19
Sprecher 1
Das ist vor allem, weil dieser Titel dieses Stücks auch so geil aufgebaut worden ist. Gut, Love, das ist so was. Ja, okay.
00:11:23:15 – 00:11:54:10
Sprecher 2
Und dieser Film hat ja auch wirklich Spaß daran. Reagan denkt, er wäre es selbst, aber eigentlich der Film, der Spaß daran hat, seine Leute zu quälen. Also ich glaube, Reagan denkt darüber nach, ob er es war, der ganz am Anfang ist, diese Leseprobe. Und dann hat er Angst, dass er den. Dass er mit seinen kinetischen Fähigkeiten, die er sich einbildet oder nicht, einbildet, dass er den Leuchter auf diesen schrecklich schlechten Schauspieler fallen lassen kann, was ja eigentlich die Handlung so in Gang setzt, dass seine erste Besetzung von einer Hauptrolle komplett schlecht ist und einfach nicht spielt.
00:11:54:10 – 00:12:00:24
Sprecher 2
Und dann wird er vom Leuchter getroffen. Das macht der Film. Ich glaube, das macht der Film. Der Film sagt So, du kriegst jetzt einen Kronleuchter auf den Kopf. Vielleicht ist.
00:12:00:24 – 00:12:02:12
Sprecher 1
Das der, der die Scheinwerfer.
00:12:02:14 – 00:12:03:02
Sprecher 2
Der Scheinwerfer.
00:12:03:09 – 00:12:07:05
Sprecher 1
Und er erzählt Der Film erzählt uns eigentlich aber, dass Birdman das macht.
00:12:07:09 – 00:12:08:01
Sprecher 2
Ja.
00:12:08:01 – 00:12:27:21
Sprecher 1
Ja, weil. Weil nämlich die Reaktion von unserem Schauspieler, von Michael Keaton. Die ist nicht. Oh, mein Gott, was passiert hier? Sondern er steht direkt auf und sagt So, Wir brauchen. Nein, das ist so ein so ein wie als wenn er gesagt hat okay, jetzt kommen zwei Scheinwerfer auf diesen Typen runter. Kann ich, Ich kann nicht mehr ertragen, Ich brauch was anderes.
00:12:28:05 – 00:12:41:01
Sprecher 2
Ich glaube kurz, um meine Theorie darauf zu stülpen. Ja, Birdman ist dieser Film. Und Birkin sagt die ganze Zeit Leute, ihr wollt ja eigentlich was anderes sehen. Und das wird natürlich am stärksten in dieser, in dieser absurden Szene. Wenn dann die Welt.
00:12:41:01 – 00:12:42:06
Sprecher 1
Explodiert, in der.
00:12:42:07 – 00:13:10:19
Sprecher 2
Dieser riesen Kranich aus dieser Metall Kranich anfängt gegen einen Drachen zu kämpfen oder so zu fliegen vom Himmel und Birdman guckt direkt in die Kamera und redet zu uns und sagt er das ist auch das, was ihr sehen wollt. Gleichschaltung und Action. Und so weiter. Ich glaube, Batman repräsentiert eigentlich diesen Film. Er, der gegen die Kunst kämpft. Und das ist so erfrischend, weil die Filmwelt ist voll von Filmen, die sagen, das Filmgeschäft ist ätzend, wir wollen Kunst machen, und es geht nicht, weil das Filmgeschäft so ätzend ist.
00:13:10:23 – 00:13:27:04
Sprecher 2
Wenn du Filme über das Filmgeschäft siehst, dann ist es immer dasselbe. Es wird über das Filmgeschäft hergezogen, und dieser Film sagt Dieser Kunstbetrieb ist so ätzend. Und ich will eigentlich diesen Actionfilm. Und mit dieser Haltung geht der Film an sein eigenes Thema heran, und er sabotiert sein Thema. Er sagt Ich will nicht, ich will nicht diese schwere Kost.
00:13:27:11 – 00:13:35:08
Sprecher 2
Wer interessiert sich für so ein so ein Typ in der Midlife Crisis, die irgendwann mal den Superhelden gespielt hat? Und jetzt sehen wir Das ist mir scheißegal, Ich will die Welt brennen sehen.
00:13:35:08 – 00:13:57:01
Sprecher 1
Aber er macht beides. Er sagt auch, dass diese ganze Aktion scheiße, aber auch nicht, dass das auch nicht die Lösung es ist. Auch nicht. Also er sagt also Birdman. An sich trägt das vor sich her, dass er sagt Komm, lass uns Geld machen, lass uns einfach die Unterhaltung machen, die wir die, die der Zuschauer will. Aber erst dadurch eröffnet er eine neue Ebene und sagt Der Zuschauer will sowieso nur Action und den ganzen Scheiß.
00:13:57:16 – 00:14:03:18
Sprecher 1
Was wiederum eine Kritik ist. Natürlich, aber da frage ich mich am Ende natürlich was, was der Film? Im Ernst, was sind überhaupt ein.
00:14:03:18 – 00:14:23:15
Sprecher 2
Wenig, wenig, ganz wenig? Ich glaube, der Film sagt die Action, Scheiße ist die Lösung, aber die Action Scheiße ist natürlich auch findet natürlich in einem Rahmen statt, also ganz viel, was passiert. Es gibt ganz viele Action scheiß Momente, die nicht so offensichtlich dieses Transformers Ding sind. Aber eben zum Beispiel wenn wenn Mike komplett ausrastet, weil weil weil Rick an den Kindern er getrunken hat, bei der Vorpremiere mit Wasser ausgetauscht hat.
00:14:23:18 – 00:14:45:15
Sprecher 2
Ja, das ist so ein Action. Scheiße, Moment. Eigentlich ist das so, denn wir werden. Wir werden rausgerissen. Aus diesem existenziell mystischen Gedankenspiel über einen armen, alten weißen Mann, der am Ende seines Lebens steht und kriegen plötzlich einfach mal Spektakel präsentiert. Und der Film hat immer mal wieder dieses Spektakel, wo er uns komplett herausreißt aus seiner vermeintlich philosophischen Handlung.
00:14:46:12 – 00:14:57:06
Sprecher 2
Und das finde ich großartig, weil der Film hat irgendwie so einen ernsten Hintergrund hat, den er aber die ganze Zeit sabotiert und die ganze Zeit sagt Eigentlich will ich Spaß haben, eigentlich viel Spaß machen.
00:14:57:18 – 00:15:12:06
Sprecher 1
Ich glaube, so wie es bis jetzt reingegangen sind, ist der Film ziemlich chaotisch im Kopf des Zuhörers und vielleicht sollten wir ein kleines bisschen sortieren, worum es geht und was was passiert. Wir müssen jetzt nicht den Film so in der Handlung durchgehen, aber dass wir wenigstens so ein bisschen einen roten Faden haben.
00:15:12:09 – 00:15:13:01
Sprecher 2
Es geht um Regan.
00:15:14:04 – 00:15:31:13
Sprecher 1
Regan wird am Anfang in seiner Garderobe gezeigt, wie er da vor sich her schwebt, erscheint, irgendwelche kinetischen Fähigkeiten zu haben. Natürlich alles nur in seiner Vorstellung, wenn wir das so wahrnehmen wollen. Wir können allerdings auch eine andere Bedeutungsebene aufmachen und sagen, er kann das wirklich. Also was das Ende ein kleines bisschen unterstützen könnte.
00:15:31:17 – 00:15:33:04
Sprecher 2
Wir mal, was der Film dabei zeigt.
00:15:33:04 – 00:15:53:02
Sprecher 1
Und der Film zeigt im Grunde, den die letzten Tage vor der Premiere eines Theaterstücks Der Typ, der das macht, war vorher sehr berühmt als Birdman. Das ist Michael Keaton und ist vielleicht auch ein Kommentar darauf, dass er als Batman früher berühmt war und er geht auch so ein bisschen in die gleichen Zeiträume, in der das alles veröffentlicht.
00:15:53:02 – 00:15:57:03
Sprecher 2
92 hat er den letzten Batman Film, den letzten Batman Film gespielt.
00:15:57:03 – 00:16:15:13
Sprecher 1
Und Michael Keaton hat den letzten Batman gemacht in der Zeit. Also es ist so ein bisschen ein Kommentar auch auf wirkliche Ereignisse und der Typ den wir da sehen, der kommt nicht damit klar, dass da nicht mehr angesagt ist, dass er keine Bedeutung mehr in der Gesellschaft hat. Und deswegen will er jetzt Kunst machen.
00:16:15:13 – 00:16:18:02
Sprecher 2
Große Kunst in New York am Theater.
00:16:18:12 – 00:16:19:09
Sprecher 1
Am Broadway, was.
00:16:19:09 – 00:16:29:21
Sprecher 2
Wohl offensichtlich das Schwerste überhaupt ist. Weil du mit lauter zum einen mit ganz vielen Egomanen konfrontiert bist, wird er auch treffen Im Laufe des Films ja, aber auch die Kritik komplett gegen dich.
00:16:29:21 – 00:16:30:17
Sprecher 1
Hast ja hier.
00:16:30:18 – 00:16:32:15
Sprecher 2
Wirklich wunderbar parodiert. Wird er, aber er.
00:16:32:15 – 00:16:33:17
Sprecher 1
Versucht, er versucht.
00:16:33:23 – 00:17:06:22
Sprecher 2
Ein Theaterstück, das er von einem seiner Liebsten Autoren von Raymond Carver, das will er umsetzen. Auf der Bühne und bei einer kurz vor der Vorpremiere wird einer seiner Schauspieler eben dieser Schauspieler, der wirklich schlecht ist. Ralph wird von einem Scheinwerfer getroffen und ist ausgeknockt. Und deswegen muss sich Regan einer Ein Ersatz Schauspieler überlegen und Leslie, eine Darstellerin des Stückes, schlägt ihm dann Mike vor, einen Schauspieler, der den Ruf hat, ziemlich kompliziert zu sein, aber auch ein ganz fantastischer Schauspieler.
00:17:06:22 – 00:17:08:13
Sprecher 1
Und offensichtlich hatte sie mal was mit ihm.
00:17:08:17 – 00:17:24:14
Sprecher 2
Sie hatte offensichtlich was mit ihm. Genau. Und er ist anscheinend so ein Bühnen Urgestein und Method Acting, der schon sehr viel gespielt hat in New York, der genau weiß, wie das alles läuft und der kommt dann rein und der hat seine eigene Vorstellung von diesem Theaterstück, wie das, wie das ablaufen könnte.
00:17:25:02 – 00:17:36:12
Sprecher 1
Es ist sofort so großartig, weil er sofort reinkommt und so alles umschmeißen sagt Nee, wir müssen das so machen, wir müssen das so machen. Ich weiß ja alles, kenne ja alles wieder als meine Westentasche. Das ist eine Wunde. Den Text kenne ich sowieso schon auswendig, seit Jahren. Also.
00:17:37:02 – 00:17:56:19
Sprecher 2
Also das Fantastische ist ja wirklich der Dieser Mike war als Parodie auf Edward Norton geschrieben. Und dann kam Edward Norton ans Set. Man hat irgendwie das Skript gelesen und hat auch angefangen mit Inarritu zu diskutieren. Alles einfach so machen lassen, vielleicht so machen und dann so ganz trocken. Dann weißt du, dass du gerade genau dasselbe hast wie deine Rolle.
00:17:57:14 – 00:18:06:01
Sprecher 2
Und diese Rolle ist so bizarr überzeichnet und so unsympathisch, dass das wahrscheinlich Norton völlig in die Schranken gewiesen hat, dass er dachte Oh fuck, okay, alles gut.
00:18:06:01 – 00:18:06:17
Sprecher 1
Alles gut.
00:18:06:17 – 00:18:07:03
Sprecher 2
Der Regisseur.
00:18:08:08 – 00:18:25:02
Sprecher 1
Machen wir, machen wir. Ja, und dann gibt es halt die verschiedenen Previews. Ein Abend, zweiter und dritter Abend, an dem das Publikum einmal draufgucken kann in den Proben. Prozess die letzten Proben, bevor der Opening Night ist. Das war die erste Mal wirklich stattfindende Premiere.
00:18:25:09 – 00:18:48:11
Sprecher 2
Und da läuft diese ganze Theater Entourage, läuft dann da rum und die Schauspieler und dann Reagans Tochter, die Angestellte, die offensichtlich eine Reha hinter sich hat, Drogenprobleme. Ja, und dann Laura, seine derzeitige Freundin, die auch eine Rolle in dem Stück hat. Also er macht das was, was wohl viele Filmemacher, Regisseure, Theater, was auch immer machen, sie besetzen halt alles mit Menschen aus ihrem Leben.
00:18:48:18 – 00:19:07:14
Sprecher 2
Ja, und Laura? Ist eine aktuelle Freundin von ihm schwanger? Ja, und seine Exfrau läuft auch da noch rum, auch wenn sie jetzt nicht nichts mit dem Stück zu tun hat. Aber sie ist auch ständig unterwegs. Also die Mutter von Sam. Und es ist so eine ganze Entourage an schrägen Theater, Figuren, Theaterleuten, sein bester Freund, Produzent, Anwalt, Mädchen für alles.
00:19:07:15 – 00:19:13:05
Sprecher 2
Jake, der immer wieder mal da ist, um ihm Tipps zu geben, meistens zu sagen Du kannst das nicht machen, macht es anders.
00:19:13:16 – 00:19:17:18
Sprecher 1
Der auch wundervoll gespielt wird von Oliver Nekes Wie heißt du mit Vornamen? Habe ich vergessen.
00:19:18:12 – 00:19:20:04
Sprecher 2
Ja. Zack.
00:19:20:12 – 00:19:22:20
Sprecher 1
Zack, zack. Ist das wundervoller.
00:19:22:20 – 00:19:37:06
Sprecher 2
Schauspieler. Ja, und der, der immer so diese Verzweiflung rüberbringt, dass er irgendwie versuchen muss, seinen Freund irgendwie in die Schranken zu weisen. Weil der natürlich Sachen vor hat, die das Budget komplett sprengen. Unter anderem diesen Mike zu besetzen.
00:19:37:07 – 00:19:46:14
Sprecher 1
Ja, irgendwie ist er am Anfang so begeistert von Mike, weil der irgendwie auch wirklich sofort reingeht und sofort was kann und sofort auch was versteht davon. Also er ist ja wirklich gut.
00:19:46:16 – 00:19:47:19
Sprecher 2
Mike ist ein guter Schauspieler.
00:19:47:22 – 00:19:59:10
Sprecher 1
Genau. Aber natürlich. Dann nach den ersten Fuck ups, sofort sagt Schmeiß den Typen raus, das geht nicht, ist furchtbar. Und natürlich geht es nicht mehr so, man kann es nicht mehr rausschmeißen. Es sind die ersten Previews gelaufen. Jetzt geht’s nicht noch mal!
00:19:59:10 – 00:20:17:07
Sprecher 2
Der Mike Mike ruiniert jede einzelne Preview, zumindest die ersten beiden. In der ersten sprengt er komplett das Stück, indem er ausrastet, weil er ertrinkt. Wirklich schön. Sie haben diese Szene, wo sie saufen und er trinkt wirklich und man tauscht, tauscht das aus mit Wasser. Und dann rastet Mike auf der Bühne aus und sagt Hast du das ausgetauscht? Mit Wasser?
00:20:17:07 – 00:20:36:21
Sprecher 2
Was das für eine Scheiße, Das ist doch alles Fake. Das ganze Stück ist Fake. Diese Kulissen sind weg. Er nimmt die Kulissen auseinander, das Publikum lacht herzlich und dann zieht er an schicken ein Hühnchen aus, aus, aus dem Küchen, aus dem Küchenzeile, Apfelsaft, aus dem Kühlschrank und sagt Das ist das einzige echte. Ja, dieses Hühnchen ist das einzige echte.
00:20:36:21 – 00:20:40:17
Sprecher 2
Und es ist einfach gelaufen. Die erste Vorpremiere ist ein komplettes Desaster.
00:20:40:17 – 00:21:05:09
Sprecher 1
Es ist unglaublich und es ist so eine schöne Parodie auf dieses Method Ding, was er da durchzieht. Dieses alles muss möglichst echt sein. Er gibt auch ihm seine Waffe. Waffe, die er da hat, gibt er in die Hand und sagt Ich kann dieses blöde rote Filz Ding da am Anfang sehen. Ich sehe, das ist keine echte Waffe. Ist für mich überhaupt nicht bedroht von dir, wenn du das Ding und ich denke die ganze Zeit, all das versuchen wir mit Schauspiel.
00:21:05:09 – 00:21:10:23
Sprecher 1
Du musst nicht alles, alles muss echt sein, damit du das spielen kannst. Du musst dir das halt ein bisschen vorstellen.
00:21:10:23 – 00:21:26:20
Sprecher 2
Vielleicht noch schräger wird sein Method Acting. Dann bei der zweiten Vorpremiere. Er hat offensichtlich Erektionsprobleme in seiner Beziehung mit LSD, was auch immer das für eine On Off Beziehung ist und kriegt dann aber eine Erektion, als sie zusammen im Bett liegen für die letzte Szene.
00:21:27:00 – 00:21:32:02
Sprecher 1
Ja, und dann will er sie vor den Leuten tatsächlich einfach vergewaltigen. Ja.
00:21:32:12 – 00:21:48:18
Sprecher 2
Es ist Vergewaltigung. Ja, genau. Unter der Decke und sagt Hey, lass uns jetzt Sex haben. Und sie sagt Nein, jetzt kommt gleich Ring raus und sein Einsatz. Und er sagt Ach komm, ich bin ganz scharf, lass uns das machen. Und dann bringt und dann kommt der die Szene rein, indem er eine Tür klopft. Sie müssen aus dem Bett raus springen und dann hat er diesen riesen Ständer.
00:21:49:14 – 00:21:55:11
Sprecher 2
Er ist nur in Unterhose gekleidet. Man sieht halt diese mords Erektion und das Publikum ist begeistert und lacht sich kaputt darüber.
00:21:55:17 – 00:22:22:05
Sprecher 1
Und das krasse ist, der hat dann sehr unrealistisch sehr lange durch die ganze Szene durch. Ist also entweder da drückt man mal ein Auge zu und sagt okay, das haben die jetzt einfach da drin gelassen, das Ding, was sie da in einer Ständer hingetan haben. Oder sie wollen tatsächlich erzählen, dass er von der ganzen Szene erregt ist. Also von dieser ganzen Geschichte durch die ganze Szene durch und dieser Ständer nicht weggeht.
00:22:22:13 – 00:22:24:24
Sprecher 1
Normalerweise würde der also, ganz ehrlich.
00:22:26:12 – 00:22:27:24
Sprecher 2
Sobald. Nee, nee.
00:22:28:11 – 00:22:47:20
Sprecher 1
Das geht nicht. Und es ist schon krass, dass das Set einiges über diese Figur und diese Figur sagt, ja, auch irgendwann mit dem Im Gespräch mit der Tochter von unserer Hauptfigur erzählt er irgendwann Ich fühle mich in meinem eigentlichen Leben, wenn ich nicht auf der Bühne bin. Ich fühl gar nicht wirklich, was ich kann. Gar nicht richtig. Ich weiß gar nicht, wo ich bin, wer ich bin und was es soll.
00:22:48:00 – 00:23:03:02
Sprecher 1
Und sobald ich auf der Bühne bin, wenn ich im Spiel bin, da kann ich dann plötzlich mit Leuten interagieren, kann ich Connection aufbauen? Kann ich irgendwie wirklich da sein und eine Emotion fühlen? Ja, und ganz ehrlich, das ist von ganz vielen Schauspielern nicht weit weg.
00:23:03:12 – 00:23:06:02
Sprecher 2
Fuck, das ist ziemlich hart.
00:23:06:10 – 00:23:09:05
Sprecher 1
Ja, das ist halt wirklich kaputt. Oh ja.
00:23:09:12 – 00:23:20:16
Sprecher 2
Das ist wahrscheinlich nicht die Art, wie man an seinen Job herangehen sollte. Egal ob man Schauspieler ist oder Feuerwehrmann oder Kanal, Reiniger, Pflegekraft, was auch immer man sollte. Ja, das ist, glaube ich, keine gesunde Art, mit seinem Beruf umzugehen.
00:23:20:17 – 00:23:37:08
Sprecher 1
Es gibt ganz viele kaputte Schauspieler da draußen, die wirklich die einfach merken okay, hier kann ich wer sein, hier kann ich was sein, da kann ich etwas fühlen, was ich sonst nicht fühle. Und dann gibt man auch da gibt es so eine, so eine Art Sucht, die sich entwickelt nach extremen Gefühlen, die du auf der Bühne haben kannst.
00:23:37:14 – 00:23:38:04
Sprecher 2
Ja, und das.
00:23:38:04 – 00:23:39:19
Sprecher 1
Ist schon ein bisschen crazy.
00:23:39:21 – 00:24:02:16
Sprecher 2
Auf jeden Fall. Und dieser Mike strapaziert es dann ja auch so, dass es nicht nur das ist, was er auf der Bühne macht, was total nervt, sondern zum einen fängt da was mit Reagans Tochter an und zum Zweiten gibt es dann diesen merkwürdigen Moment, wo er einer Zeitung ein Interview gibt. Und Reagan hat ihm vorher gesagt, dass er das dass Raymond Carver, der Autor des Stückes, der Grund dafür ist, warum er Schauspieler geworden ist.
00:24:02:19 – 00:24:04:01
Sprecher 2
Und exakt diese Worte.
00:24:04:05 – 00:24:05:07
Sprecher 1
Wiederholt.
00:24:05:07 – 00:24:25:13
Sprecher 2
Dann Mike, der sich vorher darüber lustig gemacht hat. Er für die Zeitung. Da gibt es diesen tollen Ausraster von Reagan, der dann Mike eine gefakte Geschichte erzählt, von seinem Alkoholiker Vater und eine ganz tolle Szene. Übrigens müssen wir auch noch mal betonen, dass unser guter alter Michael Keaton so unfassbar gut spielt.
00:24:25:13 – 00:24:26:22
Sprecher 1
Das macht er wirklich sehr gut.
00:24:26:22 – 00:24:41:04
Sprecher 2
Spielt er, spielt er also Er erzählt dann Mike, du machst Witze drüber. Ich hatte wirklich einen Alkoholiker Vater. Und er hat mich missbraucht. Und er hat hatte dann den Gürtel, hat gesagt, soll ich dich mit dem Gürtel schlagen oder solchen ausziehen, um dich zu vergewaltigen? Und ich hatte eine Tochter und bricht in Tränen aus. Und Mike ist zum Ersten Mal tatsächlich.
00:24:41:04 – 00:24:41:17
Sprecher 1
Berührt.
00:24:42:05 – 00:24:44:04
Sprecher 2
Und nicht auf sich fixiert, sondern sagt Oh.
00:24:44:04 – 00:25:16:05
Sprecher 1
Shit, tut mir leid, tut mir leid. Ach. Und dann geht er aus dieser Situation raus und sagt Siehste, ich kann das auch und dachte, das ist alles Fake oder was er gerade gemacht hat. Und es ist es ist so eine großartige Szene. Und überhaupt, ich finde auch gleich am Anfang, wenn du da die ersten Proben haben und wenn dann Edward Norton das erste Mal kommt und da diese Proben haben und das verhandeln, was sie da auf der Bühne machen wollen und wie sie es machen wollen, egal wie gut oder schlecht das Stück ist, ich finde, dieses diesen Proben Prozess, den ich da fühlen kann, finde ich schon echt gut.
00:25:16:14 – 00:25:37:13
Sprecher 1
Wäre echt geil. Ich finde es großartig, weil du auch dieses Theater Feeling irgendwie drin hast, egal wie gut am Ende das das Stück wirklich ist. Aber du hast ein Gefühl dafür, was Schauspieler mit Text verhandeln wollen oder können oder oder was sie da reingeben oder wie viel Energie und wie viel Lebenszeit Herzblut da drinsteckt.
00:25:37:13 – 00:25:57:14
Sprecher 2
Und es gibt ja auch mehrere Momente, wo sie drüber diskutieren, wie sie es reden könnten, ob sie sich stärker machen. Ein bisschen weniger gibt diesen tollen Moment, wo Mike mit mit Ring redet und das das wird dann auch total ins Absurde und ins Lächerliche gezogen, wo er eben sagt Du musst das stärker machen. Du hast mir dreimal dieselbe Information gegeben in drei Sätzen Gib mir nur einen Satz, aber gib mir dafür die Emotion mit, die ich brauche.
00:25:58:07 – 00:26:08:02
Sprecher 2
Und er provoziert ihn dann so lange, bis er dann raushaut. Und man merkt tatsächlich wie auch so Na ja, es ist schon so ein Stück vom Blick auf Textarbeit sollte es natürlich nicht passieren in diesem toxischen Rahmen.
00:26:08:04 – 00:26:09:03
Sprecher 1
Na genau, aber.
00:26:09:03 – 00:26:12:03
Sprecher 2
Trotzdem, wie sich Text im Schauspiel entwickelt und verändert.
00:26:12:04 – 00:26:37:08
Sprecher 1
Ja, und dass man wirklich was will. Weiße. Dass man als Schauspieler wieder eben Edward Snowden, in diesem Fall diese, diese Method. Ich finde Methode ganz furchtbar. Aber das, was drinsteckt an Not, etwas zu erzählen und etwas zu durchdringen, emotional und intellektuell, finde ich wirklich gut dargestellt. Und das macht mir wahnsinnig viel Spaß, dem zuzuschauen, auch wenn es eine Parodie ist.
00:26:37:12 – 00:27:00:22
Sprecher 2
Ja, ich fand es vor allem. Ich sehe halt vor allem das Bizarre und Witzige darin, weil ich finde, dass es natürlich gibt es dieses es gibt dieses Theater die ganze Zeit auch in diesem Theater Korridor. Wir haben endlose Szenen, wo irgendjemand von seiner Garderobe zur Bühne läuft oder wo jemand in seiner Garderobe ist und die Tür zuschlägt. Dann wird die Garderobe Tür von jemand anderem aufgemacht und dann folgt die Kamera ihm übrigens auch tatsächlich.
00:27:01:02 – 00:27:25:15
Sprecher 2
Es ist ein One Shot Film, der Inarritu typisch, sehr episodisch erzählt ist. Wir sind bei einem Charakter. Und dann fängt die Kamera einen anderen Charakter ein und folgt ihm dann so, als ob sie sehen würde Ja, da passiert vielleicht jetzt etwas Aufregendes und geht dann auch wirklich immer mal wieder zu anderen Figuren und erzählt Nebengeschichten, die meistens bizarr sind, bei denen man auch weiß, meistens gar nicht so genau weiß, ob die zu irgendwas führen sollen.
00:27:25:17 – 00:27:32:23
Sprecher 2
Ja, bestes Beispiel zum Beispiel, wenn Leslie und Laura in der Kabine in ihrer Garderobe plötzlich anfangen zu knutschen.
00:27:32:23 – 00:27:36:06
Sprecher 1
Na ja, was ich aber ein bisschen seltsam fand, hätte ich gesagt Also.
00:27:36:17 – 00:27:57:09
Sprecher 2
Es passt nicht wirklich zu den Figuren in dem Moment, weil ja Ringen kommt also der Hintergrund, das Ringen kommt in die Garderobe und Leslie ist total fertig, weil sie von Mike genervt ist, weil eben davor diese Szene war, wo er sie versucht hat zu vergewaltigen. Und dann sagt sagt Ring eigentlich, was total nett zu ihr sagt. Sie ist ne tolle Schauspielerin und tolle Schauspielerin und es ist mir ganz wichtig, dass du dabei bist.
00:27:57:09 – 00:28:12:16
Sprecher 2
Er sagt einfach was Nettes zu ihr und geht dann raus. Und dann ist Laura total berührt davon und sagt So was, das hat er noch nie zu mir gesagt. Und dann küssen sie sich. Und zwar nicht nur. Sie küssen sich nicht einfach, sie knutschen richtig mit ihr, was dann eben unterbrochen wird dadurch, dass Mike reinkommt und mit dem Fön beworfen wird.
00:28:13:05 – 00:28:30:01
Sprecher 2
Das ist das Tempo dieses Films. Naja, wir haben diese, wir haben diese Vergewaltigung Szene, wir haben die Frau, die in die Garderobe läuft und sauer ist. Wir haben sie, wie sie mit der anderen Frau knutscht. Wir haben Mike, der reinkommt, einen Föhn abkriegt und wir haben dann Mike. Wir erweitern zu Reagans Garderobe und sich über die Waffe aufregt.
00:28:30:01 – 00:28:36:03
Sprecher 2
Es kommt so Schlag auf Schlag und die Kamera rast von einer Figur zur anderen. Er ist Tempus irre von diesem Film.
00:28:36:07 – 00:28:56:05
Sprecher 1
Ja, und man kann man zwischendurch ein bisschen ausatmen. Wenn sie dann rausgehen zum Beispiel und in diese Bar hineingehen, da sieht man so ein bisschen Die Straßen sind von New York, was auch beeindruckend ist, weil du das Gefühl eines Workshops hast, und dann hast du das Gefühl, dass da irgendwie da muss ja alles stimmen, du musst ja über einen langen Zeitraum irgendwie sechs, sieben Minuten Szenen, die da aneinander gesetzt werden.
00:28:56:05 – 00:28:59:09
Sprecher 1
Das muss alles stimmen. Wir gehen da raus und dann in die Bar rein.
00:28:59:24 – 00:29:03:07
Sprecher 2
Und sie haben ja wirklich lange, lange Passagen auch gedreht.
00:29:03:08 – 00:29:04:01
Sprecher 1
Ja, ja, genau.
00:29:04:01 – 00:29:08:04
Sprecher 2
Es ist kein es ist ein Effekt avanciert, aber es sind trotzdem extrem lange Shots.
00:29:08:04 – 00:29:08:19
Sprecher 1
Die genau.
00:29:08:19 – 00:29:09:20
Sprecher 2
Zusammengepackt wurden.
00:29:09:20 – 00:29:29:04
Sprecher 1
Ja, ja, es muss als Schauspieler auch wahnsinnig aufregend gewesen sein. Also, es gibt so ein paar Interviews, die ich gelesen habe von Leuten, die ja irgendwie jetzt nicht die ganze Zeit vor der Kamera waren, sondern wo so eine Szene, die kommen dann jedes auf seinem Anfangspunkt, und dann hörst du, wenn du mitten in der Szene irgendwo dran bist, hörst du, wie außen die ganze Szene läuft.
00:29:29:09 – 00:29:50:22
Sprecher 1
Sie ist die Kamera da irgendwie ein Gang entlang laufen, bist aber noch nicht dran, bist aber so alert wie wir. Wie beim Theater, das auch so ist, weil du das irgendwie. Du musst die ganze Zeit abwarten, bis du dran bist. Was bei Drehs ja eigentlich nie wieder der Fall ist, weil du hast ja immer so kleine Schnipsel von von der Minute oder so was, die du drehst und in diesem Fall siehst du sie ganze Team, die ganze Szene spielen und dann kommen die zu dir.
00:29:50:22 – 00:30:02:05
Sprecher 1
Du musst im richtigen Moment reingehen und dann entfernen die sich wieder und der ganze Lärm verschwindet im Hintergrund. Und es ist so, so ein krasses Gefühl, glaube ich. Was du sonst nie wieder beim Drehen hast.
00:30:02:10 – 00:30:20:06
Sprecher 2
Es muss wohl wirklich schwer gewesen sein, weil halt, weil die Dinge, die die Schauspieler mussten, teilweise bis zu 15 Seiten von von ihrem Dialog drauf haben und dann wirklich genau zum richtigen Zeitpunkt treffen. Sie mussten einen richtigen Stellen stehen, weil das wird natürlich auch extrem auch auch ähnlich wie beim Theater seine seine Personen platziert.
00:30:20:07 – 00:30:21:01
Sprecher 1
Ja genau.
00:30:21:01 – 00:30:36:12
Sprecher 2
Und es gibt dann ja auch Geschichten von Sehen, wo zum Beispiel Emma Stone, die die Tochter Sam spielt, eine Szene versaut hat, weil sie da wurde dann halt zehn Minuten gespielt und dann ist Emma Stone 20 Sekunden zu früh um eine Ecke gegangen. Das ist so ein ganz werden, so.
00:30:36:12 – 00:30:49:01
Sprecher 1
Kleines bisschen das Timing versaut und alles muss neu gemacht werden. Das ist schon echt krass. Und Sie haben tatsächlich so ein Büchlein geführt. Wer hat wie viel Sinn versaut ist ein ganz kleines bisschen Gemeines, aber Emma Stone war wohl ganz vorne dabei. Und ja.
00:30:50:00 – 00:30:53:17
Sprecher 2
Sie haben einige Sachen haben sie auch drin gelassen und manchmal haben sie es geschafft, rüber zu spielen.
00:30:53:20 – 00:31:12:06
Sprecher 1
Ja. Rakusa Ja, das ist. Habe ich. Vorhin habe ich es gut geschafft. Ja, sechs hat es auf jeden Fall ganz gut gekriegt, da drüber zu gehen, obwohl er auch so ein paar Sätze versaut hat. Aber das dann entsprechend zu verkaufen, dass es dann genommen werden konnte, trotzdem.
00:31:12:06 – 00:31:32:16
Sprecher 2
Was ja auch so ein Theater ist. Wenn du im Theater spielst und dann verbockt du irgendwas, kannst du nicht sagen sollen Wir drehen das noch mal neu, sondern müssen halt irgendwie versuchen, mit dem Flow zu gehen, irgendwie weiter zu spielen und weiter zu zu ackern. Tatsächlich. Was cool ist, wenn sie das noch ein bisschen mehr gemacht hätten. Ja, du hast schon so das Gefühl von sehr viel Perfektionismus bei der Umsetzung.
00:31:32:23 – 00:31:48:00
Sprecher 2
Du merkst, es ging wirklich darum, Leute richtig zu platzieren, richtig um die Ecke zu kommen, im richtigen Moment den Dialog anzusetzen. Vielleicht hätte der Film sich ein bisschen mehr, ein bisschen mehr Schludrigkeit erlauben können, ein bisschen mehr noch dieses Theater Feeling mit dem drüber spielen zu erzeugen.
00:31:48:03 – 00:31:49:05
Sprecher 1
Okay, ich verstehe, was du meinst.
00:31:49:09 – 00:32:00:24
Sprecher 2
Aber es funktioniert natürlich so also der Perfektionismus ist natürlich auch cool, weil dadurch einfach die Bewegung in so einem Fluss ist und der Film stolpert nicht. Der Film bewegt sich die ganze Zeit und sehr organisch und.
00:32:00:24 – 00:32:19:02
Sprecher 1
Es ist beeindruckend, weil Sie haben tatsächlich in diesem Theater gedreht, großenteils. Ich hätte gedacht, die haben das alles nachgebaut, weil du musst ja, ganz genau, Du musst ja genug Platz für die Kamera haben, für die Crew. Du musst es irgendwie schaffen, dass die da durch alle durch können. Da reicht es, wenn eine Stufe nur zu kurz ist und der Kameramann stolpert.
00:32:19:02 – 00:32:27:03
Sprecher 1
Weißt du, das ist halt. Du musst halt alles jeden Zentimeter an diesem Set müssen, musst du auswendig können und genau wissen, wo kann ich langlaufen und wo nicht.
00:32:27:03 – 00:32:44:01
Sprecher 2
Trotzdem Und die Sätze sehen aber nicht danach aus. Das sind so enge Korridore, teilweise vollgestellt mit Theater, Requisiten mit Kostüm Zeug. Ja, also du hast du. Hast du das Gefühl von einem lebendigen Ort, die gerade geprobt? Da wird gerade aufgeführt, dass Menschen in Räumen unterwegs, die belebt sind. Es sind keine verlassenen Korridore.
00:32:44:01 – 00:32:44:13
Sprecher 1
Aber genau.
00:32:44:22 – 00:32:48:12
Sprecher 2
Theater, Action. Ja, überall ist Bewegung. Überall passiert irgendwas, was.
00:32:48:12 – 00:33:04:08
Sprecher 1
Wirklich, wirklich toll. Und dann mussten die halt wirklich ganz am Anfang schon, als sie das Drehbuch geschrieben haben. Du kannst ja normalerweise, wenn du ein Drehbuch schreibst, sagen okay, die Szene, die nehme ich mal mit rein, ihr dreht die mal, und wenn er sie am Ende nicht braucht, dann schneidet er sie raus. Das geht in dem Fall ja nicht.
00:33:04:09 – 00:33:26:22
Sprecher 1
Du musst ja alles genau so drehen, wie es am Ende wirklich ist. Du kannst nichts rausschneiden. Wenn du keinen Schnitt hast, kannst du nichts rausschneiden. Du kannst ja keine zehnminütige Szene einfach wegnehmen. Die eigentlich was? Es geht nicht, also kannst du auch keine keine kleinen Änderungen vornehmen. Das heißt, als Drehbuchautor musst du ganz hundertProzentig sicher sein, dass jeder Satz stimmt, dass alles ganz genau so sein wird, wie es dann ist.
00:33:27:10 – 00:33:46:23
Sprecher 1
Und dann nimmst du das Drehbuch und gehst an so ein erst mal vorläufiges Set und spielst das einmal durch und gehst mit der Kamera wirklich überall durch, ohne die Schauspieler, um zu gucken, ob das überhaupt geht, dynamisch, ob du das alles erzählen kannst, wie, wie kommst du von einem Shot in den nächsten? Das ist alles unglaubliche Planung.
00:33:47:07 – 00:34:01:16
Sprecher 2
Ein Film, der tatsächlich ganz Hollywood untypisch im Planungsprozess, in der Vorbereitung deutlich mehr Zeit gefressen hat als in der Postproduktion, die relativ schnell ging, war ja so perfekt da lag und die einzelnen Sequenzen einfach nur noch aneinander geklatscht werden mussten.
00:34:01:22 – 00:34:07:05
Sprecher 1
Bzw geklatscht ist ein bisschen gemein gesagt, weil die mussten schon einiges machen. VFX zwar schon, schicke.
00:34:07:05 – 00:34:08:00
Sprecher 2
Übergänge, also sie.
00:34:08:00 – 00:34:26:03
Sprecher 1
Haben vier Monate dann doch dran gesessen, das zu machen, aber es ist halt relativ überschaubar, wenn ich mir andere Filme anschaue, die so VFX lastig sind. Die brauchen ja ein halbes Jahr, Dreivierteljahr, ein ganzes Jahr, um so was irgendwie hinzukriegen. Aber bei dem Film war es einigermaßen überschaubar. Mit vier Monaten.
00:34:26:07 – 00:34:47:14
Sprecher 2
Springen wir noch mal ganz kurz in die Handlung. Wir hatten, wir waren in der Handlung drin, als die letzte Vorpremiere so schief geht. Das Regen ausgesperrt wird. Er sperrt sich selbst aus. Er braucht noch eine vor seinem großen Auftritt im Bademantel. Ja, und dann steht er und dann steht er vor draußen, um eine zu rauchen. Dann fällt die Tür zu und sein Bademantel hängt in der Tür fest.
00:34:47:17 – 00:34:54:21
Sprecher 2
Und er kommt aus der Situation nur raus, indem er seinen Bademantel auszieht und in Unterhose begleitet, bekleidet über dem Times Square.
00:34:55:10 – 00:34:55:23
Sprecher 1
Das ist so.
00:34:56:01 – 00:35:01:07
Sprecher 2
Und von Leuten belagert, die sagen Hey, du bist doch Batman, weil so kennen sie nicht.
00:35:01:08 – 00:35:02:08
Sprecher 1
So genau kann.
00:35:02:08 – 00:35:15:23
Sprecher 2
Ich ein Foto von dir machen. Handys werden gezückt, Videos werden von ihm gemacht, er erreicht auch großen Twitter Fame dadurch und dann kommt er halt so nackt in dieses Ding rein, ruft klopf, klopf, klopf und spielt seine Szene irgendwie um sich. So ein Rest würde zu bewahren.
00:35:16:20 – 00:35:25:10
Sprecher 1
Ich hätte ihn. Was? Ich glaube ich als Regisseur, das. Ich bin ja nicht so ein großer Fan von von unten unvorbereitete Nacktheit, aber ich hätte ihn fast nackt rausgesucht.
00:35:26:14 – 00:35:27:06
Sprecher 2
Hätte man durchaus mal.
00:35:27:15 – 00:35:45:00
Sprecher 1
Diese Unterhose noch an die auch peinlich genug, aber eigentlich eigentlich wenn nackt fick noch geiler gewesen. Da muss er drüber, den Times Square da um das Theater drum und vorne wieder reinzukommen und und da gefilmt überall und kriegt dann so 50.000 Views in der ersten Stunde. Also es ist schon krass.
00:35:45:02 – 00:36:06:12
Sprecher 2
Ja, und dann gibt es diese Szene, die diese Nachbesprechung mit Mike, die hat er mehrmals und zweimal in dieser war, die du schon erwähnt hast. Und da gibt es diese Kritikerin, ja, die Kritikerin, die offensichtlich eine Hassliebe zu Mike hat. Ja, wahrscheinlich eher mehr Hass. Also sie bewundert ihn als Schauspieler, aber sie hasst ihn als Menschen und er hasst sie einfach, weil er jeden hasst.
00:36:07:12 – 00:36:23:24
Sprecher 2
Und sie will das Stück kaputt schreiben. Sie ist einfach sie. Sie findet das Stück Scheiße. Sie hat es nicht gesehen. Sie war bei keiner Vorpremiere. Sie sagt auch ganz offen, sie wird zu keiner Vorpremiere gehen. Sie wird sich das Stück nicht ansehen, aber sie wird es in Grund und Boden schreiben, schreiben und. Und er fragt dann So ich.
00:36:24:00 – 00:36:33:03
Sprecher 2
Ich habe. Ich habe ihnen nichts angetan. Ich will nur das Stück spielen. Und sie sagt doch Du hast jetzt Spaß an ihr. Was weiß Matthew? Bin just an something wert.
00:36:33:04 – 00:36:41:09
Sprecher 1
Weil sie will vor allem in einen Karren pissen, weil er eigentlich vom Film kommt. Und natürlich keine Kunst deswegen.
00:36:41:10 – 00:36:49:10
Sprecher 2
Genau das ist sowieso das große Thema. Er ist so ein und der Hollywood Typ, der jetzt versucht, Kunst zu machen. Er hat überhaupt nichts verloren in dieser Theaterwelt.
00:36:49:10 – 00:36:57:07
Sprecher 1
Er ist ein bisschen Protektionismus, der der Broadway ist in der Zone. Was ich mir vorstellen kann, was nicht weit hergeholt.
00:36:57:07 – 00:37:13:24
Sprecher 2
Ist, kann ich mir auch vorstellen. Also das ist mit Sicherheit auch überzeichnet. Aber dieser diese. Sie guckt sich ja gar nicht an, aber zumindest mit dieser, mit diesem Plan ins Theater zu gehen und zu sagen, das kann nichts Gutes sein und quasi schon einen Verriss im Kopf zu haben, genau das wird man abstumpfen.
00:37:14:09 – 00:37:18:09
Sprecher 1
Ja, vor allem auch dieser Protektionismus. Zu sagen, wir machen Kunst und ihr macht Kommerz.
00:37:18:16 – 00:37:30:02
Sprecher 2
Ihr habt ja in unserer Welt nichts verloren. Dann betrinkt er sich ordentlich und es gibt diesen merkwürdigen Dialog, wo er an diesen merkwürdigen Moment, wo er an dem Typen vorbeigeht, der den Shakespeare Monolog.
00:37:30:02 – 00:37:33:01
Sprecher 1
Oh ja, der Shakespeare Monolog. Ich habe ihn komplett hier und.
00:37:33:18 – 00:37:33:21
Sprecher 2
Das.
00:37:33:21 – 00:37:35:02
Sprecher 1
Kannst du jetzt nicht rezensieren.
00:37:35:16 – 00:37:58:05
Sprecher 2
Ursprünglich diskutiert er mit der Kritikerin über Shakespeare, hatte das ursprüngliche Skript einmal da liegen und sie reden dann über Shakespeare und Sisi. Sie redet dann über diesen, über diesen Monolog und sagt zu ihm So ein ganz wichtiger Satz hier noch einen Akteur, der salopp crazy das sagt. Das ist der Satz, wo der Originalton dann auch noch mal drin ist.
00:37:58:05 – 00:38:07:02
Sprecher 2
Das ihnen sagt Du bist einfach ein Star, was? Du bist kein richtiger Schauspieler. Und den Monolog haben sie dann nach draußen gepackt. Zu diesem Typen, der dann auch noch mal fragt Habe ich es richtig.
00:38:07:02 – 00:38:09:18
Sprecher 1
Gemacht, was vielleicht ein bisschen over the top ist?
00:38:11:07 – 00:38:19:08
Sprecher 2
Und dann wird er auf jeden Fall mit einem Kater wach. Und dann kommt diese sehr krasse Szene. Eigentlich die einzige wirklich krasse Batman Szene.
00:38:19:15 – 00:38:29:16
Sprecher 1
Im Fingerschnippen, wo auch dieser Typ hinter ihm her rennt, in diesem Kostüm, wo diese riesigen Schwingen, die er dann auspackt und in dem er fliegt und ihm Sachen ins Ohr flüstert.
00:38:29:19 – 00:38:42:15
Sprecher 2
Und dann redet er und dann sehen wir die Kometen, die zur Erde fallen und Hubschrauber aufsteigen. Wir sehen diesen metallenen Vogel und Batman schaut uns an in die Kamera und sagt Da, das ist doch das, was ihr wollt, Action!
00:38:43:04 – 00:38:44:10
Sprecher 1
Und dann fliegt er in der Gegend rum.
00:38:45:12 – 00:38:58:13
Sprecher 2
Er schwebt hoch und er fliegt, und dann steht er irgendwann auf dem Dach. Und dann ist dieses dieses Ding, wo er sagt noch so Musik, weil er will. Er will sich in den Tod stürzen. Ja, wird dann aber ganz barsch unterbrochen von jemandem, der hinter ihm steht und sagt So.
00:38:59:06 – 00:39:06:23
Sprecher 1
Ist das ein Filmdreh oder ist das echt? Und er sagt das Film und sogar der Film ist voller Scheiße.
00:39:08:08 – 00:39:12:05
Sprecher 2
Und dann fliegt er weiter, fliegt über die Straße und kommt im Theater an, wo dann.
00:39:12:06 – 00:39:15:11
Sprecher 1
Ein Taxifahrer hinterher rennt. Da wird es gefährlich.
00:39:15:15 – 00:39:30:10
Sprecher 2
Wo wir einmal zurück auf den Boden der Realität gehoben werden mit diesem Taxifahrer. Wir wissen gar nicht mehr, was geflogen. Er war einfach. Er war wahrscheinlich einfach verkatert nach Hause genommen, ist durch die Straßen gefahren und dann kommt es eben zur Premiere, von der wir nichts sehen.
00:39:30:19 – 00:39:44:14
Sprecher 1
Von der wir nicht viel sehen. Man sehen dann nur noch wir, dann tatsächlich eine echte Waffe nimmt für seine Schlussszene und dann schießt und dann denken wir, er hat sich wirklich erschossen auf der Bühne und das war vielleicht auch die Absicht.
00:39:44:14 – 00:39:56:19
Sprecher 2
Was Ganz genau. Ich denke, es war die Absicht. Interessant übrigens, davor sehen wir ganz kurz Theater, Pause vom Gebäude und die Zuschauer sind durchaus angetan. Ja, genau. Es ist so Es ist doch so ein überraschender Moment, dass dann Leute draußen unterhalten und sagen Ja, das war kurz, als ich gedacht.
00:39:56:19 – 00:39:57:11
Sprecher 1
Hätte Ja, genau.
00:39:57:15 – 00:39:58:11
Sprecher 2
Hätte ich nicht erwartet.
00:39:58:21 – 00:40:30:04
Sprecher 1
Und dann sehen wir aber auch die Kritikerin übrigens im Publikum, die als einzige nicht aufsteht und applaudiert, sondern sitzt fassungslos da geht er, steht dann auf und rennt raus. Ja, das ist der Moment, wo für mich feststeht okay, dieser Typ. Michael Keaton Also die Rolle hat es geschafft, die Kritikerin zu schlagen in ihrem Game. Weil wenn sie jetzt über dieses Stück, über diesen Abend einen Verriss schreiben würden, wo der Typ sich gerade umgebracht hat oder versucht hat, sich umzubringen, dann wäre Ihre Karriere ziemlich im Arsch.
00:40:30:17 – 00:40:39:11
Sprecher 1
Das kannst du nicht machen. Du kannst nicht so und so einen Verriss über einen Abend schreiben, wo so was Krasses passiert. Also hat er sie quasi gezwungen. Ja, was gut ist.
00:40:39:11 – 00:40:47:18
Sprecher 2
Zu meiner Zeit. Sein Selbstmord oder sein Selbstmordversuch. Dazu kommen wir gleich. Er ist sein eigentlicher Sieg über die Kritik. Eher darum geht es. Das will uns der Film sagen.
00:40:48:19 – 00:40:51:23
Sprecher 1
Will uns der Film. Was kann uns ein Film was sagen wollen?
00:40:51:24 – 00:41:09:03
Sprecher 2
Er sagt auf jeden Fall kurz danach Jetzt werde ich Hollywood, jetzt kriegt ihr Schnitte geradezu. Ihr habt euch beschwert, dass ihr keine Schnitte habt. Feuerte einfach mal schnell innerhalb von 30 Sekunden alle Schnitte ab, die er hat. Dann sehen wir diese Kapelle auf der Bühne und diese Stadt und die Meteoriten drauf landen. Und wir haben. Schnitt. Schnitt. Schnitt.
00:41:09:04 – 00:41:11:07
Sprecher 2
Schnitt. Schnitt. Schnitt. Schnitt. Und dann sind wir am Krankenhaus.
00:41:11:07 – 00:41:13:15
Sprecher 1
Am Krankenhaus. Er hat sich nur die Nase weggeschossen.
00:41:15:09 – 00:41:20:08
Sprecher 2
Es gibt einen wirklich schönen Moment dazwischen, zwischen ihm und mir. Wie er irgendwie wirklich drückt.
00:41:20:12 – 00:41:21:01
Sprecher 1
Ja, genau.
00:41:21:04 – 00:41:22:07
Sprecher 2
Sie kuscheln miteinander.
00:41:22:14 – 00:41:39:13
Sprecher 1
Dann hat er so einen Moment mit seiner Tochter doch noch mal, das ist schon schön. Und dann geht sie, um eine Vase zu holen und er steht auf, guckt sich seinen sein verschlossenes Gesicht an, seine Nase. Die Nase ist, sie haben sie wieder hergestellt. Aber naja, sieht so richtig gut sie dann nicht aus. Aber das ist ja genau.
00:41:39:19 – 00:41:41:08
Sprecher 2
Das hört meine Nase auf einmal.
00:41:42:13 – 00:41:59:04
Sprecher 1
Und dann geht er zum Fenster, macht das Fenster auf und wir sehen nicht, ob er jetzt raus springt oder nicht. Aber sie kommt wieder. Was wollen wir mit diesem Ende anfangen? Sie kommt rein, geht ans Fenster, erwartet, dass er unten liegt und guckt dann hoch und lächelt. Was wollen wir mit diesem Ende anfangen?
00:41:59:11 – 00:42:19:14
Sprecher 2
Lahm, klassisch, lahm. Ambivalentes Ende. Ja, und wir müssen uns unsere eigenen Gedanken machen. Ich finde das immer so ein bisschen schwach. Der Film bietet eigentlich natürlich mit ihrem Blick nach oben an, dass er am dass er tatsächlich geflogen ist, weil sie sie hat. Nach unten, weil er ist aus dem Fenster gesprungen. Sie guckt nach unten. Angst erfüllt um.
00:42:20:03 – 00:42:41:17
Sprecher 2
Moment, ich kann das aus dem Drehbuch vorlesen. Ich lese mal kurz. Bitte. Wenn wir. Wenn wir wissen wollen, was uns der Film sagen will, schauen wir doch mal, was das ist. Spots, Die Open Window and Rachels The Sound from Outside Städte wie She Walks Torte Window Sketch, der Du kannst gerne lesen, wenn du was gegen meinen englischen Akzent hast.
00:42:43:08 – 00:42:43:20
Sprecher 1
Oh Gott.
00:42:44:13 – 00:42:45:17
Sprecher 2
Ich kann es auch auf Deutsch sprechen.
00:42:45:23 – 00:42:47:13
Sprecher 1
Bitte mach mal!
00:42:48:14 – 00:43:10:09
Sprecher 2
Also, sie geht zum offenen Fenster und hört, hört die Geräusche von draußen und sie geht langsam zum Fenster und kommt da an, nimmt all ihren Mut zusammen und schaut nach unten. Nichts. So confused She tills head up and lux up into the sky smile of Filth. Wilfried beginnt Tosh over face Fleetwood pride.
00:43:10:12 – 00:43:11:00
Sprecher 1
Okay.
00:43:11:10 – 00:43:29:19
Sprecher 2
Also offensichtlich bietet uns sowohl das Drehbuch als auch der Film an, weil diese Szene wird genauso umgesetzt. Es ist nicht zu viel gesagt jetzt einfach. Es ist die Szene im Film genauso. Genauso inszenieren sie es und genauso spielt es. Amazone bietet uns an sich Haut nach oben und ihr Vater hat es geschafft. Er ist geflogen. Das war. Es war alles.
00:43:29:19 – 00:43:30:13
Sprecher 2
Gar keine Mission.
00:43:32:04 – 00:43:43:11
Sprecher 1
Ist das. Ist das wirklich das, was uns der Film sagen will? Oder ist es offen für Interpretation? Sagen wir, dass der Film uns wirklich erklären möchte, dass das die Welt magisch ist, er uns erzählt?
00:43:43:23 – 00:43:44:04
Sprecher 2
Ja.
00:43:45:09 – 00:43:46:20
Sprecher 1
Das möchtest du gerne. Ja.
00:43:47:01 – 00:44:08:18
Sprecher 2
Weil erzählt uns der Film, dass diese Welt magisch ist. Weil der Film natürlich sich selbst zu diesem Film macht. Noch mal darauf zurückzukommen Wir haben in diesem Film Birdman als quasi Alter Ego von dem Film selbst ja gehört. Man will das, was die Zuschauer wollen. Birdman will Fantasy, Batman will Magie, Batman will Action.
00:44:08:21 – 00:44:09:01
Sprecher 1
Okay.
00:44:09:06 – 00:44:30:09
Sprecher 2
Und Birdman gibt uns das auch. Gott sei Dank am Schluss. Was? Sind wir mal ehrlich Ein Film, der sich mit einem Künstler beschäftigt, der irgendwie so in seinen Fünfzigern ist, der frustriert ist vom Leben. Der trotzdem versucht, Kunst zu machen und sich am Ende erschießt. Ist so das prätentiöse Bullshit Zeug, was man sich vorstellen kann. Niemand will so ein Film sehen.
00:44:30:13 – 00:44:35:04
Sprecher 2
Was man weiß. Das gibt uns einen besseren Film to Batman.
00:44:35:23 – 00:44:42:04
Sprecher 1
Aber du weißt schon, dass es eine Alternative gab am Anfang, die der Film eigentlich eigentlich enden sollte.
00:44:42:13 – 00:44:43:17
Sprecher 2
Die Alternative ist, Sie.
00:44:43:17 – 00:44:55:08
Sprecher 1
Wollten eigentlich Johnny Depp, wie er dasteht, und Captain Jack Sparrow spricht zu ihm, um einen Loop herzustellen. Das, um zu sagen Jeder Künstler, der in so einer großen Rolle ist.
00:44:55:17 – 00:44:58:17
Sprecher 2
Hat das okay. Ich verstehe, dass er blöd gewesen ist.
00:44:59:10 – 00:45:02:23
Sprecher 1
Das hat sich Ihnen ja auch gedacht. Ja, der hat dann gesagt Nee, lassen wir doch.
00:45:03:01 – 00:45:22:04
Sprecher 2
Also ich mache das Ende, weiß ich. Ich finde. Ich finde, es ist zu viel Emotionales hinterher geschoben. Ja, weil der Film einfach die ganze Zeit so irre ist und so bizarr und so witzig. Und ich finde, der Film nimmt die Tragik nicht so gut. Ich finde es total cool, dass sie diesen Moment haben, dass er sich, dass er sich erschießen wollte.
00:45:22:04 – 00:45:43:04
Sprecher 2
Und dann hat er sich einfach nur die Nase weg geballert. IS super witzig, das passt zu dem Ton, das stimmt. Und damit hat es eigentlich auch enden können. Es hätte damit enden können, dass er dann diese Kritik sieht, weil die Kritikerin hat dann ja tatsächlich was geschrieben und der Untertitel, dass das Film die andere Perspektive auf Ignoranz das ist der Titel ihrer Kritik, was total schön ist an allem, damit der stehen bleiben kann.
00:45:43:04 – 00:46:01:14
Sprecher 2
Ich finde, der Film sollte nicht bei seinem Selbstmord stehen bleiben. Ich finde es tatsächlich, das wird im Film nicht gerecht, weil der Film eben so bizarr over the top und lustig ist, dass er so diese Emotionalisierung und dieses Gleiten in das Depressive, dass er das eigentlich nicht verdient hat. Und deswegen fliegt er Batman daran schuld. Batman hat das gut gemacht.
00:46:02:15 – 00:46:03:00
Sprecher 1
Okay.
00:46:04:14 – 00:46:05:13
Sprecher 2
Was würdest du denn sagen?
00:46:06:11 – 00:46:29:15
Sprecher 1
Ich konnte mich nicht entscheiden, ob das jetzt ein fantastischer Film ist oder ob es einfach nur ein allegorischer Film. Also in Ihrer Dummheit selbst gesagt, es gibt so viele Interpretationen, wie es Sitze im Theater gibt. Natürlich, man könnte das Ganze zurückführen auf die Beziehung Tochter, Tochter, Vater. Man könnte sagen, er versucht die ganze Zeit. Es ist ein Film über Liebe, auch für ich.
00:46:29:19 – 00:46:54:06
Sprecher 1
Der verzweifelte Versuch, sich Liebe zu erzwingen von den Menschen da draußen, aber auch von seiner Tochter und auch von seiner. Es gibt ja auch ein bisschen Gespräche mit seiner Exfrau. Und so weiter. Er versucht die ganze Zeit irgendwie Liebe zu erzwingen, durch irgendwelche Situationen, der herstellt und irgendwelche Macht er spielen lässt. Und er versucht auch die Liebe seiner Tochter irgendwie hin zu kriegen und am Ende kriegt er sie und deswegen kann er dann fliegen.
00:46:54:22 – 00:47:11:10
Sprecher 2
Es gibt ja diesen einen schönen Satz, den Sylvia zu ihm sagt. Sie sagt zu ihm in der Garderobe irgendwann You can fix love with with a marathon. Er will geliebt werden. Eigentlich will er bewundert werden. Und er kriegt das. Er kriegt das nicht so ganz auf die Reihe. Und er hat furchtbare Angst vor Demütigung. Ja, das ist so die ganze.
00:47:11:10 – 00:47:29:09
Sprecher 2
Der ganze Film spielt damit, dass er Angst vor dieser Demütigung hatten, dass er es unglaublich demütigend findet, das zum Beispiel seinen Hauptdarsteller oder wichtigster Nebendarsteller eine Erektion auf der Bühne hat. Damit ist das ganze Stück zerstört und er versucht die ganze Zeit bewundert zu werden. Er will natürlich auch irgendwie von seiner Tochter bewundert werden.
00:47:29:11 – 00:47:30:03
Sprecher 1
Ja, es gibt ja.
00:47:30:03 – 00:47:41:01
Sprecher 2
Auch diesen wirklich, wirklich, wirklich harten Moment, wo sie dasitzt und kifft. Und er schimpft dann mit ihr und sie macht dann komplett runter.
00:47:41:01 – 00:47:43:14
Sprecher 1
Aber so richtig, so richtig krass hart.
00:47:43:20 – 00:48:09:05
Sprecher 2
Und sie sagt ihn letzten Endes mit der Konklusion, dass er Bedeutung, dass ein Stück bedeutungslos ist und dass er auch bedeutungslos ist und dass er damit klar kommen soll. Und dann gibt es diesen Moment, wo sie merkt, dass sie gerade wirklich was in ihm kaputt gemacht hat und sie kurz fragt Dad, und dann geht sie aber. Und auf diese Szene folgt wieder so eine Szene, die diese Momente seiner Telekinese kommen immer in den Momenten, wo er auch irgendwie Demütigungen erlebt hat.
00:48:10:23 – 00:48:31:18
Sprecher 2
Und natürlich ist es die ganze Zeit. In dem Film über sehen wir die diese fantastischen Elemente als Hirngespinste. Das erzählt uns der Film eigentlich immer. Ja, teilweise einfach dadurch, dass nur er es ist, der das macht. Also er ist immer allein, wenn er das macht. Es sieht kein anderer. Ja, aber dann eben auch zum Beispiel durch die Szenen, wenn er, wenn diese Batman Actionszene kommt, dann einfach vorbei ist und alles ist ganz normal.
00:48:31:19 – 00:48:32:10
Sprecher 1
Ja, genau.
00:48:32:11 – 00:48:36:03
Sprecher 2
Also wir wissen in ganz vielen Momenten ja, das ist einfach so ein Hirngespinst.
00:48:36:10 – 00:48:36:12
Sprecher 1
Ja.
00:48:37:14 – 00:49:03:23
Sprecher 2
Ich finde den Gedanken reizvoll, dass der Film sich natürlich auch so ein bisschen selbst kommentiert und sein Hirngespinst dann am Schluss quasi die Handlung übernimmt. Dass dieses Hirngespinst in die Realität des Films einbricht. Ich finde das vor allem deswegen so reizvoll, weil der Film die ganze Zeit mit sich und seinen Themen spielt, weil er eben Michael Keaton als Hauptdarsteller hat, der als Protagonist einen Superhelden gespielt hat und jetzt vermeintlich keine Bedeutung mehr hat.
00:49:03:23 – 00:49:13:17
Sprecher 2
Das ist einfach Michael Keaton gespiegelt, der Batman gespielt hat. Michael Keaton hat gesagt Das war die schwierigste Rolle, die einer der schwierigsten Rollen je gespielt hat. Und sie war ganz weit weg von ihm. Wie er in der Realität ist?
00:49:15:06 – 00:49:15:14
Sprecher 1
Ja.
00:49:16:16 – 00:49:41:05
Sprecher 2
Er macht sich ran besetzt. Edward Norton in der Rolle von einem Method Acting, der als kompliziert, aber als artiger Darsteller gilt. Er hat der Film ist voll mit Leuten, die irgendwas mit Superhelden Film zu tun hast, um das einmal um und um das einmal kurz hineinzuwerfen, was wir hier drin haben. Wir haben hier Edward Norton, der Bruce Banner im Hulk gespielt hat, 2008.
00:49:42:03 – 00:50:04:09
Sprecher 2
Wir haben Bruce, wir haben Michael Keaton, der Batman Batmans Rückkehr und später auch Bösewicht ins Parlament Homecoming gespielt hat. Wir haben Emma Stone, die in Spiderman 2012 die Queen Stacey gespielt hat und uns, bei der man zwei noch mal dieselbe Rolle und wir haben Naomi Watts, die auch in Thank Girl schreckliche Comic Verfilmung von 195 die Batgirl gespielt hat.
00:50:04:17 – 00:50:26:23
Sprecher 2
Wir haben der Film ist da, der hat sich ganz sicher Wege aus Leuten, die irgendwie mehr können, aber mal Superhelden gespielt haben, weil Naomi Watts ist natürlich nicht durch diese Rolle definiert, nur dass eine fantastische Schauspielerin genau. Und genauso Emma Stone. Und niemand denkt an, wenn er an Emma Stone denkt, dass die Queen Stacey Ja genau. Und und und und Noch krasser bei Edward Norton, wo niemand denkt.
00:50:26:23 – 00:50:46:10
Sprecher 2
Ach ja, der Hulk Darsteller. Nein, genau. Edward Norton hat zehn andere Sachen, wo jeder sagt oh ja, der Oscar Darsteller. Aber der Film packt halt diese Dinge, diesen Superhelden Leuten rein. Und deswegen kommentiert der Film sich permanent selbst. Und ich finde den Gedanken reizvoll, dass am Schluss dieses Superhelden Ding gewinnt, über das prätentiös Künstlerische.
00:50:46:19 – 00:50:46:21
Sprecher 1
Ja.
00:50:48:06 – 00:50:51:02
Sprecher 2
Ich wünsche es zumindest diesem Film, dass er diese Haltung zu sich selbst hat.
00:50:51:22 – 00:51:02:14
Sprecher 1
Ja, also garantiert anders. Kannst du so einen Film auch nicht machen. Ja, ich glaube, das funktioniert nicht. Wenn nicht, wenn du nicht diese Haltung hast als Filmemacher, dann kriegst du so einen Film nicht zustande.
00:51:03:00 – 00:51:03:15
Sprecher 2
Ja, das.
00:51:03:17 – 00:51:05:05
Sprecher 1
Kann nicht so gut werden. Wenn das nicht so.
00:51:05:15 – 00:51:31:06
Sprecher 2
Und es ist so krass, wenn man sich anschaut, was Inarritu halt sonst gemacht hat. Er hatte ja diese, diese Trilogie, diese, diese, diese Episoden, Filme Amoris Terrors 21 Gramm und Babe, die wirklich einfach mal schweres, hartes Drama sind, episodisch erzählt und die ganze Zeit das Leben erzählen wollen und wirklich das Leben mit tiefem Ernst erzählen wollen und wenig Platz lassen für Humor.
00:51:31:14 – 00:51:37:01
Sprecher 2
Und nach Birdman hat er da mit mit DiCaprio The Revenant gemacht?
00:51:37:03 – 00:51:37:10
Sprecher 1
Ja.
00:51:38:18 – 00:52:03:06
Sprecher 2
Wir brauchten Inarritu, damit Leonardo DiCaprio eigentlich ein Oscar, also der der Running Gag der Filmgeschichte. Leonardo DiCaprio, der immer ausgeht bei der Oscarverleihung, hat endlich einen gekriegt. Und das war ja auch schon schön, der sich unfassbar ernst nimmt, der keiner ist und kein kein Pixel Humor in sich. Und deswegen finde ich es so geil, dass er dazwischen einfach mal diesen Birdman hat, der auf alles scheißt und sich über sich selbst lustig macht.
00:52:03:06 – 00:52:11:07
Sprecher 1
Auf der musste einfach alles mal rauslassen, was sich angestaut hat und dann konnte er wieder von vorne anfangen. Es ist ein bisschen der Joker unter den Filmen.
00:52:11:07 – 00:52:13:12
Sprecher 2
Ja, ja, auf jeden Fall. Er will die Welt brennen sehen.
00:52:13:13 – 00:52:42:00
Sprecher 1
Ja, ja, genau. Das ist schön. Es freut mich sehr, dass du diesen Film auch so siehst. Weil ich glaube nicht, dass nicht jeder diesen Film so sieht, sondern dass die ernsten Teile des Films für manche doch auch überwiegen, weil du ja durchaus ernste Themen drin hatten. Es gibt Leute, die sich sehr gerne auf die Kritik am Kritiker aufhängen und natürlich spricht er interessante Themen an, aber eben dieses, dieses Klischee eines Kritikers, der nur Kritiker geworden ist, weil er kein Künstler geworden ist.
00:52:42:14 – 00:52:59:03
Sprecher 1
Das finde ich ein bisschen zu kurz, als dass man sich als Zuschauer darauf stürzen könnte und sagen könnte Ja, genau. Aber es gibt viele Leute, die das machen. Diese Verkürzung in diesem Film vornehmen und sagen Darum geht es im Film. Aber das stimmt eigentlich gar nicht. Diese letzte Ebene übersehen, die dieser Film hat.
00:52:59:07 – 00:53:20:02
Sprecher 2
Ja, man kann. Man kann mit diesem Das ist klasse! Genau das Klasse. Die Kritiker, die keine Kunst können, deswegen Kritiker geworden sind. Ja, man kann da noch mal eine Ebene drauf stülpen, noch mal einen Layer draufpacken und sagen ein Filmemacher, der keine guten Filme macht und deswegen ständig von der Kritik verrissen wird, macht Filme, in denen er sich über Kritiker lustig verreißen, weil er keine Filme machen kann, die einfach gute Filme sind.
00:53:20:11 – 00:53:34:01
Sprecher 2
So und schon und schon hat sich die Kritik wieder vollkommen daran gerächt. Und die Künstler haben nämlich keine Chance gegen die Kritik. Die gewinnt immer. Um das mal festzuhalten Hier.
00:53:34:05 – 00:53:37:15
Sprecher 1
Ich weiß schon, warum ich kein Kritiker geworden ist. Ich bin Kritiker geworden, vertreten.
00:53:37:20 – 00:53:42:24
Sprecher 2
Seit 55 Episoden. Dann reden wir über Filme als Kritiker.
00:53:42:24 – 00:53:48:18
Sprecher 1
Worin hast du mich hier reingezogen? Flower Power? Nein, ich bin Künstler.
00:53:50:04 – 00:53:54:13
Sprecher 2
Kunst. Das ist das Tolle, dass dieser Film die ganze Zeit dieses meine Kunst.
00:53:54:19 – 00:53:55:15
Sprecher 1
Ja, ja, genau vor.
00:53:55:15 – 00:53:58:11
Sprecher 2
Sich her trägt. Und das ist auch und.
00:53:58:15 – 00:54:25:21
Sprecher 1
Es ist schon auch ein ernstes Thema, was ich, was trotzdem irgendwie zum Nachdenken bringt. Also natürlich hast du diese ganze ironische Überhöhung da drin, aber die Not unseres Hauptdarstellers ist natürlich trotzdem da. Also wie schafft es Kunst zu schaffen, ohne vor die Hunde zu gehen und alles reinzubringen? Und und diese, diese Not, dieses Armen, dieses armen Würstchen, um Aufmerksamkeit und Anerkennung zu.
00:54:25:21 – 00:54:26:10
Sprecher 2
Bitten, zu.
00:54:26:10 – 00:54:35:23
Sprecher 1
Brauchen. Was vielen Künstlern irgendwie eine ist, vor allem eben darstellenden Künstlern und Regisseuren auch ganz oft, das ist halt, es ist ein ernstes Thema.
00:54:35:24 – 00:54:51:04
Sprecher 2
Ich glaube, das ist ein bisschen die Bitterkeit in seiner Figur, dass er die Kunst vor allem deswegen aber auch machen will, um eben anerkannt zu werden. Das ist eben, dass es ihm gar nicht so sehr darum geht, hier einen großen Inhalt zu machen, sondern dass er letzten Endes vor allem ganz krass angetrieben ist, von diesem Wunsch, anerkannt zu sein.
00:54:51:08 – 00:55:27:01
Sprecher 2
Und natürlich steht dahinter eine Lebensgeschichte, die das irgendwie forciert, weil er mal mal diesen erfolgreichen Hollywoodfilm gemacht hat. Ja, und? Aber irgendwie fehlt ihm diese Anerkennung, dass er auch Kunst machen kann. Also es ist schon so ein gegenseitiges Wechselspiel, dass er irgendwie nach dieser Anerkennung sucht. Der Glaube in der Kunst, diese Anerkennung zu finden. Und gleichzeitig will er aber auch, dass seine Kunst ernst genommen wird, weil er hat mit Sicherheit auch künstlerische Gedanken dahinter, aber er verrennt sich dann auch so komplett in diesem Anerkennung Gedanken, in dieser Hoffnung, irgendwie vom Publikum bejubelt zu werden.
00:55:27:06 – 00:55:31:14
Sprecher 2
Standing Ovations Und Martin Scorsese im Publikum, das ist das, was ihm fehlt.
00:55:32:00 – 00:55:43:24
Sprecher 1
Geil, Mann, das ist wirklich krass. Das ist ein krasses Bild und der krasse Kommentar des Films. Einfach zu sagen Du kannst Film nicht machen, wenn wenn, dann oberstes Ziel, Anerkennung ist es einfach nicht. Kunst funktioniert so nicht.
00:55:44:03 – 00:55:55:15
Sprecher 2
Ja, deswegen scheitert er ja auch. Also der Film erzählt ja einfach, wie dieses dieses Stück scheitert. Ja, und das, was eigentlich alles um dieses Stück herum rettet, was es zu Kunst macht, ist ironischerweise eben dieser Batman.
00:55:55:17 – 00:55:56:07
Sprecher 1
Ja, genau.
00:55:56:07 – 00:56:02:22
Sprecher 2
Das ist auch das, was das ist, was den Film rettet. Wenn wir uns ganz kurz mal vorstellen, dieser Film würde ohne den Batman stattfinden.
00:56:02:23 – 00:56:03:10
Sprecher 1
Ja, das.
00:56:03:10 – 00:56:20:01
Sprecher 2
Ist eine Gala von ein oder meinetwegen sogar eine Tragikomödie von einem gescheiterten Regisseur, der da scheitert. Der wäre verloren, wenn dieser Batman ist total notwendig für den Film. Und das, das ist eben der Comic. Ja, das war’s, was von den ganzen Kritikern nicht anerkannt wird. Was Trash ist aus Hollywood, das ist das, was den Film rettet.
00:56:20:13 – 00:56:38:12
Sprecher 1
Das hart. Aber ich finde auch Birdman auf der anderen Seite natürlich als Allegorie für den inneren Zensor, den die meisten Schauspieler und die meisten Künstler allgemein haben. Dieser Typ, der ständig in einem Kopf ist und sagt Du bist nicht gut genug, das kriegst du nicht hin. Wie willst du die Leute begeistern mit so einem Scheiße? Du hast keine einzige gute Idee gehabt.
00:56:38:19 – 00:56:39:18
Sprecher 1
Was soll das? Das ist.
00:56:39:18 – 00:56:40:00
Sprecher 2
Mir.
00:56:40:09 – 00:56:45:03
Sprecher 1
Was. Also, das ist schon auch. Kommt einem IS bekannt vor. Ja.
00:56:45:11 – 00:57:01:14
Sprecher 2
Es ist tatsächlich. Batman ist so merkwürdig, weil es ist natürlich. Es hat diese. Dieser. Dieses allegorische Moment von einer Depression. Ja, aber gleichzeitig ist auch dieser Ausweg aus der Depression, weil er ist nicht der, der da stehenbleibt und sagt Du bist nichts wert, sondern er sagt Du bist nichts wert. Aber wenn du mit mir zusammenarbeitest, dann sind wir wieder zusammen was wert.
00:57:01:14 – 00:57:10:02
Sprecher 2
Er. Also das ist irgendwie der Moment, wo die Depression Allegorie stoppt, weil das macht die Depression leider nicht. Da sind ja sagen Ja und hier ist der Ausweg Party.
00:57:10:11 – 00:57:15:15
Sprecher 1
Leider nicht nein. Wollen wir uns rüber hangeln? Zur. Zur Top drei Liste?
00:57:15:18 – 00:57:16:07
Sprecher 2
Ja, bitte.
00:57:21:00 – 00:57:38:12
Sprecher 1
Unsere Top drei uns war. Wir haben eine Top drei Plot Gimmick Filme, Filme, die ein Gimmick haben. Irgendwas Besonderes, wo man sagt, da gibt es ein Konzept im Film, das uns den Film verkaufen soll.
00:57:38:15 – 00:57:46:24
Sprecher 2
Ja, Gimmick Film ist ja eigentlich eine total herablassende Bezeichnung. Ja, und es gibt ganz oft auch zurecht wahnsinnig viele Filme, die sich zu sehr auf ihr Gimmick verlassen.
00:57:46:24 – 00:57:48:23
Sprecher 1
Das stimmt aber, da wir ja gute Filme wollen. Wir wollen.
00:57:48:23 – 00:57:49:11
Sprecher 2
Gute Filme.
00:57:49:23 – 00:57:53:16
Sprecher 1
Suchen wir natürlich nach Gimmicks, die im positiven Sinne den Film haben. Genau.
00:57:53:19 – 00:58:05:10
Sprecher 2
Also es gibt bestimmt eine Reihe von Filmen, die einfach sich darauf verlassen, dass sie dieses eine besondere Merkmal der Inszenierung oder der Erzählung oder der Ästhetik haben. Und wenn man dahinter guckt, stellt man fest oder Ist aber nicht viel mehr dahinter.
00:58:05:12 – 00:58:05:19
Sprecher 1
Ja.
00:58:06:01 – 00:58:14:22
Sprecher 2
Und wir suchen jetzt nach Gimmicks, die trotz oder also in meinem Fall meistens auch wegen ihres Gimmicks wirklich einfach gute Filme geworden sind.
00:58:15:06 – 00:58:37:02
Sprecher 1
Es gibt ein ganz tolles Beispiel von Gimmicks Sachen, die in der Geschichte des Films gemacht wurden. Es gibt einen, es gibt einen Film, einen Horrorfilm oder ich weiß nicht, ob das damals schon als Horror durchging, wo sie den Geist des Films, sondern so ein Hund oder so was in rot eingefärbt haben und den Rest des Films in Blau, glaube ich.
00:58:37:12 – 00:58:49:08
Sprecher 1
Der Zuschauer sollte entscheiden vorher, ob er an Geister glaubt oder nicht. Und haben Sie eine farbige Brille aufgesetzt, dann haben Sie den Geist gesehen oder nicht gesehen? Was für ein geiles Gimmick für einen Film.
00:58:49:09 – 00:59:12:17
Sprecher 2
Total schön. Ja, das ist ich. Ich glaube, das ist total toll. Von diesen Filmen gibt es tatsächlich ganz viele. Ich glaube, die haben wir beide nicht so auf unserer Liste. Nein, das sind aus Ihrer Zeit. Es gibt auch diesen Film aus dem Jahre 1958. Makaber, der am Publikums, dem Publikum eine Lebensversicherung ausgestellt hat. Über 1.000 $. Was, wenn Sie aus Angst sterben?
00:59:12:22 – 00:59:16:24
Sprecher 1
Ja, aber Skippy, was zur Hölle.
00:59:17:14 – 00:59:25:24
Sprecher 2
Ist an der Slayer auch so die Zeit? So der 50er Horrorfilm, die auch gerne damit geworben haben, dass Menschen aus dem Publikum rennen und total haben?
00:59:26:03 – 00:59:26:06
Sprecher 1
Ja.
00:59:27:00 – 00:59:39:03
Sprecher 2
Alfred Hitchcock hat bei Psycho einer No Leave it Missions Policy als Gimmick dran gepackt, so dass in den Film nicht reingehen, nicht zu spät reingehen, wenn man er schon läuft, weil sonst verpasst du wichtige Momente.
00:59:39:07 – 00:59:41:07
Sprecher 1
Ja, aber das ist ja auch mein Ego gewesen.
00:59:41:10 – 00:59:56:00
Sprecher 2
Ja, auf jeden Fall. Also so solche Gimmicks, die einfach eher so Marketing Zeugs sind, fallen glaube ich eher so eine Rolle in den Bereich Kontext. Ja, und dann gibt es natürlich noch so was. So Gimmicks wie Swallow wissen, wo Geruchssinn Ah.
00:59:56:00 – 00:59:56:19
Sprecher 1
Gott, ja.
00:59:56:23 – 01:00:20:23
Sprecher 2
Und natürlich ist. 3D ist auch ein großes Gimmick in der Geschichte, in allen möglichen Facetten. Ja, so solche Sachen habe ich tatsächlich gar nicht drin. Also diese technischen Gimmicks, die nur für Gimmicks, Filme, die nur im Theater, im Kino, in einer bestimmten bestimmten Zeit als Gimmick zum durchgehen auch zum Beispiel für diesen 4D Film, wo dann das Theater und wo die Stühle wackeln.
01:00:20:23 – 01:00:25:11
Sprecher 2
So was habe ich alles nicht Mix die tatsächlich in den Film hineingeschrieben sind ins Script.
01:00:25:16 – 01:00:28:02
Sprecher 1
Ich bin sehr gespannt, was mal war, so was noch.
01:00:29:05 – 01:00:53:16
Sprecher 2
Und ich habe versucht, tatsächlich so ein bisschen Variation zu finden, was sowohl am Stil auch narrative Gimmicks und so weiter betrifft. Einordnung bei Menschen ist das erste Mal, dass dieses Gimmick funktioniert hat für mich ja und nicht das erste Mal, das passiert ist. Searching ein koreanischer Film, der relativ jung ist aus dem Jahr 2018, wo ein Mann seine vermisste Tochter sucht.
01:00:54:02 – 01:01:01:20
Sprecher 2
Und das Besondere ist, dass dieser Film nur auf dem auf einem Computerbildschirm stattfindet, also auf dem Desktop.
01:01:02:08 – 01:01:02:17
Sprecher 1
Verstehe.
01:01:02:17 – 01:01:27:12
Sprecher 2
Die Geschichte wird erzählt dadurch, dass Facebook, Instagram und Twitter aufgemacht werden, dass er quasi recherchiert im Verlauf seiner Tochter, was passiert ist, wo sie sein könnte, dass er Videochat macht mit ihren Freunden und dann irgendwann auch mit einer AM mit einer Polizistin, die ihm versucht zu helfen und dabei irgendwie versucht dem ganzen auf die Spur zu kommen. Und der Film findet konsequent auf diesem Computerbildschirm statt.
01:01:27:15 – 01:01:30:04
Sprecher 2
102 Minuten. Wow! Und das funktioniert.
01:01:30:04 – 01:01:30:14
Sprecher 1
Geil.
01:01:30:24 – 01:01:49:24
Sprecher 2
Es ist nicht der erste Film, der das macht. Es haben andere Filme vorher schon gemacht und sie sind jedes Mal gescheitert. Es gibt eine Modern Family Episode, die auch auf diesem Konzept basiert sind, aber nur 20 Minuten. Ja, da funktioniert auch. Aber so andere Filme wie am Anon Anon User glaube ich oder so so ein amerikanischer Horrorfilm. Ja, da funktioniert es nicht.
01:01:50:01 – 01:01:56:09
Sprecher 2
Hier klappt’s. Das wäre eine mit Menschen. Bist du auch ein reinwerfen oder soll ich einfach mal durch durchgehen?
01:01:56:19 – 01:01:59:06
Sprecher 1
Ach, ich mach wieder am Schluss noch vielleicht einen, wenn nur noch übrig.
01:01:59:06 – 01:02:02:06
Sprecher 2
Bleibt als Menschen zwei ohne Shots. Ein Fake. Ein echt.
01:02:03:12 – 01:02:04:17
Sprecher 1
Na ja.
01:02:04:22 – 01:02:05:09
Sprecher 2
Von.
01:02:05:23 – 01:02:06:18
Sprecher 1
Ist auch nicht so alt.
01:02:06:23 – 01:02:33:11
Sprecher 2
Nee, der ist nicht so alt von 2019. Das heißt am Nachbartisch zehn von von Sam Mendes, dem Regisseur von American Beauty. Ein Film aus dem Ersten Weltkrieg, der erzählt, wie zwei Soldaten hinter feindliche Linien laufen. Ja, Face one shot, großartiger Face anschaut. Sehr gut gemacht. Ein bisschen mehr nicht. Nicht so übertrieben wie Batman, sondern er versucht ein bisschen mehr zu verschleiern, dass es, dass er mit Schnitten arbeitet.
01:02:33:12 – 01:02:36:17
Sprecher 2
Okay, aber es ist klar, wenn man es sieht, das ist, das es nicht sein kann.
01:02:36:19 – 01:02:37:09
Sprecher 1
Ja, okay.
01:02:37:09 – 01:02:44:17
Sprecher 2
Und funktioniert sehr gut. Und natürlich als Real One Shot, der im Film den alle nennen, der wirklich ein guter Film ist, weit über sein Gimmick hinaus.
01:02:44:17 – 01:02:46:05
Sprecher 1
Victoria okay.
01:02:46:05 – 01:03:10:00
Sprecher 2
Wo der, glaube ich, dreimal gedreht wurde. Und beim dritten Mal hat es dann geklappt. Aus dem Jahr 2015. Deutscher Film, Großartiger Film. Ja, von Sebastian Schipper an eine Nacht in Berlin also. Beziehungsweise zwei Stunden in Berlin, Die in einer Nacht spielen bis zum Morgengrauen, einander Nacht bis Morgengrauen und die Partyleben einfangen, Berliner Straßen einfangen und am Schluss sogar ne tolle Handlung aufbaut.
01:03:10:00 – 01:03:13:16
Sprecher 2
Und das alles wirklich gut gemacht in einem einzigen Shot.
01:03:13:24 – 01:03:21:15
Sprecher 1
Ja, habe ich noch nicht gesehen. Ich habe irgendwie weiß ich nicht, war dann zu sehr gedrängelt. Man hat mich zu sehr gedrängelt. Diesen Film zu sehen. Und dann habe ich ja.
01:03:22:04 – 01:03:27:08
Sprecher 2
Da wurde viel gedrängelt, aber bei dem Film ist es auch tatsächlich wert. Soll ich meinen drei hinterher schieben?
01:03:27:15 – 01:03:55:02
Sprecher 1
Ich würde mal schnell noch Rope einmal ankucken, für eine Leiche natürlich. Der muss natürlich einmal erwähnt werden, der hat es nicht in meine Liste geschafft. Aber es ist halt Hitchcock, der sich 1948 schon gedacht hat, wir machen da jetzt mal ein Monster draus. Und natürlich war es ihm nicht möglich, ein Monster zu machen, weil die die Rollen, die Filmrollen einfach nicht lang genug waren, um diesen Film abzudecken.
01:03:55:07 – 01:04:14:11
Sprecher 1
Das heißt, er musste. Er hätte es wahrscheinlich geschafft, wenn sie so weit gewesen wäre. Er hätte das gemacht, weil er wirklich nur das im Apartment ist. Aber dadurch, dass er die Filmrollen, die gingen irgendwann zu Ende. Das heißt, er ist dann auf ein Möbelstück gegangen, hat dort über das Möbelstück einen Schnitt gelegt und dann ist er dann weitergegangen in der Szene.
01:04:14:16 – 01:04:17:01
Sprecher 1
Man sieht dann schon sehr deutlich, wo er den Schnitt.
01:04:17:01 – 01:04:24:02
Sprecher 2
Gemacht hat, aber ich finde, er verschleiert das trotzdem ganz gut. Wenn man als unbedarfter Zuschauer rangeht, dann ist das erst mal okay, dass die Kamera mal.
01:04:24:21 – 01:04:24:23
Sprecher 1
So.
01:04:24:24 – 01:04:35:17
Sprecher 2
Gegen den Mantel schwenkt und kurz nur schwarz zu sehen ist. Ja, das ist in Ordnung, toll. Und es ist natürlich, also es ist auch ein Kammerspiel, deswegen ist das auch sehr gut. Ja.
01:04:36:06 – 01:04:36:16
Sprecher 1
Schon gut.
01:04:36:21 – 01:04:48:03
Sprecher 2
Auf jeden Fall. Auch heute noch sehenswert, nicht nur wegen dem Gimmick. Also ich würde sagen, sogar Rob ist so ein Film, der das Gimmick nicht zwingend gebraucht hat, weil er auch einfach von der Handlung spannend und unterhaltsam genug ist.
01:04:48:03 – 01:04:50:09
Sprecher 1
Obwohl ich finde, dass er nicht der beste Hitchcock ist.
01:04:50:10 – 01:05:02:01
Sprecher 2
Nein, also es ist halt auch eine Frage, was man an Hitchcock merkt, wenn man, wenn man den etwas humoristischen, augenzwinkernden Hitchcock macht, dann würde ich sagen, spielt der Film schon um mit so gut wie das Fenster zum Hof ist?
01:05:02:02 – 01:05:05:11
Sprecher 1
Nein, das Fenster zum Hof ist ganz klar grandios. Das ist einer der besten überhaupt.
01:05:05:11 – 01:05:18:09
Sprecher 2
Das ist, das ist wahrscheinlich mit der Beste, augenzwinkernde Hitchcock. Wobei ich am Familiengrab einer seiner letzten Filme auch sehr viel abgewinnen kann. Okay, der kam aber bei der Kritik glaube ich, nicht mehr so gut an wie das Fenster zum Hof.
01:05:19:02 – 01:05:25:07
Sprecher 1
Okay, alles mal angucken, weil das habe ich nämlich nicht gesehen. Familiengrab weiß ich nicht. Egal, dann machen wir den Platz frei.
01:05:25:10 – 01:05:36:13
Sprecher 2
Mein Platz frei ist ein Teil zwischen zwei Filmen, die nach dem selben Prinzip funktionieren und von hinten nach vorne erzählt, der einen bisschen.
01:05:36:13 – 01:05:37:09
Sprecher 1
Verstehe.
01:05:37:09 – 01:05:56:22
Sprecher 2
Ein bisschen konsequenter, ein bisschen radikaler, der andere ein bisschen weniger. Der, den die meisten wahrscheinlich kennen werden, ist Memento ja, der wirklich eine spannende Erzähltechnik hat, weil er nicht nur von hinten vorne erzählt, sondern gleichzeitig in Schwarz Weiß Sequenzen das, was der Handlung vorangestellt ist, von vorne nach hinten erzählt. Das sind dann ganz kurze Ausschnitten, die immer mal wieder zwischen den einzelnen zehn kommen.
01:05:57:03 – 01:06:17:16
Sprecher 2
Aber ansonsten sehen wir eine drei minütige Szene oder fünfminütige Szene und dann sehen wir die Szene, die da vorgespielt hat. Thema des Films ist ein Mann, der seinen kurzzeitigen Dennis verloren hat, kurz unter Kurzzeit Gedächtnisverlust leidet und in einer Szene sagt Ich weiß so was ungefähr, was ich als nächstes tun werde, aber ich weiß nicht, was ich vor fünf Minuten getan habe.
01:06:18:00 – 01:06:42:24
Sprecher 2
Und das setzt der Film damit um. Also Gimmick, das wirklich komplett von der Handlung getragen wird und die Handlung stützt. Und es funktioniert hervorragend. Dann fangen wir mal ein bisschen verwirrend, aber sobald man drin ist, ist es wirklich spannend und er gräbt sich von hinten nach vorne und offenbart eben so einen klassischen Mystery Thriller Plot. Und man fragt sich die ganze Zeit wer legt ihn da gerade rein?
01:06:42:24 – 01:07:00:21
Sprecher 2
Und die Auflösung, ohne sich zu spoilern ist groß. Adas wirklich nur super Plottwist am Ende, der gleichzeitig den Anfang des Films markiert. Ganz toll gemacht und teil zusammen mit irreversibel von Gaspar Noe. Da hatten wir auch schon mal als Regisseur mit Klimax, den.
01:07:00:21 – 01:07:01:16
Sprecher 1
Ich nicht so richtig gut.
01:07:01:16 – 01:07:27:09
Sprecher 2
Fand. Fand die nicht so richtig gut. Irreversible ist ein sehr harter Film, wahrscheinlich einer, der wahrscheinlich der am schwersten verdauliche Film von Gaspar Noe. Und er erzählt die Geschichte von einer Frau, die vergewaltigt wurde, und ihrem Freund, der zusammen mit einem Kumpel auf Rachefeldzug ist und beginnt eben auch am Ende der Handlung. Okay, und die Handlung selbst ist es also es kann keinen, keinen Mystery, sondern es ist eigentlich ein Drama, eine Tragödie.
01:07:28:18 – 01:07:53:10
Sprecher 2
Das heißt, es gibt keinen großen Plottwist in diesem Erzählen von von hinten nach vorne. Aber es sind auch diese 15 Minuten Sequenzen. Und dann kommt die Szene da vor und es tut so weh, weil es erzählt rückwärts erzählt von dem, von dem nach der Tragödie mehr zum am harmonischen Anfang zurück. Und du hast am Schluss des Films hast du diese unbeschwerten Bilder von ihnen, wie sie als Paar zusammen sind und du weißt genau, was Schreckliches passieren wird.
01:07:53:16 – 01:08:02:10
Sprecher 2
Nein, und es ist sehr schmerzhaft dafür. Ein sehr brutaler Film, der wirklich ordentlich sich in die Magengrube eingräbt und wehtut.
01:08:02:23 – 01:08:25:14
Sprecher 1
Ein gutes Gimmick, in dem Fall. Super. Okay, vielleicht traue ich mich irgendwann mal diesen Film zu gucken. Mal schauen. Mein Platz drei, The Witcher of OS, das Gimmick nutzen wir jetzt alle, aber damals war es ein Gimmick. Das Gimmick war Farbfilm. Das erste Mal Technicolor.
01:08:25:22 – 01:08:26:07
Sprecher 2
Fuhr.
01:08:26:24 – 01:08:35:06
Sprecher 1
Es also und und auf eine ganz tolle Art und Weise umgesetzt und wirklich so eingesetzt, dass Farbe irgendwie wirklich eine Rolle gespielt hat, ist toll.
01:08:35:16 – 01:08:42:15
Sprecher 2
Das ist für mich total spannend, dieses Gimmick Filme in manchen Fällen tatsächlich zum STANDARD werden kann.
01:08:42:22 – 01:08:45:04
Sprecher 1
Wie beim Jazz Singer, die der Ton war.
01:08:45:11 – 01:08:46:06
Sprecher 2
Gimmick Ja.
01:08:46:24 – 01:08:48:15
Sprecher 1
Aber den hab ich nicht gesehen. Deswegen kann er nicht in die.
01:08:48:15 – 01:08:50:10
Sprecher 2
Liste der bin ich jetzt gehört, denke ich an Alex.
01:08:50:10 – 01:08:51:13
Sprecher 1
Hesse. Ja, das.
01:08:51:13 – 01:09:05:04
Sprecher 2
Schreckliche Blackfacing Szene. Ja, und wie ist es dann? Ja, auch versucht haben wir den 3D Film. Also Hollywood ist ja so gern gesehen, dass ist das 3D vom Gimmick zum A zum STANDARD werden und ich bin so froh, das ist nicht gefährlich.
01:09:06:09 – 01:09:13:04
Sprecher 1
Also ich meine, natürlich gibt es immer mal wieder einen 3D Film und den gab es auch in den Zwanzigern schon. Ja, die Filme mit diesen Farb Dingern.
01:09:13:07 – 01:09:13:23
Sprecher 2
In den Rot Grün.
01:09:14:17 – 01:09:29:20
Sprecher 1
Grün Brillen gab es auch damals schon. Pornografische Inhalte in 3D und Aber ich habe mich jetzt für den Stoff entschieden, weil er wirklich so ein toller Film geworden.
01:09:29:23 – 01:09:49:00
Sprecher 2
Und es ist auch schön, weil dieses Gimmick so eingesetzt ist, dass wir die Szenen in Kansas haben, die schwarz weiß sind. Dann gibt es diesen Wechsel und der ist wirklich. Also man kann sich auch vorstellen, dass der damals richtig beeindruckend war, aber er ist auch heute noch beeindruckend, wenn dann plötzlich alles farbig wird und wir in dieser fantastischen Ost Welt sind, die einfach ganz anders aussieht als Kansas, wie es Dorothy sagt.
01:09:49:00 – 01:09:54:08
Sprecher 2
Ich glaube, wir sind nicht mehr in Kansas. Ja. Hast du die Farben gesehen? Erkennen Sie, das ist schwarz weiß.
01:09:56:01 – 01:10:07:16
Sprecher 1
Ja. Und es gibt wirklich so ein. So einen schönen. Dieses total schwarz weiß. Nichts Aufregendes. Alles ist irgendwie grau in grau. Zu der Fantasiewelt von von aus ist wirklich schön.
01:10:07:21 – 01:10:08:04
Sprecher 2
Ja.
01:10:08:16 – 01:10:10:07
Sprecher 1
Das ist guter Ansatz von dem Gimmick.
01:10:10:14 – 01:10:29:03
Sprecher 2
Ja, auf jeden Fall. Cool. Und gefällt mir, denn Platz zwei, mein Platz zwei. Ich bin immer noch in Deutschland. Es gibt viele Zeitschleife Filme. Ja, der ist meiner Meinung nach am besten als Gimmick umgesetzt hat und wirklich ernst genommen hat. Inklusive Butterfly Effect ist Lola rennt von Tom Tykwer aus dem Jahr 1900.
01:10:29:05 – 01:10:30:15
Sprecher 1
90 und es geht.
01:10:30:15 – 01:10:49:02
Sprecher 2
Darum, dass Lola von ihrem Freund Manni angerufen wird, der Scheiße gebaut hat und ganz dringend ganz viel Geld braucht. Sonst kriegt er wirklich Ärger. Und er weiß nur einen Ausweg Er könnte ja den Supermarkt überfallen, an dem er steht. Das Berlin End 90er Jahre. Und sie sagt dann Nee, macht das nicht, bleib da, ich komme. Ich finde eine Lösung und rennt los.
01:10:49:04 – 01:11:27:08
Sprecher 2
Ja, und im Folgenden sehen dreimal ihren vier Rennen durch Berlin, und zwar einfach, weil es zweimal schiefgeht. Weil sie es nicht schafft, die Situation zu lösen. Und dann sagt sie jetzt noch mal auf Anfang, dann rennt sie noch mal los. Und sie begegnet immer wieder während ihres Laufs Menschen und wir sehen dann in Polaroids, Schnappschüssen das Leben dieser Menschen nach dieser Begegnung, wie es weitergeht und minimale Veränderung, dass sie jemanden ein bisschen weniger anrempeln oder ein bisschen mehr anrempeln oder was anderes zu ihm sagt, sorgt dafür, dass sich das Leben dieser Menschen radikal ändert, dass sie in einer Handlung als Lottogewinner sind und in der nächsten komplett am Arsch und obdachlos.
01:11:27:13 – 01:11:27:16
Sprecher 1
Ja.
01:11:27:24 – 01:11:50:17
Sprecher 2
Und das inszeniert der Film ganz toll mit einer atemberaubenden Geschwindigkeit, die ganze Zeit unterlegt mit einem Techno Score. Und das ist wirklich toll gemacht. Diese Zeitschleife erzählt, ohne dass groß was Magisches herum gebaut wird, sondern sie ist einfach da. Es ist wirklich auch ein Märchen und er schafft es einfach diesen am diesen Moment des Zufalls perfekt einzufangen. Was was macht der Zufall mit unserem Leben?
01:11:51:02 – 01:12:06:13
Sprecher 1
Ja, schön ist wirklich ein toller Film. Auch ewig hätte ich den gesehen, aber ich muss ihn vielleicht auch noch mal gucken. A Sie mit ihm und sehen ich mein Platz zwei wäre dann jetzt Hofdame Roger Rabbit.
01:12:06:13 – 01:12:07:04
Sprecher 2
Oh ja.
01:12:07:09 – 01:12:10:08
Sprecher 1
Das ist auch nie wieder so gut gemacht worden, würde ich behaupten.
01:12:10:19 – 01:12:11:08
Sprecher 2
Total krass.
01:12:11:09 – 01:12:22:09
Sprecher 1
Es ist unglaublich da. Ich habe neulich wieder auf Facebook, spürte mir das irgendwie das in die Timeline. So eine Aufnahme. Wie ist es denn in die Nähe von Nähe?
01:12:24:03 – 01:12:24:19
Sprecher 2
Passgenau.
01:12:24:20 – 01:12:26:06
Sprecher 1
Also genau der.
01:12:26:06 – 01:12:27:06
Sprecher 2
Andere nette, dicke.
01:12:27:06 – 01:12:47:13
Sprecher 1
Kleine, nette, dicke kleine Ormond, der in der Gegend rumläuft und immer im Bluescreen deiner Gegend rumläuft und und und nichts hat, womit er spielen kann und. Dann fangen die an, irgendwelche Stäbe irgendwo hinzuhalten. Hier ist dann jetzt der eine Hase, da ist die andere Animation und so und dann macht er da einen Haufen Zeug.
01:12:47:18 – 01:12:52:14
Sprecher 2
Wir sind im Jahr 19, 88 und so überzeugendes Zusammenspiel von Trickfilm und Real.
01:12:52:18 – 01:13:00:24
Sprecher 1
Es ist unglaublich. Ist halt krass. Ja, wirklich toll. Also Trickfilm und Realfilm gemischt. Wenn man so was sehen möchte, dann kommt man in diesem Film nicht vorbei.
01:13:00:24 – 01:13:02:01
Sprecher 2
Ja, definitiv.
01:13:02:17 – 01:13:03:11
Sprecher 1
Dann Platz eins.
01:13:03:24 – 01:13:25:10
Sprecher 2
Mein Platz eins hatten wir letzte Woche. Boyhood Ja, es ist ein Film, der über zwölf Jahre die Geschichte eines Jungen erzählt, der langsam zum Mann heranreift. Es fängt an mit einem 7-jährigen Jungen und endet mit einem 21-jährigen Jungen. Ich glaube, er ist älter, als es anfängt. Ja, ich glaube, es geht von 9 bis 21, aber auf jeden Fall zwölf Jahre.
01:13:25:10 – 01:13:55:24
Sprecher 2
Und das Gimmick ist, dass es tatsächlich mit dem einen Darsteller gedreht wurde. Jedes Jahr ist Richard Linklater zu ihm gefahren und hat mit ihm ein paar Szenen gedreht. Und er erzählt dann einfach einen Film über einen Zeitraum von zwölf Jahre. War das definitive Gimmick für einen Coming of Age Film und es funktioniert total gut. Das ist bewegend und es ist eben auch mehr als nur ein Gimmick, weil es gibt immer wieder diese Momente, wo man spürt Ach krass, ja, da kommen wir her und da, so ist er jetzt und es ist komprimierte Zeit und sehr bewegend.
01:13:55:24 – 01:14:15:09
Sprecher 2
Und wir haben letzte Woche in aller Ausführlichkeit diesen Film gehoben. Johannes war auch ziemlich angetan davon. Also wenn, ja wenn ihr, wenn ihr etwas mehr zu dem Film hören wollt über seine Entstehung und über über seine Art Geschichte zu erzählen, dann hört rein. Ansonsten schaut euch den Film an! Ganz großartig übrigens von Richard Linklater.
01:14:15:09 – 01:14:18:01
Sprecher 1
Von 6 bis 18 Jahre alt, ist der Junge.
01:14:18:20 – 01:14:22:07
Sprecher 2
6 bis 18 okay.
01:14:22:07 – 01:14:33:19
Sprecher 1
Mein Platz eins wäre auch Boyhood gewesen, aber ich habe zwischendurch sowieso geschwankt und war nicht ganz sicher. Und ich hatte zwischendurch auch noch die Überlegung, ob ich The Artist Rennen nehme.
01:14:34:01 – 01:14:34:23
Sprecher 2
Auch einen Fehler gemacht.
01:14:34:23 – 01:14:43:21
Sprecher 1
Ein toller Gimmick Film, der wirklich Stummfilm und Schwarzweißfilm noch mal im Jahr 2011 oder so was. Wann das war, das muss man sich erst mal trauen.
01:14:43:22 – 01:14:46:22
Sprecher 2
Auch einen Film, über den wir in einer anderen Episode sehr lange reden.
01:14:46:22 – 01:14:47:08
Sprecher 1
Genau.
01:14:47:19 – 01:14:48:12
Sprecher 2
Könnt ja auch reinhören.
01:14:48:21 – 01:14:59:10
Sprecher 1
Und deswegen habe ich ihn nicht genommen und habe Trommelwirbel Logik. Oh ja, natürlich. Ein Kurzfilm von Chris Marker, der aus den Fünfzigern.
01:14:59:22 – 01:15:00:24
Sprecher 2
Und Sechzigern glaube.
01:15:00:24 – 01:15:26:16
Sprecher 1
Ich, 60er, 61, 62, irgendwie so was. Hat Chris Marker einfach Fotos genommen und die zu einer Geschichte? Also er hat natürlich dafür gedreht, aber eben nicht gedreht, sondern fotografiert und hat einfach Fotos. Stillstehende Bilder mit einer kleinen Ausnahme, wo wirklich mal eine Bewegung passiert zu einer Geschichte. Und das ist die Vorlage für zwölf Monkeys gewesen.
01:15:27:00 – 01:15:27:20
Sprecher 2
Ja, von daher würde.
01:15:27:20 – 01:15:32:19
Sprecher 1
Ich der, der die Vorlage Der Kurzfilm ist wirklich der absolute Hammer.
01:15:32:22 – 01:15:58:20
Sprecher 2
Wahnsinn! 1962 26 Minuten. Und ja, genau, Du hast. Es gibt diese eine animierte Szene und sie ergreift mich jedes Mal, weil es ist nur eine ganz kurze Sequenz. Sie kommt genau im richtigen Moment und sie hat einen dadurch, dass sie der einzige Moment ist, der bewegt. Es hat sie so eine krasse Stärke und ein poetischer Science Fiction Film mit Romantik Elementen.
01:15:59:13 – 01:16:25:06
Sprecher 2
Ja, tolle Wahl. Fantastisch. An den habe ich noch. Habe ich gar nicht gedacht bei der Liste. Aber natürlich ein ganz tolles Gimmick, das man eigentlich eigentlich hätte, würde man es gerne öfter sehen. In der Filmgeschichte viele, viele trauen sich wahrscheinlich nicht, weil es ist halt schon krass, sich drüber nachzudenken, mit Fotos zu erzählen, aber belastet gibt es trotzdem eine Dynamik und das Faszinierende an diesem Film, dass man nicht das Gefühl hat, man guckt nur Diashow zu, sondern man spürt eine filmische Dynamik daran.
01:16:26:01 – 01:16:30:21
Sprecher 1
Und wir dürfen natürlich jetzt nicht unterschlagen wir, dass wir mal einen Film gemacht haben in dem Stil.
01:16:32:04 – 01:16:35:12
Sprecher 2
Wir haben auch ein Foto Film gemacht, vor sehr langer Zeit, vor über zehn Jahren.
01:16:35:18 – 01:16:52:21
Sprecher 1
Und der gut ankam, das war, das haben wir dann, glaube ich, fertiggestellt und jetzt schon 16 Jahre her. Aber ich bin immer noch begeistert, dass wir das gemacht haben und dass er so gut funktioniert auch. Also, wenn ihr euch davon überzeugen wollt, guckt euch den gerne an, Eve der Filmidee mit Bindestrichen zu finden.
01:16:52:21 – 01:16:56:15
Sprecher 2
Wir finden ihn auf YouTube auf, auf Vimeo.
01:16:56:15 – 01:16:57:00
Sprecher 1
Vimeo.
01:16:57:00 – 01:17:12:18
Sprecher 2
Genau die ZP TV. Also es gibt verschiedene Orte, wo man sich diesen Film anschauen kann. Ja und ja, ich bin oft auch sehr stolz drauf. Ich will nicht nicht zu viel Selbstlob, aber es war auch eine tolle Produktion. Wir hatten, glaube ich, beide sehr viel Spaß bei der Produktion dieses Films und wir waren dann auch sehr glücklich über das Endprodukt.
01:17:12:18 – 01:17:16:08
Sprecher 2
Er hat es auch auf ein paar Festivals gelaufen und das war wirklich war wirklich cool.
01:17:16:13 – 01:17:24:15
Sprecher 1
Ja, ja, okay, gute alte Zeiten, das wäre dann mein Platz eins gewesen. Dann sind wir schon durch.
01:17:24:18 – 01:17:25:23
Sprecher 2
Ja, sind wir.
01:17:26:06 – 01:17:27:13
Sprecher 1
Dann gehen noch mal zurück zum Film.
01:17:27:19 – 01:17:33:15
Sprecher 2
Ja, das war.
01:17:35:19 – 01:17:43:16
Sprecher 1
Unsere Top drei. Was wir noch nicht besprochen haben, ist die Musik.
01:17:43:23 – 01:17:48:09
Sprecher 2
Ja, es ist Musik, weil die Akademie der Meinung, das ist keine Musik.
01:17:48:24 – 01:17:52:10
Sprecher 1
Solche Arschlöcher, oder? Es ist unglaublich, was für Arschlöcher sind.
01:17:52:10 – 01:17:55:22
Sprecher 2
Dann sag uns ganz kurz, was da passiert ist, weil es wirklich. Das ist wirklich traurig.
01:17:55:22 – 01:18:17:10
Sprecher 1
Das darf es einfach nicht. Es ist unglaublich. Das reißt den Film ein in verschiedenen Kategorien. Und dann sagt die Musikabteilung von den Academy Ihr habt ja nur ein Schlagzeug, das Können wir? Also der Anteil an klassischer Musik ist so hoch, dass er den Anteil an eigener selbstgeschriebene Musik so in den Schatten stellt, dass das nicht geht. Und das stimmt natürlich überhaupt nicht.
01:18:17:19 – 01:18:23:24
Sprecher 1
Es ist einfach nur ein Schlagzeug, aber das dominiert den Film musikalisch. Es ist so.
01:18:23:24 – 01:18:39:24
Sprecher 2
Saugut. Antonio Sanchez heißt der mexikanische Schlagzeuger, der er im Soundtrack verantwortlich ist. Und das ist so geil on point. Ich liebe es, diese Trumps, die dann dazwischen kommen. Und ja, es ist minimalistisch, aber es passt so perfekt. Ja, und es passt auch zu dieser Dynamik und zu diesem Rhythmus des Films.
01:18:39:24 – 01:18:52:02
Sprecher 1
Und dann sagen die Arschlöcher von der Academy Das ist doch keine Musik, Was soll das? Sie haben schöne Worte dafür gefunden, aber total dämlich. Es ist unglaublich. Also, die mich eigentlich links und rechts einmal war. Na ja, also.
01:18:52:08 – 01:18:53:21
Sprecher 2
Er hat den Grammy gekriegt. Dafür. Immerhin.
01:18:53:21 – 01:18:54:18
Sprecher 1
Immerhin. Immerhin.
01:18:54:20 – 01:19:08:08
Sprecher 2
Aber es ist so schade, weil es ist wirklich. Es ist minimalistischer. Jazz Drums sind, das sind Trumps. Aber es ist halt Jazz und Mann. Und man merkt diesen Rhythmus und dieses Lebendige und das prägt. Das gibt dem Film noch mal wirklich.
01:19:08:24 – 01:19:09:06
Sprecher 1
So eine.
01:19:09:06 – 01:19:10:18
Sprecher 2
Starke Dynamik und Tiefe.
01:19:10:19 – 01:19:35:20
Sprecher 1
Ja, eine ganz neue Dimension. Dann noch mit reinkommt. Die, wo jeder Filmemacher natürlich weiß, dass Musik in dem Film eine ganz eigene Dynamik und einen ganz eigenen roten Faden gibt und den Film zusammenhalten kann, der anderen andernfalls auseinanderfallen würde und in dem Fall einfach so eine starke Dimension mit reinbringt. Ja, hat sich echt gelohnt. Den Soundtrack kann man auch kaufen.
01:19:35:20 – 01:19:40:02
Sprecher 1
Wie jedes andere Soundtrack auch haben die das natürlich rausgebracht und zurecht.
01:19:40:02 – 01:19:41:00
Sprecher 2
Also auf jeden Fall.
01:19:41:00 – 01:19:42:21
Sprecher 1
Man kann ihn auch so hören. Es ist super Musik.
01:19:43:11 – 01:19:53:13
Sprecher 2
Also es ist verwirrend. Ja, also klar ist, es ist keinen Kanal relaxen Fahrstuhlmusik. Es ist kein entspannender Jazz, sondern es ist wirklich. Es ist ein Aufregen, Peitschen tun.
01:19:53:22 – 01:20:05:12
Sprecher 1
Und das treibt den Film die ganze Zeit in der Gegend rum, wo er sowieso schon mit der Kamera und so alles durchgeht. Der kriegt dadurch ganz, ganz tolle Dynamik. Ist super, ganz großartig. So, das wollte ich noch mal sagen.
01:20:05:15 – 01:20:09:01
Sprecher 2
Music Academy.
01:20:09:01 – 01:20:12:15
Sprecher 1
So aber hast du ein Fazit, was du noch raushauen willst?
01:20:12:18 – 01:20:48:24
Sprecher 2
Ich glaube, ich habe schon alles gesagt, was mir wichtig war. Also, um es noch mal zu betonen Ich liebe diesen Film vor allem als bitterböse Satire, die sich selbst nicht ernst nimmt und die eben diese krasse Metaebene hat, in der das Chaos und auch das anti künstlerische am Schluss die Oberhand gewinnt. Und das schätze ich sehr an dem Film, dass er all das ist, dass ich den Film lesen will, weil er macht sich so viel über das Künstlerische lustig, dass ich sage Ja, am Schluss gewinnt auch das anti Künstlerische und am Schluss geht es auch vor allem um Spaß und so, und dieser Birdman ist so ein kleiner Troll, der ein bisschen in der Kunst
01:20:48:24 – 01:20:55:15
Sprecher 2
von Inarritu rum wühlt und wirklich einen großartigen Film erzeugt, der einfach Spaß macht.
01:20:56:00 – 01:21:21:21
Sprecher 1
Schön. Sehr schön. Ja, ich finde vor allem die Kraft, die da auch noch mit drinsteckt, die in jedem Schauspieler steckt, der dazu kommt. Edward Norton, der es schafft, darüber hinwegzusehen, dass er gerade selbst sich selbst verarscht. Dass alle Schauspieler irgendwie so viel Kraft darein geben und so viel Lust am Spiel und an dieser Ironie und der Überhöhung der ganzen Geschichte finde ich ganz toll.
01:21:22:14 – 01:21:47:13
Sprecher 1
Und ich liebe diese Theater Atmosphäre, die hier entsteht, die natürlich eigentlich abschreckend ist, weil du ein Haufen Egomanen ist, aber aber irgendwie ist es auch cool. Also und ich magister, dass er sich nicht nur eindimensional mit den Dingen beschäftigt, sondern dadurch, dass er so toll ist, einfach so viele Layer drüber legt und jeden Layer, den er drüber legt, noch mal einreißt und was neues draus macht und noch mal einreißt und was Neues daraus.
01:21:47:13 – 01:21:48:21
Sprecher 1
Was? Ich finde es toll, ganz toll.
01:21:48:24 – 01:21:52:08
Sprecher 2
Ich kann mir vorstellen, dass viele den Film anstrengend und prätentiös finden. Und das noch.
01:21:52:11 – 01:22:06:06
Sprecher 1
Ja, natürlich, absolut. Aber genau das, was ich meine mit den verschiedenen Layern, die machen das Ganze wirklich möglich. Sonst kannst du die ganze Zeit darüber schimpfen, wie prätentiös das Ganze ist und das. Aber das wird dem Film nicht gerecht.
01:22:06:09 – 01:22:07:09
Sprecher 2
Nein, nein.
01:22:07:23 – 01:22:11:24
Sprecher 1
Schön. Ach, wie schön. Vielen Dank, dass du diesen Film geschaut hat.
01:22:11:24 – 01:22:20:10
Sprecher 2
Vielen Dank, dass du ihn mir noch mal aufgegeben hast. Weil, wie gesagt, es ist schon lange her, dass ich ihn gesehen habe. Ich habe ihn nur einmal gesehen. Ich bin froh, dass ich ihn ein zweites Mal gesehen habe. Noch mal sehr viel mitnehmen kann ich.
01:22:20:10 – 01:22:27:04
Sprecher 1
Daraus sehr gut Und vielen Dank euch da draußen, dass ihr zugehört habt und dass ihr wie jede Episode bis jetzt gehört habt. Und ich war.
01:22:27:09 – 01:22:28:08
Sprecher 2
Auf jeden Fall, auch wenn.
01:22:28:08 – 01:22:30:08
Sprecher 1
Jede weitere folgende Episode hören werdet.
01:22:30:11 – 01:22:44:05
Sprecher 2
Na ja, wenn nicht, habt ihr 2022 was vor. Es gibt noch elf Monate genug Zeit, alle unsere Episoden nachzuhören. Wenn ihr eine Episode am Tag hört, schafft ihr es aufzuschließen, sodass ihr dann wieder jede Woche mit den neuesten Episoden stimmt.
01:22:44:05 – 01:22:51:03
Sprecher 1
Und die anfangs Episoden sind ja auch schlanke vier Stunden lang. Das kann man.
01:22:51:03 – 01:22:58:21
Sprecher 2
Schaffen. In der Urzeit dieses Podcasts haben wir pro Episode zwei Filme besprochen, haben dann irgendwann festgestellt Das ist Wahnsinn, das schaffen wir nicht.
01:22:58:21 – 01:23:04:13
Sprecher 1
Aber wir machen noch gar nicht so lange. Nur einen Film pro Folge muss man sagen, im Vergleich zu dem, wie oft wir schon zwei Filme.
01:23:04:24 – 01:23:10:06
Sprecher 2
Aber bald haben wir es. Also ich glaube, es ist gar nicht mehr so lange, bis wir mehr folgen mit einem Film haben als mit zwei Filmen.
01:23:10:08 – 01:23:11:17
Sprecher 1
Bin mir nicht sicher. Okay, müssen.
01:23:11:17 – 01:23:12:09
Sprecher 2
Wir mal nachschauen.
01:23:12:10 – 01:23:23:03
Sprecher 1
Schauen wir mal nach. Auf jeden Fall müssen wir uns filme. Technisch. Wenn wir schon zwei Filme gemacht haben, dann müssen wir uns doch noch ein bisschen ins Zeug legen, bevor wir das überholt haben. Okay.
01:23:23:10 – 01:23:27:10
Sprecher 2
Also dann, euch eine schöne Woche. Da hören uns wie immer nächste Woche Mittwoch wieder.
01:23:27:21 – 01:23:28:10
Sprecher 1
Ja, genau.
01:23:28:11 – 01:23:31:22
Sprecher 2
Der Donnerstag oder Freitag, je nachdem, wann man Ihre Inhalte anwirft.
01:23:31:24 – 01:23:36:03
Sprecher 1
Genau. Und bleibt gesund. Bis zum nächsten Mal.
01:23:36:08 – 01:23:36:19
Sprecher 2
Bis dann.
01:23:36:19 – 01:23:51:06
Sprecher 1
Ciao. Ciao. Und. Ja, klar. Dann rücken rüber. Was ist fürs nächste Mal?
01:23:51:15 – 01:24:15:11
Sprecher 2
Ich will wieder ein bisschen mehr in die Filmgeschichte. Wir hatten jetzt so viele wirklich aktuelle Filme, dass ich mal wieder unseren Film Geschichtlichen Abriss, den wir irgendwie mal gestartet haben, durcheinander Den will ich wieder aufgreifen. Und deswegen würde ich dir gern. Ich würde einfach gerne die nächste Film Bewegung zu schmeißen. Also wir hatten den italienischen Neorealismus, wir hatten die Nouvelle Vague, wir hatten den deutschen Expressionismus.
01:24:15:11 – 01:24:23:24
Sprecher 1
Wegen im Plot. Immer wenn du anfängst mit Stilrichtungen um dich zu schmeißen, dann sind das. Also es ist meistens richtig Filme.
01:24:24:05 – 01:24:28:21
Sprecher 2
Also nein, das ist war das Freude an Godards Außer Atem, oder?
01:24:29:24 – 01:24:33:21
Sprecher 1
Also, da musst du noch mal in die Episode reinhören. Also ich hatte viel zu sagen.
01:24:34:02 – 01:24:36:15
Sprecher 2
Mich sehr positiv emotional bewegt.
01:24:36:15 – 01:24:37:14
Sprecher 1
Fahrrad Narrative war gut.
01:24:37:17 – 01:24:43:05
Sprecher 2
Tatsächlich okay. Aufbruchsstimmung, europäisches Kino, Filmgeschichte.
01:24:43:05 – 01:24:50:18
Sprecher 1
Wenn Europäer aufbrechen im Film, dann fangen die an, irgendwie scheiße zu machen. Vor. Also erzähl.
01:24:51:15 – 01:25:11:02
Sprecher 2
Und zwar passt das ganz gut zur Nouvelle Vague. Es gab nämlich so ein deutsches Pendant zur Nouvelle Vague, und das war der neue deutsche Film Anfang der Sechzigerjahre, als Kurzfilm Bewegung gestartet und hat dann Ende der Sechzigerjahre seine Kinofilme gekriegt und hat eine ganze Reihe von großen Regisseuren produziert, also Alexander Kluge, Werner Herzog, Rainer, Werner Fassbinder, Volker Schlöndorff.
01:25:11:02 – 01:25:24:18
Sprecher 2
Die haben alle ihre Anfänge beim neuen deutschen Film gehabt. Okay, okay. Und ich würde einen von den vielleicht etwas unbekannteren neuen deutschen Film nehmen, weil es eigentlich der Film ist, der mich aus dieser Ecke mit am meisten beeindruckt hat. Ist es.
01:25:25:03 – 01:25:28:07
Sprecher 1
Ist er zu Recht unbekannter oder näher?
01:25:28:17 – 01:25:46:20
Sprecher 2
Das wird sich zeigen. Ich finde, das ist ein sehr starker Film, weil er bestimmte Momente der Bewegung aufgreift und noch mal ins Extrem führt. Und zwar von Michael Fänger. Warum läuft Amok nicht von Rainer Werner Fassbinder, auch wenn der immer in den Credits genannt wird?
01:25:46:21 – 01:25:47:14
Sprecher 1
Ja, okay.
01:25:47:15 – 01:25:59:18
Sprecher 2
Aber trotz seinem obwohl, obwohl er eher so fast so Nebenprodukt der Bewegung ist für mich einer der Filme, der das wirklich gut was, was die damals wollten. Sehr gut auf den Punkt bringt.
01:25:59:19 – 01:26:04:10
Sprecher 1
Okay, ich bin sehr gespannt, was sie damals wollten. Ich hoffe, sie wollten Entertainment auch.
01:26:04:22 – 01:26:27:13
Sprecher 2
Aber Entertainment kann man ja auf sehr viele unterschiedliche Arten interpretieren und manche finden so was wie Batman zum Beispiel überhaupt nicht unterhaltsam, weil das einfach nur Witze ist für sie. Und andere haben fast Spaß damit und das betrifft sehr viele Filme und ich glaube, ich bin sehr gespannt, was du davon hältst. Also Entertainment wirst du wahrscheinlich nicht viel rausziehen, aber vielleicht was anderes.
01:26:27:13 – 01:26:29:13
Sprecher 2
Und darüber werden wir dann nächste Woche reden.
01:26:29:17 – 01:26:37:13
Sprecher 1
Na, ich bin mal gespannt. Okay, dann schaue ich mir das mal an und wir sehen, hören uns nächste Woche wieder. Bis dann. Schau.