Episode 92: Akira Kurosaswas „Das Schloss im Spinnwebwald“ – Shakespeares MacBeth als Samurai
Das Schloss im Spinnwebwald in Akira Kurosawas gleichnamigen Film aus dem Jahr 1957 (Kumonosu-jō; um einmal den japanischen Originaltitel genannt zu haben) ist der Herrschaftssitz des großen Lords, der über mehrere angrenzende Provinzen herrscht. Die beiden Samurai Washizu und Miki reiten nach einer Dank ihnen erfolgreichen Verteidigungsschlacht zu eben jenem Herrschaftssitz um für ihren Dienst belohnt zu werden. Sie verirren sich im verwinkelten Wald und treffen dort auf einen Geist, der ihnen etwas prophezeit: Bald schon soll Washizu auf dem Thron jenes Schlosses sitzen, gefolgt von Mikis Sohn. Washizus Frau befürchtet, dass diese Vorhersage, Misstrauen im großen Lord gegenüber ihrem Mann wecken könnte. Und so überredet sie ihn, den großen Herrscher zu ermorden. Und so erfüllt sich die erste Prophezeiung. Washizu wird nach dem Mord Herrscher über das Reich… Allerdings findet er darin kein Glück. Überall wittert er Verrat und Feinde. Und er hat Angst vor der zweiten sowie der später gemachten Prophezeiung, dass er seine Macht verlöre, sobald sich die Bäume des Waldes bewegen.
Theater- und literaturaffine Zuhörer*Innen werden es bereits gemerkt haben: Hier wird Shakespeares MacBeth adaptiert, im Japan der Edo-Zeit, mit den Mitteln des Jidai-geki und des No Theaters.
Aber bevor ich den viel zitierten, viel geschorenen und viel missverstandenen Begriff der kulturellen Aneignung in den Raum werfe. Johannes, hat für dich dieser kulturelle Brückenschlag funktioniert?
Transkript
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: Podcast: Der mussmansehen Podcast - Filmbesprechungen Episode: Episode 92: Akira Kurosaswas „Das Schloss im Spinnwebwald“ – Shakespeares MacBeth als Samurai Publishing Date: 2022-10-06T08:29:16+02:00 Podcast URL: https://podcast.mussmansehen.de Episode URL: https://podcast.mussmansehen.de/2022/10/06/episode-92-akira-kurosaswas-das-schloss-im-spinnwebwald-shakespeares-macbeth-als-samurai/ Mach gerade das, was im Podcast überhaupt nichts prägelt. Ja, ja, du tanzst mir gerade vor. Ich finde es sehr schön, Flor, aber es ist... So sehr ausufernde Bewegungen. So Bilder mit Körper erzeugt die. Es ist wirklich schwer zu beschreiben, wenn man nicht das Handwerkszeug dazu hat. Ich habe keine Tanzerfahrung. Hallo und herzlich willkommen zum Muss-man-sehen-Podcast. Hallo, Johannes. Hallo, Flor. Was hast du für eine sondambule Stimme heute, Flor? Ja, ich wollte ganz, ganz sanft in großes filmhistorisches Wissen einleiten. Oh, okay, okay. Und heute habe ich mir für Johannes wirklich ein Werk von filmhistorischer Bedeutung herausgesucht. Und einen Regisseur, den ich dir schon lange vorsetzen wollte. Ja, es klingt so ein bisschen so, als wenn wir sonst nicht so filmhistorisch wertvolle Sachen gucken. Aber du wirfst mir ständig irgendwelche Sachen von The French New Wave, Extremity, deutsche neue Sachlichkeit, was auch immer es alles gibt. Ich habe keine Ahnung. Neuer deutscher Film. Ah, okay. Das letzte Mal hatte ich Manos. Kompletten Trash. Ja, okay, okay. Nur um das nochmal da so hinzulegen. Ja, stimmt. Aber heute wird es wirklich historisch. Und heute wird es cineastisch groß und schwer. Wir reden nämlich über Akela Kurosawa, den wahrscheinlich berühmtesten Japanischen Bücher ever. Herzlichen Glückwunsch an diese Stelle, an die Leute, die drangeblieben sind und nicht aufgegeben haben bei den Worten, heute wird es groß und schwer. Willkommen im kleinen Kreis. Das machen wir jetzt zusammen zu viert oder so. Dabei ist Kurosawa ja durchaus jemand, den man als Mainstream-Regisseur bezeichnen könnte. Also in Japan sowieso. Das ist ja einfach eine Filmlegende. Er ist der Steven Spielberg Japans, wenn man es mal krass sagen will. Aber auch, was seinen Einfluss betrifft, auf die westliche Filmkultur. Er hat nämlich sehr stark einen Einfluss ausgeübt auf die großen Blockbuster-Regisseure der späten 70er und frühen 80er Jahre. Steven Spielberg, George Lucas. Die werden alle sagen, dass sie von Kurosawa ganz stark inspiriert waren, von seiner Art zu inszenieren, von seiner Art Action zu inszenieren und Episches auf die Leinwand zu bringen. Und er war ja auch kein experimentarisches. Er hat ja Geschichten erzählt, denen man folgen kann, die gewisse Spannungsbögen besitzen und vor allem die auch oft sehr, sehr episch, sehr melodramatisch und sehr, sehr groß daherkommen. Also nichts, wovor man Angst haben muss, auch wenn wir uns hier in den 50er Jahren befinden. Wir reden über das Schloss im Spinnwittwald aus dem Jahr 1957. Befinden wir uns in einem Genre, das meiner Meinung nach Anschlussfähig ist, auch an ein heutiges Popcornkino-Publikum. Ja, um da kurz einzuhaken. Ich habe nämlich, nachdem ich den Trailer gesehen habe, gedacht, oh, das wird schwer und schwierig und das ist vielleicht irgendwie für mich dann schwer zu verstehen und so. Aber Nixstar, das ist wirklich, was du sagst. Was du sagst, man findet Anschluss quasi ans Popcornkino, aber eben halt die 50er-Jahre-Version davon. Aber sehr gut, also eine kleine Brücke muss man gehen, zurück in die 50er. Aber ansonsten ist es halt wirklich Mainstream-tauglich. Das Schloss im Spinnwittwald. Kumonoso-cho, um zumindest einmal den japanischen Originaltitel genannt zu haben. Das Schloss im Spinnwittwald in Akira Kurosawa's gleichnamigen Film aus dem Jahr 1957 ist der Herrschaftssitz des großen Lords, der über mehrere angrenzenden Provinzen herrscht. Die beiden Samurai, Washizo und Miki, reiten nach einer dank ihnen erfolgreichen Verteidigungsschlacht zu eben jedem Herrschaftssitz, um für ihren Dienst belohnt zu werden. Sie verehren sich im verwinkelten Wald und treffen dort auf einen Geist, der ihnen etwas prophezeit. Bald schon soll Washizo auf dem Thron jenes Schlosses sitzen, gefolgt von Mikis Sohn. Washizos Frau befürchtet, dass diese Vorhersage Misstrauen im großen Lord gegenüber ihrem Mann wecken könnte und so überredet sie ihn, den großen Herrscher zu ermorden. Und so erfüllt sich die erste Prophezeiung. Washizo wird nach dem Mord Herrscher über das Reich. Allerdings findet er darin kein Glück. Überall wittert er Verrat und Feinde. Und er hat Angst vor der zweiten, sowie einer später gemachten Prophezeiung, dass er seine Macht verlöre, sobald sich die Bäume des Waldes bewegen. Theater- und literaturaffine ZuhörerInnen werden es bereits gemerkt haben, hier wird Shakespeare's Macbeth adaptiert. Im Japan der Edozeit mit den Mitteln des Hidai-Keki und des Noh-Theaters. Aber wir werden jetzt nicht den Begriff kulturelle Aneignungen in den Raum werfen, sondern ich will einfach mal von dir wissen, Johannes. Hat dieser kulturelle Brückenschlag für dich funktioniert? Der Brückenschlag, absolut, 100%. Für mich ist das, ich versuche gar nicht erst das zu trennen oder sowas, sondern ich nehme es einfach an und es funktioniert 100%. Er stellt es ja auch selbst nicht in Frage. Und das ist mit einem Selbstbewusstsein gemacht, dem man einfach folgen will dann auch. Es gibt ja genug Leute, wo man schon beim Gucken das Gefühl hat, die zweifeln selbst an der Vision, aber er zieht das von vorn bis hinten durch. Es ist alles klar hingelegt und man hat keinen Zweifel als Zuschauer. Und er ist treu, er ist dem Originalstoff sehr treu. Absolut. Er orientiert sich an diesem, also es ist keine eigenwillige Interpretation. Es ist nichts dazu gedichtet. Nicht viel zumindest. Nicht viel dazu gedichtet, also hier und da wird ein bisschen was geändert. Aus den drei Hexen im Stück von Shakespeare wird dieser eine Geist. Und die drei Hexen sind eigentlich auch mehr die Komödie als die Tragödie, muss man sagen bei Macbeth als Tragödie zwar als Stück, aber die drei könnte man schon als Party inszenieren. Ja, wir haben im Vorgespräch festgestellt, dass wir beide nicht so Macbeth-Sattel fest sind, deswegen müssen wir uns noch ein bisschen durchkämpfen. Aber woran ich mich noch erinnere, sie werden glaube ich im Original von Shakespeare nicht mal als Hexen bezeichnet, sondern als Bärte. Genau, das sind die Weird Sisters. Weird? Die Weird Sisters. Weird Sisters und sie werden als Bärtig bezeichnet irgendwann. Irgendwo gibt es wohl eine Referenz darauf, dass sie Bärte tragen. Okay, das weiß ich nicht mehr. Aber in der Interpretation von vielen Theater-Schaffenden und auch von Regisseurinnen später wurden sie zu Hexen gemacht und das ist ja mittlerweile so common sense fast schon, wenn man diese drei Figuren auf der Bühne oder im Film sieht, sind es meistens Hexen mit schrumpeligen Gesichtern, manchmal im schlimmsten Fall wirklich so Klischeehexen. Es liegt aber auch relativ nahe, weil die tauchen auch sehr plötzlich auf und verschwinden wieder. Also es ist schon auch im Stück irgendwie angelegt, auch wenn man es nicht so bezeichnet. Und es gibt ja, natürlich, wir reden hier von Shakespeare, es gibt viele Interpretationsmuster für das Stück und viele Deutungen und versuche das feministisch zu interpretieren, zu schauen, wie ist die Rolle von Lady Macbeth. Und Kurosawa ist tatsächlich versucht, nah dran zu sein, einem Stoff. Das heißt, er gibt zum Beispiel auch seiner Lady Macbeth ganz klar die Rolle, die man auch so als erstes aus dem Stück herauslesen würde, dass sie wirklich so die Verschwörerin ist, dass Macbeth bzw. Waschizo in diesem Fall selbst eher schwach rüberkommt, zögert, zaudert, wie es bei Shakespeare-Figuren ja gerne machen, wenn es darum geht, was wichtiges zu tun, während sie halt sagt, los, jetzt bring den um, hier hast du die Waffe, auf geht's, auf geht's, auf geht's. Ja, sie ist die Machthungrige in der ganzen Geschichte. Das ist so ein bisschen, mich hat das ein kleines bisschen, mir stößt das sauer auf ein kleines bisschen, dass sie so, aber gut, okay, man kann auch das mal erzählen. Ich habe nämlich zwischendurch gedacht, warum regt mich das dann eigentlich auf? Warum mache ich heute heutzutage da einen Bogen drum und will sowas nicht erzählen? Auch solche Frauenfiguren gibt es ja und kann erzählt werden. Ja, es ist halt so ein sehr beliebtes, schon ein misogynes Thema. Das ist ein bisschen das Problem, ja. Die Frau, die die Hosen anhat, der Mann, der schwach ist und sensibel und von der Frau halt getränkt wird zu seinen Missetaten, womit du gleich zwei sexistische Topoy in einem untergebracht hast, den schwachen Mann, der wegen seiner Falkheit zum Mörder wird und die Frau, die wegen ihrer zu großen Starkheit zur Mörderin wird, also böses Paar, dadurch, dass diese Genderrollen getauscht sind, wird das Paar so verheerend. Und das ist halt schon irgendwie so ein sexistischer Tophorst. Ja, ja, absolut. Was aber nicht bedeutet, dass es nicht solche Dinge geben kann, dass es eine Frau geben kann und sicher gab, die aus dem Hintergrund, in dem sie nun mal gefangen ist, versucht nach vorne hin zu agieren und über andere dann einfach agieren muss, weil sie selbst keine Macht hat. Und ich finde es ja total spannend, so in postmodernen Shakespeare Interpretationen, wenn wirklich versucht wird, das Ganze so von den Füßen auf den Kopf zu stellen und geguckt wird, wie können wir das interpretieren. Aber wenn man sich den Text durchguckt, wenn man liest, was Shakespeare geschrieben hat, ist es halt schon ziemlich klar. Shakespeare schreibt, macht Lady Macbeth schon so ziemlich zu so einer Schurkin, die die Fan in der Hand hält und die eigentlich die ist, die die Macht in den Händen hält und die dadurch natürlich auch in seinem Stück die spannendere Figur ist als Macbeth selbst. Was vielleicht eine Sache ist, die so ein bisschen verloren gegangen ist, oft in der späteren Adaptionsgeschichte und auch in diesem Film ist ihre Rolle, sie ist die böse Einflüsterin, aber ihre Rolle wird nicht so austariert, nicht so wie bei Shakespeare, wo noch sehr viel gezeigt wird, wie sie dann irgendwann auch dem Wahnsinn anheimfällt, irgendwann ist sie weg vom Fenster. Ja, das Problem bei dem Stück ist, also bei dieser Verfilmung ist, dass sie tatsächlich so sehr in den Hintergrund gerät, dass sie mich fast überrascht, wenn sie wieder auftaucht und ihre Hände sauber macht die ganze Zeit und so manisch vor sich hinwäscht und man überhaupt nicht versteht, wie kommt sie denn da jetzt hin. Also natürlich versteht man durch Überlegen und so, aber man wird emotional nicht hingeführt und das ist ein bisschen schade in der Verfilmung. Bei Shakespeare hat sie da einfach mehr Fokus, da wird ihr Wahnsinn deutlich größer gezeigt und da ist sie nicht ganz so statische Einflüsterin. Ich würde gerne einen Schritt zurück springen. Wir reden ja über Akira Kurosawa und ich glaube bei ihm ist es super spannend, einmal so auf seinen Hintergrund einzugehen, wie er dazu kommt, so einen Stoff wie ein Shakespeare-Stoff im japanischen Kino umzusetzen und noch dazu mit Samurai. Machen wir ein Lexikon dafür auf? Wir können gerne ein Lexikon ausmachen, Akira Kurosawa dürfte im Pockhouse drin stehen. Okay, gut, Lexikon. Akira Kurosawa, geboren 1910 im Landkreis Ebara, der später von Tokio eingemeidet wurde. Er ist der jüngste von acht Kindern, große Familie und wir haben auch schon in seiner Kindheit den Grundsteingesetz für das, was er später macht, für die Themen, mit denen er später arbeitet und zwar sowohl die Begeisterung für westliche Stoffe als auch für das traditionelle Japanische. Sein Vater kommt aus einer Samurai-Familie. Aus welchem Jahr sind wir? Wir sind im Jahr 1910 wieder geboren, vor dem Zweiten Weltkrieg. Die Samurai haben sich lange über die Edo-Zeit und auch die Meiji-Zeit gehalten. Für viele war es ähnlich wie die Adeligen bei uns, die irgendwann nur noch diesen Titel hatten und die haben halt zu Samurai gehört. Wir haben natürlich diese romantisierten Vorstellungen, auch ähnlich wie bei uns. Das Japan des 19. und 20. Jahrhunderts hat dieses Samurai-Leben gerne romantisiert. Das muss man sehen, Lexikon. So wie wir unsere Autoren das Ritterleben romantisiert haben. Aber da war natürlich auch viel Schein dabei. Letzten Endes waren die Samurai irgendwie Gefolgsleute des Königs, des Herrschers, die dann diverse Aufgaben übernommen haben. Teilweise hatten sie ihren eigenen Landsitz. Manchmal waren sie aber auch zum Beispiel Wachleute vom König oder Bedienstete sogar des Königs. Wie auch bei uns, der Niedere Adel teilweise für den Höheren Adel gearbeitet hat. Zum Samurai-Sein haben halt diese Insignien gehört, ganz berühmt die Schwärter, die Rüstungen und so. Das war ganz schön teuer. Dadurch hatten wir auch ganz oft das Phänomen von Samurai, die verarmt waren, weil die sich das gar nicht leisten konnten. Die haben halt irgendwelche Dienstarbeiten gemacht, Dienstgeschäfte und waren wirklich einfache Diener und haben nicht viel Geld verdient und mussten aber eben das zum Schein nach draußen vorzeigen. Daraus sind zum Beispiel so Phänomene entstanden wie Samurai als Raubritter. Ich glaube, als wir über Prinzessin Mononoke kamen, kam das kurz zur Sprache. Aber er ist in diese Familie hineingeboren und sein Vater war eigentlich sehr streng und sehr traditionell und wollte auch, dass sein Sohn eher eine militärische als eine künstlerische Ausbildung macht, während seine Mutter sanfter war. Aber Akira Kurosawa hat gesagt, sein Vater hat ihn trotzdem unterstützt, als er irgendwann festgestellt hat, nee, mein Sohn geht eher in die Richtung Kunst. Sein Vater war großer Fan der westlichen Kultur. Akira Kurosawa ist von Kindheitsbeinen an mit Shakespeare vor allem, aber auch mit anderen westlichen Kulturexporten in Berührung gekommen. Shakespeare war tatsächlich, so Anfang, Mitte des 19. Jahrhunderts hat das angefangen, dass Shakespeare in Japan sehr viel rezipiert wurde und es gab so einen kleinen Shakespeare-Grace und die fanden die Shakespeare-Stücke wirklich toll. Und ich glaube auch, weil so diese Geschichten vom Rittertum, die bei Shakespeare immer so ein bisschen mitkommen und von großen Herrschern, die gegeneinander integrieren, gegeneinander kämpfen und so weiter, die haben einfach Parallelen zu gewissen Formen der japanischen Narrative, Kabuki-Theater und so was. Und deswegen war das ein Match in Heaven. Also Shakespeare war in Japan wohl rezipiert und Kurosawa hatte Glück, dass sein Vater den auch rezipiert hat. Aber es hat ihn tatsächlich vor allem zu den bildenden Künsten gezogen. Nachdem er mit der Schule fertig war, hat er als Illustrator und bildender Künstler gearbeitet und war da einfach so mit Gelegenheitsjobs unterwegs. Bis dann schließlich 1935, dass die Photochemical Laboratories, ein Filmstudio in Japan, Rechiasistenten gesucht hat. Und wie gesagt, Kurosawa war eigentlich kein Filmmensch, aber er fand das ganz spannend. Das war noch ein relativ frisches Medium damals und hat dann ein Essay geschrieben, um sich darauf zu bewerten. Und die Aufgabe war zu schreiben ein Essay darüber, was sind fundamentale Mängel im japanischen Film. Und er hat daraufhin wohl einen ziemlich bitteren und ziemlich fatalistischen Text geschrieben, der so den O-Ton hatte, wenn die Mängel fundamental sind, dann kann man die nicht ausräumen. Der panische Film ist verloren. Oh nein, das ist gemein. Und ein sehr berühmter Regisseur, damals Yamamoto Kachiro, war wohl ziemlich angetan von diesem Essay. Und Kurosawa hat damit nicht gerechnet, aber er wurde angenommen. Er durfte als Rechiasistent arbeiten und dann hat er wirklich sehr lange als Rechiasistent gearbeitet. Und eben auf Rat von Kachiro, mit dem er sehr viel zusammengearbeitet hat, neben anderen Regisseuren, hat er irgendwann angefangen, eigene Drehbücher zu verfassen und hat die auch verkauft und hat sich so langsam peu à peu in Japan als Drehbuchautoreinnahmen gemacht. Kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges, 1943, hat er dann seinen Regie-Review mit dem Film Judo Saka, die Legende vom großen Judo, ein Martial-Arts-Epos. Und das ist gut rezipiert worden. Er durfte danach sogar einen Propagandafilm drehen, bei dem er noch seine Frau kennengelernt hat. Und auf Wunsch des Studios, wie das damals war, auch in Japan gab es sehr mächtige Studios, die bestimmt haben was passiert, hat er dann auch mal eine Fortsetzung von diesem Judo Saka gedreht. Und dann hat Japan den Krieg verloren und Kurosawa und der Westen ist halt langsam nach Japan reingekommen, nach dem Friedensvertrag. Und das wurde Japan ja sehr stark von westlicher Kultur beeinflusst und Kurosawa ist da total drauf geflogen. Er fand das alles geil, was aus dem Westen kam. Riesiger Fan von westlicher Kultur, wahrscheinlich eben auch durch den Einfluss von seinem Vater. Und er hat dann angefangen, Ende der 40er Jahre Filme zu drehen und hat sich sehr stark von westlichen Erzählungen, westlicher Esthetik inspirieren lassen. Und sein Film Engel der Verlorenen aus dem Jahr 1948 war ein riesiger Erfolg. Und sowohl beim Publikum als auch bei der Kritik, dadurch war er einfach ein gemachter Mann. Er hat dann ein eigenes Filmstudio gegründet. Jetzt muss ich nochmal, ich werde ganz viele japanische Titel in dieser Folge falsch aussprechen. Gaijutsu Kyoukai, was so viel wie Filmkunstverbund heißt. Und in diesem Studio hat er dann viele seiner großen Filme gedreht, vor allem in den 50er Jahren. Rashomon war sein internationaler Durchbruch. Also man kann sich das nicht vorstellen, was für ein Boom das in der westlichen Welt wiederum ausgelöst hat. Rashomon, ein Film, in dem aus verschiedenen Perspektiven ein Verbrechen geschildert wird, wo ein Samurai gegen einen Räuber kämpft und eine Frau ist dabei. Und es gibt eine Gerichtsverhandlung und die verschiedenen Personen erzählen, was passiert ist. Und jede Version ist ein bisschen anders. Und dieser Film wurde im Westen frenetisch gefeiert. Und es gab einen richtigen Japan-Film-Boom danach. Einfach nur dank Kurosawa. Er hat Dostoevsky's Der Idiot verfilmt, japanisch. Und dann kam sein wahrscheinlich größter Film, sein erster richtiger Samurai-Film, Die Sieben Samurai, 1954. Ja, und dann hat er in den 50ern wirklich viel gedreht. Er hat immer so ein bisschen nach Westen geschielt. Also Die Sieben Samurai lustigerweise so ein bisschen auch vom amerikanischen Western-Genre beeinflusst. Lustig, weil er wiederum selbst dann den Western beeinflusst hat. Die glorreichen Sieben ist ein direktes Remake von diesem Film mit Cowboys. Und dann hat er auch zum Beispiel eine Verfilmung von Nacht Asyl von Gorgi gemacht. Also er hat ja die ganzen westlichen Romanvorlagen irgendwie genommen und dann verfilmt. Hat er nicht die eigene Kultur fallen lassen? Er hat immer irgendwie im Rahmen seiner Kultur gearbeitet. Das heißt, es ging viel um Samurai. Es ging um die japanische Edo-Zeit, um die Meiji-Zeit und so. Er hat in diesem typischen japanischen historischen Setting gearbeitet. Und hat sich aber narrativ gleichzeitig inspirieren lassen von westlichen Filmen. Und war damit auch groß erfolgreich. Allerdings gab es dann so einen großen Knick. Also Ende der 50er hat er nochmal eine Produktionscompany gegründet und hat damit TOHO zusammengearbeitet. Die Investoren sind die, die die Godzilla-Filme gemacht haben. Das heißt, er war in Japan der Star. Er war mächtig, er war ein großer Produzent, ein großer Regisseur. Er war einfach einer der größten des japanischen Films. Und dann hat er versucht, in Amerika Fuß zu fassen. Und das ist komplett schiefgegangen. Also es gab so einen Tora-Tora-Tora-Debakel, wo offensichtlich die Leute, mit denen er zusammenarbeiten wollte, überhaupt nicht mit seinem sehr eigenwilligen Stil klargekommen sind. Kurosawa galt immer als Perfektionist und wollte Szenen sehr genau stellen. Und offensichtlich hat das überhaupt nicht funktioniert mit dem, wie sich damals Cast und Crew in amerikanischen Filmen das vorgestellt haben. Und er wurde quasi gefeuert. Er hat versucht, einen amerikanischen Film zu drehen. Und sie haben gesagt, mit ihm arbeiten wir nicht mehr zusammen. Und das hat ihn auch in tiefe Depressionen gestürzt, woraufhin er sich eigentlich wieder nach Japan zurückgezogen hat. Aber auch weiterhin da große Filme gedreht hat. Also am bekanntesten wahrscheinlich Ran in den 80ern, der eine Adaption von Shakespeare's King Lear ist. Und er hat 1975 für den Film Usala der Kirgiser auch einen Oscar gewonnen. Für den besten fremdsprachigen Film. Und er hat bis in die 90er hineingedreht. Sein letzter Film war Madadayo aus dem Jahr 1993. 1990 hat er noch einmal mit Akira Kurosawas Träume so ein bisschen Richtung Westen geschielt, wo er mit westlichen Regisseuren zusammengearbeitet hat. Da war auch Spielberg in das Projekt involviert. Und 1998 ist er dann gestorben. Über 30 Filme in einem Zeitraum von 57 Jahren. Er gilt als einer der wichtigsten, wenn nicht sogar der wichtigste Regisseur Japans überhaupt. Wow. Und das Spinnwettwald steht tatsächlich am Anfang von dieser Geschichte der westlichen Stoffe, die er umgesetzt hat. Also wenn man diese Dostoevsky-Adaption außen vor lässt, ist das eigentlich so sein erster größerer Film. Ich drehe jetzt westliche Narrative und versuche die gleichzeitig mit japanischen Mythen und Legenden und meinem eigenen Stil zu kombinieren. Ob das gelungen ist, muss man eigentlich eher die Bevölkerung vor Ort fragen, weil ich kenne mich nicht aus mit japanischer Kultur. Für mich funktioniert es hundertprozentig, aber eben aus meiner Perspektive, aus westlicher Perspektive. Ich weiß nicht, wie das dort rezipiert wurde. Er war ein Star in Japan. Der Film war ein riesiger Erfolg. Alle seine Filme wurden in Japan extrem bejubelt. Er hatte dann ja auch die wirklich großen Studios, mit denen er zusammenarbeiten konnte, obwohl er eher Filme gemacht hat, die einen künstlerischen Anspruch haben. Shakespeare Macbeth ist halt auch kein leichter Stoff. Aber ich kann es auch nicht hundertprozentig sagen. Ich weiß nur das, was ich lese. Er wurde offensichtlich auch in Japan gefeiert. Aber das hat es natürlich auch leicht für ihn gemacht, im Westen gefeiert zu werden. Vielleicht wäre so hart gesagt. Aber dass er zumindest so ein Entry Point ist für japanisches Kino. Es ist spannend, weil seine Bilder sind ja sehr stark teilweise am Theater orientiert. Gerade, dass er Handlungen nicht stattfinden lässt, sondern über Handlungen wird berichtet. In der Öffnungsszene sehen wir den großen Samuraiherrscher. Jemand kommt und berichtet ihm, was passiert ist. Oder die entscheidende Mordszene wird nicht gezeigt. Das ist viel die Staging-Theater-like. Lass uns mal das Lexikon kurz schließen. Theater-like, absolut. Er hat viele Theateranleihen, habe ich das Gefühl. Aber eben auch japanische Theaterkultur. Nicht das, was man sonst immer zitiert. Es ist weniger das Kabuki-Theater, sondern mehr das Nô-Theater. Ich als ignoranter Westeuropäer muss sagen, ich kannte das Nô-Theater vorher nicht. Ich kenne auch nur das Kabuki-Theater, weil es das Bekannte ist. Aber Nô ist offensichtlich die zweite große Form des traditionellen japanischen Theaters. Und es hat halt nicht bestimmte Formen der Bewegung, der Körperbewegung und des Set-Designs. Und es ist auch nicht so, dass man sich mit dem Set-Designs Masken mit drin macht. Ich weiß nicht, auf welche Art und Weise es eingeflochten wird. Der Film macht mir das jetzt nicht so leicht, das zu unterscheiden, was jetzt filmische Inszenierung und was Theateranleihen ist. Das muss man sehen, die Tanzbewegungen sind das Wesentliche. Gerade wenn Washizu mit seiner Frau, Lady Macbeth, ich werde sie jetzt auch sofort konsequent zusammen ist und sie sich unterhalten und sich bewegen, dann haben wir oft Bewegungen, die so was Tänzerisches haben. Die auch so ein bisschen artificiell wirken. Die nicht einfach nur Bewegungen sind von jemandem, der im Raum hin und her geht, sondern sie bewegen sich wirklich und machen große Gesten. Und macht gerade das, was im Podcast überhaupt nichts prägelt. Ja, ja, du tanzst mir gerade vor. Ich finde es sehr schön, Flo. Aber es sind so sehr ausufernde Bewegungen. So sehr expressiv. Ja, aber auch stylized. So Bilder mit Körper erzeugt die. Das ist wirklich schwer zu beschreiben, wenn man nicht das Handwerkszeug dazu hat. Ich habe keine Tanzerfahrung. Und das andere, um das mal abzukürzen, wären Flöte und Drums, die so ein bisschen im Nottheater kommen. Womit er ja seinen Score gefüllt hat. Also die meiste Zeit, wenn es Musik gibt, dann eben Flöte und Drums. Ich bin großer Fan von dieser Musik. Ja, ich finde die auch gut. Es ist nicht das, was man kennt aus dem westlichen Film natürlich. Aber es macht das, was viele westliche Filme, wenn es um Militär geht, auch macht. Man hat das Gefühl, dass es etwas, gerade diese Drums, Militärische Eilende kommen. Da schwelt etwas. Wir müssen uns ranhalten, um dem Feind vorzukommen. Solche Sachen. Irgendwie trägt es das mit. Es gibt definitiv diese spannenden Szenen. Ich mache ja immer ganz gerne einen Test, wie unheimlich funktioniert so ein Film, in dem ich einfach meinen Sohn mitgucken lasse manchmal. Das ist ein Film, wie Vashizu und Miki zum ersten Mal auf den Geist treffen. Bela war ziemlich beeindruckt davon. Er fand das total spannend. Er hat kein Wort verstanden. Er hat immer gefragt, was wir da geredet. Ich habe es ihm erzählt. Aber er fand dieses Bild von dem Geist, der relativ simpel gemacht ist, mit dem weißen Schminke. Sie kommen aus dem Regen. Dann sind sie plötzlich an dieser Lichtung, wo es ganz still ist. Dann haben wir diesen Spinnenden. Das ist von der nordischen Mythologie inspiriert. Das ist ein klassisches Thema in vielen Mythologien. Der sagt ihnen dann, was passieren wird. Das ist wirklich eine spannende, beeindruckende Szene. Da geht er, finde ich, am meisten von Shakespeare weg. Bei Shakespeare würde es sogar heißen, die drei Weiber, die fast schon Klatschweiber-Attitüde haben, sind hier völlig weg. Das ist wirklich ein Orakel, ein unheimlicher Geist, der da ernsthaft Weißsagungen macht, die den Leuten Angst machen, die da hinkommen. Die beiden Hauptfiguren, die da sehr viel Respekt haben und sehr viel Angst auch in der ganzen Geschichte. Und die ihn aber auch gleich ernst nehmen. Auch bei Shakespeare haben wir oft in so einem fantastischen, märschenhaften Setting, dass es eine Akzeptanz gibt. Es gibt Geister, und es gibt Dämonen. Wir haben hier voll das Krasse über natürlich. Okay, da ist ein Geist. Wir glauben das. Sie machen sich auch lustig drüber. Ich weiß leider nicht mehr, wie es bei Macbeth war, ob sie darauf reagieren auf diese Vorhersage von den drei Frauen oder ob Macbeth gleich sagt, oh, dann wird das wohl stimmen. Aber sie lachen erst mal. Damit wird auch dieser Twist vorbereitet, dass sie dann ziemlich schockiert sind, wenn der große Herrscher zu ihnen sagt, das ist schon die erste Prophezeiung, die wahr geworden ist. Und das ist der erste Moment, wo ich den Schauspielern alles geben möchte. Die kommen da von dieser Beförderung, die sie bekommen, wieder raus. Die Kamera richtet sich konsequent einfach nur auf die Gesichter von den Menschen, die da gerade befördert wurden, und völlig fassungslos diesen Gang wieder runterlaufen, der da entstanden ist zwischen den ganzen Soldaten, dann kommen die da lang. Ich finde den Schauspieler so großartig an der Stelle. Toshiro Mifune. Der einfach völlig fassungslos und auch schockiert davon, wie akkurat diese Prophezeiung war. Und auch Angst vor dem, was da jetzt kommen könnte. In diesem Blick liegt alles drin. Das ist großartig. Das ist sehr spannend, weil das ist etwas, das ist ein ganz westlicher, ignoranter Zuschauer. Es gibt sehr viel Theatralik im Spiel. Sehr viel Theatralik, wo ich auch öfter denke, jetzt ist er aber ein bisschen drüber. In diesem Film funktioniert es so verdammt gut. Ich kaufe ihm das auch ab, diese Emotionen. Er macht das gut. Und es ist auch wirklich ein großer Schauspieler, der hat über 100 Filme mitgespielt. Oder andersrum in Filmen, die von einem Westpublikum sehr viel rezipiert wurden. Zum Beispiel in Shogun hat er mitgespielt in dieser Fernsehserie aus den 80ern, wo es um Samurai geht. Er hat öfter so theatralische Momente, aber trotzdem kaufe ich ihm auch die Emotionen ab. Gerade diese Verzweiflung, diese Wut. Er spielt das mit so einer ungeheuren Energie. Er hat wahnsinnig viel Energie. Ich finde es ganz wert, was meine Inszenierungsfrage ist. Die Schauspieler setzen das sehr gerne gut um. Aber die Idee des Regisseurs zu sagen, das sind zwei Herrscher, die nicht wie man sich einen Herrscher vorstellt, aber das ist auch ein bisschen Shakespeare, einfach nur da sitzen und sagen, ich weiß, wie es langgeht. Sondern die sind voller Zweifel. Die ganze Zeit sieht man den Gesichtern an, ich weiß auch nicht, was hier gerade los ist, aber ich hadere die ganze Zeit mit allem und versuche abzuwägen, was ist jetzt das Beste. Ich rate, wie jeder andere auch. Dass auch so eine Form von Schwäche gezeigt wird, die sich hinter dieser vordergründigen Stärke verbirgt. Alle männlichen Figuren versuchen, sehr stark nach außen zu wägen. Das sind Samurai, Kriegsherren, Herrscher. Die versuchen immer die Kontrolle über die Situation zu behalten. Wenn sie merken, dass sie die Kontrolle verlieren, dann gibt es viele cholerische Szenen von Herrschern, die rumpullen, weil es im Krieg gerade nicht läuft oder weil sie den Geist ihres Widersachers sehen. Aber in diesem Cholerischen verbirgt sich auch die Schwäche. Da zeigt sich, dass sie so ratlos sind, obwohl sie das nicht zeigen dürfen, nicht zeigen wollen, nicht zeigen können. Dann gibt es diese beiden Möglichkeiten, entweder über diese cholerische Szene das zu zeigen, was der Filmemacher macht, oder über die kleinen Momente, wo sie eine Nahaufnahme von jemanden haben, der hadert, wenn seine Frau gerade sagt, du musst den umbringen, und er überhaupt nicht weiß, was er machen soll. Oder die beiden, wie sie sich das erste Mal wieder begegnen und dann sich doch herausstellt, ja, die sind eigentlich schon miteinander und füreinander. Die Frau hat da irgendwie was aufbeschworen, was eigentlich sich erst mal nicht einlöst. Dann kommen die beiden völlig überfordert mit der Situation und man sieht den beiden an, dass sie keine Ahnung haben, was da jetzt passieren wird, was sie machen sollen und wie sie es lösen sollen. Ich finde es so stark, vor allem für einen Film aus den 50ern, weil du ja auch in den 50ern noch dieses Bild davon hattest, dass ein Mann, wenn er eine Machtposition hat, stark sein muss und sagen muss, da geht es lang, da geht es lang. Es wird noch nicht einfach so Schwäche gezeigt. Das ist ja eigentlich eine Sache, die sich erst in den letzten 30 Jahren entwickelt hat, wenn man so viel zeigt, wenn er die hadern. Das finde ich großartig. Es ist ja auch ein Film über eine Freundschaft. Miki und Washizu haben nicht so viele Szenen zusammen. Aber wenn sie interagieren, merkt man, dass sie sehr viel Geschichte miteinander haben. Die spürt man einfach mit, weil sie sind so sehr nah, sie lachen sehr viel miteinander, sie sind ganz oft auf einer Wellenlänge. Zum Beispiel, wenn der Geist ihn das prophezeit hat, und sie sich erst mal drüber lustig machen. Das ist ein Film von einem Moment, wo eigentlich alle wissen, was gerade passiert ist. Aber Miki trotzdem unglaublich loyal ist Washizu gegenüber. Obwohl klar ist, dass Washizu sich gerade den Thron mit Mord erschlichen hat. Obwohl klar ist, dass Washizu sich gerade den Thron mit Mord erschlichen hat. Die Mordszene, es gibt keine Mordszene. Die Mordszene, es gibt keine Mordszene. Ich finde es super gelöst, absolut. Das shiftet den Fokus so ein bisschen weg von dem Mord, mehr auf die Emotionen des Menschen, der den Mord begeht. Ich wollte es die Lady Macbeth nennen. Asaji gibt Washizu die Waffe in die Hand. Asaji gibt Washizu die Waffe in die Hand. Bei Macbeth im Original hat er ja eine Erscheinung von diesem Dolch, hat da irgendwie noch so einen kleinen Monolog und ergreift das Ding. hat da irgendwie noch so einen kleinen Monolog und ergreift das Ding. Aber sie gibt es ihm ja hier. Sehr klare Abweichung von der Vorlage tatsächlich. Ihre intrigante Art wird noch mal stärker gemacht. Macbeth wird ja auch von ihr gedrängt. Aber sie ist hier die, die direkt die Mordwaffe überreicht. Dann haben wir diese tolle Szene, die aus dem Bild geht und dann wiederkommt mit diesem blutigen Speer. Und es ist alles gesagt, was gesagt werden musste. Absolut. Und sie nimmt ihm das noch ab, was bei Shakespeare steht. Sie nimmt ihm die Dinger ab und gibt den Wachen die Waffen in die Hand. Damit die dann schuld sein dürfen. Aber es ist schon krass daraufhin inszeniert, dass Lady Macbeth, also sie, Azashi, dass Lady Macbeth, also sie, Azashi, wirklich sehr aktiv an der ganzen Sache beteiligt ist. Was sie bei Shakespeare auch irgendwie ist. Was sie bei Shakespeare auch ist. Sie wird hier auch sehr düster inszeniert. Das erste Mal, wenn wir sie sehen, sitzt sie einfach so da. Sie hat ja diese Schminke, diese Augenschminke, die sie auch so ein bisschen geisterhaft erscheinen lassen. Wir wissen nicht, dass sie seine Frau ist. Wir erfahren es dann sehr schnell. Aber sie sitzt einfach nur da und redet dann auch in so einer sonorenen Stimme. Und hat auch so ein bisschen so eine raue, kratzige Stimme. Sie hat auf jeden Fall eine sehr spannende Stimme. Und sagt ihm eigentlich, oh Gott, um die Prophezeiung, der darf das nicht erfahren. Bei Macbeth gibt es da so ein bisschen mehr Genese, weil da findet die Lady Macbeth einen Brief, glaube ich, Und das ist ja so ein bisschen ihr Aufhänger, dass sie sagt, ey, wenn der Lord von der Prophezeiung erfährt, dann denkt er, dass du ihn töten willst, und dann wird er dich töten. Deswegen müssen wir jetzt was machen. So eine Gefahr heraufbeschwört, die gar nicht im Raum ist. Rechtspopulisten unserer Zeit haben sehr viel daraus gelernt. Ja, absolut. Das ist krass. Ich finde, da kommt das Genie von Shakespeare durch, der wirklich es schafft, auch wenn es teilweise sehr generisch, irgendwie schafft Shakespeare es trotzdem, Dinge, die stilisiert sind, mit Leben zu füllen und mit Moral zu füllen, die man verstehen kann. Also wenn man es ordentlich inszeniert, man muss es schon nehmen und was Ordentliches draus machen, aber Shakespeare legt so viel an und gibt so viele Möglichkeiten vor, da muss man halt zugreifen. Und das hat der Regisseur gemacht. Das finde ich super. Auch, dass das Nottheater einem da sehr entgegenkommt, weil sie sich wirklich sehr minimalistisch bewegt. Und dann eben in diesem fast tänzerischen Rahmen, was du vorhin gesagt hast, das macht sie umso unheimlicher, muss man sagen. Es ist halt wirklich ein Match in Heaven, dieses unheimliche Abstrakte vom Nottheater und die universellen moralischen Botschaften, die bei Shakespeare immer verborgen liegen. Das passt sehr gut zusammen, weil eigentlich braucht Macbeth so einen universellen Rahmen, keiner von uns identifiziert sich mit einem und sagt, wir wollen, wir brauchen mehr. Und dieser universelle Rahmen wird zum einen durch die Inszenierung und zum anderen durch die moralischen Themen gegeben. Die finden hier sehr gut zusammen. Wir können uns mit diesem Gefühl, was da stattfindet, identifizieren. Egal, ob wir es auf uns übertragen oder auf andere. Es gibt dieses Machtgier, die Wut, die aus Angst geboren wird, dieses merkwürdige, ich fühle mich ja gezwungen, jetzt was Böses zu tun, weil sonst mir was Böses getan wird. Da steckt sehr viel drin und das geht halt auch über den Rahmen einer einfachen, adligen Geschichte hinaus. Du musst kein Adliger sein, um zu fühlen, was da geschieht, was da Menschliches im Gange ist. Ja, absolut. Ich bin wieder so begeistert von Shakespeare. Das ist so toll. Und ich finde es auch so schön, dass der Regisseur es geschafft hat, es so gut, wirklich so nah am Stoff und so gut zu übertragen. Ich fand es wirklich toll. Ich war in dem Moment richtig gerührt, als ich es gesehen habe. Ich hatte dir vorher gesagt, dass es Macbeth ist. Du wusstest, dass Macbeth-Verfilmungen auf dich zukommen. Aber du warst nicht so drin im Macbeth-Text, dass wir das abgleichen können. Nicht so richtig. Ein bisschen was weiß man natürlich. Aber ich bin ja nicht der große Fan von den Tragödien von Shakespeare. Natürlich mag ich so ein paar. Hamlet ist gut geschrieben, ein gutes Stück und hat wirklich tolle Monologe und so. Ich finde es toll, dass er dann von Shakespeare als Tragödien-Schreiber weil ich einfach seine Komödien viel zu... Die überschatten einfach alles andere, muss ich sagen. Weil er so tolles Volkstheater macht, das irgendwie so geil jede soziale Schicht anspricht. Das ist so großartig. Der so hin und her zwischen intellektueller Erzählung und einfach nur ganz blöden Hau-drauf-Humor. Ich finde diese Mischung bei Shakespeare so wahnsinnig gut in den Komödien. Das ist so witzig, weil ich bin ja viel mehr Fan von Shakespeares Tragödien. Ich werfe die Komödien auch konsequent durcheinander. Wir haben das immer wieder, wenn wir uns drüber unterhalten, dass ich nicht mehr weiß, wer wann wie als Frau verkleidet war oder als Mann und wer jetzt mit wem hier posiert hat. Bei den Tragödien, ich mag einfach die Stärke, die Bildgewalt, die in der Sprache allein steckt. Und ich liebe auch Shakespeare-Adaptionen, weil wir erleben ganz oft, dass es vielen Film-Schaffenden gelingt, diese Stärke in der Sprache auch als visuelle Stärke zu machen. Aber da haben wir irgendwie diese Podcast-Dynamik, die wir haben in a nutshell. Du die Shakespeare-Tragödien und ich die Shakespeare-Komödien. Wahrscheinlich, ja. Kurosawa hat lange mit dem Gedanken gespielt, ein Shakespeare-Macbeth zu verfilmen. Das ist so traurig. 50, 51 hätte er schon mal die Chance gehabt, das zu machen. Und dann hat er aber gewartet. Was ja auch Sinn macht. Wobei, Shakespeare-Verfilmungen kommen irgendwie regelmäßig. Ja, natürlich. In den letzten Jahren gab es wieder zwei große Shakespeare-Verfilmungen, die eine von den Coon-Brüdern, die ich leider immer noch nicht gesehen habe, mit Denzel Washington als Macbeth. Aus dem Jahr 2021. Und dann gibt es aus dem Jahr 2015, den habe ich gesehen, einen Film von Justin Kurtzel, australischer Filmemacher, von dem ich sonst nichts gesehen habe, mit Michael Fassbender als Macbeth. Der übrigens auch diesen Film als einer seiner Lieblingsfilme, also auch besten Verfilmungen von Macbeth angesehen hat. Wenn man die Macbeth-Verfilmungen sieht, zum Beispiel den, der fällt mir gerade so am prägnantesten auf, sieht man auch, dass das inspiriert ist ganz stark. Natürlich ist auch viel angelegt bei Shakespeare, gerade so Nebel und diese Verlorenheit. Aber Akira Kurosawa hat das wirklich geschafft, das noch mal in so eine sehr eigene Bildsprache zu packen, dieser ganze Spinnwebwald, den sie gegeben hat. Der hat so was Düsteres, wo Menschen verloren gehen, und auch wo das Menschliche dadurch verloren geht. Ja, wenn wir gerade bei Nebel sind, ich bin so massiv beeindruckt gewesen von der simplen Idee, die Reiter durch den Nebel nach vorne reiten zu lassen. Dann drehen die sich um, einmal um die eigene Achse, wissen nicht, wo sie sind, und reiten wieder zurück in den Nebel. Und das schneidet er 50 Varianten hintereinander, sodass man einfach nur immer wieder denselben Nebel im Grunde hat. Man muss eine Position als Kameramann nur minimal verändern, damit das Bild völlig anders aussieht, weil es hier überall Nebel ist. Und dann kommen die rein, drehen sich um und reiten wieder weg. Und es ist so effizient erzählt, und es erzählt so eine Verzweiflung und völlige Lostheit, dass du das Gefühl hast, mit dem simpelsten filmerischen Mittel, was mir so überhaupt einfallen würde, so effizient erzählt zu haben, es ist so toll. Es hilft auch für unsere Desorientierung, weil man dieses Gefühl hat von unsauberen Schnitten, weil es nicht direkt Jump-Cuts sind, aber doch so diese leichten Perspektivwechsel, die so ein bisschen zu wenig sind. Das ist ein Mittel, das Kurosawa öfter mal einsetzt. Auch in anderen Filmen, dass wir so Sprünge haben. Es gibt so einen berühmten Kurosawa-Shot auf den Dorfplatz bei den sieben Samurai, wo wir sehr weit oben anfangen. Die Kamera verändert sich nicht, kommt aber näher. Und dann sind wir direkt über den Leuten, die da sind. Ein sehr eigenwilliger Effekt, auch was man im Blockbuster-Kino jetzt eher nicht findet, weil es eben verstörend ist. Weil es sich wie unpassende Schnitte anfühlt, weil man die Schnitte spürt. In diesem Moment funktioniert es, weil wir immer wieder rausgerissen werden aus unserer Orientierung. Und nie ganz sicher sein können, in welcher Perspektive diese Verlorenheit der beiden auf uns. Solche filmische Mittel hat er halt relativ viele drin. Er ist halt so ein bisschen eine Masterclass für Filme machen der 50er mit den Mitteln, die sie hatten. Kreativ umzugehen und Dinge zu erzählen, die wir heute irgendwie mit irgendwelchem Zauber am Computer oder sonst irgendwas machen würden. Und damals einfach Lösungen gefunden haben, die ganz genauso effizient und vielleicht sogar besser sind als das, was wir heute tun. Man darf auch nicht unterschätzen, Kurosawa hat wirklich viele Sachen gemacht, die heute zum Standardrepertoire gehören. Und hat das vor allem auch theoretisch noch mal unterlegt. Zum Beispiel diese einfach so banale Sachen, die in Bewegung schneiden oder während der Bewegung schneiden. Dass eine Dynamik entsteht zwischen einzelnen Bildern. Dass die Dynamik des Schnitz auch die Dynamik der Bilder widerspiegelt. Ganz banales Beispiel, das was George Lucas dann sehr exzessiv bei Star Wars benutzt hat, dieses Wischen, das ein Bild in das andere sich rüber schiebt. Das ist Kurosawa. Kurosawa hat das quasi erschaffen. Zumindest populär gemacht, dass das Bild so geschnitten wird. Wow, okay, verstehe. Krass. Und ja, also viel in der Stilistik von Kurosawa. Einiges wirkt so, ah, okay, das ist interessant. Das fühlt sich ungewohnt an. Weil es natürlich auch eine Experimentierzeit war. Anderes ist einfach Repertoire des Blockbuster-Kinos geworden. Und wir sehen das heute und denken, ja, cool. Cool, dass er das so macht. Aber der hat es teilweise auch erfunden. Oder zumindest popularisiert. Deswegen funktioniert der auch so gut. Wie gesagt, Kurosawa war Inspiration für die großen Blockbuster-Regisseure der 70er und 80er. Spielberg und George Lucas, um die beiden noch mal zu nennen, die haben das Blockbuster-Kino bis zum heutigen Tag geprägt. Ja, ja, 100%. Also, um es mal hart zu sagen, ohne Kurosawa keine Avengers. Meine lieben Marvel-Freunde. Ja, gut, okay. Der Schwung war jetzt groß. Ja, ohne Kurosawa keine Indiana Jones. Ohne Indiana Jones keine Avengers. Besser? Aber eine Sache noch mit den Effekten, mit den Pfeilen. Das ist auch so eine Sache. Das gehört auch zu den Highlights, finde ich, von den Special Effects. Jetzt Nebel hin oder her und so weiter. Es gibt viele schöne Sachen. Aber das mit den Pfeilen finde ich auch echt krass. Weil, man würde heutzutage eventuell mit Schnitttechnik oder mit mit herausschießenden und nicht reinschießenden Pfeilen arbeiten oder sowas. Auf jeden Fall würde man nicht versuchen, den Hauptdarsteller zu töten. Ja, das Ding. Die haben echt geschossen. Die haben wirklich Schützen einfach hingestellt, die dann Pfeile geschossen haben. Aber die waren schon an Drähten. Ja, genau, an so Schnüren. Die wurden schon geleitet, sodass sie dann auch dort landen, wo sie landen sollen. Aber es ist schon trotzdem hart, auf den Hauptdarsteller zu schießen. Mehr oder weniger. Mit dem Sicherheitsseil, das da dran ist. Und dann gibt es eben diese großartige Szene, wo Washizo da steht und von Pfeilen getroffen wird. Und immer wieder ausweicht und auch interessante Bewegungen macht. Und tatsächlich ist es eine Orientierungshilfe, diese Bewegung. Damit sie wissen, wo der als nächstes hingeht. Damit man weiß, was man als nächstes abschießt. Das ist wirklich krass. Und es wirkt dem Film nicht so. Das finde ich wirklich beeindruckend. Also ich habe das so gesehen. Und nicht einen Moment lang daran gedacht. Und dann habe ich nachher gelesen, das war auch eine Choreografie, um den Schützen Signale zu geben, dass er nicht sterben will. Das ist so krass. Also es ist wirklich eine sehr beeindruckende Szene. Wie er da lang läuft und sich immer wieder versucht zu retten. Und wenn wir bei beeindruckenden Szenen sind, natürlich auch die wandelnden Bäume. Das große Macbeth-Ding. Wenn der Wald sich in Bewegung setzt. Das ist sehr faszinierend gemacht in diesem Film, weil der Wald nicht so viel gezeigt wird. Obwohl sehr viel gedreht wurde. Das war das teuerste an dem Film. Und es gab extra ... Sie haben Toho, wie gesagt die Godzilla-Macher, die wurden dafür mit ins Boot geholt, um die Special Effects zu machen. Noch mal einen japanischen Namen falsch zu sagen. Aichi Tsuburaya hat sehr viel Material geschossen. Und Kurosawa war nicht besonders beeindruckt davon. Und hat deswegen gerade mal genug drin gelassen, damit man weiß, es passiert jetzt, damit es nicht nur berichtet wird. Aber wohl sehr viel weggelassen. Ich fand es auch spannend. Es gab einen Moment, wo man dachte, es könnte komisch werden, weil die Bäume sehr viel rütteln. Aber dann, wenn sie sich in Bewegung setzen, dann sehen wir, wie sie nahe kommen. Ich finde es wirklich toll. Sie haben ja auf Mount Fuji gedreht. Die Außenaufnahme des Schlosses. Um dieses verlorene, apokalyptische Gelände abzubilden. Das ist zum Beispiel was, was bei der Shakespeare-Verfilmung von 2015 auch sehr viel gemacht wird. Dass alles Landschaftliche wirkt sehr apokalyptisch. Und verlassen. Und weniger wie schottische Hügel. Das ist das, was wir erwarten würden. Es ist nicht sonderlich grün. Es ist ein Gelände, was eine postapokalyptische Erde sein könnte. Wow, okay. Natürlich geht ja in die Stimmung rein. Das ist ja das, was es bedienen muss. Man will ja keinen Tatsachenbericht. Und es hilft wiederum, um zum Thema zurückzukommen. Das ist das, was in diesem Film spürbar ist. Und was Kurosawa auch spürbar gemacht hat in seinem Film. Wow. Ich weiß nicht, ob wir große Themen noch anreißen müssen. Ansonsten könnten wir in die Top 3 reinrutschen. Lass uns mal rutschen. Top 3 Wald. Ich hatte gehofft, dass du schon weißt, was du damit machen musst. Ja, ich wusste ein paar Sachen rauszusuchen. Bin mir aber noch nicht sicher, was ich sortiere. Wie so oft bei meinen Listen. Du musst anfangen, weißt du? Dann würde ich gerne anfangen mit dem Dschungelbuch. Platz 3 Dschungelbuch. Das hat als Kind das geprägt, was ich unter Waldfilm verstehe. Als großer Abenteuerspielplatz. Da kann viel passieren, da versteckt sich viel, da kann man viel machen. Das finde ich sehr schön. Das passt hervorragend, weil mein Platz 3 ist, kein Witz, Bambi. Ach, wie schön. Und zwar wollte ich auf meinen Platz 3 was setzen, was mich visuell beeindruckt hat. Und das tut der Wald in Bambi in verschiedener Form. Egal, ob es der brennende Wald ist, ob es der düstere Wald ist bei Nacht, ob es der beschrauliche Wald ist, ob Bambi als junges Kids da rumläuft und mit seinen Freunden spielt. Die Hintergründe bei Bambi sind Disney-Zeichentrickkunst. Vor allem die Hintergründe sind die Figuren auch schön gezeichnet. Und das im Jahr 1942. Das ist schon toll, ja. Dann hätte ich schon meinen Platz 2. Dann muss ich vielleicht in The Revenant rein. Der Film hin oder her, wie gut ist der Film, aber der Wald ist sehr, sehr gut eingesetzt und inszeniert. Das ist so ein unglaublich kalter Wald, der auch mit den Farben in der Postproduktion sehr gut in Szene gesetzt wurde. Und wirklich ein claustrophobisches fast Ding aufmacht. Das war mein immer tödlicher Wald. Die Todesgefahr ist immer da. Dieser Wald verspricht kein Leben, sondern dieser Wald könnte jede Sekunde dein Untergang sein. Das ist schon sehr gut gemacht. Wald inszenieren ist auch eine Kunst für sich. Wenn ich versuche, Wald zu fotografieren, sehe ich grün vor grün auf grünem Grund. Ich habe gerade diese böse Vision von der Oscar-Verleihung für den besten Hauptdarsteller gekriegt. Und gewonnen hat Revenant, der Wald. Schnitt auf Leonardo DiCaprio mit herunterhängenden Lippen. Schöner Platz 2. Dein Platz 2. Mein Platz 2, auch der Wald in Düster und Böse. Antichrist aus dem Jahr 2009 von Lars von Trier. Ist das dein Platz 1? Revenant oder Antichrist hin und her jongliert? Antichrist zeigt den Wald als Ort, in dem Mythen und Legenden wahr werden. Auch diese Mythen und Legenden verheißen nichts Gutes. Es ist der Wald, in dem das Chaos regiert. In dem die Natur nicht die Freiheit des Menschen verspricht, sondern die Natur ein ständiger Feind des Menschen ist. Und den Menschen auch selbst zu seinem eigenen Feind machen kann. Der wäre auch fast bei mir gelandet. Bei mir wäre auch fast noch The Witch gelandet. Der auch der gefährliche Wald ist. Der auch wirklich gut inszeniert war. Gar nicht nur Bilder, sondern auch auf der sprachlichen Ebene. Die haben immer die ganze Zeit reden, die von dem Wald und dem, was in dem Wald haust. Und die Hexen, die da hausen. Das wird sehr stark gemacht in dem Film. Ich habe das in Mononoke auch nicht ganz reingenommen, aber ich ahne, was bei dir kommt. Okay, das habe ich nicht gesagt. Ich will aber das Positive wieder nach vorne rücken und Ronja Räubertochter reinbringen. Der Spielplatz und so viele Möglichkeiten als Heimat, das ist toll. Und diese ganzen kleinen Wesen, die da wohnen. Und eben nicht nur Spielplatz, sondern auch bedrohlicher Ort. Aber bedrohlicher Ort, mit dem das Kind total cool umgeht. Sie trutz ja nur allen Gefahren irgendwie. Und ihr Vater sagt zu ihr, hütet dich davor, in die Schlucht zu fallen. Und deswegen springt sie in der Schlucht rum. Weil wie soll sie sich anders davor hüten, reinzufallen, als wenn sie ganz nah dran ist. Und dann die Wildruden, die sind ja auch krass, die da rumfliegen. Diese Viecher, die auch irgendwelchen griechischen Mythenfiguren nachempfunden sind und sie angreifen wollen. Und wir picken dir die Augen aus. Wenn man in der Schlucht ist und überlegt, ob ich den irgendwo hin packe, weil es ein wirklich spannender, toller Wald ist. Voller Gefahren, voller Abenteuer, voller Freude. Das ist für mich auch der Wald in Prinzessin Mononoke, was mein Platz eins ist. Auch weil er die Ambivalenz des Waldes betont. Weil der Wald ist ein Ort der Gefahren und gleichzeitig aber auch ein Ort des Lebens. Und diese Ambivalenz wird nie komplett aufgelöst, sondern bleibt dem ganzen Film über bestehen. Und das ist auch in Mononoke fantastisch visuell umgesetzt. Das stimmt, ja. Die Japaner können Wald. Tolle Liste. Schön. Wollen wir noch mal zurück in den Film zurückgehen und noch ein bisschen zusammenfassen? Oder vielleicht haben wir noch irgendwelche Themen, die wir noch nicht... Reden wir noch einmal zum Abschluss über kulturelle Aneignungen. Uiuiui. Was ist der Unterschied zwischen einem Film, zwischen einem Regisseur wie Akira Kurosawa, der sich Macbeth schnappt und das im japanischen Gewand dreht, und einem Carl May, der sich dem Thema der amerikanischen indigenen Bevölkerung annimmt und daraus einen romantisierten Indianer, im wahrsten Sinne des Wortes als prototypischer Indianer, weil es gibt keine Indianerstämme, sondern es gibt nur die Indianer. Und daraus eine romantische Wild-West-Geschichte macht. Du hast die Antwort ja quasi schon... Entschuldigung, die Frage war so scheiß suggestiv, ich möchte diese Frage hiermit zurückziehen. Nein, lass uns sagen, wir fragen nicht nach den Unterschieden, sondern erst mal aus den Gemeinsamkeiten, um dann auf die Unterschiede zu kommen. Was sind die Gemeinsamkeiten? Die Gemeinsamkeiten sind, sie haben sich einen Stoff genommen, der nicht im eigenen Kulturkreis verwurzelt ist. Der Unterschied ist wahrscheinlich in der Art und Weise, das zu tun. Ja. Wobei weder Carl May noch... Weiß ich nicht, ob er jetzt irgendwie nach London gereist ist und dort mit... keine Ahnung. Kurosawa war damals schon bis... also es ist durchaus möglich, dass er schon westlichen Boden betreten hat, weil er mit Rashomon ist er ja einmal rumgetourt um die Welt. Aber ich würde jetzt nicht davon ausgehen, ob man sich in den Schottischen Highlands interessieren oder Shakespeare zu fühlen. Weiß ich nicht, warum? Ich würde Schottische Highlands eher, um das Macbeth-Feeling zu kriegen. Wie sieht es da aus? Wie sehen die Schlösser da aus? Wie sehen die Wälder da aus? War Shakespeare in den Schottischen Highlands? Hat Shakespeare das auch schon falsch gemacht? Natürlich hat das Shakespeare. Jetzt kommen wir auf den Punkt, natürlich. Das ist ja der eigentliche Ursprung. Schwierig. Shakespeare hat so viele Orte in dieser Welt. Er hat ja viel in Venedig und in Italien. Er hat ganz viele... Ja, und Talk About Racism Shakespeare. Ich glaube, da sind die Juden teilweise nicht so gut weggekommen in seinen Stücken. Oh Gott, oh Gott, oh Gott, oh Gott. Bitte nicht dieses eine furchtbare... Merchant of Venice, ein furchtbares Stück. Man will als Shakespeare-Fan dieses Stück möglichst wegdiskutieren. Aber es geht ja nicht. Noch mal zurück. Lassen wir einmal ganz kurz den wesentlichen Punkt außen vor, der immer in der Argumentation gebracht wird, den ich auch wirklich wesentlich finde, dass es natürlich auch um Machtstrukturen geht. Sprich, wenn ein Kolonialherr oder jemand, der aus einem kolonialistischen Europa kommt, so einen Stoff nimmt und das romantisiert ist, macht er das aus einer Machtposition heraus. Und wenn jemand aus einem anderen Kulturkreis, der eben nicht diese Machtposition hatte und nicht diese Vergangenheit hatte, das macht, ist es einfach was anderes. Das ist genau dasselbe Argument, wie es gibt keinen Rassismus von Weißen. Muss man nicht komplett damit übereinstimmen. Aber man kann den Gedankengang nachvollziehen, dass es auch um strukturelle Gewalt geht. Und wir als Europäer haben eben jahrhundertelang die indigene Bevölkerung verschiedener Länder unterdrückt. Und wenn wir dann uns sowas von denen aneignen, dann machen wir das aus einer anderen Position, als wenn sie sich was von uns aneignen. Das ist das wesentliche Argument. Das will ich kurz außen vor lassen. Ich glaube, es gibt noch einen anderen Unterschied, was auch wichtig ist. Jetzt bin ich gespannt. Ich glaube, es ist ganz wichtig, wie ernst man das nimmt, woran man sich bedient. Und wie man diese Kultur rezipiert und wie man diese Kultur umsetzt. Und wie man diese Kultur rezipiert und wie man diese Kultur umsetzt. Weil ich glaube, es ist nicht grundsätzlich kulturelle Aneignung, wenn Europäerinnen oder Amerikanerinnen sich bedienen bei afrikanischer Kultur, bei amerikanischer Indigena-Kultur oder bei asiatischer Kultur. oder bei asiatischer Kultur. Mir ist das wirklich wichtig, weil ich glaube, sich kulturell auszutauschen, halte ich für unglaublich wichtig. Und deswegen, es muss diesen Platz geben, es muss diesen Raum geben. die von Kurosawa beeinflusst waren und Mittel von ihm übernommen haben, Stilistiken von ihm übernommen haben. Und es gab eben auch den Western, die chloreichen Sieben, der von den Sieben Samurai inspiriert war. Wenn das jemand macht und man spürt, dass es ihm wirklich wichtig ist, wie sein Vorbild ist, dann ist das was Gutes, glaub ich. Your take? Ich glaub, es funktioniert nicht ganz. Ich glaube, der große Unterschied ist zwischen Disney der 40er, 50er, 60er und Disney von heute. Disney von heute kann Geschichten erzählen, hawaiianische Geschichten erzählen, kann indische Geschichten erzählen. Das schaffen die, weil die da eine Ernsthaftigkeit umsetzen. Ja. Was sie in den 50ern nicht getan haben, stimmt es. Und weil es ihnen auch wichtig ist, mit Leuten aus dem kulturellen Kontext zusammenzuarbeiten. Ja. Egal, ob es um so was Banales geht wie die Synchronstimme mit jemandem, der aus Indien kommt Genau das, ja. Solche Sachen. Ich glaube, insofern stimmt ein Argument, aber das Argument lässt sich nicht 100 Prozent auf diesen Film übertragen, weil der hat zwar den Stoff ernsthaft genommen, aber der kulturelle Hintergrund ist ja komplett ausgetauscht. Das heißt, damit hat er sich nicht auseinandergesetzt. Der kulturelle Hintergrund ist nicht bedacht. Aber ich glaube, in diesem Fall hat ja Shakespeare schon das Problem erzeugt. Ja, das stimmt. Shakespeare hat ja schon das Ganze nach Schottland verlegt und hat dort einen kulturellen Hintergrund, der eigentlich gar keinen kulturellen Hintergrund bietet, sondern er macht ein allgemeingültiges Ding draus. Dass das ausgerechnet ein Schotte ist, hat für das Stück keine Relevanz. Weißt du, was ich meine? Ja. In dem Fall geht das. Aber ich befürchte, dass das Argument sich nicht übertragen lässt. Es ist natürlich auch eine Repräsentanzfrage. Es ist einfach was anderes, wenn man eine schwarze Figur nimmt und whitewashed, weil Schwarze einfach nicht so repräsentiert sind im Kino wie Weiße und weil es da einfach eine krasse Dominanz gibt. Deswegen ist das auf jeden Fall auch was anderes. Wir sind gerade, während wir diese Episode aufnehmen, online wieder festzustellen, dass man Nazis unglaublich gut ärgern kann oder Rassisten, indem man eine Arielle mit einer schwarzen Darstellerin besitzt. Ja, oder schwarze Elben. Ja, oder schwarze Elben, genau. Hast du schon gesehen? Ich hab's noch nicht gesehen. Ich auch noch nicht. Ich bin schon sehr gespannt. Obwohl ich nicht der größte Fan der Herr der Ringe-Filme von Jackson bin. Ja, ich glaub, das spielt auf jeden Fall eine wichtige Rolle, dass es einfach eine andere Repräsentanz ist. Ja. Weil die Kinogeschichte ist voll von Weißen. Es gibt einfach eine Kanonisierung, die Frauen ignoriert, die Schwarze ignoriert, die Indigene ignoriert und so weiter. Und das ist umgekehrt nicht der Fall. Das heißt, wenn jetzt jemand eine Tamurei-Geschichte nimmt und macht daraus ein Western, ist das vielleicht noch mal was anderes? Ja. Aber ich glaube auch, das muss möglich sein. Ich glaube auch, mit den Rastas, das ist ja so eine krasse Diskussion, wo auch in der Linken die Meinungen sehr gespalten sind. Ich versteh total die Haltung, es ist was, wofür wir ausgegrenzt wurden, wofür wir ausgegrenzt werden, wofür wir stigmatisiert werden. Ihr nehmt euch das jetzt einfach und macht es zum Mode-Gag. Das Argument kann ich total gut verstehen, um zu sagen, vielleicht sollten Weiße keine Rastas tragen. Ja. Aber andererseits denke ich, es muss auch einen Platz dafür geben. Weil die Alternative zum kulturellen Austausch ist kulturelle Segregation, und das wollen wir nicht haben. Wir wollen, dass Kulturen sich gegenseitig beeinflussen. Mhm. Und ich glaube, das ist ganz wichtig, wenn jemand sich von so was beeinflussen lässt, dass er das ernst nimmt, dass er sich damit beschäftigt, damit auseinandersetzt, auch mit der Problematik, auch mit der Diskussion, und dann vielleicht auch zu dem Urteil kommt, okay, dann mach ich's vielleicht lieber nicht und warte lieber drauf, bis das nicht mehr ein Thema ist, was so verletzend ist auch. Aber ich glaube, das ist eigentlich was, worauf es sich lohnt, auch hinzuarbeiten, dass wir uns kulturell austauschen können. Ich glaube, dass wir uns da schon irgendwie in einem Minenfeld bewegen. Auf jeden Fall, ja. Auch wenn das ganz gemein ist, weil das Thema, also das Argument Minenfeld wird ganz viel von rechter Seite benutzt. Definitiv auch, ja. Die dann ganz viel sagen, jetzt darf ich ja gar nix mehr, weil alles Minenfeld, und dann muss ich ja so sehr aufpassen, was ich sage, ja, im größten Teil darf's halt kein Arschloch sein, das ist halt das Wichtige. Aber es stimmt schon, bewegen uns tatsächlich in einem Minenfeld. Weil es nicht ... Ich glaube, es ist wichtig, wenn du dich in einem Minenfeld bewegst, ich finde es richtig, sich da in einem Minenfeld zu bewegen. Du musst dir selbst die Minen hinlegen, damit du sagst, ich leg mir hier jetzt eine Mine hin, damit ich nicht da vorne irgendwo hin tapfe, komische Metapher. Ich weiß nicht, wohin die führt. Aber ich will mich ja damit auseinandersetzen. Ja, genau. Und ich will ja auch ganz banale Dinge wie Respekt zeigen und Achtsamkeit und auch Sensibilität für die Gefühle anderer und so weiter. Und natürlich entsteht da ein Minenfeld, aber das ist ja nicht falsch. Ja, du wirst halt unweigerlich in das ein oder andere Fettnäpfchen treten. Auf jeden Fall. Und wenn's nicht heute ist, dann in 20 Jahren, weil du feststellst, oh, ich hab da noch ein weiterer Stereotype bedient, der ich mir nicht bewusst war. Damit muss man halt dann leben, irgendwie kulturell. Und ich finde, deswegen muss die Diskussion, die wir heute führen, Kontexte wahrnehmen und die Möglichkeit bieten, daran zu wachsen. Aber es ist wahnsinnig schwierig, weil das natürlich von allen Seiten irgendwie missbraucht wird dann auch. Naja, es ist ja nicht schlimm, Fehler zu machen. Es ist wichtig, zu den Fehlern zu stehen und zu versuchen, zu verstehen, was falsch ist. Und versuchen, das besser zu machen und anders zu machen. Wir sind halt auch sozialisiert in den 80ern, 90ern. Wir sind mit unfassbar rassistischen, homophoben, sexistischen Klischees und so groß geworden. Und da hat uns nicht geholfen, dass wir niemanden verletzen wollten. Weil das ist das große Argument. Ich muss nur einen Film machen mit der Haltung, ich will niemanden verletzen. Das reicht leider auch nicht ganz aus. Also ich mein, das ist ehrenhafte Haltung und so. Aber wir haben damals wahnsinnig viele Stereotype weiter bedient, ohne dass wir das wollten. Aber es ist parziert und das hat uns dorthin gebracht, wo wir dann gelandet sind. Und das ist auch nicht gut gewesen. Naja, das passiert uns immer noch. Niemand von uns ist frei davon. Ich glaube, es ist einfach wichtig, da achtsam zu sein. Und auch einfach, ich finde, Minenfeld, du hast gesagt, klingt so blöd, das ist halt auch einfach so ein blüder Begriff. Weil du bewegst dich einfach auf so ein Minenfeld, wenn du respektvoll sein willst. Und ich finde, respektvoll zu sein und auf die Gefühle von anderen zu achten, ist nichts Verkehrtes. Nein, überhaupt nicht. Und ich glaube, was immer gilt und was vielleicht schon einen ganz großen Teil des Minenfeldes wegräumt, ist, was du mal in einer Episode gesagt hast über Comedy, ich glaube, das war von Mel Brooks was, dass man ja möglichst nach oben treten will und nicht nach unten. Und sobald ich darauf achte, dass ich in allem, was ich tue, eher nach oben trete als nach unten, ist, glaube ich, die Hälfte des Minenfeldes auf jeden Fall weg. Es sei denn, du bist ein Rechter und sagst, da oben sitzt die Queerlobby. Oh Gott. Das ist ja das Problem. Ja, aber die sitzen ja nicht da oben. Das ist ... Nein, aber das ist die Weltsicht der Rechten. Die linksgrünen beherrschen die Welt und sie sind die armen unterdrückten weißen Männer. Da musst du doch nur mal in die Statistik gucken. Ein einziges Mal in irgendeine Statistik reinschauen. Okay, ich glaube, wir schließen den Exkurs zur kulturellen Aneignung und sind uns aber einig, dass Kurosawa das ganz toll macht und dass wir es großartig finden, dass das amerikanische oder das westliche Kino ganz allgemein in den Folgejahren auch ganz stark geprägt war von Kurosawas Ideen und Geschichten und Bilder. Absolut. Schön, dass dir der Film gefallen hat, das freut mich total. Ich bin auch ein bisschen überrascht gewesen, weil ich wirklich gedacht habe, das wird bestimmt irgendwie schwierig und kulturell schwer, reinzukommen und ich verstehe weder die Hälfte nicht oder so was. Aber nein, überhaupt nicht. Das ist gut. Von vorne bis hinten ein großartiger Film irgendwie. Also, bis auf ein paar kleine Schwächen, die immer da sind, das ist vollkommen wurscht. Also, vielen, vielen Dank, Plor, dass du mir den aufgegeben hast. Danke, dass du ihn geguckt hast, danke, dass ihr zugehört habt und danke, dass ich wieder ein bisschen mein Bedürfnis nach Filmgeschichte und Film im historischen Kanon ausleben durfte. Ich werde als Nächstes versuchen, das auszugleichen, dass wir nicht die ganze Zeit nur Bildungskino machen. Nächstes Mal kommt ein Film aus dem Jahr 2022, den man auf jeden Fall mit viel Popcorn gucken muss. Nein, wir gucken uns Alf an. Nein, nein, nein. Es gibt Alf, der filmt. Ja, natürlich, aber furchtbar. Nein, nein. Schauen wir mal, ich bin gespannt. Wenn ihr auch gespannt seid und wissen wollt, was Johannes Mier nächste Woche als Hausaufgabe aufgibt, bleibt dran. Ansonsten eine schöne Woche. Bleibt gesund, bis dahin. Johannes. Ja. Was hast du für mich? Ich bin so neugierig. Ich bin neugierig, ob du den Film kennst. Wir haben nie darüber gesprochen, aber kennst du den Film The Boat That Rocked? Nee, sagt mir gerade spontan gar nichts. Wird auch unter dem Titel Pirate Radio, ich glaub, eher in Amerika, oder Radio Rock. Nein. Aber ich bin gespannt, ob du den Film kennst. Oder Radio Rock? Nein. Oh. Es gibt einen Film über, also nach wahren Begebenheiten, irgendwie anscheinend, mit Bill Nighy, den ich ja sehr, sehr liebe, der von einem Boot, von dem aus ein Radiosender gestreamt wird, in, Moment, lass mich nicht lügen, 1966. Und die sind eher dem Establishment verhasst. Okay. Und die versuchen, ums Überleben zu kämpfen, weil sie da irgendwie ihre eigenen Ideen davon haben, wie ein Radio sein sollte oder welche Musik sie spielen sollten. Das klingt wie mein knassem Film. Haha. Hm. Es ist kein Wes Anderson-Film, aber, hm, vielleicht ist er gar nicht so weit weg von Wes Anderson. Ich bin voll gespannt, ne, kenn ich nicht, hab ich nie gehört. Ich bin superneugierig, ich freu mich drauf. Cool, schön. Na dann, Richard Curtis übrigens. Richard Curtis? Ja. Richard Curtis, der ... Hm? Der Richard Curtis. Der Richard Curtis. Der Jester, der gemacht hat. Ja. Das Drehbuch. Ja. Und der Order, der das Drehbuch zu vier Hochzeiten in einem Todesfall gemacht hat. Ganz genau. Oh, sehr schön. Und der mit Rowan Atkinson ganz viel gemacht hat. Ja. Er hat den Film geschrieben. Oh, ein seltener Fall von Richie, von ihm. Ja, macht er nicht so häufig, aber ich finde, schade drum. Der hat für Rowan Atkinson vor allem geschrieben, ne? Ja. Der mit ihm auf der Bühne. Er hat auch Spiringspartner auf der Bühne gespielt für Rowan Atkinson. Okay, cool. Ich freu mich drauf. Ich bin auch total gespannt, wie du den Film findest. Ja, British Comedy ist immer gut. Ja, genau. Sehr schön. Bis dann. Ciao.