Episode 96: Die Reifeprüfung – Filmklassiker versus Feminismus

Die Reifeprüfung – Originaltitel: The Graduate – aus dem Jahr 1967 erzählt die Geschichte des 21 jährigen Benjamin Braddock, der gerade das College abgeschlossen hat und den Sommer zu Hause bei seinen Eltern verbringt. Aber der junge Absolvent fühlt sich unwohl in der von Oberflächlichkeiten geprägten Welt der oberen Mittelschicht. Er weiß nicht wohin mit sich und hat nur ein vages Gefühl davon, dass sein Leben irgendwie anders aussehen soll.

Mrs. Robinson, die Ehefrau des Geschäftspartners seines Vaters nutzt die Verlorenheit Benjamins gnadenlos aus und verführt ihn. Trotz einigem Widerstand von seiner Seite beginnen die beiden schließlich eine Affäre, die den gesamten Sommer anhält. Aber da gibt es auch noch ihre Tochter Elaine, mit der ihn seine Eltern nur allzu gerne verkuppeln würden. Bei dem von den Älteren arrangierten Date passiert es dann auch noch tatsächlich, dass Ben sich in Elaine verliebt, was nachvollziehbarerweise alles andere als Begeisterungsstürme bei Mrs. Robinson auslöst.

Auf dem Papier eine straight forward erzählte Romcom… und zumindest meiner Meinung nach doch sehr viel mehr. The Graduate ist ein ungemein reicher Film: Reich an Bildsprache, reich an subtilen thematischen Einschüben, reich an satirischen Spitzen und einer dichten Inszenierung, die ihn zu einem Wegbereiter und Musterbeispiel des New Hollywood werden lässt.

Aber vielleicht siehst du es ja doch eher wie der späte Roger Ebert, Johannes, und erblickst hierin nicht mehr als eine nette – mit dem für seine Zeit Skandalösen spielende – Tragikomödie. Ich hoffe doch nicht, und bedenke bei deiner Antwort, dass du hier einer meiner absoluten Lieblingsfilme vor dir hast.

Transkript

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00:00:00:00 – 00:00:03:00
Sprecher 1
Im Grunde die Hälfte der Leute verloren, weil sie googeln müssen.
00:00:04:05 – 00:00:10:00
Sprecher 2
Wir haben ja die Hälfte der Leute, die wir davor verloren haben, weil du gesagt hast, dass Benjamin Braddock ein ausgemachter Psychopath ist.
00:00:11:02 – 00:00:31:02
Sprecher 1
Unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Was machen wir jetzt mit diesem Anti Messias Robinson? Jesus Nazi more than you will not for Aaron. Hey, hey, hey.
00:00:31:06 – 00:00:46:21
Sprecher 2
Gut. Danke, Johannes. Und dann jetzt das Ganze bitte noch mal, um einer großartigen Frau der Geschichte Tribut zu zollen, die wegen diesem Film vergessen wurde. Von Simon Garfunkel. Ich möchte noch mal das Ganze hören. Mit Misses Roosevelt.
00:00:47:04 – 00:01:10:15
Sprecher 1
Ja, stimmt. Ich erinnere mich an die Messe. Roosevelt. Jesus loves you know how to have cycles. Misses Roosevelt, please. Hey, hey, hey, hey, hey, hey, hey, hey, hey, hey, hey, hey, hey, du.
00:01:10:16 – 00:01:14:19
Sprecher 2
Eleanor Roosevelt. Wir verbeugen uns vor ihnen. Das tut uns schrecklich leid.
00:01:15:12 – 00:01:22:04
Sprecher 1
Wir haben Ihnen Ihren Platz in der Geschichte der der Musikgeschichte genommen. Ja. Es tut mir so leid.
00:01:22:11 – 00:01:32:10
Sprecher 2
Aber ich glaube, sie hat sonst so viele Plätze in der Geschichte, dass das okay ist, dass sie auf diesen einen Platz verzichten kann. Ja. Ihr habt ihr vielleicht schon erraten, was das für ein Film drankommt.
00:01:32:19 – 00:01:36:02
Sprecher 1
Und diese Woche, die Reifeprüfung.
00:01:36:03 – 00:01:38:21
Sprecher 2
Aus dem Jahr 1961. The Graduate.
00:01:39:07 – 00:01:40:08
Sprecher 1
Möchtest du Tee haben?
00:01:40:09 – 00:01:41:13
Sprecher 2
Oh ja. Sehr gerne, Bitte.
00:01:41:23 – 00:01:42:23
Sprecher 1
Nein. Zwei Stück.
00:01:42:23 – 00:01:55:03
Sprecher 2
Zucker. Zwei Stücke passen. Ah, vielen Dank. Vielen, vielen Dank. Genau. Wir werden uns heute einem weiteren New Hollywood Klassiker widmen. Nachdem wir vor einiger Zeit über Bonnie und Clyde geredet haben. Aus dem selben Jahr.
00:01:55:06 – 00:01:56:06
Sprecher 1
Und es ist schon eine Weile her.
00:01:56:08 – 00:02:10:22
Sprecher 2
Ja, das schon eine Weile her. Und ich glaube, ich habe in der Ankündigung schon gesagt, dass das hier der Film auf jeden Fall ist. Aus dem New Hollywood Bereich, den ich deutlich lieber Mark als Bonnie und Clyde und der mich schon sehr lange begleitet und den ich sehr liebe. Okay, Johannes, du kanntest ihn vorher nicht.
00:02:11:07 – 00:02:19:13
Sprecher 1
Ich habe ihn nicht vorher gesehen und alle haben mich immer stirnrunzelnd angeschaut und haben gesagt Aber du magst Filme, Wieso kennst du diesen Film nicht?
00:02:19:16 – 00:02:27:18
Sprecher 2
Es ist auch total überraschend, weil es ist eigentlich so ein Film, der mein Beuteschema fallen würde, würde ich meinen. So zumindest vom vom vom Thema und vom Ansatz.
00:02:28:13 – 00:02:36:11
Sprecher 1
Weil ich gerne als 21-jähriger mit meiner Lehrerin, Nachbarin mit wem auch immer geschlafen hätte oder mein.
00:02:36:20 – 00:02:55:12
Sprecher 2
30-jähriger mit einer 36-jährigen, aber ganz ganz viele Sachen, zu denen wir noch kommen werden. Und ja, spannend vor allem, weil ich habe in Vorbereitung auf diese Folge noch mal, um das vorweg zu schicken, einen Podcast gehört, der Amis Specter heißt und einen Test.
00:02:55:16 – 00:02:56:04
Sprecher 1
Für so.
00:02:56:04 – 00:03:11:12
Sprecher 2
Was nicht gerne auf Film anwendet. Der genau geprüft wird, wie ein Film feministischen Standpunkten von heute standhalten kann. Und dieser Film fällt natürlich krachend durch den besten herrlich. Kurz, um das nochmal zu sagen Für alle, die es nicht kennen.
00:03:11:18 – 00:03:16:02
Sprecher 1
Haben Sie irgendwann mal zwei Frauen miteinander, ohne über einen anderen Mann zu sprechen.
00:03:16:10 – 00:03:19:14
Sprecher 2
Ohne über einen Mann zu sprechen? Überhaupt. Und es ist Plot relevant. Und es.
00:03:19:14 – 00:03:20:12
Sprecher 1
Ist ja genau das.
00:03:20:12 – 00:03:41:09
Sprecher 2
Sind so die drei großen Fragen und mittlerweile vom Feminismus unserer Zeit so ein bisschen ergänzt. Nicht einfach zwei Frauen, sondern zwei Personen eines marginalisierten Geschlechts. Das heißt, es kann auch sein, dass am non Binäre oder Transidentität Menschen sich miteinander unterhalten. Ja, und dieser Film zieht nicht durch. Und ich glaube, es ist auch ganz spannend, den aus dieser Perspektive auch noch mal zu betrachten.
00:03:41:19 – 00:03:47:05
Sprecher 2
Aber wir werden ganz viel anderes rundherum aufzuwühlen haben und ich würde einfach mal starten.
00:03:47:06 – 00:03:53:01
Sprecher 1
Ja, erzähl mal, worum es geht und dann nachzudenken. Plastik ist diese Plastik, Die Reifeprüfung.
00:03:53:01 – 00:04:15:11
Sprecher 2
Originaltitel The Graduate aus dem Jahr 1967 erzählt die Geschichte des 21-jährigen Benjamin Braddock, der gerade das College abgeschlossen hat und den Sommer zu Hause bei seinen Eltern verbringt. Aber der junge Absolvent fühlt sich unwohl in der von Oberflächlichkeiten geprägten Welt der oberen Mittelschicht. Er weiß nicht wohin mit sich und hat nur ein vages Gefühl davon, dass sein Leben irgendwie anders aussehen soll.
00:04:15:22 – 00:04:46:04
Sprecher 2
Miss Robinson, die Ehefrau des Geschäfts, Partner seines Vaters, nutzt die Verlorenheit Benjamins gnadenlos aus und verführt ihn trotz einigem Widerstand. Von seiner Seite beginnen die beiden schließlich eine Affäre, die den gesamten Sommer anhält. Aber da gibt es auch noch ihre Tochter Elaine, mit der ihn seine Eltern nur allzu gerne verkuppeln würden. Bei dem von den älteren arrangierten Date passiert es dann auch noch tatsächlich, dass Ben sich in ihn verliebt, was nachvollziehbarerweise alles andere als Begeisterungsstürme bei Miss Robinson auslöst.
00:04:46:21 – 00:05:09:18
Sprecher 2
Auf dem Papier eines Straight forward erzählt rumkommen und zumindest meiner Meinung nach sehr viel mehr. The Graduate ist ein ungemein reicher Film, reich an Bildsprache, reich an subtilen thematischen Einschüben, reich an satirischen Spitzen und einer dichten Inszenierung, die ihn zu einem Wegbereiter und Musterbeispiel des New Hollywood werden lässt. Aber vielleicht siehst du es ja doch eher wie der späte Roger Ebert Johannes.
00:05:09:18 – 00:05:22:18
Sprecher 2
Und der blickst hierin nicht mehr als eine nette, mit dem für seine Zeit Skandalösen spielende Tragikomödie. Ich hoffe doch nicht. Und bedenke bei deiner Antwort, dass du hier einen meiner absoluten Lieblingsfilme vor dir hast. Bitte!
00:05:23:16 – 00:05:28:06
Sprecher 1
Ich hatte noch nie so viel Spaß bei einem Film, den ich richtig schlecht fand und.
00:05:29:04 – 00:05:31:14
Sprecher 2
So Interessanter Tag das Hören.
00:05:33:06 – 00:05:42:23
Sprecher 1
Ich finde alles an diesem Film datiert. Ist alles nicht mehr zu ertragen, aber macht streckenweise sehr viel Spaß dabei.
00:05:44:00 – 00:05:45:22
Sprecher 2
Du meinst thematisch vor allem datet oder?
00:05:46:05 – 00:05:59:13
Sprecher 1
Thematisch aber auch. Also natürlich hat Kamera technisch viel zu bieten. Ich finde, dass der Kameramann sehr viel gute Arbeit geleistet hat und dass das natürlich nicht großartig datiert ist. Das ist einfach gute Arbeit.
00:05:59:14 – 00:06:03:03
Sprecher 2
Der Robert Serkis, der als Kameramann hier ja.
00:06:03:04 – 00:06:03:12
Sprecher 1
Und der.
00:06:03:12 – 00:06:04:12
Sprecher 2
Großartige Bilder findet.
00:06:04:14 – 00:06:33:09
Sprecher 1
Viel, viel Arbeit geleistet hat, die der Regisseur hätte leisten sollen, weil der Regisseur einfach mal neu war und keine Ahnung hatte, Groß und Kameramann dann viel einfach mitarbeiten musste und sagen musste Wir machen das mal lieber so oder wir machen das mal so! Und ich finde auch, dass viel davon sehr darauf hinweist, dass dieser Mensch, der das gemacht hat, der die Regie geführt hat, sehr naiv an bestimmte Sachen herangegangen ist oder sehr diese Phase auch für eine Reifeprüfung muss man einfach sagen, Es ist.
00:06:33:22 – 00:06:40:01
Sprecher 2
Mike Nichols, um den Namen einmal zu sagen, der vor dem Film schon sehr viel Erfahrung im Theater Comedy und Broadway gesammelt hat.
00:06:40:04 – 00:06:41:22
Sprecher 1
Ja, und was es noch bemerkt.
00:06:42:18 – 00:06:59:05
Sprecher 2
Gerade die Art, Humor pointiert zu inszenieren, damit sie total Fan von alten Sketchen, die auch gemacht haben, inspirierten und der davor eigentlich nur einen großen Film hatte. Und zwar Wer hat Angst vor Virginia Woolf aus dem Jahr 1966, den ich abgöttisch liebe? Eine der besten Theater Verfilmungen überhaupt.
00:06:59:21 – 00:07:00:02
Sprecher 1
Und.
00:07:00:02 – 00:07:12:14
Sprecher 2
Der seitdem aber eine Menge an Filmen gemacht hat. Also Catch twenty two aus dem Jahr 1970, so der Frauen hautnah bis hin zur heutigen Zeit, da der Film inszeniert und der gilt als großer Regisseur.
00:07:13:16 – 00:07:38:08
Sprecher 1
Ich finde, dass das dieser Film ist. Es gibt so viele Momente, wo man sagt Oh Gott, das geht nicht, das kannst du nicht, macht das nicht. Nein, bitte nicht. Furchtbar. Ganz, ganz schlimm. Es gibt zu viele wirklich schlechte Entscheidungen des Films, des Films, des Films, der Inszenierung und, und und. Man muss sich dann auch, selbst wenn das Drehbuch da ist, muss man einfach sich hinsetzen und sagen Wir schreiben das Ding irgendwie sinnvoll um.
00:07:39:00 – 00:08:00:06
Sprecher 1
Aber das war halt in der Zeit so auch nicht angelegt. Man hätte, man hat bestimmte Sachen noch nicht so gesehen damals, wie er Roger Ebert das eben auch sagt. Er hat ihn mal Anfang hat er ihn total gefeiert als die beste Komödie des Jahres. Und dann, 30 Jahre später, hat er gesagt, dass vielleicht einiges dann doch nicht mehr so gut, wie es eigentlich gedacht.
00:08:00:12 – 00:08:17:10
Sprecher 2
Es ist total ein Film seiner Zeit. Also das kann man schon mal festhalten. Es ist eine Verfilmung von einem Buch aus den Sechzigern, die die Reifeprüfung, die literarische Vorlage ist aus dem Jahr 1961 von Charles Webb, und ich habe es nicht gelesen. Aber wenn ich es richtig verstanden habe, ist es doch ein gutes Stück seichter als der Film.
00:08:18:06 – 00:08:29:22
Sprecher 2
Und der Film selbst ist aus dem Jahr 1967 und hat natürlich diese krassen 60er Jahre Themen. Und um das inhaltlich zumindest so einmal mitzugeben. Was wir hier betrachten, ist natürlich die Jugend von den Boomer.
00:08:29:22 – 00:08:31:02
Sprecher 1
Na ja, ja, die.
00:08:31:10 – 00:08:39:05
Sprecher 2
Uns und unsere liebsten Feindbilder aus unserer linken Rockband, Millennials oder Generation Set oder was auch immer.
00:08:39:07 – 00:08:41:00
Sprecher 1
Ja, vielleicht finde ich diesen Film deswegen auch und.
00:08:41:00 – 00:09:01:24
Sprecher 2
Das ist ganz spannend auch zu sehen aus der Perspektive. Um noch mal zu dem Bestelltes zurückzukommen, da haben Sie es ziemlich gut auf den Punkt brachte Ja, wir sehen hier die Jugend von Buhmann, die aufbegehren. Aber wir wissen ja alle, wie es geendet hat. Und ich glaube, das gibt es teilweise in diesem Film auch. Ich glaube, es gibt einige Entscheidungen von der Inszenierung, die das so ein bisschen mittragen.
00:09:01:24 – 00:09:29:22
Sprecher 2
Das, was man Subtileren entdecken kann, Ja, Was aber nichts daran ändert, dass ich deine Position erst mal komplett nachvollziehen kann, Wenn man einen Film aus einer heutigen Perspektive betrachtet, aus einem feministischen Standpunkt, aus einem Standpunkt mit der Moral unserer Zeit sieht man erst mal Wow, da sind einige Sachen, einige Inszenierungen, Muster, einiges an an Geschichte, was erzählt wird, was, was schräg ist, was komisch ist und was auch nicht dadurch, wie der Film es macht gerettet wird.
00:09:30:04 – 00:09:32:22
Sprecher 1
Ich würde gerne am positiven Ende starten.
00:09:32:22 – 00:09:34:05
Sprecher 2
Am positiven Ende.
00:09:34:05 – 00:09:44:23
Sprecher 1
Nicht am positivem Ende im physischen Sinne, sondern einfach auf der Skala von schlecht bis gut würde ich gerne die positiven Sachen einmal abhaken, damit wir damit wir dann.
00:09:44:23 – 00:09:46:19
Sprecher 2
Damit damit du ganz schön lästern kannst über den Film.
00:09:47:12 – 00:10:27:08
Sprecher 1
Aber ich finde die Grundvoraussetzung, den Grundgedanken, den der Regisseur hatte, als er das Buch gelesen hat und gesagt hat Das interessiert mich, den fand ich tatsächlich ziemlich gut. Es geht ihm vor allem um Robinson, und wie ich es so richtig rausgehört habe, geht es den meisten Zuschauern zumindest in den 60er, 70er und 80er vor allem um ihn. Aber auch mir als Zuschauer geht es eher um Miss Robinson und finde ich ganz toll, den Gedanken zu sagen Wir haben hier eine Frau Frau vor uns, die sehr wenig von sich selbst hält anscheinend und ein echtes Problem mit mit Selfies dem hat und die sich quasi wie er es gesagt hat, was now almost paradies a self
00:10:27:08 – 00:10:47:22
Sprecher 1
out of a self for having left pussy head bin und die einfach nichts aus dem Leben gemacht hat, was sie hätte machen können. Und das hätte er aber auch viel besser noch nach vorne holen können. Warum hat er die Chance nicht genutzt? Er hat so viele gute Ideen, glaube ich darin gesehen, die alle aber nicht ausgearbeitet.
00:10:47:22 – 00:11:13:22
Sprecher 2
Sind, gibt es zwei starke Szenen, in denen wir diesen vielleicht drei Minuten, in denen wir diesen Charakter als Robinson kennenlernen. Die eine ist, als die Affäre gerade läuft zwischen Benjamin und ihr, wo dieser Benjamin immer mal wieder darauf insistiert, dass sie sich doch mal unterhalten könnten. Und dann liegen sie zusammen im Bett und sie ist so ein bisschen genervt davon, weil er will sie kennenlernen und fragen sie so ein bisschen aus, wie warum sie dann geheiratet hat und wie viel was passiert ist.
00:11:13:24 – 00:11:30:06
Sprecher 2
Und dann erfahren wir eben, dass sie sehr jung schwanger war, schwanger wurde und deswegen geheiratet hat. Und es gibt einen wirklich traurigen Moment in diesem Dialog. Er will mit ihr über irgendwas reden und sie sagt Ach, ich weiß nicht, dann lass uns über Kunst reden. Ja, und dann fragt er Ja, was? Was wollen Sie über Kunst reden? Sie sagt Ich habe keine Ahnung von Kunst.
00:11:30:09 – 00:11:46:10
Sprecher 2
Und dann geht dieses Hin und Her noch ein bisschen weiter und irgendwann kommt es halt zum Thema Studium. Dann fragt ihn Was haben Sie studiert? Und dann sagt sie Kunst, und zwar dieses Art hat sie mit so einer unfassbaren Traurigkeit und Resignation in ihrer Stimme draußen. Er ist so null Checker. Er lacht dann noch kurz drüber. Das überrascht mich jetzt.
00:11:46:15 – 00:12:10:23
Sprecher 2
Und dann stellt er fest Oh shit, Benjamin, unser Protagonist, ist immer ein bisschen langsam, wenn es darum geht, zu verstehen, was, was Menschen um ihn herum empfinden. Ja, auf jeden Fall. In diesem Moment sehen wir Miss Robinson als sehr verletzte, sehr verletzbare Frau. Die hat wirklich hier so einen. Ja, einmal Bedauern über ihr ganzes Leben seid. Ihr seid seit dem College rüberbringt und wo man merkt, ihr Leben hätte auch anders sein können.
00:12:11:09 – 00:12:32:17
Sprecher 2
Und sie versucht sich so irgendwie offensichtlich mit dieser Affäre so ein Stück Freiheit zu greifen. Es ist ja auch ein anderer Filmkritiker hat darauf hingewiesen, dass es erstaunt mich ganz am Anfang der Szene, wenn sie zum Ersten Mal verführt und sich komplett auszieht und offensichtlich jetzt mit ihm Sex haben will. Da ist er ja so sehr zögernd und sagt so Ja, und was ist, wenn man ja mal nach Hause kommt?
00:12:32:17 – 00:12:59:07
Sprecher 2
Sie meint acht Stunden lang weg. Der Mann kommt allerdings nach fünf Minuten nach Hause. Wollte sie erwischt werden. Es ist tatsächlich so, dass sie eigentlich ganz schnell diese Befreiung sucht und dass sie ihn jetzt verführen will. Und sie will eigentlich in flagranti mit ihrem jungen Liebhaber erwischt werden. Damit damit endlich, dass das irgendwas passiert. Und die zweite große, traurige Szene ist, wenn sie, wenn sie schon in der Kirche sind und Helene geheiratet hat und Miss Robinson so zu ihr sagt Es ist zu spät.
00:12:59:18 – 00:13:17:08
Sprecher 2
Man, man merkt diesen, diese tiefe Wut, die sie in sich trägt und diese ja, so eine Art von gehässigen Wunsch, dass ihre Tochter jetzt genau dasselbe Leben wie sie führt, weil es halt einfach so bei ihr so schiefgelaufen ist. Und diese Frustration, als ihre Tochter dann sagt Nein, ich für mich, ich mach das irgendwie anders und dann wegrennt.
00:13:17:20 – 00:13:43:23
Sprecher 1
Ja, und ich finde, das ist die Stärke des Films, den der Film nicht auskostet, sondern dass das passiert in zwei Szenen in einem Film, der echt lang ist, dass er sich zumindest lang anfühlt. Und dann hast du so zwei, drei kleine Momente, wo du denkst Oh ja, ja, ja, komm wohl darin rum, ich will mich da gerne rein pulen in diesem Teil der Geschichte.
00:13:43:23 – 00:13:46:24
Sprecher 1
Aber nein, da geht in diesen sexistischen Scheiß rein.
00:13:46:24 – 00:13:51:10
Sprecher 2
Im Zentrum steht Benjamin Braddock. Das ist unser. Unser Protagonist. Ganz klar.
00:13:51:20 – 00:13:53:10
Sprecher 1
Großer Fehler, ganz großer Fehler.
00:13:54:18 – 00:14:19:13
Sprecher 2
Ich würde ihn aber nicht. Ich weiß, man kann über diesen Benjamin Braddock sehr viel herziehen. Ja, ich finde einen sehr spannenden Protagonisten. Ich finde, er trägt auch. Er hat. Er hat mehr in sich, als man auf den ersten Blick sieht. Er ist nicht einfach nur. Also um mal diese dieses Sexistische aufzuwerfen, die sagt, dass es sexistische Narrativ ist, dass er halt dieser junge, unschuldige Typ ist, der von von ihr verführt wird.
00:14:19:22 – 00:14:37:06
Sprecher 2
Und sie macht das mit allen Möglichkeiten der Kunst. Er kann dem gar nicht entgehen. Und dann verliebt er sich aber unsterblich in ihre Tochter und sie verliebt sich auch in ihn und eben geht es dann darum, mit ihrer Tochter zusammenkommen zu kommen, trotz aller Widrigkeiten, obwohl es so viel, so viel Kraft von außen gibt, die das zu versucht zu verhindern, vor allem von ihr.
00:14:37:13 – 00:14:41:17
Sprecher 2
Und dann schafft das am Schluss Gott sei Dank. Und sie heiraten und reiten glücklich in den Sonnenuntergang.
00:14:42:00 – 00:14:45:11
Sprecher 1
Das stimmt ja schon auch nicht die Beschreibung. Also nichts daran stimmt wirklich.
00:14:45:15 – 00:14:53:22
Sprecher 2
Aber das ist, das ist, das ist das was, was? Also dieses Narrativ, wenn man sagt, das ist das Narrativ des Films, ist das das, was Ihnen sexistisch und dazu wirken lässt, oder?
00:14:54:04 – 00:15:05:07
Sprecher 1
Ja, aber eigentlich ist er ja mehr als das, wie du sagst. Er ist nicht nur sexistisch, sondern er ist eigentlich auch noch ein Psychopath. Ja, äh, also es ist schon echt.
00:15:05:09 – 00:15:32:10
Sprecher 2
Genau. Und in dieser Geschichte, wo er zum Glück ist, macht er ganz viele Dinge, die dann affirmativ begleitet werden. Zum Beispiel, dass er sie stalkt, sie total belästigt und sagt Jetzt komm, lass uns heiraten, lass uns heiraten und so, und sie dann dem irgendwie nachgibt. Aber das ist so diese, dieser große Rahmen. Ich glaube, was dieser Film subtil immer drin trägt, ist und was in der Szene dann noch mal sehr stark nach vorne gekehrt wird, dass er eigentlich total verloren ist, dass er total lost ist.
00:15:32:10 – 00:15:33:02
Sprecher 1
Absolut ja.
00:15:33:03 – 00:16:05:04
Sprecher 2
Und dass seine seine Versuche, sich zu befreien, das ist auch alles so ein bisschen Placebos sind, dass diese diese Liebe zu Elaine, die er dann empfindet, ja, dass die auch irgendwie eine Suche nach einem Placebo ist, so wie Robinson ihn benutzt, um sich irgendwie frei zu fühlen, benutzt er halt diese Liebe zu Helene, diese vermeintliche Liebe. Er hat sie ja einmal gesehen, nach einem Dreh eben benutzt die um, um um wieder ausbrechen zu können und aber seine Ausbruchsversuche bleiben halt auch immer irgendwie so verloren ausbrechen aus der Außenwelt.
00:16:05:08 – 00:16:07:12
Sprecher 2
Er ist jemand, der einfach nicht weiß wohin.
00:16:07:12 – 00:16:10:20
Sprecher 1
Aber ich kann keine Sympathie mit ihm haben. Das ist ein bisschen das Problem.
00:16:11:01 – 00:16:27:10
Sprecher 2
Ja, aber ich glaube, wenn man dieses Narrativ nimmt, wenn man, wenn man, wenn man diese Darstellung nimmt, dann geht es gar nicht darum, dass wir uns mit dem identifizieren sollen oder mit ihm Sympathie haben sollen, sondern einfach, dass wir eine Verlorenheit sehen von von einer Generation, die eben in diesem und in diesem Wohlstand groß wird.
00:16:27:12 – 00:16:48:18
Sprecher 1
Ja, das ist natürlich Wohlstands, Langeweile, aber ich glaube nicht, dass wir das und das macht der Film ja diese Generation auf. Er macht eine Stimme einer Generation auf. Aber das stimmt ja auch nicht. Das ist einfach ein Psychopath und nicht die ganze Generation ist psychopathisch. Der ist einfach echt knallhart, psychopathisch. Dieser Typ, der der der ist, der liegt die ganze Zeit im Pool.
00:16:49:03 – 00:17:11:19
Sprecher 1
Wenn jemand fragt Was machst du denn? Sagt er nichts. Egal, ich bleibe jetzt hier. Der wohnt jetzt hier. Das ist so ein so ein weiß ich nicht. Es ist so und er macht diese eine Ehe kaputt. Denn dann spricht die Frau einmal von ihrer Tochter und er denkt sich Ach ja? Na dann, Wenn sie jetzt ihre Tochter schon anspricht und sagt, ich soll das nicht machen, dann mache ich das mal völlig absurd.
00:17:11:19 – 00:17:21:01
Sprecher 1
Und das hat nichts mit Liebe zu tun, weil er sie nicht sieht und sich verlieben kann. Es funktioniert einfach nicht. Die Szene, diese Szene, wie sie erzählt wird, wird nicht so erzählt, dass er sich verliebt.
00:17:21:06 – 00:18:03:10
Sprecher 2
Gehen wir mal kurz in die Pathologie rein, weil ich kenne diesen Ansatz der Interpretation, dass das, dass Benjamin eigentlich ein Psychopath ist, finde ich witzig als als Gedankenkonstrukt, finde ich aber absolut fehl am Platz bei diesem Film. Ja, also ich meine das kann man machen so als als Satire Überreizung, aber ich glaube eher, also Psychopathie wird ja als Persönlichkeitsstörung definiert und zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass komplett Empathie fehlt, dass jedes Gefühl von sozialer Verantwortung und von Gewissen fehlt und oft Teil des Ganzen ist, dass sie sehr charmant wirken, die Beziehung aufbauen, die aber sehr oberflächlich bleiben und dass sie in diesen Beziehungen manipulativ genau vorgehen.
00:18:03:16 – 00:18:09:15
Sprecher 2
Ja, also offensichtlich hat Benjamin ja von Anfang an irgendwie ein Gefühl von sozialer Verantwortung, weil er das ganze Zeug mitmacht.
00:18:10:05 – 00:18:11:13
Sprecher 1
Er hat ja was.
00:18:11:19 – 00:18:20:06
Sprecher 2
Na ja, wir. Wir sehen, wir sehen. Am Anfang lernen wir Benjamin als jemanden kennen, der getrieben wird durch die Handlung von seinen Eltern. Und er macht das mit.
00:18:20:10 – 00:18:33:13
Sprecher 1
Ja, gut, okay. Aber das hat ja keiner. Das hat nichts mit sozialer Verantwortung zu tun. Das hat was damit zu tun, mit Abhängigkeit zu tun von seinen Eltern. Und dass er da irgendwie Essen auf dem Tisch bekommt und dass er dann ein Dach über dem Kopf hat.
00:18:33:13 – 00:18:52:10
Sprecher 2
Aber er ist ja schon auch jemand, der in so eine Rolle gedrängt wird und der versucht auch irgendwie und er versucht sich irgendwie damit arrangieren, aber ist unglücklich damit. Wir erleben ihn in seinem Zwiespalt, wie er mit dieser Rolle umgeht und wie wir die Erwartungen erfüllen kann. Aber es klappt nicht so ganz. Also er wird von seinem Vater runter unter Wasser gedrückt.
00:18:52:10 – 00:18:53:10
Sprecher 1
Er Ja, ja.
00:18:53:13 – 00:19:12:10
Sprecher 2
Ganz toll übrigens die erste Szene. Wenn er mit diesem leeren Blick auf dem Rollfeld liegt, dann sehen wir auch das Gepäck. Und er wird quasi wie Gepäck auf diesem Rollfeld bewegt. Ja, er kämpft damit irgendwas. Die soziale Verantwortung bringt ihn ja. Ist ja auch ein Teil, der ihn in diese Affäre mit Miss Robinson bringt, weil sie sagt ja, er soll sie nach Hause fahren.
00:19:12:10 – 00:19:24:24
Sprecher 2
Das macht er, weil er sich da irgendwie verantwortlich fühlt. Auch wenn er nicht will, geht er mit rein, weil sie Wahnsinn da rein lockt. Wie würdest du das sonst sehen? Also, er hat doch in dem Moment hat er nicht den geringsten Gedanken an Affäre oder Lust. Nein.
00:19:25:11 – 00:19:33:06
Sprecher 1
Um Gottes willen. Aber ich glaube das. Also meint man, ist ja nicht gleich perfekt als Psychopath. Also erst mal lernen.
00:19:34:16 – 00:19:36:20
Sprecher 2
Als Psychopath ist das ein Abschluss?
00:19:37:20 – 00:19:58:08
Sprecher 1
Er muss ja alles mal rausfinden. Wie funktionieren Menschen denn? Das ist ja das große Ding von Psychopathen, dass sie versuchen rauszufinden. Erst mal eine ganze Weile. Und viele brauchen sehr lange ihre ganzen 20er müssen die 20.000 Beziehungen durchmachen, rauszufinden, wie Leute funktionieren und was die hören wollen. Und das ist der Anfang einer solchen Sache. Unter Umständen.
00:19:58:17 – 00:20:04:24
Sprecher 2
Ich glaube, das ist ein bisschen verfälscht. Ich weiß nicht. Dafür gibt es viel zu viele Momente, wo er sie auch nicht hält, wo er unsicher ist.
00:20:04:24 – 00:20:21:03
Sprecher 1
Auch nicht, dass das irgendjemand beabsichtigt hatte. Das ist das große Problem von dem Film. Ja, auch ich glaube nicht, dass der Regisseur das wollte oder dass der Autor oder der Autor des Buches das wollte. Aber es ist genau so inszeniert und ich hatte die ganze Zeit so ein Psychopathen vor mir und denke mir What the fuck Alda!
00:20:21:03 – 00:20:22:23
Sprecher 2
Aber da fährt er doch viel zu viele Unsicherheiten.
00:20:23:10 – 00:20:26:03
Sprecher 1
Bewegt sich doch jetzt aber sofort.
00:20:26:03 – 00:20:29:12
Sprecher 2
Und und ist unsicher und und hilflos. Es gibt.
00:20:29:13 – 00:20:29:24
Sprecher 1
Auch, das heißt.
00:20:30:14 – 00:20:33:02
Sprecher 2
Es gibt doch kaum einer. Es gibt auch eigentlich keine richtigen.
00:20:33:03 – 00:20:34:13
Sprecher 1
Antworten, dürfen unsicher sein, aber.
00:20:34:13 – 00:20:38:08
Sprecher 2
Es gibt auch keine richtige manipulative Szene von ihm. Wo ist er manipulativ?
00:20:38:18 – 00:21:04:22
Sprecher 1
Ja, der muss ja erst mal lernen, wie man das also er sitzt aber ganz, ganz viel einfach da und macht nichts dagegen, was da gerade passiert, oder? Oder man hat ganz oft das Gefühl okay, ich guck mir jetzt in diesen Kopf rein und versuche rauszufinden, was denkt dieser Typ? Und und ich habe oft das Gefühl, dass er denkt, ich beobachte das jetzt mal, guck mal und ich lerne mal ein bisschen davon und schau mal, in welche Richtung das geht und dann gucke ich mal, was mir in den Kram passt.
00:21:04:22 – 00:21:06:21
Sprecher 1
Na, ganz viel von dem, was er macht.
00:21:06:21 – 00:21:24:24
Sprecher 2
Ständig auf der Flucht, was gibt es? Da gibt es einen Moment, wo er eine soziale Situation wirklich beobachtet von und und versucht, die für sein, für für seine Sache zu nutzen. Also ich gebe, ich gebe dir das, wenn er, wenn er mit ihr mitgeht zu ihr, wenn er mit alleine mitgeht zu ihrem Date, mit diesem. Mit diesem Typen.
00:21:25:00 – 00:21:27:24
Sprecher 2
Ja, da ist er. So, da fragt er sie ja aus über ihn.
00:21:28:06 – 00:21:28:19
Sprecher 1
Absolut.
00:21:28:19 – 00:21:35:22
Sprecher 2
So könnte man das vielleicht reindenken, aber ich glaube, ich weiß nicht. Ich. Ich halte das für sehr, sehr weit ausgedehnt. Also ich.
00:21:35:22 – 00:21:36:08
Sprecher 1
Finde es also.
00:21:36:08 – 00:21:37:19
Sprecher 2
Schon in dieser Rolle zu sehen.
00:21:38:00 – 00:22:04:10
Sprecher 1
Schon Unglaube glaubwürdig, dass er als als völlig psychisch gesunder Mensch, diese, diese, diese fast beinahe rape Situation von ihr, von Miss Robinson, die wirklich sehr drängt, sich sehr aufdrängt und die wirklich, wo man schon nach der Hälfte sagen möchte also er ruft die Polizei eigentlich so nicht, dass der dann später bei ihr anruft und sagt okay, dann los, lass uns das mal machen.
00:22:05:09 – 00:22:11:17
Sprecher 1
Und welcher gesunde Mensch macht das? Also natürlich okay, das muss keine Psychopathie sein, die das ich glaube.
00:22:11:17 – 00:22:19:24
Sprecher 2
Das Gegenteil von Angst, Apathie, das das ist doch was, was sehr oft stattfindet. Was, wo wir auch vollkommen zurecht kritisch drauf gucken, dass dieses Grooming dazu führt, dass ob.
00:22:20:07 – 00:22:20:19
Sprecher 1
Das stimmt.
00:22:20:19 – 00:22:24:24
Sprecher 2
Sich darauf einlassen und dann nachher wird es okay. Du hast das ja ja gesagt, dass er mit mir telefoniert.
00:22:24:24 – 00:22:42:06
Sprecher 1
Das könnte auch der andere Ende der ganzen Sache sein. Da hast du recht. Nur das andere, das sich sonst so verhält, passt irgendwie nicht. Ich weiß nicht. Ich finde es. Vielleicht bin ich auch einfach zu sehr regt mich das zu sehr auf, dass er das Stalking betreibt. Und das ist definitiv das.
00:22:42:06 – 00:23:05:05
Sprecher 2
Das findet ja in der zweiten Hälfte statt, nachdem er, nachdem diese ganze Affäre dann rausgekommen ist. Und wenn er dann alleine hinterher fährt und ich sehe darin auch irgendwie so ein Versuch auszubrechen und. Aber das Spannende an Benjamin ist ja, dass dieser Ausbruch immer diese und diese Ausbruchsversuche immer erfolglos bleiben. Also er ist ja vom Anfang bis zum Ende ist er ja eigentlich irgendwie ein Getriebener.
00:23:05:08 – 00:23:28:02
Sprecher 2
Ja, der, dessen Hilflosigkeit den Film diktiert. Und es gibt diese Es gibt eigentlich nur diesen einen Moment, wo er wirklich Aktion Seiten zeigt, dass es dann wirklich ganz am Schluss, wenn er mit dem Auto zur Hochzeit fährt, um die Hochzeit zu verhindern. Und das ist aber auch der Moment, wo er fast nur auf der Straße unterwegs ist und wo er wo am Schluss Benzin ausgeht und wo er dann noch mal wer da noch mal zu der Kirche zu Fuß rennen muss.
00:23:28:02 – 00:23:32:03
Sprecher 2
Und dann haben wir diese Einstellung, wo er rennt und rennt und rennt und er scheint gar nicht anzukommen.
00:23:32:17 – 00:23:32:24
Sprecher 1
Ja, ja.
00:23:33:02 – 00:23:34:05
Sprecher 2
Weil, weil die Kamera so.
00:23:34:07 – 00:23:36:00
Sprecher 1
Eine gute Kameraführung in dem Moment ja.
00:23:36:04 – 00:23:54:24
Sprecher 2
Und Aber auch dieser Moment des versuchten Ausbruchs endet irgendwie im Nichts. Dafür gibt es dann ja diese sehr berühmte Einstellung, wenn er mit Leuten zusammen lachend in den Bus gelaufen ist. Und dann sitzen sie hinten im Bus und dann guckt er so ein bisschen hilflos. Dann lacht er noch mal kurz und dann guckt er einfach nach vorne. Dann guckt er ihn noch mal an, guckt auch so ein bisschen hilflos.
00:23:55:04 – 00:24:01:00
Sprecher 1
Weiß wie diese Situation entstanden ist. Der Regisseur hat es nur drin gelassen, obwohl es gar nicht geplant war.
00:24:01:00 – 00:24:15:08
Sprecher 2
Das ist das Tolle, dass da das ist. Mike Nichols Mike Nichols ist einer von den Regisseuren, die sagen okay, wir sind fertig und lässt grundsätzlich die Kamera dabei noch laufen. Ja, ganz viele Szenen in diesem sind dann so entstanden, und du kriegst Natürlichkeit heraus aus diesen Momenten, die richtig stark ist.
00:24:15:08 – 00:24:34:18
Sprecher 1
Aber, aber es ist ja von ihm nicht geplant gewesen, dass die dann so, so ernüchtert gucken. Es ist natürlich ein guter, also wirklich ein guter Moment, das drin zu lassen. Absolut. Aber dass er das nicht beabsichtigt hat vorher, zeigt schon so ein bisschen, dass das eigentlich nicht die Richtung ist. Der Film einschlagen wollen.
00:24:34:18 – 00:24:39:22
Sprecher 2
Aber was interessiert mich, was Mike Nichols beabsichtigt hat, wo Urteil den Film so wie ich ihn vor mir habe?
00:24:40:02 – 00:24:40:18
Sprecher 1
Ja, ja.
00:24:40:23 – 00:24:55:07
Sprecher 2
Und diese kurze Historie von Johannes und mir, diese Diskussion haben wir sehr, sehr oft. Wir haben Johannes ist ein traditioneller Hermeneutik, haben das mal so zu sagen, und ich bin eher ein Poststrukturalisten.
00:24:55:07 – 00:24:55:24
Sprecher 1
Also.
00:24:56:05 – 00:24:56:22
Sprecher 2
Johannes und Shane.
00:24:56:22 – 00:24:59:04
Sprecher 1
Die Hälfte der Leute gehen verloren, weil sie googeln müssen.
00:24:59:13 – 00:25:05:18
Sprecher 2
Also wir haben ja die Hälfte der Leute, die über davor verloren haben, weil du gesagt hast, dass Benjamin Braddock ausgemacht hat Psychopath.
00:25:07:07 – 00:25:11:01
Sprecher 1
Unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Plus was machen wir jetzt mit diesem Film?
00:25:11:01 – 00:25:12:20
Sprecher 2
Okay, liebe Zurückgebliebene.
00:25:13:04 – 00:25:36:06
Sprecher 1
Ja, jetzt ist es auch noch so geblieben. Nein, also ich finde das Ende natürlich sehr stark. Da hast du vollkommen recht. Ich fand es total gut. Ich bin so froh darum, dass er am Ende wirklich so verloren und so gut und das machen wir jetzt, damit da sitzen und Ernüchterung einkehrt. Aber das ist ein Film, weil er so viel auf dem Weg falsch gemacht hat.
00:25:36:09 – 00:26:03:21
Sprecher 2
Also was mich, was für mich den Film rettet, ist das. Ich gebe dir vollkommen recht, die Geschichte. Man kann an der Geschichte sehr viel kritisieren. Also ich würde nicht so weit gehen und Benjamin als Psychopathen bezeichnen, aber es gibt sehr viel von seinem Verhalten, was auch vermeintlich affirmativ begleitet wird. Ja, was kritisieren wird, ist eben wie zum Beispiel, dass er so am dass er irgendwann so gar nichts macht, so komplett resigniert hat, ja, dass er kein Er hat keine Idee von Aufbruch oder revolutionärem Verhalten.
00:26:03:21 – 00:26:21:11
Sprecher 2
Also ja, im New Hollywood haben wir das als klassisches Thema, aber in Filmen wie Easy Rider zum Beispiel wird das ja viel deutlicher und viel stärker gezeigt, wie man versucht, aus gesellschaftlichen Konventionen auszubrechen. Das versucht er nicht, sondern er wird die ganze Zeit von diesem gesellschaftlichen Konventionen getrieben. Und wenn er dann ausbricht, macht er das teilweise auf absolut ätzende Weise.
00:26:21:17 – 00:26:23:18
Sprecher 2
Also wie er mit Elaine umgeht, ist einfach das Letzte.
00:26:23:21 – 00:26:29:06
Sprecher 1
Absolut. Das Letzte ist wirklich alles, was er so tut, was er von sich aus wirklich meint.
00:26:29:06 – 00:26:52:21
Sprecher 2
Ich wollte den Film retten. Wir haben ganz viel darüber geredet, dass er ein Psychopath ist. Was für mich den Film rettet, ist das eben die ganze Zeit in der Inszenierung, in jedem Moment. Diese manchmal subtilen, manchmal auch etwas stärkeren Momente eingeflochten sind, wo wir einfach durch Erzählung, durch visuelle Erzählung tiefer eintauchen in diesem, dieses Milieu, in dem er sich bewegt.
00:26:52:21 – 00:27:22:03
Sprecher 2
Also seien es ganz einfache Bilder, wie das wir diese diese Taucher Figur haben, mit der er parallelisiert wird. Wenn er dann im Aquarium ist, in seinem Taucheranzug und fast so einer surrealen Szene dann ganz weit verloren in einem Aquarium ist. Und dann haben wir den Anruf mit Miss Robinson noch eine Ebene von dem Bild danach vorher rein geschaltet, dass zum Beispiel oder eben so was wieder sehr oft, dass er sich wie Gepäck auf dem Schiff, auf dem Laufband bewegt, dass er da sitzt, nachdem er versucht hat, irgendwie wie eine Figur ranzukommen.
00:27:22:03 – 00:27:24:22
Sprecher 2
Und wir sehen im Hintergrund diesen Gorilla, der so sozusagen.
00:27:25:05 – 00:27:26:07
Sprecher 1
Es ist so geil, ja.
00:27:27:21 – 00:27:55:07
Sprecher 2
Es gibt so viele von diesen Momenten der Bildsprache, dass das für mich einfach eine unglaubliche Ambiguität in dem ganzen Szenario erzeugt. Und deswegen eben diese vermeintlich einfache Handlung. Erst erhält er am Er ist verliebt, er rettet die Frau. Dass das aufgebrochen wird und dass das eben doch mehr ist, dass wir da eben doch mehr an Charakter haben, mehr an, an psychischer Tiefe, an gesellschaftskritischer, tiefer etc..
00:27:55:24 – 00:28:17:07
Sprecher 1
Ja, ja, ich meine natürlich, es lässt sich nicht wegdiskutieren, dass dieser Regisseur ein paar sehr, sehr gute Ideen für Momente hatte. Also ich kenne das, wenn man so ein wenn man eine Idee hat für eine Szene und sagt ja, das wäre doch jetzt geil und dann sehen wir die Schärfe in dem Moment langsam nach hinten auf die Frau, die gemeint ist.
00:28:17:07 – 00:28:38:16
Sprecher 1
Und dann sickert es bei der Tochter durch, dass es die eigene Mutter ist, mit der er die Affäre hat. Das ist eine super Idee, ganz toll, aber es ist. Es ist halt ein Idee für einen Moment. Ja, und mir fehlt halt die richtige. Die gute Idee für den ganzen Film, also für die, für den Kleister.
00:28:39:05 – 00:28:56:21
Sprecher 2
Na ja, der Kleister sind zum Beispiel die Montagen. Wenn wir, wenn wir sehen, wie, wie Benjamin diese Affäre hat in dem Sommer. Ja, und dass es eine vermeintliche Befreiung gibt, eine vermeintliche Selbstbefreiung, und er dann so hin und her stolpert zwischen dem Hotelzimmer und zwischen dem Pool und großartig geschnitten. Also ich weiß ja nicht, ob du zwischen.
00:28:56:21 – 00:28:57:14
Sprecher 1
Dem Motelzimmer und dem.
00:28:57:14 – 00:29:11:01
Sprecher 2
Pool. Ja, wenn wir wirklich sehen, wie er. Wie er vom Pool aus dem Pool aufsteht und sich ein Handtuch überwirft, und dann kommt er ins Hotelzimmer und dann springt er ins Wasser und dann landet im Robinson. Und sein Vater sagt. Was machst du hier?
00:29:11:04 – 00:29:12:06
Sprecher 1
Stimmt, Das war einmal.
00:29:12:11 – 00:29:34:19
Sprecher 2
Das sind Momente, wo ich auch einfach sehe, dass die Bildsprache es schafft, diese dieses Suchende und dieses gleichzeitig komplett Stagnierende sehr schön in Einklang zu bringen. Und das ist auch was, was für mich diesen diesen Charakter ausmacht, dass er am dass er eben nicht der strahlende Held ist, der sagt ich mache jetzt Freiheit, so wie das zum Beispiel im Film, den ich sehr mag, aber ich würde ihn jetzt kritisieren.
00:29:34:19 – 00:30:05:04
Sprecher 2
American Beauty macht, dass er das auf so einer sehr banalen Ebene macht. Wir haben hier unseren Protagonist und der hat sich jetzt in eine junge Frau verliebt. Und American Beauty ist fast so was wie ein Spiegel invertierte Version von von Reifeprüfung. Wenn man drüber nachdenkt, aber wo das total affirmativ gemacht werden muss, nicht diese Nuancen gibt. Und hier gibt es eben diese Nuancen, dass das das, dass es nicht einfach nur affirmativ eine Begleitung von einem Freiheitskampf ist, sondern dass gezeigt wird, es ist immer noch alles ziemlich lost.
00:30:05:04 – 00:30:11:16
Sprecher 1
Aber du sagst, dass das Suchen mit der Stagnation verheiratet, aber aber welches suchen?
00:30:12:02 – 00:30:14:17
Sprecher 2
Genau, welches suchen? Er weiß es ja selbst nicht.
00:30:15:01 – 00:30:33:21
Sprecher 1
Deswegen und deswegen kann er ja auch nicht wirklich suchen. Also ich sehe, ich sehe kein Suchen. Ich sehe einfach nur ein. Okay, ich nehme die Situation, passt mir gerade. Ich nehme die Situation, gehe halt immer mal wieder nachts zu dieser Frau, macht das mit und sobald sie ihre Tochter erwähnt, nämlich die Tochter.
00:30:33:21 – 00:30:53:16
Sprecher 2
Es gibt auf jeden Fall diese introspektive Momente. In diesem Film wird sehr oft I don’t know gesagt, sowohl von ihm, später auch von alleine. Es gibt sie ganz am Anfang, diesen Moment, wenn sein Vater ihn fragt, was er da macht. Und er sagt so, er denkt darüber nach und er weiß es nicht genau. Er weiß nicht, was er will, aber er will irgendwie, dass das Leben anders ist.
00:30:54:03 – 00:31:13:11
Sprecher 2
Also sein Vater fragt ihn Was willst du mit deinem Leben machen? Was? Was meinst du? Und er sagt I don’t know I want to be different. Also es gibt fast schon so eine Entfremdung von den Worten, weil er überhaupt nicht überhaupt nicht die Begriffe findet, um um zu sagen, was er genau will. Und es ist eine Suche, komplett ohne zu wissen, wonach man sucht.
00:31:13:11 – 00:31:34:01
Sprecher 2
Und das ist eben auch diese Hilflosigkeit und diese Orientierungslosigkeit, die ja die ganze Zeit, die ganze Zeit mit sich herumträgt, bis zum Schluss, bis zur letzten Szene. Und die finde ich sehr stark, weil es eben weil es eben nicht dieses optimistische, revolutionäre Bild von einem Helden ist, der es schafft, sich selbst zu befreien, sondern er bleibt einfach hilflos und orientierungslos.
00:31:34:02 – 00:31:35:19
Sprecher 1
Er bleibt ein Spalt rich kid.
00:31:35:19 – 00:31:56:11
Sprecher 2
Das Haar bleibt auf jeden Fall Fußballtrikot. Natürlich. Deswegen diese Ich liebe diese Plastikhülle, die so banal ist auf seinem Geburtstag, wo übrigens nur Freunde seiner Eltern sind, da kommt dieser Typ auf ihn zu und sagt Benjamin wird Plastik. Und das ist so ein Moment, wo man denkt Wow, jetzt ist einmal das gesamte Szenario aufgedeckt und wir wissen, worum es geht.
00:31:56:11 – 00:32:02:13
Sprecher 2
Es ist alles Plastik, es ist alles falsch. Aber es geht natürlich darum, dass dieser Typ ihm sagen wir investiere in Plastik. Plastik ist die Zukunft.
00:32:02:16 – 00:32:02:17
Sprecher 1
Ja.
00:32:03:03 – 00:32:04:11
Sprecher 2
Was mir tatsächlich ein guter Tipp wird.
00:32:04:11 – 00:32:05:15
Sprecher 1
Ein sehr guter Tipp.
00:32:05:21 – 00:32:29:08
Sprecher 2
Also in den Sechzigern hätte er, hätte mal jemand, der den Film gesehen hat, drauf gehört, dann wäre er jetzt reich. Und ja, es ist natürlich. Wir sehen hier eine verwahrloste obere Mittelschicht und wir sehen die Kinder, die genauso verwahrlost sind, die versuchen irgendwie rauszukommen und was ist eine Art rauszukommen? Er lässt sich mit der Frau ein, die, die auch komplett durch ist, und ihre Affäre ist komplett durch.
00:32:29:08 – 00:32:39:21
Sprecher 2
Und dann ist seine Art, dass er sich befreien will, dass er das das Heiraten von alleine so eine wichtige Bedeutung hat. Also es geht ihm gar nicht darum, irgendwie mit ihr zusammen zu sein oder sie das Symbol des Heiraten.
00:32:39:24 – 00:32:40:13
Sprecher 1
Ja genau.
00:32:40:17 – 00:32:54:20
Sprecher 2
Es ist so dieses und eigentlich läuft er damit ja genau in das Ding rein, was seine Eltern auch machen. Also es bleibt wenig revolutionärer Akt übrig und ich glaube der Film erzählt das auch auf einer etwas subtilere Weise. Aber das steckt in diesem Film drin.
00:32:57:14 – 00:33:21:24
Sprecher 1
Na ja, habe ich auch ein bisschen ein kleines bisschen Problem mit den ganzen Zooms, die Sie da verwenden. Als Kameramann bin ich Das ist eine persönliche Sache. Ich bin kein großer Fan von Zoom Aufnahmen, es sei denn, es geht darum, wenn irgendwie jemand beobachtet wird oder so was ich will. Es gibt genau eine Einstellung in dem ganzen Film, wo ich den Zoom gerechtfertigt finde, wenn er ihr hinterher rennt und sie beobachtet.
00:33:21:24 – 00:33:24:09
Sprecher 1
Da gibt es einen Zoom auf sie, wie sie aus der Uni kommt.
00:33:24:13 – 00:33:25:14
Sprecher 2
Das ist wirklich der Stalker.
00:33:26:01 – 00:33:43:02
Sprecher 1
Der Stalker Blick. Das da funktioniert super und da gehört er auch hin. Aber ich finde so viele Einstellungen, wo sie den Zoom haben, wo sie einfach nur von ganz nah auf ganz weit ziehen und man sich denkt ja, die, das kannst du technisch. Ich bin ganz beeindruckt. Aber was für einen Sinn hat das jetzt?
00:33:43:02 – 00:34:10:04
Sprecher 2
Die New Hollywood Filme schaffen waren waren ja sehr stark von der Nouvelle Vague inspiriert und viele, viele Szenen in diesem Film sind auch direkte Verbeugung vor den Inszenierungen von Godard, vor allem aber von Truffaut. Und die haben also vor allem Godard hat ja sehr viel mit diesem lebendigen Raum gearbeitet, dass die Kamera sich viel bewegt, dass die Kamera sich im Raum ihren Ort sucht und dass die Kamera fast ein Protagonist wird.
00:34:10:08 – 00:34:24:14
Sprecher 2
Und das sehe ich auch ganz viel in diesem Film, dass es, dass es immer mal wieder diese Dynamiken gibt, die weniger durch die durch die Bewegung der Figuren erzeugt wird und mehr durch die Bewegung der Kamera. Das ist das, was du willst, das Stürmen, Zoomen findest.
00:34:24:22 – 00:34:45:24
Sprecher 1
Ja, na ja, ich finde aber andere Einstellungen wiederum, wo die Kamera sich wirklich physisch bewegt und nicht nur einfach ein Zoom aufzieht, viel besser. Also es gibt so lange ungeschnitten Einstellungen, die tatsächlich ziemlich geil sind und die Kamera sich wirklich sehr gut von A nach B bewegt, um bestimmte Sachen zu regeln. Oder es hat eine Kamerabewegung einen Sinn.
00:34:46:05 – 00:34:46:13
Sprecher 2
Ja.
00:34:46:23 – 00:34:50:04
Sprecher 1
Wenn ich aber keinen Sinn hinter der Kamerabewegung sehe, dann frage ich mich, was das soll.
00:34:50:04 – 00:34:55:23
Sprecher 2
Das Da hast du ein Beispiel für den Zoom, der dich gestört hat. Meinst du so was wie das? Dass er zwischen ihren Beinen durch guckt? Zwischen.
00:34:55:23 – 00:35:17:00
Sprecher 1
Nein, das ist. Das ist in Ordnung. Ist eine feste Einstellung. Ja, Ich meine, aber solche Sachen, wie wir haben. Er sitzt irgendwo im Park. Später, in dem zweiten Teil, glaube ich, ist das. Und. Und dann zieht die Kamera langsam den Zoom auf und er sitzt halt irgendwo in der Stadt und man und es gibt keinen wirklichen Reveal, weil wir wissen vorher schon, er sitzt irgendwo in der Stadt Raum.
00:35:17:00 – 00:35:17:24
Sprecher 1
Es gibt keine.
00:35:18:05 – 00:35:18:21
Sprecher 2
Verlorenheit im.
00:35:18:21 – 00:35:34:08
Sprecher 1
Raum. Ja, aber das kann man auch mit einem Schnitt machen. Es gibt keinen Sinn darin, ihn immer weiter verloren wirken zu lassen, weil das ganze Film macht das die ganze Zeit schon. Da sind so viele Zoom Einstellungen drin das dass sie ihre Bedeutung verlieren.
00:35:34:15 – 00:35:35:10
Sprecher 2
Oh, ist hart.
00:35:36:09 – 00:35:48:24
Sprecher 1
Ja, aber wirklich. Ich habe die ganze Zeit gedacht, wo willst du damit hin? Also natürlich, wenn du es einmal ordentlich einsetzt und mir damit was erzählst. Gerne, aber nicht nicht, nicht in der Ausführlichkeit.
00:35:49:04 – 00:35:54:05
Sprecher 2
Habe ich gar nicht allzu störend wahrgenommen. Also ich glaube, es wird passiert. Sehr viel auf einer Kamera, eben auf der Bildebene.
00:35:54:05 – 00:35:56:18
Sprecher 1
Also ja, ja, es gibt auch ganz tolle Einstellungen.
00:35:56:18 – 00:35:58:04
Sprecher 2
Macht da wirklich großartige Sachen.
00:35:58:11 – 00:35:58:20
Sprecher 1
Ja.
00:35:59:03 – 00:36:04:17
Sprecher 2
Aber die Zooms eigentlich, ich glaube, es war eine Handvoll, oder? Also von mehr Zooms reden wir nicht.
00:36:05:07 – 00:36:22:12
Sprecher 1
Was ich vielleicht zwei Handvoll, weiß ich nicht ganz genau. Ich kann es nicht genau sagen. Ja, also da weiß ich nicht. Da hat sich jemand irgendwie in so einer Art und Weise zu Filmen verliebt, die die aber dann nicht unterlegt ist. Irgendwie. Finde ich okay. Vielleicht hab ich es auch noch nicht verstanden. Es kann ja auch sein. Na ja.
00:36:22:13 – 00:36:47:13
Sprecher 2
Es ist es natürlich klar, es ist inspiriert von von der experimentellen Bildsprache aus Frankreich, aus der damaligen Zeit oder auch aus aus Italien. Und das wurde ja im New Hollywood viel gemacht. Also wenn man sich die späteren Filme anschaut, ist es so, dass sehr viel mit mit Camera experimentiert wird, dass mit Schnitt und Montagen experimentiert wird. Und das macht der Film zum auf einem sehr hohen Level und und sehr viel, also quantitativ und qualitativ sehr viel.
00:36:48:17 – 00:37:12:06
Sprecher 2
Ich glaube aber, ich sehe, ich sehe, was du meinst, dass man das natürlich ab einem gewissen Punkt auch als störend empfinden kann, wenn man so ständig noch mal was Neues ausgepackt hat. A Und jetzt hast du noch das aus der Trickkiste und jetzt machst du, jetzt hast du mal eine ganz lange gehaltene Einstellung, jetzt hast du mal eine Einstellung, die fast komplett dunkel ist und du willst einmal alles reinpacken, was du an Camera Obscura Möglichkeiten findest.
00:37:12:08 – 00:37:36:22
Sprecher 1
Die anderen Möglichkeiten finde ich eigentlich ganz gut eingesetzt. Ehrlich gesagt, ich fand das Gespräch, was du, was der Typ unbedingt führen wollte mit Miss Robinson und das Ganze im Dunkeln stattfindet, finde ich total schön. Ja, hat mir sehr gefallen. Also das ist ein mutiger Moment, das einfach zum so in der Dunkelheit stattfinden zu lassen, wo jeder TV Executive sagen würde also die Leute schalten ab, kannst du bitte das Licht anmachen?
00:37:37:21 – 00:37:56:05
Sprecher 2
Es gibt wirklich auch Szenen, also es gibt viel dieses Experimentieren, aber es gibt auch Szenen, die sehr lange gehalten werden. Und diese Szene kommt glaube ich mit zwei Einstellungen aus. Da wird ein bisschen geschnitten, aber nicht sehr viel. Und es ist auch nicht so ein krasser Wechsel und vielleicht auch ein bisschen grundsätzlich. Diese Hotels sind so ein bisschen Godard natürlich außer Atem auszuziehen.
00:37:56:08 – 00:38:15:11
Sprecher 2
Ich finde es schon gut. Und Mike Nickels hat gesagt, er hasst auch Wacholder, weil er findet, dass das so die billigste Variante ist, Dialoge zu erzählen und auch tatsächlich keine kommt, keine einzige Over school davor. Dialoge werden immer gezeigt, in dem zum Beispiel eine Person im Profil ist und mit anderen Personen redet. Personen im Hintergrund ist in der Unschärfe.
00:38:15:16 – 00:38:20:11
Sprecher 1
Ja, okay. Ein guter guter Gedanke. Warum nicht?
00:38:20:13 – 00:38:29:23
Sprecher 2
Wie fandest du denn die eingewebt? Musik? Weil es ist ja schon sehr auffällig, dass wir diese Popsongs haben, die den Film als Filmmusik strukturieren und die Montagen und Schnitte begleiten.
00:38:30:00 – 00:38:32:06
Sprecher 1
Okay, kommen wir also zur Musik?
00:38:32:06 – 00:38:33:18
Sprecher 2
Kaum. Jetzt ist es ja Fake.
00:38:33:22 – 00:38:35:04
Sprecher 1
Simon Garfunkel.
00:38:35:08 – 00:38:35:15
Sprecher 2
Ja.
00:38:36:13 – 00:38:58:02
Sprecher 1
Es passt nicht. Es passt überhaupt nicht. Ich finde natürlich Sound of Silence absolut genial. Das war auch der erste Gedanke, den er damit hatte und hat gesagt okay, diesen Song benutzen wir erst mal, um das Pacing im Film im Schnitt zu finden und so Dieser Song wird immer genau richtig eingesetzt, aber alle anderen Songs über.
00:38:58:24 – 00:39:03:15
Sprecher 2
Schuhe in dieser wunderbaren Pull Montage, also direkt angeschlossenen Ganzen.
00:39:03:17 – 00:39:14:13
Sprecher 1
Nicht. Nein, und nichts. Nichts. Kein einziger Song sonst ja, aber fair? Absolut nicht. Ich liebe Scarborough. Ich liebe diesen Song. Ich finde, er passt überhaupt nicht zu stimmen, auch wenn Stelle.
00:39:14:16 – 00:39:43:11
Sprecher 2
Das ist im Schnitt entstanden. Wir haben auf die Musik von seinem Garfunkel geschnitten und haben sich dann erst später dazu entschieden. Eigentlich war geplant, dass es einen klassischen, traditionellen Score gibt. Ja, er gehört auch zu den ersten Film, die das so konsequent gemacht haben, so Popsongs in einen Film einzulegen. Genau. Und wir haben es am Anfang schon kurz angedeutet Der Song Miss Robinson war eigentlich als Miss Roosevelt Song geplant und dann hat Mike Nichols zu dem sage ich gar nicht den falschen Namen Paul Simon oder zu einfach bei.
00:39:43:14 – 00:39:43:23
Sprecher 1
Simon.
00:39:44:04 – 00:39:55:05
Sprecher 2
Zu sein, der wohl der Kopf von den beiden waren. Also Paul Simon wird nachgesagt, dass er der weniger umgängliche Mensch, aber dafür der kreativere Künstler war. Mehr, Während Garfunkel wohl der Nette von den beiden war, der alles.
00:39:55:08 – 00:40:01:13
Sprecher 1
Aber sehr Sachen, konnte er so ein bisschen mit allem umgegangen ist und immer so so guten Morgen, war kein Problem, aber irgendwie.
00:40:02:01 – 00:40:07:09
Sprecher 2
Auf jeden Fall Mike Nichols dann zu Paul seinem gesagt So, jetzt ist der Song über Miss Robinson nicht mehr über Miss Roosevelt.
00:40:07:12 – 00:40:30:21
Sprecher 1
Ja, aber das ging natürlich voraus. Und das muss man eigentlich erwähnen, dass Paul Simon gesagt hatte okay, ich sage zu dir drei Lieder, die haben die in diesem Film dann vorkommen sollen. Und er hat einen einzigen Song gerade so fertiggestellt. Er war halt die ganze Zeit auf Tournee und hatte eigentlich gar keine Zeit dafür. Und das hatte er aber nicht vorher ordentlich kommuniziert, sondern hat das dann währenddessen festgestellt.
00:40:30:21 – 00:40:35:23
Sprecher 1
Alles wird wohl nix. Ja, und dann hat er eben noch diesen Es ist nicht.
00:40:35:23 – 00:40:40:06
Sprecher 2
Mehr sein Film. Es ist nicht für den es geht, aber es geht um es Roosevelt. Es hat nichts mit dem Film zu tun.
00:40:40:13 – 00:40:50:09
Sprecher 1
Hat ihm ein paar Noten vorgespielt und er hat es wirklich. Natürlich. Ich hätte als Regisseur auch gesagt So, das ist jetzt mein Song. Du hast mir drei Songs versprochen, also gib mir diesen verdammten Song.
00:40:51:18 – 00:41:20:11
Sprecher 2
Ich kenne das ja, ich. Also, ich arbeite ja auch manchmal mit Künstlern zusammen und will jetzt keine Namen nennen. Aber es ist auch so, man zeigt ihnen was, was einfach nur Text Demo ist oder so, Ja, und sagt dann Aber das ist nicht zur Verwertung gedacht. Noch mal das ist nicht so Verwertung, das wirklich, das ist jetzt nur, damit Sie das hier sehen können und und und und guckt noch mal drauf und guckt, was ihr ob ihr was euch so vorstellen könnt, aber das ist nicht so Verwertung und dann hast du mit ziemlicher Sicherheit innerhalb von 24 Stunden Anruf Das war ganz toll.
00:41:20:11 – 00:41:21:20
Sprecher 2
Das will ich auf jeden Fall da einbauen.
00:41:22:12 – 00:41:23:21
Sprecher 1
Ich will es ganz genau so, wie es ist.
00:41:24:01 – 00:41:29:03
Sprecher 2
Das ist immer riskant, Künstler etwas zu geben und zu sagen Bitte nicht verwerten mehr furchtbar.
00:41:29:07 – 00:41:52:08
Sprecher 1
Und ich kann natürlich auch von Simon verstehen, dass er gesagt unterwegs Ich kann ihn nicht verkaufen für dich und mir das alles, aber irgendwie, ich weiß nicht, ich. Ich finde, die Songs passen überhaupt nicht ins Pacing und nicht in die Stimmung. Es ist nur Sound of Silence passt hundertProzent an jeder Stelle. Ja, und ich finde es auch over.
00:41:52:08 – 00:41:54:08
Sprecher 1
Just Er benutzt hier immer wieder sehr viel.
00:41:54:08 – 00:41:54:21
Sprecher 2
Ja, er hat.
00:41:54:21 – 00:41:56:05
Sprecher 1
Ja damals auch immer wieder.
00:41:56:10 – 00:42:18:00
Sprecher 2
Erzeugt. Also ich finde mit Scarborough erzeugt er meiner Meinung nach eine sehr interessante Dynamik, wenn er das Lied anspielt und an Benjamins Verlorenheit und dass er irgendwie ihm reden will. Und ja, man kann darüber reden, ob dieser die Helene kleine Helene kitschig ist mir und dann und dann bringt er das Motiv aber immer wieder auf, während er so Helene hinterher stalkt und dann noch mal versucht, sie anzusprechen.
00:42:18:05 – 00:42:30:20
Sprecher 2
Und dann wird dieser Song einfach drei vier mal angespielt mit Robinson. Der Song, der der Titelsong quasi, der wird die ganze Zeit als Motiv immer mal wieder so reingeschoben. Es pfeift jemand, das wird so ein bisschen auf der Gitarre angespielt. Und wirklich, dass.
00:42:30:20 – 00:42:34:19
Sprecher 1
Es in diesem Universum diesen Song gibt es ja so.
00:42:34:22 – 00:42:48:06
Sprecher 2
Denkt mal drüber nach und der. Aber wirklich gespielt wird er erst ganz am Ende, wenn wenn Benjamin dann zur Kirche fährt, um um Helene rauszuholen. Eigentlich spielt Miss Robinson in diesem Moment gar keine Rolle mehr, weil er hat kein kein Verhältnis.
00:42:48:06 – 00:42:49:07
Sprecher 1
Helene es auch nicht.
00:42:49:12 – 00:42:52:15
Sprecher 2
Robinson Nein, nein, mit Smith genauso.
00:42:52:23 – 00:42:54:24
Sprecher 1
Nein, Stunden ist jetzt schon Ja gesagt.
00:42:54:24 – 00:43:00:17
Sprecher 2
Oh nein, Da ist sie Aber Misses Misses auf Mond, Herr Irgendwas.
00:43:00:17 – 00:43:01:23
Sprecher 1
Typ, Misses Karl.
00:43:02:23 – 00:43:15:22
Sprecher 2
Was übrigens zur damaligen Zeit wirklich unerhört war, dass er dieses Last Minute Rettung vor dem Altar ist. Ein klassisches Drop, auch damals schon, aber nicht, nachdem sie ja gesagt hat. Wenn sie ja gesagt hat, ist es vorbei.
00:43:15:22 – 00:43:21:09
Sprecher 1
Und in der Vorlage Romanvorlage ist es davor. Der Film hat sich entschieden, das danach zu machen, was ich ganz okay finde.
00:43:21:09 – 00:43:44:10
Sprecher 2
Was tatsächlich? Also warum nicht? Es gibt diese skandalöse Komponente, die mit Sicherheit auch stark zu dem Erfolg des Films beigetragen hat. Der war ja ein Überraschungshit und mehrere Dinge, die die damals als skandalös wahrgenommen wurden. Das eine ist auf jeden Fall dieses, dass er sie vom Altar weg, nachdem sie Ja gesagt hat. Ja, in der gleichen Szene kämpft er mit einem Kreuz.
00:43:44:19 – 00:43:46:01
Sprecher 1
Hey, es ist so geil und.
00:43:46:18 – 00:43:54:03
Sprecher 2
Es gibt ganz viele Leute, die einen so interpretiert haben und irgendwie die Kirche und Gesellschaft. Was wird hier gemacht? Naja, es war halt ein Kreuz.
00:43:54:03 – 00:43:54:24
Sprecher 1
Ja genau.
00:43:55:05 – 00:43:57:15
Sprecher 2
Ich muss ihm eine Waffe in die Hand geben. In dem Moment.
00:43:58:02 – 00:44:01:11
Sprecher 1
Ja, er hat die Dämonen abgewehrt mit dem Kreuz.
00:44:01:24 – 00:44:06:14
Sprecher 2
Das übrigens die Kirche, die Kirche im Allgemeinen fand das nicht so geil, diese Szene.
00:44:06:23 – 00:44:09:07
Sprecher 1
Und der Typ, der da in dieser Kirche war, diese Kirche.
00:44:09:07 – 00:44:29:09
Sprecher 2
Im Speziellen auch. Und nein, die waren auch am. Die fanden es total ätzend, dass Dustin Hoffman an dieser Scheibe steht dagegen. Die hatten Angst, dass die Scheibe kaputt geht und deswegen haben sie gesagt, der darf dagegen hauen. Aber er muss die Arme ausbreiten, damit die Scheibe nicht kaputt gehen kann. Was dazu führt, dass die Szene wirklich krass aussieht, weil er fast wie ein Gekreuzigter dasteht mit ausgebreiteten Armen.
00:44:29:10 – 00:44:40:20
Sprecher 1
Die haben sich selbst ein Ei gelegt, aber ich finde, es sieht echt aus wie so eine Kreuzigung, wie so eine Vision. Und noch mal religiöses Bild, was irgendwie dem nicht entgegenkommt, was die da wollten.
00:44:42:21 – 00:44:48:17
Sprecher 2
Ja, genau. Der zweite Skandal natürlich eine an eine ältere verheiratete Frau, die mit einem jungen Mann eine Affäre.
00:44:48:17 – 00:44:49:09
Sprecher 1
Ja, gut. Okay.
00:44:49:19 – 00:44:56:13
Sprecher 2
Kommen wir mal kurz zum Alter. Das sind Hoffman. War es der Film? Gedreht wurde 30, Er hat einen, spielt einen 20 22-jährigen.
00:44:57:08 – 00:45:01:02
Sprecher 1
Das ist. Man sitzt davor und denkt sich, Der ist doch älter als 20!
00:45:01:02 – 00:45:12:14
Sprecher 2
Noch viel krasser als Dustin Hoffman, der einen 30-jährigen spielt, ist das eine Bancroft, die seine Affäre spielt, die doppelt so alt sein soll wie er. 36 35 beim Dreh.
00:45:12:14 – 00:45:13:01
Sprecher 1
35.
00:45:13:08 – 00:45:34:08
Sprecher 2
35 und fünf Jahre älter als er. Und das ist schon ein bisschen. Wir haben ja am Anfang schon gesagt, dass der Film aus einer feministischen Perspektive schlecht abschneidet. Die hast du jetzt auch in großen Teilen eingenommen. Also ich super. Ja, es ist leider Tradition in Hollywood. Mittlerweile hat sich ein bisschen gebessert, alte Frauenrollen mit jüngeren Darstellerinnen zu besetzen.
00:45:34:08 – 00:45:53:10
Sprecher 2
Ja, aber wenn du älter als 40 bist in Hollywood ist zuallererst als Frau. Das ist hart. Und das ist wirklich übel. Und dann haben Sie, dann haben Sie mal ein Bancroft offensichtlich so auf alt geschminkt, auch ein bisschen. Das Krasse ist ja, es gab Optionen für ältere Schauspieler. Ja, ja, es waren sogar, es waren sogar hochangesehene Schauspielerinnen.
00:45:53:10 – 00:45:55:04
Sprecher 1
Audrey Hepburn hätte es gerne gespielt.
00:45:55:13 – 00:46:00:15
Sprecher 2
Als kamen in Frage. Für. Für. Genau. Für Miss Robinson. Audrey Hepburn.
00:46:00:15 – 00:46:06:06
Sprecher 1
Doris Day. Ja, genau. Aber Doris Day wollte selber dann noch nicht, weil sie. Weil sie die Nackten sind. Ich wollte ja.
00:46:06:15 – 00:46:34:01
Sprecher 2
Und dann auch Rita Hayworth, Judy Garland, Jean Simmons, um nur ein paar zu nennen. Und Ava Gardner war wohl relativ begeistert und wollte wirklich gerne diese Rolle spielen. Und die war halt auch schon älter und es waren viele Frauen gewesen, die einfach besser gepasst hätten. Und dann haben sie doch wieder diesen klassischen Weg gewählt und haben eine 36-jährige auf alt geschminkt und einen 30-jährigen als 20-jährigen gesetzt und gesagt War auch.
00:46:34:02 – 00:46:34:19
Sprecher 1
So dämlich.
00:46:34:19 – 00:46:36:24
Sprecher 2
Hier haben wir uns unsere Alters differenz.
00:46:37:13 – 00:46:41:01
Sprecher 1
Und ich meine sie macht das natürlich großartig. Also die Schauspielerin.
00:46:41:01 – 00:46:43:06
Sprecher 2
Bancroft, der unglaublich.
00:46:43:06 – 00:46:48:05
Sprecher 1
Mut, die hat diese diese Abgeklärtheit so dermaßen drauf und so richtig.
00:46:48:05 – 00:46:48:14
Sprecher 2
Gut.
00:46:48:24 – 00:46:54:02
Sprecher 1
Rübergebracht und verinnerlicht ist ganz toll. Sie ist sowieso der Lichtblick des ganzen Film.
00:46:54:02 – 00:47:11:17
Sprecher 2
Das ist Es ist krass auch, wie sich ihre Rolle von sowohl von der Erscheinung, also von der optischen Erscheinung wie auch vom Verhalten ändert. Und zwar sehr Am Anfang ist sie fast wie so ein Raubtier. Ja, wenn sie ihn verführt, sie sie, wenn sie bei ihm zu Hause, bei ihr zu Hause sind, dann macht sie auch diese Musik an, die wie so eine Horrorfilm Musik ist.
00:47:11:17 – 00:47:15:12
Sprecher 2
Dann wird alles so ein bisschen Dschungel haft und sie hat das Heft voll in der Hand.
00:47:15:15 – 00:47:19:13
Sprecher 1
Ja, sie hat auch so so Leopardenmuster gemacht, das hat sie an, dann.
00:47:19:15 – 00:47:41:16
Sprecher 2
Dann gibt es diese, diese verletzliche Seite, die sie zeigt, in der Benjamin auch richtig ätzend zu ihr ist, wenn er sie so ausfragt und sie offensichtlich das nicht machen will. Und dann, in den letzten Szenen, ist sie wie so eine geschlagene Frau, also auch wirklich. Dann wird sie müde und ausgelaugt gezeigt und auch ein bisschen, dass sie so ihre Reflexion über ihr eigenes Leben, dass das durchgeschlagen hat.
00:47:41:22 – 00:47:55:08
Sprecher 2
Ich stimme dir absolut zu. Es wäre total spannend gewesen, noch mehr von Miss Robinson zu sehen, weil sie als Figur super interessant ist und und ich kenne das aus dem Film schon hoch her, dass er dieser Figur so viel Raum gibt. In den Sechzigern war das schon viel.
00:47:55:19 – 00:48:21:09
Sprecher 1
Ich finde das dafür, dass der Regisseur das als Initialzündung hatte, überhaupt den Film machen zu wollen, kommt es halt zu wenig durch und 60er hin oder her. Oder wie viel soll man, darf man, kann man oder nicht? Aber Sie haben ja offensichtlich an Ihrer Figur auch am meisten gearbeitet. Ja, weil Sie wirklich alles, was wo sie auftaucht, sitzt, einfach jeder, jede Leihen sitzt bei ihr.
00:48:21:09 – 00:48:27:21
Sprecher 1
Sie macht das so gut und es ist so psychologisch gut aufgearbeitet. Das fehlt mir bei den anderen Figuren total.
00:48:28:17 – 00:48:30:10
Sprecher 2
Jetzt habe ich so viel Benjamin verteidigt.
00:48:30:21 – 00:48:31:11
Sprecher 1
Er hat hier.
00:48:31:12 – 00:48:33:06
Sprecher 2
Noten mit dieser Verlorenheit und.
00:48:33:15 – 00:48:35:11
Sprecher 1
Ja, ich weiß nicht, nein.
00:48:35:19 – 00:48:40:02
Sprecher 2
Ich klage alleine. Also auch ganz großartig gespielt.
00:48:40:05 – 00:49:01:07
Sprecher 1
Ja, ich finde sie auch gut, aber ich weiß nicht für sie. Sie wird nicht gut eingeführt, es wird über sie am Anfang geredet und plötzlich will er sie. Irgendwie verstehe ich die des Einführen der Figur nicht. Wobei ich aber wie sie es spielt. Wiederum finde ich sie sympathisch und will bei ihr sein.
00:49:02:01 – 00:49:22:23
Sprecher 2
Was total sympathisch ist. Gibt auch noch mal vielleicht diesen Psychopathen Benjamin zu entschärfen. Es gibt ja diese wirklich krasse Szene, wo er sie zum Date mitnimmt und Miss Robinson hat zu ihm vorher gesagt Du gehst nicht mit meiner Tochter aus. Und auch ihm ziemlich klargemacht, dass sie ihn ziehen für Abschaum hält und nicht will, dass er mit ihrer Tochter zusammen ist, weil er nicht gut genug ist für ihre Tochter.
00:49:23:06 – 00:49:40:20
Sprecher 2
Und er hat zugestimmt, dass er nicht mit ihr ausgeht. Dann haben die Eltern halt trotzdem das Date arrangiert und dann beschließt er offensichtlich das Date in der Art zu sabotieren, dass er sich wie der letzte Arsch verhält und fährt dann zuerst mal wie eine Sau im Auto und ignoriert sie einfach und fährt mit ihr dann in ein Stripclub, wo die Schülerinnen um sie rum tanzt.
00:49:40:20 – 00:49:53:15
Sprecher 2
Auch ziemlich krass inszeniert, sehr bunt und sehr laut und Reizüberflutung und sie bricht dann in Tränen aus und dann hat er aber Mitleid damit und dann tut es auch leid, wie er sich verhalten hat. Also er kennt ihr dann ja auch hinterher und entschuldigt sich.
00:49:53:19 – 00:49:55:14
Sprecher 1
Und küsst sie sofort. Was ist das?
00:49:55:20 – 00:50:10:01
Sprecher 2
Empathie. Aber Empathie, Also das zeigt auf Empathie in diesem Moment, weil er erzählt, er fühlt sich wie ein Arsch und er versucht es dann auch noch zu erklären. Und er erzählt ihr dann ja auch von der Affäre bzw sie findet es raus, nachdem er in dem Hotel als als Mister.
00:50:10:21 – 00:50:13:02
Sprecher 1
Ja, ich weiß nicht mehr genau.
00:50:13:03 – 00:50:14:12
Sprecher 2
Es ist ein Gepäckstück.
00:50:14:12 – 00:50:17:00
Sprecher 1
Ja, es ist ja.
00:50:17:10 – 00:50:18:01
Sprecher 2
Gladstone.
00:50:18:03 – 00:50:19:04
Sprecher 1
Gladstone Als Minister.
00:50:19:04 – 00:50:38:05
Sprecher 2
Gladstone angesprochen wurde, da haben sie das schon. Dann erzählt er ja, dass er eine Affäre mit einer älteren Frau hat und ihr zu erzählen, dass es ihre Mutter ist. Ich finde ja natürlich, dass es. Aber ich glaube, das will der Film auch da erzählen. An diesem Punkt ist es komisch, dass er sich innerhalb von einem Date in sie verliebt haben.
00:50:38:05 – 00:50:54:06
Sprecher 2
Das ist genauso komisch, dass sie sich innerhalb von einem Set in ihn verlieben soll. Ich finde auch, sie ist reservierter bei dieser Romanze, auch wenn eines ganz klar ist Es gibt diesen Moment, wo es zwischen ihnen irgendwie klickt. Ich. Mag diese Szene, wenn Sie im Auto sitzen und dann das das Dach hoch machen. Ja, auf der Musik von den Nachbarn zu entkommen.
00:50:54:06 – 00:50:55:21
Sprecher 2
Und dann sehen wir nicht, worüber Sie reden.
00:50:56:01 – 00:51:15:15
Sprecher 1
Ich bleibe aber völlig, völlig irritiert zurück, weil Sie. Er küsst sie einfach. Ja, und sie tut nichts dagegen oder dafür und lässt es einfach geschehen und ist dann aber auch nicht. Das wird nie wieder erwähnt und sie hat auch keine Haltung dazu oder so Ich finde es ganz seltsam.
00:51:16:05 – 00:51:37:14
Sprecher 2
Ich glaube, es ist wirklich auch was. Was, dass da immer wieder gezeigt wird, ist ihre Verlorenheit, die sie beide haben. Sie, dass sie, dass sich das bei ihr anders äußert. Aber sie ist ja genauso ein Spielball von ihren Eltern. Von der Elterngeneration war ja auch, dass sie dann offensichtlich sich darauf einlässt, diesen Typen, diesen Karl, zu heiraten, den sie quasi gar nicht kennt, der halt irgendwie ein Kommilitone von ihr ist.
00:51:37:18 – 00:51:38:22
Sprecher 1
Und den sie mal gedatet hat.
00:51:39:00 – 00:52:00:14
Sprecher 2
Den sie mal gedatet hat. Genau. Wahrscheinlich auch ein, zwei Mal. Und ihre Eltern haben ja offensichtlich so ganz schnell eine Hochzeit arrangiert, damit sie bloß von diesem Benjamin wegkommt. Also sie scheint mir da auch so ein bisschen, na ja, auch auch so ein Symbol für diese verlorene Generation zu sein. Und noch mal Es geht in diesem Film gar nicht so sehr um den Aufbruch dieser Generation, sondern einfach um eine Darstellung ihrer Verlorenheit.
00:52:00:18 – 00:52:22:22
Sprecher 2
Das macht ihn für mich eben auch so stark. Das ist es gibt diese, diese witzigen Momente und es gibt auch immer so ein bisschen ein Schuss Optimismus. Aber letzten Endes bleibt es in dieser Verlorenheit stecken. Und dafür ist sie auch ein Symbol, weil ich mein, was, was, was ist. Was sind ihre große Freiheits Leistung, dass er an der Scheibe steht und die kleine Helene alleine ruft und dass sie dann irgendwann nach vorne tritt und ben ruft und dass sie dann zusammen wegrennt, dass sie ihre einzigen freiheits leistung.
00:52:22:22 – 00:52:24:00
Sprecher 2
Das ist nicht sonderlich viel.
00:52:24:05 – 00:52:25:03
Sprecher 1
Nein, das ist.
00:52:25:03 – 00:52:31:05
Sprecher 2
Kein kein aber, kein so sozio politischer Protest, dass es keinen, keinen Generationen schaffen.
00:52:31:10 – 00:52:32:01
Sprecher 1
Überhaupt nicht.
00:52:32:05 – 00:52:33:05
Sprecher 2
Ist. Aber das will der Film machen.
00:52:34:14 – 00:52:41:02
Sprecher 1
Und warum geht sie dann überhaupt auf ihn ein? Weil sie sagt ja durchaus oft genug Nein, ich.
00:52:41:02 – 00:52:45:00
Sprecher 2
Will, sagt ich nicht, sagt nein. Sie sagt Ich weiß nicht. Sie sagt ja.
00:52:45:14 – 00:52:47:19
Sprecher 1
Sie ist und er bleibt dran.
00:52:47:24 – 00:52:48:05
Sprecher 2
Ja.
00:52:48:15 – 00:52:56:16
Sprecher 1
Und das reicht offenbar aus, dass sie dann irgendwann irgendwie nachts auftaucht und sich einen Kuss abholt. Und dann wieder geht das. Ich verstehe es nicht.
00:52:56:24 – 00:53:16:08
Sprecher 2
Das ist der unrühmliche Teil dieses definitiv auf jeden Fall. Ich glaube, man kann. Ich glaube, man kann das auch so lesen, dass sie wirklich genauso verloren ist wie er und genauso hilflos, dass das ihr Nein ihm gegenüber und ihr Ja ihm gegenüber genauso so unmotiviert ist wie sein Nein und sein Ja Gegenüber Miss Robinson.
00:53:17:00 – 00:53:20:16
Sprecher 1
Sie ist halt irgendwie in einem Confused und er sagt dann, es wäre getting merry.
00:53:20:18 – 00:53:38:18
Sprecher 2
Ja, genau das ist das. Und dann sagt er noch Lass uns einen Bluttest machen, dass du das mitgekriegt wirst. Sie gehen dann so und so und unterhalten sich über die Hochzeit. Und er sagt immer können wir heiraten, können wir heiraten? Sie sagt ja vielleicht Ich weiß nicht und sagt Ja, wir können unseren Bluttest machen. Er war in den Sechzigern offensichtlich und ich glaube teilweise in Amerika noch bis heute.
00:53:38:22 – 00:53:42:01
Sprecher 2
Ja, dass du irgendeine Erbkrankheit untersuchen musst.
00:53:42:03 – 00:53:43:02
Sprecher 1
Also Test.
00:53:43:02 – 00:53:48:11
Sprecher 2
Um heiraten zu dürfen. Du wirst auf irgendwas. Erbkrankheit wird gecheckt, ob du die hast.
00:53:48:11 – 00:53:50:16
Sprecher 1
Sehen mich nicht verstanden, was damit gemeint ist. Okay.
00:53:51:00 – 00:54:03:14
Sprecher 2
Und übrigens, diese Szene, wenn er vor dem Klassenraum auf sie wartet und sie geht rein, er redet auf sie ein bla, bla, bla, bla, bla. Und dann gibt es keinen Ring und einen Ring innerhalb von einer Sekunde. Und toll. Toll, wie damit Zeit gespielt wird.
00:54:03:14 – 00:54:04:05
Sprecher 1
Ist ja ganz nett.
00:54:05:01 – 00:54:19:21
Sprecher 2
Aber sie ist halt auch verloren. Sie ihre Ehre, ihre Befreiungsversuch bleiben irgendwie an dieser Oberfläche. Und es gibt ja tatsächlich eine Fortsetzung, die 15 Jahre alt ist oder so Irgendwann 1010 von dem Buch. Okay.
00:54:21:01 – 00:54:27:17
Sprecher 1
Ja, genau. Aber das Buch hat er ja schon lange mit sich herumgetragen. Genau. Er musste nur die Rechte irgendwie wieder aus Paris freikaufen.
00:54:28:08 – 00:54:46:10
Sprecher 2
Charles Web hat eine Fortsetzung geschrieben und dann sehr, sehr, sehr viel später Veröffentlicht unter dem Namen Homeschooling. Und das spielt in den Siebzigern. Und unabhängig davon es gibt auch einen witzigen Pitch für eine Fortsetzung in einem großartigen Robert Altman Film The Player.
00:54:46:22 – 00:54:47:16
Sprecher 1
Ja, ja, stimmt.
00:54:48:23 – 00:55:09:09
Sprecher 2
Unabhängig davon man kann sich die Fortsetzung vorstellen und die Fortsetzung von Ihrer Beziehung. Und ich glaube, das liegt auch an dem Film, ist nicht sonderlich positiv. Die heiraten und die werden wahrscheinlich, auch wenn sie hier so eine Art Aufbruch hatten, werden ein Leben führen wie ihre Eltern. Das liegt in diesem Film drin und ich glaube, das ist das, was ihnen auch bewusst ist, wenn sie da im Bus sitzen zusammen.
00:55:10:08 – 00:55:17:05
Sprecher 2
Und wenn man optimistischere Aufbruchs Filme der damaligen Zeit sehen will, dann ist es glaube ich nicht der.
00:55:17:12 – 00:55:34:08
Sprecher 1
Ja, das stimmt vielleicht, aber er wird zu viel gefeiert auch. Es gibt so viele Leute aus der Generation natürlich auch, aber eben auch aus späteren Generationen. Den Film wirklich als Stimme der Generation feiern und irgendwie so und ich weiß nicht, ob den allen bewusst ist, dass das so ein deprimierendes Bild ja.
00:55:35:05 – 00:55:57:21
Sprecher 2
Das ist eine gute Frage. Ich glaube aber, das gehört zur Stimme, auch von einer Generation, dass sie auch ihre Verlorenheit zeigt. Das ist auch der Grund, warum Anfang der 90er Jahre der Grund so erfolgreich war. Das war auch keine politische Bewegung, das war halt auch der und die Sache oder der Zynismus, der dann in den Neunzigern nach dem Tod von Kurt Cobain auch so eine Jugendkultur einer der Jugendkultur ganz präsent war.
00:55:58:12 – 00:56:11:01
Sprecher 2
Das ist halt auch eine Art von Auseinandersetzung einer Generation mit sich selbst. Auch dieses resignierende und dieses auch vielleicht auch Zynische und Verlorene, woraus ja auch ein Aufbruch entstehen kann.
00:56:11:17 – 00:56:13:11
Sprecher 1
Ja, natürlich, auf jeden Fall.
00:56:13:11 – 00:56:37:16
Sprecher 2
Dieser Film bewegt sich ja wirklich so an der Schwelle von Vietnam Protesten am Anfang, als er auf dem Rollfeld ist, von zwei Leute an ihm vorbei. Einer ist ein Hippie und einer ist ein Soldat. Und Vietnam Protest am Tod von Kennedy ist noch nicht so lange her. Und dann? Lyndon Johnson ist an der Regierung und dann kommen die Republikaner wieder und es ist so, wie es ist.
00:56:37:22 – 00:56:45:21
Sprecher 2
Es ist eine schwierige Zeit und es gibt irgendwie so diesen Optimismus und es gibt diese Aufbruchsstimmung aber eben auch noch nicht richtig. Es gibt auch diese Verlorenheit.
00:56:46:05 – 00:56:46:14
Sprecher 1
Na ja.
00:56:46:24 – 00:56:55:23
Sprecher 2
Macht mehr Comedy, macht rettet die Comedy. Das war das also, weil ich meine, der Film hat sehr viele lustige Momente und sagt Du hast viel Spaß dabei. Meintest du das vor allem?
00:56:56:01 – 00:57:15:24
Sprecher 1
Ich meine genau das. Also er hat wirklich ein gutes Gefühl für so lustige Momente und lustige Inszenierung und Timing und so was ich ganz toll fand, war halt wirklich, wie er nervös in dem Hotel nicht weiß. Okay, das er jetzt ein Zimmer mache ich. Da sind die Kellner Kellner es.
00:57:16:03 – 00:57:20:20
Sprecher 2
Ist nicht Robinson da und er kommt innerhalb von einer Sekunde.
00:57:21:03 – 00:57:25:20
Sprecher 1
Es ist so geil. Also solche Sachen finde ich wirklich sehr gut gemacht und sehr gut inszeniert.
00:57:26:01 – 00:57:41:18
Sprecher 2
Henry, der Drehbuchautor, ist als Portier der, der misstrauisch wird, weil Benjamin zuerst den falschen Namen schreibt, also seinen richtigen Namen, ist noch mal neu, dann ist er Letzter. Und ihn zu schreiben und dann ab diesem Moment auf dem Kieker hat und immer mal wieder guckt, was macht dieser Typ da?
00:57:42:01 – 00:57:48:09
Sprecher 1
Ist wirklich toll. Also ich finde die lustigen Situationen, die auch wirklich so inszeniert und gedacht sind, tatsächlich toll.
00:57:48:12 – 00:57:58:21
Sprecher 2
You are the most attraktiv of my perons free. Miss Robinson fragt ihn, was er von ihr hält, und sie sagt ihm Das ist das, was im einfach ist.
00:57:58:21 – 00:58:11:10
Sprecher 1
Geil. Es gibt wirklich schöne, tolle Momente, wo man auch denkt okay, ja, ich, ich war ich. Ich glaube, ich war auch echt hilflos als so 18, 19, 20-jährige. Ich war auch einfach echt hilflos, wenn.
00:58:11:10 – 00:58:18:24
Sprecher 2
Er sie so küsst und sie dann den Rauch zurückhält und dann greift er ihr so akkurat an die Brust, weil er nicht weiß, was er machen soll und schlägt den Kopf an der Wand an.
00:58:19:03 – 00:58:42:21
Sprecher 1
Aber da muss ich mal dazu sagen, wie das entstanden ist. Und das ist nicht. Es ist nicht. Ich finde es nicht so geil, weil das nerven und hatte diese Idee, ihr an die Brust zu fassen, einfach zwischendurch. Er hat es ihr nicht gesagt. Sie wusste nicht, dass das passieren würde und er hat es einfach gemacht. Musste dann lachen, hat sich dann umgedreht, ist nach hinten gelaufen und hat den Kopf gegen die Wand geschlagen, weil er aufhören sollte zu lachen, weil er wollte für sich.
00:58:43:02 – 00:58:56:07
Sprecher 1
Es ist nicht zeigen und und sie ist offensichtlich auch amüsiert privat, weil ich das sehe in ihrem Gesicht als das passiert, aber. Aber das nicht abzusprechen finde ich einfach nicht cool.
00:58:56:07 – 00:59:00:15
Sprecher 2
Ist es nicht. Absolut nicht. Cool? Nein, definitiv.
00:59:00:15 – 00:59:06:20
Sprecher 1
Und er erzählt das so als als als Funfact. Und es ist so ein bisschen mehr nicht.
00:59:06:24 – 00:59:07:20
Sprecher 2
Definitiv nicht.
00:59:07:20 – 00:59:08:06
Sprecher 1
Geil.
00:59:08:17 – 00:59:15:12
Sprecher 2
So was macht man nicht. Schauspieler. Ich meine, du bist. Du hast definitiv mehr Erfahrung. Aber wenn man so irgendwas vorhat, was physisch über Grenzen geht, dann spricht man das vorher ab.
00:59:15:12 – 00:59:44:17
Sprecher 1
Das muss abgesprochen werden. Aber das ist ein Ist es tatsächlich ein Thema? Was, was ganz lange nicht besprochen wurde und wo es einfach gemacht wurde. Es gibt so viele schlimme Stories von mir, von Frauen, die Sachen erlebt haben, die willst du nicht wissen. Es ist wirklich hart, einfach. Und das alles unter dem Deckmantel des freien Schauspielers, der ja in der Situation sein muss, der ja einfach machen können muss, was die Situation gebietet und dann macht er irgendwelchen Scheiß, der über Grenzen geht, die einfach nicht.
00:59:44:17 – 00:59:47:12
Sprecher 2
Er Das ist nicht, das gibt. Und es gibt noch schlimmere Beispiele davon.
00:59:47:18 – 00:59:48:15
Sprecher 1
Ja, für.
00:59:48:15 – 00:59:50:11
Sprecher 2
Viele übergriffiges Verhalten. Ja.
00:59:51:10 – 01:00:14:08
Sprecher 1
Ja, ja, also das finde ich hart. Und das macht natürlich ein bisschen die Zeit klar, in der das gedreht wurde, wo einfach bestimmte Sachen nicht so abgesprochen wurden, nicht so klar waren, nicht so, nicht so darauf geachtet wurde, dass jeder sich wohlfühlt am Set, weil ja irgendwie Konsens war, da einfach das zu machen.
01:00:15:05 – 01:00:17:23
Sprecher 2
Ja, das ist, das sind halt leider auch die 60er Jahre.
01:00:18:16 – 01:00:18:22
Sprecher 1
Jahre.
01:00:19:03 – 01:00:21:13
Sprecher 2
Ohne dass das das in irgendeiner Form entschuldigen würde.
01:00:22:23 – 01:00:23:11
Sprecher 1
Na ja.
01:00:23:24 – 01:00:42:18
Sprecher 2
Also hier vorne waren zwölf Wochen, also in diese Party auch rein stolpern, plötzlich auf dieser Geburtstagsparty stehen. Die Leute stellen sich ihm vor und er, er ist halt, er funktioniert halt irgendwie und stellt sich dann auch. Ja irgendwann endlich. Ich habe zu sagen, ich bin überhaupt nicht hier. Ich kenne sie auch gar nicht.
01:00:43:22 – 01:01:09:22
Sprecher 1
Auch süß. Es gibt also wirklich viele, viele süße Situationen, die irgendwie lustig und gut inszeniert sind, was mich einfach auch dazu führt, dass ich den Film nicht ausmache, aber aber, dass es meistens eher im ersten Teil und dann, sobald es irgendwie in diese Stalking Geschichte geht, gibt es nicht mehr so viele Momente, die einem den Film schmackhaft machen und sagen Ja, greif nicht zur Fernbedienung.
01:01:09:22 – 01:01:26:15
Sprecher 2
Ich glaube diese Stalking Geschichte. Also wie gesagt, man kann hier ja beide Narrative lesen. Ich finde beide Narrative machen auch Sinn. Also er ist er verhält sich einfach scheiße in dieser Situation. Die Frage ist halt er wieder finden damit umgeht, ob der Film das rein affirmativ begleitet, was man mit Sicherheit ja lesen kann oder was Ich halt eher sie.
01:01:26:15 – 01:01:47:22
Sprecher 2
Dass der Film das auch sehr kritisch kommentiert. Wie er sich verhält und wie er plötzlich in ihr die Möglichkeit zur Befreiung sieht. Und für mich ist das stärkste Moment, dass das diese These unterstützt, dass der Film nicht einfach nur affirmativ Helden darstellt, der seiner Frau hinterherläuft und eine Frau, die nur oft genug gefragt werden muss, bis sie verwandelt wird.
01:01:48:03 – 01:01:48:15
Sprecher 1
Aber wenn.
01:01:48:15 – 01:01:49:18
Sprecher 2
Du schon ab Schlussszene.
01:01:49:18 – 01:01:57:00
Sprecher 1
Wenn wir schon darüber reden müssen, ob der Film affirmativ ist oder nicht, wenn es schon schwierig.
01:01:57:04 – 01:01:57:08
Sprecher 2
Aber.
01:01:57:24 – 01:02:09:00
Sprecher 1
Über also ist der Film Filme können sehr viel im Dunkeln lassen, finde ich vollkommen in Ordnung, wenn wenn man nicht alles versteht oder nicht alles erklärt oder so, aber ob jemand affirmativ sexistisch ist?
01:02:09:07 – 01:02:09:13
Sprecher 2
Ja.
01:02:09:20 – 01:02:14:00
Sprecher 1
Das sollte nicht eine große Frage für große Debatten werden.
01:02:14:01 – 01:02:16:19
Sprecher 2
Stimme ich dir vollkommen zu. Aber wenn man einen Film aus den Sechzigern.
01:02:16:19 – 01:02:17:23
Sprecher 1
Betrachten.
01:02:17:23 – 01:02:28:08
Sprecher 2
Dann ist es ist es schon, ist es schon eine Leistung? Aber natürlich, es ist. Es ist eine Interpretations Frage und ich denke mir auch so wie gesagt, es ist mir scheißegal, was Mike Nichols damals wie.
01:02:28:18 – 01:02:29:13
Sprecher 1
Er und.
01:02:29:18 – 01:02:51:14
Sprecher 2
Ich rede das Kunstwerk dann vor ihm auch weil ich glaube, der Film hat so viele gute Momente, so viele starke Momente in der Inszenierung, dass das da einfach mehr passiert und dass das da einfach auch subtil so viel drinsteckt an an kleinen Dingen, wo eben, wo eben dieses ganze Bild nochmal hinterfragt wird und noch mal gedreht wird. Natürlich gewinnt der Film keine Feminismus Preis, auf keinen Fall.
01:02:51:20 – 01:03:15:21
Sprecher 2
Ich kann jeden nachvollziehen, der sagt, dass der Film, der der Film hat ein großes Paket an Sexismus dabei und auch diese und diese subtilen Sachen retten das nicht. Und dieser Film ist aus einer feministischen Perspektive auch, selbst wenn man den bestellt, hasst, ignoriert ist. Der ist ja auf jeden Fall mindestens eine halbe Katastrophe, wenn nicht sogar mehr. Ja, aber es gibt eben auch die andere Seite von ihm und das macht ihn für mich immer noch sehr stark.
01:03:16:17 – 01:03:33:03
Sprecher 2
Oder um es, um es mit Sarkeesian zu sagen, die ich immer gerne zitiere bei so was Ich glaube, es ist beides möglich, bei einem Medium die kritischen Seiten, die kritikwürdigen Seiten zu sehen und die auch klar zu benennen und zu kritisieren und trotzdem das Medium zu genießen und Spaß daran zu.
01:03:33:03 – 01:03:57:16
Sprecher 1
Haben, Ambiguitätstoleranz? Ja, Bancroft hat gesagt, dass sie dann doch sehr, sehr, sehr, sehr viele Jahre später immer noch immer wieder, immer wieder all die Jahre von ganz vielen Leuten gesagt bekommen hat Du warst meine erste sexuelle Fantasie. Möchte man so was gesagt bekommen.
01:03:57:20 – 01:04:02:10
Sprecher 2
Und dabei war es eigentlich eigentlich die. Wahrscheinlich haben sie alle auf das Body Double.
01:04:03:07 – 01:04:04:05
Sprecher 1
Ja, auch das noch, weil.
01:04:04:05 – 01:04:07:00
Sprecher 2
Ihre Beine ja berühmten Zähne sind.
01:04:07:16 – 01:04:11:10
Sprecher 1
Von von einem Model. Das sind deren Namen nicht.
01:04:11:15 – 01:04:14:06
Sprecher 2
Und Nacktszene, das ist auch nicht.
01:04:14:07 – 01:04:17:07
Sprecher 1
Das ist auch eine Referenz von der Straße quasi.
01:04:17:07 – 01:04:30:14
Sprecher 2
Wie das damals halt auch so üblich war. Die meisten Schauspielerinnen haben damals Nacktszenen nicht selbst gespielt, sondern hatten Body Doubles, die das übernommen haben. Das heißt, wir sehen in diesem Film nicht ihre Brüste oder ihren Bauch. Wie fandest du denn diese Szenen? Fand sie das albern? Fand sie das.
01:04:30:17 – 01:04:30:22
Sprecher 1
Nicht.
01:04:31:02 – 01:04:31:17
Sprecher 2
Angemessen?
01:04:31:17 – 01:04:35:05
Sprecher 1
Ich glaube, es ist in Ordnung für den Film im Moment, weil wir ja auch in seinem Kopf sind.
01:04:35:05 – 01:04:56:09
Sprecher 2
Und wie wir sehen, diese ganz kurzen Clips. Momente, wo er offensichtlich. Also er guckt verlegen weg, wenn sie sich zum Ersten Mal vor ihm auszieht. Und dann sehen wir wirklich so in Frames kurz ihre ihren Körper aufblitzen und aber auch Brüste, Bauch. Das Skandalöse, was auch mit Sicherheit dazu beigetragen hat, dass der Film sehr erfolgreich war, weil es so was hat sich damals rumgesprochen.
01:04:56:09 – 01:05:07:21
Sprecher 2
Da gibt es wirklich Nacktszenen zu sehen. Es war noch nicht so lange weg. Und damals war Nacktheit im Kino, selbst wenn es so wenig war, ja immer noch ein Ereignis.
01:05:09:04 – 01:05:25:05
Sprecher 1
Ich bin lustig, dass Robert Redford unbedingt diese Rolle spielen wollte und der Regisseur sich dann mit Robert Redford zusammengesetzt hat und gesagt hat Meinst du wirklich, dass man dir jemanden abnimmt, die Probleme damit hat, Frauen anzusprechen oder mit Frauen erfolgreich umzugehen?
01:05:25:05 – 01:05:29:05
Sprecher 2
Charmant, geiler Korb, oder Ich habe das im Kopf, Freund.
01:05:29:22 – 01:05:30:07
Sprecher 1
Ja.
01:05:30:14 – 01:05:35:10
Sprecher 2
Und das den Hofmann, der 20.000 $ für die Rolle gekriegt hat. Er war pleite.
01:05:35:13 – 01:05:35:22
Sprecher 1
Ja, es.
01:05:35:22 – 01:05:44:03
Sprecher 2
Gibt Fotos von Hofmann aus der damaligen Zeit, wie er seinen arbeitslosen Scheck Nacht nach dem Film ausfüllt.
01:05:44:10 – 01:05:54:00
Sprecher 1
Ja, ja. Aber er hat ja relativ schnell wieder Jobs bekommen. Aber es gab diesen Moment, dass er wirklich danach wieder Arbeitslosengeld bekommen hat und wieder arm war.
01:05:54:00 – 01:06:01:14
Sprecher 2
Und dann halt in New York gelebt, mit nicht viel Geld und einfach ein Absteiger, wenn man.
01:06:01:24 – 01:06:05:06
Sprecher 1
Das glaubt. Aber er war halt danach wirklich schlagartig sehr bekannt.
01:06:05:17 – 01:06:25:08
Sprecher 2
War er und Hofmann hat noch zwischendurch so ein paar Geschichten erzählt. Antisemitismus, so fing er. Es wurde wohl am er war das noch mal Jude und einige Kritiker der damaligen Zeit haben wohl sehr Anstoß genommen an seinem optischen und wie er wie er nicht reinpassen in die obere Mittelklasse Familien und dann auch so mit bewußter.
01:06:25:08 – 01:06:26:22
Sprecher 1
Nase, die Nase und so was.
01:06:26:22 – 01:06:33:17
Sprecher 2
Und ziemlich eindeutig antisemitische Codes benutzt, um ihn zu kritisieren. In dieser Rolle so dämlich.
01:06:34:11 – 01:06:34:11
Sprecher 1
Ja.
01:06:35:11 – 01:06:51:16
Sprecher 2
Und Jeanne Moreau war die übrigens die erste Wahl von Fonda. Von Mike Nichols für mich. Ja, ja, ja. Französisch. Weil Franzosen natürlich den Ruf haben, dass sie sich von älteren Damen verführen lassen. Und da ist es älteren französischen Damen auch teilweise junge. Junge Menschen verführen.
01:06:51:18 – 01:07:12:20
Sprecher 1
Ja, das ist vielleicht auch etwas, was für mich so ein bisschen den Film zusammenfasst. Dieses Klischee und diese, dieses Bild davon und darauf, dann einsteigen zu wollen. Meine Güte, einer gemacht deine Fantasien in deinem Kopf. Aber ein Versuch, irgendwie dabei nicht sexistisch zu sein. Meine Güte.
01:07:13:06 – 01:07:37:16
Sprecher 2
Der erfolgreichste Film im Jahre 1967 und als er veröffentlicht wurde, der der dritt erfolgreichste Film aller Zeiten, was was Ganzen betrifft, also über 100 Millionen $ Box Office. Ein totaler Überraschungserfolg. Nice Nichols Oscar für beste Regie, nominiert für Bester Film, bestes Drehbuch, bester Hauptdarsteller, beste Hauptdarstellerin, beste Kamera und beste Nebendarstellerin. Ja.
01:07:38:18 – 01:07:55:23
Sprecher 1
Das Geile ist, was für mich das kleine Bisschen darstellt wie in der Rezeption. Es gibt Liste von besten Filmen. Und so weiter. Und da war er 1997 auf dem siebten Platz und 2007, zehn Jahre später schon auf dem 17. runtergerutscht.
01:07:56:04 – 01:07:57:13
Sprecher 2
Du meinst, das geht jetzt so weiter?
01:07:57:13 – 01:08:16:00
Sprecher 1
Jetzt geht es jetzt weiter? Äh, also es ist halt wirklich innerhalb von zehn Jahren so zehn Plätze eins fünf einzubüßen ist schon krass, weil zehn zehn Filme müssen erst mal in zehn Jahren gemacht werden, die wirklich auf so eine absolute Bestenliste Beste Filme aller Zeiten und da muss erst mal drauf kommen.
01:08:16:01 – 01:08:17:13
Sprecher 2
Statistik, Pornografie.
01:08:19:14 – 01:08:31:09
Sprecher 2
Der Film versprüht auf jeden Fall total viel. Ich bin 60er und ich sehe das mittlerweile auch mehr. Ich finde, dass es trotzdem ein ganz großartiges ganz, ganz viel zeigen kann. Zum einen was, was man machen kann mit Inszenierungen, Techniken.
01:08:31:10 – 01:08:32:10
Sprecher 1
Ja, das stimmt.
01:08:32:10 – 01:08:38:04
Sprecher 2
Auch, damit seine Inszenierung immer mitreißt. Ja, ein wunderbares Passing hat zwischen Comedy und Tragedy.
01:08:38:20 – 01:08:39:00
Sprecher 1
Ja.
01:08:39:07 – 01:09:03:08
Sprecher 2
Und der und ich mache das immer wieder gerne stark deutlich mehr Substanz hat, als man vielleicht auf den ersten Blick vermuten würde. Eben gerade in dieser, in diesen kleinen Ticks, in der Bildsprache. Manchmal ein bisschen größer, manchmal ein bisschen subtiler, aber aus dem man auf jeden Fall mehr rausholen kann als sexistischer Film über einen jungen Typen, der mit einer alten Frau eine Affäre hat und dann zum Stalker wird.
01:09:03:19 – 01:09:04:12
Sprecher 2
Für die Tochter.
01:09:05:07 – 01:09:07:02
Sprecher 1
Und alte Frau ist ja auch so gemein.
01:09:07:14 – 01:09:13:14
Sprecher 2
Ein paar alte, alte, alte Alltag. Wir machen jetzt, jetzt mal vollkommen zur Seite. Top drei Witze.
01:09:18:17 – 01:09:19:16
Sprecher 1
Unsere.
01:09:21:07 – 01:09:23:06
Sprecher 2
Top drei.
01:09:23:17 – 01:09:28:09
Sprecher 1
Ich war ein bisschen als Harcourt mit der erste.
01:09:29:03 – 01:09:50:11
Sprecher 2
War einmal Old. Also ich habe irgendwie Johannes hat gefragt, Ich brauche was für einen Top drei haben wir uns Also ich weiß nicht mehr, wo ich war. Ich war auf jeden Fall so, keine Ahnung. Mach mal, Old Bad hat sich. Und dann habe ich gedacht, dann habe ich aufgehört und gesagt So what? Okay Warum? Ja, dann habe ich die ganze Zeit gesagt okay, ich muss noch mal schreiben, dass wir was anderes nämlich.
01:09:50:20 – 01:10:04:10
Sprecher 2
Hahaha, hier ist der richtige Vorschlag. Und diese Chance habe ich irgendwann verpasst. Und deswegen haben wir jetzt eine Art Warteliste und wir werden versuchen, die mit Würde rüberzubringen. Nein, Bancroft ist nicht alt in diesem Film. Sie ist vier Jahre jünger als ich.
01:10:04:12 – 01:10:06:04
Sprecher 1
Ja, also.
01:10:07:05 – 01:10:11:23
Sprecher 2
Ja, aber es ist immer noch mal zu sagen. Nennen wir es Old Bad. Attraktiv ist.
01:10:11:23 – 01:10:45:06
Sprecher 1
Es besser? Ja. Also, ich habe einfach alles rausgenommen an Privatem. Ich. Ich. Ich habe keine einzige private Präferenz verarbeitet. Also, dass ich sagen muss, dass Meryl Streep einfach die am Würde vollsten gealterte Schauspielerin dieses Planeten ist und die ich immer noch wahnsinnig großartig attraktiv finde, auf viele verschiedene Weisen sind, könnte ich auch ganz viele andere Beispiel wie Maggie Smith usw, die sind.
01:10:45:12 – 01:10:46:24
Sprecher 2
Dann ich will keine Schauspielerin Namen, ich.
01:10:46:24 – 01:11:04:07
Sprecher 1
Will rollen. Ja, ja, ja, er ist vollkommen richtig. Kommen wir auch dazu? Aber. Aber ich hätte sozusagen sonst Meryl Streep gegoogelt und geguckt. In welchen Filmen finden Sie, ist das dann irgendwie ein Thema oder nicht oder was? So, aber das habe ich alles gelassen. Einfach nur innerhalb des Universums geguckt. Wer findet wen vielleicht hat.
01:11:04:12 – 01:11:06:21
Sprecher 2
Oh, interessant. Okay, dann.
01:11:07:14 – 01:11:10:13
Sprecher 1
Ich habe keine Ahnung über Menschen. Ich bin gerade so auf drei Filme gekommen.
01:11:10:20 – 01:11:19:00
Sprecher 2
Auch mir ist es. Mir ist deutlich gefallen, als ich gedacht hätte, aber ich habe nicht nachgedacht, dass ich das geschrieben habe. Das hängt an Platz drei.
01:11:19:06 – 01:11:42:06
Sprecher 1
Stimmt nicht ganz. Deswegen fange ich damit an, Sunset Boulevard, weil ich weiß, ich glaube, er findet sie gar nicht so hart. Aber er findet das aber am Anfang und hat sie, was sie zu bieten hat, nämlich Geld für ein Skript. Und dann irgendwann will er einfach nur noch weg. Aber das gelingt ihm nicht so richtig.
01:11:42:07 – 01:11:49:10
Sprecher 2
Betty Schäfer, gespielt von Nein, warte mal, nein, das war der falsche Name. Norma Desmond.
01:11:49:15 – 01:11:49:24
Sprecher 1
Genau.
01:11:50:04 – 01:11:57:08
Sprecher 2
Norma Desmond, gespielt von Gloria Swanson. Und zwar ein Film aus dem Jahrtausend. 50 Mal schauen wir, als sie damals war.
01:11:57:23 – 01:12:06:01
Sprecher 1
Sie, die sie spielt. Eine großartige Stumpf. Ein Stummfilm Star, die über die Jahre einfach in Vergessenheit geraten.
01:12:06:01 – 01:12:06:20
Sprecher 2
51.
01:12:06:23 – 01:12:28:02
Sprecher 1
51 Ist sie da? Na ja, natürlich hat sie vier, hat sie immer noch einen gewissen Charme und eine gewisse Eleganz. Und so weiter so, die sie natürlich aufrecht erhalten will. Und da versucht aber der irre Blick, der sich immer wieder durch drängelt, die lässt das leugnen, der Macht, diese Schotten es ein kleines bisschen.
01:12:30:09 – 01:12:37:14
Sprecher 2
Was mein Platz frei Fiona gut aus American Horror Story kaufen der Hexen.
01:12:37:15 – 01:12:38:24
Sprecher 1
Können austicken.
01:12:39:04 – 01:13:00:15
Sprecher 2
Jessica Logan stimmt Fantastisch attraktive Frau über 60 Jahre, als das gedreht wurde und in der Rolle auch in anderen Ablegern von American Horror Story. Das ist ja so eine tolle Serie in dem Sinne, dass eine Staffel eine Geschichte erzählt und sie ist eigentlich so Stamm Besetzung und ihre Rollen versprühen eigentlich immer am Es stimmt viel Sexappeal.
01:13:00:18 – 01:13:05:24
Sprecher 1
Ja, das stimmt. Keine schlechte Wahl. Nicht schlecht. Warum ist das nicht auf Platz eins? Bin ich mal gespannt, was da noch kommt.
01:13:05:24 – 01:13:06:11
Sprecher 2
Warte mal, was.
01:13:09:00 – 01:13:35:18
Sprecher 1
Bei mir auf Platz zwei ist, weil man dann nicht drumrum kommt. Harold und Mord, wo es dann auch nicht unbedingt um körperliche attraktive es geht bei den beiden. Beziehungsweise wird das nicht so erzählt Groß, sondern einfach eine intellektuelle Anziehungskraft, die die beiden aufeinander irgendwie zu haben scheinen. Und sie ist einfach großartig. Die Schauspieler ist auch toll, die Das spielt in dem Film.
01:13:36:00 – 01:13:39:08
Sprecher 1
Also Harrelson macht Mord. Sie soll 70 sein, glaube ich.
01:13:39:15 – 01:13:40:19
Sprecher 2
Ja. Wie alt war die Schauspielerin?
01:13:41:01 – 01:13:42:01
Sprecher 1
Das weiß ich nicht genau.
01:13:42:01 – 01:13:57:00
Sprecher 2
Schauen wir uns mal an, Harold. Ein Mord aus dem Jahre 1971 und ruf Gordon hat Mord gespielt. Der Film ist 1971. Steve Gordon, geboren 18 96. Das heißt, sie war 24.
01:13:57:06 – 01:13:57:21
Sprecher 1
Wo.
01:13:57:24 – 01:14:06:03
Sprecher 2
Sie war. 157475 als ja, wirklich alt. Sie haben tatsächlich geschafft, eine alte Frau, eine alte Frauenrolle mit einer alten Frau zu besetzen.
01:14:06:03 – 01:14:06:15
Sprecher 1
Sehr gut.
01:14:07:07 – 01:14:33:02
Sprecher 2
Ja, meint Platz zwei, und er führt auch kein Weg dran vorbei. Sean Connery ist einfach mal gealtert, war rein und ich musste dann mal schauen, was hat er denn gedreht in den in den Jahren, in denen er wirklich alt war und im Jahr 1999 hat er in verlockende Falle auch tatsächlich einen Einbrecher Gentleman gespielt, der auch diesen klassischen Sean Connery Sexappeal hat.
01:14:33:02 – 01:14:46:14
Sprecher 2
Im schicken Anzug und elegant. Und da war er dann tatsächlich über 60, Auf jeden Fall, das habe ich gesagt. 99, dann mal 69, 69 Jahre alt.
01:14:46:14 – 01:15:22:05
Sprecher 1
Ich muss dazu sagen, dass ich diese ganzen männlichen alten Helden umschifft habe, weil ich finde, dass wir einfach einen furchtbaren, sexistischen Ansatz darin haben, viel zu alte Männer mit viel zu jungen Frauen zu paaren. Also nicht Almut als Guckt mal, hier ist ein Tag, der irgendwie spannend ist, sondern als ja, der ist halt irgendwie eigentlich Mitte 50 und kriegt halt jetzt 20-jährige an die Seite gestellt, was als völlig normal dargestellt wird.
01:15:22:15 – 01:15:46:22
Sprecher 1
Während jeder Film, in dem eine ältere Frau mit einem jüngeren Mann zu tun hat, plötzlich so ein Thema ist. Es ist so ein Oh Boy, guck mal, wir erzählt diese spannende Geschichte von der älteren Frau mit dem jungen Mann. Warum ist andersrum so völlig problemlos? Ja gut, das Thema ist jetzt auch wurde viel besprochen und so, dass das würde jetzt keinen keinen überraschen der jetzt zuhört.
01:15:46:22 – 01:16:16:06
Sprecher 1
Aber es ist etwas, was mich immer noch aufregt und wo ich denke und deswegen habe ich das einfach komplett ignoriert und finde es natürlich schade, dass ich jetzt keinen Mann drin habe, weil es gibt natürlich wie Sean Connery absolut. Natürlich wäre dann noch wie heißt der? George Clooney? Ja, George Clooney natürlich zu nennen und es gibt natürlich einen Haufen Schauspieler, die sexy sind in einem Alter, in dem das vielleicht nicht mehr selbstverständlich ist, aber absolut.
01:16:16:06 – 01:16:24:15
Sprecher 2
Das ist so am an, also gerade in Hollywood, aber auch sonst in der Gesellschaft werden Frauen und Männer da ganz andere Standards angelegt.
01:16:24:18 – 01:16:35:12
Sprecher 1
Und deswegen habe ich das komplett rausgenommen. Und mein Platz eins ist The French Dispatch. Die Reporterin, die mit dem Revoluzzer eine Affäre hat.
01:16:35:13 – 01:16:40:08
Sprecher 2
Ja, gespielt von der großartigen Francis McDermott.
01:16:40:20 – 01:16:42:00
Sprecher 1
Was du alles im Kopf hast.
01:16:42:24 – 01:16:52:05
Sprecher 2
Unglaublich. So French Dispatch 2021. Francis McDermott, 57, geboren. Das heißt, sie war 65, als sie das gespielt hat. Ja.
01:16:52:14 – 01:17:20:16
Sprecher 1
Schön. Ja. Von Wes Anderson würde ich jetzt auch nichts anderes erwarten. Ich glaube nicht, dass er jemand ist. Der 35-jährige besetzt, um um 60-jährige zu spielen oder so, wenn sie es mal anders gemacht. Ich liebe diese. Diese Atmosphäre, die die beiden miteinander haben. Also, die beiden sind für beide ein Gewinn. Ja, das ist für beide irgendwie ein intellektuelles Fest.
01:17:21:09 – 01:17:40:04
Sprecher 1
Jeder hat natürlich was anderes davon, aber es ist toll. Ich finde es ist eine super Paarung und die beide wissen das jetzt für einen Moment, für den für den Zeitraum, in dem passiert ist das was und danach wird es garantiert wieder irgendwie auseinandergehen. Aber für den Moment ist es cool und wir haben was voneinander und können uns gegenseitig befruchten.
01:17:40:11 – 01:17:54:13
Sprecher 2
Ich habe bei Francis ja eher so ambivalent und wenn ich mich richtig erinnere, gehört die Episode eher zu denen, die ich so ein bisschen lame fand wie sie zu viel darauf konzentrieren, ihm beim Motorradfahren zu folgen und relativ wenig über sie erfahren.
01:17:54:17 – 01:18:03:11
Sprecher 1
Wenn ihr, wenn ihr wissen wollt und zuhören wollt, wie French Dispatch nicht versteht, könnt ihr euch diese Folge anhören. Wir haben darüber gesprochen.
01:18:04:12 – 01:18:05:01
Sprecher 2
Platz eins.
01:18:05:07 – 01:18:07:15
Sprecher 1
Platz eins haben tatsächlich auch.
01:18:07:22 – 01:18:32:21
Sprecher 2
Wie ich jetzt feststellen muss, gerade wo ich es auf Wikipedia vor mir sehe, eine Frau, eine Schauspielerin, die jünger ist als ihre Rolle angelegt ist. Und zwar Claire Underwood. Robin Wright als Claire Underwood in House of Cards, die ja erst, während diese Serie gelaufen ist, die 50 überschritten hat. Ja, 2013 hat die Serie gestartet, da war sie 47, und dann ist im Laufe der Serie über 50 geworden.
01:18:33:21 – 01:19:04:01
Sprecher 2
Ja, also natürlich auch unglaublich sexy im Zusammenspiel mit Ihrem Mann. Ja, ja, großartige Rolle auch wirklich. Ihr Sexappeal wird stark auch eingesetzt für auf einer Handlungsebene und wie sie damit umgeht und wie sie als gleichzeitig aber auch starke Frau ist. Eine mächtige Frau und ein gutes Beispiel dafür, wie man einer Rolle Sexappeal geben kann in der Frauenrolle und sie trotzdem nicht zum Objekt macht, sondern sie trotzdem eine starke Protagonistin.
01:19:04:06 – 01:19:05:04
Sprecher 2
Dinge lässt.
01:19:05:08 – 01:19:11:09
Sprecher 1
Ja, und man muss ehrlich sagen, dass ein großer Teil des Sexappeal Ihrer Person vor allem aus der Stärke kommt.
01:19:11:10 – 01:19:12:03
Sprecher 2
Ja, auf jeden Fall.
01:19:12:09 – 01:19:29:02
Sprecher 1
Also, Sie sind, wenn sie nicht, wenn sie nicht diese Stärke hätte und diese diese Klarheit in der Figur und genau wüsste, wo sie hinwill und was sie will und wie sie das erreicht, dann wär sie nicht halb so sexy. Ja, also. Und da brauchst du keinen Fetisch für, um das Nein toll zu finden. Es ist einfach.
01:19:30:03 – 01:19:40:10
Sprecher 2
So Wir haben Gott sei Dank, wir haben. Wir haben es geschafft, bei diesen Top drei jeglichen Fetisch und Ecken, die es so in der Region gibt, zu umschiffen. Und darum machen wir jetzt.
01:19:40:14 – 01:19:48:13
Sprecher 1
Auf meinem Platz eins noch eine Pornodarstellerin auf. Äh. Okay, gehen wir wieder zurück in den.
01:19:51:04 – 01:19:59:07
Sprecher 1
Das war unsere Top drei.
01:20:00:05 – 01:20:03:00
Sprecher 2
Ah ja, wir sind bei unserem Abschluss, würde ich sagen.
01:20:03:04 – 01:20:35:12
Sprecher 1
Ja. Es gibt nicht mehr viel zu sagen, glaube ich, oder? Also, der Film hat sehr unterhaltsame Momente. Ich finde ihn sehr, sehr witzig streckenweise, aber natürlich fällt er ganz oft auf die Schnauze für mich aus bekannten Gründen. Und ich würde vielleicht trotzdem eine Empfehlung ausgeben, um einfach das Stück Geschichte, was es ja geworden ist, irgendwie mitzuerleben, aber wirklich kritisch zu hinterfragen und auch zu wissen, warum guten Generationen auch danach noch geglaubt haben.
01:20:35:12 – 01:20:45:21
Sprecher 1
Ich muss ein Nein einer Frau nicht akzeptieren, sondern kann ja einfach hinterher steigen und sagen Du willst das doch auch, ich werde sie heiraten. Sie weiß es nur noch nicht. Ach du Scheiße, Kotz brech!
01:20:46:15 – 01:21:15:23
Sprecher 2
Ich glaube, ein sehr starker Film, der es auch aus unserer moralischen Perspektive wert ist, noch mal neu entdeckt zu werden. Und vor allem noch mal stärker interpretiert zu werden. Mit den Fragezeichen, die er mit sich trägt und mit seiner Kritik, die er in sich hat. Die manchmal ganz gut unter der Oberfläche verborgen ist, die hochspannend ist, herauszukehren. Vielleicht auch, um ein bisschen mehr, ein bisschen mehr zu verstehen, wie diese Generation tickt und was da passiert ist und warum viele sagen, dass diese Generation so geendet ist, wie sie jetzt geendet ist.
01:21:17:08 – 01:21:37:12
Sprecher 2
Und der, wenn man, wenn man ein bisschen schaut, was, was man da noch rausfinden kann, glaube ich auch in einem auch in einem Setting Interpretations Setting unserer Zeit noch mal neue Impulse geben kann. Und tatsächlich noch mal, noch mal spannender, noch noch mal spannend in den Diskurs eingebracht werden kann. Gerade trotz und gerade wegen seiner Schwächen.
01:21:37:20 – 01:21:41:05
Sprecher 1
Wir haben ja jetzt einen Diskurs aufgemacht dafür und es hat sich ja schon gelohnt.
01:21:41:05 – 01:21:55:19
Sprecher 2
Also insofern jeden Fall und unabhängig davon auf jeden Fall ein Meisterwerk, was was visuelle und auditive Inszenierung betrifft und auch das Musterbeispiel für, wie der Film der damaligen Zeit neue, neue Wege eingeschlagen hat.
01:21:56:17 – 01:21:57:08
Sprecher 1
Ja, ja.
01:21:57:20 – 01:21:58:08
Sprecher 2
Johannes.
01:21:58:14 – 01:22:01:16
Sprecher 1
Ich danke dir. Ich danke dir, dass du mir diesen Film empfohlen hat.
01:22:02:05 – 01:22:03:12
Sprecher 2
Das war ein harter Kampf heute.
01:22:04:01 – 01:22:05:07
Sprecher 1
Und sorry, ich bin noch ein bisschen.
01:22:05:07 – 01:22:08:17
Sprecher 2
Krank. Ein sehr harter Kampf war das heute. Ja, aber ich glaube, es hat sich gelohnt.
01:22:08:17 – 01:22:16:03
Sprecher 1
Es hat sich gelohnt. Ich danke für den Film. Ich bin sehr gespannt, was wir nächstes machen. Ich habe schon was für dich. Nein, ich glaube, ich habe noch ein. Ich muss noch ein bisschen. Ich muss.
01:22:16:03 – 01:22:26:08
Sprecher 2
Gespannt sein. Wenn ihr wissen wollt, was Johannes für mich habe, bleib kurz dran. Wir machen jetzt eine kleine Zigarettenpause. Währenddessen läuft das Auto und danach kommt Johannes mit einem Film. Vorschlag für mich für nächste Woche. Das dann bis.
01:22:26:08 – 01:22:40:03
Sprecher 1
Dann auch bleibt gesund bist du jetzt einfach? Ja.
01:22:40:11 – 01:22:45:01
Sprecher 2
Denn ihr habt die Diskussion verpasst, die wir jetzt hatten. Johannes, du musst mir jetzt sagen, was ein Girls Night Film ist.
01:22:45:04 – 01:23:25:23
Sprecher 1
Äh, was ist? Ein Girls Night Film. Ach du Scheiße, Jetzt muss ich das definieren. Also, nur kurz zur Aufklärung. Ich soll. Ich hatte den Eindruck, dass wir dringend einen Girls Night Themenabend machen sollten. Und jeder muss ein Good Night Film vorschlagen. Und ich habe eine Liste gemacht von den Dingen, die mir sinnvoll erscheinen. Für einen Girls Night Abend, also unter Girls Night Abend, stelle ich mir natürlich vor, dass so vier, fünf Freundinnen sich treffen mit was ich nicht als so ins Bett kuscheln und sagen die eine hat zum am besten noch Liebeskummer oder so und deswegen treffen sie sich überhaupt.
01:23:25:23 – 01:23:28:14
Sprecher 1
Und das ist ganz blöde Stereotyp gerade und ich glaube.
01:23:28:14 – 01:23:35:09
Sprecher 2
Das ist noch nie so männlich wie in diesem Moment.
01:23:37:11 – 01:23:56:06
Sprecher 1
Ja, ich weiß es so, ich habe gedacht, vielleicht wäre das jetzt gut und wir als männliche Dudes in Mitte Ende 30 sollten unbedingt dieses Thema auch noch kapern, damit das auch uns gehört. Ich weiß nicht, keine Ahnung. Wir sollten Girls Night Filme gucken oder nicht?
01:23:56:19 – 01:23:58:09
Sprecher 2
Du hast schon ein geiles Film ausgesucht.
01:23:58:11 – 01:24:08:13
Sprecher 1
Ja, ich würde Pitch Perfect nehmen. Ihr dürft mir gerne widersprechen, wenn ich das Gefühl habe, dass das kein Girls Night Film ist. Aber ich habe ihn als als Film erlebt.
01:24:08:13 – 01:24:34:06
Sprecher 2
Insofern Ja, ich kämpfe noch ein bisschen. Du kannst ja immer noch mit meiner, weil ich habe ich habe zwei Wünsche. Ich will für die Eröffnung beider Episoden, wenn ich will nicht, wenn wir das durchziehen will ich will ich Girls Night Songs haben von dir auf der Ukulele, und zwar das erste ist am Girls Tour erfunden. Okay. Und das zweite ist Ich möchte, dass die Episoden mit diesen Liedern anfangen.
01:24:34:06 – 01:24:39:23
Sprecher 2
Du darfst selbst entscheiden, welche Episoden mit welchem Lied. Aber du musst die vorher mit Ukulele einstudieren.
01:24:41:06 – 01:25:01:00
Sprecher 1
Okay Ich gebe dir mal ein paar Filme als Vorschlag. Du kannst auf einen rauf springen. Wie wäre es mit blond? Das ist und das ist ein ganz netter Film. Ja, dann machen wir weiter. The Devil. Was? Prada. Das so ein. Ja. Was sind wir? Ich würde die Power Have Girls mit reinnehmen. Einfach weil. Das ist eine.
01:25:01:00 – 01:25:01:16
Sprecher 2
Serie.
01:25:01:23 – 01:25:11:19
Sprecher 1
Ich fand sie total süß als als als Kind und weiß nicht, wie feministisch wertvoll diese diese Serie ist. Und ich glaube nicht so sehr.
01:25:11:19 – 01:25:17:02
Sprecher 2
Das wurde ziemlich, ziemlich zerrissen von Feministinnen, soweit ich mich erinnere. Ja, mach mal weiter.
01:25:17:17 – 01:25:22:15
Sprecher 1
Love Ashley eine typische Rom Comedy. Ja, sehr in diesem.
01:25:22:15 – 01:25:23:23
Sprecher 2
Nicht schon wieder Richard Curtis.
01:25:23:24 – 01:25:40:05
Sprecher 1
Ja, du hast recht. Es sollten wir lassen. Little Woman, die, die Empowerment. Wahrscheinlich. Ich hab den Film allerdings nicht gesehen. Ich weiß das, was ich so vom Hörensagen habe. Dann hätten wir Schlaflos in Seattle. Lady.
01:25:40:05 – 01:25:41:06
Sprecher 2
Sagen wir bei den Klassikern.
01:25:41:14 – 01:25:48:05
Sprecher 1
Ja, ja, genau. Lady Bird wurde mir noch anempfohlen. Ich weiß aber nicht, was der zu bieten hat.
01:25:49:03 – 01:25:50:04
Sprecher 2
Lady Bird ist. Großartig.
01:25:50:12 – 01:25:55:00
Sprecher 1
Okay, Romeo und Julia wäre noch als Möglichkeit auch.
01:25:55:01 – 01:25:56:07
Sprecher 2
Schon wieder Shakespeare.
01:25:56:18 – 01:26:09:06
Sprecher 1
Ja. xD Moulin Rouge. Wie wäre es mit Romeo? Ein Musical. Viel Romantik. Und sehr viel. Sehr viel. Das. Das. Das, was am ehesten die Stereotype, die ich gerade in Worte unterstützt.
01:26:09:13 – 01:26:12:20
Sprecher 2
Hätte Shakespear im 20. Jahrhundert gelebt hätte er wahrscheinlich geschrieben.
01:26:13:04 – 01:26:40:10
Sprecher 1
Weiter. Ja, ja, ja, das sind vielleicht Twilight. Ja, okay, okay. Sieht bestimmt jetzt schon ganz, ganz, ganz vielen weiblichen Zuhörerinnen einen auf den Deckel und ganz viel böse Post. Schreibt mir ruhig. Kein Problem, ich kann damit klarkommen und es tut mir so leid, was ich hier mache. Und ich hatte auf der Liste Pitch Pitch perfect, was ich nehmen würde, weil weil ich den wirklich gut fand.
01:26:41:06 – 01:26:47:17
Sprecher 1
Ikea, das gerade nicht wieder auf der Liste gelandet ist. Ich kenne nicht. Und wenn Harry Metcalf.
01:26:47:22 – 01:26:58:04
Sprecher 2
Okay, also Little Woman fände ich ganz spannend, weil das von Greta Gerwig ist. Aber mir ist gerade noch eine andere Idee gekommen und ich brauche ganz kurz, um den zu finden.
01:26:58:04 – 01:27:11:18
Sprecher 1
Derweil könnt ihr vielleicht eure bösen Mails schreiben und so und vielleicht einfach dazuschreiben, was euch denn einfallen würde. Als Girls Night Filme. Ah ja, die Stimme aus dem Off sagt Twilight.
01:27:13:07 – 01:27:16:16
Sprecher 2
Ich habe Dirty Dancing reingebracht. Das ist mit wenig Begeisterung aufgenommen worden.
01:27:16:20 – 01:27:21:10
Sprecher 1
Ja, oh Gott, es so zu sagen nur durch staatliche Gewalt.
01:27:21:12 – 01:27:33:12
Sprecher 2
Nein, ich glaube. Ich glaube, ich will was nehmen. Was? So ein bisschen mehr, ein bisschen mehr Empowerment ist. Ja, und zwar a Da es. Ja, genau diese Regisseurin habe ich gesucht. Sally Potter.
01:27:33:18 – 01:27:59:16
Sprecher 1
Weißt du, warum ich gegen Dirty Dancing bin? Weil. Weil das schon gemein genug ist, dass das ist, dass man so ein Klischee aufmacht von Girls Night. Und dann auch noch den Klischee Film, der, der wahrscheinlich ganz viele Leute die Faust gen Himmel recken lässt und sagen Nein, um Gottes willen, so sind, so, es läuft das nie ab. Deswegen will ich da nicht auch noch rauf, ja, rauf hüpfen.
01:28:00:00 – 01:28:30:21
Sprecher 2
Ich will hier versuchen ein Gegenentwurf. Wir versuchen es. Und zwar hat Sally Potter im Jahr 2012 einen Film gedreht, der wirklich gut war. Der heißt Jünger and Rosa. Aha. Und handelt von zwei Teenagern in den 60er Jahren, die im politischen Protest unterwegs sind und dann sich aber entfremden. Ich glaube, wegen, weil einer eine Affäre mit dem Vater von der anderen anfängt.
01:28:31:15 – 01:28:45:06
Sprecher 2
Es ist auf jeden Fall ist es also ja, ich glaube, ich glaube das, dass es ein guter Gegenentwurf zum, zum, zum Klischee von Dirty Dancing wenn Harry McNally. Und so weiter. Ich nehme an, Rose aus dem Jahr 2012 von Sally Potter.
01:28:45:10 – 01:28:50:00
Sprecher 1
Okay. Und das ist aber auch ein Film, den man als Girls nicht so muss sich verteidigen als Girls Night.
01:28:50:05 – 01:28:55:23
Sprecher 2
Ich muss ihn als Girls Night Film verteidigen. Ich werde es versuchen. Ich weiß es nicht mehr so genau. Ich. Ich glaube schon.
01:28:56:06 – 01:28:56:16
Sprecher 1
Okay.
01:28:56:20 – 01:28:57:15
Sprecher 2
Ich glaube, das Lottchen.
01:28:58:01 – 01:29:03:15
Sprecher 1
Sonst kriegst du Strafarbeiten.
01:29:03:15 – 01:29:08:08
Sprecher 2
Wenn. Wenn du sagst, dass er nicht hinhaut, dann werde ich für die darauffolgende Episode Dirty Dancing in.
01:29:08:23 – 01:29:10:22
Sprecher 1
Aller Frühe Strafarbeiten machen.
01:29:10:22 – 01:29:23:04
Sprecher 2
Das ist dann aber in der Episode. Muss ich dann Dirty Dancing verheiraten. Warum man den nicht ironisch gucken, warum man den auch ohne Ironie gucken kann? Als großartigen Empowerment.
01:29:23:04 – 01:29:27:12
Sprecher 1
Das wirst du wiederum verlieren. Und dann muss wieder irgendwas finden, was irgendwelche Scheiße ist.
01:29:27:12 – 01:29:33:07
Sprecher 2
Aber wenn ja, aber Schlaflos in Seattle, also antifeministisch. Da geht es, glaube ich.
01:29:33:19 – 01:29:37:11
Sprecher 1
Ja. Okay. Okay, gut. Wir nehmen deine.
01:29:37:16 – 01:29:52:16
Sprecher 2
Vorschläge. Vorschlag Nächste Woche gibt es Pilotprojekt. Die Woche darauf gibt es Zensuren. Rosa und Johannes singt für euch Girls. Nun, und das habe ich gesagt, ist okay. Bis dann.
01:29:52:23 – 01:30:05:21
Sprecher 1
Bis dann. Ist aus und verzeiht uns diese Idee. Meine Güte, Was hat mich geritten?