Episode 143: Taxi Driver – Facetten eines New Hollywood Klassikers
Wir begrüßen Johannes zurück von einer großen New York Reise. Und so nehmen 50% des Podcast-Personals die aktuelle Episode mit einem massiven Jetlag auf. Und das ausgerechnet mit Martin Scorseses New Hollywood Klassiker Taxi Driver aus dem Jahr 1976.
Wir versuchen zu ergründen, wie der von Robert De Niro verkörperte Travis Bickle zu einer Ikone der toxischen Männlichkeit werden konnte, wir sprechen über die Ambivalenz des Protagonisten, über den vom Film angeteaserten aber nicht zum Ende deklinierten Rassismus und natürlich auch über die Atmosphäre dieses Thrillerdramas, irgendwo zwischen misanthropischem Großstadtalptraum, radikalem Subjektivismus, Gesellschaftsporträt und pessimistischer Selbstermächtigungsparabel.
Passend zur berühmtesten Szene von Taxi Driver reden wir in unseren Bestenlisten über die großartigsten Spiegelszenen der Filmgeschichte und versuchen dabei, das Horrorgenre – so weit es geht – zu umschiffen.
Transkript
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: Podcast: Der mussmansehen Podcast - Filmbesprechungen Episode: Episode 143: Taxi Driver – Facetten eines New Hollywood Klassikers Publishing Date: 2023-09-27T13:49:36+02:00 Podcast URL: https://podcast.mussmansehen.de Episode URL: https://podcast.mussmansehen.de/2023/09/27/episode-143-taxi-driver-facetten-eines-new-hollywood-klassikers/ Ja absolut. Sagt nicht absolut. Moment, wie kommst du darauf? Was? Was ist das, Deplor? Das musst du aber erklären. Travis plant kein politisches Attentat. ... ... ... ... ... ... ... ... ... Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Episode vom Muss man sehen Podcast. Hallo. ... Herzlich willkommen zurück, Johannes, von einer sehr langen New York-Reise. Wir waren 14 Tage weg und die sechs Stunden Zeitunterschied haben mich im Jet-Lack gekillt. Und das, obwohl ich schon seit Montag wieder zurück bin und wir am Donnerstag jetzt aufnehmen. Drei Tage, was hast du gesagt? Es gibt diese Formel für den Jet-Lack. Ja, je Stunde, die du wegfliegst, also von deiner eigenen Time-Sound, brauchst du einen Tag, um dich einzustellen. Ja, und New York war sechs Stunden. Ich brauch noch ... oh Gott, ich kann schon nicht mehr rechnen. Am Samstag sollte ich wieder fit sein. Samstag oder Sonntag, mal schauen. Wir haben für diese Woche auch eine virtuelle New York-Reise gemacht. Wir haben uns nämlich Taxi-Triver vorgeknüpft. Genau genommen habe ich Taxi-Triver in den Raum geworfen und gesagt, Johannes, wir hatten schon so lange kein New Hollywood-Film mehr, einer meiner liebsten Filme Ehren. Lass uns mal den großen New Hollywood-Klassiker machen, was ist an diesem Film? Taxi-Triver. Ist das so? Okay. Aus dem Jahr 1976 eigentlich so die Spätszeit des New Hollywoods. Ich hab auch was mitgebracht, Plur. Oh, ich bin sehr gespannt. Aus New York was ganz, ganz Kleines, weil du die Episode vorgeschlagen hast. Ich krieg von Johannes einen New York. Ich hab einen drauf, dass da hinten noch ein Zettel drauf ist. Da steht noch der Preis drauf. 20 Dollar. Ein New York-Taxi-Pin in Gold hat Neha Johannes mitgefragt. Total passend zu dem Film. Ja, Travis Bigel, wer möchte nicht Travis Bigel sein? Ja, ich glaube, ich hätte mich willkommen in der Welt des Travis Bigel. Du wirst ab jetzt hoffentlich dich besser unter Kontrolle haben als er. Ein ähnliches Schicksal wie Tyler Durden. Viel zu viele Menschen wollten nach Fight Club Tyler Durden sein. Ich glaub, nach Taxi-Triver wollten auch sehr viele Menschen Travis Bigel sein und in beiden Fällen haben die Regisseure an den wir hier getreten haben. Es gibt ja auch durchaus ein ein großes berühmtes Beispiel eines Typen, der das unbedingt sein wollte. Der Jodie Foster ganz doll gestalkt hat und ihr Brief geschrieben hat und schon in den Briefen geschrieben hat, ich werde versuchen, Ronald Reagan zu ermorden. Und hat es dann auch wirklich versucht, um sie zu beeindrucken. Jodie Foster zu beeindrucken. Meine Güte, fuck. Wie tief kann man so ein Film hineinrutschen? Das ist wirklich traurig, weil der Film ja tatsächlich angelegt ist als Kritik an diesen Männlichkeitsbildern und an diesem Gefühl von Macherstatus. Damit allerdings, wie ich finde, wie Fight Club unglaublich ambivalent umgeht und auf eine sehr spannende Weise ambivalent. Er gehört zu den Filmen, bei denen ich bis zum heutigen Tag ganz oft nicht so genau weiß, wie ich da drinstehe, gerade was so Schlüsselzehen betrifft. Ich würde diese Episode gerne nutzen, um eine meiner Interpretationen vorzulegen, weil ich habe noch mal sehr explizit das gegoogelt, was ich denke, wie man den Film lesen kann. Ich habe niemanden gefunden, der diese Lesart auch nur ansatzweise anbieten würde. Ich muss dazusagen, inklusive dem Drehbuchautoren Paul Schrader und dem Regisseur Martin Scorsese, die auch ziemlich eindeutig sind, wenn sie über den Film reden, die eine Sache betrifft, wo ich dem kompletten Film wissenschaftlichen kann und heute widersprechen werde. Jetzt bin ich sehr gespannt, Flo. Voll clickbait, auch wenn die Leute schon geklickt haben und wahrscheinlich schon eine Pre-Roll und eine Mitroll gehört haben und wir die Werbeeinnahmen schon haben. Bleibt noch ein bisschen dran, wir brauchen noch mehr Werbeeinnahmen. Die Episode geht ganz lange. Diese Folge wird präsentiert von New York Toxy Pins. Von SISOUSA Inc., wo das hat ja sogar eine Seriennummer. Das ist wirklich ein Unikat, Itempin 39. Vielleicht auch nicht. Aber lass uns doch einfach mal soft starten. Johannes, was waren denn deine ersten Eindrücke oder deine allgemeinen Eindrücke von diesem Film? Ich habe ihn auch mit jetlag gesehen, diesen Film. Und damit macht der Film so ein bisschen das, was Dead Man, dem wir auch in letzter Episode besprochen haben, wo man so ein bisschen am Weg, der man fast schon innerlich ist. Obwohl ich durchaus wach war im Verhältnis zu dem, was ich dachte, wie ich sein würde, wenn ich den Film gucke. Der jetlag hat mich die ganze Zeit so inner- und out-of-conscious gebracht. Ich habe geschlafen, mal ne Stunde, ne wieder nicht, und dann wach gelegen und dann wieder geschlafen. Und den Film durch, Gott sei Dank, wach gewesen. Aber auf eine Art und Weise, wo ich dachte, okay, ist das der Film oder bin ich das? Es ist ja auch ähnlich wie bei Dead Man, dass er mit so viel Repetition arbeitet. Wir haben unglaublich viele Zähne, die so leicht gespiegelt, wie er durch New York fährt. Und dann haben wir diese Straßenimpressionen und diese Farben. Und es arbeitet mit dieser Redundanz. Das ist halt immer wieder derselbe Tag. Es sind immer wieder dieselbe Nacht und nichts passiert. Ja, und auch irgendwie diese Einsamkeit so sehr sich reinbegibt und so tief drinsteckt in diesem schwammigen Leben, in diesem schwammigen Tag, wo man nicht mehr weiß, das gibt ja eine Szene, wo die Brausetablette da drin verschwindet. Und man nicht genau weiß, wie viel Zeit vergeht jetzt. Er bleibt ein bisschen zu lang auf diesem Bild drauf. Und man weiß nicht, vergehen da jetzt noch 14 Tage oder drei Monate und der nächste Schnitt kommt. Was ist da? Und so fühlte ich mich auch beim Gucken so ein bisschen. Ja, ich finde tatsächlich, auch ohne Chat-Lite kann man sich bei dem Film irgendwie so fühlen. Es ist ein Film, der extrem in dieser Verlorenheit ist und der halt auch sehr radikal subjektiv ist, die meiste Zeit über. Ja. Wir haben tatsächliche POV-Shots von unserem Protagonisten, von Travis Bigel. Aber wir haben auch die ganze Zeit so das Gefühl, wir befinden uns irgendwie so in seiner Wahrnehmung. Und seine Wahrnehmung ist halt so sehr getragen von diesem Einsamkeit, hast du schon gesagt, aber auch von dieser Erschöpfung, von dieser Müdigkeit von allem vom Leben. Ja, und dem Gefühl, immer unverstanden zu sein und dem Gefühl, dass dieser ganze Dreck auf der Straße sich nicht nur auf den tatsächlichen Dreck auf der Straße bezieht, sondern auch hier radikale Misantropie. Paul Schrader hat diesen Film geschrieben, als er ungefähr nicht mal 30 war. Und tatsächlich auch als persönliche Film, er hat gesagt, ich hab den geschrieben zu einer Zeit, als ich mich selbst wie Travis Bigel gefühlt habe, als ich in New York war und gemerkt habe, ich bin hier gerade unterwegs in dieser Großstadt und hab seit zwei Wochen mit keinem geredet. Und hat sich wahrscheinlich auch ähnlich verloren gefühlt. Und hat dann dieses Skript geschrieben, das ist ein relativ junger Mann, das ist sein drittes Drehbuch, das verfimpt wurde, nach Yakuza and Obsession, die allerdings schon relativ groß waren. Und er ist durch Brian de Palma, der auch zu den großen Regisseuren des New Hollywoods zählt, ist er mit Martin Scorsese in Kontakt gekommen. Es gab eine Zeitlang-Überlegung, wer soll das Ding überhaupt drehen, wer soll das verfilmen. Brian de Palma war ja auch im Gespräch. Und Martin Scorsese hat, als das Drehbuch am Anfang die Runde gemacht hat, der wollte das machen. Und er hat gesagt, ich hasse es, wenn KünstlerInnen so ein bisschen esoterisch werden hat, ich hab das Drehbuch gelesen, als wäre es von mir. Und als wäre das bei meinem Kopf gewesen. Und als das die Runde machte, war der noch überhaupt kein Name. Als es dann aber zur Verfilmung ging, 1976, da war ja schon ein größerer Name, weil er mit Texten kesseln, das war 1973, auch mit Robert De Niro und Harvey Keitel seinen großen Durchbruch hatte. Und Robert De Niro, der ja auch schon in Oscar gewonnen hatte. Er hat sich auf diese Rolle intensiv vorbereitet, in dem er Taxi gefahren ist. Es gibt diese sehr witzige Geschichte von einem Schauspieler, der zu ihm ins Taxi steigt und sagt, Moment, hast du nicht letztes Jahr in Oscar gewonnen? Shit, es ist so schlecht, so schlimm um dich gerade. Es ist so schwer, als Schauspieler Jobs zu bekommen. Und Robert De Niro, nee, ich bereite mich auf eine Rolle vor. Und der Schauspieler, ja, ja, Robert, ich kenne das, ich war auch da, Binder Dandett, natürlich Rollenvorbereitung. Sehr geil, also Supergeschichte, die ich sofort kaufe. Ja. Wollen wir wenigstens einmal ganz kurz zusammenfassen, was in dem Film passiert für alle Leute, die den Film lange nicht gesehen haben oder noch gar nicht gesehen haben und überlegen, ob sie ihn gucken wollen? Der Film lässt sich auch mit Spoilern gut gucken danach noch. Glaube ich auch. Im Zentrum des Films steht Travis Bigel 26, hat Probleme zu schlafen, offensichtlich irgendein Kriegstrauma, mit sich trägt das Vietnam-Veteran und lebt in New York. Weil er Probleme hat zu schlafen und die Nächte im Porno-Kino auch nix bringen, bewirbt er sich als Taxifahrer und fährt dann nachts durch die Straßen und sagt selbst, er macht alles, er nimmt jeden mit, er fährt durch jedes Viertel, es ist ihm vollkommen egal, er macht keine Unterschiede. Er wird gewarnt, er benutzt sehr viele Races, lösst dann für diese Unterschiede. Der Rassismus von ihm ist sowieso eine große Rolle, werden wir auf jeden Fall noch drauf zu sprechen kommen. Er findet keine wirkliche Anknüpfung in die Gesellschaft. Und das Einzige, was ihm so ein Stück Hoffnung gibt, ist, als er eine Wahlkampfhelferin, nämlich Betsy kennenlernt, die für einen Präsidentschaftskandidaten Wahlkampf macht. Er spricht sie an und schafft es auch tatsächlich zu einem Date. Aber es ist halt so losgelöst von der ganzen Gesellschaft, dass auch das diese kurze, sich anbahrende Beziehung mit ihr, die wirklich Kurzhoffnung versprechen könnte, in die Hose geht. Einfach, weil er sozial untragbar ist. Es scheitert am letzten Endes daran, dass er mit ihr ins Pornokino geht, weil er denkt, das wäre ein toller Ort für ein zweites Date. Du bist schon viel zu detailliert. Ja. Und nachdem das Schiff gegangen ist, findet so ein Nackpunkt statt, suddenly something changes. Und zwar begegnet er einer minderjährigen prostituierten Iris, gespielt von der zwölfjährigen Jodie Foster. Versucht sie eigentlich aus diesem Milieu rauszureden. Und sie will aber auch nicht so richtig. Und dann gibt es so zwei Fixpunkte. Zum einen der Senator Palantyne, für den die für den Betsy arbeitet. Und zum anderen der Zuhälter Sport von dieser Iris. Wir wissen eigentlich, die ganze Zeit nur, dass Travis sagt, es muss irgendwas passieren, es muss irgendwas gestehen. Anscheinend versucht er dann zuerst, den Palantyne zu töten. Mit einem politischen Attentat, was nicht gelingt, weil er viel zu früh von Securities aufgehalten wird. Und er beschließt dann, na ja, die niedrighängigen Äpfel zu schnappen, indem er in dem Modell, in dem Iris arbeitet, aufräumt. Na ja, wie die Ironie dieser Geschichte so will, wird er dadurch allerdings nicht zum Armour-Kläufer, sondern zum großen Helden, der von der Presse gefeiert wird, und der noch einen großen Dankesbrief von Iris Eltern erhält. Und der sogar wieder leicht anknüpfen kann mit Betsy, die sich am Schluss noch mal in sein Taxi setzt. Und wir haben fast so einen Moment der Hoffnung, wäre da nicht diese letzte Reflexion im Spiegel, die ihm vor sich selbst erschrecken lässt. Und wissen nicht, wie wird er weiter mit seinem Leben fortfahren. Wenn man diesen kleinen Moment am Ende verpasst, dann hat man vielleicht Hoffnung. Und wenn man ihn nicht so interpretiert, wie ich ihn interpretiere, aber eigentlich auch, Martin Scorsese hat es dann gesagt, es ist eigentlich klar durch dieses kleine Ticken am Ende, was dann noch kommt, dieser kleine Knackpunkt, der da plötzlich einsetzt, dass das eigentlich eine tikkende Zeitbombe ist, dass da in der Gegend rumfährt. Also ich hab nie das Gefühl, dass der Film uns verkaufen will, dass er ein Held ist vom Publikum oder vom Film selbst verkannter Held, sondern da sind Scorsese und Schrader schon ziemlich eindeutig, wie sie diese Person bewerten und wie sie auch zeigen, dass diese Person unheimlich ist und dass man vor dieser Person Angst haben muss, weil es eine tikkende Zeitbombe ist. Scorsese selbst hat gesagt, Taxi Driver ist mein feministischer Film. Und gleich ranzschließen, ein feministischer Film muss nicht über Frauen sein, weil Frauen spielen in diesem Film und er fängt dann an, darüber zu reden, wie der Blick auf Männlichkeit, den dieser Film wirft, ein feministischer Blick ist, und zwar die mittlerweile klassische, toxische Männlichkeit, dass Travis einen kompletten Gottkomplex hat, glaubt, dass er der Einzige ist, der diese Welt retten kann. Und dass er der Iris retten kann. Dass er seinen Blick auf Frauen komplett gestört ist. Er sieht sie als total Heilige oder als Hure. Also es gibt nichts dazwischen, er verehrt Betsy und nachdem sie dann ihm abweist, hast er sie abgrundtief oder zumindest sagt er, du bist in der Hölle. Er sieht sich eigentlich als Zentrum dieser Welt und schafft es auch nicht, aus diesem Blick rauszukommen, obwohl er es hin und wieder versucht. Und wird darin ja auch ein bisschen bestärkt von den Männlichkeitsbildern, mit denen er konfrontiert ist. Weil wir treffen in diesem Film auf andere Männer, die sich genauso verhalten. Das finde ich interessant. Da müssen wir genauer reingehen. Die Weltbildstützen und die Figuren, die vielleicht was hätten dagegen tun können oder nicht tun können. Und wie seine Psychologie dahinter ist. Das fand ich nämlich am interessantesten an der Geschichte. Am krassesten eigentlich zwischendurch, wenn es wirklich nur um diese Psychologie geht, nicht um den Mord oder sonst irgendwas, also Blut ist immer ... Aber das hat er ja entschafft, Gott sei Dank. Am krassesten psychologisch fand ich den Moment, wo er eigentlich es versucht mit Wizard, mit diesem Taxifahrerkollegen, und einfach nicht auf den grünen Zweig kommt. Es ist so traurig, diese Szene, oder? Es ist der Wahnsinn. Er kündigt da eigentlich schon seinen Armoklauf an. Er sagt zu ihm, ich hab komische Gedanken, ich hab verrückte Gedanken, also ich weiß nicht, ob er sagt, dass er jemandem was antun will, aber es geht schon eindeutig in diese Richtung. Es geht in diese Richtung, es wird ganz klar ... Also für den Zuschauer in dem Moment ist klar, wo der Film hingeht, in einen Gewaltausbruch, aber das ist Wizard nicht unbedingt klar, könnte ihm, weiß ich nicht genau, aber er macht sich auch nicht unbedingt die Mühe, ihm wirklich zuzuhören und wirklich was zu finden. Und er sagt das auch, was ich auch voll verstehen kann am Ende des Gespräches, hey, ich bin kein Dr. irgendwas. Ich hab keine Ahnung, ich bin einfach ein Taxidriver. Ich hab keine Ahnung, was willst du hören von mir? Ich kann dir nicht helfen. Er schlägt ihm trotzdem so ein bisschen Lösungen vor, dem Drogen lass dich flachlegen, gab ihm Frauen auf. Und Wizard ist ja auch der Typ, der ganz am Anfang diese Geschichte erzählt von der Frau auf dem Rücksitz, die scharfe auf ihn ist und sich dann irgendwie ... und mit der er dann Sex hat. Und er verkörpert ja eigentlich so dieses Männlichkeitsbild einfach von dem Typen, der eigentlich voll durch ist. Ja. Aber er das Leben genießen kann und sich holt, was er will. Und Travis schaut ja auch irgendwie zu ihm auf. Also Wizard ist so der einzige Anknüpfungspunkt in der Taxifahrer-Riege, mit der er ein paar Mal zusammensitzt. Und immer so, als Außenseiter irgendwie so halb am Rand sitzt. Ich hab das Gefühl, dass diese ganzen anderen Taxifahrer und dass er da irgendwie sitzt immer mal, ja, nur dazu da ist, dass diese Szene passieren kann. Dass er wirklich nur dazu da ist, zu Wizard gehen zu können und sagen zu können, ich hab da Probleme, kannst du mir helfen und Wizard sagen kann? Du, ich hab auch keine Ahnung. Ich glaub, es passiert schon noch ein bisschen mehr in diesen Zähnen, in diesen Zähnen am stärksten ausgeprägt. Wir haben den schwarzen Taxifahrer, der bei uns sitzt, der ihn auch immer Killer nennt. Und zwar, bevor er überhaupt irgendwas gemacht hat am Schlussländer, den noch mal Killer, da macht's ja total Sinn, weil er da der Held ist, der den Zuhälter erschossen hat. Aber er nennt ihn Killer und zwischen den ist immer so eine gewisse Aggressive-Spannung. Und dann haben wir diese Zähnen, in denen er in dem Café sitzt mit den anderen Taxifahrern und so über die Theke guckt. Wir haben die schwarzen Zuhälter sitzen von ihm, also wirklich diese Angst vor dem schwarzen Mann. Die Scorsese und Schrader, da ja wirklich auch so sehr zeitnah aufgreifen, weil wir befinden uns mit der 70er-Jahre. Und die Bürgerrechtsbewegung ist gerade vorbei. Und es gibt irgendwie diesen neuen Schub, so Black Panther. Und jetzt kämpfen wir ein bisschen mehr. Jetzt gibt's nicht mehr nur passiven Widerstand. Martin Loverking hat seine Chance gehabt. Jetzt ist es halt eher Malcolm X. Und daraus resultiert natürlich auch eine Angst der Weißen oder etwas vehementer ihre Rechte einfordern. Der Film war im Original-Screenplay als wirklich White Power-Rache-Fantasie von Travis Bigel angelegt. Travis Bigel zieht nämlich los und tötet schwarze Leute. Die Zuhälter, die sich in diesem Milieu bewegen und die Kunden, die er umbringt. Das waren alles schwarze in dem Skript. Dass der Zuhälter, dass der Pimp kein Schwarzer mehr ist, ist aber auch ein bisschen Havocatel zu Schulden, der diese Rolle unbedingt haben wollte. Ja, aber auch Scorsese, der zu Schrader gesagt hat, lass uns das mal lieber nicht machen. Da bin ich aber ein bisschen unsicher, muss ich sagen, weil das kommt schon irgendwie verdeckt sich zusammen. Das ist Havocatel gesagt, ich möchte diese Rolle haben. Schrader selbst hat ja gesagt, er ist dankbar, dass Scorsese das gesagt hat. Und die Produktion auch gesagt, lieber nicht. Ich glaube auch, dass es Sinn macht. Man hätte das so erzählen können. Der Rassismus wäre dann so sehr das zentrale Thema gewesen. Volle Kanne. Und er hätte am Ende auch noch als Sieger rausgehen müssen aus einer Sache, die voll rassistisch auch noch unterlegt ist, was zu der Zeit, glaub ich, also da, oh Gott. Was da los gewesen wäre, weißt du? Aber ich glaub, da hätte ich genug Vertrauen in Schrader und Scorsese gehabt, dass sie das so erzählt hätten. Dass zumindest der Großteil der Black Community auch versteht, was dieser Film aussagt und worüber dieser Film erzählt. Das ist natürlich schwierig, es ist ein Balance. Klar, du hast auch dieses Stereotype, wenn du einen schwarzen Zuhälter hast und einen zweiten schwarzen Zuhälter. Und die dann noch die jungen, weißen Frauen gefangen halten. Natürlich kriegst du dann auch so Stereotype rein, die Rassismus verstärken. Ja, und man muss dazu sagen, dass dieser Film ja nun, auch wie du eingangs gesagt hast, genug Leute gefunden hat, die dahin gucken und sagen, wow, wie geil, ich möchte auch so sein. Ich hab irgendwie von diesen Männlichkeitsbildern doch angesprochen und find's irgendwie cool. Da ist die Gefahr dann groß, dass du ein großes Publikum findest, dass das falsch versteht. Ja, absolut. Ist natürlich nicht deine Schuld als Filmemacher. Nein. Das ist klar, aber das Risiko ist einfach da und das will man vielleicht nicht unbedingt eingehen. Je mehr doppelte Böden, je mehr Subtilitäten, je mehr Besteht das Risiko, dass dein Film ist, verstanden wird. Wir haben auch gesprochen und genau über dieses Thema gesprochen. Der wird davon auch ein Lied singen können. Es ist ja auch einer der ersten Filme, die dazu geführt haben, dass diese große Diskussion aufgekommen ist, gerade durch diesen Attentäter, der wirklich versucht hat, vergenommen zu bringen, inwiefern Filme in der Lage sind, Zuschauer dazu zu verleiten, Dinge zu tun. Und schlecht Gewalt, Fantasien in den Filmen, vielleicht schlecht für jugendliche Zuschauer sind usw. Travis Bigel ist halt auch wirklich zu einer Stilikwohnung geworden. Jeder kennt diese Szene vom Spiegel. Are you talking to me? Es gibt diese Poster von Taxi Driver, wo Travis Bigel im Zentrum steht und cool grinst und sich die Waffe an den Kopf hält, diese Abschlusszene. Er wird auf diesen Plakaten wie ein Held stylisierten. Das hängen sich jugendliche Typen ins Zimmer. Weil sie den geil finden, Erokesenschnitt. Sieht auch lässig aus, hat's voll im Griff, hat aufgeräumt. Gefahr besteht immer. Ich bin natürlich dankbar, dass ... Aber Kai Tell zum einen gesagt hat, ich will den spielen. Und zum anderen, dass Gorsi sie darauf eingegangen ist, ist vielleicht auch ganz gut, wenn wir das ein bisschen entschärfen. Ja, und auch dadurch ein bisschen ambivalenter machen. Rassismus ist nicht nur ein Team, er spielt die ganze Zeit eine Rolle. Aber es ist eben nicht nur ein Film über einen Rassisten, der auf so einen Rassist-Armor-Klauf startet, sondern noch ein bisschen mehr. Es steckt deutlich mehr drin dadurch. Wenn die für ihn sehr wichtig ist, ist nur eine kurze Begegnung. Und zwar mit dem Regisseur selbst, mit Martin Scorsese, der einen verrückten Fahrgast spielt, der bei ihm ins Taxi einsteigt. Nachts und sagt, bleib sitzen, fahr nicht weiter, guck mal da im Fenster, das ist meine Frau. Und die trifft sich gerade mit einem Schwarzen. Er benutzt einen Racial-Slur dafür. Und ich hab eine 44er Magnum und ich werd die jetzt abballern. Und zwar nicht der Typ irrer von der Straße, sondern der Typ Geschäftsmann im Anzug. Das war richtig, richtig gruselig. Die Szene ist wirklich hart. Und es ist toll, dass Scorsese das selbst so gut spielt auch. Er hat gesagt, dass Robert De Niro Coach war in dem Moment und ihm versucht hat, das irgendwie hinzubiegen, dass er das hinkriegt. Er hat auch ein paar Anläufe gebraucht, war auch am Anfang irritiert, warum sich De Niro nicht umdreht und ihm mit dem irgendwie so in Interaktion tritt. Und er meinte, ich werd dieses Taxameter nicht loslassen, bis du mich wirklich dazu bringst, dieses Taxameter loszulassen. Und das ist ein tolles Ding, weil als Regisseur du selten in diese Lage gerätst, auch mal in diese Schuhe zu treten, das Schauspieler. De Niro spielt da auch ein bisschen selbst Scorsese. Er macht auch den König so ein bisschen. Weil durch diese Art, wie er nicht reagiert, also durch dieses Stachel nach vorne guckt, hin und wieder so ein vorsichtiger Blick in den Rückspiegel. Das gibt dieser Figur noch mal eine ganz eigene Stärke. Das ist ja auch ein bisschen lächerlich, was er da macht. Der fühlt sich eigentlich total schwach und hilflos und dreht jetzt komplett am Rad. Und gleichzeitig ist es krass beängstigend. Es ist auch so ein Balanceakt, die ganze Zeit sich in der Komik dieser Situation. Und gleichzeitig, ey, das ist ein aggressiver Mann und genau solche aggressive Männer gibt es. Es gibt Femizide ständig, genau wegen solcher Geschichten. Und das ist echt, das ist nicht nur komisch, das ist nicht lustig. Ja, das ist krass, es ist wirklich sehr echt. Und ich finde, dass der Film sehr viele solche Situationen hat, dass es tatsächlich einfach, es gibt diese Menschen, es gibt diese Situationen, und es gibt diese Sätze, die gesagt werden, die auch dazu führen, dass Dinge passieren, die einfach furchtbar sind. Ich find die Szene natürlich sehr, sehr, sehr gut platziert, weil ich da durch den Gedankengang von Travis nachvollziehen kann. Ja. Was er erzählt auf der Aufstimme, ist ja gar nicht so konkret im Sinne von, ich fühle das, ich mache jetzt das, ich werde dort hingehen und das machen, weil ich hab folgenden Background. Das ist es ja gar nicht. Er ist die ganze Zeit voll vage in seinem Film. Dieser Film ist die ganze Zeit begleitet vom Offer-Celler Travis, der in sein Tagebuch schreibt, und es ist so vage, was er da formuliert. Ja, total, und deswegen weißt du auch nicht 100-prozentig, was in ihm eigentlich passiert und was eigentlich los ist. Aber du kriegst ein sehr, sehr gutes Gefühl einfach über den Film, wie es ihm passiert, wie er guckt, wie er auf bestimmte Dinge guckt, was für POVs wir von ihm haben auf bestimmte Dinge. Das finde ich einfach filmemarerisch, tatsächlich sehr, sehr gut. Das ist die große Stärke dieses Films. Bleiben wir kurz bei den männlichen Figuren, die wir da drin haben. Ich würde gerne die vierte Person, die wichtig ist für Travis, und dann kommen wir, glaube ich, vorsichtig zu einer meiner Interpretationen, die Hallen widerspricht, Pellentine. Ja. Wofür steht Pellentine? Für die Politik, die nichts macht? Nee, nee, nee, geschenkt. Wofür, welcher Partei gehört Pellentine an? Was sind seine konkreten politischen Ziele? Das weiß man nicht. Man weiß es nicht. Überhaupt nicht. Und er weiß es ja auch nicht, also darum geht es ja auch ein bisschen. Schroeder hat gesagt, er hat sich Pellentine als Demokraten vorgestellt, aber er könnte genauso gut Republikaner sein. Ja, voll. Und mit seinen Slogans, die so komplett allgemein sind, es ist eigentlich radikale Entpolitisierung der Politik. Die Rede, die er gehalten hat, fand ich wirklich echt auf dem Punkt geschrieben. Ja. Wo ich dachte, okay, cool, der schafft das wirklich nichts zu sagen, wie das jede Politiker am Westen macht. Und Betsy sagt es ja auch selbst, nicht die politischen Inhalte sind das, was rüberkommen soll, sondern die Person. Dann sagt Tom ja noch mal, dass sie Sexy mit aufnehmen soll. Sexy ist ganz wichtig. Weil Pellentine einfach nur sich als Person verkauft, als politische Person. Ja, klar. Du hast gesagt, er steht für die Politik, die nichts macht. Ich komme jetzt mit, ich komme jetzt mit. Ich möchte es als Fragezeichen formulieren. Ich weiß, der Film, ich weiß, Schroeder hat das nicht gedacht. Herr Meneutek, brauchen wir draußen vorlassen. Ich glaube, es gibt eine Interpretationsebene, die man hinlegen kann, in der Travis Pellentine gar nicht erschießen will. Ja, absolut. Sagt nicht absolut. Ach so, Moment, wie kommst du darauf los? Was ist das denn, Plur, jetzt musst du das aber erklären. Kein politisches Attentat. Ich möchte das mal so hinlegen. Ich hab nichts gefunden online in diese Richtung. Ich hab nur gefunden, Travis, das Attentat geht schief. Und Travis hasst Pellentine, weil Pellentine sich dann doch als Schaumschläger entpuppt und so weiter. Nein. Weil Pellentine der Konkurrent um Betsy ist, oh, er will Pellentine töten. Ich finde, es gibt mehrere Momente in diesem Film, wo man sagen kann, okay, vielleicht will er gar nicht Pellentine töten, vielleicht will er für Pellentine töten. Er will Pellentine kopfert von Pellentine. Das hat sich vielleicht noch gehalten. Vielleicht gibt es in ihm, obwohl das mit Betsy gebrochen ist, gibt es in ihm noch eine gewisse Begeisterung für dieses komplette Gelaber von Pellentine. Und dafür, dass Pellentine ihm die Hand geschüttelt hat, nicht gesagt hat, bist du bekloppt, als er im Taxi gesagt hat, ich möchte alle ausrotten. Er geht zu dieser Veranstaltung. Es ist dann tatsächlich auch so einfach vertreten in seinem Kopf. Aber eigentlich will er Pellentine zeigen, kurz zu sagen, um im Drehbuch steht, er greift in seine Jacke, um nach seiner Waffe zu greifen. Im Original-Drehbuch von Paul Schrader. Er hat zum einen so viel trainiert mit seinem schnellen Ziehen. Und die Morde, die er nachher macht, macht er alle mit diesen schnellen Aktionen, wo er sich vorbereitet hat. Und bei Pellentine greift er ganz langsam in seine Jackentasche, um die Marken umrauszuziehen. Really? Macht er das so, wenn er ihn umbringen will? Ich glaube, er will unbewusst, dass das nicht funktioniert. Auch gut, oh ja, ja. Die Gründe sind schwer zu heranzuholen. Es könnte sein, dass er, dass es ihm wichtiger ist, dass er den Pimp tötet, was er ja dann macht. Ja. Dass er irgendwie ahnt, dass er, wenn er Pellentine jetzt umbringt, dann hat er natürlich, dann bist du eingebuchtet, dann hat er kein weiteres Leben, er wird nicht weiterkommen im Leben. Er kann bestimmt ein Buch drüber schreiben können. Und dann sind die Zübziger nicht aufgrähnig, genau. Aber ich glaube, es war ihm dann doch wichtiger, er brauchte den Ausbruch, er brauchte das Töten. Das war ihm wichtig. Wer es am Ende ist, deswegen glaube ich auch, dass Pellentine nicht unbedingt das Ziel ist als Pellentine, sondern eher als Verkörperung dessen, was ihn kaputt macht. Aber am Ende war eben wichtig, dass das eben nicht klappt. Deswegen greift er auch an seine Tasche statt, dass die Schnellschussanlage in seinem Märmel zu benutzen. Schrader hat ja gesagt, dass Begel auf einem tatsächlichen Attentäter basiert, Affa Hermann Prima, der 1972 versucht hat, den Governor George Wallace zu töten, der aber auch davor schon überlegt hat, nixen zu töten. Also der Demokraten versucht hat zu töten und dann den Republikaner versucht hat zu töten und dann zum Demokraten umgeschwungen ist. Dieses Abitriere ist total wichtig dabei. Das ist eigentlich egal, wenn Travis umbringt. Er will einfach irgendwas machen. Das Abitriere haben wir ja auch in der Person Pellentine, weil wir wissen nicht, wofür Pellentine steht. Er könnte Republikaner sein, er könnte Demokrat sein. Er sagt halt, ich höre den Leuten zu. Er sitzt im Taxi von Travis und hört ihm zu und gibt ihm dann die Hand. Wir lernen nichts über seine politischen Standpunkte kennen. Es fällt mir unglaublich schwer, irgendwie ein Szenario zu sehen, in dem Travis Biggles, so wie er in Kennenlernen, Pellentine töten will, weil er hat keinen Kräu gegen Pellentine. Ich weiß, es gibt diese Interpretation, die immer wieder gesagt wird, naja, Pellentine ist halt der, bei dem Betsy ist, den Betsy cooler findet. Pellentine ist der Politiker, der halt nichts macht. Aber das wird alles nicht so wirklich angeboten. Na ja, was ich finde, was noch angeboten ist, wird, dass es nicht um die Person Pellentine geht, sondern darum, dass er das Umfeld von Betsy zerstören will. Ja, ich weiß. Ich finde nicht mal, dass er die Konkurrenz ist. Ja, sondern, dass er ihr wehtun will damit. Das ist halt auch die Art, wie er sich zum Beispiel, wie er sich an diesen Secret-Service-Typen ranschmeißt, an diesen Personenschützer. Fast eine Comedy. Ja, es ist ja wirklich Bewunderung, die er für den hat. Und dann merkt er, dass das doof ankommt, deswegen fängt er dann an zu lügen und falschen Namen zu sagen. Aber wenn er sich davor instellt und versucht, ins Gespräch zu kommen, indem er sagt, da hinten waren suspekte Leute, es wirkt nicht so, als ob er den Ausfragen wollen würde, um seinen Attentat besser planen zu können, sondern es wirkt wirklich so, als würde er einfach gerne dazugehören. Er wäre so gerne so ein Typ. Ich finde, das ist am evidentesten, wenn er sich neben ihn stellt. Nicht, als er mit ihm redet, sondern noch krasser wird das, weil er sich ohne Gefühl für so persönlichen Space viel zu nah an diesen Typen ranschlellt und ihn offensichtlich emittiert in der Haltung in allem, was er so finden kann an ihm. Stellt sich da so hin und grinst sich eins und versucht, wie so ein kleines Kind es ist. Ja, voll, auf jeden Fall. Diese Typen zu emittieren. Und da, finde ich, sieht man so sehr raus, dass er ihn eigentlich bewundert und dass er eigentlich diese Stärke, dieses Typen gerne hätte. Er schreibt ja auch diese Abschiedspostkarte an seine Eltern, wo er sagt, ich kann euch nichts Konkretes sagen, aber meine Arbeit für die Regierung ist mysteriös. Dann ist er dieser Typ. Er ist eine Freundin, sie heißt Betsy. Das heißt, Betsy ist in seiner Vorstellung immer noch seine Freundin. Klar. Und das widerspricht alles dem Gedanken, dass er jetzt Pellentine töten will. Stimmt, ja. Ich glaube, er präsentiert sich da so ein bisschen als ... Vielleicht ist er da, weil er das Gefühl hatte, er ist ein Soldat für Pellentine. Und Pellentine hat ihm nicht zugestimmt. In seiner Vorstellung hat Pellentine ihm zugestimmt, als er im Auto gesagt hat, man müsse mit der Stadt aufräumen, ich glaube schon, das erste Ziel. Das will er nicht machen, das ist auf einer sehr abstrakten Ebene. Aber eigentlich ist das, glaube ich, seine Motivation, da hinzugehen. Ja, ja, okay. Und ja, ich weiß, alle sagen, er will Pellentine töten. Schrader sagt, er will Pellentine töten. Scorsese sagt, er will Pellentine töten. Ich glaube, man kann es auch anders lesen. Offensichtlich glaubst du das auch. Ja, ich war eben auch nicht so überzeugt, dass er das wirklich will. Klar, die Situation ist die. Ich bin überzeugt davon, dass er das wirklich umbringen will. Ich habe ja die ganze Zeit, bis die Situation kam, gedacht, er will sie umbringen, er will Betsy umbringen. Das war so mein Gedanke, die ganze Zeit, bis dann irgendwie die Situation konkret wurde. Und ich dachte, ach so, okay, verstehe. Zwei männliche Figuren haben wir noch, die ganz spannend sind, eher Antagonisten zu Travis. Und zwar zum einen haben wir wirklich großartig Tom. Gespielt von Albert Brooks. Hm, der Comedian ist, ne? Ist Albert Brooks mit Mike Brooks verwandt? Ich habe keine Ahnung. Nein, ist er nicht. Aber Mel Brooks ist bei Carson in der Tonight Show. Und irgendwie reden sie halt über lustige Leute und so weiter. Und Mel Brooks wird gefragt, wer ist denn der lustigste Mensch, den du kennst? Mel Brooks sagt, na ja, da, wo ich mich da bewege, gibt es so ein zwölfjähriges Kind namens Albert Einstein. Das ist der witzigste Mensch, den ich kenne. Okay. Das ist Albert Brooks. Als Albert Einstein geboren, das ist eine Comedy-Familie, das sind alle Comedians. Ach, die Scheiße. Und deswegen kennen die auch mal Brooks. Und deswegen hat er auch Kontakt mit ihm als Kind. Er hat sich in Albert Brooks umbenannt, weil er gesagt hat, Albert Einstein hat sich ein Einstein umbenannt, um Klüger zu klicken. Also, nenne ich mich in Brooks um, um lustiger zu klicken. Wie geil ist das denn? Und Albert Brooks spielt hier Tom in seiner ersten großen Filmrolle. Eigentlich hat er vorher schon ganz viel Saturday Night Live gemacht. Und ist irgendwie so, ist ein großer Comedian. Ich finde es ganz toll, er hat später ... Es gibt dieses Making-of, das habe ich so ein bisschen gesehen. Und da hat er so ein bisschen erzählt, wie er das darüber nachgedacht hat. Weil er als Comedian ja reingekommen ist. Und er aber nicht findet, dass dieser Typ im Arbeitsumfeld wirklicher Comedian sein sollte. Sondern man sollte so alltägliche ... Jeder macht beim Scherze, beim ... bei der Arbeit. Und gerade macht man Scherze, wenn man versucht, jemanden irgendwie zu gefallen. Und auch da irgendwie Gemeinsamkeiten herzustellen über so komediantische Sachen. Aber er ist kein professional Comedian, diese Figur. Und ich finde, dass er das voll gut hinkriegt. Diesen leichten Abstand von dem Comedian, der er eigentlich ist. Aber trotzdem sehr, sehr witzige Situationen herzustellen. Das ist offensichtlich ziemlich viel improvisiert in den Zähnen zwischen ihm und Sybil Shabbat, die die Betsy spielt. Ja, vor allem weil im Drehbuch eigentlich kaum ... Sybil Shabbat ist. Und sie fand es voll zum Kotzen. Sie hat sich beschwert, sie ist da aus Zettten, hat gesagt, ey, Leute, gib mir ein bisschen mehr Fleisch. Sie hat es echt weggeworfen und hat geschrieben. Und die beiden improvisieren und machen das ganz toll zusammen. Und Portrayder ist offensichtlich danach zu Brookes gegangen, hat sie ihm gesagt, danke. Diese Person war die einzige Person aus meinem Drehbuch, von der ich nichts wusste, ich hatte keine Ahnung, wer das ist. Und jetzt hab ich ein Gefühl dafür. What? Du wusstest genau, wer dieser Travis ist. Aber du wusstest nicht mehr, Tom. Was ist da los? Oh, überhaupt muss ich sagen, es ist wirklich seltsam, der Drehbuchautor. Ich muss schon sagen, dass es mich ein bisschen auscreept, was der so erzählt, wie er zu diesem Drehbuch gekommen ist. Und wir dann auch noch eine tatsächliche Kind-Postituierte gefunden hat. Und in sein Hotelzimmer geholt hat, die in dem Film mitspielt. Das ist ein Spiel, die die Freundin ist von Jodie Foster. Aber die hat er gefunden, nachdem er das Drehbuch geschrieben hat. Nachdem er das Drehbuch geschrieben hat, hat er sie noch irgendwo gefunden. Und ich frage mich, welchem Szenario, das ich akzeptieren würde, kann ja dieses Kind kennengelernt haben, rausgefunden haben, dass sie prostituierte ist. Es ist in New York 70er. Oh Gott. Das Gras ist ja tatsächlich, er hat danach mit Scott Sisi telefoniert, ganz hysterisch. Ich hab Iris gefunden. Die muss mit Jodie reden. Und dann machen die was aus. Dann trifft sich diese 15-jährige Prostituierte mit der 12-jährigen Schauspielerin Jodie Foster, damit die ihr so ein paar Fragen über das Business stellen kann. Und die stehen nur noch awkward nebeneinander und wissen überhaupt nichts miteinander anzufangen. Das ist supergeil. Jodie Foster erzählt das ganz toll. Aber Jodie Foster hat auch tatsächlich, kommen wir gleich noch, gute Erinnerungen an den Dreh. Ja, es gibt natürlich diese Wiedersehenszenen, wo dann die Schauspieler noch mal alle zusammensitzen. Und dann erzählt sie vom Dreh. Und es ist ganz witzig, wie sie erzählt, wie keiner am Set so richtig wusste, wie er mit ihr umgehen soll. Und alle waren so ein bisschen peinlich pikiert und wussten, okay, wir machen jetzt hier schon krasse Sachen irgendwie. Und da müssen die aber auch alles sehr lieb gewesen sein. Und vor allem Robert De Niro war wohl ... Aber auch ein bisschen awkward. Auf jeden Fall. Und jetzt nicht awkward, einfach, weil er Robert De Niro ist. Er hatte halt offenbar immer wieder angerufen bei ihr, also bei Jodie Foster, und hat gesagt, komm, wir gehen Kaffee trinken, und dann haben die da gesessen. Und haben über lange Sessions hinweg fast nichts gesagt. Also, sie war auch voll gelangweilt. Dann gesagt, was machen wir hier? Warum treffen wir uns die ganze Zeit? Dann hat er angefangen mit ihr irgendwann die Texte durchzugehen und das auch bis zum Erbrechen immer wieder. Diese Szene, diese Szene, diese Szene. Und sie war auch total genervt davon irgendwann. Bis er irgendwann angefangen hat, rein zu improvisieren. In diese Texte, die dann irgendwann so fest saßen, dass sie sie im Schlaf konnten einfach. Ja. Und hat angefangen zu improvisieren in seiner Figur. Und hat sie angefangen zu improvisieren. Und hat darüber über dieses spielerische festgestellt, aha, so kann ich also eine Figur entwickeln. So kann ich schauspielerisch was rausholen aus der ganzen Sache. Als Kind, bevor sie diesen Film gemacht hat, hat sie ganz viele Sachen für Disney gemacht. Ja, die war also eine große Schauspielerin, ist zu viel gesagt. Aber sie war eine große Kinderdarstellerin. Und sie hat immer gesagt, sie ist eigentlich nur gefragt worden, sich selbst zu spielen am Set vorher. Also, sie hat keine eigene Rolle entwickelt, sondern sie hat einfach die Texte so gesagt, dass man sie glaubt und das war's. Also, es gibt keine Rolle. Und mit Robert De Niro hat es das erste Mal festgestellt, nee, so geht das. So kann ich mir eine andere Figur erschaffen. So kann ich rausfinden, wie würde denn die Figur reden? Wie würde sie denn was machen und so. Und ich finde diese Herangehensweise von Robert De Niro sehr interessant. Nervig? Robert De Niro war ja ein Effort-Actor. Er ist Taxi gefahren. Und der gehört ja zu den Großen aus dem New Hollywood-Umfeld, die wirklich alles gemacht haben, um in ihre Rolle reinzukommen. In Rippen hatte 19h über den Film reden wir auch in einer Episode, die sehr weit in der Vergangenheit liegt von Bernardo Bertolucci. Er hat dann für diesen Film extrem viel abgenommen, hat sich wirklich gestellert. Es gibt ja diese Zähnen von ihm mit nacktem Oberkörper. Er hält wirklich seinen Arm über den Herd mit der Flamme. Er ist einfach ein Method-Actor. Er ist Taxi gefahren. Er hat sich wirklich da reinversetzt in die Rolle. Und dann offensichtlich so ein bisschen Judy Foster auf seine awkward Art lohnt der Mühennominierung als besten Nebendarstellerin. Total krass. Krass, Mann. Sowieso Judy Foster. Ich bin ein ganz großer Fan, weiß ich nicht, Fan. Ich mag sie wahnsinnig gerne. Sie ist eine unglaublich gute Schauspielerin. Und wie sich dann in den letzten 30 Jahren herausstellt, ist auch eine gute Regisseurin. Und wahnsinnig intelligent. Ja, aber ja, das sowieso. Was ihr erzählt, ich habe einen Bau auf Masterclass. Das ist so eine amerikanische Seite mit allen berühmten Leuten, die irgendwie von ihrer Profession erzählen. War sie dabei. Und ich habe es geliebt, ihr zuzuhören, wie sie einfach erzählt, wie sie an Dinge rangeht und was sie macht. Ganz toll. Ja, und hier startet eigentlich ihre ernsthafte Schauspielkarriere. Auch wenn sie davor schon vieles getreten hat. Und sie ist wirklich gut. Sie ist sehr gut in diesem Film. Sie hat ja gar nicht so viele Momente, die sind so überzeugend. Man muss sich das wirklich vorstellen, dass sie wirklich eine zwölfjährige Kastet haben, um eine zwölfjährige Prostituierte zu spielen. Das ist erstmal so wow-mutig. Und es zahlt sich aber auch aus, weil sie halt wirklich ... Weil Filme haben oft das Problem, dass SchauspielerInnen besetzt werden, die zu alt sind. Und das ist dann einfach so ein Glaubwürdigkeitsproblem. Wenn du 19-Jährige hast, das ist halt ein großer Unterschied. 13-Jährige spielen soll, da fehlt einfach das, was halt auch das Kindliche. Das ist die Momente, wenn sie dann mit ihm im Café sitzt und ist. Und dann hat sie halt wirklich dieses prostituierten Make-up. Und dann grinst sie, hat aber einfach die Zähne von einem kleinen Kind. So banal das ist. Und das macht ganz viel mit diesem ... Wie verstörend diese Rolle ist. Dass du halt dieses Schminkgas ... Und auch dieses Verhalten, weil sie ... Offensichtlich hatte sich schon sehr viele Kunden, weil sie weiß genau, wie sie sich zu verhalten hat, was zu machen ist. Und dann blitzt immer dieses Kindliche durch. Und das ist einfach mal harte Stoff. Und du siehst einfach, sie ist noch ein Kind. Und ja, sie hat verdammt viel erlebt. Und sie ist auch abgeklärt in diesem Business. Aber sie darunter steckt halt trotzdem auch ein kleines, verletzliches Kind. Und es ist total traurig. Es ist wirklich hart zu sehen, sehr. Sie macht das sehr gut. Sie haben sie ab und zu mal ausgetauscht gegen ihre Schwester, die schon 18 war. Die aber ihre Größe auch hatte. Und die man gut herrichten konnte, sodass sie als Double herhalten konnte in Szenen, die man ihr dann doch nicht zutrauen wollte. Die Hose aufmacht bei Robert De Niro und solche Sachen, das haben sie alles gedubelt. Ja. Und war nicht das einzige Mal, dass Judy Foster von ihrer Schwester gedubelt wurde. Es gibt einen Film, der heißt, dass Mädchen am anderen Ende der Straße es auch in derselben Zeit entstanden. Okay. Und da wird sie auch von ihrer Schwester gedubelt. Ich glaube sogar nackt Szenen. Also nackt Szenen im Sinne von nackter Rücken. Okay. Ich habe es nicht mehr so wirklich in Erinnerung. Sie hat halt auch 13, 14 dann, als sie das gespielt hat. Vielleicht auch erst 12. Und da wird sie auch gedubelt von ihrer Schwester. Ja, ja, ja. Genau, aber wir waren ja eigentlich, jetzt sind wir so zu Iris. Wir waren ja noch bei den männlichen Figuren und der zweite große Antagonist neben dem fantastischen Tom ist natürlich Sport. Habby Cattell als Pimp. Der auch ganz Method Acting ähnlich sich einen Pimp gesucht hat, der ihn auf die Rolle vorbereiten sollte. Und sie haben keinen weißen gefunden. Wirklich, wirklich. Sie haben gesucht. Habby Cattell erzählt, er hat irgendwie rumgefragt, können wir irgendwo ... Kennt ihr einen weißen Pimp irgendwie jemand, der das länger macht schon und der ein bisschen ... Und dann hieß es so, ja, ich glaub, da hab ich mal von irgendjemandem gehört. Aber so ganz vage, wie so eine Legende geht, ist durch die Stadt, dass es irgendwo einen weißen Pimp geben soll. Ja. Oh, ich weiß nicht. Das ist so hart. Ob da vielleicht auch ein bisschen der Rassismus, der immer Apaklas mit rein spielt, dass sie gesagt haben, so jemanden finden wir nicht. Habby Cattell scheint es versucht zu haben. Aber er hat tatsächlich auch einen Zuhälter gefunden, mit dem er geredet hat, der gesagt hat, es war ein Ex-Zuhälter, aber mit dem hat er so ein bisschen geredet und die haben ein bisschen zusammen versucht, zu die Rolle zu entwickeln. Und dieser Sport ist natürlich ein Unsimpath. Er ist jemand, der kleine Mädchen braucht, um Kohle zu machen. Er ist eine der wenigen auktorialen Zähnen im Film, wo wir nicht die Perspektive von Travis haben, wo er mit Jodie Foster redet, mit Iris und sie natürlich total voll das Pimping durchzieht, dass er sagt, ich brauche dich und ... Ich liebe dich. Weil sie kommt so ein bisschen ins Zweifeln, ob das richtig ist, was sie da gerade haben. Aber trotzdem eine Szene, wo zumindest mehr Persönlichkeit durchkommt, als nur das Ekelpaket, auch wenn das sehr viel gespielt ist. Das stimmt. Was mich ein bisschen verstört ist, dass Martin Scorsese damals gesagt hat, dass die Szene ist, die zeigen soll, dass er sie wirklich liebt und dass er wirklich ... Cares for her und so weiter. Das hat Martin Scorsese gesagt. Das hat Martin Scorsese gesagt. Ich glaub nicht, dass Paul Schrader das unterschreiben würde. Das weiß ich nicht genau. Paul Schrader war gegen diese Szene. Der wollte die nicht ... Die ist halt auch merkwürdig, ne? Weil es so eine autoriale Szene ist. Die ganze Zeit Travis Perspektive. Wenn dann mal nur so Climbs von anderen Leuten, und auch nur, wenn Travis kommt, um ihre Welt zu zerstören. Hier haben wir einfach mal so fünf Minuten oder zehn Minuten fast zwischen Sport und Iris, die irgendwas miteinander reden und dann miteinander tanzen und er tröstet sie dann und ... Ich meine, es kann natürlich auch die Vorstellung von ... Travis sein, wie er sich vorstellt, wie die beiden privat sind. Ich mag nicht Interpretation. Vor allem, weil Travis sich das nicht so vorstellen würde. In Travis' Vorstellung würde Sport nicht so mit ihr umgehen, sondern viel rougher und viel brutaler. Wahrscheinlich, ja. Auf jeden Fall finde ich es auch eine sehr unangenehme Szene. Ja, ist es extrem unangenehme. Und natürlich weißt du, okay, das ist das, wie das funktioniert. Wie kriegt man ein Kind dazu, sich so abhängig zu machen? Und damit einzusteigen und nicht einfach abzuhauen oder ... Solche Sachen. Aber es ist so wahnsinnig intensiv gespielt und intensiv inszeniert, dass man ... Oh, es tut einem einfach echt weh. Ja, es ist wirklich eine krasse Szene. Ich finde, es ist auch eine glaubwürdige Szene in seinem Falten. Ich kenne mich in dem Milieu nicht aus, aber ich glaube, das ist wirklich wie diese Zuhälter, die halt so gleichzeitig auch ... Wie nennt man das? Dafür gibt's auch einen Namen. Die gleichzeitig auch? Wie die sich verhalten. Das Unangenehme ist, du siehst diese Szene und du kannst dir total gut vorstellen, dass er noch zehn andere Minderjährige hat, mit denen er genau dieselbe Szene am nächsten Abend hat. Sie ist in dieser komischen, romantischen, traumhaften Stimmung inszeniert. Aber ich kauf der Szene nicht ab, dass das Sport das Ernst meint. Das nicht. Ich finde es auch komisch, dass Martin Scorsese das gesagt hat. Aber ich sehe halt ein bisschen mehr Charakter bei Sport. Der ist gut, der da an der Tür steht und ein paar lockere Sprüche raushaut. Da kriegt er ein bisschen mehr Persönlichkeit. Das ist nicht einfach nur eine Karikatur. Sport ist immer kurz davor, Karikatur zu sein vom Zuhälter. Ja, voll. Gerade am Anfang in den ersten Szenen. Wenn er mit Travis redet und dann witzig bei Travis macht und sagt, ne, Officer, ich steh doch nie hier nur rum und so. Der wirkt wie eine zugetruhende Karikatur von, wie man sich einen Pimp vorstellt. Die natürlich voll reinhaut bei Robert De Niro. Bei Travis. Wo er kommt, um Iris dann wirklich kennenzulernen. Um dann wirklich hinzugehen. Erst mal vorgibt, Kunde zu sein. Und er ihm dann irgendwie erzählt, wie du aussiehst und irgendwie witzig über sein Aussehen macht. Cowboy. Und das natürlich so versucht, schatzhaft zu machen. Und dann zu sagen, komm, ich mach doch ne Spaß hier. Hab deinen Spaß mit ihr und geh hoch. So krass, weil ich inzwischen in Robert De Niro's Perspektive bin. Und genau verstehen kann, was das mit ihm macht. Der das nicht, den Spaß daran nicht sehen kann. Man muss den Spaß daran nicht sehen. Es ist in Ordnung auch, wenn man sagt, das find ich nicht besonders lustig. Das ist nicht meins, ich fühl mich ein bisschen verletzt. Aber so, wie es bei ihm ankommt mit seiner psychischen Status, ist echt hart. Das füttert alles dieses Problem, was er hat. Was ihn irgendwann dazu bringt, die Leute umzubringen. In dieser Szene, so ganz beiläufig eigentlich. Wenn er mit Iris fertig ist, geht er noch mal an Sport vorbei. Und Sport sagt, come back anytime, Cowboy. Und Travis antwortet, I will. I will. Ich finde, das ist eine ganz wesentliche Szene, die zeigt, eigentlich ist das sein Amoklaufplan. Ganz oft wird gesagt, Palantine zu töten. Das ist der Hauptplan, und dann macht er Plan B. Das ist das Töten, was er eigentlich machen will. Das passt ja auch viel mehr zu seiner Vorbereitung. Wenn er vom Spiegel steht und sagt, redest du mit mir, hier ist sonst keiner, dann redet er mit einem Pimp, und nicht mit einem Senator oder einen Präsidentschaftskandidaten. Vom Ton ist das eher das. Darüber habe ich nicht nachgedacht, aber jetzt würde ich sagen, es stimmt das natürlich. Ich finde es interessant, dass diese Szene vorm Spiegel ist. Und redet mit sich selbst. Und was sie dann draußen machen, ist halt was anderes. Man muss dazu sagen, er hat es zwar improvisiert, aber wenn es heißt, dass Martin Scorsese irgendwas improvisiert oder was improvisieren hat, lassen, dann bedeutet das in den Proben vorher, nicht beim Dreh. Es ist nicht so, dass sie dann wirklich am Set stehen und sagen, oh, keine Ahnung, was machen wir denn jetzt? Das ist nicht Martin Scorsese. Er hat alles ganz genau geplant. Er ist auch einer derjenigen, der immer Storyboards bis ins kleinste genau ausarbeitet und genau reinzeichnet, wie was aussehen soll. Was übrigens auch eine Kunst für sich ist, über die wir noch reden können. Aber dann sozusagen den Schauspielern vorher in der Vorbereitung, die Freiheit zu geben, wir habt die Texte, ihr wisst, wie es läuft, aber jetzt improvisiert noch ein bisschen. Und wir gucken, ob wir was ins Drehbuch übernehmen. Dann kommen solche Sachen zustande, dass das nicht im Drehbuch stand, ist so seltsam. Weil man denkt, aber das ist doch wichtig. Das ist doch ein wichtiger Punkt, um die Figur zu verstehen, um seinen Plan zu verstehen, um zu veräußern, was da in ihm passiert. Ich weiß nicht, vielleicht funktioniert der Film auch ohne das, aber er ist so gut. Den Punkt würde ich mal stark machen. Die Zähne ist nicht notwendig. Zähne ist einfach cool, eine fantastische Zähne. Aber wenn es darum geht, Travis zu verstehen, finde ich es viel entscheidender, die Montage davor, wenn wir sehen, wie viel Präzision er diese Schiene vorbereitet, an die er die Waffe schnallen kann, um schnell ziehen zu können. Es ist viel wesentlicher, wie er seinen nackten Arm über den Herd hält, um sich zu stählern für den Kampf. Was so dämlich ist, das für eine Methode. Es ist viel wesentlicher, wie er vom Fernsehen sitzt, und so nach und nach mit dem Stiefel dagegen drückt, wo der Kipppunkt so eine gute Szene ist. Das ist wirklich toll. Vor allem, weil jeder das kennt. Als Kind hast du gemacht. So lange nicht mit dem Fernseher, aber nicht mit dem Fernseher. Aber Sachen, wo man denkt, na, na, na, passiert es jetzt. Total. Wo ist der Kipppunkt? Das sind die wesentlicheren Zähnen, wenn es um das Verständnis für den Charakter Travis Bigel geht. Auch wenn die Szene ist total cool, die ist vollkommen zu recht ikonisch geworden. Absolut nachvollziehbar, dass das zu den wichtigsten, größten Szene der Filmgeschichte gehört. Aber wenn ich Travis verstehen will, könnte ich auf diese Szene verzichten. Könnte dir ja zehn Zähnen nennen, die mich mehr Travis verstehen lassen, oder mir mehr von Travis geben als das da. Aber weißt du was, dieses Vorbereiten der Waffe ist eine sehr technische Sache. Und ich finde es wahnsinnig gut, diese Ergänzung durch die Menschlichkeit, seine oder sich langsam verlierende Menschlichkeit, dass er da steht. Das ist diese Vorstellung davon, wie ist das dann, wenn ich vor dem stehe? Und irgendwie provozieren will, dass wir jetzt ... Und ich dann einfach easy die Waffe ziehen kann. Auch gerechtfertigt für mich selbst, weil alles aufgeschaukelt ist und so. Und wie schaffe ich das da hinzukommen? Und wie fühle ich mich in der Oberhand? Über allem stehend. Are you talking to me? Was soll das? Ich hab die Schwierigkeit, diese Selbstermächtigungsfantasie, ständig kontakariert. Den ersten Mord, den er macht mit seiner Waffe, ist von hinten einem Ladendieb in den Kopf. Dann steht er total hilflos vor der Leiche und sagt, ich hab keine Lizenz für die Waffe und der Typ, den der Laden gehört, das ist dann der, der die Kontrolle hat und sagt, hau ab, ich kümmere mich schon drum. Und dann noch mal draufhaut auf dem Dieb. Das ist so verstörend, oder? Dieser Typ dann noch mal raufhaut und raufhaut. Oh mein Gott. Er sagt, das ist schon der Zehnte, diesen Monat oder so. Wir sehen so viele Menschen, die ihre Menschlichkeit komplett verloren haben. Das ist auch eine der Männerfiguren, die das so füttern von ihm, seine Weltsicht füttern. Er hatte auch gern diese Stärke, aber er hat sie nicht. Auch wenn er dann schließlich zu seinem großen Shoot-Out kommt, mit Sport redet und ihn dann erschießt, das ist auch so, okay, dann kann er einen One-Liner verbringen, sagt der, sagt der, glaubt er sowas. Und das ist der einzige One-Liner, den er abbringen kann. Und dann ist auch schon wieder sein Rampage, ist halt doch nicht so cool, ermächtigend, wie er gedacht hat, weil er wird von vorne und von hinten angeschossen und läuft Bluten darum und stolpert darum. Und es ist nicht so geil, wie er sich das vorgestellt hat. Und auch wenn er Betsy konfrontiert, wenn er ins Wahlkampfbüro geht und schreit, du lebst in der Hölle, er ist eigentlich unmächtig, er ist schwach und es ist die komplette Konterkarierung, von dem, was er halt vom Spiegel macht, das er echt nicht sein kann. Und das ist der einzige Moment, wo er das ist. Deswegen finde ich die Szene eben so wichtig, auch um zu verstehen, wie auch sein Verhältnis zur Welt und dem Verhältnis der Welt zu ihm. Was er gerne wäre, was er nicht ist. Ja, genau. Und seine Vorbereitung im Kopf auf das, was kommen soll. Wie gesagt, großartige Szene. Aber ja, ich guck gerade durch, was für Zähnen für mich ... Es gibt so viele tolle Momente. Du hast gesagt, Scorsese ist ein Meister der Inszenierung. Nee, du hast gesagt, der Storyboard, der Vorbereitung. Ja, ja, genau. Es gibt so viele Zähnen, die einfach Momente einfangen von Travis. Die banal wirken? Und mal auf den zweiten Blick offenbaren, da steckt so viel von seinem Charakter drin. Wirklich so dieses Ding, was in dieser Szene stattfindet, mag wie eine Trivialität wirken. Aber es ist total wichtig, um die Welt zu verstehen, in der wir uns befinden und vor allem die Welt zu verstehen, dass der geistes Zustand dem Travis ist. So was wie, wenn er im Café sitzt mit Betsy, das erste Date, und dann sagt sie, na ja, du erinnerst mich an diesen Songtext. An den Songtext von Chris Christofferson, wo Betsy eigentlich mit ihm flirtet. Sie neckt ihn ein bisschen und sagt, okay, he's a prophet, he's a prophet, and the pusher, partly truth, partly fiction, a walking contradiction. Sie neckt ihn ein bisschen. Aber sie ist wirklich interessiert an ihm. Das ist übrigens auch ganz spannend, denn Travis ist nämlich nicht nur der einsame Cowboy, hat es geschafft, Betsy zum Date zu überreden, und sie hat wirklich Interesse an ihm. Ich bin noch nicht so sicher, ob sie wirklich Interesse an ihm hat. Ich glaube, sie hat Interesse daran rauszufinden, was das für ein wehrer Typ ist. Na, auf jeden Fall, wie er dann darauf reagiert, ist so ein Notepusher. Er fühlt sich richtig angegriffen, man merkt, wie die Wut in ihm steigt. Das ist so eine banale Szene, ein kleines Missverständnis. Es ist ganz einfach inszeniert. Es ist einfach so ... Es kommt gleich das nächste, danach. Er sagt, one day I'm gonna get organized. Ja, dieser blöde Gag. Und sie kriegt es noch nicht so richtig auf die Kette, dass er irgendwie zu reagieren. Und dann findet sie ein Comeback und versucht, irgendwie mit ihm zusammen in den Riff zu kommen. Und es geht so in die Hose, weil es sofort beleidigt ist, dass sie das nicht so ... Dass sie irgendwie ein Comeback hat. Und er muss immer in Kontrolle sein. Er muss sein, der die Oberhand hat. Und das ist so offensichtlich in diesen Szenen. Ich find's so gut inszeniert und so gut gemacht, weil ich seine Awkwardness und seine Unfähigkeit mit Frauen irgendwie ordentlich zu interagieren. Das ist so offenbar in diesen Szenen. Die erste Frau, die anspricht in dem Film, ist ja diese Bedienstete im Porno-Kino. Ich glaub, wie seine Freundin ist, oder? Also, das Schauspieler ist Freundin. Das weiß ich nicht genau, aber sie ist die Hauptdarstellerin und sie filmt auch mit der Neuro-King of New York. Da spielt sie seine Freundin. Und das ist ganz interessant, weil ... Genau, weil Scorsese ist ja jemand, der immer dieselben Leute besetzt hat. Sein Team hat mit denen er gerne trät. Und genau, sie hat hier diese kleine Rolle als Dame, ein Badame im Porno-Kino, die so routiniert damit umgeht, dass sie von nervigen Gästen vollgelabert wird. Sie hat genau ihr Programm. Und die Manager rufen Troy. Das ist großartig. Supergeil. Wirklich so eine Checkliste, die sie im Kopf schon durchgeht. Und ich finde, so awkward Travis ist in seinen sozialen Interaktionen. Er hat in manchen Momenten einen gewissen Charme. Natürlich ist das eklig in dem Moment, weil er ist im Porno-Kino. Aber offensichtlich funktioniert sein Charme bei Betsy. Er geht da rein, also erst mal Kudos für diesen Mut. Er geht da rein, geht zu ihr. Er glaubt das ja tatsächlich. Jemand anderes würde das einfach nur als Spruch benutzen, um sie zum Date zu überreden. Aber es gelingt ihm, sie zum Date zu überreden. Und sie macht ein zweites Date mit ihm. Ich glaub, das ist schon mehr als reines Interesse. Wie viel Recht hat er denn, wenn er sagt, ihr beiden Coworker hier, der Typ Tom und du, ihr habt keine Leichemie, das hab ich sofort gesehen. Aber wir haben was. Es ist natürlich kompletter Bullshit. Sie ist überzeugt, sie, ihr Comeback ist in dem Moment. Er fragt sie, siehst du das auch so? Sie sagt, ich bin doch hier, oder? Aber ich find's so ... Natürlich, es ist total assi. Aber das ist ja auch dieses Männlichkeitsbild, was der Film dann zeigt. Das ist mein feministischer Film. Wie ist denn das einzuordnen, dass sie das sagt? Weil ich hab die ganze Zeit das Gefühl, es kann nicht wirklich eher ernst sein. Ist das ein Coping-Mechanism, wo du dann sagst, ja, ja, ist okay? Stimmt, du hast ein Recht. Solange ich hier wieder lebend rauskomme, ist ein Gewicht der Recht, oder was ist das? Ich glaub, sie hat genug von Typen wie Tom. Tom ist so ein bisschen der witzige Akademiker, Intellektuelle, der die ganze Zeit so eine Leicht ... Also, er ist nicht witzig. Aber er scheint die ganze Zeit so eine Leichtie-Ironie, in dem zu haben, was er sagt. Er sagt, soll ich den Männchen-Party übernehmen und den Taxi verjagen? Ich merke, dass er so ... Tom weiß, wie der Feminismus der 70er-Jahre aussieht und weiß, dass Betsy eine Feministin ist und weiß, dass Betsy eine gewisse Vorstellung hat, wie sich die Gesellschaft verändern soll. Und passt sich entsprechend an. Von diesen Typen hat Betsy die Nase voll gerade. Da ist so ein Travis, der reinkommt und mutig sagt, ich glaube, Baby, ich hab das recht, dich anzusprechen, weil bei uns funktioniert eine Chemie. Ich sehe deine Einsamkeit, wir sind beide einsam. Wir sind tatsächlich, glaub ich. Wenigstens genug, um rauszufinden, was das für ein Typ ist und was sein Deal ist. Sie geht zum zweiten Date mit ihm und abends. Sie geht abends zum zweiten Date. Ich finde, das ist schon mehr. Ich glaube, es hätte Chancen bei Betsy, wenn er sie nicht ins Pornokino schleppen würde. Ich finde, wenn sie so taft drauf ist, hätte sie auch das Pornokino überleben können. Ja. Aber ich sehe es auch so. Ihre Reaktion im Pornokino finde ich, ist auch eher nicht, wie Betsy aufs Pornokino gehen würde. Eigentlich nicht. Gehört eher zu den schwächeren Momenten des Films. Betsy ist cool, Betsy hat die Situation meistens im Griff. Wenn Betsy und Tom interagieren, ist sie ihm so haus hoch überlegen in jedem Moment. Ich frag mich die ganze Zeit, wie sich der Drehbuchautor das gedacht hat, die hat ja keine einzige Line gehabt. Sie hätte nichts sagen sollen den ganzen Film über. Wie soll sie das erzählen? Paul Schrader wollte das nicht erzählen, das ist passiert. Das haben wir Zippelchepper zu verdanken, weil die einfach die Betsy gut spielt. Die macht das einfach total überzeugend. Es ist wirklich ein Glücksgriff, dass sie dabei ist, vor allem, dass sie das Heften in die Hand genommen hat. Hier muss ein bisschen mehr passieren. Sie hat Betsy als Frau gemacht, die dann auch der komplette Gegenentwurf zu dem ist, was Travis in ihr sehen will. Er sieht sie als unschuldigen Engel. Sie ist voll abgeklärt. Sie traut sich, mit ihm abends wegzugehen. Sie ist einfach nicht das, was er in ihr sieht. Das macht diese Rolle so spannend. Hier ist ein Mensch, eine echte Frau, die Gefühle hat, die Interessen hat, die stark ist. Ich glaube, da clascht das Drehbuch, das Ursprüngliche, mit dem, was sie draus machen möchte. Sie hat natürlich Grenzen. Es müssen Sachen passieren, wie das hier aus dem Pornokine rausgeht. Das ist schwach im Vergleich zu dem, was sie vorher draus gemacht hat. Das ist das Ende. Da habe ich schon ein bisschen Probleme mit. Das finde ich aber auch noch mal stark. Das ist ja genau diese ... Warum interessiert sie sich für diesen Typen dann doch noch mal? Der, der sich wirklich auf das Schlimmste beleidigt hat und schlecht mit ihr umgegangen ist. Hat er sich aufs Schlimmste beleidigt? Er hat gesagt, du bist in der Hölle und du wirst daran sterben wie alle anderen hier oder so. Wenn er seinen Ausbruch hat bei ihr. Das reicht nicht als schlimme Beleidigung. Das ist so gefährlich in dem Moment. Ich denke die ganze Zeit über der Szene, achte Scheiße, wenn den jetzt nicht jemand rausbefördert, dann passiert richtig schlimme Sachen. Sie hat keine Angst in dieser Szene, ne? Betsy ist in dieser Szene cool und abgeklärt. Er kommt da rein. Sie versteckt sich nicht, rennt nicht weg. Sie sagt nicht, Tom, helf mir. Sie sitzt da einfach und hört sich das an. Tom ist dann quasi der, der tatsächlich mal mutig ist und sich dazwischenstellt. Da gibt es kein Bedrohungspotenzial für sie, weil sie die Situation so weit im Griff hat, dass sie das einschätzen kann und dass sie nicht als hilflose Jungfrau in Nöten wegrennen muss oder sich da irgendwie verstecken muss. Ja, ja, ist richtig. Aber nur weil man sich nicht verstecken muss, muss man sich ja nicht ... Ist sie davon angetan oder was? Warum sollte man dann wirklich jemanden noch mal ... Ich glaube, sie findet Travis faszinierend. Selbst als er diesen Ausbruch hat, bleibt dann eine Faszination bestehen und deswegen fällt es sie auch so leicht, am Schluss noch mal in seinen Taxi zu steigen. Jetzt ist er ja auch irgendwie ein Held und noch mal vielleicht nicht nur Frieden mit ihm schließen zu müssen. Es wirkt ja so, als würde sie eigentlich gerne noch mal mit ihm ausgehen. Nein, ich weiß nicht. Sie wird schwächere dadurch. Und das hat sie nicht verdient. Nein, ich finde sie ... Ja, alle Personen in diesem Film sind eigentlich schwach. In diesem Film kein Lichtblick. Alle Personen sind irgendwie kaputt gezeichnet von der Welt, in der sie sich bewegen. Man mehr Wahl weniger. Und Betsy braucht auch ihre Haken. Und zu diesem Haken gehört, dass sie irgendwie von Travis angetan ist. Obwohl er ein Arsch ist. Ich bin dir so dankbar, dass ... Und wir werden darüber jetzt nicht mehr reden. Ich sag's nur einmal, dass du gar nicht erst anfängst zu sagen, das könnte ja eine Traumszene sein am Schluss. Es gibt nichts, was ich mehr hasse, als grundsätzlich, dass es eine Prätation von Filmen, die sagen, oh, dieser Teil ist übrigens ein Traum. Ohne, dass es einen großen Hintermof gibt. Und bei diesem Film finde ich es auch ganz schrecklich. Es ist kein Traum, das passiert alles. Punkt. Können wir uns darauf einigen? Cecilia und Schrader haben ja beide tatsächlich auch gesagt, das ist ... Hallo? Nein, das ist kein Traum. Das passiert wirklich. Ich hab natürlich den Gedanken schon auch gehabt, muss ich sagen. Weil er dann natürlich erliegt da, blutet am Hals an einer Weitelsstelle, wo du denkst, okay, das ist ... Das ist eine Ausschlagader, das kannst du nicht überleben. Und dann ist die nächste Szene, wie ein Lobgesang auf ihn losgeht. Das ist so großartig. Ich liebe dieses Ende. Dieser Epilogue ist so stark. Ja, wirklich schwer irritiert. Und natürlich ist es so düster. Ja, natürlich ist es total düster. Im Nachhinein ist es natürlich großartig, aber es ist währenddessen, während des Guckenes, denke ich mir, was zur Hölle? What? Es ist genau das, die richtige Reaktion. Das ist ja das, was man will, dass der Zuschauer denkt ... Ja, fuck. Also, was Medien dann auch aus Leuten machen. Ja. Und es gibt ja auch tatsächlich eine Einblendung, die sie später beim Fernsehen und verschiedene andere Vorführungen, die später passiert sind des Films, gab es vorher eine Einblendung. Ich weiß nicht mehr genau, wie die Einblendung hieß, aber es war im Sinne von ... Manchmal ist es schwer, für die Medien am Ende zu unterscheiden und die Situation, in denen es plötzlich die Seiten wechselt. Und es war ein bisschen Seitenhieber auch auf die Medien, die unter Umständen aus einem Täter ein Held machen. Und es war so ein bisschen die Sicherstellung, dass der Film nicht so wahrgenommen wird als Lobgesang auf die Gewaltfantasie. Ja. Sondern dass klar ist, der Film hat eine bestimmte Haltung. Dass es notwendig ist, das vorzuschalten, dass es nicht so gut spricht nicht für den Film, aber vielleicht spricht es auch nicht für die Zuschauer. Das Ding ist ja dieses Ende, dass wirklich so ein bisschen traumhaft wirkt. Weil dann auch wieder dieses ... zur Musik müssen wir gleich kommen, dieses Saxophon einsetzt. Wir haben dieses Traumhafte in dem Film von Anfang an, die Eröffnungsszene, wenn wir diesen Nebel haben, durch den das Taxi fährt. Und dann diese Straßenaufnahmen, wo alles verschwimmt in diesem Näh- und Licht, der Film hat die ganze Zeit so was Traumhaftes. Er hat geschuldet, in dem sich unser Protagonist befindet. Und es Krasse ist, dass der Film, wenn wir schon bei der Musik sind, ganz am Anfang in Zeitlupe durch den Nebel dieses Taxi auf uns zukommt und erst mal bedrohliche Musik ist. Sehr bedrohliche Musik. Ja, Horror, ne? Und dann plötzlich Free Jazz. Und dann haben wir die ganze Zeit diesen entspannten Chess-Score. Ah, krass. Bernard Herrmann mit seinem letzten Film, erst kurz nach den Trierbeiten, das hat stammt, wir können hier einen, muss man sehen, Podcastkreis schließen, bei Bernard Herrmanns erster Film. Was? Citizen Kane? Citizen Kane, wo er schon großartig ein Soundtrack gemacht hat. Das war wirklich krass, ja. Teile von Taxi Traveller vom Soundtrack wurden sogar noch fertig gemacht von jemand anderem, von Christopher Palmer. Der hat einfach noch ein bisschen was gefehlt. Und der, der das dann noch fertig gestellt, aber inspiriert auch schon von dem, was Herrmann gemacht hat. Ich find den Soundtrack in dem Film echt gut und alter. Ja, ja, der ist wirklich gut. Wir haben ja diese zwei Films quasi zum einen, dass das Jazzige, das fast schon Relaxed und Melancholische, und dann immer diese Horrormomente. Horror ist das richtige Stichwort. Es gibt wirklich Momente, die wie Horror wirken. Und dann macht der Sound das auch. Wenn wir am Schluss diese, fast diesen Gottblick haben, auf das, was Travis angerichtet hat und die über die Leichten ... Wollen wir darüber mal kurz reden? Die haben, in den 70ern war viel in New York einfach runtergekommen. Also so dermaßen runtergekommen, dass sie sich ein ganzes Haus leisten konnten, was sie da quasi gekauft haben. Oder weiß ich nicht genau, ob sie's geließt. Gekauft wahrscheinlich. Jedenfalls haben sie tatsächlich einfach mit diesem Haus machen können, was sie wollten. Und sie haben sehr viele Sets in dieses Haus gepackt. Alles in diesem einen Haus, das tatsächlich einfach in New York stand, was runtergekommen war. Und dann haben sie für die letzte Szene wochenlang die Decke bearbeitet, um dort ein Loch und eine Schiene reinzubauen, um vom Stockwerk drüber die Kamera von oben reinlegen zu können, damit dann diese Kamerafahrt von oben der Top-Shot passieren kann. Und ich wette mit dir, dass Gorsisi eigentlich den ganzen Abspannen in einem Continuous-Short machen wollte, aber nicht konnte, weil das technisch noch nicht möglich war. Aber das ist so typisch für ihn. Und ich glaube, seine große Vision war eigentlich, keine Schnitte dazwischen zu haben. Er hat zwischendurch dann diese Überblendungen und so weiter zum nächsten Set, wo dann irgendwelche Leute verblutend darliegen. Er wollte das garantiert in einem einzigen Short, aber er konnte nur diesen einen Raum abdecken und dann raus. Und dann diese düstere trörende Musik drüber. Das ist ganz entsättigt. Tatsächlich auch, um der Filmzensur entgegenzukommen. Wir befinden uns in der Zeit, in der der Haze-Kurz war nicht mehr so wirklich da ist, aber trotzdem gibt's ... Es gab Schwierigkeiten. Sie hätten ein X-Rating bekommen, wenn das mit dem Blut so gewesen wäre, wie es aufgenommen wurde. Der arme Kameramann war sehr fertig mit den Nerven, als ihnen dann gesagt wurde, wir müssten das ändern, entweder rausschmeißen oder eben, was wir dann gemacht haben, dass der Film so durchkommt, nicht mehr so horrorfilmrot ist. Michael Jettman ist für die Kamera verantwortlich. Er hat davor ein paar Filme gemacht, aber nicht sonderlich viel. Er gehört eigentlich zu seinen ersten großen Werken und hat dann mit Scorsese weitergearbeitet, unter anderem bei The Last Walls und bei Raging Bull. Sehr gut gemacht, die Kamera, finde ich. Wirklich sehr gut, stark. Was mir jetzt wieder aufgefallen ist, ich hab den Film wirklich schon oft gesehen, das ist ein Lieblingsfilm aus der Zeit, so ein New Hollywood aus der Ära. Es ist ein unglaublich dunkler Film. Gerade am Anfang, gerade diese Fahrten durch New York, zum einen entsetzte Bilder und zum anderen dann wirklich viel schwarz. Man muss sich immer so ein bisschen orientieren. Aber dann gibt's diese Momente, die heller sind, wo man dann sehr, sehr doll sieht, mit wie viel Präzision, Bilder komponiert sind. Ganz banal. Diese Abschlussperspektive ist nicht die einzige Vogelperspektive, sondern die Vogelperspektiven meistens auf Details, auf den Schreibtisch von Betsy, auf die Waffen, bei denen sich Travis bedient. Und dann, sag ich, nehmen sie alle. Auf Travis-Vorbereitungen, auf sein Buch und so weiter. Es sind wirklich gute und präzise Kameraeinstellungen, die einfach eine große Stärke mit sich bringen. Mhm. Oh mein Gott, was ist das für eine Musik? Was war das? Wo sind wir? Wo wir hin? Oh mein Gott, Johannes, ich befürchte, wir befinden uns in einer Self-Promo. Shit. Damit wir zurück zum Besprechkönnen. Wir müssen den Leuten unbedingt sagen, dass sie uns abonnieren sollen, wo auch immer sie sind. Also auch Spotify oder YouTube. Beam, whatever, was sie auch benutzt. Also abonnieren und anderen sagen, dass sie uns abonnieren sollen. Wenn euch die Folge gefällt, gebt uns gerne Sterne, Herzchen, Daumen hoch, und wenn sie euch nicht gefällt, schickt diese Episode weiter an eure Feinde oder Nachbarn. Wenn ihr uns Feedback geben wollt, wir freuen uns über jeden Kommentar an Johannisetmuskmann.de oder Florianetmuskmann.de. Genau, schickt uns Filmvorschläge usw. Oh, das sollt schnell durchgekommen. Ja, jetzt schnell raus, wieder zurück ins Gespräch. 1,9 Millionen hat der Film gekostet. 1,9 Millionen. Es war ein Budget-Plan horse-Aktion ein bisschen. Robert De Niro gesagt hat, na ja, mach mal nicht ganz so viel Geld. Ich brauch das gerade nicht so dringend. War es überhaupt möglich, den Film zu bezahlen? Ja, also, sie hatten ja vorher schon Verträge gemacht. Robert De Niro hatte einen bestimmten Betrag. Dann hat er den Oscar gewonnen. Hätte locker sagen können, gib mir mal bitte das Zehnfache. Hat er nicht gemacht, hat gesagt, okay, ich bleib bei dem Betrag. Auch der Drehbuchautor hat danach irgendwie ganz krasse Summen bekommen für Drehbücher. Da ist der Drehbuch runtergeschraubt. Sodass sie irgendwie auf das Budget kommen konnten, was ihnen gegeben wurde von der Produktion. Ich finde auch, dass man dem Film volle Kanne ansieht, dass er kein hohes Budget hat. Was dem Film aber hilft. Was dieses A, diesen Noir-Attitüde mitbringt. Was sowieso von der Offstimme unterstützt wird und so weiter. Aber eben einfach auch vom Bild her, von der Produktion her, vom Licht her, was gesetzt wurde. Und auch die Art und Weise, wie es gesetzt wurde. Das ist ein schönes Gefühl, aber vielleicht irre ich mich da auch, dass es im Filmstock zu sehen ist. Der Film sieht nicht aus, als wäre das der krassste Kodak, was auch immer. Es ist, glaube ich, Kodak. Aber es ist, glaube ich, eine alte, qualitativ weniger gute. Aber das sage ich nur von meinem Auge her, das habe ich nicht genau recherchieren können. Es ist auch schwer zu sagen, weil ich glaube, das ist ein Film, der schon ein paar Restaurierungen erfahren hat. Ich habe ihn auf Netflix geguckt. Ich habe ihn auf Netflix geguckt. Ich habe ihn auf einem von den großen Streaming-Servicess geguckt. Eigentlich ist Bildwerk-Truff. Wenn du das Bildwerk siehst, ist Bildwerk-Truff. Ich kann mir gut vorstellen, dass das auch ein bisschen restauriert ist. Aber wie du sagst, man sieht ihm ein bisschen das Budget an. Und natürlich auch den Einstellungen. Also sehr viel wurde gedreht, indem Martin Scorsese auf dem Rücksitz vom Auto war und Robert De Niro gefilmt hat, der vorne sitzt. Der Ton war hinten im Kofferraum. Das ist großartig. Dann sind die durch New York gefahren und haben Aufnahmen gemacht. Es gibt auch ganz viele Menschen in diesem Film zu sehen, die nie beabsichtigt haben, in einem Film zu sein. Wir haben viele Straßenaufnahmen. Es war im Sommer von New York, 1975. Und es gab einen Streik. Ja, der Müllabfuhr. Sodass der Film noch mal schmutziger aussieht. Was dem Film echt so gut kommt. Du kommst aus New York. New York sieht nicht mehr aus, wie es 1976 aussah. So viel kannst du sagen. Ich weiß nicht genau. Du kommst aus New York, klingt so, als ob ich in Nürnkeborn wäre. Und zwar 75. Du kommst frisch aus einer New York-Reise. Ich komm frisch von einer New York-Reise. Diese New York-Reise hat natürlich ein anderes New York gezeigt als 1975. Aber ich muss sagen, es ist trotzdem noch sehr dreckig und es ist schon noch so. Ich dachte, New York hätte sich was das betrifft, echt verändert. Weil dann hat Juliani doch ganz krass aufgeräumt. Wir schmeißen alle Obdachlosen raus. Und verhaften alle Drogendealer. Es gibt immer noch Obdachlose. Es gibt erstaunlich wenige Leute, die nach Geld fragen. Wir haben vielleicht so 3, 4 entdeckt in 14 Tagen. Das ist weniger als in Berlin. Ja, in Berlin werde ich mindestens einmal am Tag gefragt. Vor allem aber einfach, muss man sagen, nicht die sauberste Stadt. Und die Häuser sind einfach uralt. Und die Fassaden werden nicht jedes Jahr neu gestrichen. Das ist halt einfach nicht. Und dadurch, dass da jeden Tag Tausende von Autos durchrasen und ein Haufen Schmutz in der Gegend verteilen, das schlägt sich alles an den Fassaden nieder. Das sieht einfach hässlich aus. Das ist halt einfach so. Die Architektur ist total spannend und total interessant. Und diese komischen Treppen von außen, die irgendwann verschwunden sind, haben einen Gesetz gehabt, dass dieses Fluchding innen sein muss. Aber alte Häuser, die das Außen hatten, durften es weiterhin behalten. Es ist so schön, ich mag das total. Es sieht total großartig aus. Du gewinnst dich wahrscheinlich irgendwann dran, aber ich fand es bis zum letzten Tag großartig. Alle Häuser, die älter sind als, ich glaube, 1960 gebaut, haben so was. Bist du einmal runtergestiegen, komplett von oben nach unten? Nein. Hast du dich gar nicht draufgetraut? Nein, es ging von unserer Wohnung aus, konnte man nicht drauf. Das ist das Geil, dass du diese typischen Fenster hast, die du einmal hochziehst. Dann kannst du einen großen Schritt raus, dann bist du auf der Feuertreppe und runter in den Hof gehen, wenn du dich den letzten Sprung draußen, wie bei uns bei der Wohnung gab es es so in der Form nicht. Aber die Gegend ist voll von den Dingen natürlich. Ja, aber es ist einfach schmutzig und man hat das Gefühl, dass man schon erahnen kann, wie das damals war. Es ist nicht so weit entfernt, dass man, obwohl alle immer sagen, ja, es ist längst aufgeräumt und so weiter. Aber das sind vielleicht New Yorker, die sich dran gewöhnen. Das kann gut sein. Die Eindrücke von diesem Schmutz in New York entsteht ja vor allem auch dadurch, dass man das so ein bisschen sieht. Wir sehen ja gar nicht so viele Gebäude, sondern meistens sehen wir so alles verschwindet so in der Unschärfe im Hintergrund. Dann sind wir zwei, drei Menschen, die er erblickt. Und dann ist es auch immer gerade, wie er sich fühlt. Dann sieht er ein Paar, das miteinander flirtet, wenn er gerade verliebt ist, ein Bett sieht. Und dann sieht er aber lauter prostituierte, wenn er sich Sorgen um Iris macht. Ja, krass. Vielleicht noch als Funfactor zwischengeworfen. Easy Andy, bei dem Travis seine Waffen kauft. Das ist fantastisch. Dieser Typ ist kein Schauspieler. Ja, eigentlich nicht. Der hat schon ein bisschen gespielt, aber eigentlich nicht wirklich. Eigentlich war es ein Kumpel von Scorsese. Offensichtlich wollten Trader und Scorsese auch ein Film über ihn machen, weil der anscheinend schon ganz viel erlebt. Der war irgendwie X-Rodie oder so, und hat irgendwie auf Tour und Mitte 30. Und die haben sich ein bisschen Gedanken gemacht, ob er neben The Nero bestehen kann. Aber er macht das wirklich großartig. Das ist wirklich, wirklich toll. Und das ist, dass er ihm nachdem er dann wirklich einfach alle Waffen genommen hat, einfach dann noch vorschlägt. Ja, ich konnte doch das besorgen. Ich kann dir noch das besorgen, wie wär's mit einem Cadillac. Er hat das Gefühl, er ist eine Geldquelle vor sich. Prostetrogen. Prostetrogen. Das ist so geil. So random auch irgendwie. Ganz, ganz tolle Szenen. Und eine Sache, die mir noch aufgefallen ist, die auch für diese Zeit ungewöhnlich ist, ist dieser plötzliche Sprung zurück im Monologue. Er hat einen Monologue, listen, fuckheads. Redet, redet, redet. Und plötzlich springt das Bild und der Monologue fängt von vorne an. Ja, ja, ja. Ich weiß, was du meinst. Wir haben ... Es gibt mehrere tolle Nouvelle-Wagg-Momente in diesem Film, ne? Ja, ja, stimmt. Diese Wiederholung, die so verstörend und desorientierend wirken. Wir haben ja auch ein paar Mal diese wirklich harten Jump-Cuts, die einfach so ... Das ist einfach teilweise sehr Nouvelle-Wagg-inspiriert an. Das stimmt. Auf eine gute Art und Weise. Ist ja auch ein New Hollywood-Ding. Und es ist in dem Fall sehr spannend, weil es nicht nur Experiment ist, sondern weil es einfach passt zu dieser ... zu der gespaltenen Persönlichkeit von Travis, dass die Orientierung fehlt. Das fand ich total krass. Er meinte auch, dass das ihm alle abgeraten haben, davon diesen Schnitt zu machen. Weil der auch einfach völlig unüblich. Du hast keine ... Du hast wirklich was Neues irgendwie so völlig ... Du hast plötzlich eine Kamera, die du in der Gegend rumtragen kannst. Dann musst du neue Bildsprache dafür entwickeln. Es war alles klar und gesetzt, was man macht. Und dann macht er sowas. Alle haben gesagt, Gottes Willen, mach das nicht. Das ist ja auch dieser letzte Shot, wenn mir ... Wenn noch einmal dieses Störgeräusch kommt. Nach dem Epi-End-Epilogue. Das ist verwirrend, weil es passiert so plötzlich, dass du denkst, ich muss noch mal zurückspulen. Was ist da passiert? Dann siehst du erst, er hat nur sein Gesicht im Spiegel gesehen, und dieser Sound, der da drüber ist, dieses Gebimmel, was rückwärts abgespielt wird, ist großartig, ist sehr, sehr gut gemacht. Das ist auch der Punkt, wo der klar wird, dieser Typ ist einfach eine tickende Zeitbombe. Der wird sich nicht bessern. Das nächste Mal wird er kein Held sein. Und auch diesmal, finde ich, ist er kein Held. Er wird jetzt von irgendwelchen Leuten dargestellt, aber eigentlich, er hat immer noch zwei Leute umgebracht. Und ich frage mich, warum ist er nicht im Knast oder wenigstens in Untersuchung satt? Das ist der erste Moment des Selbstreflexions, wenn er in diesen Spiegel schaut, dass er in den Spiegel kommt. Man kann mehrere Sachen da reininterpretieren. Das ist ein interessanter Punkt zu überlegen, ob das ein Selbstreflexions-Ding ist. Es ist ja schon, es ist kurz vorher, ist er ja viel zu cool der Frau gegenüber. Also eigentlich müsste er ja in dem Moment sagen, jetzt kurz, du hast ihn zurückgekochen. Na, jetzt will ich aber nicht mehr. Aber das macht er ja nicht. Er ist ja tatsächlich ziemlich cool und sehr souverän mit der Situation. Er freut sich ja auch drüber. Ja, aber nicht heimisch oder so was. Nein, er freut sich wirklich darüber, dass sie wieder im Aufmerksamkeit schenken. Und wenn er dann auch sagt, dass er, dass sie nicht bezahlen muss für die Fahrt. Ich habe das nicht als sagt so long zu ihr, aber ich sehe das gar nicht so als Abschluss, sondern eher so, irgendwie, wir sehen uns wieder. Echt? So habe ich das nicht gesehen. Ich habe gedacht, dass er damit abschließt. Ich weiß nicht. Vielleicht ist es auch ein Fake-Out, keine Ahnung. Aber es ist auch nicht wichtig, weil wir ja in dem Moment sowieso ihn verlassen und nicht mehr wissen, wie geht es weiter. Aber uns ist eigentlich allen klar, dass das nicht gut ausgeht. Ist das etwas, was er für Iris macht gut? Ist er für Sie der Held? Für Ihre Eltern ist das ja anscheinend? Nein, nein. Vor allem nicht auf diese Art und Weise. Vor Ihren Augen alles und Tod und Verderbung. Sie sagt ja auch Drunter und Shoot him. Ja, also sie ist völlig verstört und fürs Leben gezeichnet. Sowieso schon durch diese Prostitutionssache. Und dann auch noch das. Sie hat ja wirklich einen Brief von dem Vater geschrieben. Immer, wenn ich den höre, habe ich das Gefühl, ich führ so einen bisschen den Unterton mit, warum sie abgehauen ist von zu Hause. Es muss ja auch nicht gehen, warum sie auf der Straße gelebt. Stimmt. Und er rettet sie und sie wollte da nicht hin zurück, wo sie jetzt wieder ist. Wir wissen das nicht. Der Film erzählt uns auch nichts, was uns das anbieten würde. Aber wenn wir hören, wie der Vater ihm den Brief schreibt und irgendwie noch mal so die Grüße ausrichtet und wie sie im anderen Gefängnis gelandet. Und wer weiß, warum sie da auf der Straße war. Was sie dazu gebracht hat, da auf der Straße zu landen. Es kann kein angenehmes Elternhaus gewesen sein. Es ist natürlich jetzt eine Unterstellung, die nicht genauer gezeigt wird. Aber es ist tatsächlich ein interessanter Gedanke. Sie will nicht gerettet werden. Er bietet ihre Rettung mehrmals an, bevor er das dann selbst in die Hand nimmt. Es gibt diesen einen Moment, wo sie zu ihm ins Taxi steigt, ganz am Anfang und sagt, jetzt fahr weg so schnell wie möglich, und der wird in den Zacknüten zwar nicht zu. Aber danach, jedes Mal, wenn er sie fragt und versucht, sie dazu zu bringen, da loszulassen, da könnte er ja wirklich der Held sein. Wenn sie sagen, er hilft mir und er geht mit ihr zur Polizei. Wunderbar. Aber sie sagt ja, ich will da nicht weg. Krass. Und es muss natürlich einen Grund geben, warum. Wobei natürlich der Grund auch darin liegen könnte, dass sie einfach sehr abhängig, in eine psychologische Abhängigkeit von Twimp gekommen ist. Dass sie einfach ... Das ist so krass. Ich finde wirklich, wie Judy Foster, wie diese Rolle der Iris gestaltet ist, und wie sie von ihr gespielt wird. Das tut wirklich im Magen weh. Weil das so krass ist, diese Mischung aus abgeklärter Prostituiertern, und dann siehst du ständig dieses Kind durch. Das ist echt hart. Ganz, ganz gruselig. Ja, und dann noch den Background von der echten Prostituiertin, die sie dann noch aufgegriffen haben und mit reingebracht haben. Von der sie auch sehr viel noch übernommen haben. Weil dieses Toast, was sie mit Marmelade bespürt, und dann auch noch den Zucker drauf macht. Das hat was mit der Heroinabhängigkeit zu tun gehabt von der original Prostituiertin. Ah. Die machte das, um da noch was ... ihre Sucht noch irgendwie zu kontrollieren. Ja. Zu Iris wird gar nicht viel gesagt, was Drogen betrifft, oder? Wird mal erwähnt. Sie sieht schon Drogenabhängig aus, aber es wird nie thematisiert. Wird nicht thematisiert, das stimmt. Das ist nicht Thema des Films. Das ist die Heroinabhängigkeit. Ja, natürlich, klar. Wollen wir mal einen harten Cut machen, so wie der Film auch einen harten Cut machen würde, mit einem fiesen Geräusch, und dann versuchen, in unsere Top 3 zu springen? Okay. Unsere Top 3. Wir sind in unserer Top 3. Was haben wir für eine Top 3? Spiegelzähnen. Spiegelzähnen. Ich hatte zuerst überlegt Kälte oder Verbrecherfragezeichen, aber ich habe das Gefühl, wir hatten sowas ähnliches schon mal. Oh, das weiß ich gar nicht mehr. Aber dann dachte ich, es gibt so viele schöne Spiegelzähnen, und Johannes, du freust dich bestimmt, wenn ... was Kameraästhetik betrifft und so. Und dann habe ich festgestellt, es gibt so viele. Es gibt wahnsinnig viele Spiegelzähnen. Ich habe echt gekämpft, aber ich habe eine ganz tolle Szene als Platz 1. Und dann Platz 32, ein bisschen random, habe ich das Gefühl. Aber ja, schauen wir mal. Das Ding ist, Spiegelzähnen sind gefundenes Fress und für Horrorfilme. Ja, und das ... Ich habe keine Horrorfilme in der Top 3, und ich bin sehr groß drüber. Vielen Dank. Ich habe einen, aber ... In Horrorfilmen sind sie meistens platt. Es gibt natürlich auch unglaublich viele Platte-Spiegelzähne, und das ist meistens so dieser Fake-Shum-Scare. Es sind immer die Badezimmer-Spiegel. Dann machst du den Badezimmer-Schränk auf, machst die Tür wieder zu, und dann steht da jemand hinter dir. Tada! 1000 Mal gesehen. Wollen wir einfach reinspringen? Nein! Meine Liste, du musst anfangen. Ich habe eine Aurobe Mansion. Welchen nehme ich jetzt hier als Aurobe Mansion? Ich würde gerne Mary Poppins anführen, die mit ihrer Reflexion zusammen so gesprochen hat. Denkt ihr zu, die Reflexion oder so? Ja, und sie ist dann sehr aufmüpfig, die Reflexion. Ja, das ist cool. Auf jeden Fall cool, ich finde es sehr süß. Aurobe Mansion könnte ich noch reinschmeißen. Wer ich keinen Horrorfilm in meinen Top 3 haben wollte. Evil Dead 2. Wo Ash mit seinem Spiegelbild interagiert und dann greift sein Spiegelbild ihn an. Ach so, das Ding ist komisch. Auf Comedy- und Horror-Szene. Wir haben Tuba gesprochen, Johannes van Dien zu kotzen. Nein, das war nicht gut. Zu viel Splatter, toller Slapstick-Film, finde ich. Ich konnte nicht viel lachen, so ein bisschen, aber nicht viel. Ich hätte sonst auf Platz ... eine Aurobe Mansion noch. Hätte ich gerne Harry Potter angeführt, den ich im Buch, deswegen vor allem Aurobe Mansion, noch besser fand als im Film. Der Spiegel, vor dem man steht und seine Wünsche ... Harry Potter sieht einfach seine Eltern. Und es ist voll traurig, was man sieht. Was sieht Ron? Er ist Gewinner irgendwo, ne? Er ist Harry? Er ist nicht Harry, aber er sagt, ich bin im Quidditch-Team. Und ich werde von Dumbledore ausgezeichnet. Das ist nur ein ... Das ist so die Prämie. Fuck. Aber ich fand das beim Lesen damals ein ganz tolles Spiegel, ganz tolle Idee für den Spiegel. Na ja, okay, Platz drei. Platz drei ist bei mir Charlie Chaplin. Was sonst? Es gibt eine ganz tolle Spiegel-Kabinettszene in einem Film des Circus. Er rennt weg vor der Polizei. Das ist ja auch noch Extended-Circus, also mehr so jahrmarktmäßig noch. Er ist da in einem Mirror-Maze. Und das ist einfach großartig. Weil er sich selbst erst mal orientieren muss. Dann kommt der Polizist dazu, versucht ihn zu greifen, greift aber in den Spiegel rein und so. Und dann gibt es halt ... Ich liebe es. Mein Platz drei, Memento aus dem Jahr 2000. Da wird ein Spiegel genutzt, sehr effektiv, um zu zeigen, wie er zuerst mal sieht, wie seine Tätowierungen aussehen. Memento ist ja der Film über diesem Mann, der am Kurzzeit-Amnesie hat, sich immer nur an die letzten zwei Minuten ändern kann. Er wird mit Informationen über sich und über sein Leben tätowiert. Und das wird sehr effektiv relativ früh am Anfang gezeigt, wo er eine Szene hat, in der er sein Hemd anziehen will. Und dreht sich um und guckt plötzlich in den Spiegel. Und dann sieht er erst die ganzen Tätowierungen, die er da hat. Wo dann halt draufsteht, jemand hat eine Frau ermordet, du musst ihn finden, so ist der Name und so weiter. Klass inszeniert. Ja, cool. Ich hätte als Platz zwei gerne Red Room. Dein Horrorfilm. Ah, Shining, großartig. Und das Kind malt auf die Tür. Natürlich verkehrt rum. Deswegen Red Room. Mörder. Und ich finde es super gelöst. Also ein super Effekt für den Moment, dass man über den Spiegel, dass die Frau, glaube ich, über den Spiegel ist. Ja, genau. Mit so einem Sound unterlegt noch. Und das ist wirklich unheimlich. Und eine tolle Art im Horrorfilm Spiegel, ohne dass ein Gespenst im Hintergrund steht. Ja, genau. Ich finde es sowieso die ganze Zeit so gruselig. Wir haben über die Fortsetzung von Shining geregelt. Ja, stimmt. Ich fand sie nicht ganz so gut. Nee, ich fand ihn ja so durchschnittlich. Mein Platz zwei, auch ein Film, den wir geredet haben. Persona von Ingmar Bergmann. Unsere beiden Protagonisten sind vorm Spiegel. Es wirkt fast so, als würden sie zu einer Entität verschmelzen. Und sie haben ... Es hat auch ein sehr stark sexuelle Komponente. Wie sie da so miteinander interagieren. Ich weiß nicht, Schmusen ist das falsche Wort. Kuscheln ist das falsche Wort. Sie reiben sich aneinander. Aber das klingt jetzt zu pornografisch. Auf jeden Fall ist es eine merkwürdige, fast surreale Szene, wie sie so nebeneinander sind. Und diesen Spiegel zusammengucken. Und so eins werden. Persona ein sehr interessanter Film. Bergmanns versuchen, Experimentalfilm zu machen. Aber vor allem ein wunderbares Psychotrama. Es war eine der ersten Episoden, wo mir Plur so ein etwas abwegegerer Film vorgeschlagen hat. Du warst okay damit. Du bist ganz gut damit klargekommen. Ja, aber ich hätte nicht gedacht, dass ich damit so gut klargekommen bin. Ich hab auf Platz eins eine eher technische Sache. Birdman. Und sie stehen mit der Kamera absolut parallel vor dem Spiegel. Und sehen, wie er sich halt im Spiegel sieht. Und die Kamera ist natürlich nicht da. Sonst würde das die Immersion zerstören. Aber verdammt fuck noch mal, wie haben sie es gemacht? Solche Sachen. Ich find bei Birdman, dadurch, dass es auch noch so ein One-Shot ... Also Fake-One-Shot, aber so ein Film, ist der darauf basiert, ganz, ganz, ganz lange Shots zu haben. Dass sie es irgendwie technisch hinkriegen, immer wieder vor diesen Spiegel zu treten. Und immer wieder, ihn zu sehen. Und ohne dass man selbst, dass die Kamera im Spiegel ist, so krass und so der Hammer, das irgendwie technisch hinzukriegen. Im Nachhinein haben sie es, glaub ich, raus geredet. Ich denk auch, dass das Filizigie-Ei war am Schluss. Aber krass, und daran angehängt so ein bisschen Honor of a Mansion Black Swan. Gleiches Problem, gleiches Ding. Aber eben der Horrorfilm, den ich nicht so richtig in der Liste haben wollte. Aber auch da spielt der Spiegel natürlich noch mal eine andere Rolle. Weil sie selbst sich sozusagen ... eine Szene, wo sie vom Spiegel steht und wirklich dieser Crack im Spiegel plötzlich entsteht und man merkt, okay, jetzt spaltet sich das wirklich ab. Also ihr schwarzer Schwan entsteht gerade. Ich hab so ein ästhetisches Ding. Ein ästhetisches Ding. 20 Jahre nach Taxi Driver hat Judy Foster einen Film mitgespült, der gar nicht zu meinen Lieblingsfilmen gehört, der aber eine wirklich krasse Spiegel-Szene hat. Und zwar Contact von Robert Zemeckis. Es ist so ein philosophischer, esoterischer Science-Fiction-Film. Judy Foster selbst, sondern das Kind, das quasi Judy Foster ... Judy Foster als Kind. Story ganz kurz angrößt, ihr Vater stirbt und braucht Medikamente. Und sie rennt die Treppen hoch zum Badezimmer-Schrank, wo die Medikamente drin sind. Und wir sehen eine Szene, in der das Kind von vorne gezeigt wird, wie es die Treppen hochrennt. Das verfolgt quasi die Kamera, rennt um die Ecke, rennt um noch eine Ecke, und greift zur Kamera und dann sehen wir, dass die Kamera der Spiegel von dem Schrank ist, das ist gar keinen Sinn. Weil dieser Spiegel konnte ihr nicht folgen. Es ist einfach so ein Trick. Es ist einfach eine fantastische Szene. Es ist überhaupt nicht relevant, es hat keine tiefere Bedeutung. Es ist einfach unglaublich gut gemacht. Also schaut euch die mal an, sucht nach Contact, Mirror-Scene oder so. Dann findet ihr das. Es ist einfach geil gemacht, wie sie aus so einer Kamerafahrt plötzlich ein Spiegel machen. Und einfach ein netter ästhetischer Spielerei ohne Sinn. Toll. Das habe ich immer gesehen, aber auch nur dieser Ausschnitt. Es ist auch wirklich das Beste an ihr. Der Film ist nicht schlecht, der Film ist okay. Aber ein bisschen zu isoterisch, finde ich. Wir hatten eine Top-3. Wir hatten eine wunderschöne Top-3. Eigentlich hatten wir zwei Top-3s. Wir sagen immer nur eine Top-3, aber es sind sechs Filme, die ihr empfohlen legt. Ich bin ein bisschen enttäuscht, dass du die Max Brothers nicht reingebracht hast. Ja, diese Dachse. Das ist einer von den drei. Die berühmte Spiegelste in der Filmgeschichte. Ich habe sie draufgesetzt, dass du die bringst. Ja, so was Ähnliches gibt es bei Chaplin übrigens auch. Habe ich beides nicht reingenommen. Weil ich Chaplin schon drin hatte mit dieser Mirror-Maze-Scene. Und ich finde auch das immer ein kleines bisschen schwierig. Selbst Chaplin hat das nicht hundertprozentig hingekriegt, wie ich das sehen will als Zuschauer. Ich finde das immer ein Risiko. Das Risiko ... ... mit zwei Leuten ... Das ist zu erklären. Zwei Leute stehen voneinander und tun so, als wären sie der Spiegel. Dann gibt es immer Unsynchronitäten. Und immer ganz kleine Dinge, die einem raushauen. Und dieses Risiko ... Das kriege ich nicht. Nein, nein. Es ist witzig, aber es haut einen immer raus, dass das nicht ganz synchron ist. Okay. Das war ... ... unsere Top 3. Raus aus unserer Liste. Raus aus der Liste, rein in den Filmen, haben wir noch was zu sagen. Haben wir irgendwelche Themen noch zu beackern, die wir nicht geschafft haben, bevor wir zu unserem Fahrt kommen. Sei noch einmal angemerkt, dass dieser Film wahrscheinlich der letzte große New Hollywood-Film ist. Eingeschlossen im Jahr 1976, eingeschlossen zwischen der weiße Haie 1975, der offiziell das Blockbuster-Kino einleitet. Star Wars 1977, der das Blockbuster-Kino zum großen Durchbruch verhilft. Und was für einen Abschluss für diese Filmliche Epoche? Wie gut kommen wir damit klar, dass das wie wirklich wird? Das haben wir schon gesagt. Wie bei Fight Club eine Zuschauerschaft findet, die man eher unsympathisch findet. Um es mal vorsichtig zu sagen. Es gibt ja so viele Leute, die das auf eine bestimmte Art und Weise kloxische Weise feiern, diesen Film. Ich glaube, das ist einfach ein Risiko. Man kann es dem Film parziell vorwerfen. Das habe ich auch schon bei Fight Club gesagt. Man kann den Film nicht komplett davon freischprechen. Kriegsfilme haben das Problem am meisten. Was romantisiert wird, Antikriegsfilme. Was eigentlich kritisiert werden soll, weil durch die Art der Inzunierung entsteht immer eine Überhöhung. Du kommst da nicht raus. Inzunierung ist eine Überhöhung von Realität. Und eine Ekonisierung unter Umständen, oder auf jeden Fall immer eine Stilisierung und damit eine Ekonisierung. Dadurch kommst du nicht darum herum, dass es eine ästhetische Begeisterung gibt, die entsteht, auch wenn Grausamkeiten gezeigt werden. Dadurch entsteht natürlich auch eine Überhöhung von Gewalt und eine Romantisierung von Gewalt. Das kann sehr schnell passieren. Davon kann kein Film freigesprochen werden. Es ändert nichts daran, dass ein Film gut ist, wenn er gut ist. Ich glaube, wenn Taxidriver heute gedreht worden wäre oder gedreht werden würde, würde der Film noch viel mehr Wert darauf legen, seine Haltung klarzustellen. Taxidriver wurde heute gedreht. Joker aus dem Jahr 2000. Lass mich nichts Falsches sagen. In den 20. ist fast so was wie ein Remake von Taxidriver. Ja, naja. Und Joaquin Phoenix als Travis Bickel ... Ich find diesen sehr dicht aufeinander. Na ja. Wenn man den Film sieht, wenn man den Joker sieht, wird man so oft die Inspiration durch das Kino des New Hollywood 2019 von Todd Phillips. Es gibt natürlich draußen viele Leute, die genau das mit sehr viel Hass verbreiten und sagen, furchtbar, wie ganz nur, das ist doch einfach nur geklaut. Nein, es ist nicht. Es ist eine Verbeugung. Aber es ist ziemlich eindeutig inspiriert. Ja, es ist inspiriert, aber ich würde nicht sagen, dass es auch nur ein Ansatz von einem Remake ist. Das ist natürlich viel zu polemisch. Aber was ich ganz spannend finde, wenn man die beiden Filmen nebeneinanderhält, Todd Phillips macht das Ganze, wie du gesagt hast, deutlicher seiner Haltung. Bei der Charakter, dann Joaquin Phoenix spielt der Joker, ist deutlich weniger ambivalent als Travis Bickel. Ja, also, wenn dann ist das eigentlich eher ein Remake von King of Comedy? Ja, so beide sind ein bisschen. Gerade dieser einsame Mann mit Gott-Aditüde, mit Gott-Complex, das ist schon der Taxi-Triver. Ja, beides Robert De Niro, genau. Und was zum Beispiel der Unterschied ist beim Joker, ist es so, dass der Protagonist nicht die Frau kriegt, sondern sich einfach, also nicht mal ein Date mit der Frau kriegt, sondern sich einfach in seiner Fantasie ausmalen muss. Was zum Beispiel seiner Haltung stärker macht. Und einfach dadurch, dass wir wissen, dass es ein super Bösewicht ist, das ein Origin-Story hier erzählt wird, gibt es eine andere Dimension. Aber wer ist da davon wahr? Und es gab ja tatsächlich diese Toxic Masculinity-Interpretation, dass die Leute gesagt haben, Hollywood will den Joker schlechtreden. Deswegen gewinnt er auch keinen Oscar, weil die nicht wollen, dass ein Film gedreht wird, der in unserem Sinne ist. Okay. Das sind Leute, die auch Taxi-Trivers nicht verstanden haben und sagen, ich bin wie Tyler Durden. Okay, das heißt im Umkehrschluss, dass Toxic Masculinity immer mit massiver Dummheit eine hergeht? Ich meine, du musst schon ziemlich Dorf sein, um nicht zu verstehen, dass dieser Film das wahrscheinlich heißt. Ja, gute Frage, kann ich nicht sagen. Also, ich kenne nur dumme Menschen, die Toxic Masculinity sind. So viele Leute kenne ich gar nicht, die Toxic Masculinity sind, aber ich muss sich auch drüber nachdenken. Also persönlich, in meinem Umfeld gibt es nicht viele, außer dich vielleicht. Mach mir ein Sandwich. Okay, wo waren wir stehen geblieben? Genau. Ich weiß es nicht ganz genau. Er hat so viele gute Sachen, aber irgendwie waren mir auch über Strecken ein bisschen egal. Ich weiß nicht, warum. Vielleicht wegen meines Jetlag. Aber inzwischen habe ich gedacht, ja, ich weiß, inszenatorisch irgendwie cool und geil. Es gibt viele tolle Sachen, aber irgendwie, ja, weiß ich nicht genau, ob der so andocken kann bei mir. Klingt fast wie so der Gegenentwurf zum So Bad It's Good. Ja, ja, Ken. Er war so gut, it's bad. Na ja, weiß ich ja. Nein, keine Ahnung. Ich kenne das mal als Citizen Kane-Phenomen. Dann habe ich Citizen Kane noch mal gesehen und festgestellt, dass der wirklich so gut ist. Aber dieses Phänomen ist ein Film, dass man sieht, dass da alles gut dran ist. Super inszeniert, super Musik, super Kamera, super Darstellung. Trotzdem macht es nicht klick und man weiß nicht genau, warum. Ich glaube, das ist genau das Thema, was wir gerade hatten. Diese toxische Männlichkeit, es interessiert mich nicht mehr. Ich will die nicht mehr sehen. Ich will diese Männer nicht mehr sehen, egal, wie kritisiert das wird oder was auch immer. Ich will einfach gerne inzwischen Filme sehen, die eher ein Positiv Beispiel in die Zukunft geben, als zu sagen, guck mal, alter weißer Mann, der Privilegien zurückhaben will. Lieber anstatt Männern in ihrer Unfähigkeit, dass mehr Frauen in ihrem Empowerment-Moment gezeigt werden. Ja, oder Männer. Also, meinetwegen sehr gerne Männer, die das besser machen. Weil wenn ich nur Frauen zeige, die es besser machen, hilft das den Männern nur schwer. Weil dann hast du wieder ganz viele Männer, die sich bedroht fühlen. So was wie magische Tierwesen, um was ganz banales zu nennen. Einfach einen männlichen Protagonisten. Ganz vielen Klischees widerspricht, die man hat von einem Helden in einem Film. Genau, und deswegen glaube ich, dass mich der Film dann nicht mehr abgeholt hat, so richtig. Obwohl er inszenatorisch total toll ist. Es gibt wahnsinnig viele gute Ideen, wahnsinnig gute Kamera, wahnsinnig spannend, psychologisch. Aber irgendwie bin ich darüber hinweg. Schade. Aber kann ich total nachvollziehen? Ich glaube, es ist mein Lieblingsfilm aus der New Hollywood-Ära, wenn ich so drüber fliege. Ich kann es total verstehen, wenn man heutzutage da auch nicht andocken kann. Schwer erträglicher Filmen, nicht nur weil die Themen sehr hart sind, sondern auch weil die Perspektive sehr eigen ist. Einfach dadurch, dass wir die ganze Zeit durch diesen Blick von Travis stolpern und oft auch Repetition haben. Immer wieder diese Taxifahrten durchs Necht, nicht nur New York. Aber das fand ich wieder gut, ne? Ich fand tatsächlich diese Überblendungen sehr Obvious-Choice, ne? Macht man natürlich, wenn man hat so eine Nacht und so eine Großstadt und so, natürlich diese ganzen Neon-Science und so, das ist alles Ausschlachten und das haben sie auch ausgeschlachtet. Und es haben sie sehr, sehr gut ausgeschlachtet. Ich fand es tatsächlich im Schnitt sehr, sehr gut gemacht. Auch wenn es Obvious war. Das ist halt ein handwerklich echt starker Film. Das ist ein Drastfest. Vor allem auch für das Budget, in der Zeit, total junger Regisseur, junger Drehbuch-Outdoor, die haben noch nicht viel gemacht. Die raufen sich irgendwie zusammen, und dann kommt wirklich so was dabei heraus. Ich meine, große Legacy wird regelmäßig aufgelistet bei den besten amerikanischen Filmen und im Anschluss auf andere Filmemacher einfach. Ja, also... Okay, cool. Danke, Johannes, dass du den geguckt hast, trotz Chat-Lag. Danke, dass du ihn vorgeschlagen hast. Ich hatte wirklich eine Lücke in diesem Bereich. Und vielleicht füllen wir nach und nach. Ich bin ja meistens nicht so wahnsinnig dankbar, wenn du mir... Oh, jetzt hier noch der französische neue Film, was auch immer der irgendwie eine geile Idee hatte, aber eigentlich langweilige Filme macht. Aber in diesem Fall... Oh, das ist ne gute Idee fürs nächste Mal. Nein! Wenn ihr wissen wollt, was Johannes mir das nächste Mal aufgeben, nämlich nächste Woche ist Johannes dran, dann bleibt noch kurz dran, damit ihr auch wisst, was ihr gucken solltet, bevor ihr bei uns rein hört, weil Spoiler und so weiter. Ansonsten vielen Dank fürs Zuhören und euch eine wunderschöne Woche. Bis dahin. Ciao. Ciao. Okay, Plur, wir haben noch etwas für nächste Woche. Du hast angekündigt, dass ich was für dich habe. Oder wie war das? Ich weiß es schon nicht mehr. Ich glaube, wir haben was ganz anderes nächste Woche. Wir haben was völlig anderes, nämlich. Wir haben einen Gast. Oh mein Gott. Und vor uns sitzt schon unser Gast, und zwar Eugene. Herzlich willkommen. In die Film-Podcast, um das dazu zu sagen. In die Film-Talk-Podcast. In die Film-Talk-Podcast. Gleich den ersten Fehler gemacht, Plur. Das gibt's hier wohl nicht. Jetzt haben wir eine Woche Zeit, um uns davon zu erholen. Ich sitze jetzt eine Woche lang hier und warte, weil wir nehmen immer sehr live auf. Das heißt, ich bin jetzt gekommen, nehme auf, fliege danach wieder zurück nach Honduras und dann komme ich nächste Woche wieder. Nein, nein, du musst jetzt eine Woche in meiner Küche sitzen und mich jeden Tag unterhalten und mir Frühstück machen. Und Frühstück machen, das mache ich. Was hast du denn für nächste Woche für ein Film für uns? Gute Frage. Wir haben Ghost in the Shell, was für uns nichts war. Und doppel gucken wir uns an. Doppel. Wir gucken uns die Animationen an, die im Jahr 1995 und dann zusätzlich noch den Realfilm. Der von 2017, wenn ich mich rechte. Und die beiden schauen wir uns an und werden darüber reden. Großartig. Sehr schön. Vielen Dank. Bis nächste Woche. Bis nächste Woche und euch noch eine schöne Woche. Bis dann. Ciao.