Episode 145: The Odd Couple – Jack Lemon und Walter Matthau als seltsames Traumpaar
Diese Woche knöpfen wir uns eine der großen Broadway-Verfilmungen der 60er Jahre und eines der berühmtesten Comedy Duos Amerikas vor: Jack Lemon und Walter Matthau in The Odd Couple aus dem Jahr 1968.
Können uns die Sitcom-Oneliner und der Broadway-Slapstick auch heute noch unterhalten? Wie schlägt sich das Bühnenstück auf der Leinwand und wie schlagen sich Jack Lemon und Walter Matthau in ihrem ersten gemeinsamen Auftritt? Was gibt es zu der Serie sowie späteren Auflagen des Odd Couples zu sagen, und was haben Lemon und Matthau sonst noch gemeinsam auf die Leinwand gebracht?
In der passenden Top 3 reden wir über unsere liebsten Filmfreundschaften.
Transkript
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: Podcast: Der mussmansehen Podcast - Filmbesprechungen Episode: Episode 145: The Odd Couple – Jack Lemon und Walter Matthau als seltsames Traumpaar Publishing Date: 2023-10-11T19:02:09+02:00 Podcast URL: https://podcast.mussmansehen.de Episode URL: https://podcast.mussmansehen.de/2023/10/11/episode-145-the-odd-couple-jack-lemon-und-walter-matthau-als-seltsames-traumpaar/ Johannes? Ja? Mit wem würdest du lieber zusammenleben? Felix oder Oskar? Zusammenleben? Ja. In der WG. Also wenn du mir jetzt eine Knarre an den Kopf hältst und sagst Felix oder Oskar, dann sage ich Schieß. Ich würde mich 100% und jederzeit für Felix entscheiden. Wirklich? Es ist nicht großartig, du kriegst tolles Essen, es ist immer sauber und ordentlich und mit den Neurosen kommst du auch irgendwie klar. Dann kannst du halt Spaß außerhalb der Wohnung haben. So, Ploa, bist du bereit? Ja, bin ich. Herzlich willkommen, liebe Zuhörende, bei einer neuen Episode des Odd Couple Podcasts. Mir gegenüber sitzt Neurotiker Johannes Franke. Und mir gegenüber sitzt Oskar Ploa. Wer möchtest du von den beiden sein? Da ich dir jetzt schon die Neurotiker-App Olle gegeben habe, muss ich zwangsweise der Chaotichedonist sein, mann, mann, mann. Ach wie schlimm, traurig. Ja, das Blöde ist, wenn ich mich in meine Küche umgucke und unsere Situation anschaue, wie ich immer hier vorher räume und da noch die Coaster hinlege, damit wir dann Tee trinken können und keine Stains auf dem Tisch hinterlassen werden. So dann bin ich wirklich der Neurotiker von uns beiden. Ja, ich glaube, Gott sei Dank können wir die Neurotiker-Stereotype gar nicht so einfach auf uns beide übertragen, weil wie in jedem Menschen steckt in beiden von uns ein bisschen was von Felix und auch ein bisschen was von Oskar, würde ich behaupten. Das hoffe ich jetzt einfach mal, dass ich nicht einfach nur full on Felix bin. Und damit herzlich willkommen zu einer Episode über den Film The Odd Couple aus dem Jahre 1968. Ein seltsames Paar, wie er im Deutschen heißt und wie wahrscheinlich viele habe ich ihn auch zum ersten Mal in Deutsch gesehen. Oh, in Deutsch. Wie findest du die Synchronversion? Ich habe sie jetzt nicht mehr geguckt, deswegen kann ich nur aus meinen Erinnerungen sprechen. Aber ich habe doch, ich habe einen Podcast gehört, da haben sie ein paar von den deutschen Szenen eingespielt und da hatte ich das Gefühl, dass es gut synchronisiert. Ich mag aber auch, es gibt eine klassische Synchronsstimme für Jack Lam und eine klassische Synchronsstimme für Walter Muttau. Und wenn ich das richtig gesehen habe, waren die beide da zu hören. Ich müsste jetzt nach den Namen suchen, um sicher zu sein, wer es war und das angenehme Stimmen. Ich kann dir zumindest Georg Tomala sagen. Das ist der Jack Lam Synchronisator. Richtig. Und den fand ich nämlich wirklich gut. Deswegen habe ich ihn aufgeschrieben. Der ist nämlich sehr, sehr gut als Jack Lam. Die Stimme ist irgendwie eingebrannt dann auch im kulturellen Gedächtnis in Deutschland. Absolut. Bei mir total. Und Wolfgang Luschke, um den Namen auch noch zu nennen, ist die Stimme von Walter Muttau. Ah, ja, ja. Und ich glaube, die haben einen guten Job gemacht bei der Synchronisation. Aber es ist wirklich lange her, dass ich den gesehen habe. Das war nämlich so ein typischer Film meines Vaters. Aha. Das war so was, was mein Vater voll lustig fand und was er dann geguckt hat und dann auch wollte. Mein Vater war kein großer Filmfan und seine Bandbreite, was Filme betrifft, war auch relativ gering. Aber wenn es dann einen gab, den er richtig lustig fand, dann wollte er uns den auch zeigen. Okay. Mit dem Ergebnis, dass wir, wir waren zu dritt, auf der Couch saßen neben meinem Vater, der sich kaputt gelacht hat, so bis zu dem Punkt, wo es uns vollkommen unangenehm war und wo man auch nicht mehr mitlachen konnte, sondern wo es einfach nur so war, oh alter Mann, bitte hör auf über diese alten Herrenwitze zu lachen. Darf ich dir mal sagen, dass du diese Situation schon ein paar Mal heraufbeschworen hast in diesem Podcast? Das muss eindrücklich gewesen sein. Ein zeneastisches Trauma. Deswegen setzt du dich jetzt so viel mit Filmen auseinander, um das Trauma zu bewältigen. Ja, auf jeden Fall. Oh mein Gott. Du gibst mir ständig Filme, die es mir echt schwer machen, das Trauma zu bewältigen. Sehr gut. Du hast einen Filmgeschmack wie mein Vater. Boomer. Um das mal hier klarzustellen. Und du könntest Recht haben. Aber ja, eigentlich gar nicht ein Film in seiner Ursprungsform, sondern ein Theaterstück. Ja, und zwar auch mit, muss man sagen, Walter Mattau in der Rolle, die er dann auch im Film gespielt hat. Und von demselben Autoren, der dann auch für das Filmtribu verantwortlich war. Nils Simon. Nils Simon, wo ich denke, die ganze Zeit, fuck, ich muss unbedingt mehr von dem sehen. Wir haben von ihm was gesehen und zwar Murder by Death. Ja. Und da war mir das noch gar nicht so klar, dass der so viel auch Broadway und so weiter gemacht hat. Der hat viel Broadway gemacht. Der hat gar nicht so viele Filme gemacht. Ja. Sondern vor allem fürs Fernsehen und für den Broadway geschrieben und produziert. Ja. Und der war vor allem für seine One-Liner halt bekannt, ne? Der hat so wahnsinnig viel so wirklich auf dem Punkt so Gags geschrieben. Wo es gar nicht so sehr um die Dramaturgie des Films, um was wir vielleicht in diesem Film auch nochmal uns genauer anschauen müssen, nicht so komplizierte Stoffe geschrieben, sondern vor allem eben Situationen, die sehr gut für One-Liner sind, wo man sich im Broadway einfach hinsetzen und Spaß haben kann und freuen kann über die Wittiness der Figuren. Amerikanisches Unterhaltungstheater der 60er-Jahre. Absolut. Und an deinen breiten Grinsen sehe ich schon, dass das total dein Ding ist. Es ist nicht nur 60er, es ist auch heute noch so. Ich war ja in New York nur gerade eben erst und war am Broadway, haben mir Schakt angeschaut und das ist ein unglaublich One-Linigeres Ding. Wirklich. Die haben sich das, die haben das so professionalisiert, dass man am Ende nicht mehr weiß, welche Story habe ich eigentlich geguckt, aber ich hab die ganze Zeit so viel Spaß gehabt. Ja. Wirklich krass. Auf die Gags, auf die Pointen. Ja. Es gibt zwei Versionen, wie der Ursprung des Stückes ist. Mhm. Ein Mel Brooks Biograf hat gemeint, es würde auf Mel Brooks basieren. Ja, ja. Während das, was ich für wahrscheinlicher halte, ist die Geschichte, dass es auf Nils Simons Bruder Danny Simon basiert. Es geht vor allem, glaube ich, darum, dass Mel Brooks ja sich getrennt hat, ne? Und dann mit einem Kollegen zusammengezogen ist oder mit einem einfachen, einem anderen Mann. Und diese Situation dann dazu geführt hat, dass Nils Simon gedacht hat, ah, okay, da lässt sich was draus machen, da ist was drin. Genau. In der Danny Simon-Version ist es so, dass Danny Simon auch sich getrennt hat. Mhm. Und dass dann er auch beim Freund eingezogen ist und dann gibt es irgendwie diesen Dialog, der so ein bisschen halt diese Klischee des alten Ehepaars hat. Ja. Was gibt es denn heute Abend zu essen, Schatz? Ja, genau. Was hast du für mich gekocht? Das fängt ja mit dem Film schon sehr früh an, weil schon Wotamata sehr, sehr früh, als wir ihn einleiten nach Hause, bei ihm einfach nur ein bisschen zu wohnen, so ein paar Tage vielleicht, zumindest in seinem Kopf. Er dann sagt, I'm proposing to you. Willst du auch noch einen Ring haben oder was? Ja. Und das sofort den Ton festlegt für den Rest des Films. Sie reflektieren das ja auch tatsächlich sehr viel. Total. Auch am Schluss, wenn es zu dem großen Streit kommt, dann sagt Oskar ja auch zu Felix, ich löse diese Ehe hier auf. Ja. So ganz eindeutig. Was wir hier machen, ist irgendwie so ein merkwürdiges Eheverhältnis. Aber was passiert genau in der Story? Was passiert genau in der Story? Beide sind getrennt. Wotamata ist schon eine ganze Weile, also Oskar ist schon eine ganze Weile getrennt, lebt alleine, ist Sportreporter und kann sich acht Zimmer in New York leisten gegenüber vom Central Park. Was verdient er als Sportreporter? Was zur Hölle? Aber OK, und es ist auch damals, es ist 68 und nicht 2020, wo die Preise, also er wäre Milliardär heute, muss man sagen. Acht Zimmer findest du einfach nicht mehr in New York, es sei denn du hast einen von diesen dünnen Wolkenkratzern, die immer so ein bisschen im Wind wehen. Ja, die wirklich eine riesige Strecke zurücklegen im Laufe des Tages, so acht Zentimeter glaube ich. Komplett out of context, es gibt wirklich gruselige Geschichten zu diesen Gebäuden, die sie in New York hochgezogen haben. Also zum einen sind die so schmal und so hoch, weil es hat irgendwelche finanziellen Gründe. Ach du Scheiße. Weil der Grund und Boden kostet so viel, wenn er in die Breite geht, aber nicht, wenn er in die Höhe geht. Und dann wurden diese Dinger gebaut von sehr reichen Immobilienhain für sehr reiche Menschen, damit diese reichen Menschen repräsentative Apartments in New York haben, wenn sie mal zu Besuch sind. Und diese reichen Menschen kommen meistens irgendwie aus dem Nahen Osten, irgendwelche Ölscheichs oder so. Das heißt, diese Wohnungen sind aber leer. Ja, die bewohnt keiner. Geisterhäuser. Und es gibt wirklich Beschwerden von Menschen, die da eingezogen sind, die sich da so ein Apartment für 50 Millionen gekauft haben. Das ist keine Übertreibung, die kosten wirklich so viel. Und die dann sagen, ey, es ist kein Mensch, man fühlt sich total einsam, das Ding wackelt, man wird seekrank da drin. Und es wird nichts gemacht. Und es ist die Wasserrohre brechen und es ist dreckig und so. Und das ist so das gruseligste. Das ist wirklich... Worst case. Ja. Das ist so Postkapitalismus in Reihenform. Last state Kapitalism. Es ist natürlich großartig, weil du dann irgendwie zwar diesen riesigen Blick hast und aber wahnsinnig viel Geld ausgegeben hast für den Scheiß und dann seekrank aufwachst und den ganzen Tag überall in und her schwankst. Du weißt, du hast keine Nachbarn. Du hast diese eine Etage für dich, diese oder zwei Etagen sind es dann ja auch ganz oft. Minimalismus. Aber du kannst von einem zum anderen Fenster gucken und du stehst in diesem riesigen Apartment, das aus drei Zimmern besteht. Links siehst du die Skyline New York, rechts siehst du den Central Park. Und was machst du da? Da kannst du doch nur depressiv werden, oder? Du kannst nur depressiv werden. Du hast dir selbst ins Knie geschossen mit deinem Geld. Das ist unglaublich. Und die Fenster sind dann auch extra so Sicherheitsfenster, dass du nicht mal springen kannst. Oh nein. Das sei das Schicksal, das auch unser Felix hat. Um wieder in die Story, die wir eigentlich erzählen wollten, zurück zu kommen. Walter Muthouse Charakter Oskar ist schon geschieden und in diesem Moment, wo der Film losgeht, ist halt auch Felix getrennt worden von seiner Frau. Die wollte nicht mehr. Warum, werden wir sehr schnell mitbekommen, aber der Film erzählt uns erst mal nur den Mordversuch, den Selbstmordversuch von Felix, der erst mal sehr süß und aber mit sehr lustiger Musik unterlegt ist. Und er schafft es halt einfach nicht und kriegt irgendwie einen Hexenschuss und graucht dann irgendwie mit Schmerzen im Rücken zu seinem Freund Oskar, der gerade Poker-Neid hat, wo er ja eigentlich auch dazu gehört. Dann kriegen sie alle mit, dass er selbstmordgefährdet ist, versuchen ihn irgendwie einzulullen und zu sagen, hier, bleib mal hier und dann ziehen die beiden zusammen. Oskar holt Felix zu sich nach Hause. Und Oskar weiß, dass Felix verrückt ist. Schon bei diesem Poker-Abend wird ziemlich klar, dass Oskar und Felix wirklich gute Freunde sind. Und Oskar auch offensichtlich der in der Runde ist, der Felix am besten kennt. Und er referiert ein paar mal auf dessen Neurosen und Ängste und Reinlichkeit. Wie wir dann auch sehr schnell erfahren, ist basiert der Humor des Zusammenlebens der beiden darauf, dass sie sehr unterschiedliche Charaktere sind. Während Oskar wirklich so der klassische Junggeselle, der vielleicht etwas zu lange Junggeselle ist, der sehr chaotisch lebt, sich keine Gedanken macht, nicht an seine Pflichten denkt, in den Tag hinein lebt, ständig Chaos att, ist Felix ein kompletter Neurotiker, der alles sauber haben will, alles ordentlich haben will und sich um alles sehr genau kümmert. Also natürlich das klassische Pairing auch schon vorher, es lohnt sich dem hinzugeben. Und es ist auch nicht umsonst so gewesen, dass ganz, ganz viele danach das einfach genommen haben, dieses Konzept und neu aufgelegt haben. Jedenfalls werden die beiden einfach erzählt in ihrem Alltag, was sie so erleben, was für Probleme existieren, auch wie sie versuchen, mit Frauen dann wieder in Kontakt zu kommen, um ihr Leben wieder irgendwie in Bahnen zu lenken, die sie gerne hätten eigentlich. Und es kommt natürlich am Ende zum Großen klar und sie trennen sich wieder. Und er zieht bei den Nachbarn ein, also Felix zieht bei den Nachbarn ein, nicht Oskar aus seinem eigenen Hause. Aber das ist im Grunde die ganze Story. Es ist gar nicht so viel dazu zu erzählen. Aber das Interessante passiert natürlich in diesen ganzen One-linern und diesen ganzen kleinen Situationen dazwischen. Ja, bei den bei den verwitweten beziehungsweise geschiedenen Schwestern Cecil und Gwendoline zieht Felix dann ein, mit denen auch kurz so ein Anbanneln stattfindet, weil Oskar seine Schwester gefunden und bringt sie ins Apartment. Und das ist unter anderem ein großes Streitthema, dass Felix ihnen dann vermeintlich den Arm versaut, in dem er halt nur lamentieren kann darüber, wie er von seiner Frau verlassen wurde. Und zum Schock von Oskar gehen die beiden Frauen, mit denen er eigentlich Spaß haben wollte, da voll drauf ab auf dieses Rumgeheule und trösten ihn und wollen ihn eigentlich wieder zu sich einladen. Aber da muss Oskar hin und stellvertrete. Aber Oskar ist flexibel genug zu sagen, okay, das ist du hast sie rangeholt jetzt. Also gut, dann stehen die auf sowas. Was soll's? Ich gehe voll drauf ein. Ich denke darüber nach ist hysterisch zu werden. Das ist super. Ich gehe drauf ein. Ich mache das auch. Und naja, dann ist halt leider Felix nicht in der Lage, sich auch weiterhin den Abend zu gönnen, sondern sagt Nein, Bruttesville, ich kann nicht mehr. Ich gehe jetzt ins Bett. Und damit ist der Abend auch gelaufen für Oskar. Aber wir sind weit voraus. Ich glaube, bei dem Film lohnt es sich so ein bisschen durchzugehen, weil da so viel Sachen drin stecken und dann eins dem anderen die Klinke in die Hand gibt. Und da kann man vielleicht gut durchgehen, oder? Meine erste Notiz, deine erste Notiz. Können wir über Selbstmordversuche in der Form lachen heute? Ja, das können wir. Ich glaube, über Selbstmord sollte man Witze machen. Genauso wie alle anderen Sachen. Wenn wir über Al-Qaeda und den ganzen Scheiß Witze machen, obwohl es ein sehr problematisches Ding ist und darüber lachen können, dann können wir auch darüber lachen. Ich glaube, ich hätte mir gewünscht, dass diese offensichtliche Verzweiflung, die Felix hat durch die Trennung, ein bisschen mehr Gewicht gekriegt hätte nur ein ganz klein bisschen. Es hätte gar nicht so viel gefehlt, aber es war mir dann doch ein bisschen zu leicht. Aber hat er das nicht gespielt? Er spielt das wirklich sehr intensiv die ganze Zeit. Es ist fast für eine Komödie schon zu düster, habe ich es gefühlt. Ich finde es dadurch wiederum zu trüber. Also Jack Lam ist ein großartiger Schauspieler. Jack Lam und Walter Martau sind, wir müssen sowieso über beide reden, auch über beide als Paar sind eine tolle Kombi zusammen. Aber ich finde, er spielt schon eher so wie der Clown. Er ist, ich fand, ich hatte kein emotionales Gewicht in dieser Szene gespürt, sondern wirklich halt das Lustige. Ich meine, hey, er sagt, wenn sie zu ihm sagt Good night im Hotel und er sagt Goodbye. Ja, das ist großartig. Das ist ein Gag. Es ist kein Moment, wo man mit ihm irgendwie mitleidet oder mitfühlt. Und wenn er versucht, das Fenster zu öffnen, um sich umzubringen und die Rückenschmerzen kriegt, dann ist es auch ein Gag. Dann ist es auch kein Moment, wo ich Mitleid mit ihm habe. Aber es ist mir die Inszenierung der Situation nicht sein Spiel. Ich finde, sein Spiel ist schon schon sehr wirklich dran. Ich habe überhaupt das Gefühl, dass Walter Muttow eigentlich mehr sich selbst spielt und Jack Lemmon wirklich eine Rolle angenommen hat. Walter Muttow hätte ja gerne den Felix gespielt. Ja, das war ihm leider nicht vergönnt. Er hat wirklich mit den Drehbohrautoren Nils Helmen noch mal geredet und hat gesagt, kann ich nicht vielleicht irgendwie? Na, weil es damals auch der Regisseur war, stand nicht genau fest. Eigentlich sollte Billy Wilder das machen, aber der hat dann auch was anderes gemacht. Billy Wilder, der ja dafür verantwortlich ist, dass Walter Muttow und Jack Lemmon überhaupt erst zum großen Paar wurden, weil er die beiden zusammen besetzt in Der Glückspilz. Der Glückspilz, was die erste Zusammenarbeit von ihnen war. Sie waren vorher schon befreundet. Sie kannten sich und es sollte dann wirklich der Beginn einer sehr langen und fruchtbaren Zusammenarbeit werden. Wahnsinn, die haben zehn Filme zusammen gemacht. Elf, wenn man den mitzählt, wo Jack Lemmon noch so ein Cameo hat. Na ja, okay. Aber sie haben auf jeden Fall viel zusammen gemacht. Von den 60ern bis zu dem Tag. Und tatsächlich waren sie auch ein bisschen odd couple bei diesem Film, weil Jack Lemmon war schon entablierter Darsteller, vor allem dank manchem übrigens heiß, Billy Wilder. Er war auch Billy Wilder Stammbesetzung. Ja, genau. Während Walter Muttow gerade erst so im Kommen war, der war schon älter, aber der war eher so ein unbekannter Nebendarsteller gewesen und hat eigentlich erst durch das Broadway-Stück, wo er ja auch die Hauptrolle gespielt hat, hat er Anerkennung eben als Bühnendarsteller gekriegt. 1965 war das Broadway-Stück. Also er muss auch irgendwie schon fast 40 gewesen sein oder ein bisschen älter sogar. Er war über 40 schon. Über 40. Also schon krass, ein Late Bloomer, würde man so sagen. Ja, genau. Es gab Bedenken, Billy Wilder wollte ihn ja offensichtlich auch für manchem übrigens heißen. Billy Wilder wollte ihn auf jeden Fall schon vorher mal besetzen. Das weiß ich nicht. Aber die Produzenten waren dagegen und er musste sich auch und in diesem Fall war es auch wieder so, dass es ein Kampf gegen die Produzenten war, die nicht so ganz überzeugt davon waren, diesen Walter Muttow, diesen obskuren Bühnendarsteller zu besetzen. Das Ding war, dass in der Bühnenfassung von Walter Muttow und Art Nachnamen vergessen, Art Carney gespielt wurde und Walter Muttow wurde übernommen und Art Carney, die arme Sau, der wurde nicht übernommen. Das ist total furchtbar, weil das ja wirklich so ein Zwei-Mann-Stück quasi ist mit ein paar anderen Leuten noch und dann nicht übernommen zu werden, während der andere übernommen wird, ist schon krass. Aber man muss sagen, der hat schon auch noch eine eigene Karriere gehabt. Art Carney gehört zu den großen Comedians, Bühnendarstellern, Filmdarstellern in Hollywood. Ich könnte ja einen Oscar bekommen. Also insofern. Ich werde ihn ewig verbinden mit seiner wirklich schrecklichen Rolle im Star Wars Holiday Special, wo er sehr viel Würde verloren hat. Oh nein. Walter Muttow hat gesagt, es gibt so ein paar wirklich lustige Interviewfetzen zu Art Carney, dass der er hätte wirklich gerne diese Rolle gespielt und Art Carney ist mit dieser Rolle eigentlich überhaupt nicht klargekommen und muss wie total viel gesoffen haben. Oh nein. Und muss die unglaublich schwer gefunden haben. Walter Muttow hatte wohl auch das Gefühl, dass das eigentlich die Rolle ist, die so ein bisschen anspruchsvoller ist, die ein bisschen spannender ist, ein bisschen mehr Fleisch hat vielleicht auch. Ja. Tja, schade für die Schauspieler. Aber man muss sagen, der Film ist natürlich so, wie er jetzt besetzt ist, gar nicht anders zu denken. Ja, total. Und genau eben durch dieses Paar und natürlich auch genau in dieser Konstellation. Also ich, ich tue mich echt schwer, damit mir eine Version vorzustellen, wo Walter Muttow den Felix spielt und Jack Lamb den Oscar. Gar nicht möglich. Jack Lamb passt einfach so saugut auf dieses ängstliche, neurotische, lammoyante, vorsichtige. Das passt. Das spielt Jack Lamb einfach großartig. Und Walter Muttow hat einfach auch schon allein durch seine Physiognomie so was Schnorderiges, die ihn perfekt dafür macht, den Oscar zu spielen. Als das Film wieder anfing und ich ihn wirklich lange nicht gesehen hatte nun, war ich ganz erschrocken, wie extrem Walter Muttow in dieser Rolle eigentlich ist am Anfang, wie schlampig, wie schlimm diese Wohnung aussieht. Wie diese Poker-Runde auch irgendwie sich damit arrangiert hat, aber irgendwie trotzdem noch die ganze Zeit angeekelt in der Gegend rumläuft, guckt. Und es ist wirklich hart. Und er dann an einer Stelle sagt, ich habe ein braunes und ein grünes Sandwich. Was ist das grüne Sandwich? Entweder ist es ganz teurer Käse oder es ist ein sehr altes Fleischstück. Und du denkst ja, oh Gott, oh Gott, ich fasse nichts an in dieser Wohnung. Das Geile ist ja vor allem diese lakonische Art, wie er mit seinem, mit seiner eigenen, mit seinem eigenen Chaos umgeht und mit seiner eigenen Schlampigkeit. Er ist da so furztrocken. Das ist unglaublich. Und es ist einfach geil, wie er einfach so genervt zu Sachen rausschmettert, auch wenn sie sich dann in der Runde unterhalten über Felix. Und er hat es eigentlich immer so von der Seite kommentiert, wie er wollte sich umbringen. Er hat diesen, er hat den Boten geschickt und seine Frau musste noch Geld bezahlen. Wer bitte schickt ein Selbstmordtelegramm? Felix, natürlich. Es ist wirklich krass, weil die Beziehung und die Komik zwischen den beiden natürlich auch vor allem davon lebt, dass eben Walter Mutter so trocken ist. Dass er bei vielen Situationen einfach nur an der Seitenlinie steht, kommentiert und man das Gefühl hat, das Interessierte nicht, ob er sich jetzt umbringt oder nicht. Natürlich weiß man, dass es ihn interessieren würde und dass es ihn irgendwie treffen würde, wenn es tatsächlich passieren würde. Aber seine Art und Weise damit umzugehen, die ist einfach so furztrocken und bringt so viel Komik rein, das kann man fast gar nicht schreiben. Ja, die Figur lebt ganz viel davon, dass das Walter Mutter eigentlich, Underperform ist der falsche Ausdruck. Nein, einfach, Underperform ist die ganze Zeit. Vor allem, weil es dann ja diese Momente der emotionalen Ausbrüche gibt und die sind dann umso lustiger. Also wenn er sich dann später bei Felix beschwert darüber, dass das ist, dass er nicht mehr kann, dass er sagt, ich habe jetzt so lange allein gelebt, das war alles in Ordnung und jetzt bin ich kurz davor, einen Nervenzusammenbruch zu haben, seitdem du da bist. Und es ist wirklich, der Kontrast ist sehr, sehr stark zwischen vorher überhaupt kein, also richtig Stoneface, alles egal, nichts kann mich treffen und dann Felix bringt ihn zur Verzweiflung. We are all out of Cornflakes. F.U. Took me three hours to figure out F.U. was Felix Anger. Das ist super. Das ist wirklich toll. Das freut mich, dass du solche Sachen aufgeschrieben hast. Das heißt, das heißt, du auch ein bisschen mit den, du kannst mit den One Linern was anfangen. Nicht mit allen, aber mit einigen. Das heißt, ich würde noch nicht mal sagen, mit vielen, aber mit einigen. Und die One Liners sind auch, die One Liners und das Spiel von von Walter Matta und Jack Clem ist auch das, was dem Film genug Kraft gibt, dass ich... Oh nein. Oh Gott, jetzt kommt es. Weißt du, lass mich mal ganz kurz überlegen. Du sagst immer, dass ich derjenige bin, der bei Dosengelächter sofort anspringt und sagt, oh ja, will ich angucken, was nicht stimmt. Das ist dein Bild von mir. Wenn man unter diesem Film Dosengelächter liegen würde, würde es mich nicht wundern. Nee, überhaupt nicht. Es wurde ja auch eine Sitcom ein paar Jahre später. Ja. Die übrigens sehr lustig ist. Die auch einen langen Run hatte. Sehr, sehr gute Schauspieler dafür auch, die auch für diesen Film in Frage kamen, aber zumindest 50 Prozent davon. Also einer davon. Jedenfalls ist dieser Film irgendwie wie eine lange Sitcom-Episode, habe ich das Gefühl. Deswegen hatte ich mir ein bisschen Sorgen gemacht, dass du vielleicht sagen könntest, ah, ist nix für mich. Ist das so? Teilweise ja. Also das Problem ist halt, die One-Liner machen halt Spaß. Also ich musste einfach mehrmals bei dem Film lachen. Das funktioniert. Das ist gut. Und ich glaube, wäre Dosengelächter da gewesen, hätte ich das nicht getan. Wäre Dosengelächter da gewesen, hätte jemand anders für mich gelacht, dann hätte ich gesagt, oh, der Film ist doof. Es ist sehr voll, das Sitcom-Set. Aber es ist halt auch vom Broadway. Es ist halt ein Kameraspiel. Es hat mich dann tatsächlich eher gestört, dass diese Szenen, die da rausgerissen sind, wo man gemerkt hat, sie wollen jetzt noch ein bisschen mehr filmisches Set haben, dass die so ein bisschen erzwungen wirken. Also wir haben ja diese Momente, wo sie unterwegs sind oder wo einer von beiden unterwegs gezeigt wird. Es ist fast schon überflüssig. Ich glaube, ich hätte mir gewünscht, dass sie das konsequent als Kameraspiel, als Broadway-Umsetzung mit nur einem Set beibehalten. Ich weiß nicht, wie viele Sitcoms du kennst, aber es gibt ja auch bei Sitcoms immer mal so erzwungene Sachen draussen. Das ist voll verstörend. Ich find's ganz schrecklich. Dieses typische, dieser typische Shot, der einmal Etablishment-Shot. Ja, genau. Und der so bescheuert ist und damit ein Gebäude von außen gezeigt. Und dann zeigen sie halt, keine Ahnung, die Freiheitsstatue und dann Schnitt. Und dann sieht man sie auf Bänken sitzen in irgendeinem grauen Raum und du weißt genau, nein, sie sind nicht in der Freiheitsstatue. Schrecklich. Es ist wirklich dämlich. Aber auch in Sitcoms, ich meine, nicht nur sozusagen diese einen Establishment-Shots, sondern ich meine auch, wie Leute dann im Taxi sitzen oder so was. Um von einem Set zum anderen zu kommen, vermeintlich. Weil jemand jemanden besucht in seinem Set von Wohnungen. Und dann gibt es so einfach so zwischendrin gepfropft bei, ob es jetzt Seinfeld ist oder ob es Friends war oder ob es... Leute sitzen zwischendurch im Taxi in New York und reden über irgendwas. Und das ist diese eine Außenszene, die sie haben, die wirklich immer reingepfropft wirkt und immer noch nach Studio aussieht. Aus irgendwelchen komischen Gründen. Ja, auch so vor der Haustür sieht man ja öfter mal sehen, wie man steht vor der Haustür. Du siehst halt auch, das ist offensichtlich ein Set. Absolut. Und genau das gleiche Gefühl habe ich in diesem Film, dass man so reinpfropft. Ja. Wie so ein Außenset. Guck mal, wir können auch draußen und es geht überhaupt nicht auf. Und dabei ist es noch nicht mal das. Es ist... Ich meine, sie haben Walter Mattau im Stadion sitzen als Sportreporter. Die Szene ist einfach komplett überflüssig. Die Szene gibt mir nichts. Und sie ist auch noch nicht mal so lustig. Sie erzählt was. Sie erzählt, dass Walter Mattau so sehr von Felix eingenommen ist, dass er seinen Job nicht mehr ordentlich machen kann. Ja, aber es reicht nicht. Die könnte man wegschneiden. Und man könnte auch tatsächlich den ganzen Anfang könnte man auch wegschneiden, zumal zumal diese ganze Selbstmord Szene. Ja. Weil einfach genug in dieser Männerrunde, wenn sie beim Poker sitzen, darüber geredet wird, was mit Felix los ist und was. Und das ist ja offensichtlich aus dem Stück, damit die Figuren etabliert werden. Ja. Und in dem Fall würde ich tatsächlich sagen, Tell, don't show, because you're already told. Also ich finde den Anfang sehr, sehr spannend. Das hat was damit zu tun, dass wenn du die Musik wechseln würdest, sofort voll die Suspense Nummer draus wird, weil das so gedreht ist von den Kamera und so weiter. Wenn dieser eine blöde Gag von Goodbye nicht wäre oder wenn er das ein kleines bisschen kleiner spielen würde, dass er jetzt einen Hexenschuss hat. Das ist jetzt aber sehr viel, was anders sein müsste. Na, das sind nur zwei Sachen. Aber die Szene geht auch nur drei Minuten. Und dann die Musik halt wechseln. Dann würdest du sofort einen Krimi haben. Neil Hefty hat echt eine gute Musik gemacht. Das muss man wirklich sagen. Du siehst den Film, du hast nach 10 Minuten in dem Film hast du bereits eine Ohren von der Melodie und ich habe nicht die Sitcom gesehen. Ich weiß, die Musik wurde wieder verarbeitet für die Sitcom. Ich will mir gar nicht vorstellen, wie es Leuten geht, die die Sitcom gesehen haben. Und die, die, die, die, die und alle. Die Musik bleibt einfach komplett im Ohrhängen und passt auch total zu dem Setup. Großartige Musik. Neil Hefty, fantastischer Job. Absolut. Ja, ich hätte auf diese Szenen verzichten können. Ich glaube, der Film hätte vielleicht noch mal ein bisschen mehr Power gehabt, wenn er in diesem Set geblieben wäre, in dieser Wohnung. Das kann sein. Okay, würd ich ja absolut geben, hast du recht. Dann sind wir in dieser Wohnung, wir haben diese Szenen in dieser Wohnung. Es sind erstaunlich wenige Szenen. Auch sehr vom Broadway, so Aktdenken und Zehendenken. Und es sind aber immer Schlüsselszenen. Und spannend fand ich, dass wir ... Nachdem Felix bei Oscar eingezogen ist. Wir sehen nichts von ihrem Zusammenleben, sondern das Erste, was wir sehen, ist die Pokerrunde, in der Oscar sich drüber beschwert, wie Felix drauf ist. Bevor wir sehen, was Felix alles in dieser Wohnung gemacht hat, haben wir Oscar, der anfängt, drüber zu reden und sich zu ärgern, was Felix alles geändert hat. Beziehungsweise wir sehen's schon auch. Die kommen nämlich an zu der Pokerrunde und stellen fest, wo sind die ganzen Pizzakartons? Die Berge von Sachen, die irgendwo rumliegen. Und es fällt einem wirklich sofort auf. Man denkt, wow, okay, du könntest vom Boden essen. Total krass. Und dann wird es vor allem erzählt in dieser Runde. Ich find tatsächlich diese Männerrunde echt gut inszeniert. Also auch schon beim Ersten, ich mag dieses, dass es so ein bisschen Chaos gibt, so ein bisschen Durcheinanderquatschen. Ja, aber irgendwie hab ich das Gefühl, dass sie ein kleines bisschen mehr kumpelhaft miteinander sein könnten. Ich denk die ganze Zeit, warum spielen die überhaupt Poker miteinander? Es sind Männer in einem 60er-Jahre-Film. Das ist die Art, wie Freundschaft ausgedrückt wird. Auch eigentlich, wie Oscar die ganze Zeit über Felix redet, auch schon bevor Felix einzieht, das ist die Art, wie Freundschaft ausgedrückt wird. Bei den beiden kann ich's dann verstehen. Das krieg ich hin, obwohl die sich die ganze Zeit mit den Haaren haben. Aber die Gruppe, die beschweren sich sehr viel übereinander. Die meckern die ganze Zeit übereinander. Etwa die so in unterschiedlichen Momenten ihres Lebens stehen. Der eine sagt, dass er nach Hause muss zu seiner Familie. Und dann planen sie ihn im Urlaub. Ja, immer wieder, wenn er da ist. Wir fahren aber nächstes Morgenende, ich muss schnell nach Hause, wir fahren morgen los. Und dann haben sie diesen geilen Urlaub geplant in Florida. Zu einer komischen Zeit im Jahr und er sagt, was das für Vorteile hat, weil kein Mensch da ist. Off-Season. Genau, in einem leeren Hotel, ohne was zu tun bei Scheißwetter. Toller Plan. Ganz großartig. Ja, also natürlich sind die Figuren an sich sehr schnell etabliert und funktionieren sofort. Und der eine ist der Cop und diese ganzen ... Der Steuerberater. Steuerberater und so weiter, ja, genau. Also das funktioniert ... Es ist halt auch so ne typische Männerrunde. Also alles in dieser Runde schreit danach, wir sind ne Männerrunde. Wir brauchen unseren Man-Calf, wo wir Poker spielen können. Gott sei Dank ist unser Freund Oskar geschieden. Erzählt wird über das Telefonat. Oskar geht ans Telefon und fängt an, heftig zu flirten und verschämt zur Seite zu schauen und, hm, ach so, und, hm, ohoh. Und sagt dann zu ihm, deine Frau. Ja. Es ist ein unglaublich guter Gag, ich liebe das. Allein deswegen, denke ich, ich muss unbedingt mehr von Nils Heimann gucken. Es ist unglaublich, was der drauf hat. Ich find das super. Das ist die Poker-Runde. Dann haben wir, wenn die Frauen zu Besuch sind, die eine ist, nee, sie ist eigentlich, sie ist ja auch Witwe. Sie war nur im Scheidungsprozess, als dann der Mann gestorben ist. Du meinst die Pigeon Sisters, hm? Genau, die Pigeon Sisters. Und dann die große Streitszene. Das sind unsere drei Schlüsselzene. Mehr große, es gibt gar nicht so viel kleine Alltagsmomente, sondern es gibt wirklich diese drei großen Szenen, die aber dann darum bemüht sind, den ganzen Alltag einmal in Schlüsselzene zu umfassen. Und es funktioniert, finde ich auch. Was ich mir natürlich tatsächlich gewünscht hätte, dass ich, bevor dieser eine Poker-Abend kommt, wo das alles erzählt wird, ich das einmal sehen kann. Aber an sich erzählen mir all diese Schlüsselzene, die dann doch nach besonderen, herausstechenden Sachen aussehen, erzählen die mir schon genug darüber, wie der Alltag ausgesehen haben könnte. Ja, es hat auch einfach diesen witzigen Moment der Reflexion. Das find ich auch ganz, also ich find's in diesem Film ganz passend, dass weniger, wirklich weniger gezeigt wird und mehr reflektiert wird. Wir haben eigentlich, wir erfahren, wie ihr Alltag aussieht darüber, dass Sie entweder darüber streiten oder dass Oscar sich bei seinen Freunden darüber aufregt oder dass Jack Lem sich bei den Frauen ausheult. Das hat die ganze Zeit diese Reflexionsebene. Es wird unglaublich viel erzählt und wenig gezeigt. Was aber auch die Möglichkeit gibt, diese ganzen One-Liner rauszuschauen. Diesen trockenen Humor, bzw. diesen verzweifelten Humor, also Jack Lem als der traurige Clown. Deswegen funktioniert in dem Fall auch, dass sehr viel, sehr wenig zeigt und sehr viel erzählt. Ja. Ähm, wie pitchen Sie's das? Wie findest du das? Das Ding ist ja immer, dass man so ein bisschen Angst vor solchen Szenen in 60er-Jahre-Filmen hat. Oder früher 50er-, 40er- oder so was. Weil man dann schnell merkt, dass doch ein großer Unterschied inzwischen existiert in der Inszenierung der Frauen damals und der Inszenierung von Frauen heute. Ähm, wie findest du die beiden gelungen in diesem Film? Weil die kichern ja sehr wohl vor sich hin. Sie sind halt schon so ein bisschen die Stichwortgeber für Walter Mutter und Jack Lem. Obwohl die beiden das wirklich ... Also, grundsätzlich, die spielen das extrem gut. Also, Monica Evans und Carol Shelley spielt dieses Schwesternpaar, das auch als Singles zusammenlebt und offensichtlich auch so ein bisschen exzentrig ist. Aber dann fungieren sie in dieser Szene vor allem, um noch mal die Dynamik zwischen Felix und Oskar zu zeigen. Oskar, der Spaß haben will, der Party machen will. Und Felix, der halt total schnell wieder in dieses Lamoyante abfällt. Ich find aber, dass das gar nicht so schlimm ... Dolle ist, dass die nur die Stichwortgeber sind. Die haben zwar nicht so wahnsinnig viel eigene Geschichte, aber die haben wenigstens einen eigenen Willen. Ich nehm mich sofort sehe, die sind down with it, die wollen. Die kommen da an und gehen auf die Gags, die Walter Mutter macht, total ein, kichern vor sich hin und freuen sich. Und sind auch irritiert erst mal von Felix und versuchen, darüber hinwegzukommen und wieder in dieses Flirty reinzukommen. Aber sie haben keine eigenständigen Persönlichkeiten. Das ist ein bisschen ein Problem. Aber sie wollen was, das find ich immer richtig. Wenn ich dir die beiden Fotos zeigen würde von Ihnen und würde fragen, wer ist Cecilie, wer ist Gwendolin? Das will der Film ja auch nicht, der will das ja. Der macht ja am Ende in den Credits und macht dann auch den Namens- tausch noch mal. Weil keiner weiß, wer von den beiden wer ist. Und übrigens, kleiner intellektueller Einschub. Bei Oscar Wilde, in The Importance of Being Ernest, heißen die beiden auch Cecilie und Gwendolin. Das weiß ich, weil das eine meiner ersten Stücke ist, die ich als Schüler im Schülertheater gespielt habe. The Importance of Being Ernest hat immer Einstein im Brett bei mir. Du weißt, was für ein Jingle du davor spielen musst. Oh nein! Ich hoffe, ihr habt den Jingle gehört, bevor Johannes damit angefangen hat, Oscar Wilde zu zitieren. Okay, The Pigeons ist das. Wo waren wir stehen geblieben? Genau, sie sind Stichwortgeber für diese charmante und lustige Szene. Es gibt nicht so die Gelegenheit für das Sexistische. Zum einen hab ich das Gefühl, der Film hat so ein bisschen den Haste Code im Kopf bei diesem Moment, weil es ist auch nie so ganz klar, was Oscar Wilde will. Es ist so was von klar, was Oscar Wilde will. Aber der Film versucht alles, um zu zeigen, dass es nicht eindeutig ist. Es geht nur um Sex. Natürlich geht's ihm nur um Sex, aber ich hab das Gefühl, der Film versucht's die ganze Zeit zu verschleiern. Oder zumindest Haste Code zu verschleiern. Na ja, vielleicht das, aber nein, eigentlich ist ihm doch total klar. Also, wenn er beim Bowling ist, sagt er doch, wenn ich innerhalb der nächsten drei Wochen nichts Weiches in den Fingern habe, ist ... Voll Haste Code. Aber was ist denn das für eine Formulierung? Ist doch wohl klar, was gemeint ist. Und er ist die ganze Zeit rattig. Natürlich ist er die ganze Zeit rattig. Aber es ist in der Inszenierung doch verborgen hinter dieser plumigen, merkwürdigen Sprache. Und es ist auch so ... Na ja, wie das ganze Arrangement ist, ist halt so, dass der Sex wird halt doch komplett vermieden. Aber wer das nicht mitbekommt, ist wirklich ... Natürlich, weil die sich mittlerweile drauf eingestellt haben. Wir sind 1965, wir sind kurz davor, dass das Ding gar keine Rolle mehr spielt. Aber hier haben sie wirklich diese Wege gefunden. Natürlich geht's die ganze Zeit ums Ficken. Aber es wird nichts in der Richtung gezeigt oder angedeutet. Ja, gut. Was ich aber eigentlich sagen wollte, in dieser Hinsicht fällt der Sexismus in dieser Szene sehr flach aus, weil Oskar nicht zum Stechen kommt. Weil der Film es ihm zum einen verwirrt und zum zweiten, weil es Felix verwirrt, sind wir ganz schnell in diesem Awkward-Moment, wo Felix halt da sitzt und rumheult. Übrigens auch ganz toll, wenn Oskar Felix vorstellt und sie dann so ein Gespräch führen und dann Felix irgendwann ... They say it will rain on Friday. Das ist so großartig. Mit überhaupt keinem Gespür für was in der Situation angemessen ist. Vor allem, weil vorher die lebendige Situation da ... Eins, das andere, und Oskar macht irgendeinen flirty Witz und die Mädchen gehen voll drauf ein. Und dann gibt's einen ganz kurzen Moment, wo mal Felix rein könnte und er sagt diesen Awkward-Satz. Und es macht einfach nur noch schirp. Schirp. Und dann ist ja ganz schnell dieses Abfallen, wenn Oskar in die Küche geht, um nach dem wichtigen Essen von Felix zu kommen. Und es dann verbrennen lässt. Und dann Felix halt auf dieses Heu-Thema kommt. Und ... Fand ich auch nicht so lustig. Ich find's auch gut entwickelt. Weil die Mädchen versuchen, immer noch das wieder hochzuholen und sich wieder in diese gute Situation zu bringen. Und er dann einfach kein Gefühl dafür hat, was jetzt angebracht ist. Und ihnen einfach ewig dieses Foto vor die Nase hält, bevor sie drauf eingehen und sagen, was willst du sagen? Ich war so ein bisschen lost in dieser Szene, weil ich nicht genau wusste, sie will witzig sein. Okay. Also spätestens, wenn Felix anfängt zu heulen, hört's auf. Ich mein, es ist natürlich wahnsinnig awkward. Und die Frage ist, wie gut kommt man mit Awkward-Situationen klar? Bist du da generell mit Awkward-Situationen filmen? Es gibt ja Leute, die wirklich dann nicht mehr können und dann kurz rausgehen müssen oder so was, weil das einfach zu sehr an einem nagt. Ich find's schrecklich unerträglich. Aber ich seh nämlich auch so nass auf den Momenten. Ja, manchmal schlimmer als Horror-Filme. Auf jeden Fall. Ich hab Stromberg geliebt, da brauchst du harte Nerven. Wenn sich Menschen unangenehm dumm blöd verhalten und die Office US, da gibt's auch teilweise diese Momente. Und wirklich, wo ich auf der Couch sitze und mich ... Ah, winde und so. Ja, das soll aufhören, ich kann nicht mehr. Ich suche eben die Extreme. Ich mag das tatsächlich. Living on the Edge. Ich find's auch echt hart manchmal. Und auch in diesem Film, es könnte mehr sein in diesem Film auch, aber es ist halt auch 65 Awkward, aber es ist auch in diesem Film wieder, ich denke manchmal so, ah, und gleichzeitig denk ich, ja, das ist doch irgendwie lustig. Ich glaub, es wird zu viel, wenn er anfängt zu heulen. Dann ist ein bisschen zu viel Broadway und zu wenig Film. Oder zu viel Sitcom und zu wenig Film. Vielleicht. Okay, damit könnte ich vielleicht leben. Auch wenn mir das das nicht kaputtgemacht hat. Ich würde trotzdem sagen, dass der Film tatsächlich gar nicht die Gagdichte hat, die ich in Erinnerung habe. Ich hab das Gefühl, dass andere Stoffe von Nils Heimen Dichter sind. Und dass es gar nicht ... Dass es in diesem Film fast ein bisschen zu sehr um die Figuren noch gehen soll. Noch ein bisschen zu sehr versucht wird, den Figuren mehr Fleisch zu geben, was sie aber nicht hinbekommen. Nein, die Figuren sind halt schon krass als Stereotype, ne? Ja, voll. Alles ist in dieser Stereotypie vom ordentlichen, erotischen und vom chaotischen Lebendigen. Das wurde Nils Heimen immer vorgeworfen, mit allem, was er gemacht hat. Dass er irgendwie nur Stereotype aufeinandertreffen lässt, um seine Situationen durchsetzen zu können. Weil er irgendeine lustige Idee hatte. Das müssen die beiden jetzt machen. Das müssen Stereotype sein, damit das funktioniert. Hier hab ich das Gefühl, hat er versucht, dem mehr zu geben. Aber es ist einfach nicht so richtig gut geschafft, leider. Ich kenn von Nils Heimen nichts. Mörder bei Def. Mörder bei Def, das war's. Ich kenn von diesem Mann nichts. Ich bin ja überhaupt kein Broadway-Kennner, im Gegensatz zu Johannes. Alles, was jemals in New York gespielt wurde, gesehen hat an Originalschauplätzen. Er hat offensichtlich das Apartment auf die Bühne gebracht. Er hat Promises, Promises 1968 als Musical. Nicht auf die Bühne gebracht, sondern ein Drehbuch geschrieben. Wahrscheinlich hat es jemand anderes inszeniert. Er ist eher Autor als Regisseur oder macht ja beides. Ich glaube, er ist mehr Autor. Ich kenne nicht viel von ihm. Ich fand halt, was den Humor in diesem Film betrifft, es gibt wirklich Momente, über die ich richtig lachen muss. Das gibt es nicht oft in Filmen. Die Momente kann ich wahrscheinlich an zwei Händen abzählen, vielleicht auch an einer Hand. Nein, an drei Minuten. Komm, gib dir Mühe. Drumherum passieren halt Sachen, wo ich merke, dass sie witzig sein sollen, aber dass ich sie nicht ganz so witzig finde. Vielleicht hast du gesagt, dass es in die Sitcom-Richtung geht, dass es in die Broadway-Richtung geht. Wo ich auch ein paar Mal auspusten muss und denke, ja ... Ist unterhaltsam, hat ein Tempo. Aber es hat keine Tiefe, es hat null Tiefe. Auch die Art, wie diese ungewöhnliche Freundschaft inszeniert wird, hat keine große emotionale Tiefe. Es gibt einen emotionalen Moment in diesem Film, der funktioniert. Das ist halt die Schlusssekunde. Und selbst die ist, wenn ich dann gucke, wie die Serie geendet hat, ist die in der Serie viel besser. Das weiß ich gar nicht, wie ist die Serie geendet? Da muss ich kurz sagen, wie der Film endet. In den Filmen sitzen sie zusammen und Walter Mattau sagt zu der Runde, das ist kein Schweinestall, hier macht mal euren Dreck weg. Quasi als Referenz an Felix. In der Serie ist es so, dass Felix wieder heiratet und dann auszieht von Oscar. Dann verabschieden sie sich und irgendwo liegt Dreck rum. Felix sagt, wenn ich weg bin, bitte dran, das wegzumachen. Oscar sagt, ich werde es liegen lassen. Felix geht raus und dann sagt Oscar zu sich, Felix würde es liegen lassen und räumt es dann auf. Was noch mal stärker ist, weil es zeigt, dass sich beide verändert haben und beide voneinander gelernt haben. Das fand ich einen sehr schönen Moment. Ich hab ihn nur gelesen, ich hab ihn nicht geguckt. Ich hab ihn gelesen und gedacht, das wäre das emotional noch stärkere Ende. Aber das ist für einen Film, wenn der Humor nicht so im Mittelpunkt steht und es vor allem darum geht, um die Charaktere, das tut er dann auf jeden Fall. Dann wird dieses Chat so ein bisschen aufgefangen, dadurch, dass Walter Mathau und Jack Lamb groß sind. Die sind großartig als Schauspieler und als Couple zusammen. Das funktioniert einfach gerade dadurch. Ich würde wahnsinnig gerne eine Inszenierung auf der Bühne sehen, um zu schauen, was man sonst noch damit machen kann. Auf der Bühne musst du viele Sachen noch mal. Noch mal neue Ideen haben, neue Inszenierungen probieren. Ich glaub, da steckt noch viel drin, noch viele Möglichkeiten drin. Um noch mal kurz zu Jack Lamb und Walter Mathau zu kommen. Die haben ja diese Karriere mit den zehn Filmen. Wenn ich drüber nachdenke, wo ich sie wirklich schätze, geh ich sehr weit in die Zukunft, nämlich in die 90er. 1998 gab's ja die Odd Couple 2. Der war eine Katastrophe. Den ich nicht gesehen habe. Aber sie haben fünf Jahre davor, 1993, Crumpy Old Man gedreht. Jetzt müsste ich noch mal nachschauen, das verrückte Paar, ein verrücktes Paar. Sie haben den gleichen Titel genannt. Okay, das ist dumm. Aber das Original-Titel war nicht so. Crumpy Old Man. Und die Vorstellung Crumpier Old Man. Hab ich auch gesehen, waren die durchschnittlich. Aber Crumpy Old Man ist der bessere Film. Crumpy Old Man ist ein wirklich toller Film mit den beiden, die mittlerweile schon ziemlich alt sind. Und die auch andere Rollen spielen, nicht Neurotika versus Chaot. Sondern zwei Alte, die sich die ganze Zeit gegenseitig Streiche spielen und so eine Hassliebe miteinander verbinden. Man weiß ganz lang nicht, was es genau ist. Dann kriegt man den Twist, dass man versteht, das ist eine komische Art von Freundschaft. Aber die konkurrieren um dieselbe Frau und haben Streit. Und sind auch ätzend zueinander und böse zueinander. Da sind sie großartig drin. Das ist so fantastisch, ich mag diesen Film total. Es ist natürlich auch eine relativ seichte Komödie und das ist das, wovon ich rede. Aber er ist wirklich gut und macht wirklich Spaß. Ich kann ihn nur empfehlen. Ich musste an diesen Film noch mal denken und dachte, an Crumpy Old Man hatte ich mehr Spaß als an The Old Couple. Okay. Ja, kann ich mir auch vorstellen, weil ich muss auch sagen, wie vorhin schon so angerissen. Ich finde, für eine Sitcom ist die Gag-Dichte nicht hoch genug. Die beiden Schauspieler machen volle Kanne das Ding überhaupt möglich. Für einen dramatischen Film sind die Figuren nicht tief genug. Oder haben überhaupt irgendeine Art von Tiefe über eine Stereotype hinaus. Deswegen war ich schon auch danach mit so einem leichten, sauren Geschmack im Mund. Weil ich gedacht habe, für das eine oder das andere fehlt hier, weil es ein kleines bisschen was. Das Problem ist, dass die Sachen, die Potenzial haben, emotional tief zu sein, dass es immer wieder diese Gags gibt auf Felix' Kosten, auf seine Neurosen. Ich hab die Frage gestellt, ob man über Selbstmord lachen kann. Ich finde es schwierig, über diese emotionale Erpressung zu lachen. Die dann kommt, wenn sie dieses Zerwürfnis haben und Felix sagt, ich haue jetzt ab. Und alles, was jetzt passiert, geht auf deine Kappe. Das war nicht witzig. Das ist mit Sicherheit ein Unterschied von 1965 zu heute. Das ist zum einen nicht witzig und zum anderen ist es ein No-Go. Absolut, da hast du vollkommen recht. Das ist eine Szene, die sehr bitter im Hals stecken geblieben ist. Sie wurde eher als Gag insiniert, weil es dann Oscar die ganze Zeit darum geht, diesen Fluch loszuwerden. Das große Versöhn ist, dass das Felix zu ihm sagt am Schluss, wenn sie noch mal zusammentreffen in der Pokerrunde, ich befreie dich davon und verschwinde jetzt. Warum? Nein, 1965, kacke, egal, blöde. Überhaupt, das Ende dann auch, wie er zu den Pigeon Sisters zieht. Und man sich dann denkt, oh, ich weiß nicht, ob das ... Da hat er sich den nächsten gesucht, der tyrannisiert hat. Sie werden ihn schnell rauswerfen. Oder wir gehen davon aus, dass er was gelernt hat. Aber dafür ist es nicht inszeniert. Nee, überhaupt nicht. Es gibt keine Entwicklung der beiden Charaktere. Es gibt die Entwicklung, dass sie ... Am größten hat man das Gefühl, es wird die Entwicklung erzählt, dass sie mehr Toleranz voneinander aufgebaut haben. Und Oscar kauf ich das sogar ab? Ja, Oscar kauf ich es auch ab, aber leider Felix nicht. Aber Felix ist fröhlicher. Als er sich verabschiedet von der Pokerrunde, hat er das Gefühl, er hat wieder Freude am Leben gefunden. Ja, das auf jeden Fall, das stimmt. Insofern könnte ich mir vorstellen, dass er vielleicht was gelernt hat, Und vielleicht, muss man auch sagen, sind die Pütchen-Sisters auch selber ein bisschen anders drauf als jetzt Oscar und deswegen vieler Kontrast nicht so groß, sodass man nicht so schnell an einem Punkt gerät, wo keiner mehr kann. Das Krasse ist, dass der Film immer so einen Moment hat, wo man denkt, da legt er was hin, was man wunderbar für was Emotionales benutzen könnte. Es gibt diese Szene, in der Felix eine Tasse in der Hand hat im frühen Streit. Er würde mich immer noch ärgern und hätte eine kaputte Tasse. Er hat recht. Aber es gäbe doch diesen tollen Moment, dass er in einem wirklich ernsten Streit was an die Wand wirft. Man könnte auch inszenieren, dass Oscar die Nudeln an die Wand werfen muss er irgendwie machen. Das sind Linguini. Da gäbe es tatsächlich Sachen, die man nehmen könnte, die vorher ein Gag waren und denen man eine emotionale Stärke geben könnte, und das macht der Film einfach nicht. Ah, schade. Nein, aber ich halte an am genius Neil Simon fest, was die One-Liner und die geilen Ideen betrifft. Wie ist denn das mit, das ist mir so ein bisschen aufgefallen. Fandest du das nicht so am gewissen Punkt ein bisschen repetitiv und redundant? Der Film setzt sich auf diesen einen Gag ja eigentlich. Ja, genau. Gibt es da nicht den Moment, wo du denkst, ich hab's verstanden, der ist neurotisch? Das ging mir in der Serie so, aber nicht in dem Film. Die Serie schafft das leider nicht so gut, mich bei der Stange zu halten, was dieses Thema betrifft. Die müssen natürlich mehrere Themen noch mit hinzufügen. Die haben auch jede Episode eine neue Geschichte. Ich fand's ja auch sehr witzig. Aber ich hab das Gefühl, dass die Beziehung, die sich darauf ausruht, dass der eine neurotisch ist und der andere schlampig, dass das irgendwann sich einfach auslatscht wie so ein paar Schuhe. Und in dem Film hab ich das nicht, weil der Film irgendwie kurzweilig genug ist und doch dann genug passiert und schnell genug passiert und ich dann nicht in die Verlegenheit komme, darüber nachzudenken. Die Serie, 1970 bis 1975 hast du schon gesagt, wirklich fünf Staffeln. War das nicht vier Staffeln? Fünf Staffeln. Gary Marshall, der verantwortlich für die Serie, hat für die Dick Van Dyke Show gearbeitet und hat später einen Film gedreht, über den wir auch reden in seinem Podcast, nämlich Pretty Woman. Und Tony Randall und Jack Lukeman. Und Jack Lukeman ist auch von der Bühne, weil die, die spielen Felix und Oskar, auf der Bühne gab's auch mehrere Umbesetzungen. Walter Mathau hat die Rolle auch nur ein Jahr oder so gespielt. War relativ erfolgreich und hat dann auch tatsächlich noch mal mehr nach sich gezogen. Es gab einen Cartoon, es gab eine Version mit Frauen, eine Version mit Schwarzen Darstellern. Ja, eine chilianische Version gab's. Ein bisschen zusätzlich Toon Halfman mit reingenommen. Es gab die nur mit Schwarzen Darstellern. Mit Ron Klaas und Damond Wilson. Ja. Und dann ... Es gab eine mit einem Hund und einer Katze. Und dann ein amerikanisches Remake noch mal 2015 mit Matthew Perry als Oskar und Thomas Lennon als Felix. Wo ich mir das Bild angeschaut habe und gedacht habe, ich weiß nicht, wer wer sein soll, was ist los? Alles nicht gesehen. Und dann gab's natürlich die Fortsetzung 1998, den du offensichtlich gesehen hast, der ein ziemliches Desaster war, bei der Kritik auch komplett durchgefallen. Bei mir auch. Also, es gab ein paar schöne Situationen, aber eigentlich war's insgesamt ... Das ist so ein Roadmovie, wie sie unterwegs sind. Es gab auch in Deutschland Varianten davon. Dann gab's die BDF, eine sechsteilige Serie mit dem Titel Felix und Oskar. Und Heinz Baumann hat Oskar gespielt und Horst Bollmann hat Felix gespielt. Und dann gab's auch noch eine Harald-Junke-Version. Harald Juncker als Oskar und Eddie Arendt als Felix. Harald Juncker als Oskar. Das seh ich. Ja, voll. Natürlich Harald Juncker als Oskar. Wie er betrunken in der Gegend rumrennt und alles genau dort fallen lässt, wo er gerade ist. Was ist dieses Männerwirtschaft-Ding? Die sagen dann so, Hoppla, ne, doch nicht. Genau, Männerwirtschaft ist der deutsche Titel der Serie. Der amerikanischen Serie. Ah! Ah! Die, okay, Verstehe. Das hab ich verpasst. Die wurde als Männerwirtschaft gesendet, Verstehe. Finden wir den Titel cool? Weiß ich nicht genau. Boah, es klingt so ... Es gab auch, es gibt auch von Deris Dürreje irgendwas mit Heiner Lauterbach und Uwe Ochsenknecht fürs CTF. 2003 war das. Jetzt wird's übel, glaub ich. Na ja. Das sind mehrere Namen, die gar nicht gehen. Entschuldigung. Storre Story. Heiner Lauterbach und Uwe Ochsenknecht sind die Reiter der filmischen Apokalypse in Deutschland im Kino der 90er. Halt sie mir vom Leib. Möchtest du das genauer erklären, Plur? Nein, bitte nicht. Okay. Also, okay. Es gab auf jeden Fall sehr, sehr viele Sachen, die sich nachgezogen haben. Verfilmungen, die auf diese Sache aufspringen wollten. Und ich finde auch, dass das Konzept natürlich irgendwie so ein Comedygold-Ding ist. Natürlich, du willst zwei gegensätzliche Figuren haben, die sich auseinandersetzen müssen. Und ich liebe es und ich will das auch, ich mach das auch viel mit Maja auf der Bühne und so, ne? Wir spielen zusammen Kinderteater und wir haben auch eine Bolesk-Show zusammen gehabt. Ich glaube, dass das Konzept funktioniert entweder für Kinder oder mit Titten. Oh, Plur, aua, der saß tief. Also, auf der Bühne mit Kindern funktioniert das ganz wunderbar, weil zwei Figuren, die sich streiten, sind für Kinder total großartig. Und in der Bolesk-Show, weiß ich nicht, ob das damit zu tun hat, dass das irgendwie klappt, aber wir sind zwei Moderatoren eines Abends, da kann man sich auch super streiten. Es ist natürlich ein super Konzept. Aber man kann es auch mit weniger Stereotypen umsetzen. Man kann den Figur ein bisschen mehr Ambivalenz geben, man kann ihm auch ein bisschen mehr Schwere geben. Ich glaube, so was schadet dem nicht. Nehmen wir mal als Kontrapunkt, ich lästere so viel über Sitcoms, Sitcoms machen das ja auch ständig. Nehmen wir mal einen Gegenentwurf aus den frühen 2000ern, die Serie Scrubs. Das war vielleicht der Moment, wo man gemerkt hat, ah, die klassische Sitcom ist tot, Gott sei Dank. Es gibt die bewegliche Kamera, es ist an richtigen Sets gedreht, alles, was Sitcoms nicht machen. Da haben wir ja auch diese Stereotypenfiguren. Bist du gut bewandert mit Scrubs? Ich hab's gesehen, mein erster Versuch war katastrophal, weil ich gedacht habe, ich komm nicht mit, was ist hier los? Slapstick und Wortwitz in einem. Ich war ein bisschen überfordert, obwohl ich ja eigentlich das Zielpublikum für Slapstick und Wortwitz bin. Aber da war ich ein bisschen, ich fand's ein bisschen drüber. Dann hab ich einen zweiten Versuch gestartet und hab gedacht, ja, eigentlich ist ganz geil und hab ein bisschen was geguckt, aber bei weitem nicht alles. In dieser Serie haben wir auch mehrere Odd Couples. Zum Beispiel unseren Protagonisten JD mit seinem besten Freund Törk, die sehr unterschiedlich sind. Der eine ist so der komische, nerdige, weiße Typ und sein bester Freund ist der coole, schwarze Sportler. Die dann aber nicht die ganze Zeit als Konflikt inszeniert werden, sondern eben auch, was sie verbindet, obwohl sie so unterschiedlich sind. Und unser Protagonist hat auch eine Beziehung zu, eine Odd-Couple-Beziehung zu seinem Mentoren und Vorgesetzten, diesem sehr harten, roughen Arzt, der ihn die ganze Zeit einweist. Und die Serie erzählt das auch, aber sie schafft es, diese Stereotype nicht einfach nur wieder und wieder zu keuern, sondern eben auch aufzubrechen und zu zeigen, okay, dieser Mensch hat auch Seiten, was wir bisher erzählt haben. Weißt du, ich glaube, was diese Serie richtig macht in der Odd-Couple-Beziehung ist, dass sie sich vor allem humortechnisch darauf setzt, dass es so Egoismen von JD gibt. Ja. Der ist halt wahnsinnig egoistisch, hat sehr viele Sachen, die er einfach durchzieht und seinen Freund damit in die Scheiße reitet. Und dadurch, dass man egoistische Sachen zeigt, musst du dich mit der Figur auseinandersetzen und mehr Schattierungen geben, damit du diese verschiedenen egoistischen Situationen verstehst. Vor allem bist du gezwungen, mehr Empathie für die Figuren zu entwickeln, die daneben erzählt werden. Weil die einfach ... Auf jeden Fall, finde ich, es kriegt halt mehr Tiefe dadurch. Es gibt auch starke emotionale Momente. Und was diese Serie gut macht, ist dann das, was auch mal für einen Gag da war, für einen emotionalen Moment zu nehmen. Und es funktioniert sowohl bei dem einen als auch dem anderen. Der versucht gar nicht, eine emotionale Tiefe herzustellen. Das hab ich ein bisschen vermisst. Das Lachen ist auch ein Befreiender. Ich glaube, er versucht's schon. Aber das Traurige ist, dass er scheitert. Ich glaube schon, dass er es versucht. Allein durch den ersten Teil, wo wir wirklich sehen, wie er sich versucht, umzubringen und es nicht schafft. Allein, weil das inszenatorisch, außer der Musik, die im Hintergrund sehr wie ein Heavy-Lifting in Richtung Komödie macht, ist das schon sehr düster inszeniert. Und kehrt auch immer mal wieder ins Düstere zurück, finde ich. Das versuche ich dem Film auch ein bisschen zugute zu halten. Aber es klappt nicht. Ich fühl's einfach überhaupt nicht. Weil diese vermeintlich tragischen Momente basieren halt auf der Lamonians von Felix. Und da ist Jack Lemmon einfach witzig. Aber ich hab nicht einmal mit Gefühl mit Felix. Ich hab nicht einmal das Gefühl, dass ich ihn in seinen Gefühlen ernst nehme. Ich lache, im besten Fall lache ich nicht über ihn, sondern lache darüber, wie diese Diskrepanz zwischen ihm und der Außenwelt ist. Und wie er versucht, die zu überwinden. Und im schlimmsten Fall lache ich über ihn als Clown. Hm, hm, hm, hm, hm. 1,2 Mio. Budget und 44,5 Mio. Dollar hat der Film eingespielt. Ein riesiger Erfolg. Ein riesiger Erfolg. Auch bei der Kritik. Ja, das stimmt. Ich liege einfach falsch in diesem Fall. Manchmal muss man auch auf die Leute hören, die falsch liegen, 98% fresh bei Rotten Tomatoes. Ähm, ja, es gibt ja die lustigen Momente. Ich muss ja bei diesem Film lachen. Ja, sehr gut. Es gibt ja die unterhaltsamen Momente. Und wie gesagt, Jack Lemmon und Walter Matau sind wirklich stark. Ich bin schon beim Fazit. Aber wir müssen ja vorher noch in die Top-3-Floor. Das kannst du nicht machen. Dann mach doch halt jetzt das Ende. Ich bin immer gespannt. Nein, mach deine Top-3. Du bist für alles verantwortlich, was danach passiert. Spielgefälligst die Top-3 ein. Okay. Unsere, ähm, Top, äh, 3. Freunde. Ja, Top-3-Freunde. Was für eine lame Top-3. Warum? Das kam von mir leider. Hatten wir das nicht schon mal? Ich glaube, ich hab anderes als damals. Ich glaube ich auch, aber hm. Ich hab mich ein bisschen gebeten. Ich glaube, wir hatten best friends forever. Und das ist was anderes als einfach nur Freunde. Vor allem, weil auch diese Ursprung, The Odd Couple, ist ja auch eine andere Richtung. Ich hab auch so das Gefühl, ich hab versucht, so ein bisschen unlikely-Friendships zu finden. Freunde, bei denen es nicht auf den ersten Blick offensichtlich ist, warum sie Freunde sind, aber sie halten zusammen. Ich muss anfangen. Mein Platz 3, The Shawshank Redemption. Die verurteilten einen Film, in dem Tim Robbins einen zu Unrecht verurteilten spielt, der irgendwann in den 50ern, glaube ich, im Gefängnis landet. Mhm. Und sich dort mit einem Mitgefangenen anfreundet, der von Morgan Freeman gespielt wird. Und die beiden durchleben mehrere Jahrzehnte gemeinsam im Gefängnis. 1947 fängt der Film an. Und Tim Robbins, der ein Buchhalter ist, schafft es sehr schnell, sich Freunde unter den Wärtern zu machen und unter der Gefängnisleitung, weil er ihnen hilft, ihre Steuererklärung zu machen und später auch Geldwäsche und Schmiergelder und so weiter. Und die Freundschaft zwischen ihm und dem von Morgan Freeman gespielten Gefangenen ist sehr ungewöhnlich, weil der von Morgan Freeman gespielte ist schon mehrere Jahrzehnte im Gefängnis und hat aufgegeben. Mhm. Und kriegt aber noch mal einen neuen Lebenswillen durch den von Tim Robbins gespielten. Der kriegt durch ihn gleichzeitig ein Gefühl dafür, wie es überhaupt im Knast funktioniert. Das heißt, es fängt als Zwecksgemeinschaft an und wird zu einer wirklich engen Freundschaft, die toll inszeniert ist. Gibt's da so Alterungs-Mack-ups-Zeugs, machen die so was? Oder digital oder irgendwie? Nein, digital ist ja zu alt. Ja, ist aus den 90ern. Also, es wird auf jeden Fall alter gezeigt, weil da gehen lieber mehrere Jahrzehnte. Aber das muss man bei Morgan Freeman ja nicht machen. Der ist ja immer 40 und gut ist. Der ist immer 50 eher. Morgan Freeman war, glaub ich, schon so alt, dass sie ihn eher wenn dann auf Jung geschminkt haben. Und Tim Robbins, ich weiß es nicht, das ist nicht störend. Kannst du dir einen jungen Morgan Freeman vorstellen? Ich überleg gerade, welchen Film ich mit einem jungen Morgan Freeman gesehen haben könnte. In Miss Daisy und Der Chauffeur war er relativ jung. Das weiß ich, weil sie ihn da sehr auf alt schminken nachher. Ah, okay. Sonst würde mir spontan nichts einfallen. Ich hätte auf Platz ... Ich hätte erst mal Honorable Mentions. Wir müssen alles aus dem Weg räumen, was irgendwie Herr der Ringe ist. Ja. Also ... Ist das nicht eine schöne Szene, wenn Legolas und Gimli da stehen und Gimli sagt, ich hätte niemals gedacht, neben einem Elfen zu sterben? Genau, das ist die Freundschaft, die ich meine bei Herr der Ringe. Und Legolas sagt, neben einem Freund. Das ist die bessere Freundschaft. Frodo und Sam sind die ganze Zeit so zusammen. Im Buch ist er so geil! Er ist einfach mal der fucking Diener. Kein Wunder, dass der so loyal ist. Habt ihr mal darüber nachgedacht? Der Film entschärft das doch sehr. Und man muss auch Wizard of Oz mal rausnehmen. Das ist ... Die machen Freunde auf dem Weg. Ich hab kein Herz, ich hab kein Hirn, ich hab kein ... Und die werden Freunde, best friends forever. Das ... Ja, lass uns das ausklammern. Das klammern wir aus. Pitch Perfect würde ich noch anbringen. Unser Girls Night Film. Den mochte ich sehr. Und das ist so irgendwie so ... Freundschaften, Unlikely-Freundschaften auch. Unter Leuten, die mehr so ... Underdogs und Leuten, die mehr so ... die beliebten Schülerinnen der Schule und so sind. Diese Sachen. Eigentlich alles nicht drin. Ziemlich beste Freunde ist auch rausgeflogen. Den haben wir besprochen. Der ist leider nicht so gut weggekommen, wie wir gedacht hätten. Auf Platz drei bei mir eine Freundschaft, die keine mehr ist. Oha. Die aber einmal eine war. Und zwar The Banshees of Inner Sheeran. Ich hab ihn endlich gesehen. Meinst du, wir sollten den mal machen im Podcast? Oder ist der ... Weil für mich das Ende oder die Entwicklung über das hinaus, was der Trailer gebracht hat, irgendwie dann doch nicht ganz das gehalten hat, was er versprochen hat. Jetzt würde ich schon spoilern, wenn wir eine Episode machen würden für diese Episode. Ich war traurig. Ich hab so ein bisschen, ich müsste den noch mal gucken. Ich hab den Film mit meiner Freundin geguckt, die Geschichtslehrerin ist. Die saß dann da so zurückgelehnt, ist doch ganz klar, ist eine Parabel auf den Nordirland-Konflikt. Und ich saß da und so, wo? Im Hintergrund da im Hintergrund, als da hinten der Krieg gerade ist. Nein, ich fand, das war ein sehr intimer, schöner Film. Sehr trauriger Film über das Ende einer Freundschaft. Und trotzdem noch so eine Verbindung da ist, die man nicht einfach lösen kann. Egal, wie sehr man sich darum bemüht, sie zu lösen. Ich fand ihn besser als erwartet. Ich dachte, das wär so ein Gimmickfilm, wo alles darauf hinausläuft, dass wir am Schluss erfahren, warum er die Freundschaft beendet. Aber wir erfahren das sehr früh, was dem Film extrem gut tut. Dann müssen wir nur noch die Konsequenzen durchschauen. Ich mochte den Film sehr. Ich kämpf noch mit dem Film, den ich in der Reaktion überhaupt nicht rauslese, aber die offensichtlich da ist. Es gibt mehrere Leute, die das so sehen. Ich seh's überhaupt nicht. Das macht mich ein bisschen wahnsinnig. Dann müssen wir den Film besprechen. Komm, wir setzen ihn auf die Liste. Ja, gerne. Mein Platz zwei. Ein Ticket für zwei. Ein Film, den ich auch schon ein paar Mal erwähnt habe, den wir auch irgendwann mal gucken müssen. Ein wirklich viel guter Film aus den späten 80er-Jahren Es ist ein Film über einen Roadmovie, bei dem Freundschaft entsteht, die gezwungen sind, als Odd Couple zusammen auf Reise zu gehen und sich dann nach und nach dabei anfreunden und sehr unterschiedlich sind. Eigentlich die klassischen Klischees von zwei sehr unterschiedlichen Menschen. Der Chaot, der nicht genau weiß, was er machen soll mit seinem Leben. Von John Candy gespielt und der verantwortungslose Familienvater von Steve Martin. Vor allem davon, dass Sachen, die zuerst als Witz herhalten, später eine emotionale Tiefe kriegen und uns dafür ein tolles Gefühl für die Freundschaft von den beiden, die im Entstehen ist, geben. Also der bessere The Odd Couple-Film. Er ist anders. Es ist natürlich auch eine seichte Komödie aus den 80ern. Aber unglaublich schön und in seinen emotionalen Momenten unglaublich stark. Bei mir auf Platz zwei ist, weil ich diese Filme liebe, The Breakfast Club. Da haben wir immer mal wieder festgestellt, dass ich so Breadpack-artige filme, dass ich die einfach sehr mag. Den haben wir auch nie geguckt. Wir haben nur diesen St. Almas-Fire geguckt. Warum haben wir den nie geguckt? Ich wollte den St. Almas-Fire gucken, weil ich von dem Film gehört hab und weiß, dass der so unglaublich mies rezipiert wurde und ich immer Bilder davon gesehen hab und dachte, das sieht gar nicht so schlecht aus. Oh mein Gott, ist das schlecht. Ich hab immer noch gedacht, das ist gar nicht so schlecht. Das ist ein Film, der wirklich gut aussieht. Wenn man die Bilder zusammenschneidet zu einem Trailer, sieht das toll aus. Ganz toll, auf jeden Fall. Aber es gibt so viele schlimme Momente. Hört euch das Gespräch dazu an, ist das unglaublich. Das war dein Platz eins? Nein, dein Platz zwei Breakfast Club. Ach so, genau, mein Platz zwei Breakfast Club, Was auch selten genug ist. Und wird sie halten? Na ja, auf eine bestimmte Art und Weise. Ich glaube, zwei, drei Leute, die vorher schon mehr miteinander zu tun haben, sich eher enger behalten werden. Aber ich glaube, das ist etwas, was diesen Menschen, das will der Film zumindest erzählen, für immer bleiben wird. Dass die sich auch noch mit 50 daran erinnern werden, wie die zusammen dort gesessen haben. Meine Freundschaft muss ja nicht ewig halten. Nein, macht Spaß. Oh nein. Dein Gesicht ist kurz eingefroren. Platz eins. Freundschaft muss nicht ewig halten, um wirklich Gewicht zu haben. Stand by me, das Geheimnis eines Sommers. Den muss ich dir auch irgendwann mal geben. Meiner Meinung nach die beste Stephen-King-Verfilmung. Kein Horrorfilm von Stephen King, sondern ein Drama über Jungs, die gemeinsam losziehen, um eine Leiche zu sehen. Und die, glaube ich, ihren letzten gemeinsamen Sommer erleben, bevor sie in verschiedene Schulen abdüsen. Und unglaublich bewegender, wunderschöner Film. Warum ist E.T. nicht in der Liste? Ach ja, ich weiß nicht. Nein, E.T. ist ein toller Film. Freundschaft, E.T. hat sehr viel starke Momente, aber Freundschaft ist es nicht unbedingt. Na gut, darüber reden wir nachher noch mal. Bei mir auf Platz eins ist auch nicht E.T. Bei mir auf Platz eins ist der schlechteste Film in der Liste, die beste Freundschaft, die ich mir vorstellen kann. A Hard Day's Night. Die Beatles, wie sie einfach nur Freunde sind und in der Gegend rumrennen und irgendwie in Schwarz-Weiß. Mit richtig krassen, neuartigen, für die Zeit neuartigen Kameraeinstellungen und Kamerabewegungen und Zeug. Einfach nur Goofballs sind. Ich find's großartig. Das war vor Yoko Ono. Ja, das stimmt. Oh Gott, stell dir den A Hard Day's Night mit Yoko Ono. Oh nein. Also nix gegen Yoko Ono und die hat auch nix damit zu tun. John Lennon war schuld. Aber ich hätte Yoko Ono nicht in dem Film haben wollen. Cool. Okay, dann raus aus unserer Top 3 und rein ins ... ... das war unsere Top 3. Unser Fazit. Das funktioniert als Überleitung nicht, weil wir zwei verschiedene Jingles haben. Nein, du musst nur einen machen. Ach so. Du wolltest einen Jingle einsparen? Du hast mich gezwungen, einen Jingle einzusparen. Ich bin der Master auf Jingles. Ich hab's extra in meinem Skript stehen. Hier steht, versuch einen Übergang zu finden, sodass Johannes nicht zwei Jingles gleich hintereinander spielt, sondern auf einen verzichten muss. Das Urteil. Jetzt hab ich ihn doch noch untergebracht. Hast du jetzt wirklich den ... Oh Mann. Na gut, ich geb's auf. Ist ... Tatsächlich dafür, dass er so gefeiert wird, als große Komödie eher durchschnittlich. Was? Walter Matthau ist toll, Jack Lemmon ist toll, Walter Matthau und Jack Lemmon sind Gott. Es gibt manche richtig gute One-Liner, aber auf diese lange Strecke zu viel Repetition im Humor. Und, na ja, leider zu wenig Tiefe, zu wenig Fleisch. Ich glaube, dass es eine der Filme ist, die man einfach manchmal dringend braucht. Die nicht genug Tiefe haben, um irgendwie einen dramatischen Abend zu bescheren, sondern einfach Spaß machen, wenn man sich drauf einlässt. Und wenn man vielleicht auch 1965 ist oder 68 ist und nicht 2023, wo man vielleicht andere Sachen gucken will. Wenn man sich einfach nur hirnlos vor den Fernseher setzen möchte. Ich find den sehr gut. Er hat wirklich ein paar verschenkte Momente. Man hätte vielleicht hier und da die Dramatik besser hinkriegen können oder dem mehr Tiefe geben können. Oder eben dann doch noch mehr One-Liner. Ich hätte gerne gesehen, wie ihn Billy Wilder inszeniert. Billy Wilder hätte dem für mehr Tiefe gegeben. Definitiv, ich glaube auch. Ja, hier und da eine verschenkende Chance. Aber absolut sehenswert und gehört in diese Liste. Egal, was du sagst, Floor. Auf jeden Fall voll Kanon. Deswegen gehört er auch in die Liste. Vielen Dank, Floor, dass du den gesehen hast. Danke, dass du ihn mir gegeben hast. Warum eigentlich? Weil ich dich nächste Woche mit was anderem quälen kann, was komplett anders ist. Okay, ich bin sehr gespannt. Ich würde euch einmal um die Ohren hauen, was ihr über die Woche gucken sollt, damit wir uns nächste Woche wieder hören. Danke fürs Zuhören und noch eine schöne Woche euch. Tschüss. Bis dann, tschüss. Das war der beste Abschied, den wir je hingekriegt haben. So geradeaus haben wir uns nie verabschiedet. Sonst haben wir immer gestammelt. Nächste Woche bleibt noch schön dran. Ihr Jingle und so. Wollen wir gleich hinterherziehen und dann eine kurze Pause machen? So, was haben wir denn nächste Woche, Floor? Nächste Woche muss ich dir als Kontrast, wenn du mir schon so eine Olle Kammerle gibst, was Neues geben. Was Neues? Was gerade mal ein bisschen älter als 5 Jahre ist. Was? Und zwar wollte ich dir eigentlich schon die ganze Zeit Victoria geben, aus dem Jahr 2017. Ist das dieser... One-Shot-Film. Ja, das ist das. Das ist das. 2017. Ist das dieser... One-Shot-Film. Ah, ja, ja, ja, dieser One-Shot-Film, der so ein bisschen gimmicky vielleicht drüber kam. Vielleicht werden wir sehen. Das werden wir nicht sehen. Wird es ein Gimmick-Film, oder ist es mehr? Schalten Sie nächste Woche wieder ein, wenn es heißt. Ein deutscher Film. Ein deutscher Film, ja. Ja, ein deutscher Film, sehr schön. Victoria, aus dem Jahr... 2017. 2015. 2015 von Sebastian Schipper. Wir sehen uns nächste Woche, bis dann.