Episode 30: Das Sommerloch
Es gibt eine fünfte Dimension jenseits der menschlichen Erfahrung – eine Dimension, so gewaltig wie der Weltraum und so zeitlos wie die Ewigkeit. Es ist das Zwischenreich, wo Licht in Schatten übergeht, Wissenschaft auf Aberglaube trifft. Sie liegt zwischen den Fallgruben unserer Furcht und den lichten Gipfeln unseres Wissens. Dies ist die Dimension der Fantasie, das Reich der Dämmerung – das Sommerloch.
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: Podcast: Der mussmansehen Podcast - Filmbesprechungen Episode: Episode 30: Das Sommerloch Publishing Date: 2021-07-28T14:43:40+02:00 Podcast URL: https://podcast.mussmansehen.de Episode URL: https://podcast.mussmansehen.de/2021/07/28/episode-30-das-sommerloch/ Es gibt eine fünfte Dimension jenseits der menschlichen Erfahrung. Eine Dimension so gewaltig wie der Weltraum und so zeitlos wie die Ewigkeit. Es ist das Zwischenreich, wo Licht in Schatten übergeht. Wissenschaft auf Aberglaube trifft. Sie liegt zwischen den Fallgruben unserer Furcht und den lichten Gipfeln unseres Wissens. Dies ist die Dimension der Fantasie, das Reich der Dämmerung. Das Sommerloch. Johannes, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, herzlich willkommen zu unserer Sommerloch-Episode. Ich habe ja mit allem gerechnet, Flor, aber nicht mit dieser Poirente. Das Sommerloch. Okay. Die, die es erkannt haben, ich habe hier Twilight Zone zitiert. Ach so. Eine tolle Mystery-Serie aus den 50er Jahren, 60er Jahren, 80er Jahren, offensichtlich auch in den 2000er und 2010er Jahren nochmal aufgetaucht. Jetzt verstehe ich ja auch warum du mich zu diesem Ukulele-Spiel gezogen hast. Was Johannes gespielt hat, ohne es zu wissen. War die Twilight Zone Melodie. Mit Melodie kann man ja nicht wirklich damit kommen. Es ist ja eher so ein Original. Es ist ja so ein Synthi irgendwas. Also, naja. Okay, herzlich willkommen in der Episode, die das berühmte Sommerloch stopfen soll. Wir hatten ja letzte Woche schon eine. Und diese Woche wollen wir nicht über Vergangenheit im Sinne von filmischer Vergangenheit vor 100 Jahren reden, sondern wir wollen über uns reden. Ja, ihr dürft jetzt skippen. Absolut okay. Dies ist eine Füller-Episode. Ihr könnt die überspringen. Wir haben uns keine Filme gegeben, weil Urlaub, Arbeit, ganz viel dazwischen liegt, wie das ein Sommerloch so an sich hat. Und wir werden einfach eine Labe-Episode machen. Wir machen quasi jetzt unser Fest und Flauschig. Oh Gott, nein. Unser gemischtes Hack oder was auch immer. Hat mir nicht mal gesagt, dass das völlig dämlich ist. Sich dann auch noch zwei N30er hinsetzen und über ihre Probleme reden. Es ist total toll, wenn es coole Typen machen. Ja, wie Jan und Olli zum Beispiel. Wenn es einfach Profis machen, die das können. Wir können das nicht so gut. Aber wir werden trotzdem versuchen, uns jetzt irgendwie durch die nächste Stunde, die nächsten 1,5 Stunden, die nächsten 7 Stunden zu hangeln. Durch die nächsten zwei Minuten. Und alle, die jetzt genervt mit den Augenrollen, nächste Woche gibt es wieder eine ganz normale, vernünftige Episode. Aber heute wird nur gelabert. Wo Flore mir wieder Jodorowsky mit fünf französischen Untertiteln gibt und ich Flore irgendwelche 50er-Jahre-Tanzfilme. Spoiler, nächste Woche gibt es tatsächlich einen französischen Film. Oh, okay. Hast du schon einen Film für mich für nächste Woche? Ich habe noch keinen für dich. Ich weiß noch nicht genau. Ich muss noch überlegen. Oh, ich bin schon sehr gespannt. Vielleicht stellt sich in diesem Gespräch was raus. Ja, das könnte tatsächlich sein. Hast du irgendwas gesehen in letzter Zeit, was so... Ich habe leider, dadurch, dass ich viel am Theater jetzt war und viel selber gedreht habe, bin ich nicht so richtig dazu gekommen, mal so ein paar Sachen zu sehen. Ich muss unbedingt diese Loki-Serie sehen. Und ich habe es immer noch nicht geschafft. Und es gibt einfach ein paar Sachen auf der Liste. Aber leider, leider ist es bei mir jetzt in letzter Zeit einfach, ich bin in einem Beruf, der saisonbedingt im Sommer besonders voll ist durch Sommertheater in diesem Fall. Ja. Und so. Was spielst du denn im Sommertheater? Ich spiele jetzt gerade Shakespeare, was ich schon immer wollte. Ich spiele Shakespeare. Das ist nicht der Wahnsinn. Ja, ich habe, ich bin eingesprungen. Das heißt, ich habe jetzt nicht die großen Rollen. Ich spiele nicht den Romeo und ich spiele auch nicht King Lear. Wäre auch nicht mein Rollenprofil. Aber damit wurde schon viel gemacht, wer weiß. Hättest du auch machen können. Du magst die Shakespeare-Tragöden ja auch nicht. Doch, ich mag die schon auch, aber nicht so sehr wie die Komödien. Man muss ja dazu sagen, wenn ihr den Podcast regelmäßig folgt, wisst ihr, dass Johannes ein Shakespeare-Fan ist, weil er hat mir zumindest zweimal, fällt mir jetzt spontan an, schon Shakespeare vorgesetzt. Ja. Und zwar einmal diese wirklich wundervolle Aufführung von Much Ado About Nothing. Und dann die Verfilmung der widerspenstigen Zähmung, die dann Gott sei Dank mit dem Original nicht mehr so viel zu tun hat. Ja, genau. Ja, und ich überlege auch ständig, ob ich dir noch mehr aufs Auge drücken sollte in die Richtung. Aber ich zügel mich ein wenig. Shakespeare nur her damit. Also ich fände es total spannend, weil ich habe auch tatsächlich noch gewisse Wissenslücken, was die Verfilmung von Shakespeare betrifft, die Kenneth Branagh-Verfilmung. Die habe ich auch immer noch nicht gesehen. Ich habe es nicht geschafft. Verdammt, ich wollte. Also der hat so viele davon gemacht. Man kann die ja gar nicht alle gesehen haben. Zu jedem Shakespeare-Stück gibt es einen Film von ihm. Ich dachte, du meinst jetzt die Much Ado About Nothing-Verfilmung. Nee, die habe ich auch nicht gesehen. Aber der hat ja auch Hamlet gemacht. Der hat alles gemacht. Keine Ahnung. Total krass. Ich glaube, jedes Shakespeare-Stück wurde irgendwann mal von Kenneth für Filme umgesetzt. Und er setzt sich immer in eine komische Hauptrolle. Und bei Much Ado About Nothing hat er tatsächlich auch erkannt, was die eigentliche Hauptrolle ist. Und er hat sich dann in die Rolle von dem einen aus der Side-Story, aus der B-Story, so hast du sie damals genannt, gesetzt. Benedict und Beatrice. Welches Stück spielst du von Shakespeare? Ich spiele jetzt gerade die Komödie der Irrungen. Comedy of Errors habe in einer eigenen Übersetzung des Intendanten des Hauses. Die heißt dann Komödie der Irrtümer. Wo mich dann immer versuchen, alle zu berichtigen. Das ist doch die Komödie der Irrungen. Und habe so kleine Rollen wie den Polizisten, der bei Shakespeare ja traditionell der Dove ist, was ich ganz großartig finde. Ich finde es auch super, dass ich das machen darf. Was ich fast noch besser finde, dass ich das machen darf, ist Methusa. Das ist eine Prostituierte. Und des Weiteren noch einen Kaufmann, der dort sozusagen den Druck auf die Hauptfiguren erhöht einfach nur. Also so eine Funktionsfigur. Die eigentliche Geschichte, wenn ich das kurz umreißen soll, es handelt sich um zwei Zwillinge. Also vier Menschen, zwei Zwillingspärchen. Die sind jeweils Herr und Diener und wurden als Kinder getrennt und wissen deswegen voneinander nicht so richtig. Sie wissen, dass es den anderen gibt, aber der eine macht sich auf die Suche, um den anderen zu finden, ohne dass der eine das weiß natürlich. Dann kommt er in diese Stadt und wird dort von allen immer begrüßt. Guck mal hier, sie wollten doch hier diese Kleider. Man versteht das als, man schenkt ihm Gold und man schenkt ihm Kleider und man begrüßt ihn und dankt ihm für seine Höflichkeit, wird gesagt an einer Stelle. Und er weiß überhaupt nicht, was los ist, warum. Und dann schickt er seinen Diener auch noch los. Und dann kommt der Diener des anderen, der so aussieht wie sein Diener. Und mit ihm verwechselt er ihn halt auch. Das heißt, es gibt eine Rundum-Verwechslungskomödie zwischen zwei Herren, die gleich aussehen, und zwei Dienern, die gleich aussehen. Und da sind ja alle Konstellationen mathematisch gesehen. Der mit dem, der mit dem, der mit dem und der mit dem. Und dann auch noch die Frau des einen den anderen verdächtigt untreu zu sein aber den falschen erwischt mit ihrer Tirade, der überhaupt keine Ahnung hat, wer sie ist und solche Sachen. Okay, das klingt nach klassischer Shakespeare-Komödie. Absolut klassisch Shakespeare, eines seiner früheren Stücke. Ich finde auch nicht unbedingt eines seiner best durchdachten Komödien. Aber tatsächlich, wenn man das gut inszeniert, und ich finde, der Regisseur hat das ganz gut hingekriegt, funktioniert das ganz wunderbar. Also wir haben ein bisschen gebraucht, um auch selber das Stück zu verstehen. Und man hat auch gemerkt, in den ersten Vorstellungen, die wir gespielt haben, haben wir auch noch ein bisschen gesucht nach den Momenten, sodass das Publikum noch nicht immer alles verstanden hat. Genauso wenig wie wir. Und dann in der zweiten Woche, in der wir gespielt haben, haben wir das Stück dann auch verstanden und damit das Publikum auch. Und es ist immer erstaunlich zu sehen, wie wichtig es ist, dass der Schauspieler versteht, was er da sagt. Ja, ja total. Man möchte ja meinen, wenn man Text liest, naja, der eine versteht es, der andere versteht es nicht. Aber sobald der erste, der es vermittelt, nämlich der Schauspieler, nicht ganz versteht, was er da sagt, kommt es einfach nicht an beim Publikum. Ja, spannend. Also es ist wirklich eine schöne Sache gerade. Und die Prostituierte spielst du so richtig klassisch Shakespeare mit Cross-Tressing. Ja, ja, das ist mit Cross-Tressing. Ich habe eine Perücke auf und dann habe ich es aber geschafft, davon zu überzeugen, dass ich die Perücke an einem bestimmten Punkt abnehme. Und dann sozusagen mit diesem Geschlechter-Ding einmal dadurch nochmal spiele. Ach schön. Dann gehe ich einfach nochmal Shakespeare-typisch ins Publikum und flirte mit den Leuten. Ach wie schön. Hab ein bisschen Spaß und so. Oh, richtig improvisieren dann auch? Ja, ja, ja. Also textlich improvisieren ist schwierig bei Shakespeare. Aber zumindest Interaktionen zu improvisieren, ist ja sehr gewünscht für Shakespeare immer. Und du spielst das in Berlin, ne? Ich spiele das in Berlin, genau, im Globe Berlin. Nach dem Vorbild des Globe in London. Wollen Sie, es steht noch nicht, deswegen nicht wundern, wenn ihr die Episode hört und denkt, ich muss da unbedingt hin. Vielleicht spielen wir schon gar nicht mehr, weil wir am 1. August die letzte Sommerauführung davon haben, aber im September nochmal zweimal spielen, am gleichen Tag. Wir schließen sozusagen die Sommersaison im September einmal mit diesem Stück. Und wer weiß, vielleicht wird es im nächsten Jahr wieder aufgenommen oder auch nicht, das wissen wir noch nicht. Ach schön. Tatsächlich, wenn ihr im September nochmal spielt, dann dürfte diese Episode, die wir jetzt gerade aufnehmen, vorher veröffentlicht werden. Leute, wenn ihr Interesse habt, schaut es euch an. Globe Berlin Shakespeare, wenn ihr das eingibt, findet ihr es wahrscheinlich, oder? Jaja, genau. Die Adresse ist auch recht einfach. Globe.Berlin. Perfekt. Und wie viel Publikum passt rein? Es passen gerade, dürfen wir bis zu 150, 160 oder 170 Leute reinlassen. Es könnten tatsächlich auch 200 bis 250 Leute reinpassen, aber das ist jetzt gerade mit Corona noch ein bisschen ein Problem. Das wird im Herbst wahrscheinlich eher ein größeres Problem, wie das. Und das Globe an sich steht leider noch nicht, also die baubehördlichen Sachen sind noch nicht erledigt, aber es gibt eine improvisierte Sommerbühne, die auch ganz spannend um das Publikum drumrum gebaut ist. Eine O-förmige Bühne um Publikum drumrum. Das heißt, man dreht sich immer... Du musst dich viel bewegen. Man muss sich als Zuschauer viel bewegen. Hinten, vorne, an der Seite passiert überall was. Und gibt es so richtig miese Plätze dann, wo man irgendwie wirklich sich dehnen muss und strecken, weil man die Hälfte nicht sieht, weil irgendein Requisit den Blick auf die wichtige Szene verbirgt? Nein, es ist sehr demokratisch. Jeder Platz ist genauso beschissen und besonders gut, je nachdem, an welcher Szene man gerade teilnimmt. Und dann liegt ja bestimmt viele Laufmeter zurück während des Spiels. Ja, es ist viel Weg. Das ist aber sehr spannend dadurch. Und so eine Rampengröße dann, also sehr zweidimensional, der Weg, die Bahnen, auf denen ihr euch bewegt, oder habt ihr schon ein bisschen Tiefe im Raum? Wir haben ein kleines bisschen Tiefe im Raum, aber das fällt nicht ins Gewicht. Das ist nicht wesentlich. Wesentlich ist wirklich dieses Rund, was wir dann bespielen nach und nach. Ich habe mal eine Aufführung von Shakespeare gesehen beim Berliner Ensemble. Ich glaube, es war Macbeth. Ich bin mir aber nicht ganz sicher. Es könnte auch King Lear gewesen sein. Auf jeden Fall war es eine Tragödie. Und da hatten sie den Vorhang zu. Und sie hatten wirklich nur vorne so eine ganz kleine Rampe auf der Bühne. Und das war wirklich... Also es gab überhaupt keine Tiefe im Raum. Die haben sich wirklich auf einen zweidimensionalen Steg bewegt. Und es war halt auch Berliner Ensemble typisch sehr minimalistisch. Ich glaube, es waren das, was die Verachter des minimalistischen Theaters hassen, halt so ganz einfache Schwarz-Weiß-Kostüm. Und barfuß, ich weiß es nicht mehr genau. Oh mein Gott. Und so sehr, keine Requisiten quasi. Aber es war ganz spannend, weil es halt dieser... Weil durch die fehlende Tiefe war das ganz interessant, wie die Schauspielerinnen dann den Raum nutzen und wie sie das machen mit dem wenigen Raum, den sie zur Verfügung haben. Und auf so einer Rampe, auf der man so viel sich bewegt, auf so einer O-Form, das stell ich mir auch ganz interessant vor. Da ist das wahrscheinlich auch so, weil du bewegst dich halt anders als auf einer Bühne, wo es Tiefe gibt, wo es einen vorne und einen hinten gibt. Ja, genau. Du bewegst dich immer dicht am Publikum? Ja, na ja, das O ist relativ groß. Also da, wie gesagt, wenn dann in einem Raum, wo 250 Leute reinpassen, nur 150 oder 100 Leute drin sind, dann hat man schon auch noch Entfernung zum Publikum. Aber ich wünsche es mir eigentlich anders. Ja. Ja. Aber das ist halt jetzt gerade mit Corona. Ansonsten ist es ganz gut besucht. Also wir freuen uns da sehr, dass die Leute das dankbar, sehr dankbar annehmen. Ja, ich glaube, jeder sehnt sich danach wieder sowas zu haben. Also ich habe das jetzt auch gemerkt im Urlaub, dass es einfach toll ist, mal wieder so diese Kleinigkeiten freibart. Himmlisch. Ja, ja, ja. Soziale Beziehungen, schrecklich. Ich hab's auch komplett verlernt. Ich kann mich überhaupt nicht mehr in sozialen Gefügen bewegen. Wenn ich mehr als zwei Menschen treffe, bin ich total überfordert. Wie äußert sich das? Grandcomputer. So ungefähr. Okay. Hast du denn in letzter Zeit irgendwas, wenn du die Frage schon stellst, irgendwas gesehen, wo du sagen würdest, oh, das war spannend, wenn du mehr Zeit hattest zum Gucken als ich? Ich hab tatsächlich ganz schrecklich Filme angefangen und nicht zu Ende geguckt. Okay. Das macht man aber nicht. Nein, ich weiß. Also ich meine Serien anfangen und nicht zu Ende gucken, okay. Aber Filme? Ich hab jeweils, das ist so ein typisches Sommerding bei mir, dass ich dann so abends noch mal denke, ach, ich kann ja noch mal reingucken und dann mach ich den Film halt doch nach einer Zeit aus. Bei einem mit dem festen Vorsatz, ihn fertig zu gucken, weil er wirklich gut war, spannend war, bei dem anderen mit dem Vorsatz so, wahrscheinlich will ich den nicht unbedingt fertig gucken. Okay, welche Filme denn? Das ist schon wieder ein Spoiler für das, was ich dir nächste Woche geben werde. Das ist nicht der Film, den ich dir nächste Woche geben werde. Aber es ist ein Biopic über Gene Sieberg. Against All Enemies heißt der Film. Aha. Und zwar, beziehungsweise im Deutschen heißt er Against All Enemies, im Original heißt er einfach nur Sieberg. Und zwar war Gene Sieberg eine amerikanische Schauspielerin, die sich dann in den 60ern, nachdem sie so ein bisschen zum Liebling der Nouvelle Vague wurde, sehr stark politisch engagiert hat, und zwar für die Black Power und Black Panther. Und dann vom FBI überwacht wurde und quasi so als einer der Feinde ausgemacht wurde, weil sie halt mit vermeintlichen Terroristen zusammengearbeitet hat. Und sie hat ihre Popularität benutzt, um eine Öffentlichkeit zu machen, eben für die Bürgerrechtsbewegung, eine Öffentlichkeit für die Herzustellen. Und diese Episode aus ihrem Leben wurde vor kurzem erst verfilmt im Jahr 2019 und mit Kristen Stewart als Gene Sieberg. Oh. Und ich verteidige sie immer gerne, Kristen Stewart, falls euch der Name was sagt. Das ist die vor allem bekannt aus den Twilight-Filmen. Leider Gottes. Die völlig mimikfreie ... Genau. Aber ist sie da besser, ja? Sie ist in sehr vielen Filmen besser. Tatsächlich gehört das eher zu den Filmen ... Ich hab sie schon besser gesehen als in diesem Film. Sie spielt das gut, sie spielt das überzeugend. Man merkt, sie versucht, so gut sie es kann, Gene Sieberg zu imitieren. Ihr gelingt das auch ganz gut, aber ich hab sie auch schon spannender gesehen und man muss dazu sagen, sie hatte in Twilight echt nicht viel Stoff. Diese Protagonistin in Twilight ist halt auch irgendwie ziemlich blass und ziemlich geistlos, seelenlos. Wenn man sie in anderen Firmen sieht, wo sie spannendere Charaktere hat, es gab vor allem einen Mystery-Drama, das hieß Personal Shopper. Ein französischer Film, das hat sie vor ein paar Jahren gespielt, da hatte sie eine Figur, die mehr Fleisch hatte, die mehr Spannung hatte. Aber man sagt auch, viele Schauspieler oder Leute, die an Twilight beteiligt waren, haben gesagt, dass es auch einfach schwer war, in diesem Projekt auch nur irgendwie zu glänzen. Es war einfach für alle irgendwie schwierig und wahrscheinlich ist es auch wirklich unfair, an diesem Projekt auch nur irgendjemanden zu messen. Und Kristen Stewart hat auch sehr viel Hass abgekriegt. Sie ist ja zum Mem geworden mit ihrem Spiel mit dem offenen Mund, halboffenen Mund, mit diesem Blick, der irgendwie gar nichts sagt. Sie ist wirklich eine gute Schauspielerin. Sie hat ein gewisses Arsenal, aber wenn sie sich in dem bewegt, dann spielt sie wirklich gut. Und als Gene Seberg fand ich sie überzeugend. Diesen Film will ich auf jeden Fall noch fertig gucken. Der zweite Film, den ich angefangen habe, und ich bin noch so ein bisschen hin und hergerissen, weil die Idee eigentlich ganz cool ist, ist auf Amazon gerade rausgekommen, The Tomorrow War, ein Film aus dem Jahr 2021. Und zwar ein großes Blockbuster Science Fiction Action Spektakel mit Chris Pratt in der Hauptrolle. Ach, das Ding, ja. Ich hab's mitbekommen. Er hat das ja rauf und runter beworben bei irgendwelchen Late Night Talkern in den USA. Ich find das schlecht. Das Plakat sagt ja schon eigentlich einiges. Der Plot ist erst mal interessant grundsätzlich. In der Gegenwart, in unserer Zeit, landen Soldaten aus der Zukunft und sagen, Leute, die Menschheit ist total im Arsch. In 30 Jahren landen hier Aliens. Und die machen den Planet fertig. Wir haben so viele Leute verloren. Wir brauchen unbedingt neue Soldaten und Soldatinnen. Wir wollen euch rekrutieren. Kommt mit uns in die Zukunft und helft uns gegen die Insekten, Aliens zu kämpfen. Wir werden Leute rekrutiert. Und zwar zwangsrekrutiert. Und in die Zukunft geschickt. Und nicht nur Leute mit soldatischer Ausbildung, sondern ganz normale Zivilisten. Trifft allerdings nicht auf unseren Protagonisten zu, der von Chris Pratt gespielt wird. Der ist so eine Mischung aus Arnold Schwarzenegger und Stephen Hawking. Was ist denn das für eine Mischung? Muskelpaket im Rollstuhl. Er ist ein genialer Wissenschaftler, der Soldat war. Im Irak gekämpft hat. Ein opferungsvoller Vater. Er ist so alles. Dadurch ist es so eine place Figur. Und er reist dann in die Zukunft und kämpft gegen die Aliens. Und dann habe ich es irgendwann ausgemacht. Also, der Film hakt an allen Ecken und Enden. Sie haben versucht, Starship Troopers zu imitieren mit Insekten, Aliens. Allerdings haben sie nicht... Offensichtlich wollten sie ein gewisses eine gewisse Altersfreigabe hinkriegen. Deswegen fließt gar kein Blut praktisch. Das ist auch kein richtiger Kriegsfilm, sondern eher ein Actionfilm mit Science Fiction Komponente, die bis jetzt aber auch eher so nur dafür da ist, um 1000 Blotholes zu sehen. Du guckst in die ganze Zeit und denkst, nee, das geht doch so nicht. Nein, das macht keinen Sinn. Oh nee, Leute, echt jetzt. Das soll eure Erklärung für das Zeitreisen sein. Hört auf. Aber ist das nicht irgendwie auch so ein vergangenes Genre dabei, dass man so sinnlos Action, einfach nur Krieg, Zukunftskrieg, Science Fiction Krieg? Ich glaube, das wurde ganz gut überdeckt durch die Marvel-Filme. Blockbuster-Kino war in den letzten 10 Jahren immer Marvel-Kino. Oder Star Wars, aber auf jeden Fall Disney. Und das sollte offensichtlich der Sommer Blockbuster werden. Es ist aber echt kein guter Film. Das einzige, was ich ganz witzig finde, man kann diesen Film, wenn man mag, als Allegorie auf den Klimawandel lesen. Weil die Leute aus der Zukunft unserer Enkel kommen und sagen, ihr müsst uns helfen, die Zukunft zu retten. Und es wird zumindest ab und zu mal so die Frage getroppt, warum machen wir das überhaupt? Wir sollten noch an uns denken und dann sagen die Jüngeren, aber hey, nein, die Welt geht zu Grunde. Ihr müsst das jetzt für eure Enkel tun. Also mit Feel Good Will kann man sagen, hey, es ist eigentlich eine ganz nette Parabe und es ist eigentlich ganz süß, dass die Menschen heute sich dafür einsetzen müssen, dass die Welt auch in 50 Jahren noch steht. Aber das reicht nicht, um daraus einen guten Film zu machen. Und ich gehe davon aus, dass ich den auch noch mal irgendwann fertig gucken werde, wenn ich mich langweile. Aber es ist kein guter Film. Wirklich nicht. Kein, kein, kein. Na ja, gut. Plor. Es ist die große Wir lernen Plor-Kennen-Episode. Nein! Ich habe einen Questionnaire nach dem Vorbild von Stephen Colbert. Colbert-Questionnaire. Oh nein, nicht sowas. Ich habe tausendmal geschrieben, wir wollen kein autobiographisches Nackig machen, sondern wir wollen über Filme und Musik reden. Wir wollen die Zuschauer nicht mit unserer Autobiografie langweilen. Nein, aber die Zuschauer haben bis jetzt noch keine Chance gehabt, zu wissen, wer ist dieser Mensch? Was will er vom Leben? Was ist seine Lieblingsfarbe? Also, Blödsinn zu fragen. Dann leg mal los, ich bin für alles bereit. Also, die von ganz klassischen zu etwas elaboriert. Aber du musst dann auch antworten, ja? Ach du Scheiße. Nachdem ich geantwortet habe. Nein, die sind nur für dich. Erstmal so die ganz klassischen Sachen. Katze oder Hund? Katze. Ganz klar. Okay. Gibt es eine Begründung? Ja, ein Hund ist... Hunde sind so... haben zu wenig eigenen Wilden. Zu anhänglich. Aber ich mag auch Hunde tatsächlich, aber wenn ich die Wahl hätte, auf jeden Fall eine Katze. Rolling Stones oder The Beatles? Beatles. Wer uns zugehört hat, wusste die Antwort schon. Star Trek oder Star Wars? Star Wars. Star Trek ist mir immer ein bisschen zu glatt und zu utopisch. Die Utopie von Star Trek ist natürlich schön, aber eine etwas dreckigere Welt eignet sich besser für fantastische Science Fiction Geschichten. Marvel oder DC? Uff. Das ist ein schwerer Dark Horse. Was? Reden wir über Filme oder über Comics? Wir reden über Filme. Ah, über Filme. DC. Jetzt habe ich dich überrascht. Marvel hat in der Masse mehr gute Filme, aber DC hat die besseren Filme. Wenn du eine Top-Liste der Superhelden-Filme machst, stehen oben DC-Filme. Welche? Dark Knight. Große Ausnahme. Batman's Rückkehr. Aber DC hat lange nicht den Humor, den Marvel hat und den nicht wichtig finde für Superhelden. Ich weiß nicht. Weil du brauchst eine ironische Überhöhung, wenn du Superhelden einführst. Marvel hat uns alle übersättigt und deswegen sind sie jetzt selbst schuld daran, dass sie auf Platz zwei rutschen. Okay. Na gut. Deine dämlichste, selbst schuldete Verletzung in deinem Leben. Als ich 7, 8, 9 Jahre alt war, so um den Dreh, habe ich mit meiner Schwester im Wohnzimmer gespielt, der Boden besteht aus Laber. Und dann sind wir auf den Sessen rumgehüpft. Ich ahne es. Und wir hatten einen sehr schönen Couch-Tich. Die schönsten Couch-Tiche haben die eckigsten Kanten. Und dann bin ich im Sprung runtergefallen und bin mit der Lippe aufgeschlagen. Meine Eltern waren nicht zu Hause. Das kommt noch dazu. Und das hat richtig ordentlich geplutet. Und dann habe ich mir einen Packung Taschentücher genommen und drauf gedrückt. Dann habe ich die, also noch dämlicher als die Verletzung war das, was ich danach gemacht habe. Und die abgezogen. Und dann, was mit Taschentüchern natürlich passiert, dann hing das an der Lippe. Und dann habe ich noch irgendwas anderes drauf gedrückt. Das musste genäht werden. Ich hatte dann immer eine Spinne auf der Lippe sitzen. Das sah wirklich witzig aus. Krass. Ich weiß nicht mehr, wie viele Stiche es waren. Es waren vier oder fünf Stiche. Und die Naht sah aus wie eine Spinne, von der die Beine abgehen. Das waren die Fäden, die irgendwie, keine Ahnung, wie der Arzt das gemacht hat. Cool. Cool. Nicht schlecht. Na gut, wenn wir bei Kinder sind, was wolltest du, bevor du ein Kind bekommen hast, schon immer deinem Kind beibringen oder mit ihm machen? Und dann hast du jetzt als Pferde festgestellt, oh, das lasse ich lieber. Das ist auch mal eine gute Frage. Mit brennenden Fackeln schon hier. Ich wollte ja immer, dass mein Kind ein bisschen weniger grobmotorisch ist als ich. Da hast du keinen Einfluss drauf. Und dann habe ich irgendwann festgestellt, oh nee, ich glaube, ich bin genauso grobmotorisch, weil meine Eltern das auch wollten und mich total damit genervt haben. Und jedes Mal, wenn ich jetzt versuche, mein Kind so zu etwas feinmotorischem Arbeiten zu überreden und dann merke ich, wie das Kind genervt ist und dann sage ich, ach komm, lass mich mal machen und dann bin ich auch genervt. Dann sitzen wir beide da und stellen fest, dass wir einfach keine Finger haben, um solche Arbeiten zu machen. Und dann denke ich, nee, vielleicht sollte ich das einfach lassen. Feinmotorik wird überbewertet. Was ist das sinnloseste Produkt, das du besitzt? Das sinnloseste Produkt, das ich besitze? Ja, das ist eine gute Frage. Lass dir Zeit, wir können schneiden. Ja, okay. Lass mich kurz überlegen. Das sinnlosste Produkt, das ich besitze? Hollywoodstars sind so viel besser in der Beantwortung von solchen Fragen. Meine Nudelmaschine. Deine Nudelmaschine? Ich habe mir zu meinem Geburtstag vor 2-3 Jahren eine Nudelmaschine gewünscht, weil ich so gerne Nudeln selbst machen wollte und weil ich das so geil fand und ich fand natürlich, ich wollte natürlich eine richtig klassische mit Hand Kurbel. Geil. Und wie oft hast du das gemacht? Zwei Mal. Ich habe zwei Mal damit Spaghetti gemacht. Vielleicht drei Mal, ich weiß es nicht. Und es hat keinen Spaß gemacht. Wenn du in der Phase deines Midlife-Crisis Nummer 2 oder sowas, weiß ich nicht genau, wie weit die erste schon fortgeschritten ist, dann kommt das nochmal. Das ist ein Revival, ich sag's dir. Aber ich glaube, wenn ich das nächste Mal eine Nudelmaschine anfasse, sollte es eine sein, die elektronisch funktioniert. Okay. Ist ein faul Tier dein Spirit Animal und warum ist es das definitiv? Definitiv, ja. Nein, ich bin, ich prokrastiniere tatsächlich gerne, ich bin auch jemand, der was ganz Fatales beim prokrastinieren kein schlechtes Gewissen hat. Oh nein, auch das noch. Eher so danach, wenn ich so eine Woche durchgezogen habe, dann kriege ich langsam ein schlechtes Gewissen. Und ich bin, ich lasse es tatsächlich gerne gemütlich angehen und liege gerne auf der Couch und mache irgendwelche sinnlosen Sachen wie Schachübertragungen auf YouTube zu gucken, die Stunden dauern. Die ich auch schon mitgucken durfte. Okay, ich kürze mal zusammen. Beschreibe den Rest deines Lebens in fünf Worten. Mist. Eine Zigarette weniger wäre besser. Sehr schön. Die besten fünf Worte, die ein Rest des Lebens zusammenfassen, die ich mir hätte vorstellen können. Sehr schön. Vielen Dank, Plor, dass du dich diesem Fragebogen, diesem zertifizierten Franke Fragebogen, und jetzt wissen wir nicht, worüber wir reden sollen. Ich lese mal vor. Otto-Retrospective halte ich für eine gute Idee. Mein Otto-Filmwissen reicht allerdings nur über seine ersten vier Kinofirme. Wie weit reicht denn dein Otto-Wissen? Mein Otto-Wissen? Ja, ich hatte noch nicht die Idee, weil jetzt kommt ja der Otto-Film Catweasel raus und ich fand den Trailer erstmal ein bisschen peinlich und dann habe ich aber gedacht, ja, es könnte schon auch irgendwie cool werden und Otto ist irgendwie in den letzten Jahren wieder besser geworden und zwischendurch hat er ja so eine ganz tiefe, ganz schlimme Phase gehabt, die ich ganz komisch fand. Und mein Film- Fan-Wissen geht auch nicht über die ersten Filme hinaus, ersten vier oder so. Ich glaube, die anderen habe ich trotzdem alle irgendwie gesehen. War aber zum Beispiel von den sieben Zwergen oder so was gar nicht begeistert. Außer vom weißen Helge. Ach, der Stimmling gab es da auch in dem Film. Warum hat er das getan? Und magst du Ottos Humor noch? Ich glaube, es ist schwer zu sagen, ob ich ihn noch mag, weil ich einfach jetzt in die Phase komme, in der einfach die Nostalgie zuschlägt. In der man einfach drauf guckt und sich freut. Zwischendurch war die Nostalgie noch nicht da und da war es peinlich. Ich fand Otto zwischendurch echt peinlich, weil er es nicht geschafft hat, sich zu entwickeln, sondern es war immer noch das Gleiche. Und jetzt ist es immer noch irgendwie das Gleiche auf eine Art. Aber irgendwie ist er cooler geworden wieder. Also ich finde bei Otto ist es vor allem cool, dass er immer noch was macht, weil keine Ahnung wie viele hundert Jahre ist der Mann mittlerweile alt. Aber ja, die Witze, ich kann über die Witze nicht mehr lachen. Auch über die alten Witze nicht mehr. Ach so. Weil die, also zum einen kenne ich die Pointen von 90 Prozent der Witze. Und von den anderen 10 Prozent sind sie halt auch relativ leicht zu erahnen. Das Problem ist bei Otto, Otto ist so eine sehr spezifische Form von Humor und wenn man ein paar von seinen Witzen gehört hat, kann man bei den anderen die Pointen schon so ein bisschen voraus sehen. Ja, das würde ich nicht sagen. Das würde ich nicht sagen. Ich fand ihn immer doch durchaus auch überraschend. Aber natürlich ist er irgendwie in einer bestimmten Line. Also man kommt da aus einer bestimmten Schiene nicht raus. Ja, das ist sehr flach. Aber ich mag ja flachen Humor durchaus. Also die ganz alten Filme, die haben so ein paar Probleme so. Die sind auch rassistischer Natur. Wäre aber ein spannendes Thema, die Frage, wie unter der Film, wie rassistisch das ist und wie antirassistisch das ist, was diese Szene, wir reden von der gleichen Szene, ihr kennt die Szene wahrscheinlich auch alle. Also jeder, der mit Otto groß geworden ist, kennt diese Szene, wo er mit dem GI, den als Sklaven verkauft und dann, wo sie dann gemeinsam Geld damit machen. Also die ist total antirassistisch eigentlich, aber es ist natürlich trotzdem schwierig. Ja, naja, es werden halt rassistische Stereotype, werden schon reproduziert durch den Humor, der sich eigentlich über den Rassismus lustig macht, so gut gemeint. Aber genau. Ja, wie bei Mel Brooks, der das ja auch viel macht. Also es ist schon schwierig und kritisch, aber ich glaube, wenn ich mich richtig erinnere, saß ich als Kind davor und habe moralisch gewonnen durch diesen Film, durch auch diese Szenen. Ich glaube, so weit würde ich nicht gehen. Ich glaube nicht, dass Otto viel zu meinem moralischen Kompass beigetragen hat. Ich weiß nicht, wann du ihn gesehen hast. Ich als Kind halt in einer Zeit, wo ich noch nicht, wo ich meinen moralischen Kompass erst mal entwickeln musste. Ich war, ich kann es ehrlich gesagt nicht mehr, ich weiß nicht mehr, wie ich das damals als Zuschauer rezipiert habe. Dafür ist das zu lange her und ich hab das auch zu oft gesehen. Ich kenne, glaube ich, den Otto der Film und Otto der neue Filme, lustigerweise ja eher so zu den mittelmäßigeren gezählt wird, die kenne ich wirklich auswendig und vor allem Otto der neue Film ist wahrscheinlich der, den ich am meisten gesehen habe, weil das irgendwie gerade so in die Phase gefallen ist, wo ich so was geguckt habe. Jetzt muss ich einmal kurz googeln, wann Otto der neue Film rauskam. Das ist der, wo er 1987 war ja im Kino, ja genau. Nach Amerika geht oder was ist das? Nee, Otto der neue Film ist der, wo er mit diesem, da wohnt er in einem Mietshaus und der Vermieter hasst ihn und zwingt ihn dann zu kleinen Arbeiten, weil er seine Miete nicht zahlen kann. Und dann kommt dieser Filmstar, der Amboss, der so einen Schwarzenegger verschnitt und die Frau, die Love Interest von Otto, die ganz schrecklich ist, Gabi Trösel. Und was für ein Name. Gabi Trösel. Die steht halt total auf diesen Action Hellen und versucht Otto sich irgendwie zu beeindrucken, indem er diese Schiene fährt und dann auch glaube ich irgendwie, ah er ist dann später durch so eine Verwechslung ist er als Therapeut von dem Action Hellen zuständig und macht ihn zum Otto. Ja stimmt. Und dann kommt er in diesem klassischen Otto Habitus auf die Bühne. Ja. Schön. Ach Mann. Ja ich kann gar nicht mehr sagen, welche Otto Filme jetzt besser oder schlechter waren. Ich habe einfach ein riesiges Mischmasch im Kopf und freue mich einfach einfach darüber. Deswegen, die sind auch alle so ähnlich. Das ist halt immer der gleiche Humor. Und er hat die Witze dann ja auch von seinem Bühnenprogramm wiederverwertet. Genau. Auf der Bühne fand ich Otto toll, als Jugendlicher. Ich habe einen Erwachsenen, habe ich Otto mehrmals auf der Bühne gesehen, fand ihn immer witzig. Als ich meinen Plattenspieler gekauft habe, jetzt vor einer Weile vor einem Jahr oder so was oder anderthalb Jahren, weil ich einfach gedacht habe, ich bin Hipster, ich bin cool, ich brauche einen Plattenspieler. Wie viele Platten hast du denn? Ich weiß nicht genau, irgendwie 20 oder 25. Eine der ersten Platten, die ich mir gekauft habe, war eine Otto Platte. Das musste sein und das ist aus seinen Programmen und die fand ich wirklich einfach, also ganz frühe Programme. Die sind einfach großartig. Ich finde, er hat so eine geile Hyperaktivität auf der Bühne und mit seinem Zeug und das war in einem, als er noch in einem Alter war, wo das auch ganz super funktioniert hat, mit seinem Charme zusammen ging, was später ein bisschen anders geworden wurde. Aber das war eine goldene Zeit von ihm und er hat so eine ganz geile Fernsehserie gemacht, wo auch viel Schund dabei war, aber auch ganz viele tolle Sachen. Harry Hirsch und diese ganzen Einspieler. Super. Es gab doch von Otto in den 90ern noch mal so eine Serie, wo er sich in alte Edgar Wallace Filme reingeschnitten hat. Das war ganz toll. Also das war auch kreativ wirklich super. Das weiß ich gar nicht mehr. Das war natürlich alles inspiriert, von diesem Film Trot Tragen keine Karos. Über den hatten wir schon mal geredet, wo alte Filme reingeschnitten wurden. Und er hat das auch gemacht mit den Edgar Wallace Filmen. Das heißt, er läuft im Schwarz-Weiß-Setting rum und dann werden halt Filme reingeschnitten, wo er sich mit Klaus Kinski als gruseliger Butler unterhält. Der hatte schon immer gute Ideen. Otto, ja. Also ich habe voll Lust einfach diese ganzen Otto-Filme noch mal zu gucken, da noch mal Retrospect drauf zu gucken und die Entwicklung so ein bisschen zu sehen. Oder ob es gar keine Entwicklung gibt, sondern nur irgendwie die Filmtechnik ist besser geworden, aber Otto ist genau gleich geblieben. Was die Hyperaktivität angeht, erinnere ich mich an eine Sache, die war wirklich super. Stefan Raab, 90er, Stefan Raab war vielleicht schon zu TV-Totalzeiten, will Otto interviewen. Und Otto macht den klein. Das ist so toll. Weil Stefan Raab, der hatte das ja drauf, an Leute zu gehen und sie wirklich so zu ärgern und zu necken, dass er das komplett dominiert hat. Und bei Otto hat er keine Chance, weil Otto hat einfach sein Hyperaktivprogramm abgezogen. Und du siehst wirklich einen ratlosen Stefan Raab, der merkt, dass er an die Wand gespielt wird. Ist das cool. Das ist super, Sternstunde der Fernsehgeschichte. War das so ein Rabi Gramm, so ein Versuch einer Okulelen? Vielleicht war es ein Versuch, ich weiß es nicht mehr so genau. Auf jeden Fall, das, was er machen will, dazu kommt, der nicht so richtig, weil Otto seinen Mikrofon frisst und so. Und ich habe sehr viel Respekt für Stefan Raab, um das dazu zu sagen. Der hat viel gemacht für das deutsche Fernsehen, als alle dachten, jetzt ist der Gottschalk weg, bzw. jetzt macht Gottschalk, ist langweilig geworden. Jetzt kommt nichts mehr, da hat Stefan Raab noch einmal, wahrscheinlich der letzte große Entertainer des deutschen Fernsehens, weil jetzt existiert das nicht mehr, diese Samstagabendunterhaltung, wo alle mitgucken wollen. Ja, aber ich weiß nicht, ob Stefan Raab, naja, der hat das mit Schlag den Raab und so weiter gemacht. Wir waren dann zu alt, um das so als Kinder mitzuerleben, aber die Familien, die haben das halt auch dann so geguckt, wie wir damals Wetten das geguckt haben, wenn du das so geguckt hast. Ja, ja, ich habe Wetten das, ja klar, aber Nee, Schlag den Raab habe ich vielleicht eine oder zwei Episoden gesehen, das war es. Okay. Ich habe halt seine Ladner Show ab und zu mal ein bisschen gesehen. Die war total. Die war total, aber die war auch am Ende, es sah sehr gelangweilt aus, muss ich sagen. Ja, es war auch am Schluss nur noch ein Vehikel, um seine Sondersendungen zu verkaufen, aber dafür hatte er wirklich witzige Ideen für coole Formate, also so mit dem Vok-Rennen hat das ja angefangen. Stimmt, oh mein Gott. Also alleine auf die Idee zu kommen, mit Voks die Bobbahn runterzufahren, und dann hat er wirklich krasse Leute dafür gekriegt, da hatte er eine Mischung aus Promis und auch teilweise einen Spitzensportler, er hatte einen deutschen Bobfahrer dabei. Okay. Einen großen, ich weiß nicht, wer es war. Ich weiß nicht, keine Ahnung. Und dann dieses Schlag den Raab. Das hat er ja überall hin verkauft dann nachher, das Ding ist auch in anderen Ländern gelaufen. So, Vok-Weltmeisterschaft 2003. Schade, jetzt finde ich es gerade nicht, wen er dann dabei hatte. Und er hat auch Turmspringen gemacht und sowas, ne? Er hat dann wirklich seine Crew, die normalen Leute, die eigentlich keine Ahnung von dem Sport haben, die haben dann wirklich trainiert, um coole beim Turmspringen-Event. Ja, Georg Hackel. So hieß der Sportler, den er dabei hatte. Ja, ich habe halt nie so richtig das, was da so rauskam, wie Elton und Pocher. Das waren so zwei Gestalten, die ich einfach nie verstanden habe. Aber Pocher war nicht in der Rab-Bubble, der hatte sein eigenes Ding. Okay. Ich glaube, der hat nie mit Rab zusammengearbeitet. Der war ja bei Harald Schmidt zwischendurch, was ich nie verstanden habe. Und Harald Schmidt wahrscheinlich auch nicht. Wo es diesen legendären Moment gab, wo Harald Schmidt vor laufender Kamera Pocher einmal zur Sau macht. Aber so richtig. Krass, man. Ja, deutsches Fernsehen. Sind wir jetzt in einem deutschen Fernsehen? Ich war ja bei meinen Eltern im Urlaub jetzt. Und Elton ist jetzt Dauergast bei diesen ganzen Regionalsender Quiz-Shows. Es gibt ja ein ganz eigenes Genre im deutschen Fernsehen. Quiz-Shows, witzige Quiz-Shows auf Regionalsendern mit B-Promis. Und da ist Elton einer davon. Den sieht man da ständig. Ich habe den zwei, drei Mal. Ich habe ihn nie so oft gesehen. Also seit Jahren nicht mehr im Fernsehen gesehen. Und jetzt, meine Eltern gucken halt regelmäßig diese albernen Quiz-Shows, wo irgendwie irgendwas witzig geraten werden muss oder so. Ach, du meinst aber schon größere Produktionen. Nicht so wie bei BibelTV oder so. Nein, nein, nein. Regionalsender. Also MDR, WDR, Südwestrund. Keine Ahnung, halt diese Sender. Und die haben dann so Quiz-Shows. Und da ist dann ein Promi und ein Zuschauer und eine Zuschauerin. Und die arbeiten zusammen. Und auf der anderen Seite gibt es natürlich auch wieder ein Promi. Und dann gibt es lustige Quiz-Fragen oder irgendwie irgendwelche Aufgaben. Und also alles so, nicht keine, keine große Budget-Sachen. Aber halt so öffentliche, ÖR- Quiz-Show-Budget. Und moderiert von Kai Pflaume, glaube ich. Ja, Kai Pflaume. Kai Pflaume moderiert 50% dieser Shows. Das 50% Gas. Und Jörg Pilawa. Jörg Pilawa, genau. Und wenn meine Eltern das nicht gucken, dann gucken sie Bares für Rares. Ach du Scheiße. Und zwar ohne Ende. Oh mein Gott. Das war das letzte Mal schon, als ich bei denen war. Oh, ist das anstrengend. Kennst du das? Ich hab noch nie was davon gesehen. Ich weiß nur, dass das Konzept so ein bisschen, aber irgendwie... Es ist so krass. Das Ding läuft auf allen Regionalsendern. Und die können sich quasi die Uhr danach umstellen. Die gucken das auf dem WDR. Dann ist es vorbei. Und dann wissen sie, in einer halben Stunde fängt das dann auf dem BR an. Und dann zappen sie sich von Bares für Rares zu Bares für Rares. Was? Das ist total absurd. Dieses Ding läuft so gut. Das ist so erfolgreich. Aber wieso? Ich kann es dir nicht sagen. Es ist halt so ein bisschen so eine Mischung aus Reality- Show-Reality-Soap. Weil die Leute, die da hinkommen, werden quatschen halt und versuchen dann was zu verkaufen. Das heißt so ein bisschen Löwen-Style. Aber ganz harmlos und ganz nett alles. Und dann, ich glaube, es befriedigt so einen Wunsch-Traum. Ich könnte ja auf meinem Speicher auch was haben, was 20.000 Euro wert ist. Und die Freude darüber, wenn halt jemand so mit was kommt und sagt, ja, dieses Gemälde hängt schon seit Jahren bei meiner Tante und jetzt wollte ich es endlich mal weghauen. Und dann sagen die, ach ja, das ist ein Rembrandt. So krass ist es natürlich nicht. Aber es werden schon teilweise, um das kurz zusammenzufassen für Leute, die das nicht kennen, das Konzept der Sendung ist, es ist eine Börse für Ramsch. Und die Leute bringen ihren Ramsch dahin. Der wird dann von dem Moderator zusammen mit einem Experten begutachtet. Der Experte gibt eine Expertise und sagt, naja, das ist so und so viel wert. Das kommt aus der Epoche. Und dann gehen sie in einen Verkaufsraum, wo verschiedene Leute sitzen, so vier oder fünf. Aus dem Bereich Unternehmen und Kultur aber auch, die mit so was was entfangen können. Da ist einer dabei, der offensichtlich ein Unternehmen hat, das an Filmsets Requisiten verkauft. Und dann ist eine Schmuckhändlerin dabei und so Zeug halt. Und dann kommen die dahin und dann wird eine Auktion gemacht. Dann versuchen sie, das loszuwerden und die überbieten sich im besten Fall gegenseitig die und dann verkaufen sie es. Ich hatte nur mal gelesen, dass mal wieder wie das im deutschen Fernsehen halt so ist und wahrscheinlich auch überall auf der Welt. Wenn so ein Konzept gefahren wird, dann wird das gefahren, weil man eben was du sagst, dass man das Gefühl gibt, oh, jeden Moment könnte mal wieder ein Gemälde, von dem man dachte, das ist nichts wert, richtig viel wert sein. Deswegen gucken es alle. Und dann wird das ab und zu einfach forciert. Obwohl das Ding nichts wert ist, wird dann einfach gesagt, komm, wir bei dem bieten wir jetzt richtig viel Geld, damit wir das Gefühl haben, dass das ab und zu wert ist. Ja, das kann ich mir vorstellen. Das ist relativ ehrlich die Sendung und es besteht natürlich auch den Unterhaltungsfaktor, dass Leute dann mit so krassen Broschen kommen und sagen, oh, der war wahnsinn. Und dann guckt die drauf und sagt, naja, das ist Klaas, das ist Klaas, das ist kein Edelstein, das ist Klaas, das ist angemalt. Und dann ist es halt so, die Brosche, wo sie dachten, sie kriegen Tausende dafür, ist halt auch nur so 100 wert. Aber ja, natürlich ist es das, dass so die Träume die picken sich ja natürlich auch Leute raus, die suchen wahrscheinlich auch aktiv danach. Man merkt das auch, das ist so sehr cringe-worthy. Du hast dieses Haus, wo die reinkommen und dann hast du halt immer einen Gast, der das bringt und dann zeigen sie aber andere Leute und das sind so offensichtliche Statisten, da stellen sie halt Schauspieler hin und geben denen eine alte Lampe in die Hand, damit die aussehen, als ob die eine Schlange bilden würden, damit man das Gefühl hat, da werden ganz viele Sachen hingebracht. Und dann stehen die da so mit diesen Sachen in der Hand und du siehst direkt, dass es gestellt ist, dass es Statisten sind, dass da niemand wartet, sondern dass die einfach noch ein Bild brauchen von Leben. Ja, es ist es ist tatsächlich, also ich würde mir das nicht angucken, wenn es nicht meine Eltern gucken würden, aber es gibt Schlimmeres im Fernsehen. Es war wirklich okay, eine merkwürdige Sendung und irgendwie, ich verstehe auch nicht so 100% warum es so abgeht, aber offensichtlich gucken das sehr viele Menschen sehr oft. Gut, naja. Ja, man will gar nicht so sehr da über das herziehen, was da passiert. Im Fernsehen, wir hatten das ja schon bei der Rosamunde Pilcher Folge so ein bisschen angeschnitten. Es gibt ja für alles und jedes Format irgendwie eine Rechtfertigung und auch irgendwie ein Publikum und auch irgendwie wirklich Leute, die das erreicht und die das für sich, für die das wichtig ist. Und dann ist das auch in Ordnung. Auf jeden Fall. Und dann soll das auch existieren. Es ist halt nur für mich so ein bisschen naja, ja. Es ist halt purer Eskapismus, es geht einfach nur um Berieselung. Ja. Das ist aber auch das Spannungsfeld, in dem ich mich manchmal bewege, wenn ich am Set sitze. Das ich manchmal denke, also wenn ich zum Beispiel irgendwo bei einer Soko oder so was am Set sitze und dann überlege, es zwar jetzt, es gibt wirklich Publikum dafür und das ist auch gut und wichtig. Und es gibt auch den besten Grund aller Zeiten, dass es existiert, nämlich, dass ich Spaß habe. Und Geld verdiene? Ja, noch nicht mal das. Ich hasse ja Geld, aber kleinste Geige der Welt. Aber ich, ich bin wahnsinnig gerne am Set von Soko und Co und mache das wahnsinnig gerne, aber manchmal sitzt man schon da und fragt sich, ist das das Rädchen im Getriebe, das die Welt voranbringt oder ist es das eher nicht? Was will ich als Mensch, also nicht mal als Schauspieler, sondern ich als Mensch voranbringen? Und wo will ich hin? Und was will ich unterstützen? Und dann sitzt man eben bei der Soko am Set und denkt sich, das ist ein schönes Feld, aber es ist vielleicht nicht genug, vielleicht will ich mehr mit meinem Leben machen und mehr schaffen. Und dann bin ich ganz froh, dass ich zum Beispiel eben mit Steffi, mit Stephanie Tretzinski, die hat eine Firma gegründet, eine gemeinnützige Firma, Kopf, Hand und Fuß, und macht jetzt ganz viele Projekte mit neuen Medien, Bildungsprojekte für Menschen mit Behinderungen und ohne Behinderungen, weil im besten Sinne ist es inklusiv und für alle. Aber sie hat sich halt dieses Feld ausgesucht, um eben Inklusion in der Gesellschaft nach vorne zu bringen. Und die hat uns ja vor wie lange ist das her? Über 10 Jahre. Hat sie uns mal angesprochen, ob wir bzw. du hattest mich noch mit dazu geholt? Das ging über Andreas Kostrau. Mit dem hatte ich damals einen Film gemacht und zwar hatte ich damals so ein Praktikum slash Workshop, neue Fernsehen, neue Denken vom Ausbildungsfernsehen, vom RBB, die Medienakademie Berlin Brandenburg und da habe ich Kurzfilme gemacht zum Thema Stille und da habe ich dann Andreas Kostrau gefragt, ob der mitmachen will, weil er ist er unterrichtet Gebärdensprache oder hat es damals gelehrt an der Humboldt-Universität. Genau und dann hat er mich mit er hat mich mit Steffi bekannt gemacht und die hat Leute gesucht und dann habe ich Johannes mit reingeholt. Das war der Reiseführer Berlin in Gebärdensprache, ne? Na, erstmal hatten wir den Gebärdensong Workshop. War das unser erstes Projekt mit Steffi? Ja, ich glaube, das war unser erstes Projekt. Ich dachte, wir hätten zuerst diesen Reiseführer gemacht. Echt, ja? Ich bin mir nicht ganz sicher. Ich bin mir auch nicht sicher. Erzähl mal von dem Gebärdensong Workshop. Das war nämlich wirklich schön. Das war eine wirklich tolle Geschichte und tolle Sache. Und das haben wir noch ein paar Jahre gemacht. Gebärdensong Workshop ist genau das, wonach es klingt. Gebärdensprache, die ja nur von Gehörlosen gesprochen wird, in Verbindung mit Songs, was erstmal eine Mischung ist, die man sich nicht vorstellen kann, wenn man nicht weiß, wie das Konzept funktioniert. Das Konzept funktioniert so. Es gibt einen Kinderliedermacher. In unserem Fall war es Rolf Zukowski. Der hat ein Lied mitgebracht und auf der anderen Seite gibt es einen Haufen Kinder, die im besten Fall Gehörlos oder eben Schwerhöchisch sind und deren erste Sprache oder zweite Sprache, je nachdem wie Gebärdensprache ist. Dann haben sie das Lied von Rolf Zukowski in Gebärdensprache einstudiert. Dann kam Rolf Zukowski und dann haben alle zusammen in Gebärdensprache und in Lautsprache dieses Lied performt. Und das ist so ein emotionaler Moment gewesen, als das zusammen kam. Oh mein Gott. Das war so schön. Und leuchtende Kinder Augen, die in Gebärdensprache einen Song von Rolf Zukowski performen. Das war der Wahnsinn. Und das war so der Anstoß, dass ich, du bist ja dann zu Schnee gegangen und ich bin bei Steffi hängen geblieben und sie hat mich dann für alle möglichen Projekte eingespannt. Vor allem für diesen Coworking Space jetzt auch zuletzt. Steffi hat vor ein paar Jahren diesen Coworking Space aufgemacht, der einfach, sie vermietet wie jeder normale Coworking Space Schreibtische an Leute, die arbeiten wollen, die einen Arbeitsplatz brauchen, so zeitweise. Aber eben mit dem Hintergedanken, es ist ein Coworking Space für alle Menschen mit allen Ausgangslagen. Also du hast Menschen da, die sind kleinwüchsig und die haben genau die gleichen Möglichkeiten dort zu arbeiten wie ein Mensch im Rollstuhl oder ein geflüchteter Mensch oder ein weißt du, also alle Ausgangslagen, die es so gibt. Also auch Menschen, die wie ich mich immer als weißer privilegierter Mann sehe, ich könnte da auch genauso arbeiten und hätte genauso einen Mehrwert, den ich auf anderen, in anderen Bereichen da nicht hätte, weil dort eben alle möglichen verschiedenen Bereiche zusammenkommen. Du hast ja sowieso, wenn du einen Coworking Space hast, lernst du im besten Falle noch ein paar Leute kennen, die da arbeiten und hast irgendwie einen Mehrwert dadurch, dass du mit einem Grafiker da drin sitzt und einem Video Menschen und dann kannst du schnelle Wege, ach, ich habe hier ein Webseitenprojekt, brauchst du dafür ein Video, kannst du mir helfen. Und in dem Fall ist das besonders spannend, weil eben du auch über Inklusion so wahnsinnig viel lernst und über die anderen Menschen, die da arbeiten. Das ist ganz toll. Und Steffi macht ganz viele solche Projekte. Ja, die machen super Projekte. Wir haben ja diesen Reiseführer in Gebärdensprach gemacht mit Andreas, das war auch eine tolle Idee, diese Alphabetisierungs-App, die sie gemacht hat. Genau. Irmgard heißt die. Und das Projekt würde jetzt noch viel größer, das heißt jetzt Wortschatz und Irmgard ist ein kleines Teilprojekt. Zum Thema Gebärdensprach, um nochmal kurz zurück zu gehen. Eine, die das damals mitgemacht hat, die bei diesen Workshops, bei diesen Gebärdensong-Workshops immer dabei war, ist wirklich auch groß durch die Decke gegangen, das ist Laura M. Schwenkbar. Die hat da quasi angefangen damit, da war sie noch echt jung, ich meine das war vor 10 Jahren. Und die ist dann auf Tour gegangen mit diversen Musikern und Musikerinnen, mit den Wise Guys, mit Annen May, Peter Maffay, Max Mutzke, Revolverheld und hat live auf der Bühne in Gebärdensprache übersetzt, während die Musik gemacht haben. Das heißt, wenn ihr sie googelt, findet ihr ganz viele Videos, in denen wirklich toll gezeigt wird, wie mit Gebärdensprache Musik gezeigt werden kann, Musik dargestellt werden kann. Wobei das in der Gehörlosen-Szene nicht kritiklos losgegangen ist, weil sie aus der Höhrenden-Szene kommt und auch Wege gewählt hat, die nicht jedem Gehörlosen so gefallen, weil die Gehörlosen-Szene auch eine sehr stolze Kultur ist. Und dann hätten sie es lieber gehabt, aus der Gehörlosen-Welt jemanden zu haben, der dort andockt. Also sozusagen nicht den Weg des Höhrenden in die Gehörlosen-Welt, sondern sie hätten es gern andersherum gehabt, um den Dialog noch ein bisschen stärker zu haben. Zumindest ein Teil von denen. Ich kenne diese Szene, die so ein bisschen kritisch damit umgeht. Es gibt aber auch genug Gehörlose, die sehr dankbar dafür sind, dass das so passiert, wie es passiert ist. Es gibt da mehrere Lager. Das ist auch wirklich ein spannendes Thema. Ich kann das total erst nachvollziehen. Ich glaube, das ist ein ganz großes Feld. Es ist wirklich schwer, das so zu beackern. Ich finde, es ist zum Beispiel auch so eine Diskussion, die aufkommt, wenn gesagt wird, was ist kulturelle Aneignung, wenn zum Beispiel gesagt wird, sollte ein weißer Raster locken tragen, weil das für ihn, oder Dreadlocks, weil das für ihn was ganz anderes ist, als wenn das eine Schwarze oder ein Schwarzer tut. Das ist ein besonders schwieriges Beispiel, ehrlich gesagt. Ich finde, ja, es gibt so viele schwierige Beispiele dabei, finde ich. Ich finde es auch unglaublich schwer, mich da zu positionieren, weil ich kann nachvollziehen, die Position zu sagen, hey, da wird wirklich einfach was übernommen von Leuten, die eigentlich nicht zu der Kultur gehören. Aber andererseits denke ich natürlich auch, Segregation sollte ja nicht das Ziel sein, weil es ist ja wichtig, dass Kulturen zusammenwachsen und das ist eigentlich was sehr Erstrebenwertes. Kultur entsteht ja auch vor allem dadurch, dass voneinander entlehnt wird. Ich kann verstehen, wenn gesagt wird, naja, es wirkt so, als müsste die Höhrende kommen und uns, um unserer Kultur mehr Öffentlichkeit zu geben, und sie macht das aus der Perspektive einer Höhrendin, das ist problematisch. Aber man kann natürlich auch dem den Twist geben, dass die Höhrende viel von der Kultur lernt dadurch, dass sie es macht, dass sie natürlich gewinnt, also dass man das gar nicht klein machen muss, sie nutzt die Kultur ja nicht aus, sondern sie gewinnt von der Kultur. Ich glaube aber, so eine Diskussion, wenn man die wirklich führen möchte, dann müsste man wirklich mit entsprechend betroffenen Menschen reden. Und nicht nur so über, weißt du? Und deswegen, ich glaube, dass wenn wir da jetzt einen großen Bogen schreiben würden, das wäre zu weit. Definitiv. Aber auf jeden Fall, was der eigentliche Bogen war, wenn man als Schauspieler am Set sitzt, wünscht man sich manchmal etwas mehr Bedeutung für den Fortschritt dieser Gesellschaft. Ja. Auch wenn natürlich die SoCo tatsächlich, und das will ich überhaupt nicht kleinreden, wichtig ist für ganz viele Menschen, die das gucken. Und für die das ein wichtiger Lebensinhalt ist, und für die es auch ein wichtiges Teilhabe an der Gesellschaft ist. Und ich habe aber immer den Eindruck, dass es für mich, wenn ich nur am Set sitzen würde, das wäre mehr zu wenig. Und deswegen bin ich sehr dankbar, dass Steffi mich immer wieder einbindet in solche Projekte, wo ich das Gefühl habe, wirklich etwas für die Gesellschaft und für das Weiterkommen dieser Gesellschaft zu tun. Das ist immer so eine Frage, wie bewegt man Kulturen? Ich glaube, es sind auch viele so diese kleinen Sachen. Also sowas wie bei SoCo-Arbeiten gehört halt auch irgendwie dazu. Natürlich ist das nicht leicht zu setzen, mit so einer Arbeit wie einen Gebärdensong- Workshop zu leiten oder zu organisieren oder sowas, aber vielleicht bin ich da auch ein bisschen altersmilde geworden. Es sind auch so kleine Dinge, die die Kultur voranbringen. Ich frage mich bei meiner Arbeit auch oft, wie ist der tiefere Wert davon? Wie bringt das die Kultur weiter? Ja, aber ich finde, du hast ja zum Beispiel auch wirklich einen Job, wo man sagt, okay, da wird was konserviert und weitergetragen, was sonst irgendwie verloren würde. Du machst ja mit dieses Alexander Kluge Archiv. Ja, das auf jeden Fall. Das ist auch etwas, was unglaublich viel Spaß macht, wo ich auch das Gefühl habe, also wo ich wirklich auch emotional so ein bisschen dranhänge. Wir arbeiten ja schon lange mit der DCTP zusammen, die Fernseharbeiten von Alexander Kluge betreut bzw. Alexander Kluge hat die DCTP gegründet, um seine Fernseharbeiten zu machen. Und das sind einfach mal 30 Jahre Fernsehgeschichte mittlerweile. Der hat 1988 angefangen damit, wurde das gegründet. Wow. Und das sind dann teilweise zwei Sendungen pro Woche produziert worden von ihm, Kulturmagaziner, mit einem riesigen Themenspektrum, also zwischen Wissenschaft und Kultur und teilweise auch so Gaga-Sachen mit Helge Schneider und Oli Schulz und Christoph Schlingensief. Und das ist ein riesiger Fund und wir haben es jetzt endlich geschafft, das alles zu digitalisieren und daraus ein Archiv zu bündeln und wir haben das gerade und wir arbeiten damit. Auf dcdp.tv kann man sich ganz viele Sachen aus dem Archiv angucken, wir haben noch nicht alle veröffentlicht, das sind tausend Sendungen. Toll. Und wir versuchen da auch noch mehr mitzumachen, jetzt arbeiten wir auch gerade daran, dass wir da vielleicht noch ein Audioarchiv draus kriegen und das sind total spannendes Projekt und es ist wirklich Kulturgeschichte von aus den 80ern bis heute und querbeet, weil Alexander Kluge hat ja wirklich alle interviewt, Wissenschaftlerinnen, Künstler, Dichter, ganz viele. Toll. Ja, das ist eben auch so ein Ding, also wenn du da sitzt und dich fragst, was mache ich da gerade, was bringe ich das voran, dann aber doch nicht bei dem Projekt, oder? Das ist wirklich toll. Das ist ein tolles Projekt und wir machen natürlich auch andere Sachen und es gibt natürlich auch, wie bei jeder Arbeit, fallen auch mal so Kleinkramarbeiten an, wo du denkst, okay, das ist jetzt, bringt die Kultur nicht weiter, aber das ist das, was ich meine, das ist trotzdem was, was dazu gehört, zu dem großen Ganzen, wir könnten das nur machen, wenn wir nebenbei noch andere Projekte hätten, mit denen wir einfach Geld verdienen, die so ein bisschen technischer sind und ein bisschen weniger diesen kulturellen Schatz bergen, aber das gehört natürlich dazu, weil du hast halt verschiedene Sachen gebündelt und dazu gehören die, die sehr viel wert sind aus einer kulturellen Perspektive, die aus einer kulturellen Perspektive vielleicht etwas weniger wert sind, aber die allein wegen dem Ökonomischen halt auch notwendig dafür sind, dass überhaupt das andere vorangehen kann. Und ohne Soko gäbe es halt auch keine Tagesschau. Ja, das stimmt. Es ist halt auch ein Teil von was Großem. Ja, das stimmt. Absolut. Ja, und ich will auch gar nicht so sehr das Gefühl vermitteln, dass man irgendwie mit seinem Leben den Superman machen muss. Weißt du, was ich meine? Darum geht es gar nicht. Aber man versucht ja dann doch am Ende das zu machen, was man irgendwie kann und was irgendwie geht. Und ich muss zugeben, wenn Steffi nicht wäre, ich glaube nicht, dass ich, ich würde zum Beispiel nicht Carola folgen, Carola, glaube ich, heißt sie, die auf die Seenotrettung macht und dort irgendwie mit einem Schiff in der Gegend rum schippert und dann illegal irgendwo anlegt und sagt, ich gehe jetzt trotzdem hier ans Land und sich dann durch die Instanzen klagt und am Ende zum Glückrecht bekommt. Das würde ich nicht schaffen. Und da bin ich dankbar, dass es Steffi gibt, die mir diese Möglichkeit gibt, in meinem Rahmen das Beste zu tun, was mir möglich ist, um die Gesellschaft voranzutreiben. Carola muss sich vor allem an das Kinderbuch denken, was sich die Hooligans gegen Satzbau waren, das glaube ich. Die haben ein Kinderbuch gemacht, Captain Rakete, wo die tapfere Captain Rakete die Kuscheltiere aus dem Meer rettet, die Gefahr laufen zu ertrinken und dann gibt es natürlich welche, die dagegen sind, aber sie will den Kuscheltieren trotzdem helfen und bis dann die Kuscheltiere in die Wohnung zu bringen, habe ich mein Kind gekauft. Das gehört zu den Gutmenschen Literaturanschaffungen neben der Geschichte von Marlon Bando. Ja, das habe ich auch, das Buch. Super. Sag mal, was ist Marlon Bando noch? Ich muss es kurz zusammenfassen, ich muss es kurz für mich sortieren. Mike Pence ist dafür bekannt, dass er ein homophober Arsch ist. Das hast du schön zusammengefasst. Mike Pence' Frau hat ein Kinderbuch geschrieben über deren Hasen. Die hatten im Weißen Haus einen Hasen. Und dann hat sich John Oliver, der Last Week Tonight macht, einer der großen Late Night Hosts unserer Zeit. Obwohl man Late Night gar nicht sagen kann, weil er kein Host ist in der Form, der irgendwie Gäste oder sowas hat, sondern inzwischen ist er ja wirklich nur noch auf Informationen vermitteln und manchmal ist es auch gar nicht mehr so lustig, weil es einfach so bitter ist. Aber er ist wirklich wahnsinnig gut, also jedem nur ans Herz gelegt. Dieser John Oliver hat dann auf jeden Fall ein Kinderbuch geschrieben, auch mit dem Hasen, mit Marlon Bando, wo es darum geht, dass er sich in einen anderen Hasen verliebt und die böse Stinkewanze, die natürlich Mike Pence ist, sagt, ihr dürft nicht heiraten! Weil Jungs dürfen keine Jungs heiraten! Jungs dürfen nur Mädchen heiraten! Und dann bewähren sich die Tiere alle dagegen, damit es zur Hochzeit von Marlon Bando und seinem Love Interest kommt. Ganz tolles Buch! Also das ist schon zwei Jahre her, dass ich das Bela vorgelesen habe, aber er hat das auch geliebt. Er fand das richtig schön, er hat sich immer gefreut, wenn die Stinkewanze dann abgewählt wird und sie einmal die Stinkewanze wegfeuern. Toll! Das heißt, du hast eine deutsche Übersetzung? Ich hab's meinem Kind vorgelesen, ich hab die deutsche Übersetzung gelesen. Ich hab gar nicht gewusst, was es gibt. Wie geil ist das denn? Schön! Und sie wählen nicht die Stinkewanze! Den Text kann ich wahrscheinlich sogar noch ziemlich gut, den hab ich nämlich echt oft gelesen. Schön! Toll! Ja, genau. Und so tun wir alle, was wir können, um ein bisschen voranzukommen. Und wenn es ist, unserem Kind gute Nachtgeschichten vorzulesen. Ja, genau. Wie sagte mein Vater? Zwischendurch, als es so sehr darum ging, als ich vor allem auch in einer Phase war, wo es darum ging, Großes zu erreichen im Leben und ich muss mit meinem Leben die crazysten Dinge machen, sagte er immer mal wieder, du kannst doch einfach nur ein richtig guter Vater sein. Ja. Das ist auch gut. Ja, jetzt sind wir so ein bisschen, ein bisschen abgeschweift. Aber diese ganze Episode ist nur eine einzige Abschweifung. Abgeschwoffen? Abgeschwurft? Abgeschwoffen. Abgeschwoffen? Ja, abgeschwoffen ist das richtige Wort. Mal schauen, was Google dazu sagt. Abgeschwoffen, meinen Sie abgeschwiffen? Google hat keine Ahnung. Abgeschwiffen wäre der richtige. Ich finde nichts zu abgeschwoffen. Doch, search instead for abgeschwoffen. Schon wieder abgeschwoffen, wo waren wir? Frankfurter Rundschau. Siehste, in der Frankfurter Rundschau wird mein Begriff benutzt. Und im MEC-Welt Forum und bei Naruto fandom. Kennst du Naruto? Nein. Ich glaube das ist irgendeine Anime Serie. Okay. Manga Naruto. Groß. Wollen wir so langsam ausfaden und uns einfach noch unterhalten und der wird immer leiser und wir verschwinden. Das finde ich voll gut so als Ende für diese Episode. Und dann haben wir noch so ein kleines Gespräch über Masen und Naruto und über Abgeschwoffen. Und dann müssen wir den Zuschauern noch nicht sagen, dass sie dran bleiben müssen, um zu erfahren, was es nächste Woche gibt. Wir machen einfach so wieder Dann gibt es so einen schönen Cut. Genau. Leiser werden und dann sitzt einfach die Musik ein und die Leute wissen, jetzt ist vorbei. Endlich ist diese Episode vorbei. Und ich habe Plor und Johannes noch einmal besser kennengelernt. Beziehungsweise eigentlich die ganze Zeit nur weggehört und die Stimmen genossen. Es lief so im Hintergrund. Das wäre ganz schön. Beim Bügeln. Es muss auch diesen Content geben, den man beim Bügeln und Wäschewaschen hört. Jetzt geht es so ein bisschen in die ASMR Richtung. Ihr werdet müde sein. Ihr seid ganz entspannt. Ihr wollt, dass diese Episode endlich aufhört. Plor, wir haben noch etwas zu klären. Ja, endlich wieder Filme. Wenn wir wieder Filme gucken in 20 Jahren, nachdem wir geklärt haben, wer wir sind. Und wir ein Jahr wie viele. Dann können wir uns wieder über Filme unterhalten. Hast du denn schon was? Ja, den will ich dir schon ewig vorsetzen. Ich will endlich mal einen Nouvel Vague Film nehmen. Und ich liebe die französische Nouvel Vague. Und ich dachte tatsächlich, ich nehme mal nicht den krassesten Film und nicht den Film, den ich am meisten mag, sondern den, der so als einer der größten Klassiker dieser filmischen Bewegung gilt. Und zwar ist das Außer Atem von Jean-Luc Gouda aus dem Jahr 1960. Aber warum ist das jetzt der Film, den du nicht, also was, warum ist der jetzt nicht ganz oben auf der Liste? Ähm, ich mag's ein bisschen experimenteller. Ah, okay. Du willst mich nicht ganz so tief in die Scheiße retten. Er ist ein Frühwerk von Gouda und er ist nicht, er hat, er hat, ich will tatsächlich mal wieder einen Film, den du magst. Eigentlich will ich ja nur gemocht werden. Ich will einen Film, wo du sagst, hey, danke, Bloer, danke, dass du mir gezeigt hast. Das waren keine verschwendeten 90 Minuten. Also du willst nicht, wie schon zu oft in Vergangenheit immer wieder böse Blicke ernten. Genau. Ich will, dass du den Film siehst und das Gefühl hast, ja, ist vielleicht nicht mein Lieblingsfilm, aber war gut. Okay, okay. Ja, dann schließe ich mich dem ein bisschen an. Dann machen wir eine Mujibubu- Folge. Eine Mujibubu-Folge? Was ist dein Mujibubu-Film für mich? Ähm, wir, von dem ich glaube, dass er dir wirklich gefallen wird. Und zwar Danke, danke, danke. Aus dem Jahr 1950 ein Klassiker, der einfach sein muss, den jeder gesehen haben muss, der von Billy Wilder eigentlich so eine Cremie-Geschichte ist. Wer was wie wo hat jemanden umgebracht. Aber das Wesentliche, woran man sich immer erinnert, wenn man es in diesem Film geht, geht es um einen alternden, gealterten Silent-Movie-Star. Eine Frau, die immer noch der Illusion und deswegen ist noch ein berühmter, gefeierter Star zu sein, während aber diese Silent-Movie-Zeit längst vorbei ist. Und dann gibt es diese berühmte Szene, wie sie die Treppe runterkommt und sagt, ich bin jetzt bereit für meine Nahaufnahme. Eine ganz, ganz ärgerliche Filmbissenslücke von mir, die ich unbedingt schließen muss und ich bin dir so dankbar. Ich hab mir den Film tatsächlich schon vor Wochen gekauft und wir hatten ein paar Mal drüber geredet und ich warte die ganze Zeit darauf, dass du ihn mir endlich vorschlägst. Ich hab ihn noch fest unter Verschluss, weil ich dachte, ich guck ihn erst, wenn Johannes ihn vorschlägt, damit ich gleich danach mit ihm drüber reden kann. Vielen Dank, dass du ihn jetzt vorgeschlagen hast. Mir ist gleich, als ich nochmal gucken musste, von wann er ist, das Zitat, noch ein ganz wunderbares Zitat aus dem Film. Sie sagen zu ihr, diesem alternden Star, You used to be big. Norma sagt, I am big. It's the pictures that got small. Sehr schön. Ich freue mich drauf. 1950 Filmklassiker, toll. Wir haben ein richtiges Klassikerprogramm. Klassiker aus Frankreich, Klassiker aus Amerika. Super, cool. Ja, dann haben wir einen Ausflug in die Klassiker und dann danach wieder Marvel oder so. Ja, danach müssen wir mal so richtig aktuelle so Clickbait-Filme finden, wo die Leute den Titel lesen und denken, boah, da muss ich reinhören. Was haben sie zu dem Film zu sagen? Das könnten wir eigentlich bei jeder Episode machen und dann völlig was anderes reviewen. Ich mache mir mal Gedanken, was so der clickbaitigste Film sein könnte. Soviel klappt wahrscheinlich, oder? Und Matrix. Ich weiß nicht. Er schickt uns gerne Vorschläge, ne? Mal gucken, was so ein Clickbait. Spam's bitte an die E-Mail-Adresse johannes-etmusmansehen.de oder florianetmusmansehen.de Und dann musst du aber auch an den Händen dranhängen. Was dann geschah, glaubt ihr nicht. Bei Nummer 7 musste ich weinen. Ja, genau. Bis zum nächsten Mal. Tschau.
