Episode 29: Die Frühzeit des Films
A very special episode… Um das Sommerloch zu stopfen haben wir uns ausnahmsweise nicht jeweils einen Film zugeworfen… sondern unzählige. In unserer 29. Episode sprechen wir über die Frühzeit des Films, die Anfangstage des Mediums, als es noch Experimentierkasten und Jahrmarktsattraktion war, lange bevor es Kinos oder das Fernsehen gab. Wir reisen zurück ins 19. Jahrhundert (und noch ein bisschen weiter in die Vergangenheit), wohnen den Präsentationen des Bioskops und Kinematographen im Jahr 1895 bei, streifen die Edison-Filmschmiede und lassen uns von den Skladanowskys, den Lumières und Georges Méliès verzaubern.
Die Links zu den knapp 30 Filmen, die wir uns dabei anschauen, findet ihr hier oder in den Shownotes. Viel Spaß.
Links:
Roundhay Garden Scene (1888)
Eadweard Muybridges Zoopraxiskop (1878)
Wintergartenprogramm & Boxendes Känguru (1895)
Babys Frühstück (1895)
Fred Ott’s Sneeze (1894)
Boxing Cats (1894)
Fire Rescue Scene (1894)
Electrocuting an Elephant (1903)
Der erste Tonfilm: The Dickson Experimental Sound Film (1895)
Der begossene Gärtner (1895)
Chapeaux à transformations (1895)
Der erste Schnitt: Come Along, Do! (1898)
Grandma’s Reading Glass (1900)
As Seen Through a Telescope (1900)
The Kiss (1896)
Something Good – Negro Kiss (1898)
Der erste Sexfilm (?): Le Coucher de la Mariée (1896)
Der erste Horrorfilm: Le Manoir du Diable (1896)
Le Chaudron Infernal (1903) und früher Farbfilm
Le squelette joyeux (1898)
Der erste Zeichentrickfilm: Humorous Phases of Funny Faces (1906)
Die Ankunft eines Zuges auf dem Bahnhof in La Ciotat (1895)
Transkript
Um den Zugang für Menschen mit Behinderungen zu erleichtern und um eine Volltextsuche nach Themen zu ermöglichen, haben wir beschlossen unsere Gespräche auch als Transkription zur Verfügung zu stellen.
Allerdings muss man dazu sagen, dass die heutigen Techniken automatisiert Transkriptionen herzustellen, doch immer wieder an ihre Grenzen stoßen und streckenweise unlesbare Texte hervorbringen. Eine händische Korrektur der Texte, ist ein Aufwand, der die Möglichkeiten dieses Podcasts bei weitem übersteigt. Trotz dieser Nachteile, überwiegen für uns die Vorteile einer (wenn auch fehlerhaften) Verschriftlichung.
Sprecher 1
Johannes, du glaubst wirklich, die Welt braucht einen weiteren Podcast?
00:00:04:17 – 00:00:05:19
Sprecher 2
Nein, eigentlich nicht.
00:00:05:19 – 00:00:10:16
Sprecher 1
Aber ich will einen Podcast machen. Zusammen. Dann brauchen wir irgendwas Cooles, worüber wir reden kann.
00:00:11:02 – 00:00:14:01
Sprecher 2
Wie wäre es mit Film? Du liebst Filme. Ich liebe Filme. Ist doch eine gute Idee.
00:00:14:07 – 00:00:16:13
Sprecher 1
Ja, aber wir lieben überhaupt nicht die gleichen Filme.
00:00:16:16 – 00:00:22:13
Sprecher 2
Ja, das könnte das Geile sein. Ich zeig dir Filme, die ich geil finde, und sechs Filme, die du findest.
00:00:22:13 – 00:00:26:19
Sprecher 1
Das heißt so Musicals aus den Fünfzigern von mir.
00:00:26:19 – 00:00:27:16
Sprecher 3
Für dich. Genau.
00:00:27:21 – 00:00:29:13
Sprecher 2
Und koreanische.
00:00:29:13 – 00:00:30:03
Sprecher 3
Filme.
00:00:30:08 – 00:00:33:11
Sprecher 1
Mit russischen Untertiteln. Von mir für dich.
00:00:34:02 – 00:00:34:14
Sprecher 3
Okay.
00:00:35:01 – 00:00:37:02
Sprecher 1
Aber du weißt, dass das für Menge Streit sorgen kann.
00:00:37:23 – 00:00:39:16
Sprecher 2
Definitiv. Das ist lustig.
00:00:43:19 – 00:00:51:24
Sprecher 3
Du. Bereit? Bereit?
00:00:52:20 – 00:00:55:02
Sprecher 1
Herzlich willkommen, liebes Publikum. Seid ihr bereit?
00:00:55:10 – 00:00:57:20
Sprecher 2
Herzlich willkommen zurück aus dem Urlaub.
00:00:57:20 – 00:00:58:10
Sprecher 3
Gloria.
00:00:58:24 – 00:01:05:21
Sprecher 2
Vielen Dank, dass ich dich hier aus dem Urlaub begrüßen kann. Mit dieser Episode bedeutet das, was angekündigt war, nicht ganz.
00:01:05:21 – 00:01:06:24
Sprecher 3
So funktioniert hat.
00:01:08:10 – 00:01:32:16
Sprecher 1
Diese Episode, die er jetzt hört, ist der zweite Wurf dieser Episode. Wir haben das schon mal versucht, und zwar aus meinem Urlaub Set up mit Hängen und Würgen. Und wir haben wirklich verschiedene Sachen ausprobiert. Turns out. Das Internet in Nordhessen sagt im Werra Tal ist wirklich kacke und auch mit Handy. Und dann so über mein Handy Lautsprecher. Wir haben die Episode ganz aufgenommen, Wir haben reingehört.
00:01:32:16 – 00:01:37:17
Sprecher 1
Wir haben gesagt, das können wir niemandem zumuten, das wollen wir euren Ohren wirklich nicht tun.
00:01:38:00 – 00:01:49:11
Sprecher 2
Wird auf ewig im Giftschrank von Muss man sehen. Podcast, Idee, Podcast. Du weißt schon, im Giftschrank verschwindet diese Episode und wird noch einmal aufgenommen. Jetzt von.
00:01:49:11 – 00:01:58:12
Sprecher 1
Uns. Das machen wir jetzt hier im ganz gemütlichen klassischen Setup mit Tee, mit guten Mikrofonen und ein Delay von zehn Sekunden, bis wir hören, was der andere sagt.
00:01:58:12 – 00:02:04:16
Sprecher 2
Das waren mindestens zehn Sekunden, oder? Das war echt übel. Du hast mitgezählt oder?
00:02:06:02 – 00:02:19:01
Sprecher 1
Ja, ich habe mitgezählt. So ungefähr hätte der Podcast geklungen. Moment, Moment. Nein, nicht so! Moment, Einen Augenblick, bitte. Ja, ich habe mitgezählt. So ungefähr hätte der Podcast geklungen.
00:02:19:14 – 00:02:21:21
Sprecher 2
Muss es auch noch ein bisschen übersteuern. Dann geht das.
00:02:23:05 – 00:02:26:12
Sprecher 3
Ganze. Hebt Das Mikro ist sehr gut.
00:02:26:12 – 00:02:43:05
Sprecher 1
Dafür, weswegen wir jetzt hier sitzen und noch mal über Filmgeschichte reden werden. Bzw. Nicht nochmal, sondern für euch zum Ersten Mal. Wir haben uns für den Sommer nämlich etwas überlegt, weil unsere Zeit ja auch begrenzt ist, wir Urlaub machen wollen, Johannes viel zu tun hat.
00:02:43:13 – 00:02:46:02
Sprecher 2
Soviel Urlaub machen. Ich verstehs einfach nicht. Ich arbeite.
00:02:46:02 – 00:02:47:16
Sprecher 3
Jeden Tag und du bist.
00:02:47:16 – 00:02:49:05
Sprecher 1
In zwei Wochen auch im Urlaub.
00:02:51:10 – 00:03:02:03
Sprecher 1
Auf jeden Fall gibt es zwei Sommerloch Episoden wovon diese die erste ist und die funktionieren so, dass wir uns nicht Filme zugeworfen haben. Bzw wir haben uns nicht zwei Filme zugeworfen, sondern.
00:03:02:08 – 00:03:03:16
Sprecher 2
Gleich 500.000.
00:03:03:21 – 00:03:10:08
Sprecher 1
500.000 sehr kurze Filme. Wir wollen nämlich über die Anfänge des Films reden, als Filme nicht viel länger als 20 Sekunden waren.
00:03:10:08 – 00:03:14:08
Sprecher 3
Und ich freue mich so auf die Episoden. So, ich freue mich auch. Es ist so toll.
00:03:14:08 – 00:03:19:19
Sprecher 2
Weil weil du hast einen Pioniergeist, den du eigentlich sonst selten so präsentiert bekommst, oder?
00:03:20:01 – 00:03:39:05
Sprecher 1
Es ist unglaublich spannend. Es sind kleine Dinge, die da passieren in der Frühzeit des Films. Also wir reden hier wirklich 19 Jahrhundert, aber es sind spannende Dinge, sind so Kleinigkeiten, die richtig entscheidend sind für das, was später passiert. Die ersten Genrefilme, die halt auch nur 20 Sekunden gehen, die ersten Schnitte.
00:03:39:18 – 00:03:44:14
Sprecher 2
Wow, was für eine Idee, überhaupt einen Schnitt zu setzen, Das ist heute so selbstverständlich.
00:03:44:16 – 00:03:48:15
Sprecher 1
Das erste pornografische Filmmaterial macht euch auf einen wilden Tritt gefasst.
00:03:49:02 – 00:03:57:01
Sprecher 3
Äh, was macht man als erstes, wenn man erfindet? Macht eine Sache, die ist.
00:03:57:05 – 00:04:11:19
Sprecher 1
Jetzt ganz aktuell bei Virtual Reality, was ja auch mittlerweile nicht mehr so aktuell ist. Natürlich hängt sich ganz schnell die Pornobranche dran. Ja, und die ersten wie April sind auf dem Markt und man kann damit rechnen. Es dauert nur ein paar Minuten und es kommen die ersten Pornos.
00:04:12:23 – 00:04:17:03
Sprecher 3
Aber es ist gut, wenn es eine Triebfeder ist. Hauptsache, es geht voran.
00:04:17:03 – 00:04:18:14
Sprecher 1
Natürlich, Das Internet hätte sich.
00:04:19:00 – 00:04:19:08
Sprecher 3
Nie.
00:04:19:08 – 00:04:21:19
Sprecher 1
So entwickelt, wie wir es heute kennen. Wenn es nicht Pornos gäbe.
00:04:21:21 – 00:04:22:16
Sprecher 2
Und Katzen.
00:04:22:22 – 00:04:23:16
Sprecher 3
Und Katz.
00:04:24:10 – 00:04:30:10
Sprecher 1
Und Katzen Pornos. Ja, ich rede mit euch, liebe Furry Liebhaber.
00:04:31:10 – 00:04:32:06
Sprecher 3
Themenwechsel.
00:04:32:17 – 00:04:53:10
Sprecher 2
Wir wollten die frühe Filmgeschichte und bei der Recherche bin ich wirklich. Ich bin wieder mein Herz aufgegangen, weil es so viele. Also man muss ja noch viel früher anfangen. Du musst Ja, weil wenn du an Filmen denkst, es sind ja Fotos hier eigentlich. Eigentlich hast du ja nur 24 oder 25 Fotos hintereinander. Zumindest der heutige STANDARD, der dir einen Film suggeriert.
00:04:53:18 – 00:04:56:09
Sprecher 2
Und die Foto Entwicklung ist ja noch viel höher.
00:04:56:17 – 00:05:00:17
Sprecher 1
Das ist total spannend, weil du kannst sogar noch weiter gehen als die fotografische Entwicklung.
00:05:00:17 – 00:05:01:05
Sprecher 2
Wahnsinn.
00:05:01:16 – 00:05:09:24
Sprecher 1
Die Frage. Das hatten wir das letzte Mal auch schon. Und ich verspreche euch, das ist das letzte Mal, dass ich das jetzt bitte. Die Frage ist tatsächlich Wo beginnt die Filmgeschichte?
00:05:10:03 – 00:05:11:13
Sprecher 2
Ja, das ist eine sehr gute Frage.
00:05:12:00 – 00:05:15:12
Sprecher 1
Und ich würde auf jeden Fall sagen, dass Fotos ein anderes Medium sind als Film.
00:05:15:15 – 00:05:16:01
Sprecher 2
Ja.
00:05:16:10 – 00:05:21:11
Sprecher 1
Aber ich würde vorsichtig die These aufstellen, dass Film älter ist als Foto.
00:05:21:21 – 00:05:22:09
Sprecher 3
Hmmm.
00:05:22:18 – 00:05:25:14
Sprecher 2
Das ist spannend. Jetzt möchte ich das untermauert wissen.
00:05:25:14 – 00:05:32:22
Sprecher 1
Und zwar beginnt meine Filmgeschichte mit der Laterna Magica und die gibt es schon seit dem 17. Jahrhundert.
00:05:33:21 – 00:05:40:17
Sprecher 2
Ja, aber Fotos gibt es ja auch schon sehr viel früher.
00:05:40:17 – 00:05:43:11
Sprecher 1
Was kannst du mir bieten, was vor dem 17. Jahrhundert stattfindet?
00:05:43:16 – 00:06:08:07
Sprecher 2
Also die Camera obscura gab es schon im elfte Jahrhundert. Ja, die Camera obscura war einfach nur ein Kasten mit einem Loch drin, ein sehr kleines Loch, wo dann auf der Rückseite hinter dem Loch im schwarzen Kasten spiegelverkehrt das Bild abgebildet wurde. Nicht besonders scharf und nicht besonders, obwohl scharf aus. Eigentlich schon, weil es gab keine Linse, die das ganze hätte unscharf machen können.
00:06:08:10 – 00:06:11:12
Sprecher 2
Aber es gab. Es war nicht besonders elaboriert.
00:06:11:16 – 00:06:29:13
Sprecher 1
Eine Camera obscura kann man sich im Prinzip selbst bauen. Man braucht nur einen Schuhkarton und man muss ein Loch rein schneiden. Tatsächlich hat meine Freundin, die Lehrerin, es hat das mit ihren Schülern gemacht. Projektwoche jetzt toll. Und die haben Camera Obscura gebaut. Die haben noch Kameras gebaut und dann die Projektionen angeguckt da drin. Und dann haben sie sie mit dem Handy abfotografiert.
00:06:29:13 – 00:06:34:14
Sprecher 1
Und was wirklich ein faszinierender Look ist. Also es ist noch mal so eine ganz eigene Ästhetik.
00:06:35:06 – 00:07:20:08
Sprecher 2
Und und das ist natürlich, also ich meine, das gibt es seit dem elften Jahrhundert und dann natürlich ein bisschen weiterentwickelt. Dann haben irgendwelche Leute angefangen, riesige Räume zu bauen, die nach dem gleichen Prinzip funktioniert haben, und dann haben sie benutzt, diese, diese Projektionen benutzt, um Zeichnungen exakter anfertigen zu können, haben dann nachgezeichnet, was da projiziert wurde und so, es wird gemunkelt, dass Vermeer zum Beispiel seine Gemälde nach dem Camera Obscura Prinzip gemalt hat und deswegen seine Schatten würfe, die ja so besonders sind, die in ein neues Zeitalter der Malerei übergegangen sind, dass die Schatten so extrem akkurat waren und diese Tiere, der Realismus, der sich langsam eingeschlichen hat, der angeblich von der Camera obscura.
00:07:20:08 – 00:07:23:10
Sprecher 3
Herrührt.
00:07:23:10 – 00:07:25:09
Sprecher 2
Weil er sich das hat sehen lassen.
00:07:25:21 – 00:07:48:12
Sprecher 1
Das ist spannend, weil jetzt ist natürlich die Frage, was was macht viel mehr als Fotografie oder was macht es anders. Und natürlich ist die naheliegende Antwort Das sind die Animationen, das sind die Bewegungen. Film ist etwas Lebendiges, was sich bewegt. Und deswegen würde ich bei der Laterna Magica ansetzen, weil die Laterna Magica nicht in ihrer frühen Form, aber in ihrer späteren Form mehr und mehr Bewegung in die mediale Wahrnehmung reingebracht hat.
00:07:50:20 – 00:08:10:08
Sprecher 1
Und zwar, weil man eben mit der Laterna magica wirklich nicht nur projizieren konnte, sondern weil die Laterna Magica spätestens in den Laternen dann auch benutzt wurde, um Bewegungen zu machen. Also zum einen gibt es wirklich diese ganz simplen Bewegungen, wo einen ein Bild, ein Panorama von links nach rechts geschoben wird.
00:08:10:20 – 00:08:13:05
Sprecher 2
Du musst, glaube ich, das Prinzip Laterna magica mal erklären.
00:08:13:17 – 00:08:44:04
Sprecher 1
Also die Laterna Magica ist im Prinzip auch eine Projektion Vorrichtung, ein kleiner Kasten Öffnung und es gibt eine Lichtquelle und das ist dann entsprechend, weil wir uns in der elektronischen Zeit befinden, eine Kerze oder eine Öllampe oder vielleicht auch eine Fackel. Und dieses Licht wird durch das Linsen System dieser Laterna Magica nach außen geführt und projiziert dann eben ein Bild, dass da eingefügt eingeführt wird an eine Oberfläche, was dann unsere Leinwand ist.
00:08:45:11 – 00:09:01:16
Sprecher 1
Und das Besondere an der Laterna Magica ist, dass da schon sehr früh damit experimentiert wurde. Wie können wir Bilder wechseln? Wie können wir Bewegung da reinbringen? Wie können wir die Bilder durchschieben? Und das wurde dann, wie gesagt, zuerst benutzt, um einfach ein Bild nach dem anderen zu zeigen, sprich wir haben eine.
00:09:02:00 – 00:09:02:19
Sprecher 3
Diashow, eine.
00:09:02:19 – 00:09:28:20
Sprecher 1
Diashow. Es wurde dann aber auch mehr und mehr damit experimentiert, wie man im Bild bleiben kann und trotzdem Bewegung machen kann. Und ein ganz simples ist natürlich der Blick über das Panorama. Im Prinzip haben wir in der Laterna Magica unseren ersten Kameraschwenk. Wir haben ein großes, breites Bild, ja, Landschaft. Und das wird langsam durchgezogen. Und für den Zuschauer, die Zuschauerin, die das die Projektion sieht, sieht das so aus, als würde eine Kamera über die Landschaft schwenken.
00:09:29:03 – 00:09:29:22
Sprecher 1
Bzw.
00:09:30:03 – 00:09:32:16
Sprecher 3
Ja, der Blick, der ist ja okay.
00:09:33:16 – 00:09:45:05
Sprecher 2
Weil eine Kamera schwenkt über eine Landschaft war damals ein Satz, den hättest du nicht anbringen können. Aber okay, der erste Kameraschwenk, dann hätten wir den aber jetzt schon abgehakt.
00:09:45:05 – 00:10:10:19
Sprecher 1
Dann hätten wir das schon abgefrühstückt. Aber was dann auch kommt die ersten Special Effects ja wirklich crazy shit, der mit der mit der Laterna Magica gemacht wurde. Wo dann? Wo man Figuren sieht, deren Nasen wachsen, deren Gesichter sich verzerren, wo Bilder so elegant übereinander und ineinander geschoben wurden, dass eben diese Effekte entstanden, dass tatsächlich rudimentäre Bewegungen zu sehen waren.
00:10:10:19 – 00:10:13:02
Sprecher 1
Und das damit glaublich magisch.
00:10:13:11 – 00:10:24:17
Sprecher 2
Deswegen heißt das Ding ja auch Laterna magica. Aber wenn du sonst kaum so Technologie oder so was das Wort gibt es ja noch nicht so lange im Vergleich. Terence. Ja.
00:10:25:01 – 00:10:26:22
Sprecher 3
Es sieht sehr verzweifelt aus.
00:10:27:11 – 00:10:28:15
Sprecher 1
Ein Mikrofonständer.
00:10:28:15 – 00:10:29:00
Sprecher 3
Ist.
00:10:29:04 – 00:10:33:04
Sprecher 1
Genau zwischen mir und der Teekanne und ich komme nicht dran, ohne das Ganze umzuwerfen.
00:10:33:20 – 00:11:01:17
Sprecher 2
Auf jeden Fall spüre ich da in dieser Zeit so ein bisschen das, was ich immer mit Julie Warren verbinde. Oh ja, weißt du, dieses, dieses, dieser Entdeckergeist und dieses ferne Welten und dann irgendwie so magische, luzide Sachen, die irgendwie an Wände geworfen werden. Und wenn man sich vorstellt, dass das, das die Laterna magica natürlich nur von einer Kerze beleuchtet wurde, das ist ein schwaches Abbild, das ist nicht viel, es sei denn, bist wirklich im dunkeln, dunkeln Dunkeln und hast dann ein bisschen was davon.
00:11:01:17 – 00:11:03:17
Sprecher 2
Aber. Ja.
00:11:04:04 – 00:11:28:20
Sprecher 1
Also schaut euch auf jeden Fall Bilder an, es gibt. Es gibt natürlich auch Aufnahmen davon, wie diese Laterna Magica funktionieren und es gibt Bilder noch und nöcher und es ist einfach total spannend, weil diese Bilder haben einfach einen ganz eigenen Look. Und Johannes sagt, sie haben wirklich was Magisches, weil weil sie eben auch so Es wird auch von Nebel Bildern gesprochen, die das sind die Bilder, die eben langsam ineinander übergingen, wo dann dieser Effekt entstanden ist, dass sich zum Beispiel eine Nase verlängert.
00:11:28:20 – 00:11:38:10
Sprecher 1
Das ist das, was bei mir am stärksten eine wirklich tolle Effekte und tolle magische sehr Erlebnisse hat.
00:11:38:10 – 00:11:50:04
Sprecher 2
Aber das ist ja im klassischen Film noch kein Film. Da muss ja noch einiges passieren, damit so was zu einem zum wirklichen Film wird. Oder würdest du sagen, das ist ein filmisches Erlebnis?
00:11:50:22 – 00:12:14:07
Sprecher 1
Nein, also ich glaube, ein filmisches Erlebnis ist tatsächlich entsteht tatsächlich erst mit dem Realfilm. Und das ist, dass es viel gesagt, weil natürlich in der Frühzeit des Films auch Zeichentrick und Zeichentrickfilme existieren. Aber für mich ist der erste wirkliche Film das, was ich als Film definieren würde. Und das ist das, was auch von der Wissenschaft als Film definiert wird.
00:12:14:18 – 00:12:23:17
Sprecher 1
Ein fotorealistische Film. Und zwar stammt er aus dem Jahre 1888.
00:12:23:22 – 00:12:27:11
Sprecher 2
Kann es noch mal ganz, ganz langsam diese Zahl sagen.
00:12:27:12 – 00:12:30:00
Sprecher 1
1888.
00:12:30:09 – 00:12:31:06
Sprecher 3
Und 20 mal.
00:12:31:13 – 00:12:35:00
Sprecher 1
Das ist das späteste Datum, das für diesen Film geschätzt wird.
00:12:35:07 – 00:12:36:14
Sprecher 2
Eigentlich wird früher geschätzt.
00:12:36:22 – 00:13:03:06
Sprecher 1
Ja, es ist so, dass 88, also später definitiv nicht, weil eine Person, die in diesem Film zu sehen ist, die ist 1888 gestorben. Genau. Und bei diesem Film, heißt es, handelt es sich um die Round He Gardens, in die von Louis le Prince aufgenommen wurde und wie gesagt, das gilt als der erste Film der Filmgeschichte. Und es ist da werden, dem werden wir noch sehr oft begegnen.
00:13:03:06 – 00:13:24:24
Sprecher 1
Das ist zum einen Film, von dem nicht mehr viel erhalten ist. Man weiß nicht genau, wie die ursprüngliche Länge ist, und es ist ein Film, der sehr kurz ist, also zwei Sekunden erhalten, und wir können davon ausgehen, dass der eigentliche Film auch nicht viel länger war. Und es ist, wie der Name schon sagt, nicht viel mehr als ein Garten, durch den sich Leute bewegen.
00:13:24:24 – 00:13:27:06
Sprecher 1
Aber wir sehen, wie diese Leute hin und hergehen.
00:13:27:16 – 00:13:51:23
Sprecher 2
Genau. Erinnert sehr an die Fotografien, die wir dann hatten. Die Apollo hat mal kurz den Film gemacht. Man sieht dem Film sofort an, welche durch welche Hände er gegangen ist und wie schlimm der rauf und runter gespielt wurde. Wahrscheinlich, denn ich glaube nicht, dass die schlechte Qualität, die er jetzt hat, in unserer Rezeption des Attentates tatsächlich auch damals so eine schlechte Qualität hatte.
00:13:52:11 – 00:13:54:00
Sprecher 2
Ich glaube, die Kontraste stimmen ungefähr.
00:13:54:09 – 00:13:54:22
Sprecher 1
Ja.
00:13:54:22 – 00:14:00:18
Sprecher 2
Aber ich glaube das, was an fünf Fehlern und so weiter drin ist, nicht unbedingt drin war, oder?
00:14:01:21 – 00:14:13:11
Sprecher 1
Ja, also so schwer zu sagen. Man sieht also, man sieht tatsächlich, am Rand des Filmstreifen sieht man so ein Schwarz, was da rein flattert. Das meint zum Beispiel man sieht, man sieht weiße Stör Bilder.
00:14:13:23 – 00:14:16:23
Sprecher 2
Das sind halt dann Kratzer auf dem Film, die im Nachhinein gekommen sind. Ja.
00:14:17:16 – 00:14:24:23
Sprecher 1
Aber es ist trotzdem krass. Es ist Teil beeindruckend. Wie gesagt, ich sage es noch mal ganz langsam. Wir befinden uns im Jahr 18, 88.
00:14:25:08 – 00:14:25:13
Sprecher 3
Und.
00:14:25:13 – 00:14:30:00
Sprecher 1
Wir sehen Menschen, die sich bewegen, durch einen Garten, aufgenommen auf Film.
00:14:30:12 – 00:14:51:15
Sprecher 2
Und es ist ja gar nicht. Es hat ja gar nicht lange gedauert von dem ersten, tatsächlich auf haltbaren Papier festgehaltenen Foto 1900 1826 glaube ich, dass die Leute es wirklich geschafft haben, vom Foto zum Film zu kommen. Das ist ja kein Jahrhundert dazwischen. Es ist ja unglaublich, das ist ein halbes Dazwischen, das ist total.
00:14:51:15 – 00:14:59:18
Sprecher 1
Krass und das ist krass, dass es schon fast 150 Jahre her ist. Noch nicht ganz, aber auch auf jeden Fall weit über 100 Jahre mittlerweile.
00:15:00:01 – 00:15:27:03
Sprecher 2
Aber man muss ja eigentlich. Deswegen frage ich auch, was für dich der erste Film ist, weil eigentlich die Anfänge des Films liegen ein Stückchen sogar noch zurück, wo ich fast sagen würde, die Animation des Pferdes, das ist eigentlich der erste Film meiner Meinung nach, weil ich dieses diesen, diesen Geist und die Idee dahinter gerne in diese Richtung schieben würde, Weil das ist ja der ursprüngliche Gedanke.
00:15:27:21 – 00:15:44:07
Sprecher 1
Ich sage jetzt garantiert falsch aus IT wird my Bridge. Das war ein britischer Photograph und nicht nur ein Pionier des Films, sondern auch ein Pionier der Filmtechnik. Und der hat im Jahre 1878.
00:15:45:09 – 00:15:46:10
Sprecher 3
78.
00:15:46:13 – 00:15:50:13
Sprecher 1
78 dann noch mal zehn Jahre. Wir sind noch mal zehn Jahre vor unserem ersten Film.
00:15:50:19 – 00:15:51:08
Sprecher 2
Wow.
00:15:51:16 – 00:16:18:11
Sprecher 1
Hat er. Hat er? Nein, 1872 hat er schon damit angefangen. Ach du Scheiße, und zwar der Serien Fotografien gemacht. Das Spannende daran ist, dass es da nicht so sehr um das filmische Erlebnis ging. Also viele Menschen, denen wir begegnen, werden jetzt haben. Für die war der Film das Besondere und die haben den Film hervorgehoben. Aber dieser My Bridge hat das ja gar nicht gemacht, weil er gesagt war Film ist so geil, ein neues Medium schaffen.
00:16:18:11 – 00:16:20:12
Sprecher 1
Nein, nein, sondern weil er etwas herausfinden wollte.
00:16:20:22 – 00:16:23:04
Sprecher 2
Und fast jede gute Geschichte fängt so an.
00:16:23:07 – 00:16:23:20
Sprecher 3
Würde ich sagen.
00:16:24:16 – 00:16:39:15
Sprecher 2
Ich will wissenschaftlich oder aus Entdeckergeist etwas rausfinden, mit den Mitteln, die ich habe. Und plötzlich entdecke ich, dass ich eine völlig neue Richtung eingeschlagen habe, ein völlig neues Medium entdeckt habe. Ich weiß gar nicht, wie bewusst ihm das irgendwann war oder nicht war. Keine Ahnung.
00:16:39:21 – 00:16:56:00
Sprecher 1
Er tatsächlich, Er hat tatsächlich ich soweit ich weiß, noch mehr mit dem Medium experimentiert. Aber worum es damals eigentlich ging, war er sollte herausfinden, ob es einen Moment gibt beim Galoppieren, in dem kein Bein des Pferdes den Boden berührt.
00:16:56:03 – 00:17:04:15
Sprecher 2
Das war ja damals die gängige Meinung. Das war das, was damals angenommen wurde und irgendwie kam es dazu, dass er, dass er das untersuchen wollte.
00:17:04:18 – 00:17:34:10
Sprecher 1
Und um das herauszufinden, hat er dann zwölf Kameras an einer Rennbahn aufgestellt und hat Kontakt Drähte gespannt, die dann durch die Bewegung des Pferdes eingerissen werden und das Foto auslösen. Das heißt, er hat Serien Fotographie gemacht. Es gab für jedes einzelne Bild, für jeden Frame gab es eine Kamera und die hat er dann in schneller Reihenfolge in dem sogenannten Zoo Praxis Cop ablaufen lassen.
00:17:34:10 – 00:17:45:03
Sprecher 1
Zwar hat er die auf eine Scheibe gemacht, seine wie eine Schallplatte dann ganz schnell gedreht hat und dann hat man auf dieser Schallplatte die Bewegungen des Pferdes gesehen, in einer Bildfolge, die ein Film war.
00:17:45:07 – 00:17:46:11
Sprecher 2
Eine unglaublich.
00:17:46:11 – 00:17:47:13
Sprecher 3
Geile Idee, Ich.
00:17:47:19 – 00:18:10:17
Sprecher 2
Total krass und ich kenne diese Schallplatten Dinger. Ich hatte früher in meiner Kindheit, irgendwie hat meine Mama oder wer auch immer dafür verantwortlich war, diese Dinger angeschleppt, wo man diese alten Abfolgen gesehen hat und auch ein paar neue wahrscheinlich, die gebaut wurden, dafür extra. Aber ich habe mich stundenlang vom platten Plattenspieler gesetzt und habe mir diese Dinger angeschaut.
00:18:10:24 – 00:18:12:02
Sprecher 2
Verteilt. Großartig.
00:18:12:02 – 00:18:20:01
Sprecher 1
Fantastisch. Hatte ich leider nie. Aber dieses Gefühl ist wahrscheinlich großartig. Auch einfach, weil es einen ein Gefühl davon vermittelt, wie Film funktioniert.
00:18:20:01 – 00:18:20:10
Sprecher 2
Genau.
00:18:20:10 – 00:18:30:05
Sprecher 1
Film sind viele Bilder pro Sekunde erst mal und zwar lassen wir mal alles weg mit Frames mit 24 und 60! Und so weiter. Erst mal ist ein Film eine Abfolge von Bildern.
00:18:30:05 – 00:18:34:06
Sprecher 2
Ich stellte kurz vor der Plattenspieler. Am Anfang läuft er noch nicht so schnell.
00:18:35:01 – 00:18:35:09
Sprecher 3
Ja.
00:18:35:22 – 00:18:56:08
Sprecher 2
Und du hast am Anfang noch. Ja, das sind jetzt mehrere Bilder hintereinander. So, du hast noch keine Bewegung Jetzt, sobald der Plattenspieler eine ganz bestimmte Schnelligkeit überschreitet, switcht das Hirn und sagt Oh, jetzt ist eine Bewegung. Und diesem diesen Moment, das Überschreiten dieser Grenze, das fand ich als Kind so.
00:18:56:15 – 00:19:00:05
Sprecher 3
What the faces go in meinen Ohren. Weißt du, das war so.
00:19:00:10 – 00:19:03:24
Sprecher 2
Ist schon krass. Ich fand es total.
00:19:03:24 – 00:19:12:17
Sprecher 1
Das ist ja auch tatsächlich interessant, weil die Filme damals werden ja auch meistens nicht in Sekunden oder Minuten angegeben, sondern in Längen.
00:19:13:03 – 00:19:21:08
Sprecher 2
Ja, in Film, Länge, also physischer Film Länge. Also du hast die, die so und so viel Fuß und Filmmaterial.
00:19:21:20 – 00:19:27:00
Sprecher 1
Und je nachdem wie schnell es abspielt, kann der Film zwei Sekunden dauern. Er kann aber auch fünf Sekunden dauern.
00:19:27:02 – 00:19:44:19
Sprecher 2
Und diese dieses Filmmaterial wurde auch nach Länge verkauft. Also der Preis war auch nicht, weil da bestimmte Inhalte drauf waren oder weil da irgendwas besonderes oder so oder ein Star oder so was. Star Concept gab es ja noch nicht. Das heißt, sie haben wirklich es gab 0,15 €.
00:19:44:21 – 00:19:45:23
Sprecher 3
Pro Fuß.
00:19:46:04 – 00:19:54:12
Sprecher 2
In den USA und ein Schilling pro Fuß in Großbritannien. Das war der Preis für einen Film.
00:19:54:12 – 00:20:21:10
Sprecher 1
Aber ich wollte noch einmal kurz zurückspringen, und das ist jetzt wirklich der letzte Sprung, den wir zurück machen. Wenn wir sagen, Film ist einfach nur eine Abfolge von Einzelbildern, dann haben wir natürlich das Daumenkino als erstes Medium. Okay, das gibt es tatsächlich schon seit dem 16., 17. Jahrhundert. Es wird also es wird schon total früh in historischen Schriften erwähnt, nur um das noch einmal als Gedanken in den Raum zu werfen.
00:20:21:11 – 00:20:32:15
Sprecher 1
Ja, am Film ist eine Abfolge von Bildern und Abfolgen, von Abfolge, von Bildern, die schnell per Hand dann bewegt werden. Gibt es schon seit über 500 Jahren.
00:20:32:19 – 00:20:33:05
Sprecher 3
Okay.
00:20:33:12 – 00:20:59:11
Sprecher 1
Und wahrscheinlich können wir aber auch dazu gleich sagen. Das Besondere ist natürlich in der Filmtechnik, wie sie sich entwickelt, dass das mehr und mehr automatisiert wird und dass dann irgendwann dann hast du zwar immer noch jemanden an der Kurbel stehen, aber dieses, dass die Einzelbilder sind überhaupt nicht mehr wahrnehmbar. Und damit kommen wir zu den großen drei Namen der Filmgeschichte und zu dem großen Konflikt Wer ist.
00:20:59:22 – 00:21:00:06
Sprecher 3
Der.
00:21:00:06 – 00:21:00:24
Sprecher 1
Erfinder?
00:21:01:03 – 00:21:01:14
Sprecher 3
Wer hat.
00:21:01:14 – 00:21:02:07
Sprecher 1
Des Films.
00:21:02:07 – 00:21:02:24
Sprecher 2
Wer hat den Film.
00:21:02:24 – 00:21:06:15
Sprecher 1
Erfunden? Wer darf es von sich behaupten? Die Deutschen, die Amerikaner oder die Franzosen?
00:21:07:09 – 00:21:09:05
Sprecher 2
Und jetzt, dass die Russen dann nicht dabei waren?
00:21:09:14 – 00:21:10:04
Sprecher 3
Ja.
00:21:10:21 – 00:21:55:01
Sprecher 2
Also ich habe keine Russen gefunden. Ich habe aber auch nicht ausführlich gesucht. Aber wir hätten da auf der einen Seite die Skala der Novadis, von denen ich großer Fan war, weil die ihre erste Show im Wintergarten Variete hier in Berlin hatten. Und das da habe ich meine eigene Verbindung einfach mit Hias als Artist und Jongleur und Zauberer und fand ich einfach sympathisch, dass die da irgendwie sich in einem ganz normalen Variete Hippocampus einfach nur Artisten gab und und Zauberer und Jongleure und so, dass die ein Teil des Programms waren, einfach als Sensationen Hier, guck mal da, es bewegen sich Bilder und die Leute waren begeistert.
00:21:55:18 – 00:22:25:11
Sprecher 1
Wir befinden uns im 1. November 1895, wo diese Vorführung im Wintergarten stattfindet. Und das ist die erste öffentliche Vorführung war, das muss man noch einmal laut betonen, weil das war später für die Scala dann Moskau ist das Argument, dass sie gesagt haben, aber wir waren vor den Lumiere, weil der zweite großen Name, die Gebrüder Lumiere hatten im März desselben Jahres die erste geschlossene Vorführung ihres Kinematographie, und zwar am 22 März 1895.
00:22:26:16 – 00:22:35:11
Sprecher 1
Und die Geschichte der Scala Nova ist es auch tatsächlich eine sehr tragische Geschichte, weil die hatten diese tolle Vorführung mit verschiedenen Filmen, die sie gezeigt hatten.
00:22:35:14 – 00:22:36:16
Sprecher 2
Und hoch gefeiert.
00:22:36:16 – 00:22:58:00
Sprecher 1
Hoch gefeiert, groß, große Begeisterung hier. Hier gibt es die Zukunft. Und dann sind sie. Mit dieser Begeisterung im Rücken sind Sie nach Paris gefahren, um Ihr Bios Cop, so hieß Ihr Produktionsapparat, dort vorzustellen und, und, und dort noch mehr Öffentlichkeit zu gewinnen. Und ja, wir bringen die Zukunft mit.
00:22:58:04 – 00:23:05:05
Sprecher 2
Sie wurden richtig eingeladen, oder Sie wurden eingeladen. Also, die haben nicht einfach nur gesagt, wir packen jetzt unsere Sachen und gehen nach Paris. Und wenn wir es schaffen, kommen nie wieder zurück.
00:23:05:10 – 00:23:10:12
Sprecher 1
Sondern in einem Variete. Am 29 Dezember 1895 sollten Sie am.
00:23:11:07 – 00:23:11:21
Sprecher 2
Genau dieses.
00:23:11:24 – 00:23:23:14
Sprecher 1
Sollten Sie dieses Ding zeigen. Einen Tag vorher, am 28. Dezember, gab es eine Vorführung der Brüder Lumiere im Grand Kaffee.
00:23:23:14 – 00:23:24:20
Sprecher 3
Und das war so viel besser.
00:23:25:05 – 00:23:35:01
Sprecher 1
Der Projektor war tatsächlich, den sie benutzt hatten, war tatsächlich technisch. War das dem, was die da noch Skis entwickelt hatten, weit überlegen. Und es war auch.
00:23:35:07 – 00:23:36:06
Sprecher 3
Es war offensichtlich.
00:23:36:18 – 00:23:44:00
Sprecher 1
Die ist losgefahren. Die haben das gesehen, haben gedacht Shit. Man muss sich das vorstellen, wie viel gekränkter Stolz man dabei sein muss.
00:23:44:13 – 00:23:46:17
Sprecher 2
Und die waren auch nicht, die haben sich auch nicht gut verhalten danach.
00:23:46:17 – 00:24:01:05
Sprecher 1
Nee, die haben sich nicht gut verhalten. Die sind halt nach Paris gefahren, wirklich mit den größten Wünschen und Träumen. Und dann sehen sie ein ihnen überlegenes Gerät, was parallel entwickelt wurde. Es gab später Debatten, wurde geklaut, es wurde wahrscheinlich nicht geglaubt. Wieder der Feind noch von den anderen. Ich glaube.
00:24:01:05 – 00:24:01:13
Sprecher 2
Auch nicht.
00:24:01:13 – 00:24:19:05
Sprecher 1
Es war einfach so, dass wie es halt ist mit der technischen Entwicklung. Es passiert parallel, es passiert vieles gleichzeitig. Deswegen kann auch so ein Film wie Bugs live gleichzeitig mit ins Kino kommen. Zwei animierte Filme, einer von Pixar, einer von Dreamworks. Beide handeln von Ameisen und alle fragen sich Wurde da Spionage betrieben? Nein.
00:24:19:16 – 00:24:19:24
Sprecher 3
Das ist.
00:24:19:24 – 00:24:37:05
Sprecher 1
Passiert. Also es kann einfach passieren. Und die Geräte waren auch unterschiedlich. So unterschiedlich, dass das wirklich, dass man nicht sagen kann, da hat einer von dem anderen geklaut. Aber was für eine Enttäuschung das gewesen sein muss, ist leider noch schlimmer, als das dann gesehen haben in Paris. Fakt Da sind unsere Konkurrenten.
00:24:37:05 – 00:24:38:22
Sprecher 2
Und sie wurden auch eingeladen.
00:24:39:10 – 00:24:40:01
Sprecher 3
Ja, die.
00:24:40:01 – 00:24:43:06
Sprecher 2
Franzosen haben dann gleich gesagt ach nee, dann doch nicht.
00:24:43:09 – 00:25:05:17
Sprecher 1
Es war auch nicht hundertProzent klar, was passiert ist. Das Ganze ist auf jeden Fall Ihre Vorstellung hat nicht stattgefunden. Teilweise wird gesagt, sie wurden ausgeladen, teilweise wird gesagt, sie haben das selbst nicht gemacht, weil es ihnen peinlich war, weil sie, weil sie dann die Geräte nicht mehr zeigen wollten. Sie haben tatsächlich auch ihr Know. Haben Sie. Sie haben daran weitergearbeitet, nachdem Sie das von den Limits gesehen haben.
00:25:06:04 – 00:25:31:15
Sprecher 1
Da wurden sie am Haben Sie gesehen, okay, es gibt Verbesserungspotenzial und sind dann zurück und haben dann tatsächlich auch Ideen von den Limits. Genau. Sie haben den Kinematographie gesehen, von den Brüdern, der früher noch Dompteur hieß. Aber das war Kinematographie, der Begriff, mit dem wir arbeiten, wenn wir von dem Projekt reden. Und Sie haben dann an Ihrem Gerät, an Ihrem Scoop noch mal weitergearbeitet.
00:25:32:05 – 00:26:02:18
Sprecher 1
Ganz traurige Geschichte. Vor allem auch deswegen, weil Max Panofsky in seinem verletzten Stolz den verletzten Nationalstolz der Deutschen dabei auch gekitzelt hat. Es gibt an, er hat sehr gewettert gegen den Film. Es gibt einen Artikel aus der Deutschen Zeitung Kinematographie aus dem Jahre 1930, in dem Max Landowsky vehement darauf besteht, dass das Kino, das der Film in Deutschland erfunden wurde und der Beweis für ihn die Beweisführung ist.
00:26:03:09 – 00:26:34:00
Sprecher 1
Wir hatten die erste öffentliche Vorführung. Den Film haben nur private aufgeführt, und er klingt in diesem Text unglaublich verbittert. Ich werde den Link zu dem, zu dem Dokument, zu dieser Zeitung, die ohnehin spannend ist, dass eine deutsche Filmzeitschrift aus dem Jahr 1930 u.a. auch super interessant. Er klingt wirklich verbittert darin. Es lohnt sich, diesen Text mal zu lesen, um zu verstehen, wie gekränkt dieser Mann gewesen sein muss, weil seine Erfindung ausgestochen wurde von einer Erfindung, die parallel zeitgleich entwickelt wurde.
00:26:34:17 – 00:27:07:03
Sprecher 1
Und die Geschichte geht noch ein Stück weiter. Er hat sich dann auch mit den Nazis gemein gemacht und ist dann sehr, sehr mit Goebbels auf Tuchfühlung gegangen. Und zwar nicht nur AM, ja, er hat auch den Kontakt gesucht und ihm kam natürlich dieser Nationalismus sehr gerecht. Und den Nazis kam natürlich diese Legendenbildung sehr zurecht, dass der Film eigentlich in Deutschland entstanden ist, nicht nur wegen Deutschland versus Frankreich, sondern auch weil die, die die Gebrüder Lumiere Juden waren.
00:27:07:03 – 00:27:31:18
Sprecher 1
Und das noch, um hier zu zitieren die jüdischen Gebrüder Lumiere zu Paris traten kaum zwei Monate später mit einer ähnlichen Erfindung hervor, wenn diese auch in Qualität und Vollständigkeit bei weitem nicht mit der Scala Janowski wetteifern konnten, so brachte jüdisch französischer Korpsgeist es doch fertig, die Vorführung des deutschen Films in Paris zu verhindern und den französischen zu fördern.
00:27:32:00 – 00:27:57:03
Sprecher 1
Krass. Und wahrscheinlich geht auch auf dieses Zitat und auch auf diese Gedanken unter anderem das Narrativ zurück, dass die dann noch rausgeworfen wurden aus Frankreich am Ich. Ich kann es nicht genau rekonstruieren, was damals passiert ist, aber Fakt ist die Nazis haben Großartiges gemacht für den deutschen Film. Man kann gleich zu den Filmen gehen, die sie gezeigt haben.
00:27:57:03 – 00:28:25:08
Sprecher 1
Ja, und gleichzeitig haben die was entwickelt, was den technisch weit überlegen war. Und die hatten auch Vorführungen vor der ersten offentlichen öffentlichen Vorführung der Skala Noske. Und es ist durchaus auch denkbar, dass die spitz gekriegt haben, dass sie dann noch mit ihrem Gerät nach Paris kommen und dass die deswegen absichtlich noch mal eine Vorführung von ihren Geräten dieses Datum gelegt haben.
00:28:25:11 – 00:28:46:01
Sprecher 1
Okay, um die auch so ein bisschen auszustechen. Es ist durchaus denkbar, dass da auch am Intrigant ist. Wahrscheinlich zu viel gesagt, aber natürlich ist klar Wenn du siehst, ein Konkurrent bringt sein Produkt, will sein Produkt auf dem Markt etablieren, auf dem du gerade entwickelt hast, dann sagst du Okay, da müssen wir jetzt dagegen arbeiten und das ist durchaus denkbar, dass das passiert ist.
00:28:46:05 – 00:28:47:04
Sprecher 1
Boxen, Das Känguru?
00:28:47:14 – 00:28:48:03
Sprecher 3
Ja.
00:28:48:21 – 00:29:04:03
Sprecher 2
Johannes Ich habe immer. Ich habe das lange vorher gewusst, dass es ein Boxen ist. Känguru gab bei den Nazis im Programm. Und bevor ich es gesehen habe, und ich habe mir das immer sehr toll vorgestellt. Aber wenn man sich das Video dann anschaut.
00:29:04:03 – 00:29:06:13
Sprecher 3
Ist man ein kleines bisschen enttäuscht hier.
00:29:06:24 – 00:29:09:09
Sprecher 1
25 Sekunden sind es ungefähr.
00:29:09:12 – 00:29:13:13
Sprecher 2
Max Max ist das selber. Oder max sieben Box mit dem Kaninchen.
00:29:14:10 – 00:29:21:21
Sprecher 1
Max Janowski Ich weiß nicht. Einer von ist leider noch süß, kämpft gegen ein Känguru und es ist tatsächlich. Ja, es ist ein bisschen.
00:29:22:20 – 00:29:28:05
Sprecher 2
Also, Sie haben kein Gefühl dafür. Also, das Känguru hat sowieso gar keine Kamera.
00:29:28:09 – 00:29:30:13
Sprecher 3
Es, äh, Känguru.
00:29:30:13 – 00:29:33:08
Sprecher 2
Steht mit dem Rücken zur Kamera. Das geht ja wohl gar nicht.
00:29:35:02 – 00:29:49:16
Sprecher 1
Wir haben auch die Schatten, die jetzt nicht so vorteilhaft in Szene gesetzt sind. Also jeder, jeder moderne Filmemacher, jede moderne Filmemacherin würde sagen Nee, Leute, die Beleuchtung muss irgendwie anders. Wir können hier diese Das macht das Bild so konfus, wenn wir diese Schatten haben, die auf die auf die Wand projiziert werden.
00:29:49:17 – 00:29:52:02
Sprecher 2
Obwohl Leni Riefenstahl bestimmt stolz wäre.
00:29:52:20 – 00:29:54:08
Sprecher 1
Und weil es Deutsche waren.
00:29:54:09 – 00:30:24:13
Sprecher 2
Nein, aber die hat ja auch so, so klare und Schatten bestimmende Sachen gemacht. Ja, ja, auf jeden Fall ein Boxen, das Känguru. Schaut euch das Boxen, der Känguru an! Es gab aber in dem Programm von den Janowski noch mehr das Känguru, der Jongleur, ein akrobatische Potpourri Tänzerinnen und Ringkämpfe. Und dann, am Ende gab es einen Film davon, wie die beiden Brüder sich vor die Kamera stellen, sich verbeugen vor dem wahrscheinlich anwesenden Publikum.
00:30:24:24 – 00:30:25:15
Sprecher 3
Äh.
00:30:25:22 – 00:30:36:01
Sprecher 2
Und danach, wenn sie wieder abgegangen sind, treten sie dann im Variete, im Wintergarten tatsächlich auf die Bühne und verbeugen sich auf die gleiche Art und Weise. Noch mal das war das Konzept.
00:30:36:04 – 00:31:03:00
Sprecher 1
Ja. Sieben Minuten dauerte das Programm insgesamt, und es ist, glaube ich, größtenteils tatsächlich noch erhalten. Es besteht eben aus sehr vielen kurzen Episoden. Wir sehen zum Beispiel Tänzer, wir sehen, wir sind Akrobaten im Zirkus, wir sehen Ringkämpfe, wir sehen das Boxen, der Kampf, Känguru. Wir sind einen italienischen Bauern Tanz und es ist halt ein Zusammenschnitt von verschiedenen Szenen.
00:31:04:23 – 00:31:07:02
Sprecher 1
Jetzt haben wir gerade den Ringkampf am Laufen.
00:31:08:05 – 00:31:08:12
Sprecher 3
Ja.
00:31:09:19 – 00:31:18:12
Sprecher 1
Die Schatten sind ein bisschen besser, aber das liegt daran, dass der Hintergrund einfach dunkel ist. Aber auch hier haben wir das Phänomen, dass sich die Kämpfer aus dem Bild rausspringen und rausfallen.
00:31:18:16 – 00:31:27:24
Sprecher 2
Ja, nein, aber es ist. Ich finde es. Ich finde es ganz toll, weil das so eine, so eine es hat eine ganz eigene Kraft, finde ich.
00:31:28:06 – 00:32:00:06
Sprecher 1
Tatsächlich ist das visuell Beeindruckendste ist das, was du gerade gesagt hast, die Apotheose. Wenn sich die beiden Oscars vor dem Publikum verbeugen, weil man das Gefühl hat, dass sie da tatsächlich ein Gefühl haben von theatralisch, was für den Film ganz wesentlich ist. Das ist unser, unser Filmbild. Und das ist, was dem wir auch noch viel begegnen werden Beim frühen Film Die Straße ist ganz stark natürlich am Theater orientiert, das heißt, wir haben eine Totale, wir haben die Bühne, die das, was auf der Leinwand zu sehen ist, ist die Bühne.
00:32:00:06 – 00:32:05:20
Sprecher 1
Und sie treten dann rein, verbeugen sich zentral und treten dann raus aus dem Bild, wie man von der Bühne abtritt.
00:32:05:20 – 00:32:06:12
Sprecher 3
Aber ja.
00:32:06:18 – 00:32:11:15
Sprecher 1
Filmische Trash, orientiert an Theater, Trash und funktioniert einfach.
00:32:11:17 – 00:32:16:11
Sprecher 2
Ja, und was haben die Lumiere da gemacht? Weißt du das? Ich weiß das nämlich gar nicht, dass die.
00:32:16:23 – 00:32:18:01
Sprecher 1
Haben gefrühstückt, sie.
00:32:18:01 – 00:32:19:03
Sprecher 3
Haben gefrühstückt.
00:32:19:03 – 00:32:33:15
Sprecher 1
Tatsächlich? Einer der Filme, der mich aus der Zeit am meisten beeindruckt hat. Und ich glaube, es hängt letzten Endes auch mit der Karte zusammen. Aus dem Programm aus dem Jahre 1895. Der BB.
00:32:33:15 – 00:32:34:07
Sprecher 2
Das Frühstück und.
00:32:34:15 – 00:32:48:24
Sprecher 1
Das Frühstück, Baby. Und wir sehen einen Lumiere, wie er sein Baby füttert. Nebendran sitzt seine Frau und schenkt sich Tee ein. Und ich habe noch mal drüber nachgedacht, was mich so beeindruckt daran, warum ich das so toll finde.
00:32:49:08 – 00:32:50:01
Sprecher 2
Jetzt bin ich gespannt.
00:32:51:09 – 00:33:14:13
Sprecher 1
Ich glaube, es liegt an der Straße. Und zwar orientieren sich die Filme aus der Frühzeit des Kinos, wie schon gesagt, sehr nah an der Bühne. Das heißt, wir haben immer die totalen, wir haben, wir haben keine, wir haben keine Kameras, die irgendwie einen bewussten Ausschnitt wählt, sondern wir sehen den ganzen Menschen, wie er sich halt auf der Bühne bewegt und oder wie er sich halt irgendwo bewegt, wie er kämpft, wie er tanzt, whatever.
00:33:14:20 – 00:33:27:06
Sprecher 1
Und hier haben wir einen Frühstückstisch und wir sehen nur die Oberkörper stimmen. Die Kamera ist so, dass sie den Tisch noch ein bisschen einfängt. Sie gibt, denn sie gibt den drei Personen, die zu sehen sind, retro.
00:33:27:15 – 00:33:28:01
Sprecher 3
Ja.
00:33:28:09 – 00:33:39:21
Sprecher 1
Sie zeigt ein Stück vom unteren Tisch. Es ist ein schönes Bild und es ist wahrscheinlich auch näher, mehr von Fotografie inspiriert, was die Bildsprache betrifft als von der Bühne.
00:33:40:08 – 00:34:02:04
Sprecher 2
Also ich finde, es sieht ein bisschen zusammen wie inszeniert eng gequetscht aus. Ja, das ist ein kleines bisschen. Also vielleicht hätten Sie noch mehr Luft an der Seite haben können. Aber das ist nicht, darum geht es denen ja nicht. Das ist ja eine andere Form von Präsentation, die Sie wählen. Es geht ja um was anderes. Es geht a um des Proof of Concept.
00:34:02:04 – 00:34:14:23
Sprecher 2
So funktioniert Film, das können wir damit machen. Und das andere ist halt Was tatsächlich das Novum dabei ist, ist, dass es eine, eine Art inszenierte Szene ist. Das Boxen, der ist.
00:34:15:03 – 00:34:16:11
Sprecher 1
Die Kamera draufgehalten.
00:34:17:08 – 00:34:43:09
Sprecher 2
Sensationsgier. Man nannte es damals aktuell This, wenn ich das richtig verstanden habe. Also Filme von Dingen, die einfach passiert sind. Also Dokumentarfilmen, würde man heute sagen, aber Exotisches im Sinne von wirklich kurzen Schnipseln, von Dingen, die einfach passieren, wie jemand, der einfach nur dasitzt und mal nie liest.
00:34:44:09 – 00:34:58:04
Sprecher 1
Also tatsächlich gehört. Und hier sind wir bei dem Namen Nummer drei bei unserem geliebten Thomas Alva Edison bzw seinem Regisseur William K.
00:34:58:07 – 00:35:10:20
Sprecher 2
Dixon schon besser, aber Edison hat ja in den letzten Jahrzehnten ein bisschen gelitten. Sein Ruf, weil. Weil alle noch mal die schlechten Geschichten über ihn rausgeholt haben, die wirklich schlecht sind.
00:35:10:20 – 00:35:12:05
Sprecher 1
Also Sie sind der.
00:35:12:05 – 00:35:14:20
Sprecher 2
Fiese Geschäftsmann, der sich alles unter den Nagel reißt.
00:35:16:08 – 00:35:16:22
Sprecher 3
Na ja.
00:35:17:03 – 00:35:25:23
Sprecher 2
Er unter anderem das auch. Es ist ja nicht seine Erfindung, aber er hat auch da versucht, glaube ich, sehr stark, das sich anzueignen.
00:35:26:18 – 00:35:59:02
Sprecher 1
Das war halt, es war ein Großkonzern, war klar. Edison Manufacturing Company war damals schon Großkonzern und die hat sich entsprechend kreative Köpfe, kreative Ideen gegriffen und damit gearbeitet. Spannend ist es tatsächlich. Edisons Ansatz war oder der Ansatz von der Edison Company war ein bisschen anderer, weil es zum einen darum ging, mehr die Produktionsseite technisch auszurüsten, und zum anderen wurde nicht so auf diesen Eventcharakter der Vorführung geachtet, weil die haben ja diese diese Schaukästen hergestellt, nicht so für die öffentliche Vorführung.
00:35:59:09 – 00:36:00:13
Sprecher 2
Also na ja, also.
00:36:00:16 – 00:36:04:11
Sprecher 1
Diese Geräte, wo man wirklich als Einzelperson rein guckt um den Film zu sehen.
00:36:04:11 – 00:36:17:15
Sprecher 2
Aber das war eigentlich auch noch ein Geschäftsmodell, da musste man Münze reinwerfen, konnte dann da durchgucken als einzelne Person und hat sich das einmal angeschaut, ein paar Sekunden lang und durfte dann noch mal eine Münze reinwerfen, um sich es noch mal anzuschauen.
00:36:17:15 – 00:36:19:00
Sprecher 3
Und das ich.
00:36:19:00 – 00:36:28:18
Sprecher 2
Glaube, das ist wirklich nur geschäftstüchtig es Kalkül zu sagen, wir machen für eine Person das zugänglich, damit jeder einzeln Geld reinwerfen muss, die früh.
00:36:28:19 – 00:36:51:09
Sprecher 1
In die frühen Arcade Automaten quasi. Und für mich ist das auch tatsächlich ein Grund, Edison da immer so ein bisschen rauszuhalten, was das betrifft, was das Film betrifft, also zumindest was die Film Rezeption betrifft, weil für mich ist Film eigentlich eigentlich bedeutet für mich Film vor allem, dass es was Öffentliches ist, und zwar nicht mal unbedingt im großen Kreis.
00:36:51:09 – 00:36:58:02
Sprecher 1
Ich brauche nur einen Kinosaal, um Film zu genießen. Ja, aber Filme sind eigentlich Medien, die ich gerne mit anderen Leuten genießen.
00:36:58:02 – 00:36:59:07
Sprecher 2
Ja, definitiv.
00:36:59:13 – 00:37:21:04
Sprecher 1
Und diesen Gedanken, der der öffentlichen Film, Rezeption, der Film, Rezeption in der Gruppe, das ist halt eher das, was die dann noch gemacht haben. Während das Edison und Edison Company vor allem darum ging, ja zum einen technische Geräte zu liefern zur Produktion von Filmen, was natürlich ist die Geräte, die du gerade erwähnt hast.
00:37:22:17 – 00:37:23:07
Sprecher 2
Na ja.
00:37:24:00 – 00:37:26:13
Sprecher 1
Aber das ist nicht mehr dann, was die gemacht haben für die genau.
00:37:26:14 – 00:37:29:12
Sprecher 2
Wollte gerade sagen, es gibt ja wirklich tolle Sachen, die die auch gemacht haben.
00:37:29:12 – 00:37:31:15
Sprecher 1
Und der Nisa ist aus dem Jahr 1890.
00:37:31:16 – 00:37:34:02
Sprecher 3
Na ja, das ist ein.
00:37:34:02 – 00:37:51:03
Sprecher 1
Jahr bevor die Lumiere mit dem Baby gefrühstückt haben und bevor mit dem Känguru geboxt wurde hat, hat die Edison Company schon andere Sachen gemacht und vor allem eben Dixon und aber auch Edison. Du hast gesagt, Edison war kein guter Mensch und es gibt einen Film, aus der Zeit gefunden hast, da war das untermalt.
00:37:51:09 – 00:37:56:15
Sprecher 2
Der ist ja so, wie heißt der? Ich habe die. Ich habe die Liste jetzt nicht vor mir. Du hast die Also.
00:37:56:22 – 00:38:00:21
Sprecher 1
Johannes Kommentar Wir haben eine Liste von Filmen und Johannes hat dazu geschrieben.
00:38:01:00 – 00:38:03:02
Sprecher 2
Also diesen ersten Cat Content.
00:38:03:18 – 00:38:06:09
Sprecher 1
Und vor allem hast du gesehen Tierquälerei?
00:38:06:13 – 00:38:07:11
Sprecher 3
Ja, aber wirklich.
00:38:07:21 – 00:38:11:00
Sprecher 2
Man sieht, ich nehme schon an, dass er das ist. Das sieht aus wie Edison.
00:38:11:00 – 00:38:11:12
Sprecher 1
Das ist Thomas.
00:38:11:13 – 00:38:32:06
Sprecher 2
Thomas, der sich an zwei Katzen irgendwie links und rechts hat er sie in der Hand und und lässt sie gegeneinander boxen. In so einem improvisierten Boxring, der so einen kleinen für Katzen halt. Und ich meine, es ist Cat Content und es könnte süß sein, aber es ist halt leider sehr krude, weil irgendwie die da so gegeneinander aufstachelt. Und aneinander.
00:38:33:23 – 00:38:34:11
Sprecher 1
Setzt.
00:38:34:11 – 00:38:35:10
Sprecher 2
Sie aufeinander los.
00:38:35:10 – 00:38:36:14
Sprecher 3
Er zieht sie hoch.
00:38:36:14 – 00:38:47:10
Sprecher 1
Und er hält sie fest. Er guckt, dass sie auch wirklich die armen Katzen, die nur nacheinander und haben dann diese Boxhandschuhe an die er angezogen hat. Und er sitzt dahinter wie so ein fieser Puppenspieler.
00:38:47:13 – 00:38:48:16
Sprecher 2
Aber nicht. Nicht schön.
00:38:48:23 – 00:39:03:13
Sprecher 1
Überhaupt nicht schön. Schöner dagegen ist auch aus den Edison Studios wieder von Dixon und zusammen mit William Heise der Film, die der erste Actionfilm der Filmgeschichte, wenn wir es so wollen, und zwar die IRA Rescue Skin.
00:39:05:04 – 00:39:13:08
Sprecher 2
Das Geile ist, ich habe mir das angeschaut und habe gedacht Oh wow, krass, die haben echten Feuer gefilmt und so und dabei ist das gar nicht echt.
00:39:13:08 – 00:39:26:10
Sprecher 1
Das ist, davon ist nichts echt. Noch mal was sind Wir sind immer noch so in der 15 Sekunden Region. Wir sehen Feuerwehrmänner. Ja, ich kann nicht Feuerwehrleute sagen. Wir damals waren es einfach nur Feuerwehrmänner, die auf einer Leiter stehen und Menschen retten.
00:39:26:10 – 00:39:27:12
Sprecher 2
Mädchen, Mädchen.
00:39:27:12 – 00:39:30:18
Sprecher 3
Retten? Nein, das ist auch 21 mir dabei.
00:39:30:24 – 00:39:51:09
Sprecher 1
Aus einem scheinbar brennenden Gebäude, das wir nicht sehen können, weil alles voll mit Rauch ist. Tatsächlich wurde das im Studio aufgenommen und. Der Rauch wurde wahrscheinlich mit einer Rauch Maschine gemacht und die Leiter wurde irgendwie an die Wand gestellt und es sieht gut aus. Es ist eine actionreiche Szene. Es ist vielleicht auch nicht so gutes. Ein guter Blick für Trash.
00:39:51:09 – 00:39:51:18
Sprecher 3
Aber.
00:39:52:24 – 00:39:57:12
Sprecher 2
Ja, es ist in Ordnung, dass da die wichtigsten Sachen sind drin und ich glaube, das ist das, was zählt.
00:39:57:12 – 00:40:15:02
Sprecher 1
Genau so ist die Kamera platziert, dass die wichtigsten Sachen drin sind. Sie wollen sowohl die Leiter zeigen als auch, wenn man auf der Leiter als auch die Feuerwehrmänner am Boden, zumindest im Anschnitt. Und dementsprechend ist es ein sehr hohes Bild. Und wir sehen dann den Feuerwehrmann auf der Leiter stehen, wie er aus einem rauchenden Gebäude rauszieht.
00:40:15:03 – 00:40:33:01
Sprecher 2
Mehr als cool. Und das zählt schon auch unter diesen Aktualität, dass diesen Kleinen das, dass wir bilden die, die das Leben ab. Ja, was ich eine ganz schreckliche Variante davon fand, war dieser Elefant, den er gefunden hast.
00:40:33:01 – 00:40:46:14
Sprecher 1
Das ist ja mehr als nur das Leben abbilden. Es gab tatsächlich, das ist ja, das ist was, was wirklich passiert ist. Es gab die Geschichte von einem Elefanten und da sind wir schon im Jahr 1903, also das wir.
00:40:46:14 – 00:40:48:04
Sprecher 2
Sind jetzt kurz gesprungen. Das tut mir sehr leid.
00:40:48:04 – 00:41:10:20
Sprecher 1
Das ist nicht vollkommen in Ordnung. Ich bin gleich wieder zurück. Wir sind im Jahr 1903 und wir sind. Aber es passt, weil wir sind nach wie vor bei der Edison Company und diesmal bei Edwin Porta oder Jacob Smith. Das ist nicht so ganz klar, wer das aufgenommen hat. Die die Hinrichtung eines Elefanten, und zwar des Zirkus Elefanten Autopsie des im Jahre 1903 gedreht haben.
00:41:11:08 – 00:41:20:21
Sprecher 2
Das war wirklich ein großes Thema damals. Taxi war wohl nicht allzu zu händeln, da der Zirkus. War das ein Zirkus? Ne, war das ein Zoo?
00:41:21:02 – 00:41:22:11
Sprecher 1
Das war ein Zirkus, sondern Zirkus.
00:41:22:19 – 00:41:45:20
Sprecher 2
Der war nicht sehr glücklich mit diesem Elefanten, weil der auch Leute tatsächlich das Leben gekostet hat. Also der Fall, der dann dazu führte, dass Topsy elektrisiert werden sollte. Da wurde jemand aus dem Publikum, der leider betrunken war und eine Zigarette am Rüssel des Elefanten ausgedrückt hat, dann auch entsprechend bestraft. Vom Elefanten.
00:41:45:20 – 00:42:05:00
Sprecher 1
Das war sein Wärter, der war, der hat zumindest Augenzeugenberichten nach zu urteilen, Zigarettenstummel auf und aufgedrückt. Und es sind drei Männer insgesamt gestorben in den Jahren 1900 bis 1901. Und ja, dann wurde beschlossen, dass der Elefant sterben muss und er sollte eigentlich.
00:42:05:19 – 00:42:06:04
Sprecher 3
Das ist so.
00:42:06:04 – 00:42:08:13
Sprecher 2
Absurd, es ist so absurd. Sie wollten ihn erhängen.
00:42:08:13 – 00:42:16:22
Sprecher 1
Sie wollten ihn erhängen und Tierschützer haben interveniert und haben gesagt Nee, das geht nicht. Und daraufhin wurde beschlossen, dass sie eben mit.
00:42:19:24 – 00:42:20:09
Sprecher 3
Das ist kein.
00:42:20:09 – 00:42:36:24
Sprecher 1
Elektrischer Stuhl, aber mit dem Pendant von einem elektrischen Stuhl für einen Elefanten hingerichtet werden sollte. Das heißt, Elektroden werden angeschlossen und dieser Elefant soll soll getötet werden. Und es wurde. Aber das Ganze. Die ganze Geschichte dieser Hinrichtung wurde als Event vermarktet.
00:42:37:07 – 00:42:39:07
Sprecher 2
Total krass, völlig da.
00:42:39:16 – 00:42:42:13
Sprecher 1
So 500 Leute haben da zugeguckt.
00:42:42:13 – 00:42:43:10
Sprecher 2
Warum macht man das?
00:42:43:10 – 00:42:54:00
Sprecher 1
Warum hier? Genau, Warum? Und das daraus? Und wie gesagt, das ist die Company. Die haben dann die, die haben eine die Kamera draufgehalten, die haben.
00:42:54:00 – 00:42:55:01
Sprecher 2
Die Filmrechte gekauft.
00:42:55:12 – 00:42:55:18
Sprecher 3
Ja.
00:42:56:10 – 00:43:02:04
Sprecher 1
Genau. Und die haben das dann auch wirklich begleitet. Ich muss gerade einmal kurz suchen, das finden, weil ich.
00:43:02:04 – 00:43:03:09
Sprecher 2
Muss es mir nicht noch mal angucken.
00:43:03:21 – 00:43:16:13
Sprecher 1
Okay, finde ich gut. Das wurde tatsächlich von YouTube gelöscht. Ich habe einen YouTube Link hier reingepackt, den werde ich euch jetzt leider nicht mehr geben können. Also gerade während der Recherche war er noch da. Mittlerweile wurde er offensichtlich von der Plattform runtergenommen. Das ist nicht mehr verfügbar.
00:43:16:20 – 00:43:44:03
Sprecher 2
Okay, ja, es ist halt auch wirklich grausam. Das steht halt da. Die wollten ihn eigentlich dann noch, die hatten woanders was aufgebaut. Über eine Brücke musste er, hätte der Elefant noch gemusst. Aber der Elefant hat wohl geahnt, was los ist und hat sich nicht mehr von der Stelle bewegt, sodass sie den, die das elektrische Zeug alles noch mal eine Stunde lang rüber karren mussten, wo er dann eben stand, sodass die Kamera dann eine Stunde lang aus war, sodass man auch nicht so richtig weiß, was in der Zeit passiert ist.
00:43:44:03 – 00:44:07:06
Sprecher 2
Eine Stunde aber dann geht die Kamera wieder an, Wir sehen, wie der Elefant mit Elektroden an den Beinen vor allem da steht und einfach plötzlich anfängt zu krampfen und zu dampfen. Unten und das auf grausamste Art und Weise dann umfällt irgendwie und einfach stirbt.
00:44:07:19 – 00:44:09:03
Sprecher 3
Ja, davor.
00:44:12:15 – 00:44:45:09
Sprecher 1
Tatsächlich. In der frühen Filmgeschichte haben wir auch die, die in den Gedanken vieler Filmemacher wir halten die Kamera drauf, was passiert. Und das kann grausam sein. Es kann witzig sein, wir halten die Kamera einfach drauf. Ich würde gerne noch mal ins Jahr 95 zurückspringen. Ja, und zwar haben wir nämlich in der Zeit. Überraschenderweise ist leider noch Guys haben haben als sie beim Wintergarten Programm, als sie ihren Film vorgeführt haben, ein riesiges Orchester organisiert, um Lärm zu machen.
00:44:45:14 – 00:44:49:16
Sprecher 1
Da stimmt man den Projektor nicht hört, weil er so laut war, dass die Stummfilmzeit.
00:44:49:22 – 00:44:50:22
Sprecher 3
Schön.
00:44:50:22 – 00:45:01:23
Sprecher 1
Könnte man meinen. Aber 1895 ist nicht nur die Zeit, in der die Raffkes sich gestritten haben, wir den Film erfunden hat. Es ist auch die Zeit des ersten Tonfilms.
00:45:01:23 – 00:45:02:22
Sprecher 2
Aber das war Edison, oder?
00:45:03:05 – 00:45:08:22
Sprecher 1
Das war William Dixon. Der und William Hays hat Kamera gemacht. Das heißt, es war. Es war im Edison.
00:45:09:03 – 00:45:09:11
Sprecher 2
Genau.
00:45:09:13 – 00:45:20:03
Sprecher 1
Es war. Es war im Edison Bereich, beim Edison Experimental Bereich. Was vielleicht noch mal zeigt, dass Edison ging es immer mehr um die Technik und darum, zu experimentieren, was technisch möglich ist und weniger darum.
00:45:20:03 – 00:45:20:22
Sprecher 2
Dass Künstler etwas.
00:45:20:22 – 00:45:47:01
Sprecher 1
Künstlerisch Unterhaltsames zu schaffen. Aber er hat mit dem ersten Sound was durchaus Unterhaltsames geschaffen. Er The Dixon Experimental Sounds geht 17 Sekunden und wir sehen einen Gegenspieler vor einem riesigen Horn, wo der Ton aufgenommen werden sollte und daneben zwei Männer, die tanzen. Das ist unser Film und es ist, wie es ist. Es hat so was total Süßes, Naives.
00:45:47:01 – 00:45:57:11
Sprecher 1
Es ist ein schönes Beispiel für diesen. Für diesen Erfindergeist ist es gut, wenn man sieht, was die sich ins Zeug gelegt haben, um.
00:45:59:04 – 00:45:59:12
Sprecher 3
Herum zu.
00:45:59:12 – 00:46:02:06
Sprecher 1
Experimentieren, was möglich ist.
00:46:02:12 – 00:46:06:11
Sprecher 2
Da kannst du den Ton auch anlassen.
00:46:06:11 – 00:46:10:11
Sprecher 3
Es knarrt ja, das.
00:46:10:11 – 00:46:27:21
Sprecher 2
Ist so süß. Der Film ist es. Ist es schön gemacht, weil es von irgendeiner Association gemacht ist. Die haben den Film dreimal hintereinander geschnitten und keine Kommentare dazwischen. Und man sieht einfach diesen Geiger da vor diesem Horn und die beiden tanzenden Männer. Und es ist total süß und total friedlich und es hat so ein.
00:46:28:08 – 00:46:29:15
Sprecher 1
Es hat so ein bisschen was Steifes.
00:46:29:15 – 00:46:33:07
Sprecher 2
Auch. Ja, und dann kommt der Techniker noch rein.
00:46:34:15 – 00:46:52:16
Sprecher 1
Das wirkt wirklich wie so ein Versuchsaufbau und alle sind so ein bisschen steif dabei und alle denken wahrscheinlich Hoffentlich klappt es jetzt vernünftig, da tolle zehn 17 Sekunden, zwei Männer, die tanzen, eine Geige gespielt. Der erste Tonfilm aus dem Jahr 1895.
00:46:52:16 – 00:47:18:24
Sprecher 2
Das ist schon krass. Und dann dauert es echt noch mal 35 Jahre, bis der erste wirkliche Talkie ins Kino kommt. Irgendwann 30 Jahre später. Es muss echt im Tonfilm für Tonfilm wirklich große Hürden gegeben haben. Ich nehme an, es hat mit der Aufnahmetechnik zu tun, dass du wie ja nicht überall so ein Horn hinstellen kannst. So ein riesiges Aufnahme Trichter Ding, das geht ja nicht.
00:47:18:24 – 00:47:42:18
Sprecher 1
Wahrscheinlich war der Pioniergeist dann auch ein bisschen gebremst, weil der Stummfilm sich so hervorragend entwickelt hat. Und wir hatten ja auch wir hatten in einer der letzten Episoden über die Artist gesprochen, wo sich der Protagonist als Stummfilm da tierisch lustig macht über Tonfilm. Und es gab durchaus, es gab vehemente Kritik am Tonfilm und vehementen Kampf gegen den Ton.
00:47:43:03 – 00:47:52:18
Sprecher 1
Sein tolles Plakat aus der Zeit, als der Tonfilm kam Rettet den Stummfilm und Tonfilm macht unser Kino kaputt und Tonfilm zerstört die Illusion und verdummt. Und Tonfilm.
00:47:52:18 – 00:47:53:07
Sprecher 3
Verdummt.
00:47:54:09 – 00:48:20:06
Sprecher 1
Und wahrscheinlich lag es daran Der Stummfilm hat sich halt rasend schnell zum Publikumsmagneten entwickelt. Und dann gab es erst mal wahrscheinlich zumindest vom Publikum Seite nicht so den Bedarf. Und das liegt daran, und dazu kommen wir jetzt natürlich, dass es dann sehr früh auch schon angefangen wurde, Film als Unterhaltung zu benutzen. Du hast mir einen sehr schönen Film rausgesucht, den gegossenen Gärtner, den ersten, wie hast du gesagt, den ersten.
00:48:20:06 – 00:48:20:18
Sprecher 2
Slapstick.
00:48:20:18 – 00:48:22:05
Sprecher 3
Erste Slapstick Film.
00:48:22:05 – 00:48:52:11
Sprecher 2
Es ist die erste Comedy Variante, was? Natürlich. Also ich lache nicht lautlos, wenn ich den Film sehe, aber es ist ich das so toll dieser Gag ist, kursierte schon eine ganze Weile und dann haben die Lumiere, die den dann. Wir gucken uns ja den Film an, es gibt einen Gärtner, der einfach seinen Rasen und seine Blumen da gerade sprengt und der Junge kommt von hinten, stellt sich auf den Schlauch, es kommt kein Wasser mehr raus.
00:48:53:15 – 00:48:55:08
Sprecher 3
Und er nimmt den Fuß.
00:48:55:08 – 00:48:59:10
Sprecher 2
Wieder runter und der Gärtner wird vom Wasserstrahl getroffen und.
00:49:00:18 – 00:49:01:19
Sprecher 3
Hinterher. Typisch für.
00:49:01:19 – 00:49:03:09
Sprecher 2
Diese Zeit. Es gibt richtig Prügel.
00:49:04:09 – 00:49:11:24
Sprecher 1
Rennt dem Jungen hinterher. Das ja auch klasse. Ich so Stan Laurel und Hardy, der dann hinterher rennt. Aber er kriegt den Jungen und er zieht ihm am Ohr zurück.
00:49:12:15 – 00:49:12:19
Sprecher 3
Und.
00:49:12:19 – 00:49:15:06
Sprecher 1
Dann verprügelt er. Anders kann man es nicht sagen.
00:49:15:23 – 00:49:45:18
Sprecher 2
Und es ist auch so und so ein erstes Chase Movie Moment auf jeden Fall. Und so ein Wir jagen einander hinterher und Komödie daraus ziehen, was er später die Keystone Cops ganz viel gemacht haben, die Keystone Cops waren ja von der Firma Keystone, die Filme gemacht hat. Die haben all diese Komödien gemacht, wo einfach Polizisten Gaunern hinterher gefahren sind, in rasendem, also in einer Schnelligkeit, wo du einfach als Zuschauer die ganze Zeit dagesessen hast, du gesagt hast Um Gottes willen, der wird gleich vom Zug überfahren, der kommt da nämlich auch noch.
00:49:45:24 – 00:49:53:06
Sprecher 2
Und irgendwie ein riesen Chaos. Und ich glaube, diese Chance Film Effekt, der war einfach sehr beliebt damals.
00:49:53:06 – 00:50:09:20
Sprecher 1
Ja, es gab doch ich habe leider nicht in meiner Recherche eingeschlossen, aber ich habe so eine vage Erinnerung, dass ich irgendeinen Film gesehen habe, wo über die frühe Filmgeschichte. Ich weiß nicht mal, ob es Fiktion oder ob es eine Doku war. Es wurde, weil die irgendwie aus der frühen Filmgeschichte was gezeigt. Dann wurden, wurde gezeigt, wie was gedreht wurde, eine Zeit.
00:50:10:14 – 00:50:31:14
Sprecher 1
Und zwar war das in so einer riesigen Säule, die sich gedreht hat. Und auf dieser Säule war halt Fotografie. Ich dann der Hintergrund, das war ja ein eine Straßenszene mit Zäunen, paar Häusern. Ja, und dann sind die auf der Stelle gerannt jetzt. Und es hat sich gedreht und gedreht. Dann hat sich das natürlich irgendwie, wie wir es aus dem Zeichentrickfilm kennt, immer wiederholt.
00:50:31:23 – 00:50:37:11
Sprecher 1
Aber es ist halt der Effekt, als würden sie endlos lang diese Straße entlang laufen, während sie auf der Stelle stehen.
00:50:37:11 – 00:50:46:10
Sprecher 2
Und das war beliebt für so Eisenbahnwaggons, die fahren sollten, auf denen sie dann so jagten, auf dem auf den Eisenbahn.
00:50:46:11 – 00:51:10:17
Sprecher 1
Und das ist ein ein schönes frühes Beispiel auch für am Schnitt, bevor der Schnitt stattfand, also die Ortswechsel, bevor der Schnitt stattfand. Ich hatte eine Sache noch gefunden, ebenfalls Linie aus dem Jahr 1895, wo damit experimentiert wurde und noch nicht technisch an den Schnitt gedacht wurde. Und das finde ich sehr schön, weil trotzdem geschaut wurde, wie man in diesem Fall nicht Ortswechsel, sondern Charakter Wechsel in Film bringen kann.
00:51:10:17 – 00:51:18:04
Sprecher 1
Und es war relativ leicht zu machen, weil es dafür jemanden gab, der das als Bühnen Komiker sowieso gemacht hat.
00:51:18:05 – 00:51:18:12
Sprecher 2
Ja.
00:51:18:24 – 00:51:30:14
Sprecher 1
Ich rede von dem Film Chapeau a Transformation. Tut mir leid für mein schlechtes Französisch, wo die Lumiere 45 Sekunden lang noch mal schlechtes Französisch Felicia Trevi.
00:51:30:15 – 00:51:32:17
Sprecher 3
Trevi ein.
00:51:33:11 – 00:52:04:00
Sprecher 1
Einen Kleinkünstler aufgenommen haben, dessen Programm darin bestand, auf der Bühne viele Kostümwechsel zu machen und in verschiedene Rollen zu schlüpfen. Und wir sehen eben diesen Ruf oder, wie auch immer der Name ausgesprochen wird, wie er verschiedene Hüte anzieht und dabei aber auch andere Accessoires, zum Beispiel ein Schnurrbart oder eine Perücke. Wer und so in verschiedene Rollen schlüpft und in diesen Rollen ganz kurz ein bisschen Mimik und Gestik macht und dann zur nächsten Rolle wechselt, das ist ganz toll.
00:52:04:05 – 00:52:04:13
Sprecher 3
Ja.
00:52:04:21 – 00:52:12:06
Sprecher 1
Weil es ist eben kein Schnitt. Aber es ist schon dieses Gefühl von Wir schaffen neue Szenarien.
00:52:12:10 – 00:52:49:09
Sprecher 2
Ja, genau. Aber ich meine, es reicht da Filmen, dem Vaudeville, dem Variete sehr die Hand. Bzw. Ich weiß nicht, ob man schon sagen kann, dass das eine Art Schnitt Gedanke sein könnte, aber es ist. Es geht in die Richtung. Aber mir fällt dabei auf, jetzt, ganz am Anfang dieses Films zum Beispiel gibt es ja so Sprünge, kleine Zeitsprünge, weil dann irgendwie der Film zu schnell gedreht wurde oder oder so Ich kann mir vorstellen, dass die ersten Schnitte im Film passiert sind, weil zwischen mehreren Frames irgendwie irgendetwas passiert ist.
00:52:50:14 – 00:53:07:13
Sprecher 2
Brand im Film oder so was und da musste man die zusammenfügen. Man musste die schadhafte Stelle rausschneiden und dann musste man das zusammenfügen, sodass im Film, selbst wenn man sich die Stummfilme anguckt, die sind voll davon, so Sprünge, wer kommt da an? Und plötzlich ist er aber schon ein paar Meter weiter, als er eigentlich sein müsste, zum Beispiel.
00:53:08:09 – 00:53:20:09
Sprecher 2
Und das ist aus Versehen. Und dann, wenn man so was oft genug macht, als jemand, der einen Film machen und dann kommt man auf die Idee, ich könnte jetzt statt den eigentlichen Film, der da weitergeht, dran zu kleben, könnte ich auch was ganz.
00:53:20:14 – 00:53:21:03
Sprecher 1
Klar, warum.
00:53:21:03 – 00:53:22:02
Sprecher 3
Nicht noch.
00:53:22:02 – 00:53:24:16
Sprecher 1
Mal einen Ortswechsel probieren?
00:53:24:16 – 00:53:27:24
Sprecher 3
Tada, come long, Du Robert.
00:53:28:08 – 00:54:04:14
Sprecher 1
Paul war der erste, der diese Idee hatte. Oder zumindest der erste, von dem wir wissen, dass er diese Idee hatte. Es handelt sich um bei diesem Film, um einen kurzen, sehr kurzen. Eine Minute. 38 Sekunde sind eine Minute ist er lang. 38 Sekunden haben überlebt. Es geht um, aber es soll, es soll Comedy sein. Es geht um den Besuch eines Paares in einer Kunstgalerie, und der Mann interessiert sich zum Missfallen seiner Frau sehr für eine erotische Figur, eine eine nackte Statue und betrachtet diese von dem Film.
00:54:04:14 – 00:54:08:02
Sprecher 1
Erhalten ist leider nur noch der Anfang. Vor dem Schnitt.
00:54:08:02 – 00:54:10:06
Sprecher 2
Also nicht die erotische Figur, nicht.
00:54:10:11 – 00:54:30:18
Sprecher 1
Die erotische Figur, sind wir nur in Fotos enthalten, es nur der erste Teil. Es gibt einen klaren Schnitt und zwar wird dieser Schnitt benutzt, um einen Ortswechsel herzustellen, und zwar, dass das Erhalten. Es ist die Szene vor dem Ortswechsel, als wir den Mann und die Frau vor der Galerie sehen, wie sie da sitzen und warten, sich miteinander unterhalten.
00:54:30:22 – 00:54:38:06
Sprecher 1
Sie reicht ihm noch ein Brötchen. Es ist eigentlich auch eine sehr schöne Szene. Ich habe die gut.
00:54:38:06 – 00:54:38:09
Sprecher 3
Wie.
00:54:38:09 – 00:54:42:00
Sprecher 1
Man es bei Loriot vor allem sieht, ein paar im Zug. Es gibt nichts.
00:54:42:00 – 00:54:42:17
Sprecher 3
Lustiges.
00:54:44:09 – 00:54:46:15
Sprecher 2
Also ich würde ja eher Shakespear darin sehen, aber gut.
00:54:46:21 – 00:54:50:03
Sprecher 3
Ja, ich will mich.
00:54:51:24 – 00:55:15:19
Sprecher 2
Aber schön. Ja, es ist sehr theatralisch gedacht. Eine klare Kameraeinstellung, eine totale und man sieht alles, was nötig ist darin. Und dann gehen die da rein in diese Galerie und wir haben einen Schnitt und wir sind plötzlich in der Galerie Und man kann als Zuschauer die Transferleistung durchaus leisten zu denken Aha, da geht der Film weiter, Das ist eine Handlung, die kann ich weiter verfolgen.
00:55:15:24 – 00:55:38:01
Sprecher 2
Für uns ist das jetzt selbstverständlich. Aber ich kann mir schon vorstellen, dass damals man so ein bisschen die Leute daran führen musste, an das Konzept, an das Konzept, eine Fortführung der Handlung über mehrere Schnitte, Wechsel und Ortswechsel und so das also es ist ja nicht nicht selbstverständlich, vor allem, wenn man so was nicht so Filme an sich einfach nicht kannte.
00:55:38:01 – 00:55:51:24
Sprecher 1
Ja, und das ist tatsächlich spannend, weil Schnitt dann auch so gedacht wurde als das naheliegend naheliegendste. Es ist halt Schnitt und wird benutzt, um von einem Ort zum anderen zu wechseln. Wir können nicht die ganze Bühne umbauen.
00:55:52:05 – 00:55:52:11
Sprecher 3
Ja.
00:55:52:22 – 00:56:04:19
Sprecher 1
Und das ist natürlich noch nicht so dieser hundertProzent kreative Schnitt Gedanke. Eigentlich. Das Faszinierende am filmischen Schnitt ist natürlich nicht der Ortswechsel, sondern vor allem auch der Perspektivwechsel. Da haben wir zwei sehr schöne Beispiele.
00:56:04:20 – 00:56:05:16
Sprecher 2
Ja, wir.
00:56:05:16 – 00:56:08:05
Sprecher 1
Sind jetzt etwas später wieder in der Zeit, im Jahr 1900.
00:56:09:14 – 00:56:11:12
Sprecher 2
Etwas später in der Zeit. 1900.
00:56:11:12 – 00:56:12:03
Sprecher 3
Es klingt so.
00:56:12:16 – 00:56:14:22
Sprecher 1
Wir sind so, wir sind im 20. Jahrhundert.
00:56:14:22 – 00:56:15:12
Sprecher 3
Gelandet.
00:56:15:16 – 00:56:18:21
Sprecher 2
Gott, bist du jetzt bei der Großmutter oder bist du.
00:56:18:21 – 00:56:19:22
Sprecher 3
Bei den.
00:56:20:07 – 00:56:22:20
Sprecher 1
Machen wir? Machen wir zuerst das Anständige und dann den Schund?
00:56:23:14 – 00:56:24:20
Sprecher 3
Okay.
00:56:25:08 – 00:56:32:14
Sprecher 2
Dann sind wir jetzt bei der Großmutter, wo das Kind seine seine Lupe oder ihre Lupe, ihre Lupe ausprobiert. Stimmt das?
00:56:32:16 – 00:57:02:19
Sprecher 1
Genau. George von George Robert Smith. Grandma aus Reading. Claßen aus Großbritannien aus dem Jahr 1900. Und wir sehen nichts, weil ich kurz suchen muss. Man guckt, Wir sehen Schnitt, der in einem Inventar eingesetzt wird, für einen Perspektivwechsel.
00:57:02:24 – 00:57:14:08
Sprecher 2
Und es ist so großartig, weil es so folgerichtig ist und so einleuchtend und sich wahrscheinlich 1000 Leute vorher gedacht haben Scheiße, warum bin ich nicht darauf gekommen?
00:57:15:08 – 00:57:16:01
Sprecher 3
Jetzt?
00:57:16:05 – 00:57:23:03
Sprecher 2
Klar, natürlich. Der Junge kommt da ran an den Tisch und nimmt das Glas. Und dann sieht man halt einfach durch dieses Stück.
00:57:23:04 – 00:57:23:12
Sprecher 1
Super.
00:57:23:19 – 00:57:30:14
Sprecher 2
Durch die Lupe, was das Kind durch die Lupe sieht. Und das ist mal der Vogel und mal was die, was sie lesen soll und mal die uhr.
00:57:31:01 – 00:58:00:07
Sprecher 1
Das ist super, mal das Auge, das ist es sind vor allem so fantastisch, weil es zum Ersten Mal wirklich dieser Film auch dieser Perspektivwechsel ist von auktorialen Erzählhaltung. Wir sehen Enkel und Oma zu einer. Ja, persönliche Sicht des Enkels. Was sieht er durch das Glas? Er sieht das Auge seiner Oma, das sich wirklich merkwürdig bewegt. Es ist ganz fantastisch, weil es wirklich eine ganz neue narrative Ebene aufmacht.
00:58:00:07 – 00:58:11:22
Sprecher 1
Hey, wir können hier wechseln, wir können wechseln von dem Blick, den wir alle als Zuschauerinnen auf den Film haben, zu dem Blick, den die Person in diesem Film hat. Immersion. Das ist das Geburtsstunde der Immersion.
00:58:11:23 – 00:58:37:13
Sprecher 2
Ja, es ist total krass, weil das ist ja auch ein Theater nicht kannst. Das ist für mich der Schnitt hin und her ist eine tolle Idee. Aber die Einführung des Point of View, also wie ist wirklich für mich das eigentlich Krasse? Weil das hast du nicht im Theater, Du hast einen Guckkasten und du kannst die Leute nicht einfach auf die Bühne holen und sagen Guck mal, wie meine Figur die ganze Szenerie sieht, das geht ja nicht.
00:58:37:16 – 00:58:41:04
Sprecher 2
Das heißt, diesen Gedanken zu haben, das finde ich genial. Ja.
00:58:41:16 – 00:58:45:19
Sprecher 1
Und wenn ein genialer Gedanke da ist, dann stürzt sich die Pornoindustrie drauf.
00:58:47:09 – 00:58:49:14
Sprecher 3
Es ist so geil. Da steht, sie hat.
00:58:49:14 – 00:58:54:05
Sprecher 2
An der Straßenecke ein Fernglas, geht in der Gegend, guckt in der Gegend rum. Ist das später oder vorher?
00:58:54:05 – 00:58:55:02
Sprecher 1
Es ist im selben Jahr.
00:58:55:05 – 00:58:56:15
Sprecher 2
Ist im selben Jahr passiert, aber.
00:58:57:09 – 00:59:01:08
Sprecher 1
Es sind frühe Teleskope aus dem Jahr 1900 von Albert Smith.
00:59:01:17 – 00:59:13:04
Sprecher 2
Wieder und er guckt durch das Teleskop in der Straße lang und bleibt natürlich. Wo bleibt er hängen? Bei einem beinahe nackten Fuß.
00:59:13:04 – 00:59:15:24
Sprecher 3
Ein Knöchel. Knöchel. Oh mein Gott.
00:59:16:17 – 00:59:18:20
Sprecher 2
Und da guckt er jetzt sehr lang und lüstern drauf.
00:59:19:12 – 00:59:19:20
Sprecher 3
Ja.
00:59:20:23 – 00:59:40:24
Sprecher 1
Wir haben wieder die Theorie. Und ganz klar Porno. Aber so was von toll. Und er ist auch sehr zufrieden mit dem, was er gesehen hat. Wir haben nämlich. Das ist nämlich auch schön. Wir haben nämlich den Schnitt auch wieder zurück. Das haben wir auch schon bei Screening. Klasse. Wir haben den Schnitt wieder zurück zu dem Herrn, der dann auch noch einmal eine kleine Slapstick Einlage bekommen.
00:59:41:09 – 00:59:43:23
Sprecher 3
Äh, also sehr selbstzufrieden.
00:59:43:23 – 00:59:45:00
Sprecher 1
Über das, was er gesehen hat.
00:59:45:00 – 00:59:48:21
Sprecher 2
Darf keiner ungestraft pornografische Inhalte.
00:59:48:21 – 00:59:49:08
Sprecher 3
Genießen.
00:59:49:13 – 00:59:54:22
Sprecher 1
Du meinst, das ist so ein bisschen Der Film drückt dann noch mal mit der Moralkeule auf? Ja, um das zu rechtfertigen, was er gerade gemacht hat.
00:59:54:23 – 00:59:55:17
Sprecher 2
Ich glaube schon.
00:59:56:11 – 01:00:17:24
Sprecher 1
Aber damit wären wir bei Erotik und Erotik. Eieiei Ja, ja, auch schon vorher. Und zwar große Sache. Der erste Film Kuss Ja von William Heise. Wir sind wieder, wir sind wieder bei den Edisons und wir sind wieder im Jahr 1896. Und der erst die erste Kuss Szene im Film war ein Film, der nur aus einer Kunstszene besteht.
01:00:18:02 – 01:00:18:23
Sprecher 3
Ja, es ist ja im.
01:00:18:23 – 01:00:22:19
Sprecher 1
Grunde allerdings relativ lange, dauert 25.
01:00:22:19 – 01:00:44:01
Sprecher 2
Sekunden. Ja, es ist ja im Grunde eines dieser aktualisierte. Also das ist kein narrativer Film oder so was, sondern es ist einfach, wir zeigen alles Mögliche und ich weiß nicht, wer auf die Idee mit dem Kuss gekommen ist, weil Edison Toys ehrlich gesagt nicht so, weil der ja viel zu sehr auf sein weiß, nicht auf die Wirtschaftlichkeit seines Unternehmens bedacht war.
01:00:44:01 – 01:00:49:00
Sprecher 2
Und das einen Kuss öffentlich zu zeigen, das hat ganz schön was.
01:00:49:22 – 01:00:50:13
Sprecher 3
Hervorgerufen.
01:00:50:13 – 01:00:54:13
Sprecher 2
Also heraufbeschworen. Also die die Öffentlichkeit war nicht zufrieden damit.
01:00:54:21 – 01:00:55:07
Sprecher 3
Ja.
01:00:55:14 – 01:01:09:09
Sprecher 2
Also zumindest die moralische Öffentlichkeit. Es gab einen großen Aufschrei deswegen, weil es war ja auch damals verpönt, sich in der Öffentlichkeit überhaupt zu küssen und das dann als Film konserviert, als öffentliche Aufführung. Das geht ja mal gar nicht.
01:01:09:10 – 01:01:29:00
Sprecher 1
Der Ursprung ist ein Theaterstück. Diese Schlussszene, diesen Kuss und den, den hat, den fand wohl offensichtlich toll nach der Heldin. Lass uns doch mal in der Nahaufnahme machen. Und wenn du schon sagst, der Skandal entsteht gar nicht unbedingt durch den öffentlichen Kuss, sondern vor allem, dass dieser das den so nah auf den Leib gerückt wird und dass sie wirklich auch nur den Kuss zeigen, das so komplett losgelöst von.
01:01:29:11 – 01:01:29:22
Sprecher 2
Allem.
01:01:30:20 – 01:01:58:09
Sprecher 1
Und viel Aufregung drumherum, aber auch viel Erfolg. Es war Edisons erfolgreichster Kopf Film in den 90er Jahren und er wurde überall gezeigt oder getourt und ja, es gab viel Aufregung drumherum, es gab teilweise Entrüstung, es gab aber auch viel Beifall und na ja, wie das halt so wahrscheinlich mit richtigem Film ist, hat Erfolg einfach mal war.
01:01:58:11 – 01:02:00:03
Sprecher 3
Sex sells und.
01:02:00:06 – 01:02:08:00
Sprecher 1
Du sagst Edison war sehr bedacht auf seiner, dass das erfolgreich ist. Ja, er war sehr auf seinen Ruf bedacht, aber da hat dann vielleicht doch die wirtschaftliche.
01:02:08:04 – 01:02:08:22
Sprecher 3
Ja.
01:02:09:00 – 01:02:09:23
Sprecher 1
Zumindest das.
01:02:09:23 – 01:02:11:19
Sprecher 3
Betrifft sexuell überwogen.
01:02:12:03 – 01:02:34:05
Sprecher 2
Aber da fällt mir ein, wenn er so viel getourt ist, es wurde ja viel von dem, was produziert wurde für die Zeit zum Rumturnen. Das war ja nach einem Jahr oder so oder nach zwei Jahren total hin das Material, weil es ja immer wieder abgespielt wurde und immer wieder aufgezogen, abgenommen, weggepackt und soweiter und es war einfach irgendwann im Arsch.
01:02:34:15 – 01:02:56:01
Sprecher 2
Und dann haben die solche Sachen wie zum Beispiel der besoffene Gärtner. Was wir vorhin hatten, das haben die ja in zig Versionen gedreht. Dann haben die Engländer noch mal ihre eigene Version gedreht und die Franzosen ihre eigene Version gedreht. Und die sehen auch witzig unterschiedlich aus. Jeder hat seinen eigenen Spinn da auch ein Land und ich weiß nicht bei dem Kuss wie ob das jetzt die erste Version ist.
01:02:56:04 – 01:02:57:12
Sprecher 2
Jetzt wissen wir alles nicht.
01:02:57:12 – 01:03:05:12
Sprecher 1
Wir wissen es nicht, weil gerade weil wir reden ja von der Zeit, in der so viel verloren gegangen ist. Das Tolle am Kuss ist natürlich auch, dass es mit Sicherheit verschiedene Versionen davon gab.
01:03:05:15 – 01:03:05:21
Sprecher 2
Ja.
01:03:06:09 – 01:03:19:16
Sprecher 1
Aber es gab beim Kuss auch ganz viele Nachahmer, ganz viele Leute, die ihre eigenen Kurzfilme gemacht haben. Kurzfilm war quasi ein eigenes Genre in der Zeit. Wenn du also nach Küssen suchst aus den 90er Jahren.
01:03:20:19 – 01:03:21:03
Sprecher 3
Findest.
01:03:21:03 – 01:03:28:09
Sprecher 1
Du unfassbar viele Szenen einfach, wo du das nachgeahmt hast. Aber wo es klar ist Es sind zwei andere, andere Leute, die küssen sich jetzt.
01:03:28:17 – 01:03:38:19
Sprecher 2
Und es gibt eine ganz tolle eigene Version, die noch mal einen anderen Meilenstein darstellt, von dem ich nicht gedacht hätte, dass er so früh passiert. Nämlich zwei Schwarze, die sich küssen.
01:03:38:22 – 01:03:51:11
Sprecher 1
Ja, und das ist gar nicht so viel später, als der erste Kuss im Film aus dem Jahr 1898 something und Cookies. Und man muss sagen, er hat viel mehr Stil als der erste.
01:03:51:11 – 01:03:51:21
Sprecher 3
Kuss, der.
01:03:51:21 – 01:03:52:08
Sprecher 1
Gezeigt.
01:03:52:08 – 01:03:56:18
Sprecher 2
Wurde. So viel mehr Stil und so viel mehr Freude und Lebensfreude drin. Ich finde es toll.
01:03:57:00 – 01:04:19:24
Sprecher 1
Also erst mal würde man meinen, es ist nichts anderes. Die Kamera ist vielleicht ein bisschen weiter weg, aber zum einen sind hier unsere beiden Küssenden sehr elegant gekleidet und der Kuss ist auch begleitet von wunderschönen Schenkeln. Jetzt ist es so zwischen Kuscheln und Tanzen. Es wirkt immer so, als ob sie kurz ansetzen würden, als ob sie jetzt wirklich miteinander tanzen wollen würden.
01:04:19:24 – 01:04:37:23
Sprecher 1
Und dann entscheiden Sie sich doch dazu, sich zu küssen und es hat so viel Lebensfreude. Ja, es hat so viel, es steckt so viel Liebe darin. Es ist tatsächlich natürlich ist es, ist es wirklich einfach ein Meilenstein, weil man sieht, so früh wurde das schon oder das doch schon gemacht.
01:04:39:24 – 01:04:43:22
Sprecher 1
Aber es ist auch wirklich. Es ist wirklich ein schöner Film von William Selig.
01:04:44:21 – 01:05:14:24
Sprecher 2
Und also die Geschichte ist ja nicht besonders gut gewesen zu Schwarzen, was das betrifft, auch was die Repräsentation im Film betrifft. Ja, das geht ja bis heute so, aber die, die großen Aufschreie kamen ja dann später in den Zehner Zwanzigern, dann 1910 und 20er, dass das niemand und keine Schwarzen vor der Kamera stehen durften. Und dann gab es sogenannte, ich sage es jetzt mal sogenannte Neger Imitatoren.
01:05:15:06 – 01:05:15:21
Sprecher 2
Ja, toll.
01:05:16:07 – 01:05:27:22
Sprecher 1
Also Blackfacing ist ein ganz krass großes Problem des Films. Also am berühmtesten ist natürlich Frau von Nation. Das ist jetzt in Schon jetzt sind wir schon bei den Langfilm 15 von von Christoph.
01:05:28:03 – 01:05:29:21
Sprecher 2
Ja, davon war eigentlich gar nicht viel.
01:05:29:21 – 01:05:51:03
Sprecher 1
Aber die Geschichte des Ku Klux Klan, die dann auch so total romantisiert wird. Und dann hast du halt einfach Weiße, die mit Blackfacing die Schwarzen spielen. Und nicht nur das, sondern dazu kommt natürlich auch noch, dass die Schwarze in diesem Film als lüsterner Monster dargestellt werden und der Kuckuck Ku Klux Klan rettet dann die armen Weißen, die unter der Diktatur der Schwarzen leiden.
01:05:51:10 – 01:05:51:18
Sprecher 3
Toll!
01:05:53:02 – 01:06:20:10
Sprecher 2
Ja, aber die ersten frühen Sachen, die wir jetzt haben, da ist mir zum Beispiel nichts in diese Richtung wirklich aufgefallen. Ganz im Gegenteil. Eben dieser Kuss ist ja wirklich Vorreiter. Quasi dann ja, wenn man das so sieht. Bzw eigentlich der normale Weg. Aber von dem sind sie abgekommen und ansonsten ist mir aber nicht viel aufgefallen, was irgendwie in dem Bereich Rassismus oder so was groß passiert wäre.
01:06:20:10 – 01:06:23:12
Sprecher 2
Es ist halt schon auch ein weißer, männerdominierte Bereich gewesen.
01:06:23:12 – 01:06:53:17
Sprecher 1
Das ist eine komplett weiße Veranstaltung. Aber ja, es ist hatte. Ich find’s tatsächlich schön auch in diesem Film, dass sie beide so elegant gekleidet sind gegen Nazis und Stereotype der damaligen Zeit ist ja, ich meine die das Ende des amerikanischen Bürgerkriegs und die Befreiung der Sklaven. Es ist nicht so lange her, das ist schon 40 Jahre her. 30 Jahre liegt es in der Vergangenheit und ja, das ist einfach toll.
01:06:54:06 – 01:07:06:22
Sprecher 1
Um dazu kurz noch was zu sagen Es waren zwei Entertainers, waren sein Soul und Gerty Brown, die die Hauptrolle gespielt haben in diesem, in diesem ersten schwarzen Kuss. Und er war ein Theater Komponist.
01:07:07:18 – 01:07:08:00
Sprecher 3
Und.
01:07:08:00 – 01:07:17:13
Sprecher 1
Sie war eine Darstellerin im Unterhaltungs Theater.
01:07:18:01 – 01:07:28:08
Sprecher 2
Ja, und wenn man dann weitergehen, wenn das. Wenn du das schon als Erotik angeteasert hast, dann müssten wir die richtige Erotik ja jetzt auch noch mal kommen.
01:07:28:09 – 01:07:29:07
Sprecher 1
Zum Ersten Porno.
01:07:30:21 – 01:07:31:02
Sprecher 3
Aus.
01:07:31:02 – 01:07:43:02
Sprecher 1
Dem Jahr 1896. Und zwar ein rein, ein episches Werk für die damalige Zeit. Sieben Minuten, sieben Minuten.
01:07:43:08 – 01:07:44:15
Sprecher 3
Sex, Feuer.
01:07:44:24 – 01:07:47:03
Sprecher 1
Pornografie in den ersten Stellungen.
01:07:47:13 – 01:07:48:06
Sprecher 2
Und wer macht das?
01:07:48:06 – 01:07:53:00
Sprecher 1
Die Franzosen natürlich die Franzosen. Aber leider sind davon nur zwei Minuten erhalten.
01:07:53:11 – 01:07:54:14
Sprecher 3
Also es ist wirkt es.
01:07:54:14 – 01:07:59:02
Sprecher 1
Es ging wild daher. Es muss. Man weiß nicht, was passiert.
01:07:59:04 – 01:08:03:16
Sprecher 3
Man einfach überhaupt gar keine Ahnung. Ihr in unseren zwei Minuten.
01:08:03:16 – 01:08:11:24
Sprecher 2
Die wir haben, davon macht sie ja nicht für sie. Sie schickt den Typen hinter den Paravent und zieht sich so langsam aus.
01:08:11:24 – 01:08:19:23
Sprecher 1
Genau das war aber sie zieht sich für das Publikum aus. Ja, der Typ verschwindet dann und muss das noch mal sagen. Ich krieg es nicht.
01:08:19:23 – 01:08:27:24
Sprecher 3
Ausgesprochen Opa RA van Vent und.
01:08:27:24 – 01:08:36:00
Sprecher 1
Und Sie? Sie schmusen auch so ein bisschen davor. Sie flirten ein bisschen miteinander. Es ist eine hoch erotische Atmosphäre. Also wir wissen, die schnacken gleich. Ja, es war so.
01:08:36:00 – 01:08:39:12
Sprecher 2
Richtig und es ist Bett ist ja dann nebenan. Ganz verheißungsvoll.
01:08:39:12 – 01:08:41:01
Sprecher 3
Und ja.
01:08:41:23 – 01:08:48:12
Sprecher 1
Aber wieder einmal Die Straße ist okay. Wir haben hier eine sehr schlechte Version auf YouTube, die offensichtlich von der Leinwand abgefilmt.
01:08:48:13 – 01:09:10:24
Sprecher 2
Ja, genau das. Also davon kann man es ganz schlecht beurteilen, Aber er sitzt da hinter dem Paravent und und es ist auch schön, weil das, weil es mit unserer Perspektive und der Erwartung des Zuschauers und seiner Erwartung spielt. Also wir haben sozusagen wirklich ein psychologisches Erzählweise im Grunde. Er schickt sie, schickt ihn hinter dem Paravent, er sieht nicht, was wir als Zuschauer sehen.
01:09:11:05 – 01:09:14:01
Sprecher 3
Das ist schon irgendwie echt clever für die Zeit.
01:09:14:18 – 01:09:18:20
Sprecher 1
So ein bisschen der der Zuschauer weiß mehr als der, der Protagonist.
01:09:18:21 – 01:09:23:04
Sprecher 2
Wobei, Suspense hat ja auch schon dieser, dieser Junge, der auf den auf den Schlauch tritt.
01:09:23:08 – 01:09:24:00
Sprecher 1
Definitiv.
01:09:24:03 – 01:09:26:03
Sprecher 2
Ja, das ist auch schon Suspense. Moment.
01:09:26:03 – 01:09:44:09
Sprecher 1
Auf jeden Fall. Ja, und es ist schön, weil sie lässt sich auch wirklich Zeit und es ist einfach mal ein Skript dies für uns. Ja, und nach zwei Minuten bricht dieses Ding ab und wir wissen nicht genau, wir wissen nicht genau, was danach passiert ist. Also wahrscheinlich nicht viel. Wahrscheinlich gab es ein Slapstick Einlage. Der Typ fällt mit dem Hammer um oder so.
01:09:45:22 – 01:09:47:23
Sprecher 2
Nein, ich. Ich. Ich glaube, du.
01:09:47:23 – 01:09:48:19
Sprecher 1
Glaubst an das Pornos?
01:09:48:20 – 01:09:53:13
Sprecher 2
Ja, ich glaube, wir waren wirklich. Wir haben den heftigsten Porno dieser Zeit verpasst.
01:09:54:12 – 01:09:56:17
Sprecher 3
Und dann.
01:09:56:17 – 01:10:05:01
Sprecher 1
Ach, wie schade. Ja, aber das ist also das. Das ist das, was wir eben anrüchig gefunden haben aus dieser Frühzeit des Films. Aber immer noch im 19. Jahrhundert.
01:10:05:04 – 01:10:27:04
Sprecher 2
Ja, krass, es ist schon also ich weiß ja nicht, wie es so war, wie das so gesehen wurde zu der Zeit. Vielleicht wurde es auch später erst so richtig verpönt, aber es wurden ja früh schon so irgendwelche Zeichnungen so verkauft auf der Straße und so, so im Grunde. In dieser Tradition ist das ja quasi Variete Burlesque. Ja genau.
01:10:27:10 – 01:10:35:01
Sprecher 1
Ja, es ist eigentlich Unterhaltung, also kannst du das auch wieder sehr gut als Bühnenprogramm vorstellen, mit einem Comedian und einer Tänzerin.
01:10:35:04 – 01:10:36:03
Sprecher 2
Ja, genau. Genau.
01:10:36:04 – 01:10:37:17
Sprecher 1
Dann ziehen Sie Ihre Show ab.
01:10:37:17 – 01:10:41:05
Sprecher 2
Wobei Burlesque an sich später erst erfunden wurde.
01:10:42:00 – 01:10:44:13
Sprecher 1
Wann wurde Burlesque erfunden? Ich kenn mich zu wenig in der Geschichte.
01:10:44:13 – 01:11:08:17
Sprecher 2
Kann ich das auch als Wiki Eintrag? Also ich dachte so in den zwischen 1900 und 1920 oder vielleicht sogar erst in den Zwanzigern. Soweit ich weiß, wollte sich eine Dame gerade umziehen zu ihrer Nummer hinter der Bühne und dann aber doch nicht genug Zeit, sich hinter der Bühne umzuziehen. Musste dann also auf die Bühne gehen, um dort von einem Kostüm ins nächste zu kommen und hat das dann genutzt.
01:11:09:02 – 01:11:43:08
Sprecher 2
Es ist also Burlesque, ist abzugrenzen, ganz klar von Striptease, was wir heute so kennen sonst. Weil Striptease ist ja wirklich nur zur bestimmter visueller Bedürfnisse, sagen wir so sexuell konnotiert, während während Burlesque irgendwie so zwischen zwischen Sex und Humor und und Ironie und also sich subsumieren lässt unter humorvoller, ironischer, überhöhter Unterhaltung, während Striptease ja, ein bisschen, also sagen wir, die Platte Variante davon ist.
01:11:44:01 – 01:11:45:15
Sprecher 1
So ein bisschen Kabarett und Comedy.
01:11:46:00 – 01:11:47:08
Sprecher 3
Ja.
01:11:48:11 – 01:11:59:19
Sprecher 1
Ja, also wir haben die Anfänge im 19. Jahrhundert in England und USA, aber tatsächlich, die Blütezeit haben wir eher in den USA der 20er Jahre.
01:12:00:01 – 01:12:00:11
Sprecher 2
Okay.
01:12:00:24 – 01:12:26:04
Sprecher 1
191920 Jahre, ja, also wahrscheinlich ein früher. Vielleicht war das früher dann eher so, dass Burlesque, das weniger ausgezogen wurde. Wenn ich das jetzt richtig gelesen habe und mehr getanzt wurde und einfach in kurzen Kleidern und und aufreizenden Kleidern so so was halt im 19. Jahrhundert als aufreizend galt. Ja, und dann das Ausziehen als Handlung erst später durch die amerikanische Variante dazukam.
01:12:26:24 – 01:12:27:09
Sprecher 3
Okay.
01:12:27:18 – 01:12:30:05
Sprecher 1
Aber wir sind bei Genres. Wir hatten jetzt Erotik. Haben wir.
01:12:30:06 – 01:12:32:06
Sprecher 3
Zwischen hier. Krass. Ja.
01:12:33:18 – 01:12:35:01
Sprecher 1
Ich hätte Horror zu bieten.
01:12:35:05 – 01:12:44:20
Sprecher 2
Du hattest Horror zu bieten. Aber dann kommen wir ja schon zu einem absoluten Liebling, das, wenn das, wenn ich das richtig sehe, es geht bei dir um Jogging.
01:12:44:20 – 01:13:02:11
Sprecher 1
Alles schon alles. Und zwar ein sehr früher Film von Georges Melies aus dem Jahre 1896. Wow, Der erste Horrorfilm ist ein Frühwerk von ihm. Auch Noir du Diable.
01:13:02:11 – 01:13:10:03
Sprecher 2
Dann geht er. Da geht es schon sieben Minuten oder sieben Minuten. Drei Minuten. Okay, gut. Kommen wir voran. Ich will ihn wiedersehen. Wir sehen.
01:13:10:16 – 01:13:19:01
Sprecher 1
Einen Vampir. Eine Fledermaus verwandelt sich in einen Vampir oder Dämon oder Fürsten der Finsternis. Was auch immer der dann anfängt zu zaubern.
01:13:19:13 – 01:13:43:10
Sprecher 2
Und das krasse ist. Es ist. Ja. Also, wir befinden uns im Jahre 1896 96 und dieser Typ hat es einfach mal geschafft, mit Schnitzen, mit Schnitten und und und anderen raffinierten Zusammenstellungen seines Filmmaterials Zaubertricks herzustellen. Man muss dazu sagen, dass Georges Melies Zauberer war. Ja, also er hat eigentlich.
01:13:43:10 – 01:13:44:05
Sprecher 1
In Filmen auch ein.
01:13:44:05 – 01:14:08:10
Sprecher 2
Eigenes Theater gehabt, wo er gezaubert hat und dann hat er wahrscheinlich dieses Medium entdeckt und das oh mein Gott, all die Sachen, die ich auf der Bühne nicht machen kann, weil das, weil das nicht funktioniert. So kann ich jetzt aufzählen total gut, ich kann es eine Spielwiese an Möglichkeiten. Hier und da ist Georges Melies weniger Techniker als vielmehr Kind, das einfach mit dem Zeug herumspielt.
01:14:08:15 – 01:14:31:17
Sprecher 1
Der erste wirkliche Zauberer des Films, der Hans, war er. Um ein Gefühl davon zu vermitteln Schaut es euch an, es sind drei Minuten, die sich total lohnen. Wir sehen, erscheinen und verschwinden. Wir sehen mit Nebel und Explosionen Dinge erscheinen und verschwinden. Und es ist das ist eine Zaubershow, die so auf der Bühne nicht stattfinden kann, weil wirklich einfach die Sachen verschwinden.
01:14:31:17 – 01:14:42:18
Sprecher 1
Aber es ist nicht nur eine Zaubershow, sondern es gibt auch eine wirkliche Handlung. Es kommen dann nämlich zwei Edelmänner in das Schloss dieses Magiers. Die werden tyrannisiert, Kobolden und Dämonen.
01:14:44:18 – 01:15:11:16
Sprecher 2
Und der eine Schauspieler hat es noch nicht so richtig drauf mit der Tricktechnik. Da müssen die müssen ja einmal Freeze, einmal einfrieren, damit ein Typ kommen kann, damit der plötzlich dann im Schnitt dort auftaucht, wo er auftaucht und und dann müssen alle gleichzeitig sie wieder anfangen zu bewegen, damit der Film weiterlaufen kann. Und das Tolle ist an den ersten Schnitten hat das noch nicht drauf und ist noch und bleibt noch stehen, während alle anderen schon weitermachen.
01:15:11:16 – 01:15:15:22
Sprecher 3
Äh, also das ist so entlarvend. Aber so süß ist.
01:15:15:22 – 01:15:20:22
Sprecher 1
Was man heute und heutzutage immer noch in billigen Filmen und Realfilm mit solchen Elementen sieht.
01:15:20:22 – 01:15:21:05
Sprecher 3
Ja.
01:15:21:20 – 01:15:33:22
Sprecher 1
Die, wo die Schauspieler versuchen, mit dem CGI zu spielen. Und sie haben nicht so viel Zeit, sie haben zu viele Takes und sie machen das halt irgendwie. Und nachher, wenn man das fertige Produkt sieht, erkennt man so doll, dass da ein Mensch mit nichts.
01:15:33:22 – 01:15:34:17
Sprecher 3
Interagiert.
01:15:35:22 – 01:15:41:19
Sprecher 1
Hat. Toll auch dieses Skelett, das dann plötzlich erscheint und jedermann schlägt dagegen und das Skelett wird wieder zum zur Fledermaus.
01:15:42:07 – 01:16:10:23
Sprecher 2
Das ist so toll. Man sieht auch die Schnüre nicht an den Fäden. Was dran ist? Es ist einfach Wer hat mit allem gespielt, was ihm irgendwie zur Verfügung stand? Und Schauspielers war ja der erste, der auch wirklich so ein Studio gebaut hat außerhalb von Paris, hat in Paris gelebt und hat dann so ein bisschen draußen, hatte das erste im Grunde nur ein Glashaus sowieso ein Gewächshaus, bloß eben größer gebaut, weil das damit das Licht ordentlich reinfallen kann.
01:16:11:19 – 01:16:20:02
Sprecher 2
Und hat er richtig viel gebaut und gebastelt und Zeug gedreht? Unter anderem eben dann seine Reise zum Mond, die dann 1902 kam?
01:16:20:08 – 01:16:20:16
Sprecher 1
Ja.
01:16:21:02 – 01:16:24:03
Sprecher 2
Das ein unglaubliches Meisterwerk. Die Zeit ist toll.
01:16:24:15 – 01:16:30:14
Sprecher 1
Er hat einfach. Er hat einfach verstanden, dass man Film für so viel mehr nutzen kann als ein Baby beim Füttern.
01:16:30:14 – 01:16:32:08
Sprecher 3
Zugucken oder.
01:16:32:19 – 01:16:47:21
Sprecher 1
Ein Boxens, Känguru oder Boxen Katzen zu zeigen und hat das voll ausgenutzt. Er war wahrscheinlich familias. Wirklich der erste, der Film benutzt hat, um Träume wahr werden zu lassen. Eigentlich die Geburt des Gedankens Film als Traumfabrik. Ich zeige euch hier mehr als die Realität.
01:16:49:15 – 01:16:57:07
Sprecher 2
Also es ist nicht nur der erste Horrorfilm, sondern eigentlich der, der Special Effects eingeführt hat. In der Form.
01:16:57:12 – 01:16:57:19
Sprecher 1
Ja.
01:16:58:02 – 01:17:05:12
Sprecher 2
Also das ist schon wirklich beeindruckend und krass. Also. Und dann hat er auch noch angefangen mit diesen ganzen Kulleraugen.
01:17:05:24 – 01:17:07:03
Sprecher 1
Oh ja, es gibt.
01:17:07:03 – 01:17:29:19
Sprecher 2
Ja ein ganz toller Farbfilm von ihm aus der Zeit. Also Farbfilm gab es ja damals nicht im Sinne von, dass man das man in Farbe gedreht hat, aber sie haben sie nach koloriert, das heißt es wurde wirklich mit per Hand, mit so einem kleinen Pinsel und entsprechender Farbe, die auf dem auf dem Material gehalten hat, nach koloriert. Was wie, wo?
01:17:30:06 – 01:17:51:24
Sprecher 2
Welche Farbe haben soll. Und das tolle daran ist, du kannst ja dann alle möglichen Sachen Farben geben, die sie eigentlich nicht haben können. Zum Beispiel eben Menschen wie in diesem Film, den wir jetzt vor uns haben von 1903, ein Hand kolorierten Film oder wo der eine Typ einfach mal grüne Hautfarbe hat. Und es ist so, so toll und und und.
01:17:51:24 – 01:17:55:08
Sprecher 2
Aber so wahnsinnig aufwendig. Die haben ja tatsächlich.
01:17:55:18 – 01:17:57:00
Sprecher 1
Schon Tron infernal.
01:17:57:09 – 01:18:19:14
Sprecher 2
Ah ja, genau so heißt der Film. Ganz, ganz typischer Miles, würde ich sagen. Ja, mit Zaubertricks und Feuer. Und hier wird das. Und da verschwindet jemand, da kommt jemand und da sieht spielt auch viel mit diesem Dämonischen. Das lohnt sich auf jeden Fall, den anzuschauen. Und dieses Ding, das war so aufwendig, dass die Amis tatsächlich.
01:18:21:00 – 01:18:29:01
Sprecher 3
Ihre Filme nach Europa geschickt haben, weil es dort billiger war. Europa war billig. Lonely Kontinent für Amerika.
01:18:29:10 – 01:18:30:04
Sprecher 1
Gefahren.
01:18:30:12 – 01:18:31:11
Sprecher 2
Fürs Clearing.
01:18:31:11 – 01:18:39:09
Sprecher 1
Ganz toll an diesem Film ist natürlich auch, dass er die Farben nicht nur benutzt, um seine Objekte anzumalen, sondern auch um Objekte zu erschaffen. Wieder mal Beispiel.
01:18:39:09 – 01:18:40:05
Sprecher 2
Flammen und.
01:18:40:17 – 01:19:01:04
Sprecher 1
Die Flammen werden gemalt. Es geht in diesen Kessel, um den die grünen Monster herumtanzen und der wird dann immer mal wieder befeuert und dann schießt eine riesige Stichflamme heraus und das ist einfach wunderbar, wie da die Farbe eingesetzt wurde, um um diese Flamme größer erscheinen zu lassen als als als eine Flamme. In diesem Moment wäre.
01:19:01:17 – 01:19:02:02
Sprecher 3
Er.
01:19:02:17 – 01:19:03:09
Sprecher 2
Ganz toll.
01:19:03:12 – 01:19:04:06
Sprecher 1
Faszinierend.
01:19:04:18 – 01:19:13:05
Sprecher 2
Da kommt da dieser Geist raus, was ja auch krass ist. Es ist halb durchsichtige Ding.
01:19:13:05 – 01:19:37:06
Sprecher 1
Sieht so großartig aus. Und dann schwebt der Geist durch den Raum und es ist wirklich ganz toll gearbeitet. Und wirklich. Ja, wenn man sich also es ist noch mal eine ganz andere Qualität und wie gesagt, Schauspiel. Das hat auch schon in den Neunzigern gearbeitet und man merkt, wie sich Stil verbessert und wie er mehr Ideen findet. Und das ist tatsächlich ein großes Mal.
01:19:37:06 – 01:19:57:13
Sprecher 1
Das sieht man sehr schön, diese Entwicklung zum zauberhaft Film, zum fantastischen Kino, zum Film, der mitreißt. Und das ist dann halt auch der Sprung von diesen 20 Sekunden. Dann über die dreiminütigen her zu den ersten quasi Langfilm. Also wenn wir, wenn wir von zehn Minuten Reise zum Mond als Film reden.
01:19:57:13 – 01:20:21:03
Sprecher 2
Genau, Genau. Also der lohnt sich auf jeden Fall. Und wer schon mal sich gewundert hat, was eigentlich unser Logo da soll dieser komische Mond mit der Rakete im Auge, das ist aus Film Reise zum Mond von Georges Melies und es gibt eine Schwarz Weiß Version davon und eine klare Vision. Und die sind beide absolut sehenswert. Ist so großartig.
01:20:21:06 – 01:20:48:17
Sprecher 1
18 Minuten aus dem Jahr 1902 und dann sind wir wirklich im 20. Jahrhundert. Und dann fängt Film an, mehr zu werden. Mehr. Und das ist tatsächlich, Wenn wir von der Frühzeit des Films reden, reden wir von Filmen als Experiment und von Filmen als Jahrmarkt, Attraktion. Und dann gibt es aber plötzlich diesen Sprung Filme als eigentlich Eskapismus, Filme also als phantastisches Medium und so.
01:20:48:23 – 01:20:49:07
Sprecher 3
So.
01:20:49:15 – 01:21:04:15
Sprecher 2
Ein spannender Sprung, weil, weil Georges Melies ja im Grunde auch schon so in den Achtzigern und Neunzigern angefangen hat, damit rum zu experimentieren. Und für mich in meiner Retrospektive so im Alleingang.
01:21:06:04 – 01:21:06:11
Sprecher 3
Diesen.
01:21:06:11 – 01:21:26:22
Sprecher 2
Sprung zur zur narrativen und zur Erzählerischen und zum Magischen geschafft hat. Ich weiß nicht genau, da gab es natürlich andere Leute, die da mitgemacht haben, die auch dabei waren, aber, aber für mich ist das so Die Galionsfigur, und deswegen bist du ganz großer Fan von diesem Typen, weil der, weil er einfach alles daran gesetzt hat, so ganz viel rumzuspielen und Visionen umzusetzen.
01:21:26:22 – 01:21:31:05
Sprecher 2
Und zwar nicht im technischen Bereich wie Edison, sondern wirklich im fantastischen.
01:21:31:14 – 01:21:49:14
Sprecher 1
Ja, was phantastische Bereiche betrifft, haben wir noch zwei wirklich schöne Sachen an die wir euch auf jeden Fall nahelegen wollen. Einmal habe ich hier alles Skelett, Joyce und da sind wir wieder bei den Limits, und das ist im Jahr 1898, womit ganz tollen Tricks.
01:21:49:23 – 01:21:50:19
Sprecher 2
Area ein.
01:21:50:19 – 01:21:52:16
Sprecher 1
Tanzendes Skelett gezeigt wird.
01:21:52:23 – 01:21:57:15
Sprecher 2
Da bin ich total beeindruckt, weil ich nicht nachvollziehen kann, wie er das gemacht hat.
01:21:58:07 – 01:22:05:22
Sprecher 1
Es ist eine Schwarzlicht Aufführung, glaube ich. Also wir haben hier, wir haben hier kostümierte Darsteller, die verschwinden.
01:22:05:22 – 01:22:07:14
Sprecher 2
Nein, das kann ich mir nicht vorstellen.
01:22:08:13 – 01:22:29:19
Sprecher 1
Alles kurz, was wir sehen, bevor wir schauen, was was dahinter steckt. Wir sehen ein tanzendes Skelett, aber nicht nur ein tanzendes Skelett, sondern dieses Skelett verliert seine Körperteile und hat seine Extremitäten teilweise nicht im Griff. Der Kopf fliegt richtig weit nach oben, der Arm fällt runter und wird dann aufgehoben und wieder festgesteckt. Die verbiegen sich ganz extrem.
01:22:30:22 – 01:22:49:23
Sprecher 2
Und eigentlich kann das gar nicht. Also es geht wieder mit Fäden, weil du musst ja dann den Knochen wieder an die richtige Stelle bekommen. Es geht ja mit einem faden Zug einfach nicht einfach so hin und du kriegst es auch nicht hin mit dem schwarzen Ding, weil weil du für jedes jeden Knochen ja eine eigene Person bräuchtest, weil die ja so weit voneinander unabhängig sind.
01:22:50:14 – 01:22:57:09
Sprecher 2
Das ist ja sonst nicht machbar. Ich bin also wirklich massiv beeindruckt, weil ich es einfach nicht verstehe, wie es geht.
01:22:57:09 – 01:23:14:03
Sprecher 1
Glaube und das hatten wir schon beim letzten Mal, ich muss doch jetzt noch mal auf die auf die erste Aufnahme referieren. Ja, da saßen wir auch da und haben beide gesagt wie geht das? Und ich meine so Schwarzlicht Niemals Schnüre kann auch nicht sein. Ja, und während dieser Episode habe ich dann noch schnell hektisch gegoogelt Aha, und ich habe es nicht gefunden.
01:23:14:11 – 01:23:16:22
Sprecher 3
Ja, aber es ist.
01:23:16:22 – 01:23:17:23
Sprecher 2
Halt nicht rauszufinden.
01:23:18:21 – 01:23:25:22
Sprecher 1
Ja, es ist. Also ich habe hier bei IMDB jetzt was da steht Tattoo weißes.
01:23:26:18 – 01:23:27:08
Sprecher 2
Okay.
01:23:28:12 – 01:23:30:20
Sprecher 1
Jetzt ob wie es zu sehen oder Dankeschön. Bin dann.
01:23:30:21 – 01:23:33:09
Sprecher 3
Nein, nein, überhaupt nicht.
01:23:33:24 – 01:23:52:06
Sprecher 2
Vor allem, weil das Fallen dieser dieser Knochen ja auch sehr realistisch Schwerkraft ist. Also wenn es runterfällt, dann hat das nicht irgendjemand einfach nur mit Drähten geführt oder so was. Weil dann würde so was ja unnatürlich aussehen. Aber so sieht es ja. Die Schwerkraft dieses Films sieht sehr natürlich aus. Ja.
01:23:52:21 – 01:24:20:06
Sprecher 1
Jetzt bin ich im Katalog. Also, es ist definitiv ein Film aus dem Jahr 1890, der in Lyon gezeigt wurde. Aber das bringt uns ja alles nicht weiter. Am. Mal schauen, ob ich hier irgendwo noch was. Da wird spekuliert, dass es wahrscheinlich von Melies inspiriert ist, weil das ist das Schloss, das wir uns angeschaut hatten. Ja, war ja früher, war bei 18 96 und auch hier wird spekuliert, was es ist.
01:24:20:17 – 01:24:45:00
Sprecher 1
Also es gibt natürlich, es gibt in Osteuropa gibt es ja diese große Schwarzlicht Theater Tradition, also vor allem in Tschechien. Ja, diese Theater, in denen Tänzer komplett schwarze Kostüme und dann sind eben da irgendwas drauf gezeichnet, dann tanzen sie besonders und dann wird auch toll mit tollen Effekten gearbeitet, teilweise eben auch Gliedmaßen, die runterfallen mit zwei Tänzern gemacht.
01:24:45:11 – 01:24:48:19
Sprecher 1
Aber vom Bild wirkt es gar nicht so, weil das ist nicht dunkel genug.
01:24:48:20 – 01:25:05:21
Sprecher 2
Ja genau, der Hintergrund ist ab und zu mal ein bisschen heller beleuchtet und es ist halt die Empfindlichkeit des Films scheint unterschiedlich zu sein und die Belichtungszeiten der Einzelnen, wie das damals so waren kurze, langsamer, kurze du schneller, dann kriegst du unterschiedliche Ergebnisse.
01:25:07:02 – 01:25:21:23
Sprecher 1
Aber ja, ich finde es nicht. Also offensichtlich sind sich auch die Experten und Expertinnen nicht einig darüber, wie das gemacht wurde. Und toll, dass Tricks, die irgendwie auch heute noch so funktionieren.
01:25:22:04 – 01:25:24:03
Sprecher 3
Ja.
01:25:24:03 – 01:25:25:07
Sprecher 1
Es könnte gezeichnet sein.
01:25:25:17 – 01:25:27:01
Sprecher 3
Ja, womit wir jetzt.
01:25:27:02 – 01:25:29:24
Sprecher 1
Noch zu einem weiteren beeindruckenden Film kommen.
01:25:30:06 – 01:25:56:04
Sprecher 2
Ja, und das ist ja tatsächlich, wo wir zurückkehren zu deinem Anfang, wo du gesagt hast Film fängt ja tatsächlich vor der Fotografie vielleicht an für dich, für mich nicht. Aber aber tatsächlich unabhängig davon, dass das Bedürfnis danach, gezeichnete Figuren zum Leben zu erwecken, mit Daumenkino und dann jetzt eben auch mit Medium Film im Sinne von mehrere Frames aneinander stellen.
01:25:56:16 – 01:26:11:01
Sprecher 2
Bei Zeichentrick sind es ja meistens nur zwölf gewesen, zwölf Frames und dann hat sich das so aufgebaut zwischen zwölf und 24 Frames. Und es gibt einen ganz tollen frühen Zeichentrickfilm. Im Grunde so der 1. 01. wenn man sagen würde.
01:26:11:10 – 01:26:19:12
Sprecher 1
Was auf Funny Faces 20 Frames per Second von Stuart Plankton aus dem Jahr 1906.
01:26:20:11 – 01:26:21:04
Sprecher 2
1906.
01:26:21:14 – 01:26:21:19
Sprecher 1
Sind.
01:26:21:21 – 01:26:22:17
Sprecher 2
Unglaublich, oder?
01:26:22:21 – 01:26:29:02
Sprecher 1
Und es ist ein toller Film. Also auch, weil wirklich mit der Idee des Zeichentrick gespielt und gearbeitet wird.
01:26:29:12 – 01:26:39:21
Sprecher 2
Ja, vor allem, weil er anfängt wie ein Realfilm. Weil so eine Hand erst mal reinkommt, um irgendetwas auf eine Tafel zu malen. Oh, und das daraus entwickelt sich dann ja.
01:26:40:05 – 01:27:00:15
Sprecher 1
Das ist tatsächlich genau, Du hast eigentlich was ganz Banales. Du siehst eine Hand und die zeichnet auf die Tafel. Und es ist überhaupt nicht absehbar, was dann passieren wird, was mit diesen Bildern passieren wird. Und das ist also ich finde es heute noch überraschend, dass der Film dann daraus macht. Wie muss das erst auf die Zeitgenossen damals gewirkt haben, als er plötzlich die Zeichnung zum Leben erweckt?
01:27:00:20 – 01:27:01:04
Sprecher 3
Ja.
01:27:02:07 – 01:27:13:20
Sprecher 2
Obwohl er ja im Grunde Trick Verrat betreibt, indem er das vorher so zeichnet und man dann schon sehen kann. Ja, okay, das nächste, was sich selbst zeichnet, ist irgendwie nach dem Prinzip passiert, bloß dass die Hand dann rausgelassen wurde.
01:27:14:04 – 01:27:27:03
Sprecher 1
Und dann wird auch erst mal viel, viel gezeichnet. Die, die also wir haben dann einen Mann und eine Frau und der Mann, der schaut zu der Frau und interessiert sich für sie und fängt, macht sich eine Zigarre an und die Frau findet das gar nicht geil. Die Figuren leben auf der Leinwand, also auf der Tafel.
01:27:27:04 – 01:27:39:10
Sprecher 2
Und es ist noch ziemlich rudimentär. Es wird echt so nach und nach sehr flüssig und sehr gut. Da kommt halt rein und wischt alles weg und dann kommt es in die nächste Figur. Ich finde es super.
01:27:39:10 – 01:27:42:08
Sprecher 1
Ganz toll, auch diese Metaebene. Es wird schon mit dem Medium gespielt.
01:27:42:08 – 01:27:43:02
Sprecher 2
Ja genau.
01:27:43:09 – 01:28:01:11
Sprecher 1
Es ist eigentlich ein sehr frühes Beispiel auch von postmoderner Kunst, die ihre eigene, ihr eigenes Schaffen reflektiert. Ja, nun sehen wir einen Herrn mit, mit Melone und mit einem Schirm, der sich auf der Tafel bewegt. Und schön ist tatsächlich, wie das dann immer aufgelöst wird, eben durch das Verwischen, mal mit Hand, mal ohne Hand.
01:28:01:17 – 01:28:26:10
Sprecher 2
Und auch in diesem Falle andersherum. Sie haben auch einen in zwei Figuren, die sich rückwärts entwickeln von der verwischten Tafel wieder zurück zu ordentlich hergestellten Figuren und dann zurück zu noch nicht existierenden Figuren. Und dann fängt er an, mit seiner Technik zu spielen. Dann sind wir nämlich so ein Clown, der mit seinem Hut spielt und man denkt wieder okay, das ist gezeichnet und so, aber es sind Schablonen.
01:28:26:19 – 01:28:29:04
Sprecher 3
Ja, das ist toll.
01:28:29:04 – 01:28:46:23
Sprecher 2
Und durch diese Schablonen, die sie da hinlegen, sind noch andere Sachen möglich. Ja, nämlich zum Beispiel, dass so ein Hund durch einen einen Reifen durch springt und verschiedene andere Dinge, die sonst nicht so einfach möglich wären, um zu beweisen, dass es doch gezeichnet ist. Es kommt eine Hand rein und macht dann irgendwie.
01:28:47:02 – 01:28:47:07
Sprecher 3
Einen.
01:28:48:08 – 01:28:50:04
Sprecher 2
Weg. Und das ist ganz toll.
01:28:50:04 – 01:29:01:23
Sprecher 1
Das ist fantastisch. Dieser Film treibt ein Schabernack mit dem Publikum. Er legt es rein. Er sagt So, jetzt zeige ich euch was. Und dann zeigt er was ganz anderes. Und er spielt wirklich so seine Scherze mit dem Publikum.
01:29:01:23 – 01:29:02:11
Sprecher 3
Und das.
01:29:03:03 – 01:29:03:18
Sprecher 2
Super.
01:29:03:18 – 01:29:06:18
Sprecher 1
Ganz eine ganz tolle Herangehensweise an das Medium.
01:29:08:05 – 01:29:13:15
Sprecher 2
Schöne Ideen, die dann aber wirklich gut durchdacht und überlegt sind. Wirklich schön.
01:29:14:01 – 01:29:14:07
Sprecher 1
Ja.
01:29:14:16 – 01:29:21:00
Sprecher 2
Ja, dann hätten wir ja den ersten Tonfilm, den ersten Zeichentrickfilm, den ersten Farbfilm.
01:29:21:10 – 01:29:22:02
Sprecher 3
Oh ja, ja.
01:29:23:00 – 01:29:33:17
Sprecher 1
Wir haben alles in der Frühzeit des Kinos, in diesem kurzen Zeitraum von 18 95, das ist ungefähr 1905 bis 1906, haben wir Genres, die entstehen?
01:29:33:18 – 01:29:34:02
Sprecher 2
Ja.
01:29:34:09 – 01:29:55:13
Sprecher 1
Wir haben Geschichten, die entstehen, wir haben, wir haben Tricktechnik, mit der experimentiert wird, mit herumgespielt wird. Und wie du sagtest, es ist eine Pionierzeit, und es ist eine total faszinierende Pionierzeit, auch weil so vieles zusammenkommt. Die Faszination an der Technik, die Faszination an dem neuen Medium, Faszination an den neuen Möglichkeiten. Und das ist eine riesige Spielwiese.
01:29:55:13 – 01:30:13:13
Sprecher 2
Für das Ich. Ich muss jetzt natürlich Vergleiche ziehen, weil ich hatte als erstes gedacht Oh mein Gott, wie krass ist das, dass in so kurzer Zeit, das kann ich mir gar nicht vorstellen. Und dann ist mir aber eingefallen, na ja, habe so was ja selbst, wir haben alles so was erlebt. Das Internet ist ja auch wahnsinnig schnell entstanden.
01:30:13:23 – 01:30:39:03
Sprecher 2
Ja, wenn man darüber nachdenkt, was, was wann passiert ist in den Sechzigern, es die ersten Überlegungen mit Internet und so ein Netzwerk von Netzwerken. Damit gab es aber keine Computer in der Form, wie wir sie heute haben. Das würde ich jetzt mal mit der Fotografie zum Beispiel gleichsetzen. Dann die große Entwicklung von 1800 und 20 bis Ende des Jahrhunderts mit der Fotografie, also das Internet von 19 und 60 bis in die 80er hinein.
01:30:39:06 – 01:30:56:19
Sprecher 2
Und dann gab es 1990 den ersten Browser, der das Ganze wirklich für User ja machbar gebracht hat. Also das ist so ein Zeitraum, wo ich denke, okay, das ist irgendwie vergleichbar so ein bisschen, das ist spannend. Und dann in den Neunzigern und 97 schon gab es dann.
01:30:56:19 – 01:30:57:09
Sprecher 3
Google.
01:30:58:05 – 01:31:04:22
Sprecher 2
Und dann seit 2005 YouTube und und und. Boom und du hast so ein krasses Ding.
01:31:05:07 – 01:31:17:19
Sprecher 1
Es gibt diesen tollen Artikel den Neunzigern, Anfang, Mitte 90er aus der Bravo, wo sie Jugendliche befragen, was sie mit dem Internet, wie das mit dem Internet ist und die dann sagen Na ja, ich glaube, das Internet ist jetzt auch langsam wieder Schnee von gestern.
01:31:18:06 – 01:31:23:02
Sprecher 3
Es ist so schön, es wird sich nicht durchsetzen, es ist geil.
01:31:23:05 – 01:31:27:19
Sprecher 1
Und bei ganz vielen Medien kann man das beobachten. Ich finde die Analogie zum Videospiel auch ganz spannend.
01:31:27:24 – 01:31:29:02
Sprecher 2
Da stimmt ja auch die.
01:31:29:02 – 01:31:32:07
Sprecher 1
Entwicklung des Videospiels. Die ersten Videospiele.
01:31:34:00 – 01:31:34:14
Sprecher 3
Gucken.
01:31:34:24 – 01:31:42:01
Sprecher 1
Pong ist zum Beispiel aus dem Jahr 1972 und davor. Ich weiß, davor gab es noch andere. Bitte keine, keine wütenden mehr.
01:31:42:01 – 01:31:42:08
Sprecher 3
Jetzt, jetzt.
01:31:42:24 – 01:31:43:19
Sprecher 1
Tennis, Fotos.
01:31:43:19 – 01:31:44:04
Sprecher 3
Oder.
01:31:44:22 – 01:31:46:08
Sprecher 1
Was da auf dem Bildschirm gespielt.
01:31:46:08 – 01:31:46:15
Sprecher 3
Wurde.
01:31:47:16 – 01:32:08:09
Sprecher 1
Aber da haben wir auch die Anfänge, das alte 972. Ja, und dann haben wir. Zehn Jahre später haben wir zehn, 15 Jahre später haben wir so was wie Zelda, wo angefangen wird Narrative Spieler, große Abenteuer und. Diese Entwicklung von den einfachen Schwarz Weiß Dingern, wo halt zwei Tennisschläger sich unten bewegen und Ball hin und her spielen.
01:32:08:17 – 01:32:10:02
Sprecher 3
Peng, peng.
01:32:10:17 – 01:32:15:12
Sprecher 1
Peng! Hin zu den wirklich großen Abenteuern. Das ist ein ähnlicher Zeitraum.
01:32:15:13 – 01:32:15:21
Sprecher 3
Ja.
01:32:16:06 – 01:32:39:09
Sprecher 1
Das ist ja einfach nur faszinierend, wie sich so Medien entwickeln können. Und ich finde es toll, dass wir das auch miterleben und dass wir es natürlich auch miterlebt haben, wie sich das mit den Smartphones entwickelt hat, was ja auch in kurzer Zeit war und ja, wenn ich davon ausgehe, dass wir da noch nicht so alt sind, werden wir hoffentlich noch noch ein oder zwei andere Sachen in dieser Richtung miterleben.
01:32:39:18 – 01:32:47:17
Sprecher 2
Sind sehr gespannt. Am liebsten würde ich natürlich miterleben, wie die Leute es schaffen, unsere Lebenszeit noch etwas zu verlängern.
01:32:47:20 – 01:32:48:09
Sprecher 3
Das wär toll.
01:32:48:24 – 01:32:51:09
Sprecher 1
Liebe Wissenschaftlerinnen, die zuhören.
01:32:51:18 – 01:32:53:19
Sprecher 3
Meine Zeit läuft. Bitte kümmert euch.
01:32:55:03 – 01:32:58:21
Sprecher 1
Bevor ich im Krabbeln bitte. Wäre das nicht ärgerlich, oder?
01:32:59:03 – 01:32:59:16
Sprecher 3
Stell dir mal vor.
01:32:59:19 – 01:33:05:13
Sprecher 1
Zehn Jahre später und dann denken die zukünftigen Generationen ach diese armen Leute und die sind echt alle.
01:33:05:13 – 01:33:06:05
Sprecher 3
Gestorben.
01:33:06:13 – 01:33:24:19
Sprecher 2
Kind Ja, und ich denke dann irgendwie auch an die ganzen Leute wie Einstein oder wie Stephen Hawking, dass das so traurig war. Und du hast es jetzt geschafft, so die Leute immer noch weiter älter werden zu lassen. Und die früheren Generationen haben alle irgendwie so ein bisschen.
01:33:24:21 – 01:33:25:01
Sprecher 3
Ja.
01:33:26:02 – 01:33:28:14
Sprecher 2
Wohl, Leonardo da Vinci ist recht alt.
01:33:28:14 – 01:33:52:02
Sprecher 1
Aber ich glaube auch, das ist vielleicht gar nicht so relevant, weil ich weiß nicht mehr, wo ich das gelesen habe. Es ging darum, wie wir die Menschen, was die Menschen für ein Gefühl von eine Beziehung zum Thema Leben haben und zum Thema Sterblichkeit und Unsterblichkeit. Und Menschen können sich das war so die Quintessenz von diesem Text Menschen fällt es schwer, sich ein Weiterleben ohne individuelle Wahrnehmung vorzustellen.
01:33:52:21 – 01:34:08:16
Sprecher 1
Aber eigentlich gibt es natürlich auch eine Form von Weiterleben, das außerhalb von der individuellen existiert. Und das ist ja das, was wir hier gerade machen, dass wir hier sehen Erlebnisse aus einer Zeit, die irgendwie weitergetragen wurden, so eine Art kulturellem Gedächtnis.
01:34:08:16 – 01:34:09:13
Sprecher 2
Aber davon habe ich nichts.
01:34:10:03 – 01:34:11:17
Sprecher 3
Dazu stimmt.
01:34:12:03 – 01:34:20:11
Sprecher 1
Das, wenn man es egomanisch denkt, auf jeden Fall. Ich bin auch voll bei dir. Also ich finde auch Leute macht was wie wir Wissenschaftler. Wir sind keine Biologen, wir kennen uns damit nicht aus.
01:34:20:11 – 01:34:29:01
Sprecher 3
Macht bitte was, Helft uns, Wir sterben. Ich werde 40 Leute.
01:34:29:19 – 01:34:38:01
Sprecher 1
Herzlich willkommen zur Larmoyanz. Sommerloch. Hören Sie, nach 30 Jahren, wie Sie über Ihre verpassten Chancen weinen.
01:34:38:24 – 01:34:39:08
Sprecher 3
Geil.
01:34:39:15 – 01:34:44:00
Sprecher 1
Wie Sie Ihr Leben noch einmal Revue passieren lassen und denken Oh shit, jetzt aber mal.
01:34:44:00 – 01:34:44:10
Sprecher 3
Schnell.
01:34:45:06 – 01:34:47:01
Sprecher 1
Wie alt war Beethoven, als er die Neunte komponierte?
01:34:47:03 – 01:34:50:07
Sprecher 3
AW Nein, hör auf!
01:34:51:15 – 01:34:55:19
Sprecher 2
Der konnte seinen Namen noch nicht googeln.
01:34:55:19 – 01:34:56:01
Sprecher 3
Okay.
01:34:56:11 – 01:35:11:04
Sprecher 1
Vielleicht zum Abschluss dieser Folge, bevor wir uns auf die Larmoyanz voll gestürzt haben. Wir haben es geschafft. Und ich bin sehr stolz auf uns, die Frühzeit des Films zu behandeln, ohne die größte urbane Ätzend der Filmgeschichte zu erwähnen.
01:35:11:09 – 01:35:14:11
Sprecher 2
Ja, ich bin auch stolz auf uns. Habe ich gar nicht mehr dran gedacht. Aber ja, natürlich.
01:35:14:21 – 01:35:16:12
Sprecher 1
1895 18.
01:35:16:12 – 01:35:17:07
Sprecher 2
185 Kein.
01:35:17:07 – 01:35:18:16
Sprecher 1
Mensch ist schreiend weggerannt.
01:35:19:00 – 01:35:19:21
Sprecher 3
Kein Mensch.
01:35:19:21 – 01:35:21:20
Sprecher 1
Und es ist auch nicht der erste Film der Filmgeschichte.
01:35:21:20 – 01:35:44:11
Sprecher 2
Als der Zug in den Bahnhof einfuhr. Und es ist ja nicht mal ein Film. Ihr müsst euch den mal trotzdem anschauen. Es ist. Es heißt, dass angeblich bei der ersten Vorführung des Films Der Zug fährt in den Bahnhof ein die Leute schreiend rausgerannt sind. Das stimmt so nicht. Vor allem, weil der Zug ja nicht auf den Zuschauer zurollt, sondern an aus, Bild vorbei.
01:35:44:15 – 01:36:00:21
Sprecher 2
Das Bild ist ja so schräg gestellt und nicht so frontal. Der Film. Der Zug fährt ja nicht auf die Kamera zu, aber es scheint wohl so zu sein, dass es eine 3D Vorführung davon gab, weil 3D ist tatsächlich auch schon sehr alt. Da könnte man auch eine eigene Folge der.
01:36:01:14 – 01:36:01:24
Sprecher 1
Filme.
01:36:02:10 – 01:36:10:13
Sprecher 2
Damals in den Zwanzigern, es eine 3D Vorführung dieses Films und da müssen Leute dann doch Schwierigkeiten mit gehabt haben.
01:36:11:03 – 01:36:12:18
Sprecher 1
Aha, interessant.
01:36:13:10 – 01:36:22:03
Sprecher 2
Also entweder kommt sozusagen diese Urban Legend daher oder sie kommt einfach aus marketing technischen Erwägungen.
01:36:22:03 – 01:36:42:20
Sprecher 1
Das sind die hatten es drauf mit dem Marketing. Also es ist natürlich, die Technik war den Techniken weit überlegen und Massen haben wirklich tolle Filme gezeigt. Aber die waren auch Marketing Genies. Ich kann mir gut vorstellen, dass sie auch so ein bisschen die Legende in die Welt gesetzt haben. 1895 wurde der Film gezeigt. Er hat einfach zu den frühen Programm gehört.
01:36:42:20 – 01:37:08:01
Sprecher 1
Deswegen wird er auch gerne als erster Film zitiert. Und diese Geschichte ist natürlich auch einfach zu schön, dass Menschen ein Zug auf der Leinwand sehen und tierisch Angst bekommen und dann rausnehmen. 1895 eine Minute dauert er und der heißt live. Dann tritt En garde Lakota, Schaut ihn euch an, er ist nicht der erste Film der Filmgeschichte und er ist auch mit Sicherheit nicht der beste Film von diesen frühen 1895 Film.
01:37:08:13 – 01:37:15:03
Sprecher 1
Da gibt es Faszinierendes, aber er wird spannend durch die Geschichte, die um ihn herum gesponnen wird.
01:37:16:13 – 01:37:16:17
Sprecher 3
Und.
01:37:17:04 – 01:37:19:08
Sprecher 1
Das ist vielleicht alles, was wir zu diesem Film sagen müssen.
01:37:20:20 – 01:37:48:12
Sprecher 2
Und ich möchte gerne noch, was ich wieder nicht geschafft habe unterzubringen. Und zwar es gibt einen Othmar Anschütz. Bist du auf diesen gestoßen in der Recherche Othmar Anschütz. Der ist nämlich in Deutschland das Pendant gewesen, derer, die diese Serien Fotos gemacht haben. Der wurde beauftragt, vom preußischen Kriegsministerium Chrono Fotografien gemacht zu machen, von Reitern und Pferden des militärisch Reit Instituts in Hannover.
01:37:49:09 – 01:37:54:23
Sprecher 2
Und da hat er 24 elektrisch miteinander verbundene Kameras aufgestellt.
01:37:55:14 – 01:37:56:04
Sprecher 1
Die ja wie.
01:37:56:11 – 01:37:57:23
Sprecher 2
Deja vu, das kennen wir doch irgendwo.
01:37:57:24 – 01:37:58:05
Sprecher 3
Her.
01:37:59:10 – 01:38:03:03
Sprecher 2
Genau. Und hat das dann auch diese Serien Fotos gemacht?
01:38:03:03 – 01:38:04:20
Sprecher 1
1886.
01:38:04:20 – 01:38:05:06
Sprecher 2
Genau.
01:38:05:17 – 01:38:06:00
Sprecher 1
Dann.
01:38:07:07 – 01:38:29:09
Sprecher 2
Und der ist halt so, der fällt hinten immer runter. Aber den möchte ich eigentlich gerne mit mit in die Annalen eingehen, die erst mal so ja, der hat sich halt auch viel, viel Arbeit ans Bein gebunden. Der war eigentlich Fotograf und hat dann angefangen mit diesen Serien Fotos und war wirklich ein sehr heller und sehr erfindungsreich Typ.
01:38:29:16 – 01:38:55:08
Sprecher 1
Das Problem bei Kulturgeschichte ist ja immer, sie wird sehr eng kanonisiert. Das heißt, es wird zahllose Menschen geben, zahllose Filme, zahllose Ideen, die ja die Entwicklung des Films vorangebracht haben, die einfach jetzt bei und auch in allen anderen Ausführungen untern Tisch fallen. Da kommen wir einfach nicht drumherum. Und deswegen vielleicht so ein kleiner Hinweis an Alle, die zuhören.
01:38:55:19 – 01:39:22:03
Sprecher 1
Wir haben Filme ausgesucht, die uns besonders begeistert haben. Natürlich auch Filme, die wir für relevant halten. Wir werden ganz viel übersehen haben und wir freuen uns auch, wie wenn ihr uns Filme schickt und wenn ihr sagt Hey, und da gab es noch einen schönen Film aus der Zeit, am können wir auch durchaus gerade so mal so ein, so ein ein minütige oder auch 30 Sekunden da einzuwerfen in einer Episode und zu sagen Hey, und es wurde von einer Zuhörerin, einem Zuhörer dieser Film geschickt, den wollen wir euch noch kurz vorstellen.
01:39:22:03 – 01:39:33:10
Sprecher 1
Guckt ihn euch an, ja, wir freuen uns darüber auf jeden Fall auf jeden. Und es ist klar, es ist ein Kanon, was wir hier machen. Die haben hier jetzt irgendwie so unseren Early Movie History Kanon gebaut, Der ist unvollständig, der wird nicht vollständig.
01:39:33:10 – 01:39:40:16
Sprecher 2
Er kann auch nur unvollständig sein, weil allein was wie viele 1000 Filme unter Siemens entstanden sind.
01:39:40:20 – 01:39:41:06
Sprecher 3
Ja.
01:39:41:15 – 01:39:46:02
Sprecher 2
Also wirklich. Und was? Also was habe ich Siemens gesagt?
01:39:46:08 – 01:39:47:22
Sprecher 3
Ich habe was gesagt.
01:39:47:22 – 01:39:57:04
Sprecher 2
Unter wie viele einzelne Teile, wie viele tausende Filme bei Edison entstanden und wie viele, weil es entstanden sind, wie viel.
01:39:58:07 – 01:39:59:16
Sprecher 1
Filme verloren gegangen sind.
01:39:59:16 – 01:40:02:21
Sprecher 2
A Wir müssen über Melies noch mal reden. Der hat Ja.
01:40:03:05 – 01:40:03:21
Sprecher 3
A.
01:40:05:04 – 01:40:20:15
Sprecher 2
Der hat Teile seiner ganz große Teile seiner eigenen Filme verbrannt und weiterverkauft als Material und Zeug und hatte dann irgendwelche Rechtsstreits noch mit irgendwelchen anderen Leuten. Es sind alles so tragische Geschichten dabei.
01:40:20:15 – 01:40:32:06
Sprecher 1
Ähnlich wie Ben jetzt leider noch. Dieses hat eine sehr tragische Geschichte, was auch so den Umgang mit seiner Kunst betrifft, die dann irgendwann tatsächlich nur noch Material Ramsch war, der gebraucht hat, um zu überleben.
01:40:32:15 – 01:40:42:11
Sprecher 2
Und es ist schon wirklich traurig, wie viel davon am Ende nur noch übrig bleibt und was eigentlich alles an Schatz noch existieren könnte. Ja, ja.
01:40:42:11 – 01:40:48:00
Sprecher 1
Vielleicht verabschieden wir uns mit einem Lächeln und vielleicht auch einer kleinen Träne für die Filmgeschichte.
01:40:48:09 – 01:41:10:14
Sprecher 2
Ach ja, ich bin sehr froh um, den Erfindergeist, das des Menschen in die Richtung, dass es das hat mein Leben auf jeden Fall in die richtige Richtung gebracht. Ich weiß nicht, was ich gemacht hätte. Sicher irgendwas im darstellenden Bereich, aber. Aber Film ist wirklich ein ganz großes Herz für Film.
01:41:10:23 – 01:41:15:00
Sprecher 1
Johannes vielen Dank, dass du mich auf diese Zeitreise begleitet hast.
01:41:15:04 – 01:41:17:13
Sprecher 3
Vielen Dank, dass du dabei war So großartig.
01:41:18:00 – 01:41:22:23
Sprecher 2
Wirklich hat sehr viel Spaß gemacht, da noch mal dran rum holen.
01:41:23:07 – 01:41:34:05
Sprecher 1
Bleibt kurz dran, wenn ihr wissen wollt, was wir nächste Woche machen in unserer zwei Sommerloch Episode. Und ja, bis dahin vielen Dank fürs Zuhören. Vielen Dank, Johannes.
01:41:34:17 – 01:41:35:18
Sprecher 2
Schönen Urlaub euch.
01:41:36:18 – 01:41:37:10
Sprecher 3
Und bis.
01:41:37:10 – 01:41:38:13
Sprecher 2
Zum nächsten Mal. Bis dann.
01:41:38:13 – 01:41:46:16
Sprecher 3
Ciao, ciao u.
01:41:50:07 – 01:41:52:22
Sprecher 1
Johannes, was haben Sie nächste Woche für einen Film für mich?
01:41:55:03 – 01:41:59:05
Sprecher 2
Ich habe keine Zeit. Ich kann nicht. Ich habe keinen. Ich kann kein Film gucken. Es funktioniert leider nicht.
01:42:00:07 – 01:42:03:16
Sprecher 3
Gott sei Dank. Jetzt auch nicht. Ja, das.
01:42:04:03 – 01:42:12:22
Sprecher 1
Nächste Woche, Leute, gibt es noch mal eine Fülle Episode. Und zwar eine wirkliche Episode. Wir werden nämlich einfach mal einen Podcast machen.
01:42:12:23 – 01:42:16:05
Sprecher 2
Es ist ja so Wir haben uns nie so richtig vorgestellt.
01:42:16:13 – 01:42:19:16
Sprecher 1
Und das werden wir auch nächste Woche.
01:42:20:07 – 01:42:20:22
Sprecher 3
Ich, ich.
01:42:20:22 – 01:42:30:14
Sprecher 2
Also ich habe vor streng vor, dass ihr irgendwie ein Bild davon bekommt, wie wir eigentlich sind. Ich habe vor Plot so ein paar Fragen zu stellen.
01:42:31:05 – 01:42:34:14
Sprecher 3
Ja, das.
01:42:34:22 – 01:42:36:08
Sprecher 2
Habe ich neulich im Fernsehen gesehen.
01:42:36:17 – 01:42:37:19
Sprecher 3
Ein tolles Konzept.
01:42:37:19 – 01:42:38:23
Sprecher 1
Das nennt man Interview.
01:42:39:04 – 01:42:58:10
Sprecher 2
Ja, ja, Stephen Colbert hat so ein Questions. Das sind so ein paar Fragen, die er allen Gästen stellt. Und ich fand es ganz nett. Und ich habe die Fragen, die werde ich wahrscheinlich, aber. Aber so in der Richtung. Und dann reden wir einfach so ein bisschen über uns und was wir so machen und warum wir so sind, wie wir sind, oder?
01:42:58:15 – 01:43:05:07
Sprecher 1
Ja, war ganz kurz Stephen Colbert dieses Question. Er Ist das das Ding, wo Sie. Oder war das nur einmalig, wo Sie in dieser Kiste sind?
01:43:05:22 – 01:43:07:11
Sprecher 3
Also, nein, nein, das ist.
01:43:07:11 – 01:43:08:11
Sprecher 1
Das war nämlich toll.
01:43:08:11 – 01:43:09:02
Sprecher 3
Das war toll.
01:43:09:12 – 01:43:10:06
Sprecher 2
Aber ist das nicht.
01:43:10:06 – 01:43:14:22
Sprecher 1
Das war vor allem in der Episode mit Conan O’Brien. Und das.
01:43:14:24 – 01:43:16:17
Sprecher 3
Ach, Scheiße dieser Kiste.
01:43:16:17 – 01:43:23:19
Sprecher 1
Und dann frage ihn Colbert was? Was du, was wichtig ist bei für seine Late Night Show. Dann sagt Conan O’Brien meine Gäste nicht zu erniedrigt.
01:43:27:22 – 01:43:31:18
Sprecher 2
Conan O’Brien, der ist großartig. Ich habe einen Podcast die ganze Zeit an Conan.
01:43:31:18 – 01:43:33:16
Sprecher 1
O’Brien ist ja jetzt vorbei.
01:43:33:19 – 01:43:35:10
Sprecher 2
Na ja, und die letzten.
01:43:35:10 – 01:43:38:00
Sprecher 1
Die letzten Minuten seiner letzten 1000 gelaufen.
01:43:38:16 – 01:43:39:21
Sprecher 2
Habe ich nicht gesehen bis jetzt.
01:43:39:21 – 01:43:55:02
Sprecher 1
Aber es ist mit einem. Mit einem Lächeln und einer Träne wie unsere Episode hier nur ein bisschen dramatischer, weil ich meine, er hat echt lange Fernsehen gemacht und eine wichtige Figur der der amerikanischen Late Night Szene. Ja, absolut. Wahrscheinlich sogar die wichtigste nach David Letterman.
01:43:55:02 – 01:43:56:19
Sprecher 2
Aber der macht schon noch was danach?
01:43:57:03 – 01:43:59:04
Sprecher 1
Ja, Der Mann, der in Ruhestand geht.
01:43:59:05 – 01:43:59:11
Sprecher 3
Ja.
01:43:59:23 – 01:44:16:17
Sprecher 1
Okay. Nächste Woche keine Filme. Ihr lernt uns kennen. Wir labern einfach ein bisschen. Wir werden über. Keine Ahnung. Wir werden über. Wir werden wahrscheinlich ein bisschen auch über Filme reden, die wir gerade geguckt haben. Wir werden vielleicht kurz ein bisschen was Persönliches sagen, was wir arbeiten. Wir werden uns da irgendwie durch hangeln, gemeinsam. Und es wird auch nicht so eine lange Episode.
01:44:16:17 – 01:44:19:18
Sprecher 1
Und danach gibt es aber wieder eine richtige Episode.
01:44:20:02 – 01:44:26:21
Sprecher 2
Sehr schön. So, und wenn euch das überhaupt nicht interessiert, wer wir sind, dann überspringt es einfach. Ja.
01:44:27:17 – 01:44:41:09
Sprecher 1
Also ihr wisst, worauf wir euch einlassen, wenn ihr nur hören wollt, wie wir über Film reden. Ich kann es total gut nachvollziehen. Ich glaube, wenn ich einem Film folgen würde und dann würde so eine Episode zwar als Lückenbüßer reinkommen, würde ich auch überlegen, ob ich Es gibt noch fünf Minuten.
01:44:41:13 – 01:45:04:02
Sprecher 2
Wir haben das jetzt ganz falsch angekündigt. Mit folgendermaßen Zurückspulen Aufgrund zahlreicher Mails, die uns erreicht haben, die uns die ganze Zeit fragen Wer seid ihr denn? Was wollt ihr vom Leben? Und warum seid ihr so wie seid? Haben wir uns jetzt schweren Herzens überlegt? Wir werden doch mal ein bisschen was über uns erzählen.
01:45:04:11 – 01:45:16:24
Sprecher 1
Aber weil wir keine Zuschauer Publikumsfragen beantworten wollen, gibt es keine Zuschauer. Sage ich mal Zuschauer oder Zuschauer. Ist noch schlimmer als Zuschauerin, weil es noch nicht mal gegendert ist. Aber ich sollte sagen, ich sollte mir angewöhnen, das zu Hörerinnen sind.
01:45:17:09 – 01:45:18:15
Sprecher 2
Es sind Zuhörerinnen.
01:45:18:15 – 01:45:28:20
Sprecher 1
Und ich sollte noch An meinem Fall arbeite ich nächste Woche, wir machen kein Frequency Ask Questions, sondern wir stellen uns einfach.
01:45:28:20 – 01:45:32:01
Sprecher 3
Fragen. Flo, ich kenne dich so schlecht.
01:45:32:08 – 01:45:33:17
Sprecher 1
Wir reden ins Nichts hinein.
01:45:34:07 – 01:45:40:18
Sprecher 2
Okay, gut, dann erst mal viel Spaß im Urlaub oder wo auch immer. Und wir sehen uns nächste Woche.
01:45:40:19 – 01:45:41:06
Sprecher 1
Bis dann.
01:45:41:07 – 01:45:46:15
Sprecher 3
Ciao. Ciao. Sehen uns nächste Woche? Ja, genau Verdammt.