Episode 58: Moonlight
Moonlight von Barry Jenkins aus dem Jahr 2016 ist ein Triptychon, das aus drei Episoden aus dem Leben des schwarzen Homosexuellen Chiron in den 80er und 90er Jahren des 20. Jahrhunderts erzählt. Ein Triptychon, bestehend aus drei Episoden, die allerdings von einem zentralen Handlungspunkt zusammengehalten werden: Dem Strand Miamis.
Drei Schlüsselszenen sind es, die an diesem Strand spielen und dem Leben Chirons, dem Protagonisten dieses ebenso fantastischen wie zersplitterten Films eine klare Kontur geben. Am Strand lernt „Little“ Chiron (Alex R. Hibbert) von seinem Ersatzvater, dem Drogenhändler Juan als Zehnjähriger das Schwimmen. Am Strand macht der sechzehnjährige Chiron (Ashton Sanders) seine ersten sexuellen Erfahrungen. Und ein Strand ist es, den wir auch in der letzten Szene noch einmal sehen, noch einmal im Blick des erwachsenen Chiron (Trevante Rhodes), durch die Augen des Kindes, hinaus ins Meer und schließlich zu uns Zuschauern. Der Strand ist in Moonlight immer Sehnsuchtsfläche und Hoffnungsschimmer, in einem Film der sonst schweren emotionalen Ballast mit sich herumträgt: Es geht um eine zerbrochene Kindheit, um Außenseitertum, um frühen Kontakt mit dem was Drogen mit Menschen machen können. Es geht um Gewalterfahrung, Mobbing, darum keinen Platz in der Gesellschaft zu finden.
Und so scheint sich der Film im ständigen Zwiespalt zu befinden: Poesie oder Realismus? Hoffnungsloses Gesellschaftsporträt oder magische Coming of Age Geschichte? Selbstverlust, Selbstbehauptung, Selbstfindung? Pessimismus oder Optimismus?
Was hat bei dir denn überwogen, Johannes?
Transkript
Um den Zugang für Menschen mit Behinderungen zu erleichtern und um eine Volltextsuche nach Themen zu ermöglichen, haben wir beschlossen unsere Gespräche auch als Transkription zur Verfügung zu stellen.
Allerdings muss man dazu sagen, dass die heutigen Techniken automatisiert Transkriptionen herzustellen, doch immer wieder an ihre Grenzen stoßen und streckenweise unlesbare Texte hervorbringen. Eine händische Korrektur der Texte, ist ein Aufwand, der die Möglichkeiten dieses Podcasts bei weitem übersteigt. Trotz dieser Nachteile, überwiegen für uns die Vorteile einer (wenn auch fehlerhaften) Verschriftlichung.
Sprecher 1
Bist du, uh, uh, uh, uh.
00:00:13:16 – 00:00:14:18
Sprecher 2
Guten Tag, Johannes.
00:00:14:19 – 00:00:18:09
Sprecher 3
Lass uns ein klassisches Intro machen. Mal wieder so richtig klassisch.
00:00:18:09 – 00:00:19:06
Sprecher 2
Klassisches Intro.
00:00:19:06 – 00:00:23:16
Sprecher 3
Der ganz neue Zuhörer. Wie. Wie soll sich dieser uns vorstellen?
00:00:23:16 – 00:00:24:24
Sprecher 2
Was mit der ganz neuen Zuhörerin?
00:00:25:23 – 00:00:42:13
Sprecher 3
Die braucht sich uns nicht vorstellen vorzustellen. Ich glaube, das geht nur nach hinten los. Okay, also, liebe Zuhörerinnen, äh. Wir sind ein Podcast namens Muss man sehen Podcast und der Name ist Programm. Wir machen, wir gucken uns Filme an, die man sehen muss.
00:00:43:01 – 00:00:49:11
Sprecher 2
Wobei meistens sind es Filme, von denen zumindest einer denkt, dass sie gesehen werden müssten. Wir wechseln uns natürlich ab mit den fünf Vorschlägen.
00:00:49:12 – 00:00:55:21
Sprecher 3
Ja, und des Öfteren sagt vor, dass man einen Film gesehen haben muss, den man getrost die Tonne kloppen kann.
00:00:57:03 – 00:01:01:04
Sprecher 2
Dazu muss man sagen, dass Johannes kein Gespür hat für diesen Ort in der Filmgeschichte.
00:01:02:06 – 00:01:05:13
Sprecher 3
Dazu muss man sagen, dass Pluhar ziemlich Kunstwerke abfeiert.
00:01:05:21 – 00:01:10:03
Sprecher 2
Ja, auf jeden Fall. Wie kann man Kunstwerke auch nicht abfeiern? Ganz ehrlich, oder?
00:01:10:18 – 00:01:15:01
Sprecher 3
Oh Gott. Okay, schauen wir, was wir dieses Mal machen. Ob wir Kunstwerke haben.
00:01:15:02 – 00:01:44:03
Sprecher 2
Also, liebe neue Zuhörerinnen, um es noch mal auf den Punkt zu bringen Wir lieben Filme und wir haben einen unterschiedlichen Geschmack, wie ihr vielleicht in diesem Anfangs Dialog schon festgestellt habt. Und wir werfen uns gegenseitig Filme zu. Jede Woche gibt es einen Film in einer dem anderen als Hausaufgabe aufgegeben hat und dann diskutieren wir darüber und hoffen natürlich immer, dass wir den anderen nicht nur mit Vorschlägen quälen, sondern auch seinen Horizont erweitern und im besten Fall einen Film geben, der ihm einfach gefällt und wo er glücklich ist zu sagen Ja, Gott sei Dank, dass ich gesehen habe.
00:01:44:16 – 00:02:03:18
Sprecher 3
Ich versuche diese Maßgabe das Horizont erweitern, durchaus umzusetzen. Manchmal habe ich das Gefühl, dass du mich vor allem versuchst zu ärgern. Aber wir gehen einfach mal in unsere jetzige Episode rein und schauen mal was hast du mir gegeben? Und ist das nur Quälerei? Genau.
00:02:04:05 – 00:02:32:13
Sprecher 2
Was ich Johannes aufgegeben habe. Für diese Woche war Moonlight von Barry Jenkins aus dem Jahr 2016. Und wie jedes Mal werde ich kurz einen Einleitungstext vorlesen und dann steigen wir gleich ein in die Debatte. Ich bin gespannt, ob dieser Film ein sehenswerter Film ist. Moonlight von Barry Jenkins aus dem Jahr 2016 ist ein Triptychon, das aus drei Episoden aus dem Leben des schwarzen Homosexuellen Chiron in den 80er und 90er Jahren des 20. Jahrhunderts erzählt.
00:02:33:09 – 00:03:02:23
Sprecher 2
Ein Triptychon, bestehend aus drei Episoden, die allerdings von einem zentralen Handlungsdruck zusammengehalten werden dem Strand Miamis. Drei Schlüsselszenen sind es, die an diesem Strand spielen und im Leben Chiron, dem Protagonisten dieses ebenso phantastischen wie zersplitterten Films, eine klare Kontur geben. Am Strand lernt Little Charon von seinem Ersatzvater, dem Drogenhändler Juan als 10-jähriger das Schwimmen. Am Strand macht der 16-jährige Chiron seine ersten sexuellen Erfahrungen.
00:03:03:16 – 00:03:30:06
Sprecher 2
Und ein Strand ist es, den wir auch in der letzten Szene noch einmal sehen. Noch einmal im Blick des erwachsenen Chiron durch die Augen des Kindes hinaus ins Meer und schließlich zu uns Zuschauern. Der Strand ist in Moonlight immer Sehnsucht, Fläche und Hoffnungsschimmer in einem Film, der sonst schweren emotionalen Ballast mit sich herumträgt. Es geht um eine zerbrochene Kindheit, um Außenseitertum, um frühen Kontakt mit dem, was Drogen mit Menschen machen können.
00:03:30:17 – 00:03:52:08
Sprecher 2
Es geht um Gewalterfahrung, Mobbing, darum, keinen Platz in der Gesellschaft zu finden. Und so scheint sich der Film im ständigen Zwiespalt zu befinden. Poesie oder Realismus? Hoffnungsloses Gesellschafts, Porträt oder magische Coming of Age Geschichte, Selbstverlust, Selbstbehauptung, Selbstfindung, Pessimismus, Optimismus Was hat bei dir denn überwogen?
00:03:52:09 – 00:04:00:15
Sprecher 3
Johannes Oh, was hat bei oh, welches Stichwort hast du deinen Pessimismus, Optimismus? Was war noch dabei?
00:04:00:21 – 00:04:12:04
Sprecher 2
Bleiben wir beim Letzten. Das, finde ich, ist tatsächlich eine ganz spannende Frage. Und da habe ich auch durchaus unterschiedliche Meinungen gehört. Ob das jetzt ein optimistischer Film ist, ob es ein pessimistischer Film ist, ob es ein tragischer Film ist oder ein hoffnungsvoller.
00:04:12:13 – 00:04:34:15
Sprecher 3
Das ist kein Der Film macht die Kategorien pessimistisch und optimistisch. Gar nicht so sehr. Auch sieht man, man möchte bei dem Thema also natürlich ist das irgendwie schwingt das immer mit, dass das ein tragisches Milieu ist, in dem das Ganze spielt, wo man nicht genau weiß, Menschen, die so aufwachsen, kommen, die über einen bestimmten Punkt hinaus schaffen, die es da raus schafft.
00:04:34:15 – 00:04:59:10
Sprecher 3
Unser Hauptcharakter ist irgendwie seine seine Sexualität anzunehmen und damit ordentlich klarzukommen und zu leben, auch innerhalb der Community und nicht ausbrechen zu müssen und so, das erzählt der Film ja alles gar nicht. Dann am Ende. Aber ich habe irgendwie nicht das Gefühl, dass der Kommentar pessimistisch oder optimistisch sein will. Ich glaube, er will einfach nur erst mal beobachten und schauen und überlässt das vollkommen dem Zuschauer.
00:04:59:15 – 00:05:04:09
Sprecher 3
Ich glaube, dass der Zuschauer, der in dem Milieu groß geworden ist, das den Film ganz anders schreibt als wir.
00:05:05:07 – 00:05:33:18
Sprecher 2
Mit Sicherheit. Und tatsächlich hat es ja eine autobiografische Komponente. Der Film basiert auf dem Theaterstück von Carol Ewan McGregor, der als homosexueller Schwarzer im Miami der 80er Jahre groß geworden ist und seine Eindrücke von damals in einem Theaterstück verarbeitet hat. Dessen Name war etwas erweitert in Moonlight Black Boys Play. Auf dieses Zitat kommen wir später noch mal zurück, weil das ein ganz wesentliches Zitat ist, das von Joan relativ früh im Film eigentlich gebracht wird.
00:05:34:06 – 00:05:59:19
Sprecher 2
Und dieses Theaterstück wurde aber nie aufgeführt. Und es gibt wohl auch nicht wirklich die Möglichkeit, den Text dazu zu finden. Er unterscheidet sich auch von der Struktur, deutlich vom Film, weil am Mikro. Winnie hat im Gegensatz zu dem Film, der sehr streng konzipiert ist, und zwar chronologisch, die drei Etappen im Leben von Sharon erzählt. Im Gegensatz dazu hat McKinney die den ganzen Film mäandern lassen und hat Zeiten durcheinandergeworfen.
00:05:59:19 – 00:06:11:08
Sprecher 2
Das heißt, es gibt eine episodische Struktur und wir wechseln vom jungen Little zum pubertierenden Sharon, zum jungen erwachsenen Black und wieder zurück und hin und her, und man weiß ganz.
00:06:11:08 – 00:06:27:02
Sprecher 3
Lange nicht, was er als Zuschauer im Theater dann wahrscheinlich ganz lange nicht und auch absichtlich vom vom Drehbuchautor und vom vom Script Autoren, dass man lange nicht weiß, dass das die gleiche Figur ist. Hier hatte ich übrigens einen sehr guten Kniff finde und fast besser als das, was der Film macht.
00:06:27:06 – 00:06:50:13
Sprecher 2
Was natürlich ein interessanter Ansatz ist, dass der Film zumindest in gewisser Weise in gewissem Sinne aufgreift. Zum einen, indem er natürlich drei unterschiedliche Darsteller nimmt. Es ist auch eine große Zeitspanne. Es wäre gar nicht anders zu machen, es sei denn, man macht es wie ein Boyhood und dreht über zehn Jahre am. Er nimmt drei Darsteller und der Regisseur Barry Jenkins hat sehr viel Wert darauf gelegt, dass die drei Darsteller sich während der Dreharbeiten nicht begegnen.
00:06:50:22 – 00:07:04:09
Sprecher 2
Und er hat auch nicht optisch gecastet. Es war nicht so, dass er gezielt drei Schauspieler gesucht hat, die sich sehr ähnlich aussehen. Er meinte selbst, er hätte vor allem auf die Augen geguckt. Er hätte was Spezifisches in den Augen gesucht, was er in allen dreien gefunden hat.
00:07:04:12 – 00:07:05:11
Sprecher 3
Das sieht man auch.
00:07:05:14 – 00:07:32:14
Sprecher 2
Das sieht man. Und das ist total krass, Weil es sind wirklich drei unterschiedliche Darsteller, die auch von der Physiognomie wirklich unterschiedlich sind. Um noch einmal die Namen in den Raum zu werfen Wir haben einmal am Alex Albert, der zu den Dreharbeiten ungefähr zehn war oder elf, der spielt den Little, also das Kind Chiron. Dann haben wir Ashton Sanders, der in der Mitte den pubertierenden Chiron spielt, der übrigens der Schauspieler ist deutlich älter gewesen als die Rolle.
00:07:32:18 – 00:07:51:11
Sprecher 2
Er war schon über 20, als der Film gedreht wurde. Was man ihm allerdings nicht ansieht. Ja, das ist sehr schmächtig, ist auch relativ klein. Und dann haben wir im krassen Kontrast dazu Trevor Herodes, der den jungen erwachsenen 25-jährigen Chiron als Alias Black spielt und der einfach mal Muskelbepackte ist.
00:07:51:11 – 00:07:52:06
Sprecher 3
Unglaubliches Tier.
00:07:52:08 – 00:07:56:07
Sprecher 2
Und ein Tier von einem Mann. Und trotzdem hatte er in den Augen.
00:07:56:07 – 00:07:57:09
Sprecher 3
Genau das diese.
00:07:57:09 – 00:08:02:09
Sprecher 2
Sensibilität, die die beiden anderen auch haben. Und das funktioniert wirklich hervorragend, meiner Meinung nach. Ja, ja.
00:08:02:09 – 00:08:31:06
Sprecher 3
Also die Transition ist total sinnlos für mich. Ich habe nicht den Eindruck, dass sich da einem so ein sehr episodischen schlecht zusammengestückelt den Dingen folge, sondern das ist wirklich, du kommst da problemlos rein, dass das jetzt der neue ist, ohne dass man jetzt sagt, der hat aber eine andere Haarfarbe oder der hat andere Werte in der Physiognomie, das passt gar nicht, sondern es interessiert einen auch nicht wirklich, weil das so inszeniert ist, dass es einfach nicht die Fassung hat.
00:08:31:12 – 00:08:39:07
Sprecher 2
Ich Beim ersten Sehen fand ich die Ansichten vom Jugendlichen zum jungen Erwachsenen krass und dachte erst mal so Wow, den wollen wir uns jetzt geben, dass das ist ja jetzt.
00:08:39:09 – 00:08:41:03
Sprecher 3
Und ich hatte das gar nicht irritiert. Und dann war.
00:08:41:03 – 00:08:59:13
Sprecher 2
Dieser verlorene Blick aber auch ganz schnell dieser Blick in die Augen. Und wir haben also Sharons, merkt man es halt tatsächlich oft. Er ist ein sehr verschlossener Mensch, und er hat aber oft diesen sehnsuchtsvollen Blicken. Wir merken immer, dass er irgendwie in seinem Blick versucht, irgendeinen Platz in der Welt, in der Gesellschaft, im Leben zu finden und diesen Blick hatte er dann halt auch.
00:08:59:13 – 00:09:16:05
Sprecher 2
Und das war es, was mich dann auch gekratzt hatten. Dann war es auch gut, dann war es in Ordnung, Aber es hat sich mein erster Blick so auf die Füße. Es war so krass. Wir hatten jetzt wirklich zwei sehr schlaksige, vom Körperbau einfach sehr sensibel wirkende junge Menschen gesehen. Und jetzt kriegen wir diesen Gangster vorgesetzt, der er wirklich ist.
00:09:16:05 – 00:09:17:06
Sprecher 2
Im dritten Teil, Ja.
00:09:17:10 – 00:09:56:12
Sprecher 3
Und ich finde, dass es so, so ein starkes Bild ist, in ihm so einen muskelbepackten hin zu setzen, zu sagen wenn du und da müssen wir gleich natürlich das alles mal aufrollen, eine Geschichte von dem Ganzen. Aber es geht ja darum, dass der Junge in einem Milieu aufwuchs, aufwächst, in dem du gefühlt keine Rechte hast, in dem du gefühlt oder tatsächlich einfach niemals zur Polizei geht, schon irgendetwas ist, sondern du gehst als schwarzer Mensch in Amerika anscheinend einfach einfach ein zu irgendwelchen Leuten, die da irgendwie halb kriminell oder ganz kriminell helfen, aber niemals zur Polizei, weil das kein keine Option zu sein scheint.
00:09:56:14 – 00:10:09:10
Sprecher 3
Von den Achtzigern natürlich nicht bis heute. Irgendwie zieht sich das durch, dass man einfach seine eigene Community gebaut hat, die sich gegenseitig hilft und wo will ich hin? Ich wollte irgendwo hin, es war sehr wichtig und ich habe was sehr Gutes gesagt.
00:10:09:20 – 00:10:19:11
Sprecher 2
Dass das was Spannendes an diesem Film ist, ja, dass er diesen diesen Konflikt zwischen Weißen und Schwarzen in Amerika ja gar nicht thematisiert, weil er einfach keine Weißen hat.
00:10:19:20 – 00:10:20:11
Sprecher 3
Das heißt, dieses.
00:10:20:11 – 00:10:34:17
Sprecher 2
Außerhalb in der Art, dass dieses Außerhalb von der Community wird überhaupt nicht dargestellt. Es gibt zwar hin und wieder kleine Referenzen zum Rassismus, die sind aber so sehr schwach und sehr subtil und sind natürlich auch nur die Innensicht dieser Community, die sich.
00:10:34:17 – 00:10:35:22
Sprecher 3
Einfach genau die.
00:10:35:22 – 00:10:41:13
Sprecher 2
Sich einfach ihre Bubble errichtet hat, um sich auch zu schützen vor einer rassistischen, feindlichen Außenwelt.
00:10:41:13 – 00:11:07:11
Sprecher 3
Was halt ein Selbstverständnis des Films mit sich bringt. Du hast kein Du, du musst nicht dem Zuschauer erklären. Also der Regisseur setzt voraus, dass der Zuschauer, der da Vorsitzender sich anschaut, genau weiß, warum. Sind die Leute in der Lage, in der sie sind? Was ist das? Wir haben diese Opioid crisis in den Achtzigern, da spielt das Ganze. Du musst keine große Vorbildung darüber haben, was mit der Crisis war.
00:11:07:11 – 00:11:36:05
Sprecher 3
Und weiter? Du weißt einfach, das ist ein Drogendealer. Und die das ist relativ natürlich, dass man in diesem Bereich irgendwann mal in die Verlegenheit kommt, Drogendealer werden zu können, wenn man das dann annimmt, wenn man dann diesen Part nimmt. Das ist kein große Hürde, das ist die Application Form ist nicht sehr groß und so spielt auch der folgerichtig alles in diesem in der schwarzen Community ohne den weißen um, ohne diese dieses Spannungsfeld wirklich visuell und tatsächlich aufmachen zu müssen.
00:11:36:09 – 00:11:39:00
Sprecher 3
Was einfach heißt es ist in jedem Kopf da. Wer zuschaut.
00:11:39:02 – 00:12:12:20
Sprecher 2
Was es tatsächlich natürlich auch spannend macht, weil dadurch ein anderes Spannungsfeld aufgemacht werden kann, wie diese Minority Community in sich auch wieder ein gewisses Verhalten entwickelt, das dazu führt, dass in ja nochmal ignorierte Gruppen existieren. Das ist ja dieses krasse Thema, was wir in diesem Film haben, dass das der Chiron eine Minorität in einer Minorität ist, also am Rande der Gesellschaft, am Rande der Gesellschaft, weil er als Homosexueller eben in diesem Milieu, das so sehr krasse Vorstellungen von Männlichkeit Idealen hat, das sehr maskulin ist, ist.
00:12:12:20 – 00:12:24:06
Sprecher 2
Der Macho ist es die egal ob die Hip Hop Kultur oder die Gangsta Kultur, dass er in diesem als junger, sensibler, nachdenklicher Mensch, der zudem noch homosexuell ist, eben nicht so wirklich einen Platz findet.
00:12:24:18 – 00:12:53:06
Sprecher 3
Und da schließt sich der Bogen, den ich eigentlich machen wollte, nämlich dass wenn du eine Gruppe bist und schon sowieso schon keine Rechte und keine Kraft, dann ist nicht verwunderlich, dass du, um dich zu wehren, um dir ein Gefühl von Macht über dein eigenes Leben zu geben und dann auch noch vorgelebt bekommst, dass du eine gewisse Maskulinität haben musst als Mann, dann ist es kein Wunder, dass du dir deinen Körper wenigstens so stellst, dass das Gefühl hast, du kannst Situationen bewältigen.
00:12:53:07 – 00:12:54:08
Sprecher 2
Ja, definitiv. Aus der.
00:12:54:18 – 00:12:56:20
Sprecher 3
Kombination von von Problemfällen.
00:12:57:01 – 00:12:59:08
Sprecher 2
Dass der Körper auch als Tempel begriffen.
00:12:59:10 – 00:12:59:17
Sprecher 3
Wird.
00:12:59:20 – 00:13:07:09
Sprecher 2
Und auch als Bollwerk nach außen hin. Aber auch eben als Tempel und fast mit so einer Sakralität der eigene Körperkult betrieben wird.
00:13:07:09 – 00:13:07:19
Sprecher 3
Ja, genau.
00:13:07:22 – 00:13:24:06
Sprecher 2
Ich würd gern noch zwei Sachen zur Struktur sagen, bevor wir in die Geschichte reinspringen. Ja, und zwar zum einen habe ich ja schon gesagt, es sind diese drei großen Akte, die wir haben, und die sind immer mit dem Namen des Protagonisten übertitelt. Wir haben drei unterschiedliche Namen, Wir haben einmal den Lidl, so wie er genannt wird, von vielen.
00:13:24:06 – 00:13:43:05
Sprecher 2
Als er als kleiner Junge ist, weil er tatsächlich klein und schmächtig ist, dann haben wir im zentralen Teil haben wir Chiron das einzige Mal, dass ein tatsächlicher Name benutzt wird und dann im dritten Teil nennt er sich selbst Black und der ist auch mit Black übertitelt. Interessant, dass er dieses Black, diesen Namen Black nimmt, um eben diesen Maskulinisten ideal zu entsprechen.
00:13:43:05 – 00:13:51:13
Sprecher 2
Und gleichzeitig ist dieser Name Black allerdings der Nickname, der ihm seine einzige große Romanze im Mittelteil gegeben hat.
00:13:51:13 – 00:14:02:22
Sprecher 3
Wobei große Romanze schon fast übertrieben ist. Also es ist für ihn die große Romanze, aber für die Romanze war es weiß ich nicht ganz, dass das im Nachhinein ja im Moment eher schwierig.
00:14:02:22 – 00:14:26:14
Sprecher 2
Lass uns darüber diskutieren nach der Wahl ist. Ich habe das Gefühl, wir haben hier auch in dieser Geschichte, die vor allem eine Coming of Age Geschichte ist, haben wir auch eine sehr, sehr wesentliche Liebesgeschichte und auch eine Liebesgeschichte, die sich über diese Jahrzehnte zieht und stark bleibt, weil den beiden Protagonisten, die hier miteinander liiert sind, im Mittelteil am Chiron und Kevin, den begegnen wir in jedem einzelnen Kapitel seiner Liebe.
00:14:26:20 – 00:14:43:11
Sprecher 2
Kevin ist schon in seiner Kindheit vorhanden und ist in seiner Kindheit auch schon ein Haltepunkt. Für ihn zwar nicht der stärkste Halt und nicht der wichtigste, aber jemand, der ihn so akzeptiert, wie er ist. Und das ist ja das, womit er die ganze Zeit konfrontiert ist, dass er nicht so akzeptiert wird, wie er ist. Spring wir mal rein, springen rein.
00:14:44:13 – 00:14:49:10
Sprecher 2
Unser Chiron, der 9-jährige, gespielt von Alexa Hilbert.
00:14:49:10 – 00:14:52:11
Sprecher 3
Jetzt gut gespielt. Also die Schauspieler sind alle durchweg gut, würde ich sagen.
00:14:52:14 – 00:15:11:19
Sprecher 2
Großartiges Spiel also. Natürlich ist es auch immer so ein bisschen dankbar, eine Rolle zu spielen, die sehr, sehr still ist. Ja, er muss nicht viel reden, er sein. Sein Markenzeichen ist eigentlich, dass er die ganze Zeit still und verschlossen ist und gleichzeitig, dass natürlich viel vorgeht. Und da kann man als als Zuschauer in kann man natürlich auch sehr viel darauf projizieren, was passiert jetzt in ihm?
00:15:12:01 – 00:15:13:17
Sprecher 2
Welche Konflikte sind da am Werk?
00:15:13:20 – 00:15:18:23
Sprecher 3
Und wir haben natürlich die Hilfe von dem, dem hilfst Vater, der dann auftaucht.
00:15:18:23 – 00:15:19:10
Sprecher 2
Genau.
00:15:19:11 – 00:15:22:16
Sprecher 3
Und Johan, gespielt von Ali.
00:15:22:24 – 00:15:51:23
Sprecher 2
Der wirklich ein wirklich guter Schauspieler ist. Ich bin total und der spielt so viel gerade, der hat ich kann es gar nicht aufzählen. Er hat gefühlt, in jedem zweiten Blockbuster der letzten zehn Jahre hat er zumindest eine Nebenrolle gespielt. Er ist ja tatsächlich vor allem aus House of Cards Erinnerung geblieben, wo er einen Lobbyisten spielt, einen sehr versnobten Lobbyisten, der die ganze Zeit um die Hauptfigur so rum Schlawiner hat, weil er halt versucht, seine seine wirtschaftlichen Interessen durchzusetzen.
00:15:51:23 – 00:16:19:23
Sprecher 2
Daher sein Antagonist und gleichzeitig Freund oder was auch immer versucht seine politischen Interessen durchzusetzen. Dieser Roman ist ein Dealer und der hilft eher so ein bisschen durch Zufall am Charon, als er mal wieder von einigen Halbstarken gejagt wird. Er ist halt ein Außenseiter wegen seiner Sensibilität und wegen seiner Schwäche. Und er versteckt sich dann in so einem abgerissenen Haus, was offensichtlich ein Drogenumschlagplatz ist oder ein Drogen konsumiert Platz.
00:16:20:11 – 00:16:35:22
Sprecher 2
Und Juan sieht das und geht dann zu ihm hin, sagt er Du kannst hier nicht bleiben, komm mit! Und Sharon will zuerst gar nichts zu ihm sagen und sagt auch nichts zu ihm. Und deswegen nimmt Juan ihn mit zu seiner Freundin Theresa Channel Money. Und sie? Griechenland hat sich dazu so ein, zwei Ideen dazu, so ein, zwei Sachen zu sagen.
00:16:36:00 – 00:16:43:22
Sprecher 2
Und diese beiden, Teresa und Juan, werden dann für Sharon zu einer Ersatzfamilie, weil seine eigene Familie ist ziemlich im Arsch.
00:16:43:24 – 00:17:05:07
Sprecher 3
Na ja, er hat eine Mutter, die Drogen nimmt. Also auf der anderen Seite, die Eltern sind die Drogendealer. Die Mutter ist diejenige, die es konsumiert. Es irgendwie auch nicht wirklich. Der bessere Platz. Nur menschlich ist er halt wirklich der bessere von beiden. Bzw. Weiß ich nicht genau, weil die Mama ja eigentlich auch immer noch die Mama ist und es immer noch versucht.
00:17:05:07 – 00:17:07:19
Sprecher 3
Aber sie ist halt einfach verloren in diesem Leben.
00:17:07:24 – 00:17:24:06
Sprecher 2
Es gibt immer wieder diese Momente, wo man einfach sieht, sie ist auf Crack und sie ist krass aggressiv und paranoid und es gibt dazwischen immer diese Versuche, wo sie wo man merkt, sie will eine Mutter für ihn sein. Aber gleichzeitig gibt es auch so viele Momente, wo sie so krass herablassend zu ihm ist und so krass über ihn redet.
00:17:24:10 – 00:17:44:10
Sprecher 2
Als sie einmal Juan damit konfrontiert, dass er jetzt der die für ihn spielt, sagt sie Und hast du gesehen, wie wie er rumläuft, der Junge hast du dir mal angeguckt? Also es wird schon sehr früh auf die mögliche Homosexualität referiert. Und Juan im Gegensatz dazu, obwohl er eigentlich wirklich so zumindest vom Äußeren, diesem klassischen Bild des harten Macho Gangsters, entspricht.
00:17:44:23 – 00:18:06:02
Sprecher 2
Es hat sehr viel Akzeptanz für Joana. Juan fragt ihn, was das ist, dass er fährt, weil er so genannt wird. Und dann sagt Joana Ja, das ist ein Wort, womit? Dass das andere Leute benutzen, damit Homosexuelle sich schlecht fühlen. Aber das ist okay. Du kannst homosexuell sein, wenn du willst. Du musst dich von niemandem, Du musst nicht von niemandem so nennen lassen, aber du kannst homosexuell sein, wenn du willst.
00:18:06:03 – 00:18:16:08
Sprecher 3
Mehr Es ist ein sehr gut inszenierte und sehr gute Wortwahl, die er da hat. Also das war so schwierig. So ein Gespräch ist einfach wahnsinnig schwierig. Und ich finde, er hat echt eine gute Wortwahl gefunden.
00:18:16:08 – 00:18:28:19
Sprecher 2
Das Krasse ist tatsächlich, es wirkt nicht forciert vom Drehbuch. Man könnte dann ja meinen, wenn er so redet, so aufgeklärt, dass das Drehbuch hier einem Gangster aus der Unterschicht die Worte eines Intellektuellen in den Mund legt. Aber das.
00:18:28:19 – 00:18:30:10
Sprecher 3
Ist nicht so, ist nicht so total.
00:18:30:10 – 00:19:00:01
Sprecher 2
Authentisch. Man kauft es in dem Moment ab. Das ist einfach ein Mensch, der keine Homophobie hat. Und das ist einfach ein Mensch, der bereit ist, Juan zu akzeptieren. Und dann kommen wir auch schon zu diesem berühmten Zitat Was, was eben den Sinn, den Theater, das das Theaterstück betitelt, wo er zu ihm dann wo er ihm dann eine Geschichte erzählt, wo er sagt er war es, Mondlicht herumgelaufen und einer eine Frau, eine alte Lady hat ihn angesprochen und hat ihn zu ihm gerufen Ja, was rennst du darum?
00:19:00:02 – 00:19:24:00
Sprecher 2
Running around coaching up all the light in Moonlight Black boys plot you Applaus. Oder zwar Call you love. Und dann fragt ihn Chiron so ganz unbedarft. Das heißt, Blue ist ein Spitzname. Und dann sagt er so nach. Und dann ein sehr wichtiger Satz Irgendwann ab einem bestimmten Punkt musst sich musst du für dich selbst entscheiden, wer du sein wirst, wer du sein willst.
00:19:24:12 – 00:19:30:04
Sprecher 2
Und du kannst niemanden dieser diese Entscheidung abnehmen lassen. Kann nobody das Singen for you?
00:19:30:05 – 00:19:49:11
Sprecher 3
Ja, das ist das große Thema für mich. Also es gibt viele Themen in diesem Film, deswegen ist es auch wahnsinnig schwierig finde ich zu sagen, worum es im Film geht. Aber das Große einer der großen Themen ist einfach Wer will ich sein im Leben? Ja, wer bin ich und wer will ich sein? Das sind ja auch Sachen, die unter Umständen unter Umständen auseinander gehen.
00:19:49:20 – 00:20:12:10
Sprecher 2
Und wie kann ich mich in einem gesellschaftlichen Kontext behaupten? Wie kann ich mich überhaupt in einem gesellschaftlichen Kontext finden? Dieses Nicknamen Thema ist der spielt eine ganz große Rolle in dem Film. Ständig werden irgendwelche Nicknames vergeben. Dieses Plus zum einen ja, dann ist ja Tyrell, der nicht real, Kevin der, der ihn dann irgendwann prägnant und dann gibt er sich selbst diesen, diesen Nickname Black, dann wird er Little genannt.
00:20:12:10 – 00:20:17:05
Sprecher 2
Also es gibt immer wieder diese, immer wieder diesen Bezug auf die Spitznamen, auf diese Zuschreibung von außen.
00:20:17:05 – 00:20:41:00
Sprecher 3
Ich finde die Situation interessant, wo er das erste Mal fragt Warum nennst du mich eigentlich Black? Was soll das? Sharon hat aber sehr ängstlich gefragt Ja, es war ihm nicht bewusst, ob das jetzt eine Beleidigung sein oder ob es was Gutes sein soll. Und es waren sehr, sehr, sehr, sehr gut inszeniert. Einfach weil man auch als Zuschauer so unsicher ist, was wie man mit ihm mitfiebert.
00:20:41:01 – 00:20:45:22
Sprecher 3
Ist das jetzt was Gutes oder ist es so schlecht? Ich weiß es nicht und es ist aber was Gutes eigentlich.
00:20:46:07 – 00:21:01:21
Sprecher 2
Das ist auch süß, weil weil Kevin dann auch noch mal fragt Und gefällt dir der Name? Also er fragt natürlich, Kevin ist nicht Kevin. Ist eigentlich ein kompletter Gegenentwurf zu Sharon. Kevin ist selbstbewusst. Kevin begegnen wir schon als Kind und da sagt er Du, dass ich nicht die ganze Zeit von den Leuten rumschubsen lassen. Du bist doch kein Weichei.
00:21:01:21 – 00:21:24:17
Sprecher 2
Komm, zeig mal, du kannst doch bestimmt kämpfen. Und dann kämpfen sie miteinander. Was nun wirklich süße Rangelei auch ist, dieser Kevin ist im Gegensatz zum verschlossenen, ruhigen Chiron jemand, der sehr expressiv ist und der sich nach außen darstellen kann und der kein Problem hat, seine Unsicherheiten darüber, wer er ist, zu verstecken, indem er eben dieser einfach dieser extrovertierte Typ ist und er versteckt sich auch.
00:21:24:17 – 00:21:44:01
Sprecher 2
Er versteckt sich nicht weniger als Sharon und später auch noch mal thematisiert. Genau. Er mimt halt den coolen Bully, der 1000 Frauen flach legt und der sich behaupten kann in der Welt. Und das macht er sehr geschickt, so dass er sogar in der Peergroup, auf die es offensichtlich ankommt, leider akzeptiert wird.
00:21:44:01 – 00:21:48:15
Sprecher 3
Was aber zu der blöden Situation führt, dass er Sharon einmal vermöbeln muss.
00:21:48:23 – 00:22:12:22
Sprecher 2
Und so kommen wir im Mittelteil raus, wenn Sharon 16 ist, also eine wichtige Sache aus dem Aus dem ersten Teil ist noch die berühmte Szene des Films, die oft als Tauziehen bezeichnet wird. Wenn Juan Chiron das Schwimmen beibringt und die ihn im Wasser hält. Und das ist auch einfach ein Moment. Natürlich kann man sagen ja, wir interpretieren als rein, dass Roan irgendwie mit seinem Namen verwandt ist, mit Johannes dem Täufer.
00:22:12:22 – 00:22:13:01
Sprecher 3
Und.
00:22:14:08 – 00:22:42:23
Sprecher 2
Baptist Szene haben. Für mich ist tatsächlich der wesentliche Punkt, dass ein ganz großer Moment poetischer Schönheit ist, wo Chiron in diesem Moment, wo er im Wasser ist und loslassen kann und Juan wirklich vertraut, so ein Stück Frieden findet. Und ich glaube, sowohl Wasser als auch Strand spielen immer eine ganz große Rolle dabei, dass Chiron Momente hat, wo er sich komplett abkapseln kann von dem ganzen schlimmen Außen und einfach nur na ja, floating er selbst sein kann.
00:22:42:23 – 00:23:04:05
Sprecher 2
Einfach mal sich einfach fallen lassen und gehen lassen. Und ich liebe diese Szene dafür, weil es ist wirklich hart, was da passiert ist. Es ist eine schreckliche Kindheit hier hat seine Mutter es wirklich schlimm. Er wird, er wird gemobbt, der wird verprügelt Und dann gibt es auch plötzlich diesen Moment des Innehaltens. Wenn er mit diesem Juan im Wasser ist und der ist halt auch schön inszeniert, das kommt noch dazu.
00:23:04:06 – 00:23:05:00
Sprecher 3
Ja, ja, diese.
00:23:05:00 – 00:23:19:14
Sprecher 2
Poetische Inszenierung zwischen dem sonst oft auch realistischen Bildern und etwas raueren Bildern. Ich liebe diese Szene und ich finde, sie ist tatsächlich wunderschön. Kann auch verstehen, dass sie immer als Zone Schlüsselszene hervorgehoben wird aus dem Film, weil sie einfach gut tut.
00:23:20:02 – 00:23:36:23
Sprecher 3
Es ist also Wasser. Ist ja auch im ganzen restlichen Film immer mal wieder so ein Ding. Und ich glaube, dass es auch darum geht, das Wasser nun, dass man mit Wasser etwas weg waschen kann, was einen gerade belastet. Also er wirft sich wahnsinnig auf Wasser ins Gesicht oder macht irgendwelche anderen.
00:23:36:24 – 00:23:38:21
Sprecher 2
Abtaucht seinen ganzen.
00:23:38:23 – 00:24:07:02
Sprecher 3
Kopf, Kreis, Wasser, solche Sachen. Und dann bleibt es halt bei dem Versuch, Sachen wegzuwischen, die sich nicht wegwischen lassen. Oder aber es geht immer um dieses, um dieses Grundthema. Aber für mich die wichtigste Szene im ersten Teil ist eigentlich die, wo der Junge am Tisch seiner neu gewonnenen zweite Eltern sitzt und fragt Meine Mama, also Jesus Trucks. Und er sagt Ja.
00:24:07:13 – 00:24:27:20
Sprecher 3
Und dann fragt er Und du verkaufst Drogen? Und er sagt Ja, und dann bleiben wir ganz lange bei diesem Typen, der gerade Ja sagen musste und der feststellt Wahrscheinlich nicht zum Ersten Mal, aber besonders intensiv jetzt, dass er ein ganz großes, ganz großer Teil des Problems ist.
00:24:27:22 – 00:24:33:22
Sprecher 2
Ja, so auch sie bleiben dann ganz lange weg sitzen. Dann steht Sharon wortlos auf und geht aus der Tür raus und macht die Tür zu.
00:24:33:22 – 00:24:42:17
Sprecher 3
Genau. Und wir sehen gar nicht wieder rausgeht, sondern wir hören das nur und wir bleiben die ganze Zeit auf diesem Typen, dessen ja Welt gerade einmal zerrüttet wurde.
00:24:42:22 – 00:24:43:10
Sprecher 2
Ja, es.
00:24:43:10 – 00:24:45:00
Sprecher 3
Ist wirklich ein sehr starker.
00:24:45:00 – 00:25:03:18
Sprecher 2
Moment. Tatsächlich hat der Film also eine Stärke des Films ist, dass er sich traut, Konflikte auszuhalten. Und das ist natürlich auch so ein bisschen Er geht schon in diese Richtung, er macht das sehr langsam, er lässt sie stehen, ja, aber er lässt sie halt auch im richtigen Moment stehen, damit wir auch den Konflikt ertragen müssen, der da gerade aufgemacht wurde.
00:25:03:19 – 00:25:35:11
Sprecher 3
Na ja, das er er benutzt halt den Kniff, dass die Sachen, die existieren, dass die nicht so laut und so so explosiv erzählt werden, sondern eben slow. Du hast halt wie im wahren Leben oft auch einfach nur eine schleichende Entwicklung eines Konflikts, der dann irgendwann quälend wird. Wurde dann echt einfach, was sich nicht entladen kann, wo du nicht als als Mensch einfach mal auslassen kannst und dann ist wieder gut.
00:25:35:20 – 00:25:53:00
Sprecher 3
Sondern Dinge stauen sich so auf und kommen so zusammen, dass du in traumatische Situationen gerätst, weil du nicht weißt, wo soll ich jetzt noch? Wo ist meine Abfahrt? Wo komme ich hier wieder raus? Und das macht natürlich den Film streckenweise quälend.
00:25:53:01 – 00:26:14:18
Sprecher 2
Ja, es gibt viele, viele Momente, wo einfach wo das genau, wo der Konflikt, wo das unangenehm gehalten wird. Und es wird ja auch nicht besser. Wir kommen zum. Zur zweiten großen Episode am Chiron ist der Titel und wir begegnen jetzt dem 16-jährigen Sharon wieder. Also gut sieben Jahre nach dem ersten Teil und sein Leben hat sich nicht verbessert.
00:26:14:24 – 00:26:50:13
Sprecher 2
Er wird nach wie vor gemobbt und das ist an der High School auf der Jetzt ist das noch mal eine ganz andere Geschichte als als Kind. Zwar gibt es so einen, der es besonders auf ihn abgesehen hat, weil er weiß immer noch nicht, wo er steht. Er ist immer noch der schüchterne kleine Junge, sehr in sich verschlossen. Aber sehr früh begegnet er Kevin wieder, der immer noch freundschaftlich zu ihm steht und der ihm dann von einer sexuellen Eroberung erzählt und davon so ein bisschen prahlt, die dann wiederum zu einem sehr oft sehr sexuell aufgeladenen Traum führt, wo Sharon in den Garten geht und und Kevin in dem Sex sieht, von dem er davor geprahlt hat.
00:26:50:21 – 00:27:06:24
Sprecher 2
Und es ist eigentlich so, als es jetzt als feuchter Traum inszeniert wird und man hat dann das Gefühl, dass es zwar eigentlich ein feuchter Traum war, es war schon klar, dass hier eine sexuelle Anziehung da ist und sein Leben ist nach wie vor kaputt. Seine Mutter ist schlimmer, ist Droge als vorher. Juan ist gestorben, offensichtlich.
00:27:06:24 – 00:27:08:19
Sprecher 3
Das wird aber gar nicht so richtig erzählt.
00:27:08:19 – 00:27:17:19
Sprecher 2
Überhaupt nicht Thema. Ich finde es großartig, dass es nur ganz kurz angesprochen wird. Ja, es ist einfach so, es ist so eine bittere Konsequenz aus dem Leben, das er hatte. Als Gangster wirst du nicht alt.
00:27:18:09 – 00:27:25:23
Sprecher 3
Aber ich habe es gar nicht jetzt richtig verpasst. Ich wusste plötzlich irgendwie nicht mehr, was wo, wie, wann war. Wo war er jetzt? Also ich habe nicht mitbekommen, wie gesagt wurde, der ist gestorben.
00:27:25:24 – 00:27:45:12
Sprecher 2
Oder es wird auch noch gesagt Teresa sagt einmal zu ihm Na ja, du weißt, du bist ja immer willkommen und auch auf ohne und ohne Juan, wenn sie das überhaupt sagt. Und dann sagt sie Einmal begegnet Teresa noch mal Sharons Mutter, und dann sagen sie Ja, wir haben uns seit der Beerdigung nicht mehr gesehen.
00:27:45:12 – 00:27:46:17
Sprecher 3
Ach das okay.
00:27:46:17 – 00:28:09:23
Sprecher 2
Und das war’s eigentlich schon, okay. Und wir wissen es offensichtlich. Und wir können davon ausgehen, dass er auf der Straße gestorben ist. Also wahrscheinlich war er waren. Er war eher ein größerer Fisch oder mittelgroßer Fisch. Also, er hat. Man sieht, dass er Lila unter sich hat am Anfang, weil er da zu einem geht und sagt Naja, die Straße im Park und und achtet darauf, dass das hier keine Leute Crack rauchen.
00:28:09:23 – 00:28:19:06
Sprecher 2
Und es ist halt einfach so die bittere Konsequenz aus diesem Leben damit. Es gehörte einfach zum Alltag dazu. Und vielleicht ist auch das ein bisschen das, was wir daraus mitnehmen können.
00:28:19:11 – 00:28:48:03
Sprecher 3
Ja, also da kommen wir mal zum großen, zum großen Thema Wie erzählt der Film was, was mir ein bisschen Probleme bereitet mit dem Film, weswegen ich nicht 100 % überzeugt bin vom Film, ehrlich gesagt, obwohl der ganz viele wichtige Themen. Der Film ist unglaublich wichtig und die Themen sind wichtig und die Erzählweise finde ich nicht per se problematisch. Aber er umschifft alles, was tatsächlich Action zeigt.
00:28:48:03 – 00:29:17:14
Sprecher 3
Er zeigt im Grunde immer nur die Konsequenzen, zeigt im Grunde immer nur die Gefühle, die damit einhergehen. Das macht am Anfang ein ganz tolles Filmerlebnis, weil du am Anfang ganz stark im Gefühl des Jungen bist. Aber irgendwann möchtest du auch gerne was erzählt bekommen, was was wirklich passiert. Aber die wichtigen Sachen wie zum Beispiel der Tod von diesem geliebten Ziehvater wird nicht erzählt.
00:29:17:23 – 00:29:34:24
Sprecher 3
Ja, die ganzen großen wichtigen Sachen werden nicht erzählt. Auch der Übergang von dem 16-jährigen zum Anfang 20-jährigen Mitte 20-jährigen keine Ahnung, wie er so trainiert. Vielleicht. Wer könnte das ganz filmisch erzählen, Aber das macht der Film nicht. Er umschifft alles, was.
00:29:35:16 – 00:29:37:15
Sprecher 2
Keine echte Montage, wo er trainiert.
00:29:37:18 – 00:29:45:01
Sprecher 3
Nein, um Gottes Willen, das nicht. Aber man könnte, man könnte Dinge erzählen. Man könnte nicht nur die Ergebnisse von Dingen präsentieren, was.
00:29:45:01 – 00:29:56:23
Sprecher 2
Für mich ein ganz wesentlicher Punkt ist, ist, dass Chiron immer als Figur gezeigt wird, die wenig Eigeninitiative zeigt. Er wird so ein bisschen herumgeschubst von der Handlung des Films.
00:29:56:23 – 00:29:58:09
Sprecher 3
Das nervt mich auch ein kleines bisschen.
00:29:58:14 – 00:30:17:02
Sprecher 2
Das ist aber auch total in der Geschichte gegeben, finde ich. Weil es ist jemand, der gefangen ist in diesen gesellschaftlichen, in diesem gesellschaftlichen Rahmen, in dem er aufwächst. Und er kann, äh, er hat es nicht geschafft, sich selbst zu finden. Er sucht sich irgendwie selbst, aber er kann auch nur reagieren, weil er gar nicht weiß, wie er agieren soll.
00:30:17:07 – 00:30:43:21
Sprecher 2
Ja, ja, wir sehen auch ganz auf diese Unbeholfenheit, gerade beim 16-jährigen Chiron am echten Sanders, der das übrigens auch wirklich gut spielt. Diese D. Er ist jemand, der sich versteckt, indem er halt wirklich nicht agiert und weil er, weil er vielleicht Angst hat, zu sehr effort zu wirken, weil er vielleicht Angst hat, zu wenig den den männlichen Idealen zu entsprechen, Die, die halt in dieser Gesellschaft bevorzugt werden.
00:30:44:17 – 00:30:47:13
Sprecher 2
Und dadurch wirkt er immer in sich verkapselt.
00:30:47:18 – 00:30:47:23
Sprecher 3
Ja.
00:30:48:07 – 00:31:08:16
Sprecher 2
Und dann passt es natürlich, dass er als jemand, der nicht agiert, irgendwie nur nur reagieren kann und nur damit konfrontiert werden kann, wie die Welt um ihn herum ist. Es gibt so ein, zwei Momente, wo er handelt. Die kommen aber meiner Meinung nach erst später. Und das sind auch und es gibt so ein, zwei unglaublich kathartische Momente, also natürlich gerade weil er so selten handelt.
00:31:08:19 – 00:31:21:20
Sprecher 3
Natürlich verdient der Film sich dadurch, dass er so wenig handelt. Die handelnden Momente, wie zum Beispiel das mit dem Stuhl genau, wo er ihm einmal den Stuhl, den Peiniger über die über die Rübe zieht, mitten in der Klasse.
00:31:22:03 – 00:31:33:08
Sprecher 2
Ist das nicht krass, dass so ein wirklich düsterer Gewaltakt für den, der dann ja auch ins Gefängnis kommt, so ein kathartischen Moment ist? Ja, ich sitze in diesem Moment, dann denke ich Ja, jetzt eben.
00:31:33:10 – 00:31:57:00
Sprecher 3
Aber natürlich sitzt man da und hat genau diesen Gedanken und freut sich und findet es. Freut, ist fast zu viel gesagt. Aber man hat wirklich eine Erleichterung. Aber es ist arg. Ja, dadurch verdient sich der Film, dass, weil er eben so wahnsinnig wenig Action ihm gibt. Aber, aber es nervt mich zwischendurch schon auch und später macht er ja auch nicht viel.
00:31:57:10 – 00:32:01:00
Sprecher 3
Es ist so der Stuhl ist ein Moment. Was würdest du als einen Moment noch nehmen?
00:32:01:20 – 00:32:26:22
Sprecher 2
Gleich im dritten Teil? Merkt euch kurz bitte. Ich würde gern noch mal im zweiten Teil. Wir müssen natürlich auf die Romanze mit Kevin eingehen. Ja, sie begegnen sich dann eher so durch Zufall am Strand. Kevin ist kaum zu zu kiffen und Sharon ist einfach nur da, weil er halt irgendwie Ruhe braucht, es mehr, gibt ihm Ruhe. Und dann führen sie dieses sehr intime Gespräch, das ich aber auch gar nicht so viel Trainer Sie so haben.
00:32:27:21 – 00:33:03:15
Sprecher 2
Kevin Sie zuerst sein Ursprung, sein sein Sein, sein normales Ding, das er so ein bisschen rum post und sich über ihn lustig macht. Und dann, dann, dann zieht Theron auch einmal am Tag Sharon auch einmal am Arm am Joint und Kevin macht sich so ein bisschen lustig über ihn. Und dann gibt es aber diesen romantischen Bruch, wo er sagt Ja, ihr Smart with me, sagt er, glaube ich zu ihm und wiederholt das dann noch mal, dann gucken sie sich in die Augen und dann ist so ein krasser Moment der Anspannung, weil man auch tatsächlich vorher nie so 100 % sicher sein könnte, wie dieser Kevin tickt, weil der natürlich auch diese diese Komponente hat.
00:33:03:15 – 00:33:11:11
Sprecher 2
Aber dann küssen sie sich und dann haben sie sie haben, sie haben nicht sexuell. Ganz so weit kommt das ganze aber, aber weil es.
00:33:11:11 – 00:33:12:13
Sprecher 3
Kommt zur Masturbation.
00:33:12:14 – 00:33:35:17
Sprecher 2
Ja genau. Und was man auch so als missglücktes Sexual Encounter definieren könnte, weil Sharon dann einfach direkten Orgasmus hat. Ja, aber es wird so wunderbar intim und es ist wirklich. Das ist so eine schöne Szene und und Kevin ist auch voll cool. Also er sagt dann Hey, Sharon entschuldigt sich und Kevin sagt du musst dich nicht entschuldigen und wir sehen dann noch die Hand, wie sie das Sperma so auf dem Sand hat.
00:33:36:23 – 00:33:50:02
Sprecher 2
Es ist wirklich eine wunderschöne intime Szene, eine Szene und sie hat auch eine gewisse Erotik, aber nicht so viel anders ist. Es ist keine krass krass sexuell aufgeladene Szene, sondern es ist wirklich primär eine romantische Szene.
00:33:51:04 – 00:34:19:13
Sprecher 3
Es ist ja, es ist vor allem mit mit sehr viel Selbstverständnis inszeniert, was ich sehr schön finde. Es ist nicht so, so auf nicht so inszeniert inszeniert. Wir haben hier irgendwie der, der ist der große Macho, der den Kleinen einführt in die in die Welt der Homosexualität oder so, sondern obwohl das drinsteckt. Aber es ist nicht so inszeniert, sondern es ist sehr selbstverständlich inszeniert und mit Spannung.
00:34:20:03 – 00:34:21:00
Sprecher 3
Das finde ich sehr schön.
00:34:21:00 – 00:34:31:07
Sprecher 2
Und Sharon agiert auch in dieser Szene. Er reagiert nicht nur, es ist klar, dass von Kevin geht die Initiative irgendwie aus mit dem Kuss, ja, aber Sharon agiert dann auch und geht auch sehr gezielt darauf ein.
00:34:31:08 – 00:34:32:05
Sprecher 3
Ja, das ist auf jeden Fall.
00:34:32:10 – 00:34:48:06
Sprecher 2
Und es ist heiß. Ich finde, es ist, wenn es eine unglaublich schöne Szene ist, halt auch wieder das, was wir im ersten Teil auch am Strand hatten. Es ist so diese Befreiung Szene, dass Sharon sich einfach fallen lassen kann in diesem Kuss, der sehr lange dauert, der sehr leidenschaftlich ist, der dann noch natürlich noch ergänzt wird durch Handwerk.
00:34:48:20 – 00:34:53:13
Sprecher 2
Aber es ist vor allem es ist wirklich einfach so ein Kuss, in den er sich fallen lassen kann.
00:34:53:17 – 00:34:54:00
Sprecher 3
Ja.
00:34:54:09 – 00:34:58:08
Sprecher 2
Und es ist einfach unglaublich. Unglaublich schöne Szene.
00:34:58:14 – 00:35:12:22
Sprecher 3
Also für mich gehört das tatsächlich zu den besten sexuell aufgeladenen Szenen, die ich überhaupt gesehen habe in Filmen. Das muss ich schon. Das möchte ich dem Film gerne einmal als Stempel mitgeben. So, das funktioniert super. Hatte sehr gut gemacht.
00:35:14:03 – 00:35:29:08
Sprecher 2
Ich bin so ein bisschen hin und hergerissen, weil natürlich, sie hat eine gewisse Erotik, es ist ein sehr leidenschaftlicher. Kurz Es ist nicht einfach nur romantischer Kuss. Es ist und es ist Glas. Es ist. Es wird halt auch mehr. Es ist halt nicht nur ein Kuss, aber trotzdem finde ich. Und ich finde deswegen auch diese Liebesgeschichte zwischen den beiden.
00:35:29:08 – 00:35:36:23
Sprecher 2
Es wirklich wichtig und nicht Ich will die nicht abtun als so, er hat eine kleine Romanze und das spielt keine große Rolle in seinem Leben. Das ist es.
00:35:37:02 – 00:35:37:05
Sprecher 3
Nicht.
00:35:38:01 – 00:35:43:02
Sprecher 2
Wir kriegen es nicht erzählt, aber es ist natürlich eine Liebe, die sich über zehn Jahre hingezogen hat.
00:35:43:11 – 00:35:43:20
Sprecher 3
Ja, ja.
00:35:44:15 – 00:35:59:04
Sprecher 2
Er war als Kind schon irgendwie in Kevin verliebt, oder? Es war zumindest so ein romantisches Gefühl zwischen den beiden. Und wir haben hier eine Romanze, die, die wahrscheinlich sehr lange angedauert hat. Und dann haben wir ihre Erfüllung. Also, ich glaube, das kann man schon noch mal hervorheben. Das ist auch eine Liebesgeschichte, es.
00:35:59:14 – 00:36:09:00
Sprecher 3
Wo ich gar nicht so richtig gesehen habe im Film, das das vorher so lange schon schwelt, das habe ich nicht so gelesen.
00:36:09:00 – 00:36:11:06
Sprecher 2
Wir kriegen ja nicht so viele Szenen gezeigt zwischen den beiden.
00:36:11:10 – 00:36:12:00
Sprecher 3
Ja, aber das.
00:36:12:00 – 00:36:13:18
Sprecher 2
Kriegen diese Szenen, wie sie sich am Fußballplatz.
00:36:14:03 – 00:36:14:10
Sprecher 3
Genau.
00:36:14:14 – 00:36:18:21
Sprecher 2
Und dann raufen sie. Aber das hat ja auch schon so eine romantische Komponente, dass ein kleines bisschen ja.
00:36:19:08 – 00:36:40:23
Sprecher 3
Aber das habe ich nicht so richtig reingetan. Ich habe eher dann das Danach, das so lange schwelt. Ich habe eher das Gefühl, dass sich den beiden später im dritten Teil sehen kann, dass die beiden seit dieser Begegnung aneinander hängen. Also ist das sind die zehn Jahre sind eher hinten dran für mich als vorne dran.
00:36:41:16 – 00:37:04:13
Sprecher 2
Ja, sonst 20, Ja, ich nehme die sowohl die zehn Jahre davor als auch die zehn Jahre danach. Ja, aber diese Liebesgeschichte hat dann natürlich sehr tragische Entwicklung, weil Kevin als der coole Typ, der seiner Peergroup gefallen will, von Tyrell angestachelt wird. Tyrell sagt ihm also der Peiniger von von von Sharon, sondern zu Kevin. Ja, ich weiß noch, wir haben auch früher immer dieses Spiel gespielt.
00:37:04:13 – 00:37:20:09
Sprecher 2
Ich habe auf einmal angezeigt aus den verkloppt und machst du das immer noch, hast es immer noch drauf. Und Kevin, der sich überhaupt nur sagt dann na klar, bist immer noch drauf los. So geht’s. Du zeigst auf jemanden und ich habe ihn, bis er unten liegt. Und dann zeigt Tyrell natürlich auf Sharon und dann prügelt Kevin auf Sharon ein.
00:37:21:04 – 00:37:22:21
Sprecher 2
Man merkt sein Zögern.
00:37:23:01 – 00:37:23:16
Sprecher 3
Ja.
00:37:23:16 – 00:37:29:12
Sprecher 2
Und er sagt auch immer wieder zu ihm Jetzt bleib bitte unten. Und Sharon steht halt immer wieder auf. Auch eine ziemlich krasse Szene.
00:37:29:14 – 00:37:32:16
Sprecher 3
Starkes Ja, was wirklich gut gemacht ist. Das ist eine gute Szene.
00:37:33:00 – 00:37:39:18
Sprecher 2
Und genau, und da wird dann halt von Kevin so lange geprügelt, bis er am Boden liegt und dann treten die noch mal auf ihn ein, die Bullys.
00:37:40:08 – 00:37:43:07
Sprecher 3
Und das lässt sich nicht positiv.
00:37:43:16 – 00:38:00:15
Sprecher 2
Löst sich positiv auf. Es ist, wie du schon gesagt hast, es ist nicht die Welt, in der man dann zur Polizei geht. Er wird von der Rektorin befragt, was passiert ist und er sagt einfach nichts. Und dann lässt er sich am nächsten Tag, indem er Tyrell den Stuhl über den Kopf zieht und ihn offensichtlich schwer verletzt, weil er wird dann in Handschellen abgeführt, damit damit Ende.
00:38:00:15 – 00:38:18:09
Sprecher 3
Dieses Kapitel war ich und ich bin dann in Schnitt zum großen muskelbepackten Typen bin ich vor allem von seinen Zähnen schockiert. Gott, wann will was muss einen dazu bewegen? Warum macht man sich so eine blöde Spange drüber, die so golden oder silber oder was auch immer Krill.
00:38:18:18 – 00:38:20:20
Sprecher 2
Oder auch Franz genannt? Die Was.
00:38:20:20 – 00:38:21:02
Sprecher 3
Hast du.
00:38:21:02 – 00:38:33:12
Sprecher 2
Gegoogelt? Natürlich, Das sind tatsächlich ein großes, ein großer kultureller Fetisch in der amerikanischen Popkultur. Vor allem diese Bling Bling Kultur, die irgendwie so in den Mitte der 90er entstanden ist.
00:38:33:12 – 00:38:34:08
Sprecher 3
Furchtbar, wo es.
00:38:34:08 – 00:38:55:07
Sprecher 2
Darum ging, dass nach der politischen Selbstbehauptung HipHop war ja ganz lange ein politisches Genre. Und dann kam irgendwann dieser Gangsta Rap, und dann ging es darum, irgendwie zu zeigen, Wir haben mit unserem Stolz unseren eigenen Reichtum geschaffen. Die großen Gangster, die die dicken Autos fahren. Und diese Grills oder Friends werden sie auch im Film genannt. Werden Sie auch da genannt?
00:38:55:07 – 00:39:17:06
Sprecher 2
Chris ist eigentlich der Name, den ich kenne, an diesen mit ein. Eines der Statussymbole für Reichtum und zwar auch einfach deswegen. Nicht nur, weil die aus teurem Material gemacht werden können, nämlich aus Gold, aus Platin, aus Diamanten, die, die vorne drauf sind. Sondern auch weil wenn du gute Kerls brauchst, dann kannst du die dir nicht einfach so einsetzen.
00:39:17:06 – 00:39:37:20
Sprecher 2
Das ist nicht so ein Halloween Gebiss, was du dir überstülpt, sondern damit die nicht schlecht für die Zähne sind, müssen die am Gebiss orientiert werden, dass das den kriegst individuelle Krise hergestellt. Und dafür muss ein Zahntechniker einen Abdruck machen, so wie wenn du Plomben kriegst. Dennoch und dann müssen die gegossen werden. Und das ist wohl, wenn es richtig gemacht wird, ein teures Verfahren.
00:39:38:11 – 00:39:41:13
Sprecher 2
Dann allerdings sind die offensichtlich gar nicht schädlich für die Zähne.
00:39:41:20 – 00:39:42:07
Sprecher 3
Nö, es.
00:39:42:11 – 00:39:50:14
Sprecher 2
Gibt Studien dazu, sind ja nicht kaputt. Wenn du welche trägst, die nicht nicht individualisiert sind, dann besteht die Gefahr, dass die Zähne drunter leiden.
00:39:50:16 – 00:39:51:00
Sprecher 3
Genau.
00:39:51:09 – 00:40:15:04
Sprecher 2
Ja, ja. Und ja. Ich find’s auch furchtbar hässlich. Aber es war. Es war eine Zeit lang wirklich ein Teil dieser Hip Hop Kultur. Und viele große Hip Hop Artists und gerade Street Gangsta Rapper haben diese Dinger getragen, auch einfach, weil sie Teil ihrer Selbstinszenierung waren. Und zwar bis heute. Zum Beispiel Rihanna. Also es ist diese Kultur ist natürlich auch irgendwann Pop geworden.
00:40:15:04 – 00:40:17:13
Sprecher 2
Rihanna trägt so was manchmal echt.
00:40:17:14 – 00:40:24:20
Sprecher 3
Erstens ist sie nicht gut, das ist überhaupt nicht meine Ziel. Also ich bin nicht Zielgruppe. Rihanna Ich habe keine Ahnung von so was.
00:40:24:23 – 00:40:37:08
Sprecher 2
Ich finde es ganz schrecklich. Es sieht für mich immer aus nach ungesunden, kaputten Zähnen, so auf den ersten Blick. Ich meine, es klingt im Mund, aber sieht es nicht gesund außen? Ein anderer genau erträgt die, erträgt diese Dinger, erträgt die halt. Und mit Stolz.
00:40:39:13 – 00:40:45:19
Sprecher 2
Roters Rhodes spielt den spielt den einer, der den 25-jährigen Chiron und nicht.
00:40:46:01 – 00:40:53:10
Sprecher 3
Zum Gucken in die Augen, Was du vorhin gesagt hast die Augen. Es ist ja der Wahnsinn. So ein Schauspieler muss ja erst mal finden. Ja.
00:40:53:17 – 00:41:15:06
Sprecher 2
Er hat diesen Blick drin. Unter diesem Muskelpaket ist genau dieser sensible, verlorene Blick Wahnsinn. Und es ist nicht in seinem Handeln gezeigt, weil er ist ein harter Hund. Er ist jetzt Drogendealer. Wir erfahren später im Gespräch, dass er im Gefängnis war, dass er in der Jugendhaft war, wegen. Wegen diesem Angriff, wegen diesem, wegen dieser Attacke. Und dass er da ein Drogendealer kennengelernt hat.
00:41:15:06 – 00:41:33:09
Sprecher 2
Und der hat ihm gezeigt, wie es geht. Und so weiter. Ist rausgekommen. Und er? Er gehört zu den größeren Drogen, die dann. Es gibt eine wirklich hässliche Szene, wo er mit einem seiner Untergebenen Travis oder wo er dessen Geld zählt und ihn dann fertigmacht, weil der vermeintlich zu wenig Geld abgeliefert hat. Ja, ihn dabei aber nur verarscht. Er sagt das mir zu wenig Geld gegeben.
00:41:33:13 – 00:41:48:21
Sprecher 2
Und Travis sagt nein, es hat auch gestimmt. Und dann sagt er Was sagt er? Vielleicht ein Lügner und provoziert ihn wirklich und macht ihm wirklich Angst. Mehr um das dann aufzulösen mit naja, war nur ein Spaß, alles gut und du musst doch was abkönnen, wenn du auf der Straße bestehen willst. Und er ist wirklich. Er ist wirklich einfach ein harter Kerl.
00:41:48:21 – 00:42:01:20
Sprecher 2
Es genau das geworden, was eben was ihm vorher Angst gemacht hat und was man was, was diesem Maskulismus, diese Gesellschaft von ihm erwartet. Und wir sind trotzdem immer wieder diese Sensibilität in seinen Augen und diese, diese Verlorenheit.
00:42:02:01 – 00:42:06:17
Sprecher 3
Aber vor allem dann natürlich gerade, wenn er wieder auf Kevin trifft.
00:42:06:18 – 00:42:16:17
Sprecher 2
Genau. Kevin ruft bei ihm an und sagt so Hey, ich habe da eine Nummer von Teresa. Und was machst du gerade? Wie geht es dir denn so? Und dann? Ich arbeite im Kaffee. Komm doch mal vorbei, Ich kann dir was kochen.
00:42:16:23 – 00:42:29:20
Sprecher 3
Ja, Und diese Szene in diesem Diner, das der Hammer. Ja, das macht die Lieblingsszene vom Kameramann gewesen. Und ich habe das Gefühl, dass man es sieht. Die ist wirklich sehr schön inszeniert. Kameratechnik auch. Und das ist schon wirklich sehr gut.
00:42:29:24 – 00:42:45:18
Sprecher 2
Aber auch wieder slow passe. Es ist eine sehr lange und sehr langsam erzählte Szene, fast in Echtzeit, wie er da rein kommt, wieder hinsetzt, sich hinsetzt, auf, auf Kevin wartet. Kevin erkennt ihn zuerst nicht ganz kurz. Ja, einen ganz kurzen Moment kann ich ihn helfen und dann sieht er mir in die Augen und Oh mein Gott.
00:42:46:02 – 00:42:47:06
Sprecher 3
Du willst ja noch.
00:42:47:13 – 00:43:07:15
Sprecher 2
Und dann unterhalten sie sich und das ist echt krass. Und Kevin hat offensichtlich auch ein bewegte zehn Jahre hinter sich ein Kind gekriegt, ist aber mit der Mutter von dem Kind nicht mehr zusammen. Aber offensichtlich auch im Knast. Er erzählt da kurz davon und er macht sich aber die ganze Zeit eigentlich so über über Blacks Aussehen lustig. Er sagt Das bist nicht du.
00:43:08:01 – 00:43:14:21
Sprecher 2
Was soll das mit diesen blöden Friends? Warum trägst du den Scheiß und bist jetzt ein harter Hund oder wie? Und ich bin.
00:43:14:21 – 00:43:15:15
Sprecher 3
Total bei Kevin.
00:43:15:24 – 00:43:22:03
Sprecher 2
Ja, und Kevin ist toll. Ist natürlich auch noch mal ein anderer Schauspieler, aber den haben sie auch super gecastet.
00:43:22:04 – 00:43:22:13
Sprecher 3
Na ja.
00:43:22:22 – 00:43:39:17
Sprecher 2
Er ist. Er ist dünner geworden, es hagerer geworden und man merkt, er hatte. Er hat dieses Ding, dieses diesen Bully Charakter, den er hatte, den hat er noch eine Zeit lang mit sich herumgetragen. Und er ist jetzt gerade offensichtlich in der Phase seines Lebens, wo er ihn ablegen will, wo er wirklich bemüht ist, ein anständiges Leben zu führen.
00:43:39:21 – 00:43:40:02
Sprecher 3
Ja.
00:43:41:02 – 00:43:52:18
Sprecher 2
Und man kauft es ihm ab. Also nicht nur, nicht nur optisch, sondern auch, wie er redet. Man merkt immer noch, es ist immer noch dieser Kevin dahinter. Hinter dieser neuen Fassade auch. Aber er hat einen Reflexionsprozess.
00:43:52:18 – 00:43:53:18
Sprecher 3
Durchlaufen, die.
00:43:54:11 – 00:44:06:14
Sprecher 2
Bei Sharon halt nicht so gezündet hat, Sharon sich in die gegenteilige Richtung entwickelt hat. Und deswegen ist Kevin auch schockiert. Er sagt mehrmals Ich hatte nicht erwartet mit damit habe ich nicht gerechnet. Ich hätte nicht erwartet, dass du jetzt so bist.
00:44:06:23 – 00:44:07:15
Sprecher 3
Genau.
00:44:07:15 – 00:44:27:10
Sprecher 2
Und dann ist es das tolle was was Kevin sagt. Was halt auch dieser selbstreflexive Moment, wo er sagt, was er vorhat. Ich habe nie das getan, was ich eigentlich machen wollte. Und ich habe immer nur gemacht was, was, was, was andere Leute von mir gedacht haben, was ich tun sollte. Und ich war eigentlich nie ich selbst. Das treibt er halt so in dem Gespräch.
00:44:28:00 – 00:44:28:11
Sprecher 2
Und das ist.
00:44:28:17 – 00:44:30:02
Sprecher 3
Das hat natürlich einen Grund.
00:44:30:15 – 00:44:51:20
Sprecher 2
Und ich fand es so toll, weil dieser Kevin, er wird in dieser Szene so sympathisch, weil man merkt, das ist wirklich jemand, der versucht zu verstehen, wer er ist und der sich wirklich bemüht, er selbst zu sein. So plump es klingt, mehr der auch der das. Er hat sein Verhalten auch nicht ganz abgelegt. Er hat immer noch dieses Extrovertierte und er labert immer noch so ein bisschen Müll und erzählt Witze.
00:44:52:02 – 00:44:59:14
Sprecher 2
Aber er ist sich mehr selbstbewusst und er hinterfragt mehr die, die Rollenvorstellungen der Gesellschaft, in der er sich bewegt.
00:44:59:20 – 00:45:22:23
Sprecher 3
Er hat sich halt auch von Anfang an freier in der ganzen Geschichte bewegen können. Ja, er hat sich den Freiraum schon sehr früh erarbeitet, als Kind dann auch sagen zu können Scheiß drauf, was da draußen, was die wollen von mir, ich bin jetzt ich. Also das Sprungbrett ist schon vorbereitet für sich, während Sharon eher Schwierigkeiten hatte damit, weil das.
00:45:22:23 – 00:45:34:24
Sprecher 2
Ja eigentlich im zweiten Teil nicht gemacht hat. Im zweiten Teil ist ja er der, der die, der die Erwartungen der Gesellschaft erfüllt. Ja, ja, er ist der, der das macht, was die anderen von ihm verlangen. Und der Chiron, der Außenseiter natürlich.
00:45:35:01 – 00:45:55:23
Sprecher 3
Das ist die Phase, wenn du als Außenseiter nie in die Situation gerätst, darüber reden zu können, darüber reflektieren zu können, mit anderen das ordentlich zu bearbeiten, dass er alles mit sich selbst ausmachen musst und dann noch die Mutter dazukommt, dann noch eigentlich der geliebte Stiefvater stirbt und dieses ganze Zeug dann, ich verstehe es volle, volle Kanne, dass das sich so entwickelt.
00:45:56:03 – 00:46:15:17
Sprecher 2
Ja klar. Ja, das ist was, das wirklich eine schöne Szene. Ein schöner Moment ist es, dass wir merken, dass Kevin immer noch den alten Chiron sieht in diesem Muskelpaket und dass Sharon das registriert. Es gibt nämlich diesen Moment, wo er eben sagt, er fragt ihn was und Sharon sagt kaum was dazu. Und er sagt Ja, bist immer noch derselbe, kriegst nicht mehr als zwei Sätze raus.
00:46:16:00 – 00:46:28:07
Sprecher 2
Und von Chiron sehen wir da so ein verschmitztes Lächeln, so ein Moment der Erkenntnis. Er weiß, wer ich bin und es ist irgendwie doch schon noch so wie früher. Und es gibt da irgendwie noch so eine Verbindung zwischen uns her.
00:46:28:13 – 00:46:38:15
Sprecher 3
Was natürlich dann dahin leitet, dass das Sharon in der Lage gerät, sagen zu können Du bist bis heute der einzige Mann, mit dem ich intim Kontakt hatte.
00:46:38:17 – 00:46:56:10
Sprecher 2
Und das ist interessant. Das ist eigentlich der große kathartische Moment, wo Chiron handelt. Ja, weil das ist, das ist eine riesige Überwindung, die ihn das kostet. Man merkt, wenn Sie fahren zu Kevin Herrhausen, Er steht da so ein bisschen verlegen, Sie quatschen noch ein bisschen und dann gibt es und und er sagt dann nach vor noch mal er hat versucht zu vergessen, was damals alles passiert ist.
00:46:56:18 – 00:47:14:16
Sprecher 2
Und dann gibt es diesen Moment des Schweigens. Und das ist, glaube ich, dieses sich öffnen, dieses aktive Handeln. Und er sagt nicht nur Du bist der, der der einzige Mann, der mich je berührt hat, sondern Persona. Er sagt Du bist die einzige Person, die mich bewegt, berührt hat. Okay. Und dieses komplette sich öffnen, das ist so ein wunderschöner, intimer Moment.
00:47:14:16 – 00:47:19:02
Sprecher 2
Und das ist so kathartisch, dass er diese totale Selbstbefreiung in diesem Moment.
00:47:19:08 – 00:47:25:04
Sprecher 3
Ja, ja. Und es. Und es wird ja auch positiv beantwortet. Er bekommt ja dann so ein bisschen Streicheleinheiten und sagen wir so.
00:47:25:08 – 00:47:26:23
Sprecher 2
Ich habe ein Skript gefunden.
00:47:27:05 – 00:47:27:11
Sprecher 3
Ja.
00:47:27:20 – 00:47:50:00
Sprecher 2
Im Original Script. Also ich weiß nicht, ob es das original Skript ist. Nicht nicht Theater Original, sondern Film, Film Script, wo a deutlich mehr sexuelle Handlung angelehnt angelegt ist in dieser Szene. Und zwar sagt er zu ihm Du bist die einzige Person, die mich angefasst hat. Dann wird es dunkel und dann reden sie und während des Redens merken wir, dass sie wieder zueinander kommen, dass sie sich ausziehen und Hans mal kurz vorlesen, Weil ich finde es ganz spannend.
00:47:50:00 – 00:47:54:21
Sprecher 2
Ich würde nämlich ganz gerne einmal von dir wissen, was du besser findest Ich bin auch ein bisschen im Zwiespalt.
00:47:55:02 – 00:47:55:12
Sprecher 3
Okay.
00:47:55:23 – 00:48:27:19
Sprecher 2
So, ich lese aus dem Skript vor, was ich hier habe und ich muss sehr viel scrollen, um zum Ende zu kommen. Genau. Also er sagt das zu ihm und dann passend Coming over Kevins Face Kevin hier Shake Black Er Kevin Veit, Kevin Kross, Davey Phillips Switch Total Darkness Only the soft Pudding of Fed Crossing the Floor Nada Beat dann an der Darkness Black am Checking.
00:48:28:00 – 00:48:53:09
Sprecher 2
Kevin Ja, Black Amstel, Chacon, Kevin Ja, The Sound of Bodies, Tutzing, The Beginning of Things, dann Nada Sound Rising vom der Sound of Waves. Also dann kommt dieser die Wellen Geräusch von dem späteren Bild an mein Ohr statt Rush of Waves the sound of lips and hands the joy auf bodies somewhere in the darkness black and Kevin we learning on a nada.
00:48:53:23 – 00:49:12:13
Sprecher 2
Und dann kommt der Schnitt zum Strand. Im Intro kurz noch mal zu der Film. Im Film ist es so in der endgültigen Film, dass er das zu ihm sagt. Und dann haben wir einen ziemlich harten Cut und wir sehen einfach nur, wie wie Chiron an Kevins Schulter angelehnt ist und Kevin ihm über den Kopf streichelt. Also eine sehr zärtliche, sehr romantische Szene.
00:49:12:19 – 00:49:33:09
Sprecher 2
Ja, ich habe gelesen von. Von von einem Kritiker. Den kritischen Punkt, dass es fast wirkt, als wäre der Film so ein bisschen sexualisiert worden, um Oscar gefällig zu sein und also mit einem Fragezeichen wurde wurde Sex rausgenommen, um mehr als romantischer Film für die Academy of Arts in Frage zu kommen? Ich würde die Frage gerne an dich weitergeben.
00:49:33:09 – 00:49:47:04
Sprecher 2
Was? Was? Was findest du spannender? Und es ist ja schon sehr unterschiedlich. Lieber Sex in diesem Moment richtig? Also als stärkere Katharsis? Oder ist das vielleicht sogar die stärkere Katharsis, wenn man es einfach diese Kuschel Einheiten gibt?
00:49:47:10 – 00:50:09:19
Sprecher 3
In diesem Falle in dem Film, selbst wenn sie das nur für die Oscars gemacht haben? Sehr gerne. Nicht weil ich den Film so wahnsinnig gut finde oder so, sondern weil ich glaube, dass in dieser Situation beides funktioniert und beides okay ist und beides eigentlich auch in die gleiche Richtung geht. Man hat dann nicht und man hat keinen anderen Film plötzlich, wenn das eine passiert statt des anderen.
00:50:10:05 – 00:50:14:20
Sprecher 3
Ich finde beide Varianten vollkommen okay und in Deutschland liebe.
00:50:15:09 – 00:50:36:22
Sprecher 2
Ich den Gedanken tatsächlich Schön, dass die wirklich die Romanze zwischen ihnen wieder aufgegriffen wird. Was bei dem, bei der eigentlich bei der Szene dem Film gelandet ist. Sharon legt seinen Kopf auf seine Schultern, wird gestreichelt müssen ambivalenter ist, weil das ist nicht nicht zwingend eine romantische Szene zwischen den beiden, vor allem, wenn wir bedenken, wie vorher ihre romantischen Szenen waren.
00:50:36:22 – 00:50:42:12
Sprecher 2
Die waren einfach stärker, intimer. Das ist auch ein total schöner, intimer Moment, aber das könnte auch ein freundschaftlichen Moment sein.
00:50:42:20 – 00:50:44:15
Sprecher 3
Ja, ein bisschen offener.
00:50:44:20 – 00:50:56:23
Sprecher 2
Es ein bisschen offener. Genau. Und das ist im Grund, wo ich sage, eigentlich finde ich es schon ein bisschen stärker, wenn das Sexuelle ein bisschen mehr betont wird. Andererseits finde ich diesen Moment so schön inszeniert.
00:50:56:23 – 00:50:59:00
Sprecher 3
Ja, das muss ich total.
00:50:59:00 – 00:51:09:08
Sprecher 2
Diesen Schnitt von dem Geständnis, der zu diesem einfach sehr soften, sehr sensiblen Moment, wo er ihm Trost spendet und wirklich für ihn da ist.
00:51:09:16 – 00:51:27:03
Sprecher 3
Nein, mir reicht es vollkommen aus. Ich brauche den Sex nicht. Mir reicht es vollkommen aus zu verstehen, dass das da was? Dass da wieder etwas aufgemacht wird, eine Tür aufgemacht wird, die Chancen gibt auf Besserung oder auf. Auf ein Leben mit der Homosexualität, die er hat?
00:51:27:03 – 00:51:29:20
Sprecher 2
Ich glaube, ich, ich brauche den Sex nicht. Aber ich wünschen. Sharon.
00:51:30:06 – 00:51:32:10
Sprecher 3
Ja, gut. Okay. Ja, das ist vielleicht.
00:51:32:10 – 00:51:33:17
Sprecher 2
Vor der Katharsis.
00:51:34:23 – 00:51:37:10
Sprecher 3
Das überlässt der Filmemacher die da dem Kopf.
00:51:37:16 – 00:51:51:23
Sprecher 2
Und dann die letzte Szene. Wir schneiden noch mal einmal ganz kurz zu dem Kind. Sharon, wie er am Strand steht, im Mondlicht, blau beleuchtet sein Körper schimmert blau. Er schaut lange raus aufs Wasser, auf die Wellen. Und dann blickt er zu uns.
00:51:52:17 – 00:52:13:17
Sprecher 3
Was er im Grunde wieder eigentlich nur der Erwachsene ist, der sich erinnert. Zumindest in dem, wie ich ihn im Film an der Stelle verstehe und wahrnehme, dass das so ein Moment für ihn ist, dass er das das Gefühl hat okay, ja, ich, ich. Kennst du das? Wenn man. Wenn man an seine Kindheit zurückdenkt und das Gefühl hat, irgendwie schließt sich ein Kreis mit dem, was gerade passiert?
00:52:13:17 – 00:52:26:05
Sprecher 3
Oder irgendwie wird gerade ein Wunsch eines Kindes oder ein Etwas, was ein Kind vielleicht gar nicht hätte formulieren können. Aber was als Gefühl da war, irgendwie befriedigt oder oder im Kreis geschlossen oder so.
00:52:26:07 – 00:52:59:08
Sprecher 2
Ja, ich, ich ich glaube das sehr nah an meiner Interpretation. Ich hab die Befürchtung, wenn ich jetzt meine Interpretation bringe, ist das genau dasselbe, nur ein bisschen anders paraphrasiert ich für mich war so ein bisschen das Erwachen des Kindes in ihm fast wie eine Art Traumsequenz, dass dieses Kind, der irgendwie er selbst war, dass das wieder zum Leben kommt, dass das dieses, dass das in diesem Moment, wo er diese, diese Intimität hat mit Kevin, dass er wieder zu sich selbst findet und dass dieses Kind, dieser Little am Strand gar nicht so sehr zu uns als Publikum blickt, sondern viel mehr zu Chiron, zu ihm.
00:52:59:18 – 00:53:07:20
Sprecher 2
Und dass Sharon ja eben einfach sich dieser, die sagt, diesem Charakter der er war oder der immer noch ist, mehr gewahr wird.
00:53:08:03 – 00:53:08:19
Sprecher 3
Ja, ich.
00:53:08:19 – 00:53:27:00
Sprecher 2
Habe heute Abend einen Podcast gehört, einen amerikanischen Podcast, wo sie gesagt haben na ja, das ist, es wird noch mal geschnitten. Auf die Vergangenheit. Und es ist ein Blick von Lidl, der zu uns Zuschauern sagen soll Lass das nicht geschehen, lass nicht geschehen, dass die Gesellschaft solche Schranken macht. Lass nicht geschehen, dass es diese Verwahrlosung gibt und Menschen sich so verhalten müssen.
00:53:27:04 – 00:53:29:18
Sprecher 3
Okay. Ja. Ach, weiß ich nicht.
00:53:29:19 – 00:53:31:03
Sprecher 2
Ist nicht meine Interpretation. Habe ich.
00:53:31:17 – 00:53:36:21
Sprecher 3
Ja. Ich finde, ich finde, dafür ist der Film zu sehr im Gefühl verhaftet als in der Moral. Ja.
00:53:37:05 – 00:53:38:16
Sprecher 2
Also das ist kein Message Movie.
00:53:38:16 – 00:53:40:05
Sprecher 3
Nein, es ist nicht so sehr.
00:53:40:08 – 00:54:10:23
Sprecher 2
Es ist kein Film, der uns Moral aufdrücken will. Und das ist gut, weil Ein Jahr später haben wir mit Greenberg einen Oscar Gewinner, der sich auch das schwarze Amerika schnappt als Thema. Und das ist aber ganz klassisch Oscar Beatty erzählt, und zwar der wahrscheinlich der krasseste Oscar beste Film der 2000 Jahre, wo, um es kurz zu umreißen, wo ein schwarzer Pianist mit einem weißen Italo Schläger durch Amerika fährt, durch die Südstaaten, wo er Konzerte gibt.
00:54:10:23 – 00:54:33:10
Sprecher 2
Und er will halt den Weißen als zum einen als Bodyguard dabei haben, weil es ist in den 60er Jahren spielt es glaube ich auf jeden Fall in einem noch krasser von Rassismus geprägten Amerika. Und auch weil er teilweise an einen gewissen Ort ganz da rein gar nicht darf, weil das einfach noch Apartheid ist. Also Schwarze dürfen bestimmte Toiletten nicht benutzen, dürfen nicht in bestimmte Restaurants und er braucht da irgendwie so eine weiße Rückendeckung.
00:54:33:24 – 00:54:54:10
Sprecher 2
Und dieser Italiener ist aber ein totaler Rassist und wird dann natürlich auf dieser Fahrt bekehrt vom Rassismus zum offenen, toleranten Menschen. Und sie kommen sich näher und es findet so eine Verbrüderung statt und es entwickelt sich eine Freundschaft und es ist ein totaler Oscar betroffen. Keine totale Katastrophe, aber auch kein guter Film. Okay. Und ich finde es gut, dass dieser Film so anders macht und trotzdem Oscar gewinnen darf.
00:54:54:10 – 00:54:58:17
Sprecher 2
Das ist so schön, weil er nicht, weil er nicht so eine Moral aufs Auge drückt, weil es so schwierig ist.
00:54:58:18 – 00:55:00:22
Sprecher 3
Trotzdem Oscar Beatty muss ich sagen.
00:55:00:22 – 00:55:01:21
Sprecher 2
Nein, echt? Finde es.
00:55:01:21 – 00:55:13:13
Sprecher 3
Ja schon so ein bisschen mit dem sehr einfach dieses Milieustudie, ein Ding, was da so sehr durchkommt und so sehr aufs Gefühl und sehr auf also.
00:55:13:13 – 00:55:30:16
Sprecher 2
Aber nicht dieser kitschige Pathos und nicht diese einfachen Geschichten und diese einfachen Bilder, sondern er bewahrt sich eine Ambivalenz in den Charakteren. Auch die Mutter zum Beispiel. In der letzten Geschichte sehen die Mutter noch mal kurz, wie sie mit Black redet und zu ihm sagt So, Hey, ich weiß, ich war. Ich war eine scheiß Mutter, aber ich liebe dich und ich weiß, du liebst mich nicht, aber vielleicht wird es ja noch mal was.
00:55:31:12 – 00:55:54:00
Sprecher 2
Ja, und? Und man merkt richtiges Bereuen und Bedauern. Was? Was schiefgelaufen ist. Ja, Ich finde es ja für Oscar, dass er nicht ist. Er ist er zu ambivalent und lässt zu viel aus den Oscar filmen. Würde den Mord an Juan zeigen und es gäbe Beerdigung. Und Oscar Film hätte deine Fucking Sport Montage wäre, wo er ist, wo er sich aufmacht, dass, wenn Oscar.
00:55:55:17 – 00:55:59:20
Sprecher 3
Gott, jetzt will ich diese 80er Montage haben wir sich wir ins Fitnessstudio.
00:55:59:20 – 00:56:08:02
Sprecher 2
Geht man könnte ich schrecklich sein. Das ganze Thema könnte man auch wirklich zu einem kitschigen, albernen Hollywoodfilm machen.
00:56:08:02 – 00:56:08:10
Sprecher 3
Ja, das.
00:56:08:10 – 00:56:15:07
Sprecher 2
Stimmt. Man bräuchte einen weißen Pool neben Protagonisten, der ihm hilft, sondern so genau Sawyer.
00:56:15:19 – 00:56:46:11
Sprecher 3
Der weiß selber Super. Ach Gott, nein. Also ich hab trotzdem Schwierigkeiten mit dem Film, weil ich zu ich kann. Die ersten 2/3 kann ich durchhalten mit dem Tempo und mit dem nur aufs Gefühl gehen und nicht auf Action. Aber irgendwann wird es schwierig. Irgendwann kannst du. Als Zuschauer kann ich als Zuschauer nicht mehr. Ich will das gibt mir ein bisschen Luft zum, zum einfach hier, da was hier passiert, was hier passiert, was.
00:56:46:20 – 00:56:51:00
Sprecher 3
Ich muss keine Explosion sein, aber wenn es ein bisschen Wasser, irgendwas drückt, einfach nur.
00:56:51:01 – 00:56:55:15
Sprecher 2
Es ist einfach nicht so ein großer Freund ist manchmal ein bisschen schlecht. Take wenigstens.
00:56:55:16 – 00:57:06:12
Sprecher 3
Also, natürlich mache ich auch auch manchmal langsam hier. Magnolia. Ich liebe Magnolia. Ganz toller Film. Der ist auch Slow Motion. Immer das auch Slow past.
00:57:06:24 – 00:57:16:14
Sprecher 2
Was? Also ich mache ja langsam erzählte Filmen, deswegen fällt es mir schwer zu sagen Hey, das könnte ich vielleicht besser machen, das könnte das besser machen. Was für mich aber diese Slogans von dem Film aufweicht, ist zum einen die Musik.
00:57:17:01 – 00:57:20:12
Sprecher 3
Die ist, da müssen wir unbedingt drüber reden. Die Musik ist richtig.
00:57:20:12 – 00:57:26:21
Sprecher 2
Chronicles, Prequel. Und zwar ist es einfach mal klassische Musik, und zwar nicht klassische Filmmusik.
00:57:26:21 – 00:57:27:07
Sprecher 3
Ja, ja, genau.
00:57:27:09 – 00:57:32:02
Sprecher 2
Sondern es ist wirklich Musik, die, die man eigentlich in so einer Milieustudie nicht erwarten.
00:57:32:09 – 00:57:38:14
Sprecher 3
Das habe ich an Lars von Trier gedacht, der ich noch auf die Zeitlupe gewartet hat. Was nicht Opera.
00:57:38:14 – 00:57:45:02
Sprecher 2
Ist, das ist es ist leicht, das ist. Es ist nicht so Wagnerianer, nicht deutsch, sondern französischer angehaucht.
00:57:45:02 – 00:57:46:05
Sprecher 3
Das stimmt. Also viele.
00:57:46:05 – 00:58:09:12
Sprecher 2
Viele Streicher, Violinen und Celli und Oboe und Klavier. Und die Musik ist immer mal wieder so drin und trägt die Szenen, in denen wir und davon haben wir viele Menschen einfach nur sehen, wie sie sich von A nach B bewegen. Ja, und das kann ich verstehen, dass man das auch zu langsam findet. Zum Beispiel wenn Sharon zum Strand unterwegs ist, wo er dann auf Kevin trifft.
00:58:09:12 – 00:58:14:06
Sprecher 2
Da haben wir eine sehr lange Zeit quer durch die Stadt geht, ohne zu wissen, wo er hinwill.
00:58:15:00 – 00:58:15:05
Sprecher 3
Ja.
00:58:15:15 – 00:58:24:05
Sprecher 2
Oder wenn wenn Juan im Auto sitzt. Aber ich finde, das trägt diese langsamen Szenen immer wieder. Diese klassische Musik, die wie so ein Teppich darüber liegt, gut pointiert gesetzt ist.
00:58:24:07 – 00:58:54:09
Sprecher 3
Ja, das ist auch richtig. Und ich habe auch das Gefühl, dass der Musiker versucht, diese Klassik dann mehr und mehr zu fragmentieren und neu zusammenzusetzen. Und ein bisschen in Richtung weiß ich nicht. Wir fanden R’n’B und HipHop. Und so weiter ein, dass das so ein bisschen Einflüsse ja da reingekommen sind. Und das ist irgendwie verändert. Und nicht nur er hat ja auch irgendwelche Zitate, irgendwelche Original Songs irgendwie, die wirklich Hip Hop sind und so, aber er hat auch diese klassische Musik genommen und irgendwie verwandelt.
00:58:54:09 – 00:59:10:11
Sprecher 2
Was ich fand, man hat so ein bisschen mit der Klasse Musik, aber es wird mehr im Laufe des Films. Aber gerade am Anfang, selbst wenn man da am Anfang so ein bisschen gemixt wird, wird sie nie so zersetzt, dass man das Gefühl hat, man hat jetzt hier die Untermalung für einen Hip Hop Track, sondern schon in diesen klassischen Roots vorhanden.
00:59:10:13 – 00:59:11:00
Sprecher 3
Ja, genau.
00:59:11:10 – 00:59:26:21
Sprecher 2
Was natürlich. Es gibt diese Referenzen an diesen Hello, Stranger, Kevin und Chiron an, weil er diesen Song gehört hat, weil den jemand in seiner Jukebox angemacht hat und dass es dann 63 davon Song von von Baba Louis, sein Cousin anbietet.
00:59:27:01 – 00:59:49:17
Sprecher 3
Übrigens die Szene im Diner, da haben sie diesen, als dieser Song läuft, der läuft ja da, den macht er ja an in der Box. Anscheinend haben die den wirklich angemacht. Ja, was für mich als Filmemacher völlig unbegreiflich ist, weil wie willst du das schneiden? Dann brauchst du wirklich zwei oder drei Kameras, die die Szene immer am Stück aufnehmen, sodass du immer hin und her schneiden kannst.
00:59:49:20 – 01:00:03:06
Sprecher 3
Du kannst dann nichts keine Sekunde wegschneiden, weil sonst der Song sofort zerstört ist. Du, du bist völlig festgelegt und kannst keinen Tag von dort und von zehn Minuten später nehmen, sondern es muss immer der gleiche Tag sein. Und das finde ich schon krass.
01:00:03:06 – 01:00:11:22
Sprecher 2
Funfact AM Es ist er ist ja ein Oscar Gewinner. Es ist der Oscar Gewinner mit dem niedrigsten Budget ever.
01:00:12:02 – 01:00:14:22
Sprecher 3
1,5 Millionen. Das ist unglaublich.
01:00:15:06 – 01:00:26:10
Sprecher 2
Und Rocky hat damals 76 1,1 Millionen kostet Ja, aber inflationsbereinigt ist es definitiv der Oscar Gewinner mit dem niedrigsten Preis. Die Bilder sind so.
01:00:26:10 – 01:00:39:03
Sprecher 3
Gut und Brad Pitt war irgendwie mitbeteiligt. Der hat das irgendwie dafür gesorgt. Und dann ist mir eingefallen ja, Brad Pitt hätte ihn auch komplett finanzieren können. Der hätte in seine Portokasse greifen und sagen können Ihr habt er macht den Film.
01:00:39:05 – 01:00:41:04
Sprecher 2
Von meinem letzten Film hab ich noch ein paar Spesen übrig.
01:00:41:04 – 01:00:43:12
Sprecher 3
Gehabt, irgendwie so, das ist sehr.
01:00:43:12 – 01:00:50:01
Sprecher 2
Krass genau, dass diese Filmgesellschaft Moment ist. Nun einmal kurz auf den Namen gucken, das ist eine Zahl, haha, das sollte man wissen.
01:00:50:01 – 01:00:52:24
Sprecher 3
Und man muss dazu sagen, wenn wir uns einen Tatort Avanti.
01:00:53:00 – 01:00:53:08
Sprecher 2
Vor.
01:00:53:13 – 01:00:55:13
Sprecher 3
Etwa eine DVD für die Firma.
01:00:57:02 – 01:01:03:03
Sprecher 2
Von der die die haben das zusammen mit der von Brad Pitt gegründeten Plan B Entertainment produziert.
01:01:03:07 – 01:01:27:00
Sprecher 3
Okay, wenn du dir den Tatort anschaust im deutschen Fernsehen, die kosten ein, ein, 2 Millionen pro Folge. Krass, oder? Und dann halt die mal nebeneinander. Ja, das ist krass, was die für das Geld rausgeholt haben aus dem Also die Kamera. Alexa gewesen. Dann haben die angefangen, wirklich auch noch mal viel Aufwand zu betreiben. Wie machen wir das Grading?
01:01:27:03 – 01:01:53:14
Sprecher 3
Die haben drei verschiedene, weil es ja drei verschiedene Zeiten sind, haben die unterschiedliche Filmstars emuliert. Also Fuji im ersten, dann Agfa Film für den zweiten Teil und im dritten Teil dann den den Kodak Rosenstock einmal emuliert. Also für den Zuhörer, der das oder die Zuhörerin, die das nicht so kennt. Die Filme waren früher ja analog und hatten irgendwie durch chemische Prozesse immer unterschiedliche Farben.
01:01:53:19 – 01:02:12:01
Sprecher 3
Auch in den unterschiedlichen Zeiten, also den Sechzigern, sahen die Farben anders aus als in den Achtzigern, weil es in den Achtzigern schon weiter fortgeschritten waren in der Entwicklung und besser die Farben wiedergeben konnten. Und diese verschiedenen Farben haben sie den verschiedenen Teilen gegeben. Und das ist ein Aufwand. Du musst dir erst mal überlegen, was will ich denn überhaupt und wie sehen die Sachen aus?
01:02:12:01 – 01:02:30:12
Sprecher 3
Da musst du rumexperimentieren. Das ist alles Zeit für Personal, für für Zeug, das, dass da steckt Geld drin. Was, was dem Gesamtbudget wieder Geld wegnimmt und wie die das immer noch geschafft haben. Es Und kein Tatort überlegt sich, ob wir da jetzt einen Fuji oder Kodak emulieren. Für völliger Blödsinn.
01:02:30:15 – 01:02:55:17
Sprecher 2
Ich find’s tatsächlich beeindruckend, wie sie es dann auch schaffen, mit dieser, mit diesem Grading und mit dieser Kamera arbeiten. Wirklich, mit diesem Gedanken auch für eine poetische Bildsprache. Diesen Wechsel zwischen realistischen, naturalistischen Bildern und diesen poetischen Bildern, quasi so flach, das hinzukriegen. Du hast, du hast, du hast auf den Wechsel in dem Film, es ist. Es gibt sehr viele Szenen, die sehr naturalistisch inszeniert sind, auch manchmal so ein bisschen diese verhasste, etwas pummelige Kamera, die so ein bisschen im Raum umher irrt.
01:02:55:17 – 01:03:06:15
Sprecher 3
Aber nie stört das also mich stört das schnell, aber in diesem Fall überhaupt nicht. Zwischendurch ist es fast dokumentarisch, aber nie so schlimm, dass man irgendwie das Gefühl hat Oh Gott, mir wird schlecht im Kino.
01:03:06:15 – 01:03:33:20
Sprecher 2
Wahrscheinlich, weil sie es dann halt aufbrechen mit diesen sehr langsamen Einstellungen, die sehr, sehr poetisch sind, sehr, sehr gesättigt auch von den Farben teilweise, wo du wirklich merkst, dass was passiert, wo sich jemand wirklich Gedanken gemacht hat über Farben, genau über Tonalität des Bildes. Richtig. Ganz spannend. Oft wird darauf referiert, dass ich und der Regisseur hat es auch selbst gesagt, dass er sehr stark beeinflusst ist von Wong Kawai, dem er ja zwei Wochen begegnet sind.
01:03:33:23 – 01:03:40:04
Sprecher 2
Der war 2046 gesprochen, den Johannes eher so semi gut fand. Auch Slopestyle macht.
01:03:41:02 – 01:03:41:05
Sprecher 3
Es.
01:03:41:06 – 01:04:03:10
Sprecher 2
Muss ich muss Johannes mal ein fünf versetzen und hat gesagt, dass er ein großer Fan ist. Und ich finde man sieht es den Bildern auch an, also dieses Suchen nach der Poesie in diesen Nahaufnahmen, vor allem in diesen Gesichtern, dass dieses Beobachten und dieses am realistischer authentische Beobachten und trotzdem versuchen, mit mit diesem dokumentarischen Gedicht zu schreiben. Mehr.
01:04:03:15 – 01:04:23:15
Sprecher 3
Ja, ja, absolut. Insofern also die die Kameraführung hat einen sehr gut für so Zeug entschädigt zwischendurch. Trotzdem wird einem manchmal doch ein bisschen man, man schrammt manchmal finde ich an der Genervtheit vorbei, weil man irgendwie denkt, ja, kommen jetzt ein bisschen was.
01:04:23:22 – 01:04:30:06
Sprecher 2
Wenn wir schon mal texten. Das als kleiner Text Willst du noch was zu den zu den Transits zwischen den einzelnen Episoden sagen?
01:04:31:02 – 01:04:46:14
Sprecher 3
Auch sehr schön. Es gibt ja so Kleines, ich habe gar nicht mehr so genau im Kopf und ich ärgere mich darüber, dass ich da nicht so drauf geachtet habe. Ich habe es erst später gelesen, dass er das gemacht hat. Die haben den es gibt ja diese Klappe und die ist inzwischen elektrisch, das heißt, man schreibt nicht mehr auf der Tafel drauf.
01:04:46:14 – 01:05:04:23
Sprecher 3
Take i Szene eins, sondern man hat so rote Leuchtdioden, LEDs, die diese, diese diesen Timecode einmal abspulen und hat immer der der Typ, der die Klappe bedient, das direkt vor die Kamera gehalten und dann ist so ein unscharfes rotes Irgendwas stärker.
01:05:04:23 – 01:05:05:06
Sprecher 2
Nachts.
01:05:05:07 – 01:05:30:06
Sprecher 3
Und flackern. Und das hat natürlich irgendwie es ist ja eine Klappe, die dann immer einen Timecode hat, der weitergeht. Also könnte man reininterpretieren Oh, da vergeht gerade Zeit, weil der Timecode ja weitergeht. Also hat sich der Regisseur gedacht okay, dann nehme ich doch mal dieses und durchsichtige Ich habe keine Ahnung, was das ist flackern und schneidet mir das Dazwischen als als es geht, vergeht Zeit.
01:05:30:08 – 01:06:01:17
Sprecher 2
Zwischen die einzelnen Episoden. Also bei meinem Film sehen wir dieses Flackern. Tatsächlich wurde es vor die Kamera vor allem deswegen so nahe gehalten, dass wir normalerweise nicht gemacht, um die Kamera vor dem vor dem Öl zu schützen, mit dem die Haut der der der, der der Schauspieler in eingesprüht wurde, damit sie so ein bisschen verschwitzter, glänzender wirken und um das um das zu verhindern, dass die Kamera davon was abkriegt, wurde diese Klappe so nah dran gehalten und hat das gesehen, gedacht Oh, das sieht geil aus, es ist schön, es passt tatsächlich.
01:06:01:17 – 01:06:14:24
Sprecher 2
Es ist natürlich so ein bisschen Kunst Spielerei, es ist aber auch nicht sonderlich lang. Es sind wirklich nur ein paar Sekunden. Man verpasst es, wenn man nicht drauf achtet, weil es ist eigentlich schwarz mit ein bisschen Licht flackern dazwischen, aber ich finde es eine süß süße technische Randnotiz.
01:06:15:00 – 01:06:47:23
Sprecher 3
Ja, das ist wirklich was. Übrigens mit dem Einsprühen, der dieser dieser Körper ist. Ich bin mir nicht ganz sicher, wie viel große Tragweite der ganzen Geschichte ist, weil es ist ja schon so, dass das man jetzt jetzt ganz böse in Richtung Kamerahersteller haben es ganz lange nicht geschafft, schwarz oder braun ordentlich wiederzugeben. Also eine Kamera so zu bauen, dass die die Colour Science, die da drin ist, ordentlich schwarze Hautfarbe wiedergeben kann.
01:06:47:23 – 01:06:52:06
Sprecher 2
Das kann man. Kameratechnik ist rassistisch, Ja, historisch bedingt absolut.
01:06:52:06 – 01:07:25:14
Sprecher 3
Und wenn du dir alte Fotos anschaust, alte Farbfotos und da sind schwarze Menschen drauf, sehen die echt nicht gut aus. Ganz oft, weil diese dieser Farbton einfach nicht. Da wurde kein Wert darauf gelegt, das ordentlich zu entwickeln und das hinzukriegen. Und selbst im digitalen Zeitalter, als wir angefangen haben, digital zu drehen, war das immer noch ein Problem. Und es ist bis heute etwas, wo man etwas hinterherhinkt und und deswegen ist auch es wahnsinnig schwierig und du musst auch noch anders leuchten für schwarze Gesichter als für weiße.
01:07:25:14 – 01:07:43:00
Sprecher 3
Also Weiß reflektiert viel mehr Licht als schwarz. Damit hast du Schwierigkeiten. Eine Szene, wo gleichzeitig ein weißer und ein schwarzer Mensch vor der Kamera stehen, ordentlich zu beleuchten. Du musst das wirklich sehr aufwendig machen, dass es wirklich gut aussieht. Was dieser Film natürlich umgeht, indem er nur schwarze Leute vor der Kamera hat.
01:07:43:00 – 01:07:45:24
Sprecher 2
Was die meisten Filme in der Vergangenheit umgangen haben, indem sie nur Weiße hatten.
01:07:46:00 – 01:07:50:03
Sprecher 3
Ja, so, worauf wollte ich hinaus? Ich weiß nicht mehr ganz.
01:07:50:04 – 01:08:05:01
Sprecher 2
Technik ist total spannend, weil es ein gutes Bild dafür ist, wie selbst so was wie Technik die wir im Alltag benutzen, von Rassismen durchsetzt ist. Das ist ja auch das was, was immer gerne gesagt wird, wie Scheiß funktioniert. Suchmaschinen, die Gesichtserkennung machen vollkommen rassistisch.
01:08:05:01 – 01:08:05:15
Sprecher 3
Rassistisch.
01:08:05:17 – 01:08:28:08
Sprecher 2
Und zwar man muss die noch nicht mal, man muss den Leuten, den den Silicon Valley Leuten noch nicht mal Bösartigkeit dabei unterstellen, weil es ist einfach, wir haben es einfach. Es hat sich einfach so entwickelt, haben eine Minorität, eine Gruppe und dann wird nicht drüber nachgedacht. Genau dieselbe Geschichte wie mit Medikamenten, die total sexistisch entwickelt werden, weil nicht drauf geachtet wird, wie Frauen darauf reagieren können, weil der weiße Mann als default Modus in der Gesellschaft angesehen.
01:08:28:08 – 01:08:30:08
Sprecher 3
Wird oder irgendwelche Katastrophen.
01:08:31:09 – 01:08:33:06
Sprecher 2
Treffen auch genau das ist genau das.
01:08:33:10 – 01:08:33:18
Sprecher 3
Gleiche.
01:08:33:18 – 01:08:41:03
Sprecher 2
Der Rest wir haben sie haben einfach so die Vorstellung von Menschen weiß, männlich. Also es ist so zum Kotzen.
01:08:41:03 – 01:08:45:13
Sprecher 3
Mich ärgert immer wieder so eine kürzen und zum aus Folge machen.
01:08:46:11 – 01:08:56:11
Sprecher 2
Nein, ist es vor allem krass, weil halt noch mal wir haben hier, wir haben hier den ersten Film, der mit einem All Black erst noch einen Oscar gekriegt hat. Das war 2017.
01:08:56:11 – 01:09:13:17
Sprecher 3
Es ist unglaublich, aber es wird einem so, es wird einem so schlecht, wenn man da wirklich intensiver drüber nachdenkt. Und deswegen, finde ich, ist der Film eben wahnsinnig wichtig und deswegen auch ein must see. Und so weiter und so fort. Aber erzählerisch mir manchmal einfach zu langsam. Leider.
01:09:13:17 – 01:09:34:15
Sprecher 2
Um das noch mal aufzubrechen. Er ist nicht deswegen massiv, ist es total geil. Also bester Film, bestes Drehbuch, bester Nebendarsteller. Herr Schaller als Nebendarsteller. Oscar kriegt plus fünf weitere Nominierungen, der erste LGBTI Film und der erste Film mit nur einem schwarzen Cast Cast, der bester Film gewonnen hat und der und das ist aber alles nicht in diesen fünf Sinne ein Kontinent?
01:09:34:24 – 01:10:03:02
Sprecher 2
Ist es wirklich, wirklich ein unglaublich gutes Porträt eines Menschen? Ja, wie er groß wird in einer schwierigen Zeit als Gruppe, in einer Minoritäten Gruppe ohne komischen Zeigefinger oder ohne Oscar. Jetzt kommen wir schon zum Fazit Wir schieben die Top drei gleich hinterher. Aber er ist für mich tatsächlich einer der besten Filme der 2000 Jahre. Okay, also mindestens in der Top Ten, wenn nicht sogar der Top Five.
01:10:03:17 – 01:10:27:00
Sprecher 2
Und zwar auch einfach, weil er mich wirklich emotional krass bewegt hat, ohne dass ich da irgendwie krasse autobiografische Anknüpfungspunkte hätte an das Thema. Einfach. Er hat mich krass bewegt und ich finde, er sitzt in so vielen Szenen richtig gut. Er trifft den richtigen Ton und ist unglaublich menschlich die ganze Zeit. Und wie gesagt, ich kann es nur noch mal betonen Er hat für mich jeden Hype, der um ihn gemacht wurde, verdient.
01:10:27:21 – 01:10:44:19
Sprecher 2
Und ich glaube, es ist einer der Filme aus den letzten zehn Jahren aus den 2000 Jahren, der noch lange, hoffentlich im kulturellen Gedächtnis bleiben wird und hoffentlich im kulturellen Gedächtnis noch ein bisschen wachsen wird und auf den in 20 Jahren zurückgeblickt wird als eines der Meisterwerke, das das Jahrzehnt auch definiert hat.
01:10:44:23 – 01:11:12:18
Sprecher 3
Ja, es gab einen Kritiker, der diesen Film vorgeworfen hat, dass er keine neuen Themen anpackt, sondern dass es eigentlich alle Sachen sind, die wir 2017 alles schon wissen. Das hat mich darüber nachdenken gemacht, wie wichtig es ist, dass so ein Film neue Dinge erzählt. Und eigentlich braucht der Film das nicht der Film. Also zwischendurch habe ich gedacht, der hat auch irgendwie ganz tolle Sachen, da muss man neue Zusammenhänge herstellen.
01:11:12:18 – 01:11:34:01
Sprecher 3
Und so weiter, wie ich das manchmal Filmen vorwerfe, wenn er deswegen einen neuen Zusammenhänge herstellen. Aber der Film stellt die Themen einfach gut zusammen, die er hat. Die sind einfach wichtig sind, wie zum Beispiel Toxic Maskulinität, die ihn in jeder ob es jetzt in der Minoritäten Gruppe ist oder in einer in einer großen weißen Welt oder was auch immer.
01:11:34:12 – 01:12:07:09
Sprecher 3
Du hast immer das Problem, immer noch in den Achtzigern, besonders das Problem, dass du als sensibler Mann Schwierigkeiten hast, in einer einer über maskulinen Gesellschaft und da groß zu werden und rauszufinden, wie tough muss ich sein, wie empfindsam darf ich sein, was? Welchen Platz habe ich in der Gesellschaft, wenn ich all das nicht bin? Dass das wahnsinnig schwierige und wichtige Themen und das macht der Film natürlich gut ein Fenster.
01:12:08:01 – 01:12:43:20
Sprecher 2
Ich finde es gut, dass er das schafft, diese Themen aufzugreifen, ohne zum Social Porn zu werden, sondern dass er wirklich eben weil er dieses, dieses, dieses poetische, dieses, dieses fast schon Fabelhafte teilweise darin hat, dass er dadurch einfach eine unglaublich hoffnungsvolle Art mit sich herumträgt, und zwar nicht so eine falsche Hoffnung, nicht diese kitschige Hollywood Hoffnung, sondern wirklich eine Hoffnung, die die Realität akzeptiert, die einfach authentisch ist und die sagt Versuch dich selbst zu finden und du kannst dich auch selbst finden und du kannst dich auch in diesem harten Rahmen und du kannst dich auch noch 20 Jahre später selbst finden.
01:12:44:01 – 01:13:06:15
Sprecher 2
Aber gib nicht auf und das halt ohne diesen Hollywood Überbau. Das alles klingt so ein bisschen nach Hollywood Überbau und das finde ich, macht der Film auch wirklich neu. Weil wenn so eine Geschichte erzählt wird, gibt es so oft so einen spezifischen Hollywood Ton. Weil wenn du, wenn du diese Independent Tragödien Dramen hast, dann sind das halt meistens Tragödien, wo wissen, wo es eben nicht diesen Optimismus gibt, nicht diese Hoffnung gibt.
01:13:06:22 – 01:13:11:09
Sprecher 2
Das ist toll, dass es dieser Film schafft, authentisch zu bleiben und trotzdem diese Hoffnung mit zu transportieren.
01:13:11:24 – 01:13:16:17
Sprecher 3
Das am Anfang Boyhood mit reingebracht. Ich musste natürlich sofort an Boyhood denken.
01:13:16:20 – 01:13:17:00
Sprecher 2
Ja.
01:13:17:17 – 01:13:51:20
Sprecher 3
Boyhood nimmt da wirklich einen Schauspieler, der über zehn Jahre lebt. Wie viel? Zwölf Jahre? 13 Jahre ihn verfolgt Und das wirklich zeigt diese Entwicklung, was das Plus dieses Films ist. Und der ist ja auch relativ langsam erzählt. So, da finde ich, dass da hat dieser Kniff, dass ich wirklich über 13 Jahre diesen Film irgendwie den Film mitgetragen und diese und das Gut geschafft in der hier ist natürlich ein bisschen schwerer zu ertragen, weil die Situationen manchmal wirklich sehr schwierig sind.
01:13:51:20 – 01:14:11:22
Sprecher 2
Ich finde das fast so eine Art Kontrastprogramm. Boyhood Und ich liebe beide Filme. Witzigerweise ist Boyhood wahrscheinlich auch in meiner Top Ten. Was 2000 Filme wird, ist es in vielen Dingen Kontrastprogramm, weil er einen ganz viel auslässt, was Boyhood erzählt. Weil Boyhood halt wirklich von Jahr zu Jahr springt. Weil er ja, weil. Weil er seine Poesie aus etwas anderem schöpft.
01:14:11:22 – 01:14:26:10
Sprecher 2
Er schöpft seine Poesie dem bisschen Hoffnung, das da ist, und bleibt aber länger in der harten Realität, während Boyhood sehr viel Poesie über, über die, über den Alltag drüber stülpt. Es ist so Boyhood ist vielleicht der eskapistische Film.
01:14:26:16 – 01:14:29:07
Sprecher 3
Ja, und Boyhood ist auch der weitere Film.
01:14:29:13 – 01:14:30:06
Sprecher 2
Das auf jeden Fall.
01:14:30:06 – 01:14:41:22
Sprecher 3
Ist halt Boyhood hat fast hat keinen einzigen Schwarzen. Also es gibt diesen einen Ausländer, der da irgendwie dann von den Weißen von den Weißen geholfen wird.
01:14:42:02 – 01:14:43:06
Sprecher 2
Der Mexikaner oder.
01:14:43:23 – 01:14:53:02
Sprecher 3
Der, der sein Restaurant hat. Insofern ist es Boyhood natürlich aus einer ganz anderen Ecke erzählt, ein ganz anderem Erlebnis Horizont und so.
01:14:53:09 – 01:14:59:11
Sprecher 2
Und ich glaube es tatsächlich ein guter Kontrast dazu. Man muss die beiden Filme nicht gegeneinander ausspielen. Also ich will sie auch nicht.
01:14:59:19 – 01:15:03:06
Sprecher 3
Nein, nein, nein. Obwohl es leicht wäre, das zu tun.
01:15:03:08 – 01:15:07:15
Sprecher 2
Das wäre total toll. Man könnte diesen Film als Anlass nehmen, um über Boyhood zu lästern.
01:15:07:17 – 01:15:08:08
Sprecher 3
Ja, genau.
01:15:08:09 – 01:15:19:01
Sprecher 2
Weil er eben so ein Kontrastprogramm ist mit dem niedrigen Budget und nicht mit diesem Größenwahn. Und pointierter und gesellschaftlich mit Sicherheit auch irgendwie relevanter.
01:15:19:05 – 01:15:20:01
Sprecher 3
Ja, ja.
01:15:20:04 – 01:15:21:02
Sprecher 2
Politisch relevant.
01:15:21:02 – 01:15:30:20
Sprecher 3
Politisch jeden Fall relevanter. Ja, man muss so ein bisschen. Bei mir kribbelt es gerade so, Boyhood so zu pieksen, wie sie waren.
01:15:30:20 – 01:15:32:10
Sprecher 2
Aber das war mit Film machen total gut.
01:15:33:00 – 01:15:54:15
Sprecher 3
Aber nur weil der Kontrast so stark ist, weil. Weil natürlich Moonlight so viel mehr zu sagen hat. Was, was, was? Politische Entwicklung und was, was Problemfelder und und Milieu und usw betrifft. Dann dagegen wirkt halt Boyhood wie so ein lala Land, in dem alles schicki und fein ist und man irgendwie durch ein paar komische Adoleszenz Sachen muss.
01:15:54:18 – 01:16:00:16
Sprecher 2
Obwohl du diesen Film gerade erwähnt hast. La La Land ist wahrscheinlich der heißeste Film der 2010 Jahren.
01:16:02:01 – 01:16:05:10
Sprecher 3
Ja, aber ich habe ihn gemocht.
01:16:05:10 – 01:16:09:23
Sprecher 2
Oh, mit La La Land hatte ich ja so meine Probleme. Ich mochte ihn. Das waren Oscar Wechsel.
01:16:10:18 – 01:16:11:20
Sprecher 3
Und zwei.
01:16:11:20 – 01:16:15:11
Sprecher 2
1016 und Oscarverleihung 2000.
01:16:15:11 – 01:16:16:00
Sprecher 3
Ja, genau.
01:16:16:02 – 01:16:18:22
Sprecher 2
Da gab’s ja so eine Geschichte, dass sie erzählt.
01:16:18:24 – 01:16:28:20
Sprecher 3
Habe, sie eigentlich ist. Es gab dieses Durcheinander zwischen den Umschlägen, wo die Gewinner drinstehen. Und leider hatten sie Lala Land zum Gewinner erklärt.
01:16:28:21 – 01:16:33:13
Sprecher 2
Faye Dunaway hat zufällig den falschen Umschlag aufgemacht und.
01:16:33:13 – 01:16:36:04
Sprecher 3
Dann war halt aber eigentlich hätte Moonlight gewinnen sollen.
01:16:36:07 – 01:16:40:06
Sprecher 2
Und dann haben sie und sie haben es ja sogar noch gesagt Lalala auf die Bühne.
01:16:40:06 – 01:17:02:15
Sprecher 3
Gestellt und sie hatten alle Spaß und haben sich gefreut. Und dann hieß es Sorry, einmal kurz zurück. Falscher Umschlag. Äh, ich habe neulich wieder so einen kleinen Entschuldigungsbrief von der von der Academy gelesen, wo sie gesagt haben Wir sind alle so froh, dass ihr so entspannt reagiert habt und dass sie keinen großen Aufstand gemacht hat. Es tut uns wahnsinnig leid, dass es diese Verwirrung gab, aber das.
01:17:02:15 – 01:17:07:18
Sprecher 2
Ist ja auch schrecklich. Überleg dir das mal! Wo stehst du gehst auf die Bühne, Du freust dich total über den Oscar.
01:17:07:19 – 01:17:12:03
Sprecher 3
Er Und dann heißt es bei War es doch nicht auch Scheiße? Und das, dass.
01:17:12:22 – 01:17:18:01
Sprecher 2
Man erst einmal ganz kurz gucken wir Ja, es war Jimmy Kimmel, der musste ja auch extra sagen Das ist kein Witz.
01:17:18:01 – 01:17:18:17
Sprecher 3
Jetzt. Wir hatten.
01:17:18:17 – 01:17:28:16
Sprecher 2
Ja, ich. Ich weiß, ich mach sonst immer Witze über so was, aber das ist kein Witz. Hier ist ein Fehler passiert. Lass uns doch mal kurz zurückspulen. Können wir das rausschneiden? Live ist.
01:17:28:20 – 01:17:29:16
Sprecher 3
Ja furchtbar.
01:17:30:05 – 01:17:46:01
Sprecher 2
Ach, und tatsächlich hat mich das gefreut, weil ich habe beide Filme gesehen. Ich bin kein großer Fan. Es ist für mich eher so, also für mich ist tatsächlich La La Land einer der beliebtesten Filme, der 2000 war. Und es hat mich so gefreut, weil ich hatte befürchtet, dass der den Oscar gewinnt.
01:17:46:01 – 01:17:50:17
Sprecher 3
Natürlich ist der relevantere Film, dass es völlig außer Frage.
01:17:50:23 – 01:17:52:07
Sprecher 2
Ist für mich einfach so.
01:17:52:08 – 01:17:55:12
Sprecher 3
Weil er ja eine eigentlich nicht erwartet.
01:17:56:00 – 01:18:00:23
Sprecher 2
Also Moonlight hat mich auch unterhalten, ist so ein komisches Wort, aber hat mich mehr mitgenommen als La La Land.
01:18:01:06 – 01:18:05:20
Sprecher 3
Emotional mit Ja, ja, ja, bewegen. Leicht vielleicht. Vielleicht.
01:18:05:20 – 01:18:14:06
Sprecher 2
Das bewegt im weitesten. Wenn wir sagen, von etwas bewegt zu werden oder tangiert zu werden, ist das Wichtigste was, was ein Kunstwerk schaffen sollte. Da war für mich. Auf jeden Fall.
01:18:14:10 – 01:18:18:24
Sprecher 3
Denn vielleicht ist das Wichtigste, was ein Kunstwerk machen sollte, nicht zu tangieren.
01:18:18:24 – 01:18:28:08
Sprecher 2
Na ja, für dich ist ja das Wichtigste, dass das Kunstwerk dir genau erklärt, was es dir sagen will. Weil wenn es nach Johannes geht, können Kunstwerke reden und Kunstwerke brauchen eine Gebrauchsanleitung.
01:18:28:08 – 01:18:29:04
Sprecher 3
Wenn es nach Platon sie.
01:18:29:04 – 01:18:29:12
Sprecher 2
Dient.
01:18:29:12 – 01:18:35:05
Sprecher 3
Kein Kunstwerk auch nur irgendwie preisgeben, worum es geht und es ist will und ein Kunstwerk will.
01:18:35:05 – 01:18:45:15
Sprecher 2
Ja nix machen. Genau. Wenn es nach Johannes geht, hat nicht nur ein Künstler eine Persönlichkeit, sondern der Künstler ist als Künstler in dieses Kunstwerk eingeschrieben ist.
01:18:45:15 – 01:19:05:24
Sprecher 3
Auf unserer Erde wird ein Künstler sofort enteignet und das Kunstwerk gehört niemandem mehr außer der Gesellschaft, die alles machen kann. All unsere Top drei So zog unsere Top drei der Top.
01:19:05:24 – 01:19:08:01
Sprecher 2
Drei waren wir.
01:19:08:07 – 01:19:15:07
Sprecher 3
Du hast sehr unvorsichtigerweise gesagt, es geht in unserer Top drei um Filme, wo der Mond eine Rolle spielt.
01:19:15:07 – 01:19:15:18
Sprecher 2
Ja.
01:19:16:00 – 01:19:17:06
Sprecher 3
Was sind das für eine Top drei?
01:19:17:09 – 01:19:22:05
Sprecher 2
Ich habe sechs Filme gefunden. Ich habe nicht alle davon gesehen.
01:19:22:05 – 01:19:26:22
Sprecher 3
Nicht das. Ich habe zwei Filme. Nein, ich habe einen von denen gesehen, die ich aufgeschrieben habe.
01:19:27:01 – 01:19:30:11
Sprecher 2
Ich wette mit dir, wenn du darüber nachdenkst, müsstest du eigentlich einen Top drei hinkriegen.
01:19:30:20 – 01:19:46:06
Sprecher 3
Ich weiß nicht. Habe. Ich habe nicht genug gefunden. Und es ist ernst. Wir haben 58 Episoden geschafft, in der wir immer eine Top drei hatten, die einigermaßen konsistent war. Und ich habe bei diesem Thema, was du vorgeschlagen hast, nicht genug gefunden.
01:19:47:24 – 01:20:07:16
Sprecher 2
Also ich fand es tatsächlich auch schwer, um das dazu zu sagen. Und ich wollte nicht, dass ob wir es nehmen. Ich wollte nicht Homosexualität im Film nehmen, weil ich dachte irgendwie, wir hatten. Wir hatten vor kurzem erst Gruppen, und zwar letzte Woche, als wir über City gesprochen haben, haben wir über Filme, die sich um Minoritäten wie Minoritäten im Mittelpunkt haben, haben wir darüber geredet.
01:20:07:16 – 01:20:09:09
Sprecher 2
Und ich glaube, da hatte ich sogar Moonlight mit drin.
01:20:09:09 – 01:20:11:22
Sprecher 3
Kann man sein, Ja, oder das zumindest erwähnt.
01:20:11:22 – 01:20:18:20
Sprecher 2
Ich glaube, ich hatte ihn sogar auf Platz eins. Ich weiß es nicht mehr genau. Ich würde ihn jetzt wieder. Nachdem ich ihn jetzt wiedergesehen habe, würde ich ihn auf Platz eins packen.
01:20:19:21 – 01:20:22:05
Sprecher 3
Ich weiß, weiße das nicht mehr als das letzte Woche gewesen.
01:20:23:10 – 01:20:35:13
Sprecher 2
Am und deswegen dachte ich Mond. Nehmen wir einfach etwas, was so allgemein wie möglich ist, weil Mond kommt irgendwie immer mal wieder ein Film vor. Ja und dann habe ich festgestellt Shit, ich hatte eigentlich die Hoffnung, so drei poetische Dramen, die.
01:20:35:13 – 01:20:36:12
Sprecher 3
Alle irgendwie Mondlicht.
01:20:36:13 – 01:20:37:24
Sprecher 2
Spielen, zu finden. Und ich habe nichts gefunden.
01:20:37:24 – 01:20:39:12
Sprecher 3
Nein, in der Richtung war nichts und der.
01:20:39:22 – 01:20:56:03
Sprecher 2
Mond lässt es komplett merkwürdig, wenn man, wenn man daran denkt, dass ich sie am dass ich sie zum Teil zu dem Film gemacht habe, weil keiner dieser Filme kann irgendwie mit Moonlight auch nur. Also es ist einfach eine andere Richtung und anderes anderes. Aber dann sag doch einfach mal, was du hast.
01:20:56:11 – 01:21:06:21
Sprecher 3
Also nein, ich mache das Top drei, ich mache eine Top drei Jas und es macht überhaupt keinen Sinn. Und Platz drei ist bei mir Alice, weil sich die Katze in einen Mond verwandelt.
01:21:07:05 – 01:21:09:07
Sprecher 2
Genau so was wollte ich. Da habe ich nicht daran gedacht. Welche?
01:21:09:21 – 01:21:11:22
Sprecher 3
Die Comic Verfilmung von Disney.
01:21:12:03 – 01:21:13:20
Sprecher 2
Ich hatte es schon befürchtet.
01:21:13:20 – 01:21:28:23
Sprecher 3
Nein, nicht Tim Burton, obwohl ich Tim Burtons Verfilmung besser finde als du. Aber so richtig gut ist vielleicht auch nicht. Ist okay. Genau das. Hat das genug mit Mond zu tun? Dann in deiner. Das ist.
01:21:28:23 – 01:21:31:01
Sprecher 2
Vollkommen okay. Super Platz drei! Mach mal weiter.
01:21:31:10 – 01:21:31:18
Sprecher 3
Kann ich.
01:21:31:18 – 01:21:32:12
Sprecher 2
Jeden.
01:21:32:12 – 01:21:34:10
Sprecher 3
Film nehmen, wo ein Mond vorkommt oder was?
01:21:34:11 – 01:21:37:06
Sprecher 2
Na ja, wenn der Mond eine kleine Rolle spielt oder zentrale Rolle.
01:21:39:00 – 01:21:42:15
Sprecher 3
Auf der zwei wäre bei mir dann Trip to the Moon.
01:21:42:19 – 01:21:44:17
Sprecher 2
Ja, den habe ich auch. Das mein Platz drei.
01:21:45:01 – 01:21:47:16
Sprecher 3
Platz drei mich nicht weiter von nach vorne.
01:21:47:19 – 01:21:48:13
Sprecher 2
Nein, ich wollte nicht.
01:21:48:13 – 01:21:49:18
Sprecher 3
Hallo, der ist so gut.
01:21:49:19 – 01:21:50:22
Sprecher 2
Dass ich ihn auch nicht auf der eins.
01:21:51:02 – 01:22:01:08
Sprecher 3
Nein, aber nur meine. Platz eins für Bekloppter ist also gespannt. Also. Also Trip to the Moon von von dir.
01:22:01:08 – 01:22:01:22
Sprecher 2
Reise zum.
01:22:01:22 – 01:22:05:09
Sprecher 3
Mond. Die Reise zum Mond von wir.
01:22:06:11 – 01:22:10:15
Sprecher 2
Drei Nicht von Lima, sondern von Melies Melies.
01:22:10:16 – 01:22:12:18
Sprecher 3
Welches genau?
01:22:13:04 – 01:22:15:23
Sprecher 2
Jetzt aus dem Jahre 1902. Ach.
01:22:16:19 – 01:22:28:17
Sprecher 3
Wirklich? Ganz toller Film. Lohnt sich zu sehen. 1902. Das lasst euch nicht vom Jahr abschrecken. Es ist einfach wirklich großartiger Film. Und auf Platz eins. Wir machen es jetzt mal einfach. Jeder macht seine Liste.
01:22:28:18 – 01:22:29:00
Sprecher 2
Ja.
01:22:29:07 – 01:22:33:03
Sprecher 3
Auf Platz eins habe ich die Übertragung. Mondlandung im Fernsehen.
01:22:34:01 – 01:22:35:22
Sprecher 2
Fantastisch. Total gut.
01:22:36:16 – 01:22:38:17
Sprecher 3
So, das hast du jetzt davon.
01:22:39:01 – 01:22:43:23
Sprecher 2
Ich bin total glücklich damit. Du beschwerst dich und bringst die beste Top drei, seid fünf Episoden.
01:22:45:06 – 01:22:46:21
Sprecher 3
Schlecht früher ins Bett.
01:22:47:04 – 01:22:54:00
Sprecher 2
Wir sind heute in Prügel Laune, stelle ich fest. Wir werden gleich noch mal unsere Männlichkeit Ideale aufs Parkett legen.
01:22:54:08 – 01:22:57:13
Sprecher 3
Meine Katze auf die erledigen.
01:22:57:13 – 01:23:03:20
Sprecher 2
Das sind unsere Männlichkeit. Sind die alle? Johannes wirft seine Katze auf mich. Und ich. Ich. Ich schnappe mit Papier Kügelchen.
01:23:03:24 – 01:23:05:16
Sprecher 3
Ja, es.
01:23:05:16 – 01:23:30:06
Sprecher 2
Und ich habe zwei Menschen. Und zwar und zwar andere Menschen, weil ich beide nicht gesehen habe und jetzt auf meiner Liste stehen. Auf die bin ich während der Recherche gestoßen. Es gibt einen Film von Fritz Lang aus dem Jahr 1929 Frau im Mond. 161 Minuten restaurierte Fassung habe ich nie gesehen. Es geht um eine Mond Expedition und um und um ein großes Raumschiff und Schiessereien und Abenteuer und Fantasy.
01:23:30:06 – 01:23:35:14
Sprecher 2
Und ich will ihn unbedingt sehen. Vielleicht packe ich den einfach mal auf die Liste, um einen Film wissen wieder aufzufrischen.
01:23:35:14 – 01:23:44:07
Sprecher 3
Ich habe den tatsächlich auch nicht gesehen, aber ich Natürlich existiert er. Ich habe in dieser Liste von Fritz Lang Filmen, wo ich auch mal hingucken wollte.
01:23:44:07 – 01:23:52:05
Sprecher 2
Einer der letzten deutschen Stummfilme, wahrscheinlich der letzte große deutsche Stummfilm. Wie gesagt, drei Stunden lang, 1929 klingt super.
01:23:52:05 – 01:23:59:01
Sprecher 3
Wobei der der Tonfilm schon war. Also bislang im Grunde ja auch so ein Risiko Film gemacht.
01:23:59:04 – 01:24:05:23
Sprecher 2
So ein konservativer vermeintlicher Risiko, wenn man der sich einfach nicht an das Neue gewöhnen will wie Charlie Chaplin.
01:24:07:00 – 01:24:11:07
Sprecher 3
Der hat sich ja dann noch gefangen und ist auf.
01:24:11:09 – 01:24:23:24
Sprecher 2
Platz zwei harter Kontraste habe ich auch noch nicht gesehen. Stehe jetzt auch auf meiner absoluten Liste Newtown The Moon. Es ist ein Science Fiction Fantasy des Films aus dem Jahr 1961.
01:24:24:00 – 01:24:26:06
Sprecher 3
So trashig aus, dass es so.
01:24:26:18 – 01:24:39:00
Sprecher 2
Also auf dem Plakat dazu sieht man eine nackte Frau, deren wunderschön zu der Schrift, wo Newton auf dem Mond steht, angeordnet ist. Und im Hintergrund schweben noch zwei nackte Figuren zum Mond, das so.
01:24:39:00 – 01:24:40:02
Sprecher 3
Pin up mäßig.
01:24:40:02 – 01:24:50:09
Sprecher 2
Genauso pin up mäßig. Und es gab einfach Es gab einfach mal eine Zeit, als Nacktheit im Film so langsam langsam populärer wurde, aber man noch nicht so genau wusste, wie man erzählen soll.
01:24:50:11 – 01:24:53:20
Sprecher 3
Ja und deswegen sind alles trashig gewesen, was das was mit Nacktheit war.
01:24:53:23 – 01:25:18:06
Sprecher 2
Deswegen gab es in der Zeit auch ein eigenes Genre und zwar Nudisten, Filme. Und die Filme wurden in Nudisten gedreht und hatten irgendwie so ein vages Thema, meistens irgendwie Natur, also Garten. Es gibt Garden auf ihnen von 154, der ein Paradies spielt. Natürlich und der Neffe des Newton hat offensichtlich einen draufgesetzt, weil er eben nicht im Camp spielt, sondern versucht hat, so ein Science Fiction Set aufzubauen.
01:25:18:21 – 01:25:27:22
Sprecher 2
Muss ich unbedingt sehen. Und ich muss auch mehr von diesen Nudisten sehen. Es gibt eine ganze Liste von Filmen, die ich quasi, die ich jetzt quasi gefunden habe, nicht mehr alle anschauen muss.
01:25:27:22 – 01:25:39:06
Sprecher 3
Vielleicht werde ich, muss ich deine Freundin wieder anrufen und sagen, dass du in einem Rabbit Tool verschwinden wirst, dass sie nicht mehr mögen wird für ist. Oh Mann, Karen, es tut mir leid.
01:25:40:14 – 01:25:52:02
Sprecher 2
Aber tatsächlich. Also, Nudisten Filme. Ich habe keinen einzigen Nudisten in meinem Leben gesehen. Sind offensichtlich a big thing In den 50er und 60er Jahren, als als Nacktheit noch nicht so, noch nicht so im Film angekommen war.
01:25:52:08 – 01:26:05:13
Sprecher 3
Ich seh’s jetzt schon kommen, wenn diese Folge rauskommt. In fünf oder sechs Wochen wirst du auf dem Blog muss man sehen, schon eine riesige Liste. Die besten Nudisten Filme der 60er, 70er und 80er Jahre.
01:26:05:23 – 01:26:22:24
Sprecher 2
Ja tatsächlich 70er, 80er. Dann war es halt vorbei, weil sie dann irgendwann angefangen haben Sex Mainstream tauglich zu machen. Dann gab es die irgendwie Ende der 60er und Anfang der 70er. Die ersten großen Pornos hat. In dem ganzen haben mit dem ganzen sie haben wir auch mal eine Episode gewechselt und da haben wir den Porno von Andy Warhol geguckt.
01:26:22:24 – 01:26:26:02
Sprecher 2
Nur Gott, Johannes war auch nicht so begeistert davon.
01:26:26:03 – 01:26:29:07
Sprecher 3
Nein, nein, viel zu wenig Sex für das was wie es beworben wurde.
01:26:29:13 – 01:26:33:24
Sprecher 2
Immer wenn ich in die Filmgeschichte eintauchen will mit Johannes, geht das komplett schief. Ich weiß nicht, woran es liegt.
01:26:34:03 – 01:26:37:00
Sprecher 3
Es liegt daran, dass es die beschissensten Genres. So ist es, wenn.
01:26:37:00 – 01:26:48:15
Sprecher 2
Man Klassiker Es geht hier um klassische Film Erlebnisse. Wir haben gesagt, die sind ja außer Acht Horizont erweitert. Außer Atem machen wir nicht. Godard Lesben machen wir nicht, oder.
01:26:48:15 – 01:26:51:03
Sprecher 3
Ashley will nie wieder Godard anschleppen.
01:26:51:12 – 01:26:52:05
Sprecher 2
Platz drei.
01:26:52:18 – 01:26:53:13
Sprecher 3
Satz drei ist.
01:26:53:13 – 01:27:27:06
Sprecher 2
Ein Teil, und zwar einfach, weil es gibt noch einen zweiten Miles Mond Film, der heißt The clips du soleil on play lyn, die Sonnenfinsternis bei Vollmond. Und es geht einfach darum, dass ein Wissenschaftler mit seinen Schülern sich den Mond betrachtet. Und dann sehen wir den Mond zu einer Sonnenfinsternis und der Mond und die Sonne schieben sich übereinander. Und die haben natürlich, wie es bei Melies üblich war, Gesichter mehr und von vielen interpretiert als Sexszene, also etwas prüde, etwas verklemmte Sexszene aus dem Jahr 1907, zehn Minuten.
01:27:27:12 – 01:27:43:23
Sprecher 2
Und es ist eigentlich kein Teil, weil dieser Film ist nicht so fantastisch und nicht so wundervoll wie die Reise zum Mond. Aber wenn euch die Reise zum Mond gefallen hat, schaut euch diesen Film an zehn Minuten, die nicht verschwendet sind, vor allem, weil es eben typisch sehr schöne Sets hat. Ja, ein paar lustige Momente, wenn der, wenn der.
01:27:43:23 – 01:27:47:09
Sprecher 2
Wenn der Professor mit seinen Schülern redet und die ihn veralbern.
01:27:48:00 – 01:27:49:01
Sprecher 3
Ganz toll coloriert.
01:27:49:11 – 01:27:52:02
Sprecher 2
Bisschen koloriert natürlich. Ich habe nur schwarzweiß gesehen.
01:27:52:02 – 01:27:54:01
Sprecher 3
Wirklich mit den koloriert.
01:27:54:01 – 01:28:11:18
Sprecher 2
Oh, ich muss den koloriert noch mal sehen, okay. Sehr schön. Großartig. Und wahrscheinlich gar nicht so weit weg von Tutanchamun, weil damals auch irgendwie Sex auf eben wies, wie man es 1907 gemacht hat. Etwas dargestellt wurde als Mond und Sonne, schieben sich übereinander und zwinkern sich dabei zu.
01:28:12:18 – 01:28:13:12
Sprecher 3
Okay, es.
01:28:13:19 – 01:28:21:02
Sprecher 2
Okay, das war mein Platz frei. Und jetzt komm jetzt, jetzt. Woran denkt man natürlich als Filmfan, wenn man Mond hört? An Werwölfe.
01:28:21:07 – 01:28:26:08
Sprecher 3
Ja, stimmt. Aber ich habe nur Schrott gefunden im Internet. Was Werwölfe betrifft.
01:28:27:00 – 01:28:47:13
Sprecher 2
Ich würde den amerikanischen Werwolf in London bzw American Werwolf er im Deutschen an American Werwolf in London im Original aus dem Jahr 1980 empfehlen, der wirklich ein sehr schöner Horrorfilm ist mit vielen Comedy Momenten von niemand geringerem als John Landers, der unter anderem plus Brothers gemacht hat.
01:28:47:19 – 01:28:48:04
Sprecher 3
Ah.
01:28:48:15 – 01:29:12:01
Sprecher 2
Der Typ. Und äh ja, wir haben viel unterwegs war in Achtzigern. Die Glücksritter hat er noch gemacht, viele Komödien, Kentucky Fried Movie und American Werwolf ist für seine Verhältnisse relativ unwitzig, also hat zwar auch humoristische Momente, aber ist eben auch ein 80er Jahre Horrorfilm keiner der blutigen Sorte, sondern eher so einer, der auf gut dosierte Momente setzt. Macht Spaß, kann man empfehlen.
01:29:12:05 – 01:29:24:09
Sprecher 3
Mir macht gerade Sorgen. Ein kleines bisschen, dass ich nach 58 Episoden immer noch derjenige bin, der immer wieder sagt Ach, der Typ. Und manchmal dabei lügt.
01:29:24:09 – 01:29:32:02
Sprecher 2
Es gibt ja so eine Liste von Filmen, die Menschen vorgeben, gesehen zu haben, ja, sie gesehen zu haben. Und auf Platz eins steht der Pate.
01:29:32:10 – 01:29:32:22
Sprecher 3
Ach, wie.
01:29:32:22 – 01:29:34:11
Sprecher 2
Geil, Johannes, hast du den Paten gesehen?
01:29:35:01 – 01:29:41:23
Sprecher 3
Natürlich wusste das natürlich ich. Ich hätte jetzt sagen müssen, alle fünf.
01:29:41:23 – 01:29:52:06
Sprecher 2
Na, den fünften Paten haben wir ja jetzt. Nee, das war der fünfte Scotty. Heute schwelgten wir in Erinnerungen von Vor ein paar Wochen hatten wir die Episode mit die Ahriman Ahriman Oh ja.
01:29:53:06 – 01:29:55:23
Sprecher 3
Ach Gott, langer Film. Aber es hat sich gelohnt.
01:29:56:02 – 01:29:58:15
Sprecher 2
Da waren wir auch beide relativ nah.
01:29:58:21 – 01:29:59:07
Sprecher 3
Na ja.
01:29:59:15 – 01:30:04:21
Sprecher 2
Was nicht so oft vorkommt, offensichtlich. Heute prügeln wir uns fast. Platz eins.
01:30:04:21 – 01:30:05:10
Sprecher 3
Platz eins.
01:30:05:10 – 01:30:13:20
Sprecher 2
Science Fiction Science neuerer Science Fiction Film Moon aus dem Jahre 2009 von Dankend Jones.
01:30:13:23 – 01:30:19:12
Sprecher 3
Danke, George bester.
01:30:20:05 – 01:30:49:16
Sprecher 2
Jones, Danke Jones ist Sourcecode aber auch nicht so viel bekannter als Moon, glaube ich. In Moon spielt Sam Rockwell einen Astronauten, der auf dem Mond ist und der auf einer Forschungsstation arbeitet und sich darauf freut, dass er in ein paar Wochen nach Hause zurück kann. Und dann hat er einen Unfall auf dem Mond und findet sich selbst. Also noch mal ein zweiter Protagonist, der genauso aussieht wie er.
01:30:49:22 – 01:30:50:11
Sprecher 3
Ich dachte, es wäre.
01:30:51:16 – 01:31:16:17
Sprecher 2
Ein so ein bisschen älter aussehen. Da bringt ihn dann in diese Forschungsstation und dann versuchen sie zu zweit herauszufinden, was hier los ist, weil sie beide davon ausgehen, dass sie die Person sind, dass sie das Original sind, das auf dieser Forschungsstation arbeitet. Der gut irgendwie sehr guter Mystery Science Fiction Film mit einem sehr schön. Also schon ein bisschen Gimmick Film mit einem sehr schönen, mit einer sehr schönen Aufklärung und absolut plausibel an sich.
01:31:16:20 – 01:31:32:19
Sprecher 2
Sam Rockwell als Astronaut und Kevin Spacey als als Stimme das der KI, die das Schiff, die, die die Raumstation steuert und eine KI, die allerdings nicht so eine nicht nur 2001 bedrohliche KI ist, sondern wirklich eine sympathische KI.
01:31:32:22 – 01:31:37:20
Sprecher 3
Wie heißt er? Moon. Einfach nur Moon Moon. Okay, gut, habe ich aufgeschrieben, den muss ich gucken.
01:31:38:01 – 01:31:42:21
Sprecher 2
Würde auch gefallen, denke ich. Da passiert auch was. Die Protagonisten handeln und es gibt Action.
01:31:43:22 – 01:31:45:02
Sprecher 3
Endlich Dancefloor.
01:31:46:22 – 01:31:47:21
Sprecher 2
Das war unsere Top drei.
01:31:47:24 – 01:31:53:21
Sprecher 3
Unsere Top drei.
01:31:53:21 – 01:31:55:03
Sprecher 2
Das war.
01:31:57:09 – 01:32:01:24
Sprecher 3
Unsere Top drei.
01:32:02:18 – 01:32:03:23
Sprecher 2
Zurück zur Prügelei.
01:32:05:19 – 01:32:20:11
Sprecher 3
Nein, ich finde den Film. Gut, Aber streckenweise will ich auch das, was passiert. Also, es ist immer unser altes Thema. Das ist unser altes Thema. Immer wieder haben wir das Problem, dass du Filme vorschlägst, wo nichts passiert.
01:32:20:24 – 01:32:32:17
Sprecher 2
Ich zu meinem Kind sagen würde, du findest ihn nur gut. Ich bin nicht böse, ich bin enttäuscht, aber auch nur ein wenig. Nein, es hat ja offensichtlich was gegeben.
01:32:32:17 – 01:33:02:21
Sprecher 3
Ja, natürlich. Er spricht wahnsinnig viele gute und wichtige Themen an, die mich auch zum Nachdenken bringen. Ist aber einer der Filme, an die ich mehr rankomme, wenn ich danach darüber lese. Es wie bei bei einem King of A. Wenn der also ich gucke mir den an und denke mir eure Worte Fuck. Und dann gucke ich danach bei Wikipedia nach und denke dann war es das, der genialste Film aller Zeiten und Aber dann merke ich Nein, du hast den geguckt und währenddessen wusstest du nix.
01:33:03:13 – 01:33:04:08
Sprecher 3
Es ist so.
01:33:05:07 – 01:33:07:18
Sprecher 2
Wir brauchen mehr Gebrauchsanweisung für Filme.
01:33:08:10 – 01:33:32:04
Sprecher 3
Ich finde, man kann mal so eine Liste rausgeben an Filmen, wo man vorher ganz viele Spoiler sollte. Schwierig, weil bei keinem unserer Filme Ich mache es immer so, dass ich wirklich ganz unvoreingenommen Film gucke, damit ich nicht vorher so so wie man Filme gucken sollte, eigentlich. Aber dann, im Zuge dessen stelle ich fest Nein, es gibt Filme, bei denen man vorher die Gebrauchsanweisung braucht.
01:33:32:08 – 01:33:53:04
Sprecher 2
Ich, ich, ich kann da nicht zu viel drüber, weil ich bin ja auch jemand. Wenn ich zum Beispiel eine Oper oder ein Theaterstück, vor allem, wenn ich weiß, dass es eine moderne Inszenierung ist, dann schaue ich mir vorher wirklich den Plot um zu wissen, was da passiert. Was aber natürlich auch daran liegt, dass moderne oder postmoderne Interpretationen von klassischen Theaterstücken oft so zerfranst sind.
01:33:53:05 – 01:34:00:00
Sprecher 2
Ja, dass sie voraussetzen, dass das Publikum das kennt und sagen Ah, da wurde das und das gemacht.
01:34:00:06 – 01:34:01:11
Sprecher 3
Anspielungen hier und.
01:34:01:11 – 01:34:23:04
Sprecher 2
Opern sind einfach so von der Inszenierung. Ich aussteige, wenn ich nicht weiß, worum es geht, weil, ja, weil ich zwischen dem italienischen Gesang mit deutschen Übertiteln einfach nicht zurechtkomme und dann einfach die wesentlichen Plot Elemente verpasse. Deswegen mache ich das im Theater, an der Oper mache ich es und ja, ich geh Schock. Ich stimme dir tatsächlich zu, dass es Filme gibt, bei denen es sinnvoll ist, wenn man.
01:34:23:04 – 01:34:41:21
Sprecher 2
Wenn man ein gewisses, wenn man mit einem gewissen Vorwissen reingeht. Es ist total schwierig, weil ich finde, zum Beispiel bei einem King of Things, wenn man weiß, wie die wieder Romanvorlage ist und wie man weiß, wie die gängigen Interpretationen sind, braucht man sich so einigen schönen, interessanten Aha Momenten in diesem Film. Echt?
01:34:41:23 – 01:34:45:18
Sprecher 3
Ja Das heißt beim zweiten Mal gucken fandest du das nicht mehr so gut?
01:34:45:24 – 01:35:06:03
Sprecher 2
Nein, das stimmt, das fand ich doch. Also ich fand im zweiten Mal, ich weiß nicht. Nee, das. Das ist auch nicht das ein gutes Argument. Das ist ein fieses. Ich mache es tatsächlich, ein Film überrascht zu werden. Und ich. Ich. Ich bin tatsächlich ein Fan von Plottwist. Und ich bin tatsächlich auch jemand, der bei spezifischen Genres Angst vor Spoilern hat.
01:35:06:03 – 01:35:23:21
Sprecher 2
Also es gibt so diesen extremen Anti Spoiler Fetisch, vor allem bei den aktuellen Marvel Filmen plus und da ist mir vollkommen egal. Ich kann ruhig wissen, wie die Story vom neuen Spiderman ist, bevor ich gesehen habe, es ändert nichts. Aber wenn ich einen guten Mystery Film sehe, wo ich weiß der hat auch was rätselhaftes, dann will ich nicht die Lösung des Rätsels.
01:35:24:01 – 01:35:46:02
Sprecher 2
Und wenn ich eines surrealen sehe, wo ich weiß, es gibt zehn verschiedene Interpretationsmöglichkeiten, dann will ich nicht die gängigste Interpretationsmöglichkeit wissen, weil ich mich dann meiner eigenen Interpretation beraube. Das ist es. Ein Finden auf ending things habe ich gesehen und habe hatte die Möglichkeit, meine eigene Interpretation zu entwickeln und die dann noch mal abzugleichen mit dem, was ich im was ich über das Buch gelesen habe.
01:35:46:23 – 01:35:51:01
Sprecher 2
Aber ja, es gibt die Filme bestimmt. Auf einigen Things würde ich da nicht reinpacken.
01:35:51:04 – 01:35:52:08
Sprecher 3
Na ja.
01:35:52:15 – 01:36:01:00
Sprecher 2
Okay, Persona zum Beispiel finde ich, ist ein Film, wo man durchaus ein bisschen was sich anlesen kann. Gar nicht so sehr über den Plot, sondern einmal über die Motive, die drin aufploppen.
01:36:01:12 – 01:36:06:06
Sprecher 3
Ja, da, aber der war gut, aber ohne. Also das fand ich schon.
01:36:07:17 – 01:36:18:03
Sprecher 2
Also wieso noch mal kurz nach dem Film, wo es tatsächlich cool ist, wenn man vorher die, wenn man vorher was drüber gelesen hat? Lass uns kurz bei dem Gedanken verweilen, weil ich finde die Frage.
01:36:18:03 – 01:36:29:00
Sprecher 3
Weil die Filme die will. Also ich muss dazu sagen, dass du derjenige bist, der mich mit langsamen Filmen konfrontiert sonst passiert das kaum, weil ich einfach von mir aus keine sehr langsamen, erzählten Filme gucke.
01:36:29:00 – 01:36:30:18
Sprecher 2
Kaum eine gute oder eine schlechte Sache.
01:36:30:24 – 01:36:51:05
Sprecher 3
Ist. Du bist auf jeden Fall Horizont erweitert. Ob das jetzt gut oder schlecht ist, weiß ich immer noch nicht, aber weil wenn mir jetzt der Spiegel zum Beispiel von Tarkowski einfällt, dann weiß ich nicht, ob man da vorher eine Gebrauchsanweisung braucht für. Man braucht zumindest die Warnung Du wirst einen Film begegnen, wo du viel, wo viel dir überlassen wird.
01:36:51:18 – 01:37:08:02
Sprecher 3
Ja, das wäre bei einem Thinking of Things das Minimum an Vorwissen, was ich gerne hätte, dass man mir sagt Du wirst einfach so realitätsnah erleben und du kannst, du kannst viel rum interpretieren und lass dich nicht frustrieren davon, dass du nichts verstehst.
01:37:08:14 – 01:37:11:22
Sprecher 2
Also wie so ein Parenthese, nur so ein cultural Advisory.
01:37:11:22 – 01:37:14:04
Sprecher 3
Quasi irgendwie so was weiß nicht.
01:37:14:11 – 01:37:29:21
Sprecher 2
Ich suche gerade nach einem Film, wo ich sagen würde ja, da ist gut, vorher was gewusst zu haben über den Film. Und ich bin gerade tatsächlich durch unseren Podcast gerade. Also das ist aber blöd, das zählt ja nicht. Zum Beispiel wenn man so ein Film, der guckt. Das ist gut, wenn man, wenn man ein bisschen über die Beatles, ja.
01:37:29:22 – 01:37:35:22
Sprecher 3
Wenn du, wenn du die Beatles überhaupt kennst und weißt, was für einen kulturellen Impact die hatten, dass es da.
01:37:36:02 – 01:37:46:01
Sprecher 2
Steht. Und wenn man das ist ein gutes Beispiel oder diese Bob Dylan Verfilmung. Es ist wirklich hilfreich, vorher ungefähr zu wissen, wie seine Stationen waren, weil im Film.
01:37:46:08 – 01:37:48:02
Sprecher 3
Werden die nicht wirklich gut erzählt.
01:37:48:06 – 01:38:01:22
Sprecher 2
Und im Film gibt es ja auch keinen Bob Dylan, sondern nur dieser, diese fiktiven Charaktere, die angelehnten. Und wenn man, wenn man vor allem noch der weiß, dieser Film befasst sich mit der Diskographie von Dylan und es geht um die Schaffensphase und die Schaffensphase, dann macht der Film, glaube ich, mehr Spaß.
01:38:02:02 – 01:38:04:21
Sprecher 3
Manchmal weiß ich nicht genau, ich bin mir nicht so sicher.
01:38:05:04 – 01:38:16:11
Sprecher 2
Der habe tatsächlich irgendwann den Laptop auf den Schoss genommen. Noch mal schnell gegoogelt Was? Was war da nochmal los? Tatsächlich Einmal, um zu verstehen, wo wir gerade sind und in welcher Zeit wir sind. Weil. Weil ich das Gefühl hatte, es ist, das ist mir jetzt wichtig, das zu wissen.
01:38:16:17 – 01:38:26:22
Sprecher 3
Ja, ja, aber da, dass ich glaube, das ist ein anderes Bedürfnis, als als den Film zu verstehen. Es geht eher darum, die kulturellen Zusammenhänge zu verstehen. Hm.
01:38:27:09 – 01:38:38:21
Sprecher 2
Interessantes Thema. Könnte man mal eine ganze Episode widmen. Einfach der Diskussion wie viel, wie viel muss man vorher vom Film wissen, wenn man reingeht? Wie viel trägt das dazu bei, den Film zu genießen und wie viel macht es das kaputt?
01:38:40:14 – 01:38:51:22
Sprecher 3
Ist es vielleicht auch eine philosophische Frage, die auch sehr individuell ist? Ja, weil jeder das anders braucht. Du willst vielleicht. Ich will wenigstens darauf vorbereitet sein, Rätselraten vor mir zu haben.
01:38:52:02 – 01:38:58:19
Sprecher 2
Dann mache ich das ab sofort, wenn ich den Film vorgebe, wo ich sage, Ist es gut, Wenn du vorher das gelesen hast und das, dann gebe ich dir das.
01:38:58:23 – 01:39:04:07
Sprecher 3
Okay, okay. Aber dann kann ich nicht mehr so gut auf dich einschlagen. Verdammt, das ist.
01:39:04:07 – 01:39:20:04
Sprecher 2
Ja auch ein Akt der Selbstverteidigung, was ich hier mache, wenn schon meine Lieblingsfilme wirklich zerrissen werden. Also das ist, wir machen da Witze drüber. Aber warum läuft er Amok? Gehört zu meinen liebsten deutschen Filmen. Und dass Johannes den so, so niedergemacht hat, das hat mich wirklich getroffen.
01:39:21:00 – 01:39:30:20
Sprecher 3
Ja, ja, und mich macht es betroffen, dass sich das betroffen macht. Das ist schon. Ich muss darüber nachdenken, ob mein Bild von dir stimmt, das sich über die Jahre entwickelt.
01:39:31:01 – 01:39:33:01
Sprecher 2
Ich habe abends im Bett gelegen und geweint.
01:39:33:01 – 01:39:38:09
Sprecher 3
Okay, dann stimmt das wieder mit meinem Bild, weil es.
01:39:39:02 – 01:39:40:04
Sprecher 2
Wir haben schon genug gefragt.
01:39:40:11 – 01:39:43:08
Sprecher 3
Wir haben genug gefaselt. Vielen Dank für diesen Film.
01:39:43:09 – 01:39:50:19
Sprecher 2
Vielen Dank, Johannes, dass du ihn geschaut hast. Und schön, dass er dir was gegeben hat und wir für das tolle Gespräch inklusive Streitereien und Prügeleien.
01:39:50:22 – 01:40:05:02
Sprecher 3
Ich finde es immer sehr bereichernd. Ich hoffe, ihr findet es auch so bereichernd und ich hoffe, ihr seid so drin, dass ihr ab und zu mal das Gefühl habt Ah, ich habe da diesen Film gesehen, den muss ich unbedingt den beiden aufgeben. Dann könnt ihr uns nämlich eine Mail schreiben. Ja, schreibt uns bitte.
01:40:05:02 – 01:40:15:04
Sprecher 2
Wir brauchen. Wir brauchen ein bisschen Abwechslung zu den Filmen, die wir uns gegenseitig vorwerfen, weil es kommt. Von mir kommt da nichts anderes als Kunstwerk. Und von Johannes kommt dann nichts anderes als Musicals aus den Fünfzigern.
01:40:17:05 – 01:40:19:23
Sprecher 3
Oder Chaplin oder.
01:40:20:11 – 01:40:45:09
Sprecher 2
Ja, schickt uns Filme. Wir freuen uns sehr darüber, wenn wir, wenn wir neue Filme Inspiration kriegen, auch Obskures, auch Schräges, auch Unbekanntes, so Unbekanntes auf so ein unbekanntes Juwel zu stoßen, wie zum Beispiel am Don des Johannes Immer toll. Gebt uns einfach Filme. Das war die erste für unsere erste Leserin. Nur unser erster Film, den wir hatten, vor sehr langer Zeit.
01:40:45:16 – 01:40:58:23
Sprecher 3
Das ist ein kleines bisschen verstört. Ja, aber lassen wir uns verstören. Schickt uns was in Serie. In diesem Sinne eine wunderschöne Woche. Euch bleibt gesund und dir auch eine schöne Woche.
01:40:59:01 – 01:41:03:08
Sprecher 2
Vielen Dank ihr! Auch wenn ihr wissen wollt, was Johannes für mich nächste Woche hat. Bleibt noch kurz dran. Bis dann.
01:41:03:09 – 01:41:14:21
Sprecher 3
Bis dann. Ciao.
01:41:17:10 – 01:41:19:23
Sprecher 3
So, klar. Wir haben noch was aufzugeben.
01:41:19:23 – 01:41:24:04
Sprecher 2
Hausaufgaben, Wundenlecken und ein Film von Johannes abholen. Was kann es Schöneres geben?
01:41:24:19 – 01:41:27:12
Sprecher 3
Ja, Wundenlecken. Das wird noch eine Weile dauern bei dir. Es tut mir leid.
01:41:29:01 – 01:41:29:18
Sprecher 2
Was gibt denn?
01:41:30:00 – 01:41:30:18
Sprecher 3
Was gibt’s denn?
01:41:30:18 – 01:41:31:24
Sprecher 2
Salz auf meine Wunder.
01:41:31:24 – 01:41:48:04
Sprecher 3
Es gibt. Na ja. Na ja, ich stoße tief in das Horn, das sich Johannes Film nennt. Oh, und zwar. Oh Gott. Wie heißt das eigentlich im Deutschen? Die Übersetzung weiß ich nicht genau. Mörder Bei Das.
01:41:48:07 – 01:41:50:06
Sprecher 2
Äh. Moment. Ja.
01:41:50:17 – 01:41:52:15
Sprecher 3
Das ist dieser Generation gesehen.
01:41:52:15 – 01:41:54:08
Sprecher 2
Eine Leiche zum Dessert. Aha.
01:41:54:08 – 01:41:56:24
Sprecher 3
Das könnte sein, dass er das. Dass er so hieß Ich.
01:41:57:00 – 01:42:02:07
Sprecher 2
Es ist es klingelt vage in meiner Erinnerung und. Aber ja. Eine Leiche zum Dessert.
01:42:02:19 – 01:42:05:23
Sprecher 3
Ich will dich gar nicht so sehr darauf vorbereiten. Auf den Film. Ich weiß.
01:42:05:23 – 01:42:13:02
Sprecher 2
Dass es eine Komödie war und irgendwie so. Irgendwie. Irgendwie. Irgendwie Krimi. Also genauso Detektiv und Miss Marple.
01:42:13:14 – 01:42:17:22
Sprecher 3
Aber schräg genauso ein bisschen so die Persiflage. Vielleicht darauf.
01:42:17:23 – 01:42:29:01
Sprecher 2
Okay, sehr cool. Ich freu mich drauf, weil es ist wirklich ist es so? Es gibt eine vage Erinnerung daran, ja, aber eine sehr vage Erinnerung. Deswegen Total cool. Ich bin gespannt.
01:42:29:01 – 01:42:36:11
Sprecher 3
Und es ist kein Film, der jetzt irgendwie gerade erst so ein moderner, kein kein naives Out oder so was, sondern wirklich aus den ich weiß gar nicht genau was.
01:42:36:11 – 01:42:36:20
Sprecher 2
80er.
01:42:36:20 – 01:42:37:11
Sprecher 3
70er. Ja.
01:42:37:20 – 01:42:41:09
Sprecher 2
Genau 1976. Spannend. Sehr schön. Ich freu mich.
01:42:41:09 – 01:42:44:02
Sprecher 3
Kurz. Na dann, bis dann. Viel Spaß.