Episode 85: Brazil – Die bizarrste Dystopie der Filmgeschichte
Wir befinden uns um das Jahr 2000 in einer mir fremden Wohnung eines Freundes der Familie, der mich für ein paar Tage bei sich untergebracht hat. Ich werde vor den Film Brazil gesetzt, ohne vorher gewarnt zu werden, was mich erwartet. Ich glaube ich bin allein während der Film läuft, es kann aber auch sein, dass ich einfach nur alle um mich herum vergesse, während der Film mich in seinen Bann zieht.
Von Anfang an ist Terry Gilliams Brazil aus dem Jahr 1985 eine surreale, dystopische, dreckige und absurd-komische Welt, in der ein Bürokrat im langweiligsten Job der Welt davon träumt als fliegender Held seine große Liebe zu retten. Als ihm bei einem Außendienstvorfall eine Frau begegnet, die genauso aussieht wie die Frau in seinen Träumen, kommt er in gefährliches Fahrwasser revolutionärer Terroristen, die das dysfunktionale System stürzen wollen.
Eine sehr düstere Bürokratie-Satire, die beim 19 jährigen Ich eine Messlatte für Science Fiction gesetzt hat, die nicht viele Filme erreichen sollten.
Plor, dein Konsum des Films ist ja auch schon sehr lange her, wie ist denn deine Origin-Story dazu?
Transkript
Um den Zugang für Menschen mit Behinderungen zu erleichtern und um eine Volltextsuche nach Themen zu ermöglichen, haben wir beschlossen unsere Gespräche auch als Transkription zur Verfügung zu stellen.
Allerdings muss man dazu sagen, dass die heutigen Techniken automatisiert Transkriptionen herzustellen, doch immer wieder an ihre Grenzen stoßen und streckenweise unlesbare Texte hervorbringen. Eine händische Korrektur der Texte, ist ein Aufwand, der die Möglichkeiten dieses Podcasts bei weitem übersteigt. Trotz dieser Nachteile, überwiegen für uns die Vorteile einer (wenn auch fehlerhaften) Verschriftlichung.
Sprecher 1
Es ist sehr eklektisch. Du hast die Stichwörter von Jericho, Deutscher Expressionismus. So ein Stück Retro SciFi?
00:00:07:23 – 00:00:27:20
Sprecher 2
Ja, genau. Wie stellt man sich in den Vierzigern die Zukunft vor? Und das in den Achtzigern. Erzählt. Es ist geil. Du. Hallo. Willkommen in meiner neuen Küche.
00:00:27:20 – 00:00:37:01
Sprecher 1
Herzlich willkommen zu einer neuen Folge. Des muss man sehen. Podcast mit neuem Klang. Die hoffentlich die die alteingesessenen Hörer nicht zu sehr irritiert.
00:00:37:05 – 00:00:54:12
Sprecher 2
Denn wir sitzen in einer noch einigermaßen leeren Wohnung. Mal schauen, ob das sich noch ändern wird oder ob diese Küche, in der wir sitzen, so hallig bleiben wird. Ich habe vorher in einem 50er Jahre Bau gewohnt, der eine niedrige Decken hat und jetzt habe ich einen wunderschönen Altbau, der aber viel mehr hallt.
00:00:54:17 – 00:01:15:12
Sprecher 1
Ja, wir haben schon so ein bisschen zum Schallschutz eine Palme hingestellt, nämlich gerade etwas irritierend. Anstatt. Aber ich glaube, wir kommen schon klar und es kann sein, dass bei den nächsten Episoden Ton technisch noch ein bisschen holprig ist, dass wir uns versuchen irgendwie. Ja, wir schauen mal, was für ein Setup wir finden. Heute erst mal mit diesem, mit diesem Sound Setup.
00:01:15:12 – 00:01:33:03
Sprecher 1
Ihr könnt uns gerne schreiben, wenn es euch stört, wenn ihr sagt Oh mein Gott, Eure Klingen, eure Stimmen klang noch nie so sexy, dann schreibt uns das gerne. Und wenn ihr sagt Hey Leute, ihr klingt, als wärt ihr irgendwo in der Kirche verloren und würdet verzweifelt nach dem lieben Gott schreien, dann schreibt uns das auch. Und Oh.
00:01:33:03 – 00:01:34:07
Sprecher 2
Mein Gott!
00:01:35:21 – 00:01:40:19
Sprecher 1
Wir werden. Wir werden das beherzigen und gucken, dass das angenehmste Sound Setup für uns zu finden wird.
00:01:40:19 – 00:01:50:06
Sprecher 2
Schon, wird schon, wird schon, wird schon. Wir haben. Ja, es ist. Ja, es geht ja auch. Wie heißt das immer steiler Zinssatz und so was bei so etwas.
00:01:50:16 – 00:01:57:24
Sprecher 1
Und zur heutigen Episode passt auch dieser herrliche Klang, weil wir haben uns heute ein großes Werk vorgenommen.
00:01:57:24 – 00:01:59:04
Sprecher 2
Ein großes Werk.
00:01:59:05 – 00:02:02:04
Sprecher 1
Ich haben gesagt Johannes hat uns ein gutes Werk vorgenommen.
00:02:02:13 – 00:02:17:06
Sprecher 2
Das tiefe Bedürfnis, uns in eine dystopische Welt zu stürzen, die ich, als ich Jugendlicher war, das letzte Mal gesehen habe. Oder jugendlicher schon fast nicht mehr junger Erwachsener. Und du hast ihn auch lange nicht gesehen.
00:02:17:07 – 00:02:29:07
Sprecher 1
Ich habe ihn auch schon länger nicht mehr gesehen, aber es ist so ein immer wiederkehrender Gast in unseren Topliste. Es ist einfach ein Film, der ganz weit oben steht und ich glaube, soviel kann ich vorwegnehmen, sowohl für mich als auch Johannes, einer der besten Filme aller Zeiten.
00:02:29:10 – 00:02:37:08
Sprecher 2
Absolut. Absolut. Das heißt, wir werden uns jetzt anderthalb Stunden lang gegenseitig Honig ums Maul schmieren und uns erzählen, wie toll alles ist. Und dann was das?
00:02:37:15 – 00:03:04:17
Sprecher 1
Wir finden noch immer was, worüber wir schreiben können. Bestimmt auch in diesem Fall. Und in diesem Fall handelt es sich um den großen Regisseur Terry Gilliam. Ja, Ex Monty Peyton, der dann irgendwann auf eigenen Füßen stand und nachdem er schon bei Monty Python Regie geführt hat, angefangen hat, selbst Filme zu drehen. Und einer seiner früheren Filme war der Film, über den wir heute reden, und zwar aus dem Jahre 1985.
00:03:04:17 – 00:03:10:07
Sprecher 2
85, wobei er eigentlich auf das Jahr 1984 gezielt hat. Knapp daneben.
00:03:11:10 – 00:03:14:16
Sprecher 1
Als er mitgekriegt hat, dass 1984 verfilmt wurde.
00:03:14:16 – 00:03:15:06
Sprecher 2
Ja, genau.
00:03:15:08 – 00:03:19:18
Sprecher 1
Es war nämlich also der Film hatte nicht hatte den Arbeitstitel und das hat 84 1/2.
00:03:19:18 – 00:03:20:16
Sprecher 2
Ja, was süß ist.
00:03:21:01 – 00:03:38:02
Sprecher 1
Was total Niedliches. Auch so typisch Gilliam. Eigentlich auch so eine Referenz reingeworfen und ganz klar, das ist das, das ist das, worauf ich abziele. Und dann kam allerdings im Jahr 1984 passenderweise eine wirklich gute Verfilmung von George Orwells bekanntem Roman Raus.
00:03:38:02 – 00:04:01:07
Sprecher 2
Noch gar nicht gesehen. Wäre mal auch ein Witz wert. Vielleicht sollte ich erst einmal ganz kurz in den Film einführen, damit wir wissen, wo wir überhaupt stehen, worum es geht und was und überhaupt und sowieso. Und dann können wir anfangen, darüber zu diskutieren und welche Filmtitel für diesen Film noch infrage gekommen sind und was uns an diesem Film begeistert und was vielleicht eher nicht.
00:04:01:14 – 00:04:02:05
Sprecher 1
Auf geht’s!
00:04:02:21 – 00:04:26:12
Sprecher 2
Wir befinden uns um das Jahr 2000 in einer mir fremden Wohnung eines Freundes der Familie, der mich für ein paar Tage bei sich untergebracht hat. Ich werde vor den Film Brazil gesetzt, ohne vorher gewarnt zu werden, was mich erwartet. Ich glaube, ich bin allein, während der Film läuft. Es kann aber auch sein, dass ich einfach nur alles um mich herum vergessen habe.
00:04:26:18 – 00:04:54:17
Sprecher 2
Von Anfang an ist Brazil eine surreale, dystopische, dreckige und absurd komische Welt, in der ein Bürokrat im langweiligsten Job der Welt davon träumt, als fliegender Held seine große Liebe zu retten. Als ihm bei einem Außendienst Vorfall eine Frau begegnet, die genauso aussieht wie die Frau in seinen Träumen, kommt er in gefährliches Fahrwasser revolutionärer Terroristen, die das dysfunktionale System stürzen wollen.
00:04:54:18 – 00:05:12:04
Sprecher 2
Eine sehr düstere Bürokratie, Satire, die beim 19-jährigen Ich eine Messlatte an Science Fiction gesetzt hat, die nicht viele Filme erreichen sollten. Klar, dein Konsum des Films ist ja nun auch schon sehr lange her. Wie ist denn deine Origin Story mit diesem Film?
00:05:13:02 – 00:05:33:19
Sprecher 1
Das ist eine sehr gute Frage. Ich habe diesen Film das erste Mal gesehen, als ich wirklich jung war und ich habe nur noch vage Erinnerung daran, weil ich ihn irgendwie komisch fand, irgendwie komisches Gefühl hatte und ich kann mich sogar noch erinnern, warum er meine Aufmerksamkeit erzeugt hat. Weil in einem in einer TV Zeitschrift für alle unter euch.
00:05:34:00 – 00:05:50:08
Sprecher 1
Damals als lineares Fernsehen noch das einzige war, was man gucken konnte, weil die noch nicht geboren war, man halt nicht jeden Tag in die Videothek gehen wollte, gab es so was wie TV, Zeitschriften in denen man dann lesen konnte was im Fernsehen läuft und dann das Schlimme ist, die gibt es ja immer noch.
00:05:50:10 – 00:05:50:23
Sprecher 2
Ja, jetzt eine.
00:05:50:23 – 00:05:52:22
Sprecher 1
Riesige Leiter und alle gleich.
00:05:53:07 – 00:05:56:01
Sprecher 2
50 % der Zuhörenden fühlen sich gerade verarscht.
00:05:56:16 – 00:06:18:24
Sprecher 1
Auf jeden Fall war in einer TV Zeitschrift der Film angekündigt mit einem Bild, und zwar von der Mutter, von Sam, von unseren Protagonisten, wie sie in dieser bei einer ihrer Schönheitsoperationen da sitzt und gerade gestrafft wird. Also dieses, dieses absurde Bild von dem extrem bizarr gestreckten Gesicht, das so um fast schon unmenschlich wirkt, auf jeden Fall so einen Effekt hat.
00:06:19:04 – 00:06:24:01
Sprecher 1
Und ich habe dieses Bild gesehen, habe gelesen Brussels inzwischen dachte Geil, das ist total krass auf sehen.
00:06:24:08 – 00:06:27:03
Sprecher 2
Und das ist aber auch das Bild, was immer verwendet wird, um das zu.
00:06:27:03 – 00:06:50:13
Sprecher 1
Bewerben verwendet wird. Und es hat es hat ja eigentlich keine große Relevanz für die Hauptgeschichte. Nein, auf jeden habe ich dann geguckt und ich fand ihn verstörend, weil er einfach weil es, weil er vom Pacing und von der Atmosphäre und so komplett anders war als das, was ich erwartet hätte. Ich habe einfach einen spaßigen Science Fiction Actionfilm erwartet und nicht so was wie zurück in die Zukunft.
00:06:50:13 – 00:07:11:22
Sprecher 1
Zwei oder meinetwegen die Klapperschlange oder so und dann war das was und ich war so okay. Und dann zum Zweiten Mal habe ich geguckt, da war ich wahrscheinlich Anfang 20 und dann war es halt einfach so, Es ist so ein typischer Kanon, wenn Listen auftauchen lassen die besten Science Fiction Filme, Was sind die besten Dystopien steht ja weit oben.
00:07:12:13 – 00:07:23:03
Sprecher 1
Und dann habe ich natürlich mit ganz anderen Augen geguckt. Und ich muss sagen, damals war ich dann auch schon Gilliam Fan. Also ich. Ich mochte auch die alten Filme von Terry Gilliam ja davor gedreht hat, also sowohl Schabowski als.
00:07:23:03 – 00:07:23:18
Sprecher 2
Tonbänder.
00:07:23:20 – 00:07:44:16
Sprecher 1
Verwendet großartige Filme, und ich will vielleicht sogar eine kontroverse Position stark machen, dass Time Bandits der bessere Film ist als dieser hier. Echt? Wirklich. Ich glaube, Time Bandits. Wenn ich auch nachdenke, ist mein absoluter Lieblingsfilm von Terry Gilliam. Okay, also ich bin sowieso Fan eher vom frühen Terry, also auch lieber das hier als das, was er in den Neunzigern gemacht hat, obwohl er in der Zeit auch noch groß gemacht hat.
00:07:44:16 – 00:07:58:18
Sprecher 1
Und auch in den 2000 dann ja, es ist für mich so ein Terry Gilliam Destillat, weil alles das, was diesen Regisseuren auszeichnet, auf den Punkt bringt. Diese Mischung aus bizarren Humor und wirklich düsterer, abgefuckte Erzählung.
00:07:59:06 – 00:08:03:21
Sprecher 2
Aber dieser, dieser Größenwahn kommt bei Time Bandits noch nicht ganz so genau.
00:08:04:14 – 00:08:10:09
Sprecher 1
Das Destillat ist present. Genau wie bei Time zu sein, benutzt Precious Time jetzt auf Steroiden.
00:08:10:11 – 00:08:11:17
Sprecher 2
Ja, es ist so alles.
00:08:11:18 – 00:08:36:23
Sprecher 1
Es ist das was, was Terry Gilliam auszeichnet. Genau. Größenwahn ist ein ganz wichtiges Stichwort. Bizarrer Humor, großer Pathos eben. Eine eine etwas verworrene, erzählte Geschichte mit sehr viel Subtext, sehr vielen Symbolen, sehr viel Symbolismus und trotzdem aber verspielt und so verspielt, dass er nie zu intellektuell wirkt. Aber da können wir vielleicht hinkommen, weil die Frage ist ich, ich?
00:08:36:23 – 00:08:51:15
Sprecher 1
Ich gehe davon aus, dass viele, die diesen Film schauen, auch sie vielleicht jetzt zum Ersten Mal schauen. Genau das so empfinden, dass der Film vielleicht ein bisschen zu assi ist, dass er vielleicht ein bisschen zu akademisch intellektuell ist, ich es so ein bisschen vielleicht versnobt, dass.
00:08:52:10 – 00:09:21:17
Sprecher 2
Ja, wobei ich sagen muss, dass da so viel Action hat, dass das über alles hinwegtäuscht, was so an Intellektualität im Unterbau drunter ist. Habe ich so das Gefühl. Jetzt beim Gucken. Ich war die ganze Zeit nur geflasht und von einem zum nächsten gestürzt. Es ist schon krass und er hat ein Pacing, obwohl er sich fühlt sich nicht wie so ein Tom Cruise Actionfilm an, also vom Pacing her wirkt schon ein bisschen langsamer erzählt, aber es stimmt eigentlich nicht.
00:09:21:17 – 00:09:25:05
Sprecher 2
Eigentlich rannte wirklich durch diesen Film. Ich habe das Gefühl.
00:09:25:05 – 00:09:28:21
Sprecher 1
Der Film ist halt auch ein Monstrum. Er geht über zwei Stunden. Ja und.
00:09:29:03 – 00:09:31:13
Sprecher 2
Hat viel zu erzählen und ich glaube, er wollte noch mehr erzählen.
00:09:31:13 – 00:09:53:12
Sprecher 1
Hier viel und die Action ist halt auch oft. Also ja, es gibt sehr viel Action, aber die Action folgt natürlich auch diesem Prinzip, dass sie oft bizarr ist und dass sie auch oft so ins Leere läuft, man sich fragt Was ist der Sinn gerade wo, wo, wo will mich das hintragen? Also Dinge, die passieren, nicht nur in der Aktion, die einem das Gefühl geben, die Story ist alles andere als Tradition.
00:09:54:06 – 00:10:04:20
Sprecher 1
Schlägt die ganze Zeit Flanken, die Spiderman finden, die, die veralbert. Auch das Publikum so ein bisschen. Bestes Beispiel dieser so Plot um den Tuttle, der ja eigentlich ein Teil des Main Plots ist.
00:10:04:22 – 00:10:05:04
Sprecher 2
Ja.
00:10:05:11 – 00:10:27:18
Sprecher 1
Der kriegt ja noch diesen Plot aufgespielt, dass er halt bei Sam zu Besuch kommt und dessen Heizung repariert, obwohl das nur die Ministerien dürfen, obwohl das nur die die staatliche Heizungs Gesellschaft machen nach Central Service. Und es ist halt einfach so ein Zufall wo man denkt er erforscht gerade bzw er versucht das gerade wieder geradezubiegen, was da schiefgelaufen ist, dass der falsche verhaftet wurde.
00:10:27:18 – 00:10:36:24
Sprecher 1
Und das sollte eigentlich dieser Titel sein. Und ausgerechnet jetzt taucht dieser Tadel in seiner Wohnung auf und repariert das. Obwohl es ist einfach so ein komischer Zufall, was ein.
00:10:36:24 – 00:10:59:01
Sprecher 2
Guter Punkt ist. Ein spannender Punkt, weil ich das Gefühl habe, dass dieser Film es schafft, von einem ins nächste zu gehen, so dass sich wie im Leben sich die Ereignisse gegenseitig die Klinke in die Hand geben, sodass man nicht das Gefühl hat, man wohnt einem zu sehr konstruierten Ding bei, sondern man hat irgendwie das Gefühl wie das Leben eben auch.
00:10:59:04 – 00:11:17:13
Sprecher 2
Manchmal gibt es so eine Seite Story, die aufgemacht wird, die hat irgendwie was damit zu tun, aber man es ist nicht sofort ersichtlich, warum oder was. Und es gibt so zufällige wie mit dem Titel und mit dem Battle. Irgendwie ergibt sich ja trotzdem ein Gesamtbild. Was was, wo man am Ende sagen möchte, man hätte nicht wirklich was wegnehmen wollen.
00:11:17:13 – 00:11:18:15
Sprecher 1
Nein, auf keinen Fall.
00:11:18:16 – 00:11:35:01
Sprecher 2
Also es ist auch nichts dabei, wo man sagt, das ist eine Seite gewesen. Das war so ein Abschweife, der, der den hätte sich auch sparen können, sondern ich finde die Art und Weise, wie das erzählt wird, bringt einem das Gefühl von irgendwie wird hier noch nebenbei was erzählt, aber am Ende ist es trotzdem wesentlich und wichtig.
00:11:35:10 – 00:11:59:13
Sprecher 1
Natürlich, der Film macht halt World Building und alles was er zeigt, ist irgendwie Teil dieser Welt, die er aufbauten. Vor allem eben Teil dieses komplett absurden Systems. Dazu gehört dann auch zum Beispiel, dass die Arbeiter sich heimlich Filme angucken, die sich 30 ministeriale Arbeiter, die schauen sich heimlich ein Film an, wenn der Chef nicht da ist, dann haben wir immer diesen absurden Moment, wo der Chef in seinem Büro sitzt.
00:11:59:19 – 00:12:12:17
Sprecher 1
Er Und dann ist diese Partie, dieser pathetische Score vom aktuell laufenden Film zu hören. Wie läuft dann Casablanca ihm hinterher, während er sich mit einem Mitarbeiter in dem Fall dann Sam unterhält?
00:12:12:18 – 00:12:12:24
Sprecher 2
Ja.
00:12:13:06 – 00:12:25:05
Sprecher 1
Dann guckt er manchmal so ganz nervös zur Tür raus, gucken sie wieder heimlich und stellt dann fest, dass ich einfach ihrer Arbeit nachgehen, weil sie blitzschnell umschalten von diesem Film Genuss zu Jetzt machen wir wieder unsere Arbeit.
00:12:25:07 – 00:12:45:11
Sprecher 2
Und es wird auch echt albern, weil. Weil ich war am Anfang, so diesem typischen Moment von Ich mach die Tür vorsichtig zu, Ich reiße sie wieder auf, um zu gucken, ob sie arbeiten oder diesen scheiß Film gucken. Und es ist so Kasperletheater streckenweise, aber es ist auf eine würdevolle Art und Weise gemacht, dass du nicht wirklich abrutscht in dieses Slapstick.
00:12:45:11 – 00:13:14:16
Sprecher 1
Den Monty Python Humor lässt sich da ein bisschen erklären. Wobei Price tatsächlich der erste Film von Gilliam ist, wo das Pythons fast komplett verschwindet. Ja, weil sowohl bei Lucky ganz stark als auch bei Time beendet ist, gibt es noch diese Python. Moment, das war Episoden, die wirklich groß und lange auf diesen bizarren, surrealen Witz von seiner ehemaligen Truppe abzielen.
00:13:14:16 – 00:13:20:04
Sprecher 1
Und bei Priscilla ist das sehr, sehr, sehr runtergefahren. Also Michael Palin spielt noch mit, ja.
00:13:20:20 – 00:13:41:01
Sprecher 2
Aber auch ganz anders als sonst, als man ihn sonst kennt. Und Terry Gilliam hat gesagt, er hat echt versucht, ihm irgendwie einzubläuen, dass er nicht einer seiner 1000 satirischen Varianten von irgendwelchen Figuren spielen soll, sondern eigentlich mehr oder weniger sich selbst. Ja, und das ist sehr schwer gefallen, aber ich finde jetzt gut gemacht.
00:13:41:02 – 00:14:01:23
Sprecher 1
Ja, es ist tatsächlich geschafft, ein eigentlich durch und durch unsympathischen Charakter. Ich meine, es ist ein Folterer und Mörder der Seine, der sich nicht an seine Töchter erinnern kann und auch keine Hemmungen davor hat, seinen besten Freund und seinen Protagonisten zu quälen. Aber trotzdem schafft er es, eine gewisse Menschlichkeit und sogar eine gewisse Würde zu geben.
00:14:02:02 – 00:14:02:19
Sprecher 2
Ja, wir.
00:14:03:00 – 00:14:21:16
Sprecher 1
Wir wir haben das Gefühl, wir verstehen diesen Charakter, der sich irgendwie auch auf eine andere Art als Sam aufgegeben hat in diesem System und jetzt das macht, was von ihm erwartet wird und das System auch für sich nutzt. Und das ist plausibel. Ja, ich finde der Chef zum Beispiel, äh Kurzmann, so ein deutscher Chef von.
00:14:22:15 – 00:14:24:05
Sprecher 2
Der von Ihnen gespielt wird.
00:14:24:05 – 00:14:32:10
Sprecher 1
Von in Hong spielt. Und man hat manchmal das Gefühl, den hätte er eigentlich ganz gerne mit John Cleese besetzt, weil er von der Art, wie er agiert.
00:14:32:10 – 00:14:33:03
Sprecher 2
Dieses, dieses.
00:14:33:03 – 00:14:46:23
Sprecher 1
Sehr steife, das stimmt und dann gleichzeitig aber so hyper nervös ist, aber unglaublich nervös, wenn irgendwas schief geht, um jetzt irgendjemand Ärger kriegen. Ich kann mir total gut vorstellen in dieser Rolle vorstellen.
00:14:47:01 – 00:15:12:00
Sprecher 2
Ja, das stimmt, Das stimmt vielleicht. Es ist vielleicht ein bisschen wie Woody Allen in den Filmen, wo er schon selbst nicht mehr mitspielt, trotzdem eine Figur sich Woody Allen spielen lässt, nicht sofort merkt, wer Woody Allen sein soll. Aber hier ist es nicht ganz so schlimm, auch nicht so ganz doll und tut dem Ganzen auch keinen Abbruch, weil ich finde, dass in Hong Kong eine ganz eigene gute Variante daraus macht und das wirklich sehr, sehr gut spielt, finde ich.
00:15:12:01 – 00:15:13:01
Sprecher 1
Ja, auf jeden Fall, auch.
00:15:13:01 – 00:15:28:03
Sprecher 2
Wenn es ein kleines bisschen comichaft übersteigert ist, weil kein Chef hat so viel also dann geht er, wird nicht Chef, wenn der so eine Angst davor hat, dass irgendwas auch nur im geringsten schief läuft. Oh nein, wir haben. Sie hat kein Bankkonto. Wir sind alle dumm.
00:15:29:06 – 00:15:29:22
Sprecher 1
Was ist das.
00:15:29:22 – 00:15:33:02
Sprecher 2
Denn? Das ist kein Chef, aber ich finde es super. Trotzdem.
00:15:33:03 – 00:15:36:11
Sprecher 1
Wo wir gerade bei der Besetzung sind. Jonathan Price als unser.
00:15:36:11 – 00:15:38:14
Sprecher 2
Einfach großartig. Wirklich toll.
00:15:38:17 – 00:15:48:08
Sprecher 1
Er spielt das fantastisch. Diese Mischung aus Resignation und gleichzeitig diesem verträumten. Aber er ist trotzdem ein Rädchen im System. Er ist kein.
00:15:48:08 – 00:15:50:15
Sprecher 2
Held. Ja, er genau. Er ist eher ein Träumer.
00:15:50:15 – 00:15:52:16
Sprecher 1
Aber er taugt auch nicht wirklich zum Helden.
00:15:52:21 – 00:16:18:12
Sprecher 2
Ja, und? Und ich finde das. Nun hat Jonathan Price das irgendwie selber drin in sich. In seinem Charakter, wie er so ist. Als Schauspieler habe ich das Gefühl als Mensch, dass er so eine Introvertiertheit und so eine leichte Nadines und so ein so ein, sondern leichte, nervöse Ader mit sich bringt, die dieser Figur einfach steht, wo man sofort das Gefühl hat, das ist eine verträumte Figur, obwohl man gar nicht erzählen muss.
00:16:18:12 – 00:16:43:24
Sprecher 2
Das ist eine verträumte Figur. Man guckt ihn an und wie er spielt, und man hat das Gefühl okay, er hat sein eigenes Ding am Laufen und. Und Terry Gilliam hatte ihn ja von Anfang an als Schauspieler im Kopf. Nur war er da schon noch Anfang 20, Mitte 20 und sollte Mitte 20-jährigen spielen. Aber als es Script fertig war und dann wirklich zum drehen kam, war Jonathan Preiss schon 37 und dann haben sie halt einfach die Rolle geändert.
00:16:43:24 – 00:17:10:11
Sprecher 1
Ein bisschen was ich, was ich wirklich klasse finde. Nicht nur, was das Spiel von Price betrifft, sondern auch die Rolle im Allgemeinen. Ich habe das Gefühl, Gilliam treibt mit dieser Hauptfigur so ein bisschen seinen Schabernack mit dem Publikum. Ja, er präsentiert uns eigentlich so eine Figur, die für alle Klischees taugt. Wir haben hier unseren Helden, der im System gefangen ist und dann irgendwie seine Möglichkeit zum Ausbruch findet, diese wahrnimmt und revolutionär voranschreitet.
00:17:10:20 – 00:17:31:14
Sprecher 1
Das unterminiert ja diese Figur komplett. Ja, weil er. Weil er zum einen hat so ein so eine klassische innere Exil Figur eigentlich, weil er will im System ja nicht aufsteigen. Das heißt, man merkt, es gibt schon irgendwie, es gibt Reibungspunkte zwischen ihm und dem System und gleichzeitig gehört er zu den am besten funktionierenden Rädern in diesem System, weil er ist der, der die Probleme fixt für das Ministerium.
00:17:31:20 – 00:17:51:01
Sprecher 1
Und zwar mit einer brutalen Kälte, auch wenn er das nicht will. Wenn er, was die Story dann in Gang setzt, zu der Witwe fährt, von dem Battle, der umgebracht wurde und ihr diese Rückzahlung gibt, dann ist er zwar so ein man merkt, dass er so ein bisschen angekratzt ist von davon, dass sie sagt na ja, aber ihr habt ihn umgebracht, oder?
00:17:51:18 – 00:17:54:14
Sprecher 1
Aber gleichzeitig zieht er einfach mal sein Programm durch.
00:17:54:20 – 00:18:18:20
Sprecher 2
Aber er also man merkt, in welcher Bedrängnis er ist. Ja, er kann damit nicht umgehen und weiß überhaupt nicht, was er machen soll und wie er dann mit ihr reden soll. Und das hat er emotional keinen keiner, keine Werkzeuge dafür. Aber wer hätte das schon? Also es ist jetzt nicht so, dass man sagt ja, der ist irgendwie besonders kalt oder so was, sondern er ist einfach unfähig wie jeder andere auch mit seinen Gesetzen.
00:18:19:05 – 00:18:34:15
Sprecher 1
Also er ist unfähig, aber vor allem auch effizient in dem, was er tut, weil er erst richtig Lösungen parat. Und er sagt Ich fahr jetzt zu ihr mit dem Scheck, damit das geklärt wird, damit wir das Ganze, das ganze Ding erledigt haben. Und die Momente, in denen er dann zum Revoluzzer wird, die fallen ihm ja eher so ein bisschen zu.
00:18:34:15 – 00:18:42:22
Sprecher 1
Also, wir kommen gleich noch zu der Liebesgeschichte, aber zum Beispiel dieses Ding mit dem Tuttle, der bei ihm dann ist und anfängt zu reparieren, er will das ja zuerst gar nicht.
00:18:42:22 – 00:18:44:04
Sprecher 2
So genau wie er.
00:18:44:04 – 00:18:49:08
Sprecher 1
Stolpert er so ein bisschen in diese, in diese Subversion Rolle rein, obwohl er das gar nicht ist.
00:18:49:14 – 00:19:15:24
Sprecher 2
Er hat irgendwie eine Form von Loyalität plötzlich dem Stachel gegenüber, weil der ihm irgendwie hilft, obwohl er irgendwie Terrorist in seinen Augen zumindest noch Terrorist ist, der irgendwie das System und stürzt und ein Verbrecher. Und das finde ich auch spannend. Und ich finde auch, dass die Figur von Terry Gilliam gut geschrieben ist, weil die nicht nur, wozu man neigen könnte, den Loser am Schreibtisch macht, sondern der kann wirklich was am.
00:19:15:24 – 00:19:21:09
Sprecher 1
Schreibtisch und er ist auch er ist ja auch wirklich hoch angesehen sein hat ja auch gerade wenn du jetzt befördert wird.
00:19:21:15 – 00:19:22:12
Sprecher 2
Dann habe ich ein Problem.
00:19:22:13 – 00:19:39:05
Sprecher 1
Ja, und er wird zwar hauptsächlich befördert, weil seine Mutter da so an Schräubchen dreht, aber am ist ein Ding. Er ist privilegiert, er gehört zu den Profiteuren des Systems, auch wenn die Wohnung, in der er lebt, total abgefuckt.
00:19:39:05 – 00:19:40:04
Sprecher 2
Es ist unglaublich.
00:19:40:11 – 00:19:53:00
Sprecher 1
Er kann eigentlich alles erreichen, was er will. Er hat einen Freund, der bei bei ihm bei der Informationsbeschaffung ist. Er muss die Kontakt zu den höchsten Kreisen hat. Offensichtlich steckt da auch Geld in der Familie, weil irgendwie muss sie sich ja diese ganzen.
00:19:53:00 – 00:19:54:11
Sprecher 2
Schönheitsoperationen, die.
00:19:54:11 – 00:20:01:05
Sprecher 1
Sehr nach und nach jünger werden lassen. Also erst durch und durch Profiteur des Systems und privilegiert, ja.
00:20:02:04 – 00:20:27:23
Sprecher 2
Was ihn auch irgendwie ein bisschen naiv macht. Er hat sich nie bemühen müssen um bestimmte Dinge, um diese Position oder irgendwelche. Der ist zwar gut darin so, aber es ist nicht so, man merkt ihm das auch an, weswegen er sich diese Träume im Grunde auch auch leisten kann. Diese naiven Träume, in denen er dann gefangen ist, in denen er als strahlende Rüstung tragender, liegender als diese Frau aus diesem Käfig befreien will.
00:20:27:23 – 00:20:30:09
Sprecher 2
In diesem Traum. Was sind das für eine Traumsequenz?
00:20:30:09 – 00:20:35:22
Sprecher 1
Ist das nicht ein fantastischer Kontrast zum bizarren Ambiente? Was, was in der ganzen Weltstadt.
00:20:35:22 – 00:20:36:14
Sprecher 2
Eher das.
00:20:36:21 – 00:20:42:15
Sprecher 1
IM aufbaut? Und dann kommen wir zu diesen Träumen und dann ist es nur Kitsch. Es ist.
00:20:42:15 – 00:20:43:07
Sprecher 2
Unglaublich.
00:20:43:11 – 00:20:57:03
Sprecher 1
Aber du akzeptierst das einfach aus dem Grund, weil du weißt, es ist so ironisch durchsetzt. Ja, absolut. Wir haben hier nicht, wir haben hier nicht die großen, fesselnden Träume eines pathetischen Helden, sondern wir haben hier einfach die kitschigen Fantasien eines Sesselpupser.
00:20:57:03 – 00:21:17:23
Sprecher 2
Ja, genau, das ist großartig. Und es sollte ja eigentlich am Anfang als ein Block kommen. Terry Gilliam hatte das so geschrieben, dass man diese Flug Sequenzen mit auch viel mehr noch, er hatte noch viel mehr eigentlich auf dem Papier hat dann angefangen noch andere Sachen zu drehen, die alle weggefallen sind, weil es einfach nicht mehr passte. Und die sollten am Anfang en bloc kommen.
00:21:18:04 – 00:21:42:02
Sprecher 2
Ja, und dann hat er aber im Schnitt und viel, viel zu Terry Gilliam man merkt im Schnitt Oh, das funktioniert nicht so gut. Und irgendwie hat die Geschichte wie sie erzähle, so, so Kapitel, die irgendwie miteinander verheiratet werden müssen. Also schneide ich doch lieber die Träume dann dazwischen. Und spannenderweise passen die Träume auch immer genau an die Stelle.
00:21:42:02 – 00:21:52:19
Sprecher 2
Auch inhaltlich. Was in den Träumen passiert und dass das erst im Schnitt passiert sein soll, finde ich so merkwürdig, so beeindruckend, weil das alles so wahnsinnig gut zusammenpassen.
00:21:52:19 – 00:22:01:00
Sprecher 1
Also Gott sei Dank hat er das so gemacht. Ja, ja, es ist Pasinger, das total kaputt gemacht wird, wenn wenn wir hier so einen großen Traum am Anfang gehabt hätten.
00:22:01:00 – 00:22:19:07
Sprecher 2
Das sagen wir jetzt aber wer weiß, wie es geworden wäre. Also keine Ahnung. Und Terry Gilliam ist ja kein Anfänger, der, der dann im Schnitt merkt, oh, ich hätte vielleicht das drehen sollen oder das drehen sollen, der sondern der sitzt auch im Interview da und sagt Das ist halt so, du machst einen Film und merkst, du hast ganz viele Ideen im Kopf gehabt.
00:22:19:07 – 00:22:27:14
Sprecher 2
Aber auf Film sieht es einfach anders aus als in deinem Kopf. Ja, das ist so und es geht ja auch nach 30 Jahren Filmemachen noch so Gerade.
00:22:27:14 – 00:22:50:23
Sprecher 1
Bei der Optik von Gilliam ist das natürlich ganz krass, weil seine Filme haben eine sehr spezielle Optik und die finden wir in diesem Film auch wieder und in diesem Film auch wieder so ein bisschen und steriles. Also Terry Gilliam hat schon immer diese diese krassen Weitwinkel benutzt, wo das Bild seine Kraft dehnt und wo du das Gefühl hast, du bist irgendwie so ein wie so ein kleiner Käfer, der sich das alles anschaut, auf den die Welt abstürzt.
00:22:51:03 – 00:23:26:03
Sprecher 2
Und in den Achtzigern gab es die noch nicht so, also gab jetzt dann irgendwie neun Komma irgendwas Millimeter Objektiv. Ganz neu war so was ganz krasses, wo man klassischerweise von Fischerei reden würde, wo man aber versucht hat, irgendwie so ein so ein Weitwinkel objektiv herzustellen, das nicht den Fisch Effekt mitbringt. Und das war ganz neu, ist neun Komma irgendwas objektiv und dieses 14 Millimeter Objektiv, das er ganz viel benutzt hat, wurde auch, ist auch noch nicht so alt und das wird bis heute manchmal an Sets als das Gilliam Objektiv bezeichnet.
00:23:26:03 – 00:23:31:10
Sprecher 2
Und das finde ich sehr spannend, weil er das einfach sehr viel macht. Und ich finde, es hat auch eine interessante Ästhetik.
00:23:31:14 – 00:23:32:19
Sprecher 1
Es hat so was erschlagen, das.
00:23:33:02 – 00:23:33:15
Sprecher 2
Ja, natürlich.
00:23:33:18 – 00:23:51:03
Sprecher 1
Man fühlt sich von dem ganzen Film beobachtet, weil die Bilder einen so in Beschlag nehmen. Also das würde, als würde ich vom Fernseher aufgebrochen, genau von dieser Welt, die der Film hat umarmt. Und das hat wirklich was Erdrückendes. Noch aber kann man auch als anstrengend empfinden.
00:23:51:04 – 00:24:01:07
Sprecher 2
Absolut. Es ist wie als wenn sie die ganze Zeit jemand so zwei Zentimeter vor dir vor der Nase steht und dich anstarrt. Und so was. So, dieses Gefühl vermittelt tatsächlich Filme.
00:24:01:07 – 00:24:30:06
Sprecher 1
In den Neunzigern haben Sie ja. Terry Gilliam hatte großen Einfluss auf das Science Fiction Kino und Fantasie Kino der 90er. Und dieses, diese Ästhetik mit den Weitwinkel, die wurde in den Neunzigern ja ganz exzessiv eingesetzt, auch bei Filmen, die nicht so bizarr waren wie Presse. Also es gibt unfassbar viele 90er Fantasy Komödien, wo du diese Weitwinkel hast, aber dann eben viel, viel wichtiger das ganze viel, viel trauriger und wurde dann auch ganz oft denkst Also ich sehe, dass ihr von von Terry geht.
00:24:30:07 – 00:24:31:17
Sprecher 2
Ja genau, sagt er, es ist.
00:24:31:19 – 00:24:40:02
Sprecher 1
Es ist nicht dasselbe. Es funktioniert nicht und das ist einfach nur. Es ist einfach nur ermüdend und anstrengend. In diesem Szenario passt es einfach gut.
00:24:40:04 – 00:25:13:00
Sprecher 2
Absolut. Es ist ja diese Überwachungssysteme auch mit drin. Und diese Bürokratie. Ich finde dieses überhaupt mal, um den Schritt noch mal zurück zu machen. Ich finde diese Idee in dieser Zeit der 80er mit dieser Ästhetik der 40er zu spielen, mit so Humphrey Bogart, mit diesen ganzen Noir Sachen zu spielen, auch was die Design Sachen betrifft, dieses Art deco artige, was aber dann alles dreckig und runter gerockt ist und diese Bürokratie Kritik zusammenzubringen finde ich absolut genial.
00:25:13:08 – 00:25:33:14
Sprecher 2
Ich weiß nicht, ich erinnere mich an nichts, was vorher so so eine Melange aus diesen ganzen Dingern ist, die ich alle für sich gesehen total Mag und deswegen der Film wahrscheinlich so genau auf meinem Ding liegt, eher weil mein Ding ist, weil deutscher Expressionismus aus der Zeit so interessant ist für mich und diese ganzen Sachen.
00:25:33:15 – 00:25:41:08
Sprecher 1
Es ist sehr eklektisch. Also du hast die Stichwörter von sagt ja deutscher Expressionismus, so ein Stück Retro SciFi.
00:25:41:10 – 00:25:47:19
Sprecher 2
Ja genau wie wie stellt man sich in den Vierzigern die Zukunft vor? Und das in den Achtzigern? Erzählt, es ist geil und.
00:25:47:19 – 00:26:06:04
Sprecher 1
Dann trotzdem auch so Sachen aus den Achtzigern mit mit aufgenommen, also am Set. Wer spielt mit der Fernsehtechnik? Diese Röhren Monitore, die, die nackt sind, Schläuche, die durch die Wand gehen und die dann noch Funken versprühen. Also es ist nicht so konsequent Retro SciFi, aber es hat diese Elemente mit drin.
00:26:06:06 – 00:26:07:08
Sprecher 2
Absolut. Ja, es.
00:26:07:08 – 00:26:33:11
Sprecher 1
Ist. Es ist wirklich eine tolle Melange. Er schafft das alles zusammenzubringen. Und dann nächstes Stichwort, was du schon gebracht hast. So Film Noir. Ja, mit diesen mit den Beamten, die in den Ministerien arbeiten, die diese schicken Mäntel anhaben und die durch die dunklen Gassen gehen und alles so ein bisschen vernebelt. Es sind sehr viele Elemente, bei denen man meinen könnte, zumindest vorher passt das zusammen oder wer weiß sich das nicht gegenseitig.
00:26:33:19 – 00:26:37:16
Sprecher 1
Und Gilliam schafft es wirklich, ein rundes, eine runde Welt zu erzählen, damit.
00:26:38:01 – 00:26:38:07
Sprecher 2
Ja.
00:26:38:12 – 00:26:40:13
Sprecher 1
Sowohl visuell als auch narrativ.
00:26:40:14 – 00:26:58:23
Sprecher 2
Und er überlässt das nicht nur seinen Leuten. Was ich auch viele Regisseure, die haben dann irgendwie so ein Stichwort und sagen okay, ich möchte gern, dass das und das macht das. Aber Gilliam ist ja der Perfektionist schlechthin. Der steht ja dann wirklich da noch am Set und sagt Leute, das funktioniert so nicht, wir müssen da noch mal ran.
00:26:59:05 – 00:27:05:21
Sprecher 2
Und dann dauert halt nicht eine Woche, sondern zwei Wochen für eine bestimmte Sequenz, weil er einfach oft genug gesagt hat Nein, so nicht.
00:27:05:21 – 00:27:09:19
Sprecher 1
Weil so ein Detail umgebaut, noch eine Maske geändert werden muss.
00:27:09:24 – 00:27:11:13
Sprecher 2
Das ist so krass. Meine Güte.
00:27:11:16 – 00:27:11:21
Sprecher 1
Ja.
00:27:12:09 – 00:27:27:19
Sprecher 2
Ja, aber man macht ihn deswegen irgendwie vielleicht anstrengend. Finden diese Menschen was. Also nicht jetzt. Nicht nur einmal gehört, dass es anstrengend sein muss, mit ihm zu drehen. Aber ich Mag ihn auch für diesen Perfektionismus total.
00:27:27:19 – 00:27:49:17
Sprecher 1
Also das ist jetzt ein bisschen was von von diesem Kubrick oder Coppola, wo man sich auch wirklich vorstellen kann, dass Leute am Set ganz schön leiden. Gerade wenn ihnen sagt, das Kabel geht nicht, wir brauchen das in monochrom. Genau da muss noch was sein. Und jetzt fährst du los und besorgst mir die richtigen Kabel. Aber das Ergebnis kann sich sehen lassen.
00:27:49:17 – 00:27:58:04
Sprecher 1
Also ich glaube, ich nehme das auch immer sehr viel Exzentrik. Letzten Endes verzeiht, einfach weil das Ergebnis so gewaltig ist.
00:27:58:11 – 00:28:24:03
Sprecher 2
Er und er ist auch kein er sieht nicht aus wie in Interviews, nicht aus wie jemand, der so an alle Exzentrik ist. Also nicht, dass er das Gefühl vermittelt Ich ich kann jetzt exzentrisch sein, also bin ich, sondern es hat alles wirklich einen Grund und Hand und Fuß. Und das ist wichtig für ihn. Es gibt ja so Leute, wo man dann denkt, er sind jetzt in der Position und deswegen fangen sie an, Radau zu machen, damit sie das Gefühl haben hier, ich bestimme aber.
00:28:24:09 – 00:28:24:15
Sprecher 1
Ja.
00:28:24:24 – 00:28:27:12
Sprecher 2
Aber bei ihm ist es wirklich. Das hat Hand und Fuß.
00:28:28:05 – 00:28:50:01
Sprecher 1
Aber er ist auch so geblieben, war nie in der Position, dass er Radau machen konnte. Gilliam Karriere war ja ein permanenter Kampf, nicht nur um Aufmerksamkeit, sondern vor allem um Gegenwind, vor allem um Geld. Ja, so oft, wie zu glauben gesagt wurde, der kriegt nie wieder Geld von einem großen Studio. Also ist es ein Wunder, dass der Mann irgendwie die 90er Jahre überlebt.
00:28:50:01 – 00:29:02:16
Sprecher 1
Aber wie 2004, weil seine Karriere ist voll von gescheiterten großen Filmprojekten. Ja, das berühmteste ist natürlich dieser Don Quijote Film, über den wir in einer anderen Episode reden. Ja, auf jeden Fall mal reinhören ist ganz spannend.
00:29:02:16 – 00:29:03:22
Sprecher 2
Den Plot leider nicht so gut.
00:29:03:22 – 00:29:05:03
Sprecher 1
Finde ich nicht so gut, fand.
00:29:05:07 – 00:29:18:19
Sprecher 2
Aber der hat der. Also wenn ihr die Geschichte davon kennt ich gebe das Stichwort Lost in La Mancha. Das ist ein Dokumentarfilm über Terry Gilliam, den Versuch, Don Quijote zu verfilmen. Und das hat einfach Jahrzehnte gedauert, bis er das dann am Ende geschafft hat.
00:29:18:20 – 00:29:32:04
Sprecher 1
Ja, und es war ja nicht sein erster Flop. Er hatte auch wirklich großes Budget zum Beispiel für den Münchhausen Film gekriegt, der auch ein kompletter Flop war, der wohl sowohl an der Kasse als auch beim Publikum, weil bei der Kritik durchgefallen ist.
00:29:32:04 – 00:29:33:12
Sprecher 2
Den habe ich gar nicht gesehen.
00:29:33:12 – 00:29:56:20
Sprecher 1
Dann und dann hat er angefangen, auch Auftragsarbeiten zu machen. Und ich fand den gut, das besser als sein Ruf. Okay, und er hat immer mal wieder dazwischen so Auftragsarbeiten gemacht, so was, wie manches zum Beispiel ja auch ein großartiger Film ist. Aber der hat tatsächlich für ein Studio gemacht, wurde noch krasser als Auftragsarbeit der weniger gut ist, der meiner Meinung nach eigentlich so sein schlechtester Film ist, dieser Gebrüder Grimm, wo ganz klar was.
00:29:56:22 – 00:29:59:18
Sprecher 2
Gesehen, denn da habe ich den Trailer gesehen, hab gedacht Oh nein.
00:29:59:19 – 00:30:21:18
Sprecher 1
Ja, der war, der war auch nicht besonders gut. Das ist so ganz eindeutig eine Auftragsarbeit, mit dem versucht, ein bisschen seine seinen absurden Blick auf die Welt mit reinzubringen. Aber man merkt, er kracht Da doch gegen die Vorstellungen des Studios und schafft es eigentlich nicht, seinen seine bizarre Serien so umzusetzen, wie er gerne hätte. Und das tut auch so ein bisschen weh, den zu sehen.
00:30:21:23 – 00:30:50:02
Sprecher 2
Oh, traurig. Ja, und ich fand ja Don Quijote gar nicht so schlecht. Aber irgendwie sind die alten Filme noch mehr durchsetzt von fantasievollen, sehr absurden Sachen, die ich sehr feiere. Wie eben auch in diesem Film, der wirklich von einer Absurdität in die nächste kommst. Allein was die dann so Jerry durchmacht, diese Frau, die die beiden Freundinnen auch darüber reden und die ja auch am Ende stirbt wegen irgendwelcher Fehler, Fehler in irgendwelchen diese.
00:30:50:02 – 00:31:03:21
Sprecher 1
Freundin seiner Mutter, auf die er immer mal wieder trifft zwischendurch und die immer schlimmer aus danach. Ja, es gab Komplikationen bei der Operation, aber bald bin ich wieder auf den Beinen und dann am Schluss sitzt sie im Rollstuhl und hat alles bandagiert. Es ist eigentlich nur noch ein menschliches Wrack.
00:31:03:24 – 00:31:08:15
Sprecher 2
Und sagt trotzdem noch Ja, ja, kein Problem, das wird schon. Oh Gott.
00:31:09:07 – 00:31:20:14
Sprecher 1
Dann sind wir ja schon beim Inhaltlichen Seine Mutter Warum wird seine Mutter zur Frau seiner Träume, wenn sie jung wird und wie viel Freud müssen wir jetzt auf den Tisch legen, um das vernünftig zu interpretieren?
00:31:21:00 – 00:31:41:01
Sprecher 2
Tja, also wenn wir. Wenn wir böse sein wollen, dann sagen wir, dass Terry Gilliam einfach nur Lust hatte, das einmal anzu pieksen und mich wieder fallen lassen, was ich fast bevorzuge. Oder wir müssen wirklich anfangen, dass unser Hauptfigur Sam irgendwas mit seiner Mutter und dann hier. Ach, ich weiß nicht.
00:31:41:03 – 00:31:56:15
Sprecher 1
Ich. Ich glaube, wir müssen mal in diese Romanze reingehen. Von ihm mit der der Figur, die ja letzten Endes dafür sorgt, dass er überhaupt zum wirklich zum Revoluzzer wird, nämlich die Frau, in die er sich verliebt. Die Nachbarin von dem Battle mit dem Namen Jill. Der spielt von Kim Grace.
00:31:56:16 – 00:32:06:15
Sprecher 2
Ja, also Terry Gilliam hat ja sehr viele Frauen dafür gecastet, unter anderem Diane Keaton, glaube ich. Und und Dingens. Wie hieße ein Film namens Wonder.
00:32:06:20 – 00:32:07:11
Sprecher 1
Emily, Kate.
00:32:08:05 – 00:32:26:11
Sprecher 2
Usw? Also es gab viele Frauen, die dafür in Frage kamen und er hat sich für sie entschieden am Ende und hat dann leider am Ende gesagt, dass er es bereut hat, weil sie nicht das gemacht hat, was er wollte. Und er hat sie vor allem auch deswegen genommen, weil sie bisher nur einen Film gedreht hat und damit kein Budget mitbringt.
00:32:26:11 – 00:32:42:18
Sprecher 2
Also keine keine, keine Last von anderen Filmen, wo andere Zuschauer dann dasitzen und sagen Ach, das ist doch die, die hat das und das gespielt. Und dann habe ich schon ein Bild von der Frau. Das war seine eigentliche Intention, sie zu nehmen. Und dann hat. Aber am Ende hat er dann gesagt na ja, es wäre besser gewesen, eine zu nehmen, die Erfahrung.
00:32:42:18 – 00:32:43:20
Sprecher 1
Hat Weißt du denn, was er.
00:32:43:20 – 00:32:46:02
Sprecher 2
Wollte? Ich weiß nicht genau, was er wollte. Das hatte ich.
00:32:46:02 – 00:32:50:10
Sprecher 1
Ich weiß es nämlich auch nicht. Kannst du dir vorstellen, was er wollte? Da wollen wir mal spekulieren, was er wollte.
00:32:50:12 – 00:32:52:23
Sprecher 2
Ich. Also, ich weiß es nicht, weil ich finde sie ganz gut.
00:32:52:23 – 00:33:05:16
Sprecher 1
Eigentlich sind sie auch ganz gut. Ich glaube, was mit der Figur gemacht werden soll und was meiner Meinung nach auch partiell ganz gut funktioniert, ist, dass sie das im Kontrast aufwerfen, geworfen werden soll zwischen der tatsächlichen Zahl.
00:33:05:20 – 00:33:06:09
Sprecher 2
Ja, und.
00:33:06:09 – 00:33:33:21
Sprecher 1
Dieser Traumfigur und dieser Traumfigur, die ja wirklich so eine klassische Jungfrau in Nöten ist. Stress? Ja, weil diese wirkliche Till ist eine Kämpferin mit kurzen Haaren, ja, die im Gegensatz zu der Traumfigur, die diese langen Haare hat, diese langen blonden Haare und die es eigentlich ziemlich genervt von ihm und von seinen Bekundungen. Also er ist ja auch, er hat ja auch immer so ein bisschen dieses creepy Stalker Dings.
00:33:34:06 – 00:33:50:19
Sprecher 1
Er lässt sich nur befördern für dieses Ministerium, um ihr hinterher zu spionieren, obwohl er sie nur einmal gesehen hat und sie ihn halt an die Frau aus seinen Träumen erinnert. Ja, und dann stalkt er sie ja ganz schön und interessanterweise, bevor er sie rettet, rettet. Ich mache große Anführungszeichen, bitte.
00:33:50:19 – 00:33:51:05
Sprecher 2
Ganz, ganz.
00:33:51:05 – 00:34:16:03
Sprecher 1
Große kriegt er ja schon Probleme, weil er irgendwie in diesem Ministerium umherirrt und dann irgendwie nach dem Ausweis gefragt wird und in sein eigenes Handeln. Und wir denken schon so Oh, was jetzt los, kriegt jetzt doch Ärger. Und dann wird das aber alles so von der Geschichte torpediert, weil er dann eben in diese Rettungs Geschichte reinkommt, wo er sie rausholt aus dem Gebäude, weil sie auch gerade gefastet wird, weil sie weil sie Stunk, weil sie die einzige ist, die wirklich sagt, was ist mit diesem Budget passiert?
00:34:16:03 – 00:34:18:19
Sprecher 1
Und ich will jetzt herausfinden, was da los ist und ja.
00:34:19:05 – 00:34:26:09
Sprecher 2
Na ja, das ist der Grund, warum sie verhaftet werden soll. Der. Der Bund ist er. Er ist unten im Keller gelandet und irgendwelche.
00:34:26:10 – 00:34:27:18
Sprecher 1
Weil er hinterher geforscht hat.
00:34:27:23 – 00:34:44:07
Sprecher 2
Und flüchtet dann vor der Autorität, weil er sich nicht richtig ausweisen kann. Und dann wird im Haus der Alarm betätigt und die anderen glauben alle, dass sie diejenige ist. Aber sie hat eigentlich gar nicht. Eigentlich hat nur er dafür gesorgt, dass sie in Probleme gerät.
00:34:44:07 – 00:34:46:21
Sprecher 1
Wobei sie eigentlich schon. Also er hat schon dieses revolutionäre.
00:34:46:21 – 00:34:52:01
Sprecher 2
Natürlich, sie ist. Sie ist clever genug, das ordentlich zu machen, während er nicht clever genug ist, das ordentlich zu machen.
00:34:52:01 – 00:35:08:18
Sprecher 1
Und dann rettet er sie. Ja, und es wird ziemlich deutlich sie will sich ganz genau. Und sie ist auch ziemlich genervt von ihm und er himmelt sie so an, aber es gibt dann ja den Moment, wo sie einfach versteht, okay, wenn er sie. Wenn ich jetzt bei den Typen bleibe, dann bin ich offensichtlich erst mal diese Probleme los, weil er kann ja was lernen.
00:35:09:00 – 00:35:24:08
Sprecher 1
Diesen sehr spannenden Moment im Auto, wo er sagt nee, es bleibt drin, bleibt drin und dann kommen die schon an die Tür und dann schreit er sie an und sagt So, ich bin vom Ministerium und ich nehm dich jetzt mit. Und da gibt es ja diesen Moment, wo sie kapiert, das das, das, das jetzt die Möglichkeit ist zu gehen.
00:35:24:15 – 00:35:31:07
Sprecher 1
Ja, aber die Figur, das Verhältnis zwischen den beiden bleibt trotzdem bis zu einem gewissen Moment.
00:35:31:07 – 00:35:32:12
Sprecher 2
Darüber wird noch zu.
00:35:32:21 – 00:35:50:19
Sprecher 1
Reden bleibt ist ein sehr ambivalentes Ja, und zwar haben wir wirklich diese Romantisierung von seiner Seite, die einfach so dieses Traumwelt auf die Realität überstülpt und ihre eigenen Ideologien, ihre eigenen Pläne auf der anderen Seite, die ihn nicht mit einschließen, es ihren Platz am Bein?
00:35:50:23 – 00:36:14:23
Sprecher 2
Ja, genau. Ich finde ein kleines bisschen, dass in der Frauenfigur die Probleme bei Terry Gilliam langsam hochkommen bei Terry Gilliam fand ich immer nicht die besten Frauenfiguren und die besten Beziehungs dinger herstellen konnte. Wenn ich das jetzt richtig erinnere, aus dem, was ich so im Kopf habe an Terry Gilliam, sind.
00:36:15:21 – 00:36:35:21
Sprecher 1
Wenn man, wenn man tief reingeht in die Terry Gilliam Filme, kann man ohne Probleme einen großen Anteil an Misogynie in seine seine Frauenrollen hineininterpretieren. So angefangen bei der Frau in Shepard okay, die nur Interesse am Geld hat und mit unseren Helden zusammen sein will, wenn er ein Held ist und wenn er reich ist über die Hysterischen. Und ich.
00:36:36:01 – 00:36:53:23
Sprecher 1
Ich weiß, das ist ein schreckliches Wort, aber ich benutze es sehr bewusst, weil genauso stellt Terry Gilliam Sie da über die historischen Frauenrollen in Time Bandits, die immer kreischen, immer um Hilfe schreien. Na ja, bis hin zu einfach. Seine Filme sind ja auch so ein bisschen Dead Movies.
00:36:53:24 – 00:36:54:12
Sprecher 2
Na ja.
00:36:54:13 – 00:36:58:19
Sprecher 1
Ja, er hat eigentlich seine Filme, haben eigentlich keine starken Frauen. Zwölf Monkeys ist.
00:36:59:00 – 00:37:00:05
Sprecher 2
Ja das sind Dots.
00:37:00:09 – 00:37:04:18
Sprecher 1
Das sind Tuts. Da gibt es, da gibt es die Psychologin, die ihm hilft, aber sie ist halt auch eher so am Rande.
00:37:05:02 – 00:37:12:23
Sprecher 2
Sie sind alle die Frauenrolle, haben alle Funktionen Funktion. Das ist halt das Ding. Auch in diesem Teil habe ich den Eindruck.
00:37:13:08 – 00:37:39:02
Sprecher 1
Ich würde sagen, bei ProSieben ist es ein bisschen anders, weil es die Frauenrolle und das glaube ist das, was er vielleicht vorhatte, ja, was aber ich zumindest Gefühl habe, dass der Film es vorhat und es nicht 100 % hinkriegt. Ja, es könnte stärker sein, dass sicher vor allem dazu dient, den Kontrast aufzuzeigen zwischen dieser männlichen Fantasie. Ja, ich habe hier meine dampfende Strass, die Rettich und die Realität, dass sie dermaßen distress eigentlich die ist.
00:37:39:07 – 00:37:39:16
Sprecher 2
Die alles.
00:37:39:16 – 00:37:40:16
Sprecher 1
Im Leben retten sollte.
00:37:40:16 – 00:37:44:02
Sprecher 2
Ja, ja, ja, aber das haben sie halt nicht durchgezogen. Das ist halt das Ding.
00:37:44:05 – 00:37:54:24
Sprecher 1
Ja, man kann man, ich glaube, man kann es. Man kann es in den Film reininterpretieren, wenn man will. Und dann muss man sich ein bisschen aus dem Fenster lehnen. Das machen Sie jetzt schon ein bisschen vor in der Handlung.
00:37:54:24 – 00:37:55:12
Sprecher 2
Okay, okay.
00:37:55:20 – 00:38:23:01
Sprecher 1
Ich finde es fantastisch, an diesem Film, dass die Grenzen zwischen Traum und Realität immer so ein bisschen nebulös sind. Und man kann durchaus ein ganz kurzer Sprung zum Ende. Das Ende endet damit, dass er auf dem Folter Stuhl ist und gefoltert wird. Und wir wissen, dass zumindest dass der finale, die finale Erlösung, die gezeigt wurde, wo er von Tuttle gerettet wird und seine Freundin, die da lebt, die vorher gestorben ist, dass das alles nur ein Traum war in Traumwelten, die er geflohen ist.
00:38:23:10 – 00:38:27:20
Sprecher 1
Ich glaube, man kann den Beginn dieser Traumwelt im Film an sehr vielen Stellen verorten.
00:38:27:24 – 00:38:33:17
Sprecher 2
Kann man an sehr vielen Stellen, muss hin, bietet aber auch jetzt deutliche Sachen an Der Film bietet.
00:38:33:17 – 00:38:49:11
Sprecher 1
Einen natürlich diesen einen Moment an, wenn er zusammen mit ihr verhaftet wird. Ja, aber davor ist diese Liebesszene, wo sie diese Perücke trägt, mit der sie sich eigentlich mit der sich eigentlich verkleiden will, um nicht erkannt zu werden. Und dann sieht sie genauso aus wie das Wesen aus seinen Träumen. Und dann verbringen sie auch tatsächlich eine Nacht zusammen.
00:38:50:00 – 00:39:00:21
Sprecher 1
Ich finde, das ist auch schon absolut Traum. Ja, natürlich, dass so viel er überhaupt dieser Moment, wenn er auf sie stößt, wenn er sie rettet, wenn sie bei ihm im Autositz selbst das hat schon so was Traumhaftes.
00:39:01:00 – 00:39:01:13
Sprecher 2
Ja, ich.
00:39:01:13 – 00:39:26:19
Sprecher 1
Glaube, man könnte. Man kann diesem Film und natürlich das wir hier im Bereich der Überinterpretation man kann diesem Film, man kann diesem Film sagen Hey, ersetzt den Beginn des Traums dieser Erlösung Fantasie. Zum Beispiel an dem Punkt, wenn er das mal im Ministerium Ärger kriegt, weil er keinen Ausweis hat. Weil wir wissen, dieses System, dieses System funktioniert so, dass du durch die kleinste Unaufmerksamkeit Opfer vom System werden kannst.
00:39:26:19 – 00:39:45:19
Sprecher 1
Da wird der Name vertauscht und das Problem Dann wirst du getötet, dann wirst du zu Tode gefoltert. Er Du hast keinen Ausweis dabei, du kommst, du wirst zu Tode gefoltert. Aber es ist durchaus denkbar. Und ich glaube, das ist eine mögliche Interpretation, dass er da schon beginnt zu träumen, dass die gesamte Handlung bereits im Raum ist. Und du weißt, ich bin kein Fan von Alles war ein Traum.
00:39:46:01 – 00:39:46:11
Sprecher 2
Ja, ja.
00:39:46:11 – 00:39:52:11
Sprecher 1
Aber das ist das Tolle an diesem Film, deswegen will ich das auch so offen lassen. Man kann hier sehr viele Punkte für den Einsatz des Traums setzen.
00:39:52:11 – 00:39:52:22
Sprecher 2
Das stimmt.
00:39:52:22 – 00:40:14:07
Sprecher 1
Der Einsatz des Traumes könnte auch. Er hat den Titel, der hat gerade seine Wohnung repariert. Es kommen diese beiden Handwerker und die bemerken den Titel und er wird festgenommen. Er landet im Folterkeller, weil er einen Terroristen Unterschlupf gegeben hat. Und selbst der Traum schon da. Es gibt es und es ist gar nicht so wichtig zu sagen. Natürlich ist am offensichtlichsten dieser Moment, wenn sie beide verhaftet werden.
00:40:14:07 – 00:40:21:17
Sprecher 1
Das war der Traum an sich. Aber, aber diese Ambiguität des Films Traum, der Traum könnte jederzeit da sein, die finde ich sehr spannend, das stimmt.
00:40:22:08 – 00:40:47:01
Sprecher 2
Und ich würde zur Ehrenrettung des Films an manchen Stellen, obwohl der Film keine Ehrenrettung braucht, weil er einfach großartig ist. Aber so ein paar Schwächen könnte man ein bisschen ausmerzen oder abmildern, indem man ihn im Traum wirklich früher einsetzt. Weil dann nämlich die Geschichte mit der Frau ein bisschen gerettet wird, weil das dann nicht mehr ganz so die Fantasie des Regisseurs, sondern die Fantasie der Hauptfigur ist.
00:40:47:08 – 00:40:50:19
Sprecher 1
Ihr Verhalten ist halt auch nicht so plausibel, dass sie sich so krass dieser Romanze über.
00:40:50:19 – 00:40:51:21
Sprecher 2
Sich hingeben, und zwar.
00:40:51:24 – 00:40:53:09
Sprecher 1
Von Null auf.
00:40:53:09 – 00:40:56:12
Sprecher 2
Absolut. Und das ist total krass von ihm.
00:40:56:12 – 00:40:57:04
Sprecher 1
Und dann plötzlich.
00:40:57:15 – 00:41:01:14
Sprecher 2
Ja, insofern natürlich. Okay, der Traum fängt also früher an, der.
00:41:01:14 – 00:41:22:07
Sprecher 1
Traum kannst du ja anfangen. Und weil eben auch der Traum, das ist ja das, was der Film eigentlich erzählt. Ich habe immer gesagt, ein Film hat Happy End. Der Traum ist die Möglichkeit zu fliehen, die Möglichkeit, aus diesem System zu entkommen und was er uns hier präsentiert, weil ist ja auch im System aus dem du mit allen möglichen Mitteln entkommen willst.
00:41:22:14 – 00:41:40:00
Sprecher 2
Das ist ja auch ein wichtiges Thema für ihn gewesen, weil das ist die Idee gewesen, die überhaupt zum Film geführt hat. Ja, seine Gedanken, sein Gedanke war ja ganz am Anfang, bevor irgendwas stand vom Film Wie schaffe ich es, wie müsste die Geschichte aussehen, dass am Ende steht, dass jemand in seiner Fantasie besser dran ist als als in der Realität?
00:41:40:08 – 00:42:01:01
Sprecher 2
Und dann entspinnt sich der ganze Film in seinem Kopf. Das finde ich einen interessanten Gedanken und einen interessanten Ansatzpunkt, überhaupt auf einen Film zu kommen und einen Film zu entwickeln. Und wenn ihm das so wichtig war, dass sich die Möglichkeit mit den Verschiedenen einsetzen, wann kann der Traum einsetzen und was ist Traum und was ist Wirklichkeit? Damit spielt er ja sowieso die ganze Zeit.
00:42:02:06 – 00:42:09:06
Sprecher 2
Es ist spannend und ist nicht völlig abwegig, das in verschiedenen Stadien zu ihm zu interpretieren.
00:42:09:17 – 00:42:22:17
Sprecher 1
Ich glaube, damit kommen wir zum Großen, dann zu dem großen Hauptthema des Films. Natürlich dieses System, das er entwirft, weil alles, was der Film macht, ist natürlich, uns irgendwie eine Art von Überwachungsstaat zu erzählen, angelehnt an 84, ganz klar.
00:42:22:20 – 00:42:24:23
Sprecher 2
Ganz klar. Obwohl er das nie gelesen hat, wurde.
00:42:24:23 – 00:42:43:19
Sprecher 1
Es nie gelesen, hat, 89 ist und darauf beruft sich ja auch wirklich jeder, die Linken genauso wie die Rechten. Das ist so, so universell mimetisch geworden, dass wirklich jeder sagen kann, wir müssen aufpassen, dass uns die Republikaner nicht 1984 besorgen, die Grünen nicht 1984 besorgen die SPD, die.
00:42:43:23 – 00:42:44:03
Sprecher 2
Ja.
00:42:44:10 – 00:42:51:23
Sprecher 1
Guerra, du kannst, du kannst Mit einer Warnung vor einem George Orwell Überwachungsstaat Kannst du gegen jede politische Partei wettern?
00:42:52:05 – 00:42:52:18
Sprecher 2
Absolut.
00:42:52:23 – 00:43:10:23
Sprecher 1
Er nimmt diese Ideen natürlich auf, aber er erzählt schon so ein eigenes System, das auch so, so seine absurden Nebenhandlungen hat. Also es bleibt auch sehr unklar, ob wir uns hier eine Art kapitalistischem System befinden, weil es gibt ja die Elite, die, die viel Geld haben für ihre Schönheitsoperation.
00:43:10:23 – 00:43:12:13
Sprecher 2
Ja, ja, ja, auf jeden Fall.
00:43:12:13 – 00:43:15:01
Sprecher 1
Und es gibt offensichtlich auch die armen Menschen.
00:43:15:09 – 00:43:26:07
Sprecher 2
Wobei auch die Elite, wozu ja auch unser System zählt, in so einem riesigen Wohnkomplex wohnt. So ganz anonym und ganz stark irgendwie, was sie nicht.
00:43:26:07 – 00:43:40:17
Sprecher 1
Und es gibt das. Das Krasse ist, es gibt keinen Beruf außer dieser staatlichen Arbeit. Das ist halt das, was so ein bisschen gegen kapitalistisches System spricht, dass wir hier eine Gesellschaft hast, in der anscheinend alle für den Staat arbeiten. Und die einzigen, die nicht für den Staat arbeiten, sind Terroristen.
00:43:41:00 – 00:43:41:06
Sprecher 2
Ja.
00:43:41:14 – 00:43:49:14
Sprecher 1
Weil alles ist. Also das ist ein höchst effizientes System, weil alles irgendwie Staat untergeordnet ist. Und offensichtlich bist du entweder Beamter.
00:43:49:19 – 00:43:50:02
Sprecher 2
Ja.
00:43:50:13 – 00:43:51:07
Sprecher 1
Oder Terrorist.
00:43:52:20 – 00:43:58:20
Sprecher 2
Also würdest du auch die Reparatur von dem von ihm? Er könnte von den Dingen auch als Beamter.
00:43:59:04 – 00:44:10:14
Sprecher 1
Auf jeden Fall. Okay, das sind auf jeden Fall staatliche Arbeiter. Und der Titel ist ein Terrorist, weil er ein Freelancer ist, weil er nicht in einem System arbeitet. Das ist eine Art von Terrorismus.
00:44:10:19 – 00:44:10:24
Sprecher 2
Ja.
00:44:11:09 – 00:44:32:07
Sprecher 1
Und ganz unabhängig von der Frage, was das für ein Wirtschaftssystem haben, das ist ein spannendes Konstrukt. So eine Gesellschaft, die so gut als als als großes uhrwerk gebaut ist, dass die Zahnräder wirklich komplett ineinandergreifen und es nur noch Zahnräder gibt. Also eigentlich dieses Leviathan Ding ist ein riesiges Monster und alle sind irgendwie ein Körperteil von diesem Monster.
00:44:32:09 – 00:44:41:22
Sprecher 2
Aber das krasse ist ja, dass er das ja die ganze Zeit von Anfang, also die erste Szene schon mit dem mit dieser Fliege als rein stellt. Es ist ein dysfunktionale System.
00:44:42:00 – 00:44:42:02
Sprecher 1
Ja.
00:44:42:17 – 00:44:58:16
Sprecher 2
Das heißt von einem uhrwerk kannst ja schon fast nicht mehr reden, weil ein uhrwerk ja wirklich ineinander greift, während das ja schon nicht mehr ineinandergreifen. Die ganzen Rohre, die ganzen Rohre, die überall rumhängen. Denkst du, wenn da auch nur irgendwo ein Loch ist, ist alles im Arsch.
00:44:59:02 – 00:45:12:05
Sprecher 1
Aber es ist funktional, ist relativ. Ich meine, dass der Käfer in dem in der Schreibmaschine macht im System nicht viel aus. Also, es gibt halt Kollateralschäden. Die Menschen sind ja auch entbehrlich. Die Menschen sind nicht wichtig für das System.
00:45:12:12 – 00:45:35:21
Sprecher 2
Also das System. An sich habe ich ja mehr so, das macht sich sehr deutlich in der Szene, wo sie versuchen, die Air Condition zu reparieren, als Tier begriffen, als eigenes Lebewesen Tier. Weil die machen diese Wände da auf. Da kommen dir die ganzen Organe quasi entgegen, also die ganzen Rohre und die ganzen Schläuche und so und, dann hast du so ein Pumpen des Teil, das aussieht wie so ein Herz.
00:45:36:03 – 00:45:45:20
Sprecher 2
Ja, wie diese, dieser Blasebalg da. Und es ist halt so ein Herz für sich. Und dann hast du irgendwie das Gefühl okay, da haben sie ein Monster geschaffen, das für sich lebt.
00:45:46:05 – 00:46:17:10
Sprecher 1
Das ist ja auch tatsächlich dieser Leviathan Mythos, der so ziemlich bekannt ist. Also Leute, die sich dieses eigentlich eigentlich Seeungeheuer aus der jüdischen Mythologie, das dann von Thomas Hobbes zu Beginn der Neuzeit als Metapher für einen großen Staat genommen wurde, wo gesagt wurde eigentlich, eigentlich sollte der Staat unbezwingbar sein, wie so ein Monster. Und ein Teil dieses Monsters ist dann halt eben, dass alle Menschen irgendwie ein Teil dieses Monstrums sind und so eine Funktion wahrnehmen.
00:46:17:10 – 00:46:34:03
Sprecher 1
Und es gibt dann die Hände und die Beine und so was. Du bist halt auch irgendwie nur Teil dieses Monsters. Dann hast du den perfekten Staat und ja, genau die Rohre aus der Wand kommen. Hast du dieses Monströse wirklich umgesetzt? Ich glaube halt, es funktioniert ja alles. Und wenn Menschen sterben ist auch nicht so schlimm. Das ist Teil des Systems.
00:46:34:03 – 00:46:41:00
Sprecher 1
Ich finde diese Szene unglaublich stark. Wenn er mit seiner Mutter im Restaurant sitzt, dann findet ein Terrorakt statt, direkt vor ihren Augen.
00:46:41:04 – 00:46:41:24
Sprecher 2
Und sie essen weiter.
00:46:41:24 – 00:46:58:05
Sprecher 1
Sie essen weiter. Und dann kommt der, der der Chef vom Restaurant entschuldigt, sich bei ihnen sagt Ach so, was ist bei uns noch nie passiert und nehmen ihnen Leute auf den Boden und bluten und schreien. Und dann wird am Schluss noch so und so ein paar Wochen gestellt, damit Sie das Leid nicht mit ansehen müssen.
00:46:58:20 – 00:47:28:04
Sprecher 2
Es ist unglaublich. Ich finde es krass. Ist wirklich krasse Szene und es ist die Anschläge kommen ja immer wieder vor, aber da sind sie. So eine zentrale Szene, wo es einmal so richtig offensichtlich gezeigt wird, dass es einfach so Alltag ist. Und das ist einfach, dass sie sagen Sorry, wir, wir wir stellen jetzt was dazwischen, damit es nicht sehen müsst, aber esst ruhig weiter und irgendwie die eine dann noch so ein bisschen sich aufregt und sagt Ihr im Ministerium macht doch mal was für die ganzen Terroristen.
00:47:28:11 – 00:47:32:24
Sprecher 1
Also wirklich! Entgegnet dann ganz trocken Mittagspause. Ich habe.
00:47:35:12 – 00:47:36:07
Sprecher 2
Es so krass.
00:47:36:08 – 00:47:37:21
Sprecher 1
Diese Terroristen kriegen kein Gesicht in dem.
00:47:37:21 – 00:47:38:13
Sprecher 2
Film. Überhaupt nicht.
00:47:38:24 – 00:47:44:19
Sprecher 1
Der einzige Terrorist, den wir kennenlernen ist Tunnel. Und dessen Terrorakt ist es eben nicht, was kaputt zu machen, sondern was zu reparieren.
00:47:44:19 – 00:47:57:21
Sprecher 2
Eher was total schönes. Ich wollte dir erst als Top drei eigentlich aufgeben, aber ich hatte nicht die Zeit, das zu recherchieren. Das ist ein großes Ding. Filme, in denen man sagt, was, der spielt damit ja total.
00:47:57:21 – 00:47:58:21
Sprecher 1
Robert De Niro.
00:47:58:24 – 00:48:27:08
Sprecher 2
Das ist unglaublich. Robert De Niro und Robert De Niro wollte eigentlich unbedingt Jack spielen und dann hat aber leider Terry Gilman das schon versprochen, an anderen Dingen zu geben, an seinen Kompagnons aus Monty Python. Und dann hat Robert Niro gesagt Na, dann gebt mir irgendwas anderes, ich will unbedingt mitspielen. Und haben Sie ihm das gegeben, diese Rolle, Und er war wohl Pain in Schwarz?
00:48:27:09 – 00:48:32:04
Sprecher 1
Ja, und er hat voll Spaß dabei, nur danach gesagt. Das war so toll, das hat Spaß gemacht.
00:48:32:09 – 00:48:33:06
Sprecher 2
Jederzeit wieder.
00:48:33:14 – 00:48:45:15
Sprecher 1
Das haben wir öfter. Wir haben öfter so Filme, wo alle zu dem sagt Ja, das war grauenhaft, mit dem arbeite ich nie wieder. Und der Darsteller sagt Ja, es war cool, hat Spaß gemacht. Ein Film betritt hier zusammen, jederzeit wieder.
00:48:45:22 – 00:49:04:05
Sprecher 2
Da sieht man mal, mit welcher, mit in welcher Welt Schauspieler teilweise leben. Ich kenne das ja auch. Man wird so von hinten bis vorne gepudert, dass man nicht mitbekommt, welche Probleme man so verursacht, weil es alle von einem fernhalten und sagen Nein, nein, mach deinen Job, ist in Ordnung, wir machen das schon.
00:49:05:02 – 00:49:08:16
Sprecher 1
Ja, das stimmt wohl, dass alle Angst vor ihm haben, weil er ist ein Perfektionist.
00:49:08:16 – 00:49:28:06
Sprecher 2
Auch. Ja, und er wollte. Terry Gilliam hat für diese. Für diesen Film einen Durchschnitt von zwei, drei Takes pro Dingens gehabt, weil er einfach alles vorbereitet hat und alles immer. Er ist einfach sehr gut vorbereitet ans Set gekommen. Und Robert De Niro ist bestimmt auch sehr gut vorbereitet. Aber er ist einer, der muss dann unbedingt 20 Takes machen.
00:49:28:13 – 00:49:43:20
Sprecher 2
Ja, und eigentlich steht es dem Schauspieler gar nicht zu, zu sagen Ich will hier 20 Takes, ja, aber der ist jemand, der kommt dann ganz nett und sagt Wenn ich das läuft, so wie ich das will oder gar nicht so krass, oder will da 20 Takes von was er sagt. Und er hat auch seinen Text nicht ordentlich gekonnt.
00:49:43:23 – 00:49:51:12
Sprecher 2
Ja, das war ja krass. Also sitzt du da und ach du Scheiße, was habe ich mir da aufschwatzen lassen? Ich wollte ihn eigentlich gar nicht.
00:49:51:21 – 00:49:53:03
Sprecher 1
Auch noch für so eine kleine Rolle.
00:49:53:07 – 00:49:53:16
Sprecher 2
In.
00:49:54:00 – 00:50:12:15
Sprecher 1
Der Table spielen. Dann ist natürlich schon insofern wesentlich wichtig, weil gezeigt wird, wie wie Subversion in diesem System funktioniert kann. Aber eigentlich ist ja so eine gute Rolle von Comic Relief auch ein, wenn er so ankommt, so total verrückt und dann da so ein bisschen was rumbasteln und irgendwie an den Schrauben drehen und sagt So, jetzt habe ich das repariert und jetzt komme ich wieder ab.
00:50:13:17 – 00:50:18:13
Sprecher 1
Genau wie die beiden Handwerker, die eigentlich seine Arbeit machen sollen. Übrigens zweite Rolle, wo man denkt Oh, der.
00:50:18:18 – 00:50:19:13
Sprecher 2
Ist ja genau.
00:50:19:23 – 00:50:20:19
Sprecher 1
Bob Hoskins.
00:50:20:19 – 00:50:22:02
Sprecher 2
Wie krass seine Güte.
00:50:22:12 – 00:50:31:00
Sprecher 1
Die Figur ist vielleicht wichtig, aber es ist jetzt nicht. Also da kann man sehr viel Leute reinsetzen, da muss man nicht so einen großen Schauspieler darstellen. Das stimmt in diese Rolle.
00:50:31:02 – 00:50:44:09
Sprecher 2
Natürlich hat das sehr gut gemacht. Also es ist ein total großartig teilweise, wie diese Rolle spielt, aber er hat halt statt einer Woche zwei Wochen Dreharbeiten dann draus gemacht, was von der Planung her irgendwie echt ein Problem ist.
00:50:44:10 – 00:50:46:11
Sprecher 1
Der kommt echt nicht oft vor in dem Film.
00:50:46:16 – 00:50:47:18
Sprecher 2
Also ist schon so.
00:50:47:23 – 00:50:49:16
Sprecher 1
Ah, er hat.
00:50:49:17 – 00:51:03:18
Sprecher 2
Schon. Ja, na ja, egal. Aber er ist eine, hat eine gute Präsenz und so und Terry Gilliam hat auch gesagt, er war war schon sehr gut, dann auch einfach sehr gut gemacht. Aber es muss schwierig gewesen sein.
00:51:04:12 – 00:51:34:24
Sprecher 1
Na ja, wir waren. Wir waren beim System. Was, was, wie, wie dieses System funktioniert. Und du hast gemeint. Ist es dysfunktional? Ja, ich würde noch mal in den Ring werfen. Es ist sehr funktional, aber es macht die Menschen natürlich kaputt. Es gibt ja auch diese Szene. Wenn die. Wenn. Wenn unser Protagonist das System mit seinen eigenen Mitteln schlägt, wenn nämlich diese beiden Handwerker kommen und er dann gerade von dem Titel erfahren hat, dass es offensichtlich so ein Formular gibt und sie dann ganz schnell fragt, um sie loszuwerden habt ihr denn das Formular?
00:51:35:10 – 00:51:41:07
Sprecher 1
Und dann haben wir diesen einen Handwerker, der dann steht und einen Nervenzusammenbruch, Formular, Formular, Formular.
00:51:41:07 – 00:51:43:18
Sprecher 2
Passierschein 38 30.
00:51:44:04 – 00:51:44:14
Sprecher 1
Genau.
00:51:44:14 – 00:52:03:24
Sprecher 2
Das und das ist krass und deswegen meine ich dysfunktional. Zum einen erzählt einem Terry Gilliam ja die ganze Zeit in fast jedem Frame, dass da ein Funken sprüht, dass da was auseinanderfällt, dass dort irgendwas nicht funktioniert. Also diese ganze Maschinerie, die da gezeigt wird, also auf dem rein mechanischen Ebene, dann Ding fällt auseinander.
00:52:04:08 – 00:52:05:24
Sprecher 1
Was sehen ist zusammen.
00:52:06:08 – 00:52:22:23
Sprecher 2
Ja, aber. Aber der will uns das ja nicht umsonst um die Ohren hauen, dass das alles auseinanderfällt, weil es eben nicht funktioniert. Weil es einfach am Ende zwar durch durch ganz viele Schreibtischtäter irgendwie zusammengehalten wird, aber eigentlich funktioniert es nicht.
00:52:23:01 – 00:52:40:13
Sprecher 1
Aber es ist stärker als die Menschen, die darunter leiden, dass es auseinanderfällt, das System. Also noch, noch. So findest du, dass sich in diesem Film irgendeine Art von Revolution andeutet, weil jeder Explosion. Ich. Na ja, die Explosionen kommen alle von denen. Das sind alles False.
00:52:40:13 – 00:52:42:14
Sprecher 2
Flags.
00:52:42:14 – 00:53:17:15
Sprecher 1
Die, wenn sie sagen Terroristen wie diesen Tuttle, weil der was repariert, was er nicht reparieren darf. Aber sie jagen diese anderen Terroristen nicht. Die anderen Terroristen haben sie doch nur, um das System irgendwie stabil zu halten. Ich. Ich. Ich gehe fest davon aus, dass das. Dass es im Ministerium eine Terrororganisation gibt. Wahrscheinlich gibt es sogar Namen dafür aus dem Ministerium für Terroranschläge und dass die dafür verantwortlich sind, hin und wieder mal Bomben zu zünden, weil die so casual da reinkommen und weil die eine Möglichkeit geben, die Nachrichten zu füllen, Weil das machen sie letzten Endes, dass Nachrichtensprecher sagen kann, diese Terroranschläge kommen von Leuten, die nicht kapiert haben, dass sie längst verloren haben und dass
00:53:17:15 – 00:53:27:11
Sprecher 1
wir eigentlich die Sieger sind. Und der einzige wirkliche Terror, der von außerhalb kommt, sind halt Leute, die als Freelancer arbeiten, aber außerhalb dieses Systems arbeiten.
00:53:27:11 – 00:53:32:09
Sprecher 2
Aber wie sinnlos ist das denn? Wenn ich jetzt nach Nordkorea gucke oder so? Südkorea Moment.
00:53:32:09 – 00:53:33:00
Sprecher 1
Nordkorea.
00:53:33:03 – 00:53:33:14
Sprecher 2
Nordkorea.
00:53:35:10 – 00:53:39:14
Sprecher 1
Nicht durcheinander werfen, Südkorea gut, Nordkorea böse.
00:53:40:05 – 00:53:50:16
Sprecher 2
Also wenn ich nach Nordkorea gucke, die haben ja keinen. Die, die sagen alle einfach immer nur ihren Leuten. Alles ist schick. Wir sind das bessere System und kein keiner ist dagegen.
00:53:50:16 – 00:53:51:16
Sprecher 1
Corona ist besiegt.
00:53:52:00 – 00:54:11:04
Sprecher 2
Genau. Also, weißt du, das ist. Aber es funktioniert ja auch einigermaßen, da innerhalb des Landes, innerhalb des Namens einigermaßen so im Rahmen der Möglichkeiten. Also ich glaube nicht, dass ein Staat eigene Terroranschläge braucht, um den Leuten sagen zu können hier, die versuchen es, aber sie scheitern.
00:54:11:13 – 00:54:31:14
Sprecher 1
Nein, ich glaube es ist eine Art von Arbeitsbeschaffung, weil da ist es so wenn es die Terroranschläge nicht gäbe, dann hätten die echt viele Leute auf der Straße, Überbevölkerung, Theorien und so, dass das das würde wahrscheinlich auch noch dazu kommt. Aber vor allem hätten sie so viele Leute, die Ministerien dafür verantwortlich sind aufzuräumen hinter den Terroranschlägen, die plötzlich arbeitslos werden.
00:54:31:19 – 00:54:41:05
Sprecher 1
Es wird nicht funktionieren. Das ist ein wichtiger Teil des Systems. Und selbst wenn der Staat nicht dafür verantwortlich ist es ist trotzdem ein wichtiger Teil des Systems, dass die Terroranschläge weiter stattfinden.
00:54:41:18 – 00:55:13:13
Sprecher 2
Apropo Terroranschläge und Pressing, Staat, Hitler, also dieses, diese Verwechslung dieser Namen hat ihren Ursprung in einem. Eine Sache, die passiert ist, als Hitler seine Gegner hat umbringen lassen. Oh ja, da gab es nämlich eine große Säuberung Maßnahme und eine Liste von Namen und da gab es einen Schmidt mit DT und einen Schmidt ohne T am Ende, sondern nur die und den haben sie umgebracht, statt den mit Dt.
00:55:14:07 – 00:55:26:02
Sprecher 2
Und da hat Hitler tatsächlich jemanden hingeschickt, um ihn finanziell zu entschädigen, Also die Frau finanziell zu entschädigen dafür. Ja, krass, sehr fair. Ja, absolut BRD Weil.
00:55:26:17 – 00:55:29:01
Sprecher 1
Wenn Fehler gemacht wird, muss das korrigiert werden. Ist doch klar.
00:55:29:03 – 00:55:30:06
Sprecher 2
Wie viel ist ein Leben wert?
00:55:30:22 – 00:55:42:20
Sprecher 1
Das ist echt krass, wie wie in diesem System die ganze Zeit mit Menschenleben umgeht. Zum Beispiel, dass sie auch nicht sagen können, dass sie ihn umgebracht haben, Dass die Wörter, die da benutzt werden, die ganze Zeit ein komplettes.
00:55:43:05 – 00:55:43:12
Sprecher 2
Sagt.
00:55:43:12 – 00:56:04:24
Sprecher 1
Zack, zack irgendwann zu dem also. Und immer wenn gefragt wird Ihr habt ihn doch umgebracht oder was mit dem passiert, dann werden so viele verschiedene Begriffe benutzt, was natürlich auch so eine klassische Referenz ist. Im Nationalsozialismus hatten wir das genauso. Da gab es ja diese unzähligen Begriffe, um letzten Endes Exekution zu umschreiben. So was wie Sonderbehandlung. Was das jetzt gemacht hat, dann Sonderbehandlung.
00:56:04:24 – 00:56:27:21
Sprecher 1
Zehn Leute wurden der Sonderbehandlung zugeführt, mit Maschinengewehren, so ungefähr als Formulierung. Und das ist in diesem Film auch so krass. Diese in dieser Gesellschaft, dieses da sie so, dass sie so weit von der Menschlichkeit entkoppelt sind, dass der Prozess des Tötens nicht mehr, dass das überhaupt nicht mehr in Worte gefasst werden kann und dass stattdessen eben diese, diese funktionalen Begriffe gewählt werden.
00:56:28:08 – 00:56:30:12
Sprecher 2
Dafür völlig entmenschlicht.
00:56:30:14 – 00:56:52:11
Sprecher 1
Man spricht ja. Und dann ist es natürlich auch irgendwie logisch, wenn du sagst und das finde ich es in dieser Tat, dass das starke Motiv, das dieser Film dann aufmacht, dass die einzige Möglichkeit, in diesem System noch zu siegen, gegen dieses System noch zu siegen ist, eben sich komplett dicht zu machen und zu verschwinden in diesem. In dieser Form von Eskapismus, Was dann eben am Schluss passiert.
00:56:52:11 – 00:57:02:10
Sprecher 1
Sie sagen ja, also für Sie ist es ja wirklich eine Niederlage, wenn er dann am Schluss in dem Folter Stuhl sitzt und irgendwie so leer vor sich hin starrt. Sie haben ihn verloren. Er hat gegen sie gewonnen.
00:57:02:16 – 00:57:12:05
Sprecher 2
Ja, irgendwie ich ja, ich bin. Ich bin mit Terry Gilliam nicht so richtig überein, was das Happy End betrifft, aber na ja.
00:57:12:17 – 00:57:19:02
Sprecher 1
Na ja, also du bist. Du würdest sagen, du bist eher auf der Seite von 20 Century Fox und Universe.
00:57:19:08 – 00:57:21:06
Sprecher 2
Also das Gemein.
00:57:21:14 – 00:57:34:13
Sprecher 1
Universe waren vor allem die Bösen. Universal wollte ein Zuschauer freundlicheres Ende und es ist klar, was die wollten. Die wollten, dass das nicht ein Traum ist, sondern dass wir am Schluss den Helden haben, der mit seiner Denzel entkommt.
00:57:34:18 – 00:57:51:18
Sprecher 2
Ist das hart? Wie ist das? Was für eine krasse Geschichte. Das auch. Ist das im Ernst, dass das Terry Gilliam zu ganz krassen Mitteln greifen musste, um durchzusetzen, dass der Film in Amerika, in Europa wurde, der das Original, so wie sie ist, geschnitten hat?
00:57:51:18 – 00:58:01:07
Sprecher 1
Nochmal als Ehrenrettung. Twentieth Century Fox waren die, die gesagt haben, Wir machen das international und die das ohne Probleme haben durchlaufen lassen, so wie Terry Games geplant hat. Universal hat dann angefangen, Stress zu machen.
00:58:01:11 – 00:58:26:10
Sprecher 2
Und in Amerika wollten die das halt irgendwie als Happy End rausbringen, wo ich dann da sitzt und denke What the fuck gibt es in zwei Versionen auf der Welt. Was ist das denn für ein Happy End und ohne Happy End? Das ist doch keine. Was das für Distribution Konzept? Ja, und dann hat Terry Gilliam das wurde gefragt, ob er irgendwo so Lehrveranstaltungen durchführen kann und hat dann gesagt Ich würde gerne Clips daraus zeigen.
00:58:26:17 – 00:58:41:18
Sprecher 2
Und hat dann über den ganzen Film gezeigt Ja, als er die ganze zwei Wochen lang oder so was auf verschiedenen Stationen diesen Film einfach gezeigt und dann hat ihn jemand gesehen von irgendeiner Jury, die ihn dann irgendeinen Preis gegeben haben. Ich weiß nicht, wer das ist, aber es.
00:58:41:18 – 00:59:05:10
Sprecher 1
Gibt wohl mehrere Mythen, die sich darum ranken und es ganz schwer, hier auch so ein bisschen Realität von Fiktion und vor allem von Gilliam die Welt gebrachte Fiktion zu unterscheiden. Bei Gilliam ist dann natürlich auf große Promotor gegangen mit seinem fertigen Film. Der Film war fertig und universal und wollte den unbedingt Happy End geben. Die haben auch gesagt Lass uns doch, lass uns doch Test Vorführung machen.
00:59:05:10 – 00:59:35:04
Sprecher 1
Und dann haben sie ein zweites Team genommen, ohne dass Terry Gilliam davon wusste. Und die haben die drangesetzt und haben die schneiden lassen. Und es war wirklich ein großer Konflikt zwischen Studio und Regisseur und ganz klassischer Konflikt. Und Gilliam ist dann wohl so proaktiv geworden und hat angefangen. Genau. Es gibt es eine Geschichte, dass er an der University von Kalifornien, dass er dadurch, dass er da dann seine Version gezeigt hat und das dann also so, wie sich mir die Geschichte dargestellt hat.
00:59:35:04 – 00:59:57:09
Sprecher 1
Ich habe das Gefühl, er ist sehr viel so Mythologie und Realität durcheinander. Ich glaube, Gilliam hat dann angefangen, an die Fachpresse so ein bisschen zu pushen, hat ein paar Freunde beim Feuilleton sitzen, hat dann gesagt Willst du nicht mal schreiben, dass das. Dass das doch nicht geht? Und so weiter. Auf jeden Fall ist dann halt irgendwann passiert, dass dann Kritiker angefangen haben zu fragen.
00:59:57:09 – 01:00:02:10
Sprecher 1
Er Wie kann es sein, dass der Film, der fertig ist, der offensichtlich gut.
01:00:02:10 – 01:00:04:10
Sprecher 2
Ist und Preis bekommen und.
01:00:04:10 – 01:00:05:12
Sprecher 1
Vorenthalten wird.
01:00:05:23 – 01:00:10:11
Sprecher 2
Vor allem, dass er den Preis bekommt, ohne dass er veröffentlicht ist? Was völlig absurd ist.
01:00:10:14 – 01:00:20:12
Sprecher 1
Man kann das wirklich so als Grassroots Bewegung und früher Grassroots Bewegung in dem kulturellen Umfeld sagen. Wir haben es geschafft, das Studio, das mächtige Studio von Universal.
01:00:20:20 – 01:00:21:00
Sprecher 2
Zu.
01:00:21:00 – 01:00:43:23
Sprecher 1
Zwingen, den Film dann so zu veröffentlichen wie 142 Minuten. Am Schluss setzt jemandem Folter Stuhl und wurde so lange gefoltert, bis er komplett dissoziiert ist. Also Glückwunsch, dass das so gekommen ist. Aber ja, es ist eine krasse Geschichte und so Aber nochmal um nochmal darauf zurückzukommen Du kannst nicht so ganz damit gehen, dass das ein Happy End ist.
01:00:44:11 – 01:01:05:22
Sprecher 2
Na ja, alles was im Rahmen seiner Möglichkeiten ist er wahrscheinlich im besten Outcome, dass er haben konnte. Also unsere Hauptfigur. So deswegen. Also ich glaube auch, dass sein Körper ja nur deswegen dissoziiert, weil er das einfach irgendwie nicht mehr auf die Reihe kriegt und es als einzigen Ausweg sieht. Und ich sehe auch keinen wirklich besseren Ausweg. Aber es ist trotzdem bitter.
01:01:06:08 – 01:01:07:12
Sprecher 1
Es ist bitter und.
01:01:08:02 – 01:01:12:00
Sprecher 2
Als das als Happy End zu verkaufen, ist vielleicht ein bisschen viel.
01:01:12:00 – 01:01:21:03
Sprecher 1
Ist das Puzzleteil, was es für mich plausibel macht zu sagen okay, es ist rund. Es ist auch ein Happy End, das funktioniert. So ist der Titel und die Herkunft des Titels.
01:01:21:03 – 01:01:23:12
Sprecher 2
Ja gut, okay. Aber es ist auch so, dass man.
01:01:23:19 – 01:01:28:11
Sprecher 1
Ja an Brazil man guckt sich diesen Film an und fragt sich zumindest geht es mir so.
01:01:28:11 – 01:01:28:18
Sprecher 2
Er.
01:01:29:03 – 01:01:29:11
Sprecher 1
What?
01:01:30:16 – 01:01:31:20
Sprecher 2
Warum Brazil?
01:01:32:09 – 01:02:00:09
Sprecher 1
Der Name kommt von einem Song Aquarell Fado Brasil von Ary Barroso aus dem Jahr 1939. Ein wirklich schöner, ein wirklich schönes Gitarren Lied, das so sehr melancholisch ist und gleichzeitig aber so eine optimistische Note hat. Und Terry Gilliam war wohl irgendwann mal in England am Strand und wie es in England am Strand ist. Das Wetter ist scheiße, der Nebel Regen.
01:02:00:09 – 01:02:06:15
Sprecher 1
Nimm, was du willst. Auf jeden Fall willst du nicht in England am Strand sitzen? Was ist, wenn. Wenn du Strandurlaub. Was machst du dann? Nicht in England? Punkt.
01:02:07:20 – 01:02:11:03
Sprecher 2
Ich habe noch nicht ganz verstanden, was du meinst. Vielleicht das Wetter, England.
01:02:11:22 – 01:02:34:20
Sprecher 1
Und dann saß da jemand und hat dieses Lied gehört. Auf im Radio. Und der muss wohl total zufrieden ausgesehen haben. Und Gilliam hat den gesehen und hat die Umgebung gesehen und diesen Kontrast und sagt Mensch, das ist ja interessant, der ist einfach glücklich, der ist happy, der geht komplett auf in diesem Lied. Und das ist das, was dieser Film uns auch erzählt.
01:02:34:20 – 01:02:49:17
Sprecher 1
Wir haben eine wirklich düstere Umgebung, ist noch ein bisschen schlimmer als Regen in England. Wobei Regen in England schon schlimm ist. Wir haben dieses komplett dystopische, kaputte System, das sich trotzdem irgendwie zumindest meiner Meinung nach für alle Zeit am Leben halten.
01:02:49:17 – 01:02:53:04
Sprecher 2
Wird, das sie gerade mit England verglichen hast. Ja.
01:02:53:04 – 01:03:12:19
Sprecher 1
Brexit Johnson Ja, willst du mehr? Und dann haben wir diesen Typen, der eben eine Form von Eskapismus gefunden hat, die immer so eine melancholische, auch bittere, tragische Note mit sich trägt, aber auch irgendwie sagt Hey, irgendwie ist das Leben auch schön, trotz diesem ganzen Fuck up. Nein, es nicht anders geht. Dann mache ich es mir halt schön.
01:03:13:08 – 01:03:36:02
Sprecher 2
Ja, natürlich. Ich finde auch, dass der Song so wahnsinnig gut reinpasst. Das ist ja dann tot geritten worden. Von ganz vielen Videos Spielen, die so düster romantisch sind oder irgendwelchen Horror Sachen wie bei American Horror Story, wo sie dann eine sehr düstere Szenerie mit so einem leichten Bossa Nova unterlegen, das ja so der Klassiker ist.
01:03:36:02 – 01:03:39:23
Sprecher 1
Ja, dieses over the Rainbow von diesem hawaiianischen Musik unterlegt.
01:03:39:23 – 01:03:40:11
Sprecher 2
Eher.
01:03:40:11 – 01:03:53:14
Sprecher 1
Auf Zombie Attacken oder Szenarien oder was auch immer. Ja, also es ist so, dass es eigentlich eine ganz billige Art, um eine bestimmte Atmosphäre zu erzeugen, indem man einfach in so einer Dichotomie macht zwischen Bild und Ton.
01:03:53:14 – 01:04:21:07
Sprecher 2
Genau. Was für mich immer ganz gut funktioniert, was aber trotzdem so ein bisschen abgenutzt ist inzwischen. Was aber dieser Film durch seine, durch sein Konzept, das er durchzieht, einfach sehr gut macht. Es ist gar nicht so sehr, dass man einmal eine besonders schlimme Szene macht. Ich ja bei Lars von Trier, dass es diese Oper auf diese schreckliche Szene, wo das Kind aus dem Fenster kommt, das ist so was.
01:04:21:07 – 01:04:42:22
Sprecher 2
Genau solche Sachen sind das hier. Und du denkst dann irgendwann na gut, okay, ja so, Aber Terry Gilliam hat das ja als Konzept den ganzen Film durchgezogen. Jeder summt dieses Lied einmal, es kommt mal im Radio oder was, oder es wird am Ende noch mal und er hat ja am Ende auch noch mal diesen einen Moment, wo er da so ganz einfach da sitzt und entrückt vor sich hin summt.
01:04:43:09 – 01:04:50:08
Sprecher 2
Ja, und auch der ganze Soundtrack, der drum rum gebastelt und gebaut wurde, ist im Grunde eine Varianz des Hauptthema.
01:04:51:00 – 01:04:58:20
Sprecher 1
John Moldau ist der Verantwortliche, der noch mal eine extra Version davon gemacht hat, von diesem Song wirklich.
01:04:58:20 – 01:05:06:03
Sprecher 2
Sehr, sehr gut finde ich. Und auch das Pfeifen, was irgendwann dazugekommen ist, was in diesem Lied drin ist, das ist so gut gemacht. Ich finde es ganz so toll.
01:05:06:06 – 01:05:22:07
Sprecher 1
Es passt als Gesamtkonzept und es umgeht auch irgendwie diese Klischees, dass es halt nicht ist, es halt nicht so, wie es heutzutage sehr oft gemacht wird, dass so eben leichte Musik düstere Bilder hast, sondern das ist irgendwie, es ist so eingebettet, dass du nicht das Gefühl hast, dass es zum Klischee wird.
01:05:22:10 – 01:05:23:22
Sprecher 2
Ja, ja, es ist super.
01:05:24:04 – 01:05:30:08
Sprecher 1
Und damit ist der zweite Teil der Trilogie auf immer Imagination von vorne herein vollendet.
01:05:30:18 – 01:05:31:11
Sprecher 2
Aber als es der.
01:05:31:11 – 01:05:33:24
Sprecher 1
Erste und Münchhausen sollte der dritte sein, dann.
01:05:34:05 – 01:05:44:15
Sprecher 2
Aber er hat das auch als ersten Teil einer anderen Tradition. Was er dann später wieder abgestritten hat. Also es ist alles auch eine gewisse. Es ist.
01:05:44:15 – 01:05:45:21
Sprecher 1
Wenn du das so, dass.
01:05:46:01 – 01:05:49:22
Sprecher 2
Es stimmt, irgendwann wollen wir uns in die Top drei, denn.
01:05:50:04 – 01:06:03:24
Sprecher 1
Wenn wir jetzt schon so viel über das Thema geredet haben, ja, dann müssen wir sie uns auch anschauen. Unsere Top drei.
01:06:05:01 – 01:06:29:20
Sprecher 2
Ja, sehr schön. Dann haben wir auch unsere Dystopien. Das ist ein sehr langweiliger Top drei, muss ich mal sagen. Ich hätte gerne eher eine aufregendere gehabt, aber ich hatte nicht die Zeit, da richtig viel zu investieren. Deswegen einfach Top drei Dystopien und ich versuche ein bisschen zu vermeiden, dass ich die Sachen, die wir immer wieder drin haben, lagert und so, das wäre absolut in meiner Liste lasse ich raus.
01:06:29:22 – 01:06:49:10
Sprecher 1
Ja, ich habe auch. Ich habe eine lange Liste und ganz viele Sachen, wo ich dachte, die habe ich schon 1000 Mal erwähnt. Deswegen will ich einmal nur ganz kurz in den Raum werfen. Was ich schon oft erwähnt habe Wir haben eigene Episode zu Stalker. Großartige Dystopie, auch Mensch gegen Mensch, der gegen die Natur und in der Natur. Und irgendwie hört euch die Folge an Großartige Episode.
01:06:49:10 – 01:06:54:03
Sprecher 1
Wir reden sehr, sehr lange und sehr ausführlich über über den Mensch in der Gesellschaft, den Menschen, der Natur.
01:06:54:12 – 01:07:02:11
Sprecher 2
Wenn ihr hören wollt, wie ich versuche mit einem Film kämpfe, weil ich ihn irgendwie mögen will, aber auch Schwierigkeiten damit habe ich Snoopy.
01:07:02:11 – 01:07:11:06
Sprecher 1
Er sagt großartiger Film vom Regisseur, von Parasiten, der ja vor einem Jahr bei den Oscars so krass abgeräumt hat. Ich hole das Buch.
01:07:11:07 – 01:07:13:23
Sprecher 2
Schon länger her. Sorry, ich glaube, Paris.
01:07:13:23 – 01:07:16:21
Sprecher 1
Sieht es, glaube ich, 2000 21292.
01:07:16:21 – 01:07:17:13
Sprecher 2
1019.
01:07:17:19 – 01:07:46:05
Sprecher 1
Alter, du hast recht. 2019 vom Parasit Regisseur, der offensichtlich älter ist als ich dachte. Snoopy ist ein toller Film, in dem ein Zug durch eine apokalyptische Landschaft fährt, nur aus Eis besteht. Und in dem Zug selbst gibt es eben so einen. Krass hierarchisches Gesellschaftssystem, wo ganz hinten die das Lumpenproletariat ist, ganz vorne die High, die Oberklasse und dann kämpfen sich ein paar Leute von ganz hinten bis ganz nach vorne und kommen durch die verschiedensten Abteilungen.
01:07:46:05 – 01:07:58:17
Sprecher 1
Es wird immer absurder. Toller Film. Children of Man haben wir glaube ich auch schon mal genannt als das großartige Dystopie bei Der Traum plötzlich keine Kinder mehr kriegen können und die Menschheit droht auszusterben. Und dann.
01:07:58:17 – 01:07:59:11
Sprecher 2
Gibt es eine Schwangere.
01:07:59:23 – 01:08:34:21
Sprecher 1
Und dann gibt es plötzlich doch eine Schwangere. Toller Film, sehr, sehr, sehr zu empfehlen. Und ich muss anfangen mit den Top drei jetzt Ja, mein Platz drei. Ich habe versucht, Dystopien zu kriegen, zu finden, die Gesellschaftssysteme darstellen, die düster, erschreckend und unheimlich sind. Und mein erster Film ist aus dem Jahr 2014. Der eine krasse, wie soll ich sagen monochrome konformistische Gesellschaft darstellt, in dem, in der Menschen gezwungen sind.
01:08:35:09 – 01:08:37:20
Sprecher 2
Begrenzt, was komplett.
01:08:39:00 – 01:08:50:21
Sprecher 1
Zu machen. Aber was machen wir, wenn etwas nicht kaputt ist? Wenn Menschen gezwungen sind nach Plänen zu bauen und nicht aufhören können zu bauen und immer nur nach Plänen bauen müssen und einer.
01:08:51:08 – 01:08:52:01
Sprecher 2
Zeitläufe.
01:08:52:10 – 01:08:53:09
Sprecher 1
Es ist der Sieger, muss.
01:08:53:09 – 01:08:54:12
Sprecher 2
Nein aus.
01:08:54:12 – 01:09:07:15
Sprecher 1
Dem Jahr 2014 ein wirklich guter Film. Scherz beiseite, er ist ein wirklich guter Film, der sich auseinandersetzt mit der Fragestellung baut Sollte man Lego nach Anleitung bauen oder sollte man frei bauen?
01:09:08:13 – 01:09:10:05
Sprecher 2
Ja, das ist ein sehr, sehr das Ton.
01:09:10:17 – 01:09:14:18
Sprecher 1
Und das Werk. Und die gefährlichste Waffe, die der Oberbösewicht in diesem Film hat, ist der Kleber.
01:09:15:00 – 01:09:16:01
Sprecher 2
Und nein, weil.
01:09:16:02 – 01:09:27:11
Sprecher 1
Damit wird alles fixiert und er will alles fixieren, auch Menschen. Es ist wirklich ein düsterer Film, ein Lego Movie aus dem Jahr 2014. Absolut sehenswert. Du bist dran.
01:09:28:15 – 01:09:49:00
Sprecher 2
Du hast die Top drei im Kopf. Und dann. Dann nehm ich jetzt. Dann nehm ich jetzt auch. Na ja, da werde ich nicht rankommen. Ich nehme mal so drei jetzt einfach auf Platz drei die Truman Show. Das ist für ihn eine Dystopie, in der lebt, obwohl er das nicht weiß.
01:09:49:07 – 01:10:03:21
Sprecher 1
Ja, und das Krasse ist bei der Show, dass wir hier eine Dystopie haben. Ende 90er, 98 und so viel, was in diesem Film gezeigt wird, hat was Prophetisches. Wenn man sich anschaut, wie dann dieser Reality TV Raum in den Jahren danach war.
01:10:03:21 – 01:10:06:17
Sprecher 2
Ja der Hammer. Aber vielleicht ist auch ein bisschen Schuld mit.
01:10:07:05 – 01:10:08:21
Sprecher 1
Oh Gott, ich hoffe doch nicht.
01:10:08:21 – 01:10:13:00
Sprecher 2
Aber das kann sein. Also wie Kunst immer das Leben inspiriert.
01:10:13:00 – 01:10:18:21
Sprecher 1
Kunst imitiert Leben, imitiert Kunst genauer. Wobei ich glaube, Big Brother, die erste Staffel, die.
01:10:18:21 – 01:10:19:14
Sprecher 2
Gab es früher.
01:10:19:14 – 01:10:24:00
Sprecher 1
Gab es früher, aber nicht viel früher. Ich würde behaupten, das ist so ungefähr dieselbe Zeit.
01:10:24:00 – 01:10:25:02
Sprecher 2
97.
01:10:25:13 – 01:10:30:08
Sprecher 1
99 69 In den Niederlanden wurde die erste Staffel Big Brother ausgestrahlt.
01:10:30:08 – 01:10:31:01
Sprecher 2
Oh, wow.
01:10:31:12 – 01:10:34:21
Sprecher 1
Ja, guter Film. Auf jeden Fall. Großes, großes Hollywood Kino.
01:10:34:21 – 01:10:35:19
Sprecher 2
Ja, absolut.
01:10:36:24 – 01:11:03:09
Sprecher 1
Mein Platz zwei. Es wird also. Er wird mal genannt, wenn es um Dystopien geht, aber ich finde, er hat es auch verdient genannt zu werden, weil es wirklich ein starker Film ist. Soylent Green, bekannt unter dem, ja unter dem Filmtitel Jahr 2022 überleben wollen. Dann kommt ein Film, in dem, in dem eine Welt präsentiert wird, in der die Menschen sich so krass vermehrt haben, dass Überbevölkerung das größte Problem ist.
01:11:03:09 – 01:11:31:00
Sprecher 1
Die Umwelt ist komplett zerstört und die Menschen vegetieren in diesen Städten vor sich hin, wo sie wirklich, wirklich gestapelt aufeinander schlafen. Es gibt krasse Szenen von Hauseingängen, wo einfach zahllose Leute liegen, die keine eigene Wohnung haben. Und es ist ein Polizist, gespielt von Charlton Heston, kommt einer großen Verschwörung auf den Grund und ja, der Plottwist am Ende des Films ist eigentlich auch schon so mimetisch geworden.
01:11:31:00 – 01:11:33:03
Sprecher 2
Natürlich, das weiß einfach jeder.
01:11:33:13 – 01:11:45:06
Sprecher 1
Ein starker Film. Wenn ihr den Plottwist und ich kann ihn jetzt nicht spoilern, guckt euch an, es ist wirklich ein guter Film, der vielleicht ein bisschen out of date ist, aber immer noch immer noch unterhaltsam ist.
01:11:45:15 – 01:11:50:19
Sprecher 2
Okay, ich hätte auf Platz zwei Westworld.
01:11:51:08 – 01:11:51:17
Sprecher 1
So.
01:11:51:24 – 01:11:52:18
Sprecher 2
Als Serie die.
01:11:52:24 – 01:11:53:23
Sprecher 1
Oh ja, die Serie.
01:11:54:00 – 01:12:00:07
Sprecher 2
Die Serie. Es ist einfach großartig. Ich weiß nicht, ob sie die Filme kennt. Die sind sehr trashig.
01:12:00:23 – 01:12:01:23
Sprecher 1
Nein, die Filme sind gut.
01:12:02:16 – 01:12:03:23
Sprecher 2
Die sind trotzdem trashig, sind so.
01:12:03:23 – 01:12:06:12
Sprecher 1
Ein bisschen trashig, aber die sind trotzdem gut.
01:12:06:12 – 01:12:23:22
Sprecher 2
Und sie haben irgendwie nicht mehr wirklich viel mit der Serie zu tun. Also alles um die Serie mit den Filmen ist also so ein bisschen. Ein paar Grundideen sind noch mit dabei, aber man merkt einfach, die haben sehr viel Geld und Zeit darin investiert, sich was Gutes auszudenken, was, was die Weiterentwicklung des Films ist.
01:12:24:00 – 01:12:25:15
Sprecher 1
Hast du denn Staffel zwei und gesehen?
01:12:25:23 – 01:12:31:08
Sprecher 2
Ich habe die letzte Staffel glaube ich noch nicht gesehen. Staffel zwei ja und wohl Nein, Moment, ich weiß nicht.
01:12:31:08 – 01:12:32:09
Sprecher 1
Staffel drei ist die aktuelle.
01:12:33:04 – 01:12:34:04
Sprecher 2
Ich glaube, die hab ich noch nicht gesehen.
01:12:34:10 – 01:12:42:04
Sprecher 1
Ich habe die erste Staffel gesehen und hat das Gefühl, dass es danach so gut abgeschlossen ist. Muss ich gar nicht weiter gucken. Und jetzt lese ich immer mal wieder so, guckt euch das weiter an!
01:12:42:09 – 01:12:56:21
Sprecher 2
Ja, es ist wirklich saugut. Ich weiß nicht, ob wir Staffel drei jetzt auch noch so gut ist, aber es ist wirklich also so gute Ideen und so gute Überlegungen und so viel Gesprächsstoff. Anregungen. Ja, total. Es ist toll.
01:12:57:01 – 01:13:05:22
Sprecher 1
Die erste Staffel gehört mit zum Großartigsten, was in den letzten Jahren im Fernsehen gelaufen ist. Absolut. Und mit einem absolut schrecklichen, düsteren Menschenbild.
01:13:06:01 – 01:13:11:04
Sprecher 2
Ja, ja, ja, da ist jemand sehr, sehr depressiv mit dem mit der Menschheit.
01:13:11:06 – 01:13:31:10
Sprecher 1
Also das Krasse ist, dass sie es schaffen, das des Films war ja des ersten Films aus den Siebzigern war ja, dass die Menschen Roboter schaffen und die Roboter sind. Sie müssen aufpassen, dass sie ihre Schöpfung ihnen nicht entgleitet. Die Roboter sind gefährlich und könnten die Menschen töten. Und der Serie ist eigentlich das Motiv Die Menschen schaffen Roboter, damit sie ihre Bösartigkeit ausleben können.
01:13:31:10 – 01:13:47:04
Sprecher 1
Weil die Monster die Menschen in diesem Film sind, die Monster und die Wir haben acht und zehn Folgen oder Keine Ahnung, wie lange die erste Staffel geht, wo Roboter leiden, weil Menschen sie quälen. Und du hast irgendwann die Menschheit. Du freust dich über jeden Roboter, der mal ein Mensch ist.
01:13:47:04 – 01:14:02:19
Sprecher 2
Krass ist so gut und so gut aufgebaut und so langsam erzählt und nicht zu langsam, sodass man irgendwie anfängt, da das Tempo zu vermissen, sondern es ist wirklich gut aufgebaut, nach und nach. Ja, dein Platz zwei eins.
01:14:02:23 – 01:14:20:15
Sprecher 1
Mann, Platz eins. Ich habe deinen Platz. Ein Zweck eventuell eigentlich das in den Siebzigern gemacht hat. Was? Was? Was Terry Gilliam in den Achtzigern mit Brazil gemacht hat. Wirklich großartige Dystopie. Erzählt zwischen Satire und Fantasie und Schönheit und Schmutz. Clockwork Orange von Stanley Kubrick?
01:14:20:22 – 01:14:23:01
Sprecher 2
Ja, den hätte ich fast mit reingenommen. Habe ich aber nicht.
01:14:23:06 – 01:14:39:10
Sprecher 1
Großartig, weil er sich eben zum einen mit einer kaputten Gesellschaft auseinandersetzt und dann erst so im Nachklang auf die staatlichen Strukturen guckt, die hinter dieser kaputten Gesellschaft stehen und einem sehr Ah, deswegen ist das so? Ja, das kommt davon im Moment gibt.
01:14:39:18 – 01:14:45:00
Sprecher 2
Ja, der ist gut. Nein, Platz eins ist sehr Johannes. Typisch Metropolis.
01:14:45:00 – 01:14:45:21
Sprecher 1
Ach so, natürlich.
01:14:45:21 – 01:14:55:19
Sprecher 2
Metropolis Ja, das muss natürlich sein. Ja, ich weiß. Ich wollte alle Sachen rauslassen, die einfach schon so oft vorgekommen sind. Aber du kannst Metropolis nicht rauslassen, weil so was.
01:14:55:19 – 01:15:05:04
Sprecher 1
Metropolis ist ein unglaublich stark Hasse. Also vollkommen zurecht. Stummfilm Meisterwerk. Einer der wichtigsten Vertreter des deutschen Films der damaligen Zeit.
01:15:07:03 – 01:15:11:04
Sprecher 2
Müssen wir auch jetzt nicht groß drüber reden. Können wir ja irgendwann mal machen. Wir können ja mal über Metropolis sehen.
01:15:11:04 – 01:15:18:12
Sprecher 1
Sehr gerne. Ja, ja, ich würde auf jeden Fall. Also, wir sollten auf jeden Fall mal wieder so einen von den expressionistischen deutschen Stummfilm betreiben. Caligari hatten wir schon.
01:15:18:18 – 01:15:26:10
Sprecher 2
Caligari hatten wir schon. Fand ich auch großartig. Die der Plottwist Film schlechthin.
01:15:26:10 – 01:15:26:19
Sprecher 1
Auf jeden.
01:15:26:19 – 01:15:32:16
Sprecher 2
Fall. Ja, das.
01:15:32:19 – 01:15:33:05
Sprecher 1
War.
01:15:35:10 – 01:15:49:14
Sprecher 2
Unsere Top drei. Dann lass uns doch mal zurück in unseren Film, der so ein bisschen ein Plottwist auch hat. Aber na ja, na ja.
01:15:50:04 – 01:15:52:19
Sprecher 1
Du meinst, dass das am Schluss ein Traum ist?
01:15:52:20 – 01:16:04:14
Sprecher 2
Genau das ist das, was ein Traum ist, der anfängt, wo wir möchten, dass er anfängt. Ja. Hast du noch irgendwas zu sagen? Möchtest du noch irgendwie dem Film noch irgendwas mit auf den Weg geben?
01:16:04:22 – 01:16:16:20
Sprecher 1
Es ist merkwürdig. Man schaut diesen wirklich düsteren, bizarren Film, der ja auch ein schreckliches Menschenbild hat, eigentlich. Und trotzdem hat dieser Film so einen. Das Leben ist schön Komponente drin, die ich ich weiß, ich weiß auch nicht, wie.
01:16:16:20 – 01:16:22:11
Sprecher 2
Dein Happy End da drin ist, was du als Happy Ends wahrnimmst, was ich eher na ja.
01:16:23:05 – 01:16:37:16
Sprecher 1
Es ist nicht nur dieses, dieses vermeintliche oder dieses pseudo Happy End, sondern es ist auch irgendwie die Art, wie wie der Film aufs Leben blickt. Der Film sagt es kann, die Welt kann wirklich ziemlich im Arsch sein, aber es gibt trotzdem irgendwie noch was, wofür es sich zu leben lohnt.
01:16:37:17 – 01:16:39:06
Sprecher 2
Meinst du jetzt denn, die Liebesgeschichte?
01:16:39:07 – 01:16:51:21
Sprecher 1
Nein, nein, das ist. Darüber macht er sich lustig. Ja, es ist was anderes. Ich weiß. Ich weiß auch nicht genau, was das ist. Dieser Film hat auf jeden Fall etwas, was ich bis zum heutigen Tag nicht so ganz gegriffen kriege. Und dafür liebe ich ihn.
01:16:52:10 – 01:17:18:18
Sprecher 2
Das ist es vielleicht auch, weil das habe ich auch. Ich kann nicht. Ich kann es nicht als Hoffnung definieren, ich kann es nur als. Aber das stimmt eigentlich bei Melancholie. Ja, ich habe immer das Gefühl, dass es ein sehr melancholischer Film ist. Und Melancholie ist ja nun die Die Vereinigung seid ihr Alles steht Kopf. Gesehen haben wir die Definition alle ein die Vereinigung von Traurigkeit und glücklichen Erinnerungen.
01:17:19:05 – 01:17:25:05
Sprecher 2
Und irgendwie hat es dieser Film und ich glaube, dass das. Deswegen liebe ich ihn auch so.
01:17:25:14 – 01:17:48:20
Sprecher 1
Auf jeden Fall kann mir Terry Gilliam sehr dankbar für diesen Film sein. Er ist einfach also wenn ihr ihn noch nicht gesehen habt, das ist wirklich, er gehört wirklich zu den wichtigen Filmen, dass der Dystopie, dass Science Fiction einfach ein wegweisender, starker Film. Übrigens kleine Fußnote am Ich hatte das nicht mehr so, ich weiß nicht, als als wir gedreht haben, ob ich das deinetwegen hatte.
01:17:49:03 – 01:18:03:21
Sprecher 1
Aber mir ist jetzt beim Gucken vor allem als erstes aufgefallen, wie krass unser Kurzfilm Eve doch das ist ziemlich inspiriert war von Brazil. War das mit den mit diesen nackten Röhrenfernseher, die wir benutzt haben als Überwachungs Fernseher.
01:18:04:02 – 01:18:06:09
Sprecher 2
Bei uns war das mehr Not. Wahrscheinlich ihm auch.
01:18:06:15 – 01:18:09:17
Sprecher 1
Ja, vielleicht die die Röhren Post, die wir benutzt haben.
01:18:09:18 – 01:18:15:19
Sprecher 2
Ja, aber das ist auch ein Thema was wiederkehrend ist in der Filmgeschichte, wo ein Post ist, was es immer spannend war.
01:18:15:22 – 01:18:20:01
Sprecher 1
Ich hatte auf jeden Fall so das Gefühl, wir haben vor mehr als zehn Jahren haben wir zusammen kurz.
01:18:20:19 – 01:18:21:16
Sprecher 2
Des Lebens gekommen.
01:18:22:23 – 01:18:43:12
Sprecher 1
Da geht es auch um Überwachungsstaat und ich mich nicht erinnern, dass das eine Zeit war, wo ich viel bei Terry Gilliam oder wo ich geguckt hätte. Aber offensichtlich hatte ich da noch was im Hinterkopf, weil als ich jetzt gesehen habe, dachte wieder Oh doch, wir waren doch in einigen Punkten inspiriert visuell von vorn. Das scheint also der vier und 8000 hat 84,5.
01:18:45:13 – 01:18:46:15
Sprecher 2
Ganz viele andere Titel.
01:18:46:23 – 01:18:51:09
Sprecher 1
Möchtest noch? Möchtest du so zum Ausklang ein paar Titel aufzählen, die dieser Film hatte?
01:18:51:09 – 01:19:09:06
Sprecher 2
Welche Möglichkeiten es da noch so gab? Also The Ministry and 19 vorteilhaft. Es war auch nicht zu Fellini achteinhalb und zu Orwells 1984 The Ministry of Torture war noch im Gespräch.
01:19:09:06 – 01:19:09:15
Sprecher 1
Auch nicht.
01:19:09:15 – 01:19:14:02
Sprecher 2
Schlecht. How I learn to Live system. So war.
01:19:14:04 – 01:19:14:22
Sprecher 1
Mein Favorit.
01:19:15:04 – 01:19:15:19
Sprecher 2
Echt? Wirklich.
01:19:17:19 – 01:19:21:01
Sprecher 2
Und sowas wie The Border Sie sagst.
01:19:21:03 – 01:19:25:08
Sprecher 1
Okay, das ist mein Favorit.
01:19:25:08 – 01:19:47:07
Sprecher 2
Ich finde sie alle irgendwie sehr nett und sehr seltsam und deswegen sehr passend zum Film. Der Film ist wirklich einfach sehr seltsam und Brazil ist natürlich ein toller Titel, weil der weil er mit dem Song zusammengeht und so, aber der Film hätte wahrscheinlich auch so einen seltsamen Titel verdient.
01:19:47:16 – 01:19:52:05
Sprecher 1
Ja, ich bin auch sehr glücklich, weil weil er es vielleicht auch so ein bisschen anders ist.
01:19:52:11 – 01:19:53:04
Sprecher 2
Ja, das stimmt.
01:19:53:19 – 01:20:07:08
Sprecher 1
Du liest den Titel und du siehst das Bild von der Frau, die die Schönheit so kriegt. Und unlängst war das bestimmt ein spannender, cooler Science Fiction Film. Und dann siehst du das und denkst Uff, krass. Johannes vielen Dank, dass du mir noch mal dieses Buch gegeben hast.
01:20:07:20 – 01:20:10:19
Sprecher 2
Gerne. Danke, dass du den noch mal auf sich genommen hast.
01:20:11:16 – 01:20:18:24
Sprecher 1
Wenn ihr Wissen wollte, wie ich mich bei Johannes revanchieren. Nächste Woche. Ich bin gespannt. Bleibt dran. Bis dahin euch eine schöne Woche. Wir hören uns.
01:20:18:24 – 01:20:28:00
Sprecher 2
Bleibt gesund. Bis dann. Ciao.
01:20:31:19 – 01:20:40:23
Sprecher 1
Dann hast du noch was? Ja. Und zwar wurde auch von einer Zuhörerin vor kurzem mal geschrieben.
01:20:41:04 – 01:20:44:01
Sprecher 2
Ah, heute wurde wieder geschrieben. Stimmen sollte.
01:20:44:12 – 01:21:05:22
Sprecher 1
Heute wollt ihr nicht mal? Wollt ihr nicht mal für machen. Und das passt ganz gut, weil das hatte ich tatsächlich vor. Und es passt noch besser, weil ich vor ein paar Tagen mein Kind zum in den Urlaub zu seinen Großeltern fahren musste. Und das war eine Zugfahrt von zweieinhalb Stunden. Ja, und dann habe ich gesagt Ich hab was für uns, Wir gucken uns jetzt Prinzessin Monologe an.
01:21:06:06 – 01:21:09:15
Sprecher 2
Hä? Er hat sich. Dein Sohn hat Prinzessin?
01:21:09:24 – 01:21:11:07
Sprecher 1
Ja. Zum Zweiten Mal.
01:21:12:01 – 01:21:12:14
Sprecher 2
Was?
01:21:12:15 – 01:21:35:17
Sprecher 1
Ja, Wir werden darüber reden. Johannes. Johannes guckt jetzt schockiert. Du hast den Film noch nicht gesehen. Ich gebe ihn dir gerade auf. Wir sind eine Woche in der Vergangenheit. Wir werden. Wir werden in der nächsten Episode drüber reden. Warum Johannes jetzt total schockiert ist. Du musst Prinzessin Monologe gucken. Habe ich vor ein paar Tagen schon zu dir gesagt.
01:21:35:17 – 01:21:36:15
Sprecher 1
Du hast ihn schon geguckt.
01:21:36:19 – 01:21:47:04
Sprecher 2
Ich habe folgendermaßen reagiert. Hä? Ich würde auch gern. Nein, ich habe auch von dem Film vorher schon gehört, weil Leute im Umfeld den den total abfeiern.
01:21:47:04 – 01:22:03:12
Sprecher 1
Wahrscheinlich nehmen neben Cirrus Reisen Zauberland der bekannteste Studio Film aus dem Jahr 1994 Anime japanischer Zeichentrick mit viel Mythologie, viel Geschichte und na ja, viele würden sagen ein bisschen zu viel Gewalt für Kinder. Deswegen ist auch ab zwölfte ein Film, der ab zwölf ist.
01:22:03:12 – 01:22:04:20
Sprecher 2
Wie alt ist dein Kind?
01:22:04:21 – 01:22:16:01
Sprecher 1
Vor sechs. Bis nächste Woche. Tschüss.