Kategorie: 1980er

Episode 219: Akira – Auf der Suche nach dem Sinn in der Anime-Postapokalypse

Japan, 2019: Nach einer verheerenden Explosion wurde Neo Tokio auf den Trümmern der zerstörten Hauptstadt wieder aufgebaut. Die Stadt ist ständig am Rand des Kollaps: Auf den Straßen tummeln sich Verbrecher, Rebellen und Terroristen, während in den Etagen der Macht korrupte Politiker und Militaristen um die Kontrolle über den neuen Staat ringen.

In dieser postapokalyptischen Welt sind die beiden Teenager Kaneda und Tetsuo als Bōsōzoku, als Mitglieder einer halbstarken Motorradgang unterwegs. Nach einem Straßenkampf gegen eine verfeindete Bande stößt Tetsuo in den Ruinen des alten Tokio mit einem altaussehenden Kind (oder kindlich aussehenden Greisen) mit übernatürlichen Fähigkeiten zusammen, das auf der Flucht vor dem Militär ist. Beide werden von der Ordnungsmacht aufgegriffen und Tetsuo wird in ein Krankenhaus gebracht, in dem sich noch mehr dieser Wesen befinden. Die Forscher dort stellen fest, das in dem Jungen die gleichen Kräfte schlummern wie bei ihren anderen Schützlingen. Diese Kräfte müssen jedoch in Schach gehalten werden, denn vor 30 Jahren sorgte der stärkste von ihnen – Akira – für die gigantische Explosion, die für die Zerstörung Tokios verantwortlich war. Und Tetsuo scheint genau diese Stärke auch zu besitzen.

Akira aus dem Jahr 1988 gilt für viele als Godfather der Anime für ein älteres Publikum: Eine wilde Mischung aus Action, Science Fiction und Body Horror, gespickt mit kritischen Anspielungen auf die japanische Geschichte, Gesellschaft und Kultur: Wir erleben die Mutation eines einfachen Jugendlichen zu einem gottgleichen Wesen, wir erleben den Kampf der Rebellen gegen den übermächtigen Staat, wir erleben eine Gesellschaft am und im Abgrund, und wir erleben wie der Mensch sowohl im transzendentalen als auch technischen Sinne über sich hinauswächst und dabei Universen vernichtet und Universen erschafft… ähmm, Johannes, was erleben wir hier?

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Episode 215: Mel Brooks‘ Spaceballs – Das bessere Star Wars?

Spaceballs DER definitive Spoof Film der Star Wars Filme… was sag ich, des Star Wars Genres! Und einiger kleiner anderer Erscheinungen im SciFi Universum. Um die Handlung zusammenzufassen lasse ich mal Lord Helmchen, den Bösewicht und Colonel Sandurz, des Bösewichts rechte Hand, durch ein Zitat sprechen:

„Helmet: Planet Druidia, and underneath the air shield, ten thousand years of fresh air. We must get through that air shield.

Sandurz: We will, sir. Once we kidnap the princess, we will force her father, King Roland, to give us the combination to the air shield. Thereby destroying Planet Druidia and saving Planet Spaceballs.

Helmet: Everybody got that? Good!“

Sie wollen also Druidia die Frischluft entziehen, um ihr eigenes Überleben zu sichern. Die Prinzessin dieses Planeten wird entführt und soll gerettet werden von Lone Starr, der mit Hilfe der Macht – .. uhm… Sorry, des Schwartz – den Weg freiräumt, um die Prinzessin zurückzuholen und am Ende zu heiraten. Achja, und es gibt einen Möter. Halb Mensch, halb Köter. Für mich als Kind zum Schießen komisch und sicher für meinen Humor heute mit zum Teil verantwortlich. Plor – ich nehme an du bist auch vor Lachen vom Stuhl gekippt als Kind.. aber schafft der Film das auch heute noch?

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Episode 205: E.T. – Blockbuster-Weihnachtsstimmung aus den USA

Um das gleich klarzustellen: E.T. ist, obwohl Weihnachten in ihm keine Rolle spielt, durch und durch ein Weihnachtsfilm. Nach einem deftigen Festschmaus machst du dir einen Tee, schnappst dir eine Decke und lümmelst dich auf das Sofa neben dem Weihnachtsbaum, um dabei zuzuschauen, wie sich der zehnjährige Elliott mit einem knuddeligen Außerirdischen anfreundet. Er versteckt das Wesen in seinem Kinderzimmer und lernt mit seinen beiden Geschwistern nach und nach dessen magische Fähigkeiten kennen. E.T. jedoch will vor allem eins: Nach Hause telefonieren, um von diesem fremden Planeten abgeholt zu werden. Als ihm das endlich gelingt, heißt es Abschied nehmen. Insbesondere, weil der amerikanische Geheimdienst mittlerweile auch auf den außerirdischen Besucher aufmerksam geworden ist.

Um das gleich klarzustellen. E.T. ist nicht nur irgendein Blockbuster. Er ist wahrscheinlich DER Blockbuster der 80er Jahre, neben Star Wars der Film, der nach dem New Hollywood am ehesten definiert hat, wie magisches Kino aussehen muss. Und mich hat seine Magie damals wie heute voll getroffen. Bleibt die Frage: Ist das bei anderen auch so… und vor allem, wie ist es bei dir Johannes?

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Episode 194: The Blues Brothers – Action, Comedy and Great Music

Die Blues Brothers, das sind Jake und Elwood Blues, vor allem dem amerikanischen Publikum bekannt aus der Comedy Show Saturday Night Live. In ihrem ersten und einzigen Filmauftritt in Originalbesetzung mit Jim Belushi und Dan Aykroyd erfahren sie, kurz nachdem Jake aus dem Gefängnis entlassen wurde, dass das Waisenhaus, in dem sie gemeinsam aufgewachsen sind, wegen Überschuldung schließen muss. Doch Dank eines James Brown Ex Machina hat Jake die rettende Idee: Die Band! Genauer gesagt, ihre alte Rhythm & Blues Band. Die wollen sie zusammentrommeln, um bei einem großen Konzert die notwendigen Mittel zur Rettung des Waisenhauses einzuspielen. Eine göttliche Mission, die allerdings schwieriger ist als gedacht.

Nicht nur, dass die ehemaligen Bandmitglieder mittlerweile in alle Winde verstreut sind. Zusätzlich werden die beiden Brüder verfolgt: Von einem Haufen Neonazis, einer cholerischen Countryband, der gesamten Polizei des Staates Illinois und Carrie – Princess Leia – Fisher, bewaffnet mit Zeitbomben und einer fucking Bazooka.

Hilfe gibt es von einer ganzen Reihe Musiklegenden: Ray Charles, Aretha Franklin, John Lee Hooker, Cab Calloway und dem bereits erwähnten James Brown als Priester auf Koks.

Johannes, wir hatten hier im Podcast ja schon so manche musikalische Begegnung: Der Swing in Singing in the Rain, der Rock & Roll in Rocky Horror Picture Show, die Klassik in Fantasia. Der Jazz in Soul. Und mit Abba und Mamma Mia. haben wir uns dem – zur Entstehung des Films – deutlich populären Discogenre gewidmet. Wo landet bei dir “Rhythm & Blues” in deiner Mussmanhören-Tier-List. Und kann diese Musik, die schon damals out of date war, einen Film tragen, der ansonsten vor allem aus albernen Gags und Autoverfolgungsjagden besteht?

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Episode 181: Pulgasari (1985) – Godzilla besucht Nordkorea

Seitdem ich vor ca. 15 Jahren The VICE Guide to North Korea von und mit Shane Smith gesehen habe, bin ich fasziniert von diesem Land, seiner Kultur, seiner Politik und natürlich auch von seinen zahllosen Kuriositäten: Eine erbarmungslose und brutale Diktatur, die letzte überlebende Oase des Kommunismus stalinistischer Prägung, und ein Sinnbild dafür, wie schräg eine Kultur werden kann, wenn sie in kompletter Abschottung gedeiht. 

Die großen Führer des Landes, egal ob sein Gründer Kim Ill Sung oder dessen Nachfahren Kim Jong Ill und Kim Jong Un waren stets bemüht, nicht nur ihre Macht zu festigen, sondern auch, der ganzen Welt zu beweisen, dass die nordkoreanische Kultur allen anderen Kulturen weltweit überlegen ist… nicht zuletzt auch im Cineastischen. 

Ein Kind dieses Bemühens ist der Godzilla-Klon Pulgasari aus dem Jahr 1985: Angesiedelt im Mittelalter erzählt er von einer Gruppe koreanischer Bauern, die von einem Tyrannen unterdrückt werden. Hilfe verspricht ein magisches Wesen, Pulgasari, ein aus Reis geformtes Minimonster, durch das Blut einer Bauerntochter zum Leben erweckt und durch das Futtern von Metall rapide wachsend. Pulgasari wächst und wächst, auf Menschengröße, auf Monstergröße, auf Godzillagröße… und führt die Aufständigen zum Sieg gegen den Unterdrücker… doch sein Hunger ist damit noch nicht gestillt.

Ein Monsterfilm, ein historisches Epos, natürlich auch ein Propagandafilm… und vor allem ein Werk dessen Entstehung mindestens genau so wild ist wie seine Handlung. Aber dazu kommen wir noch. Johannes, ich glaube, das war auch dein erster nordkoreanischer Film. Wird es denn der letzte bleiben?

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Episode 170: Time Bandits – Oder, wie sich Terry Gilliam einen Kinderfilm vorstellt.

Es geht doch nichts über eine zünftige Zeitreise… erst recht wenn diese von Monty Python Genius Terry Gilliam als munterer Familienfilm inszeniert wird. Ob es sich bei dem 1981er Fantasystreifen tatsächlich um seinen besten Film handelt, gilt es herauszufinden. Auch, was es mit dem bizarren, düsteren Ende auf sich hat, warum der Teufel auf Videorekorder und Digitaluhren steht, wie Agamemnon so ein entspannter Dude sein kann, wie der Alltag eines menschenfressenden Ogers aussieht und welche Probleme Michael Palin vom Mittelalter bis zum Untergang der Titanic mit sich rumträgt.

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Episode 164: Terminator & Terminator 2 – Judgement Day

Es ist mal wieder Äktschn angesagt: Auch wenn weder Johannes noch Plor große Genrefans sind, so müssen sie diesem doch immer wieder mal einen kleinen Besuch abstatten. In dieser Episode hat Plor Johannes die beiden ersten Terminator-Filme mitgebracht.

Wir reden über die Unterschiede zwischen dem B-Movie von 1984 und dem großen Blockbuster von 1991. Wir unterhalten uns über James Cameron und natürlich auch Arnold Schwarzenegger, über gut und weniger gut gealterte Special Effects und die große Frage, was einen starken Actionfilm ausmacht.

Come with us if you want to live und hasta la vista Baby.

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Episode 152: Gremlins – Monströs brutale Weihnachtsstimmung

Was ist besser als ein Christmas Special? Vier Christmas Specials! Frei nach diesem Motto bringen wir euch dieses Jahr vier Episoden, die der schönsten Zeit des Jahres huldigen. Vier Episoden, vier weihnachtliche Filme. Los geht es mit dem Horrorklassiker Gremlins aus dem Jahr 1984, und weil es so schön ist, reden wir auch gleich noch über dessen Fortsetzung aus dem Jahr 1990.

Können die beiden Filme einfangen, worum es eigentlich an Weihnachten geht? Wie feiern kleine Monster Weihnachten? Und passen Horror und Comedy überhaupt in diese sonst so besinnliche Zeit? Und damit hinein in eine wundervolle mussmansehen-Weihnachtszeit mit Johannes „The Grinch“ Franke und Plor „Oh my god, I love Christmas so much!“ Bayer.

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Episode 135: Flash Gordon – Big Budget Science Fiction Trash mit sehr viel Liebe

Diese Woche wird es laut, bunt und schillernd. Es geht um Flash Gordon aus dem Jahr 1980, der mit viel Prunk, einem extrem hohen Budget und der Musik von Queen die Science Fiction Herzen der damaligen Zeit eroberte… oder auch nicht. Was schief gelaufen ist, versuchen wir jetzt im Jahr 2023 herauszufinden. Und natürlich wollen wir die ultimative Gretchenfrage dieses Films beantworten: Is it any good?

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