Episode 93: The Boat That Rocked – Piratenradio auf hoher See
Als wir unseren Podcast gestartet haben, hab ich nicht damit gerechnet, dass wir ausgerechnet über Richard Curtis so viel reden würden. Wir hatten schon eine Episode über Yesterday, wir haben extrem lange über Black Adder gesprochen, er hat meine Lieblingsepisode von Doctor Who geschrieben, ich liebe Mr. Bean and you won’t shut up about Vier Hochzeiten und ein Todesfall.
Und jetzt “The boat that rocked” – ein Film über eine Gruppe rebellischer Radio-DJs die auf einem Boot eine Radiostation betreiben, die halblegal den ganzen Tag Rock sendet. In den 60ern, als das United Kingdom davon echt nicht begeistert war. So ist es nicht verwunderlich, dass sie von Regierungsseite versuchen, eine Möglichkeit zu finden die Pirate Radio Stations wie sie sie nennen, gänzlich illegal zu machen.
Ein Komödie voller Musik und einsamer Männer die die einzige Frau an Bord dissen und für cringeworthy Momente sorgen. Und manchmal mehr als nur cringe. Aber darüber können wir dann ja reden.
Richard Curtis hat viele tolle Filme geschrieben, hier hat er auch Regie geführt. Hat seine Regie dem Film gut getan, oder hätte er das Drehbuch lieber abgeben sollen? Was meinst du Plor?
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: Podcast: Der mussmansehen Podcast - Filmbesprechungen Episode: Episode 93: The Boat That Rocked – Piratenradio auf hoher See Publishing Date: 2022-10-12T08:54:13+02:00 Podcast URL: https://podcast.mussmansehen.de Episode URL: https://podcast.mussmansehen.de/2022/10/12/episode-93-the-boat-that-rocked-piratenradio-auf-hoher-see/ Also ihr hört euch mal die erste Episode an, Johannes Lester die ganze Zeit über diesen Film, dass er so unstrukturiert wäre, dass es nur viel Good Momente wäre, dass das einfach nicht reicht und dann schmeißt er mir diesen Film hier vor die Füße, der zweite Film von Richard Curtis, er hat noch geübt. Are you doing something dirty? Are you doing something your parents don't know about? Are you breaking the law? Are you breaking the rules? Ploor, herzlich willkommen hier zu einer neuen Ausgabe des muss man sehen Podcast hier wieder um 8 Uhr morgens bis um 10 für Sie wieder da. Oh mein Gott. Morning Radio 101. Du hast perfekt angefangen als irgendeine Mischung aus Midnight Mark und The Count und bist dann plötzlich so zu Radio 1 übergeschwenkt. Herzlich willkommen, wir werden dieses Mal in dieser Episode uns den Film Radio Rock, nee wie heißt der Pirate Radio, wer heißt der denn jetzt eigentlich? The Boat That Rock war der Originaltitel. Im Originaltitel Pirate Radio wurde er in Nordamerika genannt und in Deutschland heißt er Radio Rock Revolution. Warum auch immer. Ja, wobei alle drei Titel, also es ist so ein Film, der eigentlich, der kann so einen random Titel haben. Ja, das ist schon okay. Pirate Radio ist auf jeden Fall der treffendere Titel, weil darum geht es in dem Film und wir werden beide versuchen unsere beste Radiostimme hier zu präsentieren. Stellt euch schon mal drauf ein, holt euch einen Tee. Und es gibt wieder die beste der 60er, 70er und... Im Musterhaus Küchenfachgeschäft. Wir richten Musterkültig, nein. Wir richten Küchenmusterkültig ein, wie kann das, wie hast du das verkacken können? Verdammt, Schnitt. Johannes, du hast bestimmt einen kleinen Einführungstext geschrieben zu diesem Film. Ich habe einen Einführungstext geschrieben. Haben wir den Zuschauern überhaupt schon, Zuhörern überhaupt schon erzählt, was wir hier eigentlich machen? Wie immer, kurz und bündig, wir präsentieren uns gegenseitig Filme. Wir geben uns die Filme aus Hausaufgaben auf. Im besten Fall einen Film, den der andere noch nicht gesehen hat. Und dann reden wir über diesen Film, nachdem er gesehen wurde. Möchtest du Teplor? Immer so ein bisschen, sehr gerne, danke, immer so ein bisschen unter der Devise, welcher Film könnte deinen Horizont noch ein bisschen erweitern? Welcher Film könnte den Horizont der Zuhörer auch noch ein bisschen erweitern? Und diese Woche hat Johannes The Boat That Rocked auserwählt. Ein Film, den ich nicht nur nicht kannte, sondern von dessen Existenz ich bisher noch nicht wusste, was total merkwürdig ist, weil rein themaartig. Und was den Cast, Crew und so weiter betrifft, ist es ein Film, der eigentlich so voll auf meinem Speiseplan stehen müsste. Ja, das Ding ist, der war halt nicht so wahnsinnig erfolgreich, aber ich habe von dir erwartet, dass du eigentlich die Filme kennst, die nicht so wahnsinnig erfolgreich sind, aber vielleicht interessant sein könnten. Teplor, das gibt einen Minuspunkt. Vielleicht wurde dieser Film in einer Phase meines Lebens veröffentlicht, wo ich gesagt habe, naja, Filme über Boote im Meer. Philipp Zimmerhoffmann ist vielleicht doch nicht so spannend. Wann hattest du diese Phase? Die ist ja hart. Hast du eigentlich viel zu Zucker? Auch sehr gerne, danke. Und dann steigen wir doch einfach mal ein, Johannes hat einen kleinen Text vorbereitet und danach werden wir munter über diesen Film diskutieren. Okay. Als wir unseren Podcast gestartet haben, habe ich nicht damit gerechnet, dass wir ausgerechnet über Richard Curtis so viel reden würden. Wir hatten schon eine Episode über Yesterday, wir haben extrem lange über Blackadder gesprochen. Er hat meine Lieblingsepisode von Dr. Who geschrieben. Ich liebe Mr. Bean and you won't shut up about vier Hochzeiten und ein Todesfall. Und jetzt The Boat That Rocked. Ein Film über eine Gruppe rebellischer Radio-DJs, die auf einem Boot eine Radiostation betreiben, die halblegal den ganzen Tag Rock sendet. In den 60ern, als das United Kingdom davon echt nicht begeistert war. So ist es nicht verwunderlich, dass sie von Regierungsseite versuchen, eine Möglichkeit zu finden, die Pirate Radio Stations, wie sie sich nennen, gänzlich illegal zu machen. Eine Komödie voller Musik und einsamer Männer, die die einzige Frau an Bord dissen und für cringe-worthy Momente sorgen und manchmal mehr als nur cringe, aber darüber können wir ja später nochmal reden. Richard Curtis hat viele tolle Filme geschrieben, hat nun hier auch Regie geführt. Hat seine Regie dem Film gut getan oder hätte er das Drehbuch lieber abgeben sollen? Was meinst du, Plur? Gute Einstiegsfrage. Ich muss ja ein bisschen mit dir schelten. Du hast dich sehr über Yesterday aufgeregt. Und zwar hast du vor allem der Hauptkritikpunkt von dir am Yesterday, den ich unglaublich liebe. Du erinnerst dich an meinen Hauptkritikpunkt bei Westaday? Dass er so phasert wäre. Dass er so wenig Story hätte und einfach nur so von Episode zu Episode hüpfen würde. Das scheint ein Problem von Richard Curtis zu sein. Er macht das ja in The Boat That Rocked noch deutlich extremer. Das stimmt vielleicht. Um das mal auf den Punkt zu bringen. Sehr viel Respekt für Richard Curtis. Aber er ist definitiv ein Mann der Feel-Good-Montagen. Hast du gezählt? In dem Film kommen gefühlt 120 Feel-Good-Montagen vor. Und dann ist der Film auch vorbei. Alle sind Feel-Goodi. Alle sind total Feel-Good und das liebe ich auch an Richard Curtis. Ich fand es in Yesterday wirklich schön gemacht. Da war es meiner Meinung nach auch deutlich besser in die Geschichte eingebettet. Hier gibt es ja wirklich nur noch Episoden. Und wir können auch nachher über die Geschichte des Films, wie der Film erzählt ist, wie der Film strukturiert ist, in das Placing noch mal diskutieren. Weil da gibt es schon einige Sachen, mit denen ich nicht so zufrieden war. Auch was die Längen betrifft. Aber die Montagen von ihm, die sind immer Gold wert. Die sind immer schön und die ziehen einen immer rein. Und in diesem Film findet man extrem viele von diesen Montagen. Das stimmt. Vor allem die Montagen, wenn wir schon dabei sind, die einfach musikalisch sind. Die einfach rocken und Party machen. Ich finde, genau diese Montagen gehen über die Längen, die du angesprochen hast, super hinweg. Und deswegen fallen mir die Längen ehrlich gesagt nicht so auf. Und ich habe danach in der Recherche so viele Leute gelesen, die gesagt haben, der Film hat so viele Längen, was soll das, warum? Und ich dachte dann so, ja eigentlich haben sie recht, aber mir ist das nicht aufgefallen groß. Warum? Naja, also dem Film hätte schon so ein bisschen Stutzung gutgetan. Ich finde, ein Film, der dieses Thema hat und der das erzählt, was er erzählt, muss nicht über zwei Stunden gehen. Und das tut der Film ja, der geht 135 Minuten. Das ist eine Menge, das stimmt. Der wurde für die USA offensichtlich noch gekürzt. Und Richard Curtis war mit der Kürzung nicht so wirklich glücklich, weil irgendwie so ein Herz verloren gegangen ist. Ich wüsste jetzt auch gar nicht so genau, wo man die Schere ansetzen müsste. Das Ding ist halt, es gibt so eine gewisse Repetition, der Film zeigt sehr oft einfach nur das, was auf dem Schiff passiert. Und das ist eben meistens einer von den DJs, von den Radioleuten, kündigt Musik an, Musik läuft. Und dann haben wir einen wilden Schnitt durch das United Kinken der 60er Jahre und sehen Menschen, die das Radio genießen. Wir sehen Schülerinnen, die Spaß dran haben. Wir sehen Hausfrauen, die Spaß dran haben. Wir sehen Kinder, die das heimlich im Bett hören unter der Decke. Und das ist dann einfach mal so eine 1-2-Minuten-Sequenz, wo wir das sehen. Und von diesen Sequenzen gibt es sehr viele. Ja, und dann gehen wir natürlich in die Sequenzen rüber zu den Leuten, die versuchen, das zu verhindern. Genau, wobei das ja die spielende Rolle, die sind aber immer so ein bisschen außen vor geschaltet, obwohl die natürlich großartig sind. Also die Bösewichter in diesem Film sind ganz großartig. Natürlich Kenneth Branagh, der ohne Bart, dafür mit Schnauze und mit absoluter Spießerbrille, also eine Brille, die schreit, du bist ein Spießer, versucht als Minister irgendwie gegen das Radio zu kämpfen und dann sein großartiger, schmieriger, schleimiger Untergeben, mit dem wundervoll passenden Namen. Nein, das sage ich nicht. Nein, dieser Name wird bitte nicht... Ach so, welchen meinst du? Ja, du meinst deine Sekretärin Missy oder... Ich rede jetzt vom Herrn... Ja, das haben wir doch gesagt. Ja, wer das nicht kennt, es ist jetzt auch in Deutschland nicht so geläufig, aber es ist ein vulgärer Begriff für die primären Geschlechtsmerkmale einer Frau. Ja, und ein Schimpfwort für schwule Männer. Stimmt! Und in dem Kontext habe ich das gar nicht gesehen, krass! Ja, und deswegen ist das so einer der großen Fettnäpfchen für mich des Films, den ich nicht so geil finde. Shit, du hast vollkommen recht. Daran habe ich tatsächlich während dieses Films gar nicht mehr gedacht, dass es ja diese Bezeichnung auch gibt. Deswegen, ich werde es vielleicht rauspiepen. Also wir sollten uns das nicht reinforceen. Ja, definitiv, dafür möchte ich mich auch entschuldigen. Ja, genau, also es ist auf jeden Fall... Der hat diesen Namen und das ist so der schmierige, schleimige Untergebene, der auch dann wirklich an die Front geht, der hinter den Frontlinien kämpft, indem er sich einmal auf das Boot schleicht und innerhalb von Sekunden von unserem, dem Verantwortlichen für das Ganze, von den Produzenten des Radios enttarnt wird, innerhalb von Sekunden, du siehst nicht aus, als ob du hierher gehören würdest. Was der süß ist. Bill Nye ist das, also unser Schauspieler heißt Bill Nye. Ich finde ihn so großartig. Wir müssen ja, der Elefant im Raum, wir haben unglaublich viele großartige Schauspieler, die uns in diesem Film mitspielen. Wir haben diese illustre Runde von Radiomenschen und zwar so groß, dass man auch kurz am Anfang denkt, wow, ich bin ein bisschen erschlagen, soll jetzt wirklich der Einzelne von diesen eine Persönlichkeit kriegen. Und es gelingt doch recht gut, dass wir irgendwann im Laufe des Films von jedem Einzelnen eine Vorstellung haben. Sogar von dem Morning-Typen, den niemand kennt. Ja, genau. Wir haben, also mal kurz aufzuzählen, natürlich muss ich ihn als erstes nennen, weil er ist einfach einer der besten Schauspieler gewesen, mittlerweile leider verstorben. Philip Seymour Hoffman spielt den Count, einen amerikanischen DJ, der das Ding einfach rockt und der einfach so der Star des Botes ist. Es ist unglaublich, er ist auch so als Schauspieler einfach, der rockt auch den Film, muss man sagen. Total, also er ist wie immer, er ist einfach eine Präsenz. Und das krasse an Philip Seymour Hoffman, der kann diese komplett schüchternen, in sich gekehrten Figuren spielen. Und dann spielt er sowas, so einen extrovertierten, exzentrischen Typen, der einfach nur Lebemann ist und laut und vulgär und Spaß und Party und Rock'n'Roll. Also es ist krass. Ja, vor allem, weil ich ja die sensiblen Rollen von ihm so liebe. Und dann kommt da sowas und er macht das trotzdem mit so viel Herzblut. Es ist großartig. Dann, wie gesagt, haben wir Bill Nye, der immer so zumindest vom Auftreten versucht, die Seriosität dieses ganzen Unternehmens zu verkörpern. Aber der eigentlich genau so eine Schlampe ist wie die anderen auch alle. Was man dann immer mal wieder in so merkwürdigen Momenten merkt, wenn es so aus ihm durchspricht. Aber er behält seine Würde nach außen hin. Aber er macht den ganzen Scheiß mit. Und er macht das so gut. Es ist so wahnsinnig schwierig, in einem Film über Rebellen jemanden zu haben, der die Obrigkeit darstellt und dazugehört. Ja. Und das ist so krass, weil der erfüllt im Grunde die Position der Polizei, über die man sich lustig machen will. Auch die Gags, die sind alle so aufgebaut, wie man sich eigentlich über Obrigkeit lustig machen würde. Und es funktioniert hundert Prozent, aber er gehört ja dazu. Ja. Und ich finde, das ist so ein krasser Move. Er ist auch einer von diesen Partymännchen, aber er schafft das halt mit dieser hoheitlichen Würde immer so. Ja, genau. Und großartig, einfach ganz toll. Wir haben Riseifens ausgerechnet, ein britischer Schauspieler, der den zweiten amerikanischen DJ spielt, der eigentlich relativ früh schon dann auch zu dem Schiff dazukommt, um noch mehr Zuhörer zu gewinnen, weil sie haben so ein bisschen Struggle mit den Werbegeldern und sie müssen ein bisschen populärer werden. Und Quentin, so heißt der Chef, der von Bill Nye gespielt wird, holt diesen zweiten amerikanischen DJ. Sehr zu missfallen von The Count, der bisher der Ami-Star war und der jetzt plötzlich Konkurrenz auf dem Schiff sieht. Die haben auch ein paar tolle Momente zusammen. So zwischen Konkurrenz, Hass und dann irgendwann reißen sie sich doch zusammen. Sehr männliche Momente, muss man sagen. Sehr männliche Momente. Wir haben Nick Frost, den ich ja auch total liebe und der aber auch immer so ein bisschen dieselben Rollen spielt. Das stimmt, ja. Der spielt ja auch hier diese Rolle wieder. Der ist ja so ein bisschen lazy und albern und kindig und aber unglaublich erfolgreich damit. Also der hat ständig irgendwelche Groupies an sich hängen und ist eigentlich ein Arsch, aber auch irgendwie ein sympathischer Arsch. Ja, irgendwie schafft er das, darauf zu balancieren, auf dieser Linie zwischen Arsch und Sympathieträger. Das ist auch schwierig und ich glaube, das macht der öfter. Also Nick Frost hat ja immer diese Rollen und irgendwie sind die auch immer so auf der Balance zwischen Sympath und Arschloch. Hab ich so das Gefühl. Ja. Oder er spielt sie immer so, kann auch sein. Auf jeden Fall. Es funktioniert auf jeden Fall so, dass man ihn nie komplett unsympathisch findet und auch irgendwie Spaß mit ihm hat. Auch wenn er mal ziemliche Scheiße baut und das macht er in dem Film. Aber das wird halt auch alles so abweg gefedert. Womit wir wieder kurz, bevor ich weiter durch den Kass gehe, der noch nicht zu Ende ist, wo wir wieder kurz bei Richard Curtis werden, der das eben auch macht, dass so dramatische Dinge immer abgefedert werden und es nie zu dramatisch wird. Also es passiert sehr viel in dem Film, aber die größten emotionalen, zwischenmenschlichen Katastrophen werden immer sehr krass abgefedert. Es gibt nicht einen Moment, wo man denkt, okay, jetzt wird wirklich mal in die Dramenkiste gegriffen, sondern es bleibt irgendwie so leicht. Krassester Moment dabei ist als unser Protagonist, Young Carl, der von Tom Storridge gespielt wird, den ich eigentlich nicht wirklich kannte früher. Nee, ich auch nicht. Ich weiß nicht, was der danach noch so gemacht hat, aber der macht das ganz okay. Ja, der spielt tatsächlich, sie haben Gott sei Dank darauf verzichtet, was solche Filme gerne machen, wenn sie so ein anarchisches Künstlermilieu zeigen, dass sie so ein Mauerblümchen da reinsetzen. Und er ist es eigentlich nicht, er ist zwar noch Jungfrau, das ist auch großes Thema in dem Film, dass er seine Jungfräulichkeit verlieren soll, aber er geht damit sehr offen um. Und er hat eine Erklärung parat dafür. Er war einfach mal die ganze Zeit auf Jungenschulen, er hat einfach keinen Kontakt mit Menschen gehabt. Und er ist nicht das Mauerblümchen, das total irritiert über dieses Zeug ist. Er ist da wegen Drogenproblemen, er feiert ordentlich mit, er will Sex haben, er will Drugs und Rock'n'Roll, er gehört da einfach dazu. Das rechne ich dem Film hoch an, weil so was wie Almost Famous war der berühmteste Film, der in so einem Milieu spielt. Und das machen fast alle diese Filme. Wir haben immer so ein Mauerblümchen, mit dem wir uns identifizieren sollen. Und das macht der Film Gott sei Dank nicht. Und ich finde das Gespräch so großartig am Anfang, wie der Chef der ganzen Sache ihn begrüßt und er sagt, ja, ich soll hierher kommen, um mich zu bessern. Und er so, das war das Dämlichste, was ich machen konnte. Wieso? Ausgerechnet bei uns. Und nochmal um diese Abfederung vom Dramatischen zu kommen, da gibt es nämlich diese eine krasse Szene, wo auch Nick Frost den größten Arsch raushängen lässt. Quentin, der Chef, lädt seine Nächte ein, um sie mit dem Jungen zu verkuppeln, damit die Sex haben, damit er endlich seine Jungfräulichkeit verliert, wo man schon denkt, okay, 60er-Macheismus. Na, auf jeden Fall kommt es dann tatsächlich fast zum Sex, aber dann fehlt ein Kondom und dann muss Carl eben zu Nick Frost, zu Dave heißt der, gehen, um das Kondom zu holen. Und dann gibt es ein kleines Unglück, dann geht das Kondom verloren. Auf jeden Fall muss er dann woanders hin und währenddessen schnappt sich dann einfach Dave, also Nick Frost, die Frau. Als ob das so super problemlos funktionieren würde. Aber eben offensichtlich, er hat ständig Sex. Er sieht eine Frau und... Ja, aber dann wird sie halt irgendwie zur Stehlampe, ne? Genau, total. Die in uns her getradet wird. Absolut. Und dann gibt es aber diese wirklich schöne Szene, wo Carl natürlich deswegen total traurig ist. Und dann setzt er sich irgendwo hin und ist unglücklich und dann kommen seine Kumpels und dann essen sie zusammen Kekse. Und ich finde das so schön. Das ist so süß. Eine der besten Szenen des ganzen Films. Die beste Szene des Films. Und sie war eigentlich gar nicht so gedacht. Genau, sie hat sie überhaupt nicht geplant. Es war so gedacht, naja gut, der sitzt da halt acht Sekunden lang und dann m-m-m-m ist traurig. Und dann haben die irgendwie dazu improvisiert. Haben die dazu gesetzt, die beiden. Und dann haben die irgendwie einfach Zeug gemacht. Ja. Und das ist so toll geworden. Es ist großartig, es ist total schön. Und das ist, wie der Film mit seinem Drama umgeht. Das ist eigentlich so ein sozialer Konflikt zwischen den beiden. Und der findet aber nicht statt. Damit ist diese ganze Episode abgeschlossen. Ich gehe weiter im Cast. Karl hat einen Zimmergenossen, und zwar Kevin, der so ein bisschen der Intellektuelle des Schiffes ist. Ja, naja, nee. Zumindest der Denker. Ja, aber er hat keinerlei Bezug zur Realität und weiß überhaupt nichts über die Welt eigentlich. Aber er sitzt immer mal wieder da und gibt so sehr akademische Sätze von sich, ne? Das wirkt ein bisschen auswendig gelernt, oder? Vielleicht, vielleicht. Ja, das könnte sein. Das standen ja auch im Drehbuch. Von Tom Pruitt gespielt, der das... Ja, der macht das gut. Klar. Dann hätten wir noch Chris, also Simon, der sich verheiraten lässt auf dem Schiff. Der ist so süß. Und der ist so süß. Kennst du The IT Crowd? Nee. Ich hab ein, zwei Folgen davon gesehen, aber nichts, was ich irgendwie... Da ist er mit drin und Katherine Parkinson, die die Felicity spielt. Ja, die einzige weibliche Besetzung auf dem Schiff. Die sind bei The IT Crowd dabei und sind wahrscheinlich genau deswegen auch dabei. Mit Richard Iodi, der leider nicht dabei ist. Das hätte ich ihm noch gewünscht. Das wäre noch toll geworden. Aber der ist nicht in einem Film mitgelandet. Aber die drei machen The IT Crowd. Und daher kannte ich die. Und die haben im Grunde doch wieder sehr ähnliche Rollen irgendwie. Obwohl, nein, sie nicht unbedingt. Aber ich finde, sie spielt das schon relativ ähnlich. Dieser Chris, Chris O'Dowd heißt der, der spielt ja diesen Simon, der so ein bisschen romantiker ist, finde ich. Natürlich gibt es viele Hochzeite-Episoden mit ihm. Aber der ist auch so ein bisschen wie Simon. Der ist auch so ein bisschen der Naivling, der immer fröhlich ist. Der hat immer Energie, wirkt immer so. Dem kann gar nichts Schlimmes passieren. Der ist einfach, der liebt das Leben, der ist fröhlich. Der hat immer ein Lächeln auf den Lippen. Total sympathisch und vor allem auch irgendwie total süß. Deswegen ist es umso trauriger, dass ihm sowas passiert. Das ist schon hart. Aber da können wir ja später. Aber da passt es natürlich. Wir haben Midnight Mark. Ja, Midnight Mark. Der mit seiner Radiosendung eben um Mitternacht, bei der er kaum was sagt. Aber er spielt so sexy Songs, er ist definitiv das Sex-Idol. Die Frauen stehen alle auf ihn. Und er wird auch gefragt, was denn sein Geheimnis ist. Weißt du, was er sagt? Weißt du das? Hast du es aufgeschrieben? Er erwartet einfach, bis die Spannung so groß ist, dass er nur noch sagen muss, und wie wär's? Und damit kriegt er die Frauen rum. Und es gibt eine Szene, wo er umgeben von nackten Frauen sitzt. Kennst du das Bild? Electric Ladyland. Ja, geil. Chemie Hendrix-Referenz. Ganz toll, ganz offensichtlich wunderschön, wie sie die Frauen alle trappiert haben im Raum. Und er sitzt halt mittendrin. Das ist das Plattenalbum, um es zu klären. Das ist ziemlich genau nachgestellt. Wenn man das nebeneinander halten würde, scheint es ziemlich genau zu stimmen. Ich habe es noch mal eingeschaut. Wir haben es ganz klar so arrangiert. Und dann haben wir noch, jetzt hoffe ich, ich habe keinen vergessen, weil es sind wirklich viele. Dann haben wir noch Bob, der etwas ältere Wirrkopf, der den frühen Morgen bespielt. Bei dem sich später, Achtung, Spoiler, herausstellt, dass er der Vater von Carl ist. Was ich einen schönen Plot-Twist finde von der Story her. Wobei dieser Bob tatsächlich bis dato, bis wir das wissen, für mich eine komplett blasse Figur war. Der bleibt ja auch eine blasse Figur. Der kriegt ja nicht viel mehr. Na ja, er gewinnt Stärke in diesem Unglück, wenn sie dann im Wasser sind. Man sieht, er will noch die Platten retten. Was ist das für eine Stärke, die er gewinnt? Das ist eine Exzentrik, die noch mal lebendiger werden lässt. Und dann wird Vater ins Sand gespielt, während sein Sohn versucht zu retten. Also der Film erzählt sehr viel mit Musik. Es werden immer Rock-Songs und Pop-Songs aus der damaligen Zeit und teilweise auch darüber hinaus, es gibt so einige anderen Grundnismen, werden gespielt, um die Stimmung des Films zu unterstützen und zu tragen. Ich habe das Gefühl, dass der Film im Grunde nur eine riesige Ausrede ist, gute Musik zu spielen. Ja, gute Musik zu spielen und Menschen zu zeigen, die diese gute Musik genießen. Das ist ein einziger Abgesang auf die Rock'n'Roll-Kultur der 60er-Jahre. Das funktioniert auch bis zu einem gewissen Punkt. Wie gesagt, diese einzelnen Episoden, diese Momentaufnahmen, die machen immer Spaß. Der Film dreht sich einfach darum, dass die auf diesem Schiff sind. Und es gibt diese lose Rahmenhandlung, dass die Regierung gegen sie kämpft und versucht, sie zu verbieten. Aber eigentlich geht es darum, dass sie auf diesem Schiff sind und da passieren verschiedene Sachen. Es gibt im Leben gegriffene Geschichten, teilweise auch an historischen Vorbildern orientiert. Es heiratet jemand auf dem Schiff, das ist Simon. Und dann stellt sich heraus, dass seine Frau ihn nur geheiratet hat, weil ihr, der amerikanische DJ, der neu zugekommen ist, Gavin gesagt hat, ich kann nicht heiraten, aber wenn du in meiner Nähe sein willst, dann heiratet doch jemanden vom Schiff. Dann hat sie sich als Simon ausgewählt. Der ist so destroyed, er ist so fertig mit den Nerven. Es macht ihn total fertig. Ich glaube dazu, dass die anderen seine Ehre verteidigen wollen. Allen voran The Count, Philip Seymour Hoffman, der sowieso die ganze Zeit sauer auf Gavin ist, weil er eben sein großer Konkurrent ist. Und dann lassen sie sich auf so ein Chicken Game ein, wo sie auf den Mast klettern, der wirklich verdammt hoch ist, weil der soll ja weit senden. Sie sind halt mitten auf dem Meer und wollen UK erreichen. Und dann klettern sie den Mast hoch und kämpfen gegen ihre Angst. Dann stehen sie oben und dann sind sie immer noch nicht fertig. Dann gehen sie an diesem Mast nach links und rechts nach außen. Der Nullpunkt ist dann, dass Gavin als Erster sagt, I'm not a chicken und springt von diesem wirklich hohen Mast ins Wasser. Wirklich hoher Mast. Das hätte echt schiefgehen können. Das hätte total schiefgehen können. Und The Count muss danach machen. Wir haben einen Schnitt wie sie beide mit gebrochenen Beinen gegipst. Aber er erzählt das clever. Er erzählt erst Philip Seymour Hoffman mit gebrochenem, was auch immer. Und dann bei Gavin kriegen wir es erst später mit, was ich für eine nette Erzählstruktur finde für die Auflösung. Aber natürlich muss man sagen, dass das eine sehr männliche Truppe ist. Das ist ein Sausagefest. Das ist absolut ein Sausagefest. Der Film dreht sich um. Es geht ja auch darum, dass sie die ganze Zeit Party machen, dass sie Rock'n'Roll machen. Und dann kommen halt einmal in der Woche die Groupies an Bord. Und dann schnappt sich jeder eine. Und dann gibt es halt auch sehr viel Sex. Das ist eine Sexgeschichte von Carl. Der von Quentin mit seiner Nichte. Das ist so krass, dass der ihn mit seiner Nichte verkuppelt. Ja, meine Güte. Und das dann Dave sie verführt. Der Film wird jetzt nicht so viele Feminismus-Pluspunkte sammeln. Nein, wirklich nicht. Ich habe leider das nicht in Erinnerung gehabt. Deswegen war ich während des Guckens ein bisschen verstört streckenweise. Diese Groupie-Szenen sind manchmal wirklich... Ich fand sie verstörend, weil sie wirklich so kreischend. Und so ganz viele Frauen, die dann kommen, die sie sich rüberholen. Die wirklich wie... Weiß ich nicht. Ware aus China wird in einen Ramschladen reingetragen. Alle wühlen drin rum, suchen sich raus, was sie haben wollen. Und dann wird sie wieder weggeschickt. Was ist das denn? Das ist halt so das Klischee von dem Zeitgeist von damals. Wenn man so Berichte hört von großen Bands, die in den 60ern getourt sind. Wenn man sowas nimmt wie Led Zeppelin zum Beispiel. Werden mir so als Konkretes in Erinnerung. Dann hatten die halt auch offensichtlich wilde Partys mit Groupies. Backstage. Und dann saßen die da. Und dann standen die Frauen da an der Tür. Und dann haben die gesagt, die, die, die. Und die, ihr dürft reinkommen. Und dann war es offensichtlich, hat das einfach dazu gehört. Also es gab so eine krasse Objektifizierung von den Frauen. Und die wurden halt auch als Sexobjekte verhandelt. Also es war ganz klar, worum es ging. Und die haben ihren Fame ausgenutzt, um eben die Frauen rumzukriegen. Das hat auch irgendwie geklappt. Inklusive minderjähriger Groupies, was offensichtlich auch so eine unschöne Nebengeschichte von dem Ganzen ist. Also ich meine insgesamt habe ich nichts dagegen, das als Konzept für sich einmal für vielleicht ein, zwei Jahre zu nehmen. Und zu sagen, man sagt ja immer so Trophy. Man hat als Musiker die Trophäe des Groupie. Aber eigentlich ist es ja auch andersrum. Du kannst ja als Groupie, wenn du dich bewusst dafür entscheidest, auch Trophäen sammeln quasi. Es ist nicht mein Lebensstil und es ist nicht meine Entscheidung. Aber wer das machen möchte, okay. Aber das so in einem Film so darzustellen, wie wir laden uns jetzt die ganze Ware ein und suchen uns aus, was uns gefällt, ist wirklich hart. Ja, auf jeden Fall. Also das hat mich gleich ein bisschen verstört. Also es ist halt auch so dieser sehr männliche Blick auf freie Sexualität. Das wird ja auch oft so retrospektiv gesagt, dass wir, wir haben so ein Ideal, ein Idealbild von den 60ern. Freie Liebe und alle dürfen machen, was sie wollen, alle haben Spaß. Das war die Freiheit der Männer. Das wird dabei oft vergessen, dass das halt genau, dass die auch diese Kommunen und so, wo wilde Sexpartys gefeiert wurden, es stand sehr oft die männliche Sexualität im Mittelpunkt und die männliche Perspektive. Und das sieht man ja auch, wenn Filme diesen Zeitgeist aufgreifen, ist es ja immer so, dass du die Frauen als Eyecandy hast. Und die Männer sind halt so die Rock-Heroin, die nicht gut aussehen müssen, die nicht aussehen müssen, als ob sie jetzt die großen Aufreißer wären. Das ist egal, einfach durch ihren Status als Rock-Heroin. An euch da draußen, wenn ihr jetzt sagt, naja, aber natürlich gab es auch Frauen, die das gerne wollten. Ja, gab es auch, absolut, natürlich. Aber es gab eben auch immer noch das Patriarchat, was nicht allen gut getan hat. Und es hat eben auch in diesen liberalen oder anarchischen Milieus, hat das weiter gelebt. Gehen wir kurz mal auf diese Milieus ein, weil wir haben hier ja einen fiktiven Film. Dieses Radio, was hier erzählt wird, hat so nie existiert. Aber es orientiert sich natürlich an realen Vorbildern. Ja, also nicht nur das, dieses Ereignis an sich, nämlich so ein Pirate-Radio, die es tatsächlich in den 60ern gab. So Piratenschiffe quasi, also einfach Schiffe, die haben sich irgendwo in internationales Wasser begeben und haben dann von dort aus gesendet. Weil einfach die offiziellen großen Fernseh-, die großen Radiostationen immer nur maximal eine Stunde Rock gespielt haben. Und dann musste man sich abhelfen. Genau, eines der bekanntesten und was wahrscheinlich so das größte Vorbild war für dieses Radio, was wir hier sehen, war Radio Caroline. Und das wurde von einem Musikproduzenten gegründet, Ron O'Reilly, der das genau aus diesem Grund gegründet hat, weil er eben es nicht geschafft hat, seine Bands von seinem Label bei den großen Radios unterzubringen. Und private Radiostationen waren wie gesagt in UK verboten, nicht nur dort, sondern auch in anderen Ländern Europas. In Deutschland ein bisschen später gab es auch eine sehr lebendige Piraten-Radio-Szene. Und dann haben die halt gesagt, okay, dann gehen wir halt raus aufs Wasser, da können wir senden, das funktioniert. Und es gab auch ein amerikanisches Ponder, das hieß Voice of America, daran haben sie sich orientiert. Und dann sind sie rausgefahren, waren drei Meilen vor der Küste und haben dann angefangen Musik zu spielen unter dem Namen Radio Caroline, was offensichtlich eine Referenz war auf die Tochter von John F. Kennedy. 1964 sind sie hier angefangen. Die waren ja nie wirklich illegal und der Film erzählt das ja auch einigermaßen akkurat, dass sich das Government dann natürlich schon auch gedacht hat, irgendwas müssen wir machen. Und dann gab es halt nicht die Möglichkeit, die Leute direkt zu verbieten, sondern halt die Partnerschaft mit denen halt. Also die Werbepartnerschaft zum Beispiel. Es gab immer wieder so kleine Gesetze, die dann halt versucht haben da rein zu grätschen und denen einfach das Leben schwer zu machen. Was auch dazu geführt hat, dass das kein 100% zuverlässiger Radiosender war, sondern die mussten immer mal wieder den Radiobetrieb komplett einstellen. Und manchmal lag es auch nicht nur an der Regierung, sondern manchmal war es auch einfach so, dass das Wetter das nicht zugelassen hat. Die waren halt mitten auf dem Meer. Ja und auch das eine Schiff ist ja auch tatsächlich gesunken, die Mi Amigo oder wie sie heißt. Das war von einem anderen Radio, anderen Piradiosender und zwar genau Mi Amigo. Genau, das war auch von Radio Caroline. Genau und der konnte der arme DJ auch seine große Plattensammlung nicht retten. Das war auch sehr traurig anscheinend. Und der Film hangelt sich so ein bisschen an diesen realen Ereignissen. Auch so was, das erzählt wird, dass eben zum Beispiel die Werbegelder nicht mehr fließen, weil die Regierung genau da eingegriffen hat. Das sind reale Ereignisse, die da stattgefunden haben. Aber was ich ganz nett finde, der Film versucht nicht komplett Realität nachzuerzählen, sondern macht so sehr kondensierte Realität und packt alles, was da geschehen ist. Es gab auch mal eine Hochzeit an Bord von dem Radio Caroline. Der packt das halt alles so zusammen und bündelt das so ein bisschen. Aber es ist natürlich spannend, Piratensender gab es nicht nur in Großbritannien, USA, gab es auch in Deutschland. Und die waren auch immer staatlichen Repressionen ausgesetzt und haben eben versucht, so ihr Ding durchzuziehen in Deutschland, was tendenziell eher politisch orientiert. Also der autonomen, linken, alternativen Szene. Und war auch ein bisschen später, aber auch bis tief in die 80er hinein. Und mittlerweile ist es ja so, es ist immer noch so, dass Piratensender haben es schwer. Also es gibt immer noch Gesetze, die es dir nicht so einfach machen. Du darfst eigentlich nicht einfach senden. Das ist ja auch diese ganze Diskussion um die Twitch-Streamer jetzt. Ab wann bist du eine Senderanstalt? Ah, ja, wegen irgendwelcher Gesetze, die dann für dich gelten. Genau. Und es gibt mittlerweile, also in Deutschland ist es zum Beispiel so, dass Sendel-Lizenzen vergeben werden seit Ende der 80er Jahre an Privatradios. Also mit dem Privatfernsehen ein bisschen später kam eben auch diese private Radiolandschaft auf. Aber es gibt immer noch Piratensender, die meistens über Kurzwelle senden und sich da für Sender mieten in anderen Ländern mit einer liberaleren Gesetzgebung, was Radio betrifft. Ach so, dass sie von woanders aus senden. Genau. Sie senden aus Deutschland, aber sie machen diesen Umweg. Also ich weiß nicht so genau, wie es technisch funktioniert. Aber damit umgehen sie offensichtlich das deutsche Recht. Also sie dürfen das aber eigentlich nicht. Eigentlich ist ganz klar, wenn du senden willst, egal ob Radio oder Fernsehen, brauchst du eine Rundfunklizenz. Ja, was ist dann mit einfach nur Internetradio? Das ist ja kein Senden im Sinne. Was ist mit uns, Floor? Darüber wird sehr viel debattiert. Und die sind ein Podcast. Technisch ist es ein bisschen was anderes. Ja, technisch genau. Und das macht auch einen großen Unterschied. Das ist zum Beispiel die großen Twitch-Streamer. Bei denen ist das eine Debatte. Und auch die YouTube-Streamer. Und ich weiß, dass sich da auch einige um eine Sendelizenz bemüht haben. In meinem Date-Job mache ich ja auch WebTV. Und unsere Sender haben auch Sendelizenzen. Wow. Die haben die auch beantragt, auch für das Online-Ding. Und dann gibt es immer mal wieder, ich glaube so alle vier Jahre, wir haben mit dem Prozess nicht so viel zu tun, weil das unsere Kunden machen, dass die Anträge ausfüllen müssen. Und dann wollen die Sender anstalten, wollen genau wissen, was für ein Programm läuft da, für welches Alter ist das geeignet. Und dann telefonieren wir mit den Verantwortlichen. Dann sagen die, okay, lass uns noch mal zusammen draufgucken. Weil wir müssen das jetzt ausfüllen und wir müssen denen ein Sendeschema geben. Und das ist wirklich wichtig, dass das stimmt, damit du die Lizenz kriegst. Weil ohne Lizenz zu senden, ist Gesetzesverstoßen. Der kann dich dann auch wohl teuer zu stehen bekommen. Damit hatten wir Gott sei Dank noch nicht zu tun. Aber wenn diese Lizenzen beantragt werden, dann nehmen das alle immer einmal sehr ernst. Krass. Wow. Aber eigentlich würde ja mal ein Fall bekannt werden, oder? Wenn jemand wirklich mal keine Lizenz hat und das Haupt genommen werden würde, das würde doch groß an die Glocke gehängt werden. Es gab Fälle. Ich gucke einmal kurz für YouTuber. In Deutschland gab es auf jeden Fall die Frage, wann sie eine Rundfunklizenz brauchen. Und lass mich einmal gucken, ob ich was finde. Es gab nämlich ein oder zwei berühmte Streamer, Gronkh, der auf Twitch regelmäßig live gestreamt hat. Die Landesmedienanstalt von Nordrhein-Westfalen hat ihn abgemahnt, nachdem es eine Beschwerde gab, die an sie gegangen ist. Und zwar haben sie ihm gesagt, entweder er stellt das Angebot ein, was er macht, oder er beantragt eine Rundfunklizenz dafür. Wow. Und Gronkh hat dann, der ist ja auf Twitch unterwegs vor allem, hat dagegen geklagt, dass das, was er macht, als Rundfunk angesehen wird. Ja. Und hat dann aber irgendwann offensichtlich gesagt, okay, es bringt nichts und hat eine Rundfunklizenz beantragt und hat die auch. Wow. Gronkh sendet mit einer Rundfunklizenz. Wow. Aber dann sind wirklich sehr, sehr, sehr viele Twitcher und Co illegal unterwegs. Ja. Es ist halt so, ich glaube, es ist so ein Ding, wo es keinen Kläger gibt, gibt es kein Problem. Aber es können, es ist glaube ich so, als Konkurrenz musst du dich beschweren, dass das irgendwie Wettbewerbsrecht verzerrt oder so. Okay. Wettbewerbsrecht bricht, wenn jemand, wenn du eine Rundfunklizenz hast, die musst du ja auch bezahlen. Ja. Und der andere das ohne macht und dementsprechend du Einbußen hast ihm gegenüber. Ja. Und es wird vor allem, wenn ich das richtig verstanden habe, als Waffe benutzt. Ein ganz berühmtes Beispiel ist auch der Drachenlord. Ich weiß nicht, ob du diese ganze Geschichte kennst, die ganz schrecklich ist mit diesem Rainer Winkler, der. Irgendwas habe ich da Leuten, aber ich weiß nicht. Der macht Videos über YouTube und das hat sich so eine Zeit lang, es hat sich nach, es hat sich so eine Fangemeinde, eher so eine Hassgemeinde gebildet, die ihn verarschen und dann teilweise auch zu ihm nach Hause fahren. Oh Gott. Und riesige, riesiger Tumult und gegen den wurde dann auch zum Beispiel eine Beschwerde von irgendeinem von seinen Hatern, so werden die genannt, die Hader, gemacht und der hat keine Zulassung gekriegt zu senden. Und warum das denn? Und der darf deswegen nicht mehr streamen. Also ich glaube es ist tatsächlich so, es gibt diese Momente, die Landesmedienanstalten sind verantwortlich und da gibt es glaube ich so eine gewisse Blackbox. Du beantragst die Lizenz und es gibt auch irgendwie so Bedingungen, die du erfüllen musst dafür. Aber ich glaube zumindest, da man es von außen nicht so ganz einblicken kann, gibt es so einen Willkürmoment. Du weißt nicht, wann du zugelassen wirst. Da muss man irgendwie klagen können auch. Also ich meine, das kann ich mir nicht vorstellen, dass du dann nicht senden darfst, das ist ja hart. Ja. Ich meine, du machst ja nichts Illegales, du rufst ja nicht auf zu Massenmorden oder was auch immer. Ja, das ist halt, in Deutschland gibt es einfach diese Rundfunklizenzpflicht und das ist ein total antikes Gesetz. Das ist aus einer Zeit, in der es sowas wie Internet-Streaming einfach noch nicht gab. Das ist auf die analoge Welt zugeschnitten, aber es ist noch intakt, soweit ich weiß. Krass man, meine Güte. Ich glaube es geht um wirklich, wenn du live sendest und einen signifikanten Anteil am Tag. Das heißt, VOD ist kein Problem, also YouTube-Videos hochladen ist kein Problem, Podcasts sind kein Problem, aber wenn du anfängst live zu senden und das so dein Hauptgeschäftsmodell ist, dann brauchst du eigentlich eine Sendelizenz, wenn das regelmäßig läuft. Okay, verstehe. Und das ist total schwammlich. Gut, das heißt, wir müssen wieder den Umweg über andere Länder gehen, senden. Aber mach dir nichts draus, in Großbritannien gibt es auch noch Gesetze dafür. Ja und es gibt auch noch Pirate-Radios quasi. Caroline gibt es ja auch immer noch. Genau, die haben aber mittlerweile eine feste Lizenz, die sind im Establishment angekommen. Buh, buh, buh, ihr habt den Rock'n'Roll verraten. Und in Großbritannien ist offensichtlich so, dass freie Sender maximal 28 Tage im Jahr senden dürfen. Und die haben auch relativ hohe Kosten. Krass, 28 Tage im Jahr? Genau, das ist viel zu wenig. Und deswegen gibt es da tatsächlich auch noch eine lebendige Piraten-Sender-Community. Krass, wow. Wollen wir irgendwie in den Film zurückfinden? Ja, Soundtrack. Oh, so ein schöner, willst du alle Lieder einmal runterrattern, die drinnen? Das ist so großartig. Also der Soundtrack ist voll. Ich habe tatsächlich eine, also wenn ihr das einmal gucken wollt auf Spotify, gibt es eine ganz tolle Boat That Rocks Playlist. Die läuft bei mir rauf und runter. Die ist ja auch toll. Es ist so unglaublich. The Who, Cream, Jimi Hendrix, Supremes, Beach Boys, Kings, Turtles, Hollies. Wir haben alles aus der Zeit, was irgendwie cool einen Rock'n'Roll gemacht hat, außer? Außer die Beatles. Ja. Es gab Lizenzprobleme. Nein, warum? Ausgerechnet die Beatles in einem Film über den Rock'n'Roll der 60er-Jahre. Es ist unglaublich. Aber trotzdem, ich vermisse sie in dem Film nicht, weil sie irgendwie trotzdem omnipräsent da sind. Aus irgendwelchen Gründen gibt es einfach ein Gefühl für die Zeit, wo die Beatles einfach nicht rauszudenken sind und deswegen sind sie einfach da. Ja. Und es scheint ja für Richard Curtis dann ein Happy End mit Yesterday gegeben zu haben. Vielleicht hat ihn das wirklich so gewurmt, dass er die Beatles nicht unterbringen konnte. Vielleicht hat er so seine späte Rache daran. Aber ich stimme dir vollkommen zu, der Soundtrack ist wirklich erlesen. Tolle Bands, tolle Songs. Und sie ziehen sich natürlich durch den gesamten Film. Etwas trauriger neben Aspekt, Hans Zimmer ist eigentlich der Verantwortliche für den Soundtrack des Films. Aber Hans Zimmer ist halt nicht zu hören, ne? Doch, er hat einen Cue. Man hört etwas, man hört am Ende irgendwas von ihm. Und es ist wirklich nicht viel. It's a 6-minute Cue during the finale. Also er hat keinen Credit so richtig, oder? Ne, die 6 Minuten hat er am Schluss und er wird nicht als Componist benannt. Und es ist ja auch klar, es ist ein Film, der halt von seiner Rockmusik lebt. Und wie gesagt, der Soundtrack, die Songs ziehen sich die ganze Zeit durch den Film. Wir haben eigentlich immer diese Abwechslung, Dialoge, Episode, wo irgendwie ein bisschen was passiert. Aber es ist auch nicht viel, es gibt so ein paar, 3, 4 kleine Geschichten, um die sich der Film spannt. Und dann wird halt Radio gemacht und die Leute feiern und die Leute haben Spaß an der Musik. Reicht das? Absolut. Ja, dir reicht das. Ich habe diesen Film genau deswegen vorgeschlagen, weil ich gemerkt habe, irgendwie aus, ich weiß nicht aus welchem Grund, ich würde jedem anderen Film, würde ich es aus um die Ohren hauen. Und jedem anderen Film würde ich auch nicht verzeihen, dass er da dieses sehr unreflektiert Sexistische drin hat. Der ganze Sexismus ist kompliziert und schwierig, finde ich. Aber irgendwie liebe ich diesen Film trotzdem. Seiner Musik wegen, seiner Schauspieler wegen, die es schaffen, die Party so zugänglich zu machen und man sich so mitfreut mit jedem Einzelnen, der irgendwie Spaß hat. Und sogar mitfreut, wie der Typ rauskommt und gerade Sex hatte und alle draußen stehen und sagen, yay, und cheers. Er ist keine Jungfrau mehr. Ich liebe es einfach. Ich finde es unglaublich, dass du genau das, was an dem Film noch viel stärker ist, Yesterday um die Ohren gehauen hast, weil ich finde, Yesterday ist die deutlich bessere Regiearbeit von Richard Cruttis, ohne jeden Zweifel, weil die Songs viel stärker in das emotionale Grundgerüst der Story eingebaut sind, weil es eine Story gibt und weil das viel, viel besser um die Songs herum strukturiert ist, während es hier wirklich nur Episoden sind. Und wenn man hart sein will, könnte man sagen, es ist eigentlich alles egal. Es ist so Party und Rock und am Schluss reichen sie in den Sonnenuntergang. Nichts, nothing matters in diesem Film, wirklich. Also es gibt ja keine Konsequenzen, keine echten für irgendwas. Es ist einfach nur, jeder Schauspieler zeigt einmal, was er schauspielerisch drauf hat und ist großartig. Wir können jeden einmal abfeiern und wir können die Musik abfeiern, aber es gibt kaum emotionale Kurven, die du wirklich durchgehst und sagst, oh mein Gott, hoffentlich schaffen sie es oder was auch immer. Und bei Yesterday hast du halt meiner Meinung nach zumindest dieses emotionale Zentrum. Du hast sympathische Charaktere, du hast einen besseren Fokus. Flor, weißt du was das Problem ist? Yesterday versucht mehr zu sein und schafft es nicht. Und der versucht es gar nicht erst hier. Yesterday ist auf jeden Fall mehr. Also dieser Film ist ehrlich einfach nur ein Partyfilm. Und Yesterday versucht mehr zu machen, schafft es aber nicht. Yesterday schafft es, dass ich mich gut fühle und erzählt nebenbei wirklich noch eine wirklich nette, süße Geschichte. Flor, willst du dich einmal locken gehen? Ja, ich kann es einfach nicht fassen. Also hört euch mal die Yesterday Episode an. Johannes Lester die ganze Zeit über diesen Film, dass er so unstrukturiert wäre, dass es nur viel Good Momente wäre, dass das einfach nicht reicht. Und dann schmeißt er mir diesen Film hier vor die Füße. Der zweite Film von Richard Curtis. Er hat noch geübt. Das, was er da noch übt, hat er bei Yesterday dann wirklich, wirklich verfeinert. Nein, bei Yesterday hat er gedacht, ich muss auf die blöden Kritiker hören, die gesagt haben, dass The Boat That Rocked zu wenig Substanz hat. Also versuche ich es mal und hat es nicht geschafft. Das witzige ist ja, dass er bei Yesterday ist er ja gar nicht Regisseur. Da ist ja Danny Boyle eigentlich Regisseur. Aber Richard Curtis hatte bei Yesterday auch deutlich mehr die Hand drin beim Regie führen. Naja, ich finde auch, es gibt nicht viele Filme, bei denen er Regie geführt hat. Es gibt genau genommen drei Filme. Das ist Love Actually, dann The Boat That Rocked und 2013 zwischen The Boat That Rocked und Yesterday hat er noch About Time gemacht. Und das war ein wirklich schöner Film, in dem er auch gezeigt hat, in dem er auch so sehr episodisch erzählt. Aber in dem er gezeigt hat, dass er es schafft, dieses Feel-Good-Ding noch ein bisschen mehr in eine Geschichte einzubetten. Ist Love Actually nicht auch so ein bisschen episodisch? Aber auch, der war ganz gut, glaube ich. Das ist so ein episodischer Weihnachtsfilm. Den fand ich gar nicht so schlecht. Der war ein bisschen sehr kitschig. Ja, Richard Curtis ist voll die Kitschnule. Ich meine, guckt ihr Yesterday an und About Time ist so ein Zeitreisefilm. Ach, okay. Aber über eigentlich eine Zeitreise Romcom. Da macht er das meiner Meinung nach auch besser. Also ich finde, um das jetzt mal so zu sagen, The Boat That Rocked ist ein guter, netter Entwurf. Okay. Aber wenn man sich Yesterday anschaut, der zehn Jahre später gemacht wurde, sieht man, dass Richard Curtis seitdem einiges gelernt hat und deutlich strukturierter ist und deutlich mehr Herz noch reinbringen kann in diese Party-Landschaft. Okay. Man sieht, dass Richard Curtis wahnsinnig an Musik hängt. Ja, das auf jeden Fall. Und das finde ich sehr sympathisch. Und das freut mich total, weil er eben auch an Musik hängt, an der ich hänge. Und die irgendwie einfach Spaß macht und emotional ist. Ich finde es so krass, dass Richard Curtis ja eigentlich für so seichte Stoffe als Drehbuchautor bekannt ist, zumindest seit den 90ern. Also ja, er hat zusammen mit Rowan Atkinson Black Eyed Air gemacht, was alles andere als seicht ist. Wirklich düstere, schwarze Comedy. Aber dann in den 90ern hat er so was geschrieben wie Bridget Jones und Notting Hill und den Bienenfilm. Und das ist ja schon eher so seicht. Ja, klar. Aber irgendwie hat er seine Roots mit Rowan Atkinson zusammen in diesem schwarzhumorigen. Und ich finde, dass das eine Lockerheit mitbringt. Es gibt so viele Autoren, die so sehr verkrampft an Humor rangehen. Die versuchen da irgendwie sehr viel reinzubringen, weil sie wissen, man muss ja auch ein bisschen humorig sein. Und er hat eine Lockerheit da drin, die ich sehr schön finde. Und das verträgt sich, glaube ich, einfach sehr gut mit seinem Kitsch. Er haut auch nicht so auf die Pointen drauf. Er muss nicht so krasse Pointen raushauen, sondern es bleibt so eine grundsätzliche, lustige, entspannte Haltung. Ich finde, bei Richard Curtis kann man halt immer sagen, alles, was passiert, ist schon sehr seicht und sehr leicht. Und das ist halt krass, wenn man dann zurückguckt, womit er seine Karriere angefangen hat. Aber ich verzeih ihm da auch sehr viel, weil eben die Liebe zur Musik sehr viel raushaut. Die Filme, die er geschrieben hat, haben immer so einen musikalischen Background, der sich drüberlegt, der irgendwie immer mitschwingt. Und das macht die Filme schon sehr sympathisch. Auch The Boat That Rocked. Aber ich fand, es war halt wirklich zu episodisch, zu repetitiv in diesem Episodischen. Und zum anderen einfach eine Nummer zu lang, zu viel. Das wäre auch kürzer gegangen. Ich habe es echt oft gelesen, das so viele Leute sagen. Aber ich saß davor und dachte auch schon zu Ende, schade. Ich hätte noch ein bisschen Party machen können. Ich glaube, es hätte besser funktioniert, wenn er sich auf eine große Story fokussiert hätte. Er hat ja die Story, also groß in Anführungszeichen, einmal der Kampf der Regierung gegen das Schiff. Dann zum zweiten den Konflikt zwischen den beiden amerikanischen DJs, zwischen Count und Gavin. Und dann zum dritten Carl, der halt rausfindet, dass sein Vater offensichtlich an Bord ist. Zwei davon hätte er ein bisschen im Hintergrund lassen können und eine deutlich mehr in den Fokus. Dann hätte er nämlich auch irgendwie so etwas Emotionales gehabt, was einen trägt durch den Film. Ich verstehe, was du meinst. Zum Beispiel das mit dem Vater hätte man tatsächlich richtig ausbauen können als Richtige. Das hätte es auch getragen, glaube ich. Hätte schon klappen können. Aber irgendwie hat es mich nicht gestört und irgendwie habe ich es nicht unbedingt gebraucht. Aber ich verstehe die ganzen Kritikepunkte durchaus. Aber erst nachdem ich sie mir angucken musste. Ich habe wirklich erst so viel Kritik in der Recherche gelesen und gedacht, ja, okay, ja, okay. Und jetzt, was du so sagst, ja, okay. Aber irgendwie mich hat das alles nicht gestört. Aber Rock'n'Roll. Rock'n'Roll, Rock'n'Roll. Wollen wir unsere Top 3 machen? Dschengel. Unsere Top 3. Top 3 Rock'n'Roll. Herzlich willkommen zum Piratenpodcast. Oh, yeah. Herzlich willkommen zum Piratenpodcast. Und wer will noch eine Runde? Wer will noch eine Runde? Wir haben die Top 3 Rock'n'Roll. Ich kann mich nicht entscheiden, Plor. Ich finde die Liste schwer. Ich kann mich nicht entscheiden, Plor. Ich finde die Liste schwer zu sortieren. Ich auch. Weil es so viele Möglichkeiten gibt, die irgendwie geil sind, aber die... Ich weiß es nicht. Ich habe drei Firmen, die für mich am ehesten den Rock'n'Roll Geist gut auf die Leinwand bringen. Und es sind eigentlich... Nee, zwei Nost... Nee, eigentlich gar keine nostalgischen. Es ist alles 90er. Wir hängen nicht unbedingt so wirklich an spezifisch Rock'n'Roll, sondern irgendwie so an... Na ja, man... Was ist an Rock'n'Roll spezifisch? Nee, genau, das meine ich. Rock'n'Roll ist alles von early Chuck Berry bis hin zu Metallica. Ja, okay, gut. Gut, gut, gut, gut. Okay. Ich muss anfangen. Ja, dann fang doch mal an. Tradition immer der... Moment, nein, dann muss ich anfangen. Nein. Doch. Du bist... Du musst anfangen. Damit du letzter bist. Richtig. Wo waren wir? Genau. Rock'n'Roll, mein Platz drei. High Fidelity aus dem Jahre 2000, eine Verfilmung von einem Nick Hornby Roman mit John Cusack in der Hauptrolle von Stephen Frears, der damals doch ein bisschen kritisiert wurde, weil er das sehr britische von Nick Hornby nach Amerika verpflanzt, aber ganz großartig das ganze Feeling des Indian Alternative Rocks, der 80er und vor allem auch 90er Jahre auf die Leinwand bringt. John Beas Roman ist ja schon ein bisschen älter, der ist von 1995. Und High Fidelity hat so diese fünf Jahre, die er weiter ist, quasi durchaus genommen, um zu sagen, ey, ich mach jetzt hier keine 80er Nostalgie-Show, sondern ich bringe auch ein bisschen mehr die 90er mit rein. Natürlich getrieben von einem tollen Soundtrack. Und es geht halt um einen Slacker, der einen Plattenladen hat und der irgendwie versucht, damit klarzukommen, dass er schon wieder von einer Frau verlassen wurde und sich die ganze Welt dargestellt. Zum einen, warum verlassen mich ständig die Frauen? Und zum anderen, was war zuerst da unsere Traurigkeit oder die traurigen Lieder? Hören wir traurige Lieder, weil wir traurig sind? Oder sind wir nur traurig geworden, weil wir traurige Lieder hören? Und das wird unterstützt von einem großartigen Soundtrack von The Kings, Velvet Underground, Bob Dylan, Elvis Costello, Nirvana und es ist einfach alles versammelt. Schöner Film. Auch ein bisschen seicht, könnte man sagen, aber macht sehr viel Spaß und atmet eben diesen Rock'n'Roll Geist. Schön. Bei mir wäre auf Platz 3, deswegen auf Platz 3, weil wir den schon mal besprochen haben und ich den nicht ganz nach vorne schieben möchte, This Is Spinal Tap. Einfach ein so großartiger Film über eine fiktive Band. Ihr müsst euch unbedingt die Episode anhören und diesen Film angucken. Es ist großartig. Willst du dazu noch irgendwas sagen? Oder wollen wir das im Dunkeln lassen? Wir lassen das im Dunkeln. Ein Doku über eine Rock'n'Roll Hardrock Band, die in den 80er Jahren versucht, an frühere Erfolge anzuknüpfen und auf Tour ist. Sehr ernsthaft, sehr ernste Dokumentation. Fantastisch. Ja, ja, ja. Mein Platz 2 und wenn man den Namen hört und wenn man das Plakat sieht, dann denkt man auch, dass es Mist. Und wenn man dann den Film sieht, stellt man fest, das ist ein unfassbar guter Film. Total unterschätzt, ich weiß nicht, ob er unterschätzt ist, aber er fühlt sich an wie ein Film, der unterschätzt ist. School of Rock von Richard Linklater mit Jack Black in der Hauptrolle. Yay! Hätte ich auch fast in der Liste gehabt. Den habe ich gerade rausgeschmissen. Jack Black ganz großartig als ein, auch ein Slacker-Typ, offensichtlich Slacking und Rock'n'Roll passen einfach gut zusammen, der zum Lehrberuf verdonnert wird. Und dann, weil er nicht weiß, was er sonst machen soll, den Schülerinnen Rock- und Metal-Geschichte beibringt und mit ihnen zusammen eine Band macht. Und es klingt wie ein totales Kitschfest. Und Richard Linklater, natürlich ist Jack Black großartig. Es ist ein ganz toller Film mit vielen Rock-Referenzen, toller Musik und es macht einfach unglaublich viel Spaß. Und er ist viel, viel, viel, viel besser als man ihn sich vorstellt, wenn man das Plakat sieht oder wenn man einen Trailer davon sieht. Wirklich absolut sehenswert. Jack Black ist einfach großartig, muss ich sagen. Jack Black ist geil. Und deswegen ist auf meinem Platz zwei eben nicht School of Rock, sondern sogar noch Tenacious D. Yay! Pick of Destiny. Ja, auf jeden Fall. Der ist wirklich so anarcho teilweise. Der sitzt oft davor und denkt sich, what the fuck? Wer hat diese Entscheidung durchgewunken? Es ist wirklich der Hammer, es ist so krass. Ich find's großartig, ganz, ganz toll. Toller Film. Mein Platz eins, wahrscheinlich auch ein großes Vorbild für Tenacious D. Wayne's World aus dem Jahr 1992. Mit Mike Myers und Dana Carvey, die zwei Typen spielen, die aus dem Keller ihres Elternhauses einen Fernsehsender machen, wo es natürlich auch um Metal und Rock geht. Und unvergessen die großartige Szene, wenn sie zu viert im Auto sitzen und zu Bohemian Rhapsody abrocken. Und ein Film, der auch voll ist mit diesen großartigen Szenen. Ein Film, der Rock'n'Roll atmet, eben gerade so diesen Rock- und Metal-Hardrock der frühen 90er-Jahre. Ziemlich cheesy, ziemlich corny. Fantastisch Meisterwerk. Sehr schön. Also, mein Platz eins ist gerade so schwer back and forth. Was nehme ich jetzt? Es ist die Get-Back-Doku der Beatles von Peter Jackson. Die ich noch nicht gesehen habe. Die du noch immer nicht gesehen hast. Ich könnte dich würgen dafür. Du musst das unbedingt angucken. Du musst auch langsam mal anfangen, weil sonst wirst du nicht mehr fertig, bevor du stirbst. Es ist halt einfach eine lange Doku. Ich weiß nicht, ob ich sehen will, wie sich die Beatles gegenseitig im Studio zerlegen. Das machen sie nicht. Es ist großartig. Ich liebe diese Figuren. Natürlich hasst du mal zwischendurch jeden Einzelnen. Aber dann liebst du sie auch alle wieder. Dann stehen die auf dem Dach und geben ihr Konzert. Du liebst sie alle wieder und die ganze Welt. Es ist so toll und so großartig. Was mich bis jetzt ein bisschen abhält, ist, wie sie sich zerlegen. Ich bin großer Beatles-Fan, um das gleich dazu zu sagen. Es geht hauptsächlich um die Produktion des Albums von den Beatles, das ich am wenigsten mag. Let it be. Um die 70er-Beatles, die eigentlich schon durch waren und ihre Meisterwerke schon hinter sich hatten. Das hält mich bis jetzt ein bisschen davon ab. Es gibt so tolle Momente. Wenn du siehst, wie die innerhalb dieser Tage so viele Songs herbei improvisieren. Es ist so magisch. Du musst es unbedingt sehen. Ich meine, es ist natürlich, es dragt. Es ist lang. Aber es ist auch notwendigerweise so lang, um wirklich zu verstehen, wie die drauf sind. Weil die natürlich, auch Yoko Ono, völlig zu unrecht immer wieder in eine Ecke gedrängelt wurde. Und man sieht da endlich mal so ein bisschen, dass sie da eigentlich ganz harmlos sitzt. Manchmal nervt sie ein bisschen, aber nur, weil sie da sitzt. Nicht, weil sie sich einmischt und sagt, ihr müsst das aber so machen oder so. Sondern weil sie einfach so viel zugegen ist. Und man sich fragt, kannst du mal zur Seite rücken? Ich will gerne auf John gucken können. Aber ansonsten ... John Lennon war der Bösewicht. Ja, John Lennon war quasi der. John war schuld, genau. Okay, cool. Also die ist wirklich toll. Guckt euch an, hört euch an. Es sind drei Teile. Ja, so was in der Richtung, genau. Das ist so toll. Okay, vielleicht müssen wir das mal zusammen ... Ich glaube, ich weiß nicht, ob das für einen Podcast geeignet ist. Das werden wir noch mal diskutieren. Müssen wir diskutieren. Okay, dann gehen wir raus aus unserer Top 3 und zurück in den Film. Das war unsere Top 3. Ich glaube, wir können fast schon so ein Fazit ziehen, oder? Wollen wir ein Fazit ziehen? Das wäre ... Dann haben wir alles besprochen, Plur. Wir haben noch keine 3-Stunden-Episode. Wie weit sind wir denn? Wir sind bei nicht mal einer Stunde. Nicht mal Podcast länger. Wie viel Zeit müssen wir denn noch füllen? Wir müssen ... Also ... Wir müssen noch ... Wenn ich kann, kann ich noch mal eine Wrestling-Anekdote von mir geben. Oh Gott, nein. Ich glaube, das ist an geeigneter Stelle. Also nie, vielleicht später noch mal. Wir können gerne noch ein Medley singen aus der Zeit. Natürlich, dann lieber über Wrestling reden. Okay. Nein, also was möchtest du noch mal irgendwie sagen, warum dieser Film unbedingt gesehen werden muss? Muss er nicht. Großartiger Soundtrack. Wirklich nette Episoden. Richard Curtis kann gut inszenieren, dass man sich gut fühlt. Wenn man Lust hat, sich einfach mal 2 Stunden gut zu fühlen, zumindest als Mann. Oh Gott, ja. Dann ist der Film auf jeden Fall sehenswert, aber er ist für mich kein unbedingtes Muss. Dafür war er dann doch ein bisschen zu unstrukturiert, ein bisschen zu seicht und ein bisschen zu repetitiv. Okay. Entschuldigung für den Downer. Dann hole ich das wieder hoch. Also, es ist der großartigste Film über Rock'n'Roll überhaupt. Also von Richard Curtis zumindest. Und es macht wirklich Spaß. Der beste Film über Piratenradio, der 2009 gedreht wurde. Nein, mach's nicht kaputt. Okay, es ist wirklich ein toller Film. Und ihr schaut euch ihn alle an. Und dann schreibt ihr uns, ja, er wäre wirklich großartig. Und als Ende möchte ich gerne nochmal den Count zitieren, der an alle draußen sich noch mal gewandt hat, als ihr Boot unterging. Tolle Schlusswarte. Dazu muss ich nichts weiter sagen. Das war's für heute. Bis zum nächsten Mal. Tschüss. Insofern, guckt euch den Film an. Wir sehen uns nächste Woche wieder. Wir hören uns nächste Woche wieder. Und wenn ihr wissen wollt, was wir nächste Woche besprechen, dann werden wir das Ganze kurz besprechen, nachdem wir nochmal den Jingle gespielt haben, den ihr alle schon nicht mehr hören könnt. Bis dann. So. Was haben wir denn fürs nächste Mal, Plor? Du hast dich so viel beschwert. Ich hab mich beschwert? Ja, dass ich dir so viel Filmgeschichte gebe. Okay, das heißt, du wirst das noch weiter ausreizen? Deswegen kriegst du noch mehr Filmgeschichte. Und ich hab mich beschwert. Worüber hast du dich denn beschwert? Dass ich von dir keine Musicals kriege. Okay. Obwohl du eigentlich der Musicalmensch bist. Deshalb werde ich dir jetzt ein Musical aus der Filmgeschichte geben. Ein großes Musical aus der Filmgeschichte. Und vor allem spannend, weil es ein Film ist, den ich noch nie im Original geguckt habe. Weil ich den nur als Kind geguckt habe oder mit meinem Kind zusammen. Und ich will ihn mal im Original schauen. Ja, also ein Filmgeschichte. Musical Zauberer von Ost 1939. Nein. Lass uns über The Great and Wonderful reden. Aber warum kommt das nicht von mir, dieser Vorschlag? Weil ich warte jetzt seit fast 100 Episoden darauf, dass dieser Vorschlag von dir kommt. Wenn du ihn nicht bringst, bringe ich ihn. Lass uns Wizard of Oz gucken. We're off to see the Wizard, the wonderful Wizard of Oz. Da da da da da da da da da da da da da da da da da da da da da da da da da da da da da da da da da da da da da da da da. Ach Gott, das nächste Mal kann ich ihn texten. Ja, wir werden ganz viel Spaß haben, ganz viel Freude haben. Dann reden wir über Trudy Garland, dann ist die Stimmung komplett im Eimer. Oh nein. Okay, gut, sehr schön. Na dann, bis dann. Tschüss.
