Episode 112: Spice World – Der Spice Girls Film
Wir wandern heute ins United Kingdom des Jahres 1997 und zu dem Hype, der damals die gesamte britische und internationale Musiklandschaft bewegt hat. Nein, ihr kleinen Britpop-Schnösel: Nicht Oasis oder Blur, sondern eine Musikindustriepflanze war es, die das ausgehende britische Musikjahrzehnt definierte.
Und man muss wirklich dabei gewesen sein, um zu verstehen, welche Wellen der Spice Girls Hype damals ausgelöst hat. Über 85 Millionen verkaufte Tonträger, Wannabe war omnipräsent im Radio und auf MTV, nicht nur auf der Insel, sondern in ganz Europa und dem Rest der Welt. Und jeder kannte die einzelnen Girls der Band und ihre Archetypen.
Fünf Mädchen, frisch aus der Casting-Hölle, bereit mit viel Girl Power und unter den Fittichen von Simon Fuller die Welt zu erobern. Nachdem ihr Debüt Spice im Vorjahr 1996 wie eine Bombe eingeschlagen hatte, sollte das zweite Album Spice World endgültig zur World Domination führen. Und dazu gehörte natürlich auch der passende gleichnamige Kinofilm. Ganz in der Tradition von den Beatles “A hard days night” eine Mockumentary, die das Tourleben der Band und die einzelnen Charaktereigenschaften von Ginger, Scary, Sporty, Baby und Posh beleuchtet. Inklusive einer Menge selbstreferenziellem Humor und vielen Musikeinlagen.
Johannes, schlüpf in dein Union Jack Hemd, wirf nen Parka über und zieh die viel zu hohen Plateauschuhe an. Wir reden heute über den Film Spice World.
Transkript
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: Podcast: Der mussmansehen Podcast - Filmbesprechungen Episode: Episode 112: Spice World – Der Spice Girls Film Publishing Date: 2023-02-22T11:24:52+01:00 Podcast URL: https://podcast.mussmansehen.de Episode URL: https://podcast.mussmansehen.de/2023/02/22/episode-112-spice-world-der-spice-girls-film/ Muss ich mal sagen, wenn ich als Zwölfjähriger das Budget gehabt hätte einen Film zu machen, hätte der ungefähr so ausgesehen. Ich hätte die Aliens auch noch reingenommen und das noch und das noch. Johannes, Tell me what you want, what you really really want. I'll tell you what I want, what I really really want. I wanna, I wanna, I wanna, I wanna, I wanna really really really really really wanna sing it. Yes sir. Wir wandern heute ins Vereinigte Königreich des Jahres 1997 und zu dem Hype, der damals die gesamte britische und internationale Musiklandschaft bewegt hat. Nein, ihr kleinen Britpop-Schnösel, nicht Oasis oder Pleur, sondern eine Musikindustrie-Pflanze war es, die das ausgehende britische Musikjahrzehnt definierte. Und man muss wirklich dabei gewesen sein, um zu verstehen, welche Wellen der Spice Girls Hype damals ausgelöst hat. Über 85 Millionen verkaufte Tonträger, Wannabe war omnipräsent im Radio und auf MTV, nicht nur auf der Insel, sondern in ganz Europa und dem Rest der Welt und jeder kannte die einzelnen Girls der Band und ihre Archetypen. Fünf Mädchen, frisch aus der Casting-Hölle, bereit mit viel Girl-Power und unter den fittischen von Simon Fuller die Welt zu erobern. Nachdem ihr Debüt Spice im Vorjahr 1996 wie eine Bombe eingeschlagen hatte, sollte das zweite Album Spice World endgültig zur World-Domination führen. Und dazu gehörte natürlich auch der passende gleichnamige Kinofilm, ganz in der Tradition von den Beatles A Hot Day's Night, eine Mockumentary, die das Tourleben der Band und die einzelnen Charaktereigenschaften von Ginger, Scary, Sporty, Baby und Posh beleuchtet, inklusive einer Menge selbstreferenziellen Humor und vielen Musikeinlagen. Johannes, schlüpf in dein Union-Jack-Hand, wirf einen Parker über und zieh die viel zu hohen Plateauschuhe an, wir reden heute über den Film Spice World und um gleich mal mit so einem Low-Entry zu starten, du machst damals wie ich in den besten Jugendjahren. Wie hast du das Phänomen Spice Girls wahrgenommen und hattest du oder hast du sogar noch einen Lieblings-Spice? Oh, das ist ein Alter, in dem man als Junge, wie bei Titanic, eher nicht so viel offen sagen sollte, durfte, dass man es mochte oder nicht, ne? Ja, definitiv. Und deswegen hab ich so Schwierigkeiten, ich hab bei Titanic große Schwierigkeiten, wie gut ich Titanic tatsächlich fand, bis heute hab ich das Gefühl, dass der nicht so gut sein kann, du bist anderer Meinung, bei den Spice Girls geht's mir ähnlich. Ich weiß nicht, wie ich das damals, ob ich es besser wahrgenommen habe, als ich das über die Jahre dann mit mir rumgetragen habe, weil ich irgendwie immer dagegen sein musste. Das war interessant, weil die Spice Girls, also es ist ja irgendwie so die Frage im Raum für wen waren die Spice Girls gemacht und wenn man sich das Ganze anguckt, wie die zusammengecastet wurden und was denen gegeben wurde, vor allem auch an Sex Appeal und an sexy Romantik Songs, liegt ja irgendwie der Verdacht nahe, dass da jemand gedacht hat, hey wir schaffen das, was gerade alle anderen mit Boybands schaffen, mit einer Girlband. Hatten die sich das vorgestellt, also die, die damals zusammengecastet haben, Bob Herbert und seinen Sohn, haben die sich vorgestellt, dass es dann Jungs gibt, die vor den Konzerthallen stehen und kreischen und schreien, Gary, nimm mich. War das die eigentliche Intention, weil wir wissen ja, dass es komplett anders gekommen ist und die Spice Girls waren ein Pop-Phänomen für junge Mädchen. Also 99% der Hörerinnen der Spice Girls waren weiblich. Ich bin fest davon überzeugt, dass die sich das genau so gedacht haben, wie es gekommen ist. Ich bin mir ganz sicher, dass die damals gedacht haben, die ganzen, es gab ja auch vorher Girlbands, es ist ja nicht so, dass es das vorher nicht gab, aber es gab keine Girlbands, die direkt auf kleine Mädchen abgezählt haben und das im Girlpower-Modus, sondern es gab halt dann die, ich habe jetzt kein Beispiel parat, verdammt, wo sind meine Notizen, aber es gibt... Bananarama. Ja, und da gab es ganz viele junge Jungs, die dann irgendwie als Fans, zumindest als Zielgruppe, weil ich glaube, dass damals die Zielgruppe Junge Mädchen oder Frauen überhaupt noch nicht zur Debatte stand groß. Das ist einfach ein neues Phänomen aus der Zeit, dass überhaupt erst daran gedacht wurde, dass eine Chor-Zielgruppe junge Mädchen sein könnte. Wir haben es ja ganz stark bei den Boybands, die waren ja so ganz krass auf das weibliche Publikum zugeschrieben. Ja, aber eben nicht als Girlband, ne? Nicht als Girlband, ja, definitiv. Aber okay, ich versuche das gerade zusammenzubringen. Du meinst, es war schon so geplant, also wahrscheinlich, die waren ja abgeklärt genug, das war, also wir reden ja von der Musikindustrie, die hatten schon sehr genaue Pläne und haben das sich sehr genau ausgedacht. Wahrscheinlich war es dann auch gar nicht so überraschend, dass es so gekommen ist. Wollen wir mal ganz kurz reingehen, wie die Band zusammengekommen ist und was da passiert ist. Der Film offeriert ja so eine, hey, wir haben hier die jungen Spice Girls, die zusammen abhängen, die beste Freundinnen sind schon immer und die jetzt sagen, lass uns eine Band gründen, wir haben hier einen tollen Song. Das haben die so ein bisschen bereut auch, ne? Ja, also es gab ja später dann Interviews und so weiter und die sagten dann so, oh, misleading, misleading total. Ich kann ja mal den Artikel vorlesen, der nämlich in einer Zeitung stand. The Stage war die Zeitschrift. Genau. 1994, bitte. Open Audition, Danceworks, 16 Baldersen Street, Friday, 4th of March. Das Heartmanagement hat das ausgeschrieben, Bob und Chris Herbert, ein Vater, Sohn, du, die umtriebig waren, was die Musikszene betrifft. Die hatten unter anderem die Boy Group Rose gegründet und waren einfach so, es war nicht der erste Aufruf, den die geschrieben haben. Der Geschäft war es, Bands zusammen zu casten, nur eben meistens männliche Bands. 600 Bewerbungen gab es und 300 wurden auserwählt, um bei dem Casting und bei diesen Danceworkshops, die du gerade erwähnt hast, teilzunehmen in der Londoner Oxford Street. Und daraus empor gegangen ist dann eine Band namens Touch, aber als Titel mit Gary Halliwell, Victoria Beckham, Melanie Brown, Lyann Morgan und Michelle Stevenson. Wer ist das denn? Komisch. Ja, das ist nicht ganz das Endresultat. Bei Stevenson weiß ich, dass die nicht ganz so zufrieden waren mit ihrem Effort, den sie reingesteckt haben. Ja, das war auch offensichtlich, es ist nicht nur so ein Ding von den Produzenten, sondern die anderen aus der Band haben das wohl auch gesagt, die haben da nicht so reingepasst, während Lyann Morgan einfach zu alt war. Das ist ein hartes Business. Die haben nach kurzer Zeit schon gesagt, okay, die Oma, die ist ja fast 30, die können wir nicht nehmen. Daraufhin ist dann Melanie Crisholm, Melanie Mel C. dazugekommen. Und aber genau, Stevenson war auch nicht so lange drin und es gab dann verschiedene Geschichten, dass es nicht passte. Sie selbst hat gesagt, dass ihre Mutter Krebs hatte und sie deswegen ihren Fokus involviert war, blablabla. Aber offensichtlich meinten alle anderen, nee, die passte nicht. Hat nicht geklappt. Die war irgendwie auch nicht, naja, dedicated genug, wenn man das so sagen will. Das ist vielleicht ein bisschen gemein und für retrospektiv ist es vielleicht... Oh, Tee, es gibt Tee. Pass gut auf die Kanne auf, das ist ein Erbstück. Okay, du möchtest bestimmt hier Zucker. Ja, sehr gerne, danke. Kriegst noch ein zweites. Ich würde dir gerne eingießen, aber ich glaube, ich muss einmal rüber reichen. Ja, ich stelle mal dort ab. Genau, und dann wurde Lyann auch rausgeworfen, Lyann und Michelle wurden rausgeworfen und es kam Melanie C. und Emma B., Emma Bunton, die damals gerade 18 war, kam rein. Und zwar wurde Emma von der Gesangslehrerin Peppi Lima vorgeschlagen. Ja, was auch irgendwie geil ist, oder? Das Glück musst du erst mal haben, dass du irgendwo nimmst einen Gesangsunterricht und diese Frau hat solche krassen Connections und bringt dich in so eine krasse Band rein. Bam. Und da hat es offensichtlich direkt gefunkt. Also auch retrospektiv haben alle anderen es bei uns gesagt. Wir wussten direkt, das passt. Dann waren die zusammen in dieser WG auch, was damals typisch war, man hat diese Bands gecastet, man hat die in eine WG gesteckt, man hat gesagt, ihr seid jetzt erstmal alle arbeitslos, hier sind die Papiere, die ihr ausfüllen müsst und die nächste Zeit werdet ihr nur mit Tanztraining, Gesangsstunden und Songwriting beschäftigt sein und wir werden herausfinden, was wir mit euch machen. Und in diesem Fall ist aber was tatsächlich Interessantes passiert, was auch wirklich wichtig ist für die Geschichte der Spice Girls, die haben sich nämlich zusammengefunden in dieser WG. Das war natürlich das Ziel der Produzenten. Die haben sich aber deutlich besser zusammengefunden als Bob Herbert das gedacht hat. Und zwar haben die eine Gemeinschaft gebildet, die irgendwann hieß, wir gegen das Hardmanagement. Das ist krass, oder? Also da hast du ein Monster geschaffen als Management. Denkst dir, ja komm, wir machen das, casten das zusammen. Und dann fangen die an, quasi schon in der ersten Zeit zu revelieren und zu sagen, so wir sind richtig gut und ich weiß gar nicht, ob ihr die richtigen seid für uns. Das ist so krass. Dann haben die angefangen ihre Songs selbst zu schreiben und haben die die erstmal hingesetzt und gesagt, ok, ihr lernt erstmal, wie das geht. Das ist krass, ne? Und die haben gesagt, wir wollen machen, wir sind hier eine Gruppe, das klappt, wir kriegen das voll hin und wir wollen einen Vertrag, wir wollen irgendwie Sicherheiten haben, wir haben gesehen, dass schon zwei rausgeflogen sind. Wir fühlen uns gerade als Gruppe echt wohl und die wurden wohl relativ gebremst von dem Management. Die haben gesagt, naja, wir müssen halt erstmal Konzepte entwickeln, wir müssen gucken, wie machen wir, welche Architypen geben wir euch, wie sollt ihr aussehen, wie sollt ihr euch kleiden, was seid ihr für Typen? Die hatten halt so ein paar Promo-Auftritte wo sie auch wirklich sehr positiv wahrgenommen wurden, aufgenommen wurden. Ja, was auch dazu füllte, dass die so eine Selbstbewusstsein hatten, ne? Dass die dann gesagt haben, ja jetzt aber kommt mal rüber mit dem ganzen Zeug und lasst uns nicht so hängen hier. Ein Grund war wohl auch, dass der Vater von Victoria sich ziemlich gut auskannte mit dem ganzen Zeug und der dann irgendwann gesagt hat, ey, wartet mal mit dem Vertrag unterschreiben, da gibt's vielleicht noch was Besseres. Und in der Tat, die Spice Girls haben sich dann emanzipiert und haben 1995, also ein Jahr nach dem Casting, haben sie gesagt, so, hart, ne, mit euch wird das nichts. Wir wollen unser eigenes Ding machen und haben dann in einer Nacht- und Nebelaktion noch Masteraufnahmen mitgehen lassen, um ihr Zeug zu behalten, das was sie geschrieben haben, das was sie gesungen haben, dass nicht plötzlich irgendwie eine neue Band gecastet wird von denen, die dann ihr Material singt und sind zu Elliot Kennedy gegangen und haben gesagt, hey, wir haben hier unser Zeug, wir können das alles, lass uns arbeiten, der hat auch gesagt, ja klar, ich arbeite mit euch und dann haben sie angefangen zu gucken, Agentur, wir brauchen Management, wir brauchen irgendjemand, der das Ganze organisiert. Was aber krass ist, das waren fünf relativ junge Frauen, die das in die eigene Hand genommen haben und die gesagt haben, wir wollen hier eine gewisse Freiheit haben und wir wollen Geld verdienen mit dem, was wir können und was wir machen und wir brauchen jetzt jemanden, der uns dabei hilft. Es ist wirklich krass, da kommen wirklich Girls zusammen, die wirklich viel Energie und viel Selbstbewusstsein haben mit dem, was sie tun und das ist halt selten auch gerade in der Branche, wo du eigentlich von Anfang an beigebracht bekommst, dass du nichts bist ohne die großen Macher oben. Also das musst du erstmal bringen. Das ist schon wirklich cool und ich glaube, die Zeit war einfach auch reif, wenn man sich das so anschaut. Und dann sind sie irgendwann, um es etwas abzukürzen, sind sie bei Simon Fuller und Virgin Records gelandet. Simon Fuller ist im Prinzip der britische Dieter Bohlen, ne? Oh Gott! Es ist kein Zufall, dass er auch diese ganzen Casting-Shows macht. Das, was in Deutschland, wo Dieter Bohlen in Juries sitzt, sitzt Simon Fuller in Juries. Also Pop Idol und Britain's Got Talent sind so die berühmtesten und witzigerweise hat er auch denselben Ruf wie Dieter Bohlen. Er ist der, der die Musikerinnen aussucht, der sie produziert und er ist der harte Hund, den man überzeugen muss. Er ist der mit der großen Klappe, der auch kein Problem da hat, mal eine 17-jährige fertig zu machen, weil sie zu viele Pickel hat und ein bisschen zu dick ist. Und der war, ja, unglaublich viel gemacht, hat Bands produziert und gemanagt, hat zusammengearbeitet mit Kylie Minogue, Britney Spears, Pink und eben auch den Spice Girls. Und mit dem sind sie dann ins Studio gegangen und haben angefangen, ihre Songs umzusetzen. Flor, mir fällt gerade so ein bisschen auf, dass du mir zwar eine Eingangsfrage gestellt hast, die ich beantworten musste, aber ich keine Ahnung habe, wie du eigentlich damals auf die Spice Girls geregiert hast. Ja, ne? Ich hab das ganz geschickt, schnell auf das akademische Gelenk. Ja, ja, das möchte ich jetzt ganz kurz dazwischen schieben. 8. Juli 1996, die Spice Girls veröffentlichen ihre Single Wannabe und wie alle 15, 16-Jährigen, damals, ne, 14 war ich, um genau zu sein, natürlich keinen Weg dran vorbeigeführt. Ich hab das ständig gehört. Es war einfach omnipräsent. Und ich habe das selbe Problem wie du. Ich kam aus dem coolen Rock und Punk und Crunch Milieu. Und die Spice Girls waren... Das war ein Kulturprodukt. Das hatte nichts mit Musik zu tun. Das war eine Popband. Ganz schlimm, Pop ist das Schwimmwort der Dekade für viele Jugendliche. Aber wenn ich das so retrospektiv betrachte, Wannabe war schon ein ziemlicher Banger. Und ist es auch noch. Das ist halt das Ding, du hörst es 20 Jahre später an und denkst dir, ja, eigentlich ganz geil. Es ist wie bei den Backstreets Boys, wenn da Backstreets Back alright erklingt. Auf jeden Fall, die Backstreets Boys hatten einige krasse Pophymnen, die wirklich zeitlos sind. Und auch unglaublich gut gealtert. Also Wannabe ist ein super gealterter Song. Ich habe in Vorbereitung zu dieser Episode zum ersten Mal Spice und das Nachfolgealbum Spice World in Gänse gehört. Und ich habe mich drauf gefreut. Ich hatte so richtig Bock. Ich hatte, seitdem wir drüber geredet haben, wir machen Spice World diese Woche, hatte ich einen Ohrwurm vom Wannabe, ohne es gehört zu haben. Indem ich es gehört hatte. Und war dann ziemlich enttäuscht von beiden Alben. Die Stärke der Spice Girls in meiner Meinung nach ist, wenn sie so richtig coole, schnelle Party, Powerpop Hymnen schreiben. So was wie Wannabe. So was wie Spice Up Your Life. Bei Spice World ist es ein bisschen besser. Also ich finde das zweite Album tendenziell besser als das Debüt. Es sind viel zu viele Balladen drauf. Die Balladen sind durch die Bank wirklich schwache Standard, seichte Popballaden, Liebeslieder. Und das ist einfach nicht das, was an den Spice Girls Spaß macht. Ich glaube Simon Fuller ist ein bisschen mit Schuld. Okay. Es gibt so einen spezifischen Stil von ihm, der sich damals vielleicht schon so rauskristallisiert, Balladen zu produzieren. Ich glaube, es liegt auch daran an dem Trend der damaligen Zeit. Die Boybands haben auch viele von diesen Balladen gemacht. Die sind alle sehr öde und austauschbar. Also so was wie Mama ist, da kriege ich Ausschlag. Da habe ich damals Ausschlag gekriegt, da kriege ich heute immer noch Ausschlag. Das ist einfach kein guter Song. Das ist einfach öde. Wobei ich sagen muss, dass Mama noch die bessere Ballade ist. Ich gebe dir recht. Ich finde die Alben interessant und ganz gut zu hören. Aber immer wenn die nächste Ballade kommt, denke ich, ja, mache ich vielleicht weiter oder halte ich es aus? Ich weiß nicht genau. Und es sind zu viele Balladen. Ich verstehe das nicht, weil du hörst die geilen Pop-Hits, du hörst sowas wie Spice Up Your Life und denkst, krass, guter Song. Der hat Energie, der hat Power, der macht Spaß. Und dann kommen aber erst mal so drei Schunkel-Songs, halt so Standard- Pop-Lieder, die wirklich nichts Besonderes haben, die keine Energie haben, die irgendwie so vor sich hin plätschern. Und dann ist das so ein bisschen verschenkt. Klar, wenn du so ein Pop-Album machst, müssen die Balladen dabei sein. Die zweite Single muss ja einfach ein Liebeslied sein, das geht nicht anders. Und das ist ja auch okay, aber ich weiß nicht, also irgendwie hat die Person gefehlt, die einmal guckt und sagt, ey, ich glaube, eure besten Songs sind die, die so ein bisschen energiegeladener sind, die sich so ein bisschen an Hip-Hop anlehnen, ein bisschen mehr Funk drin haben. Aber das dürfte dir auch aufgefallen sein. Also es ist ja nicht so, dass man sich die Hits in den Charts anschaut und dann denkt, das sieht ja fast wie unsere Balladen. Lass uns mehr von den Balladen machen, wenn die ganzen Banger irgendwie in den Charts sind. Also das muss denen schon klar gewesen sein, oder? Auch nicht. Also vielleicht sind auch ein bisschen zu viele Filler in den Alben drin. Das ist halt auch so ein Pop-Phänomen der damaligen Zeit. Wenn du so diese fertig produzierten Alben hast, dann hast du deine Singelauskopplungen, und das sind im besten Fall fünf. Wenn du so ein Album hast wie Spice und drum herum bastelst du dann aber auch irgendwie noch Songs, die das Ganze auffüllen, dass du halt irgendwie auf LP-Länge kommst. Zumindest habe ich oft bei diesen Pop-Alben, nicht nur bei Pop, das ist auch ein Phänomen, das man auch im Metal und Rock findet, habe ich oft das Gefühl, dass die so ein bisschen um die Singles rumgebastelt sind und in manche Songs einfach weniger Effort gesteckt wird als in andere. Ja, okay. Noch mal zu, in ihren besten Momenten machen die Spice Girls echt geilen, vitalen Pop, der Spaß macht. Und es ist aber zu wenig. Auf Album-Länge sind einfach zu wenige von diesen Songs drauf. Was ist denn eigentlich überhaupt das Besondere an den Songs der Spice Girls? Warum ist das nicht eine Your Everyday Boy Band? Finde ich nämlich auch, dass sie nicht unbedingt einfach nur eine weibliche Kopie von Boy Bands sind aus der Zeit. Dem würde ich wieder sprechen, aber ich würde sagen, es ist nichts Besonderes dran, also auf musikalischer Ebene. Die Lyrics, kann man auf jeden Fall noch mal drauf kommen, wie feministisch das ist und wie viel Empowerment da drin steckt. Aber musikalisch sehe ich jetzt keinen großen Unterschied zwischen den Spice Girls und East 17 oder die Backstreet Boys. Du schenkst mich halt sofort ein auf die musikalische, aber das stimmt ja gar nicht. Das ist ja tatsächlich genau das auch. A, die Zielgruppe, die sehr eng ist, die auf Mädchen, Eranwachsende, junge Frauen gezielt ist. Wirklich sehr, sehr eng. Und die Botschaft, die fast immer, in fast allen Power Songs, immer Empowerment für Frauen ist. Was bei, ja, jetzt Tech Watt oder sowas war ein Haufen Liebes-Schnulzen. Gut, okay, aber das ist nicht, es reicht nicht aus, um mir ein Thema einer einzigen Gruppe vorzugeben. Und die haben wirklich ein einziges Thema für eine ganze Gruppe gehabt, habe ich das Gefühl. In der Rezeption jetzt. Weiß nicht, ob die das auch so gesehen haben, aber vom Gefühl her waren die so. Und musikalisch, wenn es wirklich ums musikalische geht, ich hatte das Gefühl, dass die meisten Boy Bands vorher dann doch einen Liedsänger hatten. Obwohl die alle irgendwie getanzt und gesungen haben, gab es immer einen, der vorne stand. Es gab auf jeden Fall immer so einen Kopf der Gruppe, und das geht zurück bis auf die Spice Girls. Also wenn wir bei Archetypen in Pops sind, es gibt immer einen Front-Mann oder eine Front-Frau, auch in diesen zusammengecasteten Bands, wo alle singen und die eher so als Kurve funktionieren, gibt es immer den, den alle am attraktivsten finden, der am besten singen kann, der einfach der Liebling und der Star ist. Und das ist immer der, der vorne steht. Auch wirklich hingestellt wird. Und bei den Spice Girls hat jeder einen anderen Lieblingsspice und es ist von Anfang an, wenn man sich die Songs anhört und wie das Konzept ist und wie sie das auch leben, parätetisch. Es gibt niemanden, der wirklich so wahnsinnig vorne steht. Wenn man sich so ein paar Songs anhört, merkt man immer, einer hat zwei Zeilen, der nächste hat zwei Zeilen, der nächste hat zwei Zeilen, der nächste hat zwei Zeilen. Das ist ein Circle of Life bei denen. Auch da würde ich widersprechen. Also zum einen, diese Archetypen, die die Spice Girls haben, die gibt es ja auch bei den männlichen Pop-Bands. Also bei den Backstreet Boys zum Beispiel haben wir auch den Romantiker, den Bad Boy, den sportlichen und das haben wir bei Take That. Da war Robbie Williams immer der Bad Boy. Wir haben das bei den Beatles. Da war John Lennon nicht der Bad Boy, aber John Lennon war irgendwie so der kämpferische, der politische und Paul McCartney war der verträumte, romantische und Ringo war der lustige. Also diese Archetypen, die haben wir schon. Aber nicht so massiv. Ich finde, bei den Spice Girls ist es schon sehr massiv gebaut. Das ist halt auch so ein Casting-Band-Ding. Also bei den Backstreet Boys war es dann auch so. Bei NSYNC war es auch so. Bei den Spice Girls war es noch krasser, weil die diese Namen gekriegt haben. Das einfach so klar war, du bist jetzt Posh und du bist Baby. Aber noch nicht immer von der Produktion, sondern das hat ja die Presse irgendwann gemacht. Es gab ja wirklich Leute, wie hieß dieses Magazine, wo das war? Top of the Pops Magazine. Peter Lorraine hat es irgendwann mal erzählt, dass sie da hinterher waren, irgendwelchen Mitgliedern irgendwelche Spitzennamen zu geben und hat halt auch den Spice Girls versucht, die einzusortieren. Und von denen kam das dann irgendwann. Die haben das so einsortiert, wie es dann später immer zitiert wurde. Aber sie haben es voll umarmt. Die Spice Girls haben das total übernommen. Spätestens, wenn wir in den Film gehen, werden wir feststellen, sie haben sehr viel Spaß mit den Klischees, mit diesen archetypischen Rollen zu spielen. Aber was den Kopf der Band betrifft, hast du nicht auch das Gefühl, dass Gary Halliwell schon so ein bisschen eine Frau ist, die irgendwie als die Denkerin der Band gilt? Wenn du die Umfragen auf der Straße machst oder damals gemacht hast, dann würde man das nicht unbedingt sagen. Aber du hast tatsächlich Recht. Das ist nämlich auch, reportedly, es gab viele Musiker, die mit denen zusammengearbeitet haben, um die Musik zu bauen, haben gesagt, dass Gary oft diejenige war, die Ideen für Konzepte, für Songs, Konzepte einfach im Kopf hatte schon. Und Überlegungen, wie man vorangehen könnte mit der Musik und was es werden soll. Und die Musiker haben meistens gesagt, denen kann man keine Butter vom Brot nehmen. Die haben eine klare Idee davon, was sie machen wollen. Und Gary war immer die, die das vorangetan hat. Aber auch in der öffentlichen Wahrnehmung war sie schon so ein bisschen so, dass sie, nicht die Chefin, ist das zu viel gesagt, aber zumindest, dass sie irgendwie die ist, die vorne steht und die irgendwie so, das machen sie im Film ja auch ganz krass, Sie ist die mit den Girl-Power-Ideen und mit dem Feministischen. Aber das wollte ich gerade sagen, im Film kommt mir das nicht so vor, dass die das nach vorne stellen. Ich hab das Gefühl, im Film sind die alle sehr paritätisch, außer Mel B, die ein kleines bisschen abfällt, finde ich. Okay, kommen wir gleich über den Film reden wir gleich noch. Wir sind jetzt im 96, das Debütalbum Spice ist unglaublich erfolgreich. Deutschland Platz 6 der Charts UK ganz oben 1,8 Millionen Mal allein in 7 Wochen verkauft. Schnellst verkaufte Act seit den Beatles. Das ist der Hammer. Also das ist schon krass. Wie gesagt, wir sind in einer Zeit, wir sind Ende der 90er Jahre, Mitte, Ende der 90er Jahre, in den späten 90ern. Und in den 90ern hat UK immer nach den neuen Beatles gesucht. Wenn man sich überlegt, wie dieser Britpop-Hype war, wo Oasis als die neuen Beatles aufgerufen wurden. Davor gab es mal so kurz diese Chester Szene, wo gesagt wurde, hier haben wir übrigens die neuen Rockgrößen. Die haben immer nach den neuen Rockgiganten gesucht und natürlich haben sie irgendwie bei den traditionellen Rock'n'Roll Bands gesucht und eben nicht bei so was. Und dann kommt so eine Industriepflanze, um den Begriff nochmal zu sagen. Und die räumen das alles ab. Es ist Spicemania, dass den Begriff gab es. Und nochmal, also für alle jüngeren HörerInnen, man kann sich das nicht vorstellen, wie groß die waren. Und das ist halt auch übergeschwappt. Die waren eine Zeit lang einfach permanent präsent. Man muss aber dazu sagen, dass sie das ganz schön unterstützt haben mit dem ganzen Merchandise. Es gab alles mit den Spice Girls drauf. Absurd. Krass. Also nicht nur den üblichen Kram wie Tassen oder Kissen oder sowas. Es gab alles mit Puppen und Actionfiguren. Unglaublich krass. Und da passt natürlich auch in die Schiene, dass sie überhaupt den Film gemacht haben. Nicht jede Popband macht irgendeinen krassen Film. Die Schlagzeile ist halt auch krass. Ende 1996 wird das Debütalbum veröffentlicht. Im Juni 1997 haben die Dreharbeiten zu Spice World angefangen. Und im November 1997 ist das gleichnamige Album rausgekommen. Die wackeln nicht lange. Die machen einfach. Und die haben parallel geschrieben. Die haben den Film gedreht, haben Songs geschrieben, sind getourt. Die hatten ein ziemlich anstrengendes 1997. Die haben auch danach gesagt, sie bedauern es ein bisschen, dass der Film nicht ganz so gut und ganz so powervoll geworden ist, wie sie gerne gehabt hätten. Aber sie hatten einfach echt scheiße wenig Zeit, das alles zu machen. Sie haben die Songs parallel geschrieben. Die Songs waren teilweise noch nicht fertig. Während des Films entstanden. Dann ist es okay, wir brauchen das. Wir müssen das jetzt fertig sein. Es gibt auch kein Soundtrackalbum. Das Soundtrackalbum ist einfach Spice World. Der Film ist auch voll mit den neuen Songs letzten Endes. Wannabe wird einmal kurz in A Capella angesungen. Darf ich nichts Falsches sagen? Ist Mama vom ersten Album? Das wird kurz mal angespielt. Ich glaube, das ist vom ersten Album. Weiß ich nicht. Auf jeden Fall ist der Film rund um die neuen Songs gebaut. Und genau, wir sind jetzt 1997. Die Spice Girls sind auf der Höhe ihres Erfolges. Und sie veröffentlichen den Film Spice World. Johannes, dein Lieblingsspice, ganz kurz bevor wir in den Film entsteigen. Das ist ja ein ganz neues Universum. Dein damaliges Lieblingsspice, dein heutiges Lieblingsspice. Gibt es Unterschiede? Hat sich was verändert? Hat sich 180 Grad gedreht. Ich bin wirklich, ich habe damals, ich glaube nicht, dass ich einen wirklich Lieblingsspice hatte, weil so weit kam ich ja gar nicht erst. Ich musste ja immer so tun, als ob ich die Spice Girls nicht gut finde. Das heißt, ich weiß aber noch, dass ich Sporty Spice irgendwie am langweiligsten fand. Aha, interessant, ja. Und jetzt beim Gucken dachte ich, wow, geil. Die hat super Energie, die ist super, die ist cool. Also Sporty Spice finde ich großartig. Jetzt in der Rezeption danach nochmal, wenn ich lese, wer was wie wo macht, kommen natürlich auch nochmal andere Sachen dazwischen, wenn man merkt, ah ja, die war besonders interessiert daran, die hat sich hier geäußert über bestimmte Dinge. Und dann wird einem Gary natürlich sehr, man ist beeindruckt davon, was die alles gemacht hat. Und ihre politischen Aussagen. Worauf wir auch noch zu sprechen kommen Gary Halliwell und ihre interessante Haltung zur liberalen Demokratie. Was echt traurig ist, weil es ist so, wenn man das das sieht. Aber sie hat das coole Britain quasi losgetreten. Mit Union Jack Glide auf die Bühne. Wie krass ist das denn? Und Peace Zeichen, ganz wichtig. Auf dem Rücken ist es Peace Zeichen. Mein Liebling Spice damals als 14-Jähriger war es einfach, es war die Blonde. Baby Spice war einfach, und es war wirklich, es geht hier um reine körperliche Triebe. Ich fand Emma Bunton einfach am attraktivsten. Im Nachhinein, als die Geschichte der Spice Girls zu Ende war, Spoiler Alert, die Geschichte der Spice Girls nach diesem Film geht nicht sonderlich lange. Nö, also wenn wir jetzt heute, die reden über neue Touren und so. Ja, genau, die Geschichte der ersten Phase der Spice Girls geht nicht sonderlich lange. Danach fand ich Mel C. am coolsten, Sporty. Aber vor allem, weil sie einfach meiner Meinung nach die besten Solo- Sachen gemacht hat. Es gab nachdem sich die Spice Girls aufgelöst haben, so kurz diesen Moment, wo alle ihr Solo-Album rausgebracht haben. Und das fand ich alles ziemlich kacke. Und war überrascht davon, wie gut mir das Mel C.-Solo-Zeug gefallen hat. Als 16-Jähriger, dann wahrscheinlich so 1998, 99, 17-Jähriger. Die hat wirklich einen guten, interessanten Pop gemacht nach den Spice Girls. Und deswegen fand ich die am coolsten. Aber da war sie halt nicht mehr Sporty Spice, sondern da war sie Mel C. Ja. Sie hat auch, finde ich, die spannendste Stimme von allen. Also obwohl ich Mel B. auch noch... Ja, ich wollte gerade sagen, Mel B. hat schon eine ziemlich gute Stimme. Auch eine tolle Stimme. Aber ich finde Mel C. hat mehr Power dahinter noch. Noch mehr Dreck und Power. Ja. Okay, jetzt hilft ja alles nichts. Springen wir in den Film. Sehr schön. Endlich sind wir nach einer halben Stunde da angelangt an der Stelle, wo wir also über den Film Spice World reden werden. Ja. Geballte Girl Power in immerhin gut 90 Minuten, anderthalb Stunden haben sie geschafft. Es ist interessant, ich hab manchmal das Gefühl, der Film ist komplett überladen. Mit Zeug und mit Ideen. Wie im Moment manchmal? Was? Manchmal das Gefühl, dass dieser Film überladen ist? Und manchmal hab ich das Gefühl, sie versuchen verzweifelt irgendwie diese Zeit zu füllen. Und es pendelt so dazwischen. Also es gibt dies total die ersten drei Minuten, die ersten 15 Minuten. Wir haben drei Gesangsnummern. Wir haben eine Busszene mit den Stereotypen, Trademarks der Girls. Wir haben drei fucking Metaebenen, die die Story strukturieren sollen. Plus drei Narrative, die irgendwie wichtig sind. Und das sind die ersten 15 Minuten. Und du denkst dir, what the fuck? Okay, ihr wollt's selbstreferenziell machen. Super, tolle Idee. Aber entscheidet euch. Entweder, es geht jetzt darum, dass wir hier ein Dokumentationsteam haben, das euch folgt. Oder wir haben einen Filmproduzenten, der drüber rätselt, wie man einen Spice World Film machen könnte. Aber warum beide Metaebenen? What the hell? Wenn man gute Ideen hat, Flor, dann will man doch alles umsetzen. Dann mach das doch einfach. Ich mein, wenn du schon ahnst vielleicht, dass eine von den fünf The Weakest Link irgendwann verschwinden wird, und du ahnst, dass es keinen zweiten Film geben wird, dann musst du jede Idee unterbringen, die du hast. Kim Fuller, der Bruder von Simon Fuller, hat das Drehbuch geschrieben. Und Regie hat Bob Spears geführt, der eine lange Tradition im TV hatte. Der hat Faulty Towers, die zweite Season. Sieben Folgen Faulty Towers, da hast du natürlich viel Erfahrung mit Slapstick und Zeug. Und wirklich Nonsenshumor teilweise. Und das hat er natürlich volle Kanne ausgeschöpft. Auch Not the Nine O'clock News hat er glaube ich eine Folge gemacht und so. Er hat einige britische Sitcoms gemacht, von denen ich noch nie gehört habe. Ich habe einmal seine Filmografie durchgelesen und hatte zwei Titel, die ich kannte. Faulty Towers war einer davon. Ich kann schon ein paar mehr, aber ich bin Fan von sowas. Ja, Sitcoms, ne. Ja, auf jeden Fall durchaus ein erfahrener Regisseur, vor allem was Comedy betrifft. Und der Film hat sehr viele Comedy Elemente. Also die Spice Girls, die Regie und das Drehbuch liegen sehr viel Wert darauf, dass wir von Anfang an wissen, dieser Film nimmt sich selbst nicht ernst. Und er spielt mit seinen Metaebenen und mit seinen selbstreferenziellen Momenten. Und er spielt mit den Stereotypen, die sie haben. Damit werden wir auch sehr viel konfrontiert, dass sie ständig in ihren Stereotypen gezeigt werden, um die vielleicht einfach nochmal aufzuzählen. Wir haben Gary Halliwell, die Ginger Spice ist. Sie ist der Kopf der Band. Sie ist die Denkerin der Band. Sie ist die politische Powerfrau der Band. Sie ist die Rothallige der Band. Aber sie ist die, die am ehesten so mal irgendwelche feministischen Statements raushaut in dem Film. Und als Mel B sie parodiert, macht Mel B auch so Feminism, blablabla, um sie nachzumachen. Also sie soll irgendwie so die feurige sein. Die feurige. Aber nicht nur feurig im Sinne von, du bist ein Sexsymbol, sondern auch die feurige von, du bist die, die Männern sagt, wo es langgeht. Als zweite haben wir Sporty Spice. Das ist eine Reihenfolge, die du jetzt gerade... Genau, es gibt keine klare Reihenfolge. Sporty Spice, Melanie C und der Name sagt alles. Sie sitzt auf ihrem Trainingsrad. Sie sitzt im Bus auf dem Trainingsrad, sie trägt Jogginghosen und sie macht coole Karate-Sprünge. Ja, aber das macht sie super. Es wird mir den Klischees auch nicht besser. Wir haben Scary Spice und ich hab nie verstanden, was Scary Spice sein soll. Sie ist laut. Also das ist die Begründung von dem Magazin, das damals die Spitzennamen gegeben hat. Und es ist ihnen halt zu Ginger Spice tatsächlich nicht viel eingefallen. Deswegen heißt die einfach nur Ginger Spice. Und bei Scary Spice ging es wirklich darum, dass sie im Interview sehr laut war und sehr fordernd. Okay, da ist ihnen aber auch nicht viel mehr eingefallen. Aber es wird auch nicht besser. Die Baby Spice, die Plonde, Emma B. Darüber müssen wir reden. Die mit ihrem netten Lächeln alle überzeugen kann. Und eine Schaukel im Bus hat. Und ein Lolli im Mund. Und sie spielen schon sehr krass mit diesem Lolita-Flair. Es ist schon echt hart ein bisschen. Ich weiß nicht, ob ich das... Das geht ja dem Feminismus ein kleines bisschen... Ach! ...bisschen was weg. Nicht nur ihre Rolle. Ja, es ist schon irgendwie hart. Man hat das Gefühl, es ist auch der Moment, wo die Spice Girls so ein bisschen als Zielpublikum eben auch die 40-jährigen Männer haben. Die das irgendwie so ganz putzig und sexy finden. Ich weiß auch nicht, wie glücklich Emma Banton damit war. In dem Moment wahrscheinlich... Na ja, gut, okay, dann mache ich das. Aber später hat sie sich ja auch geäußert dazu. Ich glaube, sie war nicht so richtig zufrieden damit. Wie auch die anderen nicht so zufrieden damit sind. Und ich denke, retrospektiv von heute, wahrscheinlich 90 Prozent der Menschheit nicht so zufrieden damit sind, dass das so nach vorne gestellt wurde. Weil es ist schon sehr offensichtlich... Der Film kriegt bei mir... Ich fand sie in der Inszenierung als Spice Girls auch, finde ich sie jetzt so retrospektiv, finde ich das total schrecklich, wie da mit diesem Lolita-Image gespielt wird, auf diesen kurzen Röcken und mit dem Lolli und ach, ich bin ja ein unschuldiges Mädchen, wo man einfach das Gefühl hat, es gibt so eine spezifische Zielgruppe, die nicht sprechen sollte mit so was. Ich finde, der Film schafft es ganz gut, damit umzugehen. Der Film macht nicht so viel mit dieser Lolita-Erotik, wie es in der Band gemacht wurde, sondern parodiert das halt eher, dass sie wirklich einfach naiv, klein, kindlich und unschuldig ist. Es gibt diese wirklich putzige Zähne, wo sie diese Chippendale-Tänzer haben und dann unterhält sich immer mit einem von denen und zählt auf, was für Kuscheltiere sie in ihrem Bett liegen hat. Und das Geile ist, dass man ja denkt im Verlauf ihrer Aufzählung, dass sie irgendwie nicht mit ihm zu flirten, die ihn noch dazu bringen will, aber nein, sie sagt am Ende, und deswegen passt du da nicht noch mit rein. Es ist schon geil. Es ist süß. Und es gibt halt auch diese wirklich witzige Szene mit Eulori, wo sie einfach, ihr kennt, Family Guy kennen die meisten Leute, und Family Guy wird immer vorgeworfen, dass es irgendwie zu seltsamen Fantasien springt, die nichts mit der Handlung zu tun haben. Das macht der Film auch. Und irgendwann zwischendurch sagen sie mal, du hast so ein Lächeln, damit würdest du überall sein. Und dann haben wir diesen Schnitt zu einer Fantasie Szene, in der offensichtlich Agatha Christie Style im Kopf halbert wird. Genau. Und er sagt, und ich, hier wurde jemand umgebracht, und wer könnte der Mörder sein? Er wird von Eulori gespielt. Damals schon Comedy Größe. Wir müssen auch zu den Cameos kommen. Sie ist da natürlich ganz eindeutig die Mörderin, aber einfach mit ihrem netten Lächeln schafft sie es, das zu übertünchen. Ja, und der verdichtigt natürlich irgendjemanden anders. Der ist garantiert nicht wahr. Und auf Platz 5. Keine Reihenfolge haben wir Posh Spice Victoria Beckham, tut mir leid. Wie hieß sie, bevor sie als Frau von David Beckham bekannt wurde? Victoria Adams, deren Vater ja auch dafür mitverantwortlich war, dass sie den Vertrag nicht unterschrieben haben bei Haar, die als Posh Spice die modebewusste Schicke ist. Ich weiß nicht, ob ich mich entscheiden soll zwischen dem schwarzen kleinen Gucci-Kleid oder dem schwarzen kleinen Gucci-Kleid. Ihre Rolle ist es meistens so ein bisschen arrogant auszusehen und dann halt die schicken Kleider zu tragen. Das sind die Archetypen, die wir hier haben. Und aus dem Wasser gezogen zu werden und zu sagen, das Kleid ist likely only. Und der Film spielt mal mehr, mal weniger mit diesen Archetypen. Also parodiert sie auch schon. Es gibt auch diese sehr lange Szene, in der sie versuchen, das aufzubrechen. Sie diskutieren darüber, warum sie so stereotypisiert werden, während sie genau das machen, was sie stereotypisiert. Ha ha, Gassenhauerlacher. Und dann gibt es das Fotoshooting, wo sie anderes Zeug ausprobieren. Hattest du auch das Gefühl, nicht nur in dieser Szene, sondern am Anfang, wird oft gezeigt, dass sie sich streiten. Ich hatte so in den ersten 15, 20 Minuten das Gefühl, wird hier so eine dysfunktionale Band gezeigt? Ist das das Ziel? Ich hatte das Gefühl, dass es wie so eine Geschwisterlichkeit sein soll. Dass die sich halt streiten, wie Geschwister sich streiten, aber sich trotzdem lieben. Das Lieben sieht man später und deswegen wird es auch später besser. Aber am Anfang hatte ich das Gefühl, sie motzen sich ganz schön viel an, ohne dass vorher dieses Bondary gezeigt wird, die das rechtfertigt. Du wirst so in die Streitereien erst mal reingeworfen. Du sitzt in einem Bus und dann, ey, warum du sitzt schon wieder auf der Schaukel, ey, du auf deinem blöden Fahrrad, was hast du für ein komisches Gleit an? Ja, das stimmt. Wenn einem nichts Besseres einfällt, um die Charaktere einzuführen, dann sprechen sie halt übereinander und charakterisieren einander. Aber ist der Bus nicht geil? Er ist eine Tardis. Drinnen größer als draußen. Es ist unglaublich, was ist das für ein Ding? Man hat die Vorstellung, dass da irgendwo ein Pool ist und das dann noch ein Unterkeller. Das ist ein 60er, 70er Retro-Design-Alptraum, wie nur die 90er erfinden konnten. So alles ist rund. Es gibt sehr viele Kissen und sehr viele Kuschel-Ecken. Es gibt sehr viele Farben. Und ja, es ist einfach riesig. Also es ist ganz offensichtlich, das passt nicht in den Bus, was wir hier sehen. Es ist großartig. Dann sitzen sie halt auch da rum, während sie fahren und Emma sitzt auf ihrer Schaukel, Sporty und sie sitzt auf ihrem Ergometer. Und jede macht so ihr Ding, was halt ihrem Stereotyp entspricht. Ich finde es witzig, dass sie darüber reflektieren, aber irgendwie embracen sie es ja dann am Ende auch wieder. Sie wollen ja nicht wirklich weg von, sie wollen ja das Marketing technisch weiter nach vorne treiben. Auch diese Szene, die das aufbrechen soll, dieses Fotoshooting, sie verkleiden sich dann so, hey, wir probieren mal und dann verkleiden sie sich ja doch irgendwie so, wie man es irgendwie erwarten würde von ihren Rollen. Also zum Beispiel Emma als Olivia Newton-John, die ja auch so die Solita-Image hatte. Und Mel C als John Travolta, Gary als Wonder Woman und Marilyn Monroe. Sie zereißen ihre Archetypen nicht, sondern sie gucken vielmehr, was finden wir in unseren Archetypen? Was finden wir andere Archetypen, die das erfüllt haben? Das ist so ein bisschen lame, ne? Aber was ich ganz nett finde ist, zum einen haben sie sehr viel Spaß dabei und ich habe Spaß dabei ihnen dabei zuzuschauen, wie sie Spaß haben. Ganz geil finde ich, dass Gary dann Sportispice wird und es steht ihr voll. Sie ziehen dann alle ihre Kostüme von den anderen und da hat der Film mich kurz verloren, weil ich sie nicht mehr auseinanderhalten konnte. Das war wirklich so eine Szene, auch so eine Epiphanie Szene, wo du denkst, ach shit, die Rollen sind total austauschbar. Ohne viel Häsel hätten die auch einfach sagen können, okay, wir machen jetzt Victoria zu Scary Spice und wir machen Mel B zu Sportispice. Das wäre gegangen. Es ist ein Kleidungswechsel und ein bisschen anderes Verhalten und die haben das alle drauf, ne? Die Rollen sind total austauschbar. Und ich musste wirklich zweimal hingucken, teilweise um zu sehen, wer jetzt gerade welches Kostüm trägt und wem, weil das auch so schnell geschnitten ist. Aber es war gar nicht so schlimm am Ende, also nicht so schwer auseinander zu halten, am Ende fand ich. Nur eben bei Sportispice, Gary, die Sportispice imitiert hat, was wirklich 100% gepasst hat, wo ich wirklich gedacht habe, okay, ihr könnt auch dauerhaft tauschen, das ist kein Problem. Ich hab das Gefühl, das wäre bei allen gegangen. Die hätten ihre Rollen tauschen können. Und es ist ja natürlich auch ein Moment von diesen Bands, dass diese Rollen halt sehr austauschbar sind und so reduziert sind auf Klischees, dass du kannst alles überspielen. Ist das etwas, was denen klar war, dass die damit sich selbst entlarven? Oder war das, weil bei vielen Sachen, denke ich, okay, das ist jetzt aber sehr stark einmal aufgemacht, die Tore und hier schaut rein, das ist unsere Zauberkiste, so funktioniert jeder unsere Tricks und dann machen wir die dazu und hoffen, dass die Tricks danach noch funktionieren. Ich weiß nicht genau. Ich glaube, die hatten nicht viel Zeit, um darüber nachzudenken. Die wollten einfach nur damit spielen. Ich glaube, die wollten auch ganz viel Spaß haben einfach bei dem Dreh und so ein Kostümwechsel ist natürlich geil. Und draußen Kostüme zu schlüpfen macht voll Spaß. Aber nicht alles ist Spaß hier, es soll ja auch eine Geschichte erzählt werden und neben unseren Zwei-Meter-Ebenen... Du willst eine Geschichte erzählt haben? Willst du wirklich sagen, dass der Film wirklich eine Geschichte erzählt hat? Mehrere. Wir haben hier immerhin die schwangere Freundin Nikola, die offensichtlich... Sie ist das nicht Spice Girls, der Spice Girls. Sie sind sechs Freunde und fünf davon haben eine Band. Was, kann die nicht singen? Hol dich doch mit rein, was soll denn das? Eine ist schwanger. Das ist ihr Charaktermerkmal. Und sie braucht Hilfe. Sie ist die beste Freundin in Not. Sie kann nicht ein Spice Girl werden. Und um ihr zu helfen... Und um ihr zu helfen, bringen sie sie auf eine Party. Natürlich. Die zehn Monate schwangere Frau wird auf eine Party geschlüpft. Wo sie dann die ganze Zeit im Mittelpunkt steht, sodass Nikola irgendwann sagt, ey, ich hab keinen Bock mehr auf den Scheiß. Ich krieg jetzt ein Baby. Wir haben ja noch eine zweite Geschichte. Es gibt nämlich Feinde. Es gibt Feinde. Es gibt ridiculous Feinde. Es gibt einen Paparazzi, der beauftragt wird... Paparazzo? Du bist so ein Klugscheißer. You must be fun at parties. Oh, jetzt weiß ich warum ich so wenig auf Partys bin. Es gibt einen Paparazzo, der von einem sehr bösen Menschen angeheuert wurde. Ein Zeitungsmensch, der offensichtlich einfach will, dass die Spice Girls sich trennen. Na ja, ich meine, seine Zeitung hängt davon ab, dass er große Schlagzeilen hat. Genau. Das ist unsere dritte Metaebene übrigens. Das ist nicht nur eine Story, sondern es ist auch eine Metaebene. Was kann die Zeitung über die Spice Girls Berichten mit reinbringen? Und der beauftragt auf jeden Fall diesen Paparazzo, der gespielt wird von Richard O'Brien. Der ist so ein bisschen Autor von Rocky Horror Show, also von dem Original Musical. Und der gerne mal die düsteren, großen Leute spielen darf. Er hat unter anderem in Flash Gordon einen düsteren Weltraumtypen gespielt. Und ein Jahr nach Spice World in Duck City einen düsteren Alientypen. Und ich finde ihn als Paparazzo großartig. Ja, ist wirklich großartig. Er ist so der gruselige Kerl, der ist eigentlich so der Killer im Slasher-Film, der ist mit einer Kamera und die ganze Zeit versucht, irgendwelche korrumpierenden Fotos von den Girls zu machen. Und aus absurden Stellen auftaucht. Einmal aus dieser blöden Toilette. Oh mein Gott, was haben Sie sich dabei gedacht? Dann trifft der Film plötzlich ab in so ein Horrorszenario, um dann gleich wieder bunt und fröhlich zu werden. Es ist irgendwie sehr seltsam. Sie haben wirklich ausladende Gruselhaus-Szene, wo dieser Typ vorkommt und wo die Mädchen im Tanzhaus übernachten, wo sie tanzen üben und wo er ihnen dann auflauert. Und wir sehen sie wirklich lange durch die Gänge gehen. Und naja, und alle Trobes des Spukhaus-Genres sind dabei. Komische Geräusche, es ist dunkel, man weiß nicht, was hinter der nächsten Ecke lauert. Und das ist natürlich der Paparazzo. Der ist die große Gefahr. Der natürlich das auch vorantreibt, dass immer mal wieder eine Schlagzeile kommt, die dann wieder den Film weiter vorantragt. Was an sich eine nette Idee ist. Aber ein Bösewicht reicht ja nicht aus. Was haben wir denn noch? Würdest du Roger Moore als Bösewicht bezahlen? Ja, natürlich. Den Chief. Der ist sowas von Bösewicht, aber das ist ja der letzte. Den müssen wir als letztes nehmen, weil der ist ja nicht der eigentliche Bösewicht des Films. Die andere Seite ist ja der Chef der Zeitung, der ihn los schickt. Der irgendwann mal mit seinem Minion in seinem Büro steht und den großen Evilplan macht und dann fängt es an zu donnern, zu blitzen und zu regeln in diesem Büro. Ich finde es so großartig. Kevin Mac Maxford. Sein Name sagt schon alles. Das ist ein Toupet auf, was so richtig schlimm aussieht. Und ein Grinsen, das wirklich so ekelhaft, wieviel ekelhaft, da hätten sie es nicht hingekriegt. Großartiger Bösewicht. So komplett überzeichnet, komplett daneben. Also den finde ich vom Gagpotential her schon großartig ausgeschlachtet. Mit dem Regen im Büro und so. Ich finde es super. Drei Szenen hat er, oder? Vier. Kommt nicht sonderlich häufig vor. Und was haben wir noch? Wir haben den Chief. Wir haben Roger Moore als den großen Mann im Hintergrund. Gibt es nicht noch einen Bösewicht? Haben wir echt noch einen Bösewicht? Nein, wir haben nicht noch einen Bösewicht. Der Film ist so konvolutet, dass ich irgendwie so viel im Kopf habe. Also den tatsächlichen Bösewicht haben sie dann rausgeschnitten, aber der war im echten Leben. Der war im echten Leben der Kinder. Roger Moore spielt den Chief und hat offensichtlich das ganze Ding auch an einem Tag abgedreht, weil wir sehen ihn nie mit den Girls interagieren. Er kannte die auch übrigens überhaupt nicht. Ja, ja. Er wusste gar nicht, was er da macht. Aber er wusste schon, was er da macht in dem Sinne, als das ihm klar gewesen sein muss, dass das alles ein Hanebüchen, das Buff irgendwelcher Filmgenres sein wird, weil er sich da voll reinbegeben hat. Er hat das richtig gut gemacht, finde ich. Er hat sich richtig voll in diese Verarschung des Bond-Bösewichts geworfen und hat das, ich glaube, er hat es echt geliebt, weil er als ehemaliger Bond-Darsteller natürlich noch eine Metaebene mit dazu bringt. Was ich großartig finde. Die Szenen mit ihm gehören einfach zu den Highlights des Films. Das ist immer witzig, wenn er am Telefon ist. Sein Markenzeichen ist, dass er in Rätseln redet. Und Clifford soll daraus jetzt eine Handlungsanweisung ableiten. Das ist ein Call to Action, ne? Clifford hat gesagt, hilf mir, es ist das und das, was soll ich tun? Und er sagt es ihm ganz eindeutig. Es ist super, es ist wirklich auch toll getimed und er macht das wirklich sehr, sehr gut. Der übrigens von Richard E. Grant gespielt wird. Das ist auch das Zusammenspiel. Ich mag auch diese grundsätzliche Dynamik Chief Clifford Spice Girls. Wie die miteinander interagieren. Er so als der eigentlich, er will ja eigentlich von der Band gemucht werden. Und er ist wirklich auch zu Tode betrübt, als sie ihn mal verarschen. Als er gesagt hat, es gibt morgen keinen Tag frei und sie hauen ab. Und dann ist er wirklich fertig. Und dann kommen sie wieder und sagen hey, ja, war nur ein Spaß. Du bist doch unser Kumpel. Und es ist echt eine süße Dynamik, die in dieser Dreierkonstellation passiert. Deswegen habe ich auch das Gefühl, dass es so Familien-Darstellung ist. Deswegen sind die auch die Geschwister, die sich gegenseitig ärgern und so. Und er ist so der... Papa? Ja, irgendwie so ein bisschen der Papa, bzw. vielleicht der große Bruder, der versucht vom Papa, also vom Chef, die Order weiterzugeben. Ich finde es schon süß. Die einzige Schulter, an der er sich ausweinen kann, ist, oh, wir haben noch eine Liebesgeschichte, ist die von Deborah, Claire Rushbrook, die Beraterin der Band sein soll. Was ist sie eigentlich? Also sie ist da, aber sie macht hier eigentlich gar nichts. Außer, dass sie halt die Schulter zum Ausweinen ist, für Clifford, die Beraterin. Also viele Bands hatten ja auch so nochmal eine Songwriterin dabei, die irgendwie so für kreative Unterstützung da war. Aber ich habe gar keine richtige Erinnerung, muss ich sagen, an Deborah. Sie sitzt ja auch meistens nur da und wie gesagt, irgendwann sitzt sie halt mit Clifford in der Bar und sie reden darüber, dass sie jetzt vielleicht Sex haben werden. Und die Spice Girls sagen irgendwann, hey, wir sollten Clifford und Deborah miteinander verkuppeln, aber eigentlich ist sie halt wirklich einfach nur da und sitzt da und ist halt irgendwie Ich muss gerade daran denken, dass wir wenn jemand unseren Podcast hört und gerade von der Episode über Citizen Kane kommt und uns begeistert über Citizen Kane reden hört und dann hier reinschaltet und wir genauso begeistert über Spice World reden. Ich weiß nicht. Was macht das für einen Eindruck? Lass uns die Poete bis zum Schluss aufheben, wie wir den Film fanden. Ich find's viel besser so. Weil wir... Oh mein Gott. Was ist das für eine Musik? Was war das? Wo sind wir? Ich glaub, wir wurden rausgerissen. Aber wohin? Oh mein Gott, Johannes. Ich befürchte, wir befinden uns in einer Self-Promo. Oh nein. Shit. Ganz schnell, ganz schnell. Damit wir zurück zum Besprech können. Was müssen wir machen? Was müssen wir sagen? Wir müssen den Leuten unbedingt sagen, dass sie uns abonnieren sollen, wo auch immer sie sind. Also auf Spotify oder iTunes, Beam, whatever, was ihr auch benutzt. Genau. Also abonnieren und anderen sagen, dass sie uns abonnieren sollen. Auf jeden Fall. Wenn euch die Folge gefällt, gebt uns gerne Sterne, Herzchen, Daumen hoch, was auch immer euer Podcatcher anbietet. Genau. Und wenn sie euch nicht gefällt, dann schickt diese Episode weiter an eure Feinde oder eure Nachbarn oder so. Und wenn ihr uns Feedback geben wollt, wir freuen uns total über jeden Kommentar an johannes-at-muss-man-sehen.de oder florian-at-muss-man-sehen.de. Genau. Schickt uns Filmvorschläge und so weiter. Oh, wir sind schnell durchgekommen. Ja, jetzt schnell raus, schnell wieder zurück ins Gespräch. Es passiert ja auch noch so viel in dem Film. Also, wir haben Chemios. Dieser Film ist voll mit Chemios. Und ich kann mal vorlesen, wir haben Meatloaf als Busfahrer. Es ist der Hammer. Ich finde, Meatloaf sowieso, wir haben es bei Fight Club hingekriegt. Vor zwei Wochen oder so. Er ist ein super Schauspieler. Ja, er kann das. Man erwartet das immer nicht, wenn er auftaucht. Aber natürlich ist er wirklich ein guter Schauspieler und er kriegt das gut hin. Und er würde alles für die Menschen tun. But I won't do that. Es ist so schön. Ganz tolle Zitate. Ich habe Frank Bruno dafür castet. Aber der, naja, der hat seine Einverständnis wieder zurückgezogen, nachdem sein Sohn, sein Sohn am Set kein Foto mit den Spice Girls machen durfte. Was für ein Arschlochmuff von der Produktion, oder? Total dämlich. Und dann würde ich auch sagen, jetzt könnt ihr mich mal am Puppo schmatzen, was soll das? Ich bin weg. Aber Meatloaf hat das toll gespielt. Wir haben Elton John, der gut befreundet war von den Spice Girls, der so ein bisschen nur so vorbeikommt, weißt du? Genau, als er selbst. Und sie geben sich Küsschen, sie sagen hey, gute Show, alles gut, hey, wie geht's dir John, Elton, und das war's. Und dann gehen sie wieder. Wir freuen uns darüber. Wir haben Elvis Costello. Wir haben Bob Hoskins in einer sehr merkwürdigen Agentenfilmszene, in der sich, es ist Sporty, glaube ich, die sagt, hey, ich kann mich total gut verkleiden. Und dann verkleidet sie sich und dann sieht sie aus wie Bob Hoskins und der sagt, Girl Power. Stimmt, ja. Wir haben Eulory als Porro, haben wir schon erwähnt. Wir haben fucking Stephen Fry als Richter. Aber ich finde, es passt so gut zu ihm und er bringt das super rüber. Es ist halt Stephen Fry. Und Stephen Fry hat auch nur gesagt, ich habe wegen meines Neffen mitgemacht. Der wollte auch einen Kram haben. Weil er einen Poster gekriegt hat, dass das unterschrieben war. Bob Geldorf taucht auch noch auf. Frisiert von, wie hieß sie? Ist es Mel B. gewesen? Ich glaube, es war Mel B. Also wir haben hier, und das sind so die Kamius, wir haben hier einfach so einen Star aufgebohnt. Wir haben unfassbar viele große, prittige Schauspieler. Und die haben gesagt, wir mussten das Drehbuch mehrmals umarbeiten, weil immer mehr Leute gesagt haben, wir machen mit. Total krass. Immer mehr berühmte Leute einfach gesagt haben, ja, ich mache auch eine Szene. Sie wollten Tony Blair drin haben. Das wäre so geil geworden. Ich hätte mich so gut vorstellen können. Der sollte irgendeine Pressaddress machen und dann sollte er am Ende revealen, welcher sein Lieblings Spice Girl ist. Und dann im richtigen Moment wegschneiden, bevor er es erst sagt. Mein Lieblings Girl wäre eine tolle Szene gewesen, aber wie größenwahnsinnig muss man sein? Das ist großartig. Ich hätte mir das echt vorstellen können, dass Tony Blair das auch gemacht hätte, wenn es irgendwie gepasst hätte. Und kommen wir noch zu dem herausgeschnittenen. Es gab, es sollte nämlich ursprünglich noch ein Cameo geben von von Gary Clitter, Clem Rock ein Musiker, der vier Minuten auftauchen sollte. Und die Spice Girls haben sogar einen Song von ihm aufgeführt, einem The Leader of the Gang. Die ist sogar drin geblieben. Und Clitter wurde allerdings rausgeschnitten, weil kurz vor Veröffentlichung des Films wurde er wegen Kinderpornografie verurteilt. Schrecklich. Schlimm, schlimm. Und das kurz vorher mussten wir rausschneiden. Und dann war auch noch das Problem mit Lady Di, glaube ich. Lady Di wird referiert ausgeschnitten, weil die kurz davor gestorben ist. Noch was zwei, noch so was wurde rausgeschnitten. Ja, ich weiß nicht mehr genau. Aber es ist schon, dann muss... Ah ja, genau. Die ist auch gestorben. Und das ist dann schon so kurz vorher schnell noch irgendwie hier noch rausschneiden, da noch machen und dann irgendwie Lösung finden. Weil du, wenn du das alles aufgenommen hast und es logisch aufeinander aufbaut, einen kompletten Dialog rauszuschneiden, ist schon ganz schön. Das ist schon krass. Wobei es in diesem Film ja nicht so schlimm ist, weil wir haben hier ja einen klassischen Varieté-Film vor uns. Wir haben ja... Der Film hat noch so viel zu bieten. Wir haben Begegnungen mit Außerirdischen. Was ist das bitte? Warum das nicht? Das war zu krass. Hier kommen noch die Außerirdischen und sagen irgendwie, oh ja, wir sind so große Fans. Wir wollen auch gerne noch ein Ticket für die Show haben. Ah, die ist ausverkauft. Nein, wir hätten vorher buchen sollen. Ich hab's dir doch gesagt. Dann machen sie das gegenseitig fertig. Dann sind sie wieder weg. To what? Was ist gerade passiert? Wenn ich, muss ich mal sagen, wenn ich als 12-Jähriger das Budget gehabt hätte, einen Film zu machen, hätte der ungefähr so ausgesehen. Ich hätte die Aliens auch noch reingenommen und das noch und das noch. Wie alt war der kleine Bruder von Simon Fuller, als er den Film getreten hat? Vielleicht war er 12. Vielleicht, ja stimmt. Als er das Drehbuch geschrieben hat. Wir haben eine Full Metal Jacket-Szene, nämlich mit einem Dance-Teacher, Mr. Step und wirklich einmal eine komplette Drill-Szene, wie die Girls halt trainieren und in Armee-Klamotten da rumlaufen und so. What? Aber er springt da so blöde in der Gegend rum. Das ist ein bisschen, es ist ein kleines bisschen homophobe. Es ist nicht so schön. Aber ich finde die Idee nett, so eine Drill-Szene zu machen und die da irgendwie durch die ganze Sache durchzuschicken. Weil sie natürlich, klar, das ganze Training, was die machen, das erinnert schon an Drill, Militärchen Drill. Also es ist teilweise, die Kameraeinstellungen wirken total wie Full Metal Jackets und Go-Break. Au! Prittiger Filmklassiker. Muss natürlich zitiert werden. Wir haben die Spice-Girls einmal als Mütter in einer komischen Fantasie-Szene. Hey, stellt euch vor, wie wäre es, wenn wir Mütter wären? Und dann haben wir diese Szene einfach mal gucken. Und Sporty Spice sieht 50 Jahre älter aus als alle anderen. Ich weiß nicht warum, was ist los? Keine Ahnung. Und alle sind überfordert mit der Mutterschaft. Und die haben alle danach Kinder, ne? Ja, genau. Außer die Darstellerin wie die Schwangere spielt. Wir haben sehr viele Gesangseinlagen. Wir haben einen Rückblick in diese berühmte Diner-Scene, wo gezeigt wird, wie die Spice-Girls vor ihrer Berühmtheit zusammensitzen. Was auch so reingepflanscht ist. Alles ist reingepflanscht in diesem Film. Wir haben diese Fantasie, was ist, wenn unsere Karriere zu Ende ist, wo dann plötzlich der Richter Steven Fry sagt, ihr werdet verurteilt in Vergessenheit zu geraten. Und jetzt möchte ich mit Hootie and the Plowfish reden. Ich hab die amerikanische Version des Films gesehen. Im britischen sagt der Gary Barlow. Genau, Gary Barlow. Das ist super. Ich find's großartig. Ihr seid verurteilt in den Charts auf Platz 192 zu starten. Super Satz. Und jetzt Gary Barlow reinschicken, dass ich den verurteile. Das ist toll. Ich bin froh, dass ich die amerikanische gesehen habe, weil über Hootie and the Plowfish musste ich mehr lachen. Gary Barlow hätte mich eher so ein bisschen Axel zucken zurückgelassen. Hootie and the Plowfish, das kenn ich gar nicht. Ganz schrecklich Das ist die engweilige Band, die aber unfassbar erfolgreich waren, so Mitte der 90er in den USA, mit ein, zwei Alben und dann mit dem dritten Album komplett gefloppt sind. Die haben so, stell dir R.E.M. vor und du ziehst sämtliches Leben raus. Und machst daraus so komplett mainstream-konformes, nettes Zeug, was jeder mag. Der kleinste gemeinsame Nenner in Musik gepresst. Das ist Hootie and the Plowfish. Okay. Na gut. Aber über Gary Barlow hätte ich wenigstens gelacht. Gary Barlow ist Take That, ne? Das war der Frontmann von Take That. Das war der quasi, der bei Take That nach vorne geschoben wurde. Wir haben Club-Szenen, wir haben wirklich viele Gesangszene. Ich guck gerade und immer steht da, und jetzt kommt noch mal eine Gesangszene und jetzt kommt noch mal eine Gesangszene. Wir haben eine fucking Geburt. Sie sind bei der Geburt dabei. Er hat eine Kamera! Und das Ganze culminiert dann in diese Verfolgungsjagd, wenn sie rechtzeitig zu ihrem Konzert fahren, nachdem sie sich mit Clifford verstritten haben, und dann entscheiden sie, sie wollen doch das Konzert machen und dann fahren sie los. Und dann haben wir die große Action-Szene und der Bus fährt. Da ist eine Bombe! Und wir haben Speed! Und dann müssen sie über die Brücke springen und dann wird das Budget knapp. Wie geil findest du das von auf einer Skala von 10 bis 10? Ich hab das so gefeiert! Die ganze Zeit wird hier gepitcht, wie könnte ein Spice Girls Film aussehen. Und dann am Ende vermischt sich halt dieser Pitch mit dem, was tatsächlich passiert. Der Film holt sich sozusagen selbst auf. Und es ist so großartig. Und dann sagt der eine, ja, aber dafür für sowas würde uns jetzt das Budget fehlen. Und dann der Aufkommentar, vielleicht nicht. Und man sieht diese Papp-Animation von diesem Bus über so eine Pappbrücke drüberspringen. Ich find's ganz großartig. Es ist unfassbar gut getimt am Schluss. Man kann es nicht anders sagen. Wie sie die Idee für den Film pitchen und parallel beschnitten wird, was passiert. Und dann auch wirklich nochmal kulminiert in dieser Szene, wo sie sagen, und dann kommen sie reingerannt. Und dann kommen sie nicht reingerannt. Und alle gucken zu der Tür auf. Und es ist wirklich gut gemacht vom Timing. Es ist viel zu gut gemacht vom Timing. Das sollte nicht so sein. Oh man! Ja, es ist halt wie du vorhin sagst, tatsächlich. Wenn wir da so rekapitulieren, der Film stolpert so über die eigenen Füße manchmal. Geht so schnell, schnell, schnell. Und dann wieder so viele Stellen, wo du denkst, ja, ja, ja, okay. Das ist jetzt so ein Füller. Viele Füller. Aber warum? Das hat er ja nicht nötig dann eigentlich. Er hätte ja bloß das Timing entsprechend verteilen müssen. Also der Film ist Trash, ne? Jaja, natürlich. Aber er ist sehr unterhaltsamer, Trash, an sehr vielen Stellen. Absolut. Und es gibt aber auch sehr viele Stellen, die überflüssig so gefüllt sind. Vor allem, es sind zu viele Gesangseinlagen. Und natürlich, wenn man die Spice Girls hat... Echt? Spice Girls Filme, du kannst doch nicht Spice Girls Filme ohne mindestens 12 Songs haben. Du willst Songs da drin haben, ohne jeden Zweifel. Aber du musst nicht jede Szene in, und das machen sie ja auch nicht, aber du musst nicht so viele Szenen in Songszenen verwandeln. Es gibt einfach die Momente, wo ich noch ein bisschen mehr Spaß haben will. Ich will sehen, wie sie, diese Tanzszene ist geil. Ich will sehen, wie sie sich streiten, wie sie sich versöhnen, wie diese Action ist, wie diese selbstreferenzielle... Ich will nicht sehen, wie sie mit Kindern aufm Boot rumfahren. Echt nicht. Das ist überhaupt nicht unterhaltsam. Ja, okay, okay, das gebe ich dir. Das stimmt. Wie schwierig oder wie gut findest du den Vergleich mit A Hard Day's Night? Es ist wirklich lange her, dass ich A Hard Day's Night gesehen habe. Ich hab ihn jetzt nochmal gesehen, extra kurz vorher. Ich hab so das Gefühl so in meiner Erinnerung, das ist schon sehr daran angelehnt, weil A Hard Day's Night ist doch auch hauptsächlich die Beatles fahren durch London? Die Beatles sind im Zug, fahren irgendwo hin, müssen zu ihrem großen, großen Auftritt und werden immer wieder abgelenkt von irgendwelchen Dingen. Und irgendjemand hat seinen Onkel, Großvater, Vater dabei? Sein Großvater dabei, Paul McCartney. Und A Hard Day's Night ist ein bisschen weniger drüber? Also ist auch witzig, aber ist nicht ganz so krass überladen. Der ist nicht ganz so convoluted. Aber er ist trotzdem so... hat genauso viel Sinn zu bieten, wie der Spice Girls Film. Du denkst dir auch oft, ja okay, es ist schön mit euch abzuhängen irgendwie und das ist auch der Spice Girls Film. Ich hab das Gefühl, ich kann einfach mit denen zusammen im Tourbus rumhängen und denen dabei zuschauen, wie sie Spaß haben. Ist natürlich nicht realistisch, aber das ist das, was man einem Fan geben möchte. Und das haben die Beatles damals genau so, ganz genau so auch geschafft. Ich hab genau das gleiche Gefühl von, ich kann bei denen privat auf der Couch sitzen und Spaß haben. A Hard Day's Night nicht so, dass die Dialoge ein bisschen mehr Gehalt hatten? Also die hatten auch so ihre Stereotypen. Die sind genauso doch... Nein, das gibt einfach keinen Gehalt. Du hast sowas vergessen. Oder vielleicht ein bisschen natürlicher und authentischer gewirkt haben. Vielleicht das. Also ich hab tatsächlich viele Szenen im Kopf, wo sie da sitzen und sich unterhalten. Das Ganze ein bisschen moderner ist. Nee, nicht moderner. Das Ganze ein bisschen profaner. Ja, profaner. Man kann bei den Beatles-Filmen hat man das Gefühl, dass man oft die Kamera aufgestellt und gesagt hat, seid einfach die Beatles. Macht einfach. Und dann spinnen die da und machen irgendwelche blöden Kommentare. Die sind halt auch 22 die Beatles, als der Film gemacht wird. Genau so wie bei den Spice Girls, die ja auch 18, 19, 20 waren. Paul McCartney war 22. Die anderen waren ja auch noch... Ringo war ja noch jünger, glaube ich. Wir haben Fighting Beatle und Romantic Beatle und Funny Beatle. Oh nein. Was war eigentlich George Harrison? Nee, George Harrison war eher der Romantic Beatle. Nee, Paul McCartney war eher der Romantic Beatle. Tja, hm. Da kommt dein Gebäude ins Wankenplor. Wie sind die Beatle-Archetypen? Das finde ich gar nicht so einfach. Ja, das ist es halt. Also, dass John und Paul sehr unterschiedliche Charaktere sind, ist klar. Und die kann man auch ganz gut auseinanderhalten. Und dass Ringo irgendwie lustig sensibel ist, so, kriegt man auch hin. Aber die sind eigentlich alle lustig drauf. Es gibt kein... Also, Harrison, George Harrison ist vielleicht ein bisschen ernster als der... Ist George Harrison der Philosoph? Der nachdenkliche... Der introvertierte Beatle. Ja, vielleicht das. Ja, genau. Das passt. Introvert Beatle ist ein bisschen zu lang. Das funktioniert nicht als Headline. Ja. Aber ja, sie machen das schon richtig. Ich finde es auch total okay, dass sie auf A Hard Day's Night Hard referieren. Ja, volle Kanne. Es gibt ja so viele Parallelen. Ja. Es macht schon Sinn und das... Es ist total sinnvoll, dass sie das auch machen auf dem Höhepunkt ihrer Karriere. Das ist der Höhepunkt der Karriere. Aber das wussten wir ja vorher noch nicht. Machen wir uns nichts vor. Der Film ist eingeschlagen wie eine Bombe, ne? Number One Box Office Success in UK. 2,3 Millionen Pfund während des Opening Weekends. Und er hat weltweit mehr als 100 Millionen Dollar eingespielt. Er hat einen engen Rekord gebrochen für Highest Weekend Box Office Sales. 10 Millionen am Eröffnungswochenende. Unfassbar. Der Film war riesig. Also man sagt schon, the most successful British Pop Act since The Beatles. Ja. Also es ist schon krass. Und das Album auch. Also nochmal, Film und Album ist der Höhepunkt der Spice Girls Karriere und es war kein Flop. Der Film ist bei den Kritikern komplett durchgefallen. Aber die Leute haben den wie blöd geguckt. Ja, völlig verständlich. Ich weiß, dass sehr, sehr wenig davon Sinn macht, von dem, was da passiert. Aber ich komme von einem ins nächste und kann den infantilen Gag absolut wertschätzen. Ich finde es ganz, ganz großartig, wie man einfach sich hinstellt und sagt ne, wir machen das jetzt. Wir machen jetzt einfach diesen blöden Gag auch noch und den auch noch. Und wir haben einfach Spaß damit. Es sind so viele Albereien. Du kannst dem Film nicht böse sein, weil es dieses kindlich naive auch da drin hat. Genau. Und deswegen sage ich auch Zwölfjähriger, der sich da hinstellt und sagt, ok, ich verarsche jetzt noch meine Lehrer und meine weißt du, so ist das. Wir brauchen Aliens. Wir brauchen Bombe. Wir brauchen einen explodierenden Bus. Da muss noch mehr passieren. Und es passiert noch mehr. Und es wird immer noch mal einen draufgesetzt. Und ja, es gibt die langweiligen Momente dazwischen. Die Bootsfahrt mit den Kindern ist echt krass. Ja, ok, gebe ich zu. Und die eine oder andere Gesangsnummer hätte man sich auch sparen können. Aber natürlich, das ist nicht nur ein Film für Spice Girls-Fans. Das ist ein Film, der durchaus Spaß macht. Also er ist trash, aber er macht echt Spaß. Ja, das ist aber das, was ich immer gelesen habe online, dass so viele Leute sagen, ja, weil der hat 3,6 von 10 auf IMDB. Das ist nicht viel. Der hat Goldene Himbe angewonnen. Ja, das kann ich aber auch verstehen. Aber ich verstehe nicht, wie man an dem Film vorbeigehen kann, ohne wenigstens sofort zu verstehen, dass der einfach nur Spaß machen soll und dann anfangen, irgendwelche Reviews zu schreiben online, dass die Gags nicht funktionieren, dass alles zu albern ist und dass da keine ordentlich konsistente Handlung drin ist. Der Film will das ja gar nicht. Darum geht es ja bei dem Film nicht. Ich zitiere Roger Ebert, unser großer Kritiker. Ja, da hätte ich Ihnen einmal K.O. geschlagen. Das stimmt allerdings. Aber Roger Ebert hat da einfach wirklich keinen Humor bewiesen. Roger Ebert lag oft daneben und ich ganz viel liebe für Roger Ebert, der wirklich Großartiges macht für die Filmkritik, aber er hat öfter mal daneben gelegen, in diesem Fall vielleicht auch. Ja, natürlich. Der Film hat ja auch eine interessante Rezeptionsgeschichte. Retrospektiv wird er deutlich positiver wahrgenommen von vielen Kritikern. Und mittlerweile ist er bei, nachdem er diese Ressies gewonnen hat, taucht er mittlerweile in der Liste der 100 most enjoyable bad movies von den Raspberry Awards taucht er auf. Ja, genau. Ja, die haben das halt auch verstanden, dass das halt dann irgendwie zwar ein schlechter Film, wenn man ihn als solchen wahrnehmen will, als ernsthaften Film, aber eben einfach ein unterhaltsames Stück Pop Geschichte. Das zusammen mit dem Album verdammt viel Geld nochmal in die Kassen der Spice Girls geschoben hat, bevor 5 Monate nach der Veröffentlichung des Films. Miss Halliwell hat keinen Bock mehr und verlässt die Spice Girls. Es scheint ja so ein bisschen Krach gegeben zu haben zwischen Mel B und Jerry Halliwell, was die sie nie gesagt haben. Es gibt keinen Kommentar dazu, dass das so gewesen ist. Allerdings sind die Meinungen da sehr stark und naja, was das offizielle Ding war, war halt Jerry hat gesagt, ich hab in meinem Leben auch noch andere Dinge zu tun und will meine Präferenzen nochmal woanders setzen und so. Es hat ja tatsächlich, es hat in dem Moment ganz viel Rumor. Im November haben die Spice Girls Simon Fuller entlassen und fällt auch wieder so ein bisschen zurück, wenn man so die verschiedenen Statements liest, dass vor allem Halliwell und Brown, also Mel B und Jerry mit ihm unglücklich waren und darauf gesträngt haben, dass er entlassen wird, weil er ihnen zu viel Kontrolle ausgeübt hat und weil sie gemeint haben, wir brauchen ein bisschen mehr künstlerische Freiheit. Und dann haben sie ja zumindest eine Zeit lang versucht wirklich das ganze Ding selbst zu machen. Sie haben irgendwie so gesagt, okay, wir haben es jetzt versucht ein paar Mal mit Produzenten, Managern von außerhalb, funktioniert alles nicht, lasst uns das mal, lasst uns mal das alles übernehmen. Wir können das. Was übrigens auch krass ist, dass die sich wirklich so in dem Moment, dass sie gedacht haben, wir kriegen das hin, wir kriegen das gemanagt. Ich finde das totaler Wahnsinn, wenn du aufnimmst, wenn du künstlerisch tätig bist in der Größenordnung und dann sagst, ich mache Sponsoring und Management und so alles, das machen wir jetzt auch noch. Sie haben das aufgeteilt unter sich. Gary Halliwell hat die Sponsorenverträge übernommen, Emma Bunton hat das Personal übernommen und Victoria Beckham die Verkaufspolitik und sie haben quasi ein ganzes Team gemanagt, das sie wiederum unterstützt. Ja, das ist vielleicht auch ein Grund, dass es da nicht geklappt hat, weil wenn du dann plötzlich in so einer, wenn du dann so sehr viel geschäftlich miteinander zu tun hast und sich sehr viel miteinander koordinieren musst, dann kann es halt auch mal krachen. Und dann kommst du ja, also die haben ja sowieso nur aufeinander gehangen. Die sind zusammen getourt, haben zusammen ein Album aufgenommen, haben zusammen einen Film gedreht. Die haben sowieso die ganze Zeit aufeinander gehangen und dann kommt nochmal ein Arsch voll Arbeit mit drauf. Es ist wie, als wenn du als Paar ein Haus baust, dass du, das gibt so viel zu tun und so viel zu entscheiden und so viel zu machen. Lackmustest, ne? Ja, genau, das ist das. Und dann ist klar, irgendwann, und dann hast du fünf Leute, nicht nur zwei in einer Beziehung, sondern du hast fünf Leute, die irgendwie zusammenhalten müssen. Irgendwann geht das nicht mehr. Zwei Wochen vor der ausverkauften US-Tour, ne? Hat Gary gesagt, jetzt nicht mehr. Und hat über ihren Anwalt dann noch extra ein Statement verlesen lassen muss, hieß, gibt irgendwie Differenzen zwischen uns und es geht einfach nicht mehr, es schafft es nicht mehr. Und die letzte Single, die aus dem Album veröffentlicht wurde, Viva Forever. Oh, die Ironie. Oh, die Ironie, ja. Und das Video wurde, das wurde noch veröffentlicht, bevor Gary Halliwell ausgestiegen ist und es gibt noch so ein animiertes Video davon und ja, dann haben es die anderen vier noch eine Zeit lang versucht, ohne sie, es wurde das dritte Album Forever 2000 veröffentlicht und ist aber nicht so doll angekommen. Und dann haben sie kurz darauf 2001 gesagt, wir machen jetzt eine kleine Pause und wir konzentrieren uns auf unsere Solo-Karrieren und dann sind sie tatsächlich ausgeströmt und alle von ihnen haben irgendwie so ihre Solo- Alben veröffentlicht. Melanie Sie, meiner Meinung nach, am stärksten. Gary Halliwell ganz katastrophal. Also ich habe nicht alle drei Alben gehört. Sie hat immerhin drei Alben veröffentlicht. Aber das, was ich gehört habe, war okay. Was würdest du sagen? Woran liegt es? Hat sie das Genre zu ernst? Also ich weiß nicht, was hat sie denn gemacht danach? Ich habe das nämlich nicht gehört. Ja, so Big Band Pop würde ich das fast nennen. Und mit sich, ich glaube, sie hatte so ein bisschen das Gefühl, sie kann eine neue Madonna werden. Ich kann mir auch vorstellen, dass bei ihr auch so sehr viel nicht Narzissmus, das wäre viel zu viel gesagt, aber schon so ein bisschen künstlerische Ambition dahinter stand, dass sie gedacht hat, ich mache jetzt was Großes. Und sie hat ja noch mehr versucht. Sie war dann Kinderbuchautorin. Oh, ja, stimmt. Alle von den Spice Girls haben danach einiges gemacht. Also Melanie Brown, Mel B, war als Schauspielerin unterwegs, hat ein eigenes Modellabel gegründet und ist in den letzten zehn Jahren ständig als Moderatorin irgendwo im britischen Fernsehen rumgeturnt. Sie war dann auch in dieser, die saß auch mal bei Britain's Got Talent oder America's Got Talent, saß sie auch mal auf dem Jury-Tisch. Die ist einfach omnipräsent. Emma Bunton hat auch versucht Solokarriere. Radio war im Radio. Gary Halliwell hat die drei Solo-Alben gemacht, war Kinderbuchautorin und hat dann irgendwann gesagt, Margaret Fetcher war übrigens das erste Spice Girl. Da verliert sie mich. Ja, oh Gott, oh Gott. Victoria hat ein Solo-Album veröffentlicht und ist natürlich als Designerin unterwegs, wobei die alle ihr eigenes Modellabel irgendwann hatten. Oder zumindest mit Modellabels zusammen gearbeitet haben. Und Victoria Adams ist am bekanntesten daher, dass sie jetzt Victoria Beckham ist und als Designerin und zusammen mit ihrem Ehemann, David Beckham, ein berühmter britischer Fußballspieler. Ich sag das so mit Fragezeichen, weil ich kurz überlegt habe, ob ich weiß, bei welchem Verein er war, weil ich trau mich nichts zu sagen, weil ich mir nicht sicher bin. Aber die sind so ein bisschen als Power-Paar in den letzten 20 Jahren ständig unterwegs. Was ich so krass finde, das musst du auch erstmal schaffen. In dieser Branche, die haben ja alle nochmal so geheiratet und so. Und die sind auch alle wegetrennt gewesen und die haben wirklich mehrere Beziehungsversuche hinter sich. Und die waren von Anfang an wie Pech und Schwefel. Die haben echt zusammengehalten und das alles gerockt. Ich find das ein bisschen beeindruckend. Auch wenn ich mit beiden Persönlichkeiten an sich nichts anfangen kann, aber dass die das geschafft haben. Auch mit der Schnelligkeit, mit der sie da leben mussten und was da so an krassen Zeug denen entgegen geworfen wird. Es ist einfach krass, dass sie das durchgehalten haben und dass sie da auch einander immer unterstützen konnten. Die haben es auch. Die waren dann ja so voll das Gossip-Paar. Die Britchenklatsch- Plätter hatten die irgendwie ständig drauf. Die haben auch Fotoshootings gemacht und so. Die haben es relativ gut ohne großen Skandale geschafft, wenn ich das richtig in Erinnerung habe. Oder? Ich hab keinen im Kopf. Normalerweise bei sowas kommt dann immer der Moment, wo er erwischt wird, weil er mit einer Prostituierten im Auto sitzt. Oder wo herauskommt, dass sie eigentlich schon seit fünf Jahren eine Affäre mit jemand anderem hat. Oder wo sie Geld hinterzogen hat und er nichts davon wusste. Irgend sowas passiert dann immer. Und das haben sie ganz gut geschafft zu umschiffen. Allerdings muss ich dazu sagen, ich verfolge jetzt auch die Britische Klappe. Das ist nicht so wirklich. Kann ich nicht sagen, ob es doch was gab. Gerade lese ich, 2022 wurde bekannt, dass Backhams Fashion-Label 54 Millionen Pfund in Schulden hat. Oh, damn. Na gut, das reicht aber nicht für einen Skandal. Nee, das sind einfach nur finanzielle Probleme. Und ja, ansonsten, ich weiß, dass die ihr Modellabel dann haben zusammen. Aber sowohl Victoria Beckham als auch David Beckhams sind für mich einfach nur so Puppen, die da stehen auf irgendeinem Laufsteg oder bei irgendeiner Party, wenn irgendeine Promi-Party ist, stehen die halt da und sind schick angezogen. Mehr weiß ich über die auch nicht. Ich auch nicht, nein. Ja, irgendwie ist es natürlich schön für jeden, good for you, wenn da noch was kommt und wenn sie es noch schaffen, da an die Erfolge irgendwas anzuknüpfen, was ihnen ihr weiter vorankommen irgendwie sichert. Ich weiß nicht, inwiefern das jetzt klappt, dass die da nochmal Reunion hier und Reunion dort machen. Das gab mehrere Versuche. Simon Fuller hat es als erster Versuch. Der hat 2004 die Band hat sich offiziell nie getrennt. Das ist die Bahnpause. Simon Fuller hat sich 2004 bemüht, sie wieder zusammenzuführen, was offensichtlich nicht geklappt hat. Aber 2007 haben alle fünf, inklusive Gary, eine Pressekonferenz in London gegeben und gesagt wir machen nochmal was zusammen. Wir wollen uns nicht wieder vereinigen, versteht uns nicht falsch. Aber wir wollen zumindest nochmal Geld machen. Wir wollen nochmal Geld machen. Wir wollen nochmal zusammen auftreten. Das wird keine Wiedervereinigung, versteht uns nicht falsch. Aber ihr werdet uns demnächst nochmal auf der Bühne sehen. Und dann gab es auch tatsächlich eine Return of the Spice Girls Tournee und ein Greatest Hits Album in den Jahren 2007 und 2008, die vorzeitig beendet wurde. Ja. Auch von Gary wieder oder nicht? Ich glaube es gab ein allgemeines Statement und da hieß es dann familiäre und persönliche Verpflichtung. Was so viel heißt, wir können uns nicht mehr riechen. 2012 sind sie auch nochmal aufgetreten bei den Olympischen Sommerspielen in London. Und im Dezember 2012 gab es dann auch die Premiere des Spice Girls Musicals. Viva Forever. Es muss ganz schlimm sein. Ich habe ein bisschen was darüber gehört. Von der Autorin des Mamma Mia, des ABBA Musicals, Jennifer Saunders. Und zum 20-jährigen Jubiläum gab es zumindest nochmal so Comeback Versuche. Ohne Victoria dann, ne? Genau. Nur Gary Halliwell, Melanie Brown und Emma Bunton haben 2016 ein neues Songs aufgenommen und haben die unter dem Akronym GEM veröffentlicht. Also Gary, Emma, Melanie GEM. Genau und Victoria war nicht beteiligt, weil sie mit ihrem Modezeug beschäftigt war und Mel C hat Solo-Karriere gemacht. Mittlerweile hat sie 6, 7, 1 aufgenommen. Die war die einzige, die relativ konstant diese Solo-Karriere hatte. Und 2018 gab es dann nochmal eine Reunion. Diesmal inklusive Mel C, aber immer noch ohne Victoria. Und wahrscheinlich gibt es in 5 Jahren nochmal sowas. Ja, regelmäßig, wenn es wieder hochspielt und wenn wieder das Bedürfnis groß ist, Geld zu verdienen. Wir Millennials, wir stehen halt auch auf unsere Nostalgie und wir kaufen das alles. Macht euch da mal keine Gedanken. Was mich auch interessiert, mal zurück wieder in die 90er. Sie haben das jetzt alles gemacht noch, aber wie viel ist dieser Feminismus eigentlich wert gewesen? Das ist eine sehr gute Frage. Was ist der Feminismus des Spice Girls eigentlich? Wir haben hier ja nicht diesen traditionellen akademischen Feminismus. Wir haben hier sowas sehr, ja Feminismus von der Straße klingt so platt, aber wir haben hier sowas einfaches, so ein Fink-Positiv-Feminismus-Girl-Power. Ja, es ist ein bisschen Einsteiger-Droge. Ja, Feminismus wie Einsteiger? Ich glaube ja und ich glaube, das ist auch das, was man ihnen zugute halten kann und was auch wirklich wichtig war und vielleicht auch immer noch gebraucht wird, dass man junge Frauen dort abholt oder junge Mädchen dort abholt, wo sie sind, wo noch nicht so viel mit wochenlangen Diskussionen über Terminologie oder sowas, sondern dass du wirklich einfach nur sagst, so, nimm deine Power als Mädchen an und nutz das und setz dich durch mit deinen Wünschen und deinen Träumen und lass dich nicht unterbuttern. Es ist so ein sehr reines, unbedarftes Empowerment, was natürlich die problematische Schlagseite hat, dass die strukturellen Probleme, die hinter Sexismus und Misogenie stecken und dann Tisch fallen. Und wenn du mit der Botschaft, natürlich ist es erstmal eine schöne Botschaft, zu sagen, hey, du kannst alles werden, was du willst, kämpfe, sei stark und so. Aber damit trägst du ja auch das Narrativ, wenn du es nicht schaffst, dann hast du das eben, dann hast du versagt. Genau, dann warst du nicht stark genug. Genau, und dann ist es nicht das Problem, nicht ein strukturelles Problem der Gesellschaft, was es eben halt oft ist, wir haben die kläserne Decke, wir haben Gender-Pay-Gaps und so weiter. Du kannst Problemlösungen nicht einfach nur aufs Individuum abwälzen, wenn es große strukturelle Probleme gibt. Du machst es natürlich, das ist der amerikanische Gedanke, du kannst alles werden, was du willst, gib Gas. Du kannst alles schaffen, wenn du nur hart genug dran arbeitest. Machen wir beim Kindertheater auch, wir haben diesen Satz auch, aber wir haben ein Stück, was das auch auf der anderen Seite beleuchtet. Aber naja, es ist, ich glaube... Kapitalism, ne? Ja, das stimmt, absolut. Ich glaube aber, du musst ja irgendwie irgendwo ansetzen, gerade bei Kindern. Wenn du eine Botschaft für Kinder hast, versuchst du dir möglichst einfach zu formulieren. Und dann musst du vielleicht, statt nur eine Botschaft zu haben, wie Girl Power, brauchst du halt vielleicht noch eine zweite Botschaft, das fehlt dann vielleicht einfach. Was tatsächlich ein Verdienst davon ist, ist, dass Feminismus dann irgendwie auch im Mainstream war in diesem Moment. Absolut, dass dieser Girl Power-Spruch so oberflächlich man das finden mag, dass der einfach Feminismus in einer Zeit, in der Feminismus als extrem uncool galt. Das hat sich mittlerweile ja auch wieder geändert. Aber in den 90ern war Feminismus das uncoolste überhaupt. Und selbst linke aufgeklärte Leute haben damit gehadert und gesagt, naja, es ist kein Zufall, dass dann kurz darauf auch dieser Post-Feminismus beschrieben wurde und hieß, ich sehe keine Geschlechter mehr, wir haben den Feminismus hinter uns gelassen, wir können einfach so sein, wie wir wollen, was so komplett untergräbt, dass eben die ganzen sexistischen Probleme immer noch da sind. In den 90ern galt das einfach als uncool. Feminismus, das war Alice Schwarzer, die sagt, Pornos sind doof. Alice Schwarzer ist immer noch doof. Und in den 90ern war sie nicht so doof, wie sie heute ist. Aber damals war sie schon doof. Feminismus hatte kein gutes Image in den 90ern. Und das hat zumindest, haben die Spice Girls geschafft, nochmal so einen freshen Feminismus, jenseits des akademischen Milieus, jenseits von Wattler und Simone de Beauvoir aufzuwerfen. Und das ist schon ein Verdienst, weil es kann halt nicht, damals, du kannst nicht davon ausgehen, dass 16-jährige Jugendliche über Gender-Issues reden und Geschlechtsdekonstruktion betreiben und so weiter, sondern du, genau, du willst einen Low-Point an dem du ansetzen kannst, und dann ist es halt vielleicht auch einfach mal ein Girl-Power. Und dann hörst du das und dann denkst du, ah, interessant, und ah, und dann fällt vielleicht auch mal das Wort Feminism. Und so, ach, das ist Feminismus. Hey, Feminismus sieht eigentlich ganz sexy aus. Also es ist gut, dass der Feminismus an dieser Stelle sexy aussieht. Dann öffnet es zumindest diesen Themenhorizont und ermöglicht mehr. Ich hätte am liebsten gerade aufgenommen, wie du da vor dich hin gestokulierst und schaumt, vor dem Mund fast kommst, weil du sich in Rage redest und und yeah, Power! Und so. Find ich sehr gut. Du hast noch das Thema Sexy, wenn der so sexy aussieht, der Feminismus. Die haben natürlich auf der anderen Seite sehr stark diese Optik und Sexiness und so. Wobei man natürlich heute sagt, ja, Go-Girl, mach wie du möchtest. Darfst du sexy sein, wie du willst. Oder eben nicht willst. Aber es ist natürlich dann auf etwas abgestellt, was so eine, na ja, es trägt so eine Ambiguität in sich. Es ist halt kein Querschnitt der Gesellschaft, was wir hier sehen. Wir haben halt fünf extrem gut aussehende Frauen, die wahrscheinlich während ihrer gesamten Arbeit dieser drei Jahre, die sehr erfolgreich waren, eine strenge Diät gefolgt haben, damit sie genau die Maße halten, die wichtig sind. Und die wahrscheinlich ein ganzes Beauty-Team um sich hatten. Und entsprechend geschminkt wurden und so weiter, die natürlich gewisse Schönheitsideale transportiert haben, die nicht erreichbar sind. Das ist eigentlich der Instagram-Filter der 90er Jahre. Diese Bands, auch egal ob Boybands oder Girlbands, die einfach so so ein Level an so kannst du aussehen, verkaufen. Aber so kannst du nicht aussehen. So kannst du nur aussehen, wenn du ein ganzes Team um dich hast, das jeden Tag damit beschäftigt ist, dich zu frisieren und zu schminken und so weiter. Dürfen wir nochmal acknowledgeen, wie effektiv, wie effizient dieses Konstrukt dieser Band ist, dass man rausgeht, als Management zu sagen, wir suchen jetzt fünf Mädels, die alle völlig unik sind, die völlig unterschiedliche Zielgruppen ansprechen, obwohl sie eine Band sind, die eine große Zielgruppe hat. Aber dass die es schaffen, wirklich jeder eine einzelne Zielgruppe zu haben, die sie alle reinholen, dieses Fandom. Das ist schon krass. Die Sportlichen, die Nerds, alle werden angesprochen. Also das fand ich schon wirklich beeindruckend, dass die wirklich genau mit diesem Vorsatz da reingehen und sagen, okay, wir finden diese fünf Typen jetzt, um wirklich Maximum an Leuten anzuziehen. Das ist schon, oh mein Gott, ich kriege ein bisschen Angst fast. Und die Spice Girls waren dann ja auch wirklich Blaupause für viele weibliche Castingbands, die folgen sollten. Aus Saints und so weiter. Genau. Ich dachte jetzt auch, hier sind die Deutschen nochmal. Es gab diese eine deutsche Band. Genau. Die guckst du dir an und denkst, ah ja, sie wollten die Spice Girls nochmal machen. Absolut. Volle Kanne. Ja. Aber total spannend und interessantes Thema. Einfach ein Stück Geschichte. Es ist so ein kurzer Zeitraum. Die waren drei Jahre. Das waren drei Jahre, meine Güte. Und die haben damals alles gerockt. Es war ein riesiger Wirbel um die Spice Girls. Wie gesagt, Spice Mania und so. Und damit wurden die musikalischen Neunziger zumindest aus UK rausgelassen. Und ich glaube aber, die musikalischen Neunziger aus UK haben noch deutlich mehr zu bieten. Ja, aber dann darfst du nicht so eine Top 3 machen, wie du vorgeschlagen hast. Wann hast du meinen Jingle? Unsere Top 3. Wieso darf ich nicht so eine Top 3 vorstellen? Pop ist das, was man als Pop interpretiert. Ach so. Ich wollte Top 3, britische Musik. Neunziger Jahre. Ich habe mich die ganze Zeit geschämt für das, was ich eigentlich wollte, weil Pop, wenn wir wirklich bei Pop bleiben, dann kann man schon fast nicht mehr Radiohead und Oasis. Pop ist das, was in den Charts erfolgreich ist. Und Radiohead und Oasis waren in den UK in den Charts erfolgreich. Ach, nein. Aber so gute Laune Pop wie Spice Girls. Wir haben doch jetzt die Spice Girls als Vorbild. Also müssen wir uns doch irgendwie in diese Kerbe... Wir haben sehr unterschiedliche Listen. Ich bin voll gespannt auf deine Liste. Ich habe gar keine Liste, Flor. Ich habe es nicht geschafft. Ich bin gescheitert, weil ich mir einfach zu viel Druck gemacht habe. Das tut mir so leid. Es funktioniert. Ich bin so schlecht mit sowas. Also, Folgendes. Mein Problem. Meine Geschichte mit Pop in den 90ern. Natürlich mochte ich, wie jedes Kind, das, was halt da kommt, im Radio. So. Ich höre das rauf und runter. Und dann entwickelt man aber irgendwann einen eigenen Geschmack. Und der lag bei mir so weit wie möglich weg von allem, was andere gehört haben. Also habe ich Klassik gehört. Ich habe wirklich, ich habe Brahms gehört. Meine Mutter ging irgendwann mal an meinem Zimmer bei der offenen Zimmertür vorbei, kam wieder zurück kurze Zeit danach, schaute mich an, schüttelte den Kopf und sagte, was habe ich nur für einen Sohn? Weil ich mit Leidenschaft vor Brahms gesessen habe. Weißt du? Und das war halt natürlich absichtlich so weit weg wie möglich von dem, was alle anderen gehört haben. Und ich habe Jazz gehört und ich habe Jazz überhaupt nicht verstanden und wusste überhaupt nicht, was ich da tue. Aber ich habe es geliebt. Einfach, weil es weit weg ist. Image ist nichts, Geschmack ist alles. Und deswegen habe ich mit Pop überhaupt nichts am Hut gehabt. Und deswegen habe ich auch keinen Acquired Taste, was bestimmte Sachen betrifft. Und dann kann ich auch viele Sachen nicht im Nachhinein nachholen. Ich schaffe das nicht. Ich komme nicht an Take That dran. Ich kriege es nicht hin. Backstreet Boys ein bisschen besser? Das ist Amerika. Aber ich komme an viele Sachen nicht so richtig gut ran. Und dann habe ich vielleicht noch so die Grunge-Ausläufer, die ich mit reinnehmen kann, von denen ich tatsächlich ein paar Sachen mag. Und ich habe das, was man als Indie bezeichnen würde eigentlich. Und Radiohead ist mehr Indie oder Oasis und so. Und die mag ich halt dann eher. Als jetzt den harten Pop, den die Spice Girls abdecken. Naja, mir geht es auch so. Tendenziell, du hast Bands schon genannt, die in meiner Liste auftauchen. Aber für mich ist das, ich finde den Popbegriff kann man durchaus weiter fassen. Gerade weil das die Bands sind, die wirklich das Jahrzehnt dominiert haben. Und wenn wir zum Beispiel auf meinen Platz 3 gehen, dann geht es um Britpop. Und Britpop war in den 90ern extrem am Piken. Und das ist nicht so nach Deutschland rübergeschwappt. Also zumindest Oasis und Blur sind so ein bisschen rübergeschwappt. Aber die waren in den Charts. Und Wonderwall kennt jeder. Wonderwall hat jeder im Radio gehört. Das ist für mich auch Pop, auch wenn es harte Gitarren sind. Auch wenn es wie du sagst, dieses Unabhängige Alternative. Und da gab es extrem viele coole Bands. Und auch so mit unterschiedlichem Pop-Schwerpunkt. Oasis habe ich überlegt, ob ich sie reinbringen. Die haben zwei so saugute Alben gemacht. Mit Definitely Maybe und jetzt fällt mir gerade der erste Titel nicht ein. Na, Floor? Und die habe ich mir erwartet. Ja, ich war tatsächlich in den 90ern nicht so der große Oasis-Fan. Die habe ich erst später für mich dann entdeckt. Oasis waren für mich immer so nervig wie What's the Story? Morning Glory. Das ist meiner Meinung nach besserer Album, sogar noch das zweite. Die fand ich auch immer so ein bisschen nervig wegen dem Gehabe von den beiden Brüdern, die sich entweder gezofft haben oder langweilig auf der Bühne standen. Blur fand ich extrem cool damals schon. Okay, ja. Die haben die 90er, die haben eigentlich ein geiles Album nach dem anderen aufgenommen. Ich wollte aber jetzt noch einen dritten. Das ist noch gar nicht so lange her, dass ich die noch mehr entdeckt und noch mehr schätzen gelernt habe. Und so ein kleiner Tipp, was Pritpop betrifft, Sweat. Sweat. S-U-E-D-E wird Sweat ausgesprochen. Ach so, Sweat. Ganz großartige Pritpop-Band, die vor allem Anfang der 90er ein toller Album gemacht haben. Und zwar gibt es einmal das selbst betitelte Album und den Nachfolger, Dogman Star. Dogman Star, genau. Ich finde das Debütalbum noch ein bisschen stärker, als das selbst betitelte. Aus dem Jahr 92, glaube ich. Und das kann ich wirklich nur jedem ans Herz legen, der irgendwie Bock auf coolen Pritpop hat. Hat so ein bisschen mehr Kitsch drin als Play On, weil es ist ein bisschen weniger Rock'n'Roll, ein bisschen weniger Spaß, aber dafür ein unglaublich gutes Gespür für passende Emotionen und sitzenden Pathos. Das wäre mein Platz 3 gewesen und ich raste jetzt einfach weiter durch, weil du ja offensichtlich so ein bisschen in der Recherche bist. Wir haben Brahms und Take That und Backstreet Boys. Nein, nein, Moment. Ich habe auch ein bisschen was. Also Sweat würde ich jetzt tatsächlich auch wirklich in meiner Definition, die ich mir jetzt zusammengebastelt hatte in der Recherche, nochmal als Pop bezeichnen. Also auch wirklich als Britpop, das Klassische. Wo dann schon eine Oasis wieder rausfällt oder eine Radiohead. Ich habe dann nochmal geguckt, was für einzelne Songs dann eigentlich, weil ich natürlich die Regen dieser Bands nicht kenne, immer so einzelne Songs und ich fand von Pulp Common People immer ganz gut. Und ich glaube, das würde ich dann eher so, also als Song einfach zu sagen, okay, Pulp hat sicherlich ganz viele tolle andere Sachen gemacht. Common People ist das, was ich rausnehmen würde, wo ich sage, das fand ich toll, das finde ich wirklich gut. Und es würde schon unter Pop laufen, oder? Auf jeden Fall. Auf jeden Fall. Pulp ist ja auch irgendwie so Peak Pop. Ich muss zugeben, ich war nie so der kürste Pulp-Fan. Pulp Common People ist ein großartiger Song und das Album ist auch super. Aber wir können auch einzelne Songs nehmen, dann würde ich von Swet, den Opener, von ihrem Debütalbum nehmen. Das war So Young. Total großartiger Song, der auch ziemlich eingängig ist. Und dann haben wir zwei tolle Britpop Songs auf uns. Dann hätte ich jetzt Platz 3, das wäre schon mal ganz gut, und dann machen wir Platz 2. Ich wollte nicht alles vollhauen mit Britpop. Sonst hätte ich jetzt noch The Wrath genommen und dann hätte ich drei Pleurs. Ich bringe mal rüber zur elektronischen Musik. Neben dem Britpop war auch eine Zeit lang in den 90ern der Trip-Pop so ein ganz großes Ding. Mit einigen Bands und viele aus England. Ganz eindeutig bei mir das Beste. Daraus ist definitiv Portishead. Die mit ihrem Debüt-Dummy irgendwie. Für mich zum ersten Mal die elektronische Musik hörbar gemacht haben, weil vorher war das so ich mag echte Gitarrenmusik und alles was elektronisch ist, ist pfui pfui pfui. Und Portishead machen auf so einem elektronischen Background unglaublich atmosphärische Stücke. Beth Gibbons ist eine hervorragende Sängerin, die dann zwischen diesen düsteren getragenen Elektrohymnen säuselt und vielleicht am ersten Rhodes. Wenn ich es auf einen Song runterbrechen sollte das ist wirklich so was total düsteres, beklemmendes und gleichzeitig auch befreiendes hat vom Album Dummy. Jetzt siehst du, das ist der große Unterschied zwischen uns beiden. Du kannst dann, wenn du irgendwie in eine Band eigentlich dir nur gedacht hast, sofort irgendeinen Titel rausholen aus den Untiefen deines Kopfes und sofort irgendwie sagen ja und dann wäre es am ehesten dieser Song. Und ich müsste erst mal 3 Stunden Rettich recherchieren. Was haben wir denn überhaupt alles gemacht? Ich bin einfach musikalisch da im Pop und so und in dem Bereich einfach nicht sattelfest genug. Aber wenn man dir Brahms vorspielt, dann erkennst du das Stück und wenn man dir Brahms vorspielt, halte ich es für Beethoven. Also insofern... Wie du schaffst, Brahms für Beethoven, egal. Okay. Ansonsten hätte ich noch wenn es wirklich auf Pop gehen soll, bin ich bei The Last. There she goes. Oh! There she goes again. Von wann ist das? Weiß ich nicht, 1993 oder so was. The Last heißt die Band. Ah, das war auch wirklich 1990. Wow, voll am Anfang des Jahrzehnts. There she goes. Ja, okay. Krass. Einfach noch mal so ein bisschen alles nachgehört und das ist natürlich voll Pop und dann dachte ich okay, das ist auch was, womit ich tatsächlich was anfangen konnte. Krass, stand bei mir nie so auf dem Menü. Ich kenne das Lied natürlich, weil das lief auch viel im Radio und so. Ich hätte dir nicht sagen können, wie der Artist heißt, denn dieses Lied, von dem das Lied ist und ich hätte dir auch nichts sagen können, aus welcher Zeit das ist, weil das könnte genauso gut Anfang der 90er sein wie Mitte der 90er. Interessant. The Last. Dann könnte ich mal reinhören. Ja, ansonsten hätte ich, wie du vorhin auch schon gesagt hast, The Verve ja auch noch mit reinwerfen können. Richard Ashcroft hat ja auch noch danach Sachen gemacht, die ich tatsächlich ganz gut fand. Also insofern, aber das hat jetzt irgendwie dann habe ich zwischen den beiden mich entschieden und The Last ist einfach eindeutig mehr Pop. Ja, definitiv. Als The Verve und Richard Ashcroft auch danach. Mein Platz 1 ist voll öde. Jetzt bin ich gespannt. Radiohead? Ja, natürlich ist der millenniale Platz 1. Aber Radiohead haben auch in den, also richtig krass gut werden Radiohead meiner Meinung nach so in den 2000ern mit Kid A. Das ist echt alt. 1997 haben sie mit OK Computer schon ein saugutes Album gemacht. Das so total viele Reminiscenzen hat an die Beatles, an Krautrock, an Progressive und Artrock. Deswegen auch irgendwie so ein bisschen rausfällt für mich. Das fällt nicht mehr in den Pritpop, sondern das ist irgendwie was anderes. Das ist nochmal mehr Art und nochmal gehobener. Und wenn ich davon einen Song nennen müsste, würde ich wahrscheinlich Paranoid Android nehmen. Das ist irgendwie so die große Radiohead-Triebnis, die auch von der Struktur angelehnt ist, an A Day in the Life von den Beatles. Drei Akte quasi. Einfach ein fantastischer Song. Und ja, Radiohead ist echt so Schnöselpop für millennial Hipster. Aber es ist so verdammt gut. Ich kann's nicht ändern. Es ist einfach saugut. Ich hab ihn auch auf Platz 1. Ich hab mir wirklich vorhin noch so spontan noch irgendwelche Nummern vergeben, aber die 1 hatte ich schon sehr lange da stehen. Radiohead. Creep lief natürlich rauf und runter und den kann man auch irgendwann nicht mehr hören. Und Creep ist wirklich Radioheads Popphase, weil das ist ein totaler Ohrwurm. Das ist 1993 und das hat sich dann das Jahrzehnt durchgezogen. Und High and Dry fand ich auch immer sehr, sehr gut. Sehr gut das Song von Radiohead. Das Krasse an Radiohead ist ja, dass sie sowohl diese Balladen drauf hatten, als auch diese ganz experimentellen Stücke. Auf späteren Alben haben sie halt wirklich gewechselt. Weißt du, du hast so wirklich ein wunderschönes Lied, wo du heulen könntest und dann zerschmettern sie das mit so Krach und mit irgendwelchen Experimenten, als würden sie sich über dich lustig machen. Du heul, Baby! Jetzt aber hier sind wir mit 2 Dudes, die sich auf Radiohead einrunterholen. Ich weiß nicht, ob das so richtig war. Das ist echt schwach. Okay, lass mich noch mal kurz überlegen. Also... The Divine Comedy hätte ich noch anzuwenden. Oh, ja! Das sind wir noch mal beim Pritpop, also Chamber Pop. Da gab's auch einiges Gutes. Ja. Mercury Ref ist auch so Chamber Pop? Das weiß ich nicht, keine Ahnung. Die kommen eher so aus dieser... Das ist ja auch nochmal... Wir sind ja noch gar nicht durch, was franzische Popmusik betrifft. Es gab ja dieses Showgaze-Ding, was ich aber nie so viel gehört habe. Ähm... Ähm... Ähm... Ähm... Ich kucko komisch. Ich seh's schon. Nein, die größten davon waren My Bloody Valentine. Die kennt man vielleicht. Okay. Und... Ähm... Das waren so diese trönenden Songs mit okay, Granberries sind die Bekannten davon. Die Pop, die im Radio gelaufen sind. Aber die passen da nicht so richtig rein, weil das war... Alles eigentlich nochmal ein Stück düsterer oder so. Egal. Ähm... Ende der 90er Jahre auf jeden Fall... Was ist denn mit Travis eigentlich? Genau, Travis. Das ist so die... Dann sind wir so in der Ende 90er Zeit. Die Travis und Coldplay haben damals so, gerade kurz vor der Jahrtausendwende zwei echt gute Alben aufgenommen. Wir haben... Pulp haben wir schon genannt. Supercruss war noch ganz guter Pop. Ja. Dwerf sind eigentlich schon geil. Also Dwerf ist eigentlich, wenn du Pritpop sagst, musst du Dwerf nennen. Ähm... Ja, und dann vielleicht nochmal um einmal vom Pritpop wegzuspringen... Oh, Manic Street Preachers. Entschuldigung. Um einmal vom Pritpop wegzuspringen. Ähm... DJ Shadow hat ziemlich geile so Mash-up-Pop gemacht. Wer einen Künstlernamen annimmt, mit dem Wort DJ anfängt... Nein, keine Vorurteile bitte. Keine Vorurteile. Naja, gut, dann habe ich nochmal geschaut, was David Bowie in der Zeit gemacht hat. Aber das kann man wirklich nicht als Pop bezeichnen. Nee, David Bowie war damals echt experimentell unterwegs. Ja, ja, ja. Aber auch toll. Absolut, absolut. Aber Pop ist einfach da durch gewesen bei ihm in der Zeit. In den 90ern haben sich ganz viele Künstlerinnen wieder gefangen, die sich in den 80ern komplett zum Horst gemacht haben. Also David Bowie und Bob Dylan fallen mir jetzt so als spontan als Namen ein, die dann plötzlich wieder angefangen haben, Musik zu machen. Ja, gerade bei Bob Dylan. Das war schon irgendwann... Das ist eine religiöse Phase. Den 80er-Jahre Bob Dylan. Und ich glaube, der 80er-Jahre David Bowie war auch ziemlich daneben. Echt? Oh Gott, nein. Ich kann mich mit dir über keine Musikdiskussion einlassen. Das geht nicht. Ich werde definitiv verlieren. Ja, aber dann sind wir wirklich komplett weg vom Pop. Kim Crimson haben in den 90ern wieder extrem gute Musik gemacht. Die waren in den 80ern ja auch so ein bisschen auf diesen, nicht New Wave-Zug aufgesprungen. Aber die haben, wie viele anderen Prog-Bands aus den 70ern, haben die in den 80ern angefangen, so was poppigeres zu machen. Und in den 90ern haben sie dann wieder so ein bisschen zurückgefunden zu in einem Prog-Rock. Und... Ja. Aber die haben sich in den 80ern nicht zum Haus gemacht. Kim Crimson und der 80er sind wirklich gut. Ich will nichts Falsches jetzt sagen. Okay. Aber mir können die Liste jetzt auch zu machen. Sonst produzieren wir unsere erste Episode, die hinter einer Bezahlschranke ist. Die immer als Bonus rausgegeben wird, wo die Leute sich dann fragen, warum habe ich dafür jetzt Geld bezahlt? Bitte. Das war unsere Top 3. Okay. Zurück in den Film. Ja, zurück in den Film und zu den Spice Girls. Wir können Faziten, oder? Ja, absolut. Es ist, ich weiß nicht, ob das als Film, naja, gut, okay. Also ich meine jetzt so rein technisch ist es ein Film. Aber ob es als klassisch in unserem Podcast-Szene so als Filmfilm durchgeht, weiß ich nicht ganz genau, aber es ist das Unterhaltsamste, was ich seit Langem gesehen habe. Und ich ganz, ganz böse, besser als A Hard Day's Night. Wow. Wow. Das lasse ich mal so stehen als Statement. Krass. Ich gucke mir noch mal ein Hard Day's Night an und dann prüft das. Wow. Und ich liebe die Beatles. Liebe Beatle Maniacs. Die Adresse von Johannes Frank ist... Jetzt musst du piepen. Es ist so krass. Okay, das ist mal eine Ansage. Also ich finde der Film ist halt totaler Trash, aber er macht echt Spaß. Und du kommst nicht drum herum die ganze Zeit Spaß zu haben, wenn du den Film guckst. Und selbst wenn es ein paar langweilige Momente gibt. Ja, was soll's? Dumme Momente. Dumme Momente sind wichtig. Die langweilige Momente nerven. Apropos dumme Momente. Der größte Kritikpunkt, den ich habe, ist, dass sie nicht widerstehen konnten, Gags zu machen auf Kosten der Intelligenz der Spice Girls. Es gab immer wieder so kleine Momente, wo ich auch klar als 12-jähriger Junge gedacht hätte, oh, es ist voll lustig, wenn die jetzt nicht versteht, worüber die reden und so. Aber es macht die Spice Girls dümmer, als sie sein müssten und sie sind. Und das ist einfach nicht nötig. Sie haben genug. Sie müssen nicht auch diese noch machen. Das ist der einzige Kritikpunkt, den ich habe. Alles andere kauf ich unbesehen. Also so wie es ist. Einfach gibt mir noch mehr davon. Es gab Disney, das wollte ja den zu ersten Filmen machen. Stimmt, ja. Aber offensichtlich war das, was sie gepitcht haben an die Spice Girls, war überhaupt nichts für sie. Und zwar ging es darum. Okay. Eine alleinerziehende Mutter von einem, der Spice Girls versucht, es sollte ein Drama werden, offensichtlich. Aber sie hatten gesagt, es ist zu Disney Fight. Ja, genau. Zu seicht. Ja, genau. Das ist es halt. Naja. Ich finde es super, was daraus geworden ist. Wenn man so einen Film macht, das war das Beste. Eigentlich würde ich sagen, wenn die Spice Girls einen Film machen, können sie nur verlieren. Und was damals die Kritiker geschrieben haben, gibt ihnen recht. Weil der Film wäre verrissen worden. Egal, was das geworden wäre. Das hätte der Tarkowski Meisterwerk sein können. Es wäre trotzdem verrissen worden. Dann willst du wenigstens auch Spaß haben. Und überraschenderweise machen sie was, obwohl sie nur verlieren können, bei dem sie gewinnen. Weil es macht echt Spaß zu gucken. Und das Ganze ist nicht nur eine Zeitkapsel in die späten 90er Jahre, sondern auch echt ein verflucht unterhaltsamer parodistischer Blick auf eine merkwürdig zusammengecastete Band, die Against All Odds Erfolg hat. Ja. Und es ist ja naiv satirisch. Es ist jetzt nicht die intellektualisierte Satire, sondern es ist einfach wirklich haut drauf. Wir parodieren jeden, der unter die Füße kommt. Aber es bietet die Möglichkeit, sehr viel da reinzulesen. Wenn man es nicht will, bietet es auch einfach die Möglichkeit, es auch viel Spaß zu haben und die ganze Zeit zu lachen und sich drüber zu amüsieren. Sehr schön. In diesem Sinne muss man sehen. Tatsächlich ein Muss-man-sehen-Film. Schaltet das Hirn vorher aus und habt einfach Spaß. Es ist toll. Flor, vielen, vielen Dank, dass du deinen Hirn ausgeschaltet hast und mir diesen Film gegeben hast. Danke, dass du ihn geguckt hast. Und danke, dass wir diese Zeitreise machen konnten. Wenn ihr wissen wollt, was Johannes für mich nächste Woche als Hausaufgabe auffacht, bleibt noch kurz dran. Euch eine schöne Woche. Bis dann. Bis dann. Bleibt gesund. Ciao. Ich bin ganz aufgeregt. Ja, bist du? Ich habe gesehen, dass das ZDF in die Mediathek wieder eine sogenannte Blind Date-Reihe aufgenommen hat. Ja. Und zwar für Engelke und Olli Dietrich. Das heißt, wir müssen das unbedingt dazwischen schieben. Ich wollte so viele Sachen dir zeigen, aber ich glaube, jetzt muss ich einfach das dazwischen schieben, weil das ist echt etwas gewesen, was mir damals, als es rausgekommen ist, 2001, irgendwie mich aus den Socken gehauen hat. Okay. Interessant. Und ich weiß nicht mehr, ob mich das heute noch irgendwie beeindrucken kann, weil ich natürlich damals 2001 eine ganze Menge Zeit gegangen. Wir reisen wieder zurück in die Fernsehgeschichte. Ja. Auch cool. Fernsehen Anfang der 2000er. Deutsche Fernsehen. Deutsches preisgekröntes Fernsehen Anfang der 2000er. Du hast schnell gegoogelt. Du bist ja drauf. Kennst du das? Hast du das gesehen? Nicht alle. Ja. Ich weiß auch ehrlich gesagt nicht, wie viel es davon gibt. Ich habe eins, zwei, ich glaube, ich habe zwei davon gesehen. Okay. Und zwar das im Taxi und das im Fahrstuhl. Ah. So konkret kannst du dich erinnern. Wow. Na gut. Ja, dann ich bin gespannt. Ich muss das alles einfach noch mal gucken und ich bin gespannt. Ich würde sagen, wir gucken uns definitiv die ersten beiden Folgen an. Die sind Pflicht. Und der Rest, wenn du Lust hast. Und alles, was noch reinpasst. Genau, was in deinen Zeitplan reinpasst. Okay. Das ist ja schon eine Menge dann. Mal schauen genau, wie viel es da überhaupt davon gibt. Also wenn es 20 sind, werde ich nicht viele schaffen. Nein, nein. So viele glaube ich, aber ja. Wir schauen mal. Also wir reden über die ersten beiden Folgen von Blind Date aus dem Jahr 2001. Guckt euch das Ganze an. Es gibt es in der ZDF Mediathek. Oder wenn ihr es nach 2025 schaut, dann ist es nämlich aus der Mediathek wieder verschwunden. Steht zumindest als Vorankündigung drin. Vielleicht auf YouTube. Vielleicht YouTube oder Dailymotion oder Vimeo. Also, das gibt es auf jeden Fall. Anke Engelke, Oli Dietrich googeln und Blind Date 2001. Cool. Cool. Dann bis nächste Woche. Bis dann. Ciao. Ciao.
