Episode 119: I’m still here – Joaquin Phoenix trollt Hollywood
Für den Film “I’m Still Here” haben Casey Affleck und Joaquin Phoenix eine Produktionsfirma mit dem Namen “They Are Going to Kill Us Productions” gegründet. Dieser Name sagt eigentlich alles, was man über den Hintergrund des Films wissen muss. Ein 18-monatiger Stunt, ein Unfall in Zeitlupe, bei dem man nicht wegschauen kann.
Joaquin Phoenix gibt 2008 bekannt, dass er mit der Schauspielerei aufhören und sich seiner Leidenschaft, dem Hip Hop zuwenden will. Was folgt sind Monate der Entfremdung von Realität und Freunden sowie Geschäftspartnern – alten wie auch neuen.nSeinen Frust versucht er in Drogen und Exzessen zu ertränken und die Schuld am Misserfolg seinen Angestellten zu geben. Eine Abwärtsspirale die ihren Höhepunkt in einem massiv lustigen aber auch massiv traurigen Auftritt bei David Letterman erreicht.
Alles das wurde von Casey Affleck in billigen Wackelkameraaufnahmen festgehalten und als Dokumentarfilm veröffentlicht… bis er nur wenig später zugab: es war alles nur ein Stunt. Eine Satire. Er hat uns alle zum Narren gehalten.
Plor, hat dich damals dieser Stunt auch zum Narren gehalten? Oder hast du wie ich erst danach davon Wind bekommen, als schon klar war dass es eine Mockumentary ist?
Transkript
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: Podcast: Der mussmansehen Podcast - Filmbesprechungen Episode: Episode 119: I’m still here – Joaquin Phoenix trollt Hollywood Publishing Date: 2023-04-12T13:43:24+02:00 Podcast URL: https://podcast.mussmansehen.de Episode URL: https://podcast.mussmansehen.de/2023/04/12/episode-119-im-still-here-joaquin-phoenix-trollt-hollywood/ Der Film ist ja ziemlich lang, ne? Nein, nein, nein, nein, nein. Moment, langsam, langsam, langsam. Ich will meinen Gedanken zu Ende führen. Der Film dauert 106 Minuten. Okay. Ich glaube, es reicht davon, 20 Minuten zu sehen. Nein. Und die musst du nicht in dem Film sehen, sondern die Schnipsel kannst du sehen, dann hörst du noch so zwei Idioten wie uns drüber reden. Und guckst dir noch das Letterman-Ding an, dann bist du... Ich glaube, da ignorierst du die ganze Tragik dieses Films. Herzlich willkommen hier zu einer neuen Ausgabe des Muss-Man-Sehen-Podcasts mit... ...Plore fucking Bayer. Und Johannes fucking Frank. Motherfucker heiße ich als zweiter. Meine Güte, Plore. Du hast es echt nicht drauf. Tut mir leid, tut mir leid. Ich bin doch nicht in Fluchstimme. Ah, Pet Didi wäre nicht stolz auf dich. Herzlich willkommen, liebe fucking Zuhörer. Schön, dass ihr wieder eingeschaltet habt. Denn wir werden heute über einen Film reden, den mir Johannes vorgeschlagen hat. Und auch euch allen. Ich hoffe, ihr habt den Film gesehen. Ja, es gibt ihn auf Amazon Prime. Also es gibt kaum Gründe, ihn nicht zu schauen. Außer Amazon nicht zu unterstützen. Oh fuck, das ist ein ziemlich großer Grund. I'm Still Here von 2010. Mit Ruakyn Phoenix und von Casey Affleck. Und mit Casey Affleck. Sag nochmal Ruakyn Phoenix. Ruakyn Phoenix? Ja. Ich finde, es gibt Namen, die sind leichter auszusprechen. Also... Ruakyn. Welche Möglichkeiten gibt es denn noch so? Juakzen. Joaquin. Jaquin. Jaquin. Jaquin Phoenix. Phoenix. Wir werden heute nicht zu lange über den Namen des Hauptdarstellers diskutieren. Das haben wir die letzten Male zu oft gemacht. Wir haben festgestellt, das kommt nicht so gut an beim Publikum. Ja, wir haben eine riesige Marktstudie gemacht darüber, was denn beim Publikum gut ankommt. Und wir werden diese Episode fünf Minuten lang durchhalten. Und der Rest ist gestrichen, weil der Rest kommt nicht gut an. Also ihr werdet uns heute wieder beim Tee trinken zuhören. Und ihr werdet uns zuhören, wie wir über eine Mockumentary aus den frühen 2010er oder späten 2000er Jahren, wie man es nehmen will, sprechen. Und die Dad-Jokes sind gestrichen. Ja. Obwohl es auf jeden Fall eine spannende Diskussion darüber wird, wie viel Dad-Joke ist dieser Film. Ja, stimmt. Okay. Es ist allen klar daraus, was wir hier machen. Wir schlagen uns gegenseitig Filme vor. Du musst gucken, was ich vorschlage. Und ich muss gucken, was du vorschlägst. Ihr müsst gucken, was wir vorschlagen. Und dann streiten wir alle. Und am Ende müssen wir streiten alle. Okay. Gut. Das ist das Konzept des Podcastes. Und wie immer hat der, der den Film vorgeschlagen hat, auch einen ganz kleinen Einleitungstext von maximal einer Minute, zwei Minuten gemacht. Das ist diesmal Johannes. Und nach dem Text geht es dann los mit der Diskussion. Okay. Für den Film I'm Still Here haben Casey Erfleck und Roakin Phoenix eine Produktionsfirma mit dem Namen They Are Going To Kill Us Productions gegründet. Dieser Name sagt eigentlich alles, was man über den Hintergrund des Films wissen muss. Ein 18-monatiger Stunt, ein Unfall in Zeitlupe, bei dem man nicht weggucken kann. Roakin Phoenix gibt 2008 bekannt, dass er mit der Schauspielerei aufhören will und sich seiner Leidenschaft, dem Hip-Hop, zuwenden will. Was folgt, sind Monate der Entfremdung von Realität und Freunden sowie Geschäftspartnern, alten wie auch neuen. Sein Frust versucht er, in Drogen und Exzessen zu ertränken und die Schuld am Misserfolg seinen Angestellten zu geben. Eine Abwärtsspirale, die ihren Höhepunkt in einem massiv lustigen, aber auch massiv traurigen Auftritt bei David Letterman erreicht. Alles das wurde von Casey Erfleck in billigen Wackelkameraaufnahmen festgehalten und als Dokumentarfilm veröffentlicht. Bis er nur wenig später zugab, es war alles nur ein Stunt, eine Satire. Er hat uns alle zum Narren gehalten. Flore, hat dich damals dieser Stunt auch zum Narren gehalten? Oder hast du, wie ich, erst danach davon Wind bekommen, als schon klar war, dass das eher eine Mockumentary ist als eine Documentary? Ich glaube, um mich zum Narren zu halten, war mir Roakin Phoenix einfach nicht wichtig genug. Also zu egal, ja. Der war, also gleich vorweg, Roakin Phoenix ist ein großartiger Schauspieler. Er war damals einfach noch nicht so bekannt, er war mir damals noch nicht so bekannt. Ich hatte ihn vor allem als den Typen aus Gladiator im Kopf und ich habe das auch mitgekriegt, was damals passiert ist. Und vielleicht um einfach mal die Frage in den Raum zu werfen, hat er überhaupt jemanden zum Narren gehalten? Also ich habe noch mal ein bisschen recherchiert und geguckt und oh mein Gott, wie viele Leute haben damals gedacht, oh mein Gott, der arme Mensch, nein, tu es nicht. Also es waren echt viele Leute, die das wirklich geglaubt haben. Es gab natürlich immer wieder die Stimmen, die gesagt haben, guck dir das mal an, das ist alles ein Stunt. Aber es gab wirklich viele Leute, die es geglaubt haben. Weil es wurde ja relativ früh schon spekuliert und das hat das ja immer so ein bisschen mitgetragen, diese Frage. Wie viel davon ist ernst und wie viel davon ist Witz und was will er damit erreichen? Ich glaube, das war auch immer so ein bisschen die Frage, die da so mitschwank. Wenn es ein Witz ist, was soll das werden? Was ist das große Finale? Wie gesagt, ich habe mich damals nicht viel damit auseinandergesetzt. Und um ehrlich zu sein, ich glaube auch, diese berühmten Sachen, wie der Auftritt bei Letterman, was wahrscheinlich so das berühmteste davon der ganzen Geschichte ist, habe ich wahrscheinlich auch erst gesehen, als der Film dann promoted wurde. Ja, ja, genau, ich auch, ja. Und ich glaube, diese große Diskussion, vielleicht bin ich auch einfach zu wenig drin in der amerikanischen Celebrity-Kultur, diese große Diskussion drum herum habe ich wenig mitgekriegt und dann wirklich eher so den Wirbel, als dann der Film rauskam und schon klar war, es war ein Gag und dann fand ich das natürlich auch irgendwie voll lustig und hatte auch voll Bock, den Film zu sehen. Ja, Roa Queen Phoenix war mir einfach zwar ein Begriff, aber stand jetzt nicht auf der Wichtigkeit auf einer Ebene mit anderen Schauspielern, die ich damals sehr gemocht hätte, bei denen ich das spannender gefunden hätte. Sind wir vielleicht im falschen Kulturkreis dafür oder ist das unabhängig davon? Nein, wir können ja nochmal ganz kurz gucken, Roa Queen Phoenix, was hat er eigentlich so gemacht, bevor das stattgefunden hat? Also richtig kurz davor war ja Walk the Line, wo Johnny Cash gespielt hat. Genau, und da war er ja grandios und das habe ich auch noch gut in Erinnerung, das ist einfach so wow wow. Hat mich vielleicht nicht so gecatcht, weil ich jetzt nicht so der große Fan von Biopics bin und auch so musikalische Biopics jetzt eigentlich nicht so meins sind, aber das war schon sowas, daran erinnere ich mich auch, eine Performance, er war ja auch für den Oscar nominiert, bei der man gesehen hat, oh wow, das ist einer, mit dem man rechnen muss. Ich kannte Roa Queen Phoenix vor allem als zur damaligen Zeit aus Gladiator, wo er den Bösen gespielt hat. Ich weiß noch, dass er mir damals besonders aufgefallen ist, weil ich dachte wow, ist das ein schöner Mensch, vor allem wegen seinen Augen. Ich finde, Roa Queen Phoenix hat vor allem in dieser Rolle, das war dann später nicht mehr ganz so krass, hat ja krass schöne Augen und Gladiator ist ja auch deutlich, ist zehn Jahre vor diesem Film, das heißt, er war relativ jung und dann habe ich diese Bilder von ihm gesehen, wie er halt so versiffter mit Vollbart und verfilzten Haaren da sitzt und sagt, ich will jetzt Rapper werden. Und mir ist es schwergefallen, diese Schauspielleistung von Gladiator mit diesem Typen in Zusammenhang zu bringen, weil er komplett anders aussieht. Ich hätte den auch nicht erkannt, vor allem unter der Sonnenbrille, weil die Augen waren das, was am prägnantesten war von ihm. Und Shyamalan, In Science und The Village hat er mitgespielt, auch als Jungspund. In Science hat er ja den Sohn gespielt von Mal Gibson. In The Village hat er auch einen jüngeren Mann gespielt, der in diesem Dorf lebt. Das waren so die drei Filme, die ich von ihm kannte. Offensichtlich, er war damals schon gefeiert und sonst hätte das ja auch nicht so viel Wirbel ausgelöst, Walk the Line war übrigens von 2005. Und dann gab es diesen 2008er Film, den ich auch gerade auf meiner Liste stehen habe von Muss ich sehen, weil das wieder so ein Film ist, ich wusste nicht, dass dieser Film existiert. Ja, ich auch nicht. Der war ja auch nicht sehr erfolgreich, wenn wir den gleichen meinen. Ja, den er mit Gwyneth Patrow gemacht hat und die Produzentenmoment. Der so einen generischen Titel hatte, To Lover's oder so was. Genau, To Lover's. So einen generischen Titel und der Filmdistributor von diesem Film, der war ja auch alles andere als angetan von dem Stunt, weil der natürlich komplett die Werbung für ihren eigentlichen Film kaputt gemacht hat. Da waren die gleichen, glaube ich, Magnolia Films oder wie die hießen. Die waren wirklich nicht begeistert, haben aber dann das Promoting auch für diesen Film gemacht, also die Distribution. Kanntest du Joaquin Phoenix vor dem Stunt? Ich kann es nicht genau sagen, es ist zu lange her, ich meine es ist 2010, da ist viel Zeit ins Land gegangen. Ich kann mich nicht erinnern und ich kann mich nicht erinnern, dass es mir irgendwas ausgemacht hätte, dass das passiert ist, weil ich tatsächlich, wie auch im Eingangstext erwähnt, eigentlich davon erst mitbekommen habe, als allen schon klar war, okay das ist ein Stunt. Das Krasse wiederum ist, um das vielleicht abzuschließen, danach ist mir Joaquin Phoenix nicht mehr aus dem Gedächtnis gegangen. Und ich habe ihn danach wahrscheinlich auch durch diesen Film, mit diesem Film, als Schauspieler mehr wahrgenommen und der hat ja unfassbar gute Sachen getreten. 2012 The Master mit einem der kürzsten amerikanischen Regisseure unserer Zeit, Paul Thomas Anderson. 2013 Her. Also Her war wirklich in A Revelation für mich, ich fand ihn so großartig, so gut gespielt und so gut gemacht und so weit weg, wie man nur irgendwie sein kann von dieser Version von Joaquin Phoenix in diesem Film hier. Dann vielleicht ein bisschen weniger bekannt, 2017 You Were Never Really Here, der im Deutschen auch It's a Beautiful Day, glaube ich, genannt wurde. Großartiger Film, da spielt er einen Killer, da ist er viel näher dran wieder an dieser Rolle, weil er da auch sehr versifft aussieht und sehr heruntergekommen. Und dann am bekanntesten dürfte er den meisten mittlerweile sein, als Joker Arthur Fleck im 2019er Joker-Film, der ja ein Superheldenfilm ohne Superheld war und entsprechend düster und da hat er ja unfassbar gut gespielt. Also da hat er so gut gespielt, dass einige gesagt haben, okay, niemand hätte gedacht, dass es einen besseren Joker als Heath Ledger geben könnte, aber vielleicht, vielleicht war es dann doch. Weiß ich nicht genau, weiß ich nicht genau, ob ich das finde. Aber ich glaube, da müsste man nochmal beide nebeneinander halten und ich glaube, dass sie den richtigen Way out gefunden haben, sodass man die beiden Filme eigentlich eher nicht nebeneinander legen kann. Und auch der Vergleich, einfach kein fairer Vergleich, also Apfel und Bananen, weißt du, das funktioniert einfach nicht. Er hat ja auch einen Oscar gewonnen, ne? Kann sein. Ich fand den Film gar nicht so richtig, richtig gut, muss ich sagen, aber er hat tatsächlich einfach richtig gut gespielt. Es ist vielleicht so die Frage, was man vom Superheldenfilm erwartet und ich fand den Film schon ziemlich stark. Es gab drum herum sehr viel Nerv von der Nerd- und Fan-Kultur und Comic-Fan-Kultur, was so ein bisschen mir den Genuss dieses Films verleidet hat. Also ich fand den Film gut. Aber unabhängig, wie man den Film fand, finde ich, dass Hua-Queen-Phoenix in dem halt auch wirklich wirklich gut spielt. Ein gutes Porträt eines Jokers im Werden abgibt. Das heißt aber auch, wir finden, dass Hua-Queen-Phoenix in diesem Film memorable ist und man das Gefühl hat, okay, ich sehe hier einen großartigen Schauspieler vor mir? Auf jeden Fall. Also ich mein, wenn du ein großes Beispiel an Method-Acting suchst, dann... Also zum einen brauchst du natürlich extrem viel Guts, so was 18 Monate durchzuziehen. Einfach mal zu sagen, ich spiel jetzt diese Rolle, immer wenn ich in der Öffentlichkeit bin, ich zieh das komplett durch. Und ich riskiere damit vielleicht nicht meine Karriere, weil am Schluss kann man ja sagen, das war ein Stunt. Aber ich, ja doch, ich riskier mir doch, natürlich riskierte seine Karriere damit. Nicht wirklich, aber darüber können wir später nochmal reden. Weil das ist natürlich ein wichtiger Punkt des Films auch. Aber unabhängig davon, dass es mutig ist, was er da macht, spielt er es auch verdammt gut. Also sowohl in dem Film als auch in der Öffentlichkeit. Es ist natürlich so eine überzeichnete Rolle, eine Karikatur von so einem abgefuckten Künstler, der nicht so genau weiß, was er mit seinem Leben anfangen soll. Und dementsprechend ist er die ganze Zeit drüber. Aber es bleibt realistisch genug, finde ich, dass man ihm das abkauft. Es bleibt realistisch genug, um es ihm abzukaufen. Das finde ich fast schon für die Live-Auftritte ein kleines bisschen zu wenig. Aber darauf kommen wir auch später noch. Lass uns lieber mal in den Film erst mal einsteigen und mal gucken, was er überhaupt macht und was uns das Ganze sagt. Wir steigen ja ein mit diesen netten Super-8-Filmschnipseln. Und hey, wir haben hier die Phoenix-Family. Joaquin Phoenix ist der ältere Bruder oder jüngere Bruder von River Phoenix. Der bekannteste aus der Familie ist, der ja leider in den 90ern gestorben ist, wegen der Überdosis. Und ganz stark drin war in dieser, man könnte fast sagen, so zweite Pratt-Pack-Welle mit Johnny Depp. Und noch so ein Haufen anderer. Er war so ein großer junger Schauspieler und alle haben gesagt, aus dem Wirt war es. Und der gehört zu den Großen. Und der ist dann halt sehr früh gestorben und der war eine Zeit lang wirklich sehr präsent. Vielleicht so die Hollywood-Version von Crunch auch ein bisschen, wie er aufgetreten ist und die Rollen, die er gespielt hat. Genau, Joaquin Phoenix kommt aus einer großen Schauspielfamilie, weil alle seine Geschwister irgendwas im Showbiz machen. Aber seine Ursprünge sind da nicht, also seine Eltern haben nicht gespielt, glaube ich. Und er ist auch ziemlich arm aufgewachsen, die hatten nicht viel Geld. Die haben schon ein paar Geschichten ausgepackt, die ein bisschen sehr, sehr traurig klangen, wie sie aufgewachsen sind. Also um zumindest die Namen einmal aufzuzählen. River, Rain, Liberty und Summer Phoenix sind die Geschwister. Und die Eltern von denen waren Missionare, die für eine Sekte gearbeitet haben. Und sich dann Ende der 70er Jahre nach Los Angeles gezogen sind. Und dann auch nochmal ihren Namen geändert haben. Ja und dann haben die Kids alle angefangen als Kinderschauspielerinnen zu arbeiten. Und River Phoenix war auf jeden Fall der berühmteste. Aber Joaquin Phoenix ist glaube ich auch dann ziemlich schnell so reingekommen. Und hat auch schon in den 90ern einiges gedreht, oft so in Nebenrollen. Aber der war einfach ein aufsteigender Star und wurde auch mehr und mehr gelobt. Und dann halt so der Höhepunkt, der erste große Höhepunkt war der Oscar für Walk the Line. Wo er Johnny Cash verkörpert hat, der ihn selbst ausgesucht hat für diese Rolle und gesagt hat, das ist der, der mich wählen soll. Oh man, das ist schon krass, ne? Ja und dann aber wir sind jetzt ja natürlich, wir kommen jetzt natürlich gleich in den Act. Also wir haben diese Bilder, wir haben das Gespräch über die Phoenixe. Und dann sind wir schon sehr schnell drin im Acting. Ja, er sofort seine große Rede halten darf, ne? Er sofort sagen darf, es ist alles scheiße, ich will nicht mehr sein, was alle anderen sagen, was ich sein soll. Im blauen Hoodie nachts draußen, Bart schon verfilzt. Wir sehen ihn auch nicht anders in diesem Film. Abgesehen von ein paar Schnipseln, wo halt gezeigt wird, wie seine Karriere war. Sehen wir ihn die ganze Zeit so. Und was mir aufgefallen ist, ich habe den Film anders in Erinnerung gehabt. Und zwar habe ich den Mockumentary Aspekt deutlich stärker in Erinnerung und deutlich höher eingeschätzt. Was glaube ich auch daran liegt, dass mir die Schnipsel außerhalb des Films, dieser Kontext, um herum war, deutlich stärker in Erinnerung geblieben ist. Also der Auftritt bei David Letterman, das Interview da, das Interview hier, als der eigentliche Film. Weil der Film besteht zu 95 Prozent, würde ich sagen, aus gestageten Sachen. Total. Und zwar auch ohne, dass es von Dritten beobachtet wird. Also es gibt natürlich diesen Auftritt, der Streit, den der mit jemandem aus dem Publikum hat, auch gestaget ist und da wird er von anderen Leuten vom Publikum beobachtet. Aber selbst das findet im Film relativ wenig statt. Meistens ist es ganz traditionell, das ist natürlich Impro und wie eine Dokumentation inszeniert. Aber es sind gestagte Sachen, also nicht so wie Borat, der die ganze Zeit was hat, gegen das er spielen kann, Leute, die nicht wissen, dass er spielt, sondern meist fast alle, die da mitmachen, wissen Bescheid. Ist das eine gute Sache oder ist das eine schwierige Sache für den Film? Ich glaube, es ist tatsächlich eine egal Sache für den Film in diesem Beispiel, weil die, die dabei sind, das ziemlich gut machen. Und um einen rauszugreifen, der so als Erster vorkommt, P Diddy. Sean Combs, der große Hip-Hop-Star, damit fängt es eigentlich an, dass das das ist so das erste Ziel, was Joaquin hat, dass er von P Diddy produziert wird. Und ich habe das gesehen und habe erst danach gelesen, was da Sache war. P Diddy war von Anfang an dabei und war begeistert davon. Ich finde es super. Ich habe die Szene gesehen und war fest davon überzeugt, dass der nicht involviert ist. So gut spielt der das. Das ist der Hammer, oder? Ich war fest davon überzeugt, dass der pisst ist und dass der das für einen Scherz hält und dass der auch weiß, dass da ein Stunt gemacht wird und deswegen keinen Bock hat, aber gleichzeitig dann halt irgendwie so halb gelangweilt mitmacht und sagt so, ey, du musst klarkommen, was machst du hier überhaupt? Das ist alles gespielt. Alles, ja. Und was für ein guter Schauspieler ist Sean Combs? Na ja, ich weiß nicht, ob er im klassischen Sinne als guter Schauspieler durchgeht, aber in diesem Rahmen, in dem er sich da bewegt und das, was die sich da ausgedacht haben als Szenerie und dann die Impro, das funktioniert verdammt gut. Und man glaubt ihm alles. Ich glaube, wenn er ein festes Drehbuch gehabt hätte, hätte sich das nochmal anders dargestellt. Wäre schwerer gefallen mit Sicherheit. Ich kann mir auch vorstellen, dass er stark sich selbst gespielt hat und dass er schon sehr viele solche Gespräche hatte mit Leuten, die sagen, ich will jetzt Rapper werden. Ey, P Didi, du hast es doch drauf. Ich gebe dir mal ein bisschen Geld, berate mich mal. Ja. Und dass er das vielleicht auch einfach sich so verhalten hat, wie er weiß, wie er sich in so Situationen verhalten muss. Ich habe die Szene gesehen und ich dachte, ich wäre fest davon ausgegangen, dass P Didi zu denen gehört, die verarscht werden. Und zwar auch in dem Sinne, dass er weiß, dass er verarscht werden soll, aber halt trotzdem irgendwie mitspielt, weil er nicht als der Wichser da stehen will, der sagt, wick mich. Aber dass er halt so mitspielt, dass er klar macht, ey, du kannst mich nicht verarschen. Weil er sagt zu ihm die ganze Zeit, ey, du machst doch Witze, du nimmst das doch überhaupt nicht ernst und so weiter und ist wirklich aggressiv ihm auch gegenüber. Und wow, krass. Das haben die alles ein paar Mal gedreht. Es ist ja nicht so, dass sie das einmal so Impro hier improvisieren wir jetzt und dann nehmen wir die besten Teile raus und dann haben sie wirklich auch dran gearbeitet. Sie haben mehrere Takes gemacht. Was wiederum auch die Qualität von P Didi nach vorne bringt, dass er das reproduzieren kann und auch nochmal in einem neuen Take hinkriegt. Das finde ich ganz toll. Ich glaube, dass da sehr viel Frust von ihm durchkommt. Zum Beispiel, als er ihm sagt, es ist wie ein Filmgeschäft. Du machst doch keinen Film ohne Geld. Also komm hier nicht an und sage, hilf mir, ohne dass du irgendwas dabei hast, dass du irgendeinen Plan hast, Geld auszugeben. Was soll das? Das ist wie eine Filmproduktion. Bei dir im Geschäft machst du es auch so. Und ich glaube, das ist etwas, was er einfach zu oft erlebt hat. Deswegen kommt der eigene Fruster so schön durch und so authentisch durch. Ich finde es großartig, ganz toll. Ich war gar nicht so beeindruckt davon, weil ich war danach beeindruckt, weil ich wie gesagt fest davon ausgegangen bin, dass es nicht gestaged. Das Gefühl hatte ich auch, etwas weniger aber auch im Gespräch mit Ben Stiller. Da hatte ich das Gefühl, dass Ben Stiller nicht geprieft ist, aber mitmacht als Gag. Also dass er quasi drauf einsteigt und so ein bisschen pusht. Aber ich bin nicht davon ausgegangen, dass er geprieft ist und dass die Szene gestellt ist. Sie aber auch komplett. Ben Stiller redet über einen Film. Will Rocklin Phoenix für einen Film gewinnen, den er damals schon gedreht hat, als das gedreht wurde. Genau. Diese Szene. Aber sie wirkt auch glaubhaft. Ich fand, es wirkte so, als ob das nicht abgesprochen war, aber als ob Ben Stiller einfach auf den Joke angesprungen ist. Jaja, genau. Und dann aber auch Kudos. Das war auch eine gestagte Szene und das haben wir durch den ganzen Film. Haben wir Szenen, die so inszeniert sind, als ob das Gegenüber es nicht wissen würde, was Sache ist oder sich fragen würde, was Sache ist. Aber die sind halt eigentlich alle gestaged. Ja, das finde ich toll, weil wirklich nur David Letterman und die großen Auftritte von ihm. Was heißt große Auftritte? Also die Auftritte, die er macht halt, die drei. Die sind alle irgendwie vor Publikum, was nicht komplett Bescheid weiß. Genau. Wo nur so ein paar Leute eingeweiht sind. Und David Letterman kann man halt auch nochmal mit so einem kleinen Fragezeichen versehen. Völlig ohne Fragezeichen. Völlig ohne Fragezeichen. Er hat bei Howard Stern gesagt, ja, ich wusste Bescheid. Also insofern auch toll. Aber das ist so die öffentliche Sache. Das passiert in der Öffentlichkeit live und das Publikum weiß nicht Bescheid. Das ist großartig. Ich finde, David Letterman hat das so toll aufgegriffen und so toll. Er hat so ein großartiges Timing, aber hat er ja sowieso immer. David Letterman hat halt auch eine Historie, was solche Sachen betrifft. Der hat ja auch diese Show, wo Andy Kaufman zu Gast war, zusammen mit diesem Wrestler. Und die sich gegenseitig anschreien, beleidigen. Und dann Andy Kaufman, dem Wrestler, was er ins Gesicht tippt. Jerry Lawler heißt er, glaube ich. Ganz berühmter Wrestler. Und das war in der Zeit in den 80ern, als man das noch nicht so 100% wusste. Oder viele es noch nicht so ganz sicher wussten, dass es nur gestaged ist. Und sie beleidigen sich gegenseitig. Und Andy Kaufman kippt dem Wrestler Wasser ins Gesicht. Und der Wrestler haut nach Andy Kaufman auch. Alles bei David Letterman. Und er sitzt halt auch so und sagt, was macht ihr hier Leute? Das ist meine Show, ihr könnt euch nicht prügeln. Auch da wusste David Letterman, was passieren würde. Beziehungsweise nicht genau, was passieren würde. Andy Kaufman hat eben gesagt, du wundere dich nicht, wenn er einmal nach mir langt. Das ist alles gestaged und klar. Aber innerhalb dieses Rahmens improvisieren sie dann, was das Ganze wiederum sehr authentisch macht. Jetzt kommt natürlich die Frage auf. Und jetzt rushen wir da schon hin. Wir sind noch nicht mal bei 30 Minuten. Aber ich finde es wahnsinnig spannend. Der Vergleich mit Andy Kaufman ist naheliegend. Und wird auch immer mal wieder gezogen. Aber wie weit würdest du das unterstützen? Ich kenne mich mit Andy Kaufman nicht so gut aus. Aber du redest immer mal von ihm. Und deswegen erwarte ich gerade so ein kleines bisschen, dass du das so ein bisschen einsortieren kannst. Andy Kaufman war, finde ich, als Comedian mehr lighthearted. Der hat ja extrem bittere und böse und zynische Witze gemacht. Und sehr viel mit der Realität gespielt. Und es hatte definitiv auch diesen melancholischen Unterton. Der traurige Clown, den er immer mal wieder gegeben hat. Aber es war was anderes, weil es mehr Karikatur war. Weil es mehr drüber war. Das ist vielleicht auch so eine Charaktersache, weil er sich weniger versteckt hat. Ich habe so das Gefühl, abgesehen von den gespielten Szenen, in denen er voll auf die Kacke haut, versteckt sich Roa-Queen-Phoenix vor allem in dieser Rolle. Und seine Rolle ist eher so jemand, der extrem awkward ist, sich nicht gut verhalten kann sozial. Und deswegen aber nur immer in so ein sich rein nuschelt und die Kapuze über den Kopf zieht und halt irgendwie fast schon verschwindet. Genau. Was witzig ist, wenn man sich Auftritte von danach anschaut, es lohnt sich auf jeden Fall mal Letterman-Auftritte von Roa-Queen-Phoenix von danach anzuschauen. Der ist nämlich immer so awkward. Das ist keineswegs so, dass das ungewöhnlich ist, wie er sich da verhält in diesem Letterman-Auftritt mit Bart. Weil Roa-Queen-Phoenix ist sozial so ein bisschen schwierig. Beziehungsweise vor Kamera, der ist unsicher, der weiß nicht so genau, wie er sich geben soll, was er sagen soll. Es gibt ja so ein paar große Schauspielerinnen, bei denen ich es immer total sympathisch finde, die nicht so gemacht sind für das Rampenlichten. Ja, genau. Keanu Reeves zum Beispiel ist auch so ein Typ, der sitzt in einer Talkshow und du denkst die ganze Zeit, ey, bitte lass den weg, lass ihn raus, lass ihn fliehen, er will doch nur raus. Oder Kristen Stewart ist auch so ein Beispiel, die sitzt dann da und spielt so ein bisschen verschämt an ihren Fingern und guckt so nach links und rechts und lacht so verhalten über die Gags von dem entsprechenden Late-Night-Host, der sie gerade interviewt, aber kann selbst nicht so wirklich Witze machen, das ist einfach nicht so eine Impro-Witze-Reißerin. Und ich finde es immer total sympathisch, introvertierte, schüchterne Menschen in Talkshows zu sehen. Extrem awkward, aber auch irgendwie nett. Und so ist Rock Queen Phoenix auch, deswegen ist der Unterschied gar nicht so groß. Ich finde halt, dass Letterman da sehr gut drauf einsteigen kann, dass er das irgendwie schafft. Einfach lean in in this situation. Du kannst nicht dagegen arbeiten, du musst da mitarbeiten und das hat Letterman immer sehr gut drauf gehabt. Ich würde auch sagen, das ist eines der wichtigsten Talente von guten Late-Night-Hosts. Sie haben im Jahr so viele Gäste. Und die sind so unterschiedlich, die Leute. Sie haben die extrovertierten Lauten, die sich nach vorne spielen, die Rampensäue. Sie haben die introvertierten Stillen. Sie haben die, die saulustig sind. Sie haben die, die nur ernst sind. Und sie müssen es irgendwie schaffen, aus jedem Gast das Beste rauszuholen und darauf einzugehen. Und wahrscheinlich das wichtigste Talent für einen Late-Night-Host. Und Letterman war wahrscheinlich der Beste da drin. Von allen. Also man kann sagen, die Stand-Up-Routinen von anderen Late-Night-Hosts sind cooler. Einige Late-Night-Hosts sind mehr auf Zack, was so Impro betrifft. Und sind witziger, zum Beispiel Conan. Aber Letterman war wahrscheinlich der Beste, wenn es darum ging, auf Gäste einzugehen. Spannend. Der Vergleich mit Andy Kaufmann ist halt ein bisschen das, was mir dann das Gefühl gab, dass man vielleicht als Joaquin Phoenix mehr hätte machen können mit der Öffentlichkeit. Weil es sind ja wirklich nur diese vier großen Dinger, wo er wirklich in der Öffentlichkeit war und da mit den Leuten gespielt hat. Oder eben nicht mit den Leuten gespielt hat. Der hat gar nicht so viel gemacht. Der hat Interview gegeben, ganz am Anfang zu sagen, ist übrigens mein letzter Job hier, das mache ich, ich mache nicht mal weiter. Okay, das war eine normale Interviewsituation. Und dann bei Letterman hat er ja mehr in sich reingebrabbelt und den Verdruckten gegeben. Er hätte auch ein paar scharfe Ansagen machen können, wie er das mit seinem Team gemacht hat im Interesse des Films. Ich glaube, das kann er nicht. Ich glaube, das konnte er nicht. Und da kommt vielleicht dieses Introvertierte raus, dass sie vielleicht auch während der Produktion gemerkt haben oder schon vor der Produktion sich darüber abgesprochen haben, dass sie gesagt haben, okay, Joaquin Phoenix ist nicht der Extrovertierte und ist nicht die große Rampensau. Der kann das einfach nicht überzeugend machen oder will es nicht machen, so exzentrisch und laut in der Öffentlichkeit zu spielen. Und deswegen packen wir das alles in die Filmhandlung und hauen da auf die Kacke. Nicht im improvisierten Zusammenspiel mit anderen Leuten, die nicht eingeweiht sind, sondern in unseren geschau spielten Szenen. Und das machen sie dann ja auch. Ja, da hauen sie voll auf die Kacke. Ganz viel in diesem Film sind halt diese gestagten Szenen, wo sie voll auf die Kacke hauen. Wir kriegen sehr viele Penisse zu sehen. Oh Gott, es gibt so viele Penisse, meine Güte. Das ist ein sehr penislastiger Film. Ziemlich am Anfang haben wir diese prostituierten Szene, wo du denkst, what the fuck, wo sie sich zwei Prostituierte holen und dann die Party feiern. Was fast noch fast, aber nur fast schlimmer ist, ist, wir sehen ja vorher den Typen, der erzählt, ja, er gehört jetzt zum Team dazu, er wohnt da jetzt so ein bisschen, hat aber eigentlich gerade so einen Entzug hinter sich. Er hat zu viel Alkohol und so. Er spielt das sehr, sehr gut, finde ich. Und dann gibt es diese Szene, kurz bevor die Prostituierten kommen, wo er von Joaquin Phoenix fast schon genötigt wird, aber wieder stehen kann, aber so saugemacht dafür, dass er nicht mit ihm Drogen nimmt. Dass er nicht mit ihm irgendwie Party macht und nicht ausrastet. Was total so eine totale Arschlochnummer ist, was total krass ist, was natürlich die Figur des Joaquin Phoenix dieses Films total klar macht und sofort einem klar ist, okay, da geht der Weg lang. Vorher ist noch so ein bisschen geplänkelt, aber da wird es richtig hart. Und dann bestellen sie halt die Sexworker-Rennen und dann geht es nur noch downward. Er hat ja so seine Crew, also diesen Anton, Anthony Langdon, der ist Liedsinger von der Indie-Rock-Band Spacehawk. Und dann diesen Larry McHale, der auch so ein Kumpel ist, der wirklich alles mitmacht dann irgendwann. Und die hängen irgendwie so aufeinander, die sind so die Klicke dann. Also es gibt so diesen untergründigen Humor, da ist jetzt ein Weißer, der irgendwie versucht, dieses Ich-und-die-Gang-Hip-Hop-Style nachzumachen und zu imitieren. Das heißt, viele Drogen, viel Sex, viel Alkohol. Tatsächlich finde ich es ein bisschen störend, dass wir so diesen großen Batzen im Film haben, der einfach nur ist, sie inszenieren den Exzess und sie inszenieren dieses toxische männliche Verhalten. Und es zieht sich dann auch teilweise. Es ist halt wirklich ein Großteil des Films. Und wenn man so dieses Letterman-Interview in Erinnerung hat oder die Gespräche mit Piedi, das ist halt wirklich nur ein kleiner Teil des Films. Ein Großteil ist einfach, ein paar Jungs hängen rum, zwingen sich gegenseitig die Schwänze auszupacken, tanzen mit Prostituierten und saufen die ganze Zeit. Das ist so sehr viel, das macht den Film aus. Und Abdechop-Partys und Rumgeschreie. Da kommen wir schon zum nächsten, ich dachte, wir sind viel langsamer, in diesen schwierigen Dingen des Films. Ich dachte, wir feiern viel länger drüber und dann kommen so ein bisschen kleine Kritik. Aber das ist der nächste große Punkt, den ich habe, für den du gerade ansprichst, das Gefühl zu haben, wie bei einem Kriegsfilm, Antikriegsfilm, dass man anfängt, sich zu sehr darin zu gefallen, diese Szenen zu haben und zu zeigen. Und zu sehr diese Bro-Culture dann zu feiern fasst. Und dann müssen wir ja eigentlich zu den Produktionsnotizen kommen. Nicht nur die Schauspieler, die da drin sind, haben diese Bro-Culture gefeiert, sondern auch der Regisseur Casey Affleck, der nach der Produktion des Films von zwei Frauen absetzt, und zwar der Produzentin Amanda White und der Kamerafrau Magdalena Gorka verklagt wurde wegen sexueller Belästigung. Ja, und auch gleichzeitig mit, dass sie nicht sich am Absprachen gehalten haben und so, dass irgendwie viel vorher klargemacht wurde, was dann später einfach ignoriert wurde. Ja, haben sie das dann außergerichtlich irgendwie geklärt, das wurde dann gesettelt, aber was dabei rausgekommen ist, weiß man nicht so genau. Also ich habe nichts gefunden darüber, wie es am Ende ausgegangen ist und ob es dann noch mal kommentare zugab. Und es gab ja auch Leute, die gesagt haben, es gehört zum Film. Ja, aber das kannst du nicht bringen. Darüber haben wir ja auch schon öfter geredet, wenn du jemanden sexuell, du belästigst keine Schauspieler sexuell und sagst, es gehört zum Film. Nein, ich meine nicht. Oder keine Crewmitglieder oder so. Ach so. Wie ja auch die Veröffentlichung, das Geheimhalten und das alles, was drum rum in der Öffentlichkeit passiert, das irgendwie zum Film gehört. Ja, aber das war ja kein Stunt. Das waren ja wirklich Frauen, die verletzt wurden in dem Moment. Naja, das ist halt das, was infrage gestellt wurde von manchen. Ja, aber das definitiv nicht. Es gibt ein Nachspiel und zwar hat, Casey Affleck hat sich noch mal dazu geäußert, 2018. Oh. Und zwar, als diese MeToo-Geschichte hochgekocht ist und es um Misbehavior in Hollywood ging. Und ich weiß nicht, was die beiden, die ihn angeklagt haben, damals noch mal dazu gesagt haben. Ich finde, das ist tatsächlich eine ganz spannende Geschichte zum Thema männliche Redemption-Arc. Ja, okay. Und zwar hat er gesagt, I contributed to that unprofessional environment and I tolerated that kind of behavior from other people and I wish that I hadn't. And I regret a lot that I behaved in a way and allowed others to behave in a way that was really unprofessional. And I'm sorry. Kein But nachgeschoben. Kein But. Wow. Schön. Das ist gut. Und ohne dass das, ähm, entschuldigt das erstmal jetzt nicht, was da passiert ist. Aber es ist eine gute Reaktion. Ich meine, acht Jahre zu spät, aber es ist eine gute Reaktion. Aber bezieht sich er mit dieser Aussage auf die Dreharbeiten? Ja. Eindeutig? Also er redet davon, es geht in dem Interview darum, dass er sich, wie er sich während der Prozesse verhalten hat. Aha. Und dass er damals eher so nach Ausreden gesucht hat. Und er sagt, okay, er sagt eigentlich vorher in dem Interview, es war falsch, wie ich mich damals bei den Prozessen verhaltet habe und ich war zu sehr in der Defensive und ich hab zu sehr versucht, das alles wegzudrücken und hab nicht gesehen, dass ich mich da falsch verhalten habe. Aber offensichtlich sind da Sachen passiert, wo wir uns falsch verhalten haben. Ich versuche da aktiv dran zu arbeiten und ich hab da auch dran gearbeitet. Also es ist schon, für mich klingt es wie so ein Acknowledgement, dass da vieles falsch gelaufen ist beim Dreh und dass sie diese Stimmung, die sie am Set machen wollten, dass sie dafür einfach Grenzen überschritten haben, die man nicht überschreitet. Okay. Joaquin Phoenix wird nicht erwähnt groß, ne? Nee. Aber es wird, ähm, also der Anthony Lenken, der wurde wohl noch mal explizit genannt von der Kamerafrau. Die sagt auch, dass da auch Affleck dabei war und den noch mal angetrieben hat. Das heißt, wir können davon ausgehen, dass Joaquin Phoenix das mitgekriegt hat, weil die waren ja meistens dann auch zusammen. Ja, es gab ja Komszenen ohne Joaquin Phoenix. Genau. Aber sein Name wird tatsächlich nicht genannt da drin. Deswegen find ich schwer zu sagen. Ich stell mir das Ganze so vor, dass es einfach ein ungesundes Umfeld entstanden ist, dass sie das als Maffet-Acting verstanden haben, dass sie sich gegenseitig befeuert haben und dann hatten sehr viele Jungs sehr viel Spaß und dann haben halt die zwei Frauen, die dabei sind, oder die drei Frauen haben halt wenig Spaß und die werden dann einfach Opfer von sexuellen Übergriffen. Okay. Das wollen wir also in Zukunft möglichst vermeiden und wenn Casey Affleck das verstanden hat, wie er das so sagt, dann umso besser. Aber unabhängig davon. Hättest du es gebraucht? Das ist das Problem, ich glaube nämlich nicht. Also ich glaub, du brauchst zwei Szenen, in denen das klargemacht wird, aber dann kannst du doch auch die Welt vergrößern. Du bleibst ja dann völlig unnötig in einer kleinen Welt dieses Joaquin Phoenix, der vor sich hin wütet. Du kannst doch viel größer, du kannst doch viel mehr öffnen, das Ganze. Das find ich so schade an dem Film. Weil tatsächlich wie du hatte ich mehr in Erinnerung was da draußen drum rum passiert, wie die Medienwelt reagiert. Und es ist ja auch von Casey Affleck in den Interviews immer so, wie Stars von der Öffentlichkeit hergestellt werden, ohne dass sie es vielleicht so sind, wie sie dargestellt werden. Oder dass die Medien irgendwie etwas aufbauen, was nicht da ist. Dafür geht es mir aber viel zu wenig genau darum. Genau, das sind für mich die stärksten Momente des Films, wenn es um die Reaktion der Öffentlichkeit geht. Weil das, was er macht, ein Stunt ist, das weiß ich. Und das weiß jeder, der den Film gesehen hat, weil das einfach kolportiert wurde, bevor der Film rauskam. Das war so klar, wir zeigen hier, das hier ist eine Satire auf Hollywood oder auf Showbiz-Mechanismen. Und dafür ist es aber relativ wenig Satire auf Showbiz. Und vielmehr einfach, man schaut Leuten zu, die die Sau rauslassen. Und das wird als tragikomische Geschichte erzählt. Weil es gibt natürlich diese große Tragik, die irgendwie die ganze Zeit so mitschwingt, die mal stärker ist, mal schwächer. Zum Beispiel haben wir so nach diesen ganzen Party-Szenen und nach diesem ersten Treffen mit P. Diddy haben wir das Gespräch mit Edward James Olmos, der so als alter, wiser Zauberer auftritt. Alter, wiser Zauberer, sehr geil. Mit Warquean ein langes Gespräch führt, das vor allem dann in ein Monolog von ihm mündet. Und es ist einfach so, du hast einen Buddhisten, der dir die Werte erhält und dir sagt, wie du zu leben hast. Das war übrigens wirklich geschrieben, der Monolog existierte als vorher schriftliche Festlegung, was der sagen soll. Und ich finde den ganz gut, also auch gut rübergebracht. Also es ist natürlich, viel geht dann unter in dem, was so wie so, ich glaube da ist auch Sounddesign drüber, dass irgendwie das Ganze ein bisschen untergehen lässt, weil Warquean eine ganz andere Gedankenwelt dann hat. Aber es ist wirklich gut inszeniert und gut rübergebracht. Das ist einer von zwei sehr intimen Momenten des Films. Auch wenn das ein bisschen Bullshit ist, was er dann erwartet. Das vergisst man so ein bisschen, die ganze Zeit dieses Weisheit gewabert drum herum hat, aber es ist eigentlich ein ziemlich inhaltsleeres Monologisieren. Aber genau dafür finde ich es eben tatsächlich sehr gut geschrieben. Also er redet davon, dass ein Tropfen auf dem Berg, der dann runterfließt ins Tal und denkt, oh mein Gott, hier gehöre ich gar nicht hin, ich gehöre gar nicht ins Tal, ich gehöre da rauf. Und dann wird er irgendwann von der Sonne auch verdampft und geht hoch und zumindest ist das, was ich davon verstanden habe. Und es ist alles ziemlich Bullshit, aber ich finde es so gut geschrieben und so gut dann gemacht. Die Inszenierung ist halt einfach auch cool, weil wir einen sehr ruhigen Moment haben. Wir hatten davor sehr viel Action, wir hatten die Partys, wir hatten das Geschreie, wir hatten die wirklich anstrengenden Gespräche mit Pididi und dann haben wir plötzlich so einen ganz ruhigen, intimen Moment, wo fast nichts passiert. Und das ist interessant, weil er ist der Einzige, der versucht, ihm so ein bisschen einen Weg zu weisen und ihm so ein bisschen Vernunft beizubringen. Aber ganz vorsichtig, weil das ja sowieso alles Bullshit ist, was er sagt und das nicht wirklich einen Impact, aber sein Versuch. Und Pididi zum Beispiel sitzt ja auch nur fassungslos da, sagt aber dann doch, ja, ja, ich höre da schon einen Talent, lass uns mal gucken, vielleicht machen wir ja irgendwann mal doch was. Es ist so, Pididi kann einfach nicht über seinen Schatten springen und sagen, Alter, das ist scheiße, was du da tust. Es gibt ja so diese Storyline mit Pididi, die eigentlich wirklich ganz cool gemacht ist, weil aus Pididis, ja, vielleicht könnten wir zusammenarbeiten, übers Telefon wird dann von Roa-Queen die Aussage, ey, und ich lass das von Pididi produzieren. Und das geht dann raus in die Welt und das ist ihm voll unangenehm und er versucht das irgendwie einzufangen, was er natürlich nicht mehr kann. Und dann haben wir diese drei Gespräche mit Pididi, das damit endet, dass sie im Studio zusammensitzen, Roa-Queen sagt, okay, was machen wir als nächstes und Pididi sagt so knallhart, ey, sie frage, was du als nächstes machst, du musst was machen. Es gibt kein Wir, es gibt ein Du, okay? Das ist wirklich krass. Der Frust wird immer größer, ne? Also ich find die Entwicklung dann dadurch aber auch wieder spannend. Also es gibt ja nicht nur diese Party-Szenen und diese schlimmen Szenen, von denen es einfach zu viel gibt, sondern eben auch die Verzweiflungs-Szenen. Und das find ich schon sehr gut. Nicht nur nach Letterman, sondern eben auch nach dem, eben Pididi sagt, du, das wird nichts mit uns. Und er wirklich so, man echt so ein bisschen mitleidet mit ihm. Ich finde, er spielt das so gut, als dass man da nicht mitkommen müsste. Wir haben ja so diese zweite große Storyline, die irgendwie so parallel läuft. Das ist mit sein Verhältnis zu Anton. Er sagt, das ist mein Freund seit meiner Jugend. Und dann kommt, geschieht dieser Leak. Jemand aus dem Team hat gesagt, das Ganze ist nur ein Stunt, das ist ein Scherz. Und er fragt sich, wer das war und verdächtigt dann irgendwann Anton. Also es kommt zu einem Bruch zwischen den beiden deswegen. Und die Storyline hat natürlich total Potenzial für eine große Tragödie. Er will Kunst machen, er hat ein neues künstlerisches Fable entdeckt und er meint, das ist tot ernst. Und die ganze Presse diskutiert darüber, ob er nur ein Spaßvogel ist, der sich hier eine Trollerei erlaubt. Und das sind die gestagten Momente, die ich am stärksten finde, von den gestagten, wenn er daran verzweifelt, dass die ganze Welt sagt, er macht hier nur Witze. Und er immer wieder sagt, ich meine es ist tot ernst und niemand nimmt mich ernst. Und es ist so schrecklich und ich komme nicht darauf klar. Und du hast gesagt, das wäre nur ein Witz, ich mache doch keinen Witz, ich meine es doch wirklich ernst. Und es wird ja auch endlos wiederholt und immer wieder dasselbe. Und immer wieder kreist er darum, dass alle sich über ihn lustig machen, der jetzt so der Clown ist und er doch eigentlich Kunst machen will. Da gibt es noch eine zweite Szene, die ich so toll finde, wo er dieses Buch entdeckt, wo es um Träume geht und das durchliest. Und in einem Tonfall, das liest, wo man die ganze Tragik seiner Figur durchhört, so großartig gespielt ist, ich finde es ganz, ganz, ganz toll. Und dann Undercut mit dem Paintball-Spiel, was er da irgendwie so ein bisschen militärisch durchläuft. Ich finde das so eine großartige und starke Szene, das ist wirklich toll. Aber vor allem eben, weil Joaquin Phoenix so wahnsinnig gut spielt. Es ist ganz viel von dem Film getragen, einfach von Joaquin Phoenix, wenn die Kamera einfach nur nah an ihm dran ist und wir so seine Verzweiflung sehen und diese Tragödie halt unter der Satire zum Vorschein kommt. Diese Tragikgeschichte ist es ja auch, die dann eigentlich fast schon den Film übernimmt. Ja, nicht nur fast schon. Also eigentlich am Ende bleibt für mich der Film eine Tragödie eines gescheiterten Versuches, seine Leidenschaft nachzugehen. Gar nicht mehr die Satire der Medien oder so was. Wo es nochmal komplett albern und infantil wird, wenn Anton auf ihn draufkackt. Oh, fuck, Alter. Warum? Was soll diese Szene? Also da hatte ich das Gefühl, hat Casey Affleck gedacht, wir brauchen noch ein bisschen mehr Fäkalhumor, lasst uns mal das hier noch einbauen. Ich glaube, das ist das, wo sie alle wirklich berserk gegangen sind. Das ist der Höhepunkt dieser Bro-Culture-Problematik, wo man wirklich denkt, okay, jetzt gefallen sie sich so gut darin, das hat so seinen Höhepunkt darin. Es ist auch nicht glaubwürdig, ne? Also der Konflikt mit Anton war irgendwie so glaubwürdig und es gibt einfach für mich keine Motivation, für die Figur das zu machen. Nein, überhaupt nicht. Und es gibt für mich auch keine Motivation, keinen Sinn in der Handlung das einzubauen. Das ist so der Höhepunkt der Albernheiten. Und dann haben wir, sehe ich auch, dann haben wir wirklich so den Fall ins Tragisch und dann gibt es ja nochmal eine Pippi-Kacka-Szene, die traurig ist einfach, nämlich das Kotzen nach dem großen Auftritt, der schiefgelaufen ist. Die funktioniert auch, finde ich, super innerhalb der Handlung. IMDb, unsere beste Seite für Fakten, sagt, dass Rock Queen Phoenix das angeblich echt gekotzt hat, weil er dazu in der Lage ist, einfach nur mit seinen Fingern... Ohne seine Finger. Ohne seine Finger sogar. Ohne seine Finger zu benutzen und in den Rachen zu schieben, kann er kotzen einfach auf Knopfdruck. Okay, eine Fähigkeit, die man als Schauspieler auf seine Vita schreiben kann. Ich würde zumindest ein Fragezeichen dran packen, kann man ja immer mal machen, bei IMDb-Fakten. Weiß man nicht genau, ne? So IMDb-Trivia muss nicht unbedingt stimmen, aber die Kotze sieht sehr echt aus, die Zähne wirkt auch sehr echt. Absolut und sehr folgerichtig. Ich finde es total gut, ich finde es auch super, dass es direkt nach Letterman einfach eher so fertig mit den Nerven ist. Aber wie gesagt, ich glaube, dass er bei Letterman einen zacken schärferen Ton hätte zwischendurch haben können, weil er so... Er war den ganzen Film über, ist er so angekotzt davon, dass ihn keiner ernst nimmt, dass er da eigentlich hätte rausbrechen müssen, einmal kurz wenigstens. Stattdessen einfach nur awkward, ne? Letterman bringt es eigentlich auf den Punkt, sagt, tut mir leid, dass wir dich heute nicht bei uns haben konnten. Er ist so gut, Letterman ist so... Ich liebe Letterman, ist super. Naja, aber genau das ist so ein bisschen der Schwachpunkt an der Stelle, wo ich denke, ja, okay, da hätte vielleicht mehr kommen können sollen müssen. Aber wie er dann damit umgeht, was es mit ihm macht, finde ich vollkommen folgerichtig und geht ja dann auch direkt ins tragische Ende quasi über. Ja. Und der Film hätte ja gar nicht gebraucht, dass irgendjemand sagt, das ist gestaget, weil spätestens, aller, aller spätestens, wenn er seinen Vater besucht und dabei nicht seinen Vater besucht, sondern den Vater von Casey Efrenk. Der übrigens auch ein sehr schwieriges Verhältnis mit seinem Vater hat. Ja. Der Alkoholiker war. Und ihm dann Alkohol vor die Nase gesetzt hat für die Szene. Aber so laut Eflexaussagen war es ja auch so ein bisschen so ein Test. Er stellt ihm das Bier hin, weil er will, dass sie einfach nur ruhig da sitzen und er hofft, dass sein Vater das Bier nicht anrührt, weil sein Vater seit 10 Jahren oder so angeblich trocken ist. Ja, ja. Und der Vater ja dann auch gesagt hat in den Dreharbeiten, also nicht im Film, aber hinter der Kamera gesagt hat, du weißt, dass ich das nicht trinken kann, oder? Und dass sie aber sonst nie darüber geredet haben, dass er alkoholabhängig ist. Und dass so der erste Moment ist für Casey Efrenk laut seinen Aussagen. Da sind sie am nächsten drangekommen, mal über den Alkohol, über die Alkoholabhängigkeit zu reden. Was krass ist, was auch ein emotionaler Moment für ihn sein muss. Diese Schluss, der relativ lang ist, dann tatsächlich noch so 15 Minuten. Ja, krass, ne? Und zwar flieht Roa-Queen-Phoenix nachdem sein Auftritt komplett in die Hose gegangen ist und er sich vor der Bühne mit Fans geprügelt hat. Vielleicht war er da auch ein bisschen drüber als der Film. Er flieht nach Südamerika, wo sein Vater lebt. Irgendwo hin auf jeden Fall, wo viel Natur ist. Viel Natur und ein Fluss und ein Wasserfall. Genau. Ich fand das schön. Dann haben wir eine Szene, wie er mit seinem Vater nur still dasitzt und sie schweigen sich einfach nur an. Und dann haben wir, wie er in den Fluss steigt und durch den Fluss wartet und zwar auch sehr lange. Sollte noch länger sein. Ja, die haben das dann noch weiter eingekürzt. Ich hätte auch das längere wahrscheinlich genommen. Ich find's total gut. Ich find auch, wie er da mit seinem Vater dasitzt, total großartig. Das erste, was ich mir gewünscht habe, als der Umschnitt kam auf diese Situation, hab ich mir gewünscht, bitte sag keiner ein Wort. Bitte auf gar keinen Fall diese Situation kaputt machen mit irgendwelchen Worten. Das ist großartig. Und es unterstützt auch wirklich die Tragödie. Was wir am Schluss erleben, sind diese 10 Minuten noch einfach schweigen, einfach stille und natürlich sehr poetisch dieses Bild von ihm, der durch dieses Brusthohe Wasser wartet, von der Kamera verfolgt und da irgendwo tief in den Dschungel hineingeht. Und dann einfach im Wasser verschwindet und weg ist er. Also ich finde, dass die Tragödie dieses Films total gut ist. Das macht den Film für mich stark. Daran, da reden die meisten im Internet vollkommen dran vorbei. Irgendwie hat der Film sich wahrscheinlich selbst keinen guten Gefallen damit getan, diese krasse Tragik damit zu kolportieren, dass sie eine Satire rausbringen wollen. Ich glaub, also für mich ist der Film, es ist ein Beispiel von einem Film, der eher durch seinen Kontext stark ist. Also was das Satirische betrifft definitiv. Alles was drum herum passiert ist, um diesen Film ist irgendwie total witzig und total geil. Vergleichbar mit Blavage Project. Blavage Project ist auch ein Film, der durch diese Webseiten, durch diese Emotionen, sind Schauspieler oder sind da wirklich Leute verschwunden. Und da gibt es so ein paar Schnipsel zum Suchen, der dadurch irgendwie so eine runde Sache wurde. Und auch dieser Film hat eigentlich im Kontext mehr Stärken als im Film selbst. Weil, wie ich schon festgestellt, die besten Sachen, die man im Film sehen kann, dafür müssen wir nicht den Film sehen. Dafür können wir David Letterman gucken, dafür können wir irgendwelche Hollywood News gucken und irgendwelche Interviews von ihm. Trotz, rettet das Dramatische und das Tragische am Schluss noch mal sehr viel davon. Und gibt dem Film noch mal eine gewisse Stärke. Ich glaube, es wäre gut gewesen, wenn das zwischendrin mehr gepusht worden wäre. Wenn er sich nicht so sehr auf diese Pippi-Kacker-Witze gesetzt hätte und auf diesen infantilen und pubertären Humor. Natürlich muss man den Exzess zeigen. Das finde ich schon okay. Du brauchst es halt nicht drei Szenen, vier Szenen lang, sondern du brauchst es halt vielleicht ein, zwei Szenen lang in der Entwicklung. Dass man sieht, dass er wirklich seine Leute anschreit, dass er sie versucht dazu zu zwingen, mit ihnen Party zu machen, obwohl die überhaupt keinen Bock haben. Das finde ich schon richtig. Und das ist ja auch sehr realistisch. Natürlich, auf jeden Fall. Aber du kannst den Exzess weniger redundant und weniger leidend verzinieren. Also ich meine, ja, es kommt halt dazu, er will natürlich eine Mockumentary sein. Aber vielleicht wäre es auch dann das gewesen, konsequent zu sagen, ich bin jetzt wirklich eine Mockumentary. Das heißt, wir gehen auch raus in die Welt und spielen viel mehr damit, dass wir irgendwie einen Gegenspieler oder eine Gegenspielerin haben, die nicht weiß, dass das hier fake ist. Oder man sagt, wir inszenieren doch ein bisschen mehr. Ich weiß es nicht. Die Mischung ist auf jeden Fall da und funktioniert eigentlich dann letzten Endes auch irgendwie. Aber manchmal wäre es vielleicht sinnvoller gewesen, in eine Richtung konsequenter zu sein. Entweder als Mock oder als Tragödie. Na, wie du schon vielleicht richtig festgestellt hast, kann Joaquin Phoenix vielleicht mit diesem Gegenspieler, der nichts weiß, nicht viel anfangen. Er hat ja auch nicht umsonst David Letterman vorher gewarnt. Der David Letterman klang auch im Interview so, als wenn Joaquin Phoenix einfach nicht in der Lage ist, andere ins Messer laufen zu lassen. Ja. Dass der wirklich sagt, ich schulde es den Beteiligten irgendwie, dass sie wissen, wo sie da mitmachen. Dass man niemanden irgendwie böse sozusagen mitspielt. Ich hab das Gefühl, wenn ich Joaquin Phoenix jetzt so in Interviews erlebe und so in den Medien, das ist ein extrem schüchterner Mensch, ein theoretierter Mensch, der auch so ein bisschen awkward rüberkommt. Und deswegen ist schon ein Extremes über den Schatten springen, dass er das überhaupt gemacht hat. Ja, ja, total krass, ne? Aber dann wollte er es wahrscheinlich auch nach seinen Regeln machen. Und es gibt so diesen krassen Gegensatz zwischen Joaquin Phoenix als Mensch in den Medien und als Schauspieler, weil er spielt ja die extremen Rollen. Er spielt ja ständig so exzessive, krasse Rollen. Ja, total. Wie in Joker so, das Beispiel, was man am ehesten kennt wahrscheinlich, wo er wirklich krass irgendwann exzentrisch spielt. Und er wird jetzt Napoleon spielen. Oh, geil. Von Michael Scott, der kommt die nächsten Jahre irgendwann ins Kino. Er ist jemand, der beim Schauspielern komplett rausgehen kann aus seiner Hand. Was abliefern kann, was man ihm so nicht zutraut, wenn man ihn in Realität sieht. Ich kann das total nachvollziehen und total nachfühlen, dass man eigentlich nichts mit der Öffentlichkeit zu tun haben will oder nicht dieses ganze Wirbel drum rum einfach lassen will, sondern einfach nur seine Arbeit machen möchte. Und innerhalb der Arbeit dann auch in den Exzess zu gehen, ist ja auch ein gutes Gefühl. Vor allem, weil das ja auch das Umfeld ist, in dem man gesichert ist, in dem man einem gesicherten Rahmen Sachen erleben darf, in einem Exzess zum Beispiel, die man sonst nicht erleben würde. Und wenn man dann plötzlich ein paar Seile kappen muss und dann kein doppeltes Netz mehr da ist, wo ist der Sinn dann noch, wo liegt das, was ich eigentlich am Schauspieljob haben wollte? Das hat ja nichts mehr damit zu tun. Das finde ich schon total nachvollziehbar. Das ist wahrscheinlich auch einfach dieses Stardom und diese Celebrity-Begeisterung, die es in den USA gibt, um ganz Hollywood herum herum. Die halt einfach so läuft, wenn du bekannt bist durch irgendwas, was du künstlerisch gemacht hast, sei es Film, sei es Musik oder sonst was, dann stehst du in der Öffentlichkeit, ob du willst oder nicht. Und dann bist du irgendwie ein Teil von diesem Kult und dann musst du gucken, wie du damit umgehst. Ja, und die meisten versuchen natürlich wenigstens ihre Privatseite rauszuhalten, indem sie nichts über ihre Familie erzählen oder sonst irgendwie was. Das gelingt den meisten ja nicht wirklich. Vielleicht war es auch von Rock Queen Phoenix tatsächlich eine Reaktion darauf. Ich meine, er war gerade so auf einem total aufsteigenden Ast und dachte sich dann, ich habe keinen Bock da drauf, ich habe gerade so viele Interviewtermine, ich wusste so viele Shows. Ich muss damit irgendwie anders umgehen, es macht gerade keinen Bock mehr. Hey Casey, lass uns mal zwei Jahre Spaß haben. Obwohl er auch im Interview gesagt hat, das hat er nicht erwähnt, sondern er hat im Interview gesagt, dass seine Faszination damit irgendwie, dass man als Zuschauer davor sitzt vor so einem Fernseher und bei einem Reality-Format tatsächlich glaubt, dass das gerade echt ist und passiert. Das war sein eigentlich ursprünglicher Gedanke für den Film. Warum glauben die das, was da passiert ist? Das ist doch alles gescriptet und wird halt als Reality hingestellt in der Form der Aufbereitung, aber eigentlich ist es genau das gleiche wie alle anderen fiktionalen Formate. Und ich kann den Gedankengang auch total nachvollziehen und ich würde sogar noch weitergehen, dass selbst die Dokumentarfilme, die veröffentlicht werden, auf einem Spektrum der Inszenierung liegen, schon wenn man eine Kamera aufstellt und einen Ausschnitt wählt und damit festlegt, dass das McDonalds-Symbol an der Seite nicht mit drin ist, hat man eine Form von Inszenierung. Und dann zu glauben als Zuschauer, dass man da was vor sich hat, was die pure Realität ist, das funktioniert natürlich nicht. Und dann zu denken, okay, ich mache mal so einen Film, der damit spielt, finde ich auch vollkommen nachvollziehbar. Es gibt ja diese Theorie des naiven Dritten, ich weiß nicht mehr genau, wie sie heißt, so heißt sie nicht, aber ich nenne sie jetzt einfach mal so, und zwar dahinter steckt der Gedanke, dass wir Spaß an sowas haben wie Reality TV oder auch sowas, weil wir uns einen imaginären Zuschauer vorstellen, der das alles für bare Münze nimmt und uns das erhebt. Diese Theorie sagt, es gibt diesen naiven Zuschauer gar nicht. Alle wissen, dass das inszeniert ist, aber uns macht das erst vergnügend, wenn wir uns diesen naiven Zuschauer denken. So funktioniert Wrestling, so funktioniert Reality TV, so funktionieren Horoskope. Keiner glaubt an Horoskope, zumindest die in den TV-Zeitschriften, aber du liest die aus Spaß, weil du die Vorstellung hast, irgendjemand liest das und glaubt da wirklich dran. Das ist eigentlich nur so ein imaginärer Naivling, der gar nicht existiert. Wenn ich mir den Kontext von dem Film angucke, also was ich so geguckt habe, was so drumherum an Schnipsel entstanden ist in den Medien, hatte ich Ausgefühl, dass die meisten das Spiel mitspielen und es lustig finden, darüber nachzudenken, ist allen Beteiligten klar, dass das ein Stunt ist. Also ich hab ein paar Bewertungen auf IMDB gelesen, Leute, die dann glücklich geschrieben haben, ja, hat mir gefallen weil oder hat mir nicht gefallen weil. Und da waren schon echt Kommentare dabei, die nicht nur überhöht irgendwie gedacht haben, ja, ich hab ja gewusst, dass es ein Stunt ist, aber die armen Leute, die es nicht gewusst haben, sondern es gab echt Leute, die gesagt haben, oh, der arme Schauspieler. Weil du auch dein Wissen ausschaltest. Deswegen funktioniert, um das nochmal zu, dein Wrestling so gut. Weil du da sitzt im Publikum, natürlich weißt du, dass die alle nur ne Show abführen. Willst du wieder eine Wrestling-Geschichte auspacken? Ohne was konkret zu sagen, ganz universell beim Wrestling. Alle gucken, dass alle wissen, dass es gestellt ist und alle schaffen es trotzdem mitzufiebern. Einfach, so lange sie Wrestling mögen, weil du eben diese Fähigkeit hast, das funktioniert ja auch bei jedem komplett fiktionalen Film. Wenn ihr einmal das Gefühl habt, Plor was Gutes tun zu wollen, ihm irgendwie zum Geburtstag gratulieren wollte, schickt ihm ganz viele Wrestling-Memes. Auf jeden Fall. Wrestling-Action-Figuren bitte. Oh mein Gott, was ist das für eine Musik? Was war das? Wo sind wir? Ich glaub, wir wurden rausgerissen. Aber wohin? Oh mein Gott, Johannes, ich befürchte, wir befinden uns in einer Self-Promo. Oh nein. Shit. Ganz schnell, damit wir zurück zum Besprech können. Was müssen wir sagen? Wir müssen den Leuten unbedingt sagen, dass sie uns abonnieren sollen, wo auch immer sie sind. Also auf Spotify oder... iTunes, Beam, whatever, was ihr auch benutzt. Also abonnieren und anderen sagen, dass sie uns abonnieren sollen. Auf jeden Fall. Wenn euch die Folge gefällt, gebt uns gerne Sterne, Herzchen, Daumen hoch, was auch immer euer Podcatcher anbietet. Genau, und wenn sie euch nicht gefällt, dann schickt diese Episode weiter an eure Feinde oder eure Nachbarn. Und wenn ihr uns Feedback geben wollt, wir freuen uns total über jeden Kommentar an johannes-et-muss-man-sehen.de oder florian-et-muss-man-sehen.de Genau, schickt uns Filmvorschläge und so weiter. Boah, das... Oh, wir sind schnell durchgekommen. Ja, jetzt schnell raus hier, wieder zurück ins Gespräch. Okay, es gibt noch mehr Talking Points. Ich hab noch mehr aufgeschrieben, weil der Film natürlich durchaus thought-provoking ist. Man hat schon das Gefühl, danach reden zu müssen über irgendwie was. Ich find's sehr gut, dass er diese tragische Komponente mit rein nimmt, um noch einen anderen Spin zu haben, damit er nicht nur als Spoof funktioniert oder als Verarschung, in Anführungsstrichen. Ich find's spannend, dass es Filme gibt, die im Erscheinen, das ist natürlich mit ganz alten Filmen besonders stark so, aber auch neuere Filme wie dieser, die so ganz stark in der Zeit verhaftet sind, in der sie erschienen sind. Affleck wollte ja nicht sagen, das ist alles fake, bevor der Film erschienen ist. Er wollte ihn erscheinen lassen. Dann gab's ein Interview mit The Guardian, glaube ich, wo sie irgendwie versucht haben, es rauszukitzeln, und er dann irgendwie so rumgedruckst hat und gesagt hat, können wir vielleicht in drei Wochen nochmal drüber reden, was ich sehr, sehr süß fand. Und er wirklich wollte, dass die ersten Zuschauer den Film sehen, ohne zu wissen, dass es fake ist. Und genau in dieser ersten Woche, in der es noch nicht ganz klar war, ist der Film für sich das, was er sein sollte. Danach schon nicht mehr. Oh ja, das finde ich gut. Da gehe ich mit. Das heißt, er hat ein extrem kleines Zeitfenster. Total kleines Zeitfenster. Und setzt auch ein extrem unbedarftes Publikum voraus in diesem Zeitfenster. Ja, auch das. Ich glaube, Affleck ist da sehr naiv gewesen. Sein Bruder und Matt Damon, die auch Bescheid wussten, haben versucht, ihn davon abzuhaben, haben gesagt, du musst, bevor das Ding veröffentlicht wird, den Leuten sagen, dass das ein Spoof ist, damit die in on the jokes sind. Weil wenn die reingehen in den Film und nicht in on the jokes sind, dann fühlen die sich beleidigt und mögen den Film nicht. Das heißt, du musst denen das vorher sagen, damit die dann reingehen können und sich darüber beäumeln können, den naiven Dritten, wie du sagst, zu sagen, wer das glaubt, ich weiß ja, dass es nicht so ist. Weißt du? Ja, vielleicht. Aber Casey Affleck wollte unbedingt diese Woche lang dieses spitze Zielpublikum erreichen. Und ich weiß nicht, ob es eine gute Entscheidung war. Keine Ahnung. Aber es ist schon krass, dass dieser Film quasi nur eine Woche lang funktioniert hat und danach was völlig anderes geworden ist. Das ist ja auch ein Film, über den mehr geredet und diskutiert wurde, als dass er geguckt wurde. Er hat ja nicht so viel Geld eingespielt. Überhaupt nicht. 700.000 fast. In der ersten Woche? Ja. Und 700.000 eben wirklich bis 2021. Und das ist wahrscheinlich auch das Schicksal von diesem Film. Das ist traurig. Dafür ist er auch irgendwie gemacht. Es ist ein Film, über den mehr geredet wird, als dass er geguckt wird. Das ist jetzt ein sehr hartes Urteil. Ich werf's trotzdem mal in den Raum. With all respect. Es ist ein Film, von dem du 4, 5, 5 Minuten Schnipsel gesehen hast und den Kontext drum herum gelesen und dann hast du ihn gesehen. Der Film ist ja ziemlich lang. Nein, nein, nein. Moment, langsam, langsam. Der Film dauert 106 Minuten. Ich glaube, es reicht davon, 20 Minuten zu sehen. Und die musst du nicht in dem Film sehen. Die Schnipsel kannst du sehen, dann hörst du noch zwei Idioten wie uns drüber reden und guckst dir noch das Letterman-Ding an, dann bist du durch. Ich glaube, da ignorierst du die ganze Tragik dieses Films, diese dir drunter liegende Tragik. Denn ich kann den Typen, der nicht Joaquin Phoenix ist, aber den er spielt, total verstehen. Stell dir vor, du bist Elektriker geworden. Weil deine Eltern gesagt haben, du musst Elektriker werden. Du willst aber Tisch bauen. Dein Leben lang musstest du Elektriker sein, weil du das gelernt hast, weil deine Eltern gesagt haben, mach das. Das ist doch scheiße. Und dann wirst du auch noch gefeiert als Elektriker, weil du besonders gut bist. Aber du willst das eigentlich nicht machen. Du willst einen Tisch bauen, verdammt noch mal. Du bist ein Elektriker, der nicht feiert. Ich weiß es nicht. Oder du bist ein besonders guter Anwalt und hast ganz viele Leute rausgehauen. Du willst aber eigentlich nicht, du willst einen Tisch bauen. Weißt du, was ich meine? Ich kann ihn total verstehen. Natürlich ist das wie er es macht, totaler Kacke und total scheiße. Und er rastet da auf eine Art und Weise aus, die man nicht will. Aber die Tragik seiner Figur, so zu zeichnen und dann auch über die Länge zu zeichnen, dass ich da nach und nach reinrutsche und dann echt, wenn er dann am Ende in diesem Fluss steht, wirklich volle Karne mit ihm mitleide. Ich find's total gut. Dann dürfte vielleicht der Kontext nicht da sein. Dann dürfte er uns tatsächlich nicht 18 Monate lang auf der Nase herumgetanzt haben, weil letztendlich ist es das, worüber alle nachdenken. Das Ding, ja. Er macht sich da selber das Ding kaputt. Also die eigentliche Stärke des Films macht er kaputt, indem er eben genau das macht, was du gerade sagst. Das ist ja das, was ich meine. Dann hätte der Film konsequenter sein müssen. Dann muss er sich halt nicht als Mockumentary, sondern kann einfach eine Tragödie erzählen. Aber die haben sich halt darin verliebt, dieses Spiel mit der Publicity. Und dann haben sie wahrscheinlich auch noch gedacht, ja geil, dann haben wir schon Free Publicity die ganzen zwei Jahre lang. Und dann gehen alle in diesen Filmen, weil einfach dieser Film so berühmt ist, weil die Publicity so riesig ist. Dass das nicht funktioniert, ist merkenswert. Weil so viel Publicity hat einfach keinen Film. Du musst ja Millionen an Geld reinstecken. Das stimmt. Der Publicity-Stunt an sich ist eigentlich genial, aber geht halt leider baden. Wie er am Ende. Das ist wirklich problematisch für einen Film, der vor allem als Publicity-Stunt wahrgenommen wird. Das ist das, worüber alle reden. Und ich stimme mir vollkommen zu, das Tragische in diesem Film, sehr verdeckt durch den ganzen Quatsch, das geht dadurch unter. Und das ist schade, weil der Film hat irgendwie unter seiner albernen, exzessiven, kaputten Oberfläche hat er auch wirklich eine schöne und auch leise erzählte Tragödie, die irgendwie so mitläuft, aber die halt komplett von dem ganzen Kontext und von all dem was drauf geworfen ist erdrückt wird. Der wurde mal als, ich glaube sogar von ihm, von Chrissy Affleck, als Performance Art deklariert. Ich glaube, das ist der große Fehler. Die Performance Art der ganzen Sache. Um dann nochmal einen anderen Take reinzuwerfen, die Performance Art ist eigentlich total geil, aber die Performance Art braucht nicht den Film. Die Performance Art hat 18 Monate lang stattgefunden und die haben wir erlebt. Aber du brauchst eine Auflösung, damit es eine Performance Art wird. Also du kannst mich am Ende als Joaquin Phoenix sagen, war nur Spaß. Ich gehe jetzt doch wieder arbeiten. Vielleicht? Nein, das funktioniert nicht. Du hast es als Hip-Hop-Artist nicht geschafft. Also du gehst wieder drehen. Du brauchst Geld. Okay, dann brauchst du den Abschluss, aber der Abschluss ist langweilig. Der hast du eigentlich auch nur um einen Abschluss zu haben, ne? Ja, natürlich, aber du brauchst den. Das Licht anmachen in der Disko. Muss gemacht werden. Alle lassen den Kopf hängen und gehen raus. Das Tanzen davor hat mehr Spaß gemacht. Aber das Tanzen davor, du brauchst Kontraste. Du brauchst Kontraste, sonst funktioniert das nicht. Komm, bleib in der Disko. Du kannst den nicht gerettet kriegen. Egal. Also, so. Hätte Casey Airfleck vorher sagen sollen, dass es ein Spoof ist? Oder hätte er gar nicht sagen sollen, dass es ein Spoof ist? Gar nicht sagen funktioniert nicht. Ich meine, das war allen am Ende klar. Aber wenn man es gar nicht sagt, ist es vielleicht noch braver zu sagen, okay, nö. Macht euch eure eigene Meinung. Das sind so wie die nervigen Eltern, die zu ihren 10-jährigen Kindern immer noch sagen, ja, vielleicht könnte der Weihnachtsmannierdacht echt sein. Weißt du, und alle wissen so, oh, komm, Papa, ist gut jetzt, lass sein. Bitte. Ja, okay, vielleicht. Aber ich finde es fast geiler, weil man dann, weil dann das Tor weiter offen ist für so Idioten, die dann denken, nein, um Gottes Willen. Aber die Idioten existieren ja nicht. Die stellen wir uns ja nur vor, um den Film besser, um mehr Spaß an dem Film zu haben. Okay, was für Kommentare hat dieser Film noch drauf? Weil ich finde auf einer anderen Ebene auch noch interessant, dass der ja überhaupt nicht ins Risiko gegangen ist eigentlich. Eigentlich ist Joaquin Phoenix in überhaupt gar kein Risiko gegangen, weil er ist gefeierter Schauspieler und weiß genau am Ende, wenn er sagt, okay, es war ein Spoof, sagen alle, wow, wie geil gespielt. Und er hat wieder Jobs, ganz normal. Na, sein Risiko ist, dass er am Höhepunkt seiner Karriere einfach mal 18 Monate auf Filmrollen verzichtet. Aber er hat Geld. Er hat genug Geld. Aber es ist trotzdem auch ein Ding. Ich meine, du musst da auch bringen, wenn du 2005 einen Oscar gewonnen hast, wenn du gefeierter Schauspieler bist, dann zu sagen, ich mache jetzt 18 Monate mal das da. Also nicht mal ich mache nichts, um mich zu erholen, sondern ich kann mir nicht vorstellen, dass das irgendwie erholsam wird. Nein, um Gottes Willen gar nicht, nein. Dann ist er auch mutig. Ja, er riskiert seine Karriere nicht damit, aber er hat echt 18 Monate Stress, er muss sich die ganze Zeit darüber Gedanken machen, wie er diese Rolle verkörpert in der Öffentlichkeit. Er muss ja auch einkaufen gehen und so. Und was sagt das über die Öffentlichkeit, über die Medienlandschaft aus, dass sie am Ende alle mit den Achseln gezuckt haben und weitergemacht haben? So funktioniert das. Genau so funktioniert das. Krass, oder? Es gibt ja auch diesen Satz im Film, ist es nur ein Witz, ist es ernst gemeint, oder ist es einfach egal? Ich weiß nicht, oder egal wie die Antwort ist, ist es uns vollkommen egal. Es interessiert keine Sau. Es geht darum, ob er jetzt seine Platte rausbringt oder nicht. Und die sagt dann, das ist eine Kommentatorin gewesen. Die Frage ist, ist diese Kommentatorin jetzt wirklich echt gewesen, oder sie haben nämlich auch viele Sachen hinzugefügt, die gar nicht wirklich ausgestrahlt wurden. Ich hab nicht mehr geguckt, weil ich meine die Frage, ist es jetzt ein erfundener Kommentar, ist es ein echter Kommentar? Es ist vielleicht einfach egal. Ja, genau. Das ist es nämlich auch. Und der Film hat eine ganz, ganz große Ebene für mich in Richtung Entitlement, was ich total wichtig finde und was ich auch einen mutigen Kommentar auch zu der Zeit zum Thema finde. Weil ich hab das selten gesehen damals, dass Filme sich darüber so sehr, es ist viel mehr geworden, aber damals kann ich mich nicht so richtig erinnern, dass es Filme gab, die sich so damit beschäftigt haben, dass Leute einfach mal sagen, ich geh jetzt zu P. Didi, weil ich ein berühmter Schauspieler bin und erwarte, dass der mich jetzt auch noch zum großen Hip-Hop-Artist macht. Also alles, was der sagt, zwischendurch, wie er seine Leute fertig macht, das schreit alles Entitlement. Und ich finde es so geil, dass das mal... Es gibt so viele schlimme Beispiele da draußen, die genau das haben. Ich find's großartig, dass der Film das anspricht. Das stimmt tatsächlich. Das ist ein großes Thema in dem Film und Rockin' Phoenix Verhalten. Ja, genau. Und das musst du dich trauen. Du scheißt auf deine Kollegen. Es gibt so viele Kollegen, die davon garantiert angepisst sind, die sich da wiedererkennen und sich nie wiedererkennen wollen. Also, das musst du erst mal schaffen, in dein eigenes Nest so reinzukacken. Wobei das... Aber das ist auch wieder sowas. Das gucken die Leute und sagen ja, that's not me. Weißt du, weil dafür ist die Kigurtsie sehr drüber. Das stimmt, das kann sein. Vielleicht sogar... Dass er so drüber ist, macht es sogar leichter, als Schauspieler oder als Star, nicht selbst hinterfragen dabei. Ja, das ist vielleicht auch der Rettungsweg, den er genommen hat. Aber es ist eine gute Warnung für alle Leute, die noch nicht berühmt sind, die noch nicht enttitelt genug sind, aber sich dann so einen Film anzuschauen und so ein bisschen Gefühl dafür zu bekommen, ok, wo könnte es hingehen, das muss ich also... Sei nicht wie Rock Queen. Ja, sei nicht wie Rock Queen. Rock Queen ist ein Arschloch. Sei nicht wie Rock Queen. Ja, also ich find's krass, ich find's toll, dass der Film anspricht. Jetzt haben wir sehr viel. Auf beiden Seiten, Film gut, Film schwierig. Müssen wir mal gucken, wo wir am Ende landen, aber vielleicht hast du noch was, bevor wir in den Top 3 gehen? Chinga. Unsere Top 3 Top 3 Celebrity Culture hast du dir gewünscht. Ja, Celebrity Culture, um es ein bisschen offener zu halten. Ich hätte erst gedacht, um noch näher am Film zu sein, dass man so dieses Entitlement Zeug und so nimmt, aber ich wollte erstmal so ein bisschen rausfinden, was für Filme es überhaupt zu gibt, die sich damit beschäftigen mit Celebrity Culture. Hab ich auch gar nicht so drin, weil ich hab durch Zufall glaube ich, ich kann im Nachhinein der Liste eine Geschichte geben. Ich hab verschiedene Ausprägungen von Celebrity Culture und zwar so ein bisschen einmal der Blick von, wie es problematisch ist, dass sie gefeiert werden, dass es problematisch ist, wie sie sich verhalten, dass wir da am ehesten zu dem passen, was du gerade gesagt hast. Obwohl es das eigentlich auch nicht trifft. Und als drittes dann ein Blick auf die, die gerne Celebrities wären, was nicht sein könnte. Ja, schön. Mein Platz 3, die Öffentlichkeit. Ich übertitel diesen Platz 3 mit, die Öffentlichkeit ist ein Arschloch. Natural Born Killers aus dem 1994 von Oliver Stone, ein Film, der einem Serienkiller- Paar folgt, gespielt von Woody Harrelson und Juliette Lewis, die durchs Land fahren und Leute umbringen und peu à peu zu Celebrities werden, zu Stars. Und jeder freut sich, wenn sie vorbeikommen. Also nicht die, die getötet werden. Sie hinterlassen immer eine Überlebende, die von ihnen erzählen kann. Aber sie werden gefeiert und der Film ist halt nicht nur ein Serienkiller-Film, sondern vor allem eine Satire auf das Medienbusiness, vor allem in den 90ern und diese Suche nach dem nächsten Spektakel, die dann halt einfach mal darin endet, dass es Tote gibt, weil Verbrecher plötzlich wie Stars behandelt werden. Wow. Vielleicht sollten wir den mal gucken. Drehbuch Quentin Tarantino. Ah, ja, ja. Naja. Nicht abwegig. Okay. Mein Platz 3 wäre, um seicht rein zu steigen, die Truman Show. Die ja im Grunde genau das macht, was dieser Film für eine Frage in Raum wirft. Ist die Öffentlichkeit eigentlich die Instanz, die die Stars erst zu denen macht, zu den Charakteren macht und zu dem macht, was sie überhaupt sind. Oder sind die vorher schon so? Also zumindest unser Hauptfigur fragt sich das ja. Und bei der Truman Show ist nun eindeutig. Der wird einfach dahingestellt, ob er will oder nicht. Er hat keinen nichts dazu zu sagen. Er muss einfach derjenige sein, der dann dargestellt wird. Dass er es nun nicht weiß am Anfang ist natürlich nochmal ein schöner Spin für die Erzählung der Geschichte. Aber eigentlich finde ich es sehr, sehr krass. Auch wie sie damit umgehen, wie auch die Berichterstattung gezeigt wird von ihm, wie er, was da passiert. Und wie sie selbst seinen Ausbruch versucht, noch versuchen zu nutzen. Es ist wirklich ein krasser Film. Ja, stimmt. Passt sehr gut. Perfekt auch für die Öffentlichkeit ist ein Arschloch. Jaja, total. Weil es echt grausam ist, was mit ihm gemacht wird. Mein Platz 2 übertitelt mit Die Celebrities sind Arschlöcher. This is the end von Seth Rogen. Die Seth Rogen Clique spült sich selbst die feiernde Party in Los Angeles. Und zwar sind alle dabei. Seth Rogen, James Franco, Jonah Hill, Emma Watson guckt vorbei, Michael Cera spielt. Alle spielen sich selbst. Eine große Starparty. Und während sie feiern, geht die Welt unter. Warum kenne ich das nicht? Es ist das jüngste Gericht und die Sünder werden getötet und es laufen draußen Zombies und Höllenhunderungen, die Erde brennt und die Stars verschanzen sich im Haus und versuchen halt irgendwie so zu überleben und es ist ein wundervolles Satire auf die ganzen Celebrities, die halt alle reich sind und verwöhnt und die letzten Sünder und dementsprechend alle in der Hölle schmoren sollen. This is the end. Aber es ist natürlich ein Seth Rogen Film und auch von dieser Seth Rogen Clique, das heißt es gibt ordentlich Sex und Gewalt Witze. Aber großartige Cameo-Auftritte von wie gesagt ganz Hollywood ist dabei und Emma Watson als Sozialdarbinist sind die dann am Schluss ums Überleben kämpft. Und Michael Cera wird dieser schüchtern kleine aus Juno, der immer so nett und so süß wirkt. Man will ihn adoptieren, der spielt dann so einen total zugekucksten wilden Typen. Oh Gott, wie geil. Und nach und nach werden sie alle von Dämonen gefressen. Sehr witziger Film. Ich hab noch zwei Filme, die ein bisschen in die gleiche Schiene gehen, aber die sind einfach so großartig. Nummer zwei wäre jetzt Sunset Boulevard. Oh ja. Einfach die Frau, die so großer Star war, die Diva des Hollywood und dann halt naja. Du hast dein Entitlement auf jeden Fall. Du hast das Entitlement volle Kanne drin und du hast diese Verblendung drin, die einfach nach und nach geschieht und gegen die man sich einfach sehr aktiv wehren muss als Schauspieler. Sonst bist du da einfach drin. Und sie hat sich nicht aktiv genug gewährt, sondern denkt halt einfach ich bin bereit für meine Nahaufnahme. Ich schaff das. Ich bin jetzt nochmal ganz groß und alle lieben mich und ich krieg ständig ganz viel Fanpost von meinem Assistenten. Wenn ihr mehr über Sunset Boulevard wissen wollt, stöbert in unserem Archiv. Wir reden in einer Episode relativ lange darüber und versuchen den Film zu sezieren. Und es ist ein Vorschlag von Johannes. Ich hab ihn damals dann zum ersten Mal richtig geguckt. Ah, stimmt. Wow, Chloé, das war was ihr enttäuscht, dass du ihn noch nicht kanntest. Ausgereicht der To. Okay. Dein Platz eins. Mein Platz eins und es schließt sich der Kreis zu Joaquin Phoenix, Joker aus dem Jahr 2019. Der psychisch Kranke, der sich eigentlich wünscht, ein Star zu sein. Afferfleck, Außenseiter, Clown mit mehreren Problemen, der aber eigentlich gerne Stand-Up-Comedian wäre und dann auf andere Art berühmt wird, nämlich als Killer in der Clownsmaske. Wie nah ist er an King of Comedy? Sehr nah. Wahnsinnig nah, oder? Das ist fast ein Remake von King of Comedy. Robert De Niro spielt auch mit und Todd Phillips, der Regisseur, wusste sehr genau, dass er hier eine Versesee-Verbeugung macht. Der Film hat sehr viele Momente davon. Er hat dieses Star-Thema nochmal ein bisschen stärker und vor allem auch nochmal ein bisschen die Reaktion der Öffentlichkeit stärker drauf, weil dieser ersetzt dann ja so einen Flächenbrand in Kraft und plötzlich laufen die Leute mit Clown-Masken rum. Vielleicht sollten wir diese beiden Filme mal zusammen in einer Episode gegeneinander halten. Das finde ich spannend. Okay. Mein Platz eins ist Trommelwirbel Birdman. Der Typ, der einfach einmal einen riesigen Erfolg hatte mit einer Figur des Birdman, der große Superheld und dann einfach immer wieder versucht an diese Erfolge anzuknüpfen, aber eben auf eine Art und Weise, die vermeintlich näher an ihm dran ist, die seiner künstlerischen Vision mehr entspricht oder was auch immer. Und er versucht das irgendwie in diesem Theater nochmal hoch zu bringen. Er schafft das einfach nicht. Er scheitert gnadenlos. Es ist ein ganz großartiger Film. Alles so One-Take-mäßig, obwohl es natürlich Schnitte gibt, aber sehr, sehr lange Takes, die aneinander gestitched sind, sodass man das Gefühl hat, der ganze Film wäre eine einzige Kamerafahrt. Oscar prämiert und wie der Zufall so will, gibt es auch dazu eine Episode im Muss-man-sehen-Podcast. Stimmt, haben wir ja auch lange drüber geredet. Aus dem Jahr 2014. Ich würde gerne noch eine Ordnung über Menschen anbringen. Und zwar kein Film, sondern eine Episode. Eine South Park-Episode. Britney's New Look. South Park schnappt sich in Season 12 2008 Britney Spears. Und sie machen das, was man wirklich nicht erwarten würde. Sie machen sich nicht über Britney Spears lustig, sondern sie kotzen so richtig über diese ganze Fan- und Celebrity- Verehrungskultur ab. Grundgerüst der Story ist, ich spoilere jetzt ein bisschen. Also hört kurz weg, wenn ihr die Folge unbefleckt sehen wollt, dass es einen geheimen Kult gibt, der sich von den Seelen von jungen Stars ernährt. Und Britney Spears soll quasi gejagt und zu Tode gequält werden durch die Öffentlichkeit, durch Kamera, Blitzlichtgewitter und so weiter, damit das Getreide besonders gut wächst im nächsten Jahr. Sorry, ich hab nicht zugehört. Ich will die Episode noch gucken. Und das finden die Jungs dann heraus und sie versuchen eigentlich Britney Spears zu retten, weil sie Britney Spears versucht sich umzubringen. Ja, das ist South Park. Das ist ziemlich düster und ziemlich abgefuckt. Weil sie glaubt, ihre Kinder wären gekommen, weil die Jungs vorgeben, ihre Kinder zu sein, um ein Foto von ihr machen zu können. Und dann versucht sie sich umzubringen und ist schwer verletzt und wird aber trotzdem auf die Bühne gezerrt und soll weiter singen und so. Und dann versuchen die Jungs sie zu retten. Das ist eine wirklich krasse Episode und nicht das, was man von South Park erwarten würde, weil, wie gesagt, Britney ist nicht the butt of the joke in diesem Fall, sondern es sind wir. Das ist die Öffentlichkeit. Hat South Park nicht immer auch ein gutes Gespür dafür gehabt, wen man jetzt da butt of the joke mäßig ranhemmt und wer einfach, naja, das arme Opfer eigentlich ist? Eigentlich nicht immer. South Park war auch oft ganz gut da drin, sich über die Schwachen lustig zu machen. Leider. Und South Park hat auch sowas sehr, das ist nochmal ein Thema für eine eigene Episode, aber South Park hat meiner Meinung nach immer sowas schon was Reaktionäres auch gehabt und South Park ist auch oft schwarzer Humor nicht nur von links, sondern auch von rechts oder nicht nur gegen rechts, sondern auch gegen links. Und gerade wie South Park mit Themen wie Homosexualität und Transidentität umgegangen ist, ist teilweise sehr grenzwertig. Oh, okay. Ja, ich hab South Park eben nie richtig geguckt, weil's mir immer zu crazy war, zu viel irgendwie, viel auf einmal. Hab aber immer nur gehört eben von solchen Highlightepisoden und dachte dann immer die ganze Serie ist halt irgendwie eigentlich so von ganz guten Typen, die immer es schaffen, so an der richtigen Stelle reinzutreten. Es sind gute Typen und South Park gehört mit zum Besten, was Satire in den 2000 dann hingekriegt hat. Hat dann irgendwann auch an Qualität verloren. Mittlerweile ist South Park nur noch ein Abklatsch von sich selbst, aber die 2000er Sachen, so keine Ahnung, Staffel 3, Staffel 2 wahrscheinlich sogar bis Staffel 15, South Park einfach Comedy Gold. Also wie bei den Simpsons? Ja, so ein bisschen. Genau, doch sehr nah dran. Man muss das halt so ein bisschen abkönnen, weil der Humor ist einfach extrem derb und es ist teilweise extrem dark und auch sehr geschmacklos und ganz oft alles andere als PC und so, aber es macht halt echt Spaß. Man kann auch mal über Witze von rechts lachen. Oh, oh. Was sagt denn deine Bubble dazu, Plor? Also wirklich. Okay, dann gehen wir wieder raus aus dieser Top 3. Das war unsere Top 3 und sind wieder im Film zurück. Was haben wir noch über diesen Film zu sagen? Na komm, spiel schon den Jingle. Das Urteil Ich hoffe, ihr seid jetzt nicht alle zu sehr zusammengezuckt. Plor mag diesen Jingle nicht. Ich liebe ihn. Ich möchte eigentlich noch so ein Evil laugh. Ich habe auch das Gefühl, du baust ihn bewusst an Stellen ein, wo es mich stresst. Schneidest du absichtlich meines letzten Abos mit? Das Urteil zu bringen? Ist das dein Ziel? Sorry, ich habe ihn schon wieder reingeschnitten. Also dann, dein Urteil. Dein Urteil, Johannes. Mein Urteil ist super Tragödie. Leider kommt die Satire dazwischen. Also es stimmt nicht ganz. Die Satire ist natürlich geil und ist ein Film für sich. Vielleicht haben wir hier irgendwie drei Filme vor uns, die wir in verschiedenen Ebenen genießen oder nicht genießen können. Und ich genieße eigentlich jede Ebene davon irgendwie, außer das ist zu viel Broculture. Aber das haben wir nun totgeritten, das Pferd. Das ist einfach zu viel. Es ist zu viel Bikakahumor und zu viel sich darin gefallen, diese Broculture nach vorne zu treiben. Was offensichtlich in der Realität auch ein Problem war. Super Satire im Kontext. Aber für den Kontext brauchst du den Film nicht. Ein toller Film von 2008 bis 2010. Und dann kam der Film raus. Auf jeden Fall, okay, Tragödie. Also natürlich herausragend, gespielt von Rock Queen Phoenix. Der rettet das alles auf jeden Fall. Also kann man sich angucken. Der Film ist lang und viel zu aufgeplädt mit diesen ganzen Brojokes und mit diesem ganzen Exzess. Es geht gar nicht darum, dass das offensiv wäre, sondern es ist einfach öde irgendwann. Als Tragödie vielleicht ein bisschen dünner, aber es gibt ein paar echt gute Szenen da drin. Allein wegen Rock Queen Phoenix lohnt es sich dann auch doch, die 110 Minuten, die der Film dauert, zu gucken. Schön. Danke für dieses ausführliche Fazit. Viel mehr kann ich nicht dazu sagen. Ich würde sagen, ihr bleibt noch einen Moment dran. Da kommt nämlich jetzt der Jingle und danach noch die Vorausschau auf nächste Woche, was auch immer von Plor kommt. Ich mach keinen Podcast mehr. Ich werde jetzt... Jetzt muss mir was Gutes einfallen. Ich werde Metal-Gitarist. Tischler wäre der richtige Wort gewesen. Nein, Elektriker, die werden nämlich so gefeiert. Eine schöne Woche euch. Bis dann, ciao. Oh, Plor, möchtest du es jetzt noch eine Weile durchziehen, dass du aufhörst? Du nimmst mich nicht ernst. Ich versuche hier was Neues zu machen und du nimmst es einfach nicht ernst. Du willst mich als den Podcast-Hampelmann haben. Danke, Plor, dass du diese Episode nicht da warst. Hör dir mal den Song an, den ich komponiert habe. Machst du auch die Lyrics? Nein, das wird mit Metallica zusammen. Ich habe Lars Ulrich schon auf einen Anrufbeantworter gesprochen. Wir haben gar nicht drüber geredet, wie die Qualität von seinen Raps ist. Willst du dazu ganz kurz was sagen? Es ist scheiße. Es ist nur scheiße. Man redet nicht mal drüber, weil man hört es und es ist so offensichtlich, okay, jetzt soll dir die Kinnlade runterfallen. Aber das stimmt, das macht auch ein bisschen Spaß, muss man sagen. Vor allem mit P. Didi, wie er einfach guckt. Wie er im Studio sitzt und sagt, okay, machen wir den nächsten Song an. Ich sehe da Leidenschaft. Sonst ist da nichts, aber ich sehe da Leidenschaft. Scheiße. Was hast du nächste Woche für mich? Was leichtes. Ich würde gerne Sneakers, die lautlosen vorschlagen. Toller heißt Film irgendwo zwischen Thriller und Komödie Anfang der 90er Jahre mit ganz viel Retro-Tech. Von Nike Sponsored? Sneakers. Nee, Sneakers stimmt. Jetzt muss ich über den Namen Sneakers nachdenken. Wir haben sie die ganze Episode drin gelassen. Alles gut. Meiner Meinung nach so ein bisschen vergessen leider, aber kann sein, dass ich mich da auch komplett irre. Auf jeden Fall eine echt schöne Heiß-Thriller-Krimikomödie mit damals State-of-the-Art-Technologie, die heute bestimmt sehr sympathisch Von wann ist der Film? Anfang der 90er oder Ende der 80er? Moment, das muss ich einmal ganz kurz gucken. Sneakers. 1992. Ziemlich starbesetzt. Mit River Phoenix. Das ist reiner Zufall, ich schwöre. River Phoenix als sehr junger Schauspieler macht damit. Stimmt, ich erinnere mich. Na gut, dann gucken wir uns also Sneakers an. Und den Film auch. Dann... Au! Scherz! Scherz läuft!