Episode 126: Liebe von Michael Haneke
Michael Haneke ist seit den 90er Jahren eher für garstige, düstere Filme bekannt, die sich zwischen Parabel und Meta-Film bewegen. Sein Drama Liebe aus dem Jahr 2012 ist da etwas anders. Wir sprechen über die Bildsprache des österreichischen Regisseurs, sein Lavieren zwischen akademischem Anspruch und bewegendem Realismus, sowie die Hauptthemen dieser Geschichte, die ohne sentimental zu werden moralische Fragestellungen aufwirft, die alles andere als eindimensional ausgehandelt werden.
In unserer Top 3 sprechen wir über die besten Filme zum Thema Liebe im universellen Sinn. Was sind die schönsten Liebesgeschichten, die über die Darstellung eines bloßen Verliebtseins hinausgehen.
Transkript
Um den Zugang für Menschen mit Behinderungen zu erleichtern und um eine Volltextsuche nach Themen zu ermöglichen, haben wir beschlossen unsere Gespräche auch als Transkription zur Verfügung zu stellen.
Allerdings muss man dazu sagen, dass die heutigen Techniken automatisiert Transkriptionen herzustellen, doch immer wieder an ihre Grenzen stoßen und streckenweise unlesbare Texte hervorbringen. Eine händische Korrektur der Texte, ist ein Aufwand, der die Möglichkeiten dieses Podcasts bei weitem übersteigt. Trotz dieser Nachteile, überwiegen für uns die Vorteile einer (wenn auch fehlerhaften) Verschriftlichung.

Sie können das Transkript aktivieren und mitlesen, indem sie oben im Player auf dieses Symbol klicken.
: Podcast: Der mussmansehen Podcast - Filmbesprechungen Episode: Episode 126: Liebe von Michael Haneke Publishing Date: 2023-05-31T13:42:39+02:00 Podcast URL: https://podcast.mussmansehen.de Episode URL: https://podcast.mussmansehen.de/2023/05/31/episode-126-liebe-von-michael-haneke/ Meine Güte, man merkt, dass du Philosophie studiert hast. Entschuldigung. Und ich habe auch keine Antwort. Ich finde aber, der Film bietet beide Lesarten an. Musik Bist du bereit? Hast du Lust? Ich bin bereit und ich habe Lust. Sehr gut, wir laufen schon. Herzlich willkommen, liebes Publikum, bei einer neuen Folge vom muss-man-sehen-Podcast. Der Podcast, wo wir uns gegenseitig Filme empfehlen bzw. aufdrücken. Und sagen, diesen Film musst du sehen und damit verbunden auch, diesen Film müsst ihr sehen. Ja, also ich hoffe, ihr habt eure Hausaufgaben gemacht und habt den Film Liebe von Michael Hannecke gesehen. Eine Hausaufgabe, die Johannes gestellt hat. Ja, irgendwie habe ich das Gefühl, wir sind so ein bisschen mellow gerade, aber das liegt vielleicht am Film. Ja, könnte durchaus sein. Der Film hat ja eine gewisse ruhige Atmosphäre und vielleicht haben wir uns da auch ein bisschen eingestellt. Johannes, genau, du hast Liebe vorgeschlagen aus dem Jahr 2012. Warum eigentlich? Warum eigentlich? Das ist eine harte Frage. Ich weiß vielleicht, weil er auf der Liste stand. Aber vielleicht gibt es ja auch noch einen tieferen Grund. Ja, der Film ist gut. Also hatten wir nicht darüber gesprochen, ob wir den Film vielleicht zusammen gesehen haben? Ja, wir hatten überlegt, nachdem du den Film schon vorgeschlagen hast. Und wir waren uns gar nicht mehr so ganz sicher. Ich glaube, wir haben den zusammen im Kino gesehen. Würde jetzt aber auch nicht darauf schwören. Ja, aber ich habe ihn auf jeden Fall im Kino gesehen und ich bin mir sicher, dass ich danach auch mit jemandem ein gutes Gespräch geführt habe. Und da liegt sehr nahe, dass es mit dir passiert ist. Ja, das Kompliment kann ich zurückgeben. Also wir machen heute eine Revival-Folge. Davon haben wir auch immer mal wieder welche Filme, die wir beide schon gesehen haben. Und wo es vielleicht ein bisschen her ist. Also in dem Fall war es bei mir ein bisschen her. Ich habe den seit 10 Jahren nicht gesehen, ich habe den tatsächlich nur einmal gesehen. Jaja, ich auch. Aber trotzdem versuchen auch nochmal zu finden, was hat uns damals daran begeistert oder nicht begeistert. Und wo stehen wir heute im Bezug auf diesen Film? Übrigens, eine der Filme, wo man sagen muss, versucht verdammt irgendwo eine riesige Leinwand zu finden, auf dem ihr den gucken könnt. Das lohnt sich. Gilt glaube ich für alle Hannecke-Filme. Oder für die meisten. Zumindest die, die er im 21. Jahrhundert gemacht hat. Als er so eine sehr spezielle, eigenständige Bildsprache auch gefunden hat. Die natürlich inspiriert ist von diversen Filmen des europäischen Arthouse-Kinos des 20. Jahrhunderts. Aber die trotzdem so einen eigenen Ton hat. Ich glaube, so einen Hannecke-Film erkennt man auch einfach an den Bildern. Ich weiß nicht. Ich habe bei Cachet gar nicht, ich habe andere Bilder im Kopf als bei diesem. Ja. Also Hannecke-Filme, um es vielleicht mal so ein bisschen runterzubrechen. Hannecke-Filme leben meiner Meinung nach oft von den totalen. Ja. Und die allerdings so, wo es sehr wichtig ist, wie alles in Szene gesetzt ist. Wie alles platziert ist. Hannecke ist ein Perfektionist. Was die Bildsprache betrifft. Ja. Und dementsprechend wirken seine Bilder vielleicht, mancher würde sagen vielleicht auch ein bisschen artificiell. Ja. Arrangiert. Aber haben immer so eine Dichte und so eine Schwere. Man hat das Gefühl in den Bildern, allein schon wie die Kamera auf das Geschehen blickt, steckt sehr viel Inhalt drin. Und soll sehr viel Inhalt vermittelt werden. Ist vielleicht auch der Grund, warum ich denke, dass man auf großer Leinwand gucken sollte. Weil die großen totalen einfach auch viel zu sehen geben. Und man viel Gefühl transportiert bekommt. Obwohl Hannecke ja nicht unbedingt der gefühlige von den Regisseuren ist. Nein. Wie würdest du denn Hannecke einordnen? Wenn du sagen würdest, ich gebe ihm ein Label. Hättest du sowas, was dir direkt so in den Kopf kommt? Ich hätte zum Beispiel erstmal nicht erwartet, dass er Liebe dreht. Weil er nicht so gefühlvoll ist? Ja, weil er eigentlich gar nicht so gefühlvoll ist. Und was ihm in diesem Thema total zu Gute kommt, weil ich das Gefühl habe, dieser Film hätte ganz furchtbar zum Kitsch abdriften können. Was er nicht tut. Und weil Hannecke um jeden Preis verhindern will, dass es sentimental wird. Was ich total gut finde. Ich glaube, wenn ich Hannecke ein Label aufdrücken müsste, und wir werden noch mal herausfinden, ob das bei dem Film auch so zutrifft, würde ich sagen, er ist ein unglaublich didaktischer Regisseur. Hannecke will mit seinen, ich sage es mal so hart, und das klingt schon so wertend, Hannecke will mit seinen Filmen belehren. Hannecke hat eine Botschaft, und Hannecke geht es so vor, dass man oft als Zuschauer das Gefühl hat, dass er alles macht, um diese Botschaft richtig rein zu pflanzen. Und das macht er sehr geschickt. Also Funny Games zum Beispiel, wo es um Medienkritik geht. Oder auch Bennys Video. Und Cachet auch, also eigentlich drei Filme, wo es um Medienkritik geht. Dann haben wir unmittelbar Vorliebe, das weiße Band, wo es ganz stark um diese Allegorisierung geht, die Entstehung des zweiten Weltkriegs, des Faschismus anhand von einer Kindergeschichte. Also ja, für meistens schon eine deutsche Kindergeschichte. Die Didaktik steckt schon im Titel. Also irgendwie der Faschismus entstehen konnte durch eine autoritäre, strenge Erziehung. Und das hat Hannecke eigentlich immer, dass man so das Gefühl hat, der Mann hat eine Vision, und diese Vision ist auch didaktischer Natur. Er versteht Filme auch als Leerauftrag, vor allem im moralischen. Was mir bei Das weiße Band ein kleines bisschen als Zuschauer das Gucken etwas schwierig macht, weil ich dann denke, ja okay, du musst mir nicht immer wieder erzählen, was du mir ... Das war mein didaktischer Moment für heute. Johannes, du kannst den schwarzen Tee nicht länger als 5 Minuten ziehen lassen. Der zieht schon seit 20 Minuten bestimmt. Okay. Oh Gott, wie kriege ich das jetzt hin? Alles wird gut. Achtung, Achtung. Seid froh, dass ihr das nicht sehen müsst. Das ist heißes tropfendes Wasser. Klingt auch sehr poetisch. Heißes tropfendes Wasser auf die Hände eines Podcasters. So heißt es der nächste Arthouse-Film. Ja. Und ich habe noch nicht mal eine Tasse. Was ist denn los? Ja, Das weiße Band, zu didaktisch vielleicht. Johannes kann jetzt nicht reinkrätschen, weil er gerade aufgestanden ist, um Tassen zu holen. Wurde ihm ... Dieses didaktische wurde ihm zum Vorwurf gemacht, auch schon bei Funny Games. Ich glaube sogar, wir haben es ihm teilweise zum Vorwurf gemacht in der Episode, in der wir über Funny Games reden. Echt? Das weiß ich gar nicht mehr ganz genau. Bei Funny Games fällt es mir aber nicht mehr so auf, rückblickend, wie bei Das weiße Band. Weiße Band habe ich jetzt lange nicht gesehen. Da habe ich das Gefühl, dass ich oft davor sitze und denke, ja, okay, ja, ich weiß, ich weiß, du willst mir was erzählen. Aber irgendwie hätte ich es lieber, wenn ich nicht die ganze Zeit durchspülen würde, dass du eine Botschaft zu vermitteln hast. Kleiner Disclaimer, ich halte Das weiße Band für den absolut besten Film von Michel Haneke. Es kann sein. Es kann trotzdem sein. Vielleicht ist Liebe noch mir ein bisschen lieber. Ich finde Das weiße Band trotzdem einen guten Film, aber irgendwie habe ich was dagegen, die ganze Zeit das Gefühl zu haben, dass da jemand, ein Dozent vorne steht und so ein Tafelbild hat. Ja, Liebe. Worum geht es denn in Liebe? Liebe, Liebe. Worum geht es in Liebe? Der Film sollte ja eigentlich gar nicht Liebe heißen, aber es geht die ganze Zeit um Liebe und der Hauptdarsteller hat ihn dann irgendwann überredet, den Film einfach Amour zu nennen. Jean-Louis Trentillon, der genau wie seine Mitschauspielerin Emmanuelle Rivard sehr alt war, während den Trier war. Über 80. Aber worum geht es in Liebe? Es geht um Liebe, aber Haneke hat gesagt, es geht eher darum, wie man mit einem geliebten Menschen umgeht, der nicht mehr derjenige ist, den man die ganze Zeit eigentlich vor sich hatte sein Leben lang. Also wie geht man mit Veränderungen in der Richtung um? Also es geht im Wesentlichen um ein Pärchen, das einfach alt wird miteinander. Und wie das oft so passiert, kommt ein Schlaganfall. Sie hat einen Schlaganfall und somit das erste Anzeichen des sich nähernden Todes. Nun trifft es sie, es hätte ihn genauso treffen können und jetzt muss er damit irgendwie umgehen. Dann hat sie irgendwann noch einen zweiten und eine verstopfte Halsschlagader, die irgendwie Schwierigkeiten macht, das zu operieren. Obwohl die Ärzte gesagt haben, ach, das ist ein Routineeingriff, nur 5% davon gehen schief und dann geht halt dieser Eingriff schief und sitzt sie im Rollstuhl und der Zustand verschlechtert sich immer weiter und diesen Weg gehen wir hinunter. Dieser schiefgelaufene Eingriff führt ja zu dem fatalen Moment des Films, wo sie ihm das Versprechen abbringt, sie nicht mehr ins Krankenhaus zu schicken und sie nicht mehr in Pflege zu geben, zu Hause zu halten und er zaudert auch ein bisschen mit dieser Entscheidung. Stimmt dann aber schließlich zu. Es findet sehr viel auf Kamera statt. Tatsächlich findet dieses entscheidende Zustimmen findet auch auf Kamera statt, aber er bezieht sich später nochmal drauf, vor allem wenn er mit seiner Tochter diskutiert und George und Anne, so heißen unsere beiden Protagonisten, leben dann in dieser Wohnung, die auch die meiste Zeit über Schauplatz des Films ist. Also abgesehen von einer Szene ganz am Anfang, wo wir sie beide beim Konzert sehen, und einer Szene, wo sich George im Hausfloh bewegt, allerdings in einem Traum, findet das gesamte Geschehen in dieser Wohnung statt. Also es ist so verkapselte Zweisamkeit dann. Eine der ganz, ganz wenigen Momente in meiner Laufbahn als Zuschauer von Filmen, dass ich die Wohnung einer Hauptfigur zeichnen könnte. Ich weiß, wo was in dieser Wohnung ist und das, ich weiß nicht, kannst du dich an irgendeinen Film erinnern, wo du die Schauplätze aufmalen könntest? Wo du sagen könntest, okay, hier ist das Schlafzimmer, das ist ungefähr so groß, das ist das Wohnzimmer, das ist ungefähr so groß. Jetzt fällt mir als erstes The Room ein. Ja, vielleicht gibt es solche Filme, aber es stimmt schon. Das ist bei diesem Film schon sehr extrem, weil wir erleben sehr viele Gänge durch diese Wohnung, und es ist eine öppige Wohnung. Wir haben hier ein bildungsbürgerliches Paar, die haben viel Geld, die sind beide sehr kultiviert und legen sehr viel Wert auf ihre kulturelle Bildung und auf ihr kulturelles Leben. Und dementsprechend sieht die Wohnung auch aus. Es ist eine wunderschöne Wohnung, mit alten Holzgetäfel, oh mein Gott, Johannes, du bist der Einrichtungsexperte von uns beiden. Mit schweren Regalen, die voll sind mit Büchern und mit Schallplatten, wir haben ein riesiges Klavier in der Mitte des Wohnzimmers stehen. Ein Flügel. Ein Flügel sogar. Also ich würde sofort einziehen wollen. Ja. Es ist wirklich eine unglaubliche Wohnung, und sie haben die Wohnung gebaut. Also nach den Erinnerungen von Hanneke seines Elternhauses, also seiner Elternwohnung in Wien, hat er vorher aufgezeichnet, wie das Ganze werden soll, wie das Ganze gebaut werden soll, und haben sie es im Studio gebaut, inklusive Innenhof. Und Hanneke hat muss irgendwann jemandem zugerufen haben, now make it French. Ja, genau. Das heißt, die haben es dann irgendwann eingerichtet im französischen Interieur, aber die Wohnung ist quasi typisch wienerische Wohnung anscheinend. Ja. Und es ist super. Es ist so geschmackvoll eingerichtet, so großartig. Ich würde alles übernehmen, was da drin ist. Also fast alles. Es gibt so ein, zwei. Ich habe tatsächlich den Film angeschaut und habe mir angeschaut, oh, was ist denn da an der Wand? Nehme ich das auch mit oder nehme ich das nicht mit? Jetzt ist es ganz interessant, weil Michael Hanneke ist ja ein österreichischer Chessieur oder ein deutscher Chessieur. Die Deutschen beziehen sich auch immer ganz gerne auf ihn. Natürlich. Es ist auch zu großem Teil eine deutsche Produktion und österreichische und französische. Aber in Französisch gedreht. Genau. Aber in Deutsch geschrieben. Und in Deutsch geschrieben, weil Hanneke selbst nicht gut genug Französisch kann, um sowas in Französisch zu schreiben. Ja, aber er meinte, er hat inzwischen so oft in Französisch gedreht, dass er ganz gut versteht, wenn die Schauspieler das nicht so machen, wie er will. Aber es ist immer noch eine Herausforderung. Und sein Französisch ist einfach nicht gut genug, als dass er es wirklich schreiben könnte. Aber drehen geht wohl. Naja. Er hat selbst gesagt, er würde es einfach nicht schaffen, französische Dialoge zu schreiben, sodass sie glaubwürdig sind. Und gerade bei diesem Film, der eben ein sehr dialoglastiger Film ist, es ist natürlich unglaublich wichtig, dass die Dialoge on point sind. Absolut. Weil der Film setzt natürlich auf einen sehr spezifischen Realismus. Ich würde es sogar sagen, auf einen sehr akribischen Realismus, in dem er sehr viel Triviales zeigt. Es gibt natürlich den Moment, wo die Krankheitsgeschichte von Hanne thematisiert wird. Und da werden natürlich einfach hart Krankheitsgeschehen gezeigt. Aber es gibt auch ganz viele Momente, die so eine zärtliche Beiläufigkeit haben im Verhalten von George und Hanne miteinander. Wo sie einfach sich über Banalitäten austauschen. Meinetwegen bildungsbürgerliche Banalitäten. Sie reden eben viel über Kultur und reden über ein Buch, das George gelesen hat und anerzählt, wie sie begeistert ist von dem Konzert von ihrem Schüler, den sie dann auch später besucht. Aber sie tauschen sich eben über Banalitäten aus, so wie das halt ist, wenn man zusammen lebt. Man führt nicht immer die tiefgründigen Gespräche, sondern man redet auch einfach über alltägliches, über kleine Dinge. Aber in diesem Fall nicht nur auch, sondern einfach fast nur, fast ausschließlich alltägliche Banalitäten, was ich total gut finde, weil er das so gut schreibt und inszeniert, weil die ganzen Zwischentöne, die dieser Film mitbringt, irgendwo dazwischen versteckt sind. Und man braucht keinen großen Aufwand, diese Zwischentöne rauszuhören, rauszufühlen. Aber es ist total wichtig, dass sie da drin stecken und nicht massiv viel ausgesprochen werden. Hannecke selbst hat ja gesagt, er hat sehr bewusst das Ganze in so ein bildungsbürgerliches Milieu gelegt, damit die Tragödie für sich stehen bleibt, damit es nicht darum geht, wie können sie Arztrechnungen bezahlen, wie können sie überhaupt mit der Rente klarkommen und so weiter, sondern dass es wirklich verdichtet wird auf diese Krankheit als die große Tragödie in ihrem Leben. Weil sonst im Film eigentlich nur darum geht, dass man sagen müsste, naja, die hätten halt mehr Geld gebraucht und dann wäre alles gut gewesen. Nein, das ist es eben nicht. Der Tod ist nicht bestechlich. Kommen wir mal zu dem Begriff Liebe, der ganz wesentlich ist in dem Film. Ich habe vorhin gesagt, Hannecke ist ein Didakt im Film und ich mache es mal nicht als Frage, sondern ich stelle einfach mal eine These in den Raum. Hannecke versucht das Thema Liebe auch didaktisch aufzuarbeiten oder akademisch oder man könnte sogar sagen dialektisch, ich gehe mal noch einen Schritt weiter, in dem er eigentlich die ganze Zeit Liebe an diese Moralfrage knüpft, weil die Frage, die permanent irgendwie über der Filmhandlung steht, ist ja, handelt George richtig, weil das Handeln von George wird immer wieder von anderen infrage gestellt, hauptsächlich von seiner Tochter, die einfach oft da ist und die eigentlich lieber hätte das an in einem Pflegeheim landet oder die sagt, können wir nicht nochmal ins Krankenhaus gehen, können wir nicht nochmal was machen und George dann sehr darauf insistiert, ne, ich habe dir versprochen, wir machen das nicht mehr, ich mach das jetzt so, ich komme schon irgendwie klar. Und diese Frage schwebt ja so die ganze Zeit über dem Geschehen. Ist das, was George macht, richtig? Verlängert er das von an? Oder ist er sogar dafür verantwortlich, dass es ihr schlechter geht, weil er sie eben nicht ins Krankenhaus fährt? Ist das, was er macht, und das macht der Film ohne jeden Zweifel klar, was er macht, ist vollkommen aus der guten Absicht geboren, dass es ihr, er will das Beste für sie machen. Weißt du, das Interessante ist, ich habe mir diese Frage gar nicht gestellt. Ich habe überhaupt nicht die Frage gestellt, ob das jetzt richtig ist, was er da tut. Für mich war das absolut folgerichtig und damit überhaupt nicht infrage zu stellen. Man muss auch dazu sagen, dass ich ein kleines bisschen das Gefühl habe, das wird sich bestimmt ändern im Laufe meines Lebens, wenn ich älter werde, aber wenn man über 80 ist und zwei Schlaganfälle hat, wie viel holt man da noch raus mit einer Pflege, die im Heim ist versus einer Pflege, die zu Hause ist? Wie viel Zeit holst du raus? Und wie steht es im Kontrast zu dem, was der zu Pflegende möchte? Die Frage, die spannende Frage ist ja, und das ist das, was der Film komplett offen lässt, ob der zweite Schlaganfall hätte verhindert werden können, wenn Josh anders gehandelt hätte. Nach dem ersten Schlaganfall ist sie halbseitig gelähmt, aber sie kann auch kommunizieren und sie hat irgendwie, sie hat einfach noch Möglichkeiten, sie kann auch leben. Es ist jetzt nicht so, dass man nach dem ersten Schlaganfall sagen würde, oh mein Gott, das ist jetzt zu Ende, sondern sie hat auch noch sehr viel Würde, auch gerade im Umgang von Josh mit ihr hat sie noch sehr viel Würde und er gibt im Umgang mit ihr auch immer die Würde und das Krasse ist dann ja der zweite Schlaganfall, der sie so weit lähmt, dass sie nicht mehr kommunizieren kann, dass sie gibt es ja diese krassen Szenen, wo sie nur noch dieses Mal, mal, mal ruft, wenn sie Schmerzen hat, was wirklich intensiv ist und wo wir auch so eine Szene haben, wo Josh sie beobachtet, wie sie von einer Pflegerin viel zu ruppig behandelt wird und sie ruft die ganze Zeit mal, mal und die Pflegerin sagt halt danach zu ihm, naja, das sind einfach nur Reflexe und geht überhaupt nicht darauf ein, dass es ihr offensichtlich gerade schlecht ging. Das ist ja der entscheidende Punkt. Hätte der vielleicht verhindert werden können? Ja, das Ding ist, ich glaube nicht, dass sie das betrachten kann, ohne gleichzeitig auch zu wissen, dass sie versucht hat, sich umzubringen noch in dieser Phase. Also das, was ich vorhin meinte, man kann ihren Willen nicht von dem trennen, was man vielleicht in einem Heim hätte rausholen können oder nicht rausholen können. Lassen wir mal das Heim außen vor, es geht einfach auch um so eine Art ärztliche Behandlung oder ein stärkeres herzliches Monitoring. Der Film liegt ja sehr nahe, dass das nicht mehr wirklich so groß stattfindet nach dem ersten Schlaganfall. Nachdem sie den Wunsch geäußert hat, sie möchte eigentlich nicht mehr ins Krankenhaus, sie möchte erst recht nicht in ein Heim und er soll ihr versprechen, das nicht mehr mit ihr zu machen, wird ja schon ziemlich nahe gelegt, dass das eigentlich war. Die zwei machen eigentlich, eigentlich was George ab dem Punkt macht, ist, dass er diese Wohnung, in der sie leben, dass die zu einer Art Festung von ihnen beiden wird gegenüber der Außenwelt. Es gibt ja auch so ein permanentes Misstrauen, wenn andere Menschen irgendwie da eindringen. Er schließt, wenn seine Tochter zu Besuch kommt, schließt er die Tür zu ihrem Zimmer ab, damit die Tochter sie nicht sieht. Und auch wenn zum Beispiel ihr Schüler kommt, dann sagt er erstmal, okay, setzen sie sich und wir sehen, er geht erstmal rein und guckt, ob andere sich überhaupt mit ihm unterhalten will. Also George wird fast so eine Art Wächter dieses gemeinsamen Schutzraumes. Es gibt das Phänomen ja ganz konkret, dass Menschen ärztliche Behandlung verweigern. Und dadurch, dass es ihnen viel schlechter geht, als es gehen müsste. Okay. Tja. Trotzdem ist ja der Kontrast sozusagen da, was will sie und was könnte man machen. Auf jeden Fall. Und da bewegt sich ja der Grad lang. Also da bewegt sich ja die Frage entlang. Eigener Wille versus potenzielle Behandlungsmöglichkeiten. Ja. Ja, was ist dein Gedanke dazu? Was macht man? Ich glaube, es bieten sich zwei Lesarten an und wir haben also grundsätzlich, wir haben hier natürlich George sehr stark als Protagonist. Er ist der, der die Entscheidungen trifft in dem Fall. Und er trifft in diesem Fall die Entscheidung so, wie sie möchte. Er geht voll und ganz auf ihren Willen ein. Und was der Film natürlich erzählt ist, das macht er aus absoluter Liebe zu ihr. Das trägt aber natürlich so eine Spannung in sich, dass er eben sowohl zum Wärter wird von ihr, als auch gleichzeitig zum Gefangenen. Es gibt ja noch vor dem zweiten Schlaganfall, als sie noch ziemlich fit ist, gibt's ja diese Alptraumszene, die echt krass ist, wo er so durch diesen Haus floriert. Und dann ist überall Wasser und er fragt, ist da jemand? Und dann kommt fast wie in einem Horrorfilm dieser Jumpscare, also es ist kein Jumpscare, weil dafür ist es zu langsam inszeniert, wo diese, wo ihre Hand nach ihm greift und ihm den Mund zuhält und dann wird er schreiend wach und ist total aufgelöst und ängstlich. Also es gibt irgendwie so diesen Moment, wo man merkt, es tut ihm nicht gut. Und dann gibt es ja auch die Momente, wo man merkt, es tut ihr nicht gut, weil es hat ja auch die Art, wie er sich dann um sie kümmert. Er macht ja nicht nur das, was sie will dann nachher sogar. Hat ja was Tyrannisches auch. Also er füttert sie, obwohl sie nicht mehr gefüttert werden will. Er geht jetzt trinken, obwohl sie nicht mehr getrunken trinken will. Und dann schlägt ihr sie sogar in diesem einen Moment, als sie das Wasser ausspuckt. Und das ist so, die diese Negative leset. Er ist irgendwie ihr Gefängniswärter und er ist selbst Gefangener. Und das entsteht aus dieser Liebe und es könnte vielleicht auch anders gekommen sein, hätte er das nicht getan. Ja, oh Gott, ich bin ich werde da reingeworfen in Sachen, die ich noch gar nicht bedacht habe. Oh Gott, Plur, jetzt wird der Film nochmal in der ganzen Emotion. Ich finde diese eine Szene, wo er erzählt, was er als Kind einmal erlebt hat, dass er vor einem anderen Kind gestanden hat und irgendwie erzählen wollte, was für einen Filmer da gesehen hat. Was für eine tolle Geschichte, ja erzähl weiter. Und er dann irgendwie wieder in die Emotionen des Films reingerät, ohne es zu wollen. Und dann anfängt zu weinen, weil der Film so emotional war. Und dann die Emotionen noch stärker hochkommt, als beim eigentlichen Gucken des Films, weil aus der Erinnerung heraus. Und das ist so viel Metapher auf so vielen Ebenen für verschiedene Dinge, die auch in dem Film passieren. Was ich so toll finde, wie er es erzählt, ist so großartig, die Wortwahl ist großartig, das Spiel ist großartig. Und sie hört so ganz andächtig zu und fragt nachher einfach, warum hast du mir das nicht erzählt? Und was denkst du, was hat der Junge gemacht? Und er sagt, keine Ahnung, passt, wusste ich nicht in dem Moment, aber wahrscheinlich hat er sich über mich lustig gemacht, als ich angefangen habe zu weinen, als ich über den Film erzählt habe. Und so passiert mir das jetzt mit dem Film, wenn du mich vor solche schwierigen Aufgaben stellst, weil das ist wirklich, es ist ja wirklich eine emotional schwierige Sache. Was war die ursprüngliche Frage jetzt? Moment. Das ist ja das Fiese, ich habe keine Frage gestellt, sondern ich habe die These in den Raum gestellt. Wie bewerten wir diese Leser? Dieses Verhalten von ihm. Ich kann die positive Leser auch dagegen werfen, die habe ich nämlich auch da stehen, weil ich habe auch keine Antwort. Ich weiß auch nicht, wie ich das beurteilen würde. Die positive Leser ist natürlich, dass George in seiner Liebe zu Anne ihr eben diese Würde und Menschlichkeit zurückgibt, die ihr so oft verloren geht. Also die Außenwelt macht ja ab einem gewissen Punkt nichts anderes mehr, als sie zu pathologisieren. Sie ist ja auch total gut meint, die Tochter geht rein und weint dahin, als sie Anne sieht und sagt, das kann doch nicht sein, sie kann doch nicht so da liegen. Und George hat fast so einen Wutausbruch und sagt, ey, ich kann es nicht mehr ertragen, wie ständig über sie geredet wird. Das ist meine Frau und das ist ein Mensch. Und er erzählt verschiedene Situationen, wie wer mit ihr umgeht, was passiert. An manchen Tagen kann er mit ihr ordentlich reden, an manchen Tagen nicht. Mal erzählt sie eine schöne Geschichte aus der Vergangenheit und mal sehr unzusammenhängende Worte. Nichts davon ist vorzeigbar, sagt er. Und verknüpft das mit, dass Leute immer wieder was anderes von ihm erwarten, was er machen soll. Und er gibt ihr, also der Tochter, keinen Platz im Sterben oder in letzten Zügen ihres Lebens. Jetzt bist du bei der negativen Leserhand. Nein, das ist gar nicht negativ gemeint. Das ist nur, ich glaube, dass es vollkommen in Ordnung ist für Menschen, die merken, dass sie im letzten Teil ihres Lebens sind, sich auszusuchen, mit wem sie diesen Teil teilen wollen. Und wenn es die Tochter nicht ist, ist es auch in Ordnung. Das ist ja auch eines Wunsch. Es gibt diesen Moment, wo dann die Tochter reinkommt und sie wirklich erschrocken schreit und es so offensichtlich ist. Sie will nicht, dass sie von jemand anderem in dem Moment gesehen wird. Sie will nicht, dass Eva sie in diesem Zustand sieht. Das ist ja eine absolut positive Lesart. George gibt ihr ihre Würde zurück. George entlässt die Pfleggerin und geht richtig harsh mit ihr ins Gericht und sagt zu ihr, ich hoffe mal, dass sie mit ihnen so umgegangen wird, wie sie mit meiner Frau umgegangen sind. Und wenn Anne wieder mal ruft, setzt er sich zu ihr, streichelt ihre Hand, redet mit ihr. Und es ist einfach dieser Moment, dass die Liebe, die er zu ihr hat, diese Zuneigung, dass die deutlich stärker ist als jede entwürdigende Paralyse, als jede Inkontinenz, die auch thematisiert ist, als geht jeder Sprachverlust, jede Afasie, das ist vollkommen egal in diesem Moment, weil diese Liebe von ihm zu ihr, das wird gespiegelt. Wir kriegen das auch mit. Wir haben seinen Blick, seine Perspektive und wir sind zur radikalen Empathie gezwungen und dadurch behält sie, der die Würde ja immer so wichtig war, sie ist ja so eine würdevolle Frau vor diesem Schlaganfall und auch danach noch ganz lange, sie erhält komplett ihre Würde zurück dank seiner Liebe. Meine Güte, man merkt, dass du so Philosophie studiert hast. Und ich habe auch keine Antwort. Ich finde aber, ich finde, der Film bietet beide Lesarten an. Und um das vielleicht nochmal aufzugreifen, Hanneke, die Daktiker, er ist sonst im Film deutlich weniger ambivalent. Sonst ist sein Urteil viel eindeutiger. Und das ist es in diesem Film nicht. Es gibt einfach diesen beiden Möglichkeiten. Ist George ein Tyran? Ist George ein Gefangener, ein Gefängniswärter? Oder ist George einer, der die Würde zurückgibt? Und beides, sowohl das Negativ als auch das Wichtigste, das kommt aus Liebe. Es stimmt ja einfach auch beides irgendwie. Wir reden ja von verschiedenen Ebenen vielleicht. Zumal wir auch ein bisschen gezeigt bekommen, dass beide auf ihre Art auch früher doch ein bisschen harscher waren in ihrem Leben als Menschen. Also ich glaube, dass die Art und Weise, wie die Tochter auftritt und ist, spiegelt dessen ist, dass die Eltern nicht immer die nur liebenden und nachsichtigen Eltern waren. Sondern dass die auch sehr fordernd waren und vielleicht sogar ein bisschen herrschsüchtig. Also bei ihr sehe ich das immer mal wieder. Bei ihm allerdings auch ab und zu. Und das ist interessant zu sehen. Weil ich finde, dass beide das ganz, ganz toll spielen. Dieses mit dem Alter weicher gewordene, aber trotzdem durchscheinende von dieser leicht harte Unterton. So eine formale Stränge? Ja, eine formale Stränge. Oh mein Gott, was ist das für eine Musik? Was war das? Wo sind wir? Ich glaube, wir wurden rausgerissen. Aber wohin? Oh mein Gott, Johannes, ich befürchte, wir befinden uns in einer Self-Promo. Oh nein! Shit! Ganz schnell, ganz schnell, damit wir zurück zum Besprech können. Was müssen wir machen? Was müssen wir sagen? Wir müssen den Leuten unbedingt sagen, dass sie uns abonnieren sollen, wo auch immer sie sind. Also auch Spotify oder Apple oder sowas. Beam, whatever, was sie auch benutzt. Also abonnieren und anderen sagen, dass sie uns abonnieren sollen. Auf jeden Fall. Wenn euch diese Folge gefällt, gebt uns gerne Sterne, Herzchen, Daumen hoch, was auch immer euer Podcatcher anbietet. Genau, und wenn sie euch nicht gefällt, dann schickt diese Episode weiter an eure Feinde oder eure Nachbarn oder sowas. Und wenn ihr uns Feedback geben wollt, wir freuen uns total über jeden Kommentar an johannes-at-mus-man-sehen.de oder florian-at-mus-man-sehen.de Genau, schickt uns Filmvorschläge und so weiter. Boah, das...oh, wir sind schnell durchgekommen. Ja, jetzt schnell raus hier, wieder zurück ins Gespräch. Wird eigentlich irgendwann mal thematisiert, was er im Beruf war, ich glaube. Also wenn, dann habe ich es verpasst. Ich hatte den Eindruck, dass er auch Klavierlehrer war. Ja? Aber das ist natürlich jetzt nur meine Interpretation. Also er liebt natürlich die klassische Musik. Ja, total. Aber ihr Beruf als ehemalige Klavierlehrerin wird ja ganz klar thematisiert, weil wir auch diesen Schüler haben, den Alexandre, der es mittlerweile geschafft hat und eine Platte aufgenommen hat und ihn die auch schickt. Und dann irgendwann zu Besuch ist nach ihrem ersten Schlaganfall und ziemlich schockiert also dass er sieht, dass sie halbseitig gelähmt ist. Wahrscheinlich nochmal vom Blick des Musikers, der sieht, oh mein Gott, sie wird nie wieder so Klavier spielen können, wie sie konnte. Ja, wobei wir dann in der Szene natürlich voll in ihr sind, die sie dann denkt, überhaupt erst der Gedanke, empfange ich jetzt meinen ehemaligen Schüler in dem Zustand, in dem ich bin oder lasse ich das? Also echt als Zuschauer denke ich, okay, der geht jetzt rüber, fragt sie und dann schickt sie ihn gleich den Typen, weil sie gar nicht erst will. Aber doch, sie kommt und sie versucht irgendwie Würde zu bewahren, wahrscheinlich auch einfach, weil der Schüler sehr wichtig war für sie und andersrum, natürlich die beiden für den Schüler wichtig waren, aber sie sagt ganz eindeutig immer wieder, lass uns dieses Thema lassen und lass uns das Thema wechseln, nicht darüber reden, was hier passiert. Ich finde, eine ganz starke Szene. Ja, auf jeden Fall. Das ist tatsächlich, weil sie will ihn sehen, sie will nicht, dass er sich mit ihr beschäftigt, sondern sie will sich mit ihr beschäftigen, sie freut sich über seinen Erfolg und er sagt dann ja auch nochmal, dass er jetzt so dankbar ist, dass sie so viel gemacht hat für seinen Erfolg und sie spielt das dann ein bisschen runter und sagt, nein, das waren sie und sie haben das geschafft, mit ihrer Art zu arbeiten. Es ist auf jeden Fall eine starke Szene, einfach auch weil nochmal gezeigt wird, wie würdevoll sie ist und ja, auch was für eine Art sie hat, auf das Leben zu blicken und auf Arbeit und auf etwas zu schaffen. Dann kann man sich natürlich auch reinversetzen, wie hart es für sie sein muss, dass sie so einfache Dinge wie sich waschen oder aufs Klo gehen, nicht mehr selbst machen kann. Beschweige denn am Klavier zu sitzen und zu spielen. Es gibt diese wirklich traurige Szene, wo George das Lied hört, aber wir sehen, die Szene steigt damit ein, dass wir sie am Klavier sehen und dann erst sehen wir, dass er auf das leere Klavier start, während im Hintergrund die Schubert zu hören ist. Es ist total traurig, aber auch total schön, finde ich, als Erinnerung. Also, dass uns der Film auch teilhaben lässt an dem, was gewesen ist und auch dieser liebevolle Blick auf sie am Klavier. Der ist schon toll gewesen. Ich fand ganz schön. Es gibt aber immer wieder in diesem Film, immer, immer, immer wieder Szenen, wo Musik angespielt und wieder abgebrochen wird. Hanneke wollte den Film zwischendurch auch irgendwann mal so ähnlich nennen. Die Musik, die abbricht oder irgendwas in der Richtung. Irgendein französischer Titel, den ich nicht richtig übersetzen kann. Ich finde das ein interessantes Motiv, natürlich eine Metapher auf das, was jetzt abbricht, nämlich das Leben. Aber man hat zwischendurch das Gefühl, wenn er zum Beispiel an seiner Hi-Fi-Anlage sitzt und diesen einen Koral da anmacht oder was das war und ihn abbricht, man hat das Gefühl, dass das wie ein Gebet ist, dass er dann abbricht. Nämlich das Gefühl, dass die beiden besonders religiös sind. Überhaupt nicht. Aber dass er es vielleicht versucht und dann feststellt, nein, es ist es nicht. Na, die Kunst hat ja so was religiöses für sie. Es gibt auch diese eine Szene kurz bevor er sie dann umbringt am Schluss, wo wir nachdem er sie geschlagen hat, weil sie das was ausgespuckt hat, haben wir diese Szene, in der die Gemälde gezeigt werden. So Renaissance-Gemälde und eine sehr lange Szene, wo wir einfach nur Musik hören und diese Gemälde sehen. Voll gut. Sehr, sehr gut gemacht. Gutes Timing. Und es zeigt vielleicht, was für einen Stellenwert das Künstlerische in ihrem Leben hat. Ja. Und wie wichtig Ihnen das auch ist, was durch das Künstlerische oder auch das Intellektuell Stimulierende erzeugt wird. Es gibt ja auch immer mal wieder diese Gespräche über Musik. Er erzählt ihr von einem Buch, das er gelesen hat und fragt sie, ob sie es auch gleich lesen will und sie unterhalten sich über diesen einen Film und so. Es gibt immer wieder diese Momente, wo sie sich über sowas austauschen. Eingeistige Gespräche. Ja, und ich finde es total unangestrengt. Also es gibt ja Filme, die so sehr angestrengt versuchen, so ein Milieu zu erzeugen. Und das schafft er total problemlos, finde ich. Ist wahrscheinlich wirklich der Vorteil, dass Hanneke selbst aus so einer Milieu gekommen ist. Absolut. Natürlich. Volle Kanne. Künstlerkind. Regisseur als Vater, Schauspielerin als Mutter, hat Philosophie studiert. Also das ist natürlich, Hanneke weiß ungefähr, wie in diesem Milieu, mit welcher Beiläufigkeit so über Kultur gesprochen wird. Ja, genau. Und man kann den Film auch mit dem Wissen vielleicht gucken, dass Hanneke eine 90-jährige Tante hatte, die Selbstmord begangen hat. Ja. Aus diesem Erlebnis heraus kamen so die Überlegungen, die ersten Überlegungen für diesen Film. Und diese 90-jährige Tante hat sogar ihn irgendwann mal angesprochen und versucht, davon zu überzeugen, ihr Sterbehilfe zu leisten. Ja. Was ein wahnsinnig schwieriges Ding sein muss. Ja. Das überhaupt diese Anfrage zu bekommen. Und dann zu entscheiden, was mache ich? Ja. Jetzt ist der Film ja schon tendenziell eher realistisch inszeniert. Mit seinen ruhigen Bildern und diesen Dialogen, die so eine Beiläufigkeit haben. Und es wird alles gezeigt. Es wird auch gezeigt, wie die Pflegerin George zeigt, wie er an die Windeln wechseln kann. Und es wird gezeigt, wie sie gewaschen wird. Es gibt aber immer wieder so Brüche von diesem Realismus. Also was mir jetzt einfällt, wäre halt dieser Albtraum. Dann diese Klavierszene, dieser Tagtraum könnte man es vielleicht nennen. Den hat er ja auch ganz am Schluss nochmal, nachdem er sie getötet hat. Na ja. Dass sie plötzlich wieder da ist und er dann zusammen mit ihr die Wohnung verlässt. Und durch diese rituellen Dinge, die er am Schluss macht, was ja auch irgendwie so, wo es zumindest so ein bisschen den Boden des Realistischen verlässt. Weil man traut dieser Figur dazu, das zu machen. Deswegen würde ich nicht sagen, es ist unrealistisch oder surreal. Aber es bringt nochmal so eine künstlerische Note mit rein, dass er das Ganze, dass er quasi die Wohnung zu so einer Art Gruft macht. Würdest du sagen, der Film ist komplett realistisch? Würdest du sagen, er ist irgendwie so poetisch realistisch? Wie würdest du das so von der Bildsprache und von der Inszenierung, wie würdest du das einordnen? Der Film ist eine große Überlegung von Hanneke. Eine Überlegung, wie könnte sowas vonstattengehen. Und in vielen Überlegungen sind natürlich Abschweifungen, gedankliche Abschweifungen drin, die ein bisschen ins Fantastische gehen, aber eben nicht ausrasten. Also wenn man sich selbst dabei beobachtet, wie man solche Gedanken einstellt, dann merkt man ja, wie das hier und da abschweift in Dinge, wo man merkt, ne, das kann ja nicht passieren, das funktioniert ja nicht, weil. Also ich glaube, es ist einfach ein riesengroßes Gedankenexperiment von Hanneke. Was passiert denn wenn? Und wenn mich jetzt meine 90-jährige Tante fragt, was mache ich denn? Und wenn ich jetzt mit ihr zusammen da funktionen würde, und wenn wir jetzt ein Paar wären, was wäre denn passiert? Und wie siehst du die Aussparungen? Wir sehen zum Beispiel nichts, wir kriegen nichts mit von der Operation, nur in seiner Erzählung. Und wir sehen nichts von ihrem zweiten Schlaganfall, sondern so Schlag auf Schlag, im wahrsten Sinne des Wortes, wie sie nach dem zweiten Schlaganfall ist. Und es gibt ganz viele Momente, wir sehen, haben wir ja vorhin schon gesagt, wir sehen nicht, wie er ihr verspricht, dass er sie hier nicht mehr ins Krankenhaus packt. Sonst wird sehr viel ausgelassen. Also die Auslassungen, die draußen passieren kann ich total verstehen, weil man sagen will, ich will diese Wohnung, ich will das ganze Leben der beiden nur noch in dieser Wohnung sehen. Weil auch einfach viele ältere Menschen einfach zunehmend nur in ihrer Wohnung sind. Ja. Dann gehen die mal spazieren, wenn sie noch können, aber wenn sie schon nicht mehr an dich spazieren gehen können, ist der Lebensmittelpunkt diese Wohnung. Und dann wird das entweder claustrophobisch oder du hast wirklich eine sehr gute Wohnung und du schaffst das irgendwie, dir das so einzurichten, dass das ganze nicht auf dich hin abstürzt, aber wahrscheinlich gibt es solche Tage und solche Tage. Aber dann die Welt zu öffnen, würde glaube ich das Bild kaputt machen. Nein, würde es kaputt machen, auf jeden Fall, aber er spart ja auch Sachen aus, die in der Wohnung passieren. Wir haben ja wirklich so eine sehr episodische Erzählweise. Ich finde, die trägt auch so ein bisschen mit dazu bei, dass der Film, obwohl es natürlich diese ruhigen Einstellungen gibt und auch sehr langsam Einstellungen, die bewusst mit Langsamkeit spielen, sich nie so langsam anfühlt. Und das liegt glaube ich daran, dass das alles so ein bisschen fragmentiert ist, was da passiert, dass wir immer nur so einzelne Episoden haben aus dem Alltag. Ja, man will ja auch nicht die ganze Zeit also eins zu eins erzählen, weil dann wäre der Film halt ein halbes Jahr lang. Aber du willst ja auch vieles dem Zuschauer überlassen dann, sonst hast du ja keine Fragen mehr aufgeworfen. Du willst ja als Film auch Fragen stellen und nicht nur Antworten geben. Ja. Insofern finde ich es, ich finde es eine total gute Entscheidung, auch seine Entscheidung zu sagen, ich gebe ihr ihren Willen, die rauszulassen. Weil das Gespräch endet tatsächlich damit, dass er sagt, was erwartest du von mir? An, es funktioniert so nicht einfach so. Es endet damit, dass er nicht einwilligt und dann, später sehen wir das halt. Und das finde ich total stark vom Film. Es ist vielleicht auch, kommt jetzt tatsächlich so ein bisschen der Gedanke, ist der Film so ein bisschen Komplize von Josh, dass er Anna auch ihre Würde gibt, indem er bestimmte Szenen ausspart. Nee, kann eigentlich nicht sein, weil er zeigt ja auch Szenen, in denen sie ihrer Würde vermeintlich beraubt ist, wenn sie zum Beispiel gewaschen wird. Was übrigens für Riva, für die Schauspielerin Emmanuelle, eine wahnsinnig schwierige Sache war. Die war wirklich schwer zu überzeugen davon. Irgendwann hat sie gesagt, okay, ja, ich verstehe, der Film braucht das, also mache ich das. Aber eigentlich hat sie sich sehr unwohl damit gefühlt. Es war auch wichtig, diese Szenen zu zeigen. Absolut. Ich bin froh, dass die Szene drin ist. Total gut, total wichtig. Riva spielt sowieso unfassbar diese Wandlung von der würdevollen Frau, die auch so ein bisschen streng ist, aber gleichzeitig auch sehr angenehm und ruhig, rein in diese Afasie und in diese Lähmung. Und dann, sie spielt das unglaublich gut. Also es ist wirklich krass, wie sie dann im Bett liegt und nur ein bisschen mit dem Mund zuckt und versucht einzelne Worte zu sagen. Es gibt ja diese Szene, wo er ihr Le Pandavion vorsinkt und sie singen soll. Und das ist so ein anstrengender Moment. Und ja, es ist allein schon anstrengend, das auch so zu sehen, was die Schauspielerin da macht. Die gibt wirklich alles in diesen Momenten. Und ich bin das echt schon verdammt stark. Sehr, sehr gut, ja. Übrigens, nur mal so nebenbei, weil ich das gedacht habe, die ganze Zeit beim Film geguckt habe. Riva ist 2017 gestorben. Weil die sind beide sehr alt. Der Film ist nicht so alt, aber die beiden waren halt sehr alt. Und dann, sie ist 2017 gestorben. Und er ist 2022 gestorben. Ja. Sie ist fünf Jahre nach dem Film ist sie gestorben. Und während den Dreharbeiten hat sie sich wohl ab und zu drüber lustig gemacht, dass eigentlich Jean-Louis Trantignon ihre Rolle übernehmen müsste, weil er geprächtlicher war. Ja, er hat immer mal gefragt auch. Er hat Hanneke dann scherzhaft gefragt, sollten wir nicht vielleicht die Rollen tauschen? Weil er wirklich Gedächtnisprobleme hatte und so. Also Alterserscheinungen. Alterserscheinungen halt einfach. Und er hat 14 Jahre nicht vor der Kamera gestanden. Er ist ja extra für den Film überhaupt wieder davor, die Kamera gegangen. Und er wusste gar nichts von Hanneke. Er hat ja auch selber gar nicht mehr so richtig viel Fernsehen geguckt oder sowas. Er hat von Hanneke nichts gewusst. Ja. Als Regisseur. Und dann kam er und hat irgendwie ihn echt lange gebeten, einfach dabei zu sein. Um das vielleicht dazu zu sagen. Emmanuel Riva, die 1927 geboren ist, und Jean-Louis Trantignon, der 1930 geboren ist, haben beide eine große Filmkarriere hinter sich, als sie diesen Film machen. Also Emmanuel Riva hat in den 50ern angefangen zu drehen und den meisten dürfte sie bekannt sein aus Hiroshima Monarmour von Alain Renet, über den wir übrigens auch schon mal gesprochen haben, bei letztes Jahr Marienbart. Und sie war einfach eine große Schauspielerin des französischen Kinos. Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich sie zum einen, ich kenne Hiroshima und Monarmour, aber ich hätte sie nicht erkannt von dem Film. Okay, ja, das ist natürlich. Und sonst habe ich sie, ich hatte sie nicht auf dem Schirm. Sie ist keine Schauspielerin, die ich auf dem Schirm hatte. Muss ich, muss ich zu meiner Schande gestehen. Und Jean-Louis Trantignon genauso, der hatte halt auch schon seit den 50ern Filme getreten, eine unglaublich lange Bibliographie, eine unglaublich lange Filmographie. Und wenn ich so durchscrolle, es gibt Filme, die ich gesehen habe, in denen er mitgespielt hat, sind aber auch überschaubar. Und er ist auch kein Schauspieler, den ich davor auf dem Schirm hatte. Also, es ist nicht so, dass ich gelesen hätte auf dem Filmplakat Aya Emmanuel Rivard und Jean-Louis Trantignon. Oh, den Film muss ich sehen. Die beiden, Wahnsinn. Die spielen nochmal. Das war nicht mein Impuls. Und wenn mich jemand fragen würde nach den beiden Schauspielern, wäre auch dieser Film der erste, der mir zu ihnen einfällt. Kulturbanase ich. Wenn einer von uns beiden der Kulturbanase ist, dann ich, Floor. Und dann Isabelle Hubert als Tochter, ne? Die ist einfach großartig. Also, die spielt das so gut. Die spielt dem ganzen wie gesagt, ich hatte vorhin schon gesagt, das erste Gespräch. Das allererste Gespräch mit dem Vater über ihren Zustand. Da redet sie viel über Vergangenheit und auch über Trivialitäten ganz viel. Sie redet ganz viel über ihren Mann. Und es gibt diese tolle Szene, wo dann Georges sie einfach mal fragt, und liebst du ihn? Was so ein toller Moment ist, weil das so sehr gut die Mindset von Georges aufdeckt, wie er auf das Leben blickt und wie er auf das Thema Beziehung und so blickt. Weil das ist das Entscheidende. Und sie kann auch so viel erzählen, dass er in Europa rumreist und da ein Konzert macht und da was macht. Es ist vollkommen egal. Liebst du den eigentlich? Sag mal. Und sie sagt dann irgendwie, ja, ich glaube schon. Ich denke irgendwie, ja, doch, irgendwie, ja. Sie redet so drum rum. Und es ist so, sie macht das so gut. Sie redet so gut auf Oberflächlichkeiten und auf, ohne dass das zu inszeniert wirkt, weißt du? Ja, und auch ohne dass sie an Sympathie verliert. Wir können ihre Position sehr gut verstehen. Also ich kenne auch die Situation, wo man sagt, wollt ihr das nicht anders machen? Ihr seid alt, ihr seid krank. Das ist total nachvollziehbar, was sie macht. Und wenn ich in ihrer Situation wäre, würde ich wahrscheinlich genauso da sitzen und sagen, gibt's nicht einen anderen Weg? Sollten wir nicht doch über ein Heim nachdenken, wirst du dir das wirklich zumuten? Ja, genau. Weil sie hat ja nicht ganz unrecht, ne? Ja, natürlich hat sie nicht ganz unrecht. Also man kann das total romantisieren von der liebevolle Partner, der sich um seine Gattin bis zum Tod kümmert. Aber es ändert ja nichts dran, dass das auch problembehaftend ist. Er ist kein Pfleger. Jaja, jaja. Was mich so zerstört hat, ist die Szene, wo er da sitzt, bei ihr, die schon gar nicht mehr wirklich irgendwas entscheiden oder beurteilen kann. Und fragt sie noch, was meinst du, sollten wir eine zweite Pflegerin einstellen oder nicht? Und er macht das mit so viel Liebe und mit so viel Hingabe, sie noch zu fragen und noch mit ihr darüber zu reden, obwohl es eigentlich gar keinen Sinn hat, mit ihr darüber zu reden, weil sie keine ordentliche informierte Entscheidung treffen kann oder sowas. Aber er macht das trotzdem. Und ja, ich glaube, das ist ganz wichtig für dieses Moment der Würde. Dadurch kriegt sie Würde. Einfach dadurch, dass sie ernst genommen wird. Und ich weiß noch, vor ein paar Jahren war das so ein kleiner Shitstorm aus rechten Kreisen, wo sich drüber lustig gemacht wurde, dass constant bei den Kindern und auch bei den Babys eine so nötige Rolle ist. Und dann wurde Gags drüber gemacht. Ah ja, dann fragt ihr, das Baby darf ich jetzt deine Windeln wechseln, das Baby kann ich antworten. Haha, Schenkelklopfer. Aber darum geht es nicht. Es geht darum, einfach zu sagen, du bist ein Mensch und ich nehme dich ernst. Auch wenn du noch nicht eine Entscheidung treffen kannst und auch wenn ich für dich entscheide in bestimmten Momenten, nehme ich dich trotzdem ernst. Und wenn ich es nur dadurch zeige, dass ich dich mal frage, ist das jetzt okay? Oder dir sage, okay, pass auf, ich mach jetzt das und das. Weil das einfach, Alter, das ist Artikel 1 im Grundgesetz. Die Menschenwürde ist unantastbar. Und das macht der Film natürlich auf vielen Ebenen. Er zeigt da viele Szenen, in denen Josh genau so agiert. Natürlich auch andere, dass er dann nochmal eine Ohrfeige austeilt, weil er einfach überfordert ist und nicht mehr kann. Aber wie er zum Beispiel die eine Pflegerin feuert und was er da sagt, mit einer gedämpften Ungehaltenheit, die früher bestimmt ausgebrochen wäre, die jetzt aber so, deswegen finde ich es so toll, wie sie spielen, durch das Alter so gedämpft ist und er weiß, okay, es macht jetzt keinen Sinn, eine riesige Szene zu machen, aber ich sage ganz bestimmt und klar, was ich meine und schicke dich weg. Es ist so großartig gespielt und auch so gut geschrieben. Er ist alter auch ihr Anwalt in dem Moment. Natürlich, er nimmt es ernst. Nicht nur ihr Wächter, nicht nur ihr Gefangener, sondern auch ihr Anwalt. Kommen wir zu den zwei großen allegorischen Szenen, also eigentlich ist es eine, weil das ist die lange Szene, die Taubenzene. Die zweite Taubenzene, die erste ist eigentlich fast zu kurz, um eine große Allegorie zu sein, aber die zweite ist, Hanneke hat gesagt, das ist kein Symbol, er mag keine Sybole, das ist halt, es passiert, dass Taube in so ein Fenster reinfliegt, wie das in Paris halt einfach so ist. Bullshit. Ich glaube ihm kein Wort. Natürlich glaube ich ihm kein Wort. Im anderen Regisseur würde ich das glauben, aber nicht Hanneke. Hanneke glaubt nicht an Symbole, am Arsch. Der Mann arbeitet nur mit Symbolen. Na ja, ja, also ich rätsel halt, seit ich das gelesen habe, was er damit meinen könnte, weil er das nicht umsonst sagt. Er sagt das nicht aus Prätenziosität, glaube ich. Vielleicht auch. Ich weiß nicht, ich glaube, er meint irgendwas, aber seine Filme stecken voller Symbole, natürlich. Und wenn man auf diese Szene draufguckt, kann man ja einmal sagen, es ist eine ganz krasse Allegorie, eine ganz simple eigentlich, die einfach nur eine Spiegelung von der Filmhandlung ist. Er läuft diese Taube hinterher, er fängt sie, er hat sie dann unter der Decke gefangen und streichet sie aber ganz sanft, während er sie im Arm hält, unter der Decke. Und dann schreibt er nachher keinen Brief, aber ich habe sie freigelassen. Und wir wissen, er hat die Taube wieder freigelassen. Das ist eigentlich... Okay, hier haben wir noch einmal die Handlung des Films kondensiert, in diesen drei Minuten, wo ein alter Mann einer Taube hinterherläuft. Was so großartig gemacht ist, oder? Na total, krasse Szene, ne? Unglaublich krasse Totale und auch alleine dafür müsst ihr ins Kino gehen und große Leinwand wie der in diesem Raum, ohne Schnitt, einfach nur den Flur und man sieht um hinten die Küche und den Gang zur Toilette und er schafft einfach in seinem Schneckentempo als alter Mann dieser Taube hinterher und versucht sie einzufangen. Und sie entkommt halt immer mal wieder und dann am Ende hat er es geschafft, das Tuch drüber zu werfen. Bei den Dreharbeiten hat er sich übrigens Handgelenk gebrochen. Ausgerechnet bei der Szene. Und dann stand noch die Szene aus, wie er sie tötet und da hat er aber ein gebrochenes Handgelenk. Und dann haben sie das echt gut stationen müssen und haben es dreimal gedreht, diese Tötungsszene dann. Sie haben es so gemacht, dass sie den Kopf im richtigen Moment wegdreht. Jaja, ich hab's auch gesehen, leider. Leider ist es im Film ein bisschen zu sehen, wie sie den Kopf wegdreht. Aber ist nicht so schlimm. George tötet an am Schluss, mit einem Kissen, nachdem er hier nochmal eine Geschichte aus seiner Kindheit erzählt hat, wie er Diphterie hatte, als er im Ferienlager war. Und wie beurteilen wir das denn? Andersrum fragt, beurteilt der Film das? Nee, der Film beurteilt es nicht, deswegen müssen wir es ja tun. Der Film ist offener, wie gesagt, das finde ich auch stark am Film, dass er Ambivalenz beibehält, dass er Lesarten eröffnet. Wir können ohne Probleme George als den überforderten Tyrannen sehen, der es irgendwie schwerer macht und der Mitwelt schwerer macht und der dieses Gefängnis erschafft. Wir können aber George auch wirklich als den liebenden Ehemann sehen, der Andi Würde zurückgibt. Und dann tötet er sie. Kurz davor waren noch die Szenen, wo er sie gezwungen hat zu essen und zu trinken und scheinbar verzweifelt drum war, sie am Leben zu halten, obwohl sie nicht mehr wollte. Also, wenn er richtig stark gewesen wäre, was nicht heißt, dass es eine Wertung ist in Richtung richtig oder falsch, sondern wenn er die Stärke gehabt hätte, dann hätte er gleich am Anfang, als sie es gesagt hat, es wird nur noch schlimmer werden, lass mich eigentlich und eigentlich sagt, lass mich sterben, hilf mir beim Selbstmord, hätte er das gemacht schon an der Stelle. Was falsch gewesen wäre, aber es wäre sozusagen das gewesen, was er sich jetzt eigentlich in meinem Gefühl für das, was in seinem Kopf passiert, wünscht, schon gemacht zu haben. Vielleicht, ja. Wer in dem Moment an das denken muss, was sie gesagt hat, sie hat sich versucht umzubringen und sagt dann, du, es wird nur noch schlimmer werden, ich will nicht mehr. Wir haben ja, also zumindest nach diesem ersten Schlaganfall, wenn sie halbseitig glänzt, haben wir das Gefühl, dass sie noch schöne Momente miteinander haben, besondere Momente. Nach dem zweiten Schlaganfall kann man es vielleicht nochmal anders sehen, kann man vielleicht auch nochmal drüber nachdenken, haben sie die noch oder ist das nur noch George, der irgendwie so versucht, das zu finden in ihr, was sie auch irgendwie findet, was sie für ihn bedeutet und es gibt dann ja auch die schönen Momente, wo er ihre Hand hält und sie streichelt, aber sie liegt da und leidet, redet mit ihr und streichelt sie und es ist ein zärtlicher Moment und für ihn vielleicht auch ein kathartischer Moment, aber es ändert ja nichts dran, dass sie trotzdem da liegt und leidet. Ja, vielleicht können wir die Frage einfach nicht beantworten. Die Frage ist nicht zu beantworten, also ich meine, es gibt seit Jahrhunderten die Diskussion darüber, ob man Sterbehilfe leisten sollte oder nicht. Das werden wir im Podcast nicht lösen. Schade dafür ist doch dieser Podcast eigentlich da, damit wir diese wichtigen Fragen lösen, damit wir sagen, Leute, wir haben drüber geredet, hier ist die Antwort, geht das an den Etikrat weiter? Keine weiteren Fragen mehr. Es ist toll vom Film, dass er uns das offen lässt und es ist toll vom Film, dass er auch immer so ein bisschen diesen Gedanken mit sich trägt, hey, das sind hier zwei Menschen, die so leben und die, wovon einer so stirbt und wir können das nicht beurteilen und wir können das nicht, nicht nur nicht verurteilen, sondern auch nicht beurteilen. Das ist einfach die Art, wie sie das machen und sie haben irgendwie ihren Weg gefunden und es ist zumindest in ihrer Welt richtig und wer sind wir, das zu werten? Dadurch, dass wir nicht in der Lage sind, seit Jahrhunderten dafür eine befriedigende Antwort zu finden, glaube ich, dass das Sachen sind, die man den Leuten überlassen muss, die in der Situation sind und deswegen habe ich, glaube ich, auch deine Eingangsfrage überhaupt nicht im Kopf gehabt beim Filmgucken. Hat er es jetzt schlimmer gemacht? Hätte er die Ärzte oder sowas? Weil ich die ganze Zeit gedacht habe, ja, das ist deren Art, damit umzugehen. Das ist jetzt deren Ende. Das ist, also und jedem muss man seinen Ende lassen. Und ich weiß nicht, ob das bedeutet, dass ich automatisch Sterbehilfe aktive unterstützen muss. Obwohl ich dazu ein bisschen tendiere, aber auch nur so ein bisschen. Aber ich glaube einfach fest daran, dass jeder für sich einen Weg braucht und auch Weg gehen dürfen sollte, den er braucht. Und die beiden haben halt diesen gewählt. Und so ist das halt. Ja, vielleicht ist das die ganz einfache Antwort. So ist das halt. Und das ist ja das, was der Film auch macht. Ich glaube schon, also der Film, es ist schon ein Hannecke-Film. Er kommt da auch nicht ganz raus. Und ok, du hast ihn offensichtlich anders wahrgenommen. Für mich war das so, dass ich von Anfang an irgendwie das Gefühl hatte, diese Frage wird durch den Film so mit transportiert. Ist das richtig, was er da tut? Es gibt verschiedene Möglichkeiten, da drauf zu blicken. Aber ja, letzten Endes besteht auch einfach das Statement, dass es passiert und so ist das halt. Und vielleicht ist das auch das Statement, was wir dann in der wirklich letzten Szene sehen, wenn die Tochter allein in der leeren Wohnung sitzt und einfach nur da sitzt. Es ist so eine großartige letzte Szene. Und so simpel sie ist, gibt sie all den Raum, den ich als Zuschauer brauche, um das zu verarbeiten, was passiert ist. Um das zu reflektieren und um zu verstehen, dass genau das bei rauskommt. Dieser Satz, so ist das halt. Dann sitzt man da, guckt sich das alles nochmal an, seufzt. Sehr, sehr schwer. Und naja, das war das. Das muss man ja erst mal schaffen, ein Thema wie den Tod zu behandeln. Dass man am Schluss da sitzt und sagt, so ist das halt, dass man vielleicht auch seufzt. Aber dass man das dann auch irgendwie akzeptieren kann. Volle Kanne. Was wirklich ein Wunder ist. Vor dem Tod so extrem den Tod die ganze Zeit vor Augen geführt zu bekommen und so emotional damit zu sein. Und am Ende friedvoll damit sein zu können. Das ist wirklich krass. Du hast am Anfang gesagt, der Film schafft es, außer auf Sentimentalitäten und Pathos und Kitsch zu verzichten. Und das trägt ihn auch irgendwie heraus. Natürlich ist man drin im Film. Der Film ist immersiv. Er verlangt sehr viel Empathie ab. Und ist schon auch auffühlend. Aber es ist jetzt nicht so, dass ich nachdem ich den Film gesehen habe, das Gefühl habe, dass ich krass belastet bin, sondern ich habe durch den Film und das macht ihn nicht schwächer, ich habe durch den Film so eine gewisse Akzeptanz für das Geschehen in dem Film gelernt. Und dann ist wieder Hannecke voll der Didaktiker, der uns genau das beigebracht hat, was er uns beibringen wollte. Diese Akzeptanz des Lebens und Sterbens. Ja, macht das wirklich sehr, sehr gut. Ich hab das Gefühl, die ganze Zeit in jeder Szene, wenn ich als Schauspieler darauf schaue, Hannecke rauszuhören, der jeden Moment den Schauspielern sagt, hört auf sentimental zu sein, dich auf den Satz draufzusetzen, da noch Emotionalität reinzusetzen. Der Satz ist schon emotional genug. Du brauchst ihn nicht noch emotional zu spielen. All die Sätze, die ich so vom Set kenne, von Regisseuren, wenn es um so Emotionalitäten geht. Und Hannecke eben einfach, was wahnsinnig wichtig ist, dass man dem Leben nicht noch mehr abtrutzen will an Emotionalitäten, als er sowieso schon hat. Tratignan, der, wie wir wissen, eine lange Filmkarriere hinter sich hat, hat gesagt, ich hab noch nie mit so einem anspruchsvollen Serien wie Michael Hannecke zusammen gearbeitet. Ja, kann ich mir vorstellen. Aber wirklich. Er meinte auch, am Anfang hatten sie noch so ein bisschen Freiheiten. Und dann hat Hannecke recht schnell angefangen, immer mehr wirklich ganz bestimmte Sachen einzufordern, ganz bestimmte Szenarien und ganz bestimmte Abläufe und so, die für einen Schauspieler manchmal auch schwer umzusetzen sind, weil du erstmal da hinkommen musst, dass du die Tasse in dem Moment absetzt, dass du bestimmte Schritte in dem Moment machst. Weil das ja sehr viel mit dem zusammenhängt, was du gerade sagst und was du gerade fühlst. Und du hast nicht bei jedem Take das gleiche Gefühl. Und da hinzukommen, dass wirklich alles genau stimmt und man nicht als Schauspieler dann anfängt etwas aufzusetzen. Ich mach das jetzt so, weil der Regisseur das gesagt hat und man merkt es sofort. Sondern dass es immer noch so intrinsisch sich anfühlt. Es ist der Wahnsinn. Es gibt so viele verschiedene Arten Filme zu inszenieren und man muss die nicht gegeneinander aufwiegen. Aber ich find Hannecke ist ein gutes Beispiel dafür, dass einer Regisseur auch hervorragend sein kann, wenn er sehr anerfixiert ist. Wenn er was? Und das ist Hannecke, glaube ich. Perfektionistisch. Und da muss jedes Detail stimmen. Ich kann mir vorstellen, dass das die Hölle ist, wenn du als Schauspieler da mit arbeitest. Also zumindest sehr herausfordernd, weil dann auch sehr viel sehr oft wiederholt werden muss und es einfach einen gewissen Druck gibt, eben diesen Perfektionismus mit reinzubringen. Aber wenn man sich die Ergebnisse ansieht, nicht nur Liebe, sondern auch andere Filme, dann lohnt sich das. Und auch als Schauspieler jetzt die Perspektive des Schauspielers, stell dir mal einen Regisseur vor, der genau das Gegenteil macht. Stell dir einen Regisseur vor, der zu jedem Satz, den du sagst, sagst du ja, ja, super, perfekt, machen wir weiter geht's, nächste Szene. Und das kommt leider sehr oft vor. Vor allem im deutschen Fernsehen oder nicht im deutschen Fernsehen, sondern allgemein im Fernsehen, weil keine Zeit da ist. Und nicht weil der Regisseur, wie das so scheint, von außen einfach mit allem zufrieden ist, sondern weil der Regisseur einfach keine Zeit hat. Dann ist manchmal 80% auch genug oder 30%. Ja, manchmal sagt man sich auch bei 30% schon, oh ja, passt, ist in Ordnung. Jeden Satz gerade auserzählt, alles gut. Aber man muss auch dazu sagen, dass Hanneke ja sehr viel Zeit eingeplant hat. Mehr Zeit als normalerweise wäre. Es ist natürlich, er kann der Produktion gegenüber das absolut rechtfertigen, indem er sagt, das sind zwei alte Menschen, wenn die Pause brauchen, dann brauchen die Pause. Da können wir nicht einfach die Leute durchprügeln, das geht nicht, sind über 80. Und das ist natürlich ein Komfort, den du sonst kaum hast. Und die beiden waren sehr gut diszipliniert und haben sehr gut das alles durchgestanden. Urgesteine. Schauspiel-Urgesteine, das lohnt sich dann. Wollen wir mal Richtung Top-Liste springen. Wow! Ja, lass uns gerne in Richtung Top 3 uns vorrobben. Ich hab dafür einen Jingle. Bitte Jingle. Unsere Top 3. Danke Jingle. Danke, danke. Top 3 Liebe hast du gesagt, möchtest du? Ja, ich mein, es klingt natürlich sehr obvious, aber wir hatten das noch nicht, oder? Wir hatten das noch nicht, glaube ich auch. Vielleicht hatten wir mal Liebesfilme, Liebesgeschichten, aber ich fand es total interessant, dass du auch wirklich einfach nur das Wort Liebe gesagt hast. Ganz wichtig, ganz wichtig. Liebe ist, viele Liebesfilme zeigen nicht Liebe, sondern zeigen Verliebtsein. Ja, genau. Und spannend ist natürlich Filme zu finden, die Liebe zeigen und ich weiß nicht, es gibt gar nicht so viele, zumindest nicht so viele, die das wirklich im positiven Licht auch zeigen. Also es gibt unglaublich viele Filme, die total toxische, kaputte Beziehungen zeigen, die auch manchmal irgendwie eine Romantik in sich tragen darin und es gibt eben viele Filme, die so ein Verliebtsein und so ein Liebesrausch zeigen, aber Filme, die wirklich Liebe als so was Konstantes zeigen, weil ich glaube, das macht man so als Verschaltung, Verliebtsein versus Liebe, dass das Zweitere halt irgendwie so konstant sein muss und irgendwie eine Dichtheit gibt es nicht so viel. Aber ich glaube, ich habe drei gefunden. Ich weiß nicht, ob ich zufrieden bin. Vielleicht. Wie war es denn bei dir? Ja, ich fand es auch gar nicht so wahnsinnig leicht, weil tatsächlich Hollywood sehr stark auf diese zwei Menschen verlieben sich ineinander gehen. Das sind die Liebesgeschichten. Und da stimmt das Wort Liebesgeschichte ja schon nicht mehr. Ja, weil es ja wirklich nur um dieser Funken, der Initialfunken geht und dort, wo es dann in Liebe gehen könnte, hört ja der Film auf. Genau, es wird immer dieses Happily Ever After gemacht und dann ist meistens, wo man denkt so, okay, wir haben jetzt so was gesehen, die haben sich verliebt, das war toll und alles so. Die Beziehung hält nicht länger als ein halbes Jahr. Gerade in den Romcoms, wo sie sich dann so von Anfang an streiten und wo man weiß, okay, da gibt es so viel Konflikt, das kann nicht gut gehen, Leute. Ja, und ich glaube, daher kommt dieses blöde Ding, wo man immer sagt, Gegensätze ziehen sich an. Ja, aber Gegensätze trennen sich auch bald. Ja, genau. Das ist so ein Hollywood Mythos. Vielleicht doch gibt es das, aber ja. Ja, also eher selten, ne? Ich glaube, man braucht gemeinsam keinen, sonst wäre das ziemlich hart. Witzig, dass mein Platz 3 genau das drin hat und alle Romcom-Klischees aber irgendwie darüber hinauswächst und mittlerweile als Romcom-Klassiker gilt. Aus dem Jahr 1989, kein Witz, Harry und Sally. Von Nora Ephron, Drehbuch. Rob Reiner war Regie. Und er erzählt ja die Geschichte von Harry und Sally, die sich am Anfang nicht so wirklich ausstehen können. Also sie sich zum ersten Mal begegnen. Und sich dann immer mal wieder begegnen, so über mehrere Jahrzehnte geht die Filmhandlung. Und dann irgendwann gute Freunde werden. Und dann irgendwann auch mal eine Affäre haben. Aber wieder versuchen, die Freundschaft zurückzufinden. Und dann irgendwann gibt es diesen Moment, wo sie sich doch verlieben. Und es gibt diesen wirklich schönen Epilog, wo zwischendurch werden immer mal wieder Paare gezeigt, die so erzählen, wie sie sich kennengelernt haben. Und im wirklich wunderschönen Epilog werden dann auch noch mal Harry und Sally gezeigt, wie sie von ihrer Beziehung erzählen und wie sie geheiratet haben. Und es ist eine der wenigen, wenn nicht sogar die einzige Romcom, die es schafft, dieses Verliebtsein zu erzählen. Und dass man danach trotzdem denkt, da wird eine tolle Beziehung draus. Weil es zeigt eben auch so einen sehr langsamen Prozess, dass sie sich ineinander verlieben. Und auch über die Freundschaft. Und man merkt, da ist vorher schon Chemie da. Sie müssen gar nicht ineinander verliebt sein, um diese Chemie zu haben. Und dann entwickelt sich es trotzdem zu diesem romantischen Film. Und man kann viel über Nora, Efron, Romcoms lästern. Harry und Sally ist ein Meisterwerk. Da muss ich noch mal gucken. Ich hab lange, lange, lange her. Und ich hab gar nicht mehr die Details im Kopf. Es gibt so ein paar Highlights, die man immer wieder um die Ohren gehauen bekommt, von irgendwelchen Ausschnitten, die im Internet rumgeistern. Ja, diese Orgasmusszene. Diese Orgasmusszene ist das berühmteste natürlich. Aber. Und die ist total dumm. Orgasmuss ist nicht glaubwürdig. Nein, überhaupt nicht. Okay. Ich hätte auf Platz 3 und täglich grüßt das Murmeltier. Wow. Okay, ja. Das ist ein sehr langer Zeitraum. Weil ich finde, dass der Film natürlich alles anfasst. Von Verliebtheit bis, ich glaube nur, dass ich verliebt bin, bis einfach nur sexuelles Interesse, bis wirklich Liebe zeigt. Und dieses ganze Spektrum irgendwie abbildet. Obwohl der Film gar nicht so sehr sich damit so intensiv befasst. Das ist einfach eine Komödie mit vielen, vielen lustigen Situationen. Aber tief drunter, also so tief auch wieder nicht, aber wirklich drunter liegt wirklich eine spannende Entwicklung von Liebe, von dem Begriff Liebe. Ich hatte ja irgendwann mal die Idee, dass es zu spät. Aber die hätten eigentlich so zehn Jahre später eine Fortsetzung drehen können. Und die beiden Protagonisten kommen wieder, also sind mittlerweile zusammen, aber ihre Beziehung krieselt. Weil er immer noch diesen Zyniker raushängen lässt. Und sie kommen wieder zurück, um dieses Murmeltier zu drehen. Und müssen dann vielleicht mal wieder zusammenarbeiten. Vielleicht haben sie sich sogar getrennt mittlerweile und müssen auf jeden Fall wieder zusammenarbeiten. Und eigentlich genau in der Konstellation. Und dann werden sie beide in diesen Zeitstrudel gefangen. Föhl sagt schon zu ihr, oh nein, ich weiß, was das ist. Aber dann ist diese Zeitschleife, in der sie gefangen sind, die Chance, ihre Beziehung zu kitten. Oder ihre verloren gegangene Liebe wieder zu entdecken. Wäre eine tolle Fortsetzung gewesen, hätte ich glaube ich gekauft. Ich verstehe es nicht bei dem Erfolg, den der erste Teil hatte. Warum Hollywood nicht auf die Idee gekommen ist, einen zweiten Teil zu drehen? Wir reden darüber sehr ausführlich in einer Folge. Wir haben den Film ja besprochen. Und da ist auch deine Idee zum Sprachfilm gekommen. Wirklich? Hab ich die damals schon gepitcht? Du hast sie erzählt, ja. Die juckt mich echt. Das gehört zu den Filmen, wo ich mich frage, warum hat Hollywood keine Fortsetzung gedreht? Ja, vielleicht musst du die einfach schreiben. Jetzt ist zu spät. Bill Murray steht dafür bestimmt nicht mehr zur Verfügung. Das ist doch egal. Wir machen das unter anderem namenunter anderer Flagge. Mein Platz 2. Um auch die tragische Komponente von Liebe mit rein zu bringen. Die aber zeigt, dass auch mit der tragischen Komponente Liebe toll sein kann. Blablabla. Eternal Sunshine of a Spotless Mind von, äh, Entschuldigung, Michelle Gontry, der so wunderbar zeigt, wie eben Liebe als starkes Gefühl stärker sein kann als Konflikten und Krisen, die man hatte. Es geht darum, dass Jim Carrey spielt einen Mann, der herausfindet, dass seine Ex-Freundin, gespielt von Kate Winslet, die Erinnerung an ihn hat löschen lassen, weil das für sie zu schmerzhaft war. Und deswegen beschließt er, dasselbe zu machen. Und während dieses Prozesses, die Erinnerungen werden gelöscht, das wird von so einer Firma gemacht, so Science Fiction Touch, während diese Erinnerungen gelöscht werden, kommt er zu Bewusstsein und bewegt sich in seinem Unterbewusstsein und stellt fest, verdammt, ich will gar nicht, dass diese Erinnerungen gelöscht werden, weil wir hatten wirklich eine schöne Zeit zusammen. Und dann versucht er irgendwie die Erinnerungen an ihre Beziehung zu retten. Und ihr zusammen mit ihr, bzw. der Erinnerung an sie, durch sein Unterbewusstsein und versucht da irgendwie rauszukommen, um wenigstens ein bisschen was zu retten. Man kann sich unter dieser Beschreibung gar nichts vorstellen. Großartiger Film. Charlie Kaufman hat das Drehbuch geschrieben. Natürlich, wer sonst? Fantastischer Ritt durchs Unterbewusstsein, der so pöö pöö offenbart, worum es überhaupt geht. Ganz tolle Mischung aus Fantasy, Liebesfilm und surrealem Gedankenexperiment. Ich hatte auch diesen Film auf Platz 2, aber ich hätte noch einen Rettungsanker, und zwar Ghost Story. Oh ja, sehr gut. Auch eine ewige, ewige, ewige Liebe. Ja, die ihn fesselt an das Haus, in dem er gestorben ist. Einer der ersten Filme, die wir in diesem Podcast besprochen haben, dürfte zweite, dritte, vierte Episode gewesen sein, so ungefähr. Ganz, ganz, ganz trauriger, toller, intensiver Film, der ganz weird einen Geist einfach mit einem Laken über dem Kopf darstellt. Und man sich denkt beim Plakat, kann das was werden? Ist das einfach nur albern? Aber nein, es ist ein sehr ernstzunehmender Geist. Sehr gut inszeniert und sehr gut gemacht. Und geht also durch die Jahrhunderte, weil er irgendwann stirbt und in diesem Haus einfach dasteht und ihr Leben, mit der sie zusammen war mit der Frau, ihr Leben weiter sieht. Und jetzt nicht unbedingt immer einverstanden ist mit dem nächsten Menschen, die sie mit ins Haus bringt, aber dann eben auch zieht sie irgendwann aus und dann erlebt er andere Bewohner des Hauses und es ist wirklich ein zu Herzen gehender Film. Ja. Ganz kurz aus dem Jahr 2017 von David Lowery, der immer noch ein Außenseiter ist als Regisseur, aber der ganz tolle Filme gemacht hat. The Green Knight war so, ah, den neuen Peter Pan, Peter Pan und Wendy. Was wirklich? Nicht den von Disney, nicht die Verfilmung von Disney, sondern doch genau das. Oh mein Gott, der sah nicht gut aus. Der hat den live Action Peter Pan gemacht. Oh, dann ist der vielleicht doch ganz gut. Der sah aber nicht gut aus im Trailer, muss ich sagen. Ja, keine Ahnung. Auf jeden Fall hat er den gemacht. Aber ansonsten The Green Knight ist großartig. Oh ja, er hat davor schon mal ein Live-Disney Remake gemacht von Pete's Dragon. Okay, oh ja, ich fand den ganz toll als Kind. Davon hat er ein Live-Action Remake gemacht, 2016. Okay, okay, das muss ich alles angucken. Mein Platz eins. Ja? Ich bin ins Serienuniversum gesprungen, weil man kann große, lange, lange Liebesgeschichten am besten im Serienuniversum erzählen und es gibt ein ultimatives Paar in der Seriengeschichte. No contest. Darüber muss auch nicht debattiert werden. Die sind das Musterpaar. Ihre Liebe übersteht alles. Moment, wer könnte das sein? Es geht um... Sie sind das großartigste Liebespaar und sie würden füreinander durchs Feuer gehen und das machen sie auch teilweise. Alf und seine Katze. Nein. Sie im Kampf gegen den Rest der Welt. Im Krieg gegen alles, was außerhalb ihrer Beziehung ist. Auch mit Konflikten in der Beziehung. Gib mir noch einen Tipp. Jetzt hab ich schon fast gesagt, aber du hast nicht gehört. Noch einen Tipp. Sie sind verheiratet und sie haben Kinder. Serie. Ja, lustige Serie. Und sie haben auch ihre Konflikte und sie sind auch komplett unterschiedlich. Sie zeigen, dass man vielleicht doch mit unterschieden auch lange zusammenbleiben kann. Darf ich? Ja, gut. Lois und Hell aus Malcolm mittendrin. Was für ein großartiges Liebespaar, wie sie gemeinsam bei allen Problemen, die sie haben. Hell ist komplett neurotisch, ist komplett am Ende, ist ganz schnell überfordert. Lois ist eine Tyrannen. Sie haben diese drei Kinder, die ihnen gewaltig auf die Nerven geben. Sie haben viel zu wenig Geld. Sie haben ständig Ärger mit Miete und mit allem und sie schaffen es trotzdem, gemeinsam diesen Alltag zu wuppen und irgendwie hoffnungslos ineinander verfallen zu sein. Und sie sind für mich ein Musterbeispiel, wie ein Paar so einen anstrengenden Alltag wuppt. Fantastisch. Was für ein großartiges Paar. Nehmt euch ein Beispiel an Lois und Hell. Du bist nicht überzeugt offensichtlich. Nein, ich geh einfach mal wieder in die richtige Richtung und mach auf meinen Platz eins Only Lovers Left Alive. Oh, die sind lange zusammen. Die sind sehr lange zusammen. Das Merkmal von Liebe ist nicht unbedingt, dass sie extrem lange zusammen sind, aber irgendwie scheint nicht das sehr stark in meiner Liste vertreten zu haben. Sie sind alle sehr lange miteinander beschäftigt. Aber Only Lovers Left Alive ist einfach so ein großartiger Film. Chim Chamush. Zwei Vampire, die einfach eine ewige Beziehung haben und auch gar nicht zusammen wohnen, sondern sie sich alle paar Jahrzehnte mal wieder treffen und miteinander Zeit verbringen und dann wieder ihre Wege gehen. Ganz, ganz tolle Geschichte. Mit unglaublich viel Stil. Wahrscheinlich der stilvollste Film der 2010er Jahre. Der Wahnsinn. Und das fand ich mit Chim Chamush. Ja, haben wir auch besprochen im Podcast. Auch schon länger her. Eine unserer frühen Episoden. Ja, das war unsere Top 3. Ja, cool. Dann gehen wir mal wieder raus. Das war unsere Top 3. Und sind wieder in unserem Film drin. Aber haben wir noch viel zu sagen, Plor? Gibt es noch einige Trivia oder irgendwelche Sachen, die du erzählen willst, wo du sagst, das muss man wissen. Zum Beispiel, dass die Schauspielerin Emmanuelle Rivard fast eigentlich ausschließlich am Set gewohnt hat während der Dreharbeiten, weil sie nicht stundenlang hin und wieder zurück vom Set wollte sie nicht mitmachen. Ja, dass Hanneke sich mit seinem Kameramann Darius Conchi ganz schön gezofft hat, weil der Darius gesagt hat, hey, die haben schon vorher zusammengearbeitet. Und er hat gesagt, hey, lass uns digital drehen, das ist cool. Und hat ihn dann dazu überredet, diese Arialexa zu benutzen. Und Hanneke war eigentlich so ein Verfechter des traditionellen Films, im ganz klassischen medialen Sinne. Also Film als Medium. Nicht digital, sondern analog Film. Und er war überhaupt nicht zufrieden mit den Digitalbildern, hat er gesagt, Leute, da muss dran gearbeitet werden. Echt lange dran geferkelt, dass das irgendwie gut aussieht. Und ich finde, es sieht sehr, sehr gut aus. Es sieht nicht digital aus. Überhaupt nicht. Ich habe das, nachdem ich den Film gesehen habe, jetzt gelesen und ich hätte schwören können, dieser Film ist auf analogem Film getreten. Absolut. Es ist wirklich toll. Ich bin sehr froh, dass er sich so viel Mühe gegeben hat, das Ganze dann noch im Nachhinein ordentlich zu bearbeiten. Aber ich verstehe Hanneke nicht. Er hat das Problem vorher schon mal mit Christian Berger gehabt. Der hat das doch auch gemacht. Der hat auch digital gedreht mit ihm und der war schon da nicht zufrieden. Obwohl ich Christian Berger schon auf ganz anderen Ebenen total bewundernswert finde, weil der nämlich ein ganz bestimmtes Lichtkonzept erfunden hat, viel mit Reflektionen und so, das ich sehr toll finde. Aber das ist jetzt zu viel rumgenerdert. Ich verstehe nicht, warum man dann nochmal digital gedreht, obwohl man eigentlich schon die Erfahrung gemacht hat. Verstehe ich auch nicht so ganz. Und Hanneke, ich glaube, Hanneke verlässt sich sehr viel auch auf seine Kameraleute. Weil ihm sind Bilder sehr wichtig und er sagt, okay, das ist euer Mitgeher. Ich kann euch sagen, wie ich mir das ungefähr vorstelle und ihr macht das Beste draus. Und dann hat er sich vielleicht auch einfach überzeugen lassen und hat dann im Nachhinein aber es ist eigentlich doof. Man guckt dann doch mal drauf und sagt so, ey, das ist es vielleicht nicht so ganz. Ja, er hat auch, man muss dazu sagen, das ganze Ding als Modell zu Hause gehabt. Er hat diese Wohnung, war ja alles geplant und dann hat er das als Modell zu Hause gehabt und hat auch alles minutiös geplant. Jede Einstellung vorher visualisiert für sich mit diesem Modell, wo stelle ich die Kamera hin, wo sind die Schauspieler und so. Und da sieht man den Film auch an, finde ich, dass das sehr genau gemacht ist. Das heißt, er hat schon wirklich ein ganz klares Bild davon und dann sowas seltsam. Also die Bilder sind fantastisch in diesem Film. Dafür, dass es sich um ein Kammerspiel handelt und dass es natürlich auch mit Klaustrophobie spielt. Beleuchtung und Bild sind einfach exquisit. Kann man nicht anders sagen. Unfassbar gut. Ja. Übrigens ist Hanneke auch mit der Synchronisation sehr zu filmen gewesen, was eigentlich nicht immer der Fall war. Aber er fand, dass Hans Michael Rehberg der Trittin... Trantillon Trittinion synchronisiert hat, das sehr, sehr gut gemacht hat. Und bei den anderen weiß ich es jetzt nicht. Ich hab das gelesen, hab da nochmal die Synchro reingehört auch. Und ja, Rehberg klingt wirklich gut, aber ich finde die Synchronisation macht tatsächlich einiges kaputt am Film, weil der Ton in der Wohnung im Original so sehr gedämpft klingt. Und dadurch, dass einfach in der Synchro so ein bisschen mehr Studio reinkommt, so ein bisschen mehr Raum. Also klingt es irgendwie, verliert es die Intimität. Ach fuck. Also es ist nicht schlimm. Es ist wirklich okay. Man kann es hören, aber ich finde das Original klingt deutlich intimer. Okay, verstehe. Und so kleine Sachen. Also ich verstehe nicht, warum sie sich für die deutsche Übersetzung für Hilfe entschieden haben für das Mal. Ich finde das Mal klingt deutlich intensiver. Und ja, also es verliert vor allem es verliert einfach dadurch, dass es aus dem Studio kommt, verliert es einfach an Intimität. Und das macht schon was außer dem Film. Also ich würde empfehlen, guck den lieber im Original. Ja, habe ich auch gemacht. Obwohl ich das erste Mal auf Deutsch gesehen habe. Ich auch. Ja, wir haben ihn zusammen geguckt. Es wird immer offensichtlicher, wir haben ihn zusammen gesehen. Ja, dann lass uns doch mal tatsächlich zu einem richtigen Fazit kommen. Ich spiele schon den blöden Sching. Ja, yes! Danke. Das Urteil. Okay, na dann. Ja, es ist dein Film vielleicht. Vielleicht trete ich vor, dann darfst du das letzte Abschluss ab diesen Urteil haben. Ich habe schon gesagt, dass ich das weiße Band für den besten Film von Michael Hanecke halte. Dazu stehe ich. Ich glaube Liebe ordnet sich ziemlich genau auf Platz zwei ein. Michael Hanecke hat viele großartige Filme gedreht. Liebe gehört auf jeden Fall zu seinem allerbesten, fantastischer Film, großartiger Liebesfilm. Dieser generische wie allgemeine Titel passt perfekt dazu, weil es wirklich sehr ausgiebig behandelt ist das Thema Liebe. Auch in einem didaktischen Sinne, aber deutlich ambivalenter als Hanecke sonst unterwegs ist, deutlich weniger in eine Richtung forciert und es ist einfach ein unglaublich starker, intimer, intensiver, emotional mitreißender Film, der trotzdem auch eine gewisse akademische Substanz mitbringt. Meisterwerk. Ich weiß gar nicht, was ich dazu sagen soll noch. Flo, du hast das alles irgendwie auf den Punkt gebracht. Ich finde, dieser Film tatsächlich kaum Flaws hat. Also, man hat ganz, ganz wenig Stolpersteine. Man guckt sich den Film einfach an und ist voll drin. Nicht ein einziges Mal das Gefühl, dass da sich jemand zu sehr reinbegibt, zu sehr draufsetzt auf so eine Emotionalität, zu sehr Tränendrüse drückt oder sowas, was Hanecke ja sowieso verachtet. Insofern kommt ihm das hier absolut zugute und deswegen glaube ich auch, dass es der beste Film von Hanecke ist, den ich gesehen habe bisher. Ich habe natürlich nicht alle gesehen, deswegen sage ich das mal so. Aber seine Herangehensweise, die relativ nüchtern und erbarmungslos zu sein scheint in seinen anderen Filmen, kommt hier im Positivsten zum Tragen. Im Positivsten im Sinne von, dass er das Duschen zeigt und das Leiden zeigt, aber alles mit dem Vorzeichen der Liebe. Und dass er überhaupt in der Lage ist, diesen Film zu machen, fand ich so bemerkenswert, weil ich ihm das nach den Games und Cachet und so weiter eigentlich nicht zugetraut hätte. Schönes Schlusswort. Johannes, danke, dass du mir den Film gegeben hast. Danke, dass ich den nochmal gucken durfte. Danke, dass du ihn geguckt hast. Es ist großartig. Vielleicht streiten wir uns das nächste Mal wieder ein bisschen mehr. Ja, mal gucken, mal gucken. Aber es ist gut, immer mal wieder Filme zu haben, wo man einfach einer Meinung ist und wo man wofür auch unsere Beziehung ein bisschen kitten könnte, weil ich muss sagen, es gab auch zwischendurch jetzt zum Beispiel bei The Painted Bird durchaus Schwierigkeiten. Es tut manchmal ganz schön weh. Wenn ihr wissen wollt, womit ich mich nächste Woche bei Johannes revanchiere für diesen Film. Im positiven Sinne bitte. Bleibt dran. Ansonsten vielen Dank euch fürs Zuhören. Eine schöne Woche euch und wir hören uns in sieben Tagen. Sehr schön. Bis dann. Bleibt gesund. Ciao. Ciao. So, Johannes, da wäre ja noch was. Da wäre noch was. Ich möchte mit dir wieder eine kleine Zeitreise machen und wieder einen Kapitel in dem Buch aufschlagen. Lass uns über Filmgeschichte reden. Dieses Mal, nachdem wir jetzt die ganzen europäischen Bewegungen durch haben, Frankreich, Italien, Deutschland und so weiter. Es gab auch in Amerika Anfang des 20. Jahrhunderts eine Art Filmbewegung. Keine Ahnung, wie man es nennt. Eher nicht. Aber zumindest eine Reihe von Filmen, die sich irgendwie so in einen Genre pressen lassen. Wird das eine didaktische Folge? Also wird das eine, wo du erzählen kannst ja und dann war das so und dann war das so und der Filmemacher hat das so gemeint, aber der Film ist eigentlich gar nicht gut. Mindestens einen lexikalischen Eintrag wird es wahrscheinlich geben. Ich möchte mit dir über Film Noir reden. Film Noir? Alles so schön. Siehst du, da haben wir es schon. Und warum nicht gleich mit dem Klassiker des Film Noirs starten, der von allen als der Film Noir Prototyp eingeordnet wird. Der Malteser Falke, die Spur des Falken, Maltese Falken von John Huston. Das geile ist, ich habe den Film noch gar nicht gesehen. Echt? Nein. Ich habe keine Ahnung, ich kenne den Film nicht. Ok, krass, da bin ich ja gespannt, was du davon hälst. Wir reden nächste Woche über knochenharte Detektive, über Famphalz, wie heißt der in Deutschland, heißt es nicht der Malteser Falken? Die Spur des Falken. Ich glaube tatsächlich, es ist so der erste Film des Film Noirs. Zumindest von denen, die es irgendwie versuchen zeitlich einzugrenzen. Aber ja, wir reden über Detektive in Trenchcoats und über verregnete Tage und über viel Licht und viel Schatten. Wir gucken eindeutig zu wenig Bogart-Filme. Wir müssen einfach viel mehr Humphrey Bogart gucken. Also nächste Woche wird es sehr cool und lässig. Bringt eure Zigaretten mit und viel Whiskey. Bis dann, ciao.