Episode 137: La Mala Educación und das Kino von Pedro Almodóvar
Wir erfüllen mal wieder einen Publikumswunsch… Und wir haben endlich die Gelegenheit über Pedro Almodóvar zu reden. Ikone des spanischen Films, Ikone des queeren Kinos, Ikone des europäischen Arthaus der letzten 30 Jahre. Aus den vielen großartigen Filmen von ihm, die uns unsere Zuhörerin Samira ans Herz gelegt hat, haben wir uns für La Mala Educación aus dem Jahr 2004 entschieden.
Zusammen versuchen wir den komplexen Plot dieses Films, rund um Liebe, Leidenschaft, Identitäten und offene Rechnungen zu entwirren.
Transkript
Um den Zugang für Menschen mit Behinderungen zu erleichtern und um eine Volltextsuche nach Themen zu ermöglichen, haben wir beschlossen unsere Gespräche auch als Transkription zur Verfügung zu stellen.
Allerdings muss man dazu sagen, dass die heutigen Techniken automatisiert Transkriptionen herzustellen, doch immer wieder an ihre Grenzen stoßen und streckenweise unlesbare Texte hervorbringen. Eine händische Korrektur der Texte, ist ein Aufwand, der die Möglichkeiten dieses Podcasts bei weitem übersteigt. Trotz dieser Nachteile, überwiegen für uns die Vorteile einer (wenn auch fehlerhaften) Verschriftlichung.

Sie können das Transkript aktivieren und mitlesen, indem sie oben im Player auf dieses Symbol klicken.
: Podcast: Der mussmansehen Podcast - Filmbesprechungen Episode: Episode 137: La Mala Educación und das Kino von Pedro Almodóvar Publishing Date: 2023-08-16T12:05:18+02:00 Podcast URL: https://podcast.mussmansehen.de Episode URL: https://podcast.mussmansehen.de/2023/08/16/episode-137-la-mala-educacion-und-das-kino-von-pedro-almodovar/ Enrique liebt Ignacio und er begehrt Juan, aber er liebt ihn nicht. Juan allerdings, der liebt Enrique und begehrt Beringuea. Beringuea begehrt Ignacio und liebt Juan. Und Sahara hat leider das Gefühl für Liebe komplett verloren. Ja, dann werden wir wieder aus einem neuen Episode, der muss man sehen, Podcast. Hola, Johannes. Hola, Pro. Wir sprechen endlich über einen spanischen Film. Unser erster Spanier, oder? Und du willst auf spanisch einsteigen, Klo? Was ist los? Hast du schnell gegoogelt? Ich habe ganz schnell Translate und habe das reingeworfen. Wie viele Menschen hast du damit kulturell beleidigt? Ich hoffe nicht zu viele. Es wird dieses Mal sowieso was Aussprache betrifft. Wir haben vorher noch mal festgestellt, keiner von uns hat je spanische Unterricht gehabt. Hast du Spanisch? Nee, ich hatte keinen spanischen Unterricht. Ich habe also keinerlei Ahnung, wie man das alles ausspricht. Ich kann nur von dem ausgehen, was der Film so ein bisschen gegeben hat. Und ich versuche das nach Besten Wissen und Gewissen zu imitieren und werde dabei rassistisch klingen, nämlich an. Ich befürchte, mir wird es genauso gehen. Wir werden uns versuchen, da durchzuhangeln, ohne allzu rassistisch zu klingen und trotzdem die Namen richtig auszusprechen. Gott sei Dank wurden die Namen sehr viel gesagt in dem Film. Das stimmt. Aber über welchen Film reden wir denn heute überhaupt? Wir reden heute über Bad Education, Bad Education, Lamala Education von Pietro Almodovar. Pietro oder Pietro? Ich dachte Pietro ohne I. Ich sage immer Pietro. Ich glaube aber Pietro. Es kann absolut sein. Ein Film, der uns vorgeschlagen wurde von unserer Zuhörerin Samira. Vielen Dank dafür noch mal. Ja, vielen Dank Samira. Du hast uns eine ganz wunderbare Nachricht geschickt. Wer wissen möchte, was ihr uns geschrieben hat, kann in die letzte Episode reinhören. Am Ende haben wir ein kleines bisschen in Auszügen vorgelesen, was ihr uns geschrieben hat. Und ich möchte euch allen sagen, schreibt uns. Schreibt uns für Vorschläge. Wir freuen uns über jeden Vorschlag. Wir freuen uns auch über jedes Feedback. Wir lesen das auch alles. Wir lesen es auch teilweise vor hier. Also darauf müsst ihr euch einstellen. Das heißt, wenn ihr uns irgendwelche Hassnachrichten schreibt, weil Johannes mal wieder überhaupt keinen Filmgeschmack beweist. Sie werden vorgelesen. Genau. Lesen wir alles vor. Und vielen Dank noch mal, Samira. Also einfach, weil wir jetzt endlich die Möglichkeit haben, mal über den Almodovar Film zu reden und auch einen, den ich nicht kannte. Und du hast offensichtlich viele von ihm gesehen. Du hattest uns nämlich gleich drei oder vier genannten, hast gesagt, das sind meine Lieblinge. Und daraus haben wir uns einfach eingepickt, den wir beide nicht kennen. Ja, wir haben ganz unoriginell den ersten genommen. Ja, stimmt. La Maler Education aus dem Jahr 2004, 105 Minuten lang, handelt von dem 27-jährigen Regisseur Enrique, der in einer kleinen Schaffenskrise steckt und in dieser von einem ehemaligen Schulfreund besucht wird, namens Ignatio, der sich mittlerweile Angel nennt. Und Angel bringt ihm ein Drehbuch mit, bringt ihn eine Kurzgeschichte mit und sagt, ich habe etwas ganz Tolles geschrieben. Ich würde gerne die Hauptrolle spielen. Lies sie das mal durch, ob das was Cooles ist. Es handelt teilweise von unserer Kindheit und es gibt einen finkiven Part. Und Enrique schnappt sich dann das Drehbuch auch, weil er Ignatio offensichtlich, also bzw. Angel offensichtlich attraktiv findet, wie schon relativ früh es deutlich wird. Lies die Geschichte durch und die Geschichte namens der Besuch steigt dann damit ein, dass wir einen Erwachsenen Ignatio beziehungsweise in diesem Fall Sahara, eine Erwachsenen Sahara sehen, die früher Ignatio war und die durch Zufall bei einem Auftritt auf den eben den alten Jugendfreund Enrique wiederstoßt und daraufhin sich an diese Kindheit und Jugend erinnert. Es wird etwas verschachtelt. Wir haben mehr, wir haben Erinnerungen, Erinnerungen. Auf jeden Fall in dieser Kindheit sind wir, ich bin die ganze Zeit total stolz auf dich, dass du so brave bist, zu versuchen, diese Story zu sonnen zu fassen. Lass mich weiter kämpfen, wir sind fast durch. In dieser Kindheit werden sind Enrique und Ignatio auf einem internaat, auf einem katholischen internaat und verlieben sich ineinander. Diese junge Liebe wird allerdings getrübt davon, dass der Patre Manolo, der Priester in dieser Schule, den jungen Ignatio begehrt, ihn versucht zu erpressen, nachdem er herausfindet, dass die beiden sich verliebt haben und ihm droht, Enrique von der Schule zu werfen, woraufhin Ignatio es sich von Manolo missbrauchen lässt. Und trotzdem werft dieser Manolo den Enrique von der Schule. Und dann steigen wir wieder ein in unsere Gegenwart und dann wird es noch verschachtelt. Auf jeden Fall geht es in dem Film darum, dass Enrique, dass die Geschichte verfirmen will und gleichzeitig herausfinden will, wer dieser Anchell wirklich ist, denn er weiß ziemlich schnell, dass er sich bei diesem Anchell offensichtlich nicht um Ignatio, sondern irgendjemand anderen handelt. Wir haben also eine Art Detektivplot, gleichzeitig diese Geschichte der jungen Liebe, plus die Geschichte von Sahara, die eben diesen Patre Manolo erpresst. Und Hannes, es ist verschachtelt. Möchtest du einfach mal raushauen, wie verschachtelt es für dich war und wie leicht es dir gefallen ist, der Handlung zu folgen, wie schwer es dir gefallen ist und wie du sie trotzdem oder vielleicht gerade deswegen genossen hast? Also, ich muss sagen, im Nachhinein bin ich verwirrter als während des Guckens, weil man muss sagen, Almodo war, schaff das total gut, dich in die Hand zu nehmen und dich durch alles durchzuziehen und dir zu sagen, das ist jetzt das, das ist das, das ist das. Guck mal, ich verändere sogar die Katrage, dann kannst du dir dich daran orientieren, wo wir jetzt sind. Also, ich komme in diesem Film total gut durch. Es gibt natürlich so hier und da so kleine Momente, wo man sich kurz orientieren muss oder so. Aber es ist relativ selten für das, was es eigentlich ist an Verschachtelung. Und im Nachhinein, wenn man dann anfängt zu recherchieren, darüber zu lesen und dann die ganzen verwirrten Kommentare zu lesen, die dann irgendwie sagen, naja, aber dann kommt das eigentlich mit dem und das mit dem und man denkt dann, ja, ach, so kompliziert war es eigentlich nicht. Man kommt da gut durch. Es gibt eine witzige Metaverschränkung in diesem Film und ich weiß nicht, ob du es auch gemacht hast, aber ich habe es dann, als wir die tatsächliches Haare sehen. Im letzten Drittel bin ich erstmal nochmal komplett zurückgesprungen, habe geguckt, Moment. Nein, es ist tatsächlich, Sie haben jetzt eine andere Schauspielerin, aber Sie haben gleichzeitig für den Manolo, Moment, jetzt bin ich selbst etwas verwirrt. Nein, genau, Sie haben in der Erinnerung von Anchell in dieser Geschichte haben Sie Anchell als Sahara und gleichzeitig den Manolo aus der Geschichte und es wird dann später nochmal ein anderer Manolo eingeführt in Form des Verlegers Beringuer und es gibt diese interessante Verschränkung von den handelnden Figuren, weil wir immer neben der Realität auch diese fiktionale Metaebene drin haben. Na ja, am Ende ist eigentlich alles eine Filmrealität, weil das, was du siehst, ist ja nur der Film, der gedreht wird von Enrique. Wenn Beringuer zu Enrique geht und ihm die wahre Geschichte erzählt, dann haben wir nochmal eine andere Sahara und dann haben wir Anchell in der Rolle, wie er wirklich ist, nämlich als Juan, als der Bruder von, es klingt so verwirrend, Leute, der Film ist nicht so kompliziert. Es ist komplizierter, darüber zu reden, als ihn zu schauen und ich glaube auch, dass er auf dem Papier mega kompliziert sein könnte und so, also das auch Almodovar bestimmt, der hat ja auch zehn Jahre an dem Buch gesessen, muss man sagen, er hat echt lange darin gesessen, das Ding zu schreiben und war nie richtig zufrieden. Er hat gesagt, es gibt so Drehbücher, die sich in drei Monaten, in vier Monaten, runterschreiben, aber bei dem war er nie zufrieden und hat immer noch mal sich dran gesetzt, zehn Jahre lang und ich kann mir vorstellen, dass es ein Pain in the Air ist, ist das zu Skripten, aber so, wie er es umgesetzt hat, kann ich als Zuschauer da ganz, ganz wunderbar mit durchgehen. Kommen wir mal kurz zu dem Almodovar zu sprechen. P.O. Almodovar, geboren als 49, großer Regisseur, Ikone der queeren Filmzähne und ich kenne ein paar Filme von, ich kannte ein paar Filme von ihm und habe immer so gesagt, es gibt einen, der so aus der Reihe tanzt, das ist die Hauten, der ich wohne, den ich auch sehr mag, der noch ein bisschen jünger ist als der hier und jetzt habe ich das Gefühl, okay, es gibt offensichtlich noch mehr, die aus der Reihe tanzen, weil der ist in einem ganz springenden Punkt anders als viele Almodovar-Filme, es stehen keine Frauen im Mittelpunkt und Frauen spielen keine große Rolle. Ich habe Almodovar so total abgespeichert als ein Regisseur, der unglaublich stark die Weiblichkeit feiert und seine Filme immer mit extremen diversen spannenden Frauenfiguren besetzt. Das war für mich Almodovar eigentlich immer und das ist jetzt so der zweite Film von ihm, den ich gesehen habe, wo ich sehe, ah ja, okay, er kann auch noch mehr als diese Frauengeschichten zu erzählen, die auch teilweise total superinteressant sind. Er hat ja selbst gesagt, er wollte eigentlich so ein Film noch machen, ne? Ja, merkt man auch. Und man merkt es, also man merkt auch Hitchcock-Einflüsse, ich finde gerade so beim Vorspannen, man merkt sogar so ein bisschen Giallo-Einflüsse, also italienisches Thriller-Horror-Kino. Er ist ja schon, er geht so weit, geht das, dass ich am Anfang dachte, weil ich nicht genau wusste, dass er von 2004 ist, dass es ein 80er-Jahre-Film ist. Ja, der hat so ein bisschen diese 80er-Jahre- Vollekanne. Ja. Und es ist dann letzten Endes vielleicht auch einfach so ein bisschen eine liebes Erklärung an das mysteriöse Kino oder an den mysteriösen Film an für sich, egal ob das die Filmenors aus den 40ern sind, egal ob das Hitchcock ist oder eben Filme, jüngeren Datums, die Giallo-Filme zum Beispiel aus den 70ern. Es ist irgendwie alles so ein bisschen damit drin, was Mystery-Kino, was Detektivgeschichten betrifft. Aber dann dachte ich wiederum, okay, so viel anders ist er gar nicht als andere Almodovar-Filme, die ich kenne, weil Almodovar macht, dass oft seine Filme sehr eklektisch sind und dass er sehr viele Einflüsse aus verschiedenen kulturellen Ebenen einbaut. Also sehr stilverliebt, sehr, sehr schöne Bilder, spannende Kameraperspektiven und dann sehr oft mit Sozitaten aus der Filmgeschichte, die man teilweise nicht erkennt. Eklektisch ist ein gutes Stichwort. Ich habe wirklich das Gefühl gehabt, dass Leute, die gerne in so sehr minimalistischen Räumen wohnen und sehr minimalistisch in ihrem Kunstverständnis sind, Schwierigkeiten damit haben könnten mit diesem Film. Ich liebe eklektisches Wohnen und auch Kunst, die eklektisch ist und so. Aber ich verstehe, wenn man sagt, oh, das ist mir zu viel. Ja, Almodovar hat auch deutlich lautere Filme noch gemacht. Ja. Es gibt so einige Filme, die würde ich, ich glaube, schrill ist das richtige Wort dafür. Also in diesem Film gibt es auch zumindest partiell so die Anleihen dazu, aber relativ wenig. Also es ist ein Film, der für, ich würde sagen, für Almodovarverhältnisse schon fast eher ein bisschen gedienener ist, weil das auch nicht. Nee, es ist schon irgendwie, obwohl es Männer sind und das wirklich das Wesentliche ist, ein typischer Almodovar. Ja. Und jetzt bin ich hängen geblieben, weil ich gerade wieder einen Blick auf die Handlung werfe und feststelle, ich sollte nicht, ich sollte nicht zu sehr gucken, was ich da, wie ich die verschachtelte Handlung aufgeschrieben habe. Sie ist nämlich, wenn man sie skizziert und so aufeinander legt, ist sie ein Musterbeispiel in wirklich wunderschöner verschachtelt in einer Ration. Du hast schon das Stichwort gesagt, er nimmt dich an der Hand. Er arbeitet mit der Kartrage. Er hat diesen Wechsel von, von Breitband zu 16 zu 9, Breitbild 16 zu 9, also eine Mascope 16 zu 9, um von der Gegenwand die Vergangenheit zu reisen. Und er hat dann eben, es gibt ja diese zwei Zeitreisen quasi. Und er schafft es sehr geschickt, dann langsam nach vorne zu gehen und langsam wieder zurück zu springen. Also es gibt so eine sehr fließende Bewegung in dieser Schachtelung. Man könnte es aufzeichnen, so für ein Filmseminar tatsächlich, Leute. Wie strukturiert ihr eine Geschichte interessant und originell, ohne dass sie zu verwirrend wird? Guckt mal, das hier ist eine Möglichkeit. Dann kann man so eine schöne Skizze zeichnen und so ein paar Linien machen. Und dann geht es von hier in die Vergangenheit und von hier in die Fiktion und von hier dann in die Realität. Und dann ist es hier so ein bisschen miteinander verwoben. Aber es wird nie zu confus. Du brauchst halt immer eine Motivation, um von einem zum nächsten zu springen, um in den Film hineinzuspringen, in den Ricken dreht oder um in die Vergangenheit zu springen und so weiter. Und das findet ja alles super, ganz mühelos. Also ich frage mich nie, warum springt er jetzt dahin? Ja, was bei anderen Filmen echt schlechter läuft. Es ist, glaube ich, weil es durch alle Zeitebenen, die wir erleben, gibt es so ein, ich würde sagen, ein Thema, ein Motivat drückt zu uns am Ende noch einmal ganz toll aufs Augen. Ja, mal Passion schreibt in den letzten Texten, dass Passion noch mal Fett druckt. Und das ist das letzte, was wir sehen. Es geht um Begehren. Es geht es geht um Begehren. Ich würde sagen, er hätte eigentlich das Wort Obsession oder Leidenschaft nach unten bringen sollen. Es geht um Begehren und Leidenschaft und sehr faszinierend wie Begehren. Liebe und Liebe kommt auch noch dazu. Begehren, Liebe und Leidenschaft ständig auch in so einem Konflikt miteinander stehen. Weil ich hau mal ganz kurz die Stichworte raus, die ich aufgeschrieben habe. Darf ich dir, weil Tee eingießen? Oh ja, bitte. Enrique liebt Ignacio. Das ist seine allererste Liebe und er begehrt Juan, aber er liebt ihn nicht. Juan allerdings, Juan, der liebt, der liebt Enrique und begehrt Beringuea. Und Beringuea begehrt Ignacio und liebt Juan. Und Sahara hat leider das Gefühl für Liebe komplett verloren, was sehr traurig ist und liebt vielleicht nur noch Enrique beziehungsweise diese Erinnerung, die sie irgendwie an ihn hat, was man in diesen Briefen sieht, die sie an ihm schreibt. Weil da kommt ja noch mal so dieses Lebensgefühl raus, dass sie diese sehr passionierten, was Passion werden wir oft benutzen, diese passionierten Briefe an ihm schreibt, wo man das Gefühl hat, okay, sie hat ihn seit 20, ne, nicht doch seit fast 20 Jahren gesehen. Aber sie hängt irgendwie immer noch an ihm. Und gleichzeitig ist sie halt einfach verbrannt durch diese Vergangenheit und durch das, was sie erlebt hat mit dem Manolo. Es ist, um gleich dahin zu springen, warum sollten wir Zeit verschwenden, indem wir den ganzen ganzen Kladdara Datsch vorher erzählen? Ich finde, eine der grassesten Momente im Film, neben dem Schilf, wo das Schlimme passiert, ist der Moment, wo ich das erste Mal einen Blick auf die echte Saharasetze und feststelle, fuck, Scheiße. Es tut einem so weh. Das stört ein Mensch, ne? Ja, einfach das Lebensberaubt durch dieses Erlebnis und durch diese Weiterentwicklung der Ereignisse einfach. Der Schock kommt vor allem so krass, weil wir davor halt diese Version von Sarah haben, die von andere gespielt wird, die einfach eine lebenslustige Frau ist, die ihren Weg gefunden hat, die an die Vergangenheit erinnert wird. Aber gleichzeitig sagt, ich nehme mein Schicksal in die Hand und ich werde jetzt diesen fucking Priester, diesen Kinderschänder erpressen und wird mir alles das holen, was mir zusteht. Während wir dann eben im letzten Drittel sehen, das wirkliche Schicksal von der tatsächlichen Sahara war, halt sie war drogenabhängig, sie hat den Priester auch erpresst. Aber das geschah eher so aus Verzweiflung heraus und eigentlich war sie, sie ist schon auf den Klippen balanciert und diese Erinnerungen an Enrique war so das Einzige, was sie so ein bisschen am Leben gehalten hat. Aber sie war, sie hat mit dem Tod gespielt und sie verliert dann ja auch gegen den Tod auch. Sie wird ermordet dann. Sie hätte auch anders sterben können, ne? Also sie war stark drogenabhängig und da sie jetzt durch den Mord gestorben ist, ändert nichts daran, dass sie halt auch irgendwie wieder anders sterben können. Ja, es ist wirklich, wirklich ein harter Moment. Also man kommt da schwer drüber weg, weil sie dann auch schon eine größere Rolle spielt und man dann immer wieder diesen Kontrast hat zwischen dem Bild, was du sagst, vorher gespielt von Juan, dann mag man die Fikot total und freut sich und hofft, dass sie es schafft. Und dann sieht man die runtergekommene Version und merkt, okay, aber das Leben ist nicht der Film. Das Leben ist einfach scheiße. Ja. Und es ist auch so unspektakulär scheißen, ne? Ja, genau. Also der Mord, den Enrique im Film plant, der so diesen Mord an ihr antizipiert, ist halt so ein sehr dramatischer Mord, der Priester, der dann auch zur Hilfe kommt und sie anfängt zu wirken und stranguliert, während der Mord in der Realität einfach eine Plumpe vergiftung war. Und dann einfach nur Kopf auf Schreibmaschine, und das war's. Ja. Es gibt einige Haar-Zähnen, es gibt aber halt auch sehr viele schöne Zähnen. Und es gibt schöne Zähnen, wo ich dann dachte, uff, inwiefern findet hier auch teilweise eine Romantisierung von Pederastisch statt? Ich glaub, eine Frage, die man zumindest stellen kann. Weil dieses Begehren des Priesters wird sehr deutlich gemacht. Und das Problem ist, es wird definitiv einen Kontrast aufgemacht, zwischen der Art wie Manolo, der erwachsene Priester Ignacio begehrt und wie Enrique und Ignacio sich gegenseitig begehren. Da gibt's definitiv einen Kontrast. Allerdings, dass das so zusammenkommt, macht das umso schwieriger. Weil ich hab die Zähne im Kino. Ignacio und Enrique gehen ins Kino und wir sehen eigentlich so sehr zurückhaltend die Kamera hinter ihnen. Und wir sehen eindeutig, dass sie sich gegenseitig masturbieren. Und ich dachte zuerst so, wow, das ist eine total schöne Zähne. Und dann dachte ich, wow, ist das auch irgendwie eine erotische Zähne mit zwei Zehnjährigen, die da sitzen? Aber irgendwie hat sie eine gewisse Erotik? Einfach durch dieses Gefühl? Also ich hatte das Gefühl, ich hab mich einfach an dieses Begehren aus meiner Jugend, aus meiner frühen Jugend zurück erinnert, gefühlt, wo es irgendwie, dass sich auch irgendwie so angefühlt hat. Und das hat die Erotik daraus gemacht. Ich dachte nicht, dass ich da Jungs sind, die Erotik, sondern einfach, dass ich dachte, ah, ich hab so ein Gefühl dafür. Ich kann mich da irgendwie reinvollziehen und das finde ich auch irgendwie erotisch. Und dann dachte ich, okay, aber das ist schwierig, weil der Film zeigt uns natürlich Kinder an diese Sexualenhandlungen ausführen und zeigt diese Kinder durch das Auge der Begierde. Sowohl ihre eigenen Augen, als auch durch die Augen von dem Priester. Ja, aber die Szene im Kino ist ja tatsächlich so zurückhaltend. Also wirklich, die werden von hinten dann gezeigt und man erahnt Bewegungen. Aber sie ist voll romantisch, ne? Ja, ja, natürlich. Selbst so voll braucht sie. Sie sagt, das ist ein schöner Moment für die beiden. Und das ist ein erotischer Moment für die beiden. Und das ist ein aufreizender Moment für die beiden. Und es sind halt zwei Kinder, die da gezeigt werden, weil sie sind Zehn. Ja, aber es ist ja auch nichts explizites oder so. Nee, es wird nicht explizit gezeigt. Was ich wichtiger finde in dem Moment ist, dass es wahrhaftig ist und es tut es total. Und es ist wirklich eine schöne Szene. Jedes Begehren zwischen diesen beiden ist echt schön. Auch so ganz banale Zäden, die Enrique sich in der Kirche umtritt zum singenden Ignacio und ihm einfach so ein Lächeln schenkt. Ja. Es ist wirklich, also sie haben dieses Gefühl der ersten großen Lieber wirklich gut eingefangen. Total, total schön. Ganz unprätenziös, weißt du? Einfach nur gezeigt, ja, das sind die Situationen. Und wir versuchen jetzt nicht den Kindern irgendwie noch eine große schauspielerische Leistung mit Verzweifelung und großer Leidenschaft zu entlocken, sondern das ist gut, ist einfach sehr schön gemacht. Das Problem entwickelt sich natürlich dann, wenn wir sehr viele, sehr menschliche Seiten dieses Priesters sehen. Und er, also Almodovar, erklärter Maßen, darauf besteht, dass Menschen, die sowas machen, eben auch ganz normale Gefühle und ganz normale Begehren und Leidenschaften haben wie jeder andere auch. Und uns fast schon sagt, versteht das doch, was eine schwierige Sache ist. Was eine total schwierige Sache ist. Also was natürlich einfach den Realistischen Aspekt hat, der Manolo ist ein Mensch, der Begehren hat, der ... Okay, das ist ja oft so ein Thema bei Kindesmissbrauch, dass es eben nicht nur um Pädophilie geht. Das Pädophilie ist einfach eine sexuelle Störung. Ich darf das jetzt nicht falsch sagen, ich bin nicht superwandert in sexualen Medizin. Ich glaube, es wird als sexuelle Störung definiert, die Menschen haben und viele Menschen leiden da enorm drunter, weil sie ihre Sexualität einfach nicht ausleben können. Und versuchen auch, damit was zu machen und dagegen zu arbeiten und so. Und wenn wir von sexuellem Kindesmissbrauch reden, reden wir nicht nur von Pädophilen, sondern es geht auch oft um Macht und viel sexueller Missbrauch geschieht eben auch von Menschen, die nicht Pädophil sind, die einfach auch Macht ausspielen. Bei Manolo ist es beides. Also er begehrt offensichtlich den Nasio. Er liebt ihn wahrscheinlich auch irgendwie? Das will der Film zumindest erzählen, glaube ich. Ja, ja, doch. Es kommt zu diesen Annäherungen, die hilflos sind, aber es kommt auch zu diesen Annäherungen, die ganz eindeutig missbrauch sind und ganz eindeutig macht ausnutzen, macht ausüben und druckausüben. Ja. Ich glaube, es ist halt auch die Art, wie Sarah diese Geschichte erzählt, ist halt auch so, dass sie sagt, und ich hab mich ihm hingegeben und sie ... Da findet halt auch so eine merkwürdige Romantisierung statt, dass sie das romantisiert, wie die Beziehung zu diesem Manolo ist in ihrer Geschichte. Es wird ja immer noch schwieriger mit den Layern, wenn wir später in die tatsächliche Geschichte kommen, also in den realen Unterbau der Filmrealität, in der dann der erpresste Priester mit Sarah und Juan irgendwie in so einem Trio zusammen in der Wohnung sind, irgendwie blackmailt sie ihn, aber irgendwie ist sie auch mit ihm in der Wohnung und macht Zeug und lässt sich hinhalten und ... Und vor allem fängt er dann die Affäre mit Juan an. Ja, das ist halt auch krass. Und das ist so ein ... Ich weiß nicht, ist das schon Bagatellisierung? Ich weiß es nicht. Es ist wirklich schwierig. Und natürlich möchte ich Almodo vageben, dass das Leben, das Leben geht in alle möglichen Richtungen. Und der eine, der dir wahnsinnig viel angetan hat, ist am Ende vielleicht derjenige, von dem man was braucht, und der dann vielleicht trotzdem eine Menschlichkeit an den Tag legt, der man wiederum auf den Leim geht, um das mal negativ zu formulieren. Das sind Sachen, die passieren, tatsächlich. Da bin ich voll bei ihm. Ich weiß bloß nicht, ob man das so inszenieren sollte. Das Ding ist, Berencuer verliebt sich in Juan und wir erleben dann ja wirklich auch zwischen den beiden, dann sind wir in so einer sehr klassischen Thriller-Handlung. Die beiden haben Affäre miteinander. Es gibt diesen einen Störenfried in ihrer Beziehung, und das ist Sarah, deswegen müssen sie sehr aus dem Weg räumen. Und dann haben wir diese klassische Dreiecksbeziehung, zwei sich liebende, zwei sich begehrende. Und eine Person, die irgendwie im Weg steht, in diesem Fall nicht, weil sie die Frau von einem der beiden ist, die einen erpresst, und dass sie sich dann zusammentun, verschwören, um sie zu töten, und dann kriegt sie diese ganze Geschichte. Also das, was wir am Anfang hatten, diese Geschichte von sexuellem Missbrauch, wird halt komplett in diesem Kontext guckt. Wir haben einfach eine begehrendes, liebes Thriller-Krimi-Geschichte. Ich find's schwierig. Ich würde gerne Zitat vorlesen. Ja, auf Spanisch. Was eigentlich? Nein. Ich hab's nur auf Englisch gefunden. Al Moudovar. Von Al Moudovar. Zeigt mir, dass der Priester schon eben einfach auch ein wichtiger, so ein zentrales Element für ihn ist, dass menschlich gezeigt werden soll mit all seinen Problemen und mit all seiner Positiven auch, mit seiner Liebe und Leidenschaft. Ja. Was so ein bisschen das eben in das Licht rückt, in dem ich den Film auch gesehen habe, nämlich, dass es eben einfach nicht schön ist, das ist eben einfach eine schwierige Situation, ist eine schwierige Entscheidung, das zu machen. Dann habe ich einen anderen Background als viele andere Schaunde dieses Films. Also es gibt eben, ich glaube, dass die Welt sich einfach dann auch in mehrere Lager unterteilt. Wenn du den Film guckst und keiner der Erfahrung mit Missbrauch hast, guckst du den Film anders, als wenn du Missbrauchserfahrung hast. Ja, mit Sicherheit. Und ich hab die und hab natürlich anders und dann ein anderes Unrechtsempfinden der Situation gegenüber, dass dieser Typ dann in dieser Wohnung ist. Und finde das wahnsinnig schwierig und problematisch. Auf der intellektualisierten Seite kann ich es verstehen, dass man das so erzählen will, dass man auch diese Geschichte erzählen will. Auf der emotionalen Seite sitze ich die ganze Zeit da und sage, nein, raus da! Also sofort irgendwie, überhaupt gibt's kein Gefängnis, gibt's keine Strafverfolgung, was ist los? Warum wird das nicht angestrebt? Natürlich ist Sarah gerade in der Situation, das anzustreben und zu machen. Das ist auch eine andere Sache. Aber eigentlich wird ich mir sozusagen als Betroffen einen ganz anderen Film wünschen in dem Moment. Aber ich verstehe auch, dass ein Motorfahrer vielleicht nicht den typischen Film machen wollte, in den es hätte gehen können sollen, wenn man die Sachen eingeschlagen hätte, dass so diese zwei großen Inspirationsquellen dafür gibt, aus seinem Leben auf die Almotova zurückgreift. Er sagt ja auch, es ist ein persönlicher Film. Zum einen die Inspirationsquelle, dass er als Homosexueller im Spanien der 60er-Jahre aufgewachsen ist, als Kind und das dann halt miterlebt hat, wie das ist, wenn man sich so befreit, wenn man seine eigene Sexualität entdeckt. Und dann die Geschichte von dem Miss braucht er ja nicht selbst erlebt, sondern er war auf einer katholischen Schule und da gab es die Geschichte von mehreren Jungs, die sexuell missbraucht wurden. Das heißt, alles was er da an sexuellen Missbrauchsgeschichte reinpackt ist so sekundär, ist das, was er aus der Ferne erlebt hat. Während die Liebesgeschichte und Begehrengeschichten, da greift er halt Schöpfte aus seiner direkten Erfahrung. Und das bringt vielleicht so ein bisschen auch so diese Konfusion mit, dass er zum einen ja so ein bisschen nonchalant, vielleicht ein bisschen zu stoisch dem sexuellen Missbrauch gegenübersteht und gleichzeitig sehr viel Romantik in dieses sexuelle Erwachen reinwirft und in dieses erste sexuelle Begehren, was sich dann durch das ganze Leben zieht. Ich finde es auch richtig eigentlich seine Leidenschaft, die er da zeigt. Also sein Interesse am Erwachen der Leidenschaft. Und so ist es ja vollkommen richtig, das zu zeigen und auch eben die homosexuelle Geschichte so zu erzählen, die wirklich sehr berührend und sehr schön ist. Und dann später, wenn wir nochmal auch noch reinzuwerfen, Almodovacan verdammt erotisch inszeniert, diese Pool-Szene wenn Enrique und Anrell Impul sind und dann Anrell sich auszieht und Enrique ist schon im Wasser und guckt aber jetzt auch die Unterhose ausziehen, dann lässt er sie an und springt über ihn, aber dann weicht die natürlich durch und ist so halb transparent. Und dann zieht er sie so halb runter, dass man den Schritt ansatz sieht und das ist alles schon verflucht erotisch und das ist ja auch ein Teil des Rheim- und Sex. Wir haben das Gefühl, dass Anrell auch romantische Gefühle hat für Enrique, zumindest habe ich so ein bisschen gelesen, dass es da so ein Ungleichgewicht gibt. Ja, aber Enrique ist vor allem Spitz. Ja, Enrique ist vor allem Spitz, oder? Ja, weil er sowieso die ganze Zeit schon ahnt, dass Anrell nicht derjenige ist, den er glaubt, also den er vorgibt zu sein. Und Anrell, vielleicht hat er sich so in diese Ignatheorolle reingesteigert, wenn Enrique irgendwann gegenüberbringt, gerade so gegen Ende, wenn sie sich dann auch verabschieden. Anrell wirkt nicht besessen, das ist das falsche Wort. Aber er ist schon ... Es ist eine Obsession. Eine Obsessionen-Enrique gegenüber, auch nur romantische Obsessionen. Es gibt nicht so um das Sexuelle in dem Fall. Also, ich glaube, die große Obsession ... Es gibt ja mehrere Obsessionen in diesem Film. Deswegen ist es, glaube ich, eine der großen wichtigen Themen. Nicht immer die Leidenschaft, die er im Vordergrund stellt, sondern die Obsession. Die wollen zum einen die Obsession ein genialer Schauspieler sein. Oh ja. Der irgendwie die große Rolle und dann berühmt sein. Und alles, was damit einhergeht, ist wahnsinnig wichtig. Ich will Sarah spielen, guck mal, ich hab abgelobt. Guck mal, jetzt guck doch mal hier, ich bin's, ich bin Sarah. Sie tut dann auch noch mal ein Brando und versucht sich da voll reinzuwerfen. Und dann fällt dieser furchtbare Satz, nichts ist unsexier als ein Schauspieler, der nach Arbeit sucht. Ja. Das ist ein guter Spruch. Der Spruch ist so gemein, weil er so ins Zentrum trifft für viele Sachen, die man sich als Schauspieler, wenn man als Schauspieler auf der Suche nach Arbeit ist, fühlt man sich genauso. Weil man sich irgendwelchen Leuten entgegenwirft, die auf irgendwelchen Partys vielleicht entscheidert sein könnten. Und dann fühlt man sich richtig, richtig unsexy und schmutzig. Weil am Ende des Tages, weil man sich ständig irgendwelchen Leuten versucht hat, einen Hals zu werfen. Die Obsession ist natürlich die von Sahara mit dem Geld, also der Rache an dem Priester, aber auf eine Art und Weise, die halt leider mit der Drogensucht in dieses Erpressen hinein kann, organisiert wird. Was gibt's ja auch nicht mehr viel anderes, als die Obsession mit den Drogen und der Rache? Ich glaube, ganz wichtig auch die Obsession von Enrique mit einer guten Geschichte. Auch das, er weiß, dass Angell ihn belügt. Er hat seine Kindheitsgeschichte zum Plot verarbeitet wird und das offensichtlich, dass irgendwo ein Verbrechen stattgefunden hat auf dem Weg. Und er zieht das trotzdem durch, weil die Geschichte zu geil ist. Dann gibt's noch die weitere Obsession von Angell mit dem Tod des Boders. Was ja nun wirklich nicht schadlos an ihm vorbeigegangen ist. Er hat es zwar getan, aus niederen Beweggründen, aber es scheint irgendwie auch wirklich was mit ihm gemacht zu haben. Was Schlimmes. Ich glaube, von Angell, von Juan und Sarah erzählt dann, dass er alles Mögliche verbrannt hat nach dem Tod. Wobei ich das Gefühl hatte, im Schluss wird dann aufgeklärt, dass das vor allem um die Vernichtung von Beweismittel ging. Das ist vielleicht gar nicht so ein leidenschaftlicher Feuertäufel, weil ich muss alles in Brand setzen, um die Erinnerungen auszulöschen. Sondern dass er die wichtigsten Beweismittel vernichten wollte für sich und der Rengueur. Und was ich interessant finde, ist die beiden Geschichten, die man in der Ernährung ausschneidet. Das eine mit dem Motorradfahrer und das eine und andere von der Frau, die verschlungen wird von einem Krogodil und das Krogodil währenddessen leidenschaftlich umarmt, während sie gegessen wird. Was auch irgendwie in diese Leidenschaft und Obsessionssache hineinspielt. Er schneidet dieses Stück aus der Zeitung aus. Es geht um einen toten Motorradfahrer, der ewig weiter vor, weil er nicht erkannt wurde, dass er gestorben ist. Vielleicht brauche ich das irgendwann mal für einen Film. Henrik ist ja auch manchmal so ein bisschen arsch, ne? Ja, absolut. Der hat ja auch irgendwie so, vielleicht auch durch diese Geschichte in der Kindheit so ein bisschen die Liebe verloren. Und macht jetzt irgendwas anderes, was vor allem eben durch dieses Begehren geleitet wird. Die ganze Sache, wie er mit Ankel umgeht, ist halt schon auch ... Er ist der mächtige Firmemacher, Ankel ist auf ihn angewiesen. Und er nutzt das ja auch ein bisschen aus. Okay, hält der Ankel hin mit der Rolle, um ihn vögel zu können? Macht er? Ja, macht er definitiv. Und das ist halt schon, dann sind wir halt bei Casting-Couch, ne? Mhm. Es gibt relativ viele Kommentare in Richtung Produktionsabläufe und Schauspieler, wie sie versuchen, an Jobs zu kommen und wie andere damit umgehen und das nutzen und so. Das ist ein bisschen frustrierend zwischendurch. Aber das ist nicht das Hauptthema, aber es kommt immer wieder durch. Nein, das Hauptthema ist Leidenschaft. Leidenschaft und Begehren. Und wie sie zum einen diesen träuflichen Kreis auslösen können. Aber zum anderen, aber auch so das Leben interessant machen. Oh mein Gott, was ist das für eine Musik? Was war das? Wo sind wir? Ich glaub, wir wurden rausgerissen. Aber wohin? Oh mein Gott, Johannes, ich befürchte, wir befinden uns in einer Self-Promo. Oh nein! Shit! Ganz schnell, damit wir jetzt zurück zum Besprech können. Wir wollen unbedingt sagen, dass Sie uns abonnieren sollen, wo auch immer Sie sind, also auf Spotify oder Apple oder so was. Beam, whatever, was Sie auch benutzt. Also abonnieren und anderen sagen, dass Sie uns abonnieren sollen. Wenn euch die Folge gefällt, gebt uns gerne Sterne, Herzchen, Daumen hoch, was auch immer euer Podcast anbietet. Genau, und wenn sie euch nicht gefällt, schickt diese Episode weiter an eure Feinde oder Nachbarn. Wenn ihr uns Feedback geben wollt, wir freuen uns total über jeden Kommentar an und schickt uns Filmvorschläge usw. Boah, das ... oh, wir sind schnell durchgekommen. Ja, jetzt schnell raus, schnell wieder zurück ins Gespräch. Der Film ist ja kein pessimistischer Film, ne? Er ist Film neu inspiriert, aber seine Weltsicht ist nicht komplett düster. Nee, das würde ich nicht sagen. Das stimmt. Er zieht halt wirklich teilweise sehr stark runter. Wollen wir mal an diese Stelle gehen? Welches Lied war das, was er da singen soll? Moon River? Ja. Mit einem Text, der nicht irgendein spanischer Variante scheint, aber auch nicht original Text zu sein, sondern noch ein weiterer Text, wo das herkommt, weiß ich nicht. Wo er für Manolo singen soll. Genau, für Manolo singen soll. Das ist ja der andere wirklich harte Moment. Da muss ich sagen, bin ich das erste Mal absolut überzeugt gewesen, dass Almodo war, ein richtig gutes Händchen dafür haben kann, wenn er will, bestimmte Situationen richtig hart. Man muss sich wirklich runterzuziehen, weil er es schafft. Nicht durch zeigen, sondern dir das zu überlassen, was du glaubst, was dann passiert. Man sieht noch, wie der Priester ihn dazu auffordert, dieses Lied zu singen, er spielt dazu Gitarre. Dann schnitt raus auf das Schilf, hinter dem die beiden sitzen am See. Dann hört das Gitarrenspiel auf, das Kind singt weiter. Wir fragen uns schon, was ist los? Du hast natürlich die ganze Zeit auch schon drunterliegen, weil du auch kulturell bewandert bist, weil die Kirche sowieso die ganze Zeit und die ganze Zeit denkst, ja, Priester und Kind, was soll schon schiefgehen? Und das drunterliegend, weiß du sofort, in welche Richtung das geht. Dann rennt das Kind los und ruft nein und stürzt. Der Padre kommt dann auch hinterher und macht sich noch den Umhang wieder zu, nicht zu sehr draufgedrückt, nicht so prominent, aber so, dass man es gerade mitbekommt und dass man genau versteht, was da gerade passiert ist. Devastating. Krasses Sinn. Ja, auf jeden Fall, eine harte Ziehe. Und dann fast schon ein bisschen argpulpig, der Film ist ziemlich pulpig, finde ich. Aber dann die Stelle, wo er ran springt in das Gesicht des Jungen, dann so ein Bluttropfen runtertropft, er stirbt nicht daran, aber er ist eine Verletzung, vielleicht ist die gar nicht echt, sondern es ist nur eine Visualisierung. Auf jeden Fall kommt dann der Screen, der in der Mitte einmal zerrissen wird und aufgeht und dann sozusagen sein Gesicht einmal aufgerissen wird und dahinter dann die nächste Szene losgeht. Was ein bisschen, weiß ich nicht genau. Es ist gut, es ist ein gutes Bild irgendwie, aber es ist auch fast ein bisschen ... Es ist nicht subtil. Es ist nicht subtil. Dieses Kind spaltet gerade eine Persönlichkeit ab. Almodovar liebt Bildsprache und liebt das Bild, das Spiel mit den Bildern und er ist oft nicht so subtil dabei. Auch wenn es um sexuelles Begehren geht, wenn es um diese ... Auch das Kino ist ein ganz starkes Symbol in diesem Film. Er drückt es schon ziemlich drauf. Wir haben nicht das Gefühl, dass es mehrere Facetten gibt, sondern es ist ziemlich klar, was dieses Bild gerade sagt. Findest du total faszinierend, dass du an diesen negativen Bildern hängen geblieben bist? Obwohl er diese düstere Geschichte hat, obwohl es um Missbrauch geht, obwohl es um Mord geht, und Abhängigkeit und Traumatisierung, fand ich, hat der Film irgendwie die ganze Zeit so was Leidhartet. Wahrscheinlich, weil er so ein bisschen so einen sagastischen Humor hat, der immer mitschwingt. Ja, und weil er sich sehr auf diese Erotik der Bilder stürzt. Man muss natürlich dazu sagen, dass ich im Nachhinein vor allem damit beschäftigt war, emotional mit diesem Teil, wenn man da irgendwie andocken kann. Dann hab ich mich damit beschäftigt, hab versucht, rauszufinden, was das mit mir macht in verschiedenen Ebenen. Auch eben was angesprochen habe mit dem Priester, der dann bei den Dreien quasi zu Hause ist und mit dem irgendwie cooler Abenteuer lebt, obwohl er gerade erpresst wird und das alle früher, die einer vergewaltigt hat. Das macht natürlich was mit einem, und deswegen hat das mit mir jetzt viel in der Auseinandersetzung das Films zu tun gehabt. Aber natürlich hast du recht, das stimmt, dass dieser Film sehr leidheartend mit vielen Dingen umgeht. Auch mit den richtigen Dingen. Also, im richtigen Moment, Beschaffter ist es, eine Dramatik einzubauen und im richtigen Moment schafft das wieder, das Ganze ein bisschen zu lösen. Und man kann wieder, man kann viel lachen auch. Also, man hat wirklich ganz tolle Momente, sehr humorvoll, das macht sehr viel Spaß. Man hat Spaß an dem Male-Homeratic Gaze, der irgendwie ... Ja, der Male Gaze ist sehr stark in diesem Film. Der irgendwie auch sehr humorvoll inszeniert ist einfach. Ja. Und nicht nur erotisch. Ja, verspielt auf jeden Fall. Ich mochte die Zehen total mit Ange als Sahara. Also, diese erste Erinnerungsebene, wenn er so, wenn sie unterwegs ist und dann plötzlich feststellt, dass der Typ, den sie gerade aufgegabelt hat, Ignatio ist, den sie aus ihrer Kindheit kennt. Und dann irgendwie noch ihren Kollegen Pakito überredet, nee, jetzt nicht das Motorrad klauen, lass uns mal gucken. Pakito dann noch, komm, lass mich auch mal ran. Ja, es ist Rapeculture. Es ist Rapeculture, das ist wirklich ein Moment. Aber es ist so witzig inszeniert, es ist schrecklich. Ich finde die Szene vor allem witzig, wenn Pakito sagt, komm, lass mich noch mal rein und ja, ich weiß. Ich weiß, ich weiß. Es gibt ganz viele, es ist moralisch total erzündet, aber es ist trotzdem eine witzige Szene. Es ist eine total witzige Szene, aber das sind die Sätze, die ich hätte rausstreichen wollen. Aber tatsächlich, du darfst dieses Motorrad jetzt nicht klauen. Lass mich, komm, was ist los? Die Situation an sich ist sehr gut gemacht, sehr gut geschrieben. Aber wer sich wirklich auf diesen Schlafenden drauf setzt und sich das dann einfach den Sex nimmt, das ist Vergewaltigung. Es ist einfach Vergewaltigung, es ist nicht cool. Ja, es ist nicht definitiv. Das ist auch, ja, definitiv. Andere kann total Kuzara spielen. Wollen wir über den Schauspieler reden? Enrique ist über den Schauspieler, den der Schauspieler spielt. Ach so, du willst noch die Ebene davor? Wir müssen die eben davor machen. Enrique sagt ja die ganze Zeit, dass andere eigentlich nicht dazu geeignet ist, Sarah zu spielen, weil das nicht passt und das nicht passt und das nicht passt. Und in den Erinnerungen, also beziehungsweise in dem fiktiven Text, sehen wir ihn aber die ganze Zeit Sarah spielen. Und ich finde, das passt voll gut. Es ist eine coole und lebenslustige Sache, im Gegensatz zu der, die wir nachher sehen. Aber es passt total gut rein, also ... Ja, go Enrique. Jetzt dein Take auf die Schauspieler. Der Schauspieler ist derjenige, der durchkommt. Du meinst, er ist zu gut? Der Schauspieler ist einfach sehr, sehr gut. Das ist unglaublich. Wenn ich den Namen natürlich falsch ausgesprochen habe, ist es egal, nicht ganz egal, aber es tut mir leid. Es tut uns schrecklich. Er hat sich furchtbeaufgeregt nach dem New York Times-reporter erzählt, dass er sich mit Petra Almodova zerstritten hätte. Wegen irgendwelchen inhaltlichen Differenzen oder so was, weil er irgendwas nicht spielen wollte. Und der dann fast schon dasteht als transfeindlicher Typ. Was ging konkret um die homosexuellen Liebeszene, dass er die nicht spielen wollte und deswegen mit Almodova strahlt hat und er hat gesagt, nein, das ist bullshit. Ich fand die Rolle toll und ich hab mich gefreut, der macht das so gut, wirklich. Er zieht mich durch den ganzen Film durch. Und ich will immer wissen, wie es weitergeht. Das sind sowohl die lebenslustigen Phasen als auch die schwierigeren Szenen. Ich möchte einfach wissen, was als Nächstes passiert. Und als Sahara ist es einfach wirklich unschlagbar so. Da kommt aber das nächste problematische Thema. Hättest du eine Transperson geben können, die zumindest Sahara in der realen Variante spielt? Ja, auf jeden Fall. Sagen wir, der Film ist von 2004, 2023 wäre es vielleicht was anderes. Aber ja, auf jeden Fall. Dass diese Saharaule in diesen Erinnerungen von ihm gespielt hat, finde ich total passend, total gut. Es ist ja auch Teil der Geschichte, dass man die Rolle haben will und dann auch spielt. Aber ja, natürlich, es gibt eine echte Sahara. Die hätte eigentlich auch von einer echten Transperson gespielt werden können. Auf jeden Fall. Aber anscheinend hat dieser Film sehr viel Einfluss auf sowohl die Gay-Community als auch die Trans-Community gehabt. Es gibt natürlich genau diesen Kritikpunkt, den ich verstehen kann. Aber ansonsten scheint das wirklich sehr viel Impact zu haben. Ein Motivar wurde mal in einem Interview im Guardian gefragt, ob er eine Lebensphase gab, in der er gerne eine Frau gewesen wäre. Weil er so viele Filme über Frauen gemacht hat. Es war anlässlich zu diesem Film. Hat der geantwortet, nee, ich wollte nie eine Frau sein. Ich bin froh, dass ich nicht transsexuell bin. Weil in meinem Erlebensnach ist es so, dass transsexuelle sehr devoted sind, um ihre Transition durchzuziehen. Dass das sehr mühevoll ist und sehr viele Jahre dauert. Ten years of splendor. Und dass das wirklich hart und wirklich ein hartes Leben dann ist, wenn man das macht. Dann sagt er noch dazu, dass er total fasziniert ist von transsexuellen. Transsexuals are a slap in the face of the idea that God created people. What they do is change their nature. And if you put a transsexual into a story dramatically as a narrative element, it's very powerful because it changes all the other characters. And it is a challenge to them all. Ja, interessant. In der Almode war er auch irgendwie gesagt, er ist zwar kulturisch aufgewachsen, aber er hat da kein glaubiger Katholik. Nee, es gibt diese Geschichte, davon man einen Glauben verloren hat. Ich hoffe, ich bringe das jetzt nicht durcheinander mit was Anderen. Ich glaube, er erzählt, er hat den Glauben verloren in diesen Machtspielen. Es gibt diese Geschichte von den Priestern, denen sie die Hand küssen mussten. Und er wollte das dann nicht, weil ein Priester, der bekannt dafür war, dass er die Kidsexuellen missbraucht hat. Er hat wohl irgendwie genötigt, ihm die Hand zu küssen. Das war der Moment, in dem er seinen Glauben verloren hat. Diese eine Sekunde, in der er dazu genötigt wurde, diesen Priester die Hand zu küssen. Das ist ein guter Moment, um den Glauben zu verlieren. Ein Moodo war, wurde ja auch nicht bei diesem Film, aber bei anderen Filmen, z.B. bei ... Ja, der ich wohne, der deutlich jünger ist, wurde ihm auch Transfeindlichkeit vorgeworfen. Ich kann es auch verstehen, ich kann mir vorstellen, weil er, weil der Film Transsexualität auch so ein bisschen als ein Narrative-Tool benutzt. Ja. Und dadurch eine gewisse Respektlosigkeit gegenüber dem Phänomen vielleicht auch aufweist, weil es halt auch immer als Bild gemeint ist. Weißt du, es ist ein Bild für das Gespalten von Ignacio, der das irgendwie verarbeiten muss. Die Suche nach Identität, genau, es geht ganz stark, dieses universelle Identitätssuche. Und es geht darum, dass er ein anderer Mensch wird. Und es geht darum, dass es halt auch verknüpft ist mit jemandem, der homosexuell war in seiner Kindheit. Und dass da zum einen so bestimmte Klischees drin sind, aber auch zum anderen so, dass es so ein künstlerisches Spiel damit gibt. Und man könnte sagen, okay, da nimmt er das eigentliche Phänomen. Gender dysphoria nimmt er nicht ernst. Nimmt er nicht ernst genug. Ja, die Anklänge gab es halt auch in meiner Recherche so ein bisschen von Leuten auch. Was ich jetzt so ein bisschen feststelle in Erinnerung, dass mir zum Beispiel ein bisschen sauer aufgestoßen ist, dass die der Umgang von Sarah mit ihren Brüsten sehr stark überall überzeichnet war. Immer wieder dieses offene Ding und dann immer wieder drauf hinweisen und immer wieder sagen, na, na, guck mal, guck mal. Was ich irgendwie so, hä? Was ist das denn? Es findet ja auch so eine Verknüpfung statt von Transsexualität mit Track und Tra... Ja, ja, genau. Wenn wir Sarah zum ersten Mal sehen, tritt sie eigentlich als Track Queen auf in diesem Club. Und es ist eigentlich eine Trackshow, und dann wird das aber so sehr stark miteinander verknüpft, als ob das eins wäre. Eigentlich versucht man ja auch ein bisschen zu schauen, was der unterschiedlichen Track Queens und Transsexuellen und Transilientitären. Bei die Haut, in der ich wohne, wurde das Almodo auch vorgeworfen. Kann man auf jeden Fall sehen? Ich glaube, es ist auch gut, darüber zu reden. Ich glaube, es ist die falsche Stelle. Ich glaube, Almodo weiß der Fall, um diese Kritik loszuwerden. Weil ich finde es wirklich beeindruckend, wie er ganz grundsätzlich, unabhängig davon, wie er es konkret zeigt, mit den Fragen nach geschlechtlichen Identitäten und sexuellen Identitäten spielt. Und so ein bisschen in diesem Film sehr stark diesen Spielplatz aufmacht und sagt, hey, es ist alles... Man kann alles so spektral betrachten. Ein großer Spielplatz. Und wir können diese klassischen Vorstellung von Geschlechtsbinarität und von klarer sexuellen Orientierung hinterfragen. Und wir können damit auch ein bisschen Spielen rumwürfeln. Das macht vielleicht als künstlerisches Medium deutlich mehr, als es jede realistische Dokumentation machen könnte, die sich einfach nur ganz konkret mit Transidentität auseinandersetzen. Also, vielleicht könnte man sagen, dass Almodo wahr in dieser Richtung ein bisschen naiv damit umgeht. Aber ich glaube, das macht eines der Gründe aus, warum es so playfull ist, warum man so leidheartig an den Filmen rangeht in so vielen Szenen. Das viele Szenen, wo ich denke, man hätte da jetzt eine ganz große Problematisierung draus machen können. Davon, dass man hier gerade zwei Personen in Drag rumlaufen sieht. Und dann hätte man da ein riesengroßes Ding draus machen können. Aber nein, es ist in großen Teilen eine Selbstverständlichkeit. Und so ein playfull einfach zeigen und machen und sein, was auch immer man sein möchte. Und das finde ich total schön. Also, das fand ich wirklich gut an dem Film eigentlich. Was du mit naiv sagst, trifst es, glaube ich, ziemlich gut. Weil Almodo war wahrscheinlich einfach seine Erfahrung zum Thema Transidentität und zum Thema Drag und so weiter. Nicht aus sociologischen Studien, sondern aus seiner Erfahrung aus der queeren Szene im Spanien, der 70er, 80er, 90er Jahre. Da war er ja ganz aktiv. Er war ja ganz stark in dieser Underground-Szene drin, die sich zum ersten Mal so freigefühlt hat, nachdem der Faschismus vorbei war. Und da hat er auch eine Punk-Band gespielt und war dann Theater und so. Und wahrscheinlich greift er einfach daraus. Er bedient sich so bei den Geschichten, die er damals gehört hat, bei den Leuten, die er damals gesehen hat. Das ist natürlich eine andere Betrachtungsweise als das, was wir heute unter Gender Disphoria verstehen, wie wir heute den Diskurs führen über Transidentität, Transsexualität und so weiter. Das ist ja auch 2004, man muss sagen, es sind 20 Jahre her. Und dafür ist es schon krass progressiv und auch wirklich ... Also, ich meine, ich gehe mal davon aus, dass wertkonservative Unionisten diesen Film nicht mögen werden. Und Trump-Pissen werden diesen Film auch nicht mögen. Und das Geschlechtsbild wird wenig anschlussfähig sein bei diversen Rechten- und AfD-Wählern. Ich möchte sagen, dass ich die ganze Zeit beim Gucken ein bisschen das Gefühl hatte, okay, er könnte jederzeit ins Tele-Nowelige abdriften. Hast du das Gefühl auch gerade? Ja, auf jeden Fall. Auf jeden Fall. Du hast vorhin auch schon das Wort Pipe gesagt, das kann ich auch nur nicken. I love it. Ja, ja. Das Pipe an diesem Film ist voll schön. Und das macht den Film im Ganzen so ein bisschen exzentriger und teilweise auch ein bisschen flacher. Ja, ja. Ich mag es einfach, weil ich auf so Zeug stehe, ne? Ich hab Stichwort Jallu aufgeschrieben, was ich irgendwie gar nicht so gelesen habe. Ich muss sagen, so ein bisschen Hitchcock und Noir. Ich musste ganz oft an diese Jallus denken, wo man halt auch so viele sehr pointiert Farben gesetzt hat, wo es irgendwie um Mord geht und alles mit so einem mysteriösen Hauch. Und dann die Bilder, aber gleichzeitig so sehr bunt sind und sehr extrem. Almodovar macht in aller Ruhe, die er hat, in aller Gelassenheit, die er hat beim Film teilweise sehr extreme Bilder, die einfach drauf hauen auch so ein bisschen. Hat er das in den anderen Filmen auch, diese starke Farbkonzept? Ja, bei Almodovar gibt's immer irgendwie so Trägerfarben, die ganz präsent sind. Ich glaub, meistens ist es rot. Ja, okay. Ja, das macht ja ganz viel. Ein bisschen ein spanisches Klischee, muss man sagen. Ja. Oh Mann. Er macht sehr bunte Filme. Und der Film ist halt auch ein sehr bunter Film. Deswegen auch ... Also, die Filmnoreferenzen natürlich gibt's, dass wir haben in der Kiefgeschichte, wir haben gleich zwei Farmverteils, also Sarah und Anrel sind beide irgendwie Farmverteil. Enrique, der Kief, wir haben so voll drauf, diese Klischee. Mhm. Aber gut, das Geist, ich find es gut, weil da so viel drumrum ist und so viele andere Genre reingehen, dass man nicht sofort das Gefühl hat, jetzt irgendwie bogart dabei zuzusehen, wie ein Fall löst. Ja. Das ist wichtig, weil plötzlich auch so eine Offerzähler stimmen. Der Hälfte des Films wird plötzlich Enrique, unser Offerzähler, der sagt, und jetzt haben wir den Film gemacht. Und ich hab das Ende geändert, und ich möchte das Rätsel ruanlösen, erzähl uns das alles plötzlich, die Verte Wand komplett gebrochen. Was ich sehr spannend finde, ist, dass Almodewa es schafft, relativ frei von Prätenziosität das zu machen. Auch diese ganzen Ebenen, die er aufmacht von Vergangenheit und was ist Film und was ist Filmrealität. Das ist ganz und gar nicht so, wie ich bin selbstverliebt und guck mal, was ich alles kann und hol mir einen runter darauf, dass ich das alles verwoben kriege. Ich will nicht nur Filme machen, sondern einfach wirklich so, okay, so muss der Film erzählt werden. Ich nehm euch in die Hand und mach das ganz transparent. Und ohne irgendwie euch ... Es gibt ja viele Regisseure, die dann sagen, so, jetzt verwirre ich euch so richtig, damit ihr am Ende des Films da sitzt und denkt, hä, hab ich nicht verstanden. Und er macht das nicht, sondern er ist wirklich sehr transparent. Und auch dafür hab ich ein Zitat. Bitte. I like the movie to be understood by the audience with no difficulty. My interest is not to be cryptic. My interest is to be transparent. I'm very interested in making movies that are very complex. My challenge is to make transparent movies out of stories better not. Und das finde ich eine lässige Haltung. Lässig, ja, auf jeden Fall lässig. Weil, also, man muss dazu sagen, das ist eine spannende Frage, die wir oft bei Filmen stellen, die wir hier beantworten. Ja. Ein Modovar hat natürlich so Kunstkackezüge. So grundsätzlich. Er ist verspielt, er ist progressiv, er macht nicht deinen Standard Big-Budget-Mainstream-Film. Und er macht auch nicht deinen Standard nette, leichte, leichte, leicht physische, spanische Komödie. Sondern seine Filme sind schon speziell. Aber ja, wie du und wie das die Tat sagen, er hat ein Händchen dafür, das trotzdem so zu machen, dass man mitkommt und sich unterhalten fühlt. Ja. Das rechte ich ihm hoch an. Manchmal hat ein Modovar so ein bisschen so eine behäbige Art. Ja. So ein bisschen gemütlich und es führt so ein bisschen ins Leere. In dem Film gar nicht, jetzt riech ich überall Modovar im Allgemeinen. Manchmal hab ich das Gefühl, in seinem Film schaukeln und kuscheln sich die Akteure manchmal so ein bisschen gemütlich rein. In diesen schrägen Sachen, die passieren. Und es führt zu nichts wirklich. Und du genießt es auch irgendwie, aber dann am Schluss denkst du, was hab ich da eigentlich gesehen? Das war nicht viel Handlung. Aber trotzdem sind die Filme halt unterhaltsam. Also du hast Freude an den Filmen. Und wenn er dann mal ein bisschen komplexer wird in der Handlung, wie in diesem Film meiner Meinung nach, oder auch in Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs, dann entstehen wirklich spannende Arten, auch so Kontrastierungen von krassen Geschichten mit sinnigen, mit Bildern voll Leidenschaft, voll sinnig. Sinnvoll, nicht sinnvoll. Sin... sensual. Mir fehlt das Wort. Gefühlig? Nee, nicht gefühlig, nicht kitschig, sondern sinnlich. Sinnlich. Mit sinnlichen Bildern auch spannende, auch komplizierte Sachen so zu erzählen, dass du die ganze Zeit denkst, oh, oh, ja. Es gibt so eine Grunderotik. Um es auf den Punkt zu bringen, der Film hat so eine Grunderotik, die er die ganze Zeit mitträgt. Man muss einmal zusammenzufassen, eine Stelle im Film finden. Und zwar unterhalten sich die beiden Jungs im Internat irgendwann des Nachts. Und der eine sagt, ich glaube nicht an Gott. Und der andere sagt, woran dann? Und das andere Kind sagt dann, ich bin Hedonist, hab ich im Lexikon gelesen. Und erklärt dann, was ein Hedonist ist, einer, der das Leben einfach genießt. Ja. Und ich glaube, da sagt Almodovar uns, welche Position er zu dem ganzen Scheiß hat. Ja, glaub ich auch. Ja, bin ich voll weit, ja. Find ich total schön. Das ist ein hedonistischer Film für Hedonisten. Ja, voll der Kanne. Und das ist natürlich das, was du meinst. Der Film ist eben nicht depressiv und lässt einen hoffnungslos zurück. Sondern es ist von einem Hedonisten geschrieben, der zwar eine tragische Vergangenheit erzählt, aber trotzdem dem Leben eine hedonistische Grundhaltung abgewinnen kann. Ja. Was irgendwie schön ist, was natürlich ein schönes Fazit ist. Allerdings wird er am Ende dann schon sehr dramatisch und sehr düster. Man muss schon sagen. Eigentlich ist das der ersten Teil des Films, während der zweite Teil des Films die Katastrophe aus die katastrophale Konsequenz aus dem ersten Teil erzählt. Und trotzdem geht aber Enrique auch in dieser ... Ich meine, wir haben ja sehr stark seine Perspektive am Schluss. Ja, er schießt Angell endgültig in den Wind. Aber trotzdem geht er alles in allem ziemlich gelassen damit, um dass seine Jugendliebe ermordet wurde von Juan und Beringuer. Er ruft keine Polizei. Er ruft die Polizei nicht. Er schickt Angell weg, so wie man das mit der Farmvartal macht. Und dann erfahren wir noch so im Epilog, dass er Filmemacher war mit Passion. Also, diese Tafeln am Ende. Und Beringuer wurde erfahren von Angell nach dem Ehenerpresster an. Warum brauchen wir das noch, Blor? Ich bin mir nicht sicher, ob man das nicht ... Hätte man den Film nicht einfach beenden können in der Stelle. Es ist vielleicht ein bisschen die Trash-Komponente. Beringuer erpresste ihn, wurde überfahren. Und Enrique machte Filme mit Passion. Was ich das Schönste an diesem Ding ist, dass Juan zwar eine große Karriere hatte, aber dann eigentlich nur noch Fernsehen gemacht. Was heute anders ist, weil heute ist Netflix und so im Streaming das Pendant fürs Fernsehen. Und natürlich ist das hoch angesehen. Aber damals, in den Ende der 90er, Anfang 2000er und auch in den 80ern, gerade in den 80ern, war das so Fernsehen, ja, Fernsehen. Hat nichts mit Kunst zu tun. Und das ist die größte Strafe, die Almodovar eingefallen ist für Juan, dass er nur noch Fernsehen machen durfte. Ja, das ist irgendwie auch konsequent. Was ist doch konsequent? Irgendwie mögen wir auch Juan als Ankel, oder? Auch wenn er ein bisschen weinerlich ist, auch wenn es ihm sehr wichtig ist, diese Rolle zu kriegen, auch wenn er sehr pushy ist in der Beziehung mit Enrique. Ich find diesen Ankel nicht unsympathisch. Ja, eigentlich, wir gehen halt schon mit ihm mit und durch. Was ich mich aber oft frage ist, wie zur Hölle hat er das geschafft, so eine großartige Zara zu spielen? Also, als Charakter, als Juan, weil Juan ... Und ich frage mich, wie er es geschafft hat, ihn umzubringen. Also, sie umzubringen, mit Zara umzubringen. Weil er ein Depp ist, oder was? Warum fragst du dich das? Weil er weinerlich und nicht in der Lage ist, sich ordentlich ... Er kommt ja immer wieder wie so ein Hund angelaufen und sagt, ja, vielleicht gebe ich dir Drehbuch, egal, ob ich das spielen darf oder nicht. Ich nehm das wieder zurück, ich will die Zara spielen. Das ist schon nervig ein bisschen. Das ist so eine gespaltene Persönlichkeit. Aber er hat halt auch so dieses Obsessive, was zumindest spannend ist. Das hat so was Geheimnisvolles und gleichzeitig Obsessives dran. Also, ich geh voll mit Ignacio, mit der sagt, okay, eigentlich mach ich das Ding, vor allem weil ich wissen will, wer dieser Ankel ist und was mit dem Los ist und was mit Ignacio passiert ist. Enrique, genau. Ja, versteh ich auch voll, klar, natürlich. Und man versteht, dass er das Mysterium lösen will, dass er eben halt auch wirklich diese mysteriöse Seite hat, diese spannende Seite, die mit so einem Fragezeichen ausgestattet ist. Wer ist dieser Mensch? Und was will er, was sucht er? Er filmete vielleicht mit dem Briefendenkönnen von Sahara. Mit diesem Satz, lieber Enrique, ich glaube, ich hatte Erfolg. Schreiben Sie, bevor Sie tot auf die Schreibmaschine fällt. Was total tragisch ist. Aber auch irgendwie schön ist, weil sie ist in einem wirklich großen Moment gestorben. Sie glaubt, sie hat es geschafft, sie muss erst in die Schreibmaschine um dann zu sterben. Und irgendwie, Almodo, war es ganz gut, schlimme Dinge so ein bisschen zu romantisieren. Und vielleicht ist es auch ihr Tod, der hier so ein bisschen romantisiert wird. Sie ist im guten Moment gestorben. Ja, toll. Aber sie ist gestorben. Und ihr überhaupt nichts davon verdient, das tut so weh. Wirklich, es tut sehr weh, weil wir einfach das Kind auch so lieben lernen als Zuschauer. Und dann diese Entwicklung zu sehen, tut so wahnsinnig weh. Aber das hatten wir gleich am Anfang dieser Episode, ne? Das ist wirklich ein Devastating, das zu sehen. Tja, haben wir große Felder, die wir aufmachen wollen noch? Oder wollen wir uns ... Ich will einfach mal so ganz komplett ohne Zusammenhang reinwerfen, dass ich wirklich einen coolen Podcast gehört habe zu diesem Film. Also, übliches Vorgehen, wenn wir zu Filmen recherchieren, ich glaub, du machst das auch. Was hat denn die Potlast-Landschaft gesagt? Ich hab nichts zu ... Almodovar, es gibt von Too Old, Too Die Young. Gibt es eine Folge zu Almodovar und Too Old, Too Die Young. Kulturüber und unter der Gürteline mit Tatjana Berlin, Paul Schulz und Barbie Breakout, also einem alten Homo und zwei auch nicht mehr ganz frischen Track Queens. Ein unfassbar guter Podcast. Also, ich meine, es ist Doofwerbung für die Konkurrenz zu machen. Aber wenn ihr Bock habt, ein Podcast aus der queeren Community mit allen Themen, wo einfach so drei Typen wirklich Spaß haben und gleichzeitig total viel Leidenschaft für die Sachen, über die sie reden, hört da mal rein. Too Old, Too Die Young, also Too als zwei geschrieben, zweimal. Und wirklich toll. Und die Almodovarfolge von ihnen, wo sie einfach ... Almodovar total abfeiern, auch so als große Ikone für sie, als queere Leute, die in den 80ern groß geworden sind. Wirklich sehr höhlenswert. Okay. Schön. Gute Empfehlung. Ich habe gar kein Problem damit, für andere Podcasts Werbung zu machen. Ich wünscht euch gut. Nee, ich auch nicht. Ich hab das Gefühl, diesen Satz muss ich noch mit reinwerfen. Okay, wollen wir in unsere Top-3 hineinrutschen? Ja, lass uns mal in die Top-3 hineinrutschen. ... ... ... ... ... ... ... ... Was haben wir denn als Top-3? Luke und Trug. Ich hab dir das gestern geschrieben. Ich hab deine Antwort nicht zu 100 Prozent verstanden. Pass auf, ich hab geschrieben. Top-3, Luke und Trug-Fragezeichen. Johannes antwortet, schreiend. Johannes schreit normalerweise in ... ... in Apps selten, aber hier ist alles großbuchstaben. Mindestens Ausrufezeichen. Mindestens Luke und Trug meinte ich damit. Und wollte Plur ein bisschen verwirren. Dann schreibt er, ach so, Punkt, Top-3, Punkt. Okay. Und ich schick ihm Lachs-Smiley zurück, aber eigentlich hätte ich ihm verwirrten Smiley zurückschicken. Ich dachte, du hättest den Gag verstanden. Ich dachte zuerst, hast du nicht richtig geguckt und hast einfach nur Top-3 gelesen geschrieben? Mindestens, weil du den Film so gut fannst? Vielleicht der hier? Ich schick ihm jetzt, welchen Smiley benutzt ihr, wenn ihr nicht sicher seid, was das gegenüber gemeint hat? Ich hab gerade den mit dem Monokel benutzt, den ich sehr schön finde. Was ist dein Platz-3? Nein, Moment, was hast du gemeint mit diesem Mindestens? Nein, es war nur ... Weil da stand Luke und Trug und ich dachte, ja, auf jeden Fall. Luke und Trug, das ist alles Luke und Trug in dieser Welt. Und dann ... Okay, das ist mir zu. Ja, ja, es war völliger Blödsinn. Ich hab diesen Gag auch nicht wirklich verstanden, aber ich fand den in dem Moment witzig. Wir haben auf Platz-3 bei mir Thema Luke und Trug an honest liar. Wir haben den Film besprochen. Und es ist so ein großartiger Dokumentarfilm. Wir haben im Gespräch festgestellt, dass er gar nicht so großartig ist, wie er so einem retrospektiv vorkommt, wenn man ihn lange nicht gesehen hat. Aber jetzt, wo ich ihn lange nicht gesehen habe, muss ich wieder sagen, es ist ein großartiger Dokumentarfilm. Es ist ein durchschnittlicher Dokumentarfilm über einen großartigen Menschen. Ja, und ein großartiges Thema. Nämlich, wie irgendwelche Idioten dazu kommen, mit deiner verstorbenen Tante, sie sagt ihr Folgendes. Oder irgendwelche anderen Idioten, die dir Geld aus der Tasche ziehen mit irgendwelchen pseudowissenschaftlichen Scheiß. Und James Randi, der honest liar in dem Fall ist, versucht das alles aufzudecken. Er ist selbst Magier und sagt am Anfang seiner Show immer, ich werd euch jetzt zwei Stunden lang verarschen. Um einmal die Ground Rules festzulegen, damit keiner auf die Idee kommt, danach zu ihm, zu sagen, sie haben großartige Kräfte. Und der MFH muss immer sagen, nein, Leute, das sind alles Tricks. Das, was die da draußen machen, wenn sie erzählen wollen, dass sie über natürliche Dinge können, sind auch alles Tricks. Dieser Film macht das sehr gut. Die Dokumentation macht das sehr gut, verschiedene Felder aufzumachen. Und zu zeigen, welche idiotischen Priester das für ihre Messen benutzen, um den Leuten auch noch Geld aus der Tasche zu ziehen. Ist das eine Heilin oder was? Cool, ja. Auf Platz drei. Mein Platz drei ist aus dem Jahr 1995 die üblichen Verdächtigen von Brian Singer. Ein Film, in der ein schreckliches Unglück passiert am Hafen. Es gibt eine Schiffsexplosion, es gibt sehr viele Tote. Es gibt einen Überlebenden, der bei der Polizei verhört wird und erzählt, wie es dazu kam. Und wir lauschen dieser Geschichte und sie ist eine spannende, klassische Thriller-Handlung mit coolen Typen, die einen großen Kuh planen. Und es gibt dann, gegen Ende gibt es einen Twist, und wir erfahren, dass das, was wir in dieser Filmhandlung erzählt bekommen, vielleicht nicht 100 Prozent der Wahrheit entspricht. Und wie der Film das inszeniert, es fand tastig. Es ist richtig gut. Einer der großen Plot twists der Filmgeschichte. Okay. Kennst du den Film? Ich muss ihn gesehen haben, aber ich kann mich nicht erinnern. Einer der großen Plot twists der Filmgeschichte und der klassische Filmgeschichte. Dann hätten wir bei mir auf Platz zwei The Prestige. Ich weiß nicht, warum der jetzt auf Platz zwei ist und nicht auf Platz drei. Aber Prestige ist wirklich einer der tollen Filme, die ich vor langer Zeit gesehen habe. Deswegen kann ich auch gar nicht mehr so genau sagen, ob der mich immer noch so beeindrucken würde wie damals. Christopher Nolan ist das, ne? Ich habe ihn gesehen in einer Phase, wo ich selbst noch zauberer war, auf der Bühne und bei irgendwelchen Firmen feiern, irgendwelche Leute bezaubert habe mit Karten, Tricks und irgendwelchem Scheiß. Und, na ja, Scheiß, ihr wisst schon, mit Zaubertricks. Und dieser Film hat mich einfach beeindruckt, weil er dieses Zauberthema und dieses Bedürfnis nach übernatürlichen Fähigkeiten zur Entertainmentzwecken erzählt und auch einen ganz bösen Plot twist hat. Den ich jetzt nicht erzählen habe. Er hat sogar mehrere Plot twists. Ja, cool. Also, er muss einfach rein. Auf Platz zwei, der Mann, der bessere Drehbücher schreibt, als filminziniert, aber auch sehr gut filminziniert, Billy Wilder. Mit Zeug in der Anklage aus dem Jahr 1957, in dem Marlene Dietrich eine Zeugin vor Gericht spielt. Um genauer zu sein, sie ist die Zeugin im Prozess gegen ihren Ehemann. Und es kommt zu mehreren überraschenden Wendungen, verschiedene Arten des Lügens eine Rolle spielen. Und die wunderschönen am Schluss, also auch schon in der Mitte des Films, aufs Gefechert werden. Und das Publikum immer wieder aus Glutteis führen. Und dann doch immer wieder noch mal was Neues reinbringen und sagen, ah, jetzt habe ich verstanden, wie es war, das macht Sinn. Ach nee, so war es gar nicht. Moment, ah, jetzt macht es Sinn. Toller Film. Billy Wilder lohnt sich immer. Wenn noch nicht alle Filme von Billy Wilder gesehen hat, Platz eins auf, Platz eins ist, weil es ein Johannes-Film ist, What's Up, Doc? Ha, ha, ha, ha, ha, ha, ha, ha, ha, ha, ha, ha, ha, ha, ha, ha, ha, ha, Barbara Streisand, die so wahnsinnig charmant diesen Typen, also sich einfach ausgibt als Frau dieses Wissenschaftlers auf irgendeiner Tagung und weil sie an ihn ran will. Und die arme Frau, die eigentlich dabei ist, total zur Seite drängelt und ist eine wunderbare Komödie, ganz, ganz tolle Komödie, Verwechslungsmitkoffern und allen möglichen, ganz typisch, Screwball. Wir haben auch diesen Film mal besprochen. Ja, eine schöne Folge, hörte auf jeden Fall noch mal rein. Das war unsere Liste schon. Mein Platz eins ist aus dem Jahr 1950. Akira Kozawa mit Rashomon, ein Film, der so als Klassiker gilt, wenn es darum geht, eine Geschichte aus verschiedenen Perspektiven zu erzählen. Wir haben eigentlich eine ganz, ganz simple Geschichte und wir haben Mord an einem Samurai durch einen Banditen. Dann haben wir eine Gerichtsverhandlung und wir haben verschiedene Versionen der Geschichte, die erzählt werden und danach ausgespielt werden, bis wir dann so nach und nach erfahren, was tatsächlich passiert ist. Wir werden uns einfach diverse Räuberpistolen vorgesetzt. Toll schön erzählt, sehr konsequent und man glaubt irgendwann niemandem mehr. Okay. Ja, sehr schön. Dann haben wir wieder eine Top-3 und gehen zurück in unseren Film. Das war unsere Top-3. Das Urteil. Hey, warum hast du denn das jetzt? Da kann ich das hier nicht mal einspielen. Du kannst versuchen, so ein bisschen Musik drunterzulegen. Okay. Du kannst auch Autos drauflegen, wenn du magst. Das Urteil. Warum klingt das so oft so scheiße in modernen Pop-Songs? Bin ich wirklich so alt? Nein, es liegt einfach daran, dass die Leute, wenn sie Autotune brauchen, dann konnten sie nicht singen. Und dann ist Autotune auch nur eine notdürftige Lösung und klingt einfach scheiße. Aber es gibt ja auch so vieles Autotune, aber dann gibt es dieses, wo so Volk draufgehauen wird. Auch bei Leuten, die singen können. Ja, das ist dann wieder Autotune. Das ist ein anderes Stilmittel dann. Aber das ist ja erstes dann gekommen, und ich finde das scheiße, weil ich alt bin, oder? Das ist eigentlich geil. Ja, natürlich. Das kann ein probates Mittel sein. Absolut. Das klingt für uns scheiße, aber ich bin ergangen mich voll, dass ich das scheiße bin. Aber das ist so viel vorkommt, weil ich will wirklich verstehen, warum das Leute cool finden. Nein, versteht es als ganz normalen Sound-Effekt, den man auch als Heavy Metal Band drauflegt. Ich mag ganz viele Sound-Effekte und Störgeräusche und Verzerrung, aber ich finde dieses typische Autotune im tiefsten Inneren verstehe ich es nicht. Was passiert da, was macht es besser? Und nein, du bist gerade 20 Jahre gealtert. Ja, ich weiß. Es fühlt sich nicht gut an. Das Urteil, Johannes, wie fandest du den Film? Ah, das ist so schwer. Es ist ein guter Film, und er nimmt viele Sachen ernst, von denen ich ... Die ganze Zeit Angst hatte, dass er abdriftet, dass er die ganze Zeit zu sehr noch in Richtung Tele-Novella abdriftet oder dass er zu sehr in Richtung Trash und der Selbstcharakter zu sehr überhand nimmt oder so was. Hat er alles irgendwie balanciert. Das finde ich dann schon beeindruckend. Aber dass dieses Damocles-Schwert, die ganze Zeit über mir hing, war schon ein bisschen beunruhigend, muss ich sagen. Also, den ganzen Film über ist man ein kleines bisschen on the edge und denkt, schaffst du es noch, liebe Filme? Es ist ein bisschen ... Puh, okay. Aber es ist natürlich wirklich sehr unterhaltsam zu gucken. Und man hat natürlich ... Man geht durch alle möglichen Gefühle durch. Es ist schon wirklich sehr gut. Ja, also, es ist ein guter ... Muss man gucken. Muss man sehen. Muss man gucken. Muss man gucken, Bostars. Schauen wir mal ... Der schaut mal mal. Ja, genau. Die bayerische Variante. Oder die norddeutsche Variante. Joah. Ha, ha, ha, ha. Wundervoller Film. Der Film ist punk, der Film ist queer, der Film ist bunt und aufgekratzt. und der Film stolpert auch manchmal so ein bisschen daneben. Er ist total schön und hat mich dran erinnert, dass ich doch ein bisschen mehr Almodovar gucken sollte. Ich hatte wirklich Freude an dem Film, auch mit seinen düsteren Themen. Ich war überrascht, dass er so war, weil ich hab eigentlich ... Es gibt wahrscheinlich gar nicht so ein Typchen Almodovar, wie ich denke. Wenn ich jetzt so durchgehe, der ist auch ein bisschen anders. Vielleicht sollte ich doch mal ein bisschen mehr Almodovar gucken. Aber die ähnen sich, ist gar nicht so, offensichtlich. Also, ja. Das heißt aber, weil meine Vorstellung davon war, dass dieser Film im Grunde, auch wenn seine anderen Filme ganz viele weibliche, starker Charaktere haben, ist dieser Film ja im Grunde auch nur eine Variante davon. Auf jeden Fall hat ganz viele Almodovar-Elemente. Man erhebt zum guten Einblick da rein, was diesen Richter auszeichnet. Es gibt Filme von ihm, die vielleicht so einen leichteren Einstieg geben, weil sie nicht ganz so verschachtelt sind, sondern ein bisschen weniger komplex von der Handlung. Ja. Es gibt Filme von ihm, die irgendwie ... die tiefsinniger sind und die ein bisschen mehr gesellschaftspolitische Themen aufgreifen und mehr Substanz haben. Es gibt aber auch Filme von ihm, die weniger Substanz haben und einfach schöner sind. Es gibt schon doch offensichtlich eine relativ große Bandbreite, an dem, was Almodovar machen kann. Aber ich hab ihn auch in diesem Film wieder erkannt. Auf jeden Fall muss man sehen. Schön. Samira, vielen, vielen, vielen Dank für diese vielen Fehlungen. Danke, total cool. Ich freu mich, den Film gesehen zu haben. Ja, wirklich toll. Ich hoffe, du bist zufrieden mit unserem Urteil. Du hast ihn als ein deiner Lieblingsfilme von Almodovar genannt. Ja. Hat sie. Oder? Ja, hat sie. Also, wir haben ihn Gott sei Dank nicht kaputtreden müssen. Hätten wir aber auch gemacht, wenn er uns nicht gefallen hätte. Jeder, der uns einen Filmvorschlag schickt, ein russisch Rollett. Aber lass euch nicht abhalten. Schickt uns Filmvorschläge. Wir haben uns wahnsinnig gefreut, dass wir wieder was machen konnten. Wir haben das am Anfang gehabt, dass Leute was geschickt haben. Dann gab es eine große Durstperiode. Und jetzt endlich gab es das wieder und gerne schickt weiter. Und nächste Woche gibt's schon wieder eine Sonderepisode. Nicht nur mit Material, das nicht von uns ausgesucht wurde, sondern auch mit einem Gast. Wenn es genau geht, hört ihr nach dem Outroll. Bleibt noch mal kurz dran, ja? Bis dann. Bis dahin. Und euch eine schöne Woche und vielen Dank für's Tören. Vielen Dank, Flohr. Sehr schön. Bis dann. Tschüss. Flohr, das war die wundervollste Episode der ganzen Welt. Ich hab keine Ahnung, was wir besprochen haben, aber wir haben eine Woche später. Aber es gibt auch einen bestimmten Grund, warum wir eine Woche später sind. Wir haben nämlich nächste Woche einen Gast endlich wieder mal. Und zwar hat uns Christian geschrieben. Christian von seinem ganz wunderbaren Podcast namens 101 Jahre des Films. Wenn das auch der richtige Name ist. Ich hoffe, das ist der richtige Name. Hallo, Christian. Schön, dass du dabei sein darf. Na? Aber natürlich. Du hast uns so eine tolle Mail geschrieben oder auf Instagram, wie auch immer, einen modernen Brief. Du hast einen Leserbrief geschrieben. Genau, mit der Brieftaube, ja. Und du möchtest mit uns ein Film gucken? Welchen Film möchtest du mit uns gucken? Also, ich hab vorgeschlagen, was Deutsches zu gucken. Meiner Meinung nach eines der besten, wenn nicht sogar der beste deutsche Film aller Zeiten. Und zwar Fritz Lanz N. Ein Stadt sucht einen Mörder von 1931. Er ist schon eine Weile her, über 90 Jahre. Aber ich finde, wenn man den schaut, hat man seine Aktualität nicht viel verloren. Sehr cool. Und ist aber noch ein richtig, richtig hammer Film. Unser erster Fritz Langfilm, Johannes. Haben wir nicht Metropolis gemacht? Wir haben nicht über Metropolis gesprochen. Unser erster Fritz Langfilm, aber ... Da muss erst ein Gast kommen, damit wir den Film ... Du kennst ihn, Johannes? Ich hab ihn gesehen, aber es ist nicht lange her. Ich hab ihn erst vor Kurzem gesehen. Ich freu mich darauf, ihn noch mal zu sehen. Es ist sehr lange her, dass ich den Film gesehen habe. Deswegen freue ich mich total drauf, den Film zu gucken. Geil. Christian, vielen Dank für diesen Film. Wir hören uns nächste Woche. Wir sprechen sehr ausführlich über diesen Film. Bis dahin. Ciao.