Episode 157: Hitman Hart – Wrestling with Shadows – Hinter den Kulissen der Schaukämpfe
Endlich eine ganze Episode, in der sich Plor seinem großen Guilty Pleasure Thema „Wrestling“ widmen darf. Der 1998er Dokumentarfilm wirft einen Blick hinter die Kulissen der WWE und einen besonderen Konflikt zwischen zwei Protagonisten.
Wir nutzen die Gelegenheit für einen großen Rundumschlag über das Wrestling-Business: Wir klären Begriffe wie Kayfabe, Face und Heel, schauen auf die Geschichte der Showkämpfe, von ihren Anfängen bis in die Gegenwart. Und natürlich widmen wir uns besonders der goldenen Ära der WWF, den bunten 80ern, den als gimmickhaft verschrieenen 90ern, den Monday Night Wars und allem was dazu gehört. Kann Plor Johannes von der Faszination an gescripteten Kämpfen in Spandex überzeugen?
: Podcast: Der mussmansehen Podcast - Filmbesprechungen Episode: Episode 157: Hitman Hart – Wrestling with Shadows – Hinter den Kulissen der Schaukämpfe Publishing Date: 2024-01-03T12:04:56+01:00 Podcast URL: https://podcast.mussmansehen.de Episode URL: https://podcast.mussmansehen.de/2024/01/03/episode-157-hitman-hart-wrestling-with-shadows-hinter-den-kulissen-der-schaukaempfe/ Wenn du verstehen willst, wie so was wie Donald Trump möglich ist oder allein ein Wahlkampf in dem Donald Trump so dominiert, wenn du verstehen willst, wie die amerikanische Kultur Begeisterung für etwas entwickelt, wie sie in Freund und Feind denken und so weiter, dann musst du Wrestling verstehen. Let's get ready to rumble! In der linken Ecke sehen sie Plur. In der rechten Ecke sehen sie Johannes der Muskulöse. Wenn du Wrestler wärst, hättest du ein Gimmick. Achso, jeder braucht ein Gimmick. Die Undertaker fand ich ziemlich geil. Als Kind fandest du den Undertaker geil? Nee, einfach als Namen. Ich finde das super. Das sagt alles, was er aussagen muss. Herzlich willkommen im Jahr 2024. Neues Jahr, eine neue Episode und hoffentlich wieder ein gutes Filmjahr für uns und ein gutes Muss-man-sehen-Jahr für euch. Oder so. Herzlich willkommen im neuen Jahr. Nehmt euch einen Keks und trinkt Tee. Und entspannt erst mal eine Runde nach dem Kater der letzten Tage. Ja, denn heute geht es richtig ab. Heute reden wir über mein Lieblingsthema, neben Filmen und Videospielen und Musik. Was ist nur los mit dir? Also, Plur. Ja, was ist los mit dir? Was stimmt nicht mit dir? Ich muss eine Sache sagen. Und ich habe das von einem anderen Podcast. Ich habe ein bisschen quer gehört mit anderen Podcasts, die sich gar nicht mit Filmen beschäftigen, sondern eben mit Wrestling. Und der einen Typ hat sich ganz am Anfang gleich erstmal bei allen Fans von Wrestling. Und das möchte ich an dieser Stelle auch kurz tun. Es tut mir leid, dass ich euch alle von oben herab behandelt habe und immer gesagt habe, also, irgendwas stimmt mit euch nicht, wenn ihr euch Wrestling anschaut. Da kann irgendwas intellektuell nicht richtig verschraubt sein. Aber I get it, irgendwie. Oh, wow. Ich verstehe so ein bisschen, was los ist. Es ist total geil, weil ich habe diese Woche auch mehrmals so einen hochgezogenen Augenbrauen von meiner Freundin erlebt. Warum? Was ist das? Was genau? Was findet ein erwachsener Mann daran faszinierend? Wie ist das möglich? Ich muss sagen, dass es bei mir möglich wird, weil ich quasi auch Schausteller bin. Ja, du bist Showman, ne? Und das ist Show. Natürlich, wenn man auf der Bühne steht und allmöglichen Scheiß macht und sich zum Affen macht, in Spandex, meinetwegen, dann ist das vollkommen alles für die Unterhaltung. Super. Da kann ich natürlich andocken. Ich kann natürlich volle Kanne geil finden, wie erwachsene Männer, testosterone- geschwängerte Männer, die riesige Muskel bepackte Monster sind, dass die sich auf eine Bühne stellen, einem ringen und sich gegenseitig fake auf die Fresse hauen, damit ein Haufen Tausende von Leute drumrum einfach jubeln und so tun, als wäre das echt. Ich find's großartig. Es ist Shakespeare ohne den intellektuellen Unterbau. Na, das Geile bei Wrestling ist, weil du erlebst eine Suspension of Disbelief, die du heutzutage eigentlich nur noch sonst bei Magievorstellungen findest. Irgendjemand, den ich gehört habe vor kurzem, ich muss gleich noch einen Podcast empfehlen, bzw. drei Podcastepisoden, die sich mit Wrestling auseinandersetzen, der hat gesagt, Wrestling ist ganz ähnlich wie Magie. Das ist auch so. Du bist der totale Depp, wenn du da stehst und sagst, das ist doch alles fake. Ja, das stimmt. Weil natürlich wissen alle, dass es fake ist, aber es geht ja darum, dass du eben in dem Moment Suspension of Disbelief machst und darauf abgehst und Spaß dran hast und in diesem Moment so tust, als ob es echt wäre. Und noch krasser als bei Magievorstellungen ist der Zuschauer eine weitere mitspielende Figur. Total. Was ich nochmal ne Spur geiler finde. Weil wir alle zusammen da sitzen und sagen, okay, wir führen jetzt dieses Ding auf, wir haben es vorher nicht so richtig geprobt, aber wir wissen alle um unsere Rollen und wie wir darin agieren. Sowohl die Wrestler, als auch der Typ, der da irgendwie angeblich der Schiedsrichter sein soll, als auch Vince, der da sitzt und böse guckt oder mal freudig erregt ist und von nichts überrascht sein dürfte eigentlich, was da passiert, weil allen klar ist, was passieren wird, aber der dann einfach volle Kanne mitspielt und dann eben noch das Publikum, das genau die Rolle spielt, die mitspielen soll. Ich finde es großartig. Was bei mir tatsächlich noch ganz krass dazu kommt, ist eben auch wie bei der Magie, diese Metaebene. Das macht noch mehr Spaß, wenn du dann ein Stück hinter den Vorhang guckst und schaust, was gibt es für Intrigen und Dramen hinter der Bühne, wieviel davon ist echt, wieviel davon ist gefakt und so weiter. Und da bist du nicht allein. Das ist der Grund, warum dieser Film überhaupt erst erfolgreich geworden ist. Denn alle festgestellt haben, es ist fast noch geiler, das Drama hinter der Bühne zu sehen, als das Drama, was ich mir auf der Bühne die ganze Zeit angeschaut habe. Wir reden heute über den Film Wrestling with Shadows, Hitman Heart, 1998, ein Dokumentarfilm, der einen professionellen Wrestler, einen der berühmtesten Wrestler der 90er Jahre begleitet hat. Und die Filmemacher, Paul J. war der Regisseur, hat ein ungeheures Glück, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein und einen relativ großen Wrestling-Skandal der 90er, vielleicht sogar den größten Wrestling-Skandal der 90er, damit sehr weit auf Film zu kriegen und tatsächlich Einblicke in die Welt hinter den Kulissen zu kriegen, wie sie davor noch nicht zu sehen war. Fast ein bisschen zu viel Glück gehabt. Fragezeichen! Verschwörungstheorien können wir später auch noch reinwerfen, weil ich tatsächlich alles, was beim Wrestling passiert, nicht nur die Kämpfe, alles, was beim Wrestling passiert, muss man sehr vorsichtig betrachten, weil die übertreiben auch mit den Angaben von den Größen der Wrestler, mit den Zuschauerzahlen und so weiter. Es wird so viel gelogen beim Wrestling und so viel geflunkert. Ich möchte das neue Jahr einmal nutzen, um allen Neuankömmlingen einmal zu erzählen, was wir überhaupt machen, weil, dass ich jetzt mit Plor über Wrestling rede, war in meinem Lebensplan nicht vorgesehen. Das ist nur deswegen, weil wir uns geschworen haben, dass wir das, was der andere an Filmvorschlägen macht, auch wirklich gucken, egal ob wir Bock drauf haben oder nicht. Und ich hatte keinen Bock. Du hattest keinen Bock drauf. Weil Wrestling wirklich... Ich muss dazu eine kleine Anekdote erzählen. Ich hab's als Kind mit Wrestling schon nichts anfangen können. Ich fand's immer schon, hä? Was machen die da? Was soll das? Hä? Nein. Und dann hatte ich eine Freundin, die auch zehn war wie ich, keine Ahnung. Und die war Wrestlingfan. Und dann hab ich irgendwie versucht, für die zum Geburtstag so ein Wrestlingplakat zu bekommen. Und meine Oma hat mir eins organisiert, was auch für mich so unbegreiflich war als Kind. Wie, jetzt meine Oma kriegt das hin, ein Wrestlingplakat ranzuorganisieren? Und dann waren ein Haufen Tourdaten drauf und ich konnte damit nichts anfangen und hab gedacht, aber ein Plakat mit Tourdaten, das ist doch blöde und so. Dass das irgendwie wertvoll sein könnte für irgendjemanden, sich das da hinzuhängen, weil er Fan ist, ist mir einfach nicht richtig eingegangen. Ich hab's nicht verstanden. Und ich hab auch immer gedacht, das ist irgendwie blöde. Aber dadurch, dass wir jetzt einfach dieses Agreement haben, du musst einfach gucken, was ich dir vorschlage, ich muss gucken, was du mir vorschlägst. Und ich bin immer wieder dankbar und ich verfluche es aber auch gleichzeitig immer wieder. Aber ich freu mich darüber und ihr dürft gerne teilhaben, denn ihr dürft uns auch sagen, was wir gucken sollen. Auf jeden Fall schickt uns gerne Filme. Es geht in diesem Podcast ganz stark auch darum, den filmischen Horizont zu erweitern und Sachen zu gucken, die man vielleicht sonst nicht unbedingt gucken wird. Das hat dazu geführt, dass wir uns auch mal einen Bollywood-Streifen angeguckt haben. Ja! Dass Johannes sich teilweise wirklich schräge, surreale Filme anguckt von irgendwelchen exzentrischen Regisseuren aus den 70ern, mit denen er nichts anfangen kann. Und dass wir Adam Sandler angeschaut haben. Dass wir Adam Sandler geguckt haben oder dass ich von Johannes durch die Musical-Geschichte Amerikas gejagt werde und mir irgendwelche kitschigen 50er-Streifen angucken muss. Es ist alles dabei in diesem Podcast. Es ist aber trotzdem wichtig, es geht immer darum, dass wir versuchen wirklich gute Filme zu finden. Es gibt so viele Podcasts da drauf, die versuchen sich einfach über Filme lustig zu machen, weil sie Spaß dran haben. Es ist auch vollkommen in Ordnung. Aber wir haben gedacht, wir wollen eher von der positiven Seite rangehen und einfach wirklich genuine versuchen, die Perlen dieser Filmgeschichte zu hochzuholen. Und über jede Episode steht deswegen auch die Frage, ist das ein Muss-man-sehen-Film? Ist das ein Film, den man wirklich sehen muss? Und das werden wir auch im Laufe dieser Episode zu diesem Film beantworten, eventuell mit unterschiedlichen Urteilen. Ich bin gespannt. Aber wir reden ja über einen Wrestling-Film und deswegen müssen wir, es tut mir schrecklich leid, Johannes, wir müssen über Wrestling reden. Und ich habe hier einen Haufen Notizen, ich versuche das Ganze unter drei Stunden zu halten, aber ich möchte einmal hier kurz die Geschichte des Wrestlings durchgehen, bis zu dem Punkt, wo dieser Film startet, damit wir einen ungefähren Blick darauf haben, worüber reden wir überhaupt? Was ist Wrestling? Wie ist das entstanden? Wie ist das zu dieser großen Show-Attraktion in Amerika, der 90er Jahre und darüber hinaus bis heute geworden? Flor, darf ich dich, während du diese Geschichte versuchst zu erzählen, einmal im Schwitzkasten halten die ganze Zeit und versuchen dich Submission hold? Mein Text, das ist mein Submission hold. Du musst irgendwann abklopfen und sagen, ich gebe auf, ich kann nicht mehr auf. Gut, dann bringen wir dein Submission hold. Jingle. Das muss man sehen. Lexikon. Wrestling. WWF. Und so weiter. Aber wir fangen ganz vorne an, wir fangen wirklich beim Wrestling an, das sich ja deutlich vom klassischen Ringen unterscheidet. Und diese Art des Wrestlings, über die wir heute reden, dieses Show-Kämpfen, ist späten 19. Jahrhundert eigentlich erst so richtig entstanden. Und dann zu Beginn des 20. Jahrhunderts und vor allem Mitte des 20. Jahrhunderts zu richtigen Blüte gekommen. Und ich muss tatsächlich mit ein paar Begriffen anfangen, weil die werden in dieser Episode hin und wieder fallen. Deswegen müssen wir einmal klären, es gibt so viele Begriffe im Wrestling, ich kann nicht alle nennen, aber zumindest ein paar sind ganz spannend. Und einer der wichtigsten Begriffe des Wrestlings ist das sogenannte K-Fape. K-was? Genau. Niemand weiß, woher das Wort kommt. Und es ist wahrscheinlich wirklich einfach ein Kunstwort, was von den Schaustellern damals erfunden wurde. Und bis heute wichtig ist und bis heute benutzt wird. Möchtest du Teeplur, während du erzählst? Und wir alle wissen, Wrestling ist nicht echt. Und wir wollen da gar nicht viel drum herumreiten. Die Kämpfe sind nicht echt, die Kämpfe sind abgesprochen. Es ist klar, wer gewinnt. Und meistens ist auch sehr genau vorm Kampf durchchoreografiert, wie der Kampf läuft, mit Improvisationen dazwischen, die dann teilweise im Ring abgesprochen sind und wenn man genau hinguckt, sieht man manchmal auch, wie sich die Wrestler im Ring absprechen, wenn man es improvisiert werden muss. Man muss aber dazu sagen, dass die sehr, sehr lange so getan haben, als wäre alles echt. Bis in die 90er, 94 oder 92 oder sowas, bis WWF dann irgendwann gesagt hat, ja okay, wir müssen es zugeben. Das hatte steuerliche Gründe, egal. Reden wir nicht mehr darüber. Und K-Fape ist genau der Begriff, der dafür steht. Das K-Fape steht dafür, dass man unbedingt versucht, die Illusion zu bewahren, dass alles echt ist. Dass man alles macht, zum Beispiel auch, dass Wrestler, die in der Storyline miteinander als verfeindet gelten, nicht irgendwie zusammen rumhängen dürfen, nicht zusammen Bier trinken dürfen, weil die Öffentlichkeit soll nicht sehen, dass die eigentlich befreundet sind. Dazu gehört halt auch, dass du niemals sagst, ja, wir haben uns das dann so geplant und so geplant, sondern du machst so, als wäre der Kampf nicht abgesprochen, als würdest du wirklich gegeneinander kämpfen und als wäre es offen, wer gewinnt. Und deswegen ist K-Fape so ein wesentlicher Begriff und dazu passend gehört der Begriff Marks oder Mark. Ein Mark ist jemand, der darauf reinfällt, der glaubt, dass das wirklich echt ist. Und sehr schöne Geschichte, weißt du, woher der Begriff Mark kommt? Irgendein großer Fan, der Mark hieß? Die Schausteller Anfang des 20. Jahrhunderts, Ende des 19. Jahrhunderts, haben Leute, die besonders naiv waren, mit Kreide markiert. Auf den Rummelplätzen wurden Leute, die auf jede Schießbude reingefallen sind, wo man nur verlieren konnte, wurden von den Schaustellern dieser Schießbude einmal mit so einem Kreidestrich markiert, damit die von der anderen Bude wissen, den muss ich ansprechen, dem kann ich Geld abzocken. Was für eine geile Geschichte. Das sind die Marks. Und ich würde mal die Theorie groß machen, dass es heutzutage gar keine Marks mehr gibt und auch die Zeit, in der die Dokumentation spielt und auch schon früher in den 80ern Marks eigentlich nicht mehr existiert haben und eher sowas ist, dass Wrestlingfans, die sich selbst als Smart Marks bezeichnen, sich erheben können über die vermeintlich existierenden Naivlinge, die glauben, es wäre echt. Ich war zehn und ich wusste nichts. Du warst zehn und dachtest, es wäre echt? Ja. Bei all diesen Kostümen, bei all diesen Krassenrufs? Oh. Und dann ging das Gerücht um, dass das ja abgesprochen sei. Und ich so, hm, ich weiß nicht. Stimmt das? Stimmt das nicht? Danke, Sie waren ein Mark. Faszinierend. Aber als Kind denkt man alles Mögliche. Natürlich. Als Kind glaubt man ja auch an den Weihnachtsmann. Also insofern gibt es schon Marks, aber genauso wenig, wie wir betonen müssen, dass der Weihnachtsmann nicht existiert werden, werden wir in dieser Folge auch nicht mehr groß betonen müssen, dass Wrestling gefakt ist. Wobei das Wort Fake für mich gar nicht in Frage kommt. Nee, Fake ist auch komplett das falsche Wort. Weitere Begriffe, die wichtig sind, sind auch in diesem Zusammenhang Worked und Shoot. Ein Worked Match ist einfach ein Kampf, der abgesprochen ist. Und ein Shoot Match, dazu werden wir vor allem in der Geschichte des Restlings kommen, ist ein Match, das nicht abgesprochen ist, wo der Sieger nicht fest steht. Es gab nämlich in der Frühzeit des Restlings gab es auch wirklich echte Kämpfe. Da gibt es irgendwie noch eine weitere Mischwesen, wo der eine Bescheid weiß und der andere nicht eingeweiht wurde. In der heutigen Zeit des Restlings gibt es sogenannte Worked Shoots, wo jemand macht, als würde er was machen, was nicht abgesprochen ist, aber in Wirklichkeit ist abgesprochen. Und das, worum es in diesem Film geht, manche behaupten, das wäre auch ein Worked Shoot, wobei ich das nicht glaube. Da bin ich dann vielleicht ein Mark, aber da bin ich doch sehr überzeugt davon, dass das wirklich so passiert ist, auch einfach weil zu viele Anwälte drin involviert waren und zu viel Geld und zu viel Krise und Drama das echt war. Du glaubst ja gar nicht, wie oft ich auf diese ganzen Begriffe gestoßen bin in der Recherche, ohne dass es irgendjemand erklärt hätte. Und ich die ganze Zeit gedacht habe, alter, kannst du mal Deutsch reden, was ist denn hier? Oder Englisch meinetwegen. Das ist ja das meiste, was es da gibt. Das gibt es auch auf Englisch. Weitere wichtige Begriffe sind auch in diesem Zusammenhang Booking. Das Booking bezeichnet einfach das Planen des Kampfes, wie der ausgehen soll. Wenn man sagt, der Kampf ist schlecht gebuckt, dann sagt man damit, es ist doof, dass der eine verlieren sollte und der andere gewinnen. Das wäre besser gewesen, wenn sie es anders gebuckt hätten. Und Storyline ist alles das, was um die Kämpfe und wie man es aus dem echten Leben kennt. Das ist das, was man im Gespräch findet. Die Wrestler haben meistens irgendwelche Fäden und dann heißt es da, dieser Russe ist mit dem Amerikaner verfeindet oder der ist sauer, weil seine Freundin mit ihm betrogen hat und so weiter. Und daraus werden Geschichten gesponnen. Storyline. Wie man es aus dem echten Leben kennt. Ihr müsst euch diese Stelle im Podcast einmal bookmarken, damit jedes Mal, wenn ihr im Gespräch nicht mehr wisst, was war denn das jetzt noch, zurückkommen könnt oder wenn jemand auf dem Mikrofon steht und redet oder irgendwie seine Rolle spielt. Und natürlich die Matchs, die ja auch eine eigene Story haben. Oft ist es so, dass in Matchs Sachen passieren, die selbst nochmal Geschichten erzählen. Jemand verletzt sich, der böse Wrestler schlägt die ganze Zeit auf das verletzte Körperteil. Und der Verletzte ist aber ganz tapfer, schafft das irgendwie, sich hochzuraffen und dann doch noch den Bösen zu besiegen. Das sagt man, das ist eine klassische Match-Storyline, die viel zu oft vorkommt. Gimmicks. Mittlerweile ist es nicht mehr so, aber in den 90ern, wo unser Film spielt, hatte eigentlich jeder Wrestler ein Gimmick. Und Gimmick bedeutet einfach, dass es die Persona, die du verkörperst. Und damals war das so eine Zeit, wo Wrestler oft rollen. Es gab so viele Wrestler, die angeblich einen echten Beruf noch nebenbei hatten. Es gab einen Holzfäller, der gekämpft hat. Es gab einen Polizisten, der gekämpft hat. Es gab den Totenkräber, den Undertaker. Und ein Gimmick zeigt halt irgendwie die Rolle, die du spielst. Und es kam oft vor in der Geschichte des Jungs, dass Wrestler auch Gimmicks komplett geändert haben. Das heißt, die sind mal... So Krankenschwester sind sie geworden dann. Es gab einen wahnsinnigen Zahnarzt, der ein paar Jahre später mit einer roten Maske als Halbbruder vom Undertaker aufgetreten ist. Und das wird dann auch gekauft. Ist das geil. Aber du hast ein bisschen mit den Augen gerollt. Hast du eine Meinung dazu, dass das früher so wahnsinnig fiel? Ich finde es witzig. Es ist tatsächlich meine liebste Zeit vom Wrestling, wenn es komplett albern ist. Vielleicht für alle Wrestling-Fans einen kleinen Einschub. Meine liebste Wrestling-Zeit ist die, die meisten Fans hassen. Weil sie sagen, da war alles albern und kindig. Wo der Clown gekämpft hat und der Gopli Guba, das war ein Truthahn. Und das war meine liebste Wrestling-Zeit. Das war halt auch die, die ich als Kind erlebt habe. Aber ich mag Wrestling am liebsten, wenn es komplett albern und übertrieben ist. Aber natürlich. Was denn sonst? Genau. Wichtig auch noch in diesem ganzen Buhu Wabuhu mit den Rollen. Es gibt Heels und Faces. Der Heel ist der Bösewicht und der Face oder Babyface ist der Nette. Und das ist im Wrestling auch meistens klar definiert. Und das Publikum macht damit. Das heißt, der Heel wird ausgeboot. Wenn ein Heel nicht ausgeboot wird, dann spielt er seine Rolle nicht gut. Er will Heat erzeugen. Oder das Publikum ändert seine Meinung. Ändert seine Meinung. Das gibt es auch. Darüber werden wir reden müssen. Das spielt auch in diesem Film eine Rolle. Der Heel will eigentlich Heat erzeugen. Das heißt, er will das Publikum wütend machen. Und dazu gehört dann zum Beispiel zu sagen, wenn er in irgendeiner Stadt ist, das ist die dreckigste Stadt, in der ich jemals war. Während das Babyface, also der Held, will einen Pop erzeugen. Will es schaffen, dass das Publikum ihm zujubelt. Und manchmal klappt das nicht. Das Publikum hat auch seinen eigenen Willen. Und das Publikum jubelt auch manchmal Heels zu. Oder boot auch mal Babyfaces aus. Das ist schon öfter vorgekommen. Wobei ich bezweifeln möchte, dass das tatsächlich immer so ganz gegen das geht, was die da eigentlich wollten. Weil das Publikum ja, wie ich eingangs gesagt habe, durchaus seine Rolle gut versteht. Und ich glaube, in den meisten Fällen ist es dann doch sehr konform mit dem, was eigentlich, was die Entwicklung der Storyline ist. Manchmal geht es dagegen. Und man kann sogar relativ gut nachvollziehen, wo es dagegen geht. Die WWF, WWE, die mittlerweile konkurrenzlos die größte Promotion ist, die hat auf ihrer Website natürlich einen Streaming-Service, wo du für 10 Dollar im Monat alles gucken kannst, was jemals in ihrer Geschichte passiert ist. Und Leute haben sich sehr viel Mühe gemacht, ihre alten Aufzeichnungen anzugucken. Setten Tapes. Aus den 90ern und dann die Sachen online und haben festgestellt, dass die Zuschauerreaktionen hochziehen bzw. Zuschauerreaktionen reinschneiden, damit es so klingt, als wäre da mehr gejubelt worden, als eigentlich gejubelt wurde. Weil gerade je nachdem, wo Kämpfe stattgefunden haben, war die Publikumsreaktion sehr reserviert. Und das ist natürlich nicht das, was die dann wollen. Also das Schlimmste ist, wenn das Publikum ruhig ist. Und das gibt's halt auch. Und gerade so Kämpfe in Deutschland in den 90ern, dann war's halt doch manchmal sehr ruhig und sehr verhalten im Publikum, weil die nicht so sind wie die Amerikaner. Und dann hat die WWE halt nachträglich gesagt, ok, wenn wir das wieder verwerten, dann müssen wir erstmal hier ordentlich Jubel reinschneiden, damit das so wirkt, als hätte die Arena gekocht. Wie gesagt, im Wrestling wird sehr viel geflunkert. Und ein letztes noch, ein letzter Begriff, Putting Someone Over und Selling. Putting Someone Over heißt jemanden gewinnen lassen. Und zwar spielt das insofern eine Rolle, weil Wrestler ab einer gewissen Popularität oft Mitspracherecht haben, wie das Booking läuft. Und dementsprechend auch sagen können, ne, ich will den Kampf nicht verlieren. Ich will, dass mehr Merchandising von mir verkauft wird. Und dann dieses Putting Someone Over hat gerade eine besondere Bedeutung, wenn ein populärer Wrestler einem weniger populären die Chance gibt, auch mal einen Kampf zu gewinnen. Und dementsprechend halt größer zu werden. Deswegen ist das auch hoch angesehen, wenn du halt auch bereit bist, zu verlieren. Ok, wir haben jetzt also ein Lexikon an Begriffen. Ist das etwas, was man im Studium auch am Anfang, ich hab ja tatsächlich nicht studiert, was viele überraschen wird, weil meine Eloquenz im Podcast doch sehr massiv nach vorne geht, aber ich habe nie studiert und ich weiß nicht, gibt es am Anfang einfach so ein Treffen von allen und da gibt's einmal so ein Lexikon-Seminar, guck mal, das sind die ganzen Begriffe und das sind die Begriffsklärungen und jetzt kommen wir die nächsten vier Jahre gut damit klar. Es gibt so viele Infos über Wrestling Online und ich habe auch, als ich angefangen habe, mich damit auseinanderzusetzen, als jetzt, als Erwachsener, was noch gar nicht so lange her ist, mich mehr damit auseinanderzusetzen, bin ich auch... Nicht so lange her, dass du erwachsen geworden bist? Offensichtlich, sonst würden wir nicht hier über Wrestling reden. Ich hab ganz oft die Begriffe nachgeschlagen, die ich nicht hatten. Der zweite Begriff, das auch ganz wichtig ist, Selling heißt das Verkaufen, und zwar das Verkaufen der Attacke des Gegners. Wenn ein Gegner dich schlägt, dann musst du mit dem Kopf wackeln, dann musst du aussehen, als würde das weh tun. Wenn du das nicht machst, bist du ein Arsch. Oder der Undertaker. Oder du hast sogar tatsächlich einen eingefangen, weil du musst manchmal durchaus ausweichen, sonst funktioniert das Ganze nicht. Und es gäbe, glaube ich, auch einen, vor dem sie alle Angst hatten, der einfach überhaupt keinen Deut darauf gegeben hat, ob er jetzt trifft oder nicht. Das ist tatsächlich bei modernen Wrestlern unglaublich wichtig, auf die körperliche Unversehrtheit zu achten bei den anderen. Und das ist auch sehr verpönt, wenn es zu Verletzungen kommt. Und es gibt auch immer mal wieder so ein paar dramatische Geschichten, wo im Ring einfach jemand Bockmist gebaut hat und dann auch teilweise seinen Job verloren hat. Oder Leute gesagt haben, ich kämpf gegen den nicht, das ist zu gefährlich, der passt nicht auf. Und es kann... Wrestling mittlerweile ist ja wirklich so, die fliegen durch die Luft, die heben sich hoch, es gibt wirklich komplexe Sachen. Und da musst du genau wissen, wie du jemanden packst, wie du jemanden hochhebst, wie du fällst, wie der andere fällt. Und wie das klappt, ohne dass es zu großen Verletzungen kommt. Und es kommt trotzdem immer wieder zu Verletzungen. Die meisten Wrestler jenseits der 40 sind auch körperliche Fraks. Auch unser Hitman Hart, der auch ganz schön gelitten hat im Ring. Okay, ich versuche jetzt ganz knapp die Geschichte zu überfliegen, weil ich habe schon viel zu den Begriffen gesagt. Okay, Geschichte. Also wir haben ja schon gehört, Wrestling hat Ende des 19. Jahrhunderts angefangen und es war dann wirklich damals auf Jahrmärkten. Und eigentlich hat es damit angefangen, dass es halt diese typischen Darstellungen gab von dem hau den Lukas, den großen Goliath. Und dann gab es auch oft diesen Teil, wo gesagt wurde, jetzt darf im Publikum jemand gegen ihn antreten. Und da gab es zum Beispiel so ein Ding, was wirklich einfach ein Scam war, dass sie haben einen im Publikum gegen ihn antreten lassen und der hat gegen ihn gewonnen. Und dieser Goliath war gar nicht so stark. Aber das war natürlich abgesprochen. Und dann haben sie aber gesagt, jetzt darf noch jemand anderes. Und die Leute dachten dann, geil, ich will antreten, ich will gegen ihn kämpfen und haben dann festgestellt, dass er doch ziemlich stark ist. Und aus dieser Zeit war es auch noch so, und das hat sich bis lange ins 20. Jahrhundert gehalten, dass viele Wrestler tatsächlich kämpfen können. Und zwar vor allem diesen Catch-as-catch-can-Stil. Was bedeutet, einen Griff zu finden, der so weh tut, dass der Gegner aufgibt. Ach so, wie der Vater von Brett. Genau, der kann das auch. Es gibt diese Griffe, die man auch heute noch sieht, diese Aufgabegriffe im Wrestling. Und wir haben wirklich eine Historie von schmerzhaften Griffen, mit dem Ziel, den Kampf so schnell wie möglich zu beenden, dass eben keiner auf die Fresse kriegt. Du schaffst es einmal, deinen Gegner zu greifen. Du biegst ihm den Arm und das Bein so um, dass es ihm so weh tut, dass er abklopft und sagt, ich will nicht mehr. Das war das hauptsächliche echte Kämpfen. Und diese Art wurde dann auch teilweise noch gekämpft bis ins 20. Jahrhundert hinein, wo es so eine wilde Mischung war aus Shoots und Works. Es gab echte Kämpfe und es gab gefakte Kämpfe. Und die gefakten Kämpfe gab es vor allem deswegen, weil die echten Kämpfe stinklangweilig waren. Die haben sich ewig lange gezogen. Keiner hatte Interesse dran und es hat einfach diese Begeisterung dafür gefehlt. Und so hat sich dann nach und nach in Amerika im 20. Jahrhundert eben durchgesetzt, dass es immer mehr falsche Kämpfe gab. Das Interessante ist, sowohl Boxen als auch andere Sportarten in Amerika waren genauso. Am Ende des 19. Jahrhunderts gab es da auch unglaublich viele gefakte Kämpfe, auch mit Wetten und mit so Fisch. Und die großen Boxverbände und auch zum Beispiel die großen Pferderennverbände, die sind dann den Weg gegangen zu sagen, wir machen jetzt ganz feste Regularien, damit das nicht mehr passiert. Dass nicht mehr jemand absichtlich verliert, dass nicht betrogen werden kann, während Dresden gesagt hat, wir machen das weiter so, aber wir machen, als ob es weiter echt wäre. Was mich interessiert in der Geschichte, wann war der Kipppunkt, dass Leute sich gedacht haben, jetzt machen wir aber auch hier einen Undertaker auf oder der Zahnarzt oder irgendwelche absurden Leute, die mit absurden Kostümen auf die Bühne kommen. Das hat sich so nach und nach schleichend entwickelt. Also ich kann nur ein, hab ich vorhin schon gesagt empfehlen, einen Podcast empfehlen, der heißt Our Fake History. Der hat einen Dreiteiler gemacht zur Geschichte des Restlings und der heißt Wrestling Ever Real. Und da geht er sehr genau darauf ein, wie sich das entwickelt hat, von den teilweise Shoot, teilweise Work-Kämpfen hin zu den kompletten Work-Kämpfen, die wir heute kennen. Und so in den 50ern, als das Fernsehen aufgekommen ist und als Wrestling auch fürs Fernsehen wichtig war, wurden irgendwann die Persona immer abgedrehter und immer schräger und es gab immer mehr Gimmicks und immer mehr Show dabei und das hat sich aber wirklich so langsam gezogen bis dann in die 80er. In den 80ern war es so, dass die World Wrestling Federation, geführt von Vince McMahon, der das Ding von seinem Vater abgekauft hat, die haben das damalige Spiel nicht mehr mitgespielt, dass Wrestling in so Territorien eingeteilt war. In der guten alten Zeit hatte quasi jeder Wrestlingverband jede Promotion seinen eigenen Ort. Es gab die an der Ostküste, es gab die an der Westküste, es gab die in Texas und so weiter. Und die WWF und vor allem Vince McMahon haben gesagt, ne, wir wollen die ganze Nation erobern und haben einfach ihre Kämpfe komplett im nationalen System gezeigt, haben tierisch Geld gemacht und haben angefangen, die anderen Promotions aufzukaufen und die Wrestler von denen zu kaufen, die haben alle in die Pleite getrieben, um dann einfach irgendwann einen Monopol zu haben. Das Amazon von damals quasi, das Amazon des Restlings war die WWF und neben denen hat sich eigentlich nur noch eine gehalten, das war die WCW. Aber die WWF war so in den 70ern und frühen 80ern dann ganz klar, das waren einfach die, die die Wrestlingwelt in Amerika dominiert haben und die haben es dann auch geschafft, Wrestling zum ersten Mal so richtig zu Pop zu machen, Anfang der 80er, zum einen mit den WrestleMania-Veranstaltungen, die für die größten Wrestlingveranstaltungen überhaupt waren und mit der Figur des Hulk Hogan. Den hat Vince McMahon in die WWF gebracht und groß gemacht. Aber der ist doch dann zu WCW gegangen, oder? Viel später. Aber ja, genau, das ist dann in den 90ern, wo wir später sind. Die Hulk Hogan, das Hulk Hogan Wissen habe ich tatsächlich nicht mehr recherchiert, das kam jetzt irgendwo aus, ganz tief hinten aus meinem Hirn raus. Zu Hulk Hogan gibt es tolle Geschichten, ein schrecklicher Mensch, aber das war damals einfach der populärste Wrestler und es ist wahrscheinlich bis heute, wenn du irgendwen auf der Straße fragst, nenn einen Wrestler, fällt der Name Hulk Hogan. Natürlich. Und der war, man kann das gar nicht überschätzen, was für ein krasses Popidol der damals war, das war halt der Real American, der ist wirklich auch zu der Musik einem Real American aufgetreten und immer mit schwankschwenkender US-Flage, wir müssen sehr viel über Patriotismus im Wrestling reden. Und der war riesig und dann haben sie Wrestling-Matchs auf MTV übertragen, dann hatten sie Sinti Lorpa als Musikunterhaltung, dann hatten sie George Foreman und andere Boxer hatten sie da, die Referee waren für kurze Zeit und es wurde dann einfach wirklich groß und die WWF war Ende der 80er, Peak-Erfolg. Und das hat sich dann allerdings so ein bisschen geändert und zwar zum einen hat die WCW angefangen, der WWF-Konkurrenz zu machen. Die haben ihre große Show, das Monday Nitro, Money Nitro, auf dieselbe Sendezeit gelegt wie Monday Night Raw von der WWF. Das ist ja der, oh, wie schäbig kann man sein. Angeführt von Eric Bischoff, der auch so Idee hatte, Wrestling wirklich groß zu machen und gleichzeitig hatte die WWF noch andere Probleme, unter anderem den großen Steroid- Skandal. Vince McMahon war ein riesiger Fan von großen, kräftigen Männern, deswegen hat er Hulk Hogan groß gemacht und deswegen hat er auch Andrew the Giant groß gemacht. Der mochte einfach die großen muskelpackten Leute. Und er muskelpackt und groß wirst du halt mit Steroiden. Zumindest so wie diese Wrestler aussahen und aussehen. Man muss dazu sagen, vielleicht eine kleine Detour, Vince McMahon hat vorher sogar das gleiche Konzept schon mit Bodybuildern versucht. Und das finde ich sehr spannend, dass man Bodybuilder hat, die ihre, ne, was man sich vorstellt, die stellen sich da hin, zeigen ihre Muskeln auf eine bestimmte Art und Weise, es gibt ein bisschen Show drumrum, aber kein Kampf oder sowas. Und auch da hat er versucht, Storylines reinzubringen, die Leute davon zu überzeugen, irgendeine Figur zu spielen. Dieses ganze Schuhschuh drumrum und ich finde es so geil. Ich finde, dass er das schon mal versucht hat, aber nicht so gut geklappt hat wie beim Wrestling dann. Das ist so süß für mich. Er hat später nochmal versucht, er wollte auch eine eigene Football-Promotion aufmachen. Als Konkurrenz zum Superbowl und wahrscheinlich genauso, auch mit so Story-Angles und auch mit Gimmicks und so weiter. Aber in den 80ern, als Hulk Hogan groß war, ist das mit den Gimmicks dann richtig explodiert. Und das ist auch die Zeiten, der Cave Fabe nochmal ein gutes Stück krasser wurde, in denen die Storylines größer wurden, in der es mehr soap wurde, da ging es dann wirklich auch um, keine Ahnung, ganz oft, du hast was mit meiner Freundin angefangen, du hast meine Familie beleidigt. Und wirklich ein Stapel im Wrestling immer der gute Amerikaner gegen den bösen Ausländer. Fuck, Alter. Und Hulk Hogan war halt der gute Amerikaner, der dann gegen die bösen Ausländer gekämpft hat, unter anderem Anfang der 90er gegen Yokosuna. Yokosuna war, also ich weiß nicht, wie er wirklich heißt, die haben ja auch alle anderen Namen. Hulk Hogan heißt Terry Bollea oder so. Yokosuna war ein Samoaner, Hawaii. Samoaner sind Hawaii, ne? Das heißt USA, der war aus den USA. Und der wurde verkauft als japanischer Sumo-Ringer. Wrestling ist nicht PC. Und Wrestling war damals richtig, richtig übel, nicht PC. Der wurde als japanischer Sumo-Ringer verkauft, wohlgemerkt. Merkt ihr, er ist ein Amerikaner. Der hat einen japanischen Sumo-Ringer gespielt hat. Und der hatte irgendwann, Anfang der 90er, war der neu dazugekommen und der galt als unbesiegbar. Der war groß und schwer und niemand konnte ihm das Wasser reichen. Und Brad Hart, der auch der Protagonist von unserer Dokumentation ist, hat gegen den bei WrestleMania, schieß mich tot, ich glaub neun oder so gekämpft. Und im Main Event, das ist immer so der Hauptkampf des Abends, und es ging um den Titel. Yokosuna hatte den Titel und Hitman Hart hat gegen ihn gekämpft. Und während dieses Kampfes, Hitman Hart ist Kanadier. Yokosuna, der Schauspieler, ist Amerikaner. Jubelt, schreit das Publikum, um Hitman Hart zu feuern. USA! USA! USA! USA! So funktioniert der gute Amerikaner gegen den bösen Ausländer. Das kann auch ein Kanadier sein, der gegen den Amerikaner kämpft. Solange man weiß, wer der Gute ist und wer der Böse ist, weiß man auch, wo Amerika liegt und wo das Ausland liegt. Dieser Kampf ging auf jeden Fall so aus, dass Hitman Hart verloren hat. Und dann kam Hulk Hogan, heldenhaft angerannt und hat Yokosuna zum Kampf heraus gefordert und hat ihn dann innerhalb von einer Minute besiegt. Darüber war Hitman Hart richtig sauer über dieses Booking. Das Booking war so, weil Hulk Hogan seine Macht damals ausgenutzt hat und gesagt hat, ich will den Titel haben. Und Hitman Hart hat sich beschwert und Vince McMahon hat zu ihm gesagt, mach, spiel das mit. Hulk Hogan hat schon zugesagt, er wird kurz darauf gegen dich verlieren. Dazu ist es aber nicht gekommen. Dann hat Hulk Hogan nämlich die WWF verlassen. Also Hitman Hart hatte schon damals rund etwas sauer zu sein. Naja, auf jeden Fall genau. Die WWF hatte Anfang der 90er Probleme. Es gab diesen Steroid-Skandal, das ist rausgekommen, dass die Steroide genommen haben. Hulk Hogan hatte einen schrecklichen Auftritt im Fernsehen, wo er gesagt hat, ich habe keine Steroide genommen. Und kurz darauf war klar, er hatte im Fernsehen gelogen. Unser amerikanischer Held. Vince McMahon stand vor Gericht. Er hätte wirklich im Knast landen können dafür und ist aber rausgekommen, weil sie halt die Schuld, sie haben ein schwarzes Schaf gefunden. Sie haben halt dem Arzt, der dahinter den Kulissen war, der wurde dann halt irgendwie der Verantwortliche. Aber Vince McMahon hatte natürlich seine Finger da genauso drinstecken, dieser Scheiß. Vince McMahon ist ein krasser Machtmensch, der hat viel gemacht fürs Wrestling, aber das ist kein angenehmer Zeitgenosse, glaube ich. Das sieht man auch in diesem Film. Zu dem wir vielleicht auch noch kommen werden. Zu diesem Film kommen wir. Das ist der Zustand, in dem dieser Film startet. Die WWF hat Probleme, die WCW hat Hulk Hogan weggeschnappt. Und diverse andere Wrestler. Und jetzt kommt unsere Filmcrew, angeführt von Paul J. und sagt, hey, lass uns doch einen Film in der Zeit berühmtesten Wrestler das größte Babyface des Wrestlings im Moment bei der WWF machen, nämlich Hitman Hart. Man muss dazu sagen, dass Paul J. ein Interview gesehen hat von Hart, das er in Deutschland irgendwo gegeben hat, nach einer Niederlage. Und in diesem Interview war er wohl sehr, sehr ernst und sehr ehrlich. Also gar nicht so showmäßig und so ich kloppe hier alles zusammen, sondern so wirklich, so dass man ihm zuhören wollte und ernsthaft zuhören wollte, nicht aus einem Show-Charakter heraus. Und das hat ihn anscheinend irgendwie beeindruckt und gedacht, naja, hm, wenn der in der Lage ist, dass diese Ehrlichkeit und diese Offenheit weiter zu führen, dann ist der vielleicht tatsächlich interessant für eine ehrliche Doku. Und natürlich auch der Gedanke, bis jetzt weiß keiner, was hinter den Kulissen passiert. Ich will da gerne mal dahinter schauen. Und es ist erstaunlich, wie viel Einblick er in diesem Film hinter die Kulissen kriegt, ne? Jaja, natürlich. Also vor allem auch unprecedented für die Zeit, ne? So wow, okay. Weil es wirklich ja immer darum ging, dem Zuschauer das zu liefern, dass es keinerlei Bruch des Bildes gibt, ne? Also wie du sagst, die dürfen nicht einmal zusammen Kaffee trinken gehen, wenn die Feinde sind offiziell. Und dann so eine Doku zuzulassen, ist schon crazy. Und das Ganze war mit dem Siegen der WWF, ne? Es gab einen Vertrag zwischen Vince McMahon und Paul J. und Vince McMahon hat gesagt, pass auf, ihr dürft Stockfotage von uns benutzen und ihr dürft alles nutzen, was von uns Copyright ist. Die ganzen Gimmicks und Namen und so, die gehören alle eigentlich der WWF, die gehören nicht den einzelnen Wrestlern. Was zum Beispiel dazu geführt hat, dass Wrestler, die von der WWF zur WCW gewechselt haben, ihr Gimmick nicht mitnehmen durften und sich ein neues Gimmick suchen mussten. Und die WWF hat gesagt, ne, ihr könnt diesen Film drehen, total geil, macht das. Und dann folgt die Filmcrew halt Brad Hart, der damals wirklich das Babyface war, der ist aus einer kanadischen Wrestlingfamilie. Und es gibt viele Interviewsequenzen mit ihm, wir sehen ihn auch hinter der Bühne und es wird auch die Familie ein bisschen vorgestellt. Und während sie diesen Film gedreht haben, haben sie plötzlich gemerkt, oh, der ergibt sich, bzw. wahrscheinlich auch danach noch ein bisschen, der ergibt sich eine andere Storyline, die viel interessanter ist, als einfach nur hinter die Kulissen zu blicken, nämlich die Vertragsstreitereien, die entstehen dadurch, dass Brad Angebote von der WCW kriegt und die ablehnt. Und dann aber einen sehr krassen Vertrag schließt mit Vince, er kriegt neun Millionen Dollar für drei Jahre, was wirklich viel ist, offensichtlich würde er damit zum bestbezahlten Wrestler der Promotion. Und dann stellt Vince aber wegen der ganzen Probleme fest, oh shit, ich hab gar nicht mehr genug Geld, ihn zu halten. Und versucht ihm zu sagen, ey, kannst du nicht vielleicht doch aus dem Vertrag raus? Und Brad ist währenddessen allerdings Titelträger. Und das sorgt für einen Konflikt, weil Vince McMahon will, historisch gesehen tatsächlich, das ist sowas schon mal passiert, will nicht, dass einer von seinen Wrestlern mit dem Titel von der WWF bei der WCW aufmarschiert, also muss Brad Hart den Titel verlieren, bevor er zur WCW wechselt. Und das wird dann, das ist so das, womit unser Film, was die große Klammer um diesen Film macht, der eigentlich nur eine Geschichte von, ja, von Hitman sein sollte. Und plötzlich ist es halt ne Geschichte über diesen Konflikt und auch über das Ende dieses Konfliktes, nämlich den sehr berühmten Montreal Screws Job, den jeder kennt, der sich mit Wrestling auskennt. Der sich auch nur ein bisschen damit auskennt, weil das ist das erste, was du dann rauskriegst. Weil Hitman Hart soll den Kampf in Kanada verlieren, in Montreal, gegen Sean Michaels, mit dem er eine tatsächliche Feder hat, einen Mitwrestler, den er nicht sonderlich mag. Und er sagt, er kann das nicht, er kann nicht vor seinem heimischen Publikum gegen diesen Sean Michaels verlieren und er will das nicht und er hat für die letzten 30 Tage in seinem Vertrag keine kreative Kontrolle. Und deswegen sagt er zu Vince McMahon, wir müssen das anders machen. Ich gebe den Titel gerne ab, aber nicht in Montreal, nicht gegen Sean Michaels, nicht vor meinem heimischen Publikum. Und Vince McMahon sagt, okay, was ist deine Idee? Brad Hart sagt, wir machen das folgendermaßen, Disqualifikation, da verlier ich nicht den Titel. Und wir machen einfach Chaos im Ring. Also ich werde in einen Submission-Hold gehalten von Sean Michaels, dann kommen Leute rein in den Ring. Es gibt zwei oder drei Szenen, wo sie den Kämpfe zeigen. Parallel aus dem Off hören wir, wie sie die Kämpfe miteinander absprechen. Das wird zugegengeschnitten. Und das ist der eigentliche Plan. Aber Vince McMahon, wie wir mittlerweile wissen, hat mit allen anderen hinter der Bühne abgesprochen, sobald Sean Michaels den im Submission- Hold hat, macht der Ringrichter, als hätte er aufgegeben und die Glocke wird geschlagen und er verliert seinen Titel. Und das passiert dann auch. Hitman Hart verliert den Kampf, den Titel, obwohl er es anders abgesprochen hatte. Und offensichtlich wussten alle, dass das so ist, außer er und seine Frau. Echt? Ich dachte, es wären fünf Leute gewesen, die es gewusst haben und der Rest nicht. Ich glaube, es wussten deutlich mehr. Ich glaube, die wollen alle ihre Hände in Unschuld waschen. Okay. Also es gibt ganz, ganz, ganz viel, über das wir reden müssen. Du hast das jetzt zusammengefasst. Es gibt dieses Ende, wie er seinen Titel verliert. Und dann so ein kleines bisschen Ausblick in wie geht es ihm denn jetzt. Es gibt so viele Sachen auf dem Weg dahin, die man irgendwie mal angucken muss. Es ist ja wirklich gruselig teilweise. Nur den Vater mal zu besprechen oder irgendwelche über einen elektrischen Stuhl zu reden, der da einfach so am Eingang steht und also solche Sachen. Was für eine geile Szene, wenn er da auf dieser Treppe und dieser elektrische Stuhl neben ihm an ist. Es ist so verstörend. Und das ist nicht das Verstörendste am ganzen Film, aber dieser Stuhl da mit dieser Gummipuppe, die sehr echt aussieht, weil sie die ganze Zeit durchgerüttelt wird und man deswegen auch nicht genau nachschauen kann, ob das jetzt eine Puppe oder ein Mensch ist, weil es einfach so sich bewegt die ganze Zeit. Und man die ganze Zeit denkt um Gottes Willen, was ist das? Und er dann glaube ich allen Ernstes irgendwas von, der es beruhigend sagt. Und man denkt, was ist das für ein Mensch? Was hat er für ein Leben gehabt, dass das beruhigend ist? Ich wollte mit einer ganz soften oder vielleicht auch härteren Frage einsteigen. Ist dir Hitman Hart in diesem Film sympathisch geworden? Ja ein bisschen schon. Doch muss ich schon sagen. Also es gibt natürlich ein paar Sachen, wo man denkt ja ok, da nimmt er sich sehr, sehr, sehr ernst und hat irgendwie so einen moralischen, der vielleicht gar nicht unbedingt immer angemessen ist für die Situation oder für das, was drum rum passiert, aber ich finde ihn trotzdem insgesamt sympathischer als viele andere in dem Bereich. Ich habe nämlich auch jetzt wieder bei dem Film gedacht, es ist so krass, also der Film erzählt natürlich seine Perspektive und versucht ihn auch so als Sympathieträger darzustellen und auch seinen Leiden irgendwie zu zeigen. Ich finde, es gibt so viele Momente, wo rauskommt, was für ein großes Ego dieser Typ und wie selbst verliebt er ist und wenn er darüber redet, zum Beispiel, dass dieses Gimmick, was er hat, dieser Hitman, er versucht zu erklären, was das ist, warum ihm diese Figur so wichtig ist und dann sagt er, der Hitman steht dafür, dass man zu sich steht und dass man für eine Sache kämpft, nicht aufgibt und das sind nur Floskeln und es ist so inhaltsleer und du hast das Gefühl, er macht hier gerade eine Figur groß und denkt so, du bist kein moralisches Vorbild, du bist ein Vorkämpfer, aber der Film unterstützt das. Nee, der Film unterstützt das zum Teil. Vor allem kann es, während er das erzählt, kommen Sie zu einer Frau, die dasteht und allen Ernstes sagt, seit ich Hitman Heart folge und ihn mag, habe ich mein Leben wieder im Griff und ich habe eine Ausbildung im Grafikbereich oder sowas angefangen, was ich vorher niemals gemacht hätte und bitte, bitte, ihr müsst recherchieren, wer diese Frau ist, ich will ihr Portfolio sehen, ich will wissen, was aus ihr geworden ist. Das Krasse ist ja, du sagst es, der Film unterstützt das natürlich und doch gibt es und das ist natürlich Intention des Filmmachers, Intention des Protagonisten und dem, was dabei rauskommt, ich finde, das behackt sich auch ein bisschen. Ich finde, es gibt diese Momente in dem Film, wo man merkt, dass der Film über das, was intendiert war, hinaus wächst, wo es eben diese Noten gibt, wo man sieht, was für ein absurder Scheiß ist das eigentlich, ernst nimmst du dich, wenn du nach dem Kampf da sitzt und total frustriert bist, weil das Publikum dich ausbuht, weil du jetzt zum Heel geworden bist, ey, du bist ein Schauspieler, verdammt nochmal, komm klar damit. Es gibt eine andere, also da wollte ich gar nicht so früh hin, aber das ist jetzt wichtig, sie machen ihn ja zum Heel, sie beschließen ja irgendwann, okay, du musst jetzt der Bösewicht werden. Bis vorher war er immer der Gute und das große Vorbild und daran hat er sich gewöhnt. Was übrigens auch nicht stimmt, der war auch in den 80ern schon Heel. Ja, aber das ist eine andere Geschichte, aber seine großen Erfolge sind als dieses Babyface. Und was überhaupt nicht im Film erzählt wird, was aber wahnsinnig wichtig ist, um das zu verstehen, ist, dass die Fans einen Schritt zurück, der WWF hat nicht sehr gut gezahlt, muss man sagen. Deswegen sind die Leute alle zur WCW gegangen. Genau. Und wenn du Geld machen wolltest, dann musstest du auch über das Merchandise mit Geld verdienen. Allerdings wenn du Heel warst, also der Bösewicht, dann wurde von dem nicht so viel Merchandise verkauft. Das heißt du hast nicht das Geld gemacht, was du hättest machen können. Und in dem Licht kann ich ganz anders verstehen, das wollte er natürlich in der Doku nicht sagen, aber kann ich ganz anders verstehen, dass man sagt ich will aber nicht der Bösewicht sein, ich will Geld verdienen verdammt nochmal. Aber Hitman Hart hat gut verdient, ne? Der hatte seinen 3-Jahres-Vertrag mit 9 Millionen. Der war es war jetzt nicht so, dass er wirklich Probleme hätte, ich sehe tatsächlich, dass es ein Problem ist, wenn Vince plötzlich sagt, du musst raus aus dem Vertrag, ich will dich raus aus dem Vertrag haben. Das ist nochmal eine ganz andere Geschichte. Aber dieses Heel, ich habe das Gefühl, bei diesem Heel und Face-Ding spielt wirklich stolz eine ganz große Rolle. Und er ärgert sich dann ja auch sehr. Und dann sagt er zum Beispiel zu diesem es gibt ja diesen Einkampf, wo dieser Heel-Turn stattfindet, der übrigens einer, dafür mag ich Wrestling, einer der tollsten Heel-Turns der Geschichte überhaupt. Er kämpft gegen diesen Bösewicht, gegen Stone Cold Steve Austin. Der ganz viel Jubel bekommt statt Buhrrufe. Ja. Und dann gibt dieses Stone Cold Steve Austin nicht auf und liegt da blutend und schreit und schreitend wird irgendwann ohnmächtig und dann ist Hitman Hart wütend und tritt auf ihn ein, obwohl er ohnmächtig ist. Das ist der Heel-Turn von ihm und gleichzeitig der Face-Turn von Austin. Nur ganz sicher zu gehen, alle ihr da draußen, das ist alles, er blutet nicht wirklich. Doch, er blutet wirklich. Wirklich? Ja, die schneiden sich. Man sieht es teilweise in Kämpfen. Es ist kein Kunstblut, was zu sehen ist. Es gibt bestimmt auch Kämpfe, wo es Kunstblut ist. Aber die benutzen Rasierklingen oder so irgendwas, um sich in einem unbeobachteten Moment im Kampf manchmal, es gibt Videos, wo man es sieht, ein bisschen einzuritzen und der Rest macht der Schweiß. Also es ist hauptsächlich Schweiß. Aber es ist echtes Blut. Aber das ist alles abgesprochen, ne? Er liegt da, hat nicht die Schmerzen, die er vorgibt, zu haben. Alles was du jetzt sozusagen an Storyline erzählst, es ist alles gestaget vorher. Alles klar, was passiert. Wir sind ein Filmpodcast, wir reden nur über gestagte Sachen, aber ja, gut. Ja, ja, bloß weil du das so sehr als das ist passiert und das ist passiert gesagt hast und ich dann gedacht habe, nur ganz, ganz kurz zum klären. Aber die Storyline ist wirklich gut. Also wie gesagt, er liegt da, blutet, wird unmächtig und Hitman Hart tritt auf ihn ein, weil er sauer ist und das ist der Turn, wo er zum Heel wird und Austin zum Face. Und es war damals, glaube ich, die richtige Entscheidung, weil das Publikum hat nur noch so lauwarm auf Hitman Hart reagiert, unter anderem weil er einfach zu glatt war. Er war ein zu glatter Superheld. Und sowas wollten die Leute Anfang der 90er nicht mehr sehen. Das war ein 80er Ding. Hulk Hogan war halt weg. Hulk Hogan hat seinen eigenen Heel Turn gemacht bei der WCW, der auch ganz toll war. Und die Leute wollten so Figuren wie Hitman nicht mehr sehen, der einfach zu nett war. Und Steve Austin war wirklich ein toller Heel, der zum tollen Babyfest wurde. Also wir sehen, Hitman ist die ganze Zeit sautig über das, was da passiert. Zumindest in dem Film, das er erzählt. Er findet es doof, dass er zum Heel wurde. Er findet es cool, dass er in Kanada noch Face sein kann. Und er regt sich darüber auf. Aber wenn du dir die Storyline anguckst, das was damals passiert ist, war eigentlich gut. Das war auch gutes Storytelling. Er war als diese beleidigte Leberwurst, die sauer ist, dass die WWF sich so entwickelt, wie sie sich entwickelt hat. Und als jemand, der die ganze Zeit über die Promotion motzt und sagt, oh, das ist alles kacke und warum jubelt ihr jetzt dem zu. Er war ein toller Heel. Tolle Story. Und das ist zum Beispiel ein Punkt, wo ich dann halt ihn sehe, wie er da sitzt und sich drüber beschwert. Und ich denke, ey, du hast hier gerade die größte Zeit deines Lebens. Du bist wirklich ein cooler Heel. Genieße das. Ja, das stimmt. Ja, so tief habe ich da wohl nicht nachgedacht. Aber du hast natürlich recht als Storyline und als Rettungsversuch seines Jobs im Grunde, weil wenn er weniger und weniger und weniger beliebt wird, hat er auch nicht viel davon. Ist das schon ein guter Move. Natürlich war er nicht einverstanden damit. Er war nicht zufrieden damit. Und das ganze, da hast du recht, ist vielleicht nicht nur eine finanzielle Sache, sondern einfach auch eine Egosache und seine moralischen Werte, die er da nach vorne trägt, die eng mit dem Ego verbunden sind und deswegen vielleicht auch nicht unbedingt nur Moral. Und was für moralische Werte. Genierischer geht es ja wohl wirklich nicht. Na ja, aber das ist das, was er erzählt. Seine Erzählung ist, ich bin der Gute, ich stehe für diese, diese und diese moralischen Werte. Und das ist mir wichtig. Und wenn ich jetzt zum Heel werde, dann können die Leute nicht, die Kinder können nicht mehr an mich glauben. Und das finde ich so bezeichnend, diese eine Szene, wo er bei den Kindern ist. Und er dann echt ernsthaft erzählt, es war, als wäre Gott gekommen zu diesen Kindern. Er meint sich damit. Er kommt da hin und die Kinder behandeln ihn, als wäre er Gott. Und er erzählt das so, als wäre wirklich Gott gekommen. Und es ist so krass. Das ist auch so geil am Anfang, wenn er sagt, ich bin face und wenn deine Kinder mich sehen, sind sie sicher. Alles sicher. Und es ist eine fucking Wrestling-Show. Sie kämpfen da, sie werfen sich auf die Matte, sie prügeln aufeinander ein. Ich meine, es gibt Blut zu sehen. Es ist in Deutschland ein bisschen anders. Aber in Amerika, das siehst du auch im Publikum, wenn du Szene aus dem Publikum siehst, das sind Leute mit ihren jüngsten Kindern, da siehst du Fünfjährige, Dreijährige auf Schultern, die auch jubeln, die auch die Amerikaflacke schwenken und die wirklich voll drin sind in diesem Kampf. Und das ist schon krass. Und dann denkst du auch so, okay, du willst dir irgendwas von Garten und Moral erzählen. Ihr macht hier ne Show für Wachsen, die Kinder geblieben sind. Vor allem vor dem Hintergrund, dass du ja meinst, dass es keine Marks mehr gibt. Also keine Leute, die wirklich glauben, dass das echt ist. Außer eben die Fünfjährigen Kinder. Die Fünfjährigen Kinder, die glauben es wahrscheinlich. Das stimmt. Und die glauben auch, die, die halt noch an den Weihnachtsmann glauben, die glauben auch. Aber das ist halt, ich weiß nicht, ob man die als Marks bezeichnet. Das sind halt einfach Kinder, die sehr naiv sind. Ja, okay. Also haben wir ein bisschen geklärt, wo wir stehen in Verbindung mit diesem Typen, um den es da geht. Aber trotzdem kann ich ihn irgendwie folgen. Kann ich seinen Schmerz, den er da vor sich her trägt auch ein bisschen, folgen und verstehen, warum ihn das trifft und was für ein Problem er damit hat. Ich muss nicht da mit ihm einstimmen, aber ich kann ihm durchaus folgen und verstehen, in was für eine Zwickmühle er steckt. Ja, es gibt halt auch diese Momente, wo man eben wirklich abkauft, was er sagt. Zum Beispiel, wenn er sagt, ey, ich bleib bei der WWF, weil Loyalität für mich wichtig ist. Natürlich hat er einen guten Vertrag von Vince McMahon gekriegt. Aber irgendwie merkt man, er fühlt sich da auch wohl in dieser Promotion. Oder er fühlt sich, er fühlt sich hier verbunden. Und es gibt hier auch diese Geschichte, und die wird ja auch sehr ausgebreitet. Er kommt ja komplett aus diesem Wrestling-Haushalt. Du wolltest, glaube ich, was zu Stu sagen zu seinem Vater. Es ist also so, ich glaube, dass alles das, ich komm mit zu Stu gleich, alles das, was da passiert mit dem Wrestling, mit ihm als Wrestler, also mit Brad Hart und mit vielen anderen Wrestlern, glaube ich, die da in der WWF sind. Ein riesiger Vaterkomplex. Oh. Ja? Ich glaube, dass Brad vor allem dort geblieben ist, weil er, wie er selbst sagt, immer Vince gegenüber sich beweisen wollte. Wie einem Vater gegenüber. Und das sagt er, ganz eindeutig. Das ist erst wie ein Vater für mich. Und dann lernen wir den richtigen Vater kennen. Und dann verstehen wir, warum alles abgefuckt ist. Warum es einfach für diesen Typen so die Hölle gewesen sein muss. Und seine Kindheit von Tag zu Tag immer wieder so war, dass man gedacht hat, ja, ich werd dann demnächst meinen letzten Atemzug bringen, weil dieser Typ mich im Schwitzkasten hat. Der Vater hat einen Dungeon im Keller und holt sich seine Kinder und andere Leute von der Straße offenbar in diesen Dungeon und kämpft mit ihnen und nimmt sie in den Schwitzkasten und in irgendwelche Positionen, die sie nur schmerzhaft schreien lassen, dass man denkt, what the fuck ist mit diesem Typen falsch? Es gibt diese absurde Sadistenszene, wo er einem Typen halt mal zeigt. Ich zeig dir mal so einen Griff. Und dann hat er den Griff und der sagt, ah ja, es tut weh. Und er so, ah guck mal. Und jetzt siehst du da die Adern, wie sie langsam nach vorne gehen und wie sie gleich platzen. Und dann tetschelt er eben noch so im Gesicht rum Dieser Typ schreit während der ganzen Szene und es tut ihm weh die ganze Zeit. Und du in aller Seelenruhe hält einen Powerpoint Vortrag darüber, was er gerade macht. Es ist so absurd. Und ich weiß nicht, warum dieser Typ überhaupt frei rumläuft. Ich finde es tatsächlich, ich sehe es auch mit so ein bisschen mit so einer gewissen Distanz, weil es einfach so bizarr abgefuckt ist. Ich weiß nicht, ich kann über diese Szene lachen, auch wenn die so wirklich Es ist total schrecklich, wenn man drüber nachdenkt. Aber es ist so witzig, diese Szene. Und dann zeigen sie ja ein altes Footage von, was sie aufgenommen haben mit der Heimkamera. Als die Kinder haben das mal aufgenommen, also Brett hat das mal aufgenommen. Und das Audio was zu hören ist so schrecklich. Sie haben diese Musik, diese softe Musik im Vordergrund. Und im Untergrund hört man durch dieses Dungeon, das im Keller ist und da sind Ohren, da gehen die ganzen Geräusche hoch, die verbreiten sich in der ganze Wohnung. Hört man die Schmerzensschreie von Leuten, die kämpfen. Und das ist total krass. Und das Video geht lange. Das ist wirklich ein, zwei Minuten, du hast diese softe Musik laufen und dann diese Schmerzensschreie. Und du denkst dir, dieser Begriff Dungeon ist nicht übertrieben. Überhaupt nicht. Ich habe am Anfang, als dir das das erste Mal gesagt hat, habe ich gedacht, ja ok, das ist ein Dungeon, naja, das ist halt irgendein Raum, wo sie kämpfen. Aber nein, es ist wirklich der Folterkeller. Das ist eine Folterkammer. Es ist unglaublich. Du hast jetzt zwölf Kinder und alle von denen landen im Wrestling-Business. Alle. Die Frauen heiraten alle Wrestler und die Männer sind alle Wrestler. Und dann sehen wir die Frau von Studa sitzen und ich habe noch nie einen so traurigen Gesichtsausflug gesehen. Das ist so schlimm. Und ich habe Studa darum gebeten, dass wir damit nichts zu tun haben und er hat gesagt, ja, in ein paar Jahren bin ich draußen, aber naja, es ist anders gekommen und diese Frau sieht aus, als ob sie alles erlebt hätte. Es ist so schlimm. Also wenn man die Frau mal, ich hätte eigentlich eine Dokumentation über die Frau sehen wollen, weil was die hätte erzählen können, scheint wirklich unglaublich zu sein. Es ist ja, was sie erlebt haben muss, ist schrecklich. Und dann geht es auch mit der anderen Frau weiter, die Frau von Brad, die ja auch irgendwann zwischendurch geinterviert wird und dann sagt sie, ja, eigentlich wäre es mal Zeit, dass wir wieder normal werden. Ich habe keinen Bock auf diesen Scheiß. Es ist so krass. Und alle werden bitter enttäuscht. Brads Kinder werden auch alle Wrestler. Die landen auch alle in dem Business. Und das Krasse ist ja, um nochmal zu der Frau von Stu zurückzukommen, die war voll drin. Die konnte da nicht raus. Es gibt mehrere Storylines in den 90ern. Also es gab mal so eine Fede zwischen Brad und seinem jüngeren Bruder Owen, wo dann die ganze Familie da sitzt. Das heißt, die saß auch im Publikum. Und dann gab es auch wirklich Fäden, die erzählt wurde, wo sie auch mal, ich glaube es war sie, dass sie auch mal so ein Body Slam abkriegt. Also sie ist auf jeden Fall voll drin in den Storylines und die Familie, weil das halt auch so eine tolle Geschichte ist, wird ständig reingezogen und sie müssen ständig diesen Scheiß mitspielen. Diese arme Frau ist so oft bei Kämpfen und musste so oft ihre Rolle spielen. Wahnsinn. Warum die überhaupt durchgehalten hat, ist mein Rätsel. Das ist total krass. Wahnsinn. Und um das nochmal stark zu machen. Der Vater hat seinen Sohn, wie alle anderen auch, in diesen Dungeon geholt. Und hat ihn in dem Schützersken genommen oder irgendwas anderes, was ich nicht kenne als Move, keine Ahnung. Und hat ihm ernsthaft ins Ohr geflüstert, dass das jetzt sein finaler Atemzug sein wird. Und Brad hat das geglaubt. Und Brad hat das geglaubt. Als Kind. Und es ist, ich weiß nicht, wie du da rausgehen sollst, sane irgendwie. Ja, offensichtlich nicht. Offensichtlich nicht. Irgendwas, also da muss irgendwas in seinem Kopf geplatzt sein. Und es ist nicht die Blutader, die ist geplatzt, aber auch irgendwas. Psychologisch. Das krasse ist ja, dass Brad tatsächlich erzählt, dass er gar nicht unbedingt Wrestler werden wollte und dass du sogar offensichtlich, dass er eher Amateur-Wrestler wird. Lustigerweise, wenn wir gerade von Wrestling reden, reden wir von Professional-Wrestling. So wird dieser Showkampf genannt. Und wenn wir von Amateur-Wrestling reden, dann reden wir von dem, was bei den Olympischen Spielen stattfindet. Also von echtem Wrestling. Wo wirklich gekämpft wird. So witzig, dass die Show Professional-Wrestling genannt wird und der echte Kampf Amateur-Wrestling. Es ist so dämlich. Und Stu war eine riesige Nummer. Der hatte dieses Stampede-Wrestling. Und Vince hat unter anderem ihn aufgekauft und damit auch Brad. Und dadurch war er da drin. Die haben alle Angst vor diesem Typen gehabt. Und wenn ich den Film angucke und der Typ ist alt, der kann nicht mehr. Also der läuft gebückt sehr langsam in der Gegend rum. Ich hätte auch so dermaßen Angst vor diesem Typen. Der wirkt auch krass sadistisch. Unglaublich. Der wirkt bei jedem einzelnen Schmerz, den der anderen zufügt, wirkt er, als ob er tierischen Spaß dabei hätte. Wahnsinn. Und das noch in diesem Alter und dass er das überhaupt noch hinkriegt, ist wirklich krass. Mit dieser Präzision. Kommen wir zu dem anderen gruseligen, nämlich zu Vince McMahon, der halt so der mächtige Mann im Hintergrund ist. Und ich hab, als ich Wrestling in den 90ern geguckt habe, wusste ich nicht, dass Vince McMahon hat ganz lange die Rolle des Kommentators gespielt. Also bei Wrestling-Matches sind immer so Kommentatoren live direkt am Ring. Und ich dachte einfach, ah, Vince McMahon ist für Wrestling das, was, wie heißt der, Michael Buffer für Boxen ist. Das ist der, der eine coole Stimme hat und deswegen darf der Sachen ansagen. Und ich wusste nicht, dass der mächtigste Mann in diesem Sports Entertainment ist. Der ist der Chef, der hat das Ganze aufgekauft von seinem Vater, der das auch schon irgendwie angefangen hatte, der aber eben nicht so groß wurde. Aber eben regional auch eine Nummer, ne, eigene Nummer. Ja, das war schon ziemlich groß. Der Vater hat auch, die hatten, der Vater war auch schon darin so ein bisschen involviert, dass das größer wurde, aber Vince McMahon war dann so der Mastermind dahinter, das wirklich zu einer globalen Größe zu machen. Und der hat halt das Ganze wie so ein altes Hollywood-System betrachtet, der hat sie einfach alle eingekauft, die haben keine Rechte, die haben eine schlechte Krankenversicherung und die sind, die arbeiten alle wie moderne Sklaven für ihn, habe ich das Gefühl. Naja, also die Stars verdienen schon ziemlich gut bei ihm. Ja. Aber ja, es ist, Vince McMahon ist irgendwie, das ist halt wirklich so der eiskalte, krasse, amerikanische Unternehmertyp. Ja. Und es reden viele auch gut von ihm. Also viele sagen auch, dass sie wirklich eine gute Zeit bei der WWF oder WWE später hatten und dass er das toll gemacht hat. Aber es war halt jemand, der halt eiskalt sein Machtspielchen gespielt hat und der sehr genau die Geschäfte im Blick hatte. Und das ist ja auch ein Grund dafür, dass es dann diesen Konflikt gibt, weil Vince McMahon einfach sieht, oh ich kann mit Brad als Ziel nicht mehr so viel anfangen. Ja. Und der dich dann halt auch fallen lassen kann, wenn er das Gefühl hat, dass es nicht funktioniert. Und jetzt möchte ich die beiden Sachen verbinden, die wir hatten. Wenn wir daran denken, dass Vince McMahon im Grunde eine Vaterfigur war für Brad, dann verstehe ich ihn nochmal viel besser, wieso da so ein armes Würstchen dann da sitzt im Film und wirklich, wirklich herbenttäuscht ist und wirklich ein psychologisches Problem damit hat, dass sein Quasifater, sein Ziehvater ihn fallen lässt. Das ist schon echt hart. Es gibt eine Szene in dem Film, wo Brad sagt, dass er jetzt die Kamera ausgemacht haben will und dass es nachdem er erfahren hat, dass Vince McMahon ihn loswerden will. Das ist so ehrlich. Der hat das so ehrlich gesagt und es war so heartbreaking in dem Moment. Can we cut this off now for a while? For a little while. Ja. Und ja. Und dann er sagt, das ist ja krass, Vince sagt, er will ihn, bitte geh aus dem Vertrag irgendwie raus, ich kann dich nicht bezahlen. Und er sagt zu Vince dann nochmal, hey, die WCW hat mir ein Angebot gemacht, aber bitte talk me into staying. Er will bleiben. Er will bleiben. Er nimmt ein schlechteres Angebot an. Es ist total okay. Er will einfach nur bleiben. Diese Loyalität diesem Peiniger gegenüber. Das ist total krass. Es ist unglaublich. Ja. Und diese Verzweiflung, wenn er dann realisiert, er hat wirklich gerade keinen Platz mehr an diesem Ort, in dem er sich eigentlich zugehörig gefühlt hat. Ich glaube, ganz viel, was so an Offtext gesagt wird, kommt auch aus diesem Frust, weil es gibt ja so diese sehr langen Monologe von ihm, dass Wrestling nicht mehr das ist, was es mal war. Er sagt ja, das ist brutaler geworden, das ist dreckiger geworden, sexueller geworden. Das war auch, es hat sich verändert in den 90ern, aber nicht zu dem Zeitpunkt nicht so krass, wie er das darstellt. Er übertreibt da. Übertreibt da und ich glaube, es ist auch ganz viel so, dass er sich das für sich redet. Er muss, wenn dieser Ort ihn abstößt, muss er irgendwie das erklären, dass dieser Ort sich verändert hat. Ich glaube, das spielt, also es ist ganz viel so coping. Ja, okay, verstehe. Weil man merkt ja auch in diesen Backstage-Szenen, er fühlt sich da immer noch wohl. Es gibt so ein paar Momente, die finde ich total krass süß. Zum Beispiel eine Sache, Shawn Michaels, über den er die ganze Zeit lästert und sagt, der ist so ätzend und das ist so ein großes Ego und so weiter. Wir haben eine Szene, wo Shawn Michaels mit Prats Sohn spielt, wo die sich so gegenseitig am Ring jagen und dann pinnt er ihn. Prats Sohn ist die ganze Zeit dabei. Also ist oft mit Pratt offensichtlich in den Kabinen und auf Tour gegangen. Und wo ich dann denke, ah, okay, vielleicht übertreibt er auch gerade mit seiner Erzählung, wie scheiße Shawn ist und wie sehr er den hasst, weil er sich das selbst zurechtreden muss. Und vielleicht war es gar nicht so krass, weil wie kann man sich sonst erklären, dass der Sohn mit ihm spielt und so offensichtlich Spaß mit ihm hat. Und wir sehen ja auch Szenen, wo sie Backstage miteinander reden und dann später nach dem Screwjob, wenn sie in der Kabine sitzen und der sagt, Shawn, hattest du was damit zu tun? Und der sagt, nein, ich hatte nichts damit zu tun, Gott ist mein Zeuge. Und man hat Shawn das Gefühl, dass es gab eine Kollegialität zwischen ihnen, auch wenn es Probleme gab. Und dann übertreibt er vielleicht ein bisschen damit, dass er ihn so schlecht redet, einfach um für sich selbst das zu verarbeiten, dass er gerade rausfliegt. I don't know. Ja, kann ich aber gut nachvollziehen. Ich glaube auch. So geil, wie er sich erklärt, dass er dann wie er sich seinen Healturn erklärt und sagt, okay, ich will die Fans zu den Bad Guys machen. Das finde ich aber auch geil. Natürlich, wir haben ja auch eine Rolle. Massive Coping. Und es ist tatsächlich, es ist schon geil, dass er es schafft, in Amerika der Bad Guy zu sein und in Kanada der Held bleibt. Und dann auch in Kanada auftritt und sagt, danke, dass ich noch euer Held sein darf. Und dann gibt es ja so diese paar, es werden ja so ein paar Promos gezeigt. Auch einmal, das finde ich toll, wie er sich verspricht, wie er diese energiegeladene Promo macht und dann bei WrestleMania nochmal. Und es werden ja auch diese Promos gezeigt, mit denen er offensichtlich nicht so einverstanden ist. Also dieses USA Toilet-Ding. Und wenn Amerika eine Toilette ist, dann ist das hier das Hole. Was aber auch keinen Sinn macht, dann ist Mexiko irgendwie der Abfluss. Ich weiß es nicht genau, was das soll. Aber er ist nicht einverstanden damit, aber er macht es sehr gut. Er macht es gut. Vielen Dank. Vielen Dank. Und da ist was, wo wir halt, wir lernen in diesem Film auch sehr viel über den Wrestling-Nationalismus in Amerika kennen. Ja. Und wir sehen dann ja auch die Fans, die Es gibt so einen schönen Schnitt auf die Kanadier, die beleidigt werden vor den Amis. Und die Kanadier, selbst wenn sie versuchen, die Amis noch zu beleidigen, sind die nettesten Menschen der ganzen Welt. Kanadier können auch die Amis nicht beleidigen. Ja. Die Amis sind ja der ganzen Welt. Kanadier können einfach nicht böse sein. Es ist wirklich sehr süß. Und das ist halt wirklich krass, dieses Patriotismus-Ding ist halt eng mit dem Wrestling verknüpft. Und ich finde es eigentlich ganz witzig, wie auch gezeigt wird, wie übertrieben das Ganze ist. Wie mit diesen Nationalismen gespielt wird. Und ja, der Film will das gar nicht unbedingt so hervorkehren, aber es kommt einfach so eindeutig raus, wie drüber das ist und wie krass hier mit billigsten, simpelsten Gefühlen um halt irgendwie diesen Heat zu erzeugen. Das Ding ist, dass ich natürlich glaube, dass das Publikum dadurch, dass das Publikum ja in on the Game ist. Eigentlich, der weiß ja, das ist alles nur gestaged. Was heißt nur gestaged? Also es ist gestaged. Und auch die Storylines sind alle gestaged. Und wenn wir Heat erzeugen wollen, dann machen wir das über eine Storyline. Und ihr als Publikum sollt natürlich dann im richtigen Moment booen oder im richtigen Moment applaudieren und jubeln. Dazu gehören auch diese sehr politisch unkorrekten Dinge. Ich spüre beim Wrestling ganz stark die Lust an diesen politisch unkorrekten Dingen. Was nicht automatisch heißen muss, dass die Leute tatsächlich irgendwie besonders konservativ oder besonders, naja, sagen wir es, rechts sind oder sowas. Das muss das nicht heißen. Bedeutet aber, dass du denen eine Heimat gibst, die sind. Ja, ich glaube, Wrestling sieht auch auf jeden Fall eher eine rechte Fanbase an oder sagen wir mal eine konservative Fanbase. Ja. Wir haben ja auch, Vince McMahon war ausgesprochen ziemlich eindeutig, was seine politische Haltung betrifft. Und zwar hat er das in Storylines verarbeitet. Als Vince McMahon Stress hatte mit den Steuern, hat er einen Heel erschaffen, der heißt IRC, wie die amerikanische Steuerbehörde. Geil. Tritt im Anzug auf, mit Schlips, geht vor das Publikum und sagt, ihr habt alle eure Steuern nicht bezahlt und ich werde eure Steuern kriegen. Dann werden halt Storylines gebaut darum, dass er Steuerhinterzieher jagt und jedem durchsichtig Steuerhinterzieher zu sein. Vince McMahon war richtig gut mit Donald Trump befreundet. Ach du Scheiß. Vielleicht habt ihr das mal gesehen, es gibt dieses Meme, das Trumpfans gerne posten, wo Donald Trump einen Bodyslam bei irgendjemand macht. Ach stimmt! Donald Trump war in Wrestling involviert wegen dieser Freundschaft mit Vince McMahon und durfte, ich glaube, es hieß Battle of the Millionaires. Und zwar, dazu kommen wir später nochmal, Vince McMahon hat dann ja aus diesem böse Wichtchef ein eigenes Gimmick gemacht und ist selbst quasi aufgetreten mit diesem Gimmick. Auf jeden Fall gab es diesen Battle of the Millionaires, wo Trump aufgetreten ist. Vince McMahon ist definitiv kein Linker, Vince McMahon ist eher rechts und die ganzen Storylines, die in Wrestling erzählt wurden, viele sind auch rechts. Es wird kurz angedeutet, Gold Dust wird gezeigt in dem Film. Gold Dust spielt mit der Homophobie. Gold Dust ist der exzentrische golden angemalt Wrestler und es wird nie gesagt, dass er homosexuell ist, aber er soll ganz klar diesen Nerv treffen und der wird auch entsprechend von den Fans ausgeboten. Der hat wohl irgendwann mal damit gespielt, mit dem Gedanken, sich tatsächlich Brustimplantate zuzulegen, weil er das weiterführen wollte. Irgendwann ist es so abgeflacht, seine, wie heißt das, sein Gimmick und dann hat er überlegt, ob er sich wirklich noch Brustimplantate besorgen soll. Krass! Der durfte Face werden irgendwann und der wurde auch, Wrestling ist mittlerweile, Wrestling ist heute nicht mehr so, nicht mehr so krass, wie es in den 90ern war, was Rassismus und so betrifft. In den 90ern gab es alles Blackfacing. Es gab, es gibt jedes nationale Stereotyp, das es gibt, wurde irgendwann im Wrestling verwurstelt. Es gab Iraker, es gab Russen, es gab Deutsche und alle mit den übelsten Klischees und oft halt auch nicht gespielt von Natives, sondern von anderen. Und Gold Dust zum Beispiel war halt dieses so, wir machen uns lustig über Schwule und der wurde, glaube ich, auch entsprechend mit Afslers und so weiter von Fans ausgeboot. Aber auch Gold Dust durfte Ende der 90er Jahre irgendwann mal einen Faceturn haben und wurde dann, ist immer noch so aufgetreten, so exzentrig und wurde aber dann auch bejubelt von Fans. Und hat sich dann auch, glaube ich, eher als Polyamor präsentiert und hat gesagt, er ist nicht homosexuell, sondern er liebt einfach alle. Keine Ahnung. Der war wohl sehr verwachsen mit seiner Figur. Also nicht im Sinne von, dass er privat genau das ist, aber er hat wohl, dass das einer derjenigen, die das sehr, sehr ernst genommen haben und immer nach draußen so aufgetreten sind. Und darauf wollte ich eigentlich nochmal zu sprechen kommen. Ich glaube, den Nationalismus nehmen die Fans sehr ernst. Die wissen, dass Pred das nur spielt mit der USA-Belleidigung. Aber da hört der Spaß auf. Wenn die USA beleidigt wird, dann prüllen wir USA dagegen. Und dann ist es auch kein Spiel mehr. Dann ist das wirklich ernst gemeint. Okay. Aber andererseits, es kommt, offensichtlich kommt es ja nicht zu Ausschreitungen. Also es gibt keine Geschichten von amerikanischen Fans, die sich mit kanadischen Fans prügeln während so einem Wrestling-Match. Sondern es funktioniert offensichtlich in diesem K-Fape. Sollen wir mal zu Montreal kommen, was dann passiert? Okay, kommen wir zu Montreal. Also Preds Vertrag läuft aus. Und er hat es tatsächlich geschafft, einen Vertrag bei der WCW zu ergattern. Und er hat aber noch den Titel. Und Vince McMahon sagt dann, er soll den Titel aber an Shawn Michaels abgeben. Pull him over. Was wir noch nicht besprochen haben, ist, dass ich es wirklich scheiße finde von Vince McMahon, dass er ihm diesen 20 Jahre Vertrag vorlegt und ihn da reinlullt und sagt, nachdem schon klar war, dass die WCW ihn gerne hätte, dann zu sagen, nein, nein, nein, geh mal da nicht hin. Ich halte dich hier. Mit einem Versprechen, das einfach nicht einlösbar ist. Was der garantiert vorher schon wusste. Ich bin mir sehr sicher, dass ihm klar war, dass er das nicht halten kann. Wahrscheinlich, vielleicht. Vielleicht hat er auch mehr Hoffnung. Also Vince McMahon ist dafür bekannt, dass er öfter auf die falschen Wrestler gesetzt hat und das dann korrigiert hat. Ein guter Geschäftsmann oder was? Nein, nein, nein. Teilweise kein gutes Gespür dafür, was die Fans sehen wollen. In den 80ern hat das mit Hulk Hogan saugut funktioniert. Er hatte genau das richtige Gespür. Er wusste, Hulk Hogan ist das, was die Fans sehen wollen und hat dann wirklich gute Arbeit gemacht als Bukka. Und in den 90ern hat er aber diese Geschichte weiter erzählen wollen. Er hat versucht, mit Lex Luger genau so einen Typen aufzubauen. Das hat überhaupt nicht geklappt. Deswegen hat er Hitman geholt. Hat aber auch nicht so richtig geklappt. Und ich glaube, irgendwann in den 90ern ist ihm so ein bisschen das Gespür dafür abhanden gekommen, wen die Fans gerne als Helden sehen wollen. Und ich glaube, er hat einfach gehofft, dass er mit Hitman einen zweiten Hulk Hogan, eine zweite Hulkamania schafft. Und das hat halt nicht geklappt. Ich kaufe ihm ab, dass er wirklich überrascht war davon. Und dann hat er gedacht, dann versuchen wir es mit dem Heel Turn. Dann habe ich festgestellt, Scheiße, das klappt auch nicht. Und dann war es, okay, ich habe jetzt hier einen überbezahlten Heel, der einfach nicht so geil ist. Und das kann nicht sein, dass er der bestbezahlt Wrestler meiner Promotion ist, während eigentlich mein Star gerade Steve Austin ist. Ja, aber wenn du ihn versuchst, von der WCW wegzuhalten, dann musst du deinen Deal bitte irgendwie... Nee, absolut. Wins McMan verhält sich in diesem Ding auf ganz vielen Ebenen scheiße. Und das sehen wir ja auch vor allem. Wins McMan hat kein Problem, damit offen Brad anzulügen. Brad schneidet dieses Gespräch mit und Wins McMan sagt ganz klar, nee, wir machen es so, wie du willst. Wir machen dieses Chaos am Ende des Kampfes, du behältst deinen Titel und danach kriegen wir eine andere Lösung. Er lügt ihn einfach rotzfrech an. Es ist unglaublich. Aber man muss auch dazu sagen, dass natürlich Brad einfach nicht locker gelassen hat. Dem war das so wahnsinnig wichtig, dass er auch keinerlei anderes Angebot gemacht hat. Er hat nicht gesagt, okay, ich gehe mal noch einen Schritt auf dich zu, wir machen so oder so. Natürlich hat er einen Vorschlag gemacht, wie sie es machen können, aber das Ergebnis war immer für ihn, dass er den Titel nicht verliert an der Stelle. Vertraglich hatte Brad recht. Er hatte die kreative Freiheit und er hat ja auch lange mit sich gehabt und gesagt, nee, den Ball spiele ich jetzt. Moralisch gesehen, ich kann absolut nachvollziehen, dass Wins McMan sagt, nee, ich kann nicht den Wrestler mit dem wichtigsten Titel unserer Promotion zu einer anderen Promotion gehen lassen. Es gab vor ein paar Jahren, davor gab es das, es war glaube ich eine Wrestlerin, ich weiß es nicht ganz sicher. Die ist mit dem Titel dann bei der WCW und hat ihn in den Müll geworfen. Und natürlich ist total denkbar, dass in dieser Zeit, wo diese Monday Night Wars waren, wo die beiden Promotions gegeneinander gekämpft haben um die Reichheitgruoten, dass sowas passiert, war total denkbar. Kann man sich nicht eine andere Storyline überlegen, die irgendwie geil ist, wo der Wechsel und der Titel eine Rolle spielt, wo man mal einmal vielleicht zusammen, WCW und WWF, zusammen eine geile Storyline machen? Die waren zu sehr verfeindet. Es wäre so schön denkbar gewesen. Das Problem war damals, dass die WCW das schon gemacht hat. Die WCW hat es gemacht ohne die WWF einzubeihen. Von der WWF sind zwei Wrestler zur WCW gewechselt und haben dann so gemacht, als ob sie noch bei der WWF wären und haben gesagt, ey, ihr wisst woher wir kommen und wir werden jetzt diesen Laden richtig aufmischen. Und daraus ist eine der besten Storylines überhaupt entstanden. Das war nämlich sowas, wo viele Fans Marx waren, weil niemand wusste, dass die die Promotion gewechselt haben. Und dann plötzlich diese bekannten WWF-Restler zu sehen, die sagen, ey, wir machen euch fertig. Es gab da glaube ich wirklich Leute, die dachten, oh krass, da passiert jetzt was, die Promotions kämpfen jetzt gegeneinander. Und zumindest Vince McMahon hat das so gesehen. Der hat nämlich ganz schnell die WCW verklagt und hat gesagt, ihr müsst jetzt im Fernsehen, müsst ihr jetzt sagen, dass die nichts mit der WWF zu tun haben, sondern dass die bei euch sind, was sie dann auch gemacht haben. Also, da war zu viel Feinschaft zwischen den Promotions und zu viel Konkurrenz. Die hätten nichts, allein hätten sie sich einigen sollen, wer das Ding ausstrahlen darf. Ja, das stimmt. Die haben ja wirklich um die Zuschauer gekämpft um diese Zeit. Aber die hätten sich auch wirklich beide was geben können. Wenn die wirklich beide einen Teil der Storyline ausgestrahlt hätten, dann hätten alle Fans beide Sachen sehen müssen. Total! Die hätten davon profitieren können, aber ich glaube, dafür waren die dann auch alles zu stolze Egos. Ja, das muss man echt sagen. Wenn wir eins aus dem Film lernen haben, Rest, das sind alle Egos. Es ist wirklich so. Es ist krass. Jeden einzelnen, den wir da sehen. Na ja, auf jeden Fall, Brad ahnt das schon und Julie, seine Frau auch, die sagt nämlich von Anfang an, ich glaube, es wird kein Wort. Ja. Und deswegen zeichnet Brad das auch heimlich auf, was sie besprechen. Ich glaube, Brad, sowohl Brad als auch Julie, sind sie schon sehr froh, dass da so was passieren wird, so was Fischiges. Und es ist auch nicht das erste Mal in der Geschichte des Restlings. Es ist früher öfter passiert, dass Leute sich nicht an die Absprachen gehalten haben, Kämpfe gewonnen haben und gibt einige Geschichten aus der Geschichte des Restlings, wo das einfach passiert ist. Und es passiert dann ja auch. Vince hat sich, in dem Film wissen wir es noch nicht, aber Vince hat sich zumindest mit Shawn Michaels, dem Ringrichter, der anscheinend ein guter Freund von Brad ist, weil Brad sagt, er vertraut ihm, aber der Ringrichter macht dann auch mit. Und wie wir mittlerweile wissen, mit Triple H, mit Hunter Hearst Hemsley, der auch einen ganz anderen Namen hat, der irgendwann am Anfang sagt, Brad Hunter spielt den Snob, den englischen Snob. Und der erzählt dann auch, wenn ich mich verbeuge vor den Fans, nachdem ich fies war, dann kriege ich richtig Heat. Das funktioniert toll. Zu dem muss ich gleich noch was sagen. Auf jeden Fall hat er sich mit dem abgesprochen und dann passiert eben das, dass der Kampf frühzeitig abgebrochen wird im Sinne von und Brad ist richtig pissed. Glaubst du, dass das worked ist? Oder glaubst du, dass das echt ist? Also, dass er wirklich reingelegt wurde und keine Ahnung, dass nichts abgesprochen war? Oder glaubst du, dass es abgesprochen gewesen war? Weil es gibt ja diese Verschwörungstheorie. Es gibt sie in mehreren Versionen. Einmal, dass der Film dafür verantwortlich ist, dass das worked ist, dass die sozusagen mit dem Film, dass der Film sozusagen dazugehört zum Verkauf dieser Storyline, was irgendwie geil wäre, aber sehr unwahrscheinlich. Also dafür spricht, dass er im richtigen Moment ein Mikro trägt, aber das kann alles mögliche, also ich meine, du machst eine Dokumentation, natürlich trägst du ein Mikro. Und dass man das mal vergisst. Es wird auch immer wieder erzählt, dass tatsächlich das Kamerateam so weit mit allen verschmolzen ist, dass die meisten wirklich während der Dreharbeiten vergessen haben, dass da Kameras da sind. Und dass Vince tatsächlich auch einfach vergisst, dass der gerade ein Mikrofon trägt. Das ist auch einigermaßen plausibel. Und die Bilder, die wir dann haben von danach, und währenddessen sind ja auch teilweise, also währenddessen sehen wir natürlich die Fernsehbilder, aber von danach sind ja auch teilweise so verwackelte Bilder. Und ich finde, Brad wirkt wirklich überrascht. Also nachdem dieser Gong kommt, und dann sieht man ja, wie er die Beine von seinem Kontrahenten wegzieht, also offensichtlich, oder sich befreit aus diesem Submission hole. Und wirklich so schockiert ist darüber, was passiert ist. Ich finde es wirkt so echt, dass er dann, er spuckt dann ja Vince McMahon an. Er trifft, aber so richtig. Richtig krass. Also man, kann der gut spucken. Und der haut irgendwas kaputt, irgendein Soundsystem oder so, ne? Ja, ne, das ist ein Monitor, glaube ich. Das ist ein Monitor, okay. Auf jeden Fall würde ich sagen, das ist echt deswegen, weil ich als Zuschauer nicht verstehe, was da passiert. Ich hab's nicht verstanden. Also natürlich wusste ich vorher, in welche Richtung das geht, weil wir uns schon zu oft über Wrestling unterhalten haben, als dass ich das nicht mitbekommen hätte. Du hast es nicht verstanden, während du die Doku gesehen hast, oder es war so, ist es nicht gut erzählt dann? Nein, ich meine, die Situation ist nicht verstehbar. Wenn das nicht von der Dokumentation nochmal erklärt werden würde, was da passiert, könnte ich an der Situation selbst, als Außenstehender, nicht ablesen, was da gerade passiert ist. Ja, es ist ja auch echt ein bisschen chaotisch. Und Shawn Michaels zum Beispiel geht dann ja auch ziemlich schnell nach hinten. Der will ja gar nicht groß fahren. Richtig, genau. Der haut ja einfach nur ab. Und deswegen verstehe ich auch als Zuschauer überhaupt nicht so richtig, was da eigentlich gerade passiert. Und wenn ich das stageen würde, wenn ich sagen würde, wir proben das und überlegen uns, was wir machen da, dann würde ich das sehr viel deutlicher spielen. Dann würde ich viel deutlicher machen, okay, der hat das jetzt versucht und hat nicht aufgegeben und dann wird aber trotzdem die Klingel geht dann und dann würde ich viel direkter reagieren. Während Brad total erstmal durcheinander ist, der ist ja erstmal so, hä, Moment, Moment, was passiert hier gerade? Ich verstehe es noch nicht. Ja. Und dann lehnt er da an diesem Teil, an diesen Gummirengseilen und versucht erstmal selbst zu verstehen, was eigentlich passiert. Und deswegen glaube ich nicht, dass das irgendwie gestaget ist. Das ist kein Work, wie du so schön sagst. Wir kommen dann backstage zu meiner Lieblingsszene des Films. Ja, wie die Frau! Und sie steht da wie kleine Schuljungen. Wie Schuljungen und gucken runter auf ihre Füße, die sind plötzlich ihre besten Freunde und versuchen so eins, zwei Sachen einzuspielen, aber die Frau steht da und macht sie sozusagen auf. Das ist Triple H, der da Kaugummi kaut und diese langen Haare hat und Hunter nennt sie ihn. Hunter ist sein Bühnenname und der so runterschaut und der ist, der war sehr gut mit Vince McMahon damals befreundet und der hat ziemlich viele Booking Entscheidungen getroffen auch. Weil er galt offensichtlich, er war ein normaler Wrestler wie alle anderen auch, aber er hat offensichtlich ein Händchen für Booking und durfte dann immer mehr kreativ mitentscheiden und mittlerweile weiß man, dass er ganz wesentlich dafür verantwortlich ist, Vince vorzuschlagen, lass es uns so machen, das funktioniert, so können wir es machen und wir kriegen den Titel. Und Triple H hat später die Tochter von Vince McMahon geheiratet und ist mittlerweile der Chef von der WWE. Okay. Das ist der nächste Machtmensch, der nach oben gekommen ist, der als einfacher Wrestler angefangen hat und diese Persona gespielt hat, das arroganten Britten, das Nobs, das Adligen und dann irgendwie so nach und nach zu einer richtig krassen Wrestlingfigur geworden ist und der ist jetzt Chef. Ich glaube, er kämpft nicht mehr, aber er ist halt noch bei Promos und so, also der Chef, der wird halt auch ständig gezeigt. Und dann gibt es einen Kampf, den wir nicht sehen beziehungsweise keinen Kampf. Es ist ein sehr einseitiger Kampf, aber offensichtlich verpasst Brad Vince McMahon noch eine hinter den Kulissen. Es gibt verschiedene Erzählungen darüber. Man hört, es gibt sehr viele Wrestler, die darüber reden, weil es waren wohl mehrere Wrestler im locker Room, als das passiert ist. Und ein Narrativ ist, Vince McMahon hat gesagt okay, komm, du darfst einmal zuhauen. Und einen Schlag hast du, den hast du dir verdient, aber es ist nicht ganz ich glaube, das stimmt. Und andere sagen, es ist keine Ahnung, wie er ihn getroffen hat, er hat über drei Leute drüber gehauen. Aber er hat den wohl wirklich ausgenockt, weil wir haben ja dann diese Szene wie Vince McMahon an der Kamera vorbeitalkelt und er sieht aus, als ob er kurz das Bewusstsein verloren hätte. Der hat gesessen. Krass, ne? Ich kann mir bei Schlägen und so, wenn jemand wirklich richtig hart zuhaut, kann ich mir gar nicht vorstellen, wie man das wegsteckt. Ja, offensichtlich nicht so, wie es im Wrestling aussieht. Da hauen sie ja ständig auf den Namen. Ja, genau. Das ist für mich immer so unbegreiflich. Ja, das sieht auf jeden Fall, Vince sieht ziemlich mitgenommen aus, als er rausgeht. Und dann werden auch diese Interviewfetzen gezeigt vom Anfang. Das wurde im Fernsehen ausgestrahlt, wo Vince sagt, Prats, Crude Prats and I have no sympathy for him. Das hat die WWF gesendet. Das wurde tatsächlich und dieses, um das schon mal vorwegzunehmen, Vince McMahon hat aus dieser ganzen Geschichte sehr viel Positives für sich mitgenommen. Er hat nämlich daraus diese Person konstruiert, diesen bösen Chef Vince McMahon, der dann einen riesigen Feud hat mit Steve Austin, Stone Cold Steve Austin. Ich glaube, gehört zu haben, dass ihm allerdings in dem Moment, wo er dieses Interview gegeben hat, nicht bewusst war, dass er als der bullyböse Chef rüberkommt. Der dachte eigentlich, ja, ich erzähle ja mal, ich gehe schnell mal klar. Ich mache mich mal wieder zum lieben netten Onkel. Total nach hinten losgegangen. Hat er dann irgendwann eingesehen und hat sich dann diese Personage gegeben. Und die ist wirklich groß geworden. Sie war auch ein bisschen inspiriert von dem damaligen WCW-Chef Eric Bischoff, der hat genau dasselbe gemacht. Ein bisschen früher auch. Den bösen Corporate, den bösen Boss. Und das ist mittlerweile so ein Stapel im Wrestling. Das hat eigentlich jede Promotion. Jede Promotion hat so einen Chef. Manchmal ist es gar nicht der echte Chef. Die WWF hatte auch ganz lange so einen Fake-Präsidenten. Ich weiß nicht mehr, wie er hieß. Aber auf jeden Fall so einen Präsidenten, der die höchste Entscheidung getroffen hat. Das war auch einfach nur ein Schauspieler. Okay. Brad geht zur WCW und der Film endet mit so einer positiven Note ein bisschen. Was war überhaupt nicht gut für Brad bei der WCW? Das ist total schief gelaufen. Das ist echt traurig. Die wussten nichts mit ihm anzufangen. Ja, und die WCW ist allgemein auch ein bisschen in den Bach runtergegangen. Die WCW ist voll in den Bach runtergegangen. Also, die hat eine Zeitlang lag die WCW vor der WWF. Und das hat wirklich gut funktioniert. Die WCW hat es geschafft, diesen riesigen Konkurrenten auszuschalten. David gegen Goliath. WCW hat gewonnen. Die hatten mehr Publikum. Und dann haben sie es verbockt. Dann haben sie mit dieser NWO-Storyline, also mit diesem, jemand aus der WWF kommt und übernimmt den Laden oder auch das. Das war die große Storyline, die für ihren Erfolg gesorgt hat. Die haben sie überzogen. Dann waren immer mehr in dieser vermeintlichen Konkurrenz-Promo drin. Dann konnten sie nichts mit Brad Hart anfangen. Und dann haben sie nur noch Bockmist gebaut. Das bekannteste ist, dass einer von den Kommentatoren bei der WCW hat verraten, wie der Titelkampf bei der WWF ausgeht. Die WCW war live und die WWF war live on tape. Das heißt, wenn man irgendwie Kontakte hatte, wusste man, was passiert an dem Abend. Die WCW hat das erfahren, dass an diesem Abend ein Titelkampf so ausgeht, dass jemand, bei dem man es wirklich nicht erwartet hätte, den Titel gewinnt. Dann haben sie gesagt, ihr müsst euch nicht einscheiden, der Titelkampf wird so ausgehen. Das macht man nicht. Mit dem Ergebnis, dass ganz viele Leute von ihnen weggeschaltet haben, weil sie wissen wollten, wie der Titelkampf ausgeht. Voll der Bummerang. Das war auch eine Episode, in der so was ganz Dummes passiert, wo sie was ganz Dummes inszeniert haben. Fingerpoke of Doom. Muss ich nicht erzählen. Mit Hulk Hogan. Eine sau dumme Storyline. Das gilt als der Wendepunkt. Dann hat die WCW es einfach verbockt. Brad Hart durfte lange nicht kämpfen, weil er so eine Vertragsklausel mit der WWF, dass er nicht kämpfen darf. Deswegen war er bei der WCW am Anfang nur als Ringrichter oder als Kommentator aktiv. Sie haben versucht, den Montreal Screwjob zu nutzen als Storyline. Brad Hart war Ringrichter und hat dann gesagt, na im Moment, das ist gefaked und hat das quasi eingearbeitet. Das haben sie damals viel gemacht, dass sie dann angefangen haben, diesen großen K-Fape-Bruch des Montreals in Storylines zu verarbeiten. Kunst imitiert leben. Schön. Und die WCW ist langsam zugrunde gegangen. 2001 wurde sie von der WWF aufgekauft. Warum? Bei diesen Streitereien zwischen WWF und WCW, als die WCW sagen musste, diese Wrestler gehören nicht zur WWF, sondern gehören jetzt zu uns, gab es auch ein Ergebnis, dass die WWF ein Vorkaufsrecht gekriegt hat. Sollte die WCW irgendwann eine Sendeplatte sein, wäre die WWF die erste, die kaufen dürfte. Woraufhin Vince McMahon gesagt hat, im Jahr 2001, als die WCW Pleite war und keinen Sendeplatz mehr hatte, ich kaufe die jetzt für 4 Millionen, was ein Spottpreis war. Und in der letzten Ausgabe der WCW März 2001, ist dann Vince McMahon gekommen, also wurde bei der WCW gezeigt und hat gesagt, das gehört jetzt alles mir. So als böser Boss, das gehört jetzt mir. Oh mein Gott. Dann wurden die Wrestler von der WCW zur WWF gebracht und es gab verschiedene Storylines drum herum und so weiter. Ganz viele von den Menschen, die wir in diesem Film sehen, sind tot. Und auch nicht besonders leicht zu ertragene Geschichten, weil die natürlich auch alle gesundheitlich nicht gut drauf waren. Ja. Owen Hart, der jüngere Bruder von Pratt, war der erste, den hat es erwischt. Der ist bei der WWF geblieben, während zwei andere von den Harts auch zur WCW sind, aber Owen Hart war in einen Vertrag gebunden. Und der ist zwei Jahre später ist er gestorben bei einem Auftritt. Und zwar gab es damals öfter die Tradition, dass Leute an Seilen in den Ring gelassen wurden. Also ich lande fliegend im Ring. Und bei einer Wrestlingveranstaltung sollte Owen Hart genauso landen und da ist ein Seil gerissen und runtergestürzt und musste ins Krankenhaus und ist dann an seinen Verletzungen gestorben, während die Veranstaltung weiterlief. Vince McMahon hat die Veranstaltung weiterlaufen lassen, wurde ihm auch später sehr zum Vorwurf gemacht und hat die Wrestler, die gekämpft haben, nicht informiert, dass einer ihrer Kollegen gerade tot ist. Fuck, Alter. Scheiße. Brad Hart hatte einen Schlaganfall, irgendwann Anfang der 2000er Jahre, den ziemlich mitgenommen hat. Und trotz all dieses Stresses, das ist vielleicht noch so was, was erwähnt werden kann, Brad Hart kam zurück zur WWF. Er wurde, also es gab lange diesen Twist und es sah lange so aus, als würde Brad nie wieder bei der WWF auftreten. Aber 2007, zehn Jahre nach diesem Vorfall, wurde er in die Hall of Fame gebracht. Das sind die größten Wrestler aller Zeiten, die von der WWF irgendwie so kriegen so eine Ehrung. Und dann gab es auch einen Auftritt wieder in der WWF. 2010, ein paar Jahre später, wo er in den Ring gegangen ist und gesagt hat, ich will jetzt erst mit Shawn Michaels sprechen. Shawn Michaels kommt in den Ring. Und Shawn Michaels sagt zu ihm, du bist schuld an dem Screwjob, du bist ein schrecklicher Mensch, ich glaube, dass du den verdient hast, aber ich glaube, wir sollten mit der Vergangenheit abschließen und sie umarmen sich im Ring. Aber es ist work. Wir wissen nicht, wie gut sie sich vertragen haben. Sie waren alt mittlerweile. Sie sind dann ja 50. Wahrscheinlich haben sie sich tatsächlich irgendwie vertragen. Über 50. Wahrscheinlich haben sie sich irgendwie vertragen. Dann sagt er, und jetzt will ich Vince McMahon sehen. Vince McMahon kommt in den Ring. Vince McMahon sagt, ja, Brad Hart, du hast immer ein Problem für mich, aber ja, ich bin auch der Meinung, wir sollten unsere Probleme beseitigen. Sie umarmen sich. Vince McMahon dreht sich um und tritt Brad Hart in die Eier und schlägt auf ihn ein und geht aus dem Ring raus. Oh mein Gott. Und daraufhin wird natürlich, wie im Wrestling, werden solche Probleme, solche Konflikte immer mit Kämpfen gelöst. Daraufhin wird ein Kampf ausgemacht zwischen Brad Hitman Hart und Vince McMahon. Vince McMahon, das sieht man in dem Film nicht so. Der war fit. Der hat gekämpft. Der war ein Wrestler. Ende der 90er hat er angefangen, diese Feuds zu machen als böser Chef und ist dann auch in den Ring gegangen. Und klar, der ist nicht so gut wie die anderen Wrestler, weil er einfach nicht so im Training ist, aber der hat solide Kämpfe gemacht. Auf jeden Fall wurde dann ein Kampf gebuckt zwischen ihm und Brad Hart, was ein schrecklicher Kampf ist. Ganz schlimm. Kann man sich nicht anschauen. Weil beide sind alt. Brad ist über 50, hat einen Schlaganfall. Vince ist über 60, über 70 vielleicht sogar. Keine Ahnung. Ist auf jeden Fall auch sehr alt. Und sie haben das dann so gelöst, dass sie gesagt haben, wir machen jetzt einfach ein Match, bei dem Brad Hart quasi seine Genugtuung kriegt. Sprich, dieses ganze Match besteht nur darin, dass Brad Hart Vince McMahon verprügelt. Ist aber unglaublich schlecht gebuckt, weil man während dieses Kampfes irgendwann anfängt Mitleid mit Vince McMahon zu haben. Ganz eindeutig, Brad Hart ist Face und Vince McMahon ist Heel in diesem Moment. Aber es ist so einseitig, weil es wirklich nur ist, Brad prügelt auf Vince ein und pinnt ihn dann irgendwann und er prügelt viel zu lange auf ihn ein, dass man zum einen denkt, ist das langweilig, weil sie machen halt einfach nicht mehr viel, sie können nicht vom Seil springen und so, weil sie sind zu KO. Und gleichzeitig denkt man auch, der kriegt zu viel auf die Fresse, ich habe Mitleid mit ihm. Schrecklicher Kampf, ganz schlecht gebuckt. Brad hat seine Frau viel betrogen, oder? Hat er. Aber nicht mit Sunny. Sunny und er waren nur Freunde. Okay. Nur Freunde. Schwörer. Na ja. Man weiß es nicht. Aber man weiß, dass er viel betrogen hat. Dieses Sunny, die wir kurz hinter den Kulissen sehen, die auch sagt so, ah und ich habe seine Hand berührt. Ist das seltsam. Es gibt Gerüchte, dass er mit ihr was hatte. Haben die sich nicht auch getrennt dann? Die haben sich getrennt, ne? Ja. Ach man. Ich möchte einmal, weil mir das nochmal so untergekommen ist, was ich so krass fand, den Unterschied, also zum einen den Workload, den die haben. Das sind 300 Arbeitstage bei der WWF. Grob. Ungefähr. 300 Arbeitstage. Das heißt nicht, dass es 300 Shows am Stück ist. Obwohl sie auch manchmal zwei Tage, zwei Shows am Tag haben. Also es geht um die Live-Shows. Aber 300 Tage, an denen gearbeitet wird. Und das ist krass. Das ist voll krass. Und bei der WCW waren es ungefähr 120 bis 150. Deswegen haben so viele gewechselt. Die WCW hat offensichtlich mit krassen Angeboten, mit viel Geld, deswegen sind sie halt auch später pleite gegangen, muss man dazu sagen. Haben dies geschafft, sehr viele Wrestler von der WWF wegzulocken. Einige der größten Stars, Hal Cogan, kam zur WCW und wurde da. Hal Cogan war wirklich lange Babyface. Der wurde da und hatte einen der besten Heel-Turns der Geschichte, weil damit wirklich keiner gerechnet hat. Und hat damit die WCW auch groß gemacht. Und viele andere Wrestler haben zur WCW gewechselt und Pratt Hart ja auch, weil die WWF halt wirklich fiese Arbeitsbedingungen hatte und die Wrestler einfach scheiße behandelt hat. Und Wins McMahon war halt auch so ein bisschen in den 80ern hängen geblieben. Der hatte in den 90ern diese albernen Storylines, die ich mag, wo Clowns gegen Bären kämpfen sozusagen. Und Clown gab es wirklich. So geil. Ich mag das. Das finde ich einen tollen Teil daran. Und das kam aber nicht mehr an den Fans. Die Fans wollten realistisches, erwachsenes Wrestling. Das hat ihnen die WCW versprochen. Aber das ist doch Blödsinn. Wofür ist denn Wrestling da? Also Professional Wrestling, nicht Amateur Wrestling. Nein, ich finde auch, ich finde Wrestling die Alberners ist umso besser. Es kursiert im Video ein Internet aus irgendeiner unabhängigen Promotion einer Kleinen. Das sind so zwei Typen, keine Ahnung wie die heißen. Die haben ägyptische Masken auf und sehr bunte Kleidung. Und die hypnotisieren ihre Gegner während des Kampfes und machen mit ihnen eine Tanzveranstaltung. Die müssen dann hypnotisiert tanzen und einer muss einen Striptease machen. Es ist fantastisch. Und du guckst aus und denkst so, ja, genau diese Silliness, das ist das, was am Wrestling witzig ist. Und ich finde auch, wenn ich Kämpfe sehe, ich finde Kämpfe furchtbar langweilig. Also die Kämpfe ziehen sich ja meistens so zwischen, die Kämpfe dauern so zwischen 10 und 30 Minuten. Und wenn sich so ein Kampf 20 Minuten zieht, du kannst halt auch nur eine begrenzte Zeit lang drauf gucken, wie Leute sich gegenseitig einhauen. Großen Respekt davor, wie realistisch das aussieht. Ich finde es wirklich beeindruckend. Und großen Respekt natürlich auch für diese Akrobatik, so von den Ringseilen und dann jemanden hochheben. Aber es hat trotzdem was sehr Tröges und was sehr Repetitives. Ich finde die Promos geil und das Drama drum herum. Ja, auch teilweise die Kämpfe, teilweise sind einige Moves wirklich behaltsam. Aber dann auf eine Live-Show zu gehen, ich weiß nicht. Ne, das würde ich nicht machen, das würde mich nerven. Obwohl das für die Kämpfer das bessere Ding sein muss. Weil bei den Kämpfen live, diese 300 Tage, die die da unterwegs sind, da ist nicht unbedingt Vince McMahon die ganze Zeit dabei, sondern die können dort einfach, jemand vom Podcast hat es so beschrieben, wie ein Open Mic. Sachen ausprobieren. Du kannst einfach machen. Du kannst einfach Zeug machen. Du musst dich nicht daran halten, was Vince McMahon irgendwann mal festgelegt hat, was passieren soll. Du kannst einfach sagen, komm wir spielen mal da in der Richtung heute, wir probieren mal das aus. Ein bisschen Spaß. Da sind wir wieder bei dieser Metaebene und die finde ich nach wie vor total faszinierend, wie viel improvisiert ist und wie viel choreografiert ist. Das ist offensichtlich sehr unterschiedlich. Es gibt Kämpfer, die wollen alles durchchoreografieren. Die kommen zu ihren, vor allem einige von den großen, kommen zu ihren Gegnern und sagen, hier ist der Plan, so machen wir es. Es gibt aber auch welche, die sich absprechen, die quasi sagen, okay, so der grobe Farbplan, so fangen wir an, dann machen wir irgendwann das und das ist das Ende und du gewinnst und die dann dazwischen improvisieren. Ich finde es total faszinierend, wie dann dieses Improvisieren auch funktioniert, wie sie sich absprechen, wie sie sich Signale geben, wie auch die Signale manchmal schieflaufen, wie sie sich manchmal missverstehen und dann springt jemand wirklich über den drüber, weil er nicht wusste, dass der sich jetzt in dem Moment bückt. Es ist total faszinierend, weil es wirklich riesikoreiche Akrobatik, du musst es aussehen lassen, als ob es wirklich wehtun wäre und gefährlich wäre und gleichzeitig musst du extrem auf dich und auf den Mitspieler, sage ich jetzt mal, weil es ja nicht Gegner ist, achten, dass sich niemand verletzt. Ich finde das total faszinierend. Ja, das stimmt. Es ist nicht so, dass ich mir das jeden Tag angucken möchte. Es ist auch nicht so, dass ich jemals auch nur in die Nähe von deiner Meisterung dafür kommen werde, aber ich finde es für den Moment, für die Dokumentation und für so ein paar Ideen von der Welt, die ich dadurch habe, irgendwie geil. Also es ist schon toll, erwachsene Männer dabei zuzuschauen, wie sie sich eigentlich im Grunde sehr, sehr kindische Dinge hineinsteigern. Wir reden so viel über die Qualität vom Wrestling. Fandest du den Dokumentarfilm von der Qualität gut? Das wollte ich nämlich auch gerne noch machen, aber ich würde sagen, wir gehen in die Top 3 rein und am Ende dann das nochmal einmal. Perfekt. Unsere Top 3 Auf zur Top 3. Was haben wir denn an der Top 3? Wir haben das Innenleben von Entertainern oder Schauleuten. Ich wollte nicht sagen, das Innenleben von Wrestlern, das wäre glaube ich ein bisschen zu hart. Das kriege ich auch nicht hin. Ich habe ganz, ganz tolle Filme. Ich auch. Ich hoffe, wir kopieren uns nicht gegenseitig. Du musst anfangen. Ich kann mich nicht richtig entscheiden. Ich auch nicht. Auf Platz 3, sag du mal 1 oder 2? 1. Okay. I'm not there. Ich finde es krass, weil das eben wirklich auch ums Innenleben geht. Das Innenleben von Schaustellern oder Entertainern. Und es geht um Bob Dylan. Und das Innenleben von Bob Dylan ist einfach mal in 5 verschiedenen Charaktere aufgesplittet. Und ich finde, durch diese verschiedenen Charaktere bekommen wir ein vollständigeres Bild von Bob Dylan, als ich mir je erwünscht oder erträumt hätte. Natürlich ist es immer noch, weil Bob Dylan einfach so eine seltsame Figur ist, als Mensch einfach so viel so ein Spektrum zu bieten hat. Aber die Idee des Filmemachers zumindest ist damit sehr, sehr vollständig erfühlbar. Ja, sehr cool. Es gibt so eine tolle Szene in Gilmore Girls, wo Rory einen Freund trifft und er sagt, ich habe ganz viel Bob Dylan gehört in letzter Zeit. Und sie fragt, hast du ihn verstanden? Und er sagt, witzig. Sehr gut. Mein Platz 3 ist Black Swan mit Natalie Portman als Balletttänzerin, die während der Vorbereitung zum Schwanensee durch eine Krise geht und sowohl eine mentale als auch psychische Krise. Und das Ganze wird erzählt als surrealer Horrorfilm von Darren Aronofsky. Krasser Film. Wir waren zusammen im Kino damals. Wir waren zusammen im Kino. Ja. Ich weiß gar nicht mehr, was wir gesagt haben, was wir danach besprochen haben. Ich bin mir aber sicher, dass wir nicht ganz eine Meinung waren. Nein, nein, ich fand den auch. Ich habe auch über den Film ein bisschen hergezogen, weil er mir zu theatralisch war. Ah, das, da, das kann sein. Aber wie das Innenleben einer Künstlerin gezeigt wird, die an ihre Grenzen geht, das war ein Point. Das stimmt. Okay, ich habe auf meinem Platz 2 den Film über Charlie Chaplin, die Biografie von Robert Donahue Jr. gespielt, der das sehr gut macht. Das ist natürlich Hollywood und es ist recht seicht gemacht und so. Es ist nicht sehr kritisch und all diese Sachen. Aber da ich Chaplin einfach so geliebt habe, war ich so dankbar für diesen Film und habe mich so gefreut darüber und fand es so toll, was Robert Donahue Jr. da gemacht hat. Es ist einfach schön und er spielt ihn von den Anfängen, wo in England versucht er irgendwie in irgendwelche Tanzgruppen und in irgendwelche Theatergruppen reinzukommen. Bis zu 80 Jahre alt in der Schweiz in seinem Anwesen. Das ist schon beeindruckend. Cool. Müssen wir vielleicht auch mal sehen. Ja, habe ich auch nicht gesehen. Ich würde mich sehr interessieren. Mein Platz 2, ich wollte extra die Künstler aussparen, die ich als Künstler interpretiere. Deswegen habe ich was genommen über Porno-Darsteller. Boogie Nights von Paul Thomas Anderson aus dem Jahr 1997. Der Film, den er vor Magnolia gemacht hat. Auch ein Ensemble oder nicht ein Episoden-Film, eher ein Ensemble-Film mit Mark Wahlberg als Porno-Darsteller im Amerika der 70er Jahre und Star besetzt. Bert Reynolds, Julian Moore, William H. Macy, Philip Seymour Hoffman, Don Schiedel, alles sind dabei. Großartiges, großes Drama darüber, wie die Pornoindustrie sich verändert und dieser Typ, den Mark Wahlberg spielt, versucht irgendwie durchzukommen. Einer, den man sehen muss? Auf jeden Fall. Dann müssen wir den hier auch mal sehen. Hab ich dir schon, nee, ich hab dir bis jetzt nur einen Paul Thomas Anderson gegeben, oder? Das weiß ich gerade nicht. Ich finde Paul Thomas Anderson ist einer der besten Regisseure in Amerika unserer Zeit. Gut, dann werden wir wohl noch Filme von Paul Thomas Anderson angucken müssen. Ich hätte jetzt auf meinen Platz 1 einen Film, den ich erst, glaube ich, ein oder zwei Mal in Top 3 Listen hatte. Alle anderen Filme hier in den letzten, weiß ich nicht, seit 70 Episoden oder sowas wiederhole ich mich irgendwie. Aber der Film ist auch einer, der mich als Kind wahnsinnig beeindruckt hat und mich als Schauspieler überhaupt erst nach vorne gebracht hat. Molière. Der Film über Molière, wie der mit seiner Truppe durch die Gegend gezogen. Ach schön, auch nicht gesehen. Und ein krasser Film aus dem Ende der 70er, glaube ich. Ja. Sehr, sehr krass, weil das natürlich auch ein Leben umspannt und ein Berg und seine Motivation und was der da wollte, künstlerisch in der Gegend rumgereist ist und irgendwie von Hof zu Hof und auch für unterwegs dann kleine Stationen gespielt hat fürs einfache Volk und wie das aufgebaut war. Und ich glaube, dass dieser Film wahnsinnig viele Schauspieler beeinflusst hat. Da kommt nämlich auch dieses Bild her, was viele Schauspieler haben, dass sie unbedingt ans Theater wollen. Ach, Film, das ist doch keine Kunst, sondern ich will ans Theater und damit mit einer Familie an Schauspielern, an Kollegen zusammen etwas erschaffen, wo wir von Ort zu Ort, von Bühne zu Bühne reisen und das Volk belustigen. So diese Fantasie, diese romantisierte Fantasie davon. Die kommt von diesem Film, ganz eindeutig. Geil. Okay, den musst du mir auf jeden Fall mal geben. Und ich kenne Schauspiellehrer, die diesen Film als erste Stunde bei Schauspielschulen bringen und sagen, so, das ist jetzt unsere Grundlage. Das ist unser Traum, das ist unsere Grundlage. Darauf bauen wir auf. Ja. Ich bin ein bisschen traurig, dass du nicht The Birdman genommen hast. Ja, das stimmt. Das hätte ich vielleicht auch machen können. Birdman. Mein Platz eins ist The Wrestler. Ich wollte noch einen Wrestlingfilm erwähnen. Auch von Darren Aronofsky, der auch Black Swan gemacht hat, aus dem Jahr 2008 mit Mickey Rourke, der einen gealterten Wrestler spielt und der auch einen, natürlich filme ich nicht dokumentarisch, einen interessanten Blick hinter die Kulissen des Businesses, vor allem das Indie Circus bringt. Der kämpft halt auf so einen kleinen Ring, ist nicht bei einer großen Promotion, verdient sich nur so ein bisschen was dazu. Okay. Und wie es leider so ist in Amerika, sind diese Indie-Wrestling- Dinger, sind nochmal eine ganze Spur härter als die großen Promotions, sprich mehr Selbstverletzungen. Also da wird einfach mehr mit Blut gekämpft und mit so ätzenden Sachen, die einfach nur sadistisch sind, die auch keinen Spaß machen. Dass sie zum Beispiel mit Tackern aufeinander losgehen. Was? Oder mit Bob-Wire, wie heißt das? Stahldrähten? Genau, mit so Stacheldraht. Und dann gibt es halt Kämpfe, die wirklich einfach unschön sind und dreckig und man merkt auch, dass die Menschen sich dabei auch wirklich einfach wehtun. Also tun sie bei den großen Promotions natürlich auch. Man tut sich weh, wenn man fällt. Auch wenn man gut fällt, tut man sich weh. Aber da halt deutlich mehr nochmal. Aber das klingt eher nach illegalen Hanenkämpfen als nach großer Kunst. Ja, große Kunst ist Wrestling ja nie. Aber das ist nochmal eine Spur hässlicher und dreckiger und so an die niederen Instinkte appellierend. Aber ein sehr guter Film aus diesem Milieu. Gut, das war unsere Top 3. Lass uns zurückgehen in unseren Film. Das war unsere Top 3. Und mal schauen, was dieser Dokumentarfilm überhaupt filmisch jetzt zu bieten hat. Wir haben viel über Wrestling geredet und über die Hintergründe und so, aber wir haben gar nicht so richtig viel darüber geredet, was dieser Film zu bieten hat als Film. Genau. Was würdest du sagen als Dokumentation macht der Film richtig und wo lässt er uns vielleicht hängen? Also es gibt einige Sachen, die er montagetechnisch extrem gut macht, finde ich. Es gibt gerade so diese, wie zum Beispiel die Off-Stimmen, die den Kampf absprechen, gezeigt werden mit den Kampfbildern. Das finde ich super. Das ist das, wofür der Film eigentlich gestartet ist, zu gucken, was passiert dahinter, den Kulissen und das erste Mal einen Einblick geben darin, wie das Ganze besprochen wird und wie das Ganze überhaupt zustande kommt, was wir dann als Zuschauer sehen, ein Wrestling-Match. Ich finde, der Film hat ein unglaublich gutes Gespür dafür, eine Storyline zu erzählen in Dokumentarischen. Der Film ist wirklich gut darin. Da spielt natürlich auch Glück eine Rolle. Natürlich, klar. Aber der Film kann wirklich gut, er schafft es, eine Geschichte zu erzählen in der Dokumentation. Ansonsten sind die Bilder natürlich teilweise sehr generisch, weil er einfach auch sehr viel auf die TV-Bilder zurückgreift und dann diese hinter den Kulissen-Bilder, die halt einfach keine große Kunst sind, sondern auch schnell mal was eingefangen. Das ist halt das, zwischen dem er pendelt. Aber ich finde, die Montagen sind stark genug, dass das rausgerissen wird dadurch. Musik ist gut eingesetzt, zum Beispiel im richtigen Moment mehr lankolische Musik, es gibt einen schönen Wechsel zwischen jetzt machen wir so ein bisschen Geschichte und jetzt kommt nochmal was gerade passiert. Das funktioniert einfach von der Montage und so finde ich gut arrangiert. Das klappt. Da bin ich voll bei dir. Also Montage muss ich gar nicht mehr viel zu sagen. Montage ist tatsächlich sehr, sehr gut. Auch, dass sie damit beginnen, dass er sagt, um Gottes Willen, das mache ich nicht und wir wissen noch nicht so genau, worum es geht. Und dann geht es halt rein in diese, gehen wir zurück ein Jahr und dann wird erzählt, wie es zu der Situation kommt. Ist natürlich ein klassisches Mittel. Funktioniert halt in diesem Fall sehr, sehr gut. Weil wir dann nämlich schon wissen, dass es ein Problem gibt, auf das wir zuarbeiten. Und ein Problem, bei dem wir uns fragen, wie löst er das denn? Und dass wir auch die ganze Zeit schon wissen können, dass Vince McMahon ein Arschloch ist. Das ist natürlich gut. Ja klar, wir brauchen Antagonisten, wir brauchen Protagonisten. Genau. Und auch innerhalb der Szenen, die sind gut aufgelöst, zusammengeschnitten und gut zusammengebracht. Und auch im richtigen Moment noch die Fans, die da was erzählen, die Kinder, die sagen das, das ist toll. Ja und dann sagt das, ich bin Gott für die und so. Was ich glaube, ist, dass der Film eine Chance verpasst, die eine Dokumentation eigentlich hätte. Nämlich diese Figur, die ich erzählen will, nicht nur im Sinne der Figur zu erzählen, sondern auch als Filmemacher von außen zu gucken und zu sagen, der ist vielleicht ein kleines bisschen zu selbstverliebt. Der hat vielleicht da so ein paar charakterliche Schwächen. Du kannst hier nicht darauf verlassen, dass die Hauptfigur erzählen wird, dass er charakterliche Schwächen hat, sondern du musst das von woanders nehmen. Und das macht der Film nicht. Überhaupt nicht. Da bin ich auch ganz bei dir, oh Gott, wir sind heute einer Meinung. Dem Film fehlt komplett die kritische Distanz zu seinem Protagonisten. Ja. Ich finde, das ist alles so drüber, dass man das als Publikum ganz gut selbst aufbauen kann, weil sehr viel auch selbst entlarvend ist. Man merkt, das will das nicht. Ja, genau. Aber es passiert halt trotzdem. Ich finde, der Film macht seinen Job. Also er erzählt uns diese Geschichte. Aber der Film ist tatsächlich, er könnte definitiv, bin ich ganz bei dir, eine Ebene tiefer sein. Und es wird deutlich spannender. Dem Film fehlt und für diese Tiefe fehlt ihm die kritische Distanz. Vielleicht auch ein bisschen den, es gibt die ein, zwei ironischen Szenen, aber die sind trotzdem immer mit warmherzigen Blick auf ihn. Und ja, da könnte der Film mutiger sein. Ich hab das Gefühl, der Film ist auch so, ich weiß nicht, was sie noch alles rausgeschnitten haben und wie sie es rumgeschnitten haben. Weil letzten Endes waren sie ja so zerrieben zwischen der WCW und diesem Turner, zwischen dem Turner-WCW und dem BWF. Und dann mussten sie halt, dann mussten sie denen halt auch irgendwie gefallen. Und dann hatten sie wahrscheinlich Brad auch über die Schulter gucken. Ich befürchte, dass Brad auch sehr viel Mitsprache dabei hatte, wie dieser Film ihn inszeniert, welche Bilder von ihm gezeigt werden und welche nicht. Und ich kann mir vorstellen für dieses Versprechen bei der Promo, dass sie dafür auch ein bisschen kämpfen mussten, dass sie das reinnehmen könnten. Dass Brad da gesagt hat, oh ich will das nicht drin haben, ich werde da bloß gestellt. Und ja, das hinterlässt so ein bisschen das sauer Note, das Gefühl, dass da wurde, sehr viel. Das ist eine Werbeveranstaltung. Heldenverehrung. Ja, genau. Und das macht den Film halt ein kleines bisschen schwächer. Und das Interessante ist aber, dass sie das, diese Heldenverehrung, die sie betreiben, dass sie die schon sehr gut betreiben. Total. Also das ist wirklich beeindruckend, weil die genau wissen, okay, ich muss jetzt in dem Moment den Vater einbringen, damit man versteht, was bei ihm da los ist. Warum der das alles macht. Und weil er ja auch selber erzählt, dass der, dass Vincent Manson so eine Vaterfigur war, also müssen wir zeigen, was der Vater für eine Figur ist und wo das alles zusammenkommt. Und es macht natürlich eine interessante Psychologie auf, aber es ist halt sehr unkritisch. Was total spannend ist, ist halt, dass der Film die ganze Zeit diese Storylines im Wrestling zeigt, die nach dem selben Prinzip funktionieren, wie er selbst, und sich damit schon fast so ein bisschen konterkariert. Weil er zeigt, er ist selbst eine Veranstaltung. Der Film ist selbst eine Wrestlingveranstaltung im Grunde. Genau. Brad erzählt, es muss einen Bösewicht geben. Und wir haben fünf Minuten vorher Vince McMahon präsentiert als Bösewicht gesehen. Tada. Und deswegen, ich sehe total, was du meinst, dem Film fehlt eine gewisse Tiefe, aber sie kommt irgendwie von woanders. Sie kommt trotzdem raus. Er hat so seine eigene Kommentierung drin unbeabsichtigt, aber sie ist halt irgendwie da. Aber sie ist nicht ausreichend da, weil ich nämlich am Ende da gesessen habe und lange überlegt habe, warum mir der Film egaler ist, als er sein sollte. Und mir war er so egal, also nicht egal, egal, aber zu einem gewissen Grad war es mir dann doch unwichtig, was mit allem passiert oder was da los ist. Ich habe eine gewisse Begeisterung für Wrestling entdeckt, aber nicht für die Geschichte so sehr, weil ich das Gefühl hatte, dass es zu glatt läuft alles. Und dass es zu wenig Ecken und Kanten gibt, an denen ich noch Interesse haben könnte. Das ist wie, wenn ich einfach nur Jesus auf die Bühne stelle und sage, das ist unser aller Heiliger und dann denke ich mir, naja, das ist vielleicht zwei Minuten interessant, aber dann will ich natürlich auch ein bisschen was anderes sehen. Das ist vielleicht, also das ist das, was ich meine, wenn ich sage, der Film macht seinen Job. Der Film macht neugierig auf das, was da passiert. Und er führt in diese Welt ein. Und ich würde die, wir haben die ganz fast, wir haben jetzt fünf Minuten, wo wir über die Qualität des Films reden. Das sagt ja schon sehr viel aus. Dieser Film hat keine Ecken und Kanten. Dieser Film hat was sehr Generisches. Dieser Film ist halt ein Dokumentarfilm. Teilweise auch so mit dem Look and Feel von einer Fernsehdokumentation. Fühlt sich nicht mal nach Kino-Dokumentarfilm an. Ich finde halt dieses muss man sehen entsteht dadurch, weil er wirklich nicht inhaltlich, nicht wie er gemacht ist, sondern dadurch, dass er einfach Glück hatte. Dadurch, durch die Welt, auf die er blickt und dadurch, dass wir sehr viel über diese Welt kennenlernen durch diesen Film. Er schreibt halt ein Stück Geschichte für diesen, einen Kulturkreis, der da gezeigt wird. Ja, und genau. Er fängt einfach was ein und das ist so viel wert, was wir da sehen. Wir haben so ein Glück, dass wir das so sehen können in den Bildern, dass es gar nicht so wichtig ist, dass der Film an der Inszenierungsfront tendenziell eher durchschnittlich ist. Und da bin ich bei dir. Aber ich muss sagen, und jetzt kommt mein Jingle. Mein Fazit ist, muss man nicht sehen. Komm, Flor, das muss man nicht sehen. Nein, doch natürlich muss man das sehen. Was soll das? Warum? Mach mich nicht fertig. Komm. Also natürlich ist es irgendwie ein amüsanter Abend, aber das kann ich auch mit irgendwelchen Filmen haben, die wirklich nicht auf diese Liste müssen. Das ist ein Stück amerikanische Kulturgeschichte. Denn nicht nur der 90er Jahre, sondern das ausgehende 20. Jahrhundert. Und es ist das mit das Beste und ehrlichste, was wir über Wrestling sehen. Ja, über Wrestling. Aber Wrestling ist nicht der Bereich, wo ich sagen muss, okay, das muss man irgendwie kennen. Das ist einfach, das ist einer, da kannst du auch sagen, du musst unbedingt was über Zauberer wissen. Gut, wir haben auch einen Honest Liar gesehen. Wie oft hast du mir gesagt, du musst über Zauberer wissen. Und er fällt total, finde ich, in diese ähnliche Kategorie. Also Honest Liar, würde ich sogar sagen, ist noch ins Naturliche ein bisschen stärker. Ich habe auch ein bisschen auseinandergenommen. Der war auch nicht so richtig gut. Aber der ist eigentlich genauso generisch. Ich würde sagen. Aber ich glaube, damals hast du gesagt, Honest Liar muss man nicht sehen. Ja, habe ich glaube ich gesagt. Ah, jetzt kommt die Rache. Jetzt kommt die Rache, Flora. Wenn du die amerikanische Kultur verstehen willst, wenn du verstehen willst, wie Donald Trump möglich ist. Oder ein Wahlkampf, in dem Donald Trump so dominiert. Wenn du verstehen willst, wie die amerikanische Kultur Begeisterung für etwas entwickelt, wie sie in Freund und Feind denkt und so weiter, dann musst du Wrestling verstehen. Ich glaube, Wrestling ist ein ganz wichtiges Puzzleteil für ein Verständnis für die amerikanische Kultur. Im Guten wie im Schlechten. Ich werde dich die nächsten 30 Jahre noch dafür zitieren. Das wird das sein, was ich sage, wenn du über Amerika redest. Und ganz wichtig, das will ich nicht von oben herab gesagt haben. Ich finde, Wrestling hat sehr viel Gutes. Ich mag sehr viel an Wrestling. Ich glaube, das ist deutlich geworden in dieser Episode. Und die amerikanische Kultur hat sehr viel, was wir auch im Wrestling wiederfinden. Und vielleicht ist Wrestling so ein mikrokosmologischer Ausschnitt aus der amerikanischen Kultur. Und das macht es für mich auch faszinierend. Und deswegen würde ich auch sagen, es ist wichtig, das zumindest zu kennen. Und zumindest zu sagen, okay, ich habe einigermaßen verstanden, was da passiert, warum es passiert und was, warum Leute davon begeistert sind. Aber es gibt nun genug andere Ausschnitte aus amerikanischer Kultur, die einen ähnlichen Effekt haben. Dass du verstehst, wie amerikanische Kultur funktioniert. Das ist ja nicht nur dem Wrestling. Also dann würdest du sagen, jeder, der in Amerika keine Ahnung von Wrestling hat, ist nicht Teil der Kultur. Finde in Amerika mal jemanden, der keine Ahnung von Wrestling hat. Okay. Das ist etwas, was ich noch rausfinden muss. Johannes, vielen Dank, dass du den Film geschaut hast und dass du dir eine ganze anderthalb Stunden Wrestling-Gespräch mit mir angetan hast. Ja, zwei Stunden fast. Da müssen wir jetzt ganz schnell zum Ende kommen. Wenn ihr wissen wollt, was Johannes mir nächste Woche dafür gibt, irgendwas mit Tanz? Ich werde versuchen, das Ruder rumzureißen. Wir können 2024 nicht mit Wrestling beginnen, das geht einfach nicht. Ich bin so gespannt. Okay, einer der seltenen Fälle, wo wirklich einmal gesagt werden muss, nein, nein, musst du nicht sehen. Lasst euch von Flor nicht bequatschen. Nein, nein, nein. Vielen Dank fürs Zuhören und bleibt dran, wenn ihr wissen wollt, was Johannes mir aufgibt. Ansonsten euch eine schöne Woche und einen guten Start ins neue Jahr. Viel Spaß, genießt noch die Tage, die noch weniger aufregend sind, weil Januar einfach immer ein bisschen schläfrig ist. Auf jeden Fall, das muss es auch sein. Bis dann. Ciao. So, Ploas Schleck, ich sage euch trotzdem, was es nächste Woche gibt. Und zwar Man on the Moon aus dem Jahre 1999 über Andy Kaufman, eine Biografie. Und zwar mit Jim Carrey als Andy Kaufman. Wenn ihr Andy Kaufman noch nicht kennt, dann guckt euch auf jeden Fall den Film an und schaut euch ein paar Sachen im Internet an. Andy Kaufman einfach bei YouTube eingeben. Sehr viele, sehr absurde und schräge Sachen gibt es da zu finden. Wir hören uns nächste Woche wieder. Bis dann. Ciao.
