Episode 164: Terminator & Terminator 2 – Judgement Day
Es ist mal wieder Äktschn angesagt: Auch wenn weder Johannes noch Plor große Genrefans sind, so müssen sie diesem doch immer wieder mal einen kleinen Besuch abstatten. In dieser Episode hat Plor Johannes die beiden ersten Terminator-Filme mitgebracht.
Wir reden über die Unterschiede zwischen dem B-Movie von 1984 und dem großen Blockbuster von 1991. Wir unterhalten uns über James Cameron und natürlich auch Arnold Schwarzenegger, über gut und weniger gut gealterte Special Effects und die große Frage, was einen starken Actionfilm ausmacht.
Come with us if you want to live und hasta la vista Baby.
: Podcast: Der mussmansehen Podcast - Filmbesprechungen Episode: Episode 164: Terminator & Terminator 2 – Judgement Day Publishing Date: 2024-02-21T09:06:22+01:00 Podcast URL: https://podcast.mussmansehen.de Episode URL: https://podcast.mussmansehen.de/2024/02/21/episode-164-terminator-terminator-2-judgement-day/
Florian Bayer: Er wird nicht ertappt, weil der Polizist dieses doofe Kreuzworträtsel macht.
Johannes Franke: Nein, nicht deswegen, weil der Polizist einfach schlecht geschrieben ist. Meine Güte. Nein. Da sind gerade zwei Sarah Connors umgekommen und da kommt jemand und sagt, ich hätte gerne Sarah Connors gesprochen. Es sieht so aus. Chlor, ich habe so viele Fragen. Zum Beispiel, wenn man aus der Zukunft kommt und eine Nachricht hat, warum nicht gleich ein paar gute Wettergebnisse mitliefern? Warum schickt man nicht mehrere Leute, wenn man gegen jemanden antreten muss? Warum gehen Zeitreisende nie ein paar Wochen vor ihrem Gegenspieler in die Zeit? Was soll das alles? Wusste Kyle Reese, dass er der Vater von John werden musste? Und wenn ja, oh mein Gott, was für Implikationen hat das? Und wichtigste... What date is it? What year?
Florian Bayer: Die wichtigste Frage von allen. Wenn du eine Kampfmaschine hast, die perfekt jede einzelne Stimme imitieren, warum gibst du ihr einen österreichischen Akzent? Was hat sich Skynet dabei gedacht?
Johannes Franke: Exotismus.
Florian Bayer: Herzlich willkommen, liebes Publikum, zu einer neuen Folge vom Muss-Man-Sehen-Podcast. Und an unserem Fragenkatalog habt ihr es wahrscheinlich schon erkannt. Wir reden heute über Terminator. Ja,
Johannes Franke: ihr habt es auch mal am Titel erkannt. Also insofern werdet ihr irgendwo drauf geklickt.
Florian Bayer: Terminator 1 und 2, die ich Johannes aufgegeben habe, weil ich dachte zum einen, oh mein Gott, Johannes, du hast die noch nicht gesehen. Und zum anderen aber auch, wenn man die beiden gesehen hat, hat man das Beste aus dem Franchise gesehen. Und die beiden sind für mich irgendwie auch so ein Geschwisterpaar, obwohl sie komplett unterschiedlich sind. Darauf werden wir mit Sicherheit zu sprechen kommen. Obwohl sie sich sehr krass unterscheiden, wie sie an das Genre rangehen. Aber trotzdem finde ich, sie ergänzen sich sehr gut und sie zeigen auch sehr schön diesen Sprung vom... Low Budget, in Anführungszeichen, die der erste Terminator hatte, hin zum Big, Big, Big, Big Budget, den dann die Fortsetzung hatte.
Johannes Franke: 6,5 Millionen im ersten Teil zu 100 Millionen im zweiten Teil.
Florian Bayer: Und dazu, um das so als Gedanken mitzugeben, ich bin nicht der größte James Cameron Fan, aber ich finde, James Cameron ist einer, der kann aus jedem Budget... Das alles rausholen, der kann alles rausquetschen. Und egal, ob du ihm ein großes Budget gibst oder ein extrem kleines Budget, technisch holt der wirklich das meiste daraus hervor. Und deswegen haben bei ihm auch diese Big-Budget-Produktionen, wie zum Beispiel Titanic, in einer Zeit, in der viele Leute Big-Budget-Filme an die Wand gefahren haben, so gut funktioniert. Weil ja, natürlich ist Titanic eine Materialschlacht und total überdreht, was das Budget betrifft. Aber James Cameron hat das genutzt und hat daraus wirklich was Krasses gemacht. Und ich finde... Wenn wir uns dann so einen Film angucken, einer seiner ersten Filme eben, Terminator, wo er sehr wenig Budget hat, da sieht man das auch, dass er auch aus einem sehr geringen Budget was machen kann, was nach deutlich mehr aussieht. Obwohl es eigentlich so ein B-Movie ist im Ansatz, was draus macht, was technisch viel stärker ist, als er eigentlich sein dürfte. Und deshalb auch viel erhabener, als er eigentlich sein dürfte. Aber vielleicht wird Johannes da schon widersprechen.
Johannes Franke: Weißt du, wie man das nur erreichen kann, indem man am Set a pain in the ass ist?
Florian Bayer: Ja, wahrscheinlich.
Johannes Franke: Wenn man kein Geld hat und den Leuten, denen man schon nicht viel bieten kann, dann noch sagt, ihr arbeitet aber bitte 24 Stunden 24-7 für mich und zwar an Dingen, die ich in meinem Kopf habe, aber die ihr nie auch nur gedacht habt, dass ihr so machen werdet.
Florian Bayer: Und die Zähne müssen wir noch schnell machen. Ich weiß, wir haben keine Träge neben uns. Aber lasst uns mal hier gegen den Sonnenuntergang fahren. Ich weiß, da hinten sind Polizisten, aber wenn wir das jetzt schnell machen, dann kommt das kein Mensch mit.
Johannes Franke: Wir beeilen uns. Diese Straße ist seit wir aufgebaut haben leer. Und plötzlich... kommt da hinten ein Polizist und die Straße bleibt weiterhin leer, bloß dieser eine Polizist sagt, ihr behindert den Verkehr. Und er sagt, der Junge da drüben, der will einen Studentenfilm drehen, dem helfen wir dabei.
Florian Bayer: Das ist eine ganz kleine Produktion, einfach eine Dokumentation.
Johannes Franke: Und dann kommen sie damit durch.
Florian Bayer: Oh Mann, süß. Johannes, wir haben so viel, worüber wir reden müssen. So viel, worüber ich reden will. Und ich weiß auch gar nicht genau, wo ich anfangen will. Es gibt so viel zu sagen zu James Cameron, zu Arnold Schwarzenegger. Aber wir wollten uns ja vornehmen, das mal ein bisschen strukturierter zu machen und deswegen immer ganz kurz mit der Geschichte einzusteigen. Das heißt für alle, die die letzten 50 Jahre hinter einem Stein gelebt haben und Terminator tatsächlich nicht kennen. Im Mittelpunkt steht eine mögliche Zukunft.
Johannes Franke: Ich werde dir mal Tee eingießen, Plur.
Florian Bayer: In der Maschinen, künstliche Intelligenzen, die Menschheit ausgerottet haben, fast ausgerottet haben.
Johannes Franke: Also in gar nicht so weiter Zukunft, 2029. Ich bin sehr gespannt drauf.
Florian Bayer: In Judgment Days 1997 oder so. Das Spiel in einer Zukunft, wo diese Apokalypse stattgefunden hat und die letzten überlebenden Menschen kämpfen verzweifelt gegen die Maschinen. Und aus den Trümmern erhebt sich aber ein gewisser John Connor, der zum Anführer der... Resistanz wird, der die Widerstandskämpfer gegen die Maschinen anführt und tatsächlich auch richtig erfolgreich dabei ist und es schafft, die Maschinen zurückzuschlagen. Und dadurch greifen die Maschinen zu einer Verzweiflungstat und schicken einen von ihnen, den Terminator, gespielt von Arnold Schwarzenegger, zurück in das Jahr 1984, wo er die Mutter... des zukünftigen Widerstandskämpfers töten soll, damit dieser nie geboren wird.
Johannes Franke: Ich denke die ganze Zeit, der hat doch gedacht, dieses alte Ding, wie können wir Hitler aufhalten, wir müssen seine Mutter töten. Das ist doch James Cameron's Idee gewesen.
Florian Bayer: Die rebellierenden Menschen kriegen das Gott sei Dank mit und John Connor persönlich schickt einen Widerstandskämpfer, nämlich Kyle Reese, zurück in die Vergangenheit, der Sarah Connor beschützen und den Terminator aufhalten soll. Und das ist auch der Moment, in dem unsere Filmhandlung einsetzt. Kyle Reese und der Terminator landen auf der Erde in unserer Zeit, beziehungsweise in der damaligen Zeit, 1985. Und versuchen beide Sarah Connor zu finden. Kyle Reese will sie beschützen, der Terminator will sie töten. Kyle Reese findet sie Gott sei Dank rechtzeitig und es beginnt eine große Flucht und danach dann auch irgendwann ein Kampf gegen den Terminator. Wo Kyle Reese und Sarah Connor versuchen die Maschine zu besiegen und das Schicksal der Menschheit zu retten.
Johannes Franke: Wollen wir den zweiten gleich hinterher schieben? Weil wir werden wahrscheinlich nicht, ich würde es nicht aufteilen groß. Ich würde nicht sagen, wir reden erst über den ersten und dann über den zweiten. Auch wenn es Struktur reinbringen würde,
Florian Bayer: würde es auf jeden Fall.
Johannes Franke: Aber ich habe das Gefühl, wir haben sowieso irgendwie zwei Sachen, die wir entweder gegeneinander ausspielen oder die sich ergänzen. Und deswegen ist es wahrscheinlich am schlauesten, einfach über beide gleichzeitig zu reden.
Florian Bayer: Der zweite Teil spielt zehn Jahre später. So gar ein bisschen mehr. 1995. Obwohl er 1991 gedreht wurde. Und wieder ist es so, dass die Maschinen einen Terminator zurückschicken, um diesmal John Connor, der mittlerweile über zehn Jahre alt ist, der Sohn von Sarah Connor, um ihn zu töten. Während auch die Widerstandskämpfer es schaffen, einen Beschützer zu schicken. In diesem Fall aber keinen Menschen, keinen Soldaten, sondern ebenfalls einen Terminator, der von Arnold Schwarzenegger gespielt wird wieder. Nur, dass er eben diesmal als der Beschützer auftritt. Während Robert Patrick der böse Terminator ist, der John Connor versucht zu töten. Und dazwischen retten sie Sarah Connor aus einem Sanitarium, weil sie für verrückt gehalten wird, weil sie natürlich die letzten zehn Jahre die ganze Zeit Geschichten erzählt hat vom Ende der Welt und von den Terminatoren, die auferstehen und die Menschheit vernichten werden und versucht hat Skynet in die Luft zu sprengen. Und die retten sie aus der Anstalt, in der sie sich befindet. Und dasselbe Spiel, sie fliehen. vor dem Terminator und sie kämpfen gegen den bösen Terminator. Und dazwischen gibt es allerdings noch einen Subplot, bei dem Sarah Connor vorhat, diese Apokalypse, die stattfinden soll, aufzuhalten, indem sie eben einen gewissen Dyson, den Erfinder von dieser modernen KI-Technik, zu töten.
Johannes Franke: Wem das Ganze von der ersten Beschreibung bekannt vorkommt, Im Grunde kommen sie wieder und wollen nochmal das Gleiche erreichen. Und irgendwie hat man das Gefühl, ich sehe die ersten paar Minuten vom zweiten Film und denke, ah, okay, sagt uns gleich, wir haben jetzt mehr Geld. Wir erzählen euch das Gleiche nochmal mit mehr Geld. Wie wär's denn?
Florian Bayer: Es ist ein komplett anderer Film.
Johannes Franke: Aber es ist die Idee des ersten Films.
Florian Bayer: Die Idee des Films, tatsächlich die Idee des ersten Films. Als James Cameron den ersten Film entworfen hat, hat er Ideen, die dann später in den zweiten Teil eingeflossen sind, die unter anderem verworfen wurden aus Budgetgründen und aus tricktechnischen Gründen, weil die Zeit 1984 damals einfach noch nicht reif war, diese Special Effects zu zeigen, die Terminator 2 dann später zeigt mit dem schmelzenden Stahl und ein wirklich krasses CGI von Industrial Light Magic. Ja. Hast du als Kind Kontakt gehabt mit dem Franchise? Hast du was davon mitgekriegt?
Johannes Franke: Jetzt, wo ich die beiden nochmal gesehen habe, habe ich festgestellt, dass ich gar nicht den ersten gesehen habe, sondern den zweiten irgendwann mal als Kind.
Florian Bayer: Den haben die meisten gesehen? Das war damals der... Große Blockbuster. Ich erinnere mich dran, als ich in dem Alter war, als der rauskam, da war ich ja eigentlich zu jung für diesen Film. Der war 16. Und erst recht war ich zu jung für den 18er, für den ersten, der sogar indiziert wurde. Und ich habe Szenen aus diesem Film gesehen auf MTV. Da wurden damals immer Trailer und Filmschnipse gezeigt. Und I was blown away. Ich fand das so krass. Das war das geilste, was ich je gesehen hatte. Dieses Liquid Metal, was ja so hauptsächlich die coolen Trick-Effekte sind, wie der Terminator durchs Gitter geht und sich auflöst, wie er diese Morph- Einen Dauphing-Effekt hatten. Das war unfassbar. Und es war wirklich so ein Gefühl, wow, das kann das Kino. Krass, ich muss diesen Film unbedingt sehen. Und hab dann mitgekriegt, ah, es gibt einen ersten Teil. Irgendwie, weil der Teil 2 heißt. Und Terminator 1 war der erste Film, den ich heimlich geguckt habe. Wo meine Eltern gesagt haben, den darfst du nicht gucken, mein Kind. Der ist ab 18. die FSK und die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien sagt. Böse.
Johannes Franke: Die kommen dann auch und klopfen an der Tür, wenn du den guckst. Genau. Dann nehmen die dich mit.
Florian Bayer: Das gibt richtig Ärger. So waren meine Eltern Gott sei Dank nicht drauf. Keine schwarze Pädagogik in meiner Familie. Die waren beide Pädagogen der 68er Schule, sehr autoritär. Aber den durfte ich nicht gucken. Ein Kumpel von mir hatte ein Videotape. Ich glaube, ich weiß nicht, ob aus dem Fernsehen. aufgenommen oder gekauft. Ich glaube gekauft, weil das war nämlich die ungeschnittene Fassung, in der die ganzen brutalen Szenen vorhanden sind. Und dann habe ich den mit ihm heimlich geguckt und zwar wirklich so stückweise, weil die Eltern sollen ja nicht reinkommen und es mitkriegen. Und es war nicht der Film, den ich erwartet hatte, weil ich hatte ja diese Bilder gesehen von dieser CGI-Schlacht, von diesem sehr modernen Action-Blockbuster, der auch lustig ist, der jugendlichen Protagonisten hat. Und dann habe ich dieses dunkle... dreckige Horrorszenario aus den 80ern gekriegt. I was blown away.
Johannes Franke: Aber anders,
Florian Bayer: ne? Nein, ich habe diesen Film geliebt.
Johannes Franke: Ja?
Florian Bayer: Ja. Er hat mir auch keine Angst gemacht. Ich fand ihn richtig gut. Und ich war, es war einfach nicht das, was ich erwartet hatte. Und zwar dann so, ah verdammt, ich muss unbedingt den zweiten sehen. Den habe ich dann auch so schnell wie möglich nachgeholt, als es ging, als er auf Video rauskam. Aber ich glaube, wenn du mein zwölfjähriges Ich gefragt hättest, hätte was sind deine Lieblingsfilme, hätte es gesagt Terminator 1 und 2.
Johannes Franke: Wow. Okay.
Florian Bayer: Und... Ich verstehe total, was mein zwölfjähriges Ich darin sieht, weil jetzt, als ich die beiden Filme wiedergesehen habe, I was blown away.
Johannes Franke: Okay, also ich als Kind habe den zweiten Teil gesehen und ich glaube, ich habe ihn nicht mal ganz gesehen. Ich glaube nämlich, dass in dem Moment, wo der Typ am Telefon die Stimme imitiert und dann der Schwenk rüber geht, wie seine Metallhand den Vater da aufspießt. Ja. In dem Moment war für mich als Kind klar. vielleicht bin ich noch zu jung dafür. Vielleicht lasse ich es auch einfach.
Florian Bayer: Ja,
Johannes Franke: also tatsächlich hatte ich so einen Self-Sensor-Moment, wo ich gedacht habe, ja, Ich warte mal. Und dann habe ich aber so lange gewartet, wie im Moment, ich gucke kurz auf die Uhr, bis jetzt. Ich habe tatsächlich die Filme nicht gesehen seitdem.
Florian Bayer: Ich war damals offensichtlich schon ein bisschen abgehärteter als du. Oder abgestumpfter, was Brutalität und Gewalt im Film betrifft. Vielleicht so als softe Einstiegsfrage, weil Terminator 1 ja eindeutig der brutalere von den beiden Filmen ist, würde ich zumindest behaupten.
Johannes Franke: Ja, vielleicht. Kann ich gar nicht so sagen, ehrlich gesagt.
Florian Bayer: Wie hast du die Gewalt wahrgenommen, meinetwegen auch in beiden Filmen? Fandst du sie, was too much? Hat es deutlich den Genuss reduziert?
Johannes Franke: Nö, für mich nicht. Tatsächlich haben beide Filme, ich bin ja normalerweise recht empfindlich, was so Gore und explizite Gewaltszenen betrifft. Aber in diesem Film, in beiden... Bin ich vollkommen klar gekommen. Okay. Es gab keine Nägel, die auf irgendwelchen Böden gekratzt haben. Es gab keine Birth-Szenen von Erwachsenen aus. Also, weißt du.
Florian Bayer: Hört euch unsere Takashi-Mike-Folge an, dann wisst ihr, was ich Johannes sonst alles zumute.
Johannes Franke: Du hast mir schon so viel Scheiße zugemutet. Ich glaube, das, was du immer gehofft hast, dass diese Abstumpfung stattfindet bei mir, ist zumindest so weit, dass ich bei Terminator 1 und 2 sage, ja, vollkommen okay.
Florian Bayer: Der erste Teil hat ja sehr viel von einem Horrorfilm auch. Wir haben auch irgendwann mal das Gefühl,
Johannes Franke: er hat... nur was vom Horrorfilm. Der ist ja als Science-Fiction getarnter Horrorfilm. Er ist ja im Grunde Alien oder er ist, was ja Alien ist, ist ja auch nur ein Sci-Fi-Horrorfilm. Es ist ja auch nur im Weltall getarnt als ein Horrorfilm. Und hier haben wir das auch. Und ich find's total spannend, auch die Parallele zwischen Alien und dem hier. Die fällt mir echt auf.
Florian Bayer: Das Spannende ist ja, wir kommen, es ist eigentlich, es ist eine Zeit, so ein Peak-Slasher. Also es gibt sehr viele Slasher-Filme in dieser Zeit. Und der unbesiegbare Killer, der immer wieder aufsteht, egal wie oft er getroffen wurde.
Johannes Franke: Ja, Mike Myers und so.
Florian Bayer: Mike Myers, genau. Und der sich langsam auf sein Opfer zubewegt und es langsam verfolgt und gerade dadurch so eine gruselige Präsenz hat. Und er hat so viel von diesem Slasher-Genre. Und das ist so witzig, weil es so gerechtfertigt ist in diesem Film. Weil wir haben hier zum ersten Mal als Slasher-Mörder eine Maschine, dass sich der Terminator so gestellt, so steif bewegt, dass er langsam... geht, dass er nicht unbedingt rennt, wenn er sein Opfer kriegen will, dass er kaum ein Wort spricht. Es macht alles total Sinn.
Johannes Franke: Schwarzenegger hat 14 Lines, glaube ich. 14 Sätze, die er sagt oder so.
Florian Bayer: Ich habe es irgendwo aufgeschrieben, wie viele Wörter er sagt. Es sind sehr, sehr wenige. Ja,
Johannes Franke: es ist total krass. Ich finde auch, also wenn du es gerade ansprichst, diese ganzen Slasher
Florian Bayer: Genres. 70 Wörter.
Johannes Franke: 17 Sätze. Diese ganzen Slasher-Filme aus der Zeit sind nichts für mich. Hat vielleicht auch eben genau damit zu tun, dass die Mord... oder die Backstory darin uninteressant ist. Während hier im ersten Teil die Backstory total spannend wird. Und alles, was da passiert, was so Slasher-Tropes sind, irgendwie eine Form von Rechtfertigung bekommt, mit der ich mehr anfangen kann. Es hat,
Florian Bayer: obwohl es ja wirklich als so ein einfacher B-Movie geplant war, es gab ja in der Zeit auch so Killermaschinen. Der Terminator ist nicht der erste Film mit Killermaschinen. Es gab auch andere und es gab ja sogar Rechtsstreitigkeiten, dass jemand gesagt hat, du, James Cameron hat mein Skript geklaut.
Johannes Franke: Genau. Und James Cameron war total pisst. Weil es gab von der Produktionsfirma eine Einigung mit dem Autoren, der gesagt hat, hier, das ist übrigens eigentlich meins. Oder ich glaube eine Autorin, glaube ich war es, ich bin mir nicht ganz sicher. Auf jeden Fall hat die Produktionsfirma eine Einigung erzielt und hat Geld da reingelegt. geben. Also an den Autoren. Und Cameron war total pissed, hat gesagt, ich hab nichts davon geklaut und dass ihr da jetzt Geld reinwerft, ist das Letzte. Also er war wirklich sehr überzeugt davon, dass er eigentlich hätte gewinnen müssen.
Florian Bayer: Es war durchaus ein B-Movie-Thema. Ja. Und immer wenn ich diesen Film sehe, frage ich mich, was passiert da? dass es da so darüber hinaus geht. Es gibt, also es ist natürlich dieses apokalyptische Szenario. Der Untergang der Welt schwebt ständig darüber, obwohl wir in den 80ern sind. Es sind keine bunten und quietschigen 80er, vielleicht abgesehen von diesem Techno-Club, in dem sie sich irgendwann bewegen. Aber ansonsten ist alles sehr dreckig und sehr düster. Du hast das Gefühl, die Apokalypse ist irgendwie immer greifbar. Und wie du schon sagst, es sind natürlich so High Stakes. Es geht um das Schicksal der Menschheit. Sarah Connor ist extrem viel wert. Und dieser Film kriegt dadurch so eine Gravitas, so einen Ernst. Ja, ich würde sagen, so eine Würde, die eigentlich zu viel ist für so ein B-Movie.
Johannes Franke: Also Techno-Art ist ein gutes Stichwort. Ich finde, dass der Titel dieses Clubs eigentlich den Titel des Films bringt.
Florian Bayer: Haben wir noch einen Genre, nicht nur Slasher, sondern auch Film-Noir.
Johannes Franke: Wir haben eigentlich Film-Noir, aber eben Techno-Art im Sinne von die düstere Seite der Technologie. Finde ich einen sehr, sehr spannenden Ansatz, der auch heute sehr aktuell wirkt.
Florian Bayer: Ja, total. Der Film macht ja auch, das sind ja durchaus Momente, wo der Film so ein bisschen lustig wird, wo er so ein bisschen satirisch wird. Er macht ja sehr viel Spiel mit Maschinen. Es gibt den Anrufbeantworter von Sarah Connor. Ja, genau. Hallo, ich habe sie reingelegt, sie reden nur mit einer Maschine. Der Psychologe, dem wir auch im zweiten Teil wieder begegnen, der ständig seinen Pieper hat, der ihn irgendwie nervt. Und der dann ja auch verhindert, dass er irgendwie mitkriegt, dass da gerade so ein riesiger Österreicher reinkommt. Also es gibt immer mal wieder diese Anspielungen auf die Technik. Irgendwas gemacht wird mit Technik, wo Technik versagt oder gezeigt wird, wie präsent Technik ist. Und es sind aber auch so wirklich die wenigen lustigen Momente. Und obwohl, das ist das Erste eigentlich an diesem Film, obwohl unser Antagonist von Arnold Schwarzenegger gespielt wird, von einem, keine Ahnung, Zwei-Meter-Hühnen mit einem österreichischen Akzent. Du kannst mir gleich gerne widersprechen. Es ist nicht einmal albern. Es passt irgendwie.
Johannes Franke: Doch, es ist einmal albern oder zweimal albern, vielleicht auch dreimal albern. Aber vor allem nicht in der Inszenierung von James Cameron, sondern von dem, was leider, und jetzt kommt mein Hot Take, Arnold Schwarzenegger da macht. Arnold Schwarzenegger hätte Terminator 1 nicht spielen sollen.
Florian Bayer: Uh, ja, Hot Take auf jeden Fall. Das war der Film, der seinen Durchbruch gemacht hat.
Johannes Franke: Es ist völlig falsch. Man gewöhnt sich irgendwann dran, man ist dann irgendwann Hostage. Aber im zweiten Teil hat er die richtige Rolle. Im zweiten Teil finde ich es komplett richtig, Anna Schwarzenegger zu besetzen. Im ersten Teil leider gar nicht.
Florian Bayer: Funktioniert der nicht als Bösewicht? Ist das dein Take? Ja,
Johannes Franke: er kann nicht spielen.
Florian Bayer: Er kann nicht spielen.
Johannes Franke: Und er muss eigentlich, ist ja die Rolle dafür da, dass er nicht spielen muss. Ja. Er soll ja nur in der Gegend rumstarren. Aber dafür macht er schon wieder zu viele Grimassen und zu viele Reaction-Shots, die nicht... reinpassen und die auch nicht glaubwürdig sind. Ja, es stimmt nicht.
Florian Bayer: Es gibt manchmal diese Momente, wo man das Gefühl hat, okay, jetzt guckst du wütend. Du bist aber ein Terminator. Du bist nicht wütend. Du darfst eigentlich nicht wütend sein.
Johannes Franke: Genau solche Sachen.
Florian Bayer: Das stimmt. Das nehme ich auf jeden Fall. Springen wir mal ganz kurz zu Arnold Schwarzenegger. Mr. Olympia. Siebenfacher Mr. Olympia und fünffacher Mr. Universum Titelträger. Einer der erfolgreichsten Bodybuilder seiner Zeit. Das kann man, das vergisst man, weil man heute denkt, ach Arnold Schwarzenegger, das ist doch der berühmte Politiker.
Johannes Franke: Denkt man das? Ich weiß nicht. Dass er noch Gouverneur geworden ist und dann eine weitere dritte Karriere gemacht hat, ja okay.
Florian Bayer: In den 60ern und 70ern war Schwarzenegger riesig. Und vor allem in den 70ern... in den USA dann auch irgendwann, nicht nur durch die ganzen Titel, die er gewonnen hat, sondern unter anderem auch durch diesen Dokumentarfilm, in dem er aufgetreten ist, Pumping Iron, in dem es um Bodybuilder in den USA, in Kalifornien geht und wo er dann saß und gesagt hat, ich kriege jeden Tag einen Orgasmus, wenn ich trainiere, wenn ich, wenn ich Pumping, ich weiß nicht wie er es sagt, ich kriege einen Orgasmus, ich habe jeden Tag zehn Orgasmen, ist das so toll. Und er hat aber, das hat er auch in Interviews gesagt, er wollte eigentlich immer mehr, er hat damals, als er bei, In der Schule war es offensichtlich so, keiner hat ihm geglaubt, dass er das schaffen kann. Und dann hat er ganz hart daran gearbeitet und dann hat er es geschafft. Und dann hat er gesagt, okay, ich will Schauspieler werden. Und auch da wieder das Problem, alle haben gesagt, ey, Herr Schwarzenegger, Sie haben einen österreichischen Akzent. Wie stellen sie sich das vor? Außer dem 70er, Ende der 70er, da man sahen Helden noch nicht so aus wie dann später in den 80ern. Da hat man was anderes erwartet. Da waren die Helden eher noch dürr oder so ein bisschen abgefuckter. Und er war halt dieser gestellter Adonis. Und dann noch mit dem österreichischen Akzent. Einer seiner ersten Filme, der Herkules, oder sein großer erster Actionfilm, Herkules in New York, er wurde komplett synchronisiert im Original. Oh nein. Weil sie gesagt haben, wir können diesen Herkules, der da durch New York geht, in diesem sehr ernsten Film, griechische Mythologie trifft Action, wenn ich in diesem... einen akzent reden lassen Es hat keiner geglaubt, dass Arnie ein großer Schauspieler werden kann.
Johannes Franke: Und sie haben recht behalten. Sie haben absolut recht behalten. Er ist kein großer Schauspieler geworden.
Florian Bayer: Er ist ein großer Hollywoodstar geworden. Das reicht auch. Aber das ist das, worauf die Agenten geachtet haben. Die haben nicht gesagt, oh, wir können aus dir keine Stanislavski machen. Sondern dann ging es darum, wie viel Cash können wir damit machen. Und offensichtlich kann man sehr viel Cash damit machen, wenn man einen Schwarzenegger in einem Film setzt. Und dann hat er Anfang der 80er Conan gedreht. Das war eigentlich sein großer Film. Denken dann auch, Wo es irgendwie halt auch gepasst hat. Er spielt diesen Barbaren, der so halbnackt ist und der auch etwas dumm ist und einen Kamel auf den Kopf haut. Und da kann er halt auch einen österreichischen Akzent haben. Dann ist es auch nicht so schlimm, dass er nicht spielen kann. Und kurz darauf hat er dann die Fortsetzung gedreht, nach Conan der Barbar, Conan der Zerstörer. Ich weiß nicht, ob du die Conan-Filme gesehen hast.
Johannes Franke: Ja, auszugsweise.
Florian Bayer: Vielleicht mal irgendwann.
Johannes Franke: Aber nicht mit Begeisterung. Und der zweite Film, Conan der Zerstörer, den hat ja Dino De Laurentiis reingeholt, weil er geahnt hat, dass ihn gleich... James Cameron, bevor er dann wegknappen wird. Und er hat ja schnell angefangen zu drehen, damit das nicht passiert.
Florian Bayer: Und auf jeden Fall hat Schwarzenegger ein Skript gelesen, während er diese Filme gedreht hat. Und wurde gefragt, was ist denn das für ein Skript? Dann hat er gemeint, so ein blöder B-Movie, den ich jetzt demnächst drehe. Aber in ein paar Wochen sind wir fertig damit.
Johannes Franke: Ganz böse runtergespielt. Also, some shit movie, hat er, glaube ich, sogar gesagt. Und darauf wurde er auch angesprochen später. Ja. Da hat er sich nochmal korrigiert.
Florian Bayer: Und dieses Skript stammt von James Cameron. Hm. Der damals auch noch kein großer Name war. Seine erste Regiearbeit war Piranha 2. Was für eine Referenz. Mit der kann man doch hausieren gehen.
Johannes Franke: Wurde er nicht auch irgendwie gekündigt vom Set? Ich weiß nicht, ob das von diesem Set war. Aber auf jeden Fall, er war sowas von pleite in dem Moment. Seine Kreditkarte wurde eingezogen. So pleite war er.
Florian Bayer: Er hat irgendwie versucht, sich in Hollywood durchzuschlagen. Er hat halt so auch, er hat viel hinter den Kulissen gearbeitet. Und... Hat halt alles Mögliche versucht eigentlich. Also er hat nicht nur Regie geführt, sondern er hat auch geschrieben. Er hat auch mal Kamera gemacht und irgendwie auch mit Special Effects sich beschäftigt. Aber eigentlich war es, James Cameron wollte eigentlich mal Regisseur werden. Und er wollte auch immer seine Filme machen. Und das Skript zu Terminator hat er geschrieben, weil er einen Albtraum hatte, die eigenen Aussagen, wo er dieses Endoskelett gesehen hat, dieses metallene Skelett mit verschiedenen Waffen, wie es aus Feuer rauskommt. Und das war irgendwie so ein Bild, was er im Traum hatte, was total bei ihm hängen geblieben ist. Und dann hat er halt angefangen, das zu schreiben und hat versucht, es auch zu verkaufen. Und er hat es auch verkauft, nämlich an seine zukünftige Frau, Gail Ann Hurt. Wenn wir von James Cameron reden, dann müssen wir auch kurz darauf hinweisen, dass James Cameron ungefähr 227 Ehen hatte während seiner Hollywood-Karriere. Und immer mit mächtigen und im Filmbusiness wichtigen Frauen. Er war mit der Regisseurin Catherine Bigelow verheiratet, nicht sehr lange. Er sollte später, lange nach den Dreharbeiten von Teil 2, unsere Hauptdarstellerin Linda Hamilton heiraten. Und offensichtlich, er war so ein bisschen, irgendwie so eine komische, pervertierte Casting-Couch. Whatever, egal. Oh Gott, oh Gott. Gail and Hurt.
Johannes Franke: Was für ein Bild hast du da aufgemacht gerade?
Florian Bayer: Er hat sich nach oben geschlafen. Okay,
Johannes Franke: okay. Sagen wir es so.
Florian Bayer: Er ist zu Gail and Hurt und hat seine Beine gezeigt, dann hat sie die Hose zurückgezogen und hat gesagt, Hallo, ich habe hier ein Skript für dich. Und dann hat Gail gesagt, okay, einen Dollar. Und dann hat Cameron gesagt, okay, aber ich will richtig führen. Ja. Und dann hat er gesagt, okay, ich will richtig führen. Und das ist, wie dieser Film eigentlich entstanden ist.
Johannes Franke: Diese Frau ist badass, wenn ich das richtig schätzen kann.
Florian Bayer: Gayle Inhert ist badass.
Johannes Franke: Absolut.
Florian Bayer: Die hat mit Roger Corman zusammengearbeitet, als Executive Assistant. Das heißt, sie war im B-Movie-Bereich in den 70ern unterwegs und sie hat einfach Shit weggemacht. Roger Corman war so, die Leute damals, die haben diese B-Movies, die haben zig Filme produziert und ganz viel Schrott und so weiter. Und irgendjemand musste den Scheiß organisieren und musste dafür sorgen, dass alle das machen, was sie machen müssen. Und das war Gayle Ann Hurd. zwischen einem Haufen Irrer und hat gesagt, du gehst dahin, du gehst dahin und dieser Dollar, der bleibt da liegen, den brauchen wir nämlich, um diesen Film zu finalisieren.
Johannes Franke: Es ist so krass, ich habe ein bisschen was mir angehört von ihr und wie sie einschätzt, was ist dispensable, was können wir weglassen, weil wir es nicht schaffen oder weil das Geld dafür nicht da ist und worauf müssen wir uns wirklich konzentrieren, damit dieser Film funktioniert. Was normalerweise die Vision des Regisseurs ist und der sich dann unglaublich viel rumstreiten muss mit der Produktion. Und ich wette mit dir, die haben sich auch gestritten, aber sie hatte offenbar ein wirklich gutes Gespür dafür, was wirklich nötig ist und was nicht. Und das muss ein guter Produzent haben. Und das ist wirklich toll. Also ich habe riesen Respekt vor dieser.
Florian Bayer: Pacific Western Productions hat sie 1982 gegründet. Das war ihre eigene Produktionsgesellschaft. Und die hat richtig groß... Also Terminator war mit Sicherheit so der erste wirklich große aus der Reihe von ihren produzierten Filmen. Aber sie hat dann noch weiter mit Cameron zusammengearbeitet und unter anderem die Abyss Aliens, beides Cameron. Terminator 2 hat sie produziert, da war sie auch Executive Producer und einfach viele Sachen und zwar auch so. Auch ein paar größere, dickere Filme. Aber halt auch viel so diese Actionfilme der 90er Jahre, die nicht so gut gealtert sind, so was wie Armageddon. Wo halt irgendwie die Welt untergeht und irgendwelche coolen Leute das verhindern müssen. Was wirklich in 90er-Action ist echt nicht gut. Über Terminator 2 ist wahrscheinlich mit Schuld daran.
Johannes Franke: Ich möchte sagen, die meisten Action-Sachen sind nicht so gut. Aber das ist vielleicht eine persönliche Sache.
Florian Bayer: Auf jeden Fall hat die echt viel produziert. man kann das nicht unterschätzen, was für eine wesentliche Rolle sie auch dabei gespielt hat, diesen Film zusammenzukriegen und eben vor allem das Geld für diesen Film auch irgendwie zusammen und vernünftig einzuteilen und vernünftig zu verteilen. Die haben... Genau, die haben am Drehbuch relativ viel rumgeschrieben. Also Cameron hat es ja mit seinen Freunden geschrieben, dann hat Gail Ann Hurt nochmal mit dran rumgeschrieben. Also es gab da einige Änderungen. Wir haben schon gesagt, es gab mal diese Ursprungsidee, dass es diesen Terminator aus flüssigem Metall gibt. Und es gab verschiedene Ideen, was das Ende betrifft und auch verschiedene Vorgaben, was gemacht werden muss. Und Cameron hat das tendenziell aber... hat, was überraschend ist, wenn man Camerons spätere Arbeit betrachtet, immer in die düstere Richtung eher gezogen. Terminator ist dafür, dass es sehr viele Ideen gab, ach, und dann die Liebesgeschichte zwischen Kyle und Sarah stärker machen. Das Ende vielleicht komplett anders machen. Vielleicht nicht so pessimistisch, das Ganze. Aber sie haben es irgendwie geschafft, das Ganze in der düsteren Ecke zu halten.
Johannes Franke: Das liegt auch ein bisschen daran, dass Cameron gar nicht gedacht hat, dass er so ein Action-Regisseur ist. Das war gar nicht so sein... Gedanke dazu. Er hat ja eigentlich in eine ganz andere Richtung gedacht, war ja gar nicht so im Action-Genre drin. Und dann, als die Leute gesagt haben, ah, das ist also ein Action-Film, hat er mal drüber nachgedacht und hat gedacht, ah ja, okay. Vielleicht mache ich einfach als nächstes ganz absichtlich mal Action-Filme. Und dann ist das so, hat sich das so entwickelt.
Florian Bayer: Ich glaube, er hatte furchtbar Angst davor, dass das so ein... B-Movie-Scheiß wird. Weil davor kam dieser Exterminator raus, ein Jahr davor. Und es ist natürlich so voll die Gefahr, dass man dann in dieser Videotheken-Icke landet. Und deswegen war er ja auch so skeptisch gegenüber Arnold Schwarzenegger. Er wollte Arnold Schwarzenegger nicht in dem Film haben. Ich glaube, er dachte einfach, oh Gott, jetzt haben wir diesen Bodybuilder. Ja, der ist bekannt, weil er gut aussieht und muskulös ist. Aber der macht mir den Film kaputt. Der Film soll doch ernst sein. Ich mache hier große Kunst. Ich bin Ingmar Bergmann. Ich bin nicht Roger Corman.
Johannes Franke: Das Schöne ist, es gibt eine tolle Geschichte dazu, wie er sich mit Arnold Schwarzenegger trifft und vorher zu seinen Leuten sagt, ich muss mir jetzt irgendwas ausdenken, wie ich mit dem aneinander geraten kann, wie wir einen Streit provozieren, damit dann aus dem Streit folgt, dass wir nicht zusammenarbeiten können, weil ihn einfach ablehnen kann, ihn nicht. Das geht nicht. Zu großer Name. Das darf ich nicht. Also muss ich mir was überlegen. Und dann ist er dann zum Gespräch gegangen und dann hat er festgestellt, oh, eigentlich... Ist ja ganz nett. Eigentlich redet sich das ganz gut mit dem. Und irgendwie hat er gute Ideen dafür. Und der hat wohl vorher schon sich darüber informiert und hat auch eine Idee dazu, wie dieser Terminator gespielt werden sollte.
Florian Bayer: Schwarzenegger hat eigentlich für den Reese vorgesprochen.
Johannes Franke: Ja, ja, genau.
Florian Bayer: Und Schwarzenegger wollte auch nicht unbedingt den Terminator, aber er hatte so viele Ideen zum Terminator. Genau.
Johannes Franke: Und hat er auch gesagt, ja, den darf man nicht als Bösewicht spielen, sondern auf eine bestimmte Art. Der hatte vorher Westworld gesehen. Das war seine Referenz. Und dann war er davon so beeindruckt und hatte dann irgendwie daraus abgeleitet, wie er das machen würde. Und dann denke ich so, ja, okay, ein paar Ideen davon, wie man als Schauspieler an Rollen rangeht, hat er wohl doch gehabt. Aber so richtig hat sich das dann nicht gezeigt auf der Leinwand.
Florian Bayer: Der war halt gerade ein Schauspieler, der auch mit Ambition, der war halt wirklich so quasi nach dem Motto, ey, die ganzen Agenten sagen zu mir, du kannst es nicht. Ich will denen jetzt das Gegenteil beweisen. Das heißt, ich stelle mir Arnold Schwarzenegger als einen unglaublich intelligenten Mensch. Also Arnold Schwarzenegger ist wirklich ein intelligenter Mensch. Ich meine, er war Gouverneur von Kalifornien, vom größten amerikanischen Bundesstaat. Auf jeden Fall stelle ich ihn mir so vor, dass er sich, als er angefangen hat, Schauspieler werden zu wollen, dass er sich einen riesigen Haufen Bücher geholt hat. Und dann hat er die alle gelesen. Das heißt, er hat sich wirklich akribisch vorbereitet. Er wusste ganz genau in der Theorie, was Schauspieler können müssen. Was noch lange nicht heißt, dass du das umsetzen kannst.
Johannes Franke: Das ist das Problem. Und es ist... Ich kann mir sogar vorstellen, dass ich das im Film sehe, dass er diese ganzen Bücher gelesen hat. Aber es ist halt so knapp daneben ganz oft. Weißt du, so er hat sich was überlegt und man sieht auch, dass das Regie und Schauspiel zusammengearbeitet haben an einer Rolle. Aber es geht einfach oft nicht aus.
Florian Bayer: Ich finde tatsächlich, die meiste Zeit über funktioniert, weil er die meiste Zeit eben... so steif ist. Und ja, Arnold Schwarzenegger ist irgendwie, ist es irgendwie weird in diesem Film, ne? Da läuft jemand durch, da läuft jemand durch die Stadt, der da nicht hingehört. Das sieht man direkt. Nicht nur, wenn er nackt ist, sondern auch, wenn er diese Punk-Klamotten trägt.
Johannes Franke: Ja.
Florian Bayer: Aber es gibt dieses, es gibt immer wieder diese Momente, wo man vielleicht auch sieht, was vielleicht auch so ein bisschen dieses Foreshadowing ist. Menschen ignorieren ihn, ne? Er läuft da durch und er wird nicht gesehen.
Johannes Franke: Ich sage dir warum. Und es ist nicht gut. Der eigentliche Plan von Cameron war, jemanden zu besetzen, der eben wirklich untergeht.
Florian Bayer: Der wirklich untergeht, du meinst der mehr so sneaky, was ja auch die viel bessere Killermaschine wäre.
Johannes Franke: Total, das sehen wir im zweiten Teil.
Florian Bayer: Das sehen wir im zweiten Teil.
Johannes Franke: Im zweiten Teil ist die Killermaschine genau richtig besetzt. Ich hätte Robert Patrick gerne im ersten Teil als Terminator gehabt.
Florian Bayer: Vielleicht, der höflich ist, der soziale Umgangsformen kennt. Genau. Ich finde es funktioniert einfach im ersten Teil, weil es diese Unerbittlichkeit dadurch gibt. Also Robert Patrick ist so gruselig, weil er sozial interagiert. Robert Patrick ist so gruselig, weil er sagt, danke für Ihre Kooperation, kann ich noch das Foto haben? Hey, das ist ein gut aussehender Junge, super. Er ist einfach, das macht ihn gruselig, dieser Charme.
Johannes Franke: Nicht nur das, nein. Ich würde sagen, das Gruseligste an ihm ist genau das, was du jetzt Schwarzenegger zuschreiben möchtest. Nämlich, dass er mit einer wahnsinnigen... Perseverance, wie nennt man das? Deiner wahnsinnigen Genitenz. Einfach immer weitermacht und nicht, also wirklich unstoppable ist.
Florian Bayer: Aber was Genitenz betrifft, finde ich, ist Schwarzenegger der Stärkere.
Johannes Franke: Vielleicht, eigentlich nicht.
Florian Bayer: Schwarzenegger ist nämlich der, der sich immer ganz klar auf sein Ziel hin bewegt. Also allein diese Szene, wenn er die erste Sarah Connor tötet. Wir sind in den 80ern sehr geehrte Zuschauer, sehr geehrte Zuhörer und ZuhörerInnen.
Johannes Franke: Willst du jetzt das Telefonbuch erklären? Ich wusste es.
Florian Bayer: Der Terminator muss nach dem Telefonbuch gehen. Er muss nach dem alphabetischen Register gehen, weil er im Gegensatz zu Kyle Reese nicht weiß, wie Sarah Connor aussieht.
Johannes Franke: Ich finde es eine super Idee. Total gut.
Florian Bayer: Das heißt, er nimmt sich das Telefonbuch und er klappert dann die Sarah Connors ab. Gott sei Dank ist unsere Protagonistin nicht die erste Sarah Connor. Diese Szene, wie er die erste Sarah Connor umbringt, wie er da ankommt, in diesem Vorort, am helllichten Tag, aus dem Auto aussteckt, sich um nichts kümmert, zur Tür geht. Weil er eben diese sozialen Normen nicht kennt, weil er auch nicht weiß, dass er auffallen könnte. Und sie dann eiskalt erschießt durch die Tür.
Johannes Franke: Ja,
Florian Bayer: das ist super. Und er kommt damit durch.
Johannes Franke: Das ist sehr gut gemacht.
Florian Bayer: Und das ist... auch wie er auf die Polizeistation geht. Total dumm eigentlich. Keiner würde das machen. Sarah Connor ist bei der Polizei. Sie haben sie Gott sei Dank gerettet und er will sie natürlich kriegen. Er geht zur Polizeistation und sagt, ich bin ein Freund von Sarah Connor.
Johannes Franke: Die beste Imitation, die du je gemacht hast. Sehr gut.
Florian Bayer: Mit Sonnenbrille. Nachts. Sagt, klar, es ist at night. Und natürlich ist er voll auffällig, aber er wird nicht ertappt, weil der Polizist dieses doofe Kreuzworträtsel macht.
Johannes Franke: Nein, nicht deswegen, weil der Polizist einfach schlecht geschrieben ist. Meine Güte. Da sind gerade zwei Sarah Connors umgekommen. Und da kommt jemand und sagt, ich hätte gerne Sarah Connors gesprochen. Das sieht so aus. Mann, natürlich würde ich als Cop sagen, ich geh mal kurz hinter. Und dann mit einer Brute Force wiederkommen von 20.000
Florian Bayer: Mann. Das ist die Stärke. Die Stärke darin liegt eben auch in dieser Ignoranz. Er kann also. kompletter Weirdo da rumlaufen, der viel zu groß ist, viel zu auffällig, trotzdem damit durchkommt, weil die Menschheit nicht wahrnimmt, wie sie in ihren Untergang reitet. Das ist Thema des Films.
Johannes Franke: Ja, das ist Thema des Films, das stimmt. Insofern, allegorisch passt das, das stimmt schon.
Florian Bayer: Und das macht ihn so gruselig.
Johannes Franke: Nur beim Durchgucken des Films denke ich schon oft irgendwie,
Florian Bayer: hä?
Johannes Franke: Sehr seltsam. Keinelei Reaktion. Der fällt sehr auf, dieser Mensch. Was ist da los?
Florian Bayer: Fuck you, asshole.
Johannes Franke: Ashtalavista, baby.
Florian Bayer: Okay, wir werden versuchen, die Schwarzenegger-Lines auf ein Minimum zu reduzieren. Ist Cameron auch gelungen. Auch im zweiten Teil. Schwarzenegger redet in beiden Filmen nicht sehr viel. Ich finde, das gibt dem ersten halt so eine Horrorkraft, die dem zweiten bisschen fehlt. Beim zweiten... Ich sehe auf jeden Fall, was du meinst mit Robert Patrick ist gruselig. Ich finde ihn gruseliger als Arnie im ersten.
Johannes Franke: Aber er hätte das auch hinbekommen, was im ersten Teil von Arnie gemacht wurde.
Florian Bayer: Das stimmt tatsächlich, ja, hätte er. Ich finde Robert Patrick großartig. Er ist halt mehr so dieser 90er-Serienkiller-Creep, während Arnie eher so dieser 80er-mythologisches, überhöhtes Horrorwesen-Creep ist. Arnold Schwarzenegger ist mehr Jason Voorhees, während... Robert Patrick mehr Hannibal Lecter ist. Das war schwierig.
Johannes Franke: Sehr gut, das werde ich einmal rausschneiden und einmal auf TikTok, so wie es ist. Nein, also, weißt du, was ich glaube und was jetzt vielleicht ein bisschen fies ist, James Cameron gegenüber. James Cameron hat gedacht, scheiße, Arnie ist interessiert, ich will ihn eigentlich nicht. Dann ist er zum Gespräch gegangen und hat festgestellt, ja, man kann sich schon mit dem unterhalten und vielleicht hat er auch ein paar Ideen. Dann habe ich eben meine Star-Power. Was soll's.
Florian Bayer: Aber das war ja keine Schauspiel-Star-Power. Mit Arnold Schwarzenegger hast du damals keine Leute ins Kino gepasst. Es geht...
Johannes Franke: Doch. Doch.
Florian Bayer: Ich weiß nicht.
Johannes Franke: Conan the Barbarian. Ja,
Florian Bayer: aber das war ja kein großer Kassenschlager.
Johannes Franke: Komm, wenn du den großen Bodybuilder, den größten Bodybuilder der Welt bekommst, dann hast du Starpower, hör mal. Dann durfte er den Rest der Cast, konnte er mit Leuten dann besetzen, die eben nicht diese Starpower bedienen. Was ein Geschenk ist für einen Regisseur. Ich versteh's voll. Aber es ist halt trotzdem noch nicht die richtige Besetzung.
Florian Bayer: Das heißt, du meinst, die andere Besetzung ist eigentlich... gelungen, aber Schwarzenegger ist nicht die richtige Besetzung, aber...
Johannes Franke: Schwarzenegger ist im zweiten Film die richtige Besetzung, weil er da schon, zum einen, weil er schon ein bisschen mehr kann, er hat zehn Jahre mehr Erfahrung, er kriegt wirklich einiges besser hin, muss man wirklich sagen. Und zum anderen ist da die Figur. Eine andere.
Florian Bayer: Der ironische Bruch ist halt im zweiten Film drin. Der macht die Figur viel leichter. Also zum einen natürlich, dass es im zweiten Teil der Gute ist und zum anderen, dass die ganze Zeit sein Verhalten ironisch gebrochen ist. Wenn er da steht mit hochgezogenem Bein und John zu ihm sagt, du musst es mal unternehmen, du musst es bedrohlich wecken.
Johannes Franke: Das ist sehr süß und dafür funktioniert der hundertprozentig.
Florian Bayer: Oder diese tolle Szene, wenn er das... Kind hochhebt, das dreijährige Kind, und es so anguckt, total irritiert. Also nicht irritiert, er ist ja eine Maschine, aber er guckt es so fragend an, was hab ich da in der Hand? Ach, die gibt's auch in der Ausfertigung, diese Menschen.
Johannes Franke: Das ist wirklich süß. Es gibt wirklich ein paar tolle Szenen im zweiten Film, muss man sagen. Darf ich kurz mal den Schritt ganz kurz zurück machen? Ja. Um mal so ein kleines bisschen das Gefühl dafür zu bekommen, ich hab beim ersten Film so das Gefühl, wenn die ersten paar Minuten passieren, dann... Dass der Film fast eine Qualität von, meinetwegen, Brasil haben könnte. Dass er so eine Arthausrichtung erstmal einschlägt, weil er mit einer Kraft und ein bisschen Trash mit den Blitzen am Anfang diese beiden Figuren da auf die Welt kommen lässt und das schön langsam aufbaut. Die ersten 15 Minuten sind schön langsam und dann geht Arnie in den Shop und kauft sich Waffen. Und dann denke ich, ah, okay, es geht doch mehr in die andere Richtung. Aber es ist immer noch nicht der typische Actionstreifen, den ich erwarte. Und das finde ich am ersten Teil tatsächlich sehr gut.
Florian Bayer: Aber wir haben am Anfang ja diese Szene mit den Punks,
Johannes Franke: die ein bisschen unglaubwürdig ist, weil die... Punks, glaube ich, würden sich nicht mit diesem Typen annehmen.
Florian Bayer: Niemand, das ist so wie auch in der Biker-Bar im zweiten Teil. Der sieht verdammt beängstigend aus. Du suchst keinen Stress mit dem. Das ist kein... Niemand, wo du sagst, oh, leichtes Opfer. Ja.
Johannes Franke: Also das mit den Punks finde ich wirklich sehr unglaubwürdig.
Florian Bayer: Bill Paxton übrigens als Punk.
Johannes Franke: Ah.
Florian Bayer: Bill Paxton, damals noch sehr jung, der einen von diesen Punks spielt. Ja, das ist unglaubwürdig, auf jeden Fall.
Johannes Franke: Ja.
Florian Bayer: Aber es ist eine brutale Szene. Es ist ja die erste eigentliche Action-Szene. Wenn wir das mal des Kriegs geschehen, das so sehr abstrakt gezeigt wird, aus dem Vorlassen. Und die ist übrigens gut. Das ist ja eine B-Movie-Szene eigentlich. Ich meine, er reißt ihm das Herz raus. Er schlägt ihm nicht einfach auf die Fresse, sondern es ist schon so explicit gore.
Johannes Franke: Aber so schlimm ist es nicht dargestellt. Ich hab's schon wieder vergessen, als er nach...
Florian Bayer: Aber hast du die Nicht-Schnitt-Fassung, die Uncut-Fassung gesehen? Das ist jetzt tatsächlich eine Frage.
Johannes Franke: Kannst du nicht genau sagen, ehrlich gesagt.
Florian Bayer: Weil der Terminator wurde in Deutschland im Fernsehen übertragen und wurde sehr krass geschnitten. Da reißt er ihm nicht das Herz raus. Da werden wirklich Zähne komplett rausgenommen. Da erschießt er nicht den Waffenverkäufer. Da wird das einfach weggecuttet. Der Waffenverkäufer sagt doch, oh ja, dann... Ich weiß nicht mehr, irgendwas sagt der Waffenverkäufer vor ihm. bevor er die Patronen reinmacht. Und der Waffenverkäufer dann sagt, das können sie nicht tun. Das ist alles weggeschnitten im deutschen Fernsehen. Ach so, okay.
Johannes Franke: Also das habe ich auf jeden Fall gesehen.
Florian Bayer: Okay, das ist gut.
Johannes Franke: Ich weiß bloß nicht, ob ich das mit dem Herz, das weiß ich ehrlich gesagt nicht genau, ob ich es gesehen habe, weil ich das vergessen hatte und nur in der Recherche wieder rausgekommen ist. Aber ja,
Florian Bayer: also ich stimme dir auf jeden Fall zu. Man merkt dann irgendwann, okay, es geht in diese Richtung. Es ist insofern kein typischer Actionfilm, weil es vor allem ein Fluchtfilm ist.
Johannes Franke: Vielleicht.
Florian Bayer: Weil es wird... sehr lange sehr wenig gekämpft und weil halt ständig diese Präsenz da ist von dem du hast diesen langsamen Killer, ne? Der Terminator ist eigentlich die ganze Zeit ein langsamer Killer. Sorgt halt dafür, dass die Fluchtszenen nicht diesen gewissen Action-Aspekt haben. Und der Terminator ist ein sehr effizienter Killer. Das sorgt auch dafür, dass es wenig drumherum gibt, sondern dass es sehr konzentriert darauf ist. Es gibt dieses eine Ziel, er muss Sarah Connor töten. Und das versucht er.
Johannes Franke: Ich finde, dass die Qualität zwar nicht an Alienern reicht, aber ich habe vorhin den Vergleich schon gebracht. Ich habe das Gefühl, durch ihre Präsenz, also dass Sarah Connor eine große Rolle spielt, ist... Wie toll die ist, können wir später nochmal, die Frauenfiguren in diesen beiden Streifen, müssen wir mal auseinandernehmen nachher noch. Aber die Präsenz macht irgendwie den Vergleich klar. Ich habe das Gefühl, dass Alien und der Terminator irgendwie übereinander gehen und dass diese beiden Frauenfiguren irgendwie übereinander gehen und dass die Langsamkeit, mit der das erzählt wird, am Anfang zumindest, bis auf die Jagdszenen, die dann im Auto sind, doch recht ähnlich ist über Strecken.
Florian Bayer: Wir haben ja auch eine ähnliche Figur, sowohl Sarah Connor als auch Ripley in Alien sind Frauenfiguren, die in ihre Heldenrolle reinwachsen. Die sind am Anfang nicht die Kämpferin, die sie dann nachher sind. Sarah Connor ist nochmal ein bisschen extremer als bei Ripley. Ripley ist ja zumindest eine Astronautin. Sie ist im Weltall unterwegs. Sie kennt sich aus mit Waffen. Und Sarah Connor ist halt eine... Sie arbeitet als Kellnerin.
Johannes Franke: Und sie ist 18 angeblich. Ja,
Florian Bayer: sie ist sehr jung.
Johannes Franke: Ich glaube nicht, dass sie mit 18 all das macht, was sie da gibt. angeblich macht, aber naja.
Florian Bayer: Und dieser Film macht sie auch nicht, oder zumindest macht er das sehr subtil für so einen Film, macht sie ja nicht zur Kämpferin, sondern es gibt so ein, zwei Spots, wo man merkt, ah, jetzt kippt was.
Johannes Franke: Ja.
Florian Bayer: Jetzt wird sie ein bisschen ein anderer Mensch. Ja. Das ist aber sehr wenig in diesem Film.
Johannes Franke: Das stimmt.
Florian Bayer: Vielleicht ist das auch mit dem Grund, warum ich den zweiten da noch oben drauf gepackt habe, weil der zweite sagt, so und jetzt gucken wir nochmal, wie dieses Sarah Connor zehn Jahre später ist. Ja. Aber sie ist trotzdem, ich finde sie ist trotzdem eine spannende Figur, weil sie schaffen es, eine Geschichte zu erzählen von... Roboter versucht, Frau zu töten. Mann aus der Zukunft, Soldat, muss sie retten und beschützen. Sie ist niemals Damsel in Distress in diesem Film. Widersprich mir. Sie ist niemals Damsel in Distress.
Johannes Franke: Da möchte ich dir widersprechen. Sie ist nur auf der Oberfläche nicht Damsel in Distress, weil James Cameron schlau genug ist, diese Damsel in Distress-typischen Szenen nicht zu machen. Ja,
Florian Bayer: ganz wichtig.
Johannes Franke: Aber die drunterliegende Psychologie ist genau die gleiche.
Florian Bayer: Nee, weil sie nicht, weil ihre Perspektive viel stärker ist. Bei der Dämpfung des Dresses ist ja auch ganz wichtig, dass wir diese männliche Perspektive haben. Wir haben hier jemanden, den wir beschützen müssen. Aber wenn wir Figuren wahrnehmen, nehmen wir nicht sie durch die Augen von Kyle Warner, sondern vielmehr Kyle durch die Augen von ihr.
Johannes Franke: Okay, gehen wir jetzt auf die Frauenfigur ein. Lass uns mal genauer auseinander, was da eigentlich passiert.
Florian Bayer: Linda Hamilton als Sarah Connor. Ja. Linda Hamilton, also im zweiten noch mehr als im ersten. Im ersten spielt sie ihre Rolle gut. Im zweiten ist sie der Hammer.
Johannes Franke: Ich finde, im zweiten Teil ist sie die... Beste Schauspielerin, die ich mir vorstellen könnte. Also sie ist die Beste des Films. Alter,
Florian Bayer: ist sie krass.
Johannes Franke: Richtig.
Florian Bayer: Also sie ist auch nicht nur, was sie spielt, wie sie diese Rolle spielt, die man ihr die ganze Zeit abkauft, sondern auch, was sie einfach mal physisch gemacht hat, um überzeugend die Kriegerin zu spielen, die sich auf die Apokalypse vorbereitet.
Johannes Franke: Sie sieht unglaublich aus.
Florian Bayer: Sie ist hindurch trainiert. Ja. So hart.
Johannes Franke: Der Hammer. Und sie hat eine unglaubliche Präsenz und Kraft. Also nach dem ersten Film hätte ich dir das fast nicht zugetraut, aber... Wahnsinn.
Florian Bayer: Und diese richtige Mischung aus Stärke und Wahnsinn. Sie weiß, die Apokalypse kommt. Sie wollte alles machen, um ihren Sohn zum Widerstandskämpfer zu erziehen, der er sein sollte. Und das Ergebnis ist, dass der Sohn ihr weggenommen wird, dass sie weggesperrt wird, dass man ihrem Sohn sagt, sie sei verrückt und dass niemand ihr Glauben schenkt. Und dann diese Mischung aus kämpferisch und... Verrückt.
Johannes Franke: Ich finde es ein kleines bisschen ein Schwachpunkt, muss ich sagen, dass sie weggesperrt wird, weil ich finde es sehr typisch. Jemand hat mehr Insight in die Zukunft und dann fängt er an, das zu propagieren. Und du weißt genau, wenn du Leuten erzählst, ich weiß übrigens, wie es in der Zukunft aussieht, dass du nicht ernst genommen wirst und im schlimmsten Fall weggesperrt wirst. Im schlimmsten Fall, den hier dieser Film aufmacht, wobei ich das nicht für realistisch halte, weil eigentlich, komm, was für eine Gefahr geht. Davon aus, wenn sie glaubt, dass jetzt der Nuklearanschlag...
Florian Bayer: Nein, sie hat ja die Fabrik versucht in die Luft zu sprengen. Sie ist eine Terroristin.
Johannes Franke: Aber das Problem ist... Das bringt sie noch nicht in die Anstalt. In die Anstalt bringt sie, dass sie dann auch noch anfängt zu erzählen, ja, weil, ihr werdet alle dem Untergang geweiht sein.
Florian Bayer: Sie wird als Terroristin verhaftet und ist vor Gericht oder wie auch immer, wird befragt und sagt dann, warum sie das gemacht hat.
Johannes Franke: Ja, aber warum sollte man das machen? Warum sollte man sich dann auch noch der Gefahr aussetzen, dass man lebenslang weggesperrt wird als irre?
Florian Bayer: Dann haben sie mit ihrem Sohn geredet oder so. Vielleicht hat sie gar nicht so viel gesagt, aber wahrscheinlich hat sie so viel gesagt. Sie redet ja auch da sehr viel.
Johannes Franke: Ja, sehr viel.
Florian Bayer: Aber sie ist ja auch tatsächlich, sie ist ja auch nicht nur rational. Also sie versucht, man merkt,
Johannes Franke: sie ist total klug Aber es gibt einen Unterschied zwischen Irrationalität und Dummheit Und ich glaube, Irrationalität bringt nicht einen dazu, vor Gericht auch noch zu sagen Übrigens, ich bin irre Nicht vor Gericht,
Florian Bayer: aber du siehst ja, sie erzählt ja von ihren Träumen Und sie ist ja total fertig mit den Nerven Und sie kriegt nicht, was sie will Und dann schreit sie halt auch das raus Und ihr seid alle tot Weißt du? Also man kann sich diesen Knacks, der da entsteht Sie ist auch voll traumatisiert, was sie durchgemacht hat im ersten Teil Das ist richtig hart Das Trauma nehme ich ihr voll ab
Johannes Franke: Das spielt sie natürlich auch sehr gut, muss man sagen Das Trauma spielt sie auch sehr gut sie sehr, sehr, sehr gut. Und auch dieses Home-Invasion-Ding, was sie dann irgendwann durchzieht, ist die beste Szene aller beider Filme. Es ist unglaublich, so eine gute Home-Invasion-Szene, weil ich plötzlich eine Szene habe, wo ich nicht bei den Opfern der Home-Invasion bin, sondern eigentlich bei ihr ursprünglich.
Florian Bayer: Wirst du, dass sie ihn tötet?
Johannes Franke: Nein, überhaupt nicht. Überhaupt nicht, weil ich sofort, sobald ich sehe, was für eine Panik da entsteht in der Familie, wo sie da reinkommt, bin ich natürlich emotional bei der Familie, Aber dieser Switch von ihr, ich verstehe volle Kanne, warum sie es macht. Und dann in diese Angst hinein von der Familie, das ist ein Switch, den musst du... Erstmal einem Zuschauer zutrauen, das ist schon gut.
Florian Bayer: Das hat Carol echt gut gemacht. Auch, dass er dieser Versuchung widerstanden hat, aus Dyson so einen verrückten Wissenschaftler zu machen. Ja! Er hat gesagt, ich will die Welt beherrschen. Ja, voll! Er hat einfach einen netten Familienvater genommen. Ja! Und das macht diese Szene so viel stärker, weil es halt wirklich ein Dilemma gibt. Ja, genau. Wenn das jetzt einfach der Arsch wäre, wenn das ein Elon Musk wäre, gäbe es kein Dilemma.
Johannes Franke: Aber wenn es ein Elon Musk wäre, dann wäre es kein Schwarzer, der Job-mäßig umgebracht wird als erstes.
Florian Bayer: Ja, der Schwarze.
Johannes Franke: Das ist echt hart.
Florian Bayer: Das ist richtig hart. Sie wollten für die Rolle einen Schwarzen. Sie wollten einen Schwarzen in dieser Rolle. James Cameron hat gesagt, oh, der Film ist aber weiß. Wie nehmen wir den da? Nehmen wir Denzel Washington oder nehmen wir den anderen schwarzen Schauspieler, den ich kenne? So stelle ich mir James Cameron bei seiner Überlegung vor.
Johannes Franke: Das ist echt hart. Und dann ist das ausgerechnet der, als er erst umgebracht wird. Und das ist so ein Trope für diese...
Florian Bayer: Willkommen im frühen 90er Jahre Actionkino. Willkommen im 80er Jahre Actionkino. Willkommen im US-Actionkino. Willkommen im US-Actionkino. letzten 40 Jahre hat sich Gott sei Dank ein bisschen gebessert.
Johannes Franke: Ja, ja, aber ja, barely. Egal. Also, wir wollten bei der Frauenfigur bleiben. Mein großes Problem ist vor allem, ist natürlich das Problem der Geschichte, weil die Geschichte nun mal so ist, wie sie ist. Sie wird nur darüber definiert, dass sie einen männlichen Helden zur Welt bringen soll, der die Welt rettet. Und der andere männliche Held soll sie davor retten, damit sie diesen männlichen Held gebären kann.
Florian Bayer: Jetzt bist du wieder im ersten Teil, ne? Ja.
Johannes Franke: Und das zieht sich natürlich auch in den zweiten Teil hinein irgendwie, weil das ja die Grundlage dann ist, unweigerlich.
Florian Bayer: Sie ist es aber, die den Helden gemacht hat. Das wird ja, und zwar nicht als dieser Akt der Geburt, sondern Sarah Connor ist die Ausbilderin von John Connor. Ja,
Johannes Franke: aber dann ist sie wiederum nur die Mutter von John Connor.
Florian Bayer: Nee, aber sie ist ja nicht nur die Mutter. Ja, sie ist die Ausbilderin.
Johannes Franke: Aber was ist die Mutter als eine Ausbilderin fürs Leben? Also ich meine, Vater und Mutter sind diejenigen, die dein Leben, dich fürs Leben ausbilden.
Florian Bayer: Sie macht ja offensichtlich mehr. Sie bringt ihm ja bei, wie man überlebt, wie man Waffen zusammenbringt, wie man schießt und so weiter. Ja, genau. Auch im ersten Teil schon. Also zum einen ist sie die, die Kyle irgendwie nochmal, das ist der Moment, wo es eine subtile Anspielung gibt, wo man sieht, ah, da findet so ein Knack statt. Es wird eine andere Sarah Connor, wo sie Kyle motiviert und sagt, auf jetzt und Soldier! Und sie ihn einfach mal in diesem harten Befehlston dazu bringt, dass er mit ihr weiter mitrennt. Und Sarah Connor, natürlich sind wir hier auch beim Slasher-Film Final Girl-Klischee. Sarah Connor ist es, die den Terminator zur Strecke bringt.
Johannes Franke: Ja. Aber das ist Final Girl-Klick-Klick. Das ist das Final Girl-Klick-Klick. Das ist gar nicht mal so, dass man... Das reicht leider nicht. Nee, das reicht eben genau nicht. Das reicht leider nicht,
Florian Bayer: das stimmt.
Johannes Franke: Das ist es halt. Und der Figur, was das zweite große Problem ist, glaube ich, diese Figur hat im ersten Film, nur der erste Film, keinerlei Wissensvorsprung in irgendeinem Bereich. Das klar ist, dass sie als Hauptfigur... Und sie wird ja die Fish out of Water in ihrer eigenen Community, in dem andere von außen kommen und sie in eine Welt hineinziehen, die nicht ihre ist. Das heißt klar, sie weiß nichts über diese Welt. Aber warum kann man ihr nicht noch ein bisschen Wissensvorsprung geben in ihrer Welt, die dann dazu führt, dass sie die Geschichte vorantreiben können? Warum muss immer wieder in fast jeder Szene irgendein Mann ihr erklären, was als nächstes passiert oder warum was passiert?
Florian Bayer: Das habe ich nicht so wahrgenommen.
Johannes Franke: Aber ich kann nicht ein einziges Mal sagen, übrigens, da ist das stillgelegte Gelände, lass uns dort verstecken.
Florian Bayer: Sie verhindert zum Beispiel, dass Kyle erschossen wird, wenn sie mit dem Auto da auf der Flucht vor dem Terminator gegen die Wand gefahren sind, dann kommt die Polizei von hinten und Kyle will mit der Waffe aussteigen und Sarah Connor ist ganz klar, du musst die Waffe runternehmen, sonst wirst du erschossen.
Johannes Franke: Das stimmt.
Florian Bayer: So funktioniert unser Weltmoment.
Johannes Franke: Das stimmt, sehr gut. Das habe ich nicht im Kopf gehabt. Aber solche Momente hätte ich nicht mehr gehabt.
Florian Bayer: Natürlich, Sarah Connor ist im ersten... Ich finde trotzdem, sie wirkt nicht wie eine Damsel in Distress, weil sie einfach zu sehr handelt. Sie ist nicht so passiv wie die traditionelle Damsel in Distress. Und sie hat immer schon diesen Anklang von, ich bin überhaupt keine Soldatin, wie kann das sein? Wie kann ich das sein?
Johannes Franke: Das sagt sie ein einziges Mal.
Florian Bayer: Aber das fühlt sich die ganze Zeit so an bei ihr. Sie läuft eigentlich die ganze Zeit da mit und denkt, es ist unvorstellbar, dass ich das bin. Es ist auch unvorstellbar, dass ich so ein Kind kriege. Und so ein Kind, ich krieg mein Leben nicht auf die Reihe.
Johannes Franke: Das ist halt das Ding, was dieser Film natürlich braucht. Im Drehbuch-Jargon würde es heißen, Refusal of the Call.
Florian Bayer: Oh mein Gott, bitte keine Heldengeschichte mehr.
Johannes Franke: Es ist eine Heldengeschichte.
Florian Bayer: Nein. Also pass auf.
Johannes Franke: Was will denn James Cameron sonst damit machen?
Florian Bayer: Es gibt jetzt eine neue Regel für diesen... Podcast. Nein! Joseph Campbell hat nie existiert.
Johannes Franke: Nein,
Florian Bayer: das hast du vergessen. Ich schicke da einen Terminator in die Vergangenheit. Ich kann es nicht mehr hören!
Johannes Franke: Aber das ist doch genau das, was James Cameron da macht. Ich meine, wenn er sich schon darauf bezieht und es eindeutig eine Szene gibt, in der sie genau das sagt.
Florian Bayer: Pass auf, mein... Wir können gerne einmal über Star Wars reden und dann alle Heldenreisendropes reinwerben. Aber ansonsten, Joseph Campbell hat nie existiert. Ja, natürlich, es ist das Refusal. Du hast recht. Aber es ist ja nicht nur das, was diesen Charakter auszeichnet. Es schwingt einfach die ganze Zeit mit, dass es irgendwie wirklich schwer vorstellbar ist, weil wir sehen es ja auch nicht in ihr, wie sie in ihrem Alltag sich bewegt. Und dann gleichzeitig aber schleicht sich so von hinten an, ah, das ist sie, okay. Und auch so... Respekt steigernd. Ich finde, mit jeder Minute Filmhandlung kriegt man mehr Respekt vor dieser Figur, gerade weil sie so einfach und so tollpatschig eingeführt wird. Am Anfang der Kaffee und sie kriegt nichts auf die Reihe und so weiter. Und mit jeder weiteren Minute kriegt man mit, ah, das steckt in ihr drin.
Johannes Franke: Ja, das stimmt. Das stimmt wohl. Die Entwicklung ist da. Ich würde sie ein bisschen später einsetzen. Ich glaube, erst im zweiten, im letzten Drittel so richtig. Aber ja, so genau habe ich es nicht im Kopf. Aber was ich, ich muss sagen, in dem Moment, wo im zweiten Teil, so lange trage ich dieses Problem mit der Mutter mit mir, dass sie darauf abgestellt ist, dass sie die Mutter eines Mannes sein wird, der dann die Welt rettet. Dass ich dann in der Szene im zweiten Teil, wo sie gerade die krasseste Sache durchgemacht hat, nämlich diese Home-Invasion-Sache, dann... diesem Wissenschaftler in Vortrag hält im Sinne von, du weißt überhaupt nicht, was es bedeutet, was zu erschaffen. Du hast ja gar keine Ahnung und bezieht sich darauf, auf ihre Schwangerschaft, wie sie den Helden erschafft, sozusagen in ihrem Körper, der dann die Welt retten wird. Wo ich dann denke, enough with the mom! Hör auf! Ich will nicht mehr! Es reicht mir! Das geht doch nicht, du kannst doch nicht alles darauf abstellen, dass sie die Mutter des Helden ist. Was soll das?
Florian Bayer: Aber das ist es doch nicht im zweiten Teil. Sie ist doch nicht nur demotiviert.
Johannes Franke: Aber so lange trage ich diesen Grudge für diesen Film mit mir rum, dass es im zweiten Teil so aus mir rausbricht, dass ich diesen Film anschreien will.
Florian Bayer: Und Sean ist in diesem Moment ja auch so, oh komm, das reicht jetzt wirklich. Das ist absolut nicht angebracht. Diesen Faktor können wir echt nicht gebrauchen gerade.
Johannes Franke: Das finde ich ganz süß.
Florian Bayer: Ich finde, sie ist eigentlich, sie ist die ganze Zeit über in beiden Filmen, im zweiten natürlich deutlich mehr als im ersten, ist sie einfach so viel mehr als nur die Mutter. Und das sehen wir in sehr, gerade im zweiten sehen wir das in sehr vielen ausgewählten Szenen, weil sie die ist, die das ganze Ding organisiert. Ja,
Johannes Franke: das stimmt.
Florian Bayer: Sie ist, sie hat einen ganz krassen moralischen Kompass, der so voll drauf ausgerichtet ist, voll das Soldatending. Sie macht John zur Sau, weil er sie gerettet hat.
Johannes Franke: Ich finde es wahnsinnig spannend, dass sie im zweiten Teil so anders ist und er das einigermaßen gut herleitet, das ist in Ordnung. Und dass wir ausgerechnet diese beiden Filme, die so zehn Jahre auseinander liegen, zusammen besprechen, weil man daran die Entwicklung von James Cameron wahnsinnig gut sehen kann. Ich glaube nicht, dass er das im ersten Teil alles schon... so gemacht hätte, wenn er seine erste Idee hätte umsetzen können.
Florian Bayer: Nein, der erste Teil sollte abgerundet sein. Der hatte nicht an eine Fortsetzung gedacht.
Johannes Franke: Ich glaube, er hat sich einfach wirklich in den zehn Jahren so weit entwickelt, dass er es dann geschafft hat, aus dieser Frauenfigur, die er im ersten Teil angelegt hat, noch ein bisschen was rauszuholen, was besser zu machen.
Florian Bayer: Ja, auf jeden Fall.
Johannes Franke: Und das finde ich toll, also diese Entwicklung zu sehen einfach. Ja. Super, großartig. Also es ist nicht nur, dass der Film sehr viel mehr Geld hatte, sondern er hat auch...
Florian Bayer: Er hat auch oft bei den Figuren was gezeigt. Wir müssen nachher noch über Action reden, als beide, als nicht große Action-Fans, also Johannes noch weniger Action-Fan als ich, aber wir müssen, keine Sorge, wir reden über einen Action-Film. Wir reden nicht nur über Charakterentwicklung, wir werden auch nachher über Action reden. Aber ich muss noch...
Johannes Franke: Ich weiß nicht, ich könnte es auch rauscutten am Ende.
Florian Bayer: Ich muss noch ein Story-Ding loswerden. Das ist für mich so wichtig für den ersten Teil, warum ich den ersten in letzter Konsequenz auch besser finde als den zweiten.
Johannes Franke: Da möchte ich mich anschließen.
Florian Bayer: Oh, okay, interessant. Das hätte ich nicht erwartet. Und zwar die Zeitreise-Thematik. Ja, der erste macht die einzige Möglichkeit, wie ein Zeitreisefilm vernünftig funktionieren kann, indem er sagt, alles ist determiniert. Ja. Wir haben es so oft gesehen. Und du hast gesagt, James Cameron hält sich für einen Arthouse-Regisseur. James Cameron hält sich für einen Lacheté, für einen... Ja,
Johannes Franke: stimmt. Genau. 12 Monkeys in der langen Fassung.
Florian Bayer: Genau. Ja. Er will Zeitreise vernünftig erzählen und das macht er im ersten Teil. Absolut. Alles ist determiniert. Der Soldat, der zurück in die Vergangenheit reist, Achtung Spoiler, ist der Vater von John Connor, der ihn später zurückschickt. Und auch wenn es nicht im Film ausdekliniert wird, im zweiten wird es dann nochmal aufgegriffen. Der Terminator wird in einer Fabrik zer... zerdrückt, die wahrscheinlich genau dem Konzern gehört, der später den Terminator bauen wird und wahrscheinlich nur, weil er diese Überreste des Terminators in dieser Fabrik findet. Ich liebe es. Ich find's auch großartig. Alles ist vorherbestimmt, es gibt keinen Ausweg, die Zukunft ist fest. Ganz großartig.
Johannes Franke: Das ist auch einer der Gründe, warum ich glaube, dass er dieses arthausige, was ich so mochte, mitgetragen hat. Er hat dieses Drängen dahin, ein Actionfilm zu werden, ohne es wirklich für mich in letzter Instanz wirklich zu werden, weil er diese Zeitreisethematik so drin hat, so stark und weil er sich so viel Zeit lässt und so seltsame Dinge von so Actionsachen gut versteckt, also gut in andere Klammern setzt. Oh Gott, das ist jetzt sehr verklausuliert. Da versteht keiner mehr, was ich meine.
Florian Bayer: Ich weiß, was du meinst. Die Action ist ja auch Unfassbar simpel im ersten Teil. Wir haben zwei große Verfolgungsjagden mit einem Auto. Und wir haben diesen finalen Kampf und ein bisschen Schießerei. Und dann haben wir noch diese sehr brutale Szene, die wahrscheinlich hauptsächlich für die Ziegung verantwortlich ist. Wenn Arnold Schwarzenegger ins Polizeirevier einbricht und da haufenweise Polizisten tötet. Aber das sind die einzigen wirklichen Action-Szenen. Sonst gibt es nicht viel Action.
Johannes Franke: Ganz am Ende der Verfolgungsjagd noch mit dem Roboter.
Florian Bayer: Genau. Und damit kommen wir ja eigentlich auch schon so ein bisschen zu den Special Effects in Teil 1. Oh,
Johannes Franke: ja. Krasse Sachen.
Florian Bayer: Hot Take?
Johannes Franke: Ja.
Florian Bayer: Mich stört die Maske von Schwarzenegger, wenn er sein Auge rausnimmt, nicht. Da wo alle sagen, oh, das ist jetzt dated, das funktioniert nicht mehr.
Johannes Franke: Ich habe einen noch hotteren Take.
Florian Bayer: Oh, komm, gib mir den hottesten Take.
Johannes Franke: Ich hätte gerne den ganzen Film über seine Maske so gesehen. Oh,
Florian Bayer: darüber habe ich auch schon nachgedacht. Das wäre ziemlich krass. Okay, du machst das nur, um Arnold Schwarzenegger runterzumachen, weil es kein Göttertoschen ist.
Johannes Franke: Nein, Arnold Schwarzenegger hat ein gutes Gesicht dafür. Aber das, was sie, sie konnten sich leider nicht richtig entscheiden. Das ist ein bisschen schade, weil die Qualität, so crappy die teilweise aussieht mit der Maske und was sie da gebaut haben und so die Animatronics, die nicht wirklich echt aussehen. Aber diese artifizielle Überhöhung, die dadurch entsteht, ist großartig.
Florian Bayer: Und die Stop-Motion ist natürlich voll veraltet. Mit so fünf, zehn Frames per Sekunde. Keine Ahnung. Es ist auf jeden Fall sehr holprig. Es ist besser als das, was wir aus den 70ern und 60ern kennen. Aber es ist halt Stop-Motion.
Johannes Franke: Ich schätze 12 Frames per Sekunde.
Florian Bayer: Ja, wahrscheinlich so um den Dreh. Ich find's wirklich gut.
Johannes Franke: Ja, ich find's auch toll.
Florian Bayer: Ich find's, und nicht nur für einen 80er-Film. Und ja, wir haben diese Szene mit der Maske, wo man ganz klar sieht, das ist eine Maske.
Johannes Franke: Ja, voll, lecker.
Florian Bayer: Aber es passt auch in die Story, ne? Der Terminator straubt um sein Gesicht. Vielleicht hat er sich sogar irgendwas am Hebel gedreht, damit sein Gesicht einmal kurz komplett ruhig ist, damit er sich konzentrieren kann. Whatever, kann man sich ausdenken. Ein 6-Millionen-Dollar-Film von 1984. Und es sind wirklich gute Special-Effekte. Ich bin da absolut glücklich.
Johannes Franke: James Cameron hat da auch richtig, richtig viel reingedrückt an Druck. die Erwartung gegeben hat an die Leute, dass das wirklich gut aussehen muss. Der wusste genau, was er will. Er hat immer wieder Zeichnungen davon gemacht. Er kann ja sehr gut zeichnen. Und hat immer wieder gesagt, so möchte ich das, so möchte ich das. Die Special Effects-Leute sind immer wieder zurück zu ihm gekommen und haben gesagt, kannst du es kurz aufzeichnen? Dann habe ich zwei Tage weniger Arbeit, weil ich fünf Entwürfe machen muss. Es ist wirklich krass. Und ich glaube wirklich, das, was die dann gemacht haben mit dem Gesicht, Das taucht ab und zu mal wieder auf, wenn er im Auto sitzt oder sowas. Aber ich glaube, das hätte er einfach sich entscheiden können, den ganzen Film überzumachen. Dass die Figur nicht... ganz so realistisch aussieht.
Florian Bayer: Dann wäre es noch mehr Slasher gewesen, wenn es aussieht wie eine Maske, weil das ist ja das Slasher-Ding. Es stimmt, ja. Dann hast du das Gesicht von, also vielleicht ein bisschen menschlich, aber eigentlich hast du dann ja das Gesicht von Mike Myers. Mike Myers. Ja. Stan Winston hat auch verschiedene Preise gewonnen für Make-up und Special Effects. Der war verantwortlich für diese Stahlkonstruktion, für diesen Terminator. Ja. Und das ist natürlich total ikonisch geworden. Ja. Da sehen wir es im zweiten Teil nochmal so viel. Es ist aber auch toll entworfen.
Johannes Franke: Natürlich.
Florian Bayer: Dieses Skelett aus Metall, das ist beängstigend. Diese roten Augen, auch diese Zähne, wenn er verbrennt dann und die roten Augen sind so das einzige, was noch leuchtet. Ich sehe James Camerons Albtraum vor mir, wenn ich das so sehe. Total. Diesen brennenden Menschen, diese roten leuchtenden Augen und dann siehst du, okay, da ist nur noch Metall drunter. Und ja, natürlich, dann hast du diese Momente, wo sie ja nur die Füße zeigen, wie sie auf den Boden gehen und du... hast so ein bisschen das Gefühl von dem Typen, der dafür verantwortlich ist, und jetzt einfach so einen Stab auf den Boden drückt, damit wir das Gefühl haben, da bewegt sich ein Terminator. Aber trotzdem, es hat erstaunlich gut gehalten. Und wenn wir schon bei den Special Effects sind, beim zweiten ist es meiner Meinung nach noch krasser. Noch besser? Noch besser. Ich finde beim zweiten, man kann sehr viele Witze machen über schlechtes CGI in der Frühzeit des CGI Anfang der 90er. Es gibt zwei Filme, ich weiß nicht, wie sie es geschafft haben. Die sehen besser aus als viele CGI-Filme heute. Das ist zum einen Jurassic Park.
Johannes Franke: Ja.
Florian Bayer: Und der zweite ist Terminator 2.
Johannes Franke: Jurassic Park vor allem deswegen, weil er alles mit Practicals gemacht hat, was nur irgendwie ging und den Rest dann ergänzt.
Florian Bayer: Und Terminator 2 hat ja auch viel mit Practicals gemacht.
Johannes Franke: Genau.
Florian Bayer: Aber die CGI, die er hat, und ja, das sind nicht heutige Standards.
Johannes Franke: Überhaupt nicht.
Florian Bayer: Aber ich finde, es hält.
Johannes Franke: Ich finde, das Wichtigste ist ja sowieso die Geschichte. Ich will doch, dass mir eine vernünftige Geschichte erzählt wird. Dann ist mir eigentlich, wenn die Geschichte gut erzählt ist, egal, ob ich durch diese CGI oder auch durch die Special Effects hindurchgucken kann und dann vielleicht sehe, dass die Maske irgendwie schlecht ist oder dass das Rendering von einem Boden, der dann zur Figur wird, dann vielleicht doch ein bisschen crappy ist. Aber es erzählt mir die Geschichte und ich bin total... geflasht davon, wie dieser Typ durch die Gitterstäbe durchgeht und so.
Florian Bayer: Und es ist immer noch ein gutes Bild, ne?
Johannes Franke: Naja, CGI-mäßig ist es kein gutes Bild mehr. Aber es ist so effektiv erzählt und so schön in dem Moment, dass mir das wurscht ist. Und es ist gut, es ist für die Zeit total gut und die Leute haben im Kino gesessen und haben laut Oh mein Gott gesagt. Wirklich krass.
Florian Bayer: Es war nochmal ein ganz neues Gefühl dafür, was Film kann. Und es war Das erste Mal vor Jurassic Park, Jurassic Park war das zweite Mal, dass CGI so im Blockbuster-Kino so wahrgenommen wurde als Computereffekt. Gab's natürlich auch schon früher, aber es wurde nie so wahrgenommen. Also es war zum ersten Mal so. Auch so dieses Drumherum, das in der Vermarktung auch gesagt wurde. Und das haben wir übrigens an Computer gemacht. Diesen Effekt nennt man so, dürfen wir präsentieren, Industrial Light Magic. Das sind übrigens die von George Lucas. Die haben das gemacht und es gab ein sehr großes Drumherum. Das war das erste Mal, dass ich das wahrgenommen hatte, dass hinter die Kulissen der Computerfilmindustrie geschaut wird. Dass das gezeigt wird und dieser Film wurde so gemacht und dann siehst du einfach Menschen am Computer sitzen. Das war das erste Mal, dass ich das so wahrgenommen habe. Das hat schon halt auch beeindruckt. Ich finde, sie haben sich wirklich gut gehalten. Okay, ja, natürlich, es ist nicht vergleichbar mit CGI von heute, aber es ist besser als CGI 10 Jahre später in vielen Fällen. Es ist auch besser als CGI 15 oder 20 Jahre später.
Johannes Franke: Ich finde dieses Metal-Blob-Teil leider das Schlechteste an der ganzen Sache. Wenn er durch das kaputte Fenster hindurch blobbt und da auf den Sitz. Ich glaube, im Flugzeug ist das vorne.
Florian Bayer: Im Helikopter.
Johannes Franke: Genau. Da finde ich es leider recht schlecht. Aber ich finde es großartig, wie Löcher durch seinen Körper geschossen werden. Ja,
Florian Bayer: es wird sehr oft zerschossen. Es gibt sehr viele Szenen, wo man sieht, wie Löcher in ihn reingeschossen werden.
Johannes Franke: Es ist wirklich sehr, sehr gut. Und dann gibt es eine Szene, wo Arnie oben die Schädeldecke aufgemacht kriegt, wo man das Gefühl hat, Moment mal, wo haben sie das untergebracht? Weil ich sehe doch im Spiegel Arnies Gesicht und sie daran arbeiten. Aber der Aufbau dieser Szene ist total krass. Mindfuck, die haben den Spiegel, der da ist. Das war kein Spiegel. Sondern unsere Hauptdarstellerin hat zufälligerweise eine Zwillingsschwester.
Florian Bayer: Ja, die in diesem Film öfter mal vorkommt.
Johannes Franke: Ja, und sie haben den Spiegel gefakt, indem sie da ein Loch hingebaut haben, auf der anderen Seite genau das gleiche Set aufgebaut haben. Und Arnie sitzt da tatsächlich mit seinem Gesicht. Und die Zwillingsschwester operiert da am Kopf rum. Und die machen zeitgleich vor und hinter dem Spiegel das, was da zu sehen ist. Sodass im Vordergrund nur die Animatronic zu sehen ist von dem Kopf von Arnie. Und ich die ganze Zeit aber denke, der ist doch im Spiegel. Wie kann die da in seinem Kopf rumpulen?
Florian Bayer: Was natürlich so toll ist. Practical Effects, ne? Ja. Sie haben es halt nicht am Computer gemacht, sondern sie haben das Practical Effect gemacht. Und trotzdem auch die Computereffekte in diesem Film. Ja. Industrial Light Magic, 15 bis 17 Millionen Dollar vom Budget. wurden einfach mal gegen die Computereffekte geworfen. Wovon dann wiederum ein Drittel wahrscheinlich nur für den T-1000 und nur für dieses flüssige Metall eingesetzt wurde. Industrial Light Magic, die echt groß waren, die haben auch schon für den ersten Teil die Special Effects gemacht. Aber die waren halt einfach damals nicht so im Vordergrund. Haben sich vergrößert. Die waren zu sechst, als sie an Diabis gearbeitet haben, auch ein James Cameron Film. Und haben sich auf 35 Leute vergrößert. Für diesen Film. Krass. Die haben unfassbar viel Geld investiert. Also sie haben ja auch ordentlich Geld dafür gekriegt. Aber die haben mehrere Millionen einfach nur dafür investiert, sich neues Zeug zu kaufen, neue Computer und so weiter. Das war ein riesiges Investment. Dieser Film war, glaube ich, auch ein ganz großer Versuchsballon. Wie weit können wir gehen mit Computereffekten? Was kann man heute im Blockbuster machen? Und wie zieht das? Und dementsprechend haben sie es dann ja auch in der Vermarktung wirklich ganz weit nach vorne gedrückt.
Johannes Franke: Überhaupt, der Film hat natürlich, was das Budget betrifft, viele Sachen gedrückt in eine Richtung, die vorher nie da gewesen war. Sagen wir, die eine Million, die sie in die Stunt-Leute investiert haben, nie vorher hat ein Film so viel Geld für Stunts ausgegeben. Total krass.
Florian Bayer: Und es hat sich gelohnt.
Johannes Franke: Absolut.
Florian Bayer: Die Action-Szenen in Teil 2 gehören meiner Meinung nach zu den besten Action-Szenen des Action-Kinos generell. Und das ist, also ich sag ja, den ersten Teil mag ich mehr. Aber wenn ich jetzt bloß auf Action gucke, dann ist das ein bisschen mehr. Der zweite hat ein... unglaublich gutes Timing, unglaublich gutes Gespür dafür, Action mit einem gewissen Pathos zu inszenieren. Wenn wir zum Beispiel diese erste Verfolgungsjagd nehmen, wenn John Connor auf der Flucht ist vor dem Terminator mit seinem Motorrad und der Terminator ist mit diesem LKW hinter ihm her, dann gibt es ja diesen Moment, wo dann irgendwann Arnie von hinten kommt. Wir sehen schon die ganze Zeit, Arnie verfolgt sie und kommt immer näher und schafft es dann, sich an dem Truck vorbeizufahren, gerade so, und im letzten Moment John Connor runterzureißen und dann kommt genau in diesem Moment setzt auch der großartige Score ein von von Brad Fiedel und es ist perfekt getimt und es ist so eine Action-Szene mit Pathos, mit Spannung und halt eben genau mit der richtigen Portion Action und mit Stuntmen, die nicht zu erkennen sind als Stuntmen, obwohl die Kamera echt viel und nah und auch in den Fahrtszenen nah rangeht.
Johannes Franke: Super. Die Stuntmen haben Prosthetics getragen, um so auszusehen wie Arnold Schwarzenegger. Es ist unglaublich. Was sie da alles gemacht haben, ist echt krass. Aber ich muss sagen, genau an der Stelle verliert mich halt der Film. Und deswegen finde ich den ersten auch immer noch wahnsinnig viel besser.
Florian Bayer: Weil du keine Action magst?
Johannes Franke: Weil ich mit der Action nichts anfange. Es gibt so viele Dips in diesem Film. So viele Tiefpunkte für mich, die für andere die Höhen sind. Wo ich denke, ja, okay, gut, jetzt gucke ich mir noch mehr Autos an, die in der Gegend rumfliegen, noch mehr Sachen, die in die Luft gehen. Das brauche ich alles nicht. Das interessiert mich als Zuschauer halt einfach nicht. Deswegen verliert mich der Film leider viel zu oft.
Florian Bayer: Es ist halt ein riesiger Action-Flick. Du hast dieses Intro, wo die Charaktere etabliert werden. Du hast diese... vermeintliche Tension, wer ist der Gute, auch wenn es eigentlich ziemlich gleich ist von Anfang an, dass Arnie hier der Gute ist. Und sie haben auch in der Vermarktung keinen Hehl draus gemacht. Also die Trailer und so weiter haben das ziemlich eindeutig gemacht. Und du hast dieses Intro und dann ist es eigentlich nur noch Action, ne? Ja. Der Film rast dann wirklich von Action-Szene zu Action-Szene. Ich bin da voll drin. Ich bin kein großer Action-Film-Fan. Aber ich bin vor allem auch kein großer Actionfilm-Fan von modernen Actionfilmen. Da bin ich voll Boomer und voll konservativ. Eben weil die einfach sehr hektisch und chaotisch geschnitten sind, weil so ein bisschen die Orientierung fehlt. Bei Terminator 2 hast du in jeder Action-Szene das Gefühl, du weißt, was passiert. Du weißt, wo es passiert.
Johannes Franke: Und warum.
Florian Bayer: Und warum. Und das ist halt auch sehr genau geplant. Sowas wie die Flucht von Sarah Connor aus der Anstalt. Wie sie da durch die Gänge rennt und so weiter. Es gibt einen Ort und dieser Ort muss irgendwie Action und Spannung erzeugen. Wie machen wir das? Okay, wir haben den langen Korridor. Ein Film von heute würde sich dazu entscheiden, da so ein Geäst aus Gängen zu simulieren, indem er ganz viele Naheschnitte macht und man sich total verirrt fühlt. Kann man machen? und nicht weiß, wo man ist. Aber dieser Film zeigt vor allem Sarah Connor, wie sie rennt, wie sie Türen zumacht und wie die anderen hinter ihr her sind. Das ist nicht viel, aber dadurch, dass es halt eben so sehr konzentriert ist auf diesen Moment und nicht sich in hektischen Schnitten verliert, ist die Action unglaublich immersiv und intensiv.
Johannes Franke: Wenn wir gerade wieder bei der Anstalt sind, muss ich schon sagen, dass ich finde, dass die Action, die da entsteht und die Tension vor allem daraus entsteht, dass diese Anstalt völlig unglaubwürdig ist. Macht geil schlecht.
Florian Bayer: Gib mir deinen 80er und 90er Psychiatrie-Klischees.
Johannes Franke: Es ist ja unglaublich. Keiner von den Ärzten dort hat irgendein Interesse daran, ihr zu helfen, sondern sie einfach im schlimmsten Fall einfach mal abzulecken. Was ist das denn?
Florian Bayer: Das war das Psychiatriebild in den Filmen, mit denen wir groß geworden sind. Ich finde, das ist... So ein schreckliches Job in der Hollywood-Filmgeschichte. Und Jack Nicholson und einer Flogel über das Kokosnest sind natürlich hauptsächlich verantwortlich. Ja,
Johannes Franke: das stimmt.
Florian Bayer: Die Darstellung von Psychiatrie als gruselige Häuser, wo böse, machtbesessene Menschen nichts anderes wollen, als Patienten zu fesseln und unter Drogen zu setzen.
Johannes Franke: Es ist ja wirklich ein Bild aus den 20er, 30ern.
Florian Bayer: Ja, und selbst damals, Psychiatrie hat nie so funktioniert. Ja,
Johannes Franke: ja.
Florian Bayer: Das ist das Psychiatriebild von Scientology, ne?
Johannes Franke: Oh Gott.
Florian Bayer: Geht nicht zu Psychologen, sie werden das mit euch tun. Total, ich habe mich da irgendwie dran gewöhnt und deswegen gucke ich da drüber hinweg, weil es hat wirklich jeder Film aus dieser Zeit, ne? Aber naja, es ist totaler Bullshit. Aber es ist so schön, dass wir Dr. Silverman wieder begegnen.
Johannes Franke: Der schon im ersten Teil gähnt, als er sie eigentlich untersuchen soll und befragen soll.
Florian Bayer: Und der im ersten Teil sagt zu Kyle Reese, aus diesem Mann könnte ich meine Existenz aufbauen, auf den Geschichten dieses Mannes. Und das macht er im zweiten Teil. Reese ist halt tot, deswegen nimmt er Sarah Conley. Er hat offensichtlich nichts anderes zu tun, als sich um sie zu kümmern und ihren Geschichten zu lauschen und ihr zu sagen, dass sie ihren Sohn nicht sehen darf. Ich finde die Psychiatrie-Szene funktioniert einfach gut, weil es ein tolles Beispiel dafür ist, wie mit dem Raum gearbeitet wird. Ja,
Johannes Franke: okay. Man hat einen Sense of Place. Man weiß, wo was wie passiert und warum. Ich finde das tatsächlich sehr gut aufgelöst, kameratechnisch aufgelöst und inszenatorisch und auch gut geschnitten, muss man sagen.
Florian Bayer: Und ich mag diese... Diese Konfrontation mit Sarah Connor, mit diesem Terminator, wo man sich vorstellt, okay, sie weiß ja noch nicht, dass Arnold Schwarzenegger jetzt gut ist. Dieser Moment, wenn sie ihm dann begegnet, wo wir kurz wirklich diesen Horrorfilm-Moment haben, auch wenn wir wissen, dass es anders ist, aber ihre Angst spüren.
Johannes Franke: Ihre Angst ist total gut, weil sie das total gut spießt. Ne? Aber wie abgefuckt ist es, dass er den gleichen Spruch benutzt, wie der andere Typ im ersten Film, der dann ihr Mann wird, ihr Freund wird und dann sagt...
Florian Bayer: Come with me if you want to live.
Johannes Franke: Ja, genau. Und warum vertraut sie ihnen dann plötzlich? Weil das ist der Spruch von dem Typen, der ist gestorben seinetwegen. Dann nimmt der auch noch den Spruch... Und macht sich lustig über sie, oder was?
Florian Bayer: Im sehr frühen Entwurfstadium gab's die Überlegung, Michael Biehn, der den Kyle Reese spielt, den bösen Terminator spielen zu lassen. Das wär ein geiler Fuck-up gewesen. Robert Patrick würde uns beiden offensichtlich fehlen. Aber das wär ein großartiger Fuck-up gewesen, wenn er der böse Terminator gewesen wäre. Da hätt man wunderbar damit spielen können. Ja, genau. Darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht. Das ist echt ziemlich hässlich. Irgendjemand muss ihm das ja auch gegeben haben. John Connor hat ihn darauf programmiert dann offensichtlich, weil John Connor aus der Zukunft hat ihn ja eigentlich da so eingestellt. Aber dieser Konflikt zwischen Sarah Connor und der Maschine wird da ja schon angespielt und der ist dann ja auch sehr lange präsent in dem Film. Also auch wenn sie den Chip vernichten will und John sie dann aufhält. Und ja, wir haben, glaube ich, schon sehr viel gesagt, dass Sarah Connor einfach großartig ist.
Johannes Franke: Ja, sie spürt das wahnsinnig gut. Sie trägt da alles unglaublich gut. Oh mein Gott, was ist das für eine Musik?
Florian Bayer: Was war das? Wo sind wir? Ich glaube, wir wurden rausgerissen.
Johannes Franke: Aber wohin?
Florian Bayer: Oh mein Gott, Johannes.
Johannes Franke: Ja?
Florian Bayer: Ich befürchte, wir befinden uns in einer Self-Promo.
Johannes Franke: Oh nein!
Florian Bayer: Ganz schnell, ganz schnell, damit wir zurück zum Gespräch können. Was müssen wir machen? Was müssen wir sagen?
Johannes Franke: Wir müssen den Leuten unbedingt sagen, dass sie uns abonnieren sollen, wo auch immer sie sind, also auf Spotify oder Apple oder sowas.
Florian Bayer: Team, whatever,
Johannes Franke: was ihr auch noch nutzt. Also abonnieren und anderen sagen, dass sie uns abonnieren.
Florian Bayer: Auf jeden Fall. Wenn euch die Folge gefällt, dann lasst uns einen Daumen nach oben da. Gebt uns gerne Sterne, Herzchen, Daumen hoch, was auch immer euer Podcatcher anbietet.
Johannes Franke: Genau, und wenn sie euch nicht gefällt, dann schickt diese Episode weiter an eure Feinde oder eure Nachbarn oder so.
Florian Bayer: Und wenn ihr uns Feedback geben wollt, wir freuen uns total über jeden Kommentar an johannes-muss-man-sehen.de oder florian-muss-man-sehen.de.
Johannes Franke: Genau, schickt uns Filmvorschläge und so weiter. Boah,
Florian Bayer: wir sind schnell durchgekommen. Ja, jetzt schnell raus hier,
Johannes Franke: wieder zurück ins Gespräch. Was mir noch so ein Trash-Faktor reinwirft, ist der Satz Why do you cry? Ich versteh's nicht. Ich bin eine Maschine. Warum kommt Wasser aus deinen Augen? Was ist das?
Florian Bayer: Die sind ja offensichtlich sehr darum bemüht, den Terminator zu vermenschlichen. Auch einfach, damit er funktioniert als der Held. Und dazu benutzen sie die albernen Zähne und natürlich auch die Kitsch-Chicken-Szene. Ja, da ist viel Schmock, da ist viel Kitsch, da ist viel Cheese, das ist alles irgendwie... Das ist halt so der Film... Wo man merkt, dieser kleine, dreckige Indie-Film, der irgendwie größer war als das, was er sein wollte, der wird jetzt zum Blockbuster. Und dann packen sie da einmal die Blockbuster-Klischees drauf. Unter anderem eben auch, dass der Protagonist neben der Maschine ein zehnjähriges, niemand glaubt, dass er zehn ist, ein zwölfjähriges, aber er ist zehn, also ein zwölfjähriges Kind ist. Wie findest du denn Edward Furlong? Ganz gut.
Johannes Franke: Ja, ich komm damit gut klar. Ich finde auch, ich hinterfrage nicht unbedingt, ob er jetzt 10 oder 12 oder nicht sein soll oder was oder wie viel. Wäre auch eine Rolle für Leonardo DiCaprio gewesen. Ja. Aber Leo war schon zwei Jahre zu alt.
Florian Bayer: War zu alt.
Johannes Franke: Und wäre vielleicht für River Phoenix noch eine Möglichkeit gewesen.
Florian Bayer: Aber ja, River Phoenix würde ich sofort nehmen als John Connor. 1970 ist er geboren, er wäre 20 gewesen, als der Film gelesen wurde.
Johannes Franke: Okay,
Florian Bayer: okay. Aber wenn wir schon beim lustigen Darsteller-Karussell sind. Sylvester Stallone.
Johannes Franke: Oh ja, stimmt.
Florian Bayer: Mel Gibson. Aber am lustigsten ist für den ersten Teil O.J. Simpson.
Johannes Franke: Ja, und sie haben ihn nicht genommen, weil er zu nett ist.
Florian Bayer: Zu nett. Weil er nicht wie ein Killer aussieht. Niemand würde O.J. Simpson den Killer abkaufen.
Johannes Franke: Nein, niemals. Oh,
Florian Bayer: fuck. Es gab noch mehr und ich muss suchen. Al Pacino, Robert De Niro, Robert Redford.
Johannes Franke: Meine Güte.
Florian Bayer: Alle potenziell Michael Beans Rolle als Kyrie ist. Ich finde Michael Bean toll. Ich mag es, wenn man die beiden Filme hintereinander guckt, wenn man vergleicht, wie der Terminator als Retter ist und wie Michael Bean als Retter ist. Und der Terminator ist doch ein Stück menschlicher. Auch wenn Michael Bean diese Angst spielt und auch wenn Kyrie schon ziemlich abgefuckt ist. Aber Kyrie ist halt so... Komplett der Soldat. Es braucht so ein bisschen Zeit, bis er aufweicht. Und das macht er auch nur so sehr begrenzt. Und er hat sich auch offensichtlich damit abgefunden, dass er sterben wird in dieser Zeit. Gerade am Schluss merkt man das ja so ein bisschen. Eigentlich will er die ganze Zeit zurückgelassen werden. Bis zu dem Punkt, wo es zum Klischee wird, dass er sagt, nein, lass mich hier. Und Sarah sagt, nein, komm mit. Nein, komm mit. Da gibt es drei oder vier Zehntel davon. Das ist mindestens eine zu viel. Aber ich finde diesen Vergleich ganz cool, wie Kyle Reese ist und wie dann der Terminator ist. Und der Terminator ist fast menschlicher. Und der Terminator ist natürlich auch fast menschlicher als Sarah Connor, wenn sie so eiskalt sagt, wir müssen Dyson töten.
Johannes Franke: Ich glaube ja, dass Sarah Connor im Grunde der Terminator wird.
Florian Bayer: Sarah Connor ist eigentlich der beste Terminator, ne?
Johannes Franke: Ja, weil sie ja dann diese Home Invasion und so weiter, sie kriegt eine ganz bestimmte Art und Weise, mit den ganzen Dingen umzugehen. Sie wird wahnsinnig hart und wahnsinnig self-controlled im Sinne von, ich muss diese Missionen irgendwie hinkriegen. Und das macht sie fast schon mehr Terminator als die anderen. Ja,
Florian Bayer: I like it. Total. Sie ist die eiskalte Killerin in diesem Moment. Und dann bricht halt doch das Menschliche aus ihr raus. In der Film schmeißen es natürlich immer mal wieder so Happen zu. So, die Menschheit ist schlecht. Wenn zum Beispiel die Kinder mit den Pistolen schießen und John sagt, ey, es ist nicht ziemlich scheiße, oder? Und dann sagt der Terminator, ja, ja, ihr Menschen seid echt abgefuckt. Aber dann schmeißt er uns aber auch immer wieder so Häppchen zu, ihr Menschen seid gut. Weil Dyson ist dann ja bereits sich... zu Opfern. Dyson ist bereit, das Zeug zu vernichten, woran er seit 20 Jahren arbeitet.
Johannes Franke: Ja, und sagt, naja, dann mach ich halt Staubsauger, was soll's.
Florian Bayer: Genau. Sehr schön. Es gibt Hoffnung für die Menschheit. Also die Menschheit ist irgendwie abgefuckt, aber es gibt auch Hoffnung. Und damit spielt der Film ja auch immer so ein bisschen. Und ja, er geht aber ja auch oft so in die Kitsch-Richtung. Auch die Beziehung zwischen John und Sarah, wo es vielleicht so ein bisschen einmal zu viel John ist, der sagt Liebe mich! Und Sarah sagt, nein, du musst kämpfen. Und das... Aber das ist ihre Art zu zeigen, dass sie ihn gibt, bla bla bla. Es ist teilweise, es geht dann oft so in den Kitschüber, aber das ist halt auch Blockbuster. Das ist Popcorn-Kino. Und das finde ich ist auch irgendwie okay, weil ich meine, es ist ein 100-Millionen-Dollar-Film, der muss seine 500 Millionen einspielen, was ein riesiger Erfolg war. Da macht man halt Zugeständnis an ein Mainstream-Publikum. Und sie haben zumindest Kudos, dass sie nicht versucht haben, ihn ab 12 oder PG-13 zu machen, sondern dass sie ihn... Dass sie trotzdem, obwohl sie ihn entschärft haben in ganz vieler Hinsicht, dass sie trotzdem das Düstere und auch das Brutale in vielen Momenten beibehalten haben.
Johannes Franke: Ja, aber auch in Hinsicht darauf, dass sie gedacht haben, also der Plor, wenn der dann so zwölf ist, dann will der unbedingt diesen Film sehen. Ja. Und das wird dann ganz viele andere Kinder, die zwölf sind, unbedingt diesen Film sehen wollen. Und dann werden wir die... einlullen und infiltrieren. Dann werden die nämlich die ganzen Fortsetzungen, die wir noch drehen, auch unbedingt sehen wollen.
Florian Bayer: Ja, die Fortsetzungen sind so eine Geschichte für sich. Soll ich mal kurz dazu springen?
Johannes Franke: Oh ja, bitte, erzähl mal von den Fortsetzungen. Ich hab sie nicht gesehen und ich kann nichts dazu sagen, aber es würde mich schon interessieren, was sie daraus gemacht haben.
Florian Bayer: Ey, pst, du.
Johannes Franke: Ja, du. Der nun folgende Programmteil enthält sensible Informationen über den Handlungsverlauf.
Florian Bayer: Also als James Cameron den ersten Teil gedreht hat, hatte er ja nicht vor, daraus eine Serie zu machen. Er sagte, der ist total rund. Und ich glaube auch nach dem zweiten hatte er nicht vor, eine Serie draus zu machen, weil das auch irgendwie rund war. James Cameron wollte daraus eigentlich keine Serie machen. Und daraus ist aber irgendwie eine Franchise geworden. Und ich glaube, niemand der Beteiligten wollte das so richtig. Und zwar von jedem. der rausgekommen ist. Da gab es dann immer wieder Produktionspläne. Oh, wir machen daraus ein neues Reboot. Da wird ein neuer Franchise draus. Jetzt machen wir was anderes. Wodurch Terminator eine ganz absurde Fortsetzungsreihe hat von Filmen mit losen Enden. Ein Film passt auf den anderen. Okay. Der dritte ist die einzige Ausnahme, aber der dritte ist auch nicht sonderlich gut.
Johannes Franke: Okay, schade. Der dritte,
Florian Bayer: würde ich sogar sagen, ist der, den ich am wenigsten mag. Terminator 3 Rise of the Machines aus dem Jahr 2003. Also gut, nochmal... Über zehn Jahre nach dem zweiten. Hat länger gedauert als zwischen dem ersten und zweiten. Die wurden übrigens alle nicht mehr von James Cameron gedreht, sondern unterschiedliche Regisseure. Terminator 3 ist einfach nur ein Remake vom zweiten Teil gefühlt. John Connor ist mittlerweile ein junger Erwachsener. Und es wird wieder ein Terminator zurückgeschickt. Diesmal, oh, sie sind richtig originell gespielt von einer Frau.
Johannes Franke: Okay.
Florian Bayer: Aber sie ist ähnlich wie Robert Patrick im zweiten Teil, auch so aus flüssigem Metall. Hat noch ein paar zusätzliche. Features, sie kann Laser verschießen oder so. Und es kommt natürlich ein Arnold Schwarzenegger zurück, der damals schon ein bisschen älter war, kurz vor seiner Gouverneurskarriere. Das war eigentlich so das letztes großes Ding, dann hat er gesagt, jetzt lieber Politik. Now I'm a politician. Egal. Und es ist tatsächlich dann John Connor zusammen mit dem Terminator und mit einer ehemaligen Schulfreundin, gespielt von Claire Danes, auf der Flucht vor dem bösen Terminator, gespielt von Christina Locken. Und das Einzige, was wirklich gut ist an dem Film, Achtung, Spoiler, Sie haben ja die Apokalypse im zweiten Teil aufgehalten. Und im dritten Teil erfahren sie dann, sie können die Apokalypse nicht aufhalten, sie haben sie nur verzögert. Und der Film endet damit, dass John Connor vom Terminator zusammen mit seiner Freundin in einen Schutzbunker gebracht wird. Und dann sehen sie, wie draußen die Welt explodiert, weil es einheit alles in die Luft sprengt. Sarah Kenner ist davor an Krebs gestorben. Die haben sie nicht mehr mit reingezogen, weil Linda Hamilton nicht zur Verfügung stand, weil sie Gott sei Dank... gesagt haben, dann lassen wir es lieber.
Johannes Franke: Okay.
Florian Bayer: Gefolgt von, und das ist das Ende. Also es ist jetzt quasi, die Welt ist untergegangen. Terminator Salvation. Da gab es auch den Plan, einen Mehrteiler draus zu machen. Das ist der nächste Film. Aus dem Jahr 2009. Und zwar, gute Idee. Er spielt in der Zukunft. Es ist ein Kriegsfilm. Er spielt in dieser Zukunft, in der die Maschinen die Welt erobert haben. Und es wird quasi die Vorgeschichte erzählt. Wir sehen einen sehr jungen Kyle Reese. Der irgendwie mit John Connor in Kontakt kommt. Und es gibt noch so ein paar andere Geschichten. Und dieser Film ist Crap. Der erste Terminator ohne Arnold Schwarzenegger. Es gibt nur so einmal mit Computer generiert ein kurzes Modell von ihm. Da wird gezeigt, wie die T-800 hergestellt werden. Und dann sieht man ihn nackt auf dem Band liegen.
Johannes Franke: Oh nein. Wie würdelos.
Florian Bayer: Ich glaube damals war er geworden, aber ich weiß es nicht ganz sicher. Und es ist einfach kein guter Film. Ich kann gar nicht viel dazu sagen. Ich fand ihn furchtbar langweilig. Ich habe mich so drauf gefreut, als ich gehört habe, oh, sie machen einen Terminator-Film, der in der Zukunft spielt. Geil. Super, das muss doch eigentlich was werden. Und dann war das aber einfach ein langweiliger Film, der nicht gut war.
Johannes Franke: Schade.
Florian Bayer: 2015. Terminator Genisys. meiner Meinung nach der beste von den Fortsetzungen außerhalb von Teil 2 und eigentlich der unterschätzteste Film. Jetzt kommen die beiden Filme, bei denen alle sagen, das ist totaler Mist. Terminator Genesis hat wirklich alberne Momente, aber hat eine grandiose Grundidee. Terminator Genesis beginnt wie der erste Teil mit Kyrie, der aus der Zukunft kommt und im Jahr 1984 landet. Natürlich andere Darsteller. Sarah Connor wird gespielt von Emilia Clarke, die man aus Game of Thrones kennt. Er kommt in die Vergangenheit. Und der Terminator landet auch. Ein Arnold Schwarzenegger, der mittels CGI-Jung gemacht wurde. Funktioniert ganz gut, weil man nicht so viel von ihm sieht. Okay. Und... Es ist wirklich, als würden sie ein Remake vom ersten Teil machen. Und dann gibt es diese Szene, wo Kyle Reese den Polizisten trifft und fragt, welcher Tag ist heute? Und der Polizist sagt, heute ist der und der Tag. Der Tag, an dem du zurückkommst. Und verwandelt seinen Arm in so ein typisches Terminator-Stahlmesser. Und greift ihn an und kämpft gegen ihn. Kyle rennt, flieht. Großes Chaos. Währenddessen sehen wir diese Szene, wie Arnold Schwarzenegger die Punks fertig macht. und begegnet plötzlich einem alten Arnold Schwarzenegger. Also gespielt von Arnold Schwarzenegger, der nicht verjüngt wurde mit Computertechnik. Und er sagt, ich habe auf dich gewartet. Und tötet den jungen Arnold Schwarzenegger. Und dann, Kyle Reese ist immer noch auf der Flucht vom Terminator, ist in diesem Kaufhaus, wo er auch im ersten Teil ist. Ein Bus fährt rein in dieses Kaufhaus. Am Steuer sitzt Sarah Connor und sagt, komm mit mir, wenn du leben willst. Und sie packt Kyle ein. Und dann fährt sie weiter und holt den alten Arnold Schwarzenegger ab. Und dann erfahren wir, es wurde ein Terminator in die Vergangenheit geschickt, um Sarah Connors Eltern zu töten. Auch eine clevere Idee. Also ein bisschen weiter. Und aber auch ein Terminator, um sie zu beschützen. Und das ist eben dieser schwarze Egger. Das heißt, der ist seit ihrer Kindheit bei ihm. Sie nennt ihn auch Papst. Sie hat ihre Familie verloren. Und der ist ihr einziger Vater. Und sie hat ihm auch beigebracht, menschlich zu sein, was für ein paar witzige Szenen sorgt. Weil er bemüht sich wirklich, auch wenn er nicht gut ist. Und deswegen ist er auch alt, weil Terminatoren. Haben ja menschliche Haut, menschliche Haare, können also auch altern. Und dann kommt eigentlich derselbe Plot wieder. Wir erfahren, dass sich die ganze Zeitlinie geändert hat, weil die Terminatoren andere zurück in die Vergangenheit geschickt haben. Und sie müssen jetzt in eine andere Zeit reisen. Und zwar ins Jahr 2017, also in der Zeit, in der der Film entstanden ist. Weil Skynet mittlerweile mit Internet und Tablets und so weiter. Und da müssen sie die Apokalypse verhindern. Das ist dann alles so ein bisschen Bullshit dazwischen. Aber dann gibt es was, was ich auch toll fand, was auch ganz viel kritisiert wurde, nämlich John Connor. Landet auch zurück aus der Zukunft in dieser Zeit. Ja. Und Sarah freut sich natürlich total, ihren Sohn zu sehen, ihren erwachsenen Sohn. Ja. Und dann gibt es den großen Plot Twist, dass John Connor von den Terminatoren gefangen genommen wurde und verbessert wurde. Oh. Das heißt, die haben ihn zu so einem Terminator gemacht, also halb Mensch, halb Terminator. Und er ist plötzlich der Bösewicht.
Johannes Franke: Krass.
Florian Bayer: Viele fanden den Film kacke und wahrscheinlich, es klingt unglaublich gut auf dem Papier,
Johannes Franke: so gut ist er nicht. Ja, total.
Florian Bayer: Die Idee ist toll. Ja. Er hat wirklich einige alberne, dumme Momente, aber er ist besser als sein Ruf. Ich fand ihn wirklich gut. Ich fand, das war seit dem zweiten Teil das erste Mal, dass wieder was Spaß gemacht hat, was da betrifft.
Johannes Franke: Ich finde, die Idee klingt so, wie ich mir den zweiten Teil vorgestellt hätte. Weil der erste Gedanke ist, wenn du es als Maschine, als Terminator aus der Zukunft nicht geschafft hast, dann schickst du eine Maschine noch ein Stückchen weiter zurück, um das Ganze zu korrigieren. Natürlich. Also für mich die logische Konsequenz ist halt der erste Film.
Florian Bayer: Wahrscheinlich hast du halt irgendwann Angst vorm Butterfly-Effekt. Also wenn du die Eltern von Sarah Connor tötest, der weiß, ob du dann verhinderst, dass dein Erfinder getötet wird.
Johannes Franke: Das stimmt, ja. Aber das kann man ja erzählen.
Florian Bayer: Ja, kann man. Auf jeden Fall fand ich... Fand ich den ganz gut, Terminator Genisys, aber halt auch wieder so ein loses Ende. Eigentlich wollten sie nach Salvation, also diesem Kriegsfilm in der Zukunft, daraus wollten sie eine Trilogie machen. Sie wollten die gesamte Vorgeschichte erzählen mit M. John Connor. Und wahrscheinlich eine Reihe, die damit endet, dass Reese zurückgeschickt wird. Haben sie alles verworfen. Und es kommt dieses Genisys, was eine neue Timeline aufwirft. So eine komplett neue Idee. Das Problem ist, der nächste Film, der noch sehr jung ist, und der kam dann vor ein paar Jahren, Moment, der kam 2019, Terminator Dark Fate, wirft nochmal eine neue Zeitline ab. eine neue Timeline auf. Klingt auf dem Papier auch wieder total cool. Sarah Connor, gespielt von Linda Hamilton, sitzt am Strand und sieht mit John Connor zusammen. Ein neuer Terminator kommt aus der Zukunft. Arnold Schwarzenegger, auch oft jung gemacht mit CGI, genauso wie Sarah Connor und John Connor ist auch komplett CGI. Hey, wir sind im Jahr 2019, wir können sowas. Sie werden uns alle umbringen. Wir haben keine Chance gegen die Maschinen. Nicht mal unsere Filme kriegen wir ohne sie hin. Arnold Schwarzenegger kommt aus der Zukunft, tötet John Connor. Und Sarah Connor tötet ihn. Okay. Dann Sprung in unsere Zeit. Ja. Es landen wieder zwei Terminatoren aus der Zukunft. Diesmal kein Arnold, sondern der eine, nee Quatsch, ein Mensch. Sie ist kein Terminator, sie ist ein Mensch. Mackenzie Davis spielt eine Soldatin aus der Zukunft, die aber verbessert wurde, die eigentlich Terminator-Fähigkeiten hat, aber noch ein Mensch ist und sich auch menschlich verhält. Und die muss wieder irgendeine, die muss eine gewisse Danny schützen. die offensichtlich auch so eine Widerstandskämpferin wird oder einen Widerstandskämpfersohn kriegt. Nee, sie wird die Widerstandskämpferin. Und vor einem bösen Terminator gespielt von, keine Ahnung, Entschuldigung, hab ich vergessen, war nicht gut. Und dann kriegen sie aber unerwartet Hilfe von Sarah Connor, die da plötzlich auftaucht als gelte Recken, die offensichtlich seit 20 Jahren nichts anderes macht, als darauf zu warten, dass Terminatoren aus der Zukunft landen, um sie abzuballern. Weil es kommen ständig Terminatoren wieder in unsere Zeit und sie steht dann immer bereit und... Peng, peng, peng, Begrüßungskommando. Und sie kriegt die Nachrichten von irgendwem, weiß aber nicht von wem. Und dann sind sie zu dritt unterwegs, versuchen herauszufinden, von wem die Nachricht kommt. Und fahren irgendwo in die Wälder Nordamerikas. Und wer wartete auf sie? Der Terminator, der John Connor umgebracht hat. Arnold Schwarzenegger. Mittlerweile alt geworden. Hat geheiratet. Hat ein Stiefkind. Die Erklärung ist, das finde ich auch noch ganz okay. Nachdem er John Connor getötet hatte, hatte er keinen... Kein Auftrag mehr, kein Ziel mehr. Und er ist dann so eine Zeit lang durch die Welt gewandert. Und dann hat er irgendwie einer Frau geholfen, die von ihrem Mann geschlagen wurde oder so. Und hatte plötzlich wieder ein Ziel, nämlich sich um die Frau und das Kind zu kümmern. Und seitdem lebt er mit ihr zusammen. Und er hat dann irgendwann Sarah... Und dann hat er gesagt, und dann habe ich verstanden, wie es ist, wenn man ein Kind hat, um das man sich kümmert. Und ich habe sowas empfunden, was irgendwie ähnlich ist, wie was ihr wahrscheinlich bereuen nennen würdet. Und deswegen hat er Sarah Connor die Nachrichten geschickt. Okay. Und dann kämpfen sie halt gemeinsam in dieser Kombination gegen den bösen Terminator. Und Sarah Connor misstraut natürlich diesem Terminator, der ihren Sohn tatsächlich getötet hat. Und sie sagt die ganze Zeit, wenn wir damit fertig sind, bring ich dich um. Und er sagt, ja, ich verstehe, musst du machen. Der Film ist richtig schlecht.
Johannes Franke: Ah, schade. Es klingt so gut auf dem Papier.
Florian Bayer: Es klingt auf dem Papier voll gut. Ich wollte diesen Film mögen. Das Problem ist, dieser Film... ist einer von diesen Filmen, der von rechts fertig gemacht wurde, weil es woke ist. Die Heldin ist die... Plötzlich ist es nicht mehr John Connor, der die Zukunft rettet, sondern eine Frau. Wie können sie nur? Nein,
Johannes Franke: schlimm.
Florian Bayer: Der Terminator, der sie beschützt, ist eine starke Frau. Wie können sie nur? Dieser Film ist komplett woke. Leute, habt ihr Terminator 2 gesehen? Habt ihr Aliens gesehen? Also die Rechten haben richtig gegen diesen Film geschossen und dann hat man natürlich diesen Impuls, ich möchte diesen Film mögen.
Johannes Franke: Ja, ja, ja.
Florian Bayer: Ich kann es leider nicht ändern. Ist wie bei Ghostbusters. Ist wie bei Ghostbusters. Bei Ghostbusters war es auch so. Ghostbusters war nicht ganz so schlecht. Aber dieser Film ist, er ist einfach nicht woke. Es ist halt einfach die Geschichte nochmal neu erzählt und es ist mit losen Enden wie die anderen. Und er ist richtiger Bullshit. Wow, war der schlecht. Den habe ich diese Woche erst gesehen. Oh,
Johannes Franke: okay.
Florian Bayer: Ich hatte damals Kritiken dazu gelesen, war nicht so interessiert und Terminator ist auch irgendwie so für mich durchgespielt ein bisschen. Und dann hab ich gedacht, ach, jetzt kann ich ja als Vorbereitung auf die Episode. Wow, ist der schlecht. Shit. War das ein schlechter Film. Unglaublich. Also wirklich so, dass ich am Schluss da saß und dachte, wow, so schlechte Filme machen sie heutzutage nicht mehr.
Johannes Franke: Ich glaube, ich muss auf jeden Fall, bevor du die ganzen anderen Filme erzählst, noch eine Spoilerwarnung vorne wegschneiden, weil du hast ja jetzt die ganzen
Florian Bayer: Fortsetzungen gespoilert. Ich hab jetzt einmal komplett alle Fortsetzungen gespoilert, ja. Das müssen wir machen. Gute Notiz. Vielleicht kannst du das dann ja wegschneiden, diesen Kommentar, aber das machst du sowieso nicht. Du lässt solche Kommentare nicht machen.
Johannes Franke: Ich lasse alles drin.
Florian Bayer: Wir sind voll transparent. Live on tape. Der muss man sehen, Podcast.
Johannes Franke: Aus der Küche von Johannes Backe.
Florian Bayer: Es gab noch eine Serie, die ich leider nicht geguckt habe, Sarah Connor Chronicles.
Johannes Franke: Ah ja, stimmt.
Florian Bayer: Klingt ziemlich gut auf dem Papier. Kam aus dem Jahr 2008, 2009. In der Zeit, als Serien schon mit ein bisschen mehr Budget gedreht wurden. Ja. Also nach Sopranos und nach Lost. Das heißt, wir haben irgendwie so eine Zeit. Da wird mir auf Serien vertraut. Habe ich leider nicht gesehen. Würde ich gerne, muss ich irgendwann mal gucken. Es gibt leider nur zwei Staffeln, dass so ein bisschen die Motivation senkt, es zu gucken, weil es offensichtlich dann gekappt wurde. Und es gab irgendwann mal so einen Action-Ride für irgendeinen Universal-Theme-Park oder whatever, wo sie auch tatsächlich mit allen DarstellerInnen aus Terminator 2 nochmal was gedreht haben. Mit Linda Hamilton, mit Edward Furlong, mit... Mit Arnold Schwarzenegger. So ein 10-Minüter, 15-Minüter, wo irgendwie ein Action, so 4D-Kino mit bewegenden Sitzen und es wird rumgeballert und wir sehen überall Terminatoren rumlaufen. Habe ich auch nicht gesehen, weil ich war nie in diesem Universal Park, in dem das stattfindet. Und ich weiß auch ehrlich gesagt nicht, ob es ein Universal Park oder was anderes ist.
Johannes Franke: Ja, ich hörte aber auch davon. Ich habe aber keine Ahnung, was das soll, was die Geschichte ist und so. Wollen wir... Wir haben jetzt lange über die beiden Filme geredet. Wollen wir uns einmal in unsere Top 3 hinein robben?
Florian Bayer: Wir robben uns in unsere Top 3.
Johannes Franke: Okay. Unsere. Ähm, Top 3. Wir haben eine Top 3 mit dem Titel Vom Bösewicht zum Helden. Weil Arnie ja nur beim ersten Teil den Bösewicht spielt und dann zum Helden mutieren darf. Eplor, ich möchte dich einmal darauf einschwören, dass du bitte keine Wrestling-Geschichte unterbringst, wo ein Heel zu einem Babyface wird.
Florian Bayer: Mein Platz 3.
Johannes Franke: Nein, Mann, nur Eplor.
Florian Bayer: Mein Platz 3 ist ein Shoutout an alle Faceturns ever in der Geschichte des Wrestlings. Unter anderem Razor Ramon war ganz toll, Macho Man Randy Savage und natürlich Stone Cold Steve Austin.
Johannes Franke: So gut kenne ich dich inzwischen. Das ist ein Wrestling-Podcast. Das ist ein Film-Podcast, Eplor.
Florian Bayer: Das ist kein Wrestling-Podcast. Aber wenn... Wenn es gute Geschichten gibt, in denen Bösewichter Helden werden, dann beim Wrestling. Ist es dir auch schwer gefallen? Ich hab das Gefühl, der umgekehrte Weg, den findet man deutlich häufiger im Kino.
Johannes Franke: Dass Helden böse werden?
Florian Bayer: Ja, oder dass man glaubt, man hat einen Helden vor sich und dann kommt das Bösewicht.
Johannes Franke: Fast alle Disney-Filme funktionieren so. Der Turn, wo man erst denkt, nein, der ist ja böse. Also seit wir Psychologie entdeckt haben, gibt es ganz viele Figuren.
Florian Bayer: In welchem Disney-Film denn? Werden Bösewichte zu Helden? Oh Gott, ist deine Top 3 nur Disney?
Johannes Franke: Okay, schauen wir mal.
Florian Bayer: Ich hab meine drei genannt, du musst anfangen mit deiner drei und dann kann ich nochmal meine Honorable Mentions machen.
Johannes Franke: Okay, dann mach ich meine drei, eine ganz, ganz kleine Szene nur. Ja. Aus Ratatouille, wie der Kritiker. Wer wird als Bösewicht inszeniert am Anfang?
Florian Bayer: Alter, das ist deine Messlatte für einen Helden? Er schreibt eine wohlwollende Review? Das ist der Held für dich?
Johannes Franke: Nein, ich finde es großartig, diese Transition von der wird eine böse Kritik schreiben, weil er frustriert ist vom Leben und niemanden mehr gut dastehen lässt. Und dann ist da etwas, was ihn einmal seine Kindheit noch mal erleben lässt. Und schon hat er irgendwie so ein... so eine Epiphanie und sagt, ach, ich muss diesem Restaurant das erste Mal in meinem Leben eine gute Kritik schreiben.
Florian Bayer: Das ist eine wunderschöne Szene, aber das ist doch keine Heldgeschichte.
Johannes Franke: Dann nehme ich halt Despicable Me.
Florian Bayer: Oh mein Gott, ich hasse das Big Little Mii. Und weißt du auch warum? Warum? Wegen der Minions. Ja, die Minions sind ruhig. Die Minions sind das Schlimmste, was das Animationskino der letzten Millionen Jahre je erfunden hat.
Johannes Franke: Du hast absolut recht. Es ist wirklich, oh Gott, nerv, nerv.
Florian Bayer: Die Minions sind wirklich schlimm.
Johannes Franke: Aber Gru ist wirklich süß.
Florian Bayer: Gru ist toll.
Johannes Franke: Es ist wirklich toll. Es ist eine tolle Figur. Der ist eigentlich der Bösewicht. Und durch die Kinder wird er irgendwie cool. Ja, absolut. Nice.
Florian Bayer: Meine Honorable Mention war eigentlich so Serienwelt. Hast du Serien drin, nicht, dass ich dir was wegnehme? Nee. Serienwelt, weil in Serien funktioniert das natürlich total toll, dass du über einen längeren Zeitraum erzählen kannst, wie sich Charaktere wandeln. Das ist zum Beispiel das Klassische, er könnte ein Held sein am Anfang und entpuppt sich mehr und mehr als Bösewichter. Breaking Bad.
Johannes Franke: Ja, okay.
Florian Bayer: Und aus Breaking Bad Mike. Und da ist es nicht nur über die Serie hinweg, sondern in der Nachfolgeserie wird er zum Helden. Wir haben Mike im Breaking Bad, der so der Killer im Hintergrund ist, den aber alle sympathisch finden, aber der trotzdem so was Unheimliches hat. Und dann in Better Call Saul machen sie ihn einfach mal zum Protagonisten und der ist so total sympathisch von Anfang bis Ende. Und deswegen würde ich gerne einmal sagen, hey, genau, in Serien kann man das Ganze noch besser machen. Man kann das sogar über Serien hinweg erzählen. Und das ist eigentlich auch schön an unserer jetzigen Serienzeit. Dass sowas möglich ist.
Johannes Franke: Das stimmt.
Florian Bayer: Mehr als es im Kino je möglich gewesen wäre.
Johannes Franke: Ich verkneife mir meine Doctor Who-Episode, die ich natürlich unterbringen könnte. Aber was soll's. Ich habe noch genug andere Punkte. Platz 2? Ich habe jetzt Platz 1 genannt. Ratatouille, beziehungsweise The Speak Up With Me. Platz 2 wäre dann... The Addams Family. Faster Addams, der als Bösewicht in die Familie zurückkommt. Ja, cool. Und dann natürlich am Ende des Films wieder Faster Addams ist, der natürlich nicht der Bösewichtigste.
Florian Bayer: Auf jeden Fall, ja. Das passt super. Wir haben über Addams Family lang und breit geredet, über alles, was die Addams Family je gemacht hat. Aber vor allem über die 90er-Filme, weil wir die besonders mögen.
Johannes Franke: Ja. Und haben uns furchtbar über die TV-Serie aufgeregt.
Florian Bayer: Ja, über Wednesday. Mein Platz 2 wäre Jaws, beziehungsweise der Beißer aus James Bond. Moonraker. Oh Gott! Ein wunderbarer...
Johannes Franke: Über Moonraker haben wir geredet und ich hab ihn so zerrissen.
Florian Bayer: Ein wunderbarer Lakai des Bösewichts kam schon vorher vor. Ein Liebesgrüße aus Moskau. Einer der tollsten James-Bond-Bösewichter. Er ist halt nicht der Mastermind im Hintergrund, sondern einfach der Kämpfer fürs Grobe. Aber in Moonraker bekommt er... Er hält eine Epiphanie. Er stellt fest, dass der Bösewicht mit seinen Nazi-Plänen vielleicht nicht das Geilste ist, was der Welt oder ihm passieren könnte und deswegen hilft der James-Bond.
Johannes Franke: Das ist der Disney-Moment. Das ist in so vielen Disney...
Florian Bayer: Ich war noch kein Disney-Filmer.
Johannes Franke: Schön und das Biest oder solche Sachen.
Florian Bayer: Ja, aber bei Schön und das Biest weiß man noch, dass das Biest nett ist.
Johannes Franke: Naja. Als Kind nicht.
Florian Bayer: Wirklich nicht?
Johannes Franke: Ich weiß es nicht. Naja. Mein Platz 1. Ja. Bin ich dran? Ja. Okay. Darth Vader könnte man noch unterbringen, aber mach ich nicht.
Florian Bayer: Wir nennen keinen Star Wars, wir nennen keine fucking Heldengeschichte. Joseph Campbell und Star Wars existieren in diesem Podcast nicht mehr.
Johannes Franke: Eine der wichtigsten Menschen für die Story, für die Entwicklung von Storys. Man muss selbst Leute...
Florian Bayer: Es gibt keine tausend Gesichter.
Johannes Franke: Selbst Leute, die sich dagegen wehren, wehren sich nur, weil es ihn gibt. Er ist wichtig dafür. Selbst wenn du dich dagegen stellst, hast du etwas, wovor du dich gegenstellen kannst. Egal. Also, Platz 1, How the Grinch Stole Christmas.
Florian Bayer: Natürlich. Und er bringt die Geschenke zurück. Jedes Mal wieder. Und welcher Grinch-Film?
Johannes Franke: Jim Carrey? Ich finde die erste Original-Verfilmung natürlich großartig, aber Jim Carrey, ich komme nicht drauf. Das ist so geil. Auch wenn er ein Arschloch war. Er macht das wahnsinnig gut.
Florian Bayer: Wenn ihr unsere Diskussion über den Cringe hören wollt, wir haben auch irgendwann mal alle, wir haben wirklich nichts Besseres zu tun. Wir haben mal alle Cringe-Filme geguckt und drüber diskutiert.
Johannes Franke: Ja, hört es euch an, es ist eine Weihnachtsepisode.
Florian Bayer: Mein Platz 1. Ja. Godzilla.
Johannes Franke: Godzilla?
Florian Bayer: Godzilla ist im ersten Teil das große Monster, das Tokio zerstört. Und alle haben Angst vor ihm. Ja. Und in weiteren Teilen, je mehr Monster dazukommen, umso mehr wird Godzilla zum Kämpfer für das Gute. Und irgendwann haben wir einfach die absurde Situation, dass Godzilla böse Aliens aus dem Weltall bekämpft. Und da ein paar Soldaten stehen und sagen, ja Godzilla, go, schnapp sie dir. Großartig.
Johannes Franke: Okay, ich glaube, ich habe was verpasst. Vielleicht musst du mir sowas mal geben.
Florian Bayer: Ich habe auch schon überlegt, du musst unbedingt mal einen klassischen Toho-Godzilla-Film kriegen. Ich weiß nicht welchen, aber irgendeinen muss ich dir mal zuwerfen.
Johannes Franke: Also diese schwarz-weiß-Stop-Motion-Filme?
Florian Bayer: Nein, die schwarz-weiß ist der erste. Und dann bewegen wir uns ja schon eher so in den 60ern und 70ern. Und dann haben wir aber genau Stop-Motion. Beziehungsweise, nee, die... Die Tohos, also die, die diese Godzilla-Filme gemacht haben, haben weniger mit Stop-Motions gearbeitet und mehr einfach mit Menschen in Kostümen. Okay. Die haben Modellstädte aufgebaut, haben Menschen in Kostüme gepackt und haben die dann durch diese Modellstädte laufen lassen.
Johannes Franke: Apropos Modell, das bringt uns zu unserem Film zurück. Ja. Das war... unsere Top 3 Modelle. Die haben wahnsinnig viele Modelle gebaut für alles Mögliche an Action. Die haben den Truck, der in die Luft fliegt, als Modell gebaut und in die Luft fliegen lassen. Und man sieht es fucking nicht. Ich finde es großartig. Sie haben die Kriegsszenen sehr, sehr, sehr viel. Diese ganzen vielen Skulls, die ganzen Schädel, die da rumliegen, sind alle so groß wie mein Daumen. Nicht mal. beziehungsweise eine Mischung aus größeren und kleineren, damit die Perspektive, so Forced Perspective, wie man das nennt. Wenn ihr nichts damit anfangen könnt, ich kriege euch das schwer erklärt über den Podcast. Ich glaube, ihr müsst euch das einfach auf YouTube mal angucken. Es ist sehr visuell. Also auf YouTube Forced Perspective eingeben. Es gibt ganz tolle Videos darüber. Sie haben irgendwie geschafft, auf einer kleinen Bühne riesige Räume zu erzählen durch Perspektivspiele. Und das ist wirklich toll und das ist wirklich beeindruckend. Man sieht es natürlich schon auch ein bisschen, vor allem im ersten, auch wie sie Rear Projection benutzt haben, also wie im Hintergrund eine Leinwand ist, auf der schon vorher aufgenommenes Material abgespielt wird und dann wird vor der Leinwand nochmal die gleiche Szenerie aufgebaut und dann hat man das Gefühl von Tiefe. Es ist... Es ist aber trotzdem toll und es ist gut und es gibt ein Gefühl von Handwerk. Ja. Das, was eben CGI oft nicht mitliefert, das Gefühl von was Echtem, von was Handwerklich Gemachtem.
Florian Bayer: Adam Greenberg ist der Kameramann für beide Filme.
Johannes Franke: Sehr guter Kameramann.
Florian Bayer: Großartige Job gemacht, der hat gemeint, der zweite Teil war der Wahnsinn. Ja. Ich hab, als wir den ersten Teil gedreht haben, da konnte ich den Leuten Anweisungen zurufen. Im zweiten Teil hatten sie 187 Walkie Talkies.
Johannes Franke: 187 Walkie Talkies? Wie willst du denn die Kanäle auseinanderhalten?
Florian Bayer: Das ist eine gute Frage. Lass mich das nochmal checken. Fakt checken. Ja.
Johannes Franke: Krass.
Florian Bayer: Weil sie über große Bereiche gedreht haben. Wahrscheinlich vor allem für die Verfolgungsjagden und so.
Johannes Franke: Die haben auch eine B-Crew gehabt, die noch Sachen gedreht haben, wo ein anderer Kameramann, billiger Kameramann, einfach auch aus dem Privatgeld von James Cameron teilweise bezahlt wurden, weil der gedacht hat, ich muss noch schnell das machen. Sie haben sowieso Geld zurückgelegt, weil sie schon wissen... Im Schnitt wird ihnen garantiert auffallen, dass sie das noch brauchen, das noch brauchen und das noch brauchen. Da haben sie Geld zurückgelegt, nur für die Dreharbeiten danach.
Florian Bayer: Das Absurde ist, Cameron wollte das eigentlich nicht drehen. Und die Filmrechte wurden von Mario Kassar, von Carolco Pictures gekauft. Und die gehörten nämlich eigentlich Hamdale. Das war eine Produktionsfirma von John Daly. Das war der, der den ersten Film finanziert hat. Der war ganz wichtig für die Entstehung des ersten Films. War aber offensichtlich ein ziemlicher Arsch, weil... Der hat Gelder zurückgehalten und James Cameron und Linda Hamilton, die hätten eigentlich noch Geld kriegen müssen. Es gab Ärger mit dem und es war so total schwierig, deswegen an die Filmrechte zu kommen. Und Schwarzenegger war es, der... mitgekriegt hat, als dann Hamday Probleme hatte finanziell, der dann gesagt hat, ich will die, ich will, ich bin eigentlich noch, ich bin noch nicht fertig mit dem Terminator und der hat dann zu Carolco gesagt, komm, kauf den mal. Der hat mit Carolco unter anderem bei Total Recall gearbeitet. Und dadurch sind sie an diesen Film gekommen und dann hat Kassar gesagt, okay, James, ich weiß, du willst diesen Film nicht drehen, aber wir drehen diesen Film, das war echt teuer, das waren echt scheiß schwierige Verhandlungen. Entweder wir drehen diesen Film mit dir oder wir drehen diesen Film ohne dich. Und das war der Moment, wo James Cameron dann gesagt hat, okay, äh, machen was. Und dann hat er sich hingesetzt und hat aber auch wirklich genau...
Johannes Franke: Die anderen Filme sind ja ohne ihn entstanden. Und das auch, weil er einfach keine Rechte mehr daran hatte. Aber nach 35 Jahren, glaube ich, fällt ja das Recht wieder zurück auf den Typen, der das ursprünglich gemacht hat. Es gibt da ein Gesetz.
Florian Bayer: Oh, das darfst du mich nicht fragen.
Johannes Franke: Und er hat ja in den ganzen Fortsetzungen nichts verdient. Er hat keine Royalties bekommen. Er hat, glaube ich,
Florian Bayer: mitproduziert, den letzten.
Johannes Franke: Ja genau, weil er dann wieder die Rechte hatte.
Florian Bayer: Weil er dann die Rechte wieder hatte. Oh Gott, ist das alles kompliziert.
Johannes Franke: Und seitdem verdient er da auch wieder dran. Aber eben an der ganzen Zwischenzeit nicht. Und er meint immer, das ist so das Schulgeld gewesen, was er gezahlt hat. Dass er dieses Geld nicht bekommen hat, weil er einfach nichts wusste von der Branche und nicht wusste, wie die Gesetzeslagen sind und so.
Florian Bayer: James Cameron hat, glaube ich, ganz gut ausgesorgt.
Johannes Franke: Ja, ja, dem muss man sich nicht sorgen. Alles gut, alles gut. Wollen wir zum Fazit kommen? Ja,
Florian Bayer: bitte.
Johannes Franke: das Urseil.
Florian Bayer: Was sagst du? Ist es, sind es Muss-man-sehen-Filme? Ist einer davon ein Muss-man-sehen-Film, der andere nicht?
Johannes Franke: Ich finde, der erste ist ein Muss-man-sehen-Film. Und der zweite ist nur ein Muss-man-sehen-Film, wenn man Action geil findet. Weil der erste dir im Grunde, wenn du auf die Reaction keinen Wert legst, schon alles mitgibt, was für das Franchise interessant ist und wichtig ist. Und auch der bessere Film ist und auch ein anderes Genre irgendwie als jetzt dieses pure Action-Ding. Und deswegen finde ich den wahnsinnig viel besser als den zweiten, obwohl der zweite so viel Innovatives gemacht hat und so viele Geile, wenn man sich danach mit beschäftigt. Guckt euch Sachen im Internet an, wie die ganzen Special Effects entstanden sind. Es ist total geil und es macht total Spaß, sich das anzuschauen. Aber dazu muss man den Film nicht gesehen haben, weil die ganze Action ist schon wirklich für einen, der es nicht interessiert, langweilig. Was er gut macht ist... Auf der anderen Seite, wenn die Action nicht wäre, dass er Humor mit reinbringt. Solche Sachen wie Arnie versucht zu lächeln als Terminator. Es ist grandios. Man freut sich wirklich sehr darüber, was für ein seltsam gezogenes Lächeln er darauf.
Florian Bayer: Asta, Wista, Baby.
Johannes Franke: Ja, und die Sprüche natürlich, klar, die sind sehr ikonisch geworden. Und wie er nackt bei den Bikern steht und so. Es sind humorvolle Momente dabei, die im ersten Film nicht drin sind. Aber ich glaube auch deswegen ist der erste Film fast besser, weil er konsequenter ist darin zu sagen, wir wollen eine ganz bestimmte Richtung und die erzählen wir langsam, aber stetig.
Florian Bayer: Ich bin wirklich überrascht, dass du das so beurteilst. Ich bin davon ausgegangen, dass der zweite Film dich mehr kriegt mit seinem Blockbuster-Charme, weil es einfach ein bisschen mehr Popcorn ist. Es sind große Filme, es sind irgendwie so bombastische Filme und dann... nämlich eher die Popcorn als die Horror-Version. Weil ich finde, das ist der wesentliche Unterschied zwischen den beiden.
Johannes Franke: Ja, das ist ein guter.
Florian Bayer: Der Terminator ist so ein wirklich dreckiger, hässlicher, auch pessimistischer Horrorfilm, der wirklich düstere Zukunftsaussichten hat.
Johannes Franke: Total, ja.
Florian Bayer: Während der zweite der große, dicke Blockbuster ist, mit sehr viel Optimismus, auch Spaß. Genau, also es sind wirklich zwei unterschiedliche Filme.
Johannes Franke: Ich hätte wahnsinnig gerne den Terminator aus Teil 2.
Florian Bayer: In Teil 1.
Johannes Franke: In Teil 1. Dann wäre super, weil dann die Schauspielleistung auch stimmen würde. Und weil diese Perseverance und diese Renitenz, die da drin steckt aus dem zweiten Teil, so gut, so creepy und so, oh mein Gott, man hat so viel Angst vor diesem Typen. Es ist wirklich toll.
Florian Bayer: Ich finde, man muss beide Filme gesehen haben. Den einen, weil er wirklich ein tolles Beispiel dafür ist, wie ein Action-B-Movie, ein einfacher Action-B-Movie. deutlich mehr werden kann. Und auch, der hat sich gut gehalten. Ich finde, der ist wirklich gut gealtert. Und wirklich eine Gravitas haben kann. Und eine Beklemmung, die man so nicht erwartet beim Film, der das Thema hat, Kampfmaschine versucht, Frau umzubringen, da rettet sie. Und den zweiten wiederum, weil er einfach ein grandioses Actionfeuerwerk ist. Also es ist einfach James Cameron, der es drauf hat, Big-Budget-Filme zu machen. Titanic ist auch so ein Beispiel. Ich weiß nicht, Titanic magst du, glaube ich, auch nicht.
Johannes Franke: Nee, nicht so. Aber vielleicht ändert sich das, weil damals habe ich im Kino gesessen als junger Jugendlicher. Ijo darf. Ja genau, der darf das nicht.
Florian Bayer: Der nimmt mir meine Freundin weg.
Johannes Franke: So ungefähr, ja.
Florian Bayer: Es ist wirklich ein großer Blockbuster-Film und ich mag ja diese, habe ich ja schon öfter gesagt, ich mag diese überambitionierten Projekte. Und Terminator 2 ist halt ein überambitioniertes Projekt, das... Erfolgreich ist er damit.
Johannes Franke: So überambitioniert ist er auch nicht. Er hatte 100 Millionen Budget.
Florian Bayer: Das sind schon 100 Millionen. Peanuts. War es damals der teuerste Film aller Zeiten? Ich glaube ja.
Johannes Franke: Es kann sein. Auf jeden Fall hat er mehr in die Stunts gesteckt, als je vorher ein Film. Und in die Special Effects sowieso, weil die ja neu waren in der Form. Also insofern, er hat schon viel neu gemacht.
Florian Bayer: Also genau, ich finde beide sehenswert. Ich kann total gut mit deinem Urteil leben. Ich bin froh, dass der erste dir so gut gefallen hat, auch wenn es mich überrascht.
Johannes Franke: Also es gibt natürlich immer Schwierigkeiten damit und Probleme. Und deswegen würde ich ihn auch nicht in die Top Ten packen. Aller Filme, irgendwie aller Zeiten. Und auch, also La Jetée ist der wesentlich bessere Film, obwohl er auch der wesentlich kürzere Film ist.
Florian Bayer: Das ist einfach nochmal was anderes. Also ich finde Terminator mit La Jetée zu vergleichen. Ja, aber das,
Johannes Franke: was mich interessiert daran, ist das, was die Zeitreise betrifft, was diese ganzen Fuck-Ups und dieses Arthausige und langsam Erzählte. Das interessiert mich. daran. Aber gut.
Florian Bayer: Johannes, vielen Dank, dass du die beiden Filme geguckt hast.
Johannes Franke: Vielen Dank, dass du sie mir aufgegeben hast. Das war wirklich ein Teil in mir, der glaube ich gefüllt werden musste. Doch, weil ich natürlich als Kind diesen zweiten Teil so halb gesehen habe und dann gedacht habe, um Gottes Willen, ich bin zu jung dafür und seitdem einfach nicht mehr angefasst habe.
Florian Bayer: Nächste Woche gibt es wieder weniger Stereoide. Nächste Woche schlägt Johannes mir einen Film vor und wenn ihr wissen wollt, was das für ein Film ist, bleibt noch kurz dran. Ich bin schon sehr gespannt. Ansonsten euch vielen Dank fürs Zuhören, wie immer.
Johannes Franke: Dann sehen wir uns nächste Woche wieder, hören wir uns nächste Woche wieder und bleibt gesund bis dahin. Ciao.
Florian Bayer: Ciao. Kleine Podcast-Empfehlung noch als Abschluss. Ja? Es gibt Conan Needs a Friend.
Johannes Franke: Ah, wie schön.
Florian Bayer: Toller Podcast. Ja. Es gibt eine Episode mit Arnold Schwarzenegger und die ist richtig schön. Also zum einen, weil Conan einfach saulustig ist, weil Arnold Schwarzenegger saulustig ist. Der ist wirklich gut, der ist wirklich schlagfertig und witzig. Und ich hab's schon gesagt, er ist ein intelligenter Mann. Und Schwarzenegger hatte dann ja auch eine politische Karriere in den 2000ern. Und darauf gehen sie auch kurz ein. Arnold Schwarzenegger hat sich ganz großartig geäußert zu diesen Krawallen am 9. Januar. Arnold Schwarzenegger gehört tendenziell eher zum linken Flügel der republikanischen Partei.
Johannes Franke: Aber zur republikanischen Partei.
Florian Bayer: Er ist ein Konservativer. Er sagt das auch in dem Podcast. Ich bin ein Republikaner, ich bin ein Konservativer, aber ich bin kein Ideologe. Und ich meine, er war Gouverneur von Kalifornien. Kalifornien ist halt tendenziell nicht so das Republikaner-Ding, weil es einfach ein progressiver und diverser Staat ist. Ja. Und ähm... Arnold Schwarzenegger ist ein tolles Beispiel für einen intelligenten Konservativen, der sich mit Demokraten streiten kann und gleichzeitig aber auch einfach, der einfach Positionen vertritt, die ich nicht vertrete, aber der trotzdem, wo man merkt, da steckt Intelligenz dahinter, da steckt Witz dahinter. Und deswegen so Konservativen, es müsste mehr solche Konservativen wie Schwarzenegger geben, sowohl in den USA als auch in Deutschland. Okay.
Johannes Franke: Wollen wir vielleicht die nächste Episode einmal antischen? Dafür sind wir eigentlich hier.
Florian Bayer: Ja, Johannes, was gibst du mir nach diesem Action-Spektakel?
Johannes Franke: Ich möchte dir gutes deutsches Kino geben.
Florian Bayer: Oh nein.
Johannes Franke: Was denn? Deutsches Kino, was kann schief gehen? Komm mal, hör mal.
Florian Bayer: Ich weiß, dass du den neuen deutschen Film nicht magst.
Johannes Franke: Neuer deutscher Film. Was gehört alles zum neuen deutschen Film? Das diskutieren wir dann später aus. Ich möchte dir einen Bernd-Eichinger-Film geben.
Florian Bayer: Oh Gott, es wird nicht besser. Mach weiter.
Johannes Franke: Werner!
Florian Bayer: Oh nein!
Johannes Franke: Werner Beinhardt. Aus dem Jahre 1990 eine Verfilmung des Comics von Brösel. Von Rutger Feldmann.
Florian Bayer: Also ich will nicht zu viel über Bernd Eichinger meckern. Ja. Das Ding ist ja, der Mann hat ja wirklich gute Filme produziert in der deutschen Filmgeschichte. Darauf werden wir auch eingehen. Aber er ist meiner Meinung nach, Ruhe in Frieden, ist schon vor über zehn Jahren gestorben, meiner Meinung nach für die schlimmsten Auswüchse des deutschen Kinos der 90er Jahre verantwortlich. Und für mich so ein sinnbildliches Feindbild dafür, was im 90er Jahre Kino in Deutschland schiefgelaufen ist.
Johannes Franke: Gib Beispiele.
Florian Bayer: Der bewegte Mann.
Johannes Franke: Oh Gott, ja stimmt.
Florian Bayer: Das ist super weit.
Johannes Franke: Ich hab's extra verdrängt.
Florian Bayer: Manta, Manta. Was dieser Mann an Geldern in schlechte deutsche Filme investiert hat, ist echt... Til Schweiger hat seine Karriere auf... Ohne Bernd Eichinger hätten wir Til Schweiger nicht an der Backe.
Johannes Franke: Das stimmt wohl, ja.
Florian Bayer: Naja, egal.
Johannes Franke: Er hat auch gute Filme gemacht, mitproduziert und so. Wirklich tolle.
Florian Bayer: Ich freu mich auch drauf, weil Werner ist wirklich lange her, dass ich's gesehen habe. Und ich bin... Ich bin sehr gespannt, wie mein erwachsenes Ich damit umgeht.
Johannes Franke: Ja, ich auch, weil ich das wirklich als Kind gesehen habe. Ich habe keine Ahnung, wie ich heute darauf reagiere, aber ich habe so gelacht als Kind.
Florian Bayer: Freut euch nächste Woche auf deutsches Kino der 90er Jahre. Wir werden unseren besten nordischen Akzent aufsetzen.
Johannes Franke: Jawohl. Das wird was.
Florian Bayer: Wir werden auf jeden Fall ein Bier trinken beim Podcast. Und was trinkt man? Was ist das nordische Bier, das man trinken muss, wenn man über Werner spricht? Es gibt doch bestimmt so ein Hamburger Bier. Ist das überhaupt Hamburg? Keine Ahnung. Wir werden auf jeden Fall ein Bier trinken.
Johannes Franke: Bölkstoff.
Florian Bayer: Was, Bölkstoff?
Johannes Franke: Ja, Bölkstoff klingt gut.
Florian Bayer: Ja, wir müssen auf jeden Fall ein Bier dabei trinken.
Johannes Franke: Okay, das bringst du mit. Du bist für das Bier verantwortlich?
Florian Bayer: Ich bin für das Bier verantwortlich, du bist für Werner verantwortlich. Wir hören uns nächste Woche.
Johannes Franke: Bis dahin. Ciao.
