Episode 37: Der Clou, Hustlers
Heists, Schemes und Betrugsmaschen stehen im Mittelpunkt unserer aktuellen Podcastepisode. Wir werfen einen Blick auf den Heist-Movie-Klassiker „The Sting“ aus dem Jahre 1973 und wir betrachten einen sehr jungen und frischen Film, der Betrug und Gaunereien in seinem Zentrum hat: Hustlers aus dem Jahr 2019.
In den zugehörigen Bestenlisten sprechen wir über die besten Schlusstwists der Filmgeschichte und alles was „based on a true story“ und dennoch sehenswert ist.
Der Clou [George Roy Hill]
(USA 1973)
Wir schreiben das Jahr 1936, die Zeit der „Great Depression“, der Wirtschaftskrise nach dem Börsencrash 1929. Der Trickbetrüger Johnny Hooker und sein erfahrener Kollege Luther Coleman halten sich mit kleinen Gaunereien über Wasser. Durch einen Zufall erleichtern sie ausgerechnet einen Boten des größten Gangsterbosses der Gegend um 11.000 Dollar… Was damals richtig viel Geld war. Dieser Boss ist not amused und lässt Luther umbringen.
Natürlich ist das der inciting incident, der Johnny dazu bringt, seine Rache zu planen. Eine ausgefeilte Rache in Plan und Ausführung, die wir uns den Film über anschauen dürfen. In gefakten Pferdewetten will Johnny den Gangsterboss um eine halbe Million Dollar erleichtern… Was damals wirklich, wirklich viel Geld war. Hab ich das schon gesagt? Das war damals extreeem viel Geld.
Ein Film der viel Liebe für die Kleingauner und Überlebenskünstler dieser Welt hat und offenbar auch eine Liebe fürs Theater und Illusionskünstler. – Falls du weißt was ich meine, Plor?
Hustlers [Lorene Scafaria]
(USA 2019)
Hustlers von Lorene Scafaria aus dem Jahr 2019 basiert auf einer Reportage des New York Magazines von Jessica Pressler. Erzählt wird die auf wahren Begebenheiten beruhende Geschichte von einer Gruppe Stripperinnen, die nach der Finanzkrise 2007 mit dem Niedergang ihres Business konfrontiert werden und sich kreative Wege zur Geldbeschaffung ausdenken müssen. Kreativ heißt in diesem Fall vor allem illegal: Die Frauen betäuben ihre Stammkunden mit einem Mix aus Ketamin und MDMA, locken diese in ein Separee ihres Clubs und bringen anschließend deren Kreditkarte zum Glühen. Sowohl sie als auch der Club profitieren davon, während die Opfer, die lüsternen und gierigen Broker, – zumindest wenn man dem höchst subjektiven Blick der Erzählerin folgt – es nicht anders verdient haben.
Ist Hustlers also nicht mehr als eine Krimikomödie über einen ebenso durchdachten wie gehässigen Massenbetrug? Rechtfertigt und verharmlost er das kriminelle Verhalten seiner Protagonistinnen sogar? Oder geht es doch um mehr? Freundschaft, Fürsorge, das Überleben am Rand der Gesellschaft und um die Rache an einer arroganten, selbstsüchtigen von Männern dominierten Brokerwelt? Deine Gedanken, Johannes.
Transkript
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