Episode 78: Frozen / Die Eiskönigin – Die große Disney-Renaissance des 21. Jahrhunderts
Okay… Dann reden wir erst mal über “Let it go”. Einer der erfolgreichsten Disney-Songs aller Zeiten, Oscarprämiert, und ein schrecklicher Ohrwurm der vor allem von jungen Eltern ob seiner Omnipräsenz verflucht wird… achja, und ein verflucht guter Song obendrein. Da kann noch so oft darüber gelästert, gejammert und geschimpft werden. Gerade als “I want” Prinzessinnen-Song ist das Teil einfach mal mit das beste, was Disney je an musikalischem Empowerment rausgehauen hat.
Wo waren wir? Achso, ja Frozen. Die Eiskönigin – Völlig unverfroren. Völlig dämlicher deutscher Subtitel für einen Film, der nicht weniger als eine Disney-Renaissance im 21. Jahrhundert ausgelöst hat. Keine zehn Jahre alt, ist er bereits ein Stück Filmgeschichte. Das Märchen der Prinzessin Elsa, die unfreiwillig zur gefürchteten Schneekönigin wird… und ihrer kleinen Schwester Anna, die alles daran gibt ihrer älteren Schwester beizustehen. Dazu gibt es eine Menge Musicaleinlagen, ein wahnwitziges Tempo und sogar ein wenig Feminismus… auf jeden Fall mehr als man damals von einem Disney-Film erwarten durfte. Und damit ist Frozen auch irgendwie wegweisend für so manche auf ihn folgende Prinzessin.
Also dann: Als Vater eines Kindergartenkinds wurde ich mit diesem Film und seinem Titelsong in den letzten Jahren sehr oft konfrontiert. Und auch wenn wir unsere Entfremdungsphase hatten so ist er mir schlussendlich doch deutlich mehr ans Herz gewachsen. Aber wie sieht es denn mit dir aus Johannes, der du ihn bestimmt nicht so oft gesehen hast und wahrscheinlich nicht in Gesellschaft verzaubernd leuchtender Kinderaugen? Hat es trotzdem gefunkt?
Transkript
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: Podcast: Der mussmansehen Podcast - Filmbesprechungen Episode: Episode 78: Frozen / Die Eiskönigin – Die große Disney-Renaissance des 21. Jahrhunderts Publishing Date: 2022-06-29T17:26:11+02:00 Podcast URL: https://podcast.mussmansehen.de Episode URL: https://podcast.mussmansehen.de/2022/06/29/episode-78-frozen-die-eiskoenigin-die-grosse-disney-renaissance-des-21-jahrhunderts/ Und wie glücklich sind wir trotzdem für sie, dass sie sich selbst freit. In der Song schafft es einfach diese Stimmung zu drehen, dass du sagst Oh nein, jetzt ist Chaos ausgebrochen. Oh nein, sie hat das ganze Land in Eis getaucht. Sie ist auf der Flucht. Oh shit, sie wird böse. Und dann singt sie diesen Song und du denkst, ja Baby, du hast es geschafft. Genau! Go girl! Rack, Rack, Plop, Rack, Rack, es läuft, es läuft. Johannes, sing es bitte einmal, nur für mich. Love is an open door Nee, welchen Song wolltest du? Let it go, let it go I am one with the wind and sky Oh Gott, oh Gott. Entschuldigung. Jetzt haben wir die ersten Hörer schon wieder verloren. Ich kriege es mit Sicherheit nicht so gut hin wie, ähm, oh Gott, Idina Menzel. Ja, im Englischen, Idina, Idina, Idina Menzel. Frau Menzel. Frau Menzel. Frau Menzel hat das sehr gut gemacht. Aber ihr habt jetzt schon einen kleinen Hinweis, was wir heute besprechen werden. Schlechten Gesang. Und zwar unsere schlechten Gesang. Wir werden heute für euch live, on tape, sämtliche Songs aus Frozen singen. Und sie anschließend und uns anschließend gegenseitig dabei bewerten, wie unsere Gesangsleistung war. Ich glaube, ich werde ganz gut abschneiden. Also mein Let it go ist nicht so schön, aber dafür ist Do you want to build a snowman? Das habe ich einfach voll drauf. Den gesamten Text plus die Melodie. Also Johannes kann es bestätigen. Nein, wir reden heute über Frozen, über die Eiskönigin, über den wahrscheinlich berühmtesten Disney Animationsfilm der letzten 10 Jahre. Vielleicht sogar der letzten 20 Jahre, wahrscheinlich sogar fast der letzten 30 Jahre. Ja, seit Disney wieder aus seiner angeblichen Dark Age aufgetaucht ist, oder? Ja, der Film, der mir dazu beigetragen hat, dass Disney aus seinem Dark Age wieder aufgetaucht ist. Und ein Computer animierter Film von Disney. Was zumindest, wenn wir nach den Disney-Meisterwerken gehen, schon eine Besonderheit ist, weil Disney hat sehr lange an Zeichentrick festgehalten und Computer animiert, waren dann doch Firmen, die eher so andere Themen hatten als die klassischen Disney Themen. Und 2010 mit Rapunzel haben sie es zum ersten Mal... Tangled. Genau, haben sie zum ersten Mal versucht, wirklich so einen klassischen Disney-Film animiert zu machen. Und das war aber offensichtlich nur das Vorspiel für diesen riesigen Hype, der dann um die Eiskönigin stattgefunden hat. Hast du mir diesen Film gegeben, damit du mir einen Horizont erweiterst? Ist das die Maßgabe unseres Podcasts? Ja, eigentlich ist das die Maßgabe unseres Podcasts. Eigentlich ist es meine Aufgabe, Johannes irgendwelche weirden surrealen Science-Fiction-Filmen aus den 70ern zu geben. Weiß nicht, ob das deine Aufgabe ist. Das ist meine Aufgabe, ganz eindeutig. Oder irgendwelche abstrusen Horror-Filme. Aber andererseits hat Johannes in letzter Zeit auch immer wieder so ein bisschen drüber lamentiert, dass wir viel zu wenig Mainstream und viel zu wenig Popcorn-Kino da drin haben. Jetzt bin ich schuld? Ja, und dass die Audience doch eigentlich nach den klassischen Hollywood-Produktionen dürstet. Und ich glaube, die Eiskönigin ist, was das betrifft, ein wirklich großer Film. Das stimmt. Das muss ich zugeben. Ich glaube, ich kann kein Geheimnis darum machen, ob ich diesen Film mag oder nicht. Natürlich mag ich diesen Film. Aber Plur, möchtest du uns vielleicht in diesen Film einführen? Und dann gucken wir mal, ob wir doch vielleicht ein paar Probleme finden. Auf jeden Fall sehr gerne. Ich habe einen kleinen Text vorbereitet und danach werden wir uns munter streiten. Hoffentlich finden wir was zum Streiten, aber das finden wir eigentlich immer. Und wenn es deine Frisur ist. Oh, Entschuldigung. Das hat wehgetan. Das hat tief im Herzen wehgetan. Vor allem, weil es kam so spontan, dass ich nicht drüber nachdenken konnte. Okay. Oh Gott, Plur, es tut mir leid. Guckt euch das Foto von Plur an. Dann reden wir jetzt zur Strafe über Let It Go. Einen der erfolgreichsten Disney-Songs aller Zeiten. Oscar prämiert und ein schrecklicher Ohrwurm, der vor allem von jungen Eltern ob seine Omnipräsenz verflucht wird. Ach ja, und ein verflucht guter Song obendrein. Da kann noch so oft darüber gelästert, gejammert und geschimpft werden. Gerade als I Want Prinzessinnen-Song ist das Teil einfach mal mit das Beste, was Disney je in musikalischem Empowerment rausgehauen hat. Wo waren wir? Ja, genau, Frozen, die Eiskündige. Völlig unverfroren. Völlig dämlicher deutscher Subtitel für einen Film, der nicht weniger als eine Disney-Renaissance im 21. Jahrhundert ausgelöst hat. Keine 10 Jahre alt ist er bereits ein Stück Filmgeschichte. Das Märchen der Prinzessin Elsa, die unfreiwillig zu gefürchteten Schneekönigin wird und ihrer kleinen Schwester Anna, die alles daran gibt, ihrer älteren Schwester beizustehen. Dazu gibt es eine Menge Musical-Einlagen, ein wahnwitziges Tempo und sogar ein wenig Feminismus. Auf jeden Fall mehr, als man damals von einem Disney-Film erwarten durfte. Und damit ist Frozen auch irgendwie wegweisend für so manche auf ihn folgende Prinzessin. Also dann, als Vater eines Kindergartenkinds wurde ich mit diesem Film und seinem Titelsong in den letzten Jahren sehr oft konfrontiert. Und auch wenn wir unsere Entfremdungsphase hatten, so ist er mir schlussendlich doch deutlich mehr ans Herz gewachsen. Aber wie sieht es denn mit dir aus, Johannes, der du ihn bestimmt nicht so oft gesehen hast und wahrscheinlich auch nicht in Gesellschaft verzaubernder, leuchtender Kinderaugen? Hat es trotzdem gefunkt? Blöde Frage, hast du schon beantwortet. Hättest du mal gewartet, bis ich meinen Text vorgelesen habe, wa? Ja, okay, okay. Es hat gefunkt. Dramaturgisch haben wir das jetzt sehr schlecht eingefädelt, also ich. Ähm, nein, ja natürlich, ja, es hat gefunkt. Es hat auch mehr gefunkt, als beim ersten Mal, muss ich sagen. Beim ersten Mal war ich ein kleines bisschen genervt davon, dass, ich glaube, Maya neben mir so wahnsinnig begeistert war. Und dann habe ich gedacht, ja, nee, jetzt muss ich irgendwie die grumpy Gegenvariante spielen. Hat sie dir den Film gezeigt, weil sie ihn schon kannte und wollte, dass du auch so begeistert bist wie sie? Ich glaube, ja. Ich glaube, ja. Und dann ist man ja automatisch so ein bisschen reserviert und denkt sich, naja, komm, also der so toll ist, der doch nicht, wenn du den jetzt so hochlopst. Wenn man vor allem das Gefühl hat, von dem, der ihm den Film ans Herz gelegt hat, mehr angeguckt zu werden, als dass diese Person selbst den Film schaut, das ist furchtbar nervig. Aber Frozen ist natürlich auch so ein Film, den zeigst du jemandem und sagst, du musst dir den angucken. So süß und so schön und so toll. Und ja, es gibt viele Menschen, die von diesem Film genervt sind, einfach weil er halt so omnipräsent ist, also vor allem Eltern und vor allem von dem Titelsong auch. Aber man kann es nicht leugnen, es ist einfach ein unglaublich guter Disney Film und er gehört einfach mit zu den großen Disney-Meisterwerken. Lass uns mal über die Entstehungsgeschichte uns ranrobben, weil das finde ich irgendwie spannend. Dem liegt ja irgendwie eine Geschichte Hans Christian Andersen, die man ja nicht wiedererkennen kann. Nee, überhaupt nicht. Also die Schneekönigin aus dem Jahr 1844 ist ein Märchen in sieben Geschichten von Hans Christian Andersen. Und lustigerweise habe ich mit diesem Märchen auch sehr viel Kontakt gehabt, weil das eine Zeit lang das Lieblingsmärchen von meinem Sohn war. Achso, aber kanntest du es vorher? Ich kannte es vorher nicht. Ich kannte vorher so einen grundsätzlichen Rahmen. Ich wusste, dass die Schneekönigin böse ist und ich wusste, dass es irgendwie darum geht, die Schneekönigin zu besiegen und jemandem von ihr zu retten. Aber mehr wusste ich nicht, bevor ich angefangen habe, das mit meinem Kind zu lesen. Ah ja, ich habe das als Musical gesehen, als Kind schon. Ah, und wie verstört warst du? Ich weiß nicht genau. Ich glaube, als Kind habe ich zu wenig verstanden, um wirklich verstört zu werden. Aber ich ahne, dass ich, wenn ich es als älteres Kind gesehen hätte, vielleicht schon auch einigermaßen verstört gewesen wäre, weil die böse Eiskönigin ist schon wirklich ziemlich verstörend. Ja, und nicht nur die Eiskönigin. Die ganze Geschichte ist eigentlich fast für Kinder ungeeignet. Das wurde auch an diesem Märchen kritisiert, dass es viel zu wenig zauberhaft wäre, dass es viel zu wenig naiv wäre und dass es eigentlich nicht in Kinderhände gehört. Und es hat wirklich krasse, düstere Momente. Also es gibt ja diesen Einstieg mit dem Teufel, der einen Spiegel hat und seine kleine Kobolde fliegen dann los und zeigen den Menschen diesen Spiegel. Und jeder, der in diesen Spiegel blickt, der sieht nur noch das Böse in dieser Welt. Und dann zerspringt der Spiegel, weil die Engel gegen die Kobolde kämpfen, gegen die Teufelsjünger. Und dann fliegen die ganzen Scherben da rum und ein kleiner Junge wird von dieser Scherbe getroffen und wird dadurch böse. Das ist der kleine Kai, der beste Freund von Gerda, die dann die Protagonistin dieses Märchen ist. Ach, das sind gar keine Geschwister gewesen? Nee, das sind beste Freunde. Das sind arme Kinder, die sich immer zusammen auf einem Dach treffen, miteinander spielen im Frühling und im Sommer. Und dann trifft ihn diese Scherbe und sie haben vorher mit Blumen gespielt und dann sagt er plötzlich, das ist so eine hässliche Blume und du bist auch hässlich und ich mag dich überhaupt nicht und warum heulst du überhaupt? Und das hat noch gar nichts mit der Geschichte von dieser Schneekönigin zu tun. Es steigt einfach mal damit ein, dass hier zwei Kinder sich voneinander entfremden, weil der eine vom Spiegel des Teufels getroffen wird. Ja, im Auge glaube ich sogar. Genau, einmal im Auge und einmal im Herzen. Im Auge, dadurch sieht er halt alles nur noch dunkel und im Herzen kann er keine Liebe mehr empfinden. Es ist so ein merkwürdiger Einstieg, weil es eigentlich überhaupt nicht notwendig wäre, weil kurz darauf kommt halt diese Winterhandlung, wo er von der Schneekönigin entführt wird und sich in ihren Schlitten bettet und Gerda ist dann total traurig, dass ihr bester Freund verloren gegangen ist, obwohl er offensichtlich ein halbes Jahr vorher zu so einem Arschloch geworden ist. Und sie macht sich dann auf den Weg, ihn zu finden und was dann beginnt, ist ein Märchen in sieben Geschichten, so war der Untertitel im Deutschen. Und das trifft ziemlich gut, weil die ganze Geschichte ist sehr episodisch erzählt. Wir folgen jetzt einfach Gerda, wie sie versucht ihren Freund aus den Fängen der Schneekönigin zu retten und erst mal herauszufinden, wo er überhaupt ist und sie trifft dann auf verschiedene Menschen und kommt in gefährliche Situationen und mal so ein bisschen die Bandbreite aufzumachen. Es gibt unter anderem eine Geschichte, wo sie von einer Räuberfamilie gefangen genommen wird. Die Räubermutter will sie fressen und die Tochter der Mutter sagt dann aber, die Räuberstochter sagt, nein, ich will eine Spielgefährtin haben und dann denkt man, ach schön, alles süß. Und dann lebt diese Räuberstochter, lebt in diesem Räuberbau und hat ganz viele Tauben um sich herum und hat ein Rentier und hat großes Vergnügen daran, immer mal wieder dieses Rentier mit seinem Messer zu ärgern. Und geht dann zu diesem Rentier und sagt, das ist mein Spielzeug und hält ihm das Messer an den Hals und es hat Angst vor meinem Messer und deswegen macht es alles, was ich will. Und es ist wirklich so ein WTF-Moment, weil sie soll eigentlich, glaube ich, eine Art, sie ist nachher, sie ist eine Hilfe, sie hilft dann Gerda weiterzukommen, weil sie sie und das Rentier dann losziehen lässt, aber sie ist einfach mal voll spooky, weil sie mit diesem Messer da rum spielt und Gerda ist auch ihre Gefangene erst mal. Die wünscht sich halt so eine kleine Puppe, mit der sie rumspielen kann dann und dann fuchtelt sie die ganze Zeit mit diesem Messer rum. Aber es ist folgerichtig, ne? Also es ist so ein bisschen, Hans Christian Andersen hat dann vielleicht ein bisschen mit der Realität über die Stränge geschlagen, weil eine Räuberstochter, die es nicht anders kennt und die Macht kennengelernt hat in der Form, macht das natürlich so. Man muss ja dazu sagen, Hans Christian Andersen ist ein Autor, der immer auch düstere Themen hatte und auch immer tragische Themen, also der Klassiker ist natürlich Ariel die Meerjungfrau, das ist auch sehr düster am Anfang, das Märchen geht nicht so aus wie der Disney-Film, sie stirbt nämlich einfach am Ende. Und diese Geschichte gehört eigentlich, ich kenne jetzt auch nicht alles von Andersen, aber es gehört mit so zum düstersten und abgefucktesten, was ich von ihm kenne, weil er einfach diese wirklich schrägen Stationen hat, wo dann merkwürdige und absurde Dinge passieren. Es gibt auch diesen Moment, wo sie dann an so ein Schloss kommt und dann denkt sie, sie hätte jetzt endlich ihren Kai wiedergefunden, weil ein Rabe erzählt, ja ja, und da ist ein junger Prinz gekommen, der hat die Prinzessin für sich gewonnen und der sieht genauso aus, wie du gerade deinen Kai beschrieben hast und dann geht sie in das Schlaf gemacht von denen und macht so die Decke hoch und dann sind die total erschrocken und dann ist es nicht Kai, sondern irgendjemand anderes. Es ist alles, es hat alles so einen weirden Touch und der Geschichte fehlt tatsächlich eigentlich so das Märchenhafte. Wenn man die Geschichte so vor sich liegen hat, auch wenn sie ein Happy End hat, am Schluss rettet Gerda Kai und sie ziehen in den Frühling hinaus und das Schloss der Eiskönigin schmilzt und das Glas des bösen Spiegels in seinem Auge und in seinem Herzen zerbricht, weil sie ihn so lieb hat und die Liebe siegt über alles, trotz dieses Happy Ends hat man dieses Märchen vor sich liegen und denkt, das eignet sich nicht für eine Disney Adaption. Das haben die sich aber auch ganz lange gedacht. Wie wollt ihr daraus einen schönen, empfüllenden Disney Film machen? Das Krasse ist, die haben 1940 damit angefangen, darüber nachzudenken, wie sie das schaffen. 1940, 2013 haben sie es geschafft. Es ist echt krass. Und es ist auch irgendwie total folgerichtig, weil Disney hat halt einfach, die haben sehr früh angefangen, klassische Märchen zu plündern, einfach weil da kein Copyright drauf war. Und wenn du dann so eine Reihe hast, du fängst dann an so was zu drehen wie Schneewittchen und Dornröschen, dann ist es natürlich folgerichtig, dass du guckst, was sind denn noch so große Märchen. Und dann landest du ziemlich schnell bei Hans Christian Andersen und dann siehst du, was hat der gemacht, Däumelinchen, naja, ist halt nicht so eine richtige Prinzessin, aber mit dieser Schneekönigin, da muss ich doch irgendwas machen lassen. Das muss doch irgendwie möglich sein und mit einem großen Eisschloss, da kann man ja auch schöne Bilder zaubern, das ist gerade bei Disney ja auch sehr wichtig, dass die Bilder dich irgendwie umhauen, dass die episch sind, dass die mitreißen. Ja. Und dann hast du aber diese böse Königin vor dir und denkst dir, ah, irgendwas relatable muss es schon sein und du musst irgendwie davon wegkommen, dass der Villain zu krass ist, vor allem in der Zeit heute dann auch. Also welche Gründe damals herrschten, weil natürlich hatten sie auch bei Schneewittchen zum Beispiel eine sehr böse Antagonistin, aber dann mit der Zeit sind die Themen natürlich auch andere und dann so Vorläufer von woken Themen, die finden sich in der Geschichte einfach auch nicht so leicht. Bei Hans Christian Andersen sowieso nicht, Hans Christian Andersen Märchen sind eigentlich was, was so Frauenbild betrifft noch schlimmer als die Märchen der Gebrüderkrim. Wenn du eine Frau im Hans Christian Andersen Märchen bist, dann ist dein Schicksal zu heiraten, ob du willst oder nicht und dein Happy End ist, dass du heiratest. Und die Geschichte geht darum, dass du zehn Leute hast, die dich heiraten wollen und du musst einfach nur den Traumprinzen finden. Was aber natürlich zu dem Disney damals sehr gut passt eigentlich. Total. Deswegen verstehe ich schon, dass man darauf kommt, aber irgendwie haben sie es nicht geschafft, das alles zusammenzubringen. Vielleicht hat es auch was damit zu tun, dass die Geschichte doch sehr verworren und komplex und dann hier diese sieben kleinen Geschichten. Es fehlt die soziale Interaktion. Disney Film zeichnet ja eigentlich immer ein sehr dichtes soziales Netz aus. Du hast deine Heldinnen oder deine Helden und dann bewegen die sich doch nicht in so einem episodischen Rahmen, sondern in einem sehr engen Rahmen, wo es meistens noch einen Comic Relief gibt. Ja, genau. Dann gibt es den Bösewicht und dann gibt es vielleicht auch den vermeintlichen Helfer, der sich als Bösewicht entpuppt und das funktioniert eigentlich nicht in so einer episodischen Handlung. Und doch war der ursprüngliche Plan ja, sich irgendwie am Original anzulehnen, am Original zu orientieren. Diese Schneekönigin selbst sollte die Böse sein. Das war zumindest der grundsätzliche Plan, dass es diese Elsa gibt, die Schneekönigin ist und die kalt und herzlos ist. Und irgendwann haben sie gemerkt, dass das nicht funktioniert. Warum haben sie es denn gemerkt? Es ist eine ganz wundervolle Geschichte. Die beiden Composer, die diese Musik geschrieben haben, über die wir ja auch unbedingt noch ganz lange reden müssen, die immer so bescheiden sind auch in Interviews, die auch immer denken, ach naja, wir haben halt das Beste aus dem rausgeholt, was uns so eingefallen ist. Sie sind so süß. Und dann unterschätzen die auch immer wieder ihren Einfluss, weil ihr Einfluss ist eigentlich, die haben eine grobe Outline bekommen, worum soll es gehen im Film. Und dann kriegen die das und denken sich auch, naja, auf den Spaziergang, hier, ich werfe mal ein paar Phrases hin und her und probiere mal ein bisschen rum. Und dann entpuppt sich der Song nach und nach, was viele Musiker sagen, dass Musiker sich dann aufdrängen eigentlich, dass sich auch so Themen dann rauskristallisieren von alleine. Und für die hat sich halt aufgedrängelt, dass diese Schneekönigin eine tragische Figur ist, weil sie eigentlich rauslassen will und sich selbst sein will und das aber nicht kann. Eine missverstandene, ein missverstandener Schurke, der Grund, warum die meisten Leuten schurken werden, weil sie einfach nicht verstanden werden von der Gesellschaft. Robert Lopez und Kristen Anderson Lopez. Ein Ehepaar. Ein Ehepaar, die dann einfach mal ein bisschen rumjongliert haben und innerhalb von einem Tag nichts weniger geschrieben haben als Elsas Badass Song, so haben sie es selbst genannt. Das ist großartig, Let it go ist einfach so entschieden. Natürlich haben sie das zwischendurch geändert an Textstellen und so weiter, aber die grobe Sache stand innerhalb eines Tages und dann haben die das an die Produktion geschickt und an die Produktion festgestellt, ja stimmt. Ja wenn das so ist, wenn unsere Hauptfigur ja missverstanden ist, dann sollten wir vielleicht den Rest der Geschichte ändern. Nicht etwa den Song, der nur so eine Minute lang ist, sondern den Rest des Films geändert. Ist großartig. Und das Krasse ist, die haben ja nicht nur diesen einen Song an dem einen Tag geschrieben, die haben ja wirklich an einem Wochenende zahllose Songs geschrieben. 25 Songs waren es letzten Endes, von denen es nur acht in dem Film geschafft haben. Ja und dann haben sie noch ein extra Album rausgebracht, wo dann noch ein paar Songs, die nicht mit dem Film gelandet sind, noch mit drin sind. Und das ist witzig, weil der Film ist voll gefrofft mit Musik. Als ich den zum ersten Mal gesehen habe, dachte ich, wow, ich habe lange keinen Disney-Film mehr gesehen, der so oft das Musical-Genre gedrückt hat. Der Film ist deutlich mehr Musical als alles, was Disney die 30, 40, 50, 70 Jahre davor gebracht hat. Es geht eigentlich, was das betrifft, was den Rhythmus betrifft zwischen Handlung und Musik, ganz weit zurück auf die klassischen Disney-Zeichentrickfilme. Ja, es klingt jetzt nicht viel, aber ich glaube 24 Minuten davon sind Musical-Nummern. Das klingt alleinstehend nicht viel, aber wenn man sich überlegt, was Filme sonst so an Musiken haben, dann ist das echt eine Hausnummer. Es fühlt sich unglaublich viel an, gerade im Einstieg, weil der Film startet mit einer Musical-Nummer, wirklich ganz klassisch. Der Film hat einen richtig klassischen Musical-Prolog, der auch nur so ganz vage mit der Handlung verknüpft ist, wie das oft ist bei klassischen Musicals. Und das ist einfach mal eine echt beeindruckende Öffnungssequenz, oder? Ja, wirklich. Dieser Eishauer, die dann Frozen Heart singen und das ist einfach mal krass bombastisch und monumental und es gibt schon so die Stimmung vor. Das ist so ein bisschen Shakespeare-mäßig, der ja teilweise auch schon so Prolog geschrieben hat und dann haben die schon sehr viel gespielt von dem, was später passieren würde und hatten so Vorausschauungen gegeben. Was ich in dem Film sehr, sehr gut umgesetzt finde, weil man nicht unbedingt alles weiß dann schon, aber man hat so ein Gefühl, ein Grundgefühl dafür. Und dieser Junge, der da auftaucht, der dann später der Mann ist, ist auch total süß und mit seinem kleinen Rentier, was da auch deppert in der Gegend rum stolpert. Es gibt schon so diesen klassischen Disneywitz und gleichzeitig ist es doch, es ist einfach mal eine Nummer monumentaler als alles, was man bei Disney gesehen hat seit, keine Ahnung, König der Löwen wahrscheinlich. Ich denke an die Öffnungssequenz von König der Löwen. Das ist ja auch dieses von der Story so ein bisschen losgelöst, wo wir sehen, wie Simba geweiht wird und die ganzen Tiere dahin ziehen und dann steigert sich der Song so langsam. Das ist auch so eine Öffnungssequenz. Wir sehen das Nordlicht, wir sehen die wirklich beeindruckende Eislandschaft, die von Norwegen inspiriert war und wir wissen, wir können uns auf was Großes einlassen, auf ein wirklich großes Disney-Epos. Aber wenn wir gerade bei Norwegen sind, es ist ja wirklich der Hammer. Die sind ja in drei großen Expeditionen fast schon nach Norwegen gereist und haben dort, also nachdem sie sich überhaupt für Norwegen entschieden haben, die haben ja vorher schon ein riesiges Research-Team losgeschickt, sich zu überlegen, was so die Vorbilder sein könnten. Und dann haben sie so 80% der Bilder, die ihnen dann gefallen haben, waren halt ausgerechnet aus Norwegen. Und dann haben sie gesagt, okay, wir stürzen uns mal auf Norwegen, gucken mal, was es da gibt, sind hingereist, haben sich mit Leuten unterhalten, haben irgendwie so quirky Characters in Norwegen gefunden und haben sich da irgendwie echt reingesetzt, so richtig liebevoll mit dem Land beschäftigt und überlegt. Und dann haben sie die Special-Effects-Leute noch hingeschickt, die dann alle mal in verschiedener Kleidung in Schnee gefallen sind, einfach um zu gucken, wie würde sich denn Schnee überhaupt verhalten. Ja, was kann man mit Schnee alles machen? Ja, und Schnee ist ja so zwischen zwei Aggregatzuständen, es ist nicht flüssig und es ist nicht richtig fest und fällt auf eine sehr seltsame Art und Weise auseinander, was man eben animationstechnisch erst mal rausfinden muss, wie kriege ich das hin? Und der Prozess muss unglaublich gewesen sein, eine riesige Journey. Das muss unglaublich viel Spaß gemacht haben. Ja. Und es zeigt aber auch gleichzeitig so diese Liebe zum Detail. Ja. Und vielleicht noch mal zu der großen, goldenen Disney-Zeit zurückzugehen, das ist ja auch, was sie bei König der Löwen gemacht haben, dass sie so genau geguckt haben, woran orientieren wir unser Wahnsinn Kenia, dann haben sie sich diese Felsen angeguckt und dieses Wechselspiel von Savanne, Wüste und Dschungel. Und wie fällt das Licht in diesen Bedingungen und so? Und sowas macht für mich ein wirkliches Disney-Meisterwerk aus, dass es diese Liebe zum Detail hat. Und das ist etwas, was in den Jahren davor so ein bisschen verloren gegangen war bei Disney. Also ich finde es immer so schwierig, so diese harte Unterteilung in die Zeitalter zu machen. Ja, das geht nicht. Und ich finde auch gerade so diesem Bronze Age der Disney-Zeichentrikunst wird oft unrecht getan, da wird ja auch gesagt, dann haben sie irgendwie so ein bisschen ihren Crew verloren, dann waren die Filme nicht mehr so zauberhaft wie die klassischen Filme. Das stimmt alles nicht so. Aber es gab schon eine ziemliche Dürreperiode vor der Eiskönigin. Was fällt denn da so rein? Hast du... Ja, das Problem war glaube ich ganz groß, dass Pixar damals groß wurde. Und Disney hat die Filme von Pixar ja auch vertrieben. Das heißt, die fallen da so ein bisschen raus. Also es gab, Pixar hat Meisterwerk um Meisterwerk gemacht. Pixar und Dreamworks haben sich darum gebettelt, wer macht die besten computeranimierten Filme. Und Disney hat nach Toy Story eigentlich dazu nicht mehr so viel beizutragen gehabt. Bezeichnet ist das, also Rapunzel lassen wir mal außen vor, der war wirklich ein guter Film. Die großen Disney Prinzessinnenfilme damals, die dann rauskamen, klassische Zeichentrickfilme waren, das war Küss den Frosch, der kam 2009 raus. Und dann gab es lange gar keinen Disney Prinzessinnenfilm, da müssen wir schon zurück in die 90er. Also 99 waren mit 98 mit Mulan und 99 mit Tarzan, waren so die letzten großen epischen Disneyfilme. Und dann kam mit 2000 ein Königreich für einen Lama, der ja eher so ein sehr ironischer, fast schon dekonstruktivistischer Ansatz war. So eine Abrechnung ein bisschen auch mit dem Genre. Und dann kamen aber auch so sehr viele Filme computeranimiert, die eher durchschnittlich rezipiert wurden. So was wie Bärenbrüder, Himmel und Huhn, Trifft die Robinsons, Bolt. Ich sehe es keinem nach, wenn er mit den Filmtiteln vielleicht was anfangen kann, aber die Filme selbst nicht gesehen hat. Ich habe auch nicht alle davon gesehen. Aber es war wirklich keine große Zeit für Disney-Zeichentrick oder Disney-Animationskunst. Mit Ralph Reichs 2012, Wreck it Ralph, war dann wieder so ein bisschen, aber auch natürlich auch wieder so eher ironisch und eher Metaebene und Nostalgie spielen. Und dann die Eiskönigin hat wirklich nochmal eine neue Welle an großen Disneyfilmen ausgelöst. Danach kamen halt Sumania und Vajana und die Raya und der letzte Drache und Encanto und dann sind wir schon in unserer Zeit. Und das waren alles große Filme, wo Disney es geschafft hat, auch so ein bisschen den Ansatz, wie sie Märchen erzählen, neu zu definieren. Und die Eiskönigin ist da wirklich so ein bisschen Vorreiter, weil er ist noch sehr stark dran an den Disneyfilmen, an den klassischen alten. Wo ein paar Probleme vielleicht auch auftauchen, über die noch reden müssen. Aber er hat auch schon diese neuen Komponenten drin. Und er ist, glaube ich, unter anderem auch so erfolgreich gewesen, weil Erwachsene da auch sehr viel mitnehmen konnten, weil er halt diese Nostalgie ausgelöst hat. Ach, das ist ja wie Schneewittchen. Das hat ja wieder diese, diese Detailliebe und diese klassische, es wird endlich mal wieder ein klassisches Märchen erzählt. Es gibt eine Disneyprinzessin. Und das waren halt so Sachen, die dann einfach nochmal gefunkt haben. Aber er ist auch ein bisschen drüber hinausgegangen. Nicht so stark wie die Filme später. Wenn man das erste Problem schon mal so ein bisschen anteasern möchte. Sie sind drüber weggegangen, also über den Tellerrand, den sie sonst hatten. Aber so vorsichtig teilweise, dass man denkt, ach komm, jetzt hättest du doch noch einen Schritt weiter gehen können. Noch ein bisschen mehr auf die Kacke hauen können. Was meine persönliche Rezeption betrifft. Ich kann mich noch gut erinnern, wie ich den Film zum ersten Mal gesehen habe. Dachte ich, ah, und das ist jetzt der feministische Beitrag von Disney. Weil damals wurde er sehr viel deswegen gefeiert. Und hieß es, Disney hat den Feminismus entdeckt. Disney macht weibliches Empowerment. Disney Prinzessinnen, die nicht so sind, wie man Disney Prinzessinnen erwartet. Und ich hab ihn gesehen, bevor mein Kind auf der Welt war. Und ich war dann eher so ein bisschen enttäuscht. Weil ich dachte, okay, da wird viel darüber geschrieben, wie Disney plötzlich die weibliches Empowerment für sich entdeckt. Aber dann haben wir doch eine Struktur, die sehr viele Momente hat, die wir halt aus den klassischen Disney Filmen kennen. Es gibt diese Liebesgeschichte. Und natürlich meine ich jetzt Christoph und Anna. Und die ist halt doch sehr traditionell. Auch dieses Picking und dieses Erkennen sie irgendwann, dass sie füreinander gemacht sind. Und auch wenn er sich sehr zurückhält der Film, kommt er halt doch zu diesem Ende. Er kommt am Schluss zum klassischen romantischen Ende. Anna, die gesucht hat, die an den falschen geraten ist, findet am Schluss ihren Traumprinzen. Und zwar genauso schnell wie den anderen. Genau. Also das ist wirklich so, das ist einer meiner größten Probleme mit dem Film. Es wird gesagt, nein, du kannst doch nicht denjenigen heiraten, den du am gleichen Tag kennengelernt hast. Und dann dreht sie sich einmal um, da steht der nächste Mann, den sie zwei Tage kannte. Ja, genau. Super Steigerung, ganz toll. Den nächsten kriegt sie vielleicht drei Tage kennengelernt. Reden wir mal ganz kurz über dieses Beziehungsdreieck. Weil ich finde, das ist auch eine ganz krass verpasste Chance des Films. Es gibt ja diesen Hans, den Anna am Anfang kennenlernt. Und das löst ja den Streit mit Elsa aus. Wodurch Elsas Kräfte, die lange in ihr rumort haben, rausbrechen. Und dieser Hans wird halt so als Traumprinz inszeniert. Und dann gibt es auch dieses Liebeslied von den beiden zusammen. Und wir sind füreinander gemacht. Und nachher entpuppt sich Hans als der Bösewicht. Als der, der von Anfang an geplant hat, eben in dieses Haus Arendelle reinzuheiraten, um Geld und Macht zu erlangen und der eigentlich gar kein Interesse an Anna hat. Ich finde, das ist eine total verpasste Chance. Ich finde, sie hätten ihn nicht zu so einem durchtriebenen, verschwörerischen Bösewicht machen sollen. Sondern es hätte gereicht, ihm so eine leicht dunkle Note zu geben. Und dann einfach... Es wäre einfach möglich gewesen, dass er das doof findet, dass er offensichtlich nicht ihre wahre Liebe ist und deswegen austickt. Es gibt ja diesen Moment so... Und durch den Kuss der wahren Liebe wird sie erlöst von ihrem Fluch. Und dann küssen sie sich und er sagt, ha, ich bin nicht deine wahre Liebe. Sie haben sich ja noch nicht mal geküsst. Genau, er macht es nicht mal. Er macht es nicht mal. Wie viel cooler wäre es gewesen, wenn er sie geküsst hätte? Er stellt fest, ich bin nicht deine wahre Liebe. Du liebst jemand anderen? Was ist zur Hölle hier los? Und dann hat er plötzlich eine Motivation, bösewicht zu werden. Und es wäre eine viel bessere Story, als so zu machen, hey, cooler Plot Twist, er ist eigentlich böse. Ich glaube, die waren von Anfang an darin verliebt, weil auch, ich habe gelesen, dass die am Anfang Hans viel böser gemacht haben. Also der war von Anfang an eigentlich so geplant, dass sie das vielleicht nicht durchschaut, aber dass wir sofort wissen, dass er böse ist. Und dann wollten sie es aber eigentlich so haben, dass der möglichst believable die wahre Liebe sein soll, damit wir überrascht sind. Damit wir am Ende wirklich so einen Plot Point, so einen Drehmoment haben in der Story. Und es ist gelungen? Frage an dich. Ja, absolut, natürlich. Weil er wirklich wholeheartedly mit ihr singt und Spaß hat und so. Und dadurch wird es auch ein kleines bisschen retrospektiv unglaubwürdig, weil er echt zu gut spielt, dass er sie mag. Es ist hart, das hat bei mir auch funktioniert. Ich würde mir nachsagen, dass ich relativ gut bin, Plot Twist zu erkennen und zu früh zu erkennen. Und der Film hat mich auch voll gekriegt. Ja, und ich war wirklich devastated, also wirklich so, was? Nein, tu es nicht, warum? Ich tante es gemein, weil ich ihn wirklich mochte. Er kriegt ja auch ein paar Momente, wo er wirklich überzeugt, dass er es eigentlich richtig machen will, aber trotzdem es irgendwie falsch macht. Wenn sie in das Schloss von Elsa einbrechen. Er will ja deeskalieren. Selbst als er sie gefangen hat, wirkt er ja immer noch wie der, der eigentlich deeskalieren will. Und der sagt, wir müssen das Land wieder auf die Reihe kriegen. Tut mir leid, dass du jetzt im Gefängnis bist, aber mach mal diesen ganzen Winterscheiß drauf. Und man kauft es ihm ab. Und warum haben sie... Sie hätten ihn einfach anders schreiben müssen. Er hätte sich nicht als Komplettschurke entpuppen müssen. Ja, also ich glaube deine Version wäre echt geil gewesen. Ich habe nicht daran gedacht, ich bin nicht drauf gekommen, Plot. Das ist gut, das wäre gut. Das wäre vielschichtiger gewesen und ambivalenter und vielleicht zu ambivalent für Disney. Zumindest zu dem Zeitpunkt. Vielleicht, ja. Weil sie wollen Bösewicht haben, sie brauchen Bösewichte. Und das ist ein Punkt, wo man sagen kann, dass der Film ein Vorreiter ist, weil später haben sie das geschafft, Filme ohne Bösewichte zu erzählen. Dazu kommen wir später nochmal. Ja, was toll ist. Man sieht hier schon so eine Disney-Evolution. Klassisch bei den Disney-Filmen ist ja immer, wir haben den strahlenden Held, die Prinzessin, die auch sehr klare Werte mitbringt. Sie ist naiv, sie ist süß, sie ist romantisch veranlagt. Und sie läuft deswegen in die Falle vom Bösewicht. Und wir haben eben den Superschurken, der das ausnutzt. Und dann gibt es diesen Kampf dazwischen. Und der Held rettet am Schluss doch die Prinzessin. Der männliche Held. Und hier wird schon einiges umgedreht. Ja, genau. Es ist auch wirklich toll. Also es ist so ein kleines Detail. Davon hätten sie mehr reinpacken können. Ganz am Anfang, wenn die großen Festlichkeiten anstehen zur Krönung von Elsa. Und dann unterhalten sich die Leute und sagen, wir sind endlich die Prinzessin. Sie soll wunderschön sein. Und dann haben wir diesen Schnitt auf Anna, wie sie im Bett liegt. Es ist so geil. Mit den Haaren verwuschelt. Und sie sammert ins Bett, ins Kissen. Und kommt auch lange nicht raus. Es ist ziemlich geil. Sie halten das recht lange durch. Ich finde es super. Ja, es ist wirklich schön. Und dann auch das Liebeslied. Zumindest das habe ich am Anfang gleich als Parodie gelesen. Das ist einfach so drüber. Wenn sie zum ersten Mal auf Hans trifft. Und dann singen sie miteinander. Love is an the open door. Und es ist einfach so drüber, dass du merkst, okay. Entweder haben die komplett den Verstand verloren. Oder sie machen das gerade ironisch. Und Gott sei Dank, sie machen es ironisch. Ja, genau. Es ist wirklich schön. Und ich mag den Song tatsächlich sehr gerne. Es ist ein sehr schöner Song. Wirklich guter Song. Ist toll. Wo wir gerade am Anfang sind und sagen, hier ein schöner Song. Also ich glaube, es fühlt sich auch sehr viel wie ein starkes, wie so ein krasses Musical an, weil es am Anfang vollgepackt ist mit Songs. Ja. Wir haben diese Eröffnungsssequenz mit den Eishauern. Und dann geht es gleich weiter mit dem nächsten Musical. Do you wanna build this moment? Ach, so ein schöner Song. Ich mag den wirklich sehr gerne. Gefällt dir der? Ich finde den super. Also ich finde tatsächlich, ich finde fast alle Songs in dem Film gut. Es gibt ein, zwei Ausnahmen. Ich bin mal gespannt, ob du Ausnahmen hast. Aber auch die Ausnahmen sind keine schlechten Songs. Also grundsätzlich der Film ist musikalisch total stark. Und es geht dann ja auch musikalisch weiter, weil wir haben nach diesem Snowman Song wird im Zeitraffer erzählt, wie sie älter werden, wie ihre Eltern sterben. Und das Ganze fast ohne Handlung, ohne Text. Und es ist einfach, es ist zwar kein Song dafür da, aber es ist einfach musikalisch. Es wird nicht viel geredet. Wir sehen das, wir haben die Musik. Und dann geht es gleich weiter mit dem nächsten Stück mit For the first time and forever, der so ein bisschen mein Lieblingslied aus dem Film ist. Ja, ja. Und zwar auch, weil es eben diese Wiederholung gibt. So klassisch Reprise. Genau. Wenn sie dann am Schluss später im Schloss ist und versucht, Elsa zurückzugewinnen, dann wird der Song wiederholt. Und das ist so ein tolles Wechselspiel zwischen Anna, die sagt, ja, endlich wird das Schloss aufgemacht. Und endlich kann ich feiern und Menschen treffen und hoffentlich auch meinen Traumprinz. Und parallel dazu singt halt Elsa, oh Gott, das Schloss wird aufgemacht. Hoffentlich werden sie nicht von meinen Kräften was mitkriegen. Hoffentlich schaffe ich es, ohne Chaos zu stiften. Was so musikalisch so toll gemacht ist, ich bin wirklich beeindruckt davon gewesen. Diese Steigerung, ne? Ja, und vor allem aber auch diese Parallelität zwischen den beiden, die völlig unterschiedliche Stimmungen mitbringen. Das musst du musikalisch erst mal schaffen, das übereinanderzulegen. Echt gut. Es ist einfach so ein krasser Gänsehautmoment. Weil in diesem Moment werden auch die Befindlichkeiten unserer beiden Protagonisten perfekt auf den Punkt gebracht. Wir verstehen sie beide. Wir verstehen die Sehnsucht, die Anna hatte, und die Angst, die Elsa hat. Total gut. Und es ist natürlich ganz spannend, weil Elsa als die Prinzessin, Elsa ist die, was ich nie verstehen werde, die ikonische Figur aus dem Film geworden. Und die kleinen Mädchen wollen alle als Elsa verkleidet sein. Anna ist ja eigentlich die coole Heldin. Ja, Anna ist ja die, hat 90% des Films zu bestreiten, während Elsa ja nur so ein paar Auftritte im Endeffekt hat. Aber ich verstehe auch, warum Elsa diejenige ist, weil einfach der Song, let it go, das ist einfach das. Und das ist das, was man immer als Identifikation hat. Deswegen ist es ja auch bei den LGBTQ-Leuten so gut angekommen. Weil immer, in diesem Fall ist es halt die Eiskräfte, die sie hat, die sie drinhalten muss, die sie nicht zeigen darf. Es gibt so viele Menschen da draußen und so viele Kinder da draußen, die das Gefühl haben, bestimmte Sachen nicht zeigen zu dürfen. Dass sie irgendwas haben, was sie denken, verstecken zu müssen. Und wenn dann so ein Song kommt und dir gesagt wird, nee, es ist okay, deal with it, nimm's und mach was draus. Natürlich ist das eine Identifikation. Dass es eben das wirklich da kann im Film, dass es diesen I want Song gibt am Anfang von Anna. Und dann gibt es eben diesen zweiten I want Song von Elsa, die im ersten I want Song ja so die vorsichtige und ängstliche war. Weil am Anfang, immer wenn sie auftritt, geht es darum, dass sie versucht, ihre Kräfte zu verbergen und denkt auch, dass das das Richtige ist. Und dann dieser Moment der Selbstbefreiung. Und dann, okay, jetzt kommen wir zu let it go. Und dann haben wir diese Hymne. Und dann ist es einfach perfekt. Fuck, Bild und Musik, diese Komposition, dieser Schnitt und wie sie zu dem Schloss geht. Und ja, es ist total totgespielt. Aber es ist so unfassbar gut gemacht. Frau Menzel, man möchte ihr immer wieder und immer wieder zuhören. Es ist unglaublich. Was sie aus diesem Song, das Ding ist, sie singt es nicht nur perfekt, was Musikalität betrifft, sondern sie spielt es auch noch, während sie singt so gut, dass du gar nicht das Gefühl hast, einer Musicalunterbrechung beizuwohnen, sondern einfach der logischen Konsequenz einer Szenerie, die halt ein bisschen musikalisch wird. Du kommst in diese Emotionalität wunderbar rein, die sie da hat. Und das ist oft bei Songs nicht das Ding, weil viele Songs dann sich so sehr konzentrieren darauf, ja, diese hohe Note, die muss irgendwie getroffen werden und dann wird schön gesungen und dann wird irgendwie noch ein bisschen textlich vielleicht was mit transportiert, was die Geschichte voranbringen soll. Aber du bist dann emotional oft ein bisschen rausgeholt aus der Geschichte. Und in diesem Song, ich glaube, ist in diese Richtung der stärkste Song, der mir überhaupt einfällt in irgendeinem Musical, der es schafft, emotional weiterzutragen und den Film emotional voranzubringen und nicht nur inhaltlich. Du wirst voll reingezogen und vor allem verstehst du sie komplett. Also du bist einfach in dem Moment auch komplett auf ihrer Seite. Absolut. Und davor ist es schon sehr stark die Perspektive von Anna auf sie, bzw. auch die Perspektive von uns, die wir vorher gelernt haben, sie muss ihre Kräfte unterdrücken. Und es wird glaubhaft erzählt am Anfang, hey, die Kräfte sind gefährlich, sie hat ihre kleine Schwester verletzt damit. Absolut. Sie muss diese Handschuhe tragen, sie muss gefangen sein. Und wie glücklich sind wir trotzdem für sie, dass sie sich selbstfreit. In der Song schafft es einfach, diese Stimmung zu drehen, dass du sagst, oh nein, jetzt ist Chaos ausgebrochen, oh nein, sie hat das ganze Land in Eis getaucht, sie ist auf der Flucht, oh shit, sie wird böse. Und dann singt sie diesen Song und du denkst, ja, Baby, du hast es geschafft. Genau. Go, Girl! Das ist unfassbar. Ja, das heißt, wir haben auch nicht die Entwicklung zu einem klassischen Villen. Das heißt, du hast nicht einmal, was schon gut gewesen wäre für Disney, zu sagen, wir zeigen die Evolution eines Villens in einen Villen, sondern wir haben die Evolution einer Persönlichkeit, einfach nur einer Persönlichkeit in ihre eigene Kraft. Und nicht etwa zu erzählen, so und jetzt wird sie böse und jetzt macht sie ganz viele böse Sachen und gut ist. Sondern die versucht einfach nur ihr Zuhause zu finden. Das Tolle ist, dass wir eben trotzdem in diesem Dilemma drin sind. Weil wir wissen, wie ihre Beziehung zu Anna ist und wie gut ihre Beziehung zu Anna war und was da verloren gegangen ist. Und das macht einfach auch einen wirklich starken Konflikt auf, weil wir selbst hin und hergerissen sind in diesem Film. Und Disney hat ganz viel aus diesem Film gelernt für spätere Filme, für Konflikte. Ich glaube, so ein bisschen der Höhepunkt ist jetzt tatsächlich der Film, der leider nicht im Kino gelaufen ist und so ein bisschen untergegangen ist, Encanto, können wir vielleicht später nochmal reden. Der letzte große Disney Prinzessinnenfilm aus dem Jahr 2021, der halt jetzt so auf Disney Plus so ein bisschen vor sich hin vegetiert. Aber der viel Lob auch abgekriegt hat. Und vieles, was man in diesem Film sieht, hat Disney in diesem Film schon angewendet, dass die Konflikte deutlich ambivalenter sind als früher. Wir haben es ja gesagt, es gab immer diese Archetypen. Wir hatten den Helden, den Prinzen, wir hatten die Prinzessin, wir hatten den Bösewicht. Und es war ganz klar, wie gut und böse verteilt sind und was wir wollen. Und hier wird aber plötzlich erzählt, hey, es beißt sich irgendwie. Wir wollen, dass Elsa frei ist. Wir wollen, dass Elsa zu sich selbst findet und ihre Kräfte rauslässt. Aber natürlich wollen wir auch, dass sie sich mit Anna versöhnt. Und wir wollen natürlich auch, dass das Reich gerettet wird und nicht im ewigen Eis liegt. Genau. Und wow, was für ein toller Konflikt hier da ist. Und der lässt sich nicht so einfach lösen. Ja, genau. Da muss man nicht den Bösewicht gefangen nehmen oder umbringen oder so. Und dann ist es vorbei. Nein, hier, hey. Aber dann kommen wir mal zur Lösung. Wie wird denn das Ganze wieder sommerlich? Es ist sehr plump und sehr schnell abgehandelt, dass Liebe die Lösung ist, oder? Liebe ist immer die Lösung. Ich kann es dem Film so ein bisschen nachsehen, weil es halt Liebe zwischen den beiden Schwestern ist. Weil du die ganze Zeit denkst, ach nee, jetzt gibt es wieder... Es wird ja so vorbereitet. Hey, sie hat mit Christopher die ganze Zeit diese... Christoph? Christopher? Sag ich die ganze Zeit den falschen Namen. Christoph? Christoph? Christoph. Ich glaube. Oh Gott, guck lieber nach. Ich habe es jetzt so oft gesagt, dass ich selbst unsicher geworden bin. Christoph, ohne R. Sie hat mit Christoph die ganze Zeit diese Romcom-Sachen und dieses Screwball-Ding. Wir wissen irgendwie, er könnte ihre wahre Liebe sein. Und dann ist es doch so sehr befreiend, dass die wahre Liebe, die in dem Film gemeint ist, die geschwisterliche Zuneigung ist. Ist das nicht toll, dass es eine ganz wundervolle Entwicklung und auch der Grund, warum dieser Film überhaupt so geworden ist, wie er geworden ist? Weil das war der Punkt, den diesen Menschen interessiert hat, der am Ende das Projekt in die Hand bekommen hat. Der ist ja wohl von so vielen Händen weitergereicht worden, im Sinne von, ich versuche es mal, ich schreibe mal einen Script, dann sagt die Produktion, ne, vielleicht auch eher nicht. Dann wurde es immer wieder in die Schublade gesteckt und dann wieder rausgeholt. Dann hat es wieder der nächste in die Hand bekommen und hat es verkackt. Es ist einfach kein leichter Stoff gewesen. Und dann dieser Mensch, der es am Ende in die Hand bekommen hat, dessen Namen ich leider jetzt gerade nicht, verdammt, der hat gesagt, mich interessiert... Chris Buck und Jennifer Lee sind unsere beiden. Diese Liebe, ich will nicht, dass das wieder eine heteronormative, romantische Liebe ist. Ich will mal, dass das die geschwisterliche Liebe sein kann, die es ja dann geworden ist. Und ich glaube, das ist der wichtigste Turning Point in Disneys Geschichte. Allein, weil die Frauenrollen dadurch so stark werden. Wir brauchen plötzlich den Mann nicht mehr. Jeder Disney-Film braucht den Mann, der die Frau rettet. Egal, ob er Schneewittchen wachküsst, was übrigens sehr problematisch ist, Leute. Oder ob er zurück zum Felsen geht, um die armen Löwen zu befreien von der bösen Herrschaft, von Skars. Das ist immer der Mann, der am Schluss die Situation rettet. Und hier haben wir es einfach mal, dass sie den Mann nicht mehr brauchen. Wir haben zum ersten Mal wirklich eine Disney-Heldin, und am Schluss offenbart sich die, die zum Bösewicht hätte werden können als die Heldin, die das Land befreit und ihre Schwester rettet, die aber einfach mal ihren Empowerment-Move durchzieht. Beziehungsweise erzählt ja der Film eigentlich, dass Anna diejenige ist, die sich selbst rettet durch den selbstlosen Akt der Liebe ihrer Schwester gegenüber. Ihre Schwester zu retten vor dem Schwert, sodass auch sie niedergehen soll. Ich sehe immer noch diesen Moment, wo sie... Und Bela sagt das immer, mein Kind sagt immer, oh nein, und jetzt gibt es wieder Tränen und Umarmung, und das löst das Eis auf. Deswegen ist das so mein Bild von diesem Film, dass das Elsa einfach Anna umarmt und diese Umarmung und diese Liebe. Aber ja, natürlich, Anna schmeißt sich dazwischen, als Hans Elsa mit dem Schwert töten will. Und das ist ein starker Moment, weil sie nicht nur den Mann nicht braucht, sondern eigentlich die Lösung in sich selbst findet. Also wirklich, das gab es vorher einfach bei Disney nicht, und ich finde es ganz stark und wichtig und ganz toll. Okay, wir sind viel zu harmonisch, also reden wir über Olaf. Okay, du magst Olaf nicht, ich mag Olaf. Ich mag Olaf nicht. Also, ich bin mir bewusst, dass so ein Film Comic Relief braucht. Ja, natürlich. Ich finde, also zum einen hat Olaf meiner Meinung nach den schwächsten Song ins Summer. Ja, und der bleibt nicht im Kopf und der bleibt nirgendwo. Der ist einfach nur so ein Comedygeplätte. Nein, du musst mir jetzt widersprechen, du hast es nicht verstanden. Wir müssen nicht streiten. Stimmt, na, aber das ist doch eine schöne Reminiscenz an Mary Poppins, wie unser Typ mit den Pinguinen tanzt. Daran lehnt sich das an, und das ist eine ganz, ganz, ganz tolle Hommage. Es ist einfach ein langweiliger vor sich hin plättchern der Song, aber ich spüre schon, du bist ja eigentlich auf meiner Seite. Verdammt. Und ich finde Olaf jetzt nicht total schrecklich, aber ich finde Olaf als Comic Relief ist so ein bisschen wenig. Was halt ganz gut funktioniert tatsächlich, ist Olaf in Kombination mit dem Rentier. Ja, genau. Das ist so ein bisschen, was Olaf so ein bisschen rausholt, dass er irgendwie einen Widerpart hat und dass dadurch Humor entsteht. Aber ich finde, Olaf ist eigentlich meistens, die meiste Zeit über, einfach so ein bisschen der nervig quatschende Comic Relief. Und er läuft halt irgendwie mit. Ja, du weißt einfach, was seine Rolle in dem Film ist. Du siehst ihn zum ersten Mal und du weißt, was diese Rolle ist. Und ja, das ist irgendwie ganz witzig. Also es ist süß, dass er natürlich das Symbol ist der Freundschaft der engen Bindung von Anna und Elsa, weil sie hat ihn wieder erschaffen. Und das ist dieses tolle Symbol. Und das wird aber halt kaputt gemacht dadurch, dass wir dann so einen nervig quatschenden Schneemann haben, der sich Sommer wünscht. Ich finde das süß. Seine Vorstellungen von Sommer. Ist ein bisschen naiv. Und es gibt so eine ganz, ganz tolle Stelle. Sag es ihm nicht. Meinst du das? Es gibt so eine ganz tolle Stelle, wo er halt singt irgendwas auf to cuddle ist das Ende. Und dann reimt sich halt eigentlich Puddle, weil er da vor so einer Pfütze sitzt. Und dann draufguckt auf die Pfütze, wie wäre ich denn im Sommer? Ich wäre. Und dann das Reimwort Puddle nicht nutzt, weil er einfach ignoriert, dass er dann eine Pfütze wird. Ich finde das so süß und so toll. Ich finde tatsächlich den witzigsten Moment in diesem Song ist, wenn Anna und Christoph sich anschauen. Ja, genau. Ich werde es ihm sagen. Nein, tust du nicht. Er freut sich so auf den Sommer. Er muss die Wahrheit nicht erfahren. Und er kriegt ja dann den Sommer. Und er kriegt ja seinen eigenen Fridge quasi. Wir können nachher noch über die Fortsetzung reden. Hast du die Fortsetzung geguckt? Nein, habe ich nicht gesehen. Ah, okay, interessant. Weil in der Fortsetzung kriegt er eine deutlich größere Rolle. In der Fortsetzung kommt Olaf in so eine fast existenzielle Krise. Und ich finde es auch doof. Es gibt tatsächlich einen Moment, wo sie ihn töten. Also man denkt, er stirbt jetzt, weil er schmilzt dann. Und dann ist so ein bisschen der Twist, den es dann gibt, dass Wasser in Gedächtnis hat. Und dadurch kann er natürlich wiedergeboren werden, weil er Teil des Wassers ist. Ja, ich bin einfach kein großer Olaf-Fan. Ich mag Sven. Ich finde Sven voll witzig. Ich finde Sven auch voll wichtig. Witzig. Ich finde vor allem witzig, dass Sven ja keine eigene Sprache hat, aber trotzdem einen Commentary hat. Total, absolut. Es ist total schön. Und Sven ist eigentlich der coolere Comic-Relief in diesem Film. Auch im Zusammenspiel mit Christoph. Ja, weil Christoph ihn dann voiced. Ich finde es so schön. Vor allem das erste Duett, was sie miteinander haben, was ja eigentlich kein Duett, sondern ein Solo ist. Total schön, wie er einfach dann sagt, jetzt kommt das, jetzt sagt das, jetzt rennt hier das, und jetzt sag ich das, und jetzt sagt das, rennen wir das. Das ist toll. Ja. Tatsächlich cooler als Olaf ist der zweite Schneemann, den sie dann baut, dieses Schneemonstern. Ah, Marshmallow. Ja. Auch die Szene, die mein Kind besonders mochte, war in diesem Film, wenn dieses Monster sie dann jagt. Ach, okay. Weil das Monster auch wirklich so ein klassischer Türsteher und Bodyguard ist. Das stimmt, ja. Sie sehen ihn die ganze Zeit so als Bedrohung. Er will sie einfach nur loswerden. Okay. Weißt du, dass sie ursprünglich überlegt hatten, einen riesigen Olaf zu nennen? Ja, Gott sei Dank haben sie es nicht getan. Es war auch zu albern, haben sie gemeint. Sie haben festgestellt, dass es einfach zu krass ist. Ich find's tatsächlich cool, dass sie noch mal so einen bedrohlichen Moment haben. Der aber passend zur Geschichte so erzählt wird, dass das Monster, das sie erschafft, ist eben kein tödliches Monster. Es ist nicht so was wie die Wölfe, die sie auch mal zwischendurch bedrohen, sondern es ist wirklich ... Sie hat einfach ihren Bodyguard und Türsteher, der zu den Feinden sagt, verschwindet, kommt nicht wieder. Und sogar nachdem sie ihn provoziert haben, immer noch eigentlich nichts anderes will, als sie loswerden. Eine kleine Anekdote zu Olaf. Josh Gad, oder wie er ausgesprochen wird, der war im Kino mit seiner Tochter. Die war vier Jahre alt zu dem Zeitpunkt. Dann haben sie aber nicht den Film gesehen, sondern sie haben einen anderen Film gesehen. Dann gab's am Anfang einen Trailer für Frozen. Aber er war nicht im Trailer drin, Olaf. Aber es gab irgendwo im Hintergrund in einer Szene ein Lachen von Olaf. Und das Kind hat sofort erkannt, dass das gerade Papa ist, der da lacht. Da da! Einfach nur und sagt dann, da da. Mo, da da. Das ist so süß. Das ist total toll. Ich kann mir vorstellen, wie glücklich du als Vater sein musst, wenn du daneben sitzt und das hörst. Und sie hat das Lachen erkannt in diesen zwei Sekunden. Genau, es ist so ein kleiner Moment und sofort, da da. Ach, mo. Total schön. Ja, und du magst Olaf. Ich mag Olaf. Ich weiß aber auch, dass Olaf eher auf der schwächeren Seite liegt und dass das jetzt keine große Meisterleistung war, was sie ihm angedichtet haben. Aber ich glaube, es braucht ihn einfach auch. Es ist einfach wichtig, lighthearted zwischendurch da durchzugehen und jemanden zu haben, der Scheiße bauen kann. Das ist ja auch wichtig auf so einer Reise. Ja. Ja, ich weiß. Es wäre witziger gegangen und es wäre vielleicht auch ein bisschen besser gegangen. Es gab einfach in der Vergangenheit gab es einfach deutlich bessere Comic Reliefs in Disney Filmen. Ja, er ist ziemlich auf seine Funktion. Also Timon und Pumper wischen mit Olaf den Boden auf. Das stimmt allerdings. Pun intended. Ja, ich sehe schon, wir schaffen es heute nicht, uns zu streiten. Das ist einfach nicht so richtig. Diese Episode wird eingehen in die Geschichte unseres Podcasts als die harmonischste Episode, die wir jemals hatten. Aber das ist vielleicht auch mal okay. Ich meine, es ist ja auch ein Film, der dazu einlädt, fröhlich zu sein und glücklich zu sein und einfach nur sagen, ey man, vergiss den ganzen Scheiß, der da draußen stattfindet. Das ist groß und am Ende sind alle glücklich. Wollen wir noch ein bisschen über die Animation reden, die wirklich der Hammer ist. Ich weiß nicht, ob man vorher irgendwas in der Form gesehen hat. Die haben irgendwie 420.000 einzelne Haare allein von Elsa animiert, obwohl so ein durchschnittlicher Kopf eigentlich nur 100.000 Haare hat. Aber es ist so krass. Es macht viel aus. Wir reden natürlich nicht von Realismus. Nein, natürlich nicht. Er trifft diesen Moment gut. Das ist etwas, womit der Animationsfilm bis heute kämpft. Wie bewegen wir uns zwischen Realismus und Zeichentrick? Woran orientieren wir uns? Ich habe das Gefühl, Frozen hat eine ganz gute Antwort gefunden. Es gibt sehr viele andere Filme, die auch eine gute Antwort gefunden haben. Ich finde bei Frozen tatsächlich viele Inspirationen aus dem asiatischen Zeichentrick. Weil die Augen sehr groß sind. Da bin ich ein bisschen... Na ja, ich finde es nicht ganz so gut. Und manchmal sind sie auch ein bisschen tot, muss ich sagen. Tot? Ja, manchmal sind sie ein bisschen tot. In manchen Shots haben sie es nicht so gut hingekriegt. Okay, finde ich nicht unbedingt. Ich mag diese... Wir haben große Augen. Sie haben sehr grazile Körper. Durchgängig. Als einziger Gegenentwurf haben wir eben Christoph. Der so ein bisschen stämmiger ist. Aber halt auch stämmig im Disney-Sinne. Man kann hier durchaus anmerken, dass Disney hier noch so sehr dem klassischen traditionellen Schönheitsideal ihrer Prinzessin folgt. Aber das ist wirklich ein Problem. Die sind wirklich dünn, haben große Brüste und lange schöne Haare. Und sie sind jugendlich. Ich meine, Anna ist jetzt niemand, dem man unbedingt große Brüste geben sollte als Eye Candy. Weil sie ist, wie alt soll sie sein, 15? Nein, nein, sie ist... Ich meine, da sind schon 18 und 21 die beiden. 18 und 21? Ja, ja. Und Christoph ist 23 und der andere ist 21. Hans ist 21. Aber im Film wird das nicht erwähnt. Das ist Produktionsnotizen. Ja, genau, das sind Produkte. Weil ich würde Anna tatsächlich als Jünger lesen, alleine schon weil sie so naiv ist. Wir werden natürlich dieses mittelalterliche Setup haben, in dem junge Frauen sehr früh geheiratet haben. Ja, okay, das stimmt. Aber okay, wenn Disney das sagt, dann muss es wohl stimmen. Ja, aber natürlich hängt es eher davon ab, wie man das wahrnimmt. Wenn du das so wahrgenommen hast, dann ist das ein Problem. Ja. Also auf jeden Fall, wo wir uns einig sein können, ist, dass das Schönheitsideal, was hier erzählt wird, unabhängig vom Alter der beiden, ist einfach stockkonservativ. Ja. Und zwar stockkonservativ im Disney-Konservatismus. Genau. So sahen Disney-Prinzessinnen seit den 30er Jahren aus. Ja. Wollen wir noch ein paar Probleme reiten? Komm, wenn wir gerade dabei sind. Komm, es gibt noch ein paar Probleme in diesem Film. Ich dachte, wir waren noch bei der Computer-Animation. Ich wollte noch zwei, drei Sachen zur Ästhetik sagen. Was ich wirklich beeindruckend finde, ist, wie bunt man einen Film erzählen kann, der größtenteils im Schnee und im Eis stattfindet. Das stimmt, ja. Und nicht nur, was so obvios ist, dass es diese Farbänderungen gibt in Elsass Schloss und reicht, dass sie erschafft. Wir haben Rot bei Gefahr und wir haben Grün für die Hoffnung und so weiter. Ja. Sondern auch in ganz banalen kleinen Szenen, wenn sie im Schnee unterwegs sind, wir haben sehr viel Farbspiel mit Violettönen, mit Grüntönen. Obwohl, selbst in der Dunkelheit im Schnee, es passiert unglaublich viel an Farbe. Ja. Und believable. Und nicht, dass man denkt, jetzt haben sie irgendwie noch ein paar Farbeimer drüber gekippt, wahllos. Sondern es stimmt alles. Ja. Und das ist der Punkt, wo es auch eben anders ist als bei den asiatischen Zeichentrick-Filmen, wo sie sich so ein bisschen inspiriert haben. Es bleibt ein Stück, ein großer Stück Realismus. Du hast erzählt, sie waren in Norwegen, haben geguckt, wie Leute in den Schnee fallen. Genau. Wie sie mit der Umgebung interagieren, wie Objekte, wie Schwerkraft funktioniert in diesem Film. Es ist, er hat einen hohen Realismus. Und sie haben einen Reindeer ins Studio geholt. Das muss wohl der lustigste Moment der Aufnahmen gewesen sein. Genau. Und von vielen so beschrieben als der beste Moment des ganzen Dings. Echt, so ein Reindeer. Du hast so ein Ding und kannst dann einfach wirklich so ganz hautnah so ein tolles Tier beobachten und gucken, wie bewegt sich das, welche Situationen und wie. Es ist einfach ganz toll. Das heißt, es ist natürlich ein fantastisches Märchen, aber so einfache Dinge wie, wenn jemand von einem Schneeball getroffen wird. Ja. Es ist, man merkt einfach, wenn man das vergleicht mit, also Toy Story ist jetzt ein bisschen unfair. Aber auch wenn man es mit Animationsfilmen der vor 10 Jahre früher vergleicht, wenn man Schreck dagegen hält. Es ist schon krass, was für einen Sprung der Realismus gemacht hat in der Animation. Gerade was Physik betrifft. Allein dieses Castle von Elsa, das hat so, hat 50 Leute beschäftigt. 50 Leute gleichzeitig, die überlegt haben, was wie wo. Und dafür muss ich sagen, es ist ein bisschen arg minimalistisch steckenweise. Ist es, ja. Ich finde, ich weiß nicht, entweder hat sie keinen guten Geschmack oder ich bin einfach als Typ sehr äklektisch und finde es ein bisschen naja. Das Schloss ist halt einfach auch so ein symbolischer Moment. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass man da gemütlich drin leben kann. Ja, wirklich. Also wenn ich diese Fähigkeiten hätte, ich würde mir eher ein geiles Haus aus Eis bauen. Und irgendwie so eine Bar und ja. Also es gibt auch viele Möglichkeiten, aber es ist alles sehr, sehr minimalistisch. Es gibt diese riesige Treppe im Empfangsraum und das war es eigentlich fast. Es hat einen großen Raum für sich alleine. Aber wie gesagt, das ist eben auch diese symbolische Natur. Sie hat sich da, sie hat sich selbst gefunden. Jetzt ist sie erst mal allein, hat sich zurückgezogen und hat ihr Reich erschaffen. Und das Reich ist eben groß und leer. Du wolltest noch mehr Probleme wälzen. Naja, ich habe noch eine Sache, wenn es um diese Animation geht. Sehr beispielhaft dafür, wie krass das ist, ist das der komplexeste Frame an der ganzen Geschichte. Ich weiß nicht, welcher es war, aber der hat 132 Stunden gebraucht erstellt zu werden von den Computern. Ein Frame von, weiß ich nicht, wie viele Frames per second die da drin hatten, aber wahrscheinlich 25 wie der normale Film, weil es kein Zeichentrick ist, sondern weil es computeranimiert ist. Also ein Frame, der sehr komplex war, wo viel passiert ist, 132 Stunden im Rendering. Das ist wirklich krass. Das ist hart. Das wäre ganz spannend, wie es heute wäre, weil die Computertechnik natürlich krasse Fortschritte macht. Aber das ist schon eine Ansage. Die haben 400 Computer beschäftigt gleichzeitig, um Sachen zu berechnen. Das ist echt hart. Naja, gut, genau. Also das nochmal zur Animation, die wirklich sehr, sehr gelungen und sehr, sehr gut ist. Es ist wirklich toll. Ja, es gibt Probleme. Natürlich gibt es noch Probleme. Also erzählerisch muss man mal sagen, es ist sehr, sehr lazy, gleich am Anfang die schlechtesten Eltern da hinzustellen, die es überhaupt gibt. Die sterben dann ja sehr schnell. Ja, aber die dann einfach sagen, ja gut, die hat jetzt Fähigkeiten, also sperren wir sie weg. Ein paar zwei Sekunden mal drüber nachdenken, welche Möglichkeiten es gibt. Ich weiß nicht. Also es war nicht sehr... Es ist tatsächlich auch ein bisschen rushed, diese ganze Vorgeschichte, wie die Eltern dann sterben. Und sie ist so rushed, dass bis heute Fan-Theorien existieren, dass die Eltern überlebt haben können. Und ich habe fest damit gerechnet im zweiten Film, dass die Eltern wieder auftauchen. Oh, aber das wäre natürlich cool gewesen, das stimmt. Tun sie nicht. Und es ist auch wirklich ein bisschen unglücklich erzählt, weil es öffnet diesen Raum, weil es bald so schnell drüber geht. Und man merkt, sie wollen da sehr viel Entwicklung innerhalb kurzer Zeit pressen, auch wenn das zeitraffer visuell beeindruckend ist. Auch wenn wir alles über Anna und Elsa erfahren, was wir wissen müssen in diesem Moment. Es ist halt schon so ein bisschen, wir galoppieren da jetzt durch, damit wir zur eigentlichen Handlung kommen können. Ja, und dann ist es halt so, dass ich denke, es gibt schon noch ein paar Zwischentöne zwischen... Also für Elsa jetzt, die versucht ihre Schwester zu schützen, indem sie nichts mit ihr zu tun hat. Aber dann ist sie sehr viel gemein zu ihr auch und hat so eine abweichende Haltung, dass man denkt, naja, es gäbe auch noch die Möglichkeit, das ein bisschen differenzierter zu erzählen. Also man kann erzählen, dass sie sich nicht anders zu helfen weiß, als gemein zu sein oder abweisend zu sein. Aber entweder man zeigt, wie sie versucht zu argumentieren oder irgendwie was erzählen, was ein bisschen mehr Graustufen hat. Meinst du, wenn sie die Verlobung ablehnt zum Beispiel? Zum Beispiel oder wenn sie verschwindet, wenn sie geht, um ihre Fähigkeiten nicht rauskommen zu lassen. Sie könnte schon viel mehr auf ihre Schwester eingehen, ohne jetzt irgendwie ausrasten zu müssen. Ich fand es eigentlich recht stark, wie ihr Verhalten erzählt wurde, weil sie erzählt wurde auch als junge Erwachsene, die ihr ganzes jugendliches Leben in Isolation verbracht hat und die permanent mit dem Gedanken konfrontiert wurde, dass sie ihre Schwester fast getötet hätte und die um alles in der Welt verhindern will, dass das nochmal passiert, sprich ihre Kälte auch benutzt als Abschirmung vor ihrer Schwester, fand ich eigentlich überzeugend. Es gab für mich ein paar Momente, wo ich gedacht hätte, das hätte man differenzierter machen können. Aber gut, vielleicht bin ich der Einzige auf der Welt, dem das schon ging. Ansonsten, hast du denn noch Probleme mit dem Film, wo du sagst, das wäre vielleicht ein bisschen besser gewesen? Die größten Probleme, die ich sehe, also über den Feminismus, der nicht so 100% durchgezogen ist, über die sehr traditionelle, konservative Darstellung des weiblichen Körpers, der Prinzessin, haben wir schon geredet. Über Olaf habe ich gar nicht so viel gesagt, weil es halt ein bisschen nervig. Aber es ist für mich wirklich ein Film, über den ich nicht viel Schlechtes sagen kann, weil es einfach vollkommen zurecht zu den Disney-Meisterwerken gehört und für mich auch in einer Top Ten, vielleicht sogar in einer Top Five der besten Disney-Filme, ganz ehrlich gesagt. Die traditionellen Disney-Filme, die so in diesem Kran und drin sind, da wäre der Film einfach drin. Seit König der Löwen hat mich kein Disney-Film mehr so begeistert, wie du sagst. Wow, da hast du jetzt schon so ein Fazit rausgehauen, man, das gibt's ja wohl nicht. Wir müssen das noch, wir müssen doch Top 3 machen und alles. Ja, ja, wir müssen, wir sind out of time. Disney, aber jetzt hast du einen Disney-Film, dann können wir auf die... Ja, ja, ich hab aber noch, ich hab aber noch. Okay, okay. Nein, nein, nein, nein, nein. Haus raus. Ich finde noch wichtig, weil es sich ja auch darum ging, wie viel traut sich denn Disney an Feminismus und so weiter und da kommt nicht so viel rum, wie man gerne hätte und das fiel mir auch so ein kleines bisschen auf bei dem Moment, der eigentlich geil ist, wie wir den Schnitt haben zu ihr, die da sabbernd im Bett liegt und die Haare sind wuschelig und alles und sie ist, so, sie versuchen, dem Eye-Candy zu entgehen in dem Moment beziehungsweise das eben gegenzusetzen, aber am Ende ist alles, was sie mit ihr machen, dann doch wieder... Dann versucht man irgendwie, was hinzustellen als, das ist Fortschritt, aber eigentlich ist es nur genau die andere Seite von ihr. Es ist immer noch male gaze. Ja, es ist immer noch, ganz genau das, ha, danke für das Stichwort. Es ist immer noch male gaze und irgendwie, weiß nicht genau. Und sie kriegt ja auch wirklich nur diesen einen hässlichen Moment. Ja, und der ist ja auch nicht wirklich hässlich. Genau, und der dauert nicht lange und danach haben wir dann, dass sie durch das Schloss tanzt und... Und ich glaube, dass die, die Animatoren und die Macher des Films viel mehr Momente aufmachen würden und sagen würden, na ja, aber wir haben doch auch noch quirky Momente von ihr und hässliche Momente von ihr. Die sind aber alle nicht hässlich, nein. Nein. Die sind alle einfach sweet auf eine andere Art als vorher. So ein bisschen tollpatschig süß. Sie hat halt keinen... Wait, what? Sie hat halt keinen... Was soll's? Der Unterschied ist aber trotzdem nicht da. Ja. Es gibt diesen Wait, what? Moment, den tatsächlich Jennifer Lee komplett improvisiert hat. Ja, genau. Wo sie so ein bisschen tollpatschig ist, als sie Hans zum ersten Mal kennenlernt und nicht so genau weiß, wie sie mit ihm reden soll. Ja, genau. Das ist süß, aber ihre Attraktivität wird nicht gebrochen. Überhaupt nicht, gar nicht, gar nicht. Und du sagst es eigentlich, ja, im ersten Moment. Wenn sie dann im Bett liegt, das ist nett, weil es halt wirklich dieser harte Schnitt ist von den Erwartungen zu der Realität. Aber sie ist ja trotzdem süß in diesem Moment. Ja, genau. Sie darf den ganzen Film über süß sein. Ja. Und das Problem ist, sie ist halt süß für den männlichen Blick. Genau. Genau das. Ja. Okay, das war ein großer Bogen, den ich da irgendwie immer im Kopf hatte. Aber jetzt haben wir den Bogen zur Zeit. Ah, ja, stimmt. Es gibt nämlich eine Topliste, die sich genau darauf bezieht auf Frauenrollen. Und was sind gute Frauenrollen und was sind schlechte Frauenrollen? Und hohe Anforderungen, dieser Frage nachzugehen bei Disney. Wenn man da nämlich nur Top 3 machen will bei Disney Prinzessin, das ist gar nicht so einfach. Ja. Jingle. Jingle. Unsere Top 3. Ah, Disney Prinzessin. Top 3 Disney Prinzessin. Was ist denn eine Disney Prinzessin? Ja, was ist eine Disney Prinzessin? Ich habe mich das auch sehr intensiv gefragt, weil ich nämlich ganz, ganz wahnsinnig gerne und da komme ich zu einer Honorable Mansion schon mal Red Panda mit reingebracht hätte. Weiß nicht, was ich mir da so gerne mit reingebracht hätte. schon mal Red Panda mit reingebracht hätte. Ich weiß nicht, ob du den gesehen hast, ich weiß auch gar nicht, ob der Red Panda heißt, aber sie hat so einen roten, der rote Panda, der für ihre, quasi für ihre Tage steht. Den habe ich noch nicht gesehen. Das ist auch ein ganz aktueller, ist das Bob Disney oder ist es Pixar? Ja, aber Pixar gehört halt zu Disney. Es ist ein Pixar-Film. Ja, Turning Red aus dem Jahr 2022. Ah, Turning Red heißt er eigentlich. Aber das ist, sie ist halt keine Prinzessin. Aber sie hat alle Trades, Max, quasi eine Prinzessin. Wenn du diese Honorable Mansions reinbringst, dann würde ich auch eine reinbringen, die auch nicht Disney ist, die ich auch gerne genannt hätte. Und ich glaube, es geht durch, weil wir geben dieser Figur ein Geschlecht, aber sie hat kein Geschlecht. Wall-E. Wall-E ist für mich eine ganz tolle Disney-Prinzessin. Wie süß. Weil Wall-E bewegt sich in einer Welt, die zu eng für ihn ist eigentlich. Er sehnt sich nach mehr. Er trifft seinen Traumprinz, in dem Fall halt diese Traumprinzessin, diese andere Roboter kommt, und er will ausbrechen. Und er kriegt diese, ich will raus im Moment, ich will Freiheit, ich will mehr als das, was ich habe. Wall-E ist eigentlich eine tolle Disney-Prinzessin. Oh Gott, jetzt stell ich mir Wall-E mit so einer Tiara vor. Egal. Aber wenn wir von klassischen Disney-Prinzessinnen reden, haben wir natürlich weiblich. Disney-Prinzessinnen bewegen sich eigentlich, sie müssen nicht mal 100% artlich sein, aber sie bewegen sich in einem engen Rahmen, der ihnen zu eng ist und wollen da irgendwie ausbrechen. Zu einer Disney-Prinzessin gehört eigentlich der klassische Ich-will-hier-raussong. Ich will mehr, ich sehne mich nach Freiheit, ich sehne mich nach Liebe. There must be more than this provincial life. Genau. Und Disney-Prinzessinnen sind meistens dargestellt als sehr süß, sehr naiv, sehr romantisch, und sie erkennen die Gefahren nicht, weil sie da schlummern, weil sie eben so naiv sind und sie müssen so ein bisschen da rausgenommen werden. Kann man denn dann überhaupt von der Top 3 reden, wenn all diese Trademarks erfüllt werden müssen? Weil man dann natürlich irgendwie denkt, ja, da ist aber dann keine appealing für mich, weil die alle diese Naivität haben, die man eigentlich gar nicht mehr sehen kann. Die besten Disney-Prinzessinnen sind meiner Meinung nach die, die es geschafft haben, das irgendwie aufzubrechen. Und das wird sich gleich in meiner Liste ganz stark zeigen, dass das Disney in den letzten Jahren deutlich besser gelungen ist als in den Jahren davor. Und da kommt meine Schwäche ins Spiel, ich kann keine wirklich gute Top 3 geben, weil ich sehr viele Filme nicht gesehen habe, bei denen ich weiß, ah, okay, aber da wäre ein starker Charakter gewesen, und ich weiß es einfach nicht genau. Ich würde gerne noch eine honorable mention bringen, Au! Das hast du jetzt davon. Liebes Publikum, bei dieser Szene wurden keine Podcaster verletzt. Bei Sauspark, dem Film Sauspark, bigger, longer and uncut. Moment, bigger, longer and uncut, was ist das? Also jüdisch war er schon mal nicht. Genau, du hast den Bezug verstanden, dafür gibt es einen Stern. Danke. Der Teufel taucht auch vorher schon in der Serie auf. Hat aber nie so eine starke Rolle wie da. Und zwar lebt der Teufel natürlich in der Hölle und ist zusammen mit Saddam Hussein, der irgendwann gestorben ist, und die beiden sind ein Paar. Und Saddam Hussein unterdrückt den Teufel, das ist eine sehr ernste Geschichte, lach nicht darüber. Ja, es ist eine toxische Beziehung. Also Saddam Hussein ist echt nicht so der ideale Partner. Wenn man Saddam Hussein und den Teufel in eine Beziehung packt, hättest du was anderes als eine toxische Beziehung erwartet? Vielleicht. Könnte auch ein Match in Heaven beziehungsweise in Hell sein. Auf jeden Fall landet Kenny in der Hölle, weil er natürlich stirbt. Wie immer. In diesem Fall ganz am Anfang des Films. Er kriegt halt diese Beziehung von außen mit. Das ist so, dass Saddam Hussein den Teufel die ganze Zeit runtermacht. Der Teufel tut einem leid, sich dafür zu gewinnen, indem er ihn verführt mit sexy Outfits usw. Es ist keine schöne Beziehung, der Teufel tut einem leid. Also wir haben Mitleid mit dem Teufel. Dann kriegt der Teufel einen wirklich fantastischen I Want Song, der vor allem eine Parodie ist auf den Song von Ariel die Meerjungfrau. Wo er singt, dass er eigentlich nach oben will. Da gibt es so viel zu sehen. Moment, ich muss einmal kurz... Recherchen unter der Chief. Up there heißt der Song. Und dann singt er... Up there, where the skies are, ocean blue usw. Und er träumt halt eigentlich davon, draußen zu sein. Dann gibt es diese wunderschöne Szene, wo er sich das vorstellt, wie er dann auf so einem Cruiser Schiff ist, mit so ganz vielen heißen Typen und mit denen dann feiert. Und es ist ein wirklich... Also es ist South Park. South Park ist schwarzer Humor. Aber dieser Song dazwischen ist wirklich so eine tolle upbeat empowerment Nummer. Und Sartan ist in diesem Moment einfach eine großartige Disney Prinzessin. So viel zu meinen honorable mentions. Ich glaube, du musst mit Platz 3 anfangen. Aber South Park gehört nicht zu Disney, oder? Nein. Aber Pixar gehört zu Disney. Und South Park-Prinzessin kann man reinzählen, genauso wie man South Park-Prinzessin reinzählen kann. Ich habe mich gar nicht an die anderen Filme rangetraut. Ich habe wirklich nur bei Disney. Wenn ich das jetzt... Fuck, wenn ich den Blick hätte öffnen können, wenn ich diese Weitsicht gehabt hätte. Verdammt. Na gut. Dann bin ich mal gespannt. Ich muss anfangen, oder? Das Problem ist, Pocahontas ist ein weite Teile problematischer Film. Und sie... habe ich als starke Person Erinnerung. Aber irgendwie kann ich ihn nicht in die Top 3 mit reinnehmen. Mary da, oder wie die heißt, die rothaarige Wuschelige, habe ich leider den Film zu lange nicht gesehen und weiß nicht mehr genau, wie das eigentlich war. Aber sie wird immer so als die große starke aufmüpfige dargestellt. Und ich glaube, es wäre ein guter Platz gewesen, aber ich weiß es einfach nicht mehr gut genug. Deswegen beschrägt sich das alles jetzt auf Folgendes. Auf Platz 3 wäre bei mir Ariel. Weil Ariel meine erste Zeichentrick-Liebe war. Und wahrscheinlich von jedem, der irgendwann Anfang der 80er geboren wurde. Also, jetzt haben wir so viel über Feminismus geredet. Jetzt kann ich es raushauen. Ariel ist heiß. Oder? Also wirklich. Aber sie ist halt auch jugendlich, ne? Sie ist 14. Sie ist jünger, als man denkt. Man liest, wie alt sie sein soll und denkt so... Ja, ist problematisch. Stellen wir uns vor, sie ist 18. Also ich fand Ariel damals auch... Als ich sie attraktiv finden konnte, als ich in dem Alter war, fand ich sie attraktiv. Und ich fand sie auch schon schön, bevor ich an so etwas wie Attraktivität gedacht habe. Ja, Ariel ist cool. Aber Ariel ist wirklich so eine sehr klassische, prototypische Prinzessin. Und mit all den Problemen, die sie mit sich bringt. Und das ist halt so ein bisschen der Schmerz, wenn ich sie reinhaue. Aber sie ist einfach meine erste große Zeichentrick-Liebe. Und das ist einfach absolut wichtig, immer in meinem Herzen. Ich habe in dieser Liste wirklich den großen Vorteil, dass ich ein Kind habe und dass ich die letzten Disney-Filme gesehen habe. Und wie bereits gesagt, Disney ist immer besser geworden in der Darstellung von Prinzessinnen. Nicht nur, was den feministischen Aspekt betrifft, dass die Prinzessinnen Dinge tun dürfen und nicht mehr so naiv sind, sondern was das narrative Moment betrifft, dass die Konflikte ambivalenter geworden sind, vielfältiger. Deswegen hebe ich auch immer wieder Frozen als Vorreiter hervor. Weil damit hat das angefangen und es ist besser geworden in den Jahren danach. Mein Platz drei ist Raya und der letzte Drache, die Prinzessin Raya aus diesem Film. Die Thronenerbin eines Königreiches ist, was in den ersten 10 Minuten plattgemacht wird durch einen schrecklichen Krieg. Sie wird dann nach Rache sinnend einsam durchs Land zieht, mittlerweile als junger Erwachsene. Und dann einen Drachen findet, der ihr dabei helfen soll. Der Konflikt ist mit einem anderen Königreich, was für diesen Krieg verantwortlich ist. Durch einen Verrat von einer ihrer Freundinnen, das war damals ihre vermeintlich eine Freundin, hat sich dann das Verräterin entpuppt. Der Konflikt schreit danach, es ist eine klassische Geschichte von Raya. Sie ist eine Prinzessin, die am Anfang des Films eigentlich dieses Meer kriegt. Sie wird zur Kriegerin gezwungenermaßen aber. Sie kann Abenteuer erleben, aber sie ist dann auch gleichzeitig mit dem Verlust ihres Königreiches und ihrer Eltern konfrontiert und zieht als ziemlich desillusionierte, einsame Kriegerin durchs Land. Großartiger Film, wirklich sehenswert. Ich glaube, ich habe den auch gesehen, aber irgendwie ist es verblasst in mir. Vielleicht sollte ich den noch mal gucken. Bei mir auf Platz zwei wäre Jasmine von Aladdin. Die sich ganz wunderbar für ihre Zeit auflehnen und beschweren darf und ihre eigenen Sachen durchziehen darf, die sie gerne machen möchte. Natürlich kommen auch da wieder die ganzen typischen Träume. Der große Freiheitsmoment ist, wenn Aladdin, der Traumprinz, mit ihr auf dem Teppich durch den Himmel fliegt und für sie singt und dann singt sie irgendwann mit. Ich zeige dir meine Welt. Aber davor hat sie ein paar wirklich coole Momente, wo sie die ganzen potentiellen Heiratskandidaten mit ihrem Tiger verscheucht. Es gibt ein paar wirklich schöne Momente bei ihr. Wenn ich nicht die aktuellen Filme gesehen hätte, vielleicht auch noch mal als kleine Empfehlung, auch für Leute, die keine Kinder haben, guckt euch die aktuellen Disney-Filme an. Wenn ihr mit den klassischen Disney-Figuren groß geworden seid, mit den klassischen Archetypen und Stereotypen, es hat sich da einiges getan. Mein Platz zwei ist Mona, im Deutschen eher bekannt unter dem Namen Vajana, eine polynesische Prinzessin. Da habe ich nicht gesehen und ich bräue es, seit ich weiß, dass es das gibt. Sie zieht los, um ihr Volk zu retten, um das Herz des Ozeans zu finden. Sie ist einfach mal eine Bad-Ass-Prinzessin, die unterwegs auf ihrem Schiff Abenteuer erlebt und auf einen Halbgott stößt. Natürlich irgendwie die Welt oder ihr Land rettet, aber das halt wirklich auch selbst macht. Und aus dem Jahr 2016, also eigentlich unmittelbar nach Frozen, der erste große Push in diese Richtung, das Ganze noch mal ein bisschen stärker zu machen und deutlich mehr Empowerment, deutlich mehr zu tun als bei Frozen für die Prinzessin. Und sie ist auch deutlich weniger Disney-Schönheitsideal, aber immer noch ein bisschen mehr. Es ist immer noch ein bisschen eye-candy, aber sie ist ein bisschen kleiner, sie ist nicht dick. Sie hat ein bisschen mehr auf den Rippen als die Disney-Prinzessin davor. Das ist gut. Was mir ein bisschen einfällt und auffällt, ist, dass Disney ja schon auch ein großer, böser Konzern ist. Einer, wo man als Kapitalismus-Kritiker sagt, ab mit Ihrem Kopf! Aber irgendwie haben die es immer geschafft, Leute für ihre Filme zu rekrutieren, die mit sehr viel Liebe da rangehen. Gerade an diesem Film sieht man das an Frozen und an vielen anderen. Soul, den wir besprochen haben. Es ist unglaublich teilweise, was da für Liebe drinsteckt und Zeit und Geld an Recherche und Überlegungen und ernsthafter... Alles steht Kopf, muss man sich ja nur anschauen. Das ist ja unglaublich, das ist so toll, wie viel Herzblut und ernsthafte Überlegungen und ernsthaftes Interesse daran, einen Film zu machen, der wirklich Mehrwert bietet. Und jetzt kommt die spannende Frage, was die Zyniker vielleicht sagen würden, ist das einfach Strategie? Ja, natürlich. Aber ich glaube, das ist der Teil des Kapitalismus, wo ich sage, okay, da kann irgendwie mit funktionieren und ziehen. Das Problem ist bloß, dass der zu viele Probleme mitbringt. Aber wenn die Masse das will, dann kann der Kapitalismus sich darauf auch raufsetzen und anschmiegen und schafft es dann, die richtigen Leute zu bringen, damit wir, bei Amazon funktioniert es nicht, bei Disney-Filmen funktioniert es, das bekommen, was wir wollen, was wir gesellschaftlich auch brauchen. Das Problem ist, wenn man so sieht, was ist, wenn Disney oder jemand anderes das Gefühl hat, dass es das ist, was die Masse nicht sehen will. Weil es gibt ja sehr lautstarke Leute, die sagen, wir boykottieren jetzt Star Wars, weil es da einen schwarzen Stormtrooper gibt und weil es da eine Frau gibt. Wir boykottieren das jetzt, weil da wird eine feministische Agenda vorangetrieben usw. Das sind ja durchaus sehr laute Leute. Ja, ja. Ich meine, gerade Themen aus dem Bereich LGBTQ usw. sind ja wir dürfen uns da nichts vormachen. Das sind ja eigentlich keine mainstreamfähigen Themen. Das Problem ist, wenn es kippt, wenn so ein Konzern denkt, wir sollten vielleicht eher auf die hören, die Konservativen. Das ist das Publikum, was wir hegen müssen. Aber weißt du, was das Tolle am Kapitalismus, um Gottes Willen, warum habe ich diesen Satz so angefangen, weißt du, was das Tolle daran ist? Es gibt Zahlen. Zahlen können nicht lauter schreien. Das funktioniert nicht. Es gibt Verkaufszahlen und wenn du einen Film wie Black Panther machst und feststellst, der ist mega erfolgreich, obwohl da fast ausschließlich Black Cast drin ist, wenn du das vorher nicht getraut hast, dann sagen die Zahlen dir, okay, mach das weiter. Und dann sagt das Geld, okay, komm, das sind Themen, die anscheinend irgendwie ziehen, also machen wir das. Es gibt ja in rechten Kreisen tatsächlich diese beliebte Floskel Go Woke, Go Proke, womit dann auf so Filme referiert wird, die ein Gegenbeispiel sind. Und es gibt die Gegenbeispiele, also was so, glaube ich, für viele aus dem rechten Lager noch so der Um das vorzuhalten, ist der Ghostbusters-Film aus dem Jahr 2016 der ja, der war kein komplettes finanzielles Desaster, aber der war bei weitem nicht der Erfolg, den Sony damals erwartet hat. Und der hat ja auch dazu geführt, sie wollten damit eigentlich ein Reboot machen und eine Franchise draus machen. Und der hat ja dazu geführt, dass sie gesagt haben, okay, wir legen das jetzt alles erstmal auf Eis nach den schlechten Zahlen plus dem großen Shitstorm, den wir abgekriegt haben und haben dann 5 Jahre später diesen anderen Ghostbusters-Film gemacht, wo sie wieder männlichen Cast hatten, wo sie extrem viel Fanservice geboten haben. Und der auch erfolgreicher war, jetzt auch nicht so erfolgreich, wie sie gedacht hätten, aber doch deutlich erfolgreicher als der 2016er-Film. Das heißt, es gibt ja leider auch diese Gegenbeispiele und diese, was halt wirklich schlimm ist, ist diese krasse Shitstorm-Mentalität von rechts, weil von der Seite wird das dann ja auch politisiert. Die mobilisieren dann ja auch und sagen, okay, wir gehen jetzt alle versammelt zu Rotten Tomatoes und geben dem Film negative Wertungen, um zu sagen, hey, guck mal, die Kritiker haben diesem Film 93% gegeben, aber das Publikum, wir, die eigentlich bestimmen sollten, wir haben diesem Film nur 30% gegeben. Das sind ja Dinge, die gerade passieren, weil die Rechte eben sehr stark politisiert dabei. Das heißt, sobald ein Film mit einer Frau in der Hauptrolle ist, heißt es, das ist eine Voker-Agenda, wo du denkst so, ja, habt ihr einen Arsch offen, guck mal, wie viele Filme es mit männlichen Protagonisten gibt. Das ist immer noch das Gros der Filme, die rauskommen. Aber so ist es halt. Die sind halt laut und die machen halt, dadurch, dass sie das so politisieren, machen die halt auch eine große Welle und erzeugen halt auch so für sich so eine Öffentlichkeit, die man dann natürlich überschätzt, also lautstarke Minderheit, auf die dann vielleicht auch zu viel gehört wird. Und die Gefahr sehe ich so ein bisschen. Die Gefahr sich natürlich auf ganz vielen Ebenen, was Politik betrifft und so, immer wenn es darum geht, dass Politiker um ihre Wiederwahl irgendwie bemüht sind, gibt es ganz große Probleme damit. Aber ich glaube, dass ein einfachen rein finanziell orientierter Konzern wie Disney auf die Zahlen guckt. Und die Zahlen sind halt nicht von den lauten Leuten geschrieben. Das stimmt. Und vielleicht ist es wirklich ganz gut, dass wir, hey, Kapitalismus, yeah, so einen kulturellen Wandel auch miterreichen. Ja, ja, es rettet den Kapitalismus nicht, aber es ist halt einer der, naja, zufälligen guten Seiten. Dein Platz eins. Mein Platz eins ist Belle von Die Schöne und das Beast. Auch wenn ich finde, dass es totale Scheiße ist, dass Belle am Ende, dass man eigentlich sagt, naja, du musst dranbleiben, auch wenn der Typ ein Arschloch ist. Nein, nein, der ändert sich nicht. Also natürlich ändert er sich in diesem Film, aber was ist denn das für eine Botschaft? Ja, das stimmt allerdings. Stockholm-Syndrom. Aber ich bin trotzdem ganz bei dir. Belle wäre bei mir die honorable Menschen, die als letzte klassische Disney-Prinzessin schon so ein bisschen in eine andere Zukunft weist. Ja, sie ist belesen und sie hat Wünsche, die wirklich nachvollziehbar sind. Also vielleicht Formalität ist ein bisschen ungünstig, weil sie dem Typen, der ihr gerade Bücher gibt, entgegen sind gesinkt. There must be more than this provincial life. Und ich als Bibliothekar gesagt hätte, Alter, ich geb dir mein ganzes Leben und du beschimpfst mich. Aber gut. Nein, Belle ist tatsächlich cool. Bin ich ganz bei dir auf jeden Fall. Und das ist dann wirklich auch nicht der allerjüngste Film aus dieser Reihe. Ich hab den Red noch nicht gesehen. Encanto aus dem Jahr 2021. Wo eine junge Tochter einer der großen Familien Matrigal, die dafür bekannt ist, dass sie alle Zauberkräfte haben, die sie in so einem Initiationsritual kriegen, wenn sie älter werden. Und im Mittelpunkt steht die junge Tochter Mirabelle, die bei diesem Ritual keine besondere Gabe bekommen hat. Die können alle ganz tolle Sachen. Die einen sind besonders stark, die anderen können mit Tieren reden oder können das Wetter beeinflussen oder Blumen wachsen lassen. Und sie kann gar nichts. Dann bricht das Haus nach und nach auseinander und sie versucht herauszufinden, was es damit auf sich hat. Und ihr wird so ein bisschen die Schuld gegeben, weil sie halt irgendwie verflucht ist, weil sie nicht in die Familie passt. Also zum einen ist das eine Disney-Prinzessin, die mitbringt, dass sie irgendwie Außenseiterin ist und mehr will, gleichzeitig aber auch für ihre Familie da sein will. Und dann bricht es aber komplett auch mit der Narration sämtlicher Disney-Filme. Ich habe noch nie einen Kinderfilm gesehen im Big-Budget-Bereich, der so großartig einen Konflikt erzählt hat und so großartig diesen Konflikt gelöst hat. Dieser Film kommt ohne Bösewicht aus. Es ist komplett gewaltfreie Konfliktlösung. Und jetzt sagt nicht langweilig. Natürlich ist es auch cool, wenn mal die Schwerter aufeinander klären. Und ich bin der Letzte, der seinem Kind sagt, du guckst nur Filme, in denen Konflikte gewaltlos gelöst werden. Du guckst nur noch ARD und ZDF und Kika. Nein, das ist schon in Ordnung, wenn auch mal gekämpft wird in Kinderfilmen. Das ist in Ordnung. Aber dieser Film schafft es, das wirklich spannend und mitreißend zu erzählen. Gewaltfreie Konfliktlösung ohne Bösewicht, ohne was Großes Düsteres im Hintergrund und trotzdem was Großes im Hintergrund. Und es ist unglaublich schwer zu beschreiben, was dieser Film richtig macht. Aber wenn man ihn gesehen hat, merkt man, wie viel Potenzial sehr viele Filme davor verschenkt haben. Und wie viel Mögliches auf einer erzählerischen Ebene, grundsätzlich fürs Blockbuster-Kino und nicht nur für Kinderfilme, was Umgang mit Konflikten betrifft, wie man spannend erzählen kann und monumental erzählen kann, ohne in Klischees zu laufen. Es ist wirklich beeindruckend. Und diese Protagonistin Mirabelle ist auch von der gesamten Gestalt wirklich mal eine Prinzessin, die einfach klassische Schönheitsideale bricht. Es ist ein wirklich starker Film. Ich war hin und weg, als ich den gesehen habe. Da habe ich von einem halben Jahr gesehen und hatte gleich das Gefühl, wow, Disney hat eigentlich das Genre Kinderblockbuster neu erfunden. Dann muss ich auf jeden Fall mal reingucken. Es ist krass. Er stellt alles so ein bisschen auf den Kopf, was man vorher kannte, was klassische Blockbuster-Kinderunterhaltung betrifft. Und man kennt dieses Konzept, wir erzählen Konflikte anders, so dass sie pädagogisch wertvoll gelöst werden, kennt man eigentlich in Deutschland vor allem aus dem öffentlich-rechtlichen Fernsehen, aus den Kinderserien. Da hast du halt diese Budget-Limitierungen. Und so ein Konzept in einem großen Blockbuster für ein großes Publikum zu sehen, ist das Wahnsinn. Krass. Okay, dann entweder wir müssen den hier mal besprechen oder... Ja, vielleicht. Ich gucke ihn mir so mal an, aber eigentlich warte ich immer darauf, dass du mir die filmst. Disney and Canto aus dem Jahr 2021 gibt es bei Disney Plus zu sehen. Wow. Okay, schön. Dann gehen wir zurück in unseren Film. Das war unsere Top 3. Gehen wir zurück in unseren Film. Wir haben ihn so viel gelobt. Wir können ja noch mal kurz erwähnen, dass der Film nicht nur von uns, von den blöden Kritikern gelobt wurde, sondern auch von uns. Selbstreden war ein durchschlagender Erfolg. Ja, ein riesiger Erfolg, erfolgreicher als fast alles vorher, was Disney gemacht hat. Um einmal kurz die nackten Zahlen zu nennen, mit einem Budget von 150 Millionen Dollar, was viel ist, hat er im Box-Office 1,2 Milliarden eingespielt. Das sind Zahlen, die kann man sich nicht vorstellen. Das ist unglaublich. Und dann der highest crossing animated and musical film of all time. Beides. Erfolgreichster musical, erfolgreichster animierter Film. Der neun erfolgreichste Film überhaupt. Also damals im Jahr 2013. Und da ist das Merchandise nicht mit drin. Also ich müsste den Film hassen nur für das Merchandise. Das wäre tatsächlich was, wo man sagen könnte, wenn es Kritik an dem Film gibt, ist es natürlich der ganze Kontext, das Drumherum. Netter Nebenaspekt, die Namen Elsa sind enorm in die Höhe geschossen in der Folgezeit. Sehr viele Eltern haben ihre Kinder Elsa genannt. Es gibt so besten Listen, so Rankings. Und Elsa war nie vorher in irgendeinem Ranking dieser Art. Sie war einfach nicht in der Masse. Und plötzlich ist er irgendwie ganz oben in so einem Ranking drin. Und jeder der Kinder hat die mal auf Halloween verkleidet waren. Genau. Man weiß es, in der Kita laufen einfach 10 Elsas darum. Und ich finde es so ein bisschen schade, wie gesagt, weil ich Anna eigentlich die coolere finde in dem Film. Die coolere Figur, aber Elsa gibt natürlich viel mehr her mit ihrem tollen Kleid und ihrer tollen Frisur. Es gibt so viel Frozen-Merchandising. Mein Kind hat auch bestimmt 2 oder 3 Frozen-Shirts getragen. So viele Ranzen in diesem Theme. Ranzen-Schultüten-Mäppchen. Spin-Offs mit Serien und mit Fortsetzungen. Mit allem. Und hat Olaf was eigenes bekommen? Es gibt einen Olaf-Kurz-Film, wo Olaf das Weihnachtsfest rettet. Aber ich meine, das ist halt so ein Disney-Kurz-Film. Ich sag ganz kurz gleich was zu den Spin-Offs, die wir natürlich dann auch geguckt haben, gezwungenermaßen, weil mein Kind halt Frozen geliebt hat. Academy Awards für den besten animierten Film. Und Frozen und natürlich best original song für Let It Go. Völlig zurecht. Die Musik kann man nicht genug loben. Es gab eine Fortsetzung. Die Eiskönigin 2. Der versucht hat, die Magie des ersten Filmes zu wiederholen. Es ist keine billige Fortsetzung. Es gibt ja von Disney immer mal wieder diese DVD-Fortsetzung. Das ist Frozen 2 nicht. Da wurden sich Gedanken gemacht. Es wurde auch Budget investiert. Der Film hat genauso viel gekostet wie der erste Film. Und hat auch 150 Mio. Dollar Budget eingespielt. 1,45 Mrd. am Box-Office. Er scheitert. Aber er scheitert sehr würdevoll. Auf einem hohen Niveau. Und er schafft es, Kinder-Augen zum Leuchten zu bringen. Das ist ein Film, den sieht man mit seinem Kind. Er kann im Film nicht böse sein. Aber er hat sehr viele Schwächen. Die Songs sind deutlich schwächer. Es gibt keinen wirklich krassen, einnehmenden Song. Vielleicht Into the Unknown. Er versucht, ein zweites Let It Go zu sein. Was natürlich nicht gelingt, ist ja klar. Er macht aus Reindeers Are Better Than People. Was im ersten Film nur ein kurzes Intermezzo ist. Er macht ein richtiges Lied. Es geht darum, dass Elsa neben dem Königreich liegenden Wald seltsame Gesänge hört, die sie locken. Dann reist sie dahin. Aber Anna und Christoph, die mittlerweile ein Paar sind. Christoph will die ganze Zeit einen Heiratsantrag machen. Und schafft es nicht wirklich. Die folgen ihr. Es wird das Prinzip aus dem ersten Film gebrochen. Das ist der erste Film. Dann sind sie auch wirklich zusammen unterwegs. Dann treffen sie auf ein Volk, das im Wald lebt. Und werden mit einer dunklen Hintergrundgeschichte zu Arendelle konfrontiert. Damit das Arendelle auf Blut gebaut ist. Es gab einen kriegerischen Konflikt von den Arendellern. Mit denen, die da Ureinwohner waren. Ihre Großeltern haben sich in diesem Konflikt nicht getroffen. Und Arendelle ist bedroht. Es gibt wieder einen Konflikt, der nicht so einfach zu lösen ist. Wir haben Mist gebaut. Gleichzeitig wollen wir nicht, dass unser Königreich komplett ausgelöscht wird. Wie kriegen wir das gehandelt? Das ist ein gutes Thema. Der Film ist auf dem Papier eigentlich ganz gut. Aber die Umsetzung schleppt sich alles ein bisschen. Es ist viel Prämborium, nichts. Olaf kriegt so sehr viele Momente. Olaf steckt in einer Midlife-Crisis. Er hat die ganze Zeit Angst zu sterben. Es ist ganz süß, dass Christoph die ganze Zeit einen Heiratsantrag machen will. Es ist ein Film, den man mit einem Kind gucken kann. Der Kindern auch gefällt. Aber selbst Kinder merken, dass er nicht ganz auf dem Papier sitzt. Es gibt es sehr selten, dass Fortsetzungen so toll sind. Es gibt sehr selten, dass Fortsetzungen so toll sind. Und dann gab es dieses Olaf-Taut-auf-Olofs-Frozen-Adventure aus dem Jahr 2017, wo sie Weihnachten feiern. Und Olaf sich fragt, wie Weihnachten aussieht. Und Olaf sich fragt, wie Weihnachten aussieht. Und was Weihnachtstraditionen sind. Das wird der Konflikt aufgemacht, dass Anna und Elsa keine Weihnachtstraditionen haben. Olaf will das Ganze retten, indem er Weihnachten macht. Olaf will das Ganze retten, indem er Weihnachten macht. Und zieht dann los, um Weihnachten zu machen. Es ist ein 20-Minüter-Disney. Und es ist nett für Leute, die eiskönigen Fans sind. Es ist ein Spin-Off für Kinder. Und damit hat es auch seine Berechtigung. 2018 wurde das Ding zum Musical gemacht. Seit November 2021 wird es auch in Hamburg aufgeführt. Seit November 2021 wird es auch in Hamburg aufgeführt. Ja, dann rennt alle hin, schaut sich an. Keine Ahnung, ob das gut ist. Ich habe noch nie einen Disney-Film auf der Bühne gesehen. Aber ich weiß, die großen Filme ... König der Löwen wird ganz viel gespielt. Die haben sie alle zum Musicals gemacht. Aladdin auch. Es gibt eine Tradition, Disney bringt die großen Filme auf die Bühne. Und die landen immer irgendwann in Hamburg. Vielleicht auch in Berlin. Doch, in Berlin wurde König der Löwen überall gespielt. Haben wir ein Fazit noch? Du hast schon mal am Anfang irgendwie ein Fazit gebracht. Flor, hast du noch was zu sagen? Lass mich einmal schauen, ob ich noch einen lustigen Fun-Fact bringen kann. Das Scherz ist eine Universe. Am Anfang, wenn Anna durch das Schloss kranzt, flirtet sie mit einer Statue, die verdächtig nach Prinz Erik von Arielle die Mähungfrau aussieht. Und es gibt sogar eine Fan-Theorie, dass das Schiff von den Eltern von Elsa und Anna gesunken ist. Das versunkene Schiff ist, wo Arielle ihre verschiedenen Gegenstände gesammelt hat. Es gibt auch einen Hidden Mickey. Aber der Regisseur von Arielle meinte, das wäre eine ganz nette Theorie. Aber ich glaube nicht, dass sie das beabsichtigt haben. Johannes, möchtest du noch was sagen? Ich kann nur Faziten. Ich kann nur sagen, der Film ist großartig. Es ist wirklich einer der besten Disney-Filme überhaupt. Nachdem ich so 101 da Martina abgefeiert habe, ist es natürlich ein Film aus seiner Zeit und Frozen einfach das längst nötige Update der ganzen Disney-Moral, wie sie so jahrzehntelang gepflegt haben. Und es ist so ein großer Schritt. Man kann es nicht unterschätzen, dass auch der Act der wahren Liebe eben die geschwisterliche Liebe ist. Das ist ein unglaublich wichtiger Schritt gewesen. Und ich liebe den Film sehr dafür. Und die Songs sind einfach so gut. Und Frau Menzel hat das so, so, so gut geperformt. Es ist unglaublich. Regisseurin Jennifer Lee ist 5 Jahre nach Frozen 2018 ist sie künstlerische Leiterin der Disney Animation Studios geworden. Absolut verdient. Und auch mit gutem Ergebnis, weil wenn wir uns anschauen, wie die Produktion produziert wurde mit klassischen Disney-Märchenthemen. Es ist Wahnsinn, was für einen Sprung diese Produktion gemacht haben. Und es ist wirklich beeindruckend, wie Disney sich aus so einer kargen Zeit herausgearbeitet hat mit neuen Themen, neuen Gesichtern, neuen Ideen. Und wie sie es wirklich schaffen, ihre traditionellen Stoffe anders zu erzählen. Das ist toll, sehr schön. Hoffen wir, dass es weiter so geht und dass wir noch viele tolle Sachen bekommen. Schaut euch den Film an, wenn ihr ihn nicht gesehen habt. Ansonsten, wenn ihr irgendwas habt, wo ihr sagt, das ist ein völlig verkannter Disney-Film, dann schickt uns gerne Hinweise, dann gucken wir das und besprechen das hier. Wenn ihr wissen wollt, was Johannes mir nächste Woche gibt, das ist ein tolles Flor, aber das wissen wir gleich. Bleibt dran, euch wünsche ich bis dahin eine schöne Woche. Vielen Dank, Johannes, es war wie immer ein großes Vergnügen. Danke dir, Flor, und danke euch, dass ihr zugehört habt. Bleibt gesund, bis dann. Flor, was hast du denn für mich? Du bist ganz aufgeregt. Wir haben es leider nicht im On gemacht, aber jedes Mal, nachdem wir fertig waren mit dem Podcast, habe ich dich gebeten, zu googlen und in deinem Kopf zu kramen nach einem Film, von dem ich keine ordentliche Beschreibung gekriegt habe. Ich habe die ganze Zeit gesagt, irgendwas mit Computern, aber 80er oder 70er vielleicht, und dann reist sie durch die Zeit. Und wir saßen beide da und haben gegoogelt. Ich habe Zeitreisefilme auf IMDB durchgeguckt und es nicht gefunden. Wir haben echt Stunden damit verbracht, es ist unglaublich. Und jetzt in der Recherche zu dem anderen Thema habe ich, glaube ich, diesen Film gefunden. Du glaubst, den gefunden zu haben. Aber ich glaube nur, und ich weiß es nicht genau, Flor, und ich möchte eigentlich mit dir diesen Film gucken, um dann festzustellen, das war der nicht, ich weiß es nicht, ich wäre auf jeden Fall damals totaler Fan davon. Ich bin voll gespannt. Oh mein Gott. Und das Geile ist, Tilda Swinton, hier ist Tilda Swinton dabei. Und ich habe mich nicht daran erinnert, weil ich damals Tilda Swinton noch nicht so richtig kannte. Ich wusste nicht, dass das jemand ist, den man kennen müsste. 1997, also völlig raus. Ich habe gedacht, das wäre irgendwie 80er, 70er, aber nein, es hat so Weichzeichener-Erinnerungen bei mir. Deswegen dachte ich so 80er Softporn oder sowas. 1997, okay. Conceiving Ada. Conceiving Ada? Okay, nie gehört. Ich finde es großartig. Oh wow. Ich habe den gesehen damals und ich habe ihn mehrmals gesehen, wahrscheinlich in einer schlechten VHS-Version. Und deswegen ist er auch bei mir vielleicht so 80er abgespeichert oder sowas. Oder er ist wirklich voller Weichzeichner und er ist bloß irgendwie atypisch. Aber sie sitzt tatsächlich am Rechner und programmiert irgendeinen Code und kann damit irgendwie mit der Frau aus der Vergangenheit Kontakt aufnehmen. Wow, findet man diesen Film denn online? Ich habe keine Ahnung, wir müssen es irgendwie schaffen, Plor. Schafft das, bitte, bitte, es ist wichtig. Ihr könnt jetzt, wir sind ja, ihr könnt jederzeit ausmachen, das dauert jetzt kurz noch. Aber ich gucke gerade Conceiving Ada, Full Movie. Also ich habe ihn auf jeden Fall so. movierules.loll, das klingt wie eine vertrauenserweckende Seite. Penispumpen.de. Mirror1. Wir machen hier nichts Illegales. Nein, wir machen nichts Illegales. Gehen Sie bitte weiter, ich gebe es nichts zu sehen. Oh Gott, hier gehen auf jeden Fall ganz viele Pop-Abwerbungen schon mal auf. Ich bin unglaublich aufgeregt, weil dieser Film einfach seit Jahren in meinem Kopf herumspuckt und ich nicht mehr rausgefunden habe, welcher Film das war. Ich wette, das kennt jeder auf dieser Welt, oder jeder, der irgendwie mit Filmen irgendwas verbindet. Und dann hat man irgendein Bild von vor 30 Jahren im Kopf und denkt sich, Scheiße, von welchem Film war das? Mädchen aus Berlin, hallo, ich will Sex. Er hat alles verloren, schockierender Unfall. Ich bin gerade auf so einer träglichen Movie Piracy Seite, vielleicht sollte ich erst mal bei denen, vielleicht sollte ich einfach mal gucken, ob es den auf Amazon gibt. Du bist in meinem WLAN, du weißt schon Bescheid, ne? So, wir sind bei Conceiving Ada. Ah, DVD nicht verfügbar, natürlich nicht. VRS nicht verfügbar, natürlich nicht. Ah, fuck, fuck, fuck, fuck, fuck. Wir müssen diesen Film finden, Plor. Ja, ja, ich suche noch Ada-Film. In Deutsch hieß er offensichtlich nur Ada. So, hier finden wir ihn schon mal nicht. Conceiving Ada. Conceiving Ada, YouTube. Dailymotion, das sind alles nur Trailer. So, mal schauen, was wir hier haben. Justwatch.com, das sind noch alles so komische Seiten. M4UHD.TV. Plor, jetzt klingelt gleich die Polizei allein, weil wir hier so... Oh, da ist er! Was, wirklich? Ja, ZDF und Arte, Hotwire Production, Complex Corporation Present. Ja, das ist er, mal sehen. Oh mein Gott. Wenn ich jetzt klicke, dann öffnet sich so ein Mist. Aber das ist er, das funktioniert. Oh mein Gott. Ja, Tilders Wynton. Plor. Okay, ich guck mich weiter, ich mach mir mal ein Sternchen und schick dir den Link. Okay. Und ich bin total gespannt drauf, weil du so viel von dem Film erzählt hast. Und es war so konfus, was ich erzählt habe. Ja, es war so konfus, was du erzählt hast. Ich bin voll gespannt, was dieser Film uns zu geben hat. Ja, und vielleicht ist es totaler Schrott. Ich hab einfach nur in meiner Erinnerung, weil ich noch keine Ahnung von Film hatte, war total geflasht oder sowas. Oder ich hatte irgendein Thema als 19-Jähriger, wo der Film vorauf gestiegen ist. Ich weiß es nicht. Also, wenn ihr einen obskuren 1997er-Film mit Tilders Wynton von einer feministischen Filmkünstlerin und Medienkünstlerin, wenn ihr was über diesen Film erfahren wollt, dann müsst ihr nächste Woche reinhören. Sehr schön. Bis dann, ciao.