Episode 79: Conceiving Ada – Ada Lovelace im Cyberspace
Conceiving Ada: Ich muss so 19 gewesen sein, als mir dieser Film von einer großen und tragischen Liebe anempfohlen wurde. Der gerade in seiner philosophischen Adoleszenz befindliche junge Mann in mir, schaut den Film wie einen Fiebertraum, der nur selten auf der erzählerisch/logischen Ebene Sinn ergibt, aber in Weltschmerzkerben, Weltverständniskonzepte und Weltgeschichtserforschungsdrang hineinsticht und darin rumstochert.
Die faszinierende in Vergessenheit geratene Persönlichkeit der Ada Lovelace, die als erste programmiererin der Geschichte gehandelt wird, wird hier porträtiert und durch den Spin der Zeitreise auch dem Science Fiction Nerd näher gebracht. Oder man versucht es zumindest. Ob das und warum das gelingt oder nicht, wäre nun zu besprechen. Es ist nicht ganz leicht, finde ich, die Fäden des Films in der Hand zu behalten.
Plor, wo laufen denn für dich die Hauptfäden des Films entlang und wolltest du ihnen gerne folgen?
Sprecher 1
Natürlich stolpert man dann die ganze Zeit. Das gehört dazu, zum Spielen und zum Experimentieren.
00:00:04:03 – 00:00:22:23
Sprecher 2
Aber dann bist du nicht wirklich in einem Spielfilm, sondern dann bist du in einer Kunstinstallation. Und das ist vielleicht dieser Film. Man muss vielleicht diesen Film als Kunstinstallation sehen und nicht als Spielfilm.
00:00:25:11 – 00:00:25:24
Sprecher 2
Bist du ein Plan?
00:00:26:12 – 00:00:27:05
Sprecher 1
Ich bin bereit.
00:00:27:06 – 00:00:32:21
Sprecher 2
Sehr schön. Dann herzlich willkommen, liebe Zuhörerinnen, zu einer neuen Ausgabe von.
00:00:33:02 – 00:00:44:07
Sprecher 1
Muss man sehen Podcast wo Johannes und ich uns gegenseitig Filme vor schlagen vorgeben und uns gegenseitig mit Filmen schlagen. Mit dem Ziel, den Horizont des anderen jeweils zu erweitern.
00:00:44:15 – 00:00:48:10
Sprecher 2
Ja, schlagen ist ein gutes Stichwort. Gespannt, ob wir uns heute schlagen werden.
00:00:48:10 – 00:00:52:06
Sprecher 1
Diese Woche war Johannes dran und hat mir einen Film vorgeschlagen, den ich nicht kannte.
00:00:52:13 – 00:01:07:16
Sprecher 2
Konzil fing Aida und ich gehe davon aus, dass sehr viele von euch den Film auch nicht gesehen haben bzw hoffentlich doch gesehen haben, weil wir ihn angekündigt haben, damit ihr irgendwie mitdenkt mit mitreden könnt. Ihr könnt nicht mitreden, aber ihr könnt uns Kommentare schreiben.
00:01:08:01 – 00:01:21:23
Sprecher 1
Es gab ihn Gott sei Dank auf YouTube zu finden, weil das ist so ein Film. Es gibt einfach mal Filme, die sind schwer zu finden und es ist nicht mehr so wie in den 20er und dreißiger. Gott sei Dank, dass Filme komplett verloren sind, dass wir von von Last Media reden.
00:01:22:01 – 00:01:34:08
Sprecher 2
Aber die Qualität dessen, was wir vorfinden, ist wirklich leider sehr gering und sehr schlecht. Und ich habe mich sehr geärgert und es gibt irgendwo eine DVD offensichtlich über Amazon zu beziehen, aber ich habe es nicht geschafft.
00:01:34:08 – 00:01:52:14
Sprecher 1
Und genau diese DVD bei Amazon. Aber ansonsten ist es wirklich schwer einen Film zu kommen. Und es ist auch ein Film, wo man sich vorstellen kann, wenn der nicht durch Zufall noch mal so ein bisschen kalt Following kriegt und dann irgendwie von irgend so einem Arthouse Verbreiter noch mal eine Sonderedition auf BluRay kriegt, dann wieder der landet nicht bei den Streaming Server.
00:01:52:14 – 00:01:56:22
Sprecher 1
Es ist unwahrscheinlich, dass dieser Film auf Netflix oder Amazon noch mal groß gepusht wird.
00:01:57:01 – 00:01:59:04
Sprecher 2
Und das trotz Starbesetzung. Ja.
00:01:59:11 – 00:02:00:02
Sprecher 1
Das ist.
00:02:00:20 – 00:02:11:01
Sprecher 2
Schon krass. Also wenn Tilda Swinton irgendwo mitspielt, dann würde ich ja wohl als Distributor sagen, alles was sie gemacht hat, irgendwie her damit, kostet ja nicht wahnsinnig viel.
00:02:11:05 – 00:02:18:01
Sprecher 1
Und auch die Regisseuren ist als Künstlerin ziemlich bekannt. Sehr bekannten Hirschmann ließen sie.
00:02:18:02 – 00:02:24:17
Sprecher 2
Es einfach auch ein alter Hase, muss man sagen. 1941 geboren, also die hat auch viel Zeit gehabt, Zeugs zu machen, 80.
00:02:24:17 – 00:02:34:10
Sprecher 1
Jahre, mittlerweile alt und hat viel, viel Kunst gemacht. Viel mit Videos, mit Feminismus, mit mit Cyber James etc. Was, Die.
00:02:34:11 – 00:02:45:19
Sprecher 2
Kommt ja im Museum of Modern Art, in New York hängt die und also also nicht sie hängt da, also wird ausgestellt und sie hat wirklich eine Reputation, eine große.
00:02:45:22 – 00:03:04:22
Sprecher 1
Hoffen wir, dass es vielleicht doch mal irgendwann so eine John Collection gibt. Weil es ist wirklich schade, wenn wenn solche Filme, die unabhängig davon, ob man sie jetzt mag oder nicht, so komplett verlorengehen und so obskur irgendwie dann im Hintergrund wabern. Johannes, du hast das bestimmt gut vorbereitet. Lass uns einfach mal einführen.
00:03:04:23 – 00:03:27:21
Sprecher 2
Ich bin wahnsinnig stolz, dass ich einen Film gefunden habe, den du nicht kennst und der auch so ein bisschen, na ja, sagen wir mal deine Kunst Verliebtheit bedient, ob jetzt gut oder nicht gut oder was, Ob du das jetzt magst, nicht magst, ist eine andere Frage. Aber ich hatte so eine Ahnung von, dass es das so allein wegen der künstlerischen Ambitionen, den Film vielleicht ein bisschen Was kann.
00:03:28:07 – 00:03:30:06
Sprecher 1
Da aus dem Jahr 1994?
00:03:30:06 – 00:04:03:01
Sprecher 2
Mein Text dazu Ich muss so 19 gewesen sein, als mir dieser Film von einer großen und tragischen Liebe empfohlen wurde. Der gerade in seiner philosophischen Adoleszenz befindliche junge Mann in mir schaut den Film wie einen Fiebertraum, der nur selten auf der erzählerisch logischen Ebene Sinn ergibt, aber in Weltschmerz, Kerben, Weltverständnis, Konzepte und Weltgeschichte der Forschungsdrang hinein sticht und darin rum stochert.
00:04:03:15 – 00:04:31:07
Sprecher 2
Die faszinierende, in Vergessenheit geratene Persönlichkeit der Ada Lovelace, die als erste Programmiererin der Geschichte gehandelt wird, wird hier porträtiert und durch den Spin der Zeitreise auch dem Science Fiction Nerd näher gebracht. Oder man versucht es zumindest. Ob das und warum das gelingt oder nicht, wäre nun zu besprechen. Es ist nicht ganz leicht, finde ich, die Fäden des Films in der Hand zu behalten.
00:04:31:16 – 00:04:39:05
Sprecher 2
Klar, Wo laufen denn für dich die Fäden des Films entlang? Und wolltest du ihnen gerne folgen?
00:04:40:06 – 00:04:41:09
Sprecher 1
Also vor, dass.
00:04:41:14 – 00:04:41:18
Sprecher 2
Es.
00:04:42:23 – 00:04:58:18
Sprecher 1
Ein obskurer Film aus dem Jahr 1997 mit Tilda Swinton in der Hauptrolle von einer Video Künstlerin, die sonst eher experimentell im Museum macht. Ja, mit Timothy Leary, dem LSD Guru als Computersimulation eher so eine Art Mentor. Immer mal wieder.
00:04:58:18 – 00:04:59:21
Sprecher 2
Auftritt. Der, der die.
00:04:59:21 – 00:05:22:12
Sprecher 1
Geschichte von einer Mathematikerin aus dem 19. Jahrhundert behandelt. Für so was krame ich gern in der Filmgeschichte. Ganz grundsätzlich so was zu entdecken, das ist so, wie wenn man ich ich stelle es mir so vor wenn ein Freak von Mineralien irgendwo in einer Höhle ist und Rum kräht und dann irgendeinen Stein findet, der vielleicht gar nicht viel wert ist, aber einfach sagt Boah, die sind so selten und guck mal, wie der geformt ist er.
00:05:22:22 – 00:05:30:19
Sprecher 1
Diese Befriedigung empfinde ich grundsätzlich, wenn ich auf so etwas stoße. Also erst mal grundsätzlich vielen Dank, dass du mir diesen Film vorgeschlagen hast. Schön.
00:05:30:24 – 00:05:33:23
Sprecher 2
Ich, ich. Ich beanspruche mindestens 100 Punkte dafür.
00:05:33:24 – 00:05:37:14
Sprecher 1
Auf jeden Fall kriegst du definitiv gut. Wie gut war dieser Film?
00:05:38:07 – 00:05:38:22
Sprecher 2
Ach Gott.
00:05:39:00 – 00:06:07:17
Sprecher 1
Oder? Oder wie? Wie? Wie laufen die Fäden zusammen? Es gibt für mich so ein grundsätzliches Zusammenlaufen der Fäden und so eine grundsätzliche Erkenntnis, die ich auch aus diesem Film entwickelt, aus diesem Film mitgenommen habe. Okay, und zwar ist dieser Film ein absolutes Kind seiner Zeit. Ja, wir sind Ende der 90er. Cyberspace, Computertechnologie, Bluescreen, Greenscreen, Photoshop Pixel, hässliche Websites und und und.
00:06:07:17 – 00:06:28:17
Sprecher 1
Wir schauen da drauf und wir machen uns drüber lustig. Ja, absolut. Es ist ehrlich. Es ist total naiv. Es sieht plump aus. Also, dieser Film hat rein auf der technischen Seite, der arbeitet extrem viel mit Bluescreen und extrem viel mit Pixel Animationen, die dann irgendwo reingebracht wurden. Und man merkt einfach so dieses Wir experimentieren mit diesem Medium. Und wenn wir das heute sehen, aus.
00:06:28:17 – 00:06:47:22
Sprecher 1
Aus unserer Perspektive denken wir, dass das albern ist, das kitschig, sieht das scheiße aus? Ich glaube, das liegt daran, dass wir da zu nah dran sind. Ja, ich glaube, dieser Film ist aus einer Epoche, die vergleichbar ist mit der Epoche, der darstellt, nämlich dem viktorianischen Muss. Ja, wenn wir ein bisschen mehr Abstand haben, vielleicht so in 100 Jahren, werden Leute da draufgucken und sagen Was für eine geile Ästhetik.
00:06:48:09 – 00:07:01:14
Sprecher 1
Stell dir vor, wir Anfang des 20. Jahrhunderts Leute auf den viktorianischen muss geguckt haben, gesagt haben Gott, ist das albern und kitschig. Diese Dampfmaschinen und diese, dieser Apparat viel eleganter. Und wir mit Elektrizität machen das viel cooler heutzutage. Ja.
00:07:01:23 – 00:07:02:24
Sprecher 2
Und jetzt gucken wir uns jetzt.
00:07:03:08 – 00:07:21:03
Sprecher 1
Sagen Wow, ist das schick das. Ja, aber man kann sich. Man kann sich vorstellen, wie diese Epoche damals kurz darauf so wahrgenommen wurde, wie wir jetzt gerade diese Cyberspace Epoche wahrnehmen. Ja, ja, ja, das macht es natürlich schwierig. Ich sehe das und denke, das ist ein Kind seiner Zeit. Und irgendwie ist das alles so albern und naiv.
00:07:21:13 – 00:07:22:01
Sprecher 2
Genau.
00:07:22:01 – 00:07:26:16
Sprecher 1
Und alle denken, sie sprechen sie sind im Aufbruch. Und das sind sie ja auch.
00:07:26:16 – 00:07:28:21
Sprecher 2
Ja, sagen sie auch, das muss man schon sagen.
00:07:29:01 – 00:07:41:13
Sprecher 1
Aber Photoshop Ästhetik ist im Jahre 1997 der Cyberspace Ästhetik aus dem Jahre 1991. Jeder kennt irgendeinen Film, der in dieser Zeit gemacht wurde und mit geiler Computertechnik gemacht wurde.
00:07:42:12 – 00:08:05:01
Sprecher 2
Und dieser Film wurde halt nicht mit viel Geld gemacht und mit Leuten, die wirklich monatelang an einem Frame sitzen konnten, sondern einfach. Na ja, also einfach alles ausprobiert und gesagt okay, ich finde irgendwie virtuelle Welten spannend. Ich find Bluescreen spannend. Ich finde das irgendwie alles diesen virtuellen Raum mit den animierten Hund irgendwie spannend. Ich weiß nicht.
00:08:05:01 – 00:08:05:16
Sprecher 1
Dieser geile.
00:08:06:05 – 00:08:06:14
Sprecher 2
Hund.
00:08:07:17 – 00:08:11:22
Sprecher 1
Das ist so ein bisschen die Geschichte voranbringt, indem er immer mal wieder was zu Bild.
00:08:11:22 – 00:08:13:14
Sprecher 2
Ja irgendwie aha.
00:08:13:15 – 00:08:33:03
Sprecher 1
Und es ist ja auch nicht nur die Ästhetik, sondern es sind auch die Themen, wie Sie sich KI vorstellen. Da geht es darum haben, wie man in einer wie man im Cyberspace agiert. Damals war es das Wort Cyberspace. Wir leben ja eigentlich immer noch in dieser albernen Zeit. Heute ist Virtual Reality oder? Meta, jetzt ist es aktuell. Wir leben eigentlich immer noch in dieser albernen Zeit.
00:08:33:03 – 00:09:04:23
Sprecher 1
Google Glass ist noch nicht so lange her, das stimmt. Und da wurde sich auch viel drüber lustig gemacht. Auch zurecht. Und jetzt kommt Meta und alle werden sich über mich lustig machen. Über Second Life wurde sich auch viel lustig gemacht. Es ist irgendwie spannend, diese und diese naiven Versuche virtuellen Raum zu denken, zu sehen. Und ich glaube, dieser Film hat Potenzial, in 50 Jahren als nicht nur als Kuriosum seiner Zeit wahrgenommen zu werden, sondern als ästhetisches Musterbeispiel und vielleicht sogar wiederentdeckt zu werden.
00:09:04:23 – 00:09:25:06
Sprecher 1
Und ich hoffe das auch. So albern ich Ganz vieles an diesem Film finde ich das, dass das in 50 Jahren die Leute diese Ästhetik noch mal neu zu schätzen wissen und das, was wir jetzt gerade so cheesy finden und dumm sagen Hey, wir machen wir, wir machen Nostalgie, wir gestalten unsere Webseite so, wir programmieren Computerspiele, die so aussehen.
00:09:25:07 – 00:09:44:11
Sprecher 2
Ich glaube, dass das Traurige daran ist, Das ist natürlich die Ästhetik hin oder her, das das kann man in 50 Jahren noch mal toll finden. Wieder und kann ich auch von ausgehen und würde mich da sogar selbst nicht ausnehmen, sondern ich könnte mir vorstellen, dass ich dann auch in der Zeit da drauf springen würde. Das Problem ist, der Film hat ja ganz viele erzählerische Schwächen.
00:09:44:14 – 00:09:45:04
Sprecher 1
Ja, hat er.
00:09:45:05 – 00:10:00:18
Sprecher 2
Das ist halt das Problem, wenn der erzählerisch einwandfrei wäre und man da irgendwie emotional gut durchgeleitet werden würde durch den Film, dann würde es einem glaube ich, leichter fallen, ihn einfach als ästhetisches Kuriosum seiner Zeit zu betrachten.
00:10:01:02 – 00:10:03:24
Sprecher 1
Aber die erzählerischen Schwächen sind natürlich auch seiner Zeit geschuldet.
00:10:04:20 – 00:10:11:14
Sprecher 2
Aber nicht Near, streckenweise aber nicht. Da kannst du nicht alles darauf abstellen. Aber dieses Abstellgleis.
00:10:11:16 – 00:10:18:04
Sprecher 1
Also erst mal gibt es ja diese ganz naive Prämisse, die auch absolut keinen Sinn ergibt, oder? Ich hab sie nicht verstanden. Ich weiß nicht, ob ich zu dumm bin.
00:10:18:14 – 00:10:20:12
Sprecher 2
Oder ich bin mal gespannt, was da so verstanden.
00:10:20:12 – 00:10:39:24
Sprecher 1
Wird. Dieses Eintauchen in die Vergangenheit mittels Cyberspace und dann auch irgendwie. Also es wirkt ja fast so, als würde sie die Vergangenheit auch beeinflussen und dann die und dann dieses. Diese Kombination mit der mit noch so ein bisschen DNA mit reingebracht ist, sie aus der Vergangenheit, was in ihre Zeit bringen kann und was in die Vergangenheit bringen kann.
00:10:40:04 – 00:11:10:12
Sprecher 2
Also also was ich als 19 jähriges Ich, was mein Blow Job meint, so dieses oh mein Gott. Okay, du nimmst also den Aha, dann kannst du daraus die gesamte Geschichte dieser Person lesen und diese Geschichte abspielen. In mehreren Perspektiven die Kamera sehr gut aufgelöst, einer nahen, einer totalen, einer Western Perspektive. Ganz toll. Das ist ja super und so und dann kannst du das abspielen.
00:11:10:12 – 00:11:35:04
Sprecher 2
Aber was der Film mir erzählen will, ist eigentlich schon, dass du nicht wirklich in die Vergangenheit reist. Das ist ja der Zeitreise Ansatz, der nicht durchgezogen wird, sondern es ist bloß das liest, das aus, die Erinnerung aus der DNA und kannst damit interagieren, weil das Programm das weiß genau zum Leben erweckt und du dann natürlich ganz spannend am Ende die Nachricht von Ada Lovelace bekommst.
00:11:35:13 – 00:11:56:13
Sprecher 2
Ich will eigentlich gar nicht, dass dann Leute im Nachhinein alle meine Erlebnisse angucken können und sagen können Ja, okay. Und das hat sie in dem Situation gemacht und das hat sie in der Situation gedacht und gefühlt und das sind vielleicht auch peinliche Momente. Dabei liegt darunter so, also das hat mich natürlich als 19-jährigen total Oh mein Gott, wie geil, was ist das für eine Welt?
00:11:56:13 – 00:12:04:13
Sprecher 2
Uh, Explosion im Kopf? Ja, das ist natürlich heute ein bisschen anders, wenn ich mir den Film mit Abstand noch mal anschaue. Aber ich finde den Grundgedanken immer noch irgendwie geil.
00:12:04:14 – 00:12:26:08
Sprecher 1
Ich finde es grundsätzlich spannend, weil diese Ada Lovelace ist ja eine historische Figur, die hat wirklich existiert. Wir sehen also, die Grundhaltung ist, wir haben unsere Protagonisten, die halt mit ihrer Computertechnik das schafft, in das Leben von Ada Lovelace reinzugehen und dann auch mit ihr zu interagieren und sie auszufragen. Erzähl mir, was du erlebt hast. Ja. Das heißt, wir haben.
00:12:26:08 – 00:12:54:01
Sprecher 1
Parallel haben wir zwei Geschichten erzählt. Zum einen sie, die eine Programmiererin ist und die sich offensichtlich gebremst fühlt durch durch ihr Leben und die mit ihrem Boyfriend dann auch immer so ein bisschen Schwierigkeiten hat deswegen. Ja, und zum Zweiten Diese Ada Low lässt deren Leben als historische Figur hat ja da so ein bisschen widergespiegelt ist, weil ja, Ada Lovelace war eine Frau, die in einer männerdominierten Welt versucht hat, wissenschaftlich zu agieren.
00:12:54:05 – 00:13:21:22
Sprecher 2
Die sollen ja beide quasi das gleiche Leben haben, sollen die gleichen Themen und Probleme gerade haben in ihrer jeweiligen Zeit. Also beide haben so eine Mutter, wie man das sagt, sie, die Mutter, die das macht falsch und das machst du falsch. Und die Schauspielerin ist ja sogar die gleiche, die die Mutter jetzt spielt und die Mutter von Ada Lovelace spielt, Was vielleicht ein bisschen plump ist, auch streckenweise.
00:13:23:02 – 00:13:24:11
Sprecher 1
Der Symbolismus, der hier.
00:13:24:18 – 00:13:25:08
Sprecher 2
Genau.
00:13:25:11 – 00:13:47:06
Sprecher 1
Ist, teilweise wirklich, wirklich flach. Ja, aber es ist auch so ein Spiel, die ganze Zeit damit. Du hast die ganze Zeit das Gefühl, du schaust einer Künstlerin zu, wie sie mit dem Medium spielt. Und ich kann mir richtig vorstellen, ich kenne auch solche Künstler Typen. Ja, irgendwie ein neues Medium haben und neues Spielzeug haben. Und dann anfangen zu überlegen, was können wir damit für einen Schritt machen?
00:13:47:17 – 00:14:03:23
Sprecher 1
Und meistens ist es auch wirklich so, dass die diese Leute dann auch fast treffen, was im großen Big Budget Bereich schon eingesetzt wird, viel besser aussieht. Sie sagen okay, was kann ich damit machen, wie mache ich damit jetzt Kunst? Und dann nehme ich mir halt so ein Screen und guck mal, was ich da so hinten dran packen kann.
00:14:03:23 – 00:14:12:03
Sprecher 1
Und hey, schau mal, wenn ich hier was einfüge und dann hat das natürlich immer so ein bisschen diese, diese Animate, die diese Amateur als Täter.
00:14:12:05 – 00:14:23:11
Sprecher 2
Na klar, natürlich, aber das kann man nicht. Ich finde, man kann da irgendwie drüber wegsehen bzw das als Mittel des Films irgendwie akzeptieren. Auf eine Weise, weil.
00:14:23:11 – 00:14:25:06
Sprecher 1
Es eben dieser Experimentier Kasten ist.
00:14:25:06 – 00:14:26:17
Sprecher 2
Ja genau, denke ich auch.
00:14:26:17 – 00:14:40:02
Sprecher 1
Der Film ist ein experimentier kasten, obwohl er sich bemüht eine Geschichte zu erzählen und er hat eine einigermaßen stringente Handlung grundsätzlich, auch wenn er sich so sehr stark im episodischen verliert irgendwie, wenn man Ada Lovelace aus ihrem Leben erzählt.
00:14:40:10 – 00:14:48:21
Sprecher 2
Es gibt ja immer wieder Sprünge, wo du denkst Oh, jetzt sind sie also plötzlich in diesem Raum an ihrer Harfe und erzählt irgendwie ihre nächste Episode oder einen Gedanken, den sie hat.
00:14:49:00 – 00:15:09:03
Sprecher 1
Aber es gibt irgendwie eine stringente Handlung, der man folgen kann und ja, die auch zu einem gewissen Ergebnis kommen, nämlich dass man dieses Leben von Ada loslässt, durchgespielt wird und dass sie stirbt, wie sie wirklich gestorben ist und dass es dann diesen, diesen Twist gibt, dass unsere Protagonistin Amy die DNA extrahiert und ihre Tochter die neue Ada Lovelace ist.
00:15:10:01 – 00:15:39:24
Sprecher 2
Wollen wir einen kleinen Lexicon Eintrag aufmachen über Ada Lovelace, damit wir so ein kleines bisschen wissen, von wem wir überhaupt sehen? Ja, das muss man sehen. Lexikon So, ich habe natürlich angefangen, darüber ein bisschen zu lesen, weil sie natürlich auch eine faszinierende Persönlichkeit ist, die viel, wie das eben so ist. Unsere männlich dominierte Welt hat sehr viele weibliche große Entdecker rinnen dieser Welt einfach verschluckt.
00:15:40:00 – 00:15:49:03
Sprecher 1
Ja, unsere Geschichtsschreibung. Gerade weil nicht nur was Wissenschaftsgeschichte betrifft, aber besonders Wissenschaftsgeschichte, aber auch Kulturgeschichte ist extrem männlich geprägt. Ja.
00:15:49:11 – 00:16:09:19
Sprecher 2
Und dann gab es halt Ada King, Countess of Lovelace, wie sie dann hieß, nachdem sie geheiratet hat. Sie hieß vorher Byron, weil sie die Tochter von Lord Byron war, Lord Byron, den wir kennen, als eigentlich eine der größten englischen Schriftsteller Poeten dieser Zeit.
00:16:09:21 – 00:16:19:14
Sprecher 1
Der prototypische Romantiker schlechthin. Ja, und seine Art, sein sein Umgang mit romantischer Dichtung hat auch sehr stark die Kindheit von Ada Lovelace geprägt, auch wenn er sehr lange.
00:16:20:06 – 00:16:21:03
Sprecher 2
Gar nicht da.
00:16:21:03 – 00:16:34:04
Sprecher 1
Wenn er keinen Kontakt mit ihr hatte. Ja, es hat er indirekt ihre Kindheit geprägt, weil seine Frau hat sich von ihm getrennt, also die Mutter von Ada. Ja, nachdem sie also er muss voll gewalttätig gewesen sein und.
00:16:34:14 – 00:16:35:13
Sprecher 2
Affären gehabt.
00:16:35:13 – 00:17:05:12
Sprecher 1
Der Affäre, nachdem sie erfahren hat, dass dass er eine andere, eine andere Tochter hat, mit einer anderen Frau, mit seiner Halbschwester. Und dieser Lord Byron war halt einfach ein wüster Romantiker und sauge das Leben in ihr auf und scheiß drauf, was alle anderen dabei fühlen. Und das muss wohl mit ein Grund gewesen sein, dass die Mutter dieses, dieses romantische und dichterische, dichterische, was eigentlich Kind, Mädchen vor allem beigebracht wurde, die sollten sich nicht mit Technik und Mathematik beschäftigen, das von ihr fernzuhalten.
00:17:05:19 – 00:17:14:07
Sprecher 1
Da ging es um Ratio, um Mathematik und darum, dass sie, dass sie lernt, die Naturwissenschaften zu schätzen, das rationale, nicht das Romantische.
00:17:14:07 – 00:17:42:23
Sprecher 2
Was natürlich auch daher kommt, dass die Mutter das auch selbst in ihrer Kindheit viel beigebracht bekommen hat, viel Mathematikunterricht bekommen hat und viel Naturwissenschaft, nur um die Seitenzahlen noch mal zu nennen. 1815 bis 1852 hat Ada Lovelace gelebt und dann ist der Vater irgendwann gestorben, als sie acht war. Hat keine richtige Beziehung mit ihr aufbauen können, hat aber immer noch als letzten Wunsch gehabt, neben ihrem Vater begraben zu werden.
00:17:42:23 – 00:17:50:01
Sprecher 2
Das heißt, sie hat irgendwie irgendeine Form von Beziehung, auch wenn sie nicht auf tatsächlichen Begräbnissen beruht, irgendwie gehabt und gesehen.
00:17:50:01 – 00:17:54:14
Sprecher 1
So eine sehr romantisch verklärte Beziehung auch von ihr zu ihr, der sie immer so als Sehnsuchtsort.
00:17:54:14 – 00:17:55:13
Sprecher 2
Pflegten. Ja, genau.
00:17:55:14 – 00:18:17:02
Sprecher 1
Der immer das Gefühl hatte, dass seine Exfrau sie von ihm fernhält, was wahrscheinlich auch wirklich der Fall war, was wahrscheinlich auch zurecht der Fall war, weil, wie gesagt, Lord Byron war ein großer Dichter, aber wohl kein besonders umgänglicher Mensch, mit dem man zusammenleben möchte. Und als Kind wurde Ada Lovelace bzw Energien, wie sie damals noch hieß, am dann wohl wirklich ordentlich unterrichteten ordentlich getriezt.
00:18:17:02 – 00:18:31:14
Sprecher 1
Also es gibt da so Berichte von sie hat sie bekam die Hände irgendwie mit Sachen beschwert, damit sie nicht so viel rum zappelt und hat dann diese Lehrerinnen und Lehrer, die sie die Furien genannt hat und die haben ihr knallhart Mathe und Naturwissenschaften eingeprügelt.
00:18:31:14 – 00:18:41:13
Sprecher 2
Mir aber sie war auch sehr talentiert, muss man sagen. Das hat sich sehr, sehr früh gezeigt. Sie hat sehr früh so Flugmaschinen Überlegungen gehabt als Kind mit 13 sie.
00:18:41:13 – 00:18:44:20
Sprecher 1
Wollte eine Flugmaschine. Polizist ist es so schön?
00:18:45:00 – 00:18:48:09
Sprecher 2
Und dann gibt es so kleine Anekdoten in diese Richtung und das ist wirklich toll.
00:18:48:09 – 00:19:05:02
Sprecher 1
Und das fand ihre Mutter wiederum so kacke. Die Mutter wollte, dass sie die Sachen lernt, aber sie wollte nicht, dass ihre Fantasie zu sehr beflügelt ist. Ja, ja, ich habe wirklich einen strengen Rahmen. Du lernst das. Sie hat dann diese Fleiß Kärtchen gekriegt und dann gab es Belohnung dafür, Wenn sie. Wenn sie. Wenn sie fleißig genug war. Ja.
00:19:05:17 – 00:19:35:05
Sprecher 2
Aber sie ist trotzdem Tochter ihres Vaters, muss man sagen. Also, sie hat einfach die Fantasie. Und was ihr ja später das eingebracht hat, was, was sie berühmt gemacht hat. Oder dann nicht mehr so berühmt, weil sie einfach unter den Teppich gekehrt wurde. Aber was ihr ihr Vermächtnis überhaupt ermöglicht hat? Die Fantasie und die Begabung, über den Tellerrand hinauszuschauen und nicht nur mathematisch ranzugehen, sondern eben auch mit Überlegung Was kann man mit Dingen anstellen, außer jetzt.
00:19:35:09 – 00:19:59:19
Sprecher 1
Mathematik? Sie hatte eine sehr starke romantische Ader, was das betrifft. Und wir befinden uns natürlich auch in einer Zeit. Wir befinden uns in der Zeit des viktorianischen Muss, in einer Zeit, in der das so ein bisschen auch immer zusammen geflossen ist. Sie war ja auch mit Mary Shelley befreundet, mit der mit der Autorin von von Frankenstein. Ja, das Frankenstein wurde geschrieben, ich glaube, zwei Jahre nach der Geburt von Ada Lovelace oder so soll das entstanden sein.
00:19:59:19 – 00:20:24:03
Sprecher 1
Und angeblich war es so ein Zusammenschluss von ganz vielen Dichtern und Dichtern, die sich halt irgendwie getroffen haben und bei Byron sogar auf dem Landsitz, also Lord Byron auf jeden Fall dabei. Und da ist Mary Shelley halt auf die Idee von Frankenstein gekommen, in so einem Moment, wo alle so ein bisschen rum gesponnen haben. Es gab also diese engen, engen Verknüpfung von von Adel, von reichen Leuten, von Wissenschaftlern und Dichtern, die irgendwie sich in diesem Kreis bewegt haben.
00:20:24:11 – 00:20:27:04
Sprecher 1
Ja, und davon hat sie natürlich auch profitiert, dann ja.
00:20:27:22 – 00:20:49:16
Sprecher 2
Und dann hat sie das mitbekommen von Charles Babbage, der diese ja quasi Computer erfunden hatte. Diese Analytik mal Engine, die wirklich rein physikalisch war, das muss man sich anschauen. Ich kann es schwer beschreiben, das Ding einfach googeln. Das Ding ist nie wirklich richtig gebaut.
00:20:49:17 – 00:20:52:14
Sprecher 1
Es ist ein reines theoretisches Konzept, weil es auch riesig gewesen wäre.
00:20:52:15 – 00:21:00:24
Sprecher 2
Ja und? Und weil auch die Mechanik so fragil und so diffizil gewesen wäre, haben sie es damals noch nicht geschafft, das Ding wirklich zu bauen.
00:21:01:08 – 00:21:25:20
Sprecher 1
Was ganz spannend ist Er hat sich an den Webstühlen orientiert. Viele hatten damals schon das, was später in der Programmierung wirklich benutzt wurde. So Lochkarten, mit denen, mit denen Muster quasi vorprogrammiert wurden und die konnten. Die Maschine konnte das dann abspielen und Babbage war irgendwie davon inspiriert und hat sich halt überlegt, wie könnten Rechen Automaten aussehen, der vielleicht auch irgendwie so arbeitet?
00:21:26:12 – 00:21:29:03
Sprecher 1
Aber Webpage war offensichtlich eher so ein Hardware Bastler.
00:21:29:06 – 00:21:30:04
Sprecher 2
Ja ja genau das.
00:21:30:04 – 00:21:32:14
Sprecher 1
War das war dann nämlich dann Ada Lovelace Beitrag.
00:21:32:14 – 00:21:42:19
Sprecher 2
Ah ja und er hatte halt wirklich an diese ganzen wie ist das halt damals ganz viel gab so Möglichkeiten Dinge zu berechnen über über so was man so als Abakus oder so was.
00:21:43:00 – 00:21:44:13
Sprecher 1
Ja, er wollte Mathe machen, er.
00:21:44:13 – 00:21:45:11
Sprecher 2
Wollte Mathe machen.
00:21:45:11 – 00:21:48:05
Sprecher 1
Damit und Ada Lovelace war die Softwareentwicklern.
00:21:48:05 – 00:22:17:05
Sprecher 2
Das ist so krass. Also ich mein, er hat tatsächlich auch Programme schon geschrieben, muss man sagen. Er hat schon für dieses Ding, was er da beschrieben hat, was er erfunden hat, schon so kurze Beschreibungen wie wie man etwas programmieren kann damit, was so Abläufe betrifft, dass man das man individuelle Sachen berechnen lassen kann. Aber sie hat echt so ein riesiges Programm dafür geschrieben, weil sie die Fantasie hatte, was man damit machen kann und dann noch gesagt hat, man kann damit Musik schreiben im Grunde, Man könnte damit Kunst machen.
00:22:17:05 – 00:22:25:19
Sprecher 2
Das ist schon ihre Fantasie darüber hinaus über die eigentliche Funktion, die es haben sollte, hinaus, war ein unglaublicher Beitrag für die.
00:22:25:19 – 00:22:47:21
Sprecher 1
Wissenschaft, so dieser grundsätzliche Gedanke. Okay, wir können. Mit diesen Maschinen können wir mit Zahlen arbeiten. Aber was ist, wenn wir es schaffen, alle Objekte, die wir uns vorstellen können, in eine Sprache zu übersetzen, die ähnlich funktioniert, dann können wir damit so viel mehr machen. Ja, das war tatsächlich dann auch ein sehr symbolisches Verhältnis zwischen Babbage und Lovelace. Also natürlich hat er ihren Einfluss sehr geschätzt.
00:22:47:21 – 00:23:09:01
Sprecher 1
Sie war, mittlerweile hat er sie auch in Adel geheiratet. Sie hat ihn. Als sie 19 war, hat sie William King geheiratet, der sie auch sehr unterstützt hat. Das war es war also zumindest am Anfang eine sehr gute Ehe, weil er ist. Ihr zuliebe ist er in die Royal Society eingetreten und hat für sie Bücher abgeschrieben. Sie durfte als Frau nicht in die Bibliothek gehen.
00:23:09:01 – 00:23:10:02
Sprecher 2
Er Roman.
00:23:10:06 – 00:23:13:13
Sprecher 1
Und dann hat er die Bücher abgeschrieben und dadurch konnte sie weiterarbeiten.
00:23:13:24 – 00:23:32:00
Sprecher 2
Und dann hat sie halt auch Kinder bekommen, was sie wiederum nicht so geil fand, was aber in der Zeit einfach so, das gehört dazu und das wurde auch. Es wurde sogar fast verschrieben, weil sie irgendwie Probleme hatte, gesundheitliche. Und dann hieß es von dem Arzt ja, bekommen sie mal noch ein Kind, dann wird das schon was. Was ist das?
00:23:32:00 – 00:23:47:20
Sprecher 2
Also es wird es ja drei Kinder bekommen, die, die sie fast durchgängig so beschrieben hat, als Ablenkung von dem, was sie eigentlich wollte, nämlich diese mathematische Richtung und diese Programmiersprache und dieses Überlegen Wie kann man, wie kann man mit diesem Instrument mehr machen?
00:23:48:03 – 00:24:00:03
Sprecher 1
Und für Wissenschaftler war es ja damals durchaus üblich, dass sie sich so am Spender gesucht haben, also dass sie sich an die reiche Gesellschaft drangehängt haben. Und da war Ada Lovelace natürlich für Babbitt ein gefundenes Fressen.
00:24:00:03 – 00:24:01:04
Sprecher 2
Katalysator im Grunde.
00:24:01:07 – 00:24:12:23
Sprecher 1
Aber er hat sehr schnell auch erkannt, wozu sie in der Lage ist und hat. Sie war dann für ihn nicht nur die Geldgeber, sondern er hat dann auch wirklich mit ihr zusammengearbeitet und er hat sie unter anderem gebeten, eine Übersetzung zu schreiben.
00:24:13:07 – 00:24:20:04
Sprecher 2
Ja, ja, genau. Und dann war das Ding irgendwie dreimal so lang wie die das Original, weil sie so viele Notizen und so viele Anmerkungen hatte.
00:24:21:04 – 00:24:51:04
Sprecher 1
Und sie hat. Also es ist mittlerweile wohl wieder unter umstritten, unter Wissenschaftlern, wie groß ihr Anteil war. Ja, es ist Teil von wissenschaftlichen Debatten, die übersteigen meine Kenntnisse. Ich kann dazu nicht so viel sagen, aber es gibt auf jeden Fall viele, die sagen, sie hat. Sie hat ganz viel von diesem Software Gedanken da reingebracht, dass also Babbage war irgendwie der Hardware Bastler, der hat diese Maschine entworfen, zumindest in seinem Kopf entworfen und sie hat dazu die Software Gedanken gebracht.
00:24:51:06 – 00:25:13:00
Sprecher 2
Ja, vor allem der große Gedanke, überhaupt zu unterscheiden zwischen Hardware und Software. Den Gedanken hatte Babbage nicht, hat es als eine Einheit gesehen. Und das überhaupt zu trennen im Kopf und zu sagen okay, das eine ist zwar die Hardware, die das dieses physisch mitbringt, aber die Software bringt die Varianz und die Möglichkeiten und die unterschiedlichen Anwendungen davon.
00:25:13:07 – 00:25:13:14
Sprecher 1
Ja.
00:25:14:13 – 00:25:18:13
Sprecher 2
Den Gedanken überhaupt zu haben, der der ist halt wahnsinnig wichtig, um überhaupt starten zu können.
00:25:18:22 – 00:25:25:07
Sprecher 1
Konzepte, die 100 Jahre später ja wieder anfangen sollten, also im Computerzeitalter total krass.
00:25:25:10 – 00:25:44:22
Sprecher 2
Also ich war jedenfalls sehr fasziniert von dieser, von dieser Frau, die ist mit 37 gestorben dann sie war auch als Kind schon wahnsinnig viel krank und hatte immer wieder irgendwie Probleme. Und ich glaube Krebs oder Krebs oder so was. Ich weiß nicht mehr irgendein Problem in der Richtung war das und dann ist sie gestorben und das ist so traurig, weil sie noch so viel hätte machen können.
00:25:45:04 – 00:26:04:09
Sprecher 1
Ja, eine total faszinierende Persönlichkeit, die langen der Wissenschaftsgeschichte ignoriert wurde und die erst so Mitte des 20. Jahrhunderts neu entdeckt wurde und deren Beitrag für für die Entwicklung der Mathematik und Computertechnik wieder mehr honoriert wurde.
00:26:04:14 – 00:26:38:23
Sprecher 2
Mehr Das war, das muss man sehen, Lexikon. Und um den Film wieder zurückzukommen Wenn wir jetzt dabei sind, ist der Film natürlich konzeptuell wahnsinnig gut vernetzt. Alles diese ganzen Ideen, die Gedanken von Ada Lovelace tauchen alle immer wieder im Film auf. Die, die die Fragen, die die Hauptfigur stellt nach dem Gehirn und wie man wie Erinnerungen gespeichert werden, hat auch viel mit Computertechnik zu tun und hat auch diese Fragen.
00:26:38:23 – 00:26:58:15
Sprecher 2
Überhaupt kann man so was auslesen aus einem menschlichen Gehirn? Und wie kann man Erinnerungen mathematisch beschreiben? Oder wie kann man die Arbeit des Gehirns allgemein mathematisch beschreiben? Das sind ja alles Fragen von Ada Lovelace. Ja, und es ist spannend, was der Film damit macht. Aber dummerweise schafft er es nicht so gut, das zu präsentieren.
00:26:58:20 – 00:27:22:13
Sprecher 1
Das Problem ist dann wieder wieder, dass der Film ein Kind seiner Zeit ist und diese frühe Internet und Cyberspace. ZEIT Ich muss noch mal das Wort Cyberspace nutzen. Da ging es ja ganz stark um Vernetzung. Deswegen macht das der Film, das ja auch so groß, dass es eben nicht nur um die mathematischen Hintergründe geht, sondern er will auch die das Biologische mit reinbringen.
00:27:22:13 – 00:27:35:06
Sprecher 1
Wie können, wie können Mensch und Maschine miteinander fusionieren? Wie können, wie kann DNA in eine maschinelle Sprache übersetzt werden? Wie kann die ein Computerprogramm schaffen? Wie kann ein Computerprogramm DNA schaffen und DNA verändern? Ja.
00:27:36:00 – 00:27:54:04
Sprecher 2
Und die große Frage, die Ada Lovelace sehr für sich geklärt hatte, nämlich dass die Maschine an sich nicht in der Lage ist, etwas zu kreieren, sondern dass das nur das, dass das die Grenze, dass der Maschine im Grunde die Grenze des Menschen davor ist. Die Maschine kann nur so viel wie der Mensch, der sie bedient.
00:27:54:10 – 00:27:54:15
Sprecher 1
Ja.
00:27:55:14 – 00:28:20:16
Sprecher 2
Und das ist ja die Frage, die wir jetzt gerade aktuell sehr stark bearbeiten. Wie und so weiter ja ist sind, können wir in der Lage, eine Maschine in die Lage bringen, selbst kreativ zu werden, selbst etwas zu schaffen? Das hatte damals Turing schon mal so ein bisschen angefangen zu in Frage zu stellen, ob dieses Gesetzte von Ada Lovelace bis dahin gesetzte irgendwie vielleicht, ob das noch stimmt.
00:28:21:18 – 00:28:27:01
Sprecher 2
Und das ist heute auch eine interessante Frage. Und die Frage stellt sich auch der Film Ja ab wann?
00:28:27:01 – 00:28:36:16
Sprecher 1
Ab wann kann man von einem maschinellen digitalen Bewusstsein sprechen? Ab wann ist es mehr als nur eine Umsetzung von von komplexen Algorithmen?
00:28:36:16 – 00:28:41:23
Sprecher 2
Das versucht der Film mit diesem Hund so ein bisschen. Ja, aber es ist irgendwie jetzt auch in die Hose, finde ich.
00:28:41:24 – 00:28:42:23
Sprecher 1
Es ist sehr naiv.
00:28:42:24 – 00:28:43:14
Sprecher 2
Ja, es.
00:28:43:14 – 00:28:59:01
Sprecher 1
Ist sehr simpel wie, aber es ist natürlich auch simpel aus unserem heutigen, von unserem heutigen Standpunkt. Wenn wir vielleicht noch mal in dieser Zeit denken, ja, das war also dieser Film ist ja auch so ein bisschen eingerahmt von unter anderem Matrix. Kam das in 99 raus?
00:28:59:01 – 00:29:00:11
Sprecher 2
Ah ja, und es.
00:29:00:11 – 00:29:26:09
Sprecher 1
Ist zwei Jahre später und davor gab es schon von Kronberg zum Beispiel Existenz, der auch ähnliche Fragen mit der Verquickung von Realität und Computer gestellt hat. Die wirft der Film auch auf. Also zum einen die Frage Wie real ist eine virtuelle Realität? Zum Zweiten auf die Frage Wie bewusst ist ein künstliches Bewusstsein und wann können wir von einem künstlichen Bewusstsein sprechen?
00:29:27:06 – 00:29:52:05
Sprecher 1
Eine Frage, die dem ehrlich gesagt, die wir bis heute noch nicht 100 % beantwortet haben. Denn wir sehen Fortschritte in der Computertechnik. Wir sehen die Grenzen vielleicht ein bisschen besser, aber wir schlingern da immer noch ein bisschen. Was unterscheidet den Menschen von von einer künstlichen Intelligenz? Gibt es, gibt es überhaupt einen wesentlichen Unterschied oder ist das, was wir Menschen machen, nicht auch irgendwie nur eine Abarbeitung von von Algorithmen, die in unserem Gehirn stattfinden und mehr?
00:29:52:08 – 00:29:59:11
Sprecher 1
Wir versuchen irgendwie so was Metaphysisches wie eine Seele rein zu deuten und reden dann von Bewusstsein. Aber letzten Endes sind wir auch nur Maschinen.
00:30:01:13 – 00:30:29:08
Sprecher 2
Und dann ist jede Szene so ein bisschen. Also es wurde beschrieben, dass jede Szene wie ein DNS DNA Modell strukturiert ist. Ja, und das ist natürlich hoch konzeptuell. Ja, und ich habe eben die ganze Zeit beim Gucken des Films das Gefühl, dass all das Konzept Ding diesem Film so im Weg steht. Dann aber auch, dass es leider nicht schafft, was andere Filme super schaffen über ein Konzept, sondern auch in der Musik vielleicht die Musik so zu machen.
00:30:29:16 – 00:30:39:06
Sprecher 2
So entstehen zu lassen, dass sie irgendwie konzeptuell sich einbettet. Aber irgendwie habe ich es gefühlt. Ich stolperte immer so viel über die eigenen Beine, über eigene Konzepte.
00:30:39:15 – 00:31:10:01
Sprecher 1
Ja, das ist wahr, Dass diese Konzepte natürlich auch nur an diese Art dieser dieser Film ist, arbeitet mit Fragezeichen. Und dieser Film ist keine wissenschaftliche Abhandlung zum Thema Künstliche Intelligenz zum Thema DNA. Wahrscheinlich auch einfach, weil die Regisseurin Lynn Hirschmann, Herr Schmid ließen es auch eine Künstlerin wie es keine Wissenschaftlerin mehr, das heißt, sie und das ist total wichtig finde ich, dass Künstler Ideen aus der Wissenschaft aufgreifen und sagen Wie können wir die weiter spinnen?
00:31:10:10 – 00:31:35:11
Sprecher 1
Und das kann ja auch wirklich Impulse noch mal in die andere Richtung geben. Das ist ja durchaus auch ein Wechselspiel zwischen Kunst, Kultur und Wissenschaft. Ja, aber natürlich haben künstlerische Abhandlungen davon immer so einen Schuss Naivität dabei. Das heißt, wenn irgendeiner, ein Wissenschaftler, Informatiker oder so diesen Film guckt, dann denkt sie sich wahrscheinlich auch Oh nee, wir sind aber technisch und wissenschaftlich deutlich weiter.
00:31:35:11 – 00:31:41:04
Sprecher 1
Und ja, das ist ja ganz nett. Aber eigentlich machst du gerade so ein bisschen Metaphysik mit dem, was für uns harte Wissenschaft ist.
00:31:41:12 – 00:31:42:01
Sprecher 2
Ja, genau.
00:31:42:05 – 00:31:54:15
Sprecher 1
Und das ist die Gefahr, die die Kunst immer so ein bisschen hatten. Das hat dieser Film ganz stark, dass sie metaphysisch werden und dieses wissenschaftliche Nehmen und daraus wieder so das Ganze in so einen religiösen Rahmen pressen.
00:31:55:02 – 00:32:22:01
Sprecher 2
Aber kann man dem verzeihen, wenn man, wenn man, wenn sonst die Geschichte zum Beispiel gut erzählt ist? Weil das ist mein größtes Problem. Die Geschichte an sich ist einfach nicht gut erzählt. Diese diese Beziehung zu ihrem Typen da und was der Typ dann plötzlich am Computer soll und so diese ganzen. Das ist alles nicht gut erzählt. Das ist nicht alles, alles nicht elegant und nicht verständlich genug erzählt.
00:32:22:23 – 00:32:27:18
Sprecher 2
Es ist wabert alles so zwischen verschiedenen Situationen und du weißt nicht genau, was es soll.
00:32:27:18 – 00:32:58:24
Sprecher 1
Aber das liegt zu großen Teil einfach daran, dass der Film Konzept Film ist ein Experimentalfilm, und er ist. Er hat für den Experimentalfilm eine sehr starke narrative Struktur. Es ist deswegen ist es auch so, also wenn man es ein Film Experimentalfilm ist immer so schwer zu sagen, aber ich kann bei solchen Filmen deutlich mehr Story Schwächen verzeihen, wenn ich sehe, dass die Story wirklich nicht das Wesentliche ist, sondern dass es darum geht, Konzepte und Ideen Film Formen weiterzuspinnen.
00:32:59:10 – 00:33:02:08
Sprecher 1
Das hätte dem Film definitiv gut getan, wenn er weniger Story gehabt hätte.
00:33:02:12 – 00:33:03:10
Sprecher 2
Ja, vielleicht auch das.
00:33:03:10 – 00:33:28:23
Sprecher 1
Das hätte ich eher gerne gesehen, dass der Film mehr zu seiner experimentellen Herkunft steht und weniger versucht, eine klassisch klassische filmische Narrative zu bedienen. Weil natürlich kann man das nicht vergleichen mit den mit den Cyberspace Visionen von einem Matrix, oder? Ja, erstens, weil das sind Filme, die darauf aus sind, das Publikum zu unterhalten und eine spannende, temporeiche Story zu erzählen oder eine spannende, unheimliche Story.
00:33:29:03 – 00:33:33:03
Sprecher 1
Das will dieser Film ja alles nicht. Dieser Film will ja Konzepte nachstellen.
00:33:33:22 – 00:33:48:15
Sprecher 2
Und sobald einer eine Narrative aufmacht, wirft er Fragen auf. Und wenn die Fragen nicht ordentlich behandelt werden oder bearbeitet werden, sie müssen ja noch nicht mal beantwortet werden. Hauptsache, sie werden ordentlich behandelt. Und wenn er dann keine Drehbuchautoren bist und das alles so ein bisschen clumsy ist.
00:33:48:15 – 00:33:48:20
Sprecher 1
Und.
00:33:49:03 – 00:33:59:22
Sprecher 2
So Diskussionen, Pärchen, Diskussionen, die einfach nicht realistisch geschrieben sind und oder auch nicht nicht gut gespielt sind am Ende. Ja, es ist da, das stolpert dann so sehr.
00:34:00:03 – 00:34:25:19
Sprecher 1
Man sieht diesem Film eben sowohl sein Budget an als auch, dass die Regisseuren, die ja hier klassisch als Auteur arbeiten, ja, das ist einfach ihr Baby, dass sie, als er aus der Kunst kommt und weniger aus als aus dem Film Media. Ja, ja, und dass die Darstellerinnen halt alle so, also abgesehen von Tilda Swinton, ja, die wirklich, Die natürlich als Ada Lovelace lobt.
00:34:25:20 – 00:34:47:10
Sprecher 1
Absolut. Aber ansonsten sind so ziemlich alle, die wir hier sehen, das Stolpern so ein bisschen durch das Szenario Das ist jetzt. Also ich habe niemanden gesehen, den ich überzeugend fand und es hat mir auch ein bisschen wehgetan. Ist total geil, dass Timothy Leary darin ist. Das ist so großartig. Ich kenne ihn ja nicht. Das ist der Typ, der LSD und Cyberspace Guru schlechthin.
00:34:47:10 – 00:35:12:09
Sprecher 1
Aus den eigentlich aus den Sechzigern, 70er Jahren, der so was, was Verbindungen betrifft, von was denkt, was Gedanken betrifft, wie Wie kann ich meinen Geist erweitern? Und das ist so der Vertreter. Er tritt hier auf als künstliche Intelligenz, als Sim, der Amy berät in ihren, in ihrer Suche nachher nach der Wahrheit und Timothy Leary um ganz kurz ich mach kein Lexikon dafür auf.
00:35:12:18 – 00:35:48:05
Sprecher 1
Der hat es eigentlich ein Psychologe und der wurde dann in den Sechzigern, als dieser ganze Hippie Hype war, wurde er als Advokat von bewusstseinserweiternde Drogen, wurde er bekannt und er hat sich sehr viel damit beschäftigt. Wie können Drogen den Geist verändern und wie können wir unser Bewusstsein damit erweitern? Er hat dann wirklich er hat quasi geworben für LSD und Pilze und nimmt halluzinogene Substanzen, um seinen Geist zu erweitern und hat sich dann auch grundsätzlich mit Bewusstsein beschäftigt.
00:35:48:05 – 00:36:13:22
Sprecher 1
Wie kann Bewusstsein beeinflusst werden? Wie kann Bewusstsein verbessert werden? Wie können wir neue Stufen des Bewusstseins erreichen? Zwei zwei Gebote, die er dazu aufgestellt hat, die, glaube ich, das ganz gut zusammenfassen Du sollst das Bewusstsein deines Nächsten nicht verändern. Du sollst deinen Nächsten nicht daran hindern, sein oder ihr Bewusstsein zu verändern. Also der Advokat für eine sehr liberale Drogenpolitik, der er war.
00:36:13:22 – 00:36:43:19
Sprecher 1
Er war kein nicht so ein Hedonist. Also diese ganzen LSD Gurus aus der damaligen Zeit waren ja oft auch so Hey, genieße den Rausch Party. Und so weiter. Ihm ging es immer darum neue Zustände zu erreichen und irgendwie die Wahrnehmung zu verändern und neue neue Ideen in der Wahrnehmung zu finden. Und damit wurde er eben auch so ein bisschen nicht nur zum Drogen Guru, sondern auch zum Guru für das technische Zeitalter.
00:36:44:00 – 00:37:01:00
Sprecher 1
Okay, Cyberpunk, Cyberspace, Virtual Reality. Okay, viele, die sich irgendwie damit beschäftigt haben wie kann der Cyberspace Das Wort Cyber wird in dieser Episode noch sehr oft fallen. Wie kann der Cyberspace unser Bewusstsein erweitern? Die beziehen sich teilweise auf Leary. Wie können Drogen unser Bewusstsein erweitern?
00:37:01:06 – 00:37:01:11
Sprecher 2
Na ja.
00:37:02:07 – 00:37:04:19
Sprecher 1
Und ich finde, es passt total rein in diesen Film.
00:37:05:05 – 00:37:18:17
Sprecher 2
Er ist ein bisschen Orakel. Ja, also ein bisschen seltsam. Und ich weiß immer nicht so genau, was ich damit anfangen soll. Ist das irgendwie. Ich habe auch nicht so richtig verstanden, ob da jetzt eine Ehe ist oder ob das jetzt wirklich jemand ist, mit dem sie über Webcam kommuniziert oder von innen.
00:37:18:17 – 00:37:20:24
Sprecher 1
Es gibt keine Webcam.
00:37:20:24 – 00:37:24:03
Sprecher 2
Es ist echt ein bisschen seltsam und man versteht viel davon nicht.
00:37:24:05 – 00:37:42:03
Sprecher 1
Er ist Clumsy, Das wollte ich noch mal sagen. Ja, ja, total. Und ich find ihn in diesem Film. Aber es tut mir so ein bisschen leiden zu sehen, weil er ist halt auch sehr alt. Ja, und er wirkt so ein bisschen als als würde er improvisieren. Vor der Kamera. Das hätten sie halt das genommen, was sie gefunden haben.
00:37:42:03 – 00:37:53:05
Sprecher 1
Aber man ist es daneben auch immer. Also hat er, er sitzt da nicht mit großem Bewusstsein. Er ist er, sondern er ist so ein bisschen alter Tabak.
00:37:53:14 – 00:37:54:03
Sprecher 2
Ja.
00:37:55:22 – 00:37:59:11
Sprecher 1
Traurig, aber ich habe hier das Sagen. Haben deine Augen geleuchtet?
00:37:59:11 – 00:38:09:02
Sprecher 2
Tilda Swinton Ich. Aber ich liebe sie auch einfach. Also Tilda Swinton, Sie hat Orlando vorher gemacht, glaube ich, war ja Simons Moment, nein, war 93.
00:38:09:02 – 00:38:10:16
Sprecher 1
Es war ungefähr dieselbe Zeit. Ja.
00:38:10:23 – 00:38:34:24
Sprecher 2
Na ja, man muss dazu nicht viel sagen. Das finden es einfach großartig. Sie spielt großartig. Sie hat immer, immer ein Mehrwert in der Szene. Sie schafft es immer, einem genau das zu vermitteln, was sie gerade rüberbringen muss. An Gefühl, an, an neuen Ideen, An ein Drängen. Sie hat ein wahnsinnig, wahnsinnig viel Energie, um zu zählen, dass sie wirklich was will in der Szene.
00:38:35:08 – 00:38:36:21
Sprecher 2
Das, finde ich, finde ich einfach ganz toll.
00:38:36:22 – 00:38:59:23
Sprecher 1
Ja, und er gibt, er hat sich gar nicht so viel zu tun der Filme. Meistens besteht der Film eigentlich aus Reaction Shots von ihr auf die Umgebung. Ja, und wir sehen sie eigentlich oft beim Nachdenken. Stimmt der Versuch, was zu verstehen? Ja, aber innere Spannung, Die ist die ganze Zeit da. Ja, ja. Und das ist. Es gibt viel, viel Interaktion mit der Kamera.
00:39:00:09 – 00:39:08:11
Sprecher 1
Also, weil logischerweise. Hinter der vierten Band befindet sich unsere Protagonistin Amy, Das heißt, er redet mit ihr und redet dann direkt mit uns, mit der Kamera.
00:39:08:11 – 00:39:21:19
Sprecher 2
Was auch ein bisschen wert ist, weil es wird ja etabliert, dass die, dass sie als Stimme irgendwo im Raum ist. Warum sucht dann ausgerechnet Tilda Swinton genau in der Kamera die Stimme jetzt in diesem? Seltsam.
00:39:22:03 – 00:39:26:05
Sprecher 1
Aber sie ist halt präsent, die ganze Zeit. Ja, sie ist einfach so eine präsente Darstellerin.
00:39:26:05 – 00:39:40:14
Sprecher 2
Unglaublich toll. Sie ist der Lichtblick des Films und sie schafft es, einen irgendwie dran zu halten. Vielleicht ist es tatsächlich, wenn man böse sein will, sie die Rettung der Aufmerksamkeit, dass man wirklich dranbleibt und nicht sagt Na ja, jetzt mache ich langsam mal!
00:39:42:00 – 00:39:47:04
Sprecher 1
Was für mich den Film gerettet hat, war ganz viel Entzücken über die Ästhetik, über dieses verspielte.
00:39:47:04 – 00:39:47:13
Sprecher 2
Ja.
00:39:48:00 – 00:39:50:16
Sprecher 1
Ich kannte Lynn Hirschmann ließen vorher gar nicht.
00:39:50:17 – 00:39:51:00
Sprecher 2
Ich auch.
00:39:51:00 – 00:40:13:08
Sprecher 1
Nicht. Ich habe sie zum Ersten Mal durch den Film auf sie gestoßen. Aber die scheint ja wirklich eine große und spannende Künstlerin zu sein, die, wie sie in den 90er Jahren sehr viele gab, eben diese künstlerische Vernetzung ganz viel gedacht hat. Wie kann ich an Themen der Virtual Reality, des Cyberspace, des Feminismus und der Biologie zusammenbringen? Und wie kann ich die zusammen erzählen?
00:40:13:08 – 00:40:48:21
Sprecher 1
Wie kann ich hier ein ideales Netzwerk schaffen? Irgendwo zwischen Wissenschaft und Poesie und und Romantik? Sie hat zum Beispiel 1983 hat sie dieses Projekt Lorna gemacht, eine interaktive Geschichte von einer Frau, die an Agoraphobie leidet. Und das Publikum darf mitbestimmen, wie diese diese Frau Lorna verhält. Also es gibt dieses interaktive Element und da hat sie dann einen Raum, wo Gegenstände nummeriert sind.
00:40:48:21 – 00:41:06:23
Sprecher 1
Und die Zuschauerinnen dürfen durch durch eine Fernbedienung mit auf auf Zahlen klicken. Mit welchen Objekten interagiert werden soll und dadurch Also die Zuschauer haben dann entschieden und dann wurden neue Sequenzen geöffnet. Dann quasi so eine Art interaktiven Film im Johanna Centre und 80.
00:41:07:02 – 00:41:07:11
Sprecher 2
Ja, das.
00:41:07:11 – 00:41:08:05
Sprecher 1
Ist schon klar.
00:41:08:06 – 00:41:08:22
Sprecher 2
Ja, ja, genau.
00:41:09:04 – 00:41:17:12
Sprecher 1
Also, dass sie immer also sie ist schon auch eine Visionärin, die auch so ein bisschen weiterdenkt und und versucht hat, neue Ideen einzubringen. Im Prinzip wie Ada Lovelace.
00:41:17:17 – 00:41:18:12
Sprecher 2
Ja, ja, genau.
00:41:18:15 – 00:41:26:23
Sprecher 1
Das haben wir hier an Technik. Okay, was können wir damit noch mehr machen? Lass uns mal ein bisschen experimentieren und spielen. Und das ist in diesem Film auch total stark.
00:41:27:01 – 00:41:27:09
Sprecher 2
Ja.
00:41:27:18 – 00:41:39:09
Sprecher 1
Und ich kann das aber auch schätzen, weil dieses spielerische natürlich stolpert man dann die ganze Zeit, das gehört dazu zum Spielen und zum Experimentieren. Stimmt das? Das geht nicht ohne und ohne Tollpatschigkeit.
00:41:39:21 – 00:41:51:11
Sprecher 2
Ja, aber dann bist du nicht wirklich in einem Spielfilm, sondern dann bist du in einer Kunstinstallation. Und das ist vielleicht dieser Film. Man muss vielleicht diesen Film als Kunstinstallation sehen und nicht als Spielfilm, oder?
00:41:51:15 – 00:41:55:14
Sprecher 1
Ich glaube, ich weiß, worauf du hinaus willst. Vielleicht reicht es für.
00:42:00:06 – 00:42:01:05
Sprecher 2
Unsere.
00:42:02:22 – 00:42:05:12
Sprecher 1
Top drei.
00:42:05:12 – 00:42:12:17
Sprecher 2
Wir haben die Top3 Filme, die vielleicht besser im Museum aufgehoben werden als als Spielfilm im Kino.
00:42:13:04 – 00:42:20:15
Sprecher 1
Das ist so witzig. Du hast mir diese Liste geschickt und ich habe sie. Ich habe drauf und diesen ersten Vorschlag geschickt. Ich habe drauf geguckt, kurz nachdem ich den Film gesehen hatte.
00:42:20:19 – 00:42:38:07
Sprecher 2
Die ist wirklich krass und ich habe mir ganz viele Sachen aufgeschrieben und noch nichts nummeriert und auch keine gar nicht so viel Konkretes, sondern eben auch so irgendwie einfach Gedanken aufgeschrieben. Vielleicht kriegen wir eine Top drei daraus gebastelt? Ich weiß es nicht.
00:42:38:07 – 00:42:42:21
Sprecher 1
Und doch würde ich sagen, dieser Film gehört für mich nicht unbedingt eine solche Liste.
00:42:43:09 – 00:42:43:23
Sprecher 2
Echt nicht.
00:42:44:08 – 00:42:50:21
Sprecher 1
Weil er dafür zu viel Narration hat. Aber er ist eben doch. Er ist eben doch ein Spielfilm.
00:42:51:05 – 00:42:53:02
Sprecher 2
Ja, er will es zumindest sagen.
00:42:53:13 – 00:43:18:13
Sprecher 1
Es gibt so, also es gibt einfach Sachen, die krasser sind und es gibt auch ich würde auch so reine Motiv, Filme nicht unbedingt dazuzählen. Es gibt auch Motiv, Filme, die man wunderbar im Kino gucken kann, aber auch wenn sie wirklich so konzeptuell Art ohne große Narration sind ich glaube, ich habe eine Liste zusammen gekriegt und eine ganz interessante Liste, glaube und jetzt weiß ich nicht, ob ich alles unterschreiben würde.
00:43:18:23 – 00:43:36:23
Sprecher 2
Aber ich muss unbedingt verteidigen, dass das vielleicht kein Spielfilm, sondern eine eine Kunstinstallation ist, weil das nämlich bedeutet, dass ich es endlich mal geschafft habe, ein Genre in diesem Podcast reinzubringen und zu sagen Flor, wir müssen uns mal eine Kunst jenseits.
00:43:36:24 – 00:43:53:14
Sprecher 1
Oh, das ist gut, das hatten wir bis jetzt auch noch nicht. Wir hatten schon sehr abstrakte Filme, aber doch Filme, die alle so narrativ waren, dass man sagen würde Ja, das funktioniert irgendwie als Film, auch wenn die Narration, wie zum Beispiel hier bei den Surrealisten komplett drunter und drüber ist.
00:43:53:22 – 00:43:55:16
Sprecher 2
Aber es ist trotzdem ein Film, tatsächlich.
00:43:56:01 – 00:43:56:03
Sprecher 1
Ein.
00:43:56:03 – 00:43:56:17
Sprecher 2
Spielfilm.
00:43:57:08 – 00:44:09:24
Sprecher 1
Die Grenze ist auch wirklich fließend. Wann ist ein Experimentalfilm so experimentell, dass er mehr Experiment als Film ist? Wann ist er Ausstellungsstück und aufhört, auf diese filmische Bewegung zu haben?
00:44:10:11 – 00:44:10:23
Sprecher 2
Spannend.
00:44:10:24 – 00:44:16:01
Sprecher 1
Wir hatten ja mal eine Episode über Andy Warhol, wo wir uns diesen Blue Movie angeguckt haben.
00:44:16:02 – 00:44:19:05
Sprecher 2
Ja, und der für mich sehr stark auf dieser Grenze hängt.
00:44:19:24 – 00:44:33:18
Sprecher 1
Für mich auch. Und Andy Warhol habe ich so ein bisschen, also Andy, Andy Warhol Filme grundsätzlich würden natürlich toll in diese Liste passen. Ja, aber ich will sie nicht reinpacken, weil Andy Warhol keine Filme fürs Kino gemacht hat. Seine Filme waren ja wirklich, sind ja wirklich Museum. Genau.
00:44:33:18 – 00:44:34:12
Sprecher 2
Bis auf Blue.
00:44:34:12 – 00:44:36:02
Sprecher 1
Movie, bis auf Blue Movie. Genau.
00:44:36:04 – 00:44:38:23
Sprecher 2
Und deswegen habe ich mit aufgeschrieben.
00:44:39:06 – 00:44:40:03
Sprecher 1
Was ich.
00:44:40:03 – 00:44:40:15
Sprecher 2
Erfinde.
00:44:40:22 – 00:44:48:10
Sprecher 1
Wie passt da rein? Genau, weil. Weil er ein Kinofilm war. Aber ansonsten sind einfache Antwort Die Filme, die ins Museum gehören, sind die Filme, die meistens auch im Museum.
00:44:48:10 – 00:44:49:13
Sprecher 2
Na ja.
00:44:49:18 – 00:45:08:14
Sprecher 1
Jeder von uns, der ab und zu mal zur Ausstellung geht oder so, ist schon Video auf Installation vorbeigelaufen, wo irgendwas passiert und man sieht einfach ganz klar, dass was anderes als das, was man im Kino sieht und das ist ganz klar für diesen Moment gemacht. Und wenn es nur daran liegt, weil er, weil das was läuft auf Loops oder offene und auf eine schiere, unfassbare Länge.
00:45:08:17 – 00:45:32:15
Sprecher 2
Er Ja, genau. Na ja, ich habe versucht, die Liste ein bisschen bunt zu füllen mit Dingen, die ein bisschen in den Listen Namen ein bisschen verraten. Oder aber auch mit Filmen, die tatsächlich im Museum sind. Also okay, ja, ich hätte auf Platz drei eben mein Deep Blue Movie gehabt. Dann könnte. Was hat es so auf Platz drei dann?
00:45:32:24 – 00:45:47:01
Sprecher 1
Also mein Platz drei wäre und ich, ich kämpfe mit der Liste gerade. Immer noch merke ich eigentlich alle Filme von Godfrey Reggio und ich würde einen hervorheben und Aussprache und unaussprechlicher Titel Rocco, Jannis, Crazy Eier.
00:45:47:01 – 00:45:50:13
Sprecher 2
Okay, ja, der berühmte hat.
00:45:50:20 – 00:46:22:17
Sprecher 1
Godfrey. Echo hat einen die mit der Katze Trilogie hat er Filme gedreht, die Eindrücke von Welt zeigen. Er beschäftigt sich damit. Wie bewegt sich die menschliche Zivilisation in der Natur und in der Welt und macht das Ganze mit? Einfach mit Bildern aneinandergereiht. Bildmontage, die so anderthalb dauern. Okay, teilweise Zeitlupe, teilweise Zeitraffer, Landschaft, Stadt, Natur und aneinander geschnitten und komponiert hat.
00:46:23:09 – 00:46:46:22
Sprecher 1
Und das sind halt keine narrativen Filme und auch keine wirklichen Dokumentarfilme, weil es keine Kommentare gibt. Ja und ja, es sind Kinofilme, aber vielleicht ins Museum gehören? Ich weiß nicht, also so ein bisschen, wenn man die guckt. Also für mich ist so ein Film, der nicht ins Kino gehört, weil er nach einer gewissen Zeit setzt, eine Müdigkeit ein, die es schwer macht, den Film weiterzubringen.
00:46:46:23 – 00:46:53:14
Sprecher 1
Und das haben seine Filme, die sind total faszinierend, wie er Bilder komponiert. Aber es wirkt auch so ein bisschen beliebig.
00:46:53:14 – 00:46:54:24
Sprecher 2
Dann musst du aber deinen Platz zwei.
00:46:54:24 – 00:47:16:19
Sprecher 1
Gleich mit meinen zwei Mann Platz zwei am gehört einfach nicht ins Kino, weil er viel zu lang ist fürs Kino und weil man dann, wenn man irgendwann irgendwann die Geduld verliert. Ich habe den Film noch nie ganz am Stück geguckt, den kann man nicht ganz am Stück gucken. Ich habe ihn auch nicht oft geguckt, habe ich nur einmal geguckt, sondern Tango von Bella Tar aus, der irgendwann mal einen Pilatus Film vorsetzen.
00:47:16:19 – 00:47:41:15
Sprecher 1
Okay. Blatter ist ein osteuropäischer Regisseur, er kommt aus Ungarn, und er ist berühmt dafür, dass er sich sehr von der Langsamkeit von Tarkowski unter anderem hat inspirieren lassen. Das Ganze noch mal so Tarkowski an Steroiden Sachen Tango ist sein längster Film, soweit ich weiß. Der dauert 450 Minuten und er handelt von einem Dorf irgendwo in der Einöde, in Ungarn.
00:47:41:15 – 00:48:10:01
Sprecher 1
Und es gibt jemanden, der in das Dorf nach heimkehrt und das Dorf eigentlich verraten will und. Aber es passiert ganz lange nichts. Der Film besteht einfach aus unfassbar langen Einstellungen, in denen nichts passiert und er ist in Schwarzweiß gehalten und auch so ein bisschen dreckig. Und er ist wirklich einer Geduldsprobe. Das sind die Filme von Bilateraler. Die sind okay, sind krasse Geduldsprobe und leben einfach von diesen langen, langen Takes.
00:48:10:01 – 00:48:35:06
Sprecher 1
Er hat keine 150 Schnitte, sind ungefähr im gesamten Film und 50 Minuten. Okay, also okay, man kann sich vorstellen, wie das ist und die Kamera bewegt sich ganz langsam. Und die Die Eröffnungssequenz, wo einfach durch eine Herde von Kühen die Kamera sich bewegt, die dauert acht Minuten. Es ist ein sehr krasser und extremer Film und ich könnte den Film glaube ich nicht im Kino sehen, auch wenn ich Pilatus Werk total schätze.
00:48:35:12 – 00:48:43:18
Sprecher 2
Ja, okay, also es ist etwas, was man für sich episodisch gucken muss, wenn man irgendwie sagt okay, jetzt nehme ich mir mal eine schöne Zeit, dann morgen noch mal zwei.
00:48:44:10 – 00:48:59:23
Sprecher 1
Und der Film ist eine Herausforderung. Also ich meine, kein Film kann mir erzählen, dass er diesen Film genießen sagt. Ich bin da die ganze Zeit unterhalten. Der Film ist anstrengend, der Film ist langsam schön, der Film ist eine Herausforderung und es ist auch so ein trocken. Man ist froh, wenn man es geschafft hat, aber es lohnt sich trotzdem.
00:49:00:00 – 00:49:18:22
Sprecher 2
Okay, schön. Bei meinem Platz zwei bin ich ein bisschen auf dein Wissen angewiesen und ich hoffe, dass du dazu ein bisschen was hast. Das wäre nämlich der andalusische Hund, der ja wirklich im Museum gezeigt wird, weil er mit Dali und mit dem anderen Typen. Da bin ich wieder angewiesen auf dein Wissen.
00:49:19:14 – 00:49:20:06
Sprecher 1
Luis Bunuel.
00:49:20:10 – 00:49:26:24
Sprecher 2
Bunuel, Genau. Ja. Also im Grunde ja. Wirklich. Auf, auf, auf.
00:49:26:24 – 00:49:30:15
Sprecher 1
Kunst wurde im Kino gezeigt. Premiere im Kino?
00:49:30:21 – 00:49:31:05
Sprecher 2
Ja, okay.
00:49:32:04 – 00:49:55:00
Sprecher 1
Nach eigener Aussage. Ich kann es jetzt nicht verifizieren. Ich habe nicht recherchiert, aber er stand hinter der Leinwand, bewaffnet mit Steinen. Was? Und zitternd. Und bereit, gegen das Publikum zu kämpfen. Und der Film? Der Film dauert ja nur so zehn Minuten oder so? Ja, und dann war der Film fertig und er war bereit für alles. Und dann haben die applaudiert und er stand wohl da, hat den Kopf geschüttelt und sagte ich es nicht?
00:49:55:14 – 00:50:04:22
Sprecher 1
Wir haben jetzt echt alles getan, um die Leute zu provozieren und fertig zu machen. Ich war bereit, den Zorn des Publikums auf mich zu nehmen. Und jetzt applaudieren die Geil!
00:50:05:04 – 00:50:28:11
Sprecher 2
Oh, wie schön. Eine tolle Anekdote. Oh, Mann. Ja, aber das ist es. Ich glaube, das ist es. So eine. Ich hatte so gehofft, dass er im Kino gelaufen ist. Ich wusste es nicht. Und ich hatte nicht die Zeit, noch mal zu recherchieren. Aber es ist. Das freut mich total, weil das ist genau das. Es ist ein Film, der im Kino gelaufen ist und der aber eigentlich fürs Museum gemacht, also eigentlich für die Rezeption eines Museums Gänger ist.
00:50:28:18 – 00:50:29:10
Sprecher 2
Sagen wir so rum.
00:50:29:17 – 00:50:56:04
Sprecher 1
Ja, auf jeden Fall. Denn Platz eins, mein Platz ist absolut nicht fürs Kino geeignet, weil man sich nicht angucken kann, um Kopfschmerzen zu kriegen, wenn man im Kinosaal sitzt und Film, den ich auch irgendwann abgebrochen habe, weil mir echt zu krass war. Von Bruce MacDonald aus dem Jahr 2007 The Tracey Fragments mit Elliott Page. Oh, und zwar spielt Elliot Paige einen 15 Jahre alten Teenager, nämlich Tracy.
00:50:57:04 – 00:51:33:11
Sprecher 1
Und deren Leben wird so gezeigt und deren Gedanken. Und sie hat offensichtlich eine Persönlichkeitsstörung. Und das setzt der Film visuell um, indem er fragmentiert. Nicht nur die Handlung, nicht nur die Gedanken, sondern auch das Bild und den Ton. Wir haben eigentlich, wir haben nie. Ich glaube, es gibt keinen Frame, wo man nur ein Bild sieht, sondern es ist immer so, dass in der Karte finden zehn Bilder gleichzeitig statt, Geräusche finden gleichzeitig, das Bild ist zersplittert, so ein bisschen wie Comic Panels und du hast dann mehrere Bilder gleichzeitig und mehrere Sachen, die gleichzeitig passieren.
00:51:33:18 – 00:51:58:15
Sprecher 1
Und wirklich so ein Blick in eine gespaltene, aufgewühlte Persönlichkeit. Und manchmal sind Szenen, manchmal sind es Bilder. Alles aus einer Szene. Also so eine Nahaufnahme, klein unten in der Ecke und obendrüber dann groß die Totale. Manchmal es aber auch gefühlt unterschiedliche Szenen oder Sachen, die sie sieht. Ja, und das läuft alles gleichzeitig ab. Und du siehst das Du bist komplett überfordert, weil du einfach du kannst.
00:51:58:15 – 00:52:24:00
Sprecher 1
Du kannst nicht jeden einzelnen. Wenn in einem Bild zehn Frames stattfinden und sich alle bewegen und alle Geräusche machen, dann denkst du wohin. Ja und was? Dadurch ist es ein super anstrengender Film, Ein spannendes Experiment. Aber ich habe ihn nicht im Kino gesehen, sondern auf dem Fernseher. Und das war mir auch zu viel. Das ist einfach automatisch, auch wenn ich es total zu schätzen weiß, dass das hier was Neues versucht wurde oder anders versucht wurde, so mit der Cartridge zu spielen.
00:52:25:05 – 00:52:39:11
Sprecher 1
Es ist einfach eine komplette Überforderung aus dem Jahr 2007 wurde auch glaube ich von der Kritik nicht so doll aufgenommen, weil alle gesagt haben, das ist zu anstrengend. Ich glaube, so ein Film, wo sich Kritik und Publikum einig waren, so als hätte es zu viel Kopfschmerzen.
00:52:40:10 – 00:52:40:18
Sprecher 2
Okay.
00:52:41:03 – 00:52:53:07
Sprecher 1
Aber trotzdem trotzdem interessant. Also wenn ihr diesen obskuren Film aus den frühen 2011 haben wollt, wo sehr viel mit für mich ja Trash gespielt wird und ein Film, der Kopfschmerzen verursachen kann, guckt ihn an okay.
00:52:54:08 – 00:53:07:13
Sprecher 2
Man, Platz eins verrät ein kleines bisschen das Konzept, was ich eigentlich eingeführt habe mit Top drei Filme, die eigentlich ins Museum gehören und nicht ins Kino, weil die Filme durchaus ins Kino gehören, aber eben auch ins Museum.
00:53:07:24 – 00:53:11:01
Sprecher 1
Na, ein Klassiker.
00:53:11:01 – 00:53:34:24
Sprecher 2
Nicht ein Klassiker, sondern wo die Bilder einfach so sind, wie sie sind. Loving Vincent wäre der, den ich jetzt stellvertretend mal dafür nehme, weil er extrem extremsten daran ist, dass er das Werk eines Künstlers nimmt und das visuell so stark macht, dass man eigentlich sagen will okay, das muss ich jetzt Dauerschleife im Museum laufen lassen, um ein Gefühl dafür zu bekommen.
00:53:35:12 – 00:53:58:14
Sprecher 2
Eine Lebendigkeit, die sowieso in den Bildern von van Gogh drin ist. Aber die einfach noch mal ausgearbeitet ist und Leuten, die vielleicht nicht so viel Zugang haben, noch mal ein neues Bild davon und einen anderen Zugang liefert zu den Bildern. Ja, das ist ganz toll. Also Loving Vincent ist nämlich, sonst muss man sagen, von der Geschichte her und von der Erzählung her nicht der beste Film.
00:53:59:00 – 00:54:00:12
Sprecher 2
Aber er ist einfach wunderschön.
00:54:00:13 – 00:54:03:09
Sprecher 1
Seine impressionistischen Gemälde als Zeichentrickfilm, oder?
00:54:03:14 – 00:54:27:00
Sprecher 2
Na ja, Sie haben halt das. Genau. Sie haben ganz viele Maler beschäftigt, die wirklich im Vincent van Gogh Stil die Bilder, die er gemalt hat, weitergedacht haben, die haben sozusagen diese Bilder in Bewegung gesetzt und daraus eine Geschichte entwickelt. Man muss den Film einfach sehen, um zu verstehen, wie wie das funktioniert und was, wie, wie großartig das ist.
00:54:27:18 – 00:54:48:13
Sprecher 2
Es guckt sich sehr gut weg, um einfach visuell, von der Geschichte her. Na ja, gut so, und in diese Kategorie fallen halt mehrere Filme. Wir hatten French Dispatch, wo man vielleicht sagen möchte alle, alle paar Sekunden einmal anhalten und fünf Minuten lang angucken das Bild und dann weiterzuspielen und zum nächsten guten Frame zu kommen.
00:54:48:13 – 00:54:51:03
Sprecher 1
Andersons Filme würden noch gut als Comic funktionieren. Mit sehr schön.
00:54:51:12 – 00:55:08:13
Sprecher 2
Oh, das stimmt. Oh, das wäre vielleicht mal eine Kunstaktion, dass man irgendwie guckt, dass man so was in diesen Filmen auseinander nimmt und dann als Panels zusammenbaut, macht das eher da draußen. Wer auch immer das hört und sich angesprochen fühlt, macht das und schickt es uns.
00:55:09:09 – 00:55:11:00
Sprecher 1
Das macht er ja eigentlich schon auf der Leinwand.
00:55:11:06 – 00:55:12:01
Sprecher 2
Was er im Grunde macht.
00:55:12:11 – 00:55:14:24
Sprecher 1
Seine Filme, ist eine Aneinanderreihung von von Komikern.
00:55:14:24 – 00:55:26:16
Sprecher 2
Ja, es ist einfach. Er hat so viele tolle Bilder, es ist unglaublich. Ja, und vielleicht fällt noch The Fall darunter, den ich inhaltlich gar nicht so richtig geil fand und den ich so ein bisschen.
00:55:27:02 – 00:55:28:14
Sprecher 1
Darüber haben wir uns gestritten.
00:55:28:14 – 00:55:34:20
Sprecher 2
Na ja, da haben wir uns ein bisschen gestritten. Aber visuell passt er natürlich auch ins Museum, weil er einfach tolle Bilder hat.
00:55:35:04 – 00:55:44:11
Sprecher 1
Von Ein schöner Film, den fand ich auch inhaltlich sehr stark, der gehört ins Kino. Aber ich glaube, man muss auch sagen, French Dispatch gehört ins Kino.
00:55:44:12 – 00:55:50:07
Sprecher 2
Natürlich genau deswegen. Also ja, schön. Oh, wir haben eine schöne Top drei zusammen bekommen.
00:55:50:12 – 00:55:56:06
Sprecher 1
Tolle Top drei. Cool.
00:55:56:06 – 00:56:14:11
Sprecher 2
Das war unsere Top drei. Dann gehen wir zurück in unseren Film. Ja, und mir fällt auf, wir haben gar nicht so richtig darüber geredet, was nur auf der inhaltlichen, erzählerischen Ebene passiert.
00:56:14:19 – 00:56:27:09
Sprecher 1
Ja, was passiert auf der inhaltlichen Ebene? Ja, wir haben eigentlich so ein Wrap up über Low lässt leben, aber auch nicht so wirklich, weil alles wird nur so angeteasert. Iran mit ihrem Mathematiklehrer, ihrer ihre Ehe.
00:56:27:20 – 00:56:33:15
Sprecher 2
Ihre Leidenschaft zur Harfe spielen, ihre Leidenschaft zum Pferdewetten. Was, wo sie ganz viel Geld verloren hat.
00:56:34:03 – 00:56:40:06
Sprecher 1
Der zorniger Beobachter sie nicht zu 100 % versteht und sie sagt eigentlich sie. Sie denkt viel weiter als er.
00:56:40:15 – 00:56:45:00
Sprecher 2
Ja, das wird alles so angeteasert und man muss ganz, ganz viel einfach nachlesen.
00:56:45:06 – 00:57:06:00
Sprecher 1
Ja, genau. Dieser Film funktioniert deutlich besser, wenn du die Biografie von Ada Lovelace vor dir liegen hast. Weil es sind eben nur Impressionen und passt aber auch zu dem, was sich Emmy von ihr wünscht. Sie sagt ja Tell me what you remember most. Das würde eigentlich Und zeig mir was, was wie dein Leben aussieht.
00:57:06:05 – 00:57:06:13
Sprecher 2
Ja.
00:57:06:21 – 00:57:08:23
Sprecher 1
Und es gibt sehr viel Sex.
00:57:09:12 – 00:57:13:20
Sprecher 2
Das ist. Damit fängt das Ding an und ich sage die ganze Zeit. Oh, Bubis. Okay, die ganze Zeit. Was war.
00:57:13:23 – 00:57:32:02
Sprecher 1
Das? Das gibt mir die Eröffnungssequenz schon vor. Das ist auch so, dass Sex eine sehr große Rolle spielt. Ja, aber auch immer so ein bisschen verknüpft mit so was. So, so was Transzendentales. Also Sex scheint irgendwie in diesem Film immer so dieses dieses metaphysische Element mit sich zu bringen. Und im großen Finale ist dann ja auch ihre Tochter.
00:57:32:02 – 00:57:58:11
Sprecher 1
Also es ist einfach mal das Ergebnis, ist es wieder Ada Lovelace, dass das Ergebnis der Fortpflanzung ist eben auch tatsächlich so eine Transzendenz von von der früheren Zeit in unsere Zeit, aber doch darüber hinaus sehen wir sie reden über Infiniti und kurz darauf gibt es eine Sexszene. Ja, das ist so eine ganz klare Verknüpfung davon. Genau. Und ich glaube, der Film will auch eine, zumindest so eine Ästhetik Erotik transportieren.
00:57:59:08 – 00:58:01:12
Sprecher 2
Ja, wie gut das gelingt, weiß ich ja.
00:58:01:13 – 00:58:03:05
Sprecher 1
Es ist halt so 90er Jahre Software.
00:58:03:06 – 00:58:21:06
Sprecher 2
Ja, das ist es vielleicht. Ja, genau wie es geschrieben ist es halt so Sie hat einen Freund wie Ada Lovelace auch einen Mann hat, der manchmal sehr kritisch über ihre Schulter guckt und auch so ein bisschen genervt ist von ihren Dingen, die sie so anstellt, die so macht und so dieses.
00:58:21:11 – 00:58:30:19
Sprecher 1
Ich glaube null Chemie miteinander. Ja, das ist echt ganz schrecklich, diese ich. Die Szenen zwischen den beiden haben so steif gewirkt.
00:58:30:22 – 00:58:56:13
Sprecher 2
Ja, und eigentlich geht es die ganze Zeit nur darum, dass sie in verschiedenen Szenen zeigen will, dass unsere Hauptfigur obsessiv ist mit ihrer Arbeit und mit Ada Lovelace. Und dass sie ihren Sex unterbricht dafür. Und dass der Typ dann irgendwie ja in Verzweiflung gerät, weil weil sie nichts anderes macht und versucht, auch sie hier und da zu unterstützen, aber dann eben auch dazwischenfunkt und rein pfuscht.
00:58:57:00 – 00:58:57:07
Sprecher 1
Und ich.
00:58:57:07 – 00:59:00:13
Sprecher 2
Denke die ganze Zeit ach, lass es einfach weg, erzähl mir das gar nicht erst, sondern.
00:59:01:00 – 00:59:10:17
Sprecher 1
Die narrative Ebene, die jeder so ein bisschen verloren. Ja, weil du bist die ganze Zeit mit den Bildern konfrontiert und die Bilder sind halt so, also zum einen diese Photoshop Ästhetik.
00:59:10:20 – 00:59:11:04
Sprecher 2
Ja.
00:59:11:04 – 00:59:17:22
Sprecher 1
Genau in 90er Photoshop Ästhetik, diese Pics, dieser Pixel Look, dann diese Cyberspace Reminiszenzen, wenn wir einfach mal so einen Raum sehen, der mit.
00:59:18:06 – 00:59:19:07
Sprecher 2
Grünen Linien grün.
00:59:19:07 – 00:59:30:14
Sprecher 1
Linien aufgemacht wird mit diesem grünen Raster und dann steht da irgendwie so was wie Save me und ein Pixel rund läuft durchs Bild. Es ist das es ich ich übertreibe, ich übertreibe nicht. Es ist genau das.
00:59:30:19 – 00:59:35:14
Sprecher 2
Ada Lovelace sagt Can you save me? Und sie drückt auf Save im Programm.
00:59:35:14 – 00:59:56:11
Sprecher 1
Und dann dieser Metall Vogel der reingezogen reingeschnitten wird in das Bild und dann immer plus screen. Die ganze Zeit diese Screens im Hintergrund sehr lange blenden. Ja, es ist alles schon so krass. Das ist, es ist eine Ästhetik, die für uns auch irgendwie antiquiert wirkt, weil wir es, weil wir zu nah dran sind. Aber das wird irgendwann wieder kommen, genauso wie wie wir heute.
00:59:56:17 – 01:00:01:02
Sprecher 1
Keine Ahnung. Vielleicht haben die ja die Expressionisten von den Impressionismus auch total kitschig und albern.
01:00:01:08 – 01:00:23:08
Sprecher 2
Ja, was würdest du denn jetzt mal als Philosoph oder eben in der Verquickung mit Wissenschaft, wie wir sie heute sehen? Könntest du dir vorstellen, dass das möglich ist, dass DNA Erinnerungen speichert? Vielleicht nicht in der detailreiche, wie das in dem Film dargestellt wird, Aber es gibt ja so Ansätze.
01:00:23:08 – 01:00:36:03
Sprecher 1
Glaube ich kann das als Philosoph nicht beantworten, weil ich sagen würde, das ist eine Aufgabe für die Biologie. Ja, alles was, was darüber hinausgeht, wird dann und so geht dann in den metaphysischen Bereich und ich glaube, dass es ziemlich Bullshit sein.
01:00:36:21 – 01:00:45:00
Sprecher 2
Ich fand das so faszinierend und so geil, weil wir als 19-jährige wissen Oh mein Gott, okay, und jetzt lernen wir, aber die Zukunft wird großartig.
01:00:45:03 – 01:01:07:24
Sprecher 1
Also, ich bewege mich jetzt auf dünnes Eis, weil ich einfach keine Ahnung, kein Biologe bin. Aber wir wissen, dass DNA sich verändert, dass DNA Informationen speichert. Aber wenn wir von Information reden, die DNA gespeichert sind, wird nicht es nicht das gemeint, was wir als Information in unserem Alltags empfinden entwickeln. Das ist das Bewusstsein, dass die also gesagt, ich bewege mich auf sehr dünnem Eis.
01:01:08:00 – 01:01:32:24
Sprecher 1
Deswegen, falls jemand von euch sich in Biologie auskennt, ihr dürft gerne wütende Mails schicken. Das Bewusstsein ist letzten Endes ja die, dass das Zusammenspiel von Nervenzellen und das was, was in dieser Dynamik passiert, wenn. Wenn Nervenzellen Informationen ans Gehirn senden und das Gehirn Information zurück sendet. Das heißt, es ist diese Dynamik, die das, was wir eigentlich leben, lebendes Bewusstsein von uns nennen.
01:01:33:08 – 01:01:52:08
Sprecher 1
Und wenn du tot bist, wenn dein Gehirn stirbt, existieren diese Informationen nicht mehr. Und du kannst, glaube ich, nicht ein Gehirn an irgendeine Maschine anschließen und dann noch mal ein Bild rausholen. Wenn da keine wenn. Wenn diese diese elektrischen Impulse nicht mehr da sind, dann diese, diese Gehirnströme. Und so weiter. Wenn die nicht mehr da sind, dann kannst du nichts da rausholen.
01:01:52:18 – 01:01:54:11
Sprecher 1
Dann ist es. Dann ist das Bewusstsein tot.
01:01:54:15 – 01:02:00:12
Sprecher 2
Ja, tut mir leid, aber sie sagt es ja noch. Noch krasser. Sie sagt ja, sie holt es aus der DNA raus, also aus irgendeinem.
01:02:00:15 – 01:02:08:10
Sprecher 1
Teil ihres Gehirns. Na ja, ich glaube, es ist ziemlicher Bullshit. Science. Aber es ist natürlich ein spannendes Gedankenexperiment. Und der Film ist keine wissenschaftliche Arbeit.
01:02:08:22 – 01:02:24:12
Sprecher 2
Richtig. Ach ja? Der Film ist eine Meditation über die Themen dieser Nachricht. Und das finde ich schon am Ende sehr und interessant, wenn der Film ein bisschen besser erzählt wäre. Hast du noch irgendein Fazit?
01:02:25:07 – 01:03:04:24
Sprecher 1
Mein Fazit Wenn wir es auf einer visuellen Ebene faszinierend und ich glaube, dass wir gerade zu nah dran sind, um das schätzen zu können und auch auf einer gedanklichen Ebene ist ja sehr spannend und wir sind auch zu nah dran, um das schätzen zu können. Und so wie wir heute als Stimmen zum Beispiel Steampunk cool finden und uns vorstellen und uns in fantastischen Welten Geräte vorstellen, die nur mit Dampf funktionieren, kann ich mir vorstellen, dass es in 50 Jahren vielleicht so eine Art kulturelle Cyberpunk Renaissance gibt und die Leute sich quasi so eine Art Retro Science Fiction auf die 90er draufsetzen und sagen Hey, wir vermissen das.
01:03:04:24 – 01:03:11:15
Sprecher 1
Alles, was in dieser Zeit stattgefunden hat, das ist das Zeitalter, wo alles so ein bisschen naiver war und alles ein bisschen schöner war, als es heute ist.
01:03:11:22 – 01:03:12:20
Sprecher 2
Ja, genau.
01:03:12:20 – 01:03:24:12
Sprecher 1
Und der Film könnte dann wieder entdeckt werden. Ich glaube, es ist ein Film, der es verdient, in Erinnerung gehalten zu werden. Es ist ein Film, bei dem ich befürchte, dass er in Vergessenheit geraten wird. Ja, wahr.
01:03:24:12 – 01:03:32:22
Sprecher 2
Ist er quasi irgendwie, dass ich den jetzt erinnere und dass mir das mal glücklicherweise jemand empfohlen hat. Na ja.
01:03:33:18 – 01:03:47:13
Sprecher 1
Er hat zwei Fortsetzungen Geschwister im Geiste nach sich gezogen. Strange Culture aus dem Jahr 2007 und Techno aus dem Jahr 2002. Also beide auch von von von Hermann ließen.
01:03:48:02 – 01:03:49:07
Sprecher 2
Und sind auch jetzt mit Tilda.
01:03:49:07 – 01:04:30:00
Sprecher 1
Swinton auch mit ihr zusammen. Genau. Und die sich auch eben mit den Themen. Also ich mein Techno Last sagt schon ziemlich alt, die sich auch mit den Themen Technik und Biologie und Metaphysik auseinandersetzen. Strange offensichtlich über eine Steve Kurz, ein Künstler aus New York, aber vielleicht auch auch noch mal sehenswert und Techno lass dann über eine Wissenschaftlerin, die Retter Rosetta Stone heißt und mit DNS und mit Klonen experimentiert, Also das Thema Biologie war wohl offensichtlich ziemlich ziemlich stark bei bei Herman Ließen und er hat sich in der Zeit wohl sehr viel damit auseinandergesetzt.
01:04:30:20 – 01:04:50:05
Sprecher 2
Spannend. Also schaut euch das an und schaut euch gerne auch die anderen Sachen von Herman an, weil das natürlich eine Welt eröffnet und wenn man sich so ein Leben lang damit beschäftigt Die Frau ist jetzt 80 und hat immer wieder die gleichen Themen bearbeitet, dann ist es bestimmt spannend zu sehen, wie auch die Entwicklung von diesem Film dann in spätere Werke ist.
01:04:50:07 – 01:05:03:24
Sprecher 2
Ja, insofern finde ich es sehr spannend. Und wenn ihr irgendwelche Erkenntnisse in der Richtung habt, schreibt uns gerne auch gerne in Kommunikation und haben neue Erkenntnisse und neue Ideen und so Also.
01:05:04:14 – 01:05:29:17
Sprecher 1
Ja, ich bin. Ich bin total froh, dass du mir gezeigt hast, weil wie gesagt, das ist einfach allein dadurch, dass es schon so eine Skurrilität ist und dass wir Timothy Leary da haben, dass wir Tilda Swinton da drin haben, Ist er aus dem Jahr 1997, das nun wirklich einmal diesen ganzen Cyber Virtual Reality Hulk nimmt und da irgendwie reingepackt und total ambitioniert und ein bisschen albern, ein bisschen trashig, total großartig.
01:05:29:17 – 01:05:53:12
Sprecher 2
Schön. Ach, freut mich. Vielen Dank, dass du den angeschaut hast und vielen Dank euch da draußen, dass ihr zugehört habt Und schickt uns wie gesagt gerne immer Mails mit Hinweisen oder mit mit Wünschen. Falls ihr einen bestimmten Film besprochen wissen wollt und wenn ihr wissen wollt, was als nächstes dran kommt, dann bleibt noch einen Moment dran. Dann erzählt mir Pluhar, was er mir das nächste Mal antut.
01:05:53:14 – 01:05:56:02
Sprecher 1
Das werde ich das dann.
01:05:56:02 – 01:06:10:20
Sprecher 2
Bekannter u u so vor so was wissen wir.
01:06:11:16 – 01:06:34:17
Sprecher 1
Anton Ja, nachdem nachdem wir so ein so was Experimentelles hatten, Aha, das war so ein Bilder Rausch war, der sehr ein Kind seiner Zeit ist. Ja, will ich dir noch mal einen Bilder rausgeben, dass er ein Kind seiner Zeit ist, aber aber kein Experimentalfilm, sondern ein erzählter Film. Okay, okay, ja, aber ich bin total gespannt, was du davon hältst.
01:06:35:10 – 01:06:42:04
Sprecher 1
Excalibur aus dem Jahr 1981. Moment, ich muss einfach noch mal schauen, ob ich das richtig bin. Ja, es hat einen 80 von John Bowman.
01:06:42:12 – 01:06:44:10
Sprecher 2
Kenn ich, den kenne ich nicht.
01:06:44:10 – 01:07:04:08
Sprecher 1
Ich weiß nicht. Eine große epische Umsetzung der Sage. Ich habe ihn sehr gut in Erinnerung. Also, ich habe ihn geliebt als Jugendlicher. Es kann sein, dass er mir mittlerweile alberner und kitschiger vorkommt, weil er deshalb so voll am Satan Sartori Pathos Die Ritter reiten zu Carmina Burana in die Schlacht.
01:07:05:10 – 01:07:09:07
Sprecher 2
Okay, gut, okay, okay. Ich mach mich auf Pathos gefasst.
01:07:09:12 – 01:07:10:20
Sprecher 1
Ja, das kannst du auf jeden Fall.
01:07:11:19 – 01:07:14:11
Sprecher 2
Na gut. Okay, dann gucken wir XKeyscore.
01:07:15:01 – 01:07:22:19
Sprecher 1
Wir werden über König Artus reden. Über die klassische Artus Legende. Und über 80er Jahre Fantasy.
01:07:22:19 – 01:07:31:04
Sprecher 2
Oh, das ist auch ein großes Fest. Ja, gut. Okay. Na, dann schaut ihn euch an und dann hören wir uns nächste Woche wieder, wenn wir Excalibur auseinandernehmen.
01:07:31:09 – 01:07:32:08
Sprecher 1
Und das dann bis.
01:07:32:08 – 01:07:34:16
Sprecher 2
Dahin so.