Episode 80: Excalibur (1981) – Sword & Sorcery Exzesse

In den frühen 70er Jahren hatte Regisseur John Boorman die glorreiche Idee, den Herr der Ringe zu verfilmen und tauschte sich darüber auch emsig mit dem damals noch lebenden Tolkien aus. Wie so viele Versuche das Fantasyepos auf die Leinwand zu bringen, scheiterte auch dieser. Aber Boorman war schon immer einen Zacken ambitionierter als viele seiner Kollegen, und so bewahrte er viele seiner damals entworfenen visuellen, narrativen und allegorischen Überlegungen in einer Schublade, um sie gut zehn Jahre später für ein anderes Fantasyepos wiederzuverwerten.

Excalibur, 1981, so etwas wie ein persönliches Projekt Boormans, nicht nur weil er es in unmittelbarer Nachbarschaft seines Wohnortes in Irland umsetzte und die Hälfte des Casts mit Familienmitgliedern besetzte. Nein, auch weil er hier nochmal alles in die Waagschale warf, nachdem sein letzter Film – The Exorcist II – glorreich gescheitert war: Mit für ein Fantasyepos recht dürftigen Budget, zahllosen unbekannten Schauspielern (von denen aber viele später noch eine beachtliche Filmkarriere hinlegen sollten) und Spaß an Pomp, Bombast, Albernheit und Kitsch.

Excalibur ist ein Konvolut von Fantastischem, Übertriebenem und Bizarrem. So als würde sich ein Kind auf den Artus- und Gralsmythos stürzen. Da kämpft dann eine Hand voll Ritter in Alurüstungen vermeintlich gigantische Kriege, Merlin darf als Mischung aus Gandalf und Goofball Drachenmächte beschwören und natürlich wird zu Richard Wagner und Carl Orff in die Schlacht geritten. Als Kind habe ich dieses Tohuwabohu geliebt, als Erwachsener sehe ich dann doch die zahllosen albernen und unfreiwillig komischen Momente.

Und doch ist diese Artusverfilmung auch ein beeindruckendes Epos, mit berauschenden Bildern, großartigen Allegorien und keiner Angst vor einem Wahnwitz, der sonst leider vielen Fantasyfilmen abgeht. Oder wie siehst du das Johannes?

Transkript

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