Episode 106: Full Metal Jacket – Die Möglichkeiten und Grenzen des Antikriegsfilms
Stanley Kubricks Full Metal Jacket aus dem Jahr 1987 ist ein Film über die Ausbildung von amerikanischen Soldaten in den 60er Jahren und deren anschließenden Erlebnisse im Vietnamkrieg. Im ersten Teil erzählt er von den harten Bedingungen, unter denen die jungen Soldaten in South Carolina auf den Krieg vorbereitet werden. Während der clevere James, Nickname Joker, sich schnell an die Anforderungen des kommandierenden Ausbilders Sergeant Hartman anpassen kann, wird das Camp für Leonard, Nickname Pyle zur Hölle: Schikaniert und gedemütigt von Hartman, ausgegrenzt und schließlich gequält von seinen vermeintlichen Kameraden wird der einfache junge Mann zur tickenden Zeitbombe, die in einem Gewaltrausch explodiert.
Aber so schrecklich die Ausbildung ist, der Kriegsschauplatz in Indochina ist nicht weniger als die Hölle auf Erden. Joker, eigentlich als Kriegsreporter unterwegs, verschlägt es an die Front von Huế, wo er im Kampf gegen die vietnamesischen Guerrila erleben muss, wie den fertig ausgebildeten Soldaten auch noch das letzte Stück Menschlichkeit ausgetrieben wird… auch ihm selbst.
Full Metal Jacket gilt neben Francis Ford Coppolas Apocalypse Now als bester Vietnamfilm überhaupt: Erbarmungslos, direkt… und doch… ja selbst unter den genialen Händen von Stanley Kubrick unter dem Problem leidend, das alle Antikriegsfilme mit sich rumschleppen: Allzu leicht von dem fasziniert zu sein, was sie eigentlich anklagen wollen. Oder was denkst du Johannes?
Transkript
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Sprecher 1
Mit einem naiven Blick ist das auch irgendwie unterhaltsam.
00:00:03:13 – 00:00:05:23
Sprecher 2
Okay. Okay. Ich verstehe. Ich verstehe, was du meinst.
00:00:05:23 – 00:00:16:23
Sprecher 1
Und ich weiß, dass der Film das nicht will. Und der Film erreicht das auch Gott sei Dank nicht mehr. Bei mir. Aber ich kann noch die Perspektive von meinem jüngeren Ich, das das lustig fand, nachvollziehen.
00:00:17:04 – 00:00:33:11
Sprecher 2
Du Herzlich willkommen, liebe Zuhörerschaft, da draußen. Wieder einmal sitzt Pluhar vor mir in meiner Küche. Herzlich willkommen!
00:00:34:01 – 00:00:41:01
Sprecher 1
Herzlich willkommen, Johannes und herzlich willkommen, ihr alle zu einer neuen Episode. Das muss man sehen. Podcasts, wo wir uns gegenseitig.
00:00:41:07 – 00:00:46:23
Sprecher 2
Filme aufgeben und zwingen, hinzugucken. Und wenn es schlimme Kriegsfilme sind. Du guckst den.
00:00:47:17 – 00:01:02:00
Sprecher 1
Jede Woche gibt es eine Hausaufgabe von einem von uns. Wir gucken uns beide den Film an und in der kommenden Woche reden wir dann darüber. Und meine Hausaufgabe für Johannes für die letzte Woche war Full Metal Jacket, weil wir noch nie einen Kriegsfilm hier besprochen haben.
00:01:02:01 – 00:01:05:07
Sprecher 2
Aus gutem Grund, bloß weil es furchtbar ist.
00:01:05:07 – 00:01:16:22
Sprecher 1
Aber Kriegsfilme Antikriegsfilm, auch wenn sie oft scheitern, sind ein sehr wichtiges Genre, weil Film einfach die Möglichkeit bietet, auf die Schrecken des Krieges hinzuweisen und die Schrecken des Krieges darzustellen, so wie sie sind.
00:01:17:04 – 00:01:17:07
Sprecher 2
Ja.
00:01:17:15 – 00:01:23:24
Sprecher 1
Die Frage, ob das gelingt, ist eine andere und es gelingt sehr oft nicht. Und ich glaube, wir können auch drüber diskutieren, ob es in diesem Film gelungen ist.
00:01:24:00 – 00:01:36:00
Sprecher 2
Ich bin sehr gespannt, was du zu sagen hast. Ich kenne deinen Take auf Kriegsfilme. Ja, dass die meistens dann anfangen, sich selbst doch zu sehr heroisch um den Krieg zu kümmern, in diese Falle tappen, sich dann doch zu sehr zu Gefallen darin.
00:01:36:00 – 00:01:58:09
Sprecher 1
Aber hier haben wir es mit einem echten Klassiker zu tun. Also mal gleich so die Latte hochzulegen. Gilt neben Apocalypse Now von Francis Ford Coppola als der beste Film zum Vietnamkrieg und taucht auch regelmäßig in Listen von besten Kriegsfilmen auf, auch ganz weit oben. Mal schauen, woran es liegt und ich freue mich sehr auf die Diskussion mit dir, weil wir beide eigentlich keine keine Genres, Freunde.
00:01:58:09 – 00:01:59:24
Sprecher 1
Wir sind beide keine Freunde des Kriegsfilme.
00:02:00:06 – 00:02:20:00
Sprecher 2
Und ich nicht unbedingt, nein, also vor allem, weil es einfach schwer zu ertragen ist. Ich finde natürlich, du hast recht, dass es wichtig ist, dass diese Filme existieren und dass sie das lebendig halten, was wir nicht erleben wollen. Dass wir die Möglichkeit haben, etwas zu erleben, ohne es erleben zu müssen, wirklich sind und dann eben feststellen, dass Krieg keine gute Idee ist.
00:02:20:11 – 00:02:25:14
Sprecher 2
Aber das wissen wir auch irgendwie so, also ich wusste es vorher schon und ich weiß es nachher natürlich umso mehr.
00:02:25:14 – 00:02:44:21
Sprecher 1
Dass das immer so ein bisschen die Eulen nach Athen tragen, die die Leute Kriegsfilme anschauen und sagen Gott, jetzt wird uns doch mal bewusst, wie schlimm Krieg ist. Das sind eigentlich nicht die, die die Kriegsfilme schauen sollten, sondern eher die, die sagen Krieges geil oder die den Film gucken und danach sagen Geil ist toll. Und ich glaube, auch bei diesem Film findet man diese Leute leider.
00:02:44:21 – 00:02:48:20
Sprecher 2
Oh Gott, darüber müssen wir, genau darüber müssen wir reden. Es wird viel zu besprechen geben.
00:02:48:24 – 00:02:54:03
Sprecher 1
Wir reden über Stanley Kubrick, über den Vietnamkrieg, über über Struktur von Filmen.
00:02:54:11 – 00:02:55:05
Sprecher 2
Oh, okay.
00:02:55:05 – 00:03:01:23
Sprecher 1
Aber wir reden auch über die Schrecken des Krieges, weil da kommt man einfach in dieser Episode nicht dran vorbei. Und ich habe einen kleinen Text vorbereitet. Soll ich mal einsteigen, damit.
00:03:03:05 – 00:03:18:05
Sprecher 2
Ich mir mißfällt? Gnadenlos noch auf dass wir meistens vorher so ein bisschen raten, worüber wir reden werden und ich nicht genau weiß, wie viel Fällen wir denn eigentlich richtig lagen. Ich habe. Wir haben nie nachgehört, ob das, was wir vorher sagen, wir werden über das und das reden und am Ende überhaupt nicht darüber geredet.
00:03:18:08 – 00:03:37:02
Sprecher 1
Wir sind ja immer gut vorbereitet. Ich habe hier mein Dokument klar strukturiert liegen. 0.1 Stanley Kubrick, 0.2, Vietnamkrieg, 0.3. Auch der Film soll kurz erwähnt werden, so ungefähr. Und am Schluss streite ich mich dann mit Johannes darüber, ob es sinnvoll ist, über Wrestling zu reden und.
00:03:37:02 – 00:03:37:14
Sprecher 2
Sogar.
00:03:37:15 – 00:03:39:18
Sprecher 1
Coca Cola nun besser ist als Pepsi Cola.
00:03:41:13 – 00:03:44:20
Sprecher 2
Diese Diskussion verliert meistens, weil ich einfach.
00:03:44:20 – 00:03:45:00
Sprecher 1
Eine.
00:03:45:00 – 00:03:49:17
Sprecher 2
Aussage ich einfach raus gehe und sage Nein, nein, beides. Nein, alles nein.
00:03:50:23 – 00:03:53:05
Sprecher 1
Bevor wir uns genau in diesen Diskussion wieder verlieren.
00:03:53:13 – 00:03:56:15
Sprecher 2
Sollten wir zunächst in den Text einsteigen. Viel Spaß damit.
00:03:56:15 – 00:04:28:01
Sprecher 1
Danke! Ist Bei Stanley Kubricks Full Metal Jacket aus dem Jahr 1987 ist ein Film über die Ausbildung von amerikanischen Soldaten in den 60er Jahren und deren anschließend Erlebnisse im Vietnamkrieg. Im ersten Teil erzählt er von den harten Bedingungen, unter denen die jungen Soldaten in South Carolina auf den Krieg vorbereitet werden. Während der clevere James, Spitzname Joker, sich schnell an die Anforderungen des Kommandierenden Ausbilders Sergeant Hartman anpassen kann, wird das Camp für Lannert, Spitzname Pfeil zur Hölle, schikaniert und gedemütigt.
00:04:28:01 – 00:04:55:18
Sprecher 1
Von Hartman ausgegrenzt und schließlich gequält von seinen vermeintlichen Kameraden, wird der einfache junge Mann zur tickenden Zeitbombe, die in Ein Gewalt Rausch explodiert. Aber so schrecklich die Ausbildung ist, der Kriegsschauplatz in Indochina ist nicht weniger als die Hölle auf Erden. Joker, eigentlich als Kriegsreporter unterwegs, verschlägt es an die Front von Hue, wo er im Kampf gegen die vietnamesischen Guerilla erleben muss, wie den fertig ausgebildeten Soldaten auch noch das letzte Stück Menschlichkeit ausgetrieben wird.
00:04:56:00 – 00:05:20:07
Sprecher 1
Auch ihm selbst Full Metal Jacket gilt neben Francis Ford Coppola Apocalypse Now als bester Vietnam Film überhaupt. Erbarmungslos, direkt und doch, ja selbst unter den genialen Händen von Stanley Kubrick, unter dem Problem leidend, das alle Antikriegsfilm mit sich rumschleppen, allzu leicht von dem fasziniert zu sein, was sie eigentlich anklagen wollen. Oder was denkst du? Johannes?
00:05:20:20 – 00:05:42:15
Sprecher 2
Nee, bei mir nicht. Also ganz raus. Ich habe genau darüber nachgedacht, während des Films, weil wir schon viel darüber geredet hatten, privat. Und es ist diesem Film für mich total gelungen, dass ich nicht ein einziges Mal denke Ja, jetzt will ich aber auch eine Waffe in der Hand. Und jetzt will ich aber auch irgendwie in Vietnam in der Gegend rumreisen und Exotismus genießen.
00:05:44:00 – 00:05:44:13
Sprecher 2
Nein.
00:05:44:19 – 00:06:00:03
Sprecher 1
Vielleicht nicht so direkt, aber ich bin bei dir. Wenn ich den Film sehe, denke ich noch mal krass, Ja, dem gelingt es wirklich, einem in den Magen zu schlagen, zu zeigen, dass es alles kacke. Und dann habe ich zumindest in diesem Fall wieder den Fehler gemacht, mich so ein bisschen damit auseinanderzusetzen. Was sagt denn die Welt da draußen über diesen Film?
00:06:00:06 – 00:06:03:08
Sprecher 2
Ein großer Fehler. Für diesen Podcast wirst du doch nicht recherchieren.
00:06:04:02 – 00:06:21:07
Sprecher 1
Und dann hört man Podcasts und guckt sich Videos an, wo Leute über den Film reden. Und dann stellt man fest, wie schnell Leute von Oh, das ist alles so schrecklich, was da gezeigt wird. Rüber wandern zu einer kindlichen Begeisterung über diese lustigen Sprüche, die der Sergeant Hartmann raushaut.
00:06:21:08 – 00:06:22:06
Sprecher 2
Ach du Scheiße!
00:06:22:07 – 00:06:45:10
Sprecher 1
Und zu einer großen Begeisterung dafür, wie cool das ist, wenn die Rock’n’Roll Musik läuft, surfen wird und die Kamera vorbeifährt an Soldaten, die da so gelangweilt sitzen oder gerade irgendwas erschießen. Und so weiter. Und wie schnell die Leute fasziniert sind von eben genau von diesem harten Drill, der gezeigt wird, wie die Leute einfach mal sagen Hey, und Hartmann ist voll erfolgreich.
00:06:45:11 – 00:06:48:03
Sprecher 1
Pfeil wird am Schluss zu dem, was er werden sollte.
00:06:48:04 – 00:06:49:08
Sprecher 2
Ja gut.
00:06:49:11 – 00:07:08:22
Sprecher 1
Und das aber nicht mit dieser ironischen, dekonstruktiven Unterbrechung sagen, sondern dass wirklich ernst machen und wirklich total davon begeistert sind, was die Ausbildung schafft, aus den Leuten rauszuholen. Und ja, dieser Hartmann ist hart und er ist fies. Und ja, vielleicht soll der nicht so ein rassistisches Arschloch sein und so homophobes Dreckstück. Aber er ist erfolgreich, er bereitet sie auf die Hölle auf Erden vor.
00:07:09:03 – 00:07:13:10
Sprecher 1
Das sind Töne, die ich mehrmals gehört habe in der Rezeption dieses Films, oder?
00:07:13:10 – 00:07:38:14
Sprecher 2
Fuck! Aber da sind wir wieder. Bei wem ist es wichtig, was der Regisseur wollte und was er da reingesteckt hat? Oder ist das am Ende wichtig, was der Zuschauer draus macht? Und ich glaube eben, dass eigentlich, wenn diese Welt nicht so ein schlechter Platz wäre für solche Sachen, eigentlich der Film das nicht anbietet. Eigentlich bietet der das Nein, überhaupt nicht.
00:07:38:19 – 00:08:01:04
Sprecher 1
Aber wenn wenn es so auftrittst, so rezipiert wird, dann muss man diesem Kunstwerk die Fragen stellen. Machst du es vielleicht doch auch wenn es nicht intendiert war? Ich bin 100 % davon überzeugt. Stanley Kubrick hat diesen Film gedreht und wollte die Schrecken des Krieges zeigen. Ein ganz klares Ziel. Ja, der hat ganz klar, Der wollte ganz klar darstellen, dass die Ausbildung, die die genießen, schrecklich ist, Dass Hartmann schrecklich ist, dass das die Menschen kaputt macht, dass der Krieg die Hölle auf Erden ist.
00:08:01:04 – 00:08:01:19
Sprecher 1
Das wollte er.
00:08:01:19 – 00:08:14:16
Sprecher 2
Alles. Es gibt auch keinen heroisch männlichen Moment, finde ich. Gibt es da irgendwen, wo man sich festhalten kann als besonders männlicher Mann und sagen kann Ja, da sind sie. Aber da ist die Kameradschaft und das gibt es. Sehe ich alles überhaupt?
00:08:14:18 – 00:08:39:03
Sprecher 1
Na ja, mal schauen. Lass uns mal gucken, wenn wir so reingehen. Ich glaube, es gibt zumindest Sachen, wo das, wo das reingelesen werden kann. Nicht, dass es intendiert ist von dem Werk selbst, aber wo man das vielleicht finden kann. Okay, wir haben einen interessanten, interessanten Text. Johannes verteidigt den Film, den ich vorgeschlagen habe, wo er letzten Wochen auch meinte Nein, bitte keine Antikriegsfilm, ich will so was nicht sehen.
00:08:39:03 – 00:08:41:16
Sprecher 1
Also der Film scheint dir gefallen zu haben oder sich bewegt zu haben.
00:08:41:16 – 00:09:04:13
Sprecher 2
Gefallen ist definitiv, hatte mich bewegt. Es gibt natürlich jetzt zum Beispiel, wo die Musik angesprochen ist. Es gibt natürlich so ein bisschen die Frage, ob es Not tut, dass Stanley Kubrick da die so sehr große popkulturelle Referenzen in der Musik reinwirft, die so sehr gegenläufig gegen diesen Krieg sind. Natürlich, mein Gefühl dafür, dass Stanley Kubrick sich natürlich denkt, ich setz das mal gegeneinander.
00:09:04:19 – 00:09:21:00
Sprecher 2
Dieses poppige, fast schon Safe USA mäßige gegen diesen Schrecken des Krieges und so und natürlich ist das für mich etwas, was seine Wirkung voll entfaltet. Aber für andere vielleicht dann eben diesen Coolness Faktor oder das weiß ich nicht, was das sein soll.
00:09:21:02 – 00:09:40:11
Sprecher 1
Was ja ein spannender Kontrast ist, mit dem sehr viele Antikriegsfilm auch gerade aus Vietnam arbeiten, weil das natürlich auch die Zeit der Hippiebewegung war. Die Zeit des Rock’n’Roll. Ja, und ich meine Good Morning, Vietnam, so als krasses Beispiel, erzählt von einem Radiosender, der Rock’n’Roll spielt, während der Vietnamkrieg tobt. Und da gibt es auch so eine ganz krasse Szene, wo das meiner Meinung nach sehr gut gelungen ist.
00:09:40:11 – 00:10:14:04
Sprecher 1
Wo sie am Louis Armstrong spielen, während ein Napalm Angriff gezeigt wird, glaube ich. Oder der Überfall von einer Armee auf ein Dorf und auf jeden Fall 16 Menschen sterben und dann läuft halt dieses Watt a wonderful world im Hintergrund. Da funktioniert das hervorragend, weil weil es einfach so offensichtlich ist und so auf die Schippe. Während hier haben wir die coole Musik natürlich immer in den Szenen, in denen, in denen jetzt nichts direkt Schreckliches passiert, also wir haben diesen, diesen krassen Übergang mit Nancy Sinatra zwischen zwischen Teil eins und zwei, wo es halt auch schon irgendwie cool ist.
00:10:14:04 – 00:10:22:14
Sprecher 1
Dann hast du diese Straßenszene in diesem Dorf, in dem sie gerade sind, und dann sitzen sie da lässig, entspannt an der Bar und alles übrigens in fucking England gedreht.
00:10:22:15 – 00:10:24:21
Sprecher 2
Ja, ja, ja, Alter, meine Güte.
00:10:24:21 – 00:10:27:05
Sprecher 1
Und das Krasse ist England. Wir wissen.
00:10:27:06 – 00:10:27:14
Sprecher 2
Dass.
00:10:27:21 – 00:10:38:15
Sprecher 1
Ihr wisst, wie das Wetter in England ist. Also entweder ist es verregnet, oder es ist Nebel. Du siehst diese Szene, wenn du. Wenn du es nicht weißt. Du glaubst nicht, dass das in England geht. Überhaupt nicht. Kauft dem jederzeit ab, dass wir uns mitten in Vietnam befinden.
00:10:38:15 – 00:11:01:10
Sprecher 2
Absolut. Absolut. Er hat ja auch immer wieder abgebrochen. Die Dreharbeiten, wenn die Sonne richtig rausgekommen ist und es drohte, schön zu werden. Also ich finde, das hat er sehr gut gemacht. Die Studios sind sehr gut genutzt und die, die was auch immer für Locations er gebaut oder eben gefunden hat, hat er sehr gut genutzt. Ich finde auch, dass dieser Coolness Faktor gar nicht so richtig drin ist.
00:11:01:10 – 00:11:20:20
Sprecher 2
Wenn sie da Butch dieses Butch Ahmed Walking singt, Nancy Sinatra und sie da in diese Szenerie reingeht. Die hängen da zwar so cool rum, aber das ist alles, hat alles eine ganz, ganz unguten Beigeschmack. Und sie weiß ja ganz genau, sie ist die Prostituierte dieser gleichen hier, also voll reingeht in das Elend ihres Lebens.
00:11:20:20 – 00:11:26:10
Sprecher 1
Und trotzdem ist es voll zu Mim geworden. Sie kommt dann ja zu ihnen und sagt so mit Making Love in London.
00:11:26:10 – 00:11:27:21
Sprecher 2
London, Horny.
00:11:27:21 – 00:12:04:18
Sprecher 1
Horny. Und es wurde ja verarbeitet in Anfang der 90er Jahre Songs gesampelt und gemixt. Und so weiter. Also da merkt man schon, dass es so eine infantile Begeisterung für diese Sätze gibt. Also ganz viel von dem, was gesagt wird. Er in dem Film hat Kultstatus erlangt und dazu gehört natürlich vor allem im ersten Teil die Art, wie unser Hartmann na ja, der Thrill Instructor, der der Sergeant, wie er mit den Rekruten umgeht, von von Ronald Lee Army gespielt und witzigerweise er war eigentlich nur als Berater verpflichtet worden, als er halt das kannte, weil er aus der Armee kam.
00:12:04:20 – 00:12:07:04
Sprecher 2
Er war selber im Irak, da. Genau.
00:12:07:10 – 00:12:31:16
Sprecher 1
Und eigentlich sollte die Rolle jemand anderen anderes spielen. Und zwar Tim, Carl Cory. Der hat immer ist es nicht so wirklich gelungen. Also bei den Proben so zu improvisieren und so ein bisschen was rauszuhauen. Und dann hat er gesagt Zeig ihm mal, was das so geht. Und Amir hat dann einen nach dem anderen rausgehauen, weil er einfach die ganzen Sachen kannte und was so überzeugend, dass man gesagt hat okay, schreib mir mal ein paar von den Sachen auf, ich brauch die.
00:12:32:09 – 00:12:48:13
Sprecher 1
Und dann hat Amir geschrieben und zwar und unfassbar viel. Er hat eben zeilenweise Beleidigungen geschrieben, wie man so Rekruten fertigmachen kann. Und Kubrick war davon so angetan, hat gesagt okay, ich habe hier ganz eindeutig mein Hartmann.
00:12:48:17 – 00:12:51:18
Sprecher 2
Und hat nicht dieser Der andere hat doch dann auch noch eine kleine Rolle bekommen.
00:12:52:01 – 00:12:52:17
Sprecher 1
Der neben.
00:12:52:17 – 00:12:53:15
Sprecher 2
Der daraus schießt, also.
00:12:53:16 – 00:13:03:13
Sprecher 1
Genau der spielt dann. In der Vietnam Szene spielt er ein Scharfschützen in einem Helikopter, der einfach Zivilisten erschießt pro Feeling. Ja, vielen Dank. Viel Zuckerwasser.
00:13:04:20 – 00:13:05:22
Sprecher 2
Ist das schon genug oder ein.
00:13:05:22 – 00:13:25:08
Sprecher 1
Bisschen mehr noch. Okay, danke dir. Und Aber es wird auch kolportiert, dass Army wohl ziemlich viel dafür geworben hat, dass er die Rolle kriegt. Er wollte die Rolle auch. Also offensichtlich gab es da auch so ein bisschen intriganten Verhalten hinter den Kulissen. Aber Gott sei Dank hat er sie gekriegt, weil er es einfach mal so verdammt.
00:13:25:08 – 00:13:30:13
Sprecher 2
Überzeugend, total überzeugend und total stark. Und man will ihm die ganze Zeit in die Fresse schlagen.
00:13:30:18 – 00:13:49:07
Sprecher 1
Ja, also dass das halt auch so was. Es gibt Leute, die sind davon einfach begeistert, weil er haut halt so seine Sätze raus, wo er sie auf diverse Arten beleidigt, meistens irgendwie sexistisch, misogyn, homophob, rassistisch, während er sagt vor mir sind alle gleich, bei mir gibt es keine Anwalt, bitte einfügen. Und ich habe nichts gegen die und nichts gegen die.
00:13:49:07 – 00:14:08:22
Sprecher 1
Und dann macht er die Leute aber genau anhand von ihren Stereotypen fertig und er nimmt den schwarzen Snowboarder und er macht sich über den Texaner lustig, weil er sagt aus Texas kommen nur am Schimpfwort gegen Homosexuelle wird die hier einfügen. Und ja, so geht es die ganze Zeit weiter. Also es ist einfach mal, er arbeitet sehr viel mit Sexismus und Homophobie.
00:14:09:10 – 00:14:24:02
Sprecher 1
Übrigens, es war im Film letzten Endes dann nichts improvisiert, auch wenn das gerne vermutet wird. Die Lines waren alle von ihm aufgeschrieben, hat einfach das perfekt wiedergegeben, was er wiedergeben sollte oder dass viele Text gemacht werden mussten, von ein, zwei Ausnahmen abgesehen. Es ist nicht.
00:14:24:02 – 00:14:44:17
Sprecher 2
So, dass es eine einzige Rolle war, die er dann plötzlich bekommen hat, sondern er hat dann schon als Schauspieler gearbeitet, hat viel mehr auch sehr, na sehr military, lustige Sachen gespielt und irgendwelche komischen Info Videos rausgehauen über irgendwas, über Militär Apparat Zeugs. Er war ein bisschen verstört, muss ich sagen, aber ja.
00:14:44:17 – 00:15:05:04
Sprecher 1
Aber er hat viel gespielt und er hat also wirklich auch eine lange Filmografie, der hat auch in Apocalypse Now mitgespielt. Frag mich jetzt nicht genau welche Rolle. Und von Matt Jacket war nicht sein erster Film. Er war schon seit den späten Siebzigern als Schauspieler unterwegs. Er kann auch mehr als nur den Soldaten spielen. Also ich habe ihn zum Beispiel aus Mississippi Burning in Erinnerung, wo er auch einen Rassisten spielt und so wirklich ziemlich überzeugend machen.
00:15:05:04 – 00:15:21:01
Sprecher 1
Rassistischen Sheriff spielt er da, glaube ich ja. Und es ist auf jeden Fall jemand, der der wirklich gut spielen kann, der vielleicht ein bisschen klar auf eine bestimmte Rollen gecastet wird, weil er einfach auch eine riesige Gestalt ist und einfach schon so was Erschreckendes, Großes und Starkes an sich hat. Dabei ist er gar nicht so groß.
00:15:21:01 – 00:15:21:21
Sprecher 2
Aber so groß ist er nicht.
00:15:22:14 – 00:15:46:20
Sprecher 1
Es hat muskulös und er weiß halt, wie man steht und wie man Ehrfurcht einflößt. Und dann ist es ist diese Rolle, um das gleich mal mit reinzubringen. Ist ja echt krass. Also er selbst hat gesagt, was die Rolle macht. Das habe ich so nicht erlebt. Mir war ja selbst als Mann seine Erfahrungen von der Ausbildung von Soldaten Ausbildung mit eingebracht hat gesagt, dass die in Struktur so gewalttätig werden gegen Rekruten.
00:15:46:20 – 00:16:08:16
Sprecher 1
Das habe ich so nicht erlebt. Das habe ich auch in der Zeit des Vietnamkrieges nicht erlebt und wir haben hier ja mehrere zehn, wo man nicht nur psychisch die Kadetten fertiggemacht, sondern auch physisch. Also er schlägt gleich am Anfang in den Magen, Er und kurz darauf zwingt er am Pfeil, sich zu würgen mit seiner Hand.
00:16:08:16 – 00:16:36:16
Sprecher 2
Ich habe noch mal ein Video gesehen von einem Drill Instructor, der wirklich so was macht in einem Militär. Und der hat sich das Video angeschaut und hat ein bisschen währenddessen erzählt und der meinte vieles davon. Von dem verbalen Zeug ist absolut genauso wie es abgelaufen ist. Also das ist auch nicht übertrieben in den Beschimpfungen und so, man hat immer irgendwie versucht Abstand davon zu halten, anderen wirklich physisch Gewalt anzutun.
00:16:36:23 – 00:16:51:03
Sprecher 2
Was du sagst, sagt es ist so schlimm. Wirklich Hand angelegt hat man eigentlich nicht solche Sachen. Wie wirkt ich selbst mit meiner Hand? Allerdings, meinte er, ist dann schon eher unwahrscheinlich, dass das passiert.
00:16:51:03 – 00:17:15:02
Sprecher 1
Es gibt wahrscheinlich so die ganze Bandbreite von wie die Schleifer ihren Job interpretieren und wie sie glauben, am besten den Kadetten helfen zu können, weil kurz in deren Perspektive zu gehen. Ja, du bereitest die Leute auf den Krieg vor. Du was? Selbst im Krieg? Ja, also wir sehen auch, dass dieser. Dieser am Dieser Hartmann setzt den Krieg, weil er trägt die Vietnam Orden, die zeigen, er war irgendwie im Kampf, erhält eine Kampagne mit Medal und eine Service Medal.
00:17:15:08 – 00:17:29:10
Sprecher 1
Also, er hat offensichtlich im Krieg gedient. Sie wissen die, der Krieg ist die Hölle auf Erden. Du bist abhängig von deinen Kameraden. Du musst dich auf sie verlassen können. Ich muss alles machen, um aus den Soldaten zu machen, die dazu in der Lage zu sind, das Leben ihrer Kameraden zu schützen und zu kämpfen.
00:17:29:15 – 00:17:53:23
Sprecher 2
Ja, na ja, und dann kommen natürlich dazu 20 junge Männer, die da frisch hinkommen und muss natürlich als erstes erst mal sagen okay, ich bin alleine, aber ich bin derjenige, der Sagen hat Ja, ihr könntet mich zusammen völlig fertig machen, wenn ich nicht es schaffe, am Anfang etwas in euch einzupflanzen, das euch verbietet, sich aufzulehnen, euch gegen.
00:17:53:23 – 00:17:58:23
Sprecher 1
Aber dieser Typ wirkt so, als ob er auch mit den 20 klarkommen würden, wenn sie sich alle gleichzeitig auf ihn stürzen.
00:17:58:23 – 00:18:06:16
Sprecher 2
Aber genau deswegen, genau deswegen, weil er dieser Autorität Autorität von Anfang an Aufbau, der hat keine Chance, wenn die 20 Jahren stürzen. Aber man glaubt es.
00:18:06:19 – 00:18:17:04
Sprecher 1
Aber um das noch mal zu betonen, also Ami selbst hat gesagt, er hat das immer so gesehen, dass Hartmann ein Beispiel dafür ist, wie ein Thriller in Struktur auf keinen Fall seine Arbeit tun sollte.
00:18:17:23 – 00:18:19:19
Sprecher 2
Also er muss anders sein als du.
00:18:20:08 – 00:18:44:13
Sprecher 1
Es ist kein Vorbild, weil er macht, er arbeitet halt mit den Mitteln, die die anderen wirklich psychisch und physisch fertigmachen. Seine auszubilden. Und die Frage nach dem Erfolg kann dann natürlich gestellt werden. Also offensichtlich schafft er es aus Joker das Beste rauszuholen. Man merkt auch er ist das ein intelligenter Ausbilder, der weiß, er muss die Leute unterschiedlich anpacken und er merkt okay, Joker ist aufmüpfig, Joker ist rebellisch.
00:18:44:13 – 00:19:04:04
Sprecher 1
Joker ist so jemand, der eine große Klappe hat. Den kriege ich am besten eingefangen, in dem ich ihn irgendwie am Ende, indem ich ihm Respekt zollen will. Das macht er. Es gibt eigentlich so schon sehr früh diesen Punkt, wo man merkt, dass er Joker irgendwie respektiert oder das zumindest zeigt. Nach außen bis hin zu dem Punkt, wo wir diese Szene haben, wo er Joker fragt Glauben Sie an Jungfrau Maria?
00:19:04:04 – 00:19:16:21
Sprecher 1
Und Joker sagt Nein. Dann schlägt er ihn und sagt dann Was, was sagt noch mal? Und dann ist Joker einfach clever und findet die richtigen Worte. Und dann sagt Hartmann Okay, du hast ja, du bist ab sofort mein. Du bist ab sofort der Squad Leader hier.
00:19:16:21 – 00:19:38:07
Sprecher 2
Mehr ihm Verantwortung zu geben hilft glaube ich so Verantwortung zu geben, dass man das, das, das dieses. Deswegen heißt ja auch Joker, dass es dieses Joker artige nicht überhand nehmen kann. Weil wenn man Verantwortung spürt, dann fängt man plötzlich an darüber nachzudenken, ob man irgendwelche idiotischen Sachen fährt, weil man naja, mit der Verantwortung muss man halt irgendwie.
00:19:38:08 – 00:19:56:20
Sprecher 1
Und dann bei Pfeil denkt er ja offensichtlich okay, das ist ein totaler Depp, der kriegt gar nichts auf die Reihe, der sind an allem schlecht. Den kann ich nur gewinnen, indem ich ihn presche. Und es gibt dann ja von Anfang an eigentlich ganz klar die Motivation, alles was er macht, in dieser Ausbildung Teil betreffend ist, um den kaputt zu machen, um den fertig zu machen.
00:19:57:02 – 00:20:09:18
Sprecher 1
Und zwar zum zuerst quasi er allein gegen Pfeil. Aber dann gibt es ja diesen Bruch, wo er am Pfeil so bestraft, dass klar ist, dass er die anderen im Squad gegen ihn aufbringt. Und das.
00:20:09:21 – 00:20:10:20
Sprecher 2
Perfideste überhaupt.
00:20:10:20 – 00:20:13:02
Sprecher 1
So übel das ist einfach Mobbing, das ist einfach.
00:20:13:02 – 00:20:14:06
Sprecher 2
Bullying billig, das.
00:20:14:06 – 00:20:33:01
Sprecher 1
Ist so was, was gar nicht geht in der Ausbildung. Was total absurd ist, dass er sagt okay, Pfeil hat versagt, Leute, ich bestrafe euch jetzt jedes Mal, wenn PI Scheiße baut kriegt, werdet ihr alle bestraft und es ist ganz klar, dass es gar nicht darum geht, sie zu bestrafen, sondern sie so wütend zu machen, dass sie die Bestrafung von Pfeil übernehmen und weil er glaubt, damit Erfolg zu haben.
00:20:33:13 – 00:20:58:06
Sprecher 2
Er hat Erfolg damit, die, die die bestrafen ihn irgendwann und und er ist absolut gebrochen. Und was natürlich der erste Teil endet für mich so was von folgerichtig. Egal ob er jetzt irgendwie in der Lage gewesen wäre, sich diese Munition zu besorgen, weil da bin ich ein bisschen unsicher, wie das funktionieren soll, dass er dann plötzlich wirklich Munition hat, scharfe Munition hat, die er einsetzen kann gegen den Staat.
00:20:58:06 – 00:21:05:21
Sprecher 1
Da kenne ich so wenig aus mit Militär. Aber haben die nicht scharfe Munition in ihren? Sie haben ja alle so diese diese Kids unter ihrem Bett stehen lassen alles zu und.
00:21:05:21 – 00:21:22:11
Sprecher 2
Es wird immer alles abgezählt und genau geguckt. Jeder hat so ein Typ, der, wenn dieses Training anfängt mit ihm da steht, ihm abzielt, dass das, das, das und das hast du und die und so viele, so viele Schuss gibst du ab. Und dann möchte ich am Ende so und so viel wieder zurück haben. Ich find.
00:21:22:12 – 00:21:24:24
Sprecher 1
Es merkwürdig, diese Frage zu stellen, aber du warst auch nicht beim Militär.
00:21:24:24 – 00:21:31:10
Sprecher 2
Oder? Nein, aber ich war beim Film. Ah ja. Also ich habe einfach Szenen gespielt, wo es eine Rolle spielt.
00:21:31:16 – 00:21:39:06
Sprecher 1
Ganz kurz für alle alle Militärangehörige, die eventuell sauer auf uns werden könnten. Hier reden zwei Zivilisten miteinander. Ich habe Zivildienst gemacht.
00:21:39:13 – 00:21:40:09
Sprecher 2
Ich nicht mal das.
00:21:40:10 – 00:21:46:03
Sprecher 1
Johannes hat nicht mal Zivildienst gemacht, wurde so ausgemustert er uns und hast so was. Was hast du gemacht, um ausgemustert zu werden?
00:21:46:07 – 00:21:47:02
Sprecher 2
Diese Geschichte.
00:21:47:02 – 00:21:50:06
Sprecher 1
Das. Das ist spannend. Das will ich hören.
00:21:50:06 – 00:22:15:12
Sprecher 2
Und folgendes Ich war. Ich war auf der Artisten Schule mit 16171819 und habe Artist gelernt. Das heißt ich musste auch viel trainieren und so einen Status zu behalten und Salto und so weitermachen zu können weiter. Und ich hatte natürlich gar keine Lust auf irgendwas mit Militär und habe mir dann irgendwie aus dem gerade frischem Internet Sachen rausgesucht, die man schreiben muss, wo man dann irgendwie schreiben muss.
00:22:15:12 – 00:22:39:03
Sprecher 2
Ja, ich begründe folgendermaßen, dass ich nicht eingezogen werden möchte und das habe ich aber auch irgendwie erst in allerletzter Sekunde da. Der Termin stand schon mit der Musterung und ich habe wirklich lange gewartet, bis ich diesen Brief geschrieben habe. Und dann habe ich irgendwelche Scheiße zusammengepackt, Copy paste und es war überhaupt nicht konsistent und es war richtig schlecht, richtig, richtig schlimm.
00:22:39:03 – 00:23:04:06
Sprecher 2
Also man hätte sofort mir das in der Luft zerrissen und dann habe ich das aber eingesteckt, schnell los und habe gesagt Na ja, ich muss es ja nur abgeben, wenn ich wirklich irgendwie so, wenn es soweit ist. Und da muss ich es aber gleich am Anfang abgeben. Ich musste gleich am Anfang, bevor irgendetwas irgendjemand machte, musste ich diesen Brief abgeben und ich hab total geschwitzt und der Brief war hinten nicht zugeklebt und ich habe irgendwie so eine Scham und geschwitzt und gedacht Um Gotteswillen, die, die machen mich fertig.
00:23:04:11 – 00:23:21:24
Sprecher 2
Und da haben sie eine einzige Sache mit mir gemacht. Das war irgendeine blöde Untersuchung. Und dann gab es ein Gespräch zwischendurch, und da habe ich mich mit der Frau unterhalten, die das war, die hat gefragt Was wollen Sie denn machen beim Militär? Und ich soll, ich will gar nicht zum Zivildienst machen und Sie so? Was ist? Warum denn?
00:23:22:04 – 00:23:43:08
Sprecher 2
Und da habe ich erzählt Ja, ich bin Künstler und habe das richtig auf Künstler gestellt, nicht nicht nur auf Artist, sondern so, als der, der weiche, arme Künstler. Und natürlich irgendwann hat sich das sehr geduldig angehört, saß, saß aber sehr so da wie Gott. Keiner kann ja mal aufhören, mir da an den Buckel und was soll das nur werden?
00:23:43:08 – 00:23:59:22
Sprecher 2
Und hat dann irgendwann gesagt Wissen Sie was, ich ich musste sie einfach raus und dann das kurze, weil ich auch irgendwie erzählt hatte Ja und im Zivildienst, dann muss ich, ich hätte da vielleicht was beim Kapo quasi, das ist so ein Zirkus, da könnte ich vielleicht was machen. Aber das Problem ist, ich muss ja auch trainieren und so und das ist dann schwierig.
00:23:59:22 – 00:24:07:14
Sprecher 2
Und ich habe dann irgendwie versucht, ihnen zu erklären, dass das alles sehr schwierig ist mit mir. Und das ist auf jeden Fall in jedem Bereich Probleme haben werden.
00:24:07:14 – 00:24:10:20
Sprecher 1
Und das war so die Zeit, wo es schon leichter wurde.
00:24:10:20 – 00:24:32:18
Sprecher 2
Ausgemustert. Ja, ja, genau das. Also ich glaube, ein paar Jahre vorher hätte ich Schwierigkeiten gehabt, aber das war so der Moment, wo sowieso angedacht wurde, ob man vielleicht das ein bisschen aufweichen soll. Und das Problem war bloß mein Mitbewohner damals war auch auf der Schule, hatte genau am gleichen Tag den Termin zwei Stunden später. Er kam da hin, hat versucht das gleiche zu machen wie ich.
00:24:32:18 – 00:24:47:11
Sprecher 2
Wir haben uns vorher abgesprochen und er musste durch jede Untersuchung, durch das alles. Er hat es nicht geschafft diese Frau zu bequatschen, sondern ist dann wirklich und musste dann Zivildienst machen und alles hat es einfach nicht geschafft und er hat echt keine gute Zeit Gott gehabt bei der Musterung.
00:24:47:13 – 00:25:06:09
Sprecher 1
Na ja gut, also ich fand die Musterung auch nicht geil. Für mich war die nicht nicht irgendwie schlimm oder so war ich fand es auch ätzend. Ich war T2 dann am Schluss. Ich kann mich erinnern, dass viele so, also die, die es darauf angelegt haben in meinem Jahrgang, die haben es geschafft ausgemustert zu werden. Wirklich Leute, die sportlich waren, mussten, ja wussten sie dann irgendwelche Verletzungen hervorgekramt haben, die 70 % aller Menschen haben.
00:25:06:09 – 00:25:24:21
Sprecher 1
Ich habe so eine Knie Fehlstellung vom Arzt bescheinigt und es war so klar, da haben sie irgendwie Geld auf den Tisch gelegt. Der Arzt hat ihnen irgendwas geschrieben. Krass, was? So jeder hat, aber ich bin durch die Musterung durch. Ich habe die zwei gekriegt und ich habe dann auch Zivildienst gemacht, was aber auch schon vorher klar war. Und ich habe mir, ich habe es nicht drauf angelegt, ausgemustert zu werden.
00:25:24:21 – 00:25:32:22
Sprecher 1
Das war auch so ein Jahr vom Abi und ich wusste auch schon, aber eigentlich ganz gut, wenn ich danach noch so ein bisschen Zeit habe, um zu überlegen und bin auch ganz froh, dass ich Zivildienst gemacht habe.
00:25:32:22 – 00:25:51:24
Sprecher 2
Insofern alles gut. Ja, bei mir war es halt so, ich hatte hab da so ein bisschen die Pflicht gefühlt, das zu machen, habe aber dann gedacht, ich habe, soweit ich weiß, so gut, was ich will und wo ich hin will. Und das würde mir jetzt so viel Zeit rauben, das vorzubereiten und das irgendwie wirklich zu machen, sodass ich irgendwie ich weiß nicht genau, ob’s stimmt.
00:25:51:24 – 00:26:00:08
Sprecher 2
Vielleicht hätte ich auch das gut machen können und hätte die Zeit gehabt, mich zu orientieren. Aber ich habe damals gedacht Nein, ich will mein eigenes Reich machen.
00:26:00:20 – 00:26:11:11
Sprecher 1
Was auch total nachvollziehbar ist. Weil eins ist klar Beim Militär, das sehen wir auch in der Ausbildung. Dein eigenes Zeug machst du nicht, du wirst komplett deiner Individualität beraubt.
00:26:11:15 – 00:26:21:14
Sprecher 2
Und das sieht man gleich am ersten Bild. Da werden alle geschoren und am Ende bleiben sie. Also man sieht auch die Gesichtsausdrücke sehen auch sehr unterschiedlich, sehr, sehr verzweifelt.
00:26:21:17 – 00:26:24:08
Sprecher 1
Die meisten sind sehr unglücklich, die meisten sind wirklich unglücklich. Weißt du auch.
00:26:24:08 – 00:26:26:20
Sprecher 2
Warum? Ja, weil sie wirklich die Haare geschoren bekommen haben.
00:26:26:20 – 00:26:50:12
Sprecher 1
Nicht nur das. Es war die letzte Szene, die gedreht wurde. Die hatten für die Kriegsjahre, für die Bilder aus dem Krieg hatten ja alle schon wieder ihre langen Haare bzw haben einige waren einfach schon draußen, weil die in den Kriegsszenen nicht vorkommen. Ja und dann war das die letzte Szene die gedreht wurde. Dann haben die denen noch mal die Haare abrasiert, nachdem sie nachdem sie davor ein halbes Jahr davor diese Szenen gedreht hatten und jede Woche die Haare gekriegt haben.
00:26:50:13 – 00:27:10:09
Sprecher 1
Alle waren wahrscheinlich glücklich, dass sie endlich wieder haben. Man hat ständig gesagt So, Leute, ihr rückt jetzt noch mal an, wir müssen jetzt noch eine Szene in, die brauchen wir für den Anfang des Films. Und dann sitzen sie da, leidend, und wir sehen 60er Jahre, 70er Jahre Matten, die haben alle lange Haare und alle coole Frisuren, und die werden runtergeht Säbel zu wunderschöner Musik Präferenzen.
00:27:11:01 – 00:27:12:16
Sprecher 1
Scope steht in diesem Film drauf.
00:27:12:19 – 00:27:19:06
Sprecher 2
Ja, ist das alles ja gar nicht, sonst kenne ich ihn nicht so, dass er wirklich so krass viele Popper Franz in einer Musik hat.
00:27:19:20 – 00:27:25:20
Sprecher 1
Also woran ich immer denken muss, ist am Clockwork Orange, wo wir die Finger eine Szene habe.
00:27:25:22 – 00:27:26:07
Sprecher 2
Oh ja.
00:27:26:09 – 00:27:33:11
Sprecher 1
Ja. Bei Dr. Seltsam gibt es auch so ein bisschen was. Aber es stimmt, man, man nimmt Kubrick eigentlich nicht als so ein zum verspielten Pop Freund war.
00:27:33:15 – 00:27:44:16
Sprecher 2
Eigentlich nicht. Aber vielleicht wird man sich auch, weil. Weil der Rest des Films so überbordend ist. Weil man auch einfach von anderen Dingen, von Kubrick so begeistert ist oder beeindruckt. Sagen wir es so Ja.
00:27:44:16 – 00:28:04:15
Sprecher 1
Es ist, es hat. Es hat auch so ein bisschen so einen schrägen Humor, diese Szene. Aber der Humor wird dann ja schnell aufgelöst, weil wenn, wenn wir Hartmann sehen und wenn wir die Soldaten sehen, auch noch mal gleich in der ersten Szene, wenn die, wenn sie so aufgestellt sind, extra so gedreht, dass die alle im Fokus sind. Kubrick wollte sich nicht auf einen Soldaten konzentrieren und es ist auch noch nicht so ganz klar, wer denn jetzt überhaupt unser Protagonist ist.
00:28:04:20 – 00:28:17:05
Sprecher 2
Ja, man ist lange lost, finde ich, weil ich ja doch schnell darauf warte, dass jemand irgendwie nach vorne sticht und den man dann irgendwie und sich festhalten kann, weil an dem dem Typen nach einem schreienden Idioten kann man sich nicht festhalten.
00:28:18:02 – 00:28:45:02
Sprecher 1
Und dass Joker der Protagonist sein soll, ist auch nicht so wirklich klar. Also sind wir zwar ein bisschen Zeit gewidmet, also er und Pfeil. Es wird schon ziemlich klar, dass er und Pfeil wohl eine etwas größere Geschichte kriegen, aber dann am ehesten Pfeil Tatsächlich. Und Joker ist halt auch einfach nur einer von denen, die angeschrien werden. Ja, ganz interessant übrigens Pfeil und vielleicht noch mal zu dessen Acting zu kommen, dass Vincent doch noch Freund hat sich für diese Rolle fett angefressen.
00:28:45:03 – 00:28:46:05
Sprecher 2
Oh Gott, ja, stimmt.
00:28:46:05 – 00:29:10:04
Sprecher 1
Und damals bis zum Jahr 2020 oder so was tatsächlich, dass dieses Weiß die größte Gewichtszunahme für ein Film davor war die Referenz Robert De Niro in Racing Bull. Und das ist auch das, was immer genannt wird. So als Referenz, wo man sagt, Schauspieler, die viel gegessen haben, um, um kräftig, um dick zu werden, um eine Rolle zu passen, denkt man immer an ihn und Vincent und hat das noch stärker gemacht.
00:29:10:04 – 00:29:10:17
Sprecher 2
Wahnsinn.
00:29:10:20 – 00:29:18:22
Sprecher 1
Und das ist voll der Sportler Typ, der wenn man den sonst sieht, das ist eine Kampfmaschine ist, so wie am Schluss als Pfeil aussieht, nachdem er durch dieses durch diese Tortur gegangen ist.
00:29:19:01 – 00:29:29:24
Sprecher 2
Das totale Wahnsinn. Ich weiß gar nicht, wie man darauf kommt, als als Regisseur jemanden zu besetzen und dem dann zu sagen nur du musst jetzt eins 90 Kilo zunehmen oder so? Nein, nicht 90 Kilo.
00:29:29:24 – 00:29:33:23
Sprecher 1
Aber er legt mal ordentlich zu und er spielt. Das ist gut.
00:29:33:23 – 00:29:36:15
Sprecher 2
Also ich finde das super. Er macht das richtig gut. Ja, auch.
00:29:36:15 – 00:29:44:02
Sprecher 1
Noch wie die. Die Entwicklung von diesem Pfeil ist ja wirklich. Also Minderbemittelte. Also er wirkt. Er wirkt schon als simpel.
00:29:44:07 – 00:29:45:07
Sprecher 2
Einfach, sehr kindlich.
00:29:45:12 – 00:29:48:21
Sprecher 1
Er wirkt fast, als ob er eine leichte geistige Behinderung hätte. Am Anfang.
00:29:48:21 – 00:29:49:02
Sprecher 2
Ja.
00:29:49:02 – 00:30:09:17
Sprecher 1
Vielleicht ja, weil er zum einen wirklich Probleme hat mit Es ist vielleicht nicht nur die Nervosität, diese Rechts Links Schwäche kann man auch sagen. Er hat einfach eine Rechts Links Schwäche. Aber es sind ja so viele kleine Sachen, die er nicht versteht und die ihm schwer fallen und die auch offensichtlich mehrmals erklärt werden müssen. Und es klappt einfach nicht und wird als erstes debil grinsend und er kann das Grinsen nicht abstellen, weil er das so lustig findet.
00:30:09:17 – 00:30:28:21
Sprecher 1
Da. Ja ähm, ich glaub zumindest ein bisschen legt uns der Film hin, dass er irgendeine Art von geistiger Beeinträchtigung hat und dass er allein schon deswegen auch anders behandelt gehört und dass man anders mit ihm umgehen muss, wenn man ihm irgendwie was beibringen will und wenn man ihn irgendwie ausbilden will, mehr. Und dann wird er halt fertiggemacht, wieder fertiggemacht.
00:30:28:23 – 00:30:30:15
Sprecher 1
Und das ist die erste Hälfte des Films.
00:30:31:20 – 00:30:45:13
Sprecher 2
Und es ist wirklich eine schwierige erste Hälfte. Vor allem, weil ich immer dachte na ja, okay, jetzt weiß ich langsam, worum es geht. Können wir mal mit dem Film weitermachen? Aber es geht wirklich die Hälfte des Films nur darum, angeschrien zu werden. Ja, das schon bisschen krass.
00:30:45:20 – 00:31:11:17
Sprecher 1
Angeschrien, beleidigt. Wir haben auch ganz viele Montagen in dieser ersten Film Hefter und oft, wo wir sehen, wie Soldaten in der Ausbildung verschiedene Dinge machen. Eine ganz klassische Hindernislauf Meilen Läufe. Und so weiter. Und dann meistens kombiniert mit diesen Bildern von Pfeil, der nicht mitkommt, der Probleme hat und sehr schnell, aber begleitet von Joker, der offensichtlich immer so ein bisschen die Hilfe für ihn ist, immer so ein bisschen die Unterstützung, schon bevor er diesen Job dezidiert zugewiesen kriegt.
00:31:12:04 – 00:31:31:20
Sprecher 1
Und am Joker wird dann ja auch in Kämpfen noch mal drüber reden, was wie viel Sinn auf Erzähler machen, weil Joker ist unser Berater. Jetzt gibt es am Anfang ein, zwei Sätze, wo er mal als Erzähler was sagt und dann ist er aber weg. Dann ist der Erzähler weg. Bis zum Ende der ersten Hälfte. Aber er scheint offensichtlich so ein bisschen mehr Empathie zu haben als die anderen.
00:31:31:20 – 00:31:34:21
Sprecher 1
Also er wirkt auch irgendwie eher wie so ein Studenten Bursche.
00:31:34:24 – 00:31:36:04
Sprecher 2
Ja, ja, genau. Ja.
00:31:36:12 – 00:31:55:15
Sprecher 1
Und er hilft dann Joker Er hilft dann auch ganz oft bei verschiedenen Sachen. Wir sehen, wie er Pfeil bei dem Lauf, bei dem Meilen Lauf irgendwie noch so mitschleppt, obwohl er schon nicht mehr kann. Und wir haben es eigentlich so der, der noch so ein Stück Empathie hat in dieser Truppe von Leuten, die gerade gedrillt werden, das alles zu verlieren.
00:31:55:23 – 00:32:33:05
Sprecher 2
Ja. Beziehungsweise ist das natürlich derjenige, dem wir zuschauen dabei. Ich würde den anderen das nicht unbedingt absprechen wollen, aber wir sehen es halt nicht. Wir bekommen es nicht groß erzählt. Ich kann mir schon vorstellen, dass den allen irgendwie am Anfang sehr viel mehr Empathie innewohnt als als später. Ja, und natürlich macht die Dauer des ersten Teils aus das Ich, das Ich umso besser verstehe, warum die am Ende solche Viecher sind, wie sie sind, warum sie solche Sachen sagen im Krieg und Sätze, die ich denen niemals verzeihen würde, die ich denen auch jetzt nicht verzeihe, die aber eine ganz andere Konnotation bekommen.
00:32:33:05 – 00:32:49:08
Sprecher 2
Dadurch, dass diese Dauer, dieser Dauerbeschuss mit mit Drill, das ist schon hart. Ja, und da fällt einem natürlich der Film so ein bisschen, weil man das einfach in der Hälfte eines langen Films sehen muss und entsprechend versteht man es natürlich am Ende mehr.
00:32:49:13 – 00:32:59:16
Sprecher 1
Ja, wir haben ja diese zwei Charaktere, die sich hier entwickeln in diesem ersten Teil. Zum einen Pfeil, der eben vom dummen Schwächling zur Kampfmaschine wird.
00:32:59:22 – 00:33:18:17
Sprecher 2
Während er vor allem irgendwie dann entdeckt, was er denn ganz gut kann Kill Kill. Er kann gut schießen. Ja, und das sind man freut sich da am Anfang ganz kurz für ihn. Also er wird ja jetzt Runde gemacht und plötzlich kann er gut schießen und man denkt sich okay, er hat ein Talent, ist so geil Visuals.
00:33:18:17 – 00:33:23:13
Sprecher 1
Zu widmen und Lee Harvey Oswald, die alle als Referenzen hochgehalten werden, das.
00:33:23:13 – 00:33:25:11
Sprecher 2
Ist so krass. Das ist wirklich ein hartes.
00:33:25:11 – 00:33:38:10
Sprecher 1
Tritt auf und sagt Hey, wer kennt Charles Whitman? Wer kennt Lee Harvey Oswald? Und man denkt schon okay. Worauf will er hinaus? Und dann wird klar er ist total begeistert davon, dass die bei ihren Amokläufen bzw Attentaten einfach verdammt gut schießen konnten.
00:33:38:10 – 00:33:59:15
Sprecher 2
Es ist der Hammer. Da kriegt das ganze eine ganz andere Qualität, weil es ihm wirklich vom und personellen und vom vom tatsächlich sehr technischen Fähigkeiten für den Krieg, fürs Überleben geht es rüber in so ein privates. Ich finde es geil wie gut Oswald schießen kann und er denkt so what the fuck is going on.
00:33:59:16 – 00:34:17:10
Sprecher 1
Und wir sind hier irgendwann Mitte der 60er Jahre. Es wird kein Ja genannt, aber es ist halt es vor der Tet Offensive definitiv. Das heißt von 1968. Kennedy ist noch nicht so lange tot. Das ist Kennedy, ist wahrscheinlich so zwei, drei Jahre tot. Und da steht dieser Typ von der Armee und schwärmt für dessen Mörder, einfach weil das ein guter Scharfschütze war.
00:34:17:13 – 00:34:19:10
Sprecher 2
Da war Übel.
00:34:19:14 – 00:34:38:07
Sprecher 1
Dann als als zweite Figur, die sich entwickelt, haben wir Joker, der auch eine sehr spannende Entwicklung durchmacht, die subtiler erzählt wird. Aber Joker verliert peu a peu seine Empathie und auch seinen. Er ist ein kleiner Scherzbold am Anfang. Und dieser Humor, den wird er den ganzen Film in sich tragen. Aber er wird mehr und mehr zum puren Zynismus.
00:34:38:07 – 00:34:39:05
Sprecher 2
Der Zynismus.
00:34:39:17 – 00:34:53:02
Sprecher 1
Herablassenden Zynismus. Und es gibt so einen großen Bruch Punkt sowohl bei Joker als auch bei Pfeil, die zusammenlaufen in dem Fall dann und zwar ist das die die Quadrat Situation, diese nächtliche Bestrafung der.
00:34:53:02 – 00:34:54:11
Sprecher 2
Rekruten, als.
00:34:54:11 – 00:35:02:01
Sprecher 1
Sie so lange aufgebracht wurden gegen Pfeil, dass sie beschließen, sie müssen jetzt was machen und dann wickeln sie Seife in das Handtuch.
00:35:02:01 – 00:35:03:00
Sprecher 2
Und das muss so.
00:35:03:02 – 00:35:22:14
Sprecher 1
Halten ihn am Bett fest und schlagen alle mit der Seife auf ihn ein. Und Joker steht da zaudernd, als er das sieht, und dann drückt ihm jemand das Ding in die Hand, sagt So, jetzt bist du dran. Und dann schlägt er am brutalsten, am härtesten und vor allem am öftesten zu von allen. Und das ist echt eine krasse Situation, weil wir merken, das ist der Moment, wo in beiden was bricht, sowohl in Joker als auch Pfeil.
00:35:22:14 – 00:35:26:24
Sprecher 1
Also das Opfer wird traumatisiert, der Täter wird traumatisiert und es ist einfach so eine krasse Situation.
00:35:28:04 – 00:35:43:05
Sprecher 2
Es bringt uns natürlich dann sofort die Rechtfertigung für den Tod, den Pfeil dann am Ende selbst wählt. Und irgendwie denke ich den Rest des Films über ja, wahrscheinlich hat er’s von allen am richtigsten gemacht und hat sich der Sache entzogen.
00:35:43:05 – 00:36:03:15
Sprecher 1
Früh genug man world of shit und that, dass wir, dem wir am Anfang begegnen und dem wir am Ende wieder begegnen werden, was so ein ganz zentrales Motiv ist, dass die Welt einfach komplett am Abgrund ist und dass sie sie werden ausgerichtet, um Killer zu sein und nichts anderes. Und insofern ist die Erziehung, die er genossen hat, während dieser Ausbildung natürlich erfolgreich.
00:36:03:15 – 00:36:11:05
Sprecher 1
Erst am Schluss einfach nur ein Killer. Er hat keine Empathie mehr, weder für sich noch für andere. Und dann erschießt er eben den Hartmann und danach sich selbst.
00:36:11:06 – 00:36:21:06
Sprecher 2
Und so passiert was. Hartmann sagt, noch today without permission und dann sein letztes Aufbegehren, ohne Permission zu sagen okay, Sie das jetzt durch.
00:36:21:14 – 00:36:22:01
Sprecher 1
Ja, ich.
00:36:22:23 – 00:36:30:03
Sprecher 2
Beging Selbstmord, einfach um, um einmal in einem riesigen Akt so wieder zu handeln, dem dem.
00:36:30:14 – 00:37:00:18
Sprecher 1
Der Rebellion, der Rebellion. Das Buch basiert ja, der Film basiert ja auf einem Buch, das Short Heimat von Gustav Ford aus dem Jahr 1971, in dem der seine persönlichen Erfahrungen, als er als Auszubildender bei den Marines verarbeitet und bei Ford ist es wohl so, dass auch diese Geschichte mit Pfeil und die endet auch so und in dieser Version, gegen die sich Kubrick entschieden hat, anscheinend.
00:37:00:18 – 00:37:06:19
Sprecher 1
Offensichtlich, sagt Hartmann im Sterben zu Pfeil Ich bin stolz auf dich, Junge.
00:37:07:04 – 00:37:07:20
Sprecher 2
Oh mein Gott.
00:37:07:23 – 00:37:15:04
Sprecher 1
Ich weiß nicht, ob es gut oder schlecht ist, dass es rausgelassen wurde. Es gibt dem Ganzen natürlich noch mal so eine weitere Nuance. Macht es vielleicht aber auch ein bisschen platter.
00:37:15:14 – 00:37:16:14
Sprecher 2
Ja.
00:37:17:24 – 00:37:33:20
Sprecher 1
Weil natürlich hat Hartmann das erreicht, was er wollte. Er hat aus Pfeil den absoluten Killer gemacht. Pfeile, perfekt geeignet für Vietnam. Pfeil ist das Musterbeispiel eines Soldaten, der einfach tötet. Pfeil ist der Nächste, Whitman der nächste. Lee Harvey Oswald. Ja, Gut gemacht, Leute.
00:37:33:24 – 00:37:50:10
Sprecher 2
Toll. Großartig. Und. Und irgendwie scheint Kubrick ein Faible für diese von unten herauf schauenden Killer hat. Ja, dieser Blick, dieser irre Blick, den Pfeil am Ende hat ja das scheint Kubrick Ding zu sein.
00:37:50:12 – 00:37:53:23
Sprecher 1
Stimmt. Diese Augen, die. Ja, ich weiß, was du meinst.
00:37:54:01 – 00:38:10:03
Sprecher 2
Also, ich sehe auf jeden Fall bei Jack Nicholson. Ja, auf jeden Fall. Ich sehe bei Clockwork Orange. Bei Alex? Ja, dass sie haben alle diese Augen. Und ich weiß nicht, ob ich dann dastehe und sagt Jetzt machst du die Kubrick Augen.
00:38:11:22 – 00:38:20:09
Sprecher 1
Wahrscheinlich hat er das zu hell auch gesagt. Ich weiß nicht, ob ich das tun kann. Stanley Kubrick so hell wach, hält der Roboter.
00:38:20:09 – 00:38:24:12
Sprecher 2
Aus, als würde er aus 2001.
00:38:24:12 – 00:38:33:12
Sprecher 1
Billy Wilder hat gesagt, dass, wenn die. Wenn die Paris Island Szene, die, die der Film gewesen wäre, der ganze Film wäre das der beste Film aller Zeiten gewesen.
00:38:33:18 – 00:38:34:05
Sprecher 2
Was.
00:38:34:12 – 00:38:44:14
Sprecher 1
Was es also ein bisschen anders formuliert. Er hat gesagt. Genau. Doch er hat gesagt, wenn es nach dieser Sequenz geendet hätte, wäre das der beste Film aller Zeiten, den ich je gesehen habe.
00:38:44:19 – 00:38:45:02
Sprecher 2
Okay.
00:38:45:09 – 00:39:06:14
Sprecher 1
Was ich ganz spannend finde, weil es ganz interessant finde, weil diese Ausbildung Szenen sind, auch die berühmten Szenen, wenn der Film zitiert wird und das passiert sehr oft, dann ist es meistens die Ausbildung und man hat auch das Gefühl, dass dieser Hartmann so ein bisschen ein Benchmark gesetzt hat. Für wie stellen wir im Film harte Ausbilder da in der Armee?
00:39:06:17 – 00:39:07:02
Sprecher 2
Na ja.
00:39:07:08 – 00:39:25:00
Sprecher 1
Und sehr oft verarscht, aber auch sehr oft kopiert, sehr oft zitiert und eben auch mit diesen Momenten die Leute lustig finden, wenn sie zum Beispiel an Weihnachten Happy Birthday Jesus singen. Das ist irgendwie witzig, das ist irgendwie putzig. Das passt zu Hartmann, dass er sie so Weihnachten feiern lässt.
00:39:25:09 – 00:39:25:20
Sprecher 2
Ja.
00:39:26:03 – 00:39:28:10
Sprecher 1
Und man muss doch kurz schmunzeln, wenn man das sieht.
00:39:28:11 – 00:39:37:07
Sprecher 2
Das stimmt. Bei dem, bei dem musste ich auch schmunzeln. Aber das hat ja nichts mit der militärischen Sache zu tun. Das ist eine private, nette, lustige Idee.
00:39:37:13 – 00:39:55:03
Sprecher 1
Ja, aber es ist. Es gehört natürlich zu diesem Hartmann und dieser Hartmann ist natürlich auch irgendwie so eine Verkörperung von von dem militärischen Gedanken. Es wird oft drauf hingewiesen, einer ich weiß gar nicht, ob man so weit gehen muss, dass es so viele sexuelle Töne gibt. Es gibt ja diese Szene, das ist meine Rifle, das ist mein Mann.
00:39:55:03 – 00:40:12:19
Sprecher 1
Wo sie sich einmal an die ans Gewehr fassen und einmal in den Schritt und dann die die Sprüche, die Hartmann ihnen entgegen wirft oder die er auch sie aufsagen lässt. Die sind ja voll mit sexuellen Anspielungen, Obszönitäten. Also es geht eigentlich die ganze Zeit irgendwie um Sex. Er lässt sie mit seiner Waffe schlafen. Sie sollen ihre Waffe einen Namen geben.
00:40:12:22 – 00:40:13:20
Sprecher 2
Einen Frauennamen.
00:40:13:20 – 00:40:15:16
Sprecher 1
Ein Frauennamen natürlich. Ja.
00:40:15:23 – 00:40:26:18
Sprecher 2
Also das ist auch so sexualisierte, ganz rational. Das ist echt schlimm. Ich finde es so, so wirkungsvoll, wie der Film das macht, das vorsitzt und bisschen wirklich schlecht wird.
00:40:26:24 – 00:40:43:23
Sprecher 1
Man kann sich ja auch vorstellen, wie Leute das zitieren, weil’s irgendwie lustig ist, weil sie es lustig finden. Und ich glaube, dass es den Film zum Ersten Mal gesehen habe, war ich 16, da fand ich das auch witzig, wie der die beleidigt, wenn wenn man dann hört, wie er die Leute anschreit, das so mit einem naiven Blick, ist das auch irgendwie unterhaltsam.
00:40:44:04 – 00:40:46:13
Sprecher 2
Okay, okay, ich verstehe. Ja, ich verstehe, was du meinst.
00:40:46:20 – 00:41:09:15
Sprecher 1
Und ich weiß, dass der Film das nicht will und der Film erreicht das auch Gott sei Dank nicht mehr bei mir. Aber ich kann noch die Perspektive von meinem jüngeren Ich, das das lustig fand, nachvollziehen. Und ich sehe, dass sehr viele Leute das lustig finden und unterhaltsam und irgendwie Hartmann auch cool finden. Ja, mir selbst sagt, er fand es total schockierend, wie viele Leute gesagt haben Er, dieser Hartmann, das voll cool, der ist voll geil, Was für ein toller Ausbilder!
00:41:09:15 – 00:41:09:23
Sprecher 1
Oh ja.
00:41:09:23 – 00:41:32:24
Sprecher 2
Ja, ja, gut. Ich glaube, wir haben lange genug über Hartmann geredet. Lass uns mal in den Übergang gehen, weil es natürlich dann interessant ist. Gestorben. Und ich dachte Oh, okay, meine Hauptfigur ist weg. Was wollte ich mich da als nächstes festhalten lassen? Und dann brauche ich natürlich ein bisschen Übergangszeit und ein bisschen wieder reinzukommen. Und der Krieg ist natürlich sofort offenbar.
00:41:32:24 – 00:41:52:04
Sprecher 2
Man hat sofort so Boots vor Walking, und das ist für mich schon so ein bisschen angedeutet. Jetzt auch nicht so die ganz coole Szene, wo man irgendwie reinkommt und denkt Ja, jetzt sind ja alle da irgendwie, haben rumhängen und haben ne schöne freie Zeit oder so was, obwohl der eine sich schon noch beschwert, dass er nicht mal irgendwie Action bekommt.
00:41:52:09 – 00:41:58:05
Sprecher 2
Ich denke die ganze Zeit ja, sei froh, dass er handeln musste. Bitte bete, dass es weiter so geht.
00:41:58:05 – 00:42:08:19
Sprecher 1
Ich habe festgestellt, als ich die ersten zehn jetzt wieder gesehen habe ja, ich gucke das und denke so krass Joker, was ist aus dir geworden und bin richtig traurig. Er Wenn wir sehen, wie er mit dieser prostituiert redet.
00:42:08:19 – 00:42:12:14
Sprecher 2
Total schlimm, komplett herablassend. Also wirklich.
00:42:12:23 – 00:42:26:22
Sprecher 1
Er ist zum richtigen Arschloch geworden. Und du siehst, das ist so traurig, weil du weißt, diese Ausbildung und seine ersten Erlebnisse im Krieg als Reporter, der nie wirklich groß an der Front war, die haben das aus ihm gemacht. Ja, er ist so ein Zyniker geworden und so ein Misanthrop auch.
00:42:27:00 – 00:42:40:08
Sprecher 2
Ja, er hat kein Mitgefühl mehr, so richtig, das fehlt einfach völlig. Ist denn so okay? Ich nehme mir jetzt einfach, was ich will. Take the man, den Run. Also, was auch immer du kriegen kannst, nimm halt keine Rücksicht mehr auf andere.
00:42:40:12 – 00:42:43:15
Sprecher 1
Er und dann Aber er trägt die Dualität in sich.
00:42:44:07 – 00:42:46:08
Sprecher 2
Ja, das ist irgendwie.
00:42:46:13 – 00:43:09:14
Sprecher 1
Es ist. Das ist halt auch. Es ist erst mal was. Cool ist das, was du siehst und denkst so okay, das ist ein cooles Symbol und irgendwie macht das den Typen auch wieder cool, dass er an seinem Helm stehen hat. Born to Kill und gleichzeitig auf der Brust das Abzeichen trägt. Und sein Vorgesetzter von von der Zeitung sagt dann ja auch zu ihm Was macht das für einen Eindruck, wenn du erschossen wirst, dann hast du diese Zeichen auf der Brust mehr.
00:43:10:04 – 00:43:11:20
Sprecher 2
Ja, genau, den richtigen Eindruck sag ich mal so.
00:43:12:21 – 00:43:33:15
Sprecher 1
Und es ist ja ironisch. Also das ist vielleicht ist es bei ihm ja bei Jung Yoga war schon immer ironisch, aber jetzt ist alles komplett ironisiert. Der trägt das ja nicht einfach als Friedensaktivist. Ich meine, er ist Soldat in fucking Vietnam und wir erfahren übrigens auch nie, wie Joker zum Militär gekommen ist, weil das Militär damals bei den USA zurzeit des Vietnamkriegs war.
00:43:33:15 – 00:43:54:04
Sprecher 1
Ja, quasi zweigeteilt. Es gab die, es gab ja immer noch diese Berufssoldaten und die Wehrpflicht, die wurde ja erst irgendwann so in den Sechzigern eingeführt, relativ spät. Und dann gab es ja diese, diese Lotterie, die gespielt wurde, was so total zynisch ist, wo dann die Namen gezogen wurden, wo jeder junge Mann drinsteckt und dann wurden Namen gezogen wird, wer zum Militärdienst muss.
00:43:54:04 – 00:44:13:02
Sprecher 1
Aber trotzdem waren noch sehr viele Berufssoldaten und wir wissen nicht, hat Joker sich freiwillig gemeldet? Ja, keiner von denen, die die da gezwungen wurden, die eingezogen wurden. Und ja, es wird so, er wird so ein bisschen inszeniert wie so das liberale Gegengewicht zu den ganzen Falken, die einfach nur Vietnamesen erschießen wollen. Aber wir wissen es nicht so genau, weil er halt so ironisch ist, weil wir.
00:44:13:03 – 00:44:16:08
Sprecher 1
Weil er so zynisch ist, dass wir nie genau wissen, wo steht er eigentlich politisch?
00:44:16:18 – 00:44:42:19
Sprecher 2
Aber liegt nicht am Ende der Sergeant zum Ersten Teil des Ende eine Liste vor, wo die hingehen? Und später wurde danach hingehen? Das heißt, du hast ja dann schon eine Begründung, wie wieder dahin kommt, weil die dann von dort aus direkt dahin sind. Anscheinend oder der Drill Sergeant liegt in New York. Genau der Zeitung geht und dann sagt er gleich Hallo, ich hab dich im Regen stehen sehen und nicht also.
00:44:43:08 – 00:44:47:16
Sprecher 1
Meinst, wir können dadurch davon ausgehen, dass er sich nicht freiwillig gemeldet hat, sondern dass er eingezogen wurde.
00:44:47:16 – 00:44:49:07
Sprecher 2
Und das wurde alles offen gelegt.
00:44:49:07 – 00:44:50:02
Sprecher 1
Das fernzuhalten.
00:44:50:06 – 00:44:58:23
Sprecher 2
Meinem Gefühl. Also man musste sich für irgendwas melden. Das war einfach klar. Okay, wo geht es jetzt weiter? Und dann wurde die Liste verlesen. Okay, du gehst, du gehst ein, du gehst dahin.
00:44:58:23 – 00:45:08:07
Sprecher 1
Frage ist, ob er ins Militär gehen wollte. Von Anfang an, weil es ist so, also ob er zu denen gehört, die gesagt haben Ich. Ich will, ich will Soldat werden, Ich will für mein Vaterland kämpfen.
00:45:08:07 – 00:45:20:16
Sprecher 2
Das weiß man bei keinem von denen. Aber später hat er ja dieses Interview Teil. Und er sagte, er will eigentlich der Erste sein, der ins Dorf zurückkommt und sagen kann Ich hatte den ersten, vietnamesischer oder wie hieß.
00:45:20:20 – 00:45:40:22
Sprecher 1
Aber auch das ist so ironisch alles zu ironisiert bei ihm. Ja, ich kann ihn. Ich finde, man kann ihn irgendwie nicht mehr einschätzen. Und am Anfang, im ersten Teil ist das lustig, weil er hat immer noch mal diesen empathischen, dieser empathischen Momente hat mit Pfeilen und hier ist er einfach nur noch ein Zyniker. Und ja, er ist unser Protagonist und wir gehen mit ihm und wir drücken auch die Daumen und wir leiden mit ihm und hoffen mit ihm, dass er überlebt und durchkommt.
00:45:41:09 – 00:45:52:05
Sprecher 1
Aber ist er, das sind wir die ganze Zeit. Ich finde, wir sind so hin und hergerissen bei ihm. Wie er? Wie viel ist an ihm echt? Es ist nicht mehr viel echt an ihm. Er hat sich einfach komplett hinter diese, hinter diesen Zynismus zurückgezogen.
00:45:52:08 – 00:46:16:02
Sprecher 2
Wobei wir immer noch so kleine Momente sehen von ihm. Er ist ja noch in diesem Flugzeug, wo dieser Typ, der eigentlich den Hartmann spielen sollte, dann die Landbevölkerung erschießt. Er und der sieht natürlich, da sieht das jetzt der Joker nicht besonders der Joker da sieht ja gar nicht besonders glücklich aus damit. Er ist schon angewidert davon, dass er einfach so drauf los schießen.
00:46:16:02 – 00:46:39:06
Sprecher 1
Ja, aber gleich darauf liefert er sich auch mit dem Animal Mala. So ein krasses Sprach Duell, wo er so zeigt er Ich bin voll der harter Kerl und wo so viel Testosteron durch die Luft fliegt, dass jeder Schwule, der vorbeikommen würde, auf der Stelle heterosexuell wäre. Jede Frau würde auf der Stelle ihre Eierstöcke verlieren oder schwanger werden. Eins von beiden ist Testosteron.
00:46:39:06 – 00:46:45:14
Sprecher 1
Überall ist Testosteron und jetzt Eiern. Wie kam das? Hat der. Hat Animal Mörder auf seinem Album stehen?
00:46:45:22 – 00:47:14:00
Sprecher 2
Ja, es sollte noch schlimmer sein. Die Szene eigentlich. Die sollten sich ja noch irgendwie duellieren. Tatsächlich. Und dann hat die Szene aber nicht funktioniert. Und dann hatten sie überlegt und und der Schauspieler von von Joker hat irgendwie aus dem Buch was rausgesucht, was man dann sagen kann als Joke. Kubrick hatte gefragt Was würdest, wie würdest du denn reagieren, wenn wenn dieser Typ auf dich zukommt und was so so dich so angeht und dann hat er halt gesagt na ja, ich würde und ich kenne die Situation vielen anderen.
00:47:14:00 – 00:47:18:10
Sprecher 2
Ich würde erst mal einen Joker rausholen, um die Situationen anders zu nennen, Richtung zu gehen.
00:47:18:18 – 00:47:23:19
Sprecher 1
Und dann hat Joker in dem Fall besser verstanden als Dani Kubrick. Weil ich finde es grandios, wie die Szene aufgelöst wird.
00:47:23:19 – 00:47:24:12
Sprecher 2
Natürlich.
00:47:24:12 – 00:47:36:11
Sprecher 1
Und es ist einfach. Das ist ein Moment. Es ist so ein absurder Moment von Kameradschaft. Man merkt, das sind Leute zusammengewürfelt, die miteinander zu tun. Ja, ja, aber trotzdem, irgendwie werden sie, müssen sie sich jetzt doch zusammenschweißen.
00:47:36:11 – 00:47:50:10
Sprecher 2
Sie müssen. Ja, absolut. Ich kenne das von Filmset. Du hast ja auch. Du bist ja auch zusammengewürfelt, kannst nichts dafür mit der Figur da spielt, sondern es wird halt zusammen gecastet und dann kommt es dahin und muss dich ja manchmal in sehr emotional engen Situationen bewegen.
00:47:50:16 – 00:48:22:01
Sprecher 1
Ja, und dann haben wir diesen Moment Vietnam, also die Kämpfe gegen Guerillas und Sprengfallen, und die meiner Meinung nach am besten Szene des Films. Und zwar diese Szene, wenn wir plötzlich sowieso im zweiten Teil wir die Die vierte Wand wird komplett aufgebrochen plötzlich, wenn mit dem Kamerateam von den Kriegsberichterstatter hier an diesem Panorama von Soldaten vorbeifahren. Und wir haben eine wirklich lange Fahrt an den Soldaten vorbei, und die sitzen da und winken zur Kamera, machen Späße.
00:48:22:01 – 00:48:24:06
Sprecher 1
Dann fahren wir an denen vorbei, die noch mal ballern, die.
00:48:24:15 – 00:48:25:03
Sprecher 2
Ja, ja.
00:48:25:08 – 00:48:28:22
Sprecher 1
Muskeln zeigen. Und so ist es. Und dazu läuft Surfen Birth.
00:48:29:22 – 00:48:33:15
Sprecher 2
Und im Hintergrund ist wirklich Kriegsgeschehen. Und du denkst ja, wie absurd ist das denn?
00:48:33:20 – 00:48:55:10
Sprecher 1
Und es ist wirklich hart. Es ist wirklich eine krasse Szene und ja, das ist auch schon was. Es ist irgendwie eine unterhaltsame Szene. Ich finde die Szene unglaublich stark inszeniert, weil du auch plötzlich so in das Filmische hineingeworfen bist. Also wir wissen vorher schon Joker ist Kriegsberichterstatter, aber jetzt sind wir wirklich die Kriegsberichterstatter, die drehen, wir folgen der Kamera, wir werfen einen Blick über die Kamera und das wird dann ja auch gefolgt noch von diesen Interviews.
00:48:55:10 – 00:49:06:18
Sprecher 1
Fetzen, die gezeigt werden, wo Joker sagt was I wanna sie, Exotik, Vietnam, Exotik people an Köder im Ohr, das ist so, dass das sagt, glaube ich Joker.
00:49:07:08 – 00:49:19:02
Sprecher 2
Es sind so, so absurde Schnipsel dabei und einer sagt Es gibt kein einziges Pferd, Da sind wir. Wo sind die Pferde? Wir? Was sind das für Sätze? Also ich finde das Konzept super.
00:49:19:07 – 00:49:21:17
Sprecher 1
Es ist alles so krass, es reißt komplett raus, oder?
00:49:22:06 – 00:49:36:03
Sprecher 2
Ich weiß nicht. Ich habe das Gefühl. Seit ich in dem zweiten Teil bin, bin ich sowieso in einem sehr dokumentarischen Teil von dem, wie es inszeniert ist und wie die Kamera gewählt ist und wie die Art und Weise der Kameraführung ist und die Linsen. Und so weiter.
00:49:36:06 – 00:49:39:13
Sprecher 1
Aber hier sind wir ja plötzlich voll in einem selbstreferenziellen Teil, das wird.
00:49:39:17 – 00:49:40:14
Sprecher 2
Ja das.
00:49:40:14 – 00:50:07:01
Sprecher 1
Merklich. Es ist schon dokumentarisch, wenn die Leute interviewt werden, aber die gucken ganz viel in die Kamera. Dann folgen wir dieser Kamera. Eine tolle Szene und dann haben wir den den Blick auf den, auf die Toten, wo wir plötzlich die Soldaten sehen, wie sie nach unten blicken. Auch wir sind die Toten. Wir sind die Pioniere der Toten, die den Soldaten ins Gesicht gucken, die alle noch mal irgendwie so ihre Geschichten erzählen können, von von irgendwelchen Masturbation und so und es ist schon krass.
00:50:07:02 – 00:50:11:07
Sprecher 1
Es ist ein anderer Stil als im ersten Teil. Es ist wirklich, es wird, es wird aufgerissen.
00:50:11:08 – 00:50:27:04
Sprecher 2
Na ja, es ist natürlich ein anderes als im ersten Teil, aber du hast ja auch einen zweiten Film quasi. Also ich sehe das schon als zwei Filme, die die natürlich aufeinander aufbauen. Du hast dann natürlich die Vorbereitung für den zweiten Teil oder das Prequel zum eigentlichen Film, je nachdem, wie man es sehen will.
00:50:27:07 – 00:50:54:24
Sprecher 1
Ja, es läuft was anderes ab. Ja, das der erste Teil lebt von diesen Kontrasten. Einmal diese harten Ansagen von Hartmann und dann diese sehr vielen Montagen. Auch die sind sehr aus der Distanz und wir sind stilisiert, irgendwie Soldaten, wie sie im Sonnenuntergang klettern und Soldaten wie sie in der Ferne laufen. Und im zweiten Teil werden wir plötzlich rein gerissen und wir werden mit der Kamera konfrontiert.
00:50:54:24 – 00:51:05:10
Sprecher 1
Wir werden mit den Gesichtern von den Soldaten konfrontiert. Ganz viel. Und wir werden auch viel mehr mit den Gedanken von Joker konfrontiert, weil der Erzähler, der im ersten zwei Sätze hatte, der ist plötzlich da.
00:51:05:13 – 00:51:06:07
Sprecher 2
Der ist plötzlich da.
00:51:06:14 – 00:51:12:10
Sprecher 1
Der darf uns die ganze Zeit das Geschehen kommentieren. Was passiert, ja, worüber mache ich mir Gedanken, wo wir, sollten wir uns Gedanken machen?
00:51:13:17 – 00:51:46:01
Sprecher 2
Ich finde, dass der zweite Teil vor allem seine Wirkung entfaltet, weil er nicht zu sehr auf die Situation, auf die Emotionen geht. Wir sehen den Fotografen zum Beispiel. Wir sind nur in einer kleinen Einstellung, so ein bisschen wir, wie er zittert, während er die Fotos macht. Wir gehen nicht groß drauf ein, aber wenn wir bemerken, es ist natürlich, wir sehen es und wir sehen bei allen, die eine größere Rolle spielen, irgendwie in so kleinen Sachen immer wieder in dieses verängstigte Wesen hinein, was irgendwo noch drinnen hängt.
00:51:46:04 – 00:52:05:06
Sprecher 2
Ja, und das finde ich schon sehr, sehr gut gemacht. Vor allem, weil nicht drauf gedrückt wird, weil nicht gesagt wird hier und die geschundene Seele. Und dann haben wir noch eine Situation, wo am Ende irgendwo liegt und weint und sondern wir haben diese einzelnen kleinen Dinge, die alle darauf hinweisen, dass das alles für die einfach wahnsinnig schrecklich ist.
00:52:05:16 – 00:52:07:20
Sprecher 2
Und dann singen sie dieses Micky Lied und dann.
00:52:09:02 – 00:52:26:24
Sprecher 1
Ist er, ruft er. Man ist ja man sich auch noch so emotional ein bisschen festhalten kann. Also in dem Fall so ein bisschen die Rolle, ein Joker oder Pfeil zu dem ersten Teil stimmt, weil er muss sich übergeben. Wenn Sie mit dem Helikopter fliegen und der eine Typ schießt den Joker, macht die ganze Zeit Witze, dass er die Zeit, dass er immer auf ihn aufpassen muss, weil der eigentlich gar nicht gemacht ist für den Kampf.
00:52:27:00 – 00:52:27:05
Sprecher 2
Ja.
00:52:27:15 – 00:52:43:11
Sprecher 1
Während Joker Ja, was ist mit Joker? Also, ich meine, wir haben ja diesen Moment dann, wo er der der Vietnamesin, die sie unter Feuer hält, übrigens auch krass, dass es Realität des Vietnamkriegs nur eine Scharfschützen Jugendliche sind. Und vielleicht hält ein ganzes Platoon.
00:52:44:02 – 00:52:44:24
Sprecher 2
Auf und.
00:52:45:04 – 00:53:02:07
Sprecher 1
Bringt wirklich viele Leute um. Und die kommen überhaupt nicht damit klar und sind komplett überfordert mit ihr, bis sie dann erledigen. Und es ist klar, sie wird sterben. Sie ist da, sie weiß, sie wird sterben. Und die Frage ist nur, wie viel kann sie mitnehmen, bevor sie stirbt? Und dann haben wir ja diesen wirklich unheimlichen Moment, wo sie sie fast getötet haben.
00:53:02:07 – 00:53:06:10
Sprecher 1
Und sie liegt da im Sterben und alle stehen um sie herum und Joker gibt ihr dann den Gnadenschuss.
00:53:06:24 – 00:53:11:22
Sprecher 2
Und es fällt ihm schwer. Ja, und es ist ihm sonst nicht schwergefallen, einfach drauflos zu ballern.
00:53:12:04 – 00:53:13:01
Sprecher 1
Warum fällt es ihm schwer?
00:53:13:10 – 00:53:34:23
Sprecher 2
Ja, na ja, weil das Gesicht sie ist. Dazu? Ja, weil sie die Emotionen und den Menschen da siehst. Du brauchst dich überhaupt, um töten zu können. Braucht so eine Objektifizierung deines Opfers. Und sobald es personalisiert ist und du jemanden vor dir hast, der ein komplettes Leben hat, der eigentlich noch ein komplettes Leben vor sich hätte und Schmerzen hat das total fucking schwer.
00:53:35:05 – 00:53:41:17
Sprecher 1
Wollen Sie sie aus Rache da liegen lassen? Weil Sie sind ja tierisch wütend auf sie, weil sie ihre Leute umgebracht hat oder ihre Kameraden.
00:53:42:00 – 00:53:43:19
Sprecher 2
Die haben alle das gleiche Problem.
00:53:43:19 – 00:53:44:04
Sprecher 1
Sie können nicht.
00:53:44:04 – 00:53:45:06
Sprecher 2
Töten, sie können nicht töten.
00:53:45:14 – 00:53:46:05
Sprecher 1
Das ist krass.
00:53:46:09 – 00:53:52:14
Sprecher 2
Können eigentlich alle nicht töten? Also nur Objektifizierung töten, nichts hinein oder anonymisiert?
00:53:52:14 – 00:53:59:09
Sprecher 1
Genau. Ja. Und jetzt haben Sie plötzlich den Blick. Und das ist ja krass. Er erschießt sie dann. Man sagt ja auch immer jemand im Hintergrund. So auch oder Hardcore oder.
00:53:59:10 – 00:54:00:07
Sprecher 2
So und.
00:54:00:09 – 00:54:07:24
Sprecher 1
Wir sehen seinen Blick. Und irgendwie sind sie alle beeindruckt davon, dass er sie getötet hat und dass er so hart und kalt ist. Aber für ihn war es halt echt hart und aber.
00:54:08:04 – 00:54:09:21
Sprecher 2
Gleichzeitig der einzige, der menschlich ist.
00:54:10:03 – 00:54:20:22
Sprecher 1
Genau, er macht ja das Richtige, weil sie ist ja wirklich. Sie bittet ja darum, getötet zu werden. Und sie ist ja sie stirbt einfach und wenn man sie jetzt liegen lässt, liegt sie ein Tag da und verblutet langsam und leidet ganz schrecklich. Aber es ist eine krasse Szene.
00:54:21:10 – 00:54:38:11
Sprecher 2
Ja, ja. Und das meine ich halt. Man. Man sieht noch mal in diese Menschen hinein. Man sieht noch mal ganz kurz, wie die eigentlich was die eigentlich hätten haben können, wenn sie nicht von diesem Satz und vom Krieg kommt. In der ganzen Situation so so entmenschlicht worden wären. Ja.
00:54:39:01 – 00:54:55:11
Sprecher 1
Die Frage ist jetzt, wenn der Thrill sagt schon am Anfang nicht gewesen wäre, wäre das Vietnam, das Sie erlebt haben, dann noch viel schlimmer für Sie gewesen? Hat er. Sie war sein Vorgesetzter gewesen. Wie hat er, hat er sie? Was ist seine Vorbereitung? Vielleicht doch notwendig, weil sie halt irgendwie. Weil sie ich meine, sie werden sowieso alle eine traumatisierte Generation sein.
00:54:55:11 – 00:54:56:20
Sprecher 1
Der Krieg macht sie komplett fertig.
00:54:56:23 – 00:54:57:09
Sprecher 2
Der Ja.
00:54:57:17 – 00:55:03:14
Sprecher 1
Und er bereitet sie nur so langsam darauf vor, dass was er macht, ist so ein vorsichtiges Hinarbeiten auf die Hölle, in die sie noch reinrutschen werden.
00:55:04:00 – 00:55:08:01
Sprecher 2
Na ja, die richtige Vorbereitung wäre gewesen Rennt, solange ihr könnt.
00:55:08:01 – 00:55:09:03
Sprecher 1
Bleibt zu Hause, bleib.
00:55:09:03 – 00:55:34:08
Sprecher 2
Zu Hause. Aber, aber wenn ihr wirklich dahin müsst, ob, ob jetzt, weil ihr wollt oder weil irgendjemand euch zwingt, dann ist wahrscheinlich diese Ausbildung schon die wichtigste. Ich weiß es nicht. Ich kann es echt nicht sagen, weil ich. Weil ich vom ganzen System so ist. Mir wird so schlecht von all dem, was damit zu tun hat, dass ich ganz schwer darüber nachdenken kann, was jetzt tatsächlich sinnvoll wäre und was nicht, weil es ja wirkt.
00:55:34:08 – 00:55:44:02
Sprecher 2
Ja, am Ende wird es ja doch dann sehr komplex in der Ausarbeitung der Überlegungen, was was wichtig ist in solchen Situationen. Das Wichtigste wäre gewesen, diesen Krieg nicht zu führen.
00:55:45:04 – 00:56:15:21
Sprecher 1
Springen wir mal zum Krieg. Dieser Film macht natürlich wieder was, was sehr viele Antikriegsfilm über Vietnam gemacht haben und was ein grundsätzliches Problem des Antikriegsfilm ist. Über Vietnam ist, dass die amerikanische Perspektive gezeigt wird durch das amerikanische Leiden. Und natürlich haben da verdammt viele Soldaten ihr Leben verloren aus den USA und verdammt viele Soldaten haben gelitten. Aber das ist nichts im Vergleich zu dem, wie die vietnamesische Landbevölkerung, vor allem die süd vietnamesische Bevölkerung, unter diesem Krieg leiden musste.
00:56:15:21 – 00:56:39:18
Sprecher 1
Und das wird immer so als der amerikanische Krieg dargestellt und das amerikanische Trauma und ja, das ist es alles. Aber da haben Menschen aus Vietnam gelebt und die haben gelitten und das waren einfache Zivilisten, Bauern, die versucht haben, irgendwie rum zu kommen und dann plötzlich mit einer fremden Macht konfrontiert, die ihren Vorhof vergiftet hat, ihre Wälder verbrannt hat, in ihre Dörfer eingefallen ist, gemordet und vergewaltigt hat.
00:56:40:11 – 00:56:51:06
Sprecher 1
Und ja, es ist halt. Es ist wirklich schade, dass es wenig, wenig filmische Verarbeitung von dem, was die Vietnamesen da erlebt haben und was das für dieses Land für ein Trauma war.
00:56:51:15 – 00:56:53:04
Sprecher 2
Gibt es vietnamesische Filme? Vielleicht?
00:56:53:16 – 00:57:14:01
Sprecher 1
Gute Frage. Sollte man es mal damit befassen? Es gibt amerikanische Filme, die das ein bisschen machen. Oliver Stone hat in seiner Vietnam Trilogie zumindest einen Film gedreht, der sich mit dem Schicksal einer Vietnamesin befasst. Und zwischen Himmel und Hölle heißt er dann USA kommt. Leider kenne ich mich mit Vietnamesen im Kino überhaupt nicht aus. Springe mal ganz kurz rein in die Geschichte.
00:57:14:04 – 00:57:16:03
Sprecher 2
Wollen wir ein Lexikon dafür aufmachen?
00:57:16:03 – 00:57:21:02
Sprecher 1
Machen wir mal das Lexikon auf Lexikon.
00:57:21:02 – 00:57:25:08
Sprecher 2
Das muss man sehen. Lexikon.
00:57:25:16 – 00:57:48:12
Sprecher 1
Okay, Vietnamkrieg. Zwei, zwei Worte vielleicht. Vorweg ja. Zum einen Der Vietnamkrieg ist natürlich Teil von dem riesigen Gesamtkomplex, die man als Konflikt in und rund um Indochina bezeichnen könnte. Und ich werde jetzt aber wirklich nur auf Vietnam eingehen. Also es wird alles etwas verkürzt sein. Wir können hier einfach keinen, keinen kompletten historischen Rekord machen, weil das auch schon zu lange geht.
00:57:48:21 – 00:58:16:23
Sprecher 1
Aber um zumindest mal so die Größe von diesem Konflikt und so die Strukturen von diesem Konflikt zu erklären, ist es glaube ich ganz sinnvoll. Wir stützen uns nur auf Vietnam. Und wie gesagt, ich werde das sehr verkürzt machen. Es gibt herausragende Podcasts da draußen, die über den Vietnamkrieg oder über den Indochina Konflikt reden. Hört da rein. Wenn ihr bei Spotify oder bei irgendeiner anderen Podcast App Vietnamkrieg eingibt, findet ihr ganz viele tolle, spannende Sachen, um zumindest zwei zu nennen, die wirklich gut sind.
00:58:16:23 – 00:58:39:22
Sprecher 1
Also zum einen Don’t Forget History hat sich in drei Folgen im Vietnamkrieg angenommen. Wow, absolut hörenswert und zusätzlich kann ich noch empfehlen, mit ein bisschen mehr Blick auf das, was in den USA passiert ist und wie die USA in Vietnam gekämpft hat und wie das dort rezipiert wurde. Wir sind Geschichte. Gibt es eine tolle Folge, die heißt der Vietnamkrieg als nationales Trauma der USA.
00:58:40:07 – 00:58:49:02
Sprecher 1
Wenn ihr mehr über diesen Konflikt wissen wollt und es lohnt sich wirklich, weil es einfach ein wichtiger Teil der Geschichte des 20. Jahrhunderts ist, Hört da rein! Wir gehen weit zurück.
00:58:50:01 – 00:58:50:06
Sprecher 2
In.
00:58:50:06 – 00:59:11:12
Sprecher 1
Das Jahr 1919, bei der zur Friedenskonferenz von Versailles. Und zwar hat damals ein vietnamesischer Nationalist oder National Kämpfer namens Ho Chi Minh. Ich werde sehr viele Namen sagen. Ich habe mich, ich werde mich wirklich bemühen, sie richtig auszusprechen. Ich habe auch bei ganz vielen noch mal gegoogelt. Das auch noch mal als Disclaimer. Also seht es mir bitte nach, wenn es nicht hundertProzent gelingt.
00:59:12:04 – 00:59:35:19
Sprecher 1
Der hat gesagt Hey Wilson, Präsident der USA damals, ihr habt doch dieses 14 Punkte Programm und nach diesem 14 Punkte Programm sollte es doch eigentlich auch ein unabhängiges, vereintes und vor allem demokratisches Vietnam geben. Das macht doch total Sinn. Ihr habt da doch stehen, wie Staaten aufgebaut sein sollten, wie die Ordnung nach dem ersten Weltkrieg aussehen soll. Und Wilson hat sagen ich habe besseres zu tun.
00:59:35:22 – 01:00:00:02
Sprecher 1
Guck mal, ich muss mich hier um Europa kümmern. Lass mal, Vietnam interessiert mich auch gar nicht. Wo liegt das überhaupt? Woraufhin Ho Chi Minh angefangen hat, sich für Leninismus zu begeistern. Ganz klar. Also wie so viele Staaten, die sich nach dem Ersten Weltkrieg von den USA oder von den westlichen Alliierten im Stich gelassen gefühlt haben, gab es, gab es einfach eine Begeisterung für einen Ismus und für die für die Verheißungen des internationalen Kommunismus, der frei Länder versprochen hat.
01:00:00:06 – 01:00:34:02
Sprecher 1
Und das ist eigentlich so ein bisschen der Beginn dieses, dieser Anlehnung des späteren Nord Vietnams an den Kommunismus. Aber Vietnam war erstmal relativ gut mit den USA befreundet, was einfach daran lag, dass das Vietnam, das seit 1858 unter französischer Kolonialherrschaft stand, im Zweiten Weltkrieg vom Vichy Regime verwaltet wurde und das Vichy Regime war ja so die der NS treue Teil von Frankreich und dementsprechend wurde das von Japan kontrolliert und das heißt es war ein Fremdherrschaft da und das waren die Nazis bzw die Japaner.
01:00:34:11 – 01:00:58:14
Sprecher 1
Und Ho Chi Minh hat sich dagegen aufgelehnt und hat dagegen auch eine Koalition gebildet zur Befreiung von Vietnam. Und diese Gruppe waren die sogenannten werden. Dieser Name wird im Verlauf der Geschichte noch sehr wichtig sein und die werden von den Amerikanern unterstützt, weil die natürlich gegen die gegen die Nazis und gegen Japan waren, hat vor allem Franklin Roosevelt die mit Informationen unterstützt und wohl auch mit Waffen.
01:00:59:17 – 01:01:28:18
Sprecher 1
Nach der Niederlage Japans kam es dann zur sogenannten August Revolution und die wird man haben die Demokratische Republik Vietnam ausgerufen. Frankreich fand das voll Kacke und hat gesagt Das ist unser Vietnam. Und dann kam es zu einem ziemlich krassen Krieg den Indochina Krieg, ein Unabhängigkeitskrieg der Vietnamesen gegen Frankreich und Frankreich hat mit dem früheren Kaiser, weil vor noch längerer Zeit war Vietnam Kaiserreich mit dem Kaiser Bau.
01:01:28:18 – 01:02:00:11
Sprecher 1
Da hat Frankreich zusammengearbeitet, um eben gegen diese demokratischen Kräfte zu kämpfen. Aus diesem Konflikt ist Nord, Vietnam und Südvietnam entstanden. Und zwar haben sich die französischen Kolonialtruppen den Süden zurückgezogen, während die wird man unter Ho Chi Minh immer noch in Nord Vietnam im eigenen Staat gegründet haben und mithilfe des Kaisers wurde dann der Katholik und ziemliche Despot Nordindien zum Präsidenten ernannt, unter französischer Obhut sozusagen.
01:02:00:11 – 01:02:27:15
Sprecher 1
Und dann ist auch das passiert, was in so einem regional Konflikt oft passiert ist während des Kalten Krieges. Der Norden, der einfach näher an Russland und China lag, hat sich an Russland und China orientierten. Dementsprechend am Kommunismus, während der Süden sich irgendwie am westlichen Kapitalismus orientiert hat. Und das ist auch den Amerikaner nicht entgangen und die Unterstützung von Ho Chi Minh wurde vor allem unter Harry Truman so in den 50er Jahren dann peu a peu fallen gelassen, weil gesehen wurde irgendwie okay.
01:02:27:15 – 01:02:46:18
Sprecher 1
Der Norden orientiert sich an den Kommunisten, damit wollen wir nichts zu tun haben. Wir stecken jetzt unsere gesamte Kraft in den Süden. Schuld daran ist vor allem die Domino Theorie von Truman, auch in den Fünfzigern entstanden, die sagte wenn ein Land, ein kleines Land, sei es noch so klein, an den Kommunismus fällt, dann fallen alle anderen Staaten nach und da wird alles kommunistisch.
01:02:46:18 – 01:03:12:17
Sprecher 1
Und dann ist das ganze Asien von Kommunisten beherrscht. Die Roten kommen Hilfe. Und diese Politik hat dazu geführt, dass es so eine ganz klare Präferenz für den damals sehr diktatorisch regierten Süden gab von den USA. Und die haben die dann auch in dem aufkeimenden Bürgerkrieg unterstützt. Der Bürgerkrieg ist einfach entstanden, weil Ho Chi Minh wusste eigentlich, die Leute wollen ein vereintes und vereint Vietnam haben.
01:03:12:17 – 01:03:39:21
Sprecher 1
Wie auch immer das aussieht. Hey, lasst uns doch Wahlen machen und der AM dieser katholische despotischer Präsident bzw eher Diktator könnte man sagen. Nur den Kim hat gesagt nee, wir werden diese Wahl verlieren, lass uns die Wahl lieber gar nicht machen, woraufhin gar keine Wahl stattgefunden hat. Noch schlimmer und dieser Kaiser Bao Dai hat 1955 eine gefälschte Wahl abgehalten, mit einem herausragender Ergebnis von 98 %.
01:03:40:06 – 01:03:40:11
Sprecher 2
Gut.
01:03:40:14 – 01:04:25:03
Sprecher 1
Spoiler Warnung für alle Ereignissen der Geschichte Wenn von irgendwem die Zustimmungsraten über 90 % sind, ist diese Wahl wahrscheinlich irgendwie gefälscht. Egal ob das in der DDR war, egal ob das in der Sowjetunion war, egal wo. Das ist meistens kein gutes Zeichen. Wenn du 98 % Zustimmung hast. Auf jeden Fall gab es dann die in Süden, die die Republik Vietnam, genau die eben von diesem, von von diesem Präsidenten, nur den Kim diktatorisch regiert wurde und im Norden waren die Menschen, die sich da zurückgezogen hatten und seit 1955, das gilt so als der Zeitraum wo der eigentliche Krieg anfängt, gab es Guerilla Kämpfe im Süden und damit um vielleicht ein ganz großes, ein ganz großen Mythos aus der
01:04:25:03 – 01:04:50:04
Sprecher 1
Geschichte erst mal so wegzuräumen. Der Vietnamkrieg heißt nicht, dass die USA an Seite von Südvietnam ganze Zeit den Norden angegriffen hätten, sondern der Vietnamkrieg hat fast komplett im Süden stattgefunden. Und das lag einfach daran, dass im Süden sehr viele Widerstandskämpfer waren, sehr viele Leute, die sich eher dem Norden zu gefühlt zugehörig gefühlt haben, oder die, die eigentlich ein vereintes, geeintes Vietnam wollten.
01:04:50:04 – 01:05:19:16
Sprecher 1
Und die haben sich eher so in den Dörfern und Wäldern gefunden, während in den Städten waren halt die, die einfach vom Diktator im Griff gehalten wurden und der Großteil des Vietnamkriegs ging eigentlich darum, dass die zuerst die die Südvietnamesen, später die Amerikaner versucht haben, diese Kommunisten aus Südvietnam zu das heißt die haben Südvietnam bombardiert. Wenn wir von diesen von so was hören wie Agent Orange und den Napalm Angriffen usw, dann ging das primär gegen Süden Süd.
01:05:19:17 – 01:05:22:23
Sprecher 1
Vietnamesische Dörfer, die außerhalb der großen Städte wie Saigon lagen.
01:05:24:00 – 01:05:29:01
Sprecher 2
Weil sich dort die kommunistischen Verschwörer.
01:05:29:01 – 01:05:57:09
Sprecher 1
Und zwar hier hießen die, die diese kommunistischen Verschwörer hießen Nationale Front für die Befreiung Süd Vietnams, der sogenannte NW. Und das sind auch die Leute, die dann später von den Amerikanern einfach als Vietcong bezeichnet wurden. Vietnamesische Kommunisten, was nicht so 100 % stimmt, weil die elf war eben nicht nur eine militärische Organisation, sondern das war, das waren einfach Oppositionsgruppen, die versucht haben, so eine Art Parallelgesellschaft im Süden aufzubauen, der am kommunistischen Nordvietnam orientiert war.
01:05:57:21 – 01:06:14:19
Sprecher 1
Das heißt, da gab es Ärzte, Lehrer, Erzieher, Ausbilder. Und so weiter. Das war einfach so ein komplexes Gesellschaftssystem, dass eben außerhalb der Städte an der Peripherie gelebt hat. Und für die Amerikaner, und das war ein großes Unglück für alle Vietnamesen, die da gelebt haben, war das alles einfach Vietcong.
01:06:15:00 – 01:06:15:12
Sprecher 2
Okay.
01:06:15:24 – 01:06:37:08
Sprecher 1
Krass. Und die USA haben dann eben nach dieser Domino Theorie den Süden unterstützt in seinem Kampf gegen die Guerillakämpfer. Einfach um zu verhindern, dass es eben nach der Domino Theorie Südvietnam fällt, während die aus Nordvietnam über den Ho Chi Minh hat. Der ist vielleicht bekannt durch den Dschungel, Waffen und andere Güter dahin transportiert wurden, um die zu unterstützen.
01:06:37:08 – 01:07:00:21
Sprecher 1
Und aber die USA haben nicht aktiv in den Krieg eingegriffen. Das fing erst in den Sechzigern an, und zwar hat John F. Kennedy, von dem kommt eigentlich diese Roll Back Politik, dass es nicht nur darum geht, aufzupassen, dass die Staaten nicht fallen, sondern den Kommunismus aktiv zurückzuschlagen. Und John F. Kennedy wird ja auch immer gerne so als Friedenspolitik glorifiziert.
01:07:01:01 – 01:07:23:11
Sprecher 1
Das, was später Lyndon Johnson in Vietnam gemacht hat, das wurde von Kennedy vorbereitet. Kennedy wollte eigentlich auch den Vietnamkrieg. Wäre Kennedy nicht 1961 erschossen worden wäre, dann wäre er wahrscheinlich der Politiker gewesen, der in den Vietnamkrieg aktiv eingegriffen hat. Es hat damals schon rumort, und vor der Wahl hat nach dem Tod Kennedys hat Johnson gesagt Es gibt keine Bodentruppen in Vietnam, wir unterstützen die.
01:07:23:11 – 01:07:43:15
Sprecher 1
Wir passen auf, dass der Kommunismus in Südvietnam kein nicht zu stark wird. Aber wir, wir passen wirklich auf, dass das das alles, dass wir wir wollen uns da nicht zu sehr einmischen. Und gleichzeitig haben die aber gesehen, in den USA, dass das System in Südvietnam extrem brüchig war in den Sechzigern. Es gab diverse Putschs und gegen Putschs von verschiedenen Organisationen.
01:07:43:15 – 01:08:09:24
Sprecher 1
Dieses ganze Regime war extrem gefährdet. Es war klar, da brodelt sich was zusammen. Und wenn wir nichts machen, dann wird dieser Staat irgendwann zusammenbrechen und dann werden wahrscheinlich die wird aus dem Norden werden werden diesen Teil. Und dann gibt es ein geeintes Vietnam und das wird mit Sicherheit von den Kommunisten unterstützt. Und dann haben wir einen weiteren kommunistischen Block in Indochina und das wollen wir auf keinen Fall Und mittlerweile eigentlich unter Historikern.
01:08:09:24 – 01:08:39:24
Sprecher 1
Unbestritten ist, dass der Eintritt der USA in den Vietnamkrieg geplant war schon früher. Und dieser sogenannte Tonkin Zwischenfall, der schließlich dazu geführt hat, war eigentlich nur die Suche nach irgendeinem Grund in den Krieg. Die Amerikaner wollten eingreifen, sie haben irgendwie einen Grund gesucht und der Grund war dann, dass es irgendeinen ein total absurden Zwischenfall gab, wo ein Südwesten Sabotage Kommando nordvietnamesische Inseln angegriffen hat.
01:08:40:07 – 01:09:05:21
Sprecher 1
Und in diesen Gefechten, die da stattgefunden haben, ist ein US Kriegsschiff, nämlich die USS Maddox im Golf von Tonkin gefahren, um die Südvietnamesen zu unterstützen und den Norden auszuforschen. Und da sind dann zwei Schnellboote vorbeigefahren aus Nordvietnam, und dann haben die auf der Maddox gesagt Hilfe, die Kommunisten kommen! Raketenangriff, Raketenangriffe werden angegriffen. Hier ein Angriff, Angriff, Angriff. Nee, doch nicht.
01:09:06:22 – 01:09:24:23
Sprecher 1
Dann hat die NSA es dann zu Johnson gesagt, hat gesagt Guck mal da, und da steht Angriff, Angriff, Angriff! Und Johnson hat gefragt Was steht denn da unten drunter? Ach, nichts. Da steht nur Angriff, Angriff, Angriff! So ungefähr könnte man das zusammenfassend zusammenfassen. Das ist der sogenannte Tonkin Zwischenfall. Die hatten tierisch Schiss, dass sie mit Torpedos angegriffen werden.
01:09:24:23 – 01:09:49:24
Sprecher 1
Haben dann festgestellt, da ist gar nichts drin. Nur zwei Boote, die da rumfahren. Und die NSA hat Johnson vorgelegt. Guck mal, die werden angegriffen. Jetzt ist es ein langer Funkverkehr. Und offensichtlich hat Johnson, der damalige Präsident, gerade mal 10 % davon gesehen. Und dann hat Johnson natürlich gesagt So, jetzt ist Schluss, Wir greifen jetzt Hanoi an, Hauptstadt von Nordvietnam und wir müssen endlich was gegen diese schreckliche Gewalt von den Nordvietnamesen machen.
01:09:50:06 – 01:10:19:17
Sprecher 1
Ja, auf in den Krieg! Und der Kongress war auch voll auf seiner Seite und hat dann die Tonkin Revolution verabschiedet. Und das war im Prinzip eine Cut blanche gesagt hatte das alles machen, um zu verhindern, dass Norden gegenüber uns aggressiv ist. Und das war einfach mal eine Kriegserklärung. Und noch mal die USA wollten Nordvietnam nicht erobern. Die USA hatten tierisch Schiss davor, wenn sie Nordvietnam angreifen, dass sie dann Russland, China und so weiter in den Konflikt mit reinziehen.
01:10:20:00 – 01:10:33:03
Sprecher 1
Und deswegen war ganz klar wir wollen eigentlich nur die Gebiete in Südvietnam, die vom Norden unterstützt werden. Die wollen wir offen decken und die wollen wir vertreiben, die ganzen Nordvietnamesen, die ganzen Vietcong, die Kommunisten, die da unten sind, die sollen alle raus. Problem Die sind im Dschungel.
01:10:33:08 – 01:10:34:09
Sprecher 2
Ja.
01:10:34:09 – 01:10:58:15
Sprecher 1
Problemlösung Dschungel muss weg. Agent Orange ist das Stichwort. Nur eines von sehr, sehr vielen Verbrechen, die die USA damals begangen haben. Chemikalien. Das. Und zwar Chemikalien. Gott, die haben, die haben die literweise über dem Urwald versprüht, um diese. Diese roten, mit denen, die, die die Widerstandskämpfer im Süden unterstützt wurden, freizulegen und haben damit im Prinzip den ganzen Dschungel vergiftet.
01:10:58:22 – 01:11:23:13
Sprecher 1
Heute noch findet man bei Leuten, die dort leben, in diesen Regionen findet Spuren von dem Gift in ihrem Körper. Was natürlich klar ist es ging darum, dass es ging. Darum, den Dschungel zu entlarven und nicht die Leute zu vergiften. Aber den war scheißegal, mit was sie da drauf werfen. Entsprechend haben die wirklich die übelsten Chemie Bomben rausgeholt. Und dann hat es auch irgendwann angefangen Mitte der 60er Jahre, dass diese Bodentruppen losgeschickt wurden.
01:11:24:05 – 01:11:41:22
Sprecher 1
Und die Amerikaner waren, wie wir mittlerweile retrospektiv wissen, überhaupt nicht auf diesen Kampf vorbereitet. Die dachten, sie kommen da rein, sie gehen durch den Dschungel, sie räumen da ein bisschen auf, sie machen mal ein paar Chemikalien, alles leergefegt und dann können sie angreifen. Die haben einfach nicht damit gerechnet, wie gut diese Vietcong im Süden sich verstecken können und wie gut die auflauern können.
01:11:41:22 – 01:12:02:03
Sprecher 1
Mehr Und natürlich waren diese Kampfhandlungen, waren Erfolge. Die haben es geschafft, die Vietcong zu vernichten. Aber die Vietcong haben in unfassbar krasse Verluste bis dahin zugefügt. Und es ging dann auch irgendwann einfach nur noch darum Wer kann dem anderen mehr Verluste zuführen? Es war ein Erfolg, wenn die Amerikaner nur 1000 Soldaten verloren haben, die Vietcong dafür 10.000 Bodycount.
01:12:02:03 – 01:12:08:17
Sprecher 1
Bodycount war das Wort, das dafür gemacht wurde. Und das heißt, es gab so einen gewissen Stolz darauf Wir haben mehr umgebracht als Sie.
01:12:09:02 – 01:12:10:12
Sprecher 2
Und Kill, wie das in dem Film.
01:12:10:12 – 01:12:29:13
Sprecher 1
War. Genau. Und das Ding ist Vietcong waren ja nicht nur Soldaten, sondern Vietcong. Das war halt so eine ganze Struktur. Das heißt, die haben irgendwann auch auf die Zivilisten geschossen, die haben irgendwann angefangen, in jedem, in dem sie waren, haben sie Vietcong gesehen. Teilweise hatten sie wahrscheinlich recht. Aber Vietcong heißt, wie gesagt, das war vielleicht einfach Ärztin, für die gearbeitet haben.
01:12:29:13 – 01:12:58:07
Sprecher 1
Lehrerinnen, die für die gearbeitet haben, die sind in diese Dörfer rein und die haben die Leuten umgebracht. Und das ist sehr nah an Genozid. Was da passiert, ist einfach, weil die gesagt haben, wir wollen die Kommunisten da komplett loswerden und am gewissen Punkt ist es scheißegal, ob das Soldaten sind oder Zivilisten. Der Bodycount zählt und es gibt aus der Zeit wirklich schlimme Berichte von Vergewaltigung Mord und die Amerikaner sind da einfach wie Barbaren durch gewütet, haben alles erschossen, was ihnen vor die Linse gegangen ist.
01:12:58:07 – 01:13:18:09
Sprecher 1
Das was wir in dem Film sehen, stimmt, der im Hubschrauber sitzend einfach auf die Bauern schießt. Das ist, das ist was passiert ist. Die Bauern waren dann halt Bauern, Die, die die Vietcong unterstützt haben mit Nahrungsmitteln, müssen ausgelöscht werden, weil da ja. Und die Südvietnamesen haben zurückgeschlagen, wie wir mittlerweile auch. Die Nordvietnamesen, wie wir mittlerweile auch retrospektiv wissen.
01:13:18:09 – 01:13:36:13
Sprecher 1
Die Amerikaner haben irgendwann sich zurückgezogen in die Offensive, in dem Film auch kurz gezeigt wird, war eine große Offensive zu diesem Feiertag von von den Norden von von den, ich sage mal von den Nordvietnamesen. Aber offiziell waren es eigentlich nur die elf, die im im Süden waren, die die Nordvietnamesen teilweise sogar gesagt haben, mit ihnen gar nichts zu tun.
01:13:36:13 – 01:13:54:18
Sprecher 1
Wir unterstützen die vielleicht ein bisschen, aber eigentlich ist das nicht unser Krieg. Wir auf jeden Fall, wo die, wo die eine riesige Offensive gemacht haben und alle möglichen Städte angegriffen haben und alle Distrikte, wo irgendwie Amerikaner waren. Das interessante, das war eigentlich ein Misserfolg und elf wollten die Amerikaner vertreiben.
01:13:54:23 – 01:13:55:07
Sprecher 2
Ja.
01:13:55:16 – 01:14:28:12
Sprecher 1
Haben aber komplett versagt. Die haben, die haben sehr viele Amerikaner erschossen, aber vor allem wurden sie erschossen. Es ist gar nicht ganz klar, wie viel Opfer das ging auf jeden Fall in die Zehntausende. Aber das Besondere war, dass in dieser Offensive 1968 die mediale Wahrnehmung da war. Der Vietnamkrieg war sowieso der erste Krieg, der von viel von Kameras begleitet wurde, von Fotos und sehr früh, schon im Vietnamkrieg, gingen die Bilder um die Welt, die zeigen, wie zum Beispiel ein Vietcong erschossen wird, von einem vietnamesischen Soldaten hingerichtet, und ein amerikanischer Soldat steht daneben und macht nichts.
01:14:28:22 – 01:14:55:05
Sprecher 1
Ganz berühmt ist das Bild von von Van, die Kim Puck, diesem Mädchen, das weinend aus seinem Dorf läuft. Naja, Napalm angegriffen wurde, die Haut halb verbrannt, nackt und hintendran noch andere Menschen, die schreiend wegrennen. Ja, die Bilder gingen um die Welt und das war ein riesiger Imageverlust für die USA, weil die haben natürlich gesagt Hey, wir sind hier die Guten, wir sind hier, um zu verhindern, dass die bösen Kommunisten Südvietnam überrennen.
01:14:55:09 – 01:15:14:13
Sprecher 1
Und dann hat man die Bilder gesehen, haben eine ganz andere Geschichte erzählt und daraus hat sich natürlich so was gebildet wie die Friedensbewegungen in Deutschland, die Achtundsechziger in Amerika, die Hippiebewegung, die Anti Kriegs Proteste. Und so weiter. Und die Amerikaner haben einfach gemerkt Wir gewinnen hier, wir können hier gewinnen. Aber es ist ein riesiger Imageverlust, und wir verlieren extrem viele Soldaten dabei.
01:15:15:09 – 01:15:42:18
Sprecher 1
Und die Offensive war auch tatsächlich dann so ein Wendepunkt im Krieg, weil, obwohl die Amerikaner eigentlich das Ding gewonnen haben, ja die Norden, die Indianer zurückschlagen haben, wurde das als als moralische Niederlage wahrgenommen, woraufhin der Verteidigungsminister McNamara, 68, zurückgetreten ist. Sein Nachfolger Clifford hat gesagt Wir machen mal ein bisschen langsamer, aber müssen wir versuchen, mal unsere Stellung zu halten.
01:15:42:18 – 01:16:07:05
Sprecher 1
Aber wir wollen nur nicht mehr so krass kämpfen. Aber es war eigentlich schon zu spät. Es hat sich. Im US Kongress hat sich ein enormer Widerstand formiert gegen den Krieg und Johnson hat ganz schön geschwitzt. Und ausgerechnet Richard Nixon, der Nachfolger von Johnson, der hat das als Friedens Präsident bei der Achtundsechziger Präsidentschaftswahl angetreten. Das darf man dann. Es wird so gerne von den republikanischen Falken geredet, geredet.
01:16:07:11 – 01:16:35:01
Sprecher 1
Man darf nicht vergessen, dass die USA es über Parteigrenzen hinweg einen sehr langen Konflikt zwischen Isolationismus und Internationalismus gibt. Greifen wir in Konfliktherde ein oder lassen wir sie? Und das findet man ja auch. Und das ist total wild, weil mal sind die Republikaner die totalen Falken, die sagen, wir wollen Krieg führen, wie zum Beispiel im Irakkrieg mehr aber Mal sind die Republikaner, die auch und auch die, die sagen Helft bloß nicht der Ukraine, lasst das mal, lasst die mal in Ruhe.
01:16:35:01 – 01:17:00:13
Sprecher 1
Wie jetzt zum Beispiel Donald Trump ist der totale Isolationismus seltsam? Friedenspolitik ja. Also es ist so meint man, man muss da wirklich aufpassen, dass man das differenziert betrachtet, wie Krieg und Frieden und wie Einmischung und und Isolationismus. Es ist ein bisschen komplexer als sozusagen die Amerikaner wollen einfach nur Weltpolizist spielen. Auf jeden Fall hat Nixon genau damit und mit dem Versprechen, dass er Frieden macht und gleichzeitig das Gesicht wahren macht.
01:17:00:13 – 01:17:41:00
Sprecher 1
Für die USA hat er die Präsidentschaftswahl 1960 gewonnen. Das war eine Entscheidung über Krieg und Frieden. Okay, und Nixon hat dann auch tatsächlich sich an seine Worte gehalten und hat 69 die Nixon Doktrin verfasst, in der es hieß, dass die USA weiter asiatische Staaten unterstützen militärisch, aber dass die sich mal selbst um ihre Verteidigung kümmern sollen. Und dann gab es noch verschiedene Kämpfe und schließlich hat das Ganze gemündet in die Pariser Friedensgespräche, in denen sich die USA dann das war 1973 wurde das Pariser Abkommen unterzeichnet, und da haben sich die USA verpflichtet, alle Truppen innerhalb von 60 Tagen abzuziehen aus Vietnam.
01:17:41:00 – 01:18:08:16
Sprecher 1
Und die Nordvietnamesen haben versprochen, alle Kriegsgefangenen freizulassen und dass sich keine fremden mehr in die in Laos, Kambodscha etc. einmischen sollen. Und Nordvietnam darf ein paar von seinen Leuten in Südvietnam lassen und die in der NRF, also die Nationale Befreiungsarmee, darf ihre Gebiete kontrollieren und bis zu einer allgemeinen Wahl verwalten. Und es gab weiterhin Kämpfe, aber eigentlich war das schon so ein bisschen das Ende des Krieges.
01:18:08:16 – 01:18:36:16
Sprecher 1
Und bekannt ist dann vor allem wie in einer krassen Hauruck Aktion 1975 1976 sich die USA aus Vietnam zurückgezogen haben inklusive. Am Schluss irgendwie so im April 76 mussten die letzten noch evakuiert werden, weil mittlerweile klar war, es gibt einen Kampf, der hat, der Kampf tobt weiter und ohne US Unterstützung ist Südvietnam ziemlich allein da. Und dann haben halt irgendwann die die Vietcong bei Saigon an der Tür angeklopft haben, gesagt Hier sind wir.
01:18:37:04 – 01:19:05:21
Sprecher 1
Und dann haben die USA gesagt Raus, raus, raus, raus, raus. Es kam zu ziemlich chaotischen Szenen und Südvietnamesen wurden zurückgelassen. Bilder, die gar nicht so unähnlich sind wie die die es gab. Während des Rückzugs aus Afghanistan übrigens auch wieder Trumpsche republikanischer Isolationismus. Die Iraner sind die, die gesagt haben, wir ziehen uns jetzt raus aus Afghanistan. Während die Demokraten gesagt haben okay, wir haben da Scheiße, Angriff, aber wir müssen das jetzt irgendwie halten und irgendwie gucken, dass wir das verwalten, während die Amerikaner da die Republikaner da vor die waren, die gesagt haben Los, lasst uns Afghanistan stürmen.
01:19:05:21 – 01:19:06:04
Sprecher 2
Ja, ja.
01:19:06:14 – 01:19:38:08
Sprecher 1
Das ist sehr komplex. Ist es tatsächlich amerikanische Außenpolitik? Superspannend, gerade was so der Kampf zwischen Isolationismus und Internationalismus betrifft. Ändert aber nichts daran, dass der Vietnamkrieg ein totales Desaster war für die USA und ein riesiges Verbrechen und eine riesige Anhäufung von Verbrechen eben sowohl was die Luftangriffe betrifft mit Agent Orange und später die Napalm Angriffe als auch das Wüten der Bodentruppen als auch das generelle Einmischen in einen Prozess, der eventuell hätte friedlich ausgehen können.
01:19:39:18 – 01:19:51:17
Sprecher 2
Ja ja, ja gut, aber das ist so das Ding woran man denkt, wenn denkt okay, ich will nicht, dass Amerika sich irgendwo einmischt, wenn man das Gefühl hat, okay, das endet wieder. Also richtig übel.
01:19:51:24 – 01:19:59:05
Sprecher 1
Ja, na ja, ich meine, der Zweite Weltkrieg ist der Punkt, wo man sagt Na ja, vielleicht ist es manchmal ganz gut, wenn Amerika sich irgendwo einmischt.
01:19:59:20 – 01:20:03:10
Sprecher 2
Ich nicht. Ob das. Oh, Gott. Also, es ist nicht ich.
01:20:03:10 – 01:20:10:20
Sprecher 1
Ich glaube ist. Es ist ein komplexes Thema. Und ich glaube, mit einer Militär, mit einer gewissen Militärmacht geht auch eine gewisse Verantwortung einher.
01:20:11:00 – 01:20:11:11
Sprecher 2
Ja, klar.
01:20:11:15 – 01:20:38:04
Sprecher 1
Ich glaube nicht, dass Staaten grundsätzlich isolationistisch sein sollten. Auf amerikanisch, weil. Na ja, es gibt ein. Es gibt einfach komplexe Konflikte da draußen. Und ich finde, ich find’s gut das. Ich finde es gut, dass die Ukraine zum Beispiel mit Waffen und mit Geldern aus den USA gestützt werden. Ich finde es gut, dass ich stehe. Ich fand es vorher schon gut, dass es zivile Organisationen aus den USA gab, die sich in der Ukraine für Demokratisierung eingesetzt haben.
01:20:38:17 – 01:20:40:23
Sprecher 1
Das ist, das gehört ja auch zu dem Komplex dazu.
01:20:41:11 – 01:20:59:16
Sprecher 2
Ja, das ist der Teil, der immer ein bisschen ein besseres Image bringt, weil die Zivilbevölkerung vor Ort unterstützt und denen die Möglichkeit und die, die die Werkzeuge in die Hand gibt, auch abseits von Waffen einfach Know how und Organisation und Geld für Dinge.
01:20:59:24 – 01:21:18:11
Sprecher 1
Also ich glaube, das große Problem der USA ist, dass die Anfang Mitte des 20. Jahrhunderts so ein bisschen unfreiwilliger Weltpolizist wurden, obwohl sie gar nicht wollten. Im Ersten Weltkrieg haben alle gesagt Kommt Leute, helft uns, greift ein. Und dann haben die USA eingegriffen und alle haben gesagt Ja, danke. Und dann haben die USA gesagt Okay, jetzt machen wir mal ruhig.
01:21:18:20 – 01:21:34:06
Sprecher 1
Und dann haben die Nazis und die Kommunisten sagt, Jetzt sind wir da. Und dann haben im Zweiten Weltkrieg wieder alle gesagt Los, kommt, helft uns, greift ein, Wir sagen Nee, kein Bock. Und dann haben sie, da machen wir es halt dann aber gesagt okay, jetzt machen was aber anders. Jetzt bleiben wir erst mal, das hat so gut geklappt.
01:21:34:11 – 01:21:51:17
Sprecher 1
Also wahrscheinlich ist Deutschland daran schuld, dass die USA in Afghanistan und im Irak und so weiter gedacht haben, dass das auch so gut klappt, weil in Deutschland hatten sie ein Musterbeispiel Hey, wir sind da geblieben. Wir haben es geschafft, eine Demokratie aufzubauen. Deutschland ist mittlerweile wieder ein eigenständiger Staat, der es geschafft hat, eine Demokratie nach unserem Vorbild aufzubauen.
01:21:51:17 – 01:22:12:06
Sprecher 1
Und Deutschland ist eine Bastion in Europa, in Europa. Auf die können wir uns verlassen, Die passen auf, dass die Russen nicht einmarschieren. Sehr vereinfacht historische Darstellung. Warum sollte das nicht in Afghanistan auch so klappen? Oder in Korea oder in Vietnam? Also das sind ja sie. Es gibt. Es gibt dieses eine Musterbeispiel, wo es wirklich gut war und wir können den Amerikaner ich weiß, ist Antiamerikanismus so verlocken?
01:22:12:06 – 01:22:18:07
Sprecher 1
Wir können den Amerikanern fucking dankbar sein, dass sie 1945 gekommen sind und gesagt haben Hitler, und jetzt sind Sie dran. Ja.
01:22:18:14 – 01:22:19:00
Sprecher 2
Ja, genau.
01:22:19:01 – 01:22:20:06
Sprecher 1
Sonst wird es echt kacke aussehen.
01:22:20:07 – 01:22:21:00
Sprecher 2
Na ja, das.
01:22:21:00 – 01:22:21:23
Sprecher 1
Sollten wir nicht vergessen.
01:22:22:12 – 01:22:43:05
Sprecher 2
Absolut, absolut richtig. Ich glaube, dass der die Neigung dazu, Dinge zu vereinfachen, dazu führt, dass man. Dass man sagt, okay, wir haben hier ein Vorbild. Und das machen wir jetzt einfach so, aber die Situationen sind ja immer andere. Absolut. Die kulturellen Umstände sind noch mal andere und du musst halt irgendwie mehr machen, als nur zu sagen, Wir haben hier eine, lasst uns die wieder anwenden.
01:22:43:05 – 01:23:09:11
Sprecher 1
Absolut. Wir brauchen nicht drüber zu reden, dass die USA mit ihren Einmischungen im 20. Jahrhundert und auch im 21. Jahrhundert deutlich mehr kaputt gemacht, als zu retten. Das steht so außer Frage. Ich warne nur davor, am zu schnell plumpen Antiamerikanismus zu verfallen, der hinter jeder Intervention steht, das fiese Eingreifen von einem selbst ernannten, machtgeilen Weltpolizisten sehen, Weil so funktioniert das in den USA nicht.
01:23:09:11 – 01:23:28:20
Sprecher 1
Und deswegen gibt es ja auch in den USA Konflikte. Und es gibt immer in den USA immer die Leute, die sehr laut sind, wenn es darum geht Mischt euch nirgendwo ein, wir kümmern uns nur um unseren Kontinent und das ist alles andere scheißegal. Und die haben nicht immer recht, weil manchmal ist es ganz gut, sich einzumischen, gerade wenn andere kleine Staaten von anderen großen Staaten überrannt werden, überfallen werden.
01:23:28:24 – 01:23:43:02
Sprecher 2
Na ja, es ist halt einfach sehr komplex und deswegen nicht immer gleich bewertbar und und und sagbar, was das Richtige ist. Sonst würden wir jetzt hier in diesem Podcast einmal die und all die Weltprobleme lösen. Das ist.
01:23:43:02 – 01:23:46:23
Sprecher 1
Nicht schön. Sollte das nicht eigentlich unsere Aufgabe sein? Wir reden hier über schnöde Filme.
01:23:47:06 – 01:24:00:15
Sprecher 2
Echt mal, was würdest du sagen? Was sollten wir jetzt tun, damit wir den Kapitalismus ein für allemal zurückdrängen und endlich den, den sein sollten als Alternative verdammt, Wir sollten?
01:24:01:01 – 01:24:09:04
Sprecher 1
Also wichtig ist vor allem gute Erziehung und eine gute Überleitung zu den Top drei. Wir schaffen das. Also keine schlechte Erziehung.
01:24:09:07 – 01:24:23:22
Sprecher 2
Single Unsere Top drei Das war unsere Überleitung zu unseren Top drei mit dem Titel Bad.
01:24:23:22 – 01:24:24:20
Sprecher 1
Education.
01:24:24:24 – 01:24:29:24
Sprecher 2
Was hast du dir dabei gedacht? Floor Bad Education Was ist das für eine Top drei?
01:24:29:24 – 01:24:41:23
Sprecher 1
So im weitesten Sinne, also was wir sollten? Kinder, Schüler, Erwachsene, wie wie sollten Menschen nicht erzogen werden? Was ist schlechte Erziehung bzw schlechte Bildung? Weil Wir haben ja ein Musterbeispiel dafür.
01:24:42:02 – 01:24:43:02
Sprecher 2
Na ja, natürlich.
01:24:43:02 – 01:24:50:01
Sprecher 1
Man sollte Menschen nicht zu Killern erziehen, indem man demütigt, mobbt und Gewalt anwendet und physisch.
01:24:50:09 – 01:24:52:13
Sprecher 2
Ich habe das Thema ein bisschen freier.
01:24:52:14 – 01:24:53:21
Sprecher 1
Oh, ich bin sehr gespannt.
01:24:53:22 – 01:25:02:20
Sprecher 2
Also mit einfach mit education, also im Sinne von das war vielleicht eine schlechte Methode, schlechte Lehrer oder eine schlechte Schule oder so?
01:25:02:21 – 01:25:03:04
Sprecher 1
Genau.
01:25:03:11 – 01:25:04:03
Sprecher 2
Ganz allgemein.
01:25:04:03 – 01:25:07:11
Sprecher 1
Das meinte ich ja ein bisschen größer. Ja, ja, ja, es ist.
01:25:07:15 – 01:25:13:13
Sprecher 2
Es muss nicht immer um alles in der Welt gehen. Es muss nicht immer nur um Krieg und Verderben.
01:25:13:13 – 01:25:18:17
Sprecher 1
Und ja, habe ich auch. Ich habe mich klein und verderben davon. Und möchtest du loslegen?
01:25:18:22 – 01:25:26:22
Sprecher 2
Ich muss los. Muss loslegen. Da fragst du noch, ob ich möchte. Ich würde anfangen mit The Place.
01:25:27:01 – 01:25:27:24
Sprecher 1
Oh, ja.
01:25:27:24 – 01:25:40:23
Sprecher 2
Wo Platz ist. Ja. Eigentlich muss man mal sagen, wenn man sich diesen Film anschaut. Und danach hat man sehr, sehr viele Parallelen. Einfach und denkt sich okay, gut, der erste Teil noch mal als gesamter Film, bloß in Schlagzeug.
01:25:41:13 – 01:25:45:06
Sprecher 1
Und Jacques hat sich auch mehr als einmal, glaube ich, inspirieren lassen.
01:25:45:06 – 01:25:52:05
Sprecher 2
Ja, es ist unglaublich. Zeke Simons wirkt so wie dieser Drill. Sargent hat irgendwie auch eine ähnliche Optik.
01:25:52:18 – 01:25:53:02
Sprecher 1
Ja.
01:25:53:09 – 01:26:03:02
Sprecher 2
Und irgendwie weiß ich nicht. Wahrscheinlich hat er sich den Film 20.000 Mal angeschaut und hat dann einfach diese diesen Duktus übernommen, was er sehr gut gemacht hat. Also ein toller Schauspieler und.
01:26:03:02 – 01:26:05:18
Sprecher 1
Das Emilio von der Musikschule ist. Trummer.
01:26:05:22 – 01:26:32:07
Sprecher 2
Ja, genau der irgendwie das Ensemble. Ja, und es ist halt nicht nicht leicht so nah. Und Musik und Musik ist ein hartes Stück Arbeit, wenn man das machen will und auch als Drummer und da aber so eine Palette. Ich war auf der Ballettschule. Ich weiß, wie Lehrer sehr hart sein können in ihrer Art und Weise. Na ja, können zu vermitteln vor allem solches Können, was wirklich ein hartes Stück Arbeit ist, mit Schlägen unter Umständen.
01:26:32:07 – 01:26:50:04
Sprecher 2
Und Jacques Simons ist einfach ein unglaublich, eine Force of nature, aber im negativen Sinne, im Sinne von psychische Gewalt, tatsächlich physische Gewalt und alles Mögliche, um diesen Typen in den Takt zu bringen, von dem, was er da von ihm verlangt.
01:26:50:10 – 01:27:25:17
Sprecher 1
Ja klar. Platz drei Also ich hab gerade geguckt. Ich hatte ihn bei meinem anderen Menschen, den ich bin froh, dass wir die Menschen nicht mehr vorstellen. Da passiert so was nicht. Mein Platz frei ist Neuer deutscher Film aus dem Jahr 1966 von Volker Schlöndorff, Der junge Törleß Eine Verfilmung von den Verwirrungen des Zöglings Törleß von, Robert Musil. Und zwar geht es um ein Internat, Während es im österreichischen Kaiserreich, wo mehrere ein jungen Internat um mehrere Jungen einen Mitschüler grausam quälen, auf übelste Weise.
01:27:27:12 – 01:27:56:03
Sprecher 1
Und einer, der junge Törleß, damit macht und gleichzeitig verliebt ist in diesen Schüler, der da gequält wird und sich darüber nicht ganz klar ist. Auf jeden Fall. Das Bad Education Motiv kommt dann später rein, wenn der gequälte versucht, irgendwie sich an die Schulleitung zu wenden. Und die natürlich nur die, die natürlich nur den Ruf des Internats schützen wollen und sich komplett komplett gegen das Opfer stellen und einfach mal die Täter stützen, in dem sie schweigen.
01:27:57:00 – 01:28:10:06
Sprecher 1
Und bei der Education ist zweierlei Einmal wirklich eine schreckliche Schule und zum Zweiten eine schreckliche Schule des Lebens, durch die alle in diesem Film gehen, sowohl die Täter als auch die Opfer. Sehr, sehr guter Film, sehr gute Verfilmung von einem sehr guten Roman.
01:28:11:07 – 01:28:22:24
Sprecher 2
Danke. Ich hätte auf Platz zwei Energieabgabe Investition dieses Jahres ist.
01:28:23:00 – 01:28:25:06
Sprecher 1
Die einzige, die mit Zinsen klarkommt.
01:28:26:22 – 01:28:33:23
Sprecher 2
Aber sind wir ehrlich, Die meiste Zeit sitzt sie vorne rauchend und es ist scheißegal, was da passiert.
01:28:34:01 – 01:28:48:03
Sprecher 1
Sie raucht vor den Schülern oder sie sitzt rauchen im Klassenzimmer und zeigt sie in dieses Aufklärungs Video mit den beiden Häschen. Und dann kommt es zu Sex und sie sitzt ganz cool und raucht und sagt sie tut nur so sich was vor.
01:28:50:08 – 01:29:08:07
Sprecher 2
Die hat immer sehr schöne Kommentare auf die auf die Situationen auf den Lippen, die natürlich die Kinder nicht verstehen, die sie da vor sich hat. Aber wir als Zuschauer, ich fand sie immer sehr lustig. Aber natürlich beide Kirchen. Ich bin überrascht, dass irgendjemand in diesem Klassenzimmer irgendwas lernt bei ihr ja.
01:29:09:04 – 01:29:26:19
Sprecher 1
Aber sie gewinnt irgendwann mal einen Lehrer preis, weil sie die einzige ist, die mit Bart Simpson klarkommt. Das Tolle ist, da gibt es dieses Video, wo Bart Simpson sagt Also Bart Simpson nimmt ein auf, um sie zu nominieren dafür. Und er schickt das Band an die Kommission, die das entscheidet und sagt so Hallo, ich bin Bart Simpson. Und da sitzen so und sagen Mein Gott, dieser Patch Simpson gibt es wirklich.
01:29:27:01 – 01:29:29:10
Sprecher 1
Ich Dachte, das wäre ein Mythos, um Lehrern Angst zu machen.
01:29:30:00 – 01:29:33:07
Sprecher 2
Und nein, der schön.
01:29:33:07 – 01:29:57:09
Sprecher 1
Mein Platz zwei ist die High School. Ich gucke gerade, ob ich irgendwie einen Namen finde. Ich glaube, es ist kein Name in Donnie Darko. Oh, und zwar vor allem Donnie Darko Mystery. Eine Mischung aus Mysterien Satire aus dem Jahr 2001. Und an dieser High School wird ein externer Lehrer eingeladen. Und zwar so ein Lebensberater, der sagt So sag ja zur Liebe, Sag Nein zur Angst.
01:29:57:09 – 01:30:26:04
Sprecher 1
Gespielt von Patrick Swayze im Kino und der mit so ganz billigen Motivations Sprüchen glaubt, alle Menschen zu besseren Menschen machen zu können. Und dann zwingen sie die Schüler bei diesen merkwürdigen Sitzungen mitzumachen, wo er halt vorne spricht. Und es ist kompletter Bullshit, den er redet. Das ist einfach so dieser typische ESO Ich finde dich selbst Bullshit, der überhaupt keine Substanz hat und aber sie dürfen es nicht in Frage stellen, weil es wird benotet.
01:30:26:04 – 01:30:42:03
Sprecher 1
Was was erwarten Sie müssen, Sie müssen das, was er sagt, nachplappern und gute Noten kriegen. Und später stellt sich heraus, dass Jim Cunningham eine sehr große Kinderporno Sammlung hat. Und das ist aber schon selbst wenn das nicht wäre, es ist schon absurd, überhaupt, dass die Schule ihn einlädt und.
01:30:42:04 – 01:30:42:11
Sprecher 2
Er.
01:30:42:21 – 01:30:51:04
Sprecher 1
Ihren Unterricht in Gesellschaftswissenschaften um ihn herum und seine Weisheit aufbaut. Sehr gruselig, sehr merkwürdig. Donnie Darko Toller Film.
01:30:52:08 – 01:30:56:23
Sprecher 2
Mein Platz eins ist ein bisschen streitbar vielleicht.
01:30:57:07 – 01:30:58:01
Sprecher 1
Ich bin gespannt.
01:30:58:17 – 01:31:18:16
Sprecher 2
Hat mich schon immer gestört. Habe ich mir nie getraut, mit irgendjemandem zu diskutieren. Ich bin gespannt. Yoda wird Yoda übrigens unser Luke. Sie macht bei. Ja. Was ist das für eine fucking scheiß schlechte Education Szene? Das gilt also. Also.
01:31:18:24 – 01:31:21:05
Sprecher 1
Alles okay. Es gibt mehrere. Da kommst du nicht raus.
01:31:21:07 – 01:31:29:21
Sprecher 2
Also schnall dich als Yoda auf den Rücken von Luke. Einfach hier und da und dort. Und das war’s. Was soll dir das? Das ist verkehrt.
01:31:30:24 – 01:31:34:04
Sprecher 1
Wir sehen nicht das gesamte Training. Wir sind nur zu zwei, drei Sachen, die gut funktionieren.
01:31:34:14 – 01:31:40:03
Sprecher 2
Nein, das ist alles frustrierend. Es ist nur digitaler. Geht und treibt mich in der Gegend rum. Was soll das?
01:31:40:04 – 01:31:44:11
Sprecher 1
Er schickt ihn in diese Höhle und lässt ihn gegen sich selbst kämpfen. Dass er.
01:31:44:12 – 01:32:06:24
Sprecher 2
Aufhört. Das ist okay. Das ist okay. Okay. Dazu kommen wir auch noch. Also, das zweite Problem. Was? Was Yoda hat, ist. Es gibt keine Transparenz. Es gibt keinerlei. Wenn du ein guter Lehrer bist, dann erzählst du den Leuten, warum Ist das wichtig, was wir hier machen? Wie? Wie komme ich dahin? Was für einen Sinn hat meine Lehrmethode? Und so?
01:32:07:07 – 01:32:28:24
Sprecher 2
Gut. Das machst du mit einem in der ersten Klasse. Mit einem Jungen nicht. Und sagst ihm Guck mal! Also, wenn wir jetzt das so, weil. Dann kannst du es auf diese Art und Weise lernen. Aber Luke ist durchaus erwachsen genug, um ihm sagen zu können Warum machen wir hier was? So dann was für Ziele hat das Ganze? Die ganze Szene ist so aufgebaut, dass die ich als Zuschauer jedenfalls denke, wohin führt das jetzt?
01:32:29:04 – 01:32:31:15
Sprecher 2
Was für ein Ziel hat dieses. Was er da mit ihm macht?
01:32:31:20 – 01:32:35:04
Sprecher 1
Er soll das Imperium stürzen, stürzen. Er soll das wieder vernichten.
01:32:36:00 – 01:32:44:23
Sprecher 2
Aber es gibt da vielleicht ein Überbau, der vielleicht noch irgendwie wichtig ist. Was? Die Macht betrifft mich. Ich weiß nicht ein einziges Mal, was die Macht überhaupt ist. Es ist einfach.
01:32:44:23 – 01:32:50:11
Sprecher 1
Nur, weil du nicht aufpasst. Yoda sagt nicht versuchen, tuen.
01:32:51:10 – 01:32:53:10
Sprecher 2
Tragen und Yoda.
01:32:53:10 – 01:32:56:10
Sprecher 1
Ist ein Du musst das auch verstehen. Yoda hat jahrelang nicht unterrichtet.
01:32:57:00 – 01:32:58:19
Sprecher 2
Ja, er hat leider nicht. Ja, ja.
01:32:58:19 – 01:32:59:19
Sprecher 1
Ja, er ist ein bisschen aus der.
01:32:59:19 – 01:33:00:05
Sprecher 2
Übung.
01:33:00:06 – 01:33:05:04
Sprecher 1
Ja, er war ein wirklich guter Lehrer. Der hat eine ganze, ganze fucking ja die Academy geleitet.
01:33:05:07 – 01:33:20:09
Sprecher 2
Ja, man kann, aber ich finde, das Design hast du in deiner Schulzeit den Lehrern vertraut, die immer gesagt haben, weil ich’s gesagt habe? Ja, das ist doch. Das Einzige, was Yoda macht. Oder besser, du machst das, weil ich das sage.
01:33:20:09 – 01:33:23:21
Sprecher 1
Aber meine Lehrer waren auch keine schrulligen Jedi Ritter. Obwohl dieser eine Mathelehrer.
01:33:25:10 – 01:33:37:16
Sprecher 2
Ja, und dann als letztes. Und der ist ein bisschen gemein. Klare Kommunikation. Es ist manchmal schwer, ihm zu folgen. Mit dem Satzbau muss man sagen, aber das ist nur nebenbei. Es Ist. Oh ja.
01:33:38:16 – 01:33:44:24
Sprecher 1
Jetzt. Jetzt begibst du dich auf dünnes Eis. Das stimmt, weil man durchaus die Frage stellen, sich die Frage stellen kann, wenn Yoda so lange mit den Menschen kommuniziert.
01:33:45:01 – 01:33:45:24
Sprecher 2
Warum zur Hölle?
01:33:46:05 – 01:34:19:01
Sprecher 1
Aber ich glaube, er simuliert das nur. Also genauso wie er das Gebrechliche simuliert. Eigentlich kann das Yoda. Er will, dass die Menschen seinen Worten mehr Aufmerksamkeit widmen und deswegen stellt er die Sätze mal ein bisschen unten. Ein wundervoller Platz eins du Arsch. Okay, mein Platz eins haben Krieg, Krieg, Krieg, Education vor das The Making of the Nazi ein ein Disney Film aus dem Jahre 194310 Minuten, in dem ein Propagandafilm, an dem gezeigt wird, wie Kinder in Nazideutschland auf das Leben im Nationalsozialismus vorbereitet werden.
01:34:19:01 – 01:34:39:01
Sprecher 1
Und Inhalte sind natürlich vor allem Hitler, Mein Kampf und Sozialdarwinismus. Und es gibt eine wirklich traurige Szene, in dem ein kleiner Junge lernen muss, dass das süße vom Wolf gefressen wird, weil es es nicht anders verdient hat. Weil es gibt entweder Wolf oder Kaninchen. Du bist eins davon. Und dann sagt der Junge Ich hasse das Kaninchen, ich hasse es, ich hasse es.
01:34:39:01 – 01:34:46:06
Sprecher 1
Ich hasse es. Und wir sehen, wie aus dem kleinen niedlichen Jungen, der wirklich sehr viel Empathie hat, ein harter Nazi Soldat wird, der in den Tod marschiert.
01:34:46:11 – 01:34:46:20
Sprecher 2
Toll.
01:34:46:20 – 01:34:55:03
Sprecher 1
Zehn Minuten Jahren Propagandafilm, unglaublich traurig, unglaublich bewegend. Education Footage aus dem Jahr 1940 findet man bestimmt bei YouTube. Schaut ihn euch an.
01:34:56:09 – 01:35:10:04
Sprecher 2
Ein bisschen. Es gibt noch andere Menschens. Ich noch Sunnydale High von Buffy. Diese Schule steht auf einem Höllenschlund und keiner von denen lernt mal, wie man gegen Vampire und mit.
01:35:10:05 – 01:35:14:16
Sprecher 1
Gute Erziehung natürlich. Dolores Umbridge ist ja da, aber nicht nur Dolores Umbridge.
01:35:15:03 – 01:35:17:21
Sprecher 2
Knappe Snape, ganz schlechte Lehrer.
01:35:18:02 – 01:35:24:05
Sprecher 1
Hogwarts. Allein die Idee, eine Schule in vier Häuser einzuteilen und zu dem einen Haus zu sagen Apropo, ihr seid die Bösen.
01:35:24:05 – 01:35:24:14
Sprecher 2
Ja, genau.
01:35:24:23 – 01:35:26:09
Sprecher 1
Das ist keine gute Idee.
01:35:27:08 – 01:35:27:20
Sprecher 2
Stimmt.
01:35:28:05 – 01:35:43:02
Sprecher 1
Und plus Hey, wann kommt mal jemand auf die Idee okay, im fünften Teil oder so zu sagen? Hogwarts ist kein sicherer Ort. Das sterben jedes Jahr Kinder, da kommt ständig, Das kommt ständig irgendein Voldemort Kämpfer vorbei um Kinder zu versteinern oder zu töten.
01:35:44:16 – 01:35:50:09
Sprecher 2
Und Deadpool Society. Der Typ ist gut. Der Rest der Schule ist scheiße.
01:35:50:16 – 01:35:54:19
Sprecher 1
Der Rest der Schule ist ziemlich düster. Ja, Harte strenge Erziehung im Internat.
01:35:55:02 – 01:35:58:17
Sprecher 2
Ja, Ja, das da da erschöpft sich bei mir ein bisschen ohne.
01:35:59:03 – 01:36:09:03
Sprecher 1
Ein obskurer Thriller aus den Neunzigern, in der Samuel Jackson als Lehrer irgendwann zurückschlägt und seinen Schülern eine Lektion beibringt, indem er mit ihnen Roulette spielt.
01:36:10:08 – 01:36:11:13
Sprecher 2
Okay. Haben Sie was gelernt?
01:36:12:14 – 01:36:41:08
Sprecher 1
Ja, aber er hat seinen Kopf. Ich glaub, der ist nicht wirklich gut, der Film. Aber ich hab so eine vage Erinnerung daran. So in der Zeit, in der diese Gangster Schul Milieu Filme gebombt haben, dank unter anderen Dangerous Minds Gangs das Paradis von Kolo. Und du schaust mich gerade fragend an es gab mal eine Zeit, da gab es sehr viele von diesen Filmen, die spielen an der High School in irgendwo, irgendwo in den Slums und wir sehen sehr viele Schwarze und Latinos, Kinder.
01:36:41:15 – 01:37:00:01
Sprecher 1
Und dann kommt der eine Lehrer oder die eine Lehrerin, die sagt Und jetzt machen wir es mal ganz anders und sie alle für sich gewinnt. Und am Schluss ist aus dem härtesten Gangsta ein toller, netter Musiker geworden oder so, nur bei einer zusammen eben nicht, weil da spielen sie. Am Schluss muss ich den Lehrer, weil ich den Kopf packen soll.
01:37:00:21 – 01:37:03:13
Sprecher 2
Ganz großartig. Okay, gehen wir zurück in unseren Film.
01:37:03:15 – 01:37:09:18
Sprecher 1
Ja, das war.
01:37:11:21 – 01:37:21:09
Sprecher 2
Unsere Top drei. Wir haben überhaupt noch nicht über Kubrick an sich gesprochen.
01:37:21:09 – 01:37:22:04
Sprecher 1
Das jetzt auch noch.
01:37:22:05 – 01:37:50:19
Sprecher 2
Na ja, wenigstens ganz kurz. Also, ich habe in der Recherche noch mal was festgestellt, was mir gar nicht so bewusst war. Stanley Kubrick macht ja wahnsinnig Takes und ich habe das Gefühl, dass es gar nicht mehr so daran liegt, dass das irgendwas nicht stimmt oder dass er irgendwie sagt Na ja, das jetzt schon so grob das, was ich wollte, sondern dass er so viele Takes macht, damit die Schauspieler von jedem Text, in jedem Take noch mal selber was finden.
01:37:51:03 – 01:38:15:01
Sprecher 2
Weil Stanley Kubrick gar nicht so der Regisseur ist, der sich mit den Schauspielern gut unterhält darüber, was sie machen sollen. Sie machen ja einfach so oft die Szene, bis sie sie verstanden haben, ohne dass Kubrick vorher mit ihnen darüber redet und sagt Das ist übrigens der Sinn dahinter, dass sie ihre Taktik. Ja, meinst du? Ja, tatsächlich. Irgendwie. Und er hat ja bei Bei The Shining einen berühmten Satz 27 Takes für diese eine fucking Szene.
01:38:15:01 – 01:38:25:00
Sprecher 2
Wo? Wo sie da weinend mit dem Messer in der Hand aussieht, ausweicht vor ihm aber. Aber sonst auch so 30 Takes. Es ist keine Seltenheit.
01:38:25:00 – 01:38:31:21
Sprecher 1
Vielleicht ist Kubrick auch einfach nur ein Sadist. Weiß so die einen werden einwenden Instruktor bei der Army um festzulegen. Kubrick hat angefangen, Filme zu drehen.
01:38:32:05 – 01:38:33:10
Sprecher 2
Ja, vielleicht.
01:38:33:13 – 01:38:50:08
Sprecher 1
Und als dieser Film gedreht wurde, das ist ja jetzt. Wir sind jetzt bei Kubricks Spätwerk Nicht spät Spätwerk, aber es ist ein vorletzter Film und 99 ein zweiter hat es sein letzter. Und von mir geht es sieben Jahre nach Shining entstanden und auch interessant. So viel Film hat Kubrick nicht in seiner Ja.
01:38:50:08 – 01:38:58:08
Sprecher 2
Ja, ja, genau das finde ich immer so krass. Ich dachte immer also ganz am Anfang, als ich mich überhaupt nicht damit auskannte, dachte ich Oh, der ist so jung gestorben, da hat er nicht so viele Filme gemacht.
01:38:58:15 – 01:39:00:09
Sprecher 1
Nein, nein, nein aber nein.
01:39:00:15 – 01:39:02:24
Sprecher 2
Ich hätte einfach irgendwie sehr lange Pausen zwischendurch.
01:39:02:24 – 01:39:20:19
Sprecher 1
Und sehr viele Sachen, die er nicht verwirklichen konnte. Das ist so ein bisschen, das zieht sich durch und Brix Karriere, dass er den Napoleon Film drehen wollte, dass er den drehen wollte und dass es dann irgendwie alles misslungen ist. Bei gab es ja noch die Pointe, dass es fertig gemacht wurde. Einerseits hat er ja auch der wurde posthum veröffentlicht, oder?
01:39:21:06 – 01:39:22:13
Sprecher 2
Oh, das weiß ich nicht. Ja.
01:39:22:22 – 01:39:46:17
Sprecher 1
Ja, ab 1990 ist Kubrick gestorben. Was man bei ihm zeigt, dass es tatsächlich spannend ist. Der Film kam gleichzeitig mit Oliver Stones Platoon in die Kinos. Zwar wurde bekannt, dass Kubrick an Vietnam Film dreht und Oliver Stone hatte auch natürlich schon länger im Platoon gearbeitet, gesagt Ja, damit der Vorfilm in die Kinos gekommen ist.
01:39:47:10 – 01:39:55:07
Sprecher 2
Um sich dann daran messen zu müssen. Weil du weißt, wenn Stanley Kubrick was dreht, das wird gut. Also, da gab es da keine Zweifel.
01:39:55:17 – 01:40:05:13
Sprecher 1
Der, dass das ist tatsächlich Platoon ist ein wirklich guter Film auch. Und Platoon ist von der Art, wie er gedreht ist. Wir inszeniertes Platoon könnte auch ein Film von Stanley Kubrick sein.
01:40:05:18 – 01:40:06:03
Sprecher 2
Okay.
01:40:06:10 – 01:40:16:20
Sprecher 1
Ist auf jeden Fall auch ein sehenswerter Vietnam Film, aber eben auch ein Film, der denselben Fehler macht wie viele andere. Dass er sich sehr auf das amerikanische stürzt, auf den amerikanischen Blick.
01:40:17:02 – 01:40:29:18
Sprecher 2
Na ja, kommst du denn überhaupt drum rum, wenn man den Bogen schlagen zum Anfang kommst du dann drumrum, Szenen zu finden, die dann leider auch noch genug Leuten sagen Ah ja, wie cool, dass das ist doch echte Männlichkeit.
01:40:29:22 – 01:40:51:24
Sprecher 1
Wahrscheinlich nicht. Und das ist vielleicht auch einfach etwas, womit man leben muss. Weil du hast ja vollkommen recht, wenn du sagst, es ist schwierig, die dem Film die Rezeption vorzuwerfen. Von Rezipienten. Aber man kann ihm durchaus vorwerfen, wenn man das auch selbst in sich findet. Und ja, ich würde mal behaupten, ich bin Pazifist, bin überhaupt vom Militär begeistert.
01:40:51:24 – 01:41:12:18
Sprecher 1
Ich habe ja keine Ahnung, wie man eine Waffe hält, geschweige denn schießt oder auseinandernimmt. Und ich merke aber, während ich diesen Film sehen ja Kubrick auch als Ästhet findet schöne Bilder, um zu zeigen, wie eine Waffe auseinandergenommen wird oder wie eine war oder wie wie ein ganzes Korda steht und die Waffe vor hält und auf die linke Schulter vor sich hält und auf die rechte Schulter.
01:41:12:20 – 01:41:33:09
Sprecher 1
Und es hat einfach eine visuelle Stärke, auch weil Kubrick das so inszeniert, dass visuell stark ist. Es geht nicht darum, dass der Film dadurch schlecht würde. Ich liebe diesen Film. Herausragender Film, ein tolles Statement gegen den Krieg und gegen militärische Ausbildung in der Form. Ja, und doch hat er eben diese. Trotzdem gibt es diese, wo es einfach eine visuelle Faszination durch sticht.
01:41:33:09 – 01:41:48:18
Sprecher 1
Und nicht nur die visuelle Faszination, auch die Narrative. Wenn. Wenn dem. Wenn dem sagen Hartmann diese witzigen Sätze in den Mund gelegt werden. Wenn Joker gezeigt wird mit seinem coolen Peace Zeichen und seinem coolen Born to Kill auf dem Helm, der ist einfach ein bisschen da.
01:41:48:22 – 01:41:56:14
Sprecher 2
Ja, manche Sachen kommst du nicht drum rum, wie das mit den Gewehren. Also ich meine, das musst du zeigen. Du kannst nicht Militär zeigen, ohne diese Sachen zu zeigen.
01:41:56:17 – 01:41:58:02
Sprecher 1
Das kann man aber anders inszenieren.
01:41:58:08 – 01:42:04:23
Sprecher 2
Also Er hat es auch anders inszeniert. Jetzt, wenn er zum Beispiel beibringt, wie das geht und wie so ein Kind. Da dieses Dingens.
01:42:04:23 – 01:42:06:03
Sprecher 1
Das für eine schöne Szene.
01:42:06:06 – 01:42:06:12
Sprecher 2
Zwischen.
01:42:06:15 – 01:42:14:04
Sprecher 1
Heil und Joker, wenn er ihm ganz ruhig erklärt Und jetzt machst du das und jetzt so das und guck mal und man denkt so, das ist das Gegenkonzept. Toll.
01:42:14:07 – 01:42:16:12
Sprecher 2
Ja, genau. Ja, also es ist schon da.
01:42:16:18 – 01:42:36:24
Sprecher 1
Da Auf jeden Fall. Das ist diese Faszination an dem harten militärischen Drill ist nicht omnipräsent im Film. Und sie wird auch immer mal wieder aufgebrochen. Aber sie ist da, auch wenn wir sehen, unter, unter den Fanfaren, Geräuschen, wie die jungen Rekruten über die Hürden springen und wie sie eben in diesem Video im Licht der untergehenden Sonne über den Hügel laufen.
01:42:37:09 – 01:42:38:13
Sprecher 1
Das sind schon coole Bilder.
01:42:38:15 – 01:42:54:13
Sprecher 2
Ja, das stimmt. Das sind schon coole Bilder. Dann will man vielleicht. Man will ja trotzdem einen Film machen und keine absichtlich schlechten Bilder einfangen. Also ja, war aber okay. Ich verstehe. Welcher? Welchem? In welche Richtung? Das geht Bei dir? Ja.
01:42:55:05 – 01:42:57:17
Sprecher 1
Welchen von beiden Filmen kannst du denn sagen?
01:42:58:02 – 01:43:20:10
Sprecher 2
Nein, für mich funktioniert das ja trotzdem sehr gut als ein Film. Also, es sind zwar zwei Filme irgendwie, aber ich glaube, der eine kann ohne den anderen nicht ein. Entweder ist das eine der Nachtrag, der nötig ist die Fußnote oder der andere die Vorschau, die nötig ist, um rauszufinden, warum es dazu kam. Also insofern, es ist so, es ist schon sehr, sehr, sehr wichtig, dass es zusammengehört und kommt.
01:43:20:16 – 01:43:47:13
Sprecher 2
Und ich fand die natürlich sehr gut und sehr eindrucksvoll. Echt hart natürlich. Und es kommen viele Sätze drin vor, vor denen man Angst haben will. Eigentlich. Also ich hoffe nicht, dass mir das irgendwann mal, dass mir solche Sätze entgegengeschleudert werden in meinem Leben. Und da finde ich natürlich, na ja, die richtigen Sätze für die richtigen Menschen. Also so was wie ihr Talk to talk back to you walk the walk.
01:43:47:13 – 01:44:02:22
Sprecher 2
Was in dem Moment natürlich wie eine Mutter sagt und wo man natürlich dann im Nachhinein, wenn du jetzt sagst, es gibt natürlich auch Sätze, die viele Leute für sich als cool annehmen, Das ist leider dann so ein Satz wahrscheinlich anonymer Maler.
01:44:03:04 – 01:44:13:10
Sprecher 1
Der von Daniel Baldwin gespielt wird, das halt auch so ein eigentlich zum Fall der Antagonisten. Wirklich ein fieser Kerl, aber auch ein fieser Kerl, der so cool inszeniert wird, dass der.
01:44:13:11 – 01:44:13:23
Sprecher 2
Fürchte ich.
01:44:13:23 – 01:44:14:22
Sprecher 1
Ja auslösen kann.
01:44:15:00 – 01:44:17:23
Sprecher 2
Ja, steht. Jetzt sehe ich das auch so langsam, so ein bisschen.
01:44:19:02 – 01:44:36:07
Sprecher 1
Aber wie gesagt, das soll, das soll den Film nicht abwerten. Es gibt weniger Antikriegsfilm und den es meiner Meinung nach so gut gelingt. Ja Krieg kondensiert darzustellen, weil wir haben ja 45 Minuten Ausbildung, dann haben wir ja nur noch eine Stunde ungefähr Kriegsgeschehen.
01:44:37:00 – 01:44:37:05
Sprecher 2
Und.
01:44:37:05 – 01:44:58:17
Sprecher 1
Trotzdem schafft es das beides von beidem so die Quintessenz rauszuholen und wirklich auch das Düstere hervorzukehren und zu zeigen, ohne dabei irgendwie zu kreativ zu sein. Was ja auch schwierig ist. Das macht er, nimmt das, das schafft er nämlich darum zu Data, schafft das drum herum. Er wird nie, nie zu missionarisch. Man hat nie so das Gefühl, dass dem Zeigefinger erzählt wird.
01:44:59:01 – 01:45:00:04
Sprecher 1
Und das ist auch wichtig.
01:45:00:07 – 01:45:25:12
Sprecher 2
Ich glaube, es war eine wichtige Entscheidung für Kubrick zu sagen Wir machen das Ganze angelehnt an so naiv Surreales von einem Bericht der Kriegsberichterstattung von damals. Und es hat viel geholfen. Also diese Interviews Schnipsel haben viel geholfen, die ja ursprünglich gar nicht so richtig geplant waren. Anscheinend. Oder viel während des Drehs dann doch noch mal geändert. Und was, was ich auch gar nicht gedacht hätte, dass Kubrick so drauf ist.
01:45:25:12 – 01:45:45:12
Sprecher 2
Der, der ja eigentlich auch ein sehr guter Planer und Vorbereiter ist. Und das hat dem Film anscheinend auch geholfen. Also er hat wirklich gute Entscheidungen getroffen und hat auch mit Minimal Set gearbeitet, was er ja sowieso oft tut. So ganz wenige Leute, eigentlich nur unter den Licht. Man hat da im Grunde morgens das Licht anmachen lassen und hat dann gesagt kannst nach Hause gehen, aber erst mal gucken, war bei mir vorbei.
01:45:45:12 – 01:45:50:16
Sprecher 2
Da sind auch noch ein paar Sachen, die du bei mir zu Hause machen kannst. Also tatsächlich hätte ich.
01:45:53:19 – 01:45:54:04
Sprecher 1
Deine.
01:45:54:17 – 01:46:15:13
Sprecher 2
Und hat es irgendwie geschafft, das Set auch so hin zu drehen, dass man als Mann sehr flexibel und schnell sein kann und dass die Kamera sich auch bewegen kann, ohne dass Lichts Sachen im Bild sind und so das ist. Das bringt halt auch diesen dokumentarischen Look mit sich. Und was irgendwie sehr gut funktioniert für den Film. Ja, im Grunde viel mehr.
01:46:15:13 – 01:46:16:22
Sprecher 2
Fazit Kann ich gar nicht geben.
01:46:17:06 – 01:46:48:05
Sprecher 1
Ja, also ich bin ganz bei dir. Ich habe diesen Ausdruck, der gehört mit zu den besten Antikriegsfilm überhaupt, auch kein hundertProzentiger Antikriegsfilm, aber den suche ich auch immer noch. Gibt es also meiner Meinung nach gibt es die nicht. Ja, aber er kommt dem schon sehr nahe. Und ein wirklich wichtiger Film, um Mechanismen im Militär Mechanismen im Krieg zu verstehen, was das mit den Menschen macht, was es mit Gruppen macht und natürlich auch einfach ein unglaublich starker Kubrick Film, der alles das hat, was man von Kubricks Film erwartet.
01:46:48:05 – 01:47:06:00
Sprecher 1
Die herausragende Kamera. Tolle Inszenierung mit wirklich spannenden Bildern, die auch sehr viel Subtext, Symbolismus transportieren, eine gewisse Freude am schwarzen Humor, manchmal, manchmal vielleicht auch ein bisschen zu weit geht aber auch vor allem Großes Drama und große Erzählung rum rund um den Menschen.
01:47:07:05 – 01:47:17:13
Sprecher 2
Viele Abgründe, viele Abgründe. Ich glaube, fast am meisten haben mich die Szenen mit den Prostituierten geschockt, weil die wirklich so ganz entmenschlicht mit ihnen umgehen.
01:47:17:19 – 01:47:36:10
Sprecher 1
Ja, das ist krass. Und dann ist es vor allem. Ich fand vor allem schockierend, weil weil wir halt eben durch diese Entmenschlichung sehen, was was mit Joker passiert ist, den wir als Kinder, den wir eigentlich, den wir eigentlich als empathischen Menschen kennenlernen und dem wir eigentlich auch unsere Sympathie geben. Und dann merken wir, wie kaputt dieses Ganze einen Menschen machen kann.
01:47:36:11 – 01:47:51:06
Sprecher 2
Okay, also klare Empfehlung, wenn ihr ihn noch nicht gesehen, gesehen habt, dann ran an die Buletten und Buletten. Wenn ihr einen Film habt, den wir noch nicht gesehen haben, den wir sehen sollen, dann uns gerne.
01:47:51:06 – 01:47:55:00
Sprecher 1
Florian Muss man sehen, oder? Johannes Muss man sehen.
01:47:55:08 – 01:47:55:18
Sprecher 2
Genau.
01:47:56:01 – 01:48:15:08
Sprecher 1
Wenn ihr wissen wollt, was nächste Woche drankommt, bleibt noch kurz dran. Nach dem Outro wird Johannes mir eine Hausaufgabe aufgeben. Jawohl. Und hört am besten mit rein. Dann könnte nämlich in dem entsprechenden Film auch schauen. Und ich glaube, es macht auch Sinn, den Film zu schauen, bevor man uns zuhört, wie wir darüber labern. Viel zu lange, anderthalb Stunden mehr.
01:48:15:08 – 01:48:19:22
Sprecher 2
Zeit, als manche sich das wirklich anderthalb Stunden lang anhören und dann sagen Vielleicht sollte.
01:48:21:07 – 01:48:23:07
Sprecher 1
Danke, Johannes, dass du den Film gesehen hast und dann Ja.
01:48:23:07 – 01:48:39:21
Sprecher 2
Danke, dass du es gegeben hast. Ich habe ihn natürlich noch nicht gesehen und das gehört natürlich schon lange auf meine Liste. Aber Kriegsfilme sind etwas, wo man dann, wenn man dann drüber nachdenkt, was gucke ich dann heute Abend? Nicht einen schönen Kriegsfilm gucken? Ich weiß ja nicht. Also insofern ist es ganz gut, wenn einem jemand mal einen Schubs gibt und.
01:48:39:21 – 01:48:46:10
Sprecher 1
Du das nächste Woche keinen Kriegsfilm für mich hast. Alles klar. Wenn ihr wissen wollt, welchen Film Johannes stattdessen hat, bleibt dran, euch eine schöne Woche. Wir sehen uns.
01:48:46:17 – 01:48:47:04
Sprecher 2
Uns bleibt.
01:48:47:04 – 01:48:47:14
Sprecher 1
Gesund.
01:48:47:23 – 01:49:03:17
Sprecher 3
Da wirst du so fertig.
01:49:03:20 – 01:49:08:21
Sprecher 2
Wir haben jetzt fünf Tage. Sehen wir jetzt fünfmal den Einstieg? Und was.
01:49:08:24 – 01:49:14:01
Sprecher 1
Ist das? Messer? Und sag mir einfach nur, was du als. Ich will auf der.
01:49:16:02 – 01:49:24:16
Sprecher 2
Spiel besser spielen. Besser? Das hat Kubrick echt gesagt. Am Set sagt der Halbgott Better Acting. Oh Gott, das ist gemein.
01:49:24:22 – 01:49:25:08
Sprecher 1
Oh ja.
01:49:26:04 – 01:49:52:10
Sprecher 2
Okay. Also, ich habe etwas für dich. Etwas anderes. Ich. Wir brauchen echten Erholung von. Von Krieg. Okay. Wobei? Innerer Krieg. Ach ja? Jetzt sind wir bei menschlichen Abgründen und Problemen. Aber so schlimm ist es auch nicht. Und zwar hätte ich einen deutschen Film mal wieder. Oh, wir hatten lange keinen deutschen Film. Das stimmt. Und ich würde dir gerne Schultze The Blues aus dem Jahre 2003 geben.
01:49:52:10 – 01:49:57:18
Sprecher 2
Michael, schau, Michael, schau, wird dir wahrscheinlich nicht viel sagen. Der hat gar nicht so viel gemacht.
01:49:57:18 – 01:49:59:08
Sprecher 1
Weder für noch Regisseur. Sagen mir etwas.
01:50:00:00 – 01:50:19:17
Sprecher 2
Schultze jetzt The Blues habe ich damals, als er im Kino war und fand ihn ganz beeindruckend, habe ihn aber seitdem nicht mehr gesehen und weiß gar nicht mehr genau, ob er so gut ist, wie ich in Erinnerung habe. Ich kann es dir leider nicht sagen, aber ich war so beeindruckt damals, dass er bis heute einfach in meinem Kopf herumspukt.
01:50:19:20 – 01:50:21:18
Sprecher 1
Okay, cool. Ich bin sehr gespannt.
01:50:22:03 – 01:50:34:16
Sprecher 2
Ja, und ihr da draußen, wenn ihr noch nicht kennt, guckt ihn auf jeden Fall. Und wenn ihr ihn schon kennt, dann schnell zur nächsten Episode. Denn die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass ich schon raus ist, weil ihr eher nicht jede Episode jede Woche hört.
01:50:35:06 – 01:50:41:05
Sprecher 1
Was genau Das hat es nächste Woche.
01:50:41:05 – 01:50:43:16
Sprecher 2
Bis dann.