Episode 148: Stand by Me – Stephen King der Romantiker
Dass Stephen King Verfilmungen nicht tief ins Klo greifen ist schon selten genug und dass der Meister selbst ausgerechnet die Besten am wenigsten mag (und vice versa) ist hinreichend bekannt. Stand by me aus dem Jahre 1986 allerdings scheint hier eine Ausnahme darzustellen. Sowohl Kritiker, als auch Publikum, als auch Stephen King waren unisono begeistert.
Plor verbindet damit eine Kindheit, aber Johannes hat den Film als Kind nie gesehen und fragt sich ob der Film über seine Nostalgie hinaus etwas zu bieten hat.
Wir sprechen über die (angehenden) Kinderstars, die tragischen Geschichten dahinter, über unsere Kinderfreundschaften und Johannes nerdet über Kameratechnik ab.
Die entsprechenden Top 3 steht unter dem Motto „Wanna see a dead body?“
: Podcast: Der mussmansehen Podcast - Filmbesprechungen Episode: Episode 148: Stand by Me – Stephen King der Romantiker Publishing Date: 2023-11-02T14:29:08+01:00 Podcast URL: https://podcast.mussmansehen.de Episode URL: https://podcast.mussmansehen.de/2023/11/02/episode-148-stand-by-me-stephen-king-der-romantiker/ Millimeter scheinen sie davon zu trennen. Das geile ist, dass der Kameramann natürlich die Kinder nicht in Gefahr bringen wollte und deswegen ist der Zug ganz ganz hinten auf der Brücke und die Kinder ganz ganz vorne auf der Brücke und wer den Film gesehen hat, hat die Totale gesehen und weiß wie weit das voneinander entfernt ist. Aber wieso sieht der Zug überhaupt so aus, dass er direkt hinter den Kindern ist? Sollen wir wirklich loslegen, Plo? Lass uns loslegen. Herzlich willkommen zu einer neuen Episode vom Muss Man Sehen Podcast. Und ich habe den Ukulelen-Song nicht gespielt, wo du letzte Woche gesagt hast, ich soll den spielen. Ja, dann musst du den jetzt noch mal eintrainieren und dann am Schluss spielen. Du musst den während dieser Episode musst du ihn eintrainieren. Während wir sprechen, ja? Genau. Ich glaube ja nicht. Stand by me funktioniert das gut auf Ukulele? Ich habe keine Ahnung. Ich habe einfach nicht die Woche über darüber nachgedacht und jetzt... Würde ich mir vorstellen. Okay. Ja. Ein Song, der offensichtlich ja auch ganz gut als als klassischer Hollywood-Musik- Untermalung funktioniert, wie wir am Anfang von dem Film feststellen, über den wir heute reden. Findest du, dass das wirklich funktioniert? Ich finde, das funktioniert voll. Ich finde, dass das überhaupt nicht funktioniert. Alter, man, Johannes, gleich so ein Daunacht zum Beginn der Episode. Ich komme in diesen Film rein und denke, was ist denn das für eine seltsame Variante des Songs? Was ist denn da los? Ich kann den Film schon nicht ernst nehmen. Ich finde, das funktioniert voll und ich finde es total schön. Herzlich willkommen. Hierzu muss man sehen, Gustkast, wo wir uns streiten seitlich über Filme an den Kopf werfen und sagen, du musst ihn jetzt gucken, ob du willst oder nicht und dann reden wir darüber. So. Und ich habe diese Woche, Johannes, einen meiner großen Kindheitsklassiker vorgeschlagen, den ich wirklich als Kind total gemocht habe. Und ich habe sehr gehofft, dass ich so ein Magnolia- Sache bekomme von dir, die aber dann wiederum, weil ich damals deinen Lieblingsfilm nicht zerstören konnte, dass ich jetzt mal die Chance bekomme, um deinen Lieblingsfilm zu zerstören. Das war meine Hoffnung. Funktioniert leider nicht. Verdammt. Der Film ist gut. Ich habe aber auch damit gerechnet, dass du den Film magst. Mist. Verdammt. Wir reden heute über Stand by Me aus dem Januar 1986, eine Verfilmung von Stephen King und ich war wirklich überrascht, dass du ihn nicht kanntest. Ich hätte gedacht, du hättest den irgendwann mal gesehen. Ich habe überhaupt nicht verstanden, was das mit Stephen King zu tun haben soll. Der Film ist doch kein Monsterfilm oder sowas. Es basiert auf einer Kurzgeschichte bzw. etwas längeren Kurzgeschichte von Stephen King namens The Body aus dem Jahr 1982, die wiederum zu einer Sammlung gehört. Different Seasons. Genau. Frühling, Sommer, Herbst und Tod im Deutschen. Wo auch eine weiterer Film entsprungen ist, oder? Ist da nicht Shawshank Redemption? Genau. Shawshank Redemption, die wir beurteilen, der auch ein sehr guter Film ist. Aber tatsächlich gehört dieser Film, ist dieser Film, glaube ich, meine Lieblings-King-Verfilmung, was umso überraschender ist, dass Stephen King auch sehr zufrieden war mit dieser Verfilmung. Der war total begeistert. Der kam aus dem Screening, was er privat bekommen hatte von dem fertigen Film, ist er sofort rausgegangen, hat sich für 15 Minuten verkrümelt, alle standen da. What? Was ist jetzt los? Und kam dann wieder und hat gesagt, Leute, das ist das Beste, was ich jemals mir hätte wünschen können für diese Geschichte. Und normalerweise Stephen King-Verfilmung, es gibt wenige gute Stephen King-Verfilmungen. Und ein guter Indikator dafür, wie stark die Verfilmung ist, ist, wie sehr Stephen King ihn gemocht hat. Je weniger Stephen King den Film mag, umso besser ist er. Normalerweise schon, aber bei dem Film geht es einfach. Aber ich glaube, es hat was damit zu tun, dass es einfach kein Horrorfilm in der Form ist und keine Horrorgeschichte. Vielleicht auch original ein bisschen mehr Horror-Element hat, aber auch nicht so darauf ausgelegt ist, sondern eher character-driven wirklich darauf aus ist, so eine nostalgische Erinnerungsgeschichte zu sein. Die Vorlage ist düsterer. In der Vorlage gibt es auch definitiv mehr Ballast auf allen Figuren. Es gibt mehr Horror-Momente, also mehr so ein Traum-Szenen. Und alle sterben am Schluss. Also alle sterben in der Nachgeschichte, im Epilog. Ja, genau. Was in der Verfilmung dann auch so ein bisschen aufgeweicht wird, aber es ist auch gar nicht tatsächlich notwendig, dass die Charakter... Es ist emotional, finde ich, sehr stark, dass das eine von den Hauptfiguren stirbt, wie wir erfahren dann. Genau. Und die anderen beiden, naja, die sind dann vielleicht auch... da ist es gar nicht so wichtig. Oh nein! Das ist nicht so wichtig, dass die sterben. Was soll? Ob die sterben oder ob die überleben, weil das Thema des Films ja ist, dass die Freundschaft dann irgendwann endet. Ja, das Thema des Films ist, dass Freundschaften einen eine Weile begleiten und das gar nicht so wichtig ist und ob die jetzt ein Leben lang bestehen bleiben oder nicht, weil sie einfach für den Moment wichtig waren. Und dass sie einen... Dass es Tage oder Phasen aus dem Leben einer Kindheit gibt, die man einfach ein Leben lang erinnert. Wie David Bowie sagen würde, we can be heroes just for one day. Oh mein Gott, jetzt hast du mich erwischt, verdammt. Du weißt genau, wie viel mit dieser Song bedeutet. Meine Güte! Ich habe den Film mit meinem Sohn geguckt vor kurz und deswegen bin ich überhaupt auf die Idee gekommen, ihn dir vorzuschlagen. Der war emotional sehr berührt davon. Oh, wie schön. Und dann war ich im Büro und habe einen Kollegen gesagt, ich habe den mit meinem Sohn geguckt, das hat voll gut funktioniert. Dann hat er den mit seiner Tochter geguckt und hat am nächsten Tag gesagt, für die war das echt hart. Und zwar wirklich dieses Realisieren, dass Freundschaften nicht ewig halten, dass sie dadurch in Tränen ausgebrochen ist. Dass das für sie eigentlich das Schlimmste war. Am Schluss dieser Epilog, wo er sagt, naja, und dann haben wir sie irgendwann immer weniger gesehen und dann waren sie nur noch Gesichter auf dem Schulhof. Das muss sie richtig hart getroffen haben. Das kann ich mir aber auch echt vorstellen, das stimmt. Das ist eigentlich das größte Universum, was man in diesem Alter kennt. Total, man glaubt, das wäre für ewig, gerade wenn es so schöne Zeiten sind und wenn man so viel Freude zusammen hat, so viel miteinander erlebt und so viel miteinander durchmacht. Darum geht es natürlich auch so ein bisschen in dem Film, dass es halt wirklich krasse Momente sind, die das Leben prägen. Aber das heißt nicht, dass das so wie es ist für ewig hält, sondern dass sich alles weiterentwickelt und dass sich auch Menschen weiterentwickeln und auch eben auseinanderentwickeln. Magst du einmal, damit wir das hinter uns haben, damit die Zuhörerinnen, die den Film vielleicht nicht gesehen haben, ein bisschen auf dem gleichen Papier sind, wie wir die Handlung so grob zusammenfassen? Ja, also im Mittelpunkt von Stand by Me steht eine Gruppe von Freunden, vier junge Freunde, die offensichtlich schon sehr viel Zeit miteinander verbracht haben, so kurz vor der Pubertät sind, zwölf Jahre ungefähr. Und die erfahren, dass offensichtlich die Leiche von einem Bekannten von ihnen, also einem Mitschüler, irgendwo auf den Schienen liegen soll. Und daher beschließen sie, loszuziehen, um sich diese Leiche anzugucken. Hintergrund, sie wollen berühmt werden, sie wollen die Leiche ans Radio melden und wollen sagen, hey, wir haben sie gefunden. Und dann sind sie die Helden, den Fame abgreifen. Und da sie noch zu jung sind, um Auto zu fahren, beschließen sie, an den Bahnstrecken entlangzuspazieren, was so eine Reise von zwei Tagen bedeutet. Und dort unterwegs erleben sie verschiedene Dinge, die sie auch ein gutes Stück älter werden lässt und die sie mit vielem konfrontiert, wovor sie davor die Augen verschlossen haben. Es geschehen Sachen, die die Konflikte innerhalb der Gruppe offenbar werden lassen, aber auch den Zusammenhalt. Und es ist wirklich eine klassische Coming-of-Age-Reise. Wenn man den Film nicht gesehen hat und diese Zusammenfassung hört, könnte man auch denken, oh, es ist ein Film über Eltern, die ihre Kinder suchen, die ausgebüxt sind. Aber nein, zwei Tage lang interessiert sich keiner dafür. Interessiert sich keiner dafür, dass diese Kinder weg sind. Was ja auch tatsächlich daran liegt, dass alle Kinder ein echt gestörtes Verhältnis zu ihren Eltern haben. Und Eltern sind auch bei den meisten, erfahren wir es wirklich nicht, die besten Eltern. Wir erfahren von Gewalt, von Missbrauch, von Ignoranz, von wirklich Ablehnung, die im Mark und Bein geht. Und das Tolle ist, dass Sie uns wirklich über die Erlebnisse der Kinder und die Augen der Kinder erfahren. Kommen wir doch mal zu diesen vier Kindern und auch zu ihren Darstellern. Wir haben hier nämlich wirklich vier Leute, die alle auf die eine oder andere Weise als Kinderstars und dann später auch teilweise als Erwachsene wirkliche Schauspielstars werden sollten. Als Erstes haben wir unseren Protagonisten Gordy. Will Wheaton. Auch die Geschichte erzählt Will Wheaton. Will Wheaton, bekannt aus Big Bang Theory. Big Bang Theory? Aus Star Trek Next Generation, der den Wesley Clasher gespielt hat. Der sehr viel Hate abbekommen hat, glaube ich. Ich mochte den immer. Also ich habe keinen Bezug dazu. Ich weiß es nicht ganz genau. Ich erinnere mich, dass es ihn gab, aber ich habe keine Verbindung zu ihm jetzt groß. Ich fand den immer toll, weil eigentlich der war, der man gerne wäre. Er war halt so das The Kid Next Door, das es geschafft hat, auf der Enterprise zu landen. Er war als Jugendlicher in Star Wars oder hat da einen Jugendlichen gespielt. Er war schon, glaube ich, ein bisschen älter, als er das gespielt hat. Und er hat davor auch die Stimme von Martin in Secret of Nim über den wir auch reden gesprochen. Er wurde später bekannt als Nerd-Ikone, weil er zu dem gehört hat, die nach dem TNG vorbei war, das lief ja gut fünf Jahre, auf Conventions gegangen ist und sich Namen gemacht hat in der Szene. Das war einer von denen, die da waren, um Autogramme zu unterschreiben und Geschichten vom Set zu erzählen. Dadurch ist er in Big Bang Theory gelandet, wo er sich selbst spielt und ist dadurch endgültig zur Nerd-Ikone geworden. Wollen wir später ein bisschen darüber reden, ob es in seinem Leben etwas war? Wollen wir erst mal die anderen abhaken oder wollen wir gleich in Will Wheatons Tragik reingehen? Bitteschön. Die Bühne ist deine. Will Wheaton geht jetzt vor allem von einem Podcast oder von einer Interviewsituation zur nächsten, um darüber zu berichten, wie er in dieses Kinderstar-Ding hineingedrückt wurde von seinen Eltern. Es ist die Hölle, was der erzählt. Es ist wirklich gruselig. Seine Mutter war auch Schauspielerin, hat nicht so wahnsinnig viel gedreht und hatte ihn irgendwann mal mitgenommen zu einem Casting. Und er hat überhaupt nicht verstanden, was da eigentlich vor sich geht. Er hat gedacht, ja, okay, Eltern sagen, komm mit, dann komm ich halt mit. Und dann haben die irgendwie einen Job zusammenbekommen. Und danach hat sie gesagt, so, und jetzt gehen wir zu einem Agenten und dann kümmerst du dich darum, dann kümmer uns darum und dann machen wir das, das, das und das. Und hat ihm sozusagen diese ganze Filmszene erklärt. Und er hat die ganze Zeit gedacht, ja, gut, das ist meine Mutter, die sagt mir jetzt, wo ich langgehen soll, so ist das im Leben. Hat aber immer wieder gesagt, ich hab keine Lust darauf, ich will das nicht. Warum muss ich denn da jetzt unbedingt noch mit? Und wie man das so als Kind tut, wenn man keine Lust hat, in die Kirche zu gehen oder sowas, so dieses, okay, ich muss das jetzt, weil das gehört irgendwie anscheinend dazu. Aber ich erzähl auch immer wieder, dass ich keine Lust darauf habe. Und in dem Fall ist es halt nicht in die Kirche gehen, sondern ein Kind einfach dazu zu zwingen, berühmtes Schauspielerkind zu werden, um die eigene Karriere, die nicht passiert ist, zu ersetzen. Und das war, das muss unglaublich schlimm gewesen sein für ihn. Und auch der Vater war keine Hilfe, der war auch echt problematisch und schwierig und die beiden waren ganz, ganz große, wie heißt das, Gaslighter. Die Mutter hat immer wieder gesagt, du wolltest Schauspieler werden, ich hab meine Karriere für dich aufgegeben, also machen wir das jetzt. Und er hatte nie, auch im geringsten, das Bedürfnis, wirklich sowas zu machen. Er hatte Spaß am Set, meinte er, zwischendurch auch, also auch bei diesem Film. Aber eigentlich, alles, was drumherum passiert ist, was alles zum Schauspielersasein dazu gehört, auch diese Conventions und so weiter, die du erwähnst, das hat er so gehasst und er fand es so schlimm, auch die Vorbereitung und die Nachbereitung, überhaupt nicht sein Ding. Es ist so dark und es wird darker, wenn wir zu den anderen Schauspielern aus diesem Film kommen. Wir gehen mal nach der Wichtigkeit in dem Film und dann kommen wir gleich zu einem der dunkelsten Kapitel, zu Chris Jampers, gespielt von River Phoenix. Die große Nachwuchshoffnung in den 80ern und vor allem Anfang der 90er, der durch diesen Film eigentlich bekannt geworden ist. Das war seine erste große, richtige Rolle, mit der er ins Rampenlicht geraten ist. Und es ist der Film, an dem ich tatsächlich am ehesten verstehen kann, dass er diese Hoffnung war. In diesem Film ist er, also er trägt das alles unglaublich gut. Die richtige Rolle, die Rolle des Chris ist in der Vorlage etwas größer und da wird deutlicher, dass dieser Chris eigentlich seinen drei Altersgenossen ein gutes Stück voraus ist, weil er einfach viel weiser ist, viel mehr Durchblick hat, viel genauer sieht, was Menschen antreibt, wo Menschen ihre Probleme haben. Und das wird im Film auch umgesetzt. Und mehr Scheiße durch hat, ne? Und viel mehr Scheiße erlebt hat. Aber zu den Figuren kommen wir gleich noch. River Phoenix, große Schauspielhoffnung, auch in Mosquito Coast unter anderem zu sehen danach. Und Running on Empty, wo er auch Preise und Nominierungen abgesahnt hat. Und dann schließlich ein großes Hollywood-Ding als junger Indiana Jones im letzten Kreuzzug. Wo er ganz gut war, aber für mich gar nicht so erklärt hat, warum der so die große Hoffnungsmaschine war. Sneakers auch eine tolle Rolle, aber halt auch keine fordernde Rolle. Über Sneakers haben wir auch in einer anderen Episode geredet, wo er den Nachwuchs mit den Ganoven spielt, den Hacker. Ah, ja, ja, stimmt. Und River Phoenix ist heute vor allem bekannt als einer derer, den dieses Leben über den Kopf gewachsen ist, weil er gestorben ist. Wahrscheinlich aufgrund von Drogenkonsum. Außerhalb von einem Nachtclub in LA, wo er unter anderem mit Johnny Depp und Keanu Reeves gefeiert hat. Das waren halt die jungen Schauspieler, die miteinander befreundet waren. 1993 war das. 1993. Und er war abhängig. Und er hatte auch viel durchgemacht. Und Joaquin Phoenix, über Joaquin Phoenix haben wir auch schon ein paar Mal geredet, ist ein älterer Bruder, der auch dabei war, als er gestorben ist. Das ist so traumatisch für alle, die dabei waren. Und für ihn einfach, er hätte so was da drin gewesen wäre, was da möglich gewesen wäre. Und ich kann mir vorstellen, dass so viele Leute, die ihn kannten, ob jetzt privat oder ob als Schauspieler einfach geschätzt haben. Ich war in der Zeit nicht so, dass ich das nicht so mitbekommen. Aber jetzt retrospektiv denkt man so, okay, der hätte diese ganzen Rollen, die dann Leonardo DiCaprio bekommen hat und so weiter. Diese Riege, das wäre alles seins gewesen eigentlich. Das ist unglaublich, wo das hätte hingehen können. Ich glaube, darum hat sich auch so ein bisschen so ein Kurt Cobain Mythos gespannt, weil er auch ungefähr um dieselbe Zeit gestorben ist. So ein bisschen so der James Dean der Generation war, vom Aussehen und Auftreten für der junge Rebell. Und dann hat er sich sehr gut so einreihen lassen in diese Riege der Leute, die halt sehr jung sterben und bei denen so viel Hoffnung bestand. Es wird noch düsterer. Corey Feldman als Teddy, soll ich dir wieder die Bühne überlassen? Nein, nein, erzähl. Corey Feldman ist total jung schon zum Geschäft gekommen, hat mit drei Jahren in Werbespots gespielt und ist in zahllosen Werbespots und Shows aufgetreten, hatte dann auch Filmauftritte schon Ende der 70er in wirklich jungen Jahren und unter anderem in nach Stand by Me in Goonies und Lost Boys zu sehen, hatte auch große Drogenprobleme und irgendwann in den 2000ern hat er angefangen darüber zu berichten, was passiert ist bei diesen Filmdrehs und er wurde sexuell missbraucht zusammen mit seinem Freund Corey Haim, der auch damals, die waren eigentlich so ein Traumfeind vielen von diesen Filmen. Ich sehe die auch sehr, also ich habe damals die Filme mit den beiden gerne geguckt, weil die irgendwie zusammen auch so cool waren. Dieser Corey Haim ist früher gestorben und Corey Feldman hat dann erzählt, naja, wir haben echt Scheiße durchgemacht, deswegen war ich auch drogenabhängig und sie wurden in den 90er Jahren, in den 80er Jahren offensichtlich mehrmals missbraucht an Sets. Er war mit Michael Jackson befreundet, was schon auch einiges vermuten lässt. Und ich glaube, er hat das auch erzählt, oder? Ich weiß nicht, was er zu Michael Jackson gesagt hat. Ah, ich bin hier gerade beim Wikipedia, 2013 Corey Feldman spoke out in defense of Jackson in the wake of the sexual molestation accusations. Ich glaube auch dieses ganze, also ich will dazu nicht viel sagen, weil ich zu wenig drin bin, aber ich habe das Gefühl, das Michael Jackson Ding ist auch wirklich komplexer als zu reduzieren. Corey Feldman hat unter anderem, also ich weiß nicht persönlich, aber er hat in einer Dokumentation mitgemacht, wo es genau darum ging, die dunkle Seite in Hollywood hat sexueller Missbrauch stattgefunden und da ging es unter anderem gegen Charlie Cheen, der beschuldigt wurde, Corey Haim zu haben. Fuck, Alter. Und Corey Feldman hat das auch nie ganz verarbeitet. Gott sei Dank in 2000 hat er wieder so ein bisschen Boden unter die Füße gekriegt, auch unter anderem dadurch, dass er sich damit auseinandergesetzt hat. Seine Karriere hat in den 90ern abrupt geendet, weil er unfassbar viele Drogenprobleme hatte. Und dann auch öffentlich aufgetreten ist unter Drogeneinfluss. Also in der Howard Stern Stern Show war er offensichtlich krass unter Drogeneinfluss. Und dann war er irgendwie als No-Go und keiner wollte ihn mehr einstellen. Und letzten Endes hat er damit auch einfach verarbeitet, was ihm passiert ist. Und das muss wirklich schlimm gewesen sein. Du wunderst dich halt nicht über so einen Absturz, wenn du weißt, wo das herkommt. Fuck, Alter. Wir haben eine etwas positivere Geschichte, und zwar der vierte im Bunde, Jerry O'Connor als Byrne, der einfach relativ am Rande von Hollywood eine Karriere gemacht hat. In dem Film ist er auch so die kleinste Rolle. Und der vor allem in Fernsehserien aufgetreten ist. Ich kenne ihn vor allem aus Sliders später. Das war so eine Mystery-Serie, die im Gefolge von ActiX rausgekommen ist mit einer tollen Prämisse. So ein bisschen eine Dr. Who-Premisse. Jerry O'Connor spielt den Nachwuchswissenschaftler, der ein Device entwickelt hat, mit dem man Portale in andere Dimensionen öffnen kann. Und er stolpert dann mit so einer wild zusammengewürfelten Gruppe von Leuten, stolpert er durch verschiedene Dimensionen und sie suchen den Weg zurück nach Hause. Und landen dann in einem Amerika, in dem die Kommunisten eingefallen sind und komplett von den Kommunisten beherrscht wird. Die Kommunisten, die Bösen. Sie landen in einem Amerika, in dem nie die amerikanische Revolution stattgefunden hat. Und deswegen ist alles monarchisch. Sie landen in teilweise schrägen Welten, teilweise witzigen Welten und erleben da Abenteuer. Ist ein bisschen trashig, die Serie ist halt vor der Zeit, als wirklich Profil-Budget in die Hand genommen wurde. Warum kenne ich diese Serie nicht? Würde ein tolles Remake hergeben. Ehrlich, wenn man sie heute guckt, wirkt sie so ein bisschen unfreiwillig weil die Special Effects echt all sind. Man sieht, dass sie wenig Budget haben, aber Großes erzählen wollen. Aber durchaus sehenswert und vor allem mit zu den Leuten, die mit ihm durch die Dimensionen fallen gehört, unter anderem John Rhys Davis, den man kennt aus Indiana Jones, als einen von den Indiana Jones Gefährten. Den Salazar oder so heißt der in Indiana Jones. Ja, das könnte der richtige Kinder mal sehen. Der unter anderem auch den Gimli in Herr der Ringe gespielt hat. Man erkennt ihn nicht. Jerry O'Connell war nie vorne, aber hatte in der zweiten Reihe dann doch genug Rollen. Und unter anderem in Scream 2 hat er auch mitgespielt. 1997. Und dann außerhalb dieser Gruppe unseren Antagonisten Kiefer Sutherland, der damals schon 20-jährige Kiefer Sutherland, Sohn von Donald Sutherland und Shirley Douglas. Damals noch absolut im großen Schatten von seinem Vater, muss man sagen. Und ich meine, Kiefer Sutherland kennt heute zumindest aus unserer Generation jeder. Der hat ja mit 24 einen riesigen Hit gelandet mit dieser Serie, die auch schon fast 20 Jahre auf dem Buckel hat jetzt. Ach du Scheiße. 24 ist ziemlich alt, glaube ich. Und dann aber auch als Partner von Julia Roberts. Ah ja, stimmt. Die waren einer von den Stars, den man auch von den Klatschbettern aus den 90ern kennt, wo über die Beziehungsprobleme mit Julia Roberts berichtet wurde. Und dann unter anderem Lost Boys, Flatliners und große Karriere viele Filme getreten. Ja, und genau diese vier Jungs, also Will Wheaton, River Phoenix, Corey Feldman und Jerry O'Connell spielen wirklich interessante Rollen. Diese Jungsgruppe ist einfach toll. Man muss aber dazu sagen, dass einem sofort klar ist, wer wer ist. Absolut. Es ist ja fast schon Stereotype zusammensetzt. Total. Und es nervt mich auch wirklich, dass in diesen Filmen mit Kindern immer ein Dicker dabei sein muss, der Butt of the Joke ist. Das nervt. Absolut. Und ich finde es richtig doof. Und er ist ja gar nicht mal so dick. Aber es reicht schon. Man sieht seine Physiognomie und weiß, du bist der dicke Trottel in der Gruppe. Super. Es ist auch der, der beim Pie-Eating-Kontest herangezogen wird als Vergleich. Und es ist auch der, der am wenigsten ausgebildet ist, weil ich finde, die anderen, die haben schon ihre Facetten, die über das Klischee hinausgehen. Also wir haben den Nerd gespielt, also Gordy ist der Nerd, der von Will Wheaton gespielt wird, und dann haben wir Chris, der eigentlich bei dem klar ist, der ist intelligenter, der kommt auch eher aus einem bürgerlichen Haushalt und der wird auf eine bessere Schule gehen, der wird die anderen nicht so sehen, der wird wahrscheinlich später aufs College gehen, der hat eine andere Zukunft vor sich als seine drei Freunde. Wir sehen es ja auch, weil wir ja auch den Erzähler vor uns haben, und der Erzähler ist erfolgreicher Schriftsteller. Dann haben wir Chris, der aus einer Familie kommt, die einfach einen sauschlechten Ruf hat und dem die ganze Zeit der Ruf anhaftet, auch Verbrecher zu sein, und der uns aber präsentiert wird als jemand, der so sehr diplomatisch ist und sehr darum bemüht ist, den... Er ist verdammt loyal. Er ist loyal, er ist auch hilfsbereit. Ja, total. Und er ist irgendwie derjenige, der am meisten Weisheit ausstrahlt von den Dreien, von den Vieren. Auf jeden Fall. Der sich wirklich auch um die Gruppe kümmert. Er ist der, der auf Teddy aufpasst, auf den Verrückten. Wir hören so irgendwann einen Nebensatz, dass er offensichtlich mal Teddy das Leben gerettet hat, weil er fast gefallen wäre. Und er reißt ihn auch von den Bahnschienen, als dieser Teddy ziemlich suizidal unterwegs ist. Teddy, der Verrückte von den Dreien. Teddy ist... also ich finde, dass die Vier wirklich sehr, sehr gut gecastet wurden. Und man muss dazu sagen, dass alle sich einig waren, dass alle Schauspieler sehr nah an ihrem Charakterfilm gecastet wurden. Und man merkt es also, gerade bei, man muss es sagen, bei River Phoenix ist das sehr nah, weil er der coole und draufgängerische ist. Und gleichzeitig der sensiblere Welt. Ja. Also es ist schon krass, wie nah das dran ist. Und bei den anderen Figuren, da kenne ich die Schauspieler nicht so gut, aber da ist anscheinend auch wirklich sehr, sehr nah dran gewesen. Ich finde tatsächlich Corey Feldman echt gut von seiner Schauspielleistung in dieser Rolle. Das Teddy, der halt am Anfang vor allem aus der Ehre vorkommt, der einfach nur Quatsch machen will. Und dann sehen wir halt diese Momente, wo er doch unglaublich schnell gekränkt ist, unglaublich sensibel ist auch. Also zum einen dieser Punkt, wo er von Chris von den Schienen runter gezerrt wird und einfach sich so von oben herab behandelt fühlt. Und dann natürlich diese Szene, wo sie auf dem Müllplatz sind und sich mit dem Typen vom Müllplatz anlegen, vom Frontplatz. Und der dann seinen Vater beleidigt. Und er reagiert so krass darauf. Das ist so unglaublich. Vor allem, weil er eigentlich klar ist, dass er mit seinen Eltern echt große Schwierigkeiten hat. Und die Eltern wirklich, gerade der Vater eben wirklich, sein Vater hat ihm das Ohr abgesenkt. Er hat das komplett verbrannt, weil sein Vater das irgendwann mal im Wahn an einen Ofen gehalten hat. Und er schafft es nicht, diesen Schritt zurückzumachen, sondern fühlt sich persönlich angegriffen davon, dass der Typ seinen Vater beleidigt. Was überspricht über die Art und Weise, wie ihn die Familie darauf einschwört, auf die Familie, obwohl da ein Haufen Scheiße passiert. Die Psychologie dahinter natürlich auch irgendwie. Wenn du verzweifelt versuchst, deine Wurzeln zu schützen. Wenn du verzweifelt versuchst, sowieso überhaupt Wurzeln zu haben. Und das bisschen, woran du dich festhalten kannst, dann auch noch irgendwie beleidigt zu sehen, kann ich irgendwie voll nachvollziehen in dem Moment. Ich glaube, er ist noch nicht mal so sehr von der Familie eingeschworen. Ich glaube, da gibt es auch nicht viel in seiner Familie. Also wir erfahren ja, sein Vater ist offensichtlich auch in einer Heilandstalt oder so. Und ich glaube, es ist wirklich, er versucht dieses Idealbild, was er von seinem Vater hat. Er erzählt ja auch immer vom Krieg, wie sein Vater im Krieg war und dass er in der Normandie war. Wobei man fast denken könnte, dass das auch nicht so richtig wahr ist. Ich glaube, dass das stimmt. Ich kann mir gut vorstellen, dass wir hier auch so, also der Film spielt ja in den 50ern, dass hier ein Kriegstrauma auch erzählt wird von dem Vater, dass der einfach durchgedreht ist, weil wenn du am Strand in der Normandie warst, dann hast du wirklich Scheiße erlebt. Dann hast du wirklich die Leute rein weise sterben sehen. Und genau das ist dieses Ideal, was er von seinem Vater hat, das versucht er halt auch aufrechtzuerhalten, weil er da wirklich, das ist so ein Anknüpfungspunkt. Sein Vater war eben halt auch ein Held, ist nicht nur der Verrückte. Und das macht halt auch kindliche Identität, definiert sich halt ganz oft ganz stark auch durch die Herkunft, durch die Eltern. Und natürlich ist das was, was du verteidigst. Haben wir die drei, die vier Jungs? Lass uns noch ganz kurz was zu Verne sagen, weil es ist halt wirklich traurig, weil Verne so ein bisschen, Verne kriegt keine Tiefe. Verne bleibt eben dann doch dieses Abziehbild des Trotteligen, Dicken. Ich glaube, das, was wir an Tiefe sehen, können wir in den kleinen Momenten zwischendurch irgendwie feststellen. Aber dazu muss man den Film öfter gesehen haben als einmal. Und ich habe ihn nur einmal gesehen und danach ein bisschen recherchiert. Aber ich glaube, er ist derjenige, der aus der ärmsten Familie kommt. Die kommen alle aus unterprivilegierten Familien, habe ich das Gefühl. Beziehungsweise vielleicht Will Wheaton, also Gordy nicht. Nee, Gordy ist ein bürgerlicher Haushalt. Das finde ich auch macht eine unglaubliche Spannung auf. Und das ist ja auch so ein bisschen so ein Drog, was man öfter findet in Filmliteratur, der Intellektuelle, der mit den Arbeiterkindern spielt. Das finden wir bei Thomas Mann oder bei Hermann Hesse. Hermann Hesse hat ständig Bücher über bürgerliche Kinder geschrieben, die Spaß daran haben, mit Arbeiterkindern zu spielen. Ich glaube aber, dass sozusagen unser Verne in den kleinen Momenten zwischendurch, wenn sie das Geld zusammensammeln und er dann wirklich nur so ein paar kleine Münzen rausholen kann und es auch echt wehtut. Daran sieht man das vielleicht ein bisschen. Außerdem fragt er dann, was ich ganz lustig finde eigentlich, dieses Bar for Rama, fragt er, musste der denn Gebühr bezahlen, dass er in diesem Wettbewerb dabei sein darf? Das ist für ihn unglaublich wichtig. Aber das erzählt vielleicht eben auch, dass er nicht so viel Geld hat zu Hause. Ich glaube, das soll auch ein bisschen erzählen, dass er ein bisschen dumm ist. Ja, ja. Aber warum kommt er auf diese Gedanken? Ja, okay, ja stimmt. Kann man auf jeden Fall so sehen, ja. Aber das ist tatsächlich, es ist nicht viel, was wir von ihm bekommen. Das ist wichtig, ja. Aber es ist halt sowieso, also wir leben natürlich viel auch zu Dynamik in dieser Gruppe. Wie agieren die zusammen? Und Verne und Teddy sind offensichtlich dicke und Chris und Gordi. Also da bilden sich schon diese zwei Gruppen innerhalb der großen Gruppe. Und es gibt ja schon so ein paar nette Momente zwischen Verne und Teddy zum Beispiel mit diesem Ich droh dir und wenn du zuckst, dann kriegst du eins auf die Schulter. Und dann auch wenn sie, keine Ahnung, so ganz albern, wenn sie zu Lollipop zusammen auf den Schienen tanzen und das Geräusch machen. Das hat einfach was Nettes, weil es diesen Zusammenhalt in der Freundschaft zeigt. Man hat einfach so seine Insider, seine Running Gags, die ja auch zusammen schweißen. Ja. Es ist ja so, dass Reiner, der Regisseur Rob Reiner, dass der die vier Schauspieler erstmal zusammengeholt hat und mit denen gar nicht gedreht hat, sondern erstmal wochenlang mit denen in diesem Hotel gesessen hat und mit denen irgendwelche Spiele gespielt hat. Wie Theater- Vertrauensübungen. Blind durchs Hotel sich führen lassen. Man lässt sich fallen, die anderen müssen ihn auffangen. Ganz viele Vertrauens- schaffensübungen. Und ich finde, dass man dem Film durchaus ansieht, dass das einfach ein wichtiger Faktor war, dass die miteinander klarkommen und dass die miteinander ein Bonding entwickeln. Dass du als unerfahrener Schauspieler, wie die Kinder nun mal sind, dass du nicht einfach produzieren kannst. Ja. Sondern das muss einfach kommen, das muss erlebt werden. Es wirkt auch sehr authentisch während des ganzen Films. Wie sie zusammen agieren, wie sie zusammenhalten. Ich hatte eigentlich nie den, es gab nie den Moment, wo ich dachte, das wirkt jetzt gekünstelt oder das wirkt falsch oder ein bisschen steif, sondern man merkt schon, dass es wirklich wichtig war für den Film, unabhängig davon, wie es entstanden ist, dass die Figuren zusammen funktionieren, dass da eine Chemie stimmt und dass wir glauben, dass das beste Freunde sind seit wahrscheinlich fünf Jahren oder so. Ja, ich glaube es ihnen total. Absolut. Die sind miteinander aufgewachsen, haben alles miteinander gemacht, scheiße durch, lebt und so. Und stehen füreinander ein. Und was ich bemerkenswert finde an dem Film, weswegen der Film mich, glaube ich, auch packt, weil das, was erzählt wird, habe ich nie erlebt. Ich kann mich da nicht... Ich war auch ein ziemlich lonely, ein ziemlicher Loner. Ich habe eine beste Freundin gehabt und dann so ein bisschen hier und da noch Freunde, mit denen ich Theater gespielt habe, aber das ging über das Theater spielen fast nicht hinaus. Aber woran ich, glaube ich, anknüpfen kann, ist, dass die miteinander so sensibel umgehen, einander ihre Schwächen zeigen und auf die Schwächen so gut reagieren und so empathisch sind, dass ich da voll mit reingehen kann. Die versuchen alle cool zu sein, aber trotzdem können die voneinander weinen. Auch hier ist wieder Chris der Vorreiter, ne? Also wir haben die erste Szene, wo eines der Kinder weint, ist Chris, als er das erzählt, dass er dieses Geld gestohlen hat. Das Milchgeld. Und wollte es aber zurückgeben, weil er ein schlechtes Gewissen hatte und hat es einer Lehrerin zurückgegeben und die hat offensichtlich das Geld benutzt, um was anderes zu machen, weil sie wusste, um sich was Schönes zu kaufen, weil sie wusste, dass Chris sowieso keiner glauben würde. Das ist so krass. Das ist eine der eindrucksvollsten Szenen des ganzen Films, muss ich sagen. Das hat in dem ersten Take nicht unbedingt geklappt, vielleicht auch nicht im zweiten, aber Rob Reiner hat dann irgendwann hier River Phoenix zur Seite genommen und hat gesagt, wir machen mal Schauspielübung, nimm dir mal vor dein geistiges Auge etwas, was du wirklich erlebt hast. Jemanden aus deiner Vergangenheit, muss mir nicht erzählen, was du dir ausdenkst, aber such dir jemanden, der tatsächlich als Erwachsener einmal dich herbe enttäuscht hat, der eigentlich hätte für dich da sein müssen, aber sich dieser Verantwortung entzogen hat. Und das muss wirklich geholfen sein. Es muss wirklich was Schlimmes gewesen sein, weil das, was ich auf dem Bildschirm sehe, ist absolut echt. Ja, das ist krass, wie ein Trend ausbricht. Es ist so gut. Es ist wirklich, als ob er 20 Jahre als Schauspieler dahin trainiert hätte. Er ist wirklich gut. Ja, finde ich auch. Das ist eine starke Szene. Ja, es ist unglaublich und die Geschichte, die dahinter steckt, ist natürlich auch sehr anrührend, weil er sagt, mir glaubt mit dem Ruf, den meine Familie hat, den ich habe, glaubt mir einfach keiner. Ich habe eigentlich mit meiner Herkunft keine Chancen. Das steckt drin. Und was ja auch einfach die Realität ist. Ja, absolut. Und das ist heute immer noch die Realität. Wenn wir sehen, wie unser Bildungssystem funktioniert und wie es möglich ist, soziale aufzusteigen, bzw. wie unmöglich es ist und wie schwer es ist, dann ist es genau das. Du kommst aus der falschen Familie, du hast den falschen Namen, du bist ein Ruf. Und es wird unterstützt von dem, was da später oder früher, ich weiß gar nicht mehr genau, die zeitlichen Abfolgen habe ich nicht mehr im Kopf. Das ist so episodisch ein bisschen. Er sagt irgendwann mal, egal, was du als Kind quasi mit ins Leben bekommen hast, Geschenk bekommen hast oder was dir gegeben ist, das wird dir wieder weggenommen. Wenn du nicht einen Erwachsenen hast, der auf dich aufpasst und dir hilft. Wir sind im Streitgespräch mit Gordy. Als Gordy sagt, dass er nicht auf die höhere Schule will, weil er keine Lust hat, mit Pussys rum zu hängen. Er ist da ziemlich eindeutig, weil er sagt, das sind halt alles Schlechtlinge, die Kinder aus besseren Häusern. Und dann ist Chris, der sagt, ey, was redest du da für einen Scheiß? Du hast hier wirklich eine Gabe, du hast wirklich ein Talent. Diese Geschichten, die du dir ausdenkst, das ist toll und du musst das nutzen. Du hast da was geschenkt gekriegt und Gordy übernimmt einfach so eine Vaterrolle, weil Chris übernimmt einfach eine Vaterrolle für Gordy, weil Gordys Eltern ja offensichtlich gar nicht präsent sind. Und es gibt auch eine Rede darüber, dass seine Eltern nicht fucking in der Lage sind. Wie einen Scheiß für ihn interessieren. Das ist eigentlich die tragischste Hintergrundgeschichte, die kommt aus dem gut bürgerlichen Haus, nämlich Gordy, der immer im Schatten seines großen Bruders stand, gespielt von John Cusack. In der kleinen Rolle. Sehr seltsam. Und dieser große Bruder ist beim Verkehrsunfall ums Leben gekommen und die Eltern kommen einfach nicht darauf. Klar, aber offensichtlich haben sie auch schon ganz viel auf den großen Bruder gehalten und Gordy mit seiner Lust am Geschichtenerzählen nie wirklich verstanden. Und er sagt, er ist the unwisable man für die Anspielung auf diesen Comic. Und er läuft wie ein Unsichtbarer durch dieses Haus und wird von seinen Eltern ignoriert. Und wenn sie ihn ansprechen, geht es darum, warum er nicht so sein kann wie sein großer Bruder. Ich finde es ein bisschen platterzählt ehrlich gesagt. Oh nein, tue mir das nicht an. In den Rückblenden. Die Szenen, wo die Eltern tatsächlich zu sehen sind und wirklich da sind. Ich finde es schön, dass sie erzählen, dass sein großer Bruder echt für ihn auch da war. Das ist natürlich nochmal viel tragischer. Dass sein großer Bruder nicht so ein arroganter Sack war, der sich in der Bewunderung seiner Eltern gebadet hat, sondern der versucht hat, seinen kleinen Bruder auch hochzuheben. Absolut, ja. Ja, vielleicht ein bisschen. Weil das, was sie sagen, ist wirklich nur auf das abgestellt und das, wie sie sich mit ihm umgeben, irgendwie, weiß ich nicht, das ist so pumpenhaft hingestellt. Ja, vielleicht, ja. Es macht uns halt wirklich verständlich, warum der Verlust so krass ist zum einen von dem Bruder und zum anderen, warum Gordy auf gleich zwei Ebenen drunter leidet, zum einen, weil er von seinen Eltern jetzt komplett ignoriert wird, wo vorher einfach nur so eine leichte Ignoranz war. Und zum zweiten, weil er halt einen ganz wichtigen emotionalen Stützpfeiler in seinem Leben und einen wichtigen sozialen Stützpfeiler in dieser Familie verloren hat. Gordy, der Geschichtenerzähler. Also Baffarama ist einfach legendär, muss man sagen. Wie finden wir die Geschichte von Lard Asshole? Es ist ja so komisch reingepflanscht fast in den Film. Und er hat ja auch fast gedacht, dass er den wieder rausnimmt, den Teil, also unser Regisseur. Es gibt in der Vorlage offensichtlich noch mehr Geschichten, die er erzählt, noch mehr Geschichten, die von ihm kommen, von Lard. Aber es ist natürlich eine tolle Geschichte und man sieht dann natürlich sofort, was damit gemeint ist, dass er derjenige ist, der sich die Geschichten immer ausdenkt und es ist vielleicht nicht alles perfekt und das Ende ist nicht zufriedenstellend für die anderen. Es ist ein tolles Ende. Jetzt hört die Geschichte wie ein professioneller Geschichtenerzähler. Jeder professionelle Geschichtenerzähler würde genau an dieser Stelle enden lassen. Und die anderen Jungs kommen darauf aber nicht klar. Da muss doch noch was passieren, da muss doch noch ein Epilog geben, da muss doch noch irgendwas erzählt oder so. Das ist so süß. Aber er macht das sehr, sehr gut. Und das ist toll. Die Geschichte ist super erzählt und die Geschichte ist auch so inszeniert auf der visuellen Ebene, dass ich dieses Fantasieding habe und die kotzen nicht realistisch, sondern es ist halt einfach so ein riesigen Strahl und man sieht die Technik dahinter und es ist einfach nur drüber. Das ist die Geschichte von einem Zwölfjährigen, der nicht genau weiß, was goofy ist. Das gerne wissen würde. Und das ist glaubwürdig und das ist eine gute Geschichte von einem Zwölfjährigen. Wenn ein Zwölfjähriger so eine Geschichte erfinden kann, dann ist er einfach gut. Dann kann er verdammt gut Geschichten erzählen. Und natürlich ist es so ein bisschen Stephen King in dieser Figur drin ist. Der ewige Geschichtenerzähler, der sich halt auch als Kind alles Mögliche ausgedacht hat und verschiedene Geschichten geschrieben hat. Und ich finde es gut, dass Sie das in der Mitte drin haben. Ich finde es auch gar nicht so unpassend, weil es irgendwie ein witziger Moment ist. Nochmal ein witziger Moment ist bei Samenseins. Und ja, wir werden in dem Moment komplett rausgerissen, aber wir werden so ein bisschen das Unschuldige reingezogen von was sie halt eben doch noch haben. Denkt sich einfach. Die Geschichte hat auch keinen großen emotionalen Ballast, obwohl es um Mobbing geht. Es ist einfach nur die Geschichte von einer witzigen Racheaktion, die mit viel Kotzerei zu tun hat. Alles, was Kinder mögen. Aber es ist auch schön zu sehen, dass er sich eine Randfigur nimmt. Dass er sich jemand nimmt, der aus einer Minorität heraus sagt, ich räche mich jetzt. Und das spricht natürlich Bände für seine Erfahrungen und aus der Richtung, aus der er kommt. Das beliebte Kind in der Schule hätte sich eine andere Geschichte darauf gedacht. Und das ist ja auch so ein Troll, was Stephen King sehr gerne benutzt, die Kinder, die Außenseiter sind. Und das bekannteste ist halt Aus-Es, wo er in einem Horrorfilm auch diese Konstellation von Freundschaft sehr ähnlich wie in diesem Buch oder in diesem Film erzählt, wo er auch diese Gruppe hat von Kindern, die von älteren Kindern geärgert werden und gequält werden. Noch Schlimmeres. Und die sich irgendwie zusammenfinden und dann als Club der Verlierer zusammen unterwegs sind. Nur halt, dass sie da nicht losziehen, um eine Leiche zu finden, sondern gegen einen menschenfressenden Clown kämpfen. Lass uns mal so ein kleines bisschen darüber reden, wie plausibel oder wie gut wir diese Plot Devices finden. Die Leiche meinst du? Zum einen die Leiche, zum anderen die Gang, die die ärgert. Ich weiß nicht genau. Also es ist ein kleines bisschen drüber, was die alles machen. Ich kann voll nachvollziehen, dass die dieses Spiel spielen mit den Briefkästen, die sie weghauen und so. Das garantiert. Ich kann mir super vorstellen, dass das Gangs in dieser Gegend machen. Die haben ja sonst nichts. Also es scheint ja wirklich eine Kleinstadt zu sein. Und ich finde auch, dass es wichtig ist, dass diese Gang einmal als negatives Vorbild da ist. Das wird aus diesen Jungs, wenn die sich nicht darum kümmern, aus diesem Stadt rauszukommen oder in etwas besseres hineinzuwachsen. Also diese Zukunfts-Aussicht, das ist gut, dass es da ist. Aber dass die so mit Morddrohungen und das nicht nur irgendwie so dahin gedroht und so halb im Scherz, sondern richtig ernsthaft mit Messer zücken und ich bring dich um, wenn nicht jemand dazwischen geht. Das finde ich zu viel. Aber er hätte ihn ja nicht umgebracht. Er hätte ihn extrem vermöbelt. Er hätte ihn wahrscheinlich auch mit dem Messer verletzt. Aber in der Geschichte, in der Vorlage wird erzählt, dass sie alle vier verprügeln. So nach und nach dann irgendwann catchen und dann sich quasi rechnen dafür. Das heißt, jeder von ihnen kriegt noch mal für diese Geschichte aufs Maul, dass sie sich mit denen angelegt haben. Und dann, was ich wirklich schade finde, dass es im Buch unterschlagen wird, Ace, der Anführer der Band, der coole Gangster. Ein Buch erzählt Gordy dann noch so im Epilog, dass er irgendwann mal Ace wiedergesehen hat. Der ist nie aus der Stadt rausgekommen und ist Alkoholiker und hat irgendeinen lausigen Job. Das ist toll, weil das natürlich auch die Zukunft ist und die sind halt auch ein halbstarken. Die glauben, die Mordsrebellen zu sein, aber in Wirklichkeit halt wirklich dieses typische halbstarken Programm der 50er-Jahre abziehen. Und es ist klar, die werden halt alle da in dieser Stadt hängen bleiben. Und wenn sie Glück haben, eine Familie gründen können. Und wenn sie Pech haben, dann halt irgendwie so auf der Strecke bleiben. Ja, sie sind drüber. Gebe ich dir auf jeden Fall definitiv. Kiefer Saddl nennt das auch älter, der ist 20, als er das spielt. Im Gegensatz zu den Kids. Er ist nicht mehr so ganz glaubwürdig als Teenager. Er ist doch ein bisschen zu bärtig und ein bisschen zu groß, finde ich. Ja, aber wie alt soll er denn sein? Ich weiß gar nicht, wie alt er sein soll. 16, 17, maximal. Okay, verstehe. Und dann ist er wirklich ein bisschen zu alt dafür. Weil ich glaube nicht, dass ein 20-Jähriger, so ein 20-Jähriger Kleinstadt Ganoven sich noch mit dem 12-Jährigen abgeben würde. Das ist es halt. Das ist aber auch das, was ich die ganze Zeit denke. Schon beim ersten Mal, die erste Begegnung ist schon ziemlich crazy. Mit der Zigarette? Die Zigarette, die er daran hält ans Gesicht, wo ich denke, warum sollte der denn sich damit überhaupt abgeben? Was hat er denn davon? Also ich meine, natürlich fühlt man sich dann in einer Machtposition und so, aber so ein 12-Jähriger, ich weiß nicht. Aber wie du gesagt hast, es ist halt sie lang mal in sich, sie haben nichts zu tun. Und offensichtlich ist die Gang ja auch durchseucht von den älteren Brüdern, von den von unseren Protagonisten. Also der, der in dieser, das finde ich übrigens richtig, hat, der in dieser Szene dabei ist, ist ja der ältere Bruder von Chris und der macht nichts dagegen. Der steht Chris seinem jüngeren Bruder nicht bei, sondern ist halt einfach in dieser Gang drin und lässt Ace machen, was auch immer er vorhat. Und dann kriegen wir ziemlich früh auch schon mit, dass der ältere Bruder von Verne auch Teil der Gruppe ist, weil dadurch erfahren sie überhaupt erst von der Leiche, die da liegt. Und genauso, die werden von Ace bedroht und ihre älteren Brüder helfen ihnen kein bisschen, sagen nicht mal, ey, mach mal ein bisschen langsam oder so, sondern lassen einfach das sehen, dieses krasse Mobbing. Aber es gibt ja auch eine Szene, in der das so ein bisschen die Machtverhältnisse geklärt werden, ne? Ja. Wo sie auch so, man sieht, dass sie es ein bisschen dass ihnen das ein bisschen unangenehm ist auch, aber es wird ganz klar gesagt, du steigst in diesen Van oder es gibt richtig Ärger. Und natürlich sind diese Kleinstadtkriminellen, diese Halbstarken, sind natürlich auch Vehikel, um irgendwie so einen Konflikt zu haben da am Ende. Wobei ich diesen Konflikt dann halt auch wieder sehr stark finde, weil, also ich meine, ich find's, es hat so was Befriedigendes, Gordi da mit der Waffe stehen zu sehen und zu sagen, you can suck my, was sagt der, suck my fat one und dann irgendeine Beleidigung, die ich nachschlagen muss. Im Urban Dictionary findet man sie. Moment, ich hab's glaube ich sogar aufgeschrieben. Jetzt bin ich gespannt. Ich hab das zum ersten Mal gehört. Cheap Dime Storehood. Was sagt der zu ihm? Cheap? You can suck my fat one, you cheap dime storehood. Okay. Und das bedeutet jetzt was? Naja, halt so Ladendieb, kleiner Ladendieb. Im Urban Dictionary steht Beleidigung für Leute, die denken, sie wären voll die coolen Verbrecher, aber in Wirklichkeit nur so Kleinkriminelle sind. Okay. Dass Gordi diese Beleidigung drauf hat, ist beeindruckend. Naja, er liest ja diese ganzen Pipe-Magazins. Am Anfang kauft er sich gleich mal so ein Pipe-Magazin. Naja, genau. Also der ist da glaube ich voll truff, was so Comics betrifft und was irgendwelche Thriller-Geschichten für ein paar Pennies betrifft. Ich finde das ist ganz schön stark, wie er da steht und es ist halt auch wirklich mutig von ihm und er ist überzeugend, wenn er ihm sagt, ich erschieß dich. Ja, das stimmt, er ist überzeugend. Und was ich ganz toll finde, ist, dass er fragt, willst du jetzt uns alle erschießen oder was? Und er sagt, nein, nur dich. Nur dich. Und das ist der Moment, wo man weiß, okay, es ist im Ernst, wir sollten vielleicht lieber gehen. Ja. Das ist schon gut, das ist an der Stelle tatsächlich gut und das ist tatsächlich befriedigend, da hast du recht, aber immer noch hab ich das Gefühl, das ist ein bisschen viel, das ist ein bisschen drüber. Mir wird da irgendwie doch was erzählt, womit ich, wo ich dann doch nicht andocken kann. Wo ich doch gerne mit den Kindern irgendwie andocken kann, mir können will und deren Horizont anerkennen und mit denen irgendwie das Gefühl habe, okay, ich hätte auch Teil der Gruppe sein können. Aber in dem Moment denke ich, das ist niemals. Dann ist zu viel, dass er ihn mit der Waffe bedroht, dass sie die Waffe dabei haben, finde ich zum Beispiel nicht zu viel. Also das Chris von seinem Vater so eine Waffe klaut, von irgendwo, das ist total glaubwürdig. Ja, dass sie überhaupt dazu, dass sie... Ich kaufe halt bis zum Ende nicht, dass dieser 20-Jährige sich mit den 12-Jährigen da rum... Es nicht 20! Ich glaube, er soll 16, Jürgen hat einen, ich kaufe ihm auch nicht ab, dass er 16 ist, aber ich glaube, er soll 16 sein. Ich glaube, das ist der Moment, wo die das Pension auf Disbelief ansetzen mussten, sagen mussten, okay, da haben sie offensichtlich für die Teenager zu alte Schauspieler besetzt. Und das stört mich auch oft bei Filmen, das stört mich auch bei diesem Film so ein bisschen. Sie spielen ja, es gibt ja wirklich nur diese Konfrontation am Anfang und am Ende. Und dazwischen sehen wir immer mal wieder so ein bisschen, was diese Jugendgang macht, aber sie sind jetzt keine große, tragende Rolle in diesem Film. Was ich toll finde, ist, wie sie sich gegenseitig ritzen, da irgendwie in den Namen, in den Armen. Das ist zwar furchtbar und ekelhaft und dämlich, aber es erklärt ganz schön, wie sie funktionieren, die Gruppe. Ja, total. Du hast schon gesagt, es ist so ein bisschen episodisch erzählt, es ist total, also wir haben wirklich diese einzelnen Episoden, was sie erleben. Willst du dir einfach mal eins rauspicken? Was fandest du cool? Den Schrottplatz? Die Flucht vor dem Zug? Die Blutegel? Wir müssen über die Flucht vor dem Zug reden, auf jeden Fall. Meine Güte, die Blutegel auch. Du kannst gerne auch den Schrottplatz nochmal erwähnen, aber ich will einmal auf diesen Zug hinaus. Dazu muss ich aber ausholen. Bitte. Oh mein Gott, was ist das für eine Musik? Was war das? Wo sind wir? Ich glaube, wir wurden rausgerissen. Aber wohin? Oh mein Gott, Johannes. Ich befürchte, wir befinden uns in einer Self-Promo. Oh nein. Shit. Ganz schnell, ganz schnell, damit wir zurück zum Besprech können. Was müssen wir machen? Was müssen wir sagen? Wir müssen den Leuten unbedingt sagen, dass sie uns abonnieren sollen, wo auch immer sie sind, also auf Spotify oder Apple oder so was. iTunes, Beam, whatever, was ihr auch benutzt. Also abonnieren und anderen sagen, dass sie uns abonnieren sollen. Auf jeden Fall. Wenn euch die Folge gefällt, gebt uns gerne Sterne, Herzchen, Daumen hoch, was auch immer euer Podcatcher anbietet. Genau, und wenn sie euch nicht gefällt, dann schickt diese Episode weiter an eure Feinde oder eure Nachbarn oder so was. Und wenn ihr uns Feedback geben wollt, wir freuen uns total über jeden Kommentar an johannes-et-muss-man-sehen.de oder florian-et-muss-man-sehen.de Genau, schickt uns Filmvorschläge und so weiter. Oh, wir sind schnell durchgekommen. Ja, jetzt schnell raus, schnell, wieder zurück ins Gespräch. Dazu muss ich aber ausholen. Bitte. Ich glaube nicht, dass dieser Junge einfach so durch einen Unfall gestorben ist, den sie dann am Ende finden. Diese Szene, die wir da sehen, wo die vor dem Zug wegrennen, erzählt nämlich ganz deutlich, dass so ein Zug sich ankündigt. Du kannst nicht als Unfall vor einem Zug, also du wirst nicht überrollt von einem Zug, weil es irgendwie unfallmäßig passiert. Nicht auf der Strecke, die sie da zeigen. Das funktioniert nicht. Also war es entweder Selbstmord oder Mord. Ist es für dich so zentral? Ich weiß nicht, ich frage mich so ein bisschen, was da los ist. Also Mord glaube ich nicht. Zu fragen, wer hat ihn umgebracht? Und was macht Logan, nachdem er alle kotzen lassen hat? Das ist die Wörnfrage. Selbstmord, ja. Musste er Geld dafür bezahlen? Okay. Ja, vielleicht war es Selbstmord, aber vielleicht ist er auch einfach über die Schienen gesprungen im falschen Moment. Vielleicht hat er Zugausweichen gespielt. Genau, das erzählt mir dann auch die Geschichte mit Teddy, der sich da hinstellt. Ich frage mich halt, wie kaputt ist diese Welt, in dem die da sind? Und wie eng waren die mit dem Jungen, den sie da suchen, der tot liegen soll? Ich glaube nicht so doll, weil die einzige Referenz auf ihn ist ja wirklich, dass die von der Geschichte gehört haben, weil alle nach ihm suchen. Aber es wird nicht einmal erwähnt, dass er ein Freund oder so war, oder dass er erst recht nicht Teil ihrer Gruppe war. Aber man kennt sich doch in der Gegend. Wie viele Leute wohnen denn da? Das ist ja nicht so viel. Das ist Castle Rock. Das ist die Kleinstadt von Stephen King, Castle Rock. Es gibt Wikipedia-Einträge dazu. Stephen King hat über Castle Rock mehrere Geschichten geschrieben. Das war so seine große fiktive Stadt. Seine kleine fiktive Stadt. Seine kleine fiktive Stadt. Und lass uns mal ganz kurz schauen, was wir zu Castle Rock finden. Es gibt doch bestimmt einen Stephen King Wiki. Also, Castle Rock. Möchtest du Tee? Sehr gerne. Wir haben fast 50 Minuten und wir haben keinen Tee getrunken. Also sie liegt... Castle Rock soll in Maine liegen. Und hat wie jede Stadt ein paar Seelenwürdigkeiten, Leute, die da rumturnen. Und ich gucke gerade, ob es irgendwo Angaben gibt zur Einwohnerzahl von Castle Rock. Zwischen 1000 und 1500 offensichtlich. Und in Castle Rock spielen einige Geschichten von Stephen King und es war für ihn immer eine Verkörperung der amerikanischen Kleinstadt, die in Maine ist. Und der Film ist ja übrigens auch ganz interessant als kleine Anekdote zur Entstehung von diesem Film. Um diesen Film herum, beziehungsweise kurz nach diesem Film, ist Castle Rock Entertainment entstanden. Und zwar haben die, die an diesem Film beteiligt waren, unter anderem Rob Reiner, dann später 1987 Castle Rock Entertainment gegründet, als Produktionsgesellschaft. Was wiederum daraus entstanden ist, das, um noch ein bisschen weiter auszuholen, das Studio, das diesen Film eigentlich drehen sollte, war Embassy Studio. Die Geschichte. Und die wurden 1985, kurz nachdem der Dreh gestartet hat zu dem Film, wurde Embassy an Columbia Pictures verkauft. An Coca-Cola. Columbia Pictures? An Coca-Cola. Genau. Columbia Pictures war Teil von Coca-Cola. Oder irgendwie Coca-Cola stand dahinter. Und 1987, als die dann das Castle Rock Entertainment gegründet haben, haben Columbia und Coca-Cola auch als Backer dahinter gestanden und haben dem Geld dafür gegeben. Und Castle Rock Entertainment wurde natürlich von ihnen gegründet, um Stephen King Tribut zu zollen. Und die haben dann auch sehr viele, vor allem fürs Fernsehen, sehr viele Stephen King Verfilmungen produziert. Okay. Und das Ganze war aber unter anderem durch den Erfolg von Stand by Me, wäre das überhaupt erst möglich, dass da Leute gesagt haben, okay, wir eröffnen da Geld dagegen. Offensichtlich lässt sich mit Stephen King Verfilmungen auch ganz gut Kohle machen. Das Ding ist, Stand by Me wäre ja dann kaum entstanden, wenn nicht noch jemand eingesprungen wäre. Weil die haben ja, also, Embassy wurde ja verkauft. Ja. An Coca-Cola. Und dann fehlte das Geld plötzlich. Genau. Norman Lear war unser Mann, der für 7,5 Millionen von seinem eigenen Geld für diesen Film investiert hat. Wie krass ist das denn? Der hat wahnsinnig viel gemacht. Norman Milton Lear. Geboren 1922 war zu der Zeit schon, ne, der hat, der ist 101 Jahre alt geworden, der ist ein krasser Typ. Und der hat ganz viele Sitcoms gemacht und hat damit wahnsinnig viel Geld verdient. All in the Family war, glaube ich, seine berühmteste Sitcom. Das kann sein, ja. Also es stehen hier einfach wahnsinnig viele Namen, die mir alle nichts sagen, aber, ähm, er war einfach wahnsinnig reich. Und dann einfach im Alleingang dieses Ding zu retten ist einfach unglaublich. Der wollte es einfach sehen. Der wollte einfach sehen, wie der Film ist. Ja, das ist total cool. Ja. Und dann hat der Film eben noch noch das Licht der Welt erblickt. Aber als Stand by Me unbenannt, was unter anderem von Columbia kam, die gesagt haben, ey Leute, ihr könnt den Film nicht The Body nennen, das klingt viel zu sehr nach Horror. Und das ist sowieso schon eine Stephen King Vorlage und das ist überhaupt nicht unser Zielpublikum, die Horror- Stephen King Fans. Und wie genau, es klingt wie ein Horrorfilm oder ein Sexfilm oder ein Bodybuilding-Film, auf jeden Fall nicht das, was wir wollen. Und Rob Reiner ist dann mit Stand by Me gekommen, das zuerst offensichtlich gar nicht so gut angekommen ist bei allen. Und dann wurde das aber verwoben mit diesem Song Klassiker von King. Von einem anderen King. Von einem anderen King. Sehr süß. Ein Song, der übrigens zwei Jahre jünger ist, als die Handlung des Films. Der Film spielt 1959, das Lied von Benny King ist von 1961. Ups. Aber es ist ja auch nicht zu hören in dem Film. Also die Jungs hören es nicht. Ja, genau. Das interessante ist aber, dass dann auch wieder Embassy, die ja verkauft wurden, eigentlich den Distributor stellen sollten. Aber das ging ja dann nicht mehr, weil Embassy verkauft wurde. Und das Geld für die Produktion war zwar da, aber dann gab es keinen Distributor. Und dann haben sie sich eben auf die Suche gemacht. Und dann gab es ein Guy McElvein. Guy McElvein? Der hat das zu Hause gefilmt, zu Hause geguckt. Ah, du überspringst den Michael Owitz. Oh, Entschuldigung. Michael Owitz hat sich nämlich gekümmert und hat gesagt, okay, ich finde euch jemanden, der macht das. Und Guy McElvein, oh Gott, wie sprecht sich dieser Typ? Guy McElvein. Der war krank. Sollte das aber gucken, hat es bei sich zu Hause geguckt. Und dann waren seine beiden Kinder dabei. Und er fand den Film gar nicht so richtig geil. Aber die beiden Kinder, das waren zwei Mädchen, waren sehr verliebt in River Phoenix. Kann man auch nicht in River Phoenix verliebt sein. Und dann kam es über diesen Link der Kinder tatsächlich dazu, dass sie den Distributor gestellt haben. Gott sei Dank. Und der Film hat das Licht der Welt erblickt. Wir waren eigentlich wo ganz anders. Wir waren bei Castle Rock und Castle Rock Entertainment und wie viele Einwohner Castle Rock hat. Und es ist eine Kleinstadt. Und es ging eigentlich darum, dass ich auf die Szene eingehen wollte, wie sie vor diesem Zug fliehen. Genau, da waren wir. Einer der großen Szenen dieses Films. Und was ich bemerkenswert fand und was ich einer der besten Bilder des ganzen Films finde, der Film hat gute Bilder, aber eines der besten Bilder ist, wie sie vor diesem Zug wegrennen, der direkt hinter ihnen zu sein scheint. Millimeter scheinen sie davon zu trennen. Das Geile ist, dass der Kameramann natürlich die Kinder nicht in Gefahr bringen wollte. Und deswegen ist der Zug ganz, ganz hinten auf der Brücke und die Kinder ganz, ganz vorne auf der Brücke. Und wer den Film gesehen hat, hat die Totale gesehen und weiß, wie weit das voneinander entfernt ist. Aber wieso sieht der Zug überhaupt so aus, dass er direkt hinter den Kindern ist? Klugscheißen mit Johannes. Und das Geheimnis liegt einfach nur in einer optischen Täuschung. Und ich finde es so großartig und deswegen bin ich auch Kameramann geworden, weil ich es so großartig finde. Es ist toll. Man muss eine Linse finden, die das Bild so sehr zusammenbringt, also rein optisch. Wenn man, sagen wir, einen Weitwinkelobjektiv hat, das so, sagen wir, 20 Millimeter hat, dann hast du einen sehr weiten Ausschnitt. Wenn du die Kamera vor dem Auge hast, dann siehst du eigentlich alles, was dein normales Auge auch sehen würde. Links und rechts vielleicht sogar noch mehr, weil die Optik einfach so funktioniert, dass die Linsen, die da drin sind, sehr viel aufnehmen können vom ganzen Geschehen. Dafür sehen allerdings auch alle Sachen, die im Bild sind, das was vorne ist, sieht viel größer aus, als das, was weiter hinten ist. Und man hat das Gefühl, dass der Gegenstand vorne im Bild sehr viel weiter weg ist von dem nächsten Gegenstand, als in der Realität das wirklich ist. Es sieht so aus, rein optisch. Wenn man das Gegenteil hat. Eine 600 Millimeter Linse, von der ich mir überhaupt nicht vorstellen kann, wie groß die sein gewesen sein muss. Aber die hat der Kameramann genommen 600 Millimeter und hat sich gefühlte 200.000 Kilometer weit entfernt hingestellt und auf diese Kinder gezielt, die da auf dieser Brücke sind. Und das macht eben den gegenteiligen Effekt. Du hast das Gefühl, dass alles auf einer Ebene ist. Und deswegen sieht der Zug so aus, als wäre direkt hinter den Kindern. Und deswegen siehst du auch nichts von dem Rest des Bildes. Du siehst nicht, wie noch die Bäume im Hintergrund sind und wie noch die Brücke irgendwie. Du siehst ja gar nichts von der Brücke und auch gar nichts von dem See, über den die Brücke geht. Oder über dem Fluss. Sondern siehst nur die Kinder und diese fucking Lock, die direkt dahinter zu sein scheint. Und ich finde das Bild großartig. Das ist ein tolles Bild. Eine alte Dampflokomotive wurde eingesetzt. Sie haben sie natürlich auch extra langsam fahren lassen. Und diese Brücke, die ist echt. Die Brücke ist auch wirklich hoch. 25 Meter. Und sie haben viele Szenen von Stuntfrauen, Stubels drehen lassen. Wenn wir in der Totalen sehen, wie sie über diese Brücke gehen, die ja wirklich beeindruckend ist. Aber für die paar Szenen mussten sie die Kids auf diese Brücke stellen. Wenn auch nur ans Ende, aber trotzdem. Und ich fühle sehr mit Vernon in diesem Moment, wo er über diese Brücke geht. Du guckst da runter und du hast halt diese Lücken zwischen den einzelnen Holzplanken. Und natürlich kriegst du da scheiß Höhenangst. Und ich find's toll, dass die Kinder nicht einfach nur doof waren, sondern dass einfach Teddy, der Draufgänger, sagt, ne, ich geh da rüber. Und die anderen sich natürlich so ein bisschen so, okay, wir kommen mit. Aber sie wissen ganz genau, dass das gefährlich ist und schwierig. Gordy macht ja sogar noch was, was clever ist, unter anderem halt einfach mal so. Mal hören oder mal fühlen an den Schienen, ob da ein Zug kommt. Dafür allerdings sind die recht langsam in der Überquerung, muss ich sagen. Am Anfang der Szene ist ja der Zug noch nicht da. Und ich würde ja denken, wenn die schon die Ahnung davon haben, dass das vielleicht schiefgehen könnte, sollten sie schneller sein. Das Problem ist, dass Teddy in dem Moment zum Anführer wird. Und normalerweise ist es eher Chris, der sagt, wo es lang geht. Aber in dem Moment ist es Teddy. Und ich glaub, Teddy ist einfach ruthless. Der hat einfach keine Angst. Der hat auch keine Rücksicht auf sich selbst. Dem ist scheißegal. Wir sehen das mehrmals, dass Teddy bereit ist, sein Leben zu riskieren, einfach weil es ihm scheißegal ist. Ja, und das führt halt zu dieser Situation, dass der Zug dann doch kommt tatsächlich. Und ich denke, ja, Überraschung. Und der Film auch vielleicht ein kleines bisschen zu oft gesagt hat, dass das passieren kann, um das dann einzulösen. Und ich dann denke, ja, okay, ja. Aber es ist relativ früh, die Szene. Es ist gar nicht so weit. Es ist eine tolle, actionreiche Szene. Auch, wie sie in letzter Sekunde dann runterspringen und der Zug vorbei fährt. Die Sache ist, die beim Dreh sahen die Jungs erst mal nicht sehr ängstlich aus. Rob Reiner hat sie tatsächlich arg zur Sau gemacht, weil sie nicht gespielt haben, wie sie spielen sollten. Und erst durch das zur Sau machen, waren die wirklich nervlich am Ende und haben tatsächlich das geliefert, was ihr da im Film seht. Aber das ist einfach, das ist kein feiner Schachzug, um das mal vorsichtig zu formulieren. In den 80er-Jahren Hollywood mit Kinderdarstellern, toxische Atmosphäre. Ihr habt ja wirklich den toxischen Filmemacher rausgeholt und hat die angeschrien und gesagt, hier warten einen Haufen Leute auf euch, die sind alle Profis und ihr macht hier irgendwelchen Scheiß. Und ich bringe euch um, wenn der nächste Take nicht wird. Es dürfte wahrscheinlich auch zur teuersten Szene des Films gehört haben. Allein das Set ab, die Lokomotive, die ziemlich teuer ist. Also mit 8 bis 8 Millionen Dollar Budget war der Film halt so ein typischer Mittier, was heutzutage anscheinend immer weniger produziert wird. Aber ich kann mir vorstellen, dass diese Szene mit zum teuersten gehört hat für die ganze Filmproduktion. Weil sonst ist ja tatsächlich, haben wir eigentlich nicht so Momente, wo du das Gefühl hast, oh, da ist eine Menge Budget reingeflossen. Aber es ist toll, die Bilder sind toll, was wir auch schon gerade gesagt haben. Der Kameramann hat einen guten Job gemacht und ich mag ja auch dieses Filmgrain aus der Zeit. Wenn ich mir 80er Jahre Filme anschaue, 80er, 90er Jahre, es ist toller Filmstock, es ist noch nicht digital. Es fühlt sich auch gar nicht angreifbar an. Sehr lebendig. Das ist toll. Die Atmosphäre, sie haben es auch echt gut getroffen. Sie haben eine kleine Stadt gefunden, die so ein bisschen aus der Zeit gefallen ist. Du fühlst dich wirklich in die 50er Jahre reinversetzt, wo der Film spielt. Wenn du die Stadt siehst, wenn du die Autos siehst, wenn du das ganze Setup siehst. Sie haben sich da auch sehr reinbegeben, muss man sagen, in den Szenen, wo es wesentlich wird. Aber das Tolle an dem Film ist ja, dass er die meiste Zeit sehr weit ab von irgendeiner Zivilisation spielt und damit eigentlich es in jeder Zeit spielen könnte. Was für mich eine totale Zeitlosigkeit ausmacht. Zum einen, dass sie in den 80ern in die 50er zurückgehen und dadurch so ein bisschen eine Vermischung schon haben. Du hast den Zeitgeist der 50er erzeugt, aber trotzdem noch den Zeitgeist der 80er irgendwie mit drin eingebacken. Man merkt das natürlich total doll, dass es ein 80er Jahre Film ist. Und dann kommt da sowieso diese Zeitlosigkeit schon dadurch rein. Aber dann auch noch dadurch, dass es einfach die ganze Zeit auf den Schienen spielt und im Wald hat man einfach so das Gefühl, es könnte überall und jederzeit sein. Also ich könnte diesen Jungs tatsächlich ewig folgen. Ich finde es total schön, wie sie auch es gibt diese großen Ereignisse, wie das Wegrennen vor dem Zug, wie das auf dem Schrottplatz. Aber es ist auch einfach schön, wenn sie zusammen auf den Gleisen unterwegs sind, sie ein bisschen unterhalten, ein bisschen singen, ein bisschen Spaß miteinander haben. Sie verarschen sich gegenseitig, sie streiten auch mal. Man fühlt sich da wirklich drin in dieser Gruppe und geht mit ihnen mit. Welchen Bezug hast du denn? Hast du irgendwie sowas erlebt? Hattest du Freunde mit 12, wo du sagst, es hat eine Qualität, die ich nie wieder erlebt habe? Und jetzt darfst du nicht die falsche Antwort geben, weil ich sitze vor dir als dein bester Freund, Flor. Ich bin nicht seine Trainer. Nein, nein, hatte ich, also ich hatte immer ich war nicht ein Popular-Kid, aber ich hatte immer relativ viele Freunde und war immer so in Freundeskreisen unterwegs. Was ich hatte, genau in dem Alter auch, ich hatte Freunde, die eher so aus der Arbeiterklasse kamen. Ich bin aus einem bildungsbürgerlichen Haushalt. Und du bist ein mangelndes Klischee. Ich bin ein voll das Klischee. Ich war tatsächlich mit Kids unterwegs, die halt eher so von der Straße waren. Und haben mit denen auch auf der Straße rumgehangen, fand das irgendwie witzig, irgendwie cool, teilweise auch manchmal ein bisschen blöd. Und da wurde auch Scheiße gebaut. Und das war aber auch irgendwie cool. Und das waren auch gute Freundschaften. Das waren wirklich gute Freundschaften. Und das hat sich auch in der Pubertät dann so ein bisschen verloren. Hat nichts daran geändert, dass ich tatsächlich dann Ende meiner Pubertät nochmal Freunde hatte, die auch wieder aus einem ganz anderen Kreis, aber die da auch eher so aus solchen Kreisen kamen. Offensichtlich hatte ich dazu eine Kindheit. Willst du damit sagen, dass ich aus der Arbeiterklasse komme? Nein. Obwohl, nee. Was? Ich hab kurz über deine Familiengeschichte nachgedacht und dann nochmal nee. Zu viel Kunst in der Familie. Ja, zu viel Kunst in der Familie, ja. Und insofern, das kann ich total nachvollziehen. Also natürlich identifiziere ich mich mit Gordi. Wahrscheinlich alle, die diesen Film gucken, man will sich mit Gordi identifizieren, weil jeder hat so ein bisschen Nerd in sich und so ein bisschen Außenseiter und... Er ist auch die Hauptfigur des Films geworden. Was im Buch ja nicht so eine Festgelegung gab, ne? Da sind es... Aber ich kann mich damit sehr identifizieren, mit diesem Gefühl mit Freunden unterwegs zu sein, das auch irgendwie zu verlieren. Hast du mal eine Leiche gesehen? Hab ich mal eine Leiche gesehen? Ich glaube nicht, nein. Ich glaube nicht, das ist ein völlig falscher Ansatz. Ich würde es wohl wissen, wenn ich das hätte. Ich nämlich auch nicht. Aber das hab ich halt auch überlegt. Also ich hatte mit diesen Freunden auch, oder so im Alter von, keine Ahnung, neun bis zwölf schon Sachen, die so einschneidende Erlebnisse waren. Und ich hab überlegt, war da auch so was Einschneidendes dabei, wie eine Leiche zu sehen? Und die ehrliche Antwort wäre wahrscheinlich, ne, so krass, so was Krasses hatten wir irgendwie nicht zusammen. Ich mein, tote Tiere, ne? So Haustiere oder so was. Ich mein, es ist auch einschneidend, muss man sagen, als Kind ein Haustier zu verlieren, ist auch nicht ohne. Ich hab noch sehr lebendige Erinnerungen daran, wie ich genau mit einem von diesen Freunden unterwegs war und wir haben eine tote Katze gefunden und haben dann mit einem Stock dran rumgestochert. Und dann haben wir die umgedreht und dann ist die umgefallen und das war alles voll mit Maden und überall gekrabbelt. Und das war echt ein ekliches Bild, das ich, wenn ich das jetzt erzähle, hab ich's wieder vor Augen. Das war wirklich ziemlich krass. Ja, aber das sind solche Momente als Kind, ne, wenn man solche unbarmherzigen Momente des Lebens irgendwie kennenlernt und die Portalität, die da drin steckt, die auch irgendwie neugierig macht. Warum gehen die auch sonst dahin? Ich glaube nämlich nicht, dass die nur berühmt werden wollen. Das ist eigentlich so ein zusätzlicher Motivator, aber eigentlich ist es dieses morbide Interesse. Definitiv. Und morbide trifft's ziemlich gut. Es ist diese Neugier einfach und es ist auch wirklich diese unschuldige Neugier, ne? Und das kann uns ja nix. Und dann haben die zwischendurch Angst auch davor, dann wirklich zu sehen, wie das dann ist, wenn sie wirklich davor stehen. Und da wird ihnen erstmal klar, was sie da machen und das finde ich auch einen total starken Moment des Films. Ja, Wörn ist ja relativ früh dabei schon, sagt so, oh, ich weiß nicht, das wird ziemlich gruselig sein. Und Gordy ist auch relativ schnell da, sagt, oh, ich weiß nicht, ob das so ein Moment ist, den man bejubeln sollte, dass man eine Leiche suchen geht. Ja, genau, genau. Und dann ist, glaube ich, als sie dann wirklich vor der Leiche stehen, ist es ja wirklich dieser Moment, diese radikale Konfrontation mit der Endlichkeit des Lebens. Sie stehen ja wirklich alle erstmal sprachlos davor, wenn sie die Leiche sehen. Und es ist so plötzlich, ne? Ich hab so das Gefühl, dass der Film gerade aus einer Episode rauskommt und liegen die links ab und stehen vor der Leiche. Aber genau so ist es, ne? So plötzlich und spektakulär auch einfach. Sie liegt halt da, es ist jetzt nicht, es ist nichts Großes, sondern sie liegt, sie sehen einfach die Leiche da liegen. Ja, und dann versuchen sie rauszufinden, was das decent thing ist, was man machen sollte in dem Moment. Dann haben die erstmal nochmal mit den Bullis zu tun. Und dann wollen sie doch nicht berühmt werden, sondern sagen, nein, es ist besser, das anonym zu machen. Was ich ne super Entscheidung finde. Ja, total. Und es ist auch wirklich ein starker Moment, da ist ja auch der Moment, wo Gordy dann bricht und sagt und nochmal weint, dass sein Bruder gestorben ist. Was super zusammengebracht ist. Also die Regie hat das wirklich sehr gut zusammengebaut, auch der Drehbuch. Die Drehbuchvariante sozusagen, den Emphasis dann darauf zu setzen und das hinzukriegen. Und Gordy ist ja in diesem Film dann auch derjenige, der mit der Knarre da steht, während im Buch es eigentlich Chris ist. Und Stephen King hat gesagt, ach, verdammt, warum bin ich darauf nicht gekommen? Natürlich, es ist viel besser, dass Gordy das ist. Auf jeden Fall. Und es ist sehr konsequent, dass Gordy und Chris die beiden sind, die stehen vor den Bullies und die sich nicht vertreiben lassen. Also Vern rennt ja komplett weg. Teddy ist eher so im Hintergrund ein bisschen und gibt Rückendeckung mit Betonung auf Rücken. Auch vollkommen in Ordnung. Jeder reagiert absolut folgerichtig und man kann ihm nicht nichts vorwerfen. Ja, ich finde interessant, dass sie dann am Ende tatsächlich damit so nüchtern umgehen und dann diesen Ruhm einfach nicht haben wollen, sondern sagen, ja, the decent thing to do. Und dann kommen sie nach Hause und es ist so, als wäre eine Ewigkeit vergangen. Und die Stadt wirkt doch ein bisschen kleiner als vorher. Also es ist Klischee, aber es ist echt schön. Ja, es ist gut gemacht, ein toller Satz, am Ende funktioniert. Und es ist natürlich dann tragisch, den Typen da aus diesem Ding rauskommen zu lassen. Also in der Nacherzählung, er wird Anwalt, also Chris wird Anwalt und schafft das irgendwie und dann wird er doch erstochen. Ja, bitter. Was sagt uns das eigentlich? Was will Steve King an der Stelle sagen? Will er sagen, ist es egal, ob ihr da rauskommt oder nicht, gebt euch gar keine Mühe? Was soll das? Ja, das ist irgendwie mies, ne? Es ist wirklich mies. Ich finde, es ist eigentlich ein Zynismus, der da drin steckt, den ich gar nicht so geil finde. Ja, das stimmt. Im Buch ist ja wirklich so, dass Gordi, der die Geschichte erzählt, erzählt, dass alle drei gestorben sind an unterschiedlichen Ereignissen, sowohl Wörn als auch Teddy. Und auch bevor sie irgendwie richtig alt geworden sind. Genau, sind in jungen Jahren gestorben. Aber der Film spielt ja auch, also Gordi, der Erzähler Gordi ist, keine Ahnung, so alt wie wir. Jaja, genau. Der hat ein 10-jähriges Kind. Ja. Und im Buch wird, im Film wird dann erzählt, was ich viel besser finde, dass Wörn eine Familie findet, was echt schön ist. Wir gönnen das Wörn, dass er heiratet und dann auf dem Schrottplatz arbeitet, glaube ich, oder so. Ich weiß nicht mehr genau. Weiß ich nicht. Aber zwei Kinder, glaube ich. Irgendwie so ein Arbeiterleben. Und Teddy, auch total folgerichtig, ne, hat Probleme mit dem Gesetz, nimmt offensichtlich Drogen und ich finde es schade, dass sie weggelassen haben, was aus Ace wird. Das ist nämlich so eine bittere Ironie, dass dieser Ace, dieser Bulli-Ribbe, so ein Arseufer wird, der nie aus der Stadt rauskommt. Ja, das wäre ganz gut gewesen noch für den Film. Ja, und es hat was Zynisches, dass Chris stirbt. Es ist auch vielleicht so ein bisschen für den emotionalen Trigger. Also das ist noch zynischer eigentlich, dass es uns mitleihen lassen soll. Aber vielleicht, so grundsätzlich, was hältst du denn von diesem Rahmen? Wir haben ja diesen Rahmen, dass Gordi als Erwachsener, Richard Trefus, das Ganze erzählt. Ja, es ist cool, es ist überflüssig, macht zu viel, macht zu wenig. Ich kann es insofern verstehen, als dass ich am Ende denke, ah, okay, die wollen den Circle of Life, wollen die einmal aufmachen, weißt du, sodass man sagt, okay, er denkt an seine Kindheit, dann kommen die Kinder rein und er geht mit seinen Kindern spielen, die dran sind mit zwölf sein. Das ist so ein wiederholendes Muster dann im Leben. Und damit kann ich gut mitgehen, glaube ich. Damit komme ich klar. Ich mag das Erwachsene reflektieren in dem Offerzähler. Ich bin oft genervt von Offerzählernstimmen, auch weil sie dazu neigen, einen Film zu over explainen. Ich finde es in dem Fall ganz spannend, weil es auch immer so ein bisschen Kontrast aufwirft zwischen dem Erlebnis der Kids. Und wie er das als Erwachsener reflektiert stimmt. Und das macht er mehrmals. Wir haben mehrmals dieses so, ich wusste damals nicht, was das bedeutet. Oder das war für mich dieses einschneidende Erlebnis. An diesem Moment habe ich erkannt, wie sich Realität und Gerüchte unterscheiden und so weiter. Ganz auf diese Momente, wo der Erwachsene nochmal reflektiert, was das Kind noch nicht so ganz reflektieren kann. Und deswegen finde ich dieses, man müsste das nicht mit Bildern am Anfang und Ende machen, aber dieser Offerzähler gibt dem Film mehr. Und ich finde es gut, dass der drin ist. Es ist halt immer so bei einer Literaturvorlage, dass ganz viel mit Offerzählern gemacht wird, um das Ganze, die literarischen Elemente des Buches rüber zu retten irgendwie. Und manchmal ist es halt sehr lame. In dem Fall funktioniert es halt schon doch ganz gut. Vielleicht auch, weil diese Vergängliche so ein sehr wesentliches Element ist von der Geschichte und die kann ohne den 40-Jährigen, der das Ganze nochmal rückblickend betrachtet, nicht reingebracht werden. Nicht so gut, nicht so elegant reingebracht werden. Ja, das stimmt. Freundschaft endet, Leben endet. Ja. Ist es ein hoffnungsvoller Film? Weil du ja immer, bei solchen Sachen bist du immer derjenige, der das sagt. Ja, aber es ist ja nicht hoffnungslos. Man hat ja irgendwie so, es ist, man geht mit einem guten Gefühl raus, weil und so weiter. Und manchmal stimme ich überein und manchmal nicht. Jetzt stelle ich Frage mal. Na, natürlich, das ist ein optimistischer Film. Ich meine, er hat am Schluss die Kinder und er erinnert sich an seine Kindheit zurück. Es gibt prägende Erlebnisse in der Kindheit und meine Kinder haben jetzt auch prägende Erlebnisse und das ist Circle of Life, hast du gesagt. Ich finde, der Film lässt mich nicht mit einem bitteren Nachgeschmack zurück. Ich finde, das fühlt sich gut an. Bei mir ist es halt nur Chris, dass ich denke, wie zynisch. Ja, das stimmt. Ich habe das noch nie so betrachtet. Ich finde es überflüssig. Man hätte ihn auch leben lassen können. Und es ist halt so ein bisschen für den emotionalen Effekt am Schluss, habe ich das Gefühl. Und das macht es natürlich auch so ein bisschen zynisch. Na gut, aber gut für Chris, dass er rausgekommen ist, dass er es geschafft hat, seine Herkunft hinter sich zu lassen und wirklich das, was in ihm gesteckt hat, rauszuholen. Ja, voll. Schön, es gibt tatsächlich, muss ich sagen, auf meiner Liste noch sehr, sehr viele Sachen, die ich jetzt einfach fallen lassen muss, weil ich das Gefühl habe, dass wir unsere Episode doch ein bisschen arg strapazieren. Wir sind schon ziemlich lang im Gespräch. Dann ein harter Cut zu unserer Top 3. Harter Cut zu unserer Top 3. Unsere Top 3. Was haben wir denn für eine Top 3? Wanna see a dead body. Wanna see a dead body. Na wie wär's? Ich bin mir nicht sicher, ob alles in dieses Gefühl von Wanna see a dead body Zwinker-Zwinker oder Grusel-Grusel geht, aber ich hab ein bisschen was gefunden. Auch eine Frage an das Publikum gerichtet, zumindest in meiner Top 3 so ein bisschen. Wir beschäftigen uns mit toten Körpern und ob sie gesehen werden wollen oder nicht. Und Johannes, du musst loslegen. Was? Ob sie gesehen werden wollen? Nein, das war falsch. Leg los, sag schon deinen Platz 3. Mein Platz 3 ist Acht Frauen. Acht Frauen. Rousseau-Ausson? Das kann sein, das kann sein. Es ist ein französischer Film. Der Director, den du sagtest, der hat einen französischen Namen. Es ist François Ausson. Von dem muss ich dir mal einen Film geben. Okay. Dieser hat ein Theaterstück verfilmt, in dem es einfach, das ist sehr auf ein Haus fixiert. Die sind alle da gefangen in diesem Haus, weil draußen ein Schneesturm herrscht. Und der Herr des Hauses scheint gestorben zu sein. Und jetzt geben sich alle gegenseitig die Schuld. Sagen, du hast ihn dein Leben lang maltratiert mit deinem was auch immer und jeder versucht irgendwie dem anderen zu erzählen, dass er den Hausherrn umgebracht hat. Klassische Murder-Mystery. Und Wanna See a Dead Body ist im Grunde, weil dieser Raum, in dem dieser Verstorbene ist, abgeschlossen ist. Keiner sieht diesen toten Körper. Bloß kein Plot wirst du verraten, der die ganze Zeit so mitschwebt. Tada! Ossi? Also ich sage mal so, am Ende ist er wirklich tot. Und wir haben noch neulich, habe ich eine weitere Verfilmung aus Spanien glaube ich gesehen, die ganz schrecklich war. Die leider wirklich sehr schlecht war. Aber ich fand die Französische wirklich, wirklich gut. Muss ich sagen. Cool. Ich würde gerne eine Honorable Mansion reinschmeißen, weil es nicht wirklich ein guter Film ist, den ich aber sehr mochte. Als junger Jugendlicher. Als junger Jugendlicher. Oder als Kind. Weekend at Bernie's. Wochenende bei Bernie, warte mal, wie heißt der auf Deutsch? Bernie. Wo zwei Slacker Loser Typen zum Haus ihres Bosses fahren müssen, offensichtlich. Und da dann feststellen, dass er tot ist. Aber sie haben Angst, dass sie verdächtig werden, ihn umgebracht zu haben. Und deswegen benutzen sie die Leiche, um so zu machen, als würde er noch leben. Das heißt so als Puppenspieler mit Fällen und so. Es ist schrecklicher Trash. Aber ich hab den als sehr witzigen Erinnerung. Dummer Film. Ich muss den einfach erwähnen. Ist meine Honorable Mansion vielleicht auch das Honorable Mansion. Mein Platz 3. Terry Gilliam. Thailand. Einer der weniger bekannten Filme von Terry Gilliam. Aus dem Jahr 2005. Wo ein kleines Mädchen mit seinem drogensüchtigen Vater, gespielt von Jeff Bridges, zusammen lebt. Und der stirbt dann. Und sie lebt dann aber weiter im Haus mit dieser verwesenden Leiche. Und flüchtet sich auch so ein bisschen an eine Fantasiewelt. Ein sehr düsterer Terry Gilliam Film. Auch für Terry Gilliam Verhältnisse. Und sehr bizarr. Auch für Terry Gilliam Verhältnisse. Das gehört zu meinem Lieblingsfilm von ihm. Dann gucken wir den mal. Ich muss die ganze Zeit an Little Miss Sunshine denken. Das ist keine Platzierung von mir. Da stirbt doch der Großvater irgendwann. Stirbt der? Stirbt der nicht irgendwann. Doch, der stirbt doch auf der Reise. Und dann haben die die ganze Zeit dabei. Und müssen ihn irgendwie in der Gegend rumtragen. Aber er tanzt. Ah ja, doch stimmt. Genau. Und sie tanzt seinen Tanz. Aber er ist nicht mehr dabei, um es zu sehen. Ja. Irgendwie sowas. Irgendwas in der Richtung war es doch. Ist nicht in der Liste. Spontane Honorable Mansion. Ich hätte auf Platz 2 Wanna see a dead body. Nein, aber ich muss. Weil ich sehe mit meinem sechsten Sinn ganz viele Tote. Oh ja. Nicht Spoiler. Nicht Spoiler. Der spoilergefährlichste Film überhaupt. Und jeder weiß den Spoiler schon. Großartig. The Sixth Sense. Shyamalan. Ja, Shyamalan, den ich immer wieder verteidigen möchte. Mein Platz 2. Frischjung. Mit einem nicht so frischen Daniel Radcliffe. Der Kamiman. Aus dem Jahr 2016. Das Tolle ist, ich habe den Film noch nicht gesehen. Ganz großartiger Film. Von den Daniels. Von denen wir Everything, Everywhere, All at Once gesehen haben. In dem Film spielt Daniel Radcliffe eine Leiche, die angespült wird auf einer einzelnen Insel, wo Paul Dano als Gestrande da ist. Und er stellt fest, dass diese Leiche, dass man diese Leiche durch ihre Flatulenzen hervorragend als Fluchtvehikel benutzen kann und füßt damit über das Meer. Das ist erst der Anfang des Films. Das klingt echt so bekloppt. Ein toller Buddy-Movie. Buddy-Movie. Auf jeden Fall. Was die Quans wirklich drauf haben, was die Daniels wirklich drauf haben, dieses komplett bizarre Szenario. Das ist dasselbe bei Everything, Everywhere, All at Once. Und sie haben dieses komplett bizarre Szenario, das sich rund um eine Leiche mit die Pups dreht. Und dann machen die daraus einen wunderschönen, romantischen Film. Und dann schießt du in die Tränen und denkst, oh ist das schön. Viel Good-Movie der bizarrsten Art. Es ist toll. Ich finde, dass die Daniels einfach drauf haben, Genres zusammenzubringen, wo du denkst, what, das zusammen funktioniert überhaupt nicht. Keine Chance. Und dann machen die so einen U-Turn und du denkst dir, wow, aber ich glaub's irgendwie auch. Seltsam. Ich hätte auf Platz 1 ein bisschen gecheatet und es passt nicht ganz, aber ich liebe diesen Film. Only Lovers Left Alive. Ah ja, sie sind sehr tot. Es sind einfach zwei Vampire, um die es geht, die die schönste Romanze dieser Weltgeschichte und ja. Jim Jarmusch mit seinem wahrscheinlich sexiesten Film. Wir reden auch mal drüber im Podcast. Es ist schon etwas länger her, wir haben eine Episode, in der wir über diesen Film reden. Großartig, guckt ihn euch an. Ja, auf jeden Fall. Unfassbar sexy und cool. Mein Platz 1, weniger sexy, aber ziemlich cool, so ein bisschen der Tarantino des 70er Jahre. Dann haben wir den Kopf von Alfredo Garcia von Sam Peckinpah. Ein Thriller, vielleicht auch Action-Thriller aus den 70ern, wo es darum geht, dass ein Gangster-Boss den Kopf von einem Typen haben will, der mit seiner Tochter was hatte. Und dann machen sich mehrere Gangster auf die Jagd nach diesem Kopf. Und irgendwann erfahren wir, dieser Typ, der ist schon längst tot und dann müssen sie die Leiche ausbuddeln und dann hat unser Protagonist den Kopf auf seinem Beifahrersitz um ihn halt zu diesem Gangster zu fahren und den Kopf abzuholen. Und der Kopf fängt irgendwann an zu reden. Also er stellt sich das nur vor. Aber dieser Kopf steht dann im Zentrum des Films und mehrere Leute sind hinter dem Kopf, weil da verdammt viel Geld dahinter steckt. Großartiger Film. Wer Tarantino mag und glaubt, dass sowas Tarantino-esque erst seit den 90ern existiert, sollte diesen Film sehen. Das gibt's schon länger. Okay. Es gibt immer wieder Filme, bei denen ich froh bin, dass sie in der Top 3 gelandet sind und nicht in unsere Liste, dass ich ihn gucken muss. Aber oft bin ich auch hin und her geworfen, ob ich den unbedingt sehen möchte, vielleicht mit dir. Aber viele Filme klingen so, als ob die nicht wirklich in diese Muss-man-sehen-Liste passen. Ich glaub, bring mir den Kopf von Alfredo Garcia. Fändest du nicht so cool. Aber Swiss Armyman wärst du voll begeistert. Aber es gibt ja auch noch einen Unterschied. Also Muss-man-sehen im Sinne von Trash hatten wir ja auch schon. Aber da hab ich ja öfter widersprochen, muss ich sagen. Du hast ja Sachen aufgebracht, wo ich gedacht habe, ja, okay, kann man sich angucken, wenn man Spaß haben will, aber Muss-man-sehen? Nein. Da brauchen wir einen anderen Podcast für. Da brauchen wir einen, ja, ist jetzt egal, ob du den sehst oder nicht Podcast. Ich hab Johannes zur Verzweiflung gebracht, indem ich Bruce Mayer ganz weit nach oben gehoben habe und gesagt habe, den Muss-man-sehen. Er ist schlecht, aber man muss ihn sehen. So, wollen wir zurück in unseren Film? Ja, zurück zu unserem Film und ich glaube, wir können auch deinen Jingle spielen, auf den du so stolz bist. Bitte. Das Urteil. Ich liebe diesen Film. Das ist meiner Meinung nach die beste Stephen King-Verfilmung. Wir haben noch gar nicht viel zu Rob Reiner gesagt, der auch gar nicht unbedingt, er hat Spinal Tap gemacht, über den wir geredet haben. Ja, ein sehr guter Film. Und die Princess-Pride-Verfilmung, die Brautprinzessin. Die vielleicht nicht ganz so gut war. Aber okay. Aber okay genug, um den Film zu lieben. Oder um den Stoff zu lieben, sagen wir es so. Und der aber auch so was gemacht hat wie North, der einer der schlechtesten Filme der 90er Jahre ist. Ja, auf jeden Fall ein toller Film, toll inszeniert, wirklich gutes Drehbuch, viel rausgeholt und ja, vielleicht die beste Stephen King-Verfilmung, wirklich einfach ein emotional bewegendes Drama, das ich sehr gerne schaue und ich bin froh, dass ich ihn meinem Sohn zeigen konnte und der auch begeistert davon war. Ja, für mich ist es tatsächlich ein Film, wo ich danach da sitze und denke, warum bin ich eigentlich so invested? Was ist denn eigentlich, ich hab doch gar keinen Bezug dazu. Ich hab ja solche Sachen nie mit meinen Freunden erlebt, aber es stimmt ja nicht. Das was auf der Handlungsebene passiert mit Waffen und mit irgendwelchen Gangs, die irgendwelchen Scheiß machen mit Zwölfjährigen, sowas hab ich nie erlebt, aber es ist eine Handlungsebene, die ja nur ein Vehikel dafür ist, um emotionalen Austausch zwischen den vier Jungs zu bringen und das hab ich sehr wohl erlebt. Und das ist das, was einen dann doch in den Film hinein holt. Und was den Film unglaublich toll macht und einen natürlich melancholisch stimmt. Das ist der absolute Nostalgie-Film, absolut, absolut. Wirklich beeindruckend, wie er das voll trifft. Obwohl viele Sachen eben wie gesagt überhaupt nichts mit meinem Erleben zu tun haben. Aber ja, wie die miteinander umgehen ist total sweet. Und dieser Versuch, und dass die ja alle rauchen und cool sein wollen, ist alles so ein bisschen verstörend, aber die gehen so gut miteinander um und ich will die ganze Zeit den Kindern zurufen, doch behaltet euch bitte, behaltet Kontakt. Aber echt mal, das war noch eine Zeit in Hollywood, als man Kinderdarsteller noch rauchen lassen durfte. Die haben natürlich das irgendwie, was war das? Ich weiß nicht mehr genau, aber sie hatten irgendwelche Pflanzen dafür benutzt, die sie zusammengerollt haben als Zigaretten, die nicht so schädlich waren. Aber sie rauchen. Ja, es ist ein toller Film. Vielen, vielen Dank, Blo, dass du mir den gezeigt hast. Danke, dass du ihn geguckt hast und es freut mich total, dass er dir gefallen hat. Wenn ihr wissen wollt, was Johannes mir nächste Woche aufgibt, dann bleibt noch kurz dran. Und ansonsten vielen Dank fürs Zuhören, eine schöne Woche und wir hören uns. Bis dann, ciao. So, es geht in die nächste Runde, die nächste Runde. Steigt wieder ein, steigt wieder ein. Was für einen Rummelfilm müssten wir denn geben? Floor, du weißt, dass ich einfach irgendwann alles abgrasen muss, was so typischer Johannes-Film ist. Und dreimal darfst du raten, was ist denn noch nicht bei mir auf der Liste gewesen, was aber dringend sein muss. Chaplin hatten wir gerade erst. Ja, Basta Kieten wäre dann zu nah an Chaplin dran. Ja, absolut, das stimmt. Ja. Wir sind wieder in Good Old Hollywood unterwegs. Wir sind in Good Old Hollywood. Wir haben Breakfast at Tiffany's. Ah! And I say, what about Tiffany's? Raus! Nein! Moon River! Oh ja, danke. Das ist es, danke. Den habe ich auch echt schon lange nicht mehr gesehen. Und wahrscheinlich auch, es könnte sogar sein, dass es ein Film ist, den ich eher ein oder zwei Mal gesehen habe. Und ich habe gerade, ich weiß, ja, genau, ganz vage Erinnerungen gerade. Es gibt in diesem Film nur eine Sequenz, die man vielleicht vergessen möchte. Und du kannst sie auch gerne der rassistische Take auf den Nachbarn. Aber... Fuck, war das der, oh ja, Mickey Rooney als Asiater? Das ist bei Breakfast at Tiffany's, stimmt, du hast recht. Oh shit, darüber müssen wir nächste Woche reden. Oh ja. Johannes schlägt uns mal wieder einen rassistischen Film aus den USA der 50er Jahre vor. Das tut mir leid. Die Zeit war so. Es ist schrecklich und man hat Probleme damit, aber der Rest des Films, lasst ihr den nicht vermiesen davon. Es ist großartig. Ah, Audrey Hepburn ist ganz toll. Okay. Gut, wir werden... Nächste Woche wird toll, gibt viel Gesprächsthema. Sehr schön. Und wir können vielleicht über Truman Capote vielleicht nochmal reden. Stimmt, das haben wir auch lange nicht gemacht. Oh, großartig, ja. Ja, naja. Okay, gut, dann viel Spaß beim gucken und bis nächste Woche. Bis dann, ciao. Ciao. Geil, wie tatsächlich bei der Ankündigung die ganzen Erinnerungen wieder kommen.
