Episode 104: 28 Days Later und das Genre des Zombiefilms
Es ist mal wieder Zeit für Horror, und darüber hinaus für ein Subgenre des Horrorfilms, das ich Johannes schon lange vorsetzen wollte. Der Zombiefilm wurde von George A. Romero mit seiner herausragenden Living Dead Trilogie in den späten 60ern und frühen 70ern definiert, verkam dann aber sehr schnell zum Synonym für billige, alberne und vor allem überflüssig Brutale Splatter-B-Movies. Erst in den 2000ern erlebte er ein unfassbares Revival, das ihm zu einer Popularität verhalf, die – The Walking Dead sei Dank – bis zur heutigen Zeit anhält.
Verantwortlich für dieses Revival ist unter anderem Danny Boyles “28 Days later” aus dem Jahr 2002: Der Fahrradkurier Jim wacht nach einem Koma in einer Welt auf, die von Menschen, die mit “Wut” infiziert sind, überrannt wurde. Die Infizierten haben keinerlei Vernunft mehr in sich, keinerlei Moral und keinerlei Menschlichkeit. Alles was sie wollen, ist verletzen und töten. Wer mit ihrem Blut in Berührung kommt, wird innerhalb von Sekunden selbst infiziert. Jim irrt durch das evakuierte, immer noch von Infizierten heimgesuchte London. Er findet in Selena eine Retterin und Mitstreiterin und flieht schließlich mit ihr und Frank, sowie dessen Tochter Hannah aus der verlorenen Stadt. In der Nähe von Manchester hoffen sie, Rettung in Form einer paramilitärischen Zufluchtstelle zu finden.
Zombie-Puristen mögen anmerken, dass es sich bei den Infizierten in 28 Days Later ja gar nicht um Untote handelt, aber ansonsten besitzt der Film alle Ingredienzen eines Zombiefilms: Eine Postapokalypse, in der der Schrecken hinter jeder Ecke lauert, ein soziopolitischer Subtext sowie ein Mäandern um Themen wie Verlorenheit, Einsamkeit, Hilflosigkeit. Gedreht in dreckigem Digitalformat gehört er zum Realistischsten, Bedrückendsten und Immersivsten, was das Genre aufzuweisen hat.
Also dann Johannes: Meckere erst mal über die Technik, die räudigen Bilder und die übertriebene Gewalt… und dann lass uns zum Kern dieses Meisterwerks vordringen.
Transkript
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: Podcast: Der mussmansehen Podcast - Filmbesprechungen Episode: Episode 104: 28 Days Later und das Genre des Zombiefilms Publishing Date: 2022-12-28T15:15:23+01:00 Podcast URL: https://podcast.mussmansehen.de Episode URL: https://podcast.mussmansehen.de/2022/12/28/episode-104-28-days-later-und-das-genre-des-zombiefilms/ Viel später, als ich mich nochmal mit Zombies beschäftigt habe, habe ich gedacht, das ist es und shit, das ist viel, viel älter als Night of the Living Dead, der als erster Zombiefilm genannt wird. Es sind die schwarzen Schlümpfe. Stay with me. Brains! Herzlich willkommen, liebes Publikum, zu einer neuen Episode vom Muss Man Sehen Podcast. Mir gegenüber sitzt der leicht zombifizierte Johannes Franke. Ja, und vor mir der im Endstadium-Zombie Florian Plower-Bayer. Damit komme ich auch gleich zur wesentlichen Frage. Herzlich willkommen, Zombies. Kennst du dich mit Zombies aus? Kanntest du dich mit Zombies aus? Ich kenne mich auch jetzt noch nicht mit Zombies aus, weil, das werden wir auch noch feststellen, da sind ja gar keine Zombies. Oh, voll reingelegt. Und das sagst du als Nicht-Zombiefilm-Purist, aber genau, wir werden heute über 28 Days Later reden. Vor allem aus dem Grund, weil ich Johannes einen Zombiefilm geben wollte. Und Zombie-Puristen, ihr müsst jetzt alle ganz stark sein, für mich ist 28 Days Later der beste Zombiefilm aller Zeiten. Und es ist ein Zombiefilm. Und wir können gerne darüber diskutieren und gerne darüber streiten. Ich weiß nicht, ob Johannes der Richtige ist, um darüber zu streiten. Also um die Frage kurz noch zu beantworten, ich habe keine Ahnung von Zombiefilmen. Also ich bin einfach kein großer Fan von, allgemein von Horrorgenre. Es gibt so ein paar Horrorfilme, die ich tatsächlich sehr gut finde. Das sind dann meistens Filme, wo du dann gesagt hast, das ist Post-Horror. Auch weiß nicht, wie viel Sinn diese Einordnung gibt, aber so, dass man das Gefühl hat, okay, da hat jemand über das Genre hinaus gedacht und eigentlich ein anderes Genre mit eingebracht. Post-Horror ist eigentlich nur guter Horror. Und Post-Horror gibt es seit der Erfindung des Horrorfilms. Es gibt halt nebendran auch immer so den Dumpster-Fuck-Horror. Keine Ahnung. Okay. Für die Leute, die übrigens nicht wissen, was wir eigentlich tun, werde ich schon geraten haben, wir reden über Filme. Aber das Konzept ist, ich schlage Plor einen Film vor und sage, du musst ihn jetzt gucken und Plor kann nicht drum rum. Und nächste Woche schlägt mir Plor einen Film vor. Diese Woche ist er dran. Und wir kommen nicht drum rum. Wir müssen den Film des anderen gucken. Und egal, ob wir den mögen oder das Genre mögen oder nicht, sonst hätte ich nämlich zu diesem Film gesagt, nein, danke, lass mal lieber. Lass mal lieber irgendwas, irgendein Musical nochmal nehmen aus den 50ern. Okay, aber legen wir einfach los. Ich habe einen kleinen Text vorbereitet, den werde ich kurz vorlesen. Und danach werden Johannes und ich über den Film reden, diskutieren, streiten. Wir werden lachen, wir werden weinen und wir werden ein paar Brains fressen. Es ist mal wieder Zeit für Horror. Und darüber hinaus für ein Subgenre des Horrorfilms, das sich Johannes schon länger vorsetzen wollte. Der Zombiefilm wurde von George A. Romero mit seiner herausragenden Living Dead Trilogie in den späten 60ern und frühen 70ern definiert. Verkam dann aber sehr schnell zum Synonym für billige, alberne und vor allem überflüssig brutales Blättermovies. Erst in den 2000ern erlebte er ein unfassbares Revival, das ihm zu einer Popularität war, half die Walking Dead seit Dank, bis zur heutigen Zeit anhält. Verantwortlich für dieses Revival ist unter anderem Danny Boyles 28 Days Later aus dem Jahr 2002. Der Fahrradkurier Jim wacht nach einem Koma in einer Welt auf, die von Menschen, die mit Wut infiziert sind, überrannt wurde. Die Infizierten haben keinerlei Vernunft mehr in sich, keinerlei Moral und keinerlei Menschlichkeit. Alles was sie wollen ist verletzen und töten. Wer mit ihrem Blut in Berührung kommt, wird innerhalb von Sekunden selbst infiziert. Jim ehrt durch das Evakuierte immer noch von Infizierten heimgesuchte London. Er findet in Selina eine Retterin und Mitstreiterin und flieht schließlich mit ihr und Frank sowie dessen Tochter Hannah aus der verlorenen Stadt. In der Nähe von Manchester hoffen sie Rettung in Form einer paramilitärischen Zufluchtsstelle zu finden. Zombie-Puristen mögen anmerken, dass es sich bei den Infizierten in 28 Days Later gar nicht um Untote handelt. Aber ansonsten besitzt der Film alle Ingredienzen eines Zombiefilms. Eine Postapokalypse, in der der Schrecken hinter jeder Ecke lauert, ein soziopolitischer Subtext sowie ein mehr anderen um Themen wie Verlorenheit, Einsamkeit und Hilflosigkeit. Gedreht in dreckigem Digitalformat gehört er zum realistischsten, bedrückendsten und immersivsten, was das Genre aufzuweisen hat. Also dann, Johannes, meckere erstmal über die Technik, die räudigen Bilder und die übertriebene Gewalt. Und dann lass uns zum Kern dieses Meisterwerks vortreten. Okay, also das Erste, was hast du gesagt? Das Erste ist die Technik. Alter, wenn du einen Film machst, dann besorg dir ordentliche Technik. Willst du mit einer DV-Kamera von Canon aus dem Jahre 2000 oder sowas diesen Film... Ich fand's sehr gut eingesetzt, tatsächlich. Okay. Ich fand das tatsächlich der erste Film, den ich gesehen hab, wo ich gedacht habe, oh, macht Sinn, ist voll gut. Das kommt jetzt voll schockierend, Shit. Ja. Darauf bin ich nicht vorbereitet. Ich auch nicht. Ich wollte gerade dazu ausholen und rechtfertigen, warum das eingesetzt wurde. Jetzt lieferst du die Rechtfertigung gleich mit. Aber es ist schon krass, es fällt als Erstes auf. Das Erste, was an diesem Film auffällt, sind die Bilder. Und zwar, wir sind Anfang der 2000er Jahre, digitaler Film wird noch nicht viel eingesetzt. Die Filme, die digital gedreht wurden zu der Zeit, haben das alle, dass die Technik so ein bisschen angestaubt wird. Und bei dem Film ist es nochmal besonders krass. Also vor allem, was die Technik betrifft, hast du einfach diesen Home-Video-Look. Ich finde nicht, dass er angestaubt wirkt, weil er genau das so einsetzt, dass man nicht das Gefühl hat, okay, die hatten damals keine bessere Technik, sondern es ist halt wirklich genau das, was es sein soll. Deswegen machst du überhaupt keine Gedanken, fand ich, darum, ob das jetzt angestaubt ist oder nicht. Sondern es ist halt das Mittel für sein Konzept. Hast du auf der Leinwand geguckt bei ihr? Ja. Ich hab auf dem Fernseher geguckt. Wir haben auch einen relativ großen Fernseher, würde ich sagen. Und ich finde, das ist schon krass. Es sieht so aus. Und ich hab die Blu-ray geguckt und ich dachte so, wow, krass, da ist nichts remastert und nichts. Das sieht schon heftig aus. Das geht ja nicht. Was willst du remastern, wenn die Scheiße in, Scheiße out? Also das ist halt so. Naja, man kann mit moderner Technik schon einiges machen, mit Zwischenpixel-Berechnungen und so weiter. Aber dann hast du wiederum das Thema verfehlt. Also es geht ja wirklich darum, dass es so aussieht, wie es aussieht. Und ich muss sagen, dadurch, dass ich es vorher nicht wusste und so weiter, wie jedes Mal, wenn du mir so einen Film gibst, der so ein bisschen, also wie bei, wie war das? Inland Empire? Inland Empire. Da hab ich auch, ich hab ihn angemacht und hab gedacht, ah, Scheiße, ich muss eine bessere Version finden. Da hat irgendjemand was gerippt, das sieht scheiße aus. Ist krass, ne? Und dann hab ich weitergesucht und auch bei dem jetzt, wirklich. Ich hab wieder nochmal, ach nee, ich mach nochmal einen anderen. Oh cool, okay, das finde ich super. Ich such nochmal woanders. Ja. Und hab aber dann irgendwann festgestellt, okay, das ist anscheinend so, das muss so. Wie gesagt, ich hab die Blu-ray-Variante, die noch nicht so alt ist. Und zwar, es wurde irgendwann mal vor fünf Jahren oder so ein Zweierpack veröffentlicht zusammen mit dem Nachfolger 28 Weeks Later. Ah ja. Und das sieht genauso aus. Du guckst dir das an und du denkst, das ist schlechter als DVD-Qualität. Ja. Das ist einfach, du siehst, das ist einfach, von der Auflösung ist es nicht geil. Aber ich rede jetzt technisch. Von der Auflösung ist es nicht geil. Es wirkt alles so ein bisschen verschwommen. Es wirkt alles wie durch so ein Filter. Es hat dieses Home-Video-Feeling. Ken XL1 war die Kamera, mit der sie gedreht haben. Eine TV-Kamera, wie du gesagt hast. Und zwar eine kleine Kamera, die relativ mobil ist. Also relativ mobil war zur damaligen Zeit. Wie gesagt, wir sind vor 20 Jahren. Dancer in the Dark fällt mir noch ein. Da hast du auch das Ding. Ja. Und da hat genau das gleiche, da fand ich es nicht gut, aber da hat das gleiche Konzept gezogen. Du hast dann 10 Kameras, die du dir leisten kannst. Statt einer, weil einfach das Budget dafür dann da ist. Die haben ja auch genug Budget gehabt. 8 Millionen ist jetzt nicht das krasseste. Aber es ist okay, da kann man sich auch eine gute Kamera eigentlich leisten. Aber sie haben sich einfach 10 schlechte Kameras geleistet. Für die Aufnahmen, für die sie nur eine Minute oder so Zeit hatten. Genau, das war das Budget-Problem. Das Budget-Fressen wäre nicht die Kameras gewesen, sondern das, was sie drehen wollten. Und zwar verlassene Plätze in London. Die ersten, es ist gar nicht so viel, es sind die ersten 15 Minuten des Films. Handeln davon, dass unser Protagonist Jim durch das verlassene London irrt. Und wir haben wirklich markante Plätze, markante Brücken, markante Orte, über die er drüber geht. Und die sind komplett verlassen und menschenleer. Und wie sie das gemacht haben, ist unter Zeitdruck. Es ist unglaublich. Dann kommen dann Haufen Polizisten, bringen ganz langsam den Verkehr zum Stehen. Also, dass sie wirklich den Slowdown. Und dann haben die eine Minute, zwei Minuten, drei Minuten, vielleicht zehn Minuten Zeit. Diese, diesen Shot, diesen einen goldenen Shot zu kriegen. Genau. Und dann geht's weiter mit dem Verkehr. Und das Set heißt, auch Set aufbauen, weil die haben nicht nur ein verlassenes London, sondern auch ein zerstörtes London. Das heißt, wir haben auch eine Szene, in der ein typischer London-Doppeldecker-Bus auf der Seite liegt. Und den mussten sie da hinlegen innerhalb von 20 Minuten. Das ist unglaublich. Das Ding drehen, wie er da dran vorbeigeht. Und dann das wieder wegräumen, damit der Verkehr wieder durchfahren kann. Ich weiß nicht, ob sie nur 20 Minuten Zeit hatten oder ob sie es in 20 Minuten dann geschafft haben. Einfach weil sie gedacht haben, wir haben so einen Zeitdruck, wir müssen jetzt irgendwie. Und dann nach 20 Minuten waren sie schon fertig. Bin mir nicht sicher. Aber es ist halt auch wirklich so, mit den TV-Kameras, die kannst du halt in die Hand nehmen und loslegen. Du kannst mit einer Filmkamera, kannst du, also gerade zu der damaligen Zeit, was ich heute digital habe, bei mir funktioniert auch ungefähr so. Da kann ich auch einfach loslegen. Aber wenn du so eine richtige Filmkamera hast, da kannst du mit einer Stunde Aufbau rechnen, bevor irgendwas passiert. Ja. Und das ist halt das Krasse. Und natürlich hat es dann den Produktionsprozess irgendwie beschleunigt und überhaupt befähigt, irgendwie einen Film zu drehen. Aber wirklich nochmal das stark zu machen, abseits davon, wie praktisch das war, so Scheißkameras zu nehmen. So effektiv ist es halt auch im Konzept des Films. Ja, genau. Das war auch, Danny Boyle hat selbst dazu gesagt, ja, ein Grund dafür, dass wir das gemacht haben mit diesen Kameras, war der Zeitdruck und war das Budget und war die Möglichkeit halt schnell in London zu drehen und diesen verlassenen Orte zu zeigen. Aber der andere Grund war auch, dass diese Kameras es irgendwie schaffen, dieses Gefühl von, wir sind Überlebende in einer Apokalypse rüberzubringen. Boyle, um ihn zu zitieren, The general idea was to try and shoot as though we were survivors too. Ja, genau. Und das ist auch das Gefühl, das man hat, wenn man diese Bilder sieht. Das ist wirklich eine Apokalypse. Und auch wenn es nur eine small portion in dem Film selbst ist, diese ersten Szenen, wenn Jim durch London geht, aufgewacht aus dem Koma und dann ist alles verlassen. Wir sind keine Zombies, wir sind einfach nur die verlassene Stadt. Und dann läuft im Hintergrund East Hastings, ein Lied von der Post-Druck-Band Got Speed Your Black Emperor, die ich unglaublich liebe, um mal kurz Werbung zu machen für Post-Druck aus Kanada. Das macht bei dir gleich große Gefühle auf, ja? Ja, total. Okay. Ich finde, das löst bei mir immer noch total Gänsehaut aus diesen Szenen. Die sind einfach fantastisch, diese Verlassenheit, diese Verlorenheit, auch diese Hilflosigkeit. Wir haben hier keinen Held vor uns, wir haben hier keinen Überlebenskünstler, sondern der kommt aus dem Krankenhaus, der stolpert raus, der merkt man das Koma auch an. Er trägt nur diesen Krankenhauskittel, das ist auch irgendwie so ein bisschen entwürdigend, wie er da rumläuft. Und er ruft Hilfe, ist da irgendwer? Und er läuft dann über diese verlorenen, verlassenen Plätze und dieses Gefühl von Hilflosigkeit, von Verlassenheit und Shit, wo bin ich gelandet, was ist passiert? Es ist total krass, wie der Film das umsetzt, mit diesen wenigen Mitteln, mit diesen Bildern und dieser Musik. Das ist die erste Frage, die ich auch sofort aufgeschrieben habe, weil es mich eben auch so beeindruckt hat, ist, Plor, stell dir das echt vor, was machst du, wenn du in einem Krankenhaus aufwachst? Es ist Kanada. Ja. Null. Na da, du gehst raus, auch Kanada. Alter, es ist so schrecklich. Es ist eine voll, Urängste werden da auch irgendwie ausgelöst. Absolut. Dieses Verlassenwerden. Man fühlt sich auch so an die Urängste, die man als Kind hatte, zurück. Ich weiß das auch von meinem Kind, der hat. Er ist ja mittlerweile schon sechs, aber trotzdem ist es so, wenn er mal allein in der Wohnung ist und unerwartet allein in der Wohnung, weil wir gerade irgendwas machen, vergessen haben zu sagen, ich geh kurz mal in den Keller, ich geh Wäsche machen oder so, dann ruft er nach uns und dann wird das auch ganz schnell intensiver. Und ich weiß das auch noch, wie ich mich als Kind gefühlt habe, wenn meine Eltern irgendwie weg waren, unerwartet weg waren, wenn ich plötzlich allein war. Jeder kennt das wahrscheinlich, zum Beispiel im Supermarkt plötzlich mal die Haare aus den Augen verloren oder so. Diese Ängste werden in den Bildern wirklich super widergespiegelt und das ist krass. Also ich fühle es sehr stark mit ihm. Mir macht das Angst. Absolut. Ja, ja. Das ist auch wirklich sehr gut geschnitten und sehr gut zusammengebracht. Einfach fand ich wirklich, wirklich toll. Dass ich das so weit toll finde, dass ich denke, okay, jetzt ist es fast ein bisschen traurig, dass es in Action geht. Dass da wirklich was passiert. Also ich finde noch sehr gut, wie dann passiert, dass so ganz verwackelt und völlig undurchsichtig irgendwelche Leute in der Gegend rumrennen und Sachen explodieren und man einfach nicht weiß, was passiert jetzt gerade. Was ist los? Das finde ich auch noch sehr gut, weil das genau die Desorientierung von ihm widerspiegelt und ich genau in seiner Haut stecke und denke, okay, was nun? Aber sobald sie dann auch irgendwann anfängt zu erklären, was passiert ist und so was, denke ich ganz kurz, ach, eigentlich hätte ich gerne weiter Oblivious in der Welt gelebt, ohne zu wissen, was los ist. Ich finde, es gibt so eine sehr starke Entwicklung dahin. Das Ding ist natürlich, als Zuschauerinnen wissen wir bereits, was passiert ist, weil wir haben ja diese Prämisse, die vorgestellt wird, diesen Prolog, wo wir sehen, wie Öko-Terroristen garantiert die letzte Generation. Jetzt kleben sie sich nicht nur an Autobahnen, sondern befreien auch noch zombifizierte Affen. Wie die in das Lobo einbrechen und Affen befreien, das ist unser erster Shot. Wir sehen, wie die da reinkommen und die Tiere befreien wollen und die Ärzte, die da sind, sagen, das könnt ihr nicht tun. Die Affen sind infiziert mit Wut und dann kommt der Affe frei, jemand wird gebissen und wird auch wütend. Wir als Publikum wissen schon mehr als unser Protagonist, das ist auch so ein bisschen dieses klassische Hitchcock-Suspense-Ding. Aber wir werden trotzdem reingerissen in diese Orientierungslosigkeit. Können wir ganz kurz darüber hinwegkommen, dass das Ding Wut heißt? Einfach nur ein Virus Rage zu nennen und dann auch einfach, ich verstehe das. Ich verstehe das als Filmemacher, man steht da und denkt sich, die Szene entwickelt sich so und ist dramatisch und der Professor, der da steht oder der Arzt, der da steht, der die ganzen Experimente macht, wird bedrängt, wird bedrängt. Und dann hat kurze Pause und dann sagt er einfach nur Rage. Und du denkst dir, ja, das ist cinematisch, das ist geil, aber eigentlich ist es total cheesy und irgendwie doof. Aber er benennt das Virus doch in dem Moment nicht, sondern er sagt einfach, er benimmt das Wort, was am ehesten verstanden wird. Ja, aber er macht das Ding, er macht die ganzen Experimente, natürlich weiß der, wie das Virus wir es weiß. Soll er Ihnen jetzt sagen? Ja, folgendes. Kopf H17? Ja, ja, ja. Ist das das Wort, was Sie Ihnen an den Kopf werfen sollen und sagen, ach so, wenn das so ist, befreien wir die Affen nicht? Nein, aber natürlich wäre das für einen sehr kurzen Film, wenn der Typ einmal die Fresse aufgemacht hätte und gesagt hätte, also folgendes, diese Affen sind hochcontagious, wir sollten auf gar keinen Fall irgendwas damit machen. Also allein das Wort hochcontagious wäre zum Beispiel eine Möglichkeit gewesen, da mal so ein bisschen. Und um dir zuzustimmen, Sie nennen das Ding tatsächlich Rage Virus, auch in den Fortsetzungen, es bekommt dann einfach diesen Namen. Aber andererseits sind wir auch nicht sonderlich kreativ, was die Benennung von neuen Krankheiten angeht. Ich meine, wir haben Vogelgrippe, wir haben Schweinepest, wir haben, was war das, Rinderwahnsinn? Also hättest du in einem Film gesehen, wie jemand sagt, ihr dürft die Kühe nicht fressen, sie haben Rinderwahnsinn. Hättest du auch gesagt, das ist aber cheesy. Das stimmt vielleicht. Aber ja, ich weiß nicht, irgendwie ist es... Ich weiß, was du meinst, es ist so einmal direkt auf die Fresse. Ja, man hätte wenigstens den Unterbau bringen können, dass man sagt, okay, irgendjemand, der keine Ahnung davon hat, nennt das jetzt einfach Rage, während es natürlich einen offiziellen Titel dafür gibt. Ja, auf jeden Fall wäre es eine einfache Möglichkeit gewesen, im Film ein bisschen mehr wissenschaftliche Glaubwürdigkeit zu geben. Es ist so viel Bullshit-Signs in diesem Ding, es ist so viel Bullshit-Signs. Natürlich ist es Bullshit-Signs. Es ist ein Zombie-Film, Zombie-Filme haben Bullshit-Signs. Es ist kein Epidemie-Film und es ist auch kein Pandemie-Film. Darüber können wir auch nochmal reden. Ja, müssen wir auch. Aber was wirklich ganz spannend ist, ist eben die Tatsache, dass wir mehr wissen als unser Protagonist, aber trotzdem in diese Orientierungslosigkeit reinkommen. Und wir haben dann ja auch noch diesen Moment, wo er mit Cillian ja redet, bevor sie erklärt. Und er sagt so, ey, ich war im Krankenhaus, ich weiß nicht, ich muss halluzinieren. Und wir können auch so gut mit ihm fühlen, dass er das Gefühl hat, ey, ich war im Koma, ich bin vielleicht, ich stehe unter Drogen, ich halluziniere da irgendwelche monströsen Menschen, die da rumlaufen und Leichen, die da rumliegen. Es macht alles total Sinn in seiner Wahrnehmung. Ich finde es wirklich stark, dass wir hier einen Protagonisten haben, der eben kein Held ist. Über das Ende kann man auch mal reden vielleicht, aber bis zum Ende eigentlich nie diesen wirklichen Heldenstatus hat, sondern ziemlich schwach ist und sehr angewiesen auf die Hilfe von anderen, vor allem von Cillina, die ja dann irgendwie so seine Beschützerin auch wird. Aber da müssen wir wirklich über das Ende reden, da verlässt der Film so bei seinem Pfade so ein bisschen. Kommen wir auf jeden Fall hin. Du als Nicht-Zombiefilmgucker, die Bedrohung von diesen Infizierten. Du hast gesagt, natürlich verliert er für dich ein Stück ein bisschen, weil er so in Horror-Tropes wandelt. Findest du die schreckend? Findest du die gruselig? Findest du die unangenehm? Was empfindest du bei diesen Menschen, die voller Wut auf dich losrennen und versuchen dich zu beißen oder zu zerreißen? Weißt du, ich glaube, das hat der Film gar nicht so richtig gut gemacht, muss er aber auch gar nicht, finde ich, mir wirklich diesen Zombie zu sehr nahe zu bringen. Also mir zumindest. Ich weiß, dass es anderen anders geht, vor allem wenn man sich so Internet-Kommentarspalten durchliest, aber ich finde, dass der Virus und die Zombies an sich gar nicht so das Wesentliche sind. Vor allem im zweiten Teil des Films ja schon gar nicht mehr. Und irgendwie zeigt das der erste Teil schon, der ist zwar darauf angewiesen, dass das als Prämisse da ist, aber irgendwie, weiß ich nicht, ja, das ist halt die Bedrohung, die hergestellt werden muss, damit der Film läuft, aber eigentlich ist die gar nicht so wesentlich. Es ist nicht das, wovor ich Angst habe. Ich habe mehr vor den Menschen Angst. Und das will der Film ja auch irgendwie, glaube ich. Natürlich. Bei Zombie-Filmen ist es oft so, dass es diesen Subtext gibt, bei The Walking Dead ist das nochmal ganz stark geworden, dass die eigentliche Bedrohung mehr und mehr die anderen Überlebenden sind, dass es nicht die Menschen sind, nicht die Infizierten oder nicht die Zombies. Trotzdem ist mir jetzt nochmal aufgefallen, ich habe den Film schon ein paar Mal geguckt, aber ich hatte das nicht mehr so in Erinnerung, dass es wirklich für einen Zombie-Film ausgesprochen wenig Zombie-Attacken gibt und ausgesprochen wenig bedrohliche Momente von Zombies. Wobei die Momente, die Sie haben, zum Beispiel in diesem Tunnel, sehr effizient erzählt sind, weil sie sofort unter Zeitdruck sind, das macht sofort Spannung und sofort Hektik und sofort, oh schaffen die das, schaffen die das, oder bestimmt einer von denen jetzt schon so in der Richtung. Wobei natürlich viele Sachen davon so hergestellt sind, dass man denkt, ah, wäre vermeidbar gewesen, wie das in vielen Horrorfilmen so ist, wo du denkst, warum musst du einen dummen Charakter hinstellen, der dann einfach in die Falle tappt? Noch schlimmer, warum musst du kluge Charaktere dumme Dinge tun lassen? Ja, das ist noch schlimmer. Weil die sind ja eigentlich alle, also so einen richtig dummen Charakter haben wir ja eigentlich nicht dabei. Ja, eigentlich nicht, genau. Aber sind, und das haben wir oft in Horrorfilmen, kluge Charaktere oder vermeintlich kluge Charaktere, die halt sehr dumme Dinge machen. Ja. Und die Idee, in diesen Tunnel zu fahren, du siehst die auf den Tunnel zu fahren und du weißt schon, Leute, das ist der Moment in jedem Horrorfilm, in dem man einmal auf die Bremse tritt, umdreht, rückwärts fährt und sich irgendeinen scheiß anderen Weg sucht. Ja, genau. Ihr habt alle Zeit der Welt, ihr müsst jetzt nicht in diesen Tunnel fahren, wo garantiert Scheiße passieren wird. Ja, die haben so viel Zeit. Was ist da los? Ich meine, man hätte das auch motivieren können. Man hätte motivieren können, warum die durch den Tunnel müssen, weil alles drumrum nicht funktioniert. Aber dann hätten sie es erzählen müssen. Na ja, ich glaube, was sie erzählen wollen ist so ein bisschen, dass Frank ist halt so ein bisschen impulsiver Mensch. Ja, aber... Brendan Gleeson. Ja, ist gut. Ist er nicht toll? Ja, ist wirklich gut. Und Frank ist so ein bisschen den Einer, der schon sagt, jetzt haut drauf, jetzt machen wir das, jetzt packen wir das an. Jetzt packen wir das an. Und wir haben dann ja auch diese Szene, in der Frank da lachend durchfährt. Und Jim Killian Murphy übrigens in seinem, äh, nicht Debüt, aber seine erste große Rolle. Ja, sehr, sehr gut. Der die ganze Zeit rumnimmt und sagt, das ist eine scheiß Idee, das ist eine scheiß Idee, lass uns das nicht tun. Ich finde es super, das sagst du auch, äh, ähm, dass er so hilflos ist die ganze Zeit eigentlich. Dass er eigentlich fast gar nicht richtig... Er jammert sehr viel, ne? Er jammert sehr viel und ist... Und irgendwie finde ich es immer nervig in Filmen, wenn wir eine Hauptfigur haben, der wir folgen sollen, der wir Sympathie entgegenbringen sollen, die irgendwie dann aber nur passiv rumjammert. Aber in dem Fall funktioniert das irgendwie. Weil die Situation so überbordend ist, dass du volle Kanne verstehen kannst und dass du natürlich dann trotzdem einen Charakter mit ihr bekommst, wo du dich ranhängen kannst und sagen kannst, okay, die wuppt das schon. Ja, genau. Der vertraue ich jetzt, dass das funktioniert. Dass auch der Film funktioniert, weil ich ihr vertraue. Was sollst du ihm auch sagen? Hey Junge, das ist nicht das Ende der Welt. Doch, es ist das Ende der Welt! Genau, das ist es gerade. Ja, ich finde, der Film macht sehr viele Sachen sehr richtig und sehr effizient. Aber eben zum Beispiel, dass sie dumme Entscheidungen treffen, ist einfach ein bisschen unverzeihbar, muss ich sagen. Wobei, die dummen Entscheidungen, sie halten sich im Rahmen, oder? Also ich meine, wir haben diese Tunnelszene, gebe ich auf jeden Fall mit. Ja, volle Kanne. Er geht in diesen Burgerladen, was soll das, Alter? Das fand ich... Sie sagt noch, nee, geht da nicht hin. Das fand ich eine interessante Szene, aber daraus entsteht ja keine richtig krasse Betrohung, sondern... Nein, aber es hätte. Es hätte, auf jeden Fall. Aber die Szene finde ich stark, weil... Also ganz kurz, sie fahren nach Manchester zusammen, also zu viert. Und dann halten sie irgendwo und sie sagt, bleib bei mir. Und er fühlt sich genervt von ihr und gegängelt, weil sie, ja, wie gesagt, sie hat halt die Situation im Griff. Sie ist so ein bisschen die einzige mit Kampferfahrung aus dem Team. Und sie sagt dann zu ihm, bleib hier. Und er sagt, ach nee, ich geh mich mal ein bisschen umgucken. Und dann kommt er in diesen Burgerladen und da ist ein infiziertes Kind. Und die Situation endet damit, dass er das infizierte Kind erschlägt mit einem Baseballschläger. Und dann rausgeht und darauf gefragt, was los war, sagt er halt nichts, lass uns fahren. Es ist ein erster Mord, ne? Also es ist ein erster Mord an einem Infizierten. Ich finde ihn ehrlich gesagt nicht ganz so toll inszeniert, wie ich es mir gewünscht hätte. Ich hätte mir noch mehr gewünscht, dass ich mehr spüren kann, was er für ein Problem damit hat. Das wird dann später viel stärker gemacht, wenn Christopher Eccleston ihn dann fragt. Aber in dem Moment selbst kriege ich gar nicht genug mit von ihm und von seinem Problem damit, dieses Kind umzubringen. Aber es ist ja auch so, es ist ja in dem Moment auch einfach nur überleben, ne? Ja, natürlich. Er hat totale Angst, er ist einfach von Panik gesteuert, er erschlägt einfach, ohne groß nachzudenken. Aber ich finde dann, selbst wenn er in der Situation das nicht hätte haben müssen, hätte er es kurz danach haben müssen. Das erste Mal, wenn man dann anfängt, eine ruhige Minute zu haben und zu reflektieren, müsste das bei ihm irgendwas machen. Und wir sehen das nicht. Wir sehen das erste, wenn Christopher Eccleston fragt. Das stimmt. Wobei wir ja tatsächlich relativ viel von ihm sehen und von seinen Ängsten. Wir haben dann wirklich diese sehr lange Szene im Mittelteil, wo sie nach Manchester fahren und dann halten sie irgendwann mal draußen. Sie haben wirklich eine schöne Zeit zusammen, sie gehen einkaufen und es ist wirklich so eine Familie, die sich bildet. Was auch ein ganz klassisches Job für einen Zombiefilm ist, dass Überlebende sich zusammenfinden und dann irgendwie so eine harte Gemeinschaft werden, dass sie sich auch wirklich füreinander einsetzen und verteidigen. Und dann sind sie zusammen shoppen, dann haben sie Spreibars zusammen, dann machen sie ein Picknick und übernachten unter freiem Himmel. Und dann hat er einen Albtraum, einen ganz banalen Albtraum, eventuell und ist allein. Super Albtraum, ich fand das eine ganz, ganz großartige Stelle. Weil es wirklich nur die eine Angst, die völlig nachvollziehbar in dieser Welt ist, er ist allein. Und das war's. Und es ist ganz underplayed und total ruhig inszeniert. Natürlich innerhalb seiner Ängste und Arrage aber sehr gut einfach hingelegt und ohne irgendwie das noch größer machen zu wollen als es ist. Das ist wirklich toll gemacht an der Stelle. Das ist ja sowieso dieser Mittelteil, das ist krass, weil wir da so viel Harmonie haben. Sie fahren durch diese Landschaften, wir sehen Blumenwiesen, richtig bunte Blumenwiesen. Wir sehen, wie sie an Windrädern vorbeifahren, so einfach Bilder von der Landschaft und sie sind unterwegs. Und dann läuft auch diese harmonische Musik und sie sind wirklich glücklich zusammen. Sie haben so einen Moment des absoluten Friedens. Und dann haben wir diesen Albtraum dazwischen, wo er halt einfach, genau, er ist allein gelassen und er schreit um Hilfe. Und es ist niemand da und dann auch ohne großen Schock, sondern irgendjemand sagt, hey, du hast, hattest einen Albtraum, alles gut. Und das war's schon. Aber ja, es zeigt einfach, was diesem Film im Kern wichtig ist. Und das ist eben diese Einsamkeit, diese Verlorenheit. Und natürlich ist Horror und apokalyptischer Horror ist natürlich ein guter Weg, solche Ängste nochmal zu verstärken. Absolut. Ich frag mich dann immer, wo ist denn eigentlich der Horrorfilm, wenn es vor allem um Ängste geht, einfach nur. Und natürlich ist das eine gewisse Form von Horror. Aber wenn ich so viele Horrorfilmfans von Horrorfilmen reden höre, dann reden die meistens von so Splatterzeugs, von so krassen Szenen, wo ich dann sage, es ist nichts für mich. Aber dass dieser Film unter Horror läuft, führt dazu, dass ich ab und zu mal sagen muss, ja, ich mag den Horrorfilm, was mir seltsam vorkommt, weil ich Horrorfilme nicht mag. Naja, ich würde behaupten, ein guter Horrorfilm muss in seinem Subtext Ängste haben, die gerechtfertigt sind. Und diese Ängste entweder steigern oder karikieren, um so eine Art Katarsis auszulösen oder eben in was Metaphorisches umzuwandeln. Zum Beispiel die Angst davor, verloren, verlassen zu sein. Wir bauen irgendwie so eine apokalyptische Landschaft auf. Oder die Angst vor Krankheiten. Also die Zombiefilme in den späten 70ern, 80ern hatten natürlich auch das Thema HIV. Diese Angst vor einer Infektion, die man nicht einzuschätzen weiß, wo man nicht genau weiß, was passiert. Und es wurde dann genommen. Godzilla, japanischer Horrorfilm, ist im Prinzip eine Metapher auf den Abwurf der Atombomben. Die Japaner haben da den Schrecken verarbeitet, den sie hatten von einer so zerstörerischen Urgewalt, die ganze Städte hinreißt. Und ich glaube, das ist ein ganz wesentliches Momentum von guten Horrorfilmen, dass sie es eben schaffen, diese nachvollziehbaren Ängste zu nehmen und damit irgendwas zu bauen. Egal ob als Analogie oder als Übertreibung. Und das machen eigentlich alle guten Horrorfilme, von angefangen bei Nosferatu bis in unsere heutige Zeit. Ja, wobei Nosferatu natürlich auch nicht in das Genre hineingehört, wo ich sage, das mag ich nicht mehr. Das sind Horrorfilme, die ich nicht mag. Weil Nosferatu einfach zu, für unsere Sehverhältnisse natürlich viel zu naiv ist und viel zu süß und man viel zu oft denkt, da haben sie tagsüber gedreht und wollten uns als Nacht verkaufen. Aber natürlich auch der Vampirismus, da geht es ja auch um sexuelle Verführung, um das Verlieren der Unschuld. Also ja, du findest, wenn du tiefer gräbst in diesen klassischen Horror-Drops, findest du eigentlich immer irgendeine Angst, die das getriggert hat und dir auch sehr gut erklärt, warum sind zum Beispiel, warum haben Zombie-Filme ausgerechnet in den 70ern und dann wieder in unserer Zeit so ein Erfolg? Oder warum haben Vampir-Filme da gerade ihren Höhepunkt? Warum haben Zombie-Filme in den 70ern Erfolg? Und heute? Was ist das? Machen wir ein Lexikon auf? Oh, jetzt machen wir ein Lexikon auf. Das muss man sehen, Lexikon. Zombie-Filme. Oh, es ist so spannend, es ist so ein tolles Thema. Und es ist so ein tolles Thema, weil die Frage natürlich ist, was ist ein Zombie-Film und wann entsteht überhaupt der Zombie-Film? Also Zombies gibt es im Film und in der Kultur schon länger und auch schon länger als der Zombie-Film, wie wir ihn heute kennen. Und zwar wie so viele Tropes aus Horror-Filmen und Fantasy-Filmen ist er vor allem eine Missinterpretation von afrikanischer Kultur oder schwarzer Kultur, in dem Fall vor allem von haiti-janischer Kultur, wo europäische Kolonialisten kommen, was sehen, irgendwelche Bräuche sehen, das sie überhaupt nicht verstehen und dann daraus so ein Horror-Meme machen. Na toll. Und das heißt, wir müssen sie canceln. Ja genau, das wollte ich damit sagen. Und das Drobe Zombies entstanden, weil es einfach Totenrituale gab, vor allem im Voodoo, die Leute nicht verstanden haben und dann gesagt haben, oh shit, da geht es um Untote. Na ja, Gott, okay. So ungefähr. Und dann haben Zombies im Film ja schon in den 20ern eine Rolle gespielt. Viele sagen, der erste wirkliche Zombie-Film ist vielleicht das Kabinett des Dr. Caligari, könnte man sagen. Wir haben hier eine Figur in diesem Schlafwandler, der fremdgesteuert ist, der keine Ratio mehr hat und der willenlos Befehle befolgt. Das ist das Motiv des traditionellen Zombie-Films, bevor wir zur modernen kommen, dass Zombies von außen gesteuerte Wesen sind. Irgendein böser Magier, irgendein böser Herrscher beschwört Zombies und die dienen ihm dann und machen für ihn arbeiten und meistens böse, schäbige Arbeiten. Muss also nicht Untot sein, der Sonnambule, das ist ja kein Untoter. Das ist schon sehr weit gefasst. Darüber kann man dann auch diskutieren. Es ist eigentlich kein Zombie. Viele sagen, der erste klassische Zombie, die ersten klassischen Zombie kommen in dem Film White Zombie aus dem Jahr 1932 vor von Victor Halberin. Und da sind es Untote und da sind die Untoten beschworen von irgendeinem bösen Magier mit irgendeinem welchem Voodoo Zeugs und machen dann für ihn arbeiten. Das sind so eine latente Bedrohung, aber eben nicht unbedingt tödlich, sondern einfach so Arbeitssklaven. Und damals war es meistens entweder das oder Außerirdische, die Zombies beschwören. Playline from Outer Space. Zombies, die von Aliens gesteuert werden. Oh mein Gott. Aber das war das Ding des traditionellen Zombie-Films und viele würden sagen, mich eingeschlossen, das ist noch nicht das Genre Zombie-Film. Weil das sind einfach Zombies, die wie andere Monster wie Werwölfe und Vampire in Horror-Filmen auftauchen. Also Monster-Film halt. Monster-Film, genau. Die nicht so klar definiert sind, die vielleicht sogar noch nicht mal so krasse Mittelpunkt stehen und da halt irgendwie rumlaufen. Der moderne Zombie-Film, das Genre definierende Zombie-Film entsteht im Jahr, und jetzt werden mich ganz viele steinigen, 1959 in einem Comic. Ist das die Steinigung, weil es zu früh oder zu spät ist? Zu viel zu früh. Viel zu früh. In einem Comic. Und ich muss das unbedingt einwerfen, weil das war mein erster Kontakt mit dem Zombie-Trope und ich fand's damals total großartig. Ich hab's als Kind gelesen. Es hat mir eine tierische Angst gemacht. Oh. Und viel später, als ich mich nochmal mit Zombies beschäftigt habe, hab ich gedacht, das ist es. Und shit, das ist viel, viel älter als Night of the Living Dead, der als erster Zombie-Film genannt wird. Es sind die schwarzen Schlümpfe. Wie war das einfach? Stay with me. Kennst du die? Nein. Es gibt von den Schlümpfen eine Ausgabe und dann wiederkehrend, das Motiv wird immer mal wieder aufgegriffen, da werden Schlümpfe von irgendwas gebissen und werden dann schwarz, also richtig rabenschwarz. Und diese Schlümpfe haben keine Ratio mehr und haben nichts anderes im Sinn, als andere Schlümpfe, die normalen Schlümpfe, in den Hintern zu beißen. In den Hintern. Und wenn sie die anderen Schlümpfe in den Hintern gebissen haben, werden die auch zu schwarzen Schlümpfen. Okay. Das ist aus dem Jahr 1959. Das war mein erster Kontakt mit diesem Trophy und es ist alles drin, was zum Zombiefilm dazugehört. Ich würde behaupten, George Aramaro, der Vater des Zombiefilms, hat für seinen Film fast zehn Jahre später diese Idee, wie auch immer, irgendwie geklaut. Okay. Du trittst da jetzt etwas los, was noch jahrzehntelang Rechtsstreite hervorrufen wird. Auf jeden Fall. Machen wir es nur mal kleiner. Das war mein erster Kontakt als Kind mit dem Top Boy. Und es ist halt wirklich alles vorhanden. Zum modernen Zombiefilm gehört, dass wir diese Bedrohung in Massen haben. Es gibt sehr viele Zombies. Wenn du das Virale, wenn du von einem Zombie gebissen wirst oder irgendwie mit ihm in Kontakt kommst, es gibt unterschiedliche Interpretationen, aber letzten Endes läuft es daraus hinaus, auch du kannst zum Zombie werden und die Menschheit stirbt dadurch nach und nach. Die Zombies werden mehr. Es ist quasi ein Wettlauf, Menschen gegen Zombies und die Menschen verlieren, weil es gibt keine Möglichkeit vom Zombie geheilt zu werden. Man konnte als schwarzer Schlumpf nicht wieder normal werden? Doch, man konnte als schwarzer Schlumpf normal werden. Aha! Ich hab dich widerlegt. Das ist nicht der erste Zombie. Die Schlumpfen wurden dann auch nicht geköpft oder erschlagen und haben keine Organe gefressen. Aber das Wesentliche vom Zombiefilm, um es nochmal zusammenzufassen, die Zombies kommen in Massen, die Zombies können dich anstecken und mit den Geschichten der Zombies einher geht so eine grundsätzliche apokalyptische Welt, weil die Menschen eben ausradiert sind. Und dann kann in dieses Fenster ganz viel gepackt werden, was es an Subtexten gibt, was es an Themen gibt. Der erste Zombiefilm, der den modernen Zombiefilm erschaffen hat, war 1968 George M.Romero's Night of the Living Dead. Und ich glaube, es war auch der erste Zombiefilm, den ich gesehen habe. Ich weiß es nicht mehr ganz sicher. Ich hab den auf jeden Fall als Jugendlicher gesehen. Ich glaube, es war der erste. Und Schwarz-Weiß, Debüt von George M.Romero, mit minimalem Budget gedreht. Ja, sieht man ihm auch an. Richtig hervorragend. Hast du den gesehen? Den haben wir zusammen gesehen mal. Wir haben den zusammen gesehen? Ich glaube, wir haben den zusammen gesehen mal. Oh, interessant. Es ist ein großartiger Film. Ich mag diesen Film immer noch. Ich finde, der funktioniert auch noch. Der hat natürlich so ein bisschen diese 68er-Corniness in sich drin. Ja, genau. Aber er bringt all diese Tropes zum ersten Mal wirklich raus, verbindet die zu einer stimmigen Gesamtgeschichte. Und er hat vor allem auch seinen politischen Subtext. Wir sind nämlich in den späten 60ern. Und es geht unter anderem um die Bürgerrechtsbewegung. Wir haben einen Film mit einem schwarzen Protagonisten. Und dieser schwarze Protagonist, der die ganze Zeit gegen die Zombies besteht, der im Prinzip der Held des Tages ist, der es schafft, mehrere Leute zu retten im Haus. Und dann werden sie trotzdem von Zombies überfallen. Dann sterben sie nach und nach. Aber er überlebt als Einziger. Er schafft es. Er wird dann am Schluss von einer Bürgerwehr erschossen. Ach du Scheiße. Von Weißen, die als Bürgerwehr da rumlaufen, um Zombies zu erledigen. Und die sehen ihn am Fenster und sagen, da ist noch einer. Erschießen ihn. Und dann ist der Film vorbei. Das heißt, wir haben in diesem Film schon alles drin, was später noch an Motiven kommt. Weil der Mensch scheint ja auch in diesem Film die größere Gefahr zu sein als der Zombie. Und irgendeine Allegorie auf irgendein gesellschaftliches Ding ist es halt auch hier. Ich dachte immer, es geht bei Zombies um so Kapitalistenscheiße. Wenn wir von den frühen Zombie-Filmen reden, sind wir auf jeden Fall bei George A. Romero. Was daran liegt, dass viele haben das kopiert. Also George A. Romero hat damals den Zombie-Hype ausgelöst. In den 60ern, aber dann vor allem in den 70ern mit der Fortsetzung von Night of the Living Dead. Der war von Dawn of the Dead aus dem Jahr 1978. Zehn Jahre später hat er seinen zweiten Teil gedreht. Und hat damit den Hype erst so richtig ausgelöst. Aber auch schon nach Night of the Living Dead wurden so in den 70ern, Ende der 70er, sehr viele Zombie-Filme entstanden. Aber die waren alle kurze. Du findest kaum einen guten Zombie-Film aus der damaligen Zeit, weil die eben diese Grundideen nehmen und damit aber nichts machen. Also nichts politisches einbauen, nicht irgendwie mit Ängsten spielen, sondern das Ganze eigentlich nur so als Taplo benutzen, um viel Splatter zu erzählen. Wenn du halt Zombies hast, kannst du wunderbar Körper auseinanderreißen, Organe fressen. Du kannst wunderbar Blut rumspritzen, macht alles toll Spaß. Aber ignoriert so ein bisschen den Kern vom Zombie-Film, eben Ängste zu nehmen und gleichzeitig diesen gesellschaftlichen Subtext im Apokalyptischen. Zombie, Dawn of the Dead aus dem Jahr 1978, der einfach mal vielleicht der beste Film von dieser Living Dead Trilogie ist. Und zwar handelt der von Überlebenden während dieser Zombie-Apokalypse, die aus einem Fernsehstudio fliehen. Der Film fängt total krass an mit so einer hektischen Collage aus Nachrichtensendungen und während die im Studio und in der TV-Produktion schon alle abhauen und wegrennen, weil klar ist, die Zombies überrennen alles, die fliehen dann und landen in einem Supermarkt. Ganz kleine Gruppe von Überlebenden, auch wieder so eine Kernfamilie quasi, die aber zusammengewürfelt sind. Und dann sind sie in den Supermarkt und dann konsumieren sie erst mal. Und dann haben wir dieses großartige, was macht der Mensch im Angesicht der Apokalypse, konsumieren sie. Sie gehen durch diese Geschäfte, sie nehmen sich die teuersten Sachen, die besten Parfürens, das beste Essen und haben einfach Spaß. Und dann kommt so eine Rockerbande in diesen Supermarkt. Und dann kämpfen sie gegen die, aber verbinden sich auch teilweise mit ihnen. Und dann kommen natürlich auch die Zombies in den Supermarkt. Dann hast du auch diese tolle Szene, wo du so eine klassische amerikanische Mall hast. Und dann die Zombies da durchwandeln und denkst, okay, der Unterschied zu den, zu den Lebenden, die einkaufen gehen, die shoppen gehen, der ist nicht besonders groß. Geil. Auch ein fantastischer Film. Sehr blutig, sehr brutal, war auch auf dem Index in Deutschland. Und das war so das zweite George Aramaro-Meisterwerk. Und der dritte Teil kam dann auch erst in den 80ern. Hat er auch noch andere Sachen gedreht? Ich meine, außer jetzt Zombies oder irgendwelche Horrorfilme hat er auch noch normale Filme. George Aramaro hat Horrorfilme gedreht. Er war sehr guter Horrorfilmer. Er hat zum Beispiel auch Crazys gemacht, der auch das Zombie-Thema zumindest so latent drin hatte. Auch ein sehr guter Film. Da geht es darum, dass auch eine Krankheit tobt, die Menschen wütend macht. Rage! Ja, es ist ein Rage-Virus auch. Und dann wird gezeigt, der fällt aber nur über eine Kleinstadt her. Und das Militär kommt, um die Quarantäne durchzusetzen. Und dann haben wir die ganze Zeit Militär, das gegen einfache Bürger kämpft. Die Bürger wirken gar nicht infiziert. Du weißt gar nicht so genau, wer ist infiziert und wer wehrt sich einfach gegen diese militärische Willkür hier. Auch ein sehr guter Film, sehr interessant. Zombie 2, der dritte Film. Der Abschluss der Living Dead Trilogie ist aus dem Jahr 1985 und heißt Day of the Dead. Und handelt davon, dass in einem Bunker wenige Überlebende versuchen, irgendwie eine neue Zivilisation aufzubauen. In diesem Bunker. Und der wird von Militärs beherrscht. Aber da gibt es auch einen Wissenschaftler, der mit Zombies experimentiert. Der hat einen Zombie, der Bob heißt. Da hat George Aramaro zum ersten Mal das Prinzip des etwas intelligenteren Zombies eingeführt. Dieser Bob hat gewisse Gefühle und mag seinen Besitzer oder diesen Arzt eben. Und dann wird gezeigt, wie der Konflikt ausbricht zwischen Wissenschaft und Militärs. Ist aus den 80ern behandelt vor allem die Angst vor einer willkürlichen Militärherrschaft. Wie wir sie auch in 28 Days Later wiederfinden. Das war der moderne Zombie-Film, der durch George Aramaro bzw. durch die Schlümpfe entstanden ist. Und hat zahllose Epikonen nach sich gezogen, die aber alle nicht sonderlich gut waren. Zombies waren dann auch ganz lange so was für die Videotheken-B-Movie-Ecke mit viel Splatter und Spaß. Also man könnte sagen, Evil Dead hat so ein paar Zombie-Film-Momente. Evil Dead haben wir auch geguckt, besprechen wir auch in einem Podcast. Brain Dead ist so ein Klassiker von Peter Jackson, der später Herr der Ringe gemacht hat. Da geht es auch um Zombies, aber das ist halt einfach eine Splatter-Komödie. Ganz kurz möchte ich euch da draußen einmal ermutigen, uns zu schreiben, was ihr davon haltet, dass die Schlümpfe das Zombie-Genre erfunden haben. Ob ihr da gleicher Meinung seid oder ob ihr Plor einmal niederschlagen wollt für diesen Kommentar. Wo waren wir? Genau, wir waren beim modernen Zombie-Film und dann war lange nichts. In den 90ern haben wir praktisch keine großen Zombie-Filme. Wir haben durch die Resident Evil-Reihe im Videospielbereich Zombies, die wieder so ein bisschen populärer werden. Und es gab dann ja auch Anfang der 2000er den Resident Evil-Film. Und zwar zum dritten großen Punkt, zum Zombie-Revival. Das unter anderem von 28 Days Later, aber auch der Resident Evil-Verfilmung, die kamen ungefähr zur selben Zeit raus. Und einem Remake von Dawn of the Dead aus dem Jahr 2004, das gut ist, von Zack Snyder. Ein guter Film. Als Zack Snyder noch nicht synonym war für total durch. Ein gutes Remake, Dawn of the Dead, die drei Filme haben das große Revival eingeläutet. Und mit einem wesentlichen Unterschied, die Zombies in den traditionellen Zombie-Filmen waren immer langsam. Ja. Und sind geschlichen und haben sich so langsam bewegt. Und die neuen Zombie-Filme haben am Anfang, vor allem wegen nicht so viel Budget, schnelle Zombies gemacht. Weil, wenn du dir nicht so viele Statisten leisten kannst, die in großen Horden rumlaufen, dann musst du die Bedrohung anders erzeugen und deswegen machst du die Zombies schnell. Also 28 Days Later ist eigentlich verantwortlich für die schnellen Zombies. Und Dawn of the Dead, das war halt so kurz danach, der hat bestimmt auch sich inspirieren lassen, aber das war so im Prinzip die Geburtsstunde der schnellen Zombies. Und seitdem gibt es eine, wie ich das Gefühl habe, manchmal erbitterte Diskussion in Zombie-Film-Fankreisen, ob Zombies denn nun schnell oder langsam sein sollten. George Aramaro hat 2005 Land of the Dead einen vierten Teil seiner Trilogie gemacht, wo er wieder die langsamen Zombies eingebracht hat. Und wir haben aber, dieses Revival hält bis heute an, und wir haben auch eine unglaubliche Bandbreite, weil mit diesem Revival einher geht auch so eine Diversifizierung des Genres. Wir haben dann sowas wie, ich lese jetzt mal vor, ich habe so eine Liste zusammengestellt, es gibt Zombie-Blockbuster, World War Z, einer der teuersten Zombie-Filme, der je produziert wurde, und auch der erfolgreichste Zombie-Film, der je produziert wurde. Allerdings nicht erfolgreich, sondern der hat am meisten eingespielt, aber es bringt nichts, weil er so teuer war, das sei ein riesiges Fiasco mit Brad Pitt und FSK ab 12. Sie haben Rated-R-Zombie-Film gemacht, weil sie halt Geld einspielen wollten. Es gibt Zombie-Dramen, wie 20 Days Later könnte man dazuzählen, aber auch Train to Busan, der erste große koreanische Zombie-Film. Es gibt komplett realistische Zombie-Filme, der deutsche Rambok, auch Deutschland hat Zombie-Filme gedreht in der Zeit, auch ein sehenswerter Film. Und dann haben wir noch sowas wie Zombie-Comedien, Zombieland, dürfte die bekanntest, hast du vielleicht sogar gesehen. Aber es gibt diesen einen, wo sie im Flugzeug fragt, wo sie sich verlieben. Zombie-Romanzen, Romcoms, Warm Bodies, eine Liedeskomödie mit Zombies. Wir haben Zombie-Spoofs, wie Shaun of the Dead von Edgar Wright, wo der klassische Zombie-Film verarscht wird, oder relativ frisch, Jim Jarmusch, The Dead Won't Die. Das habe ich noch nicht gesehen. Wo Jim Jarmusch seine Brigade durch eine Zombiewelt laufen lässt. Wir haben Zombies, die geheilt werden können, zum Beispiel The Returned. Und wir haben Zombie-Filme, in denen gar keine Zombies vorkommen. Lass mich nichts Falsches sagen, ich glaube neuseeländische Filme oder australische Filme, Carriers, wo gar keine Zombies vorkommen, aber es ist trotzdem ganz eindeutig ein Zombie-Film. Und natürlich haben wir auch sowas wie Found-Footage-Zombiefilme. Da gab es dann den fünften Teil von George Aramaro's Trilogie, der hieß Diary of the Dead mit Found-Footage oder der spanische Film Wreck, der auch ein amerikanisches Remake gekriegt hat. Und dann zum Abschluss. Wir sind fast durch, wir sind im Revival. Und was dann allerdings im Revival passiert, ist eine Monopolisierung des Zombie-Georges. Oh nein! Durch The Walking Dead. Man kann es nicht anders sagen. 2010 kommt die Serie The Walking Dead raus und 2022 läuft die letzte Staffel. Und Walking Dead ist inspiriert von den Walking Dead Comics. Ganz interessant aus dem Jahr 2003, in dem ein Polizist nach einem Unfall in einem Krankenhaus aufwacht und durch eine postapokalyptische Welt stolpert, wo alles verloren ist. Und dann Hilfe und Retter findet und sich mit denen auf den Weg macht zum einzigen Rettungsort und unter anderem Stress mit paramilitärischen Organisationen hat. Oh, den kenne ich irgendwo her. Robert Kirkman ist der Erschaffer von Walking Dead und ihm wurde öfter mal gesagt, hey Junge, dein Comic, den du 2003 veröffentlicht hast, das sieht verdammt aus wie dieser Film von 2002. Und Kirkman hat gesagt, und ich kaufe es ihm ab, Leute, wir waren fertig mit dem Comic. Wir waren bereit und er war schon quasi im Lektorat und kurz davor veröffentlicht zu werden. Und dann kommt dieser verfickte Twenty-Eight-Days-Later raus und ich gucke da drauf und sage nur, shit, alle werden sagen, ich habe von ihm geklaut. Und so wie er das in den Interviews sagt, es ist glaubwürdig, zumal dann Walking Dead auch andere Sachen macht. Aber genau dieser Comic wurde 2010 zu der Serie gemacht, die bis heute läuft. Zeitweise der highest crossing TV-Show ever. Krass, ja. Riesige Erfolgen das für eine TV-Serie, die so brutal ist. Und hat mittlerweile mehrere Spin-Offs nach sich gezogen. Also es gibt einen Prequel für The Walking Dead, es gibt einen Sequel The Walking Dead, World Behind, Beyond, die auch für The Walking Dead läuft seit 2015. Und es sind zwei weitere Serien in Arbeit. Und es gibt immer noch Zombie-Filme da draußen. Aber ich habe so das Gefühl, Walking Dead, dieses Universum, weil das so ein bisschen für sich beansprucht, das definitive Zombie-Universum zu erzählen, frisst das alles so ein bisschen auf. Und wenn man heute über Zombies redet, denkt man meistens als erstes an Walking Dead. Und es macht ja auch Sinn, so wirklich eine Welt zu haben, die immer weiter erzählt wird. Was George Aramaro mit seinen Filmen auch probiert hat. Und Walking Dead hat halt auch sehr viel, was das so verführerisch macht. Weil Walking Dead bringt diese ganzen Themen rein. Die Angst vor den Menschen, die Angst davor, selbst zum Monster zu werden, haben wir auch in 28 Days Later können wir auch nochmal darauf gesprochen kommen. Und schafft es, das wirklich gut in einem runden Setting zu erzählen. Und Walking Dead ist aber auch teilweise unfassbar trashig und cheesy und albern und schlechte Dialoge. So ein zweischneidiges Schwert. Und es ist halt so ein bisschen dafür verantwortlich, synonym geworden zu sein mit dem Genre. Das heißt, wir sind heute angekommen und wir können das Lexikon schließen? Wir können das Lexikon schließen. Das war, das muss man sehen, Lexikon. Okay. Walking Dead hast du auch nie geguckt, ne? Habe ich nie geschaut. Nein, das ist einfach nicht mein Ding. Ich gehe mal davon aus, dass sehr viele von unseren Hörerinnen das geguckt haben, weil es wirklich eine verdammt erfolgreiche Serie ist. Also in Zeiten von Game of Thrones und Breaking Bad hat die Serie einfach mal die besten Einschaltquoten gehabt eine Zeit lang. Das ist schon krass. Wow. Und es ist wirklich, Walking Dead ist wirklich eine brutale Serie. Sie machen halt alles, was Zombiefirmen davor gemacht haben, nur nochmal ein Stück krasser und realistischer. Und es werden Kinder getötet, es werden Babys getötet. Es wird alles gezeigt, was an Gewalt irgendwie drin ist. Es ist unglaublich zynisch und menschenverachtend teilweise. Findest du die Serie gut? Jein. Also ich finde, sie ist ziemlich doof, aber sie ist auch ziemlich gut. Es ist wirklich, es wechselt so ab zwischen was für ein Mist und das sind aber wirklich gute Ideen. Springen wir zurück. Gehen wir zurück unserem Film, genau. 28 Days Later, der ja vor 20 Jahren entstanden ist und zwar wurde der gedreht, als gerade die 9-11-Attentate waren. Oh Gott, ja. Und dann hast du da so eine Attentate und musst am gleichen Tag irgendwie so eine ganz emotional Sache... Dann sie feiern, ne? Sie feiern, ja, genau. Wie sie sich freuen und so. Dann die Boyle hat gesagt, das war ganz merkwürdig, das zu drehen. Und er wurde öfter darauf hingewiesen, wie gesagt, der Film kam 2002 in die Kinos, in Deutschland erst 2003. Dass es auch so Ähnlichkeiten gibt zwischen diesen Bildern von Vermissten, an denen Jim am Anfang vorbei stolpert. So Fotos von Leuten, wo steht, wir trauern um dich. Und dem, was nach 9-11 auch gemacht wurde, ist einfach so ein Zufall, dass das zusammenfällt. Ja, es ist auch ein seltsames Gefühl, muss das sein, als Filmemacher, dass du einen Film gemacht oder machst ihn gerade und dann passiert sowas und du denkst dir, oh Gott. Was aber natürlich auch ist, der Film ist ein Kind seiner Zeit und er wurde gedreht vor 9-11, aber es ist eine Zeit der Terrorangst. Also wir hatten ja davor, ein paar Jahre davor, einen Anschlag aufs World Trade Center. Und wir hatten ja dieses, es war noch nicht dieses Krasse passiert, dass alle über Terror geredet haben. Aber es gab schon auch Anfang der 2000er so eine sublime Angst, da kommt was Neues, da gibt es eine neue Art von Bedrohung. Wir können das noch nicht so ganz einschätzen. Wir wissen, woher es kommt, aber wir wissen nicht, was es macht mit uns. Und dann kam 9-11 fast so als Katalysator dieser Angst so, ach Shit, okay, darum geht es. Die können ganze Städte niederreißen. Ja krass. Ja und dann kommen wir natürlich zum zweiten großen Thema des Films, die Menschen sind die eigentlichen Bedrohungen, nämlich wenn sie zu ihrem vermeintlichen Zufluchtsort kommen. Ja, wo der Film natürlich einen völligen Turn nimmt und einmal angezogene Handbremse komplett 180 Grad Wendung macht und du bist ganz schwindlig, weil du denkst, oh okay, es geht eigentlich darum, dass die Menschen die Idioten sind und nicht die Rage-Infizierten. Also erstmal ist es schrecklich, dass Frank vorher stirbt in einer ganz schlimmen Szene. Ja, oh Gott, und ich finde es natürlich sehr gut, dass Jim das nicht machen muss, sondern dass irgendwie dann tatsächlich von außen Leute kommen und schießen. Man fragt sich ein bisschen, wie lange sind die schon da und hätten die vielleicht die schon vorher einmal aufgreifen können? Ja, hätten sie. Was ist da los? Vielleicht haben sie erstmal geguckt, ausgespäht, was sind das für Leute? Macht ja auch irgendwie Sinn zu gucken, ist das eine Bedrohung? Können wir die nehmen? Passen die zu uns? Können wir mit ihnen was anfangen? Ja, da sind zwei Frauen dabei, natürlich wollten die sofort zuschlagen. Also ich weiß nicht, ich glaube, das Drehbuch hat sich da ein bisschen zu viel Freiheit genommen, das einfach noch ein bisschen zu stallen, damit er sterben kann. Aber es ist auch so, ah, dieser Tod ist natürlich auch so, das Drehbuch forciert das auch, ne? Ja, natürlich. Weil eigentlich ist jetzt lange genug in der Zombie-Apokalypse unterwegs, um zu wissen, dass es keine gute Idee ist, wenn da oben Blut und Fleisch ist. Genau, so ein Toter rumhängt und du denkst ja, okay, vielleicht bleibe ich ein bisschen auf Abstand oder so. Ja, aber er stirbt und dann kommt, du wirst dich gefreut haben, hast du ihn erkannt, weil es ist doch... Meinst du Christopher Eggerson? Genau, Christopher Eggerson. Ja, natürlich, sofort, ja, ja. Das ist halt Doctor Who. Also ich bin großer Doctor Who-Fan und das ist halt derjenige, der das Franchise wieder losgetreten hat mit seinem neunten Doctor. Als es ein Jahrzehnt, quasi ein bisschen mehr als ein Jahrzehnt brach, lag, hat er wieder losgelegt und war eigentlich nur eine Legislaturperiode drin. Was ist denn eine Legislaturperiode? Eine Staffel? Ja, eine Staffel oder, ja, eine Staffel, würde ich sagen. Ich glaube, er war nur eine Staffel drin und dann kam schon die nächste, weil die sich nicht ganz einig waren, wie das aussehen muss, der neue Doctor. Ja. Und dann war Christopher Eggerson ganz lange nicht zufrieden damit und hat auch ganz lange immer wieder gesagt, ah, irgendwie ist das alles nicht so geworden, wie ich das gerne gehabt hätte. Und dann haben sie halt David Tennant eingesetzt und David Tennant hat das ganz, ganz, ganz großartig gemacht. Und ich finde Christopher Eggerson leider eben nicht so richtig gut als Doctor. Es gibt aber auch große Fans von Christopher Eggerson in diesem... Ja, du fandest ihn als Doctor Who nicht besonders gut? Genau, ich fand ihn nicht so richtig gut. Ich fand, dass er irgendwie nicht die richtigen Ideen dafür hatte. Aber das ist meine Idee von Doctor Who und Doctor Who ist nun mal einfach eine Serie, wo tausend Ideen und alle richtig sind. Also es ist alles, du kannst mit diesem Ding in jede Richtung gehen und es ist immer richtig und irgendwie kann es großartig sein, wenn du so ein paar Eckpfeiler wenigstens behältst. Ja. Ich fand ihn halt nicht so richtig gut und ja, David Tennant und Matt Smith waren halt dann großartig und Jodie Whittaker war auch großartig. Ich finde, ich habe tatsächlich Doctor Who mit Eggerson gesehen, weil ich habe die Serie angefangen zu gucken, als dieses große Revive war und alle gesagt haben, du musst das gucken. Ja, ja, ja. Und fand es so, okay. Ja, verstehe ich auch. Ich finde ihn in diesem Film richtig gut. Ja, ich finde ihn auch super. Ich meine, er ist ein guter Schauspieler. Ja, ich finde ihn, er hat die richtige Mischung aus Autorität und hey, das ist jemand, der versucht alles anzupacken und irgendwie zu lösen. Und dadurch aber auch so was beängstigend, weil der packt an und dann ist er vielleicht nicht unbedingt rücksichtsvoll, wenn er anpackt und setzt seine Ideen durch. Er hat ein klares Ziel und das ist natürlich am Anfang, wenn man da hinkommt, völlig lost ist und dann steht ja jemand und sagt, also folgendes, ist es natürlich erst mal gut und es ist erst mal etwas, was du auch als Zuschauer sehr gerne annimmst. Er trägt eine Uniform. Er ist in der Autorität und er wirkt so, als ob er die Autorität auch vollkommen zurecht tragen würde. Ja, genau. Und dann kommen sie da rein und dann ist das erst mal so eine Truppe von etwas Schrägen, natürlich auch schon, Testosterongeladenen, das merkt man Soldaten. Aber sehr schnell. Du merkst das so schnell. Du bist da echt, also du denkst dir in der Atmosphäre. Ja, total. Du denkst dir sofort, ach du Scheiße, die Welt geht unter und das sind diejenigen, die die Welt irgendwie noch am Leben halten sollen? Bitte nicht, um Gottes Willen. Es ist wirklich, also Testosteron, toxisch, alles ein Mix, den du nicht haben willst, um Gottes Willen. Und deswegen ist es natürlich auch folgerichtig, dass du dann schnell merkst, okay, das sind die Männer, die eigentlich die eigentliche Gefahr noch darstellen. Das war schon gefährlich genug, aber die sind eigentlich noch on top. Ja, und dann haben wir ja diesen Moment, also es ist so die ganze Zeit so dieses ungute Gefühl und wir merken schon, ah und der macht sie dumm an. Und dann gibt es diesen Moment, wo der Major, also Christopher Eggleston Henry heißt, der sagt, dass er ihnen Frauen versprochen hat, seinen Männern. Und dann erzählt, dass der eine Soldat sich umbringen wollte und dann hat er gesagt, hey Leute, wir kriegen Frauen hier hin und dann wird alles gut. Und dann merkst du, shit. Also es gibt da zwei Probleme, die mir sofort aufgefallen sind, wo ich denke, ja, hm, okay. Zum einen, du hast eine Militärbasis, okay, und du hast wahrscheinlich eine über deschnittlich hohe Quote von Arschlöchern. Okay, nehme ich noch. Aber dass wirklich jeder von denen, bis auf diesen einen, der dann doch noch irgendwie stirbt, aber dem man es fast gewünscht hätte, dass es nicht tut, sind alles Arschlöcher. Und alle auch in der Lage, fühlen sich in der Lage, diese Frau zu vergewaltigen. Also das glaube ich einfach nicht, das kann ich mir nicht vorstellen. Also selbst unter Arschlöchern ist noch die Quote sehr gering von Leuten, die es tatsächlich schaffen würden, eine Frau zu vergewaltigen und dabei Spaß zu haben. Also es ist erschreckend, dass ich das jetzt sage, aber vielleicht denkst du zu gut von den Menschen. Nein, kannst du nicht, nein. Also ich glaube, was hier gezeigt wird, ist so verschiedene Sachen. Und ja, er macht das so ein bisschen holterdiepolter, also er muss ja auch zu sein eingekommen. Erzähl das ein bisschen schnell. Wir haben einen, der sich dagegen wehrt. Es gibt auch Leute, die wirken wie so diese typischen Mittäter, die sich eben nicht trauen, den Mund aufzumachen und einfach von dieser toxischen, männlichen Dynamik mitgerissen werden. Aber die sind doch nicht in der Lage, eine Frau zu vergewaltigen. Es wird ja auch keine Vergewaltigung gezeigt. Nein, aber die fühlen sich alle potent genug, das zu tun. Die protzen sehr viel, du weißt allerdings, es wird, du weißt nicht, was passiert wäre, wenn das weitergegangen wäre, wenn das weitereskaliert wäre. Ich bin fest davon überzeugt, wie diese Charaktere inszeniert werden. Es soll auf jeden Fall erzählt werden, dass da mehr als einer dabei ist, der bereit ist, die Frau und das Kind, die Heiner ist ja nicht volljährig. Das sind 14, 15, 16. Irgendwas in der Richtung, ja. Also dass da auf jeden Fall welche dabei sind, die definitiv bereit werden, die es vergewaltigen. Ich glaube, der Film will aber auch zeigen, das sind welche dabei, die zu feige sind, was dagegen zu sagen, die sich einfach mitreißen lassen, weil sie zur Peer Group gehören wollen, weil sie Teil dieser männlichen Gemeinschaft sein wollen. Und er zeigt das eben als so eine toxische Mischung. Auch dieser Eccleston zum Beispiel, das ist nicht der Vergewaltiger, das ist der, der seinen Leuten, die Frauen gibt, damit sie... Er ist der Zuhälter. Und ich glaube, dass viele von denen auch noch gedacht haben, hey, wenn dann Frauen kommen, wollen die bestimmt auch, hey, wir sind die letzten Männer auf der Welt. Weißt du, so eine wirklich üble, hässliche, dreckige toxische Mischung. Und auch so dieses sich selbst das rechtfertigen und so. Und ich finde, der Film erzählt das ein bisschen schnell und ein bisschen folternd. Und es ist auch, sie hätten eine Spur runterfahren können, was den Bad Guy Status betrifft von diesen Soldaten, um es ein bisschen realistischer zu machen. Aber es reicht noch, um mir das Gefühl zu geben, ja, das ist ein unfassbar schreckliches Szenario und das ist nicht komplett weg von dem, was in Wirklichkeit passieren könnte. Das ist nicht komplett absurd und karikiert überzeichnet. Aber sie hätten es auch schaffen können, dass es vielleicht zwei Männer gibt, die das wirklich forcieren. Und es gibt ja diesen einen, der wirklich bis zum Ende das auch durchziehen will und so und auch dafür stirbt. Aber dass die anderen da so mit drin hängen, man hätte es vielleicht ein bisschen, es geht ja nur darum, dass man inszenatorisch ein kleines bisschen differenzierter gibt. Man hätte das subtiler zeichnen können, man hätte es auch ein bisschen langsamer erzählen können. Es wären noch mal so zehn Minuten dagewesen für ein bisschen mehr soziale Interaktion. Und ich glaube noch nicht mal, dass man Zeit gebraucht hätte. Ich glaube nicht, dass man mehr Zeit gebraucht hätte. Man hätte nur die Szenen, die man gezeigt hat, differenzierter inszenieren müssen. Das wäre es eigentlich. Vielleicht. Ich finde, sie machen halt einen ganz guten Job, diese Soldatengruppe, die erstmal wie so eine Einheit wirkt, so ein bisschen auszufransen und ein bisschen einzelne Charaktere zu zeigen. Hey, wir haben hier den, der rumphilosophiert, wir haben hier den, der kocht und der irgendwie noch so ein Bürstchen ist. So ein bisschen, so ein ahnungsloses Bürstchen, der halt vergammelte Eier ins Essen mischt, weil er nicht weiß, weil er denkt, das wird keiner bemerken. Dann haben wir diesen richtig toxischen Arsch, der denkt, der kann sich alles nehmen, was ihm gehört. Also das schaffen sie schon. Und ich finde, es bleibt in einem Rahmen, wo ich denke, ja, das ist echt ein hässliches Szenario. Aber es ist für mich nicht komplett absurd und komplett abwegig, sondern ja, das halte ich für denkbar, dass es so eine Art von Eskalation gibt, gerade in Männergruppen in einem apokalyptischen Setup. Also natürlich ist es klar, wenn du nur noch Männer auf den Haufen hast, geht das ganze Ding innerhalb von kurz aus der Zeit einen Bach runter und du hast eigentlich nur noch ein Melting-Pod von Testosteronen und Bedürfnissen, die nicht gepfädigt werden können und so. Und viel Scheiße auf einmal. Was ganz spannend ist, ich wollte noch das Zweite sagen, was an der ganzen Situation nicht funktioniert ist. Christopher Eccleston sagt ihm ja dann, pass auf, die Frauen brauchen wir, wir haben euch eigentlich nur eingeladen, damit wir die Frauen haben. Und er rennt sofort los, holtert und holtert und schreckt alle auf und nicht eine Minute nachgedacht, dass er vielleicht einfach nicken, ja, okay, verstehe ich, gut. Und dann bei einer ruhigen Minuten die Frauen zur Seite und nimmt und sagt, komm, wir brauchen einen Plan, wie wir möglichst unauffällig verschwinden. Nein, der rennt los und poltert und poltert und ruft laut, komm, wir hauen ab. Das ist aber der Charakter. Das ist Jim. Das kauf ich komplett ab. Ich weiß. Das ist, das ist, wie Jim sich verhält in der Situation. Jim ist kein Stratege. Jim ist kein übermäßig kluger Kopf. Das ist ein Fahrradkurier, ein einfacher Typ, der immer noch schwach ist, der immer noch mitgenommen ist vom Krankenhaus und von der Fahrt und von allem. Und der einfach in dem Moment tierisch Angst kriegt. Jim ist den ja auch eigentlich komplett unterlegen. Ich finde, was dann weiter erzählt wird mit ihm, das macht die Szene nochmal besonders spannend, weil Jim wird dann zu einem rage-infizierten, ohne mit rage infiziert zu sein. Ja, und auch dieser Sprung wird mir einfach zu schnell. Also es gibt keinen dazwischen und deswegen bin ich dann plötzlich so, wo nimmt er die Courage her, wo nimmt er das ganze Ding überhaupt her? Ich finde das so stark. Ich finde das so stark. Und deswegen funktioniert glaube ich auch das Losrennen nicht, weil ich glaube, vielleicht hätte er noch nicht mal das machen müssen, dass er irgendwie strategisch Sinnvolles macht, sondern er kann sich schon als Teufel behalten und das irgendwie nicht hinkriegen, aber woher nimmt er die Courage? Er hat den ganzen Film über keine. Den ganzen Film über jammert das vor sich hin und deswegen braucht er glaube ich wenigstens ein oder zwei Szenen, an denen er mal üben kann, wo man ihn mal probieren kann. Ich glaube, du liest das Falsche da rein. Da wird keine Courage erzählt, die er kriegt. Da wird erzählt, wie er selbst seine Menschlichkeit verliert. Ich finde es ganz stark, wie er dann, wie er für Chaos sorgt, wie er einbricht und dann gibt es natürlich diesen einen Moment, wo er den einen umbringt und er bringt ihn so um, wie diese Rage-Infizierten die ganze Zeit ihre Opfer umbringen, indem er ihm ins Gesicht drückt und seine Augen eindrückt. Braucht es das? Ich weiß nicht. Ich finde das so stark, weil es zeigt, was macht diese Apokalypse mit den Menschen und wenn der Mensch das Menschenwolf ist, blablabla, was passiert dann mit dir und was passiert dann mit einem? Natürlich ist es zu viel. Natürlich ist Jim eigentlich nicht so eine starke Figur und der würde bei diesem Versuch wahrscheinlich eigentlich abgeknallt werden. Eigentlich müsste Selina rumrennen, um die Leute totschlagen. Sobald er den ersten Menschen umgebracht hat, würde der heulend in der Ecke verschwinden. Aber genau das ist es ja. Darum geht es nicht. Es geht nicht darum, dass er besonders stark ist oder besonders mutig, sondern dass diese Apokalypse ihn so weit getrieben hat, dass er einfach mal zum eiskalten Killer wird und sich plötzlich bewegt wie die Infizierten. Aber warum? Er hat ja ein Ziel. Es muss ja, es muss eine Motivation dafür geben, dass er das tut. Naja, er trägt die ganze Zeit diese Verlorenheit, diese Suche nach Rettung und Hilfe bei sich und dann entpuppt sich diese Hilfe, diese vermeintlich finale Hilfe, als der absolute Albtraumort und dann ist der Moment, wo es Klack Klick macht. Es kann auch Klack machen. Es darf auch Klack machen. Nein, nein, nein. Ihr versteht mich nicht falsch. Kein Klack, kein Klack. Klick. Okay, das war wirklich, das musst du nachher wegmachen. Okay, okay, okay. Nicht, dass die Leute denken, ich hätte hier Klack gesagt. Kein Problem. Das ist der Moment, in dem es Klack macht und sich was umdreht und Jim ist in diesem Moment nicht mehr Jim, sondern Jim ist irgendwie, er ist von diesem Rage Virus infiziert. Was er ja nicht wirklich ist. Was er ja nicht wirklich ist, aber ich finde das Bild total stark. Weil sie ihn auch so inszenieren. Sie inszenieren ihn wie ein Infizierten die ganze Zeit. Dann ist es wieder ein Konzept. Ja, großartig. Aber dann ist es ja, dann, dann, dann, dann. Ist der ganze Film ein Konzept nur? Nein, ist er natürlich nicht. Der arbeitet ja nicht nur in Konzepten. Nein, nein, nein. Aber wenn er jetzt plötzlich anfängt in Konzepten zu arbeiten, denke ich auch, hä, warum änderst du plötzlich deine Strategie mir eine Geschichte zu erzählen? Das ist ein Subtext, den er hier hat und der wird ja auch nicht so ganz krass forciert, aber es ist so, es ist einfach in der Bildsprache. Ich meine, wir wissen ja auch, dass Jim nicht infiziert ist und ich finde diesen Moment übrigens total doof, wo er dann vor ihr steht und sie fast erschreckt. Ja, total. Ich denke die ganze Zeit, ey Junge, das ist der Moment, in dem du sagst, alles gut, ich bin nicht infiziert, ich bin nur retten, weil du kannst dich nicht darauf verlassen, dass sie zögert. Nein, gerade sie nicht, gerade sie nicht. Aber ich finde es wirklich stark, wie er inszeniert wird in diesen Momenten, eben als dieser Typ, der da so schnell harmoklaufend über das Gelände rennt und dann kulminiert in dieser Szene, wo er diesen einen Typen angreift und quasi zerfetzt mit bloßen Händen ermordet. Und zwar nicht, indem er ihn erwürgt, sondern indem er ihn zermetzelt mit seinen Fingern. Was für ein starkes Bild, was diese Apokalypse mit den Menschen macht. Vor Gericht würde das nicht mehr als einfach nur Blackout und Rage durchgehen. Das geht nicht. Das ist Mord. Es ist, es ist, vieles davon, was er gemacht hat, ist einfach geplant. Ja. Er geht ja auch dahin und ermordet diesen einen Typen, mit der mit Christopher Eccleston da vorne am Aussperrungspunkt ist und setzt ihn dann noch diesen toten Typen in das Auto, macht sich richtig Mühe, setzt diesen Typen in das Auto, wir sehen es zwar nicht, aber er muss es irgendwie machen. Das ist übrigens, wo wir kurz bei Eccleston sind und dann ihm bei seiner Angst dabei sind, weil Eccleston ist in dem Moment ja ängstlich und weiß nicht, was passiert, wo sind meine Leute und dann sieht er den Toten im Auto sitzen. Ja, ich würde so, ich gehe mit dir mit, dass das ein bisschen clumsy ist, wie das inszeniert ist. Das ist ein bisschen, ein bisschen tollpatschig, das ist ein bisschen zu holter die Polter und verliert auch ein bisschen Glaubwürdigkeit. Ich verzeihe ihm das komplett, weil ich das Bild oder die Bilder, die da entworfen werden, über den Menschen und auch über unseren Protagonisten, der Sympathieträger ist, auch wenn er noch ein Killer ist, dass die einfach zu stark sind. Deswegen verzeihe ich dem das. Lass uns später nochmal, das müssen wir jetzt in unsere Großhirnrinde reinritzen, daran denken, dass wir da nochmal zurückkommen darauf, warum wir dem Film was verzeihen und was nicht verzeihen. Ja, ja, sehr gerne. Dann gehen wir nochmal kurz übers Ende, weil es ist dann, er sorgt für Chaos und er tötet den Typen und verhindert, dass die Frauen vergewaltigt werden und dann... Plötzlich der große Held, ja, ja, ja. Und dann fliehen sie und wir haben kurz diesen Zusammenschnitt so im Krankenhaus, sie schreit irgendwie noch was, dass Jim überleben soll und nicht sterben soll. Und dann 28 Tage später und er wird in dieser Hütte wach und Celina näht und Henna breitet eine große Plane aus und dann kommt der Helikopter aus Finnland. Es ist Finnisch, glaube ich, ja, ja. Genau, ruft einen Helikopter und sie sind gerettet und alles schön. Es gibt ein alternatives Ende. Ne, mir erzähl ich das, aber euch erzähl ich das, weil ihr habt den Film vielleicht nicht gesehen. Das alternative Ende, in dem er stirbt und die eigentlich nur noch zu zweit dort sind und gerettet werden. Was denkst du, was ist besser? Ich glaube, so wie es ist, ist es gut. Ich würde gar nicht unbedingt das groß ändern. Ich finde es schon folgerichtig, vor allem, weil der Film ja auch viel darauf hinarbeitet, dass die dieses Happy End in allen Vorstrichen haben. Also, dass die auch füreinander eingestanden sind und wenn da einer stirbt, dann ist das irgendwie, glaube ich, das sind zu zynisch vielleicht. Gerade der Zombie-Revival-Film hat oft so ein zynisches Ende und ich finde es schade. Ich finde, Zombie-Filme gewinnen, wenn sie Happy Ends haben. Ich weiß gar nicht warum. Weil der ganze Leben dorthin ist schon so zynisch. Ja, genau. Zombie-Filme leben natürlich von dem zynischen Blick auf den Menschen. Die meisten Zombie-Filme sind auch super misanthrob. Walking Dead ist auch super misanthrob. Also, das ist wirklich die schlimmsten Seiten des Menschen, werden einfach mal gezeigt. Night of the Living Dead hat so ein zynisches Ende, haben wir ja vorhin gesagt, wo der Schwarze erschossen wird von der Bürgerwehr. Dawn of the Dead hat ein positives Ende und Day of the Dead hat auch eher ein positives Ende, zumindest so ein Stück Hoffnung. Und ich finde, apokalyptische Filme sollten das ihrem Publikum gönnen. Nicht immer, aber ich finde es schön, wenn sie das machen, wenn es so ein Stück Hoffnung gibt. So ein Moment von, es ist vielleicht nicht alles verloren. Und deswegen mag ich das Ende von dem Film sehr, auch wenn es ein bisschen kitschig ist. Ich finde es okay, ich komme damit vollkommen klar. Und lustigerweise haben sie ja dann irgendwie auf ihre DV-Kamera aufgegeben. Warum? Warum haben sie jetzt plötzlich so ARRI-Kameras? Also es sieht nach Film aus jetzt plötzlich. Vielleicht weil sie das nachgedreht haben? Nee, ich glaube es gibt ein Konzept dahinter und das Konzept heißt, sie haben ihre Bedrohungslage hinter sich gewesen. Auch schön. Ja, es ist ja auch, wir haben ja eigentlich die opulentesten Bilder des gesamten Films. Wir haben halt wirklich die, vom Himmel aus sehen wir, wie sie dieses Hello ausspannen und, warum nicht Help? Warum Hello? Du siehst so H-L-E und denkst und so, da muss Help stehen und dann steht da Hello und okay. Es ist nicht so dringend, Plor. Ja, sie sind ja offensichtlich, es geht ihnen ja ganz gut, wo sie sind. Ja, es geht ihnen wirklich ganz gut. Und ich bin mir gerade nicht ganz sicher, ob ich will, dass sie gerettet werden. Weil das letzte Mal als sie gerettet wurden, ging es ihnen scheiße danach. Es gibt eine Fortsetzung, zu der ich noch kurz was sagen. Ah ja, das machen wir noch. 28 Weeks Later ist meiner Meinung nach ein guter Film, ist bei der Kritik nicht besonders gut angekommen. Aus dem Jahr 2007, also gut fünf Jahre später, wurde er so gemischt aufgenommen von der Kritik. Es ist definitiv nicht so rough inszeniert wie 28 Days Later. Definitiv mehr Horror und mehr Splatter. Von Juan Carlos Fresnadillo, einem spanischen Regisseur, der sonst nicht sonderlich viel gemacht hat. Aber er hat ein paar wirklich gute Ideen, die das Konzept des ersten Teils aufnehmen und interessant weitererzählen. Also es spielt keine Person aus dem ersten Teil mit. Es spielt 28 Wochen nach der Apokalypse. Und mittlerweile sind die Infizierten, weil es keine Untoten sind, können die nämlich sterben. Die sind gestorben. Wir sehen das bei 28 Days Later auch so ein bisschen. Die verhungern, ja. Die verhungern, genau. Und dann haben sie eine Quarantäne um London gezogen und fangen an, London wieder zu bevölkern. Das heißt, Familien dürfen in London wieder einziehen. Und erzählt wird die Geschichte von einer Familie und zwar die beiden Kinder mit ihrem Vater. Die da hinkommen und ihre Mutter wurde während der Zombie Apokalypse vermeintlich von Zombies gefressen. In Wirklichkeit hat der Vater sie im Stich gelassen und hat den Kindern erzählt, sie wurde gefressen. Und die Kinder sind dann in London und der Sohn in diesem Quarantänebereich, der Sohn verlässt absichtlich diesen Quarantänebereich, weil er in sein Haus will, das irgendwie ein bisschen weiter außerhalb, in irgendeinem Suburb ist. Weil er einfach ein paar Fotos oder so nehmen will. Und da ist dann seine Mutter und seine Mutter ist eindeutig infiziert. Hat aber offensichtlich irgendeine, hat irgendwas Genetik, was sie davor bewahrt, dass sie, dass das Virus ausbricht. Was vermeintlich gut klingt, was viel schlimmer ist, weil das ist natürlich so, sie kann andere Menschen infizieren, aber sie selbst hat das nicht. Und dann wird sie halt, und dann kommt aber das Militär und nimmt sie gefangen und sie wird in Quarantäne gebracht. Und der Vater geht zu ihr und sagt, es tut mir so leid, dass ich das getan habe und küsst sie. Und dann verwandelt sich der Vater. Und dann haben wir eben diese Situation, in der das eigentlich so re-zivilisierte London wieder überrannt wird von Untoten. Und überall sind Militärs, weil die haben das halt alles super abgesperrt, ganz viele Sicherheitsmaßnahmen. Und dann stehen auf den Dächern, stehen Scharfschützen, um die Zombies abzuschießen. Und dann ist Chaos, Menschen rennen vor Untoten weg. Und was macht das Militär? Es schießt einfach irgendwann nur noch in die Menschen rein. Und dann erschießen sie alle. Und was total krass erzählt wird, ist dieses perfekt durchgeplannte Militärapparat, der wirklich das Beste will. Und der irgendwann die Kontrolle verliert und dann kommen Menschen zu Schaden. Und dann ist halt ihr Plan, okay, jetzt müssen wir New Game All. Dann wollen sie halt irgendwie eine Bombe über London abwerfen, damit es sich nicht wieder ausbreitet. Und die Kinder sind auf der Flucht halt geverfolgt von dem Vater. Krass. Es ist mehr Splatter, es ist ein bisschen trashiger als der erste Teil. Ich finde den erst trotzdem sehenswert. Den kann man sich angucken. Ja, wie gesagt, der ist nicht gut angekommen bei der Kritik, aber ich fand ihn immer noch gut. Na gut. Also unser Regisseur hat ja dann die Produktion mit übernommen, hat aber nicht Regie geführt. Genau, Danny Boy. Übrigens, wir haben noch gar nicht zu Danny Boy gesagt, das ist wirklich ein toller Regisseur. Der hat viele Sachen gemacht. Trainspotting ist von... Trainspotting, The Beach, Slumdog Millionär. Yesterday. Ah ja, stimmt. Yesterday, genau. Und das Drehbuch ist von Alex Garland, der den Roman zu The Beach geschrieben hat. Diese Geschichte, wo Leonardo DiCaprio im Strand ist. Und er hat das erlebt, das war ja so halb autobiografisch. Er war in Thailand unterwegs und war dann an so einem verlassenen Strand, wo sie so in einer Community gelebt haben. Und hat diese Erlebnisse natürlich etwas übertrieben, verarbeitet in dem Roman The Beach. Und dann hat er die Drehbücher zu beiden 28 Filmen gedreht. Und hat dann relativ viel mit Danny Boy zusammengearbeitet. Und hatte sein Regie-Debüt selbst mit Ex Machina. Den habe ich, glaube ich, gesehen. Der über eine künstliche Intelligenz, ein ziemlich interessanter Film zum Thema künstliche Intelligenz und Roboter. Wo sie den Test auch machen, diesen... Genau, sie machen den Turing-Test. Ja, ja, genau. Und zwar soll, aber mit so einem Twist drin, also er weiß, dass sie ein Roboter ist. Und die Frage ist, hat er trotzdem das Gefühl, dass sie menschlich ist, einfach durch die Art, wie sie sich verhält. Spannender Film, genau. Alex Garland auf jeden Fall auch ein guter Autor und auch spannender Regisseur. Schön. Ja, der Film macht eindeutig viele, viele Sachen gut. Ist einer der wenigen, der es einfach schafft, mir so eine scheiß TV-Kamera zu verkaufen. Ja, das ist echt, dass ich bin in dieses Gespräch gegangen, mit dem festen Willen, mit Blut, Schweiß und Tränen, diese TV-Kamera-Stil zu verteidigen. Weißt du, um mich so ein Rage-Rirus auf dich zu stürzen, zu sagen, das ist gut in diesem Film. Und du hast mich komplett aus dem Konzept gebracht. Sie haben gleich am Anfang gesagt, dass hey, das passt, das funktioniert. Und ich finde auch, eine der besten Momente ist, wie Jim nach Hause kommt und die Eltern sitzen, liegen da tot und haben ihre Suicide Note. Und wir haben das erste Mal, wir erfahren ja von Jim gar nicht viel. Wir wissen gar nicht viel über ihn. Aber alles, was wir missen müssen, ist, dass die Eltern ihn geliebt haben. Ja, don't wake up, schreiben sie in die Abschätzung. Es ist so heartbreaking. Es ist wirklich so gut erzählt und so gut gemacht und so gut gesetzt. Es ist nicht einfach nur kitschig oder so, wie andere Filme das inszenieren würden. Der macht das ganz pur und ganz ohne irgendwie da noch draufsetzen zu wollen. Ich finde es super, ganz, ganz großartig gemacht. Ja, es geht also das Thema Familie und auch so dieses Suchen nach Familie. Es ist sehr stark in dem Film. Also die Beziehung zwischen Frank und Hannah, zu der haben wir noch gar nicht viel gesagt, ist natürlich auch total krass darauf ausgerichtet, dass er dieser liebende Vater ist, der alles machen würde, um seine Tochter zu schützen. Und deswegen will er mit ihnen beiden auch fliehen, weil er sagt, ich kann nicht mit meiner Tochter allein fliehen. Wenn mir was passiert, dann ist dieses Mädchen allein auf der Straße und weiß nicht wohin. Und es ist gar nicht so, es wird nicht so draufgedrückt, aber es gibt einfach diese Vater-Tochter-Momente, die echt schön sind. Ja, absolut. Ja, irgendwie zu Recht einiges losgetreten, dieser Film, muss man sagen. Und wieder viele schlechte Filme nach sich gezogen. Ja, wie das oft so ist bei sowas. Aber tatsächlich das Zombie-Revival seit 2002 hat auch eigentlich mit die besten und spannendsten Zombie-Filme der Filmgeschichte hervorgebracht. Also ich mag die 70er-Klassiker, George R.R. Merrill, die Filme sind auf jeden Fall sehenswert. Aber es sind so viele spannende Zombie-Filme in den letzten 20 Jahren entstanden, so viele tolle Sehenswerte, die auch neue Themen aufgreifen. Auch so diese Frage nach dem Wiederaufbau in der Apokalypse, das finde ich super spannend. Wie schaffen wir es, wieder eine Zivilisation aufzubauen? Wie schaffen wir es, wieder als Gemeinschaft zusammenzuleben? Da hat Walking Dead auch zum Beispiel sehr viel gemacht, wo erzählt wird, können wir als Gemeinschaft überleben und können wir uns unsere Menschlichkeit wahren? Wie weit müssen wir gehen? Das Grundthema Zombie-Apokalypse hat so viel Potenzial für diese Fragen, egal ob die jetzt philosophisch, emotional oder politisch behandelt werden. Ich glaube einfach, wir lernen über die Reflexion dieser doch sehr fantastischen Idee viel über uns und über Gesellschaft und darüber, wie wir zusammenleben wollen und welche Möglichkeiten wir haben. Ich glaube, dass so Gedanken an Extremsituationen zu verschwenden bringt einem einfach gesellschaftsphilosophisch sehr viel. Deswegen finde ich das Genre interessant, aber meist schlecht umgesetzt und deswegen uninteressant für mich. Ja, das stimmt. Die Schere ist sehr groß, es gibt sehr gute Zombie-Filme, es gibt sehr schlechte Zombie-Filme und es gibt auch wirklich viele sehr gute Filme, aber es gibt auch sehr, sehr, sehr, sehr viele sehr schlechte Filme. Gut, das ist also die Beschreibung unserer Welt. Es gibt Menschen und es gibt Menschen. Okay, wollen wir einfach mal in unsere Top 3 reinboschen? Top 3, bitte schön. Unsere Top 3. Okay. Achso, ich muss gar nicht klopfen. Wir haben ja ein Intro, das du gerade gespielt hast. So einen großartigen Jingle. Wir haben ja gerade gespielt. Ihr erinnert euch. Die Älteren werden sich erinnern, wir haben gerade einen Jingle gespielt. Top 3, London. Top 3, du wolltest London is a terrible place. Yes. Und ich denke, what the fuck, wo ist London a terrible place, außer in diesem Film? Das ist super schwer, ne? Das ist super schwer, weil alle Filme, die in London spielen, feiern diesen Ort natürlich ab. Total. Nothing Hill. Genau, jeder Film mit den Beatles. London ist immer schick, London ist bunt, London ist laut, London ist hip und natürlich ist es ja auch. Deswegen ist es umso spannender, wenn Filme es mal schaffen, die düsteren Seiten von London zu zeigen. Ich war kurz davor, den easy way out zu nehmen und mich auf unsere Weihnachtsepisode zu beziehen und zu sagen, also Christmas Carol, schreckliches London, weil ist es Weihnachten. Okay, okay, es ist zu easy vielleicht der Weg. Hört ihr unsere Weihnachtsepisode vom letzten Jahr ein, da reden wir über Christmas Carol. Oder hört unsere Weihnachtsepisode von letzter Woche, da reden wir über den Cringe. Genau. Johannes, du musst starten. Ach, scheiße, ich muss ja auch noch starten. Also ich fand's wirklich wahnsinnig schwierig. Ich fand's auch schwierig. Und deswegen, ich hab als Nummer drei auch ein kleines bisschen lame, deswegen auf Platz drei. Ich bin einfach zu großer Doctor Who Fan und der Doktor hat irgendwie für einen Alien from outer space eine seltsame Faszination für London. Ja, allerdings. Und er könnte überall in Time und Space sein, aber er ist viel in London. Und es gibt dann einfach die Invasionen der Daleks in London und so weiter und es gibt eine tolle Episode, The Empty Child. Das ist World War II Thematik und es ist alles sehr düster und sehr schwierig und London is a terrible place in dieser Episode. Okay. Du kannst dir nichts dazu sagen, du musst mir jetzt einfach glauben. Ich glaub total. Und alle da draußen, die ihr wisst, dass das alles gar nicht so ist, schreibt Plon nicht, erzählt ihm's nicht. Sehr schön. Dr. Who natürlich. Welcher Dr. Who? Welcher Dr. Who? Der Doktor ist, oh Gott, oh Empty Child. Wer war das? David Tennant oder Matt Smith? Ich bin's mir nicht sicher. The Empty Child. Plon googelt mal wieder. Christopher Eccleston. Was? Christopher Eccleston. Fuck. Okay. Das ist jetzt aber so ein bisschen peinlich. Okay. Nein, ich hab natürlich The Empty Child genommen, weil es zu unserer heutigen Episode passt, wo Christopher Eccleston mitgespielt hat. Mein Platz drei. Darf ich meine Honorable Mansion gleichbringen? Ja, wenn du möchtest. Honorable Mansion Cats. London ist voll mit zwingenden, schrecklich aussehenden Katzen. Uncanny Welly. Hilfe! Warum hab ich daran nicht gedacht? Wie geil. Mein Platz drei. Children of Man. Wir haben ein apokalyptisches London, in dem die Menschen keine Kinder mehr kriegen und es herrscht Bürgerkrieg und alles ist verloren. Auch aus den 2000ern. Offensichtlich war London in den 2000ern ein ziemlich schrecklicher Ort. 2006. Kurz nach deiner Dr. Who Folge und ein paar Jahre nach 28 Days Later. Mein Platz zwei wäre Sweeney Todd. Oh ja. The Demon Barber of Late Street. 2007 mit Johnny Depp von Tim Burton. Düsteres London. Ein sehr düsteres London. Hast du nicht gesehen, ne? Doch. Doch hast du gesehen? Ja, gehört zu den neueren Burton-Filmen, die ich mag. Oh, geil. Ich hab gedacht, du wirst mit denen jetzt wieder um die Ohren hauen. Nee, Leute, die regelmäßig unseren Podcast hören, wissen, dass ich immer sage, mit Burton kann ich seit Mitte der 90er nix mehr anfangen. Aber der gehört zu den Filmen, die ich gut fand. Okay. Das heißt, deinen ersten Animationsfilm findest du noch gut? Der Rest danach ist... Deinen ersten Animationsfilm? Es gibt so einen kleinen ersten Film. Nein. Ja, das ist ein ganz süß... eine Off-Stimme ist, die so eine ganz süße... Dieser Christopher Lee? Christopher Lee? War das Christopher Lee nicht, der das synchronisiert hat? Oh, ist das Christopher Lee gewesen? Weiß ich nicht genau. Ich glaube ja. Aber nein, ich mag ja die Langfilme von Burton. Ich mag Beetlejuice, ich mag Edward mit den Scherenhändlern, ich mag... Na ja, gut. Okay. Nein, irgendwann, Ende der 90er hört's dann auf. Ich mag... ich mag Dings Edward und... Ja, stimmt. Es gibt viele gute Burton-Filme, mit denen ich sehr viel anfangen kann. Dann irgendwann wurde es zu schematisch. Ich glaub, so mit dem Remake von Charlie in Chocolate Factory fängt's an, dass ich Burton nervig finde. Das kann natürlich sein, ja. Ja, ja. Wo auch Johnny Depp dann irgendwie... Ja, genau. Wo auch Johnny Depp so ein kleines bisschen verloren hat. Weil er einfach immer irgendwie so ein quirky... irgendeinen Defekt hat er immer. Und dann hast du das Gefühl, also ich mag Helena Bonham Carter sehr. Ja, ja. Aber Tim, musst du deine Frau in jeden Film packen von dir? Muss das sein? Ja, sie kriegt doch sonst keine Arbeit. Hallo? Sie durfte Emma Watson spielen. Also sie durfte... sie durfte... sie durfte Hermine Cranger spielen, die versucht... Das war geil! ...böse Hexe zu spielen. Das ist zu Meme geworden. Ja, ja. Dass wir hier Helena Bonham Carter haben, die eine Performance abliefert, die die Performance von Hermine von dieser bösen Hexe ist. Großartig. Großartig, ja, ja. Ach man. Ja. Ja gut, okay. Also Sweeney Todd, ein... und ich stelle fest, es geht natürlich ums viktorianische Zeitalter dann meistens. Ja. Indem man dann ein dreckiges London vor sich hat. Und wo natürlich der Rest der Welt auch ein terrible place war. Ja. Was sich also sozusagen gar nicht wirklich auf London bezieht, dann... Aber viktorianisches London ist schon cool. So Jack the Ripper und... Ja, ja, ja. ...düstere Gassenkanäle und... finde ich ja auf jeden Fall. Also wenn man... eigentlich kann man da sehr viel finden. Ja. Ich hab... ich hab nichts viktorianisches bei mir drin. Das finde ich gut, weil ich hab ja nur... viktorianisches. Mein Platz zwei ist, aber auch ein Killer. Und zwar Hitchcocks Frenzy aus dem Jahr 1972. London is a terrible place, weil ein Krawattenmörder umhergeht und Frauen tötet. Und unser Protagonist gerät, wie in so vielen Hitchcock-Filmen, irgendwie da rein. Und mit diesem Krawattenmörder aneinander. Und wird sogar verdächtigt, selbst der Mörder zu sein. Toller Film. Spätwerk von Hitchcock aus dem Jahr 1972. Einer seiner späten Filme. Und aber so ein richtig klassischer Hitchcock, der alles hat, was man will. Ich finde das Wort Krawattenmörder klingt immer so süß irgendwie. Ich stelle mir da schon noch was anderes vor, als jetzt jemand, der Menschen umbringt. Wenn du in dem Film die Bilder siehst von den Frauen, die im Bett liegen und die Krawatten um sich haben und so die Zunge rausgestreckt und ganz pleich sind. Ja, dann ist nicht mehr süß. Aber allein das Wort Krawattenmörder ist schon ein bisschen süß. Egal. Mein Platz eins wäre dann, wo wir schon bei Jack the Ripper waren und so. Es ist gar nicht Jack the Ripper, aber es ist ähnlich. Limehouse Golem heißt der Film. Und es ist ein großartiger Film. Gar nicht so alt. Irgendwie auch in den letzten zehn Jahren oder so erschienen. Im Kinofilm über einfach einen Mord, der passiert und der irgendwie... Das ist ein Murder-Mystery-Film, wo man denkt, irgendwie hat das TV das so für sich abonniert. Und im Kino passiert das gar nicht mehr so viel. Vielleicht noch mit so Sherlock-Com-Specials. Aber das war ein ganz klassischer viktorianisches Zeitalter. Das war so ein Mörder, der umgeht und die Polizei muss halt rausfinden, wer es war. Und ich dachte erst, kann das irgendwie geil sein, weil das ist halt ein Rezept, was schon so überfrachtet ist. Mit irgendwelchen Scheißfilmen. Aber der war richtig gut. Cool. Richtig gut. Ja, es gibt so ein kleines Murder-Mystery-Revival, auch durch den Knives Out. Der ist auch geil gewesen. Der hat eine Fortsetzung gekriegt. Der kommt am 23. erst raus. Wir zeichnen vor dem 23. Dezember auf, deswegen kommen wir leider noch nichts dazu sagen. Ja, schön. Gute Murder-Mystery-Geschichten. Du musst ja auf jeden Fall Dime As Gold mal anschauen. Oder ich geb uns mal auf. Klingt auf jeden Fall cool. Schön. Sind wir bei deinem Platz 1? Mein Platz 1 ist aus dem Jahr 2015 High Rise von Ben Wheatley. Das war ein Film, der in einem riesigen Hochhauskomplex spielt, der quasi eine Stadt in der Stadt darstellen soll. In den 70er Jahren sind wir. Und so eine merkwürdige Mischung aus Retrofuturismus und Sozialdrama ist. Und sich dann nach und nach zur Bizarrerie umwandelt. Also du weißt ja, ich mag es, wenn so Filme irgendwann komplett am Rad drehen. Und am Schluss ist einfach nur Apokalypse in diesem Hochhauskonzept und Menschen fallen übereinander her. Und an einem Raum wird gefeiert, in dem anderen Raum wird gefögelt und in dem dritten Raum wird getötet. Okay, wow. Ein wirklich schräger Film von einem großartigen Regisseur, der immer so ein bisschen unterm Rad daläuft, aber in den letzten 10 Jahren sehr viele richtig gute Filme gemacht hat. Okay, dann merken. Und wir gehen zurück, würde ich sagen, in unser Film. Haben wir noch irgendwas zu Faziten? Wir haben ja eigentlich, mir ist vorne aufgefallen, wir haben schon angefangen zu Faziten und dann habe ich schnell gesagt, wir sollten in den Top 3 gehen, aber wir sind ja schon ziemlich durch. Fazitus interruptus. Ich weiß auch immer, also du hast jetzt schon durchblicken lassen, dass dir der Film grundsätzlich gefallen hat. Ja, ja, ja. Aber sag doch mal, ich habe schon gesagt, Meisterwerk und wahrscheinlich der beste Zombie-Film. Es ist wahrscheinlich der beste Zombie-Film. Ich gebe dir absolut recht, ich habe ja nur zwei gesehen. Was war der andere? A Night of the Living Dead, okay. Ah ja, stimmt, den habe ich auch mit dir gesehen. Nee, ich hatte noch einen mit Will Smith, glaube ich, gesehen. Oh ja, nein. Übrigens, zumindest erwähnenswert, weil I Am Legend basiert ja auf einem Roman und wurde schon jemals verfilmt, wurde immer schlecht verfilmt, es gibt keinen guten I Am Legend-Film. Oh, okay. Weil eigentlich die Grundaussage des Romans wurde in allen Verfilmungen missverstanden. In dem Roman ist es nämlich so, dass der letzte Überlebende, der die ganze Zeit herumzieht und gegen Zombies kämpft und die erschießt, herausfindet, die Zombies greifen ihn nur an, weil er herumzieht und sie erschießt. Ach du Scheiße. Er ist das Monster. Die Zombies sind die Guten. Und die fragen sich die ganze Zeit, warum greift er uns an? Der muss uns doch endlich mal in Ruhe lassen. Wir müssen jetzt zu seinem Haus gehen und er muss verstehen, dass er uns in Ruhe lassen soll. Und er schließt immer weiter auf sie. Und das erkennt er. Und ich weiß nicht mehr, ob er sich dann umbringt oder ob er das einfach akzeptiert. Aber die Hauptaussage des Romans ist, der Mensch ist wirklich der Böse. Und die Zombies sind jetzt die, die die Welt beherrschen. Und du bist der Außenseiter. Du bist das Monster. Du bist der Wehrwolf. Du bist Frankensteins Monster. Geilo. Die Filme machen das halt nicht. Ah, wie schade ist das denn. Ach Mann. Okay. Okay. Okay. Wir müssen einen Film drehen. Nicht noch eine I Am Legend Verfilmung. Okay. Ja, also ich habe sowieso nicht so wahnsinnig viele Zombiefilme gesehen, die ich gut fand. Und der ist einfach wirklich der Beste, weil er auch gar nicht so sehr eben dieses Zombie-Trop zu sehr nach vorne stellt. Und auch gar nicht so splatterig ist, sondern einfach wirklich diese Themen nach vorne stellt, die wir gerade eine Stunde lang, anderthalb Stunden lang besprochen haben. Also guter Film hat viele seltsame Entscheidungen auch, weil die einfach intelligente Leute mit dummen Entscheidungen, was du am Anfang gesagt hattest, das hat mich sehr gestört. Aber gut, ich finde, dass, und jetzt kommen wir zum eigentlichen Fazit, dass diese Kamera, die DV-Kamera dazu führt, dass ich ihm alles Mögliche verzeihe, weil er es schafft, in meinem Kopf einen Film herzustellen, der völlig rock'n'roll und over the place sein darf, weil die Kamera das schon macht. Weil das ganze Konzept so ist, dass man denkt, ja, der könnte jetzt auch einmal sich irgendwo anders hinbeamen und da dann weiterspielen, ist mir vollkommen wurscht, weil er so rough ist, dass ich ihm so viel verzeihe und dass mir auch egal ist, ob der dann in Rage ist und das überhaupt keinen Sinn ergibt. Ich denke darüber erst im Nachhinein nach, nicht während ich den Film gucke. Und der Film entsteht ja, während ich den Film gucke. Ich muss ja nicht im Grunde, nur für den Podcast habe ich jetzt angefangen, darüber nachzudenken, aber eigentlich hätte ich den Film auch einfach genießen können und sagen können, ja, das war ein Film. Und es war ein guter Film. Das freut mich. Ich liebe Zombiefilme und ich glaube, und ich mag die klassischen Zombiefilme. Ich liebe George Aramaro. Alle George Aramaro Filme sind großartig. Ich mag die langsamen Zombies. Ich finde ganz oft schnelle Zombies sind eine faule Entscheidung, weil die Leute, die den Film gemacht haben, es nicht hingekriegt haben, irgendwie anders Spannung zu erzeugen und deswegen müssen sie Geschwindigkeit in die Bedrohung bauen. Und trotzdem glaube ich, dass das hier der beste Zombiefilm ist, auch wenn es Infizierte sind. Es ist alles drin, was zum Zombiefilm dazugehört. Es sind halt schnelle Zombies, aber es ist ein Zombiefilm, ganz eindeutig. Ich glaube, es ist der beste Zombiefilm. Auf jeden Fall. Es freut mich, dass er dir gefallen hat und er ist vollkommen zurecht in die Filmgeschichte eingegangen. Er hat ja auch gut Geld gemacht. Unglaublich lukrativ. 8 Millionen hat er gekostet. Das hat er verdient. Wie viel hat er eingespielt nochmal laut? 85 Millionen. 85 Millionen gegen 8 Millionen Produktionskosten. Es ist schon krass. Sehr viel Liebe steckt in diesem Film. Sehr viel Blick für Ängste und für Wünsche und Sehnsüchte und sehr viel Blick für den Menschen. Und deswegen hat er vielleicht auch ein bisschen das, was Zombiefilme, die danach gekommen sind, oft nicht mehr haben und was auch Walking Dead oft nicht mehr hat. Herz. Ja, okay. Verstehe, was du meinst. Ja. Und nicht das Herz im Sinne von, die Brust wird aufgerissen und irgendjemand frisst das Herz. Das haben Zombiefilme oft genug. Ja, okay. Johannes, danke. Danke dir, Flor, dass du mir diesen Film vorgeschlagen hast. Toll, dass er dir gefallen hat und danke, dass du so viel drüber geredet hast und dir so viele Gedanken drüber gemacht hast, obwohl es eigentlich nicht dein Genre war, aber du hast so viel gefunden. Das freut mich sehr. Leute, wenn ihr wissen wollt, wie wir uns nächste Woche gegenseitig die Eier schaukeln, dann bleibt noch kurz dran, nämlich für nächste Woche wird Johannes mir eine Aufgabe aufgeben. Du darfst gespannt sein. Ich bin sehr gespannt. Bis dahin euch eine schöne Woche und bleibt gesund und nicht infiziert. Und guten Rutsch ins neue Jahr, denke ich, weil ich glaube, wir sind in der letzten Episode in diesem Jahr. Echt, ja? Ja. Stimmt. Also nehmt euch was vor, nämlich das sowieso alles hinzuschmeißen, was ihr euch vornimmt. Die Apokalypse kommt, früher oder später. Prept euch, prept euch. Okay, damit möchte ich enden. Prept euch. Okay, sehr schön. Na dann, viel Spaß und bis zum nächsten Mal. Bis dann, ciao. Bis dann, ciao. So, Plor, wir machen es relativ kurz und schmerzlos. Ja, womit starten wir ins neue Jahr? Wir starten ins neue Jahr mit einem Doris Day Film, weil ich habe nicht einen einzigen Doris Day Film gesehen. What? Bewusst. Also als Kind bestimmt, keine Ahnung, weil ich traue es meinen Eltern voll zu, meinen Großeltern voll zu, dass sie mir das viel geguckt haben und ich das als Kind davor gesessen habe. Aber ich glaube, ich habe noch nie richtig bewusst und mit so einem Gefühl von, ist dieser Film gut, ist der Film schlecht, was für Themen behandelt dieser Film, einen Film mit Doris Day geguckt. Und das ist sehr seltsam, weil ich die 60er-Jahre-Filme total geil finde. Ja, und Doris Day ist ja eigentlich so von alles sowas, was so Bilder betrifft und Mode und Accessoires und so soll eigentlich voll der Ding sein. Ja, es ist die Ikone. Aber spannend, ja. Und deswegen möchte ich mit dir einen Doris Day Film gucken und wir haben jetzt auch vorhin ein bisschen darüber gesprochen, was wir denn überhaupt nehmen können für einen Doris Day Film. Ja. Und ich habe keine Ahnung, was muss man gucken? Was muss man von dem ganzen Oeuvre gucken? Es scheint ja viel zu sein. Jetzt, full disclosure, ich habe einen Titel reingeworfen, ne? Genau, du hast den Titel reingeworfen, Spion in Spitzenhöschen. Und im Englischen heißt er wohl The Glass Bottom Boat. Keine Ahnung, welcher dabei den Titel mehr mit dem Film zu tun hat. Ich habe sehr schwammige Erinnerungen an diesen Film, den ich als Kind geguckt habe. Und zwar nicht nur einmal, glaube ich. Oh, okay. Weil, ja warum eigentlich? Ich kann es nicht mehr genau sagen, aber ich glaube, ich habe den ein oder zweimal gesehen, vielleicht sogar öfter. Ich habe schwammige Erinnerungen an irgendwas, also Doris Day auf jeden Fall so lieb und gut aussehend, aber irgendwie Science Fiction. Ich will nichts Falsches sagen. Sehr schwammige Erinnerungen, ich freue mich total, weil ich meine mich zu erinnern, dass ich den Film mochte als Kind. Okay, jetzt haben wir wenigstens mal wieder einen Film, den wir beide nicht so wirklich kennen. Ja. Also, wobei das Konzept unseres Postcards ja eigentlich anders ist, aber egal. Ich muss einfach diesen Film mal sehen. Und du musst den aufsehen. Ja, und wir müssen ganz viel über Doris Day reden. Genau. Und über die 60er und über die wunderschöne, gute alte Zeit im guten alten Studio. Ja, wahrscheinlich, genau. Bis dahin. Sehr schön. Schöne Woche euch, bis dann. Ciao. Ciao.
