Kategorie: Horror

Episode 199: Martyrs und der brutale Horror der New French Extremity

Im Jahre 1971 gelingt es dem jungen Mädchen Lucie aus einem Fabrikgelände irgendwo in Frankreich zu fliehen. Was ihr dort widerfahren ist, weiß niemand, weil das Mädchen nicht über ihr Martyrium sprechen will. Aber die Untersuchungen des Tatorts lassen schreckliches erahnen. Lucie kommt in einem Kinderheim unter, wo sie sich mit der gleichaltrigen Anna anfreundet. Die Dämonen ihrer Vergangenheit lassen sie jedoch nicht in Ruhe.
Fünfzehn Jahre später glaubt sie ihre Peiniger von einst gefunden zu haben, Sie bricht in das Haus einer vierköpfigen Familie ein und erschießt die beiden Eltern und ihre Kinder. Kurz darauf trifft Anna ein und versucht die Spuren der Morde zu beseitigen und ihre Freundin zu beruhigen. Aber auch hier lauert Lucies Trauma: Verkörpert in einer monströsen Frau, die sie verfolgt, einzig mit dem Ziel sie zu verletzen. Und, wie sich kurz darauf herausstellt, birgt auch das Haus hinter seiner bürgerlichen Fassade ein düsteres Geheimnis.

Martyrs aus dem Jahr 2008, ist ein spätes Kind einer französischen Horror Nouvelle Vague, die aus der New French Extremity geboren wurde… und nicht nur so etwas wie ein Abschluss dieser kurzlebigen Welle, sondern auch irgendwie ein passender Abschluss für meine Versuch, Johannes den Horror nahe zu bringen. Nach dem vielen “Das könnte dir vielleicht gefallen…” jetzt einfach mal radikal, brutal, komplett kompromisslos und einfach nur böse. Also dann, Johannes, wie scheiße fandst du diesen Film?

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Episode 198: Suspiria und der italienische Giallo-Horror

Die junge amerikanische Tänzerin Suzy reist nach Bielefeld, um dort an einer renommierten Ballettschule zu studieren. Doch bereits bei ihrer Ankunft wird klar, dass in der Akademie nicht alles mit rechten Dingen zugeht. Eine andere Schülerin wird brutal ermordet, es regnet Marden von der Decke und der Hund des blinden Pianisten verhält sich ausgesprochen merkwürdig. Suzys Mitschülerin Sandra glaubt zudem, dass die Lehrerinnen die Schule nachts nicht verlassen und irgendwo in dem Gebäude die mysteriöse Oberin der Akademie versteckt wird. Und nur ein paar Aufklärungsschritte weiter liegt die Antwort auf der Hand: Hexen, alte Flüche und ein satanischer Orden mit einer ganz eigenen Agenda.

Machen wir uns nichts vor, diese Handlung ist komplett gaga und auch mit Sicherheit nicht der Grund, warum Suspiria im Laufe der Jahre zu einem der am meisten verehrten Horrorfilme überhaupt geworden ist. Das liegt an was anderem. Johannes, konntest du dieses Mehr sehen?

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Episode 197: The Others – Traditioneller Spukhaushorror

The Others ist sicherlich einer DER großen Plot-Twist-Filme der jüngeren Filmgeschichte. Wer den Film nicht kennt, bekommt ihn am Besten als klassische Spukhausgeschichte beschrieben. Mutter Grace wohnt in einem altehrwürdigen Haus mit ihren beiden sonnenlichtsensitiven Kindern, um die sie sich aufopferungsvoll kümmert. Die neuen Bediensteten des Hauses werden von einer den ganzen Film über sehr nervösen Nicole Kidman angewiesen, wie sie Türen zu öffnen und wieder zu schließen haben, damit die Kinder nicht aus versehen an die Sonne geraten.

Als die Tochter Ann einen imaginären Freund anschleppt und schwört es wären fremde Menschen im Haus, ist Mutter Grace gar nicht begeistert. Sie glaubt nur an das was sie sieht. Und an Gott.

Allerdings weitet sich der Spuk aus und alle müssen anerkennen: es gibt Eindringlinge im Haus, nur kann sie keiner sehen, außer Ann. Und die Bediensteten, wie sich später herausstellt, aber das ist schon Spoiler Territory und da wollen wir doch nicht hin, oder Plor?

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Episode 196: Skinamarink – Der unheimlichste Horrorfilm der letzten Jahre?

Es ist Nacht in einem typischen amerikanischen Mittelschichtshaus im Jahr 1995. “Are you hiding” ertönt eine Kinderstimme durch die Dunkelheit. Sturzgeräusche. Dann die Stimme eines Mannes am Telefon. Irgendjemand – vermutlich ein Kind – ist die Treppen hinuntergestürzt. Ließ sich aber problemlos behandeln, erfahren wir durch die Stimme des Mannes am Telefon. Stille Dunkelheit….

Die vielleicht sechsjährige Kayleigh und ihr jüngerer Bruder Kevin wurden anscheinend allein gelassen. Zumindest sind ihre Eltern nicht zu Hause. Sie machen es sich unten gemütlich, schauen Cartoons. Spielen Lego. Aber irgendetwas stimmt nicht mit ihrem zu Hause: Türen und Fenster lösen sich auf, Spielzeug hängt plötzlich an der Wand oder an der Decke. Und dann ist da noch diese Stimme, die sie durch die Dunkelheit ruft.

Skinamarink war ein kleiner Überraschungshit im Jahr 2023. Mit gerade Mal 15.000 Dollar Budget hat er die Aufmerksamkeit zahlloser Influencer auf sich gezogen und wird seitdem als einer der unheimlichsten Filme unserer Zeit gehandelt. Ein irrer Horror-Hype, allerdings nicht ohne Widerspruch.

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Episode 195: Die Vögel – Tierhorror und Mommy Issues

Als Melanie Daniels den Anwalt Mitch Brenner in einem Vogelfachgeschäft kennenlernt, ist es Liebe auf den ersten Blick. Die beiden Lovebirds verabreden sich einvernehmlich zu einem Wochenende in Mitches Häuschen am See, in dem er sein nettes altes Mütterchen pflegt. Nebenbei lernen beiden ein bisschen was über Ornithologie. Ende.

Naja, gut. Das erste Treffen der beiden klingt eher, als könnten sie sich auf den Tod nicht ausstehen. Und so richtig einvernehmlich ist das Treffen der beiden in Mitchs nettem Häuschen auch nicht. 

Mitch hat nie zugestimmt, dass sie ihn in seinem Häuschen besucht. Sie stalkt ihm hart hinterher und lässt ihm statt eines Pferdekopfes auf dem Bett zwei Vögel im Wohnzimmer da. Überraschenderweise findet Mitch das gar  nicht so creepy und zwischen den beiden entwickelt sich eine sexuelle und vielleicht auch romantische Spannung. Aber so richtig ausleben können sie das ganze nicht, da sich nach und nach sämtliche Vögel der Umgebung zum Flashmob verabreden und über wehrlose Menschen herfallen.

Der Horror bricht über das Städtchen herein und tatsächlich sterben einige Menschen durch Vogelangriffe. Irgendwann sind sie überall. Die Menschen flüchten, wie auch schließlich unsere Protagonisten, die in eine ungewisse Zukunft fahren.

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Episode 180: The Rocky Horror Picture Show – Zwei Jungfrauen machen den Time Warp

Brad und Janet sind das vorzeigepärchen der Amerikanischen Vorstadt. Auf einer Hochzeit von Freunden gestehen sie einander singend ihre Liebe und schmieden Hochzeitspläne… Auf dem Friedhof neben der Kirche.

Als sie ihren alten Lehrer Everett Scott besuchen wollen, bleibt der Wagen liegen und wir landen in einem guten alten Grusel-Horrorfilm der 30er oder 40er Jahre. Das alte Schloss bei dem sie sich Hilfe mit dem Wagen erhoffen, entpuppt sich als Brutstätte unzüchtigen Treibens. Eine Truppe sehr diverser Gestalten feiert, tanzt, singt und mordet. Wobei sie das morden dem Obermotz der Gruppe überlassen: Frank N. Furter stellt sich als Alien vom Planeten Transsexual aus der Galaxie Transylvania vor. Er verführt die beiden braven Amerikaner*innen und bis sie in Netzstrumpfhosen und knapp bekleidet mit ihm tanzen und singen.

Allerdings will Riff Raff wieder nach Hause. Der Bedienstete des Herrn des Hauses zückt kurzerhand die Waffe und beschließt Frank umzubringen, bevor er das Raumschiff in Form des Schlosses wieder ins All steuert. Frank stirbt, die beiden Besucher bleiben im Schutt zurück. Kein Happy End… or is it? Was meinst du Plor, Happy End oder nicht?

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Episode 173: Get Out – Horror, Rassismus und ein fettes Happy Birthday

Unsere Stammhörerin Liz ist dieses Jahr mit einem Horrorfilm-Wunsch vorbeigerauscht, und den wollen wir ihr natürlich erfüllen. Und so reden wir über Jordan Peeles Get Out aus dem Jahr 2017. Themen sind natürlich die Verknüpfung von Horror und Humor, sowie die Verknüpfung von Horror und Gesellschaftskritik. Es geht aber auch um die vorhandene oder vielleicht auch fehlende Subtilität von Jordan Peeles Satire, um Pseudoscience im Genrekino, Hypnose und die alles entscheidende Frage: Wie cool ist Rod?

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Episode 161: Gozu – Takashi Miikes bizarres Yakuza-Horror-Theater

Also Leute, eigentlich wissen wir doch alle, worum es in diesem Podcast geht. Keine Horizonterweiterung, kein Ausgraben und Präsentieren vergessener Juwelen, kein kollaboratives Kanonisieren… Nein, eigentlich wollen wir doch nichts anderes, als den jeweils anderen mit unserem merkwürdigen Filmgeschmack zu ärgern. 

Umso ärgerlicher, dass Johannes sich heute so gar nicht ärgern lässt, und das, obwohl Plor einen seiner bizarrsten Lieblingsfilme mitgebracht hat: Gozu von Takashi Miike aus dem Jahr 2003. Und so bleibt uns nichts anderes übrig, als die groteske Mischung aus Yakuza-Thriller, Mysterydrama à la David Lynch, Bodyhorror und surrealem Drogentrip zusammen abzufeiern. Gozu ist Trash, ist Kunst, ist Satire, ist freudianische Psychoanalyse, ist apokalyptischer Alptraum und alberner Goofball. Werden wir überhaupt verstehen, worum es überhaupt geht? Können wir euch irgendwas für den Genuss dieses Werkes mitgeben? Oder sind wir dieses Mal wirklich komplett verloren?

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Episode 152: Gremlins – Monströs brutale Weihnachtsstimmung

Was ist besser als ein Christmas Special? Vier Christmas Specials! Frei nach diesem Motto bringen wir euch dieses Jahr vier Episoden, die der schönsten Zeit des Jahres huldigen. Vier Episoden, vier weihnachtliche Filme. Los geht es mit dem Horrorklassiker Gremlins aus dem Jahr 1984, und weil es so schön ist, reden wir auch gleich noch über dessen Fortsetzung aus dem Jahr 1990.

Können die beiden Filme einfangen, worum es eigentlich an Weihnachten geht? Wie feiern kleine Monster Weihnachten? Und passen Horror und Comedy überhaupt in diese sonst so besinnliche Zeit? Und damit hinein in eine wundervolle mussmansehen-Weihnachtszeit mit Johannes „The Grinch“ Franke und Plor „Oh my god, I love Christmas so much!“ Bayer.

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Episode 132: Tod Brownings Freaks (1932)

Nach den ganzen Blockbustern und aktuellen Filmen widmen wir uns endlich mal wieder einem echten Klassiker. Tod Brownings Freaks aus dem Jahr 1932 wird gemeinhin in den großen Horrorkanon des frühen 20. Jahrhunderts einsortiert. Ob er wirklich dahin gehört, versuchen wir in unserem Gespräch zu ergründen. Es geht um die Darstellung von Behinderten im Kino von damals und heute, um Merkmale von klassischen Monstern und die Dekonstruktion von Monsterbildern. 

Dabei sprechen wir auch sehr viel über die Produktionsgeschichte des Films, nicht zuletzt auch die verschiedenen Darsteller*innen und deren Lebensgeschichten.

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