Episode 73: The French Dispatch – Ein Wes Anderson Kondensat
The French Dispatch aus dem Jahr 2021 ist Wes Andersons zehnter Film und – Ooooh Boy! – hat er seinen Stil perfektioniert über die Jahre, die er Filme machen durfte.
Wer einmal einen Wes Anderson Film gesehen hat, dürfte jeden Folgenden schnell erkennen. Sein visueller und auch narrativer Stil ist unverkennbar. Seine Art mit Symmetrien zu spielen, Farben einzusetzen, Szenen rhythmisch aufzubauen sowie Dialoge zu schreiben und zu inszenieren, dürfte in der Kombination einmalig sein.
The French Dispatch ist eine Liebeserklärung an den Journalismus und an eine Blütezeit des Selbigen, die es eigentlich so nie gab. Unterstelle ich mal. Und doch sind seine Referenzen zu tatsächlich existierenden Autoren sehr konkret. Der Film ist anthologisch und unterteilt sich in eine Rahmenhandlung, und vier oft sehr absurd erzählte Stories der Journalisten für das titelgebende Magazin. Vier Stories, die nicht viel miteinander zu tun haben, außer der Liebe zum Geschichtenerzählen.
Plor, der Film hat bei seiner Premiere in Cannes neun Minuten Standing Ovations erhalten. Zurecht? Was meinst du?
Transkript
Um den Zugang für Menschen mit Behinderungen zu erleichtern und um eine Volltextsuche nach Themen zu ermöglichen, haben wir beschlossen unsere Gespräche auch als Transkription zur Verfügung zu stellen.
Allerdings muss man dazu sagen, dass die heutigen Techniken automatisiert Transkriptionen herzustellen, doch immer wieder an ihre Grenzen stoßen und streckenweise unlesbare Texte hervorbringen. Eine händische Korrektur der Texte, ist ein Aufwand, der die Möglichkeiten dieses Podcasts bei weitem übersteigt. Trotz dieser Nachteile, überwiegen für uns die Vorteile einer (wenn auch fehlerhaften) Verschriftlichung.
Sprecher 1
Wenn dem Spannungsfeld bewege ich mich als Schauspieler zu sagen, Ich will alles Mögliche behaupten können auf der Bühne, kann aber nicht, weil der Film mir diese Möglichkeiten nimmt, weil wenn wir immer alle sagen, es muss alles naturalistisch sein und und was diesem verheiratet diese Dinge einfach so und es funktioniert. Es ist großartig.
00:00:17:14 – 00:00:40:08
Sprecher 2
Beim Theater ist dieser Stil ja oft auch aus Not geboren. Also wenn ich jetzt mal die ganze postmoderne Stoßrichtung außen vor lassen, die dann gesagt hat okay, wir machen aus der Not eine Tugend, uh, uh, Johannes will unbedingt einsteigen mit einem, mit einem Dialog, also einem Dialog.
00:00:40:08 – 00:00:43:05
Sprecher 1
Daher sagen wir müssen das einfach machen, bevor.
00:00:43:05 – 00:00:44:13
Sprecher 2
Es modern Art.
00:00:44:24 – 00:00:47:01
Sprecher 1
Modern Art aus Special starting now.
00:00:47:07 – 00:00:48:00
Sprecher 2
I don’t get out.
00:00:48:06 – 00:00:49:06
Sprecher 1
Of course und.
00:00:49:06 – 00:00:49:17
Sprecher 2
Einmal to.
00:00:49:17 – 00:00:50:16
Sprecher 1
Ort auf Kurs.
00:00:51:14 – 00:00:52:11
Sprecher 2
Was? Gott.
00:00:52:20 – 00:00:53:21
Sprecher 1
Das ist Good wrong.
00:00:53:21 – 00:00:55:12
Sprecher 2
Adair Snow Panzer.
00:00:55:12 – 00:00:59:03
Sprecher 1
My point Jessie the girl No trust. Mich ist der.
00:01:00:18 – 00:01:02:01
Sprecher 2
Herzlich willkommen, liebe Zuhörer.
00:01:02:16 – 00:01:07:01
Sprecher 1
Hierbei muss man sehen Podcast, wo wir uns Dialoge um die Ohren hauen.
00:01:08:16 – 00:01:12:23
Sprecher 2
Und wo wir uns gegenseitig Filme zuwerfen. Und diese Woche hat Johannes mir einen Film zugeworfen.
00:01:12:23 – 00:01:20:12
Sprecher 1
Jawoll! Und zwar einen, von dem ich schon ahne, dass er ihn streckenweise zerfetzen wird.
00:01:23:06 – 00:01:29:06
Sprecher 2
Francis Tage von meinem Lieblings Wes Anderson ist witzig.
00:01:29:08 – 00:01:34:08
Sprecher 1
Ganz kurz noch mal reviewen, warum Wes Anderson für dich so ein bisschen rotes Tuch geworden ist.
00:01:34:12 – 00:01:53:07
Sprecher 2
Also ich ich mochte. Ich mochte Wes Anderson sehr, sehr lange und ich sehe natürlich seine sein künstlerisches Genie. Wahrscheinlich tut das mir besonders weh, dass er wirklich ein unglaublich begabter Regisseur ist. Aber er macht seit Jahren immer dasselbe und es ist. Er hat sich so in seinem Stil verloren, dass er keine Filme mehr außerhalb dieses Stils machen kann.
00:01:53:20 – 00:02:09:00
Sprecher 1
Ich möchte Wes Anderson gern mit einer Rockband vergleichen. Es gibt Rockbands, die machen immer die gleiche Musik, aber die kann man auch zehn Alben lang anhören. Das geht. Hast du nicht so was? Hast du nicht Musiker wurde sagst Okay, ich habe zehn gleiche Alben von denen, aber ich höre sie einfach alle gern.
00:02:09:02 – 00:02:14:13
Sprecher 2
Nenne mir ein Beispiel. Fuck.
00:02:18:10 – 00:02:24:03
Sprecher 1
Das hätte ich vorbereiten müssen.
00:02:24:03 – 00:02:37:00
Sprecher 2
Ich kenne keine einzige Band oder keine einzige Künstlerin, wo ich sagen würde braucht ja zehn Alben lang dasselbe gemacht. Finde ich voll geil. Ich will das erste Album Gottes, vielleicht so ein Mountain God, aber die haben.
00:02:37:17 – 00:02:38:03
Sprecher 1
Vieles.
00:02:38:06 – 00:02:57:12
Sprecher 2
Ja, aber da ist hatte ich auch genau genau dasselbe Problem. Genau. Genau diese ganzen, diese ganzen Indie Rockbands so Anfang der 90er wie deine Sorte Junior Deals. Und so weiter. Genau dasselbe Problem, wenn ich da ein neues Album sieh, obwohl ich die in den Neunzigern total geil fand, denke ich so okay. Ja, vielleicht mal irgendwann reinhören.
00:02:57:24 – 00:03:04:02
Sprecher 1
Wenn man sich mit den Stones nicht auskennt, würde man da auch immer wieder sagen, das ist alles das gleiche und findet vielleicht trotzdem gut.
00:03:04:18 – 00:03:05:16
Sprecher 2
Die sonst mache ich nicht.
00:03:06:10 – 00:03:06:15
Sprecher 1
Verdammt.
00:03:08:12 – 00:03:28:14
Sprecher 2
Wenn ich jetzt, wenn ich jetzt drüber gucke, Leute, deren Kunst ich sehr schätze, sind es meistens welche, die sich radikal verändert haben. Vielleicht nicht von Album zu Album oder von Film zu Film, aber zumindest so stetig und mal Sprünge gemacht haben, mal Neues ausprobiert haben. Und das habe ich bei Wes Anderson ab einem gewissen Punkt nicht mehr gesehen.
00:03:28:14 – 00:03:36:09
Sprecher 2
Aber wir können ja gleich drüber diskutieren, ob das vielleicht bei diesem Film der Fall ist. Ist Patch aus dem Jahr 2021? Johannes du hast bestimmt einen kleinen Text vorbereitet.
00:03:36:09 – 00:03:59:23
Sprecher 1
Ich habe einen Text vorbereitet. Ja, den werde ich mir ganz kurz raussuchen. Wo habe ich denn hier? Ich muss über die ganzen Notizen drüber, die ich hier gemacht habe. Ich habe sehr viele Notizen bei diesem Film und wir müssen das alles besprechen. Ich habe Zeit mitgebracht. Eine Frage. Dispatch ist was? Andersons zehnter Film. Und Oh Boy. Hat er seinen Stil perfektioniert über die Jahre, die er Filmemachen durfte?
00:04:00:09 – 00:04:29:17
Sprecher 1
Wer einmal einen Wes Anderson Film gesehen hat, dürfte jeden folgenden schnell erkennen Sein visueller und auch erzählerischer Stil ist unverkennbar. Seine Art, mit Symmetrien zu spielen, Farben einzusetzen, Szenen rhythmisch aufzubauen und Dialoge zu schreiben und zu inszenieren, dürfte in der Kombination einmalig sein. The French Dispatch ist eine Liebeserklärung an Journalismus und eine Blütezeit derselbigen, die es eigentlich so nicht gab.
00:04:29:17 – 00:04:58:22
Sprecher 1
Unterstelle ich mal! Und doch sind seine Referenzen zu tatsächlich existierenden Autoren sehr konkret. Der Film ist ontologisch und unterteilt sich in eine Rahmenhandlung und vier oft sehr absurd erzählte Stories der Journalisten für das Rahmenhandlung gebende Magazin, die nicht viel miteinander zu tun haben, außer der Liebe zum Geschichten erzählen Plot. Der Film hat bei seiner Premiere in Cannes neun Minuten Standing Ovations erhalten.
00:04:59:19 – 00:05:05:21
Sprecher 1
So recht. Und beachte, dass die Antwort Ja ist.
00:05:05:21 – 00:05:06:12
Sprecher 2
Natürlich nicht so.
00:05:06:12 – 00:05:09:18
Sprecher 1
Recht. Wie kannst du das sagen?
00:05:11:13 – 00:05:38:16
Sprecher 2
Also ich glaube, wir müssen das in verschiedene Aspekte unterteilen. Zum einen die Ästhetik von von Wes Anderson. Ich habe das Gefühl, wir haben ein French Dispatch extrem kondensiert kondensierte Wes Anderson Ästhetik. Und es ist natürlich auch wieder ein Augenschmaus. Das kann man nicht anders sagen. Egal. Egal, was man von Wes Anderson als Geschichtenerzähler hält und egal, was man von Wes Andersons kann Konservatismus hält, den ich auch hier wieder spüre.
00:05:38:22 – 00:05:40:07
Sprecher 1
Oh, da muss man drüber reden.
00:05:40:24 – 00:05:48:21
Sprecher 2
Er hat er einfach ein unglaubliches Gespür für unfassbar gute Bilder. Und das davon lebt natürlich dieser Film.
00:05:49:08 – 00:06:08:04
Sprecher 1
Und das Krasse ist es ist nicht so, dass er sich ein Kameramann sucht, der, mit dem er immer zusammenarbeitet, der genau das liefert, was er irgendwie cool findet, sondern er geht selbst an die Kamera. Es gibt von ihm Aufnahmen, wie er sich die Kamera auf schultert und damit in der Gegend rumläuft und wahrscheinlich seinem Kameramann gesagt hat und so, genau so machst du das jetzt bitte.
00:06:09:06 – 00:06:14:20
Sprecher 1
Das ist einfach wirklich. Und der Kameramann hat das auch gesagt in dem Interview. Das bringt Wes Anderson mit.
00:06:15:01 – 00:06:29:11
Sprecher 2
Ja, man sieht es auch. Die Bilder sind. Es ist natürlich wieder typischer Wes Anderson Style. Das heißt zum einen eine unglaubliche, eine unglaubliche Verspieltheit, etwas, was die Kraft des Films betrifft. Der Film ist größtenteils tatsächlich im WIR heißt es.
00:06:30:03 – 00:06:30:15
Sprecher 1
Academy.
00:06:31:03 – 00:06:57:22
Sprecher 2
Academy Ratio, also was wir als vier zu drei bezeichnen würden gefilmt. Und der Film nutzt seine Chance. Zum einen, indem er mit der Kamera spielt. Also es gibt Szenen, die teilweise auf 35 Millimeter analog aufgezogen werden. Ja, es gibt viele Bilder, wo die, wo wir Split Screens haben, wo wir zwei Bilder nebeneinander haben, wo parallel erzählt wird Wir haben wir, wir haben Subtitles, die durchs Bild springen, die nicht einfach nur von oben nach unten sind, sondern zwischendurch springen.
00:06:57:22 – 00:07:05:12
Sprecher 2
Und so weiter. Wir haben, wir haben, wir haben Vignetten von Häusern, die von Querschnitt von Gebäuden, Querschnitt von Flugzeugen.
00:07:05:21 – 00:07:08:13
Sprecher 1
Von einem Miniatur, mal alles aufgebaut, Miniaturen.
00:07:08:13 – 00:07:17:16
Sprecher 2
Puppen, Häuser, alles, was wir haben. Wir haben Theater, Stilisierung, wo plötzlich das Geschehen in einer Kaserne zwischen Soldaten auf einer Theaterbühne stattfindet.
00:07:17:23 – 00:07:20:06
Sprecher 1
Wir haben eine Comic Verfilmungen.
00:07:20:08 – 00:07:40:05
Sprecher 2
Wir haben ein zehn Minuten Segment, wo quasi einmal vorherrscht und dem französischen und belgischen Zeichenstil, der der 60er Jahre sich verbeugt wird. Wir haben diese ganz klassischen, strengen Bilder von von die man von Max Anderson kennt, wo das wesentliche Objekt ganz zentral im Bild ist, wo man das Gefühl hat Scheiß auf den goldenen Schnitt.
00:07:40:12 – 00:07:40:13
Sprecher 1
Ja.
00:07:40:23 – 00:07:43:23
Sprecher 2
Ich will eine radikale Symmetrie haben.
00:07:44:01 – 00:07:46:12
Sprecher 1
Das ist so, so Wes Anderson Es ist unglaublich.
00:07:46:12 – 00:08:01:16
Sprecher 2
Und ich finde, das ist auch schon eine Schwäche des Films, weil dieser Film zerfällt nämlich nicht nur in die Episoden, die er hat. Ja, es ist ein Episodenfilm, das darf ich ihm gar nicht vor, sondern diese Episoden an und für sich zerfallen auch noch in diese Anderson. Wie nett. Man hat das Gefühl, der Film springt.
00:08:01:20 – 00:08:02:02
Sprecher 1
Ja.
00:08:02:04 – 00:08:23:24
Sprecher 2
Von wunderschönem Bild zu wunderschönen, vom skurrilen Bild zu lustigem Bild, zu abstraktem Bild. Es ist ein Augenschmaus, ohne jeden Zweifel. Aber es ist zum einen total überwältigend, weil man hat das eine. Man sieht die Bilder auch wirklich nur für ein paar Sekunden. Das sind krasse Bilder und man denkt so, da gibt es so viel rauszuholen. Ja, warum zeigst du dieses Bild uns Nur fünf Sekunden und dann ist es aber auch.
00:08:23:24 – 00:08:34:15
Sprecher 2
Der Film hetzt von Bild zu Bild. Man hat das Gefühl, er macht das um diese ganzen Bildideen. Die hat nach und nach unterzubringen. Und tut mir leid, aber da sehe ich vor allem wirklich so ein ganz krassen Style.
00:08:36:00 – 00:08:56:08
Sprecher 1
Es ist halt eklektisch, ein bisschen dann dadurch, weil du wirklich denkst was, was, wie da, dort noch und das noch und dort noch. Und ich habe halt wirklich, ich habe für einen Film, der 100 Minuten oder so was dauert, weiß ich nicht genau. 108 Minuten habe ich mehrere Stunden gebraucht, bis wir wirklich immer wieder Stopp gemacht haben, mir Sachen aufgeschrieben, hab das Bild genossen und habe dann weitergemacht.
00:08:56:08 – 00:08:57:06
Sprecher 1
Das ist unglaublich.
00:08:57:08 – 00:09:16:06
Sprecher 2
Aber ich finde tatsächlich, dadurch hat der Film, dadurch macht er sich seinen eigenen Fluss kaputt, weil er sich nicht gönnt, auf Bildern zu bleiben. Wir haben zum Beispiel diese tolle Szene, wenn, wenn, wenn die Kunsthändler im Flugzeug sitzen, Oh Gott, jetzt bin ich, das muss ich aufpassen, nicht so durcheinander, diese diese Flugzeug Szene, wo wir stehen von einem Flugzeug.
00:09:16:15 – 00:09:26:00
Sprecher 2
Und dann haben wir wirklich so ein Diorama. Wir haben einmal das Flugzeug aufgeschnitten und dann haben wir verschiedene Kabinen, in denen verschiedene Dinge passieren. Und dieses Bild hält woanders. Aber mal gerade.
00:09:26:03 – 00:09:27:00
Sprecher 1
Für ein paar.
00:09:27:00 – 00:09:28:06
Sprecher 2
Sekunden paar Sekunden.
00:09:28:23 – 00:09:31:05
Sprecher 1
Und da passiert so viel man sich sehen möchte.
00:09:31:07 – 00:09:50:24
Sprecher 2
Man möchte was sehen, man möchte auch da eintauchen, man möchte sich da reinfühlen. Und Wes Anderson nimmt’s einem so ein bisschen, weil er sagt im Moment, ich habe hier noch ein anderes geiles ich mal das an und hier noch Hey, guckt mal diesen Fred, den ich aufgebaut habe. Ich habe nämlich keinen richtigen. Ich mache keinen richtigen Fred Nein, nein, ich lasse meine Schauspieler in aller Stille stehen.
00:09:51:11 – 00:09:51:19
Sprecher 1
Und man.
00:09:52:08 – 00:10:08:07
Sprecher 2
Sieht, dass sie so ein bisschen zittern. Es ist nicht ein geiles Bild. Ja, es ist nicht alles schön. Genau. Aber. Hey, guck mal hier. Ich habe hier noch ein Fresko. Wir müssen noch mal diese Gemälde sehen. Moment, Moment, Moment. Da seht ihr die Autorin auf der Bühne. Und jetzt zeigt sie ein Nacktfoto von sich. Es ist ja okay.
00:10:08:07 – 00:10:19:20
Sprecher 2
Ich habe es verstanden. Das Schöne Bilder. Aber dann mach doch. Mach doch meinetwegen vier Stunden fünf raus, damit ich auch ein bisschen Zeit habe, mit den Bildern zu arbeiten und die Bilder mir eine Geschichte zu erzählen. Sonst ist es einfach nur eine Diashow.
00:10:19:23 – 00:10:46:08
Sprecher 1
Okay, folgendes Ich glaube dieser Film ist ein Gedicht. Gedichte sollte man nicht in der Erwartung lesen, beim ersten Mal durchlesen alles erfasst zu haben. Gedichte sind dazu da wie Lieder, Refrain artig, teilweise oder wieder und wieder gehört oder gelesen zu werden, um nach und nach das zu entfalten, was drinsteckt. Dieser Film will nicht beim ersten Mal verstanden werden.
00:10:47:16 – 00:11:04:12
Sprecher 2
Okay, anderer Ansatz Dieser Film ist ein Magazin, richtig? Wir haben hier den New Yorker vor uns. Ja, und wir haben wir. Wir sind quasi der Leser oder die Leserin, die durch den New Yorker blättert. Deswegen ist übrigens das Ding hat ja eigentlich. Also wenn man sich zurückerinnert, denkt man immer drei Episoden. Aber das hat ja eigentlich.
00:11:04:18 – 00:11:05:05
Sprecher 1
Ja, genau.
00:11:05:06 – 00:11:10:22
Sprecher 2
Die erste Episode ist Owen Wilson, der auf dem Fahrrad durch eine französische Stadt fährt. Und die gibt es vier Minuten lang.
00:11:10:24 – 00:11:11:22
Sprecher 1
Ja, genau. Und das war’s.
00:11:12:02 – 00:11:23:01
Sprecher 2
Weil man gelangweilt ist, war der Leser schnell weiter, weil. Okay, jetzt hast du genug über über Huren und Obdachlose geschrieben und du hast kein Blumenladen eingebaut. Dann blättert man schnell weiter.
00:11:23:14 – 00:11:30:12
Sprecher 1
Ich glaube, es ist nicht geil, weil das hier Gedichte der Kommentar auf den eigenen Film wieder und er macht es ja absichtlich. Ist ja nicht so, dass wir.
00:11:30:18 – 00:11:49:07
Sprecher 2
Macht das aber dafür, um es dann mehrmals zu lesen, dafür ist es mir zu flach dafür. Dafür fehlt mir die Substanz dahinter. Wenn ich, wenn ich ein Gedicht lese, nein, das, dass es eine Tiefe gibt und dass es eine Substanz gibt. Dann lese ich das gerne ein zweites Mal. Aber ich habe das Gefühl, French Dispatch findet die ganze Zeit an der Oberfläche dieser schönen Bilder statt.
00:11:49:07 – 00:11:52:03
Sprecher 2
Und es gibt nicht viel. Es gibt nicht viel dahinter.
00:11:52:11 – 00:12:14:22
Sprecher 1
Es gibt zwei, zwei Ebenen. Das eine ist halt die visuelle und das andere ist die inhaltliche. Und bei allen vier Stories finde ich etwas, was ich auch noch mal haben möchte. Bei Owen Wilson ist es nicht der Inhalt. Ja, da sind die Bilder, das ist vor allem das Timing des Bildes. Du hast am Anfang dieses Bild von der einen Straße, die am Anfang leer ist und dann die Leute nach und nach rauskommen.
00:12:15:06 – 00:12:22:11
Sprecher 1
Ich werde total geil. Ich liebe es, in welchem Tempo jeder Einzelne seine Bühne betritt und das Ganze ins Leben kommt.
00:12:22:11 – 00:12:24:11
Sprecher 2
Natürlich, das ist großartig. Und ich wünsche mir.
00:12:24:12 – 00:12:25:17
Sprecher 1
Für das sich mal anschauen.
00:12:25:17 – 00:12:32:11
Sprecher 2
Ich glaube, das, was du in der ersten Episode siehst, dass das diese Bilder sind, das ist ja in allen Episoden. Ich sehe überall dieses von Bild zu Bild.
00:12:32:16 – 00:12:32:22
Sprecher 1
Springen.
00:12:33:16 – 00:12:56:13
Sprecher 2
Und mir fehlt da tatsächlich so ein bisschen die Tiefe dahinter. Und ich sehe auch total, dass das ein Ansatz ist des Films, weil der Film hat ja, hat ja diese Referenz zum New Yorker, ja, er ist ja eine Liebeserklärung an den New Yorker, und der Film ist natürlich so gedreht, wie der New Yorker aufgeschrieben ist, das heißt, so ein bisschen, so sehr ausgeschmückt, man könnte sagen, auch ein bisschen blasiert, ein bisschen versnobt.
00:12:56:13 – 00:12:57:00
Sprecher 1
Genau.
00:12:57:00 – 00:13:18:17
Sprecher 2
So, Wir feiern das Leben, die haben keinen, keinen krassen Sex, keine krasse Gewaltszenen, sondern es findet alles auf so einer blumigen Oberfläche statt. Und das ist mir einfach ein bisschen zu dünn. Mir fehlen die Abgründe. Ja, und die Momente sind da, um die Abgründe reinzubringen. Aber der Film macht es irgendwie nicht. Gibt es.
00:13:18:17 – 00:13:21:06
Sprecher 1
Filme von Wes Anderson, die besonders abgründig, Ja.
00:13:21:06 – 00:13:25:17
Sprecher 2
Total alter. Also gerade so zum Beispiel Royal Tannenbaum?
00:13:25:18 – 00:13:27:06
Sprecher 1
Es hmm, ja.
00:13:27:15 – 00:13:45:16
Sprecher 2
Gibt es irgendwann wirklich ziemlich krasse Selbstmord Szene. Ja, und jetzt fange ich wieder an, die die alten Filme zu zitieren. Vielleicht ist das auch mein Problem damit, was Anderson habe Das vielleicht. Vielleicht war er früher ein bisschen abgründiger und es jetzt halt immer im Stil verliebter geworden. Lass mich einmal ganz kurz auf die Filmografie von Wes Anderson schauen.
00:13:45:19 – 00:14:04:05
Sprecher 2
Ja, also Royal Tannenbaum, es ist, glaube ich, mein Lieblingsfilm. Von was? Anderson Das war sein dritter Film aus dem Jahr 2001. Der hat auf jeden Fall diese Abgründe. Ja, aber ja, Wes Anderson hat sie nicht so oft. Das stimmt tatsächlich. Also zum Beispiel die Tiefseetaucher aus dem Jahr 2004. Es ist einfach ein putziger Arnold.
00:14:04:05 – 00:14:08:16
Sprecher 1
Schön, Schön zu sehen, dass es keinen. Da gibt es keine großen Tragödien.
00:14:09:08 – 00:14:13:14
Sprecher 2
Darjeeling Limited ist eigentlich auch ein netter Reiseführer.
00:14:13:14 – 00:14:15:11
Sprecher 1
Quasi ein Action Buddy Movie.
00:14:15:13 – 00:14:22:01
Sprecher 2
Fantastic Mister Fox ist halt ein Kinderbuch. So ein bisschen, ein bisschen düsterer, erzählt aber letzten Endes.
00:14:22:01 – 00:14:26:16
Sprecher 1
Über Phantastik auch lange geredet. Also wenn ihr euch das interessiert, den haben wir schon besprochen.
00:14:26:17 – 00:14:34:11
Sprecher 2
Also tatsächlich ist Wes Anderson niemand der große, tiefe politische oder gesellschaftspolitische Themen anspricht.
00:14:34:18 – 00:14:42:00
Sprecher 1
Was noch noch andere Probleme aufwirft. Sein Stil einfach Ich weiß nicht, ob du mit irgendeiner Figur emotional mitgelitten hast.
00:14:42:00 – 00:14:43:21
Sprecher 2
Nein, aber das erwarte ich von dem Film auch nicht. Das ist.
00:14:43:23 – 00:14:44:09
Sprecher 1
Genau.
00:14:44:14 – 00:14:47:19
Sprecher 2
Diese emotionale Distanz, die ihm oft vorgeworfen wird, sich in dem Film auch.
00:14:47:19 – 00:14:48:23
Sprecher 1
Absolut, absolut, Also.
00:14:48:23 – 00:15:01:04
Sprecher 2
Keine Figur, an die ich mich reinversetzen kann, außer am ehesten noch die Frances MacDonald, Journalist, Dann stimmt die auch tatsächlich, weil die den Film auf eine Metaebene hebt, weil sie reflektiert eben das Gewerbe des Journalisten, davon nicht mehr viel mehr.
00:15:01:04 – 00:15:14:09
Sprecher 1
Gewünscht und da ist halt der, der die Substanz, die ich die, die du vorhin gesagt hast, die fehlt da, da sehe ich die Substanz, da bin ich viel mehr drin als als im Visuellen. Obwohl, auch da ist das wahnsinnig viel.
00:15:14:09 – 00:15:36:20
Sprecher 2
Das ist aber Lucinda Cramon, so heißt sie, ist dann in dem Film doch zu sehr im Hintergrund. Wir konzentrieren uns auf Irakli. Und bevor wir irgendwie tief reingehen können tatsächlich in diesen Konflikt Journalismus versus Aktivismus, Bericht über Politik und gleichzeitig Politik machen. Und so weiter. Springen wir auch schon zu der Szene. Wo? Wo dieser Zettel mit seiner Freundin Giuliana auf dem Motorrad sitzen.
00:15:36:20 – 00:15:48:02
Sprecher 2
Dann haben wir einfach mal fünf Minuten gebraucht auf dem Motorrad. Wir wissen von Wes Anderson, wir kriegen von Russ Anderson quasi hingeschmissen. Mir ist dieses ganze politische Zeug, diese Revolution ist mir vollkommen egal.
00:15:48:04 – 00:16:14:13
Sprecher 1
Nein, so schlimm ist es nicht. Aber ihn interessiert mehr die menschliche Ebene dahinter. Ich glaube, wir bewegen uns auf dem Spannungsfeld zwischen der Journalistin, die, sagt sie, Arroganz der Jugend, die hier in der Revolution sich einmal widerspiegelt, wo der philosophische Überbau angedeutet wird von, von ihr in ein paar Sätzen und auf der anderen Seite, dem jungen Typen, der in der Nacht in der Badewanne sitzt und sagt Scheiße, baut my new Masses.
00:16:15:17 – 00:16:17:09
Sprecher 1
Ich finde das so großartig.
00:16:17:14 – 00:16:20:04
Sprecher 2
Aber genau darauf konzentriert er sich dann.
00:16:20:06 – 00:16:21:24
Sprecher 1
Ja, natürlich. Es ist schon richtig.
00:16:22:05 – 00:16:36:02
Sprecher 2
Ihre Rolle ist dafür, dass Sie so eine spannende Rolle. Es ist Ihre Rolle extrem unterrepräsentiert. Dafür, dass dieser Timothy Schalamow ist ein großartiger, toller Schauspieler, aber dafür, dass diese Rolle dann doch ziemlich blass ist.
00:16:36:13 – 00:16:36:23
Sprecher 1
Ja.
00:16:37:15 – 00:16:41:13
Sprecher 2
Also natürlich ist das großartig, aber das ist jetzt keine Rolle, wo man denkt Wow, die hat aber.
00:16:42:06 – 00:16:45:03
Sprecher 1
Keine große Entwicklung durch und so, also es ist schon.
00:16:45:08 – 00:16:48:00
Sprecher 2
Dafür waren wir dann halt viel zu lange bei ihm und viel zu wenig bei ihr.
00:16:48:13 – 00:16:52:04
Sprecher 1
Ich finde Wes Anderson ist halt für Momentaufnahmen gut.
00:16:52:05 – 00:17:17:04
Sprecher 2
Ja, genau. Wes Anderson. Perfekt. Du bringst es auf den Punkt. Was? Anderson ist für Momentaufnahmen gut. Und dieser Film ist schon so ein bisschen kondensiert. Wes Anderson Kino? Ja, weil er ganz krass diese Momentaufnahmen nimmt und aneinanderreiht. Und noch mal Diese Momentaufnahmen für sich sind fantastisch. Ich glaube, wir können uns stundenlang drüber unterhalten. Man könnte jedes einzelne Bild nun einmal, einmal einrahmen und an die Wand hängen und könnte sich stundenlang drüber unterhalten.
00:17:17:05 – 00:17:34:05
Sprecher 2
Ja, das ist tatsächlich ist es dann halt sehr viel in der Masse. Also du hast sehr viele Bilder, die aufeinander folgen. Ich ich kann diesem Film vieles verzeihen, zum Beispiel seine Ich, ich. Mag grundsätzlich den Ansatz, einen Film zu machen wie ein Magazin, so ein bisschen die verfahrene Struktur, der hat einen gewissen Ruf dabei. Und ich finde das Tempo.
00:17:34:05 – 00:17:50:01
Sprecher 1
Auch, dass er die Kartierung immer wieder ändert. Dieses vier zu drei gegen das Leitbild und diese neuen undsoweiter, das hat ja auch was von Magazin. Du blättert durch und jedes Bild hat seine eigene im Text eingebettet. Ja, und das finde ich halt großartig. Das aber auch wieder Style, was Substanz.
00:17:50:03 – 00:17:53:02
Sprecher 2
Ist, nicht dieses Springen von schwarz weiß zu Farben.
00:17:53:09 – 00:17:53:20
Sprecher 1
Genau.
00:17:54:07 – 00:18:13:06
Sprecher 2
Herausgestellt werden, wo wir dann wirklich so diesen Farbraum haben. Nach einer Schwarz Weiß Szene und dann wieder zurück zum zum Schwarzweiß. Und auch dieses okay, ich mache noch mal am Schluss noch mal zehn Minuten Zeichentrick rein. Wes Anderson komponiert das alles so, dass es eine Crew hat. Man man guckt sich durch den Film durch und man, man, man spürt das Tempo des Films und das macht Spaß.
00:18:13:06 – 00:18:13:20
Sprecher 2
Auf jeden Fall.
00:18:13:20 – 00:18:33:24
Sprecher 1
Und ich weiß schon, was ich auch toll finde, ist eben auch, dass man spürt, das was Anderson das nicht nur macht, weil er weil er kann. Also es gibt ja so viele Filme, die dann anfangen rumzuspielen mit irgendwelchen, mit quadratisch, unterschiedlich und schwarzweiß und Farbe. Und so weiter ohne Sinn und Verstand, sondern sich nur einen darauf runterholen, dass sie das können.
00:18:34:02 – 00:18:39:00
Sprecher 1
Und da man kein Konzept sieht. Aber in diesem Film ist alles folgerichtig.
00:18:39:00 – 00:18:40:08
Sprecher 2
Absolut. Und das finde ich.
00:18:40:08 – 00:18:40:14
Sprecher 1
Ganz.
00:18:40:14 – 00:18:55:20
Sprecher 2
Beeindruckend, werden total geschlossene Ästhetik. Und das, obwohl er so verspielt ist. Seine Ästhetik ist natürlich Ich bin verspielt. Ich habe total viel Spaß an meinen Referenzen. Wir haben In einer sehr frühen Episode haben wir uns über Tati unterhalten, über Modern.
00:18:57:02 – 00:18:57:13
Sprecher 1
Times.
00:18:58:12 – 00:19:24:12
Sprecher 2
Und mit Tati habe ich ja tatsächlich auch so meine Schwierigkeiten. Man sieht zum Beispiel das, was Andersons Fantasie inspiriert, ist der Bau dieser, diese, die diese Querschnitte auf, wo wir aus einer Distanz etwas sehen. Und dann passiert sehr viel in dem Bild und du weißt gar nicht, worauf du dich konzentrieren musst. Dieses Verspieltheit passt total gut rein. Man hat nicht das Gefühl, dass das einfach nur so ein Zitat reingeworfen ist und man denkt Oh Gott, das ist jetzt aber echt so krass narzistisch irgendwie.
00:19:24:12 – 00:19:34:02
Sprecher 2
Ich kann mich aus dem Filmgeschichte das Gefühl hat man bei Wes Anderson nicht. Die Bilder folgen aufeinander und ergeben ein großes Ganzes. Der Film hat einen wirklich guten Rhythmus.
00:19:34:05 – 00:19:34:11
Sprecher 1
Ja.
00:19:34:20 – 00:19:45:12
Sprecher 2
Nicht nur. Nicht nur durch die Episoden, sondern auch innerhalb der Episoden. Aber um das noch mal stark zu machen er besteht vor allem aus diesem Rhythmus. Und das ist halt mit Bild, Bildwelt, Bild, Bild, Weltbild, Bild.
00:19:45:20 – 00:19:50:09
Sprecher 1
Und dann Bild und Bild.
00:19:50:09 – 00:19:57:22
Sprecher 2
Aber tatsächlich Du hast, du hast. Als wir letzte Woche drüber geredet haben, hast du so ein bisschen sagt, dass das ist. Das ist ein Film, der sich lang anfühlt. Ja, fand ich gar nicht.
00:19:57:24 – 00:19:58:15
Sprecher 1
Fand er gar nicht.
00:19:58:21 – 00:20:01:20
Sprecher 2
Gut, weil. Weil er halt so durch das. Aber dann hat man Kopfschmerzen.
00:20:02:16 – 00:20:23:06
Sprecher 1
Ich habe halt beim ersten Mal, als ich beim ersten Mal im Kino gesessen habe, war ich halt. Ich habe irgendwann aufgegeben und deswegen hat sich da irgendwann lang angefühlt, weil ich tatsächlich in der vierten Story irgendwann gedacht habe Okay, ich kann nicht mehr, ich bin fertig mit den Nerven. Ich habe so viel Input bekommen, als würde letzte Pause machen, damit ich dann.
00:20:23:13 – 00:20:30:23
Sprecher 1
Und das war halt so ein bisschen das Problem. Aber jetzt und Seiten mal gucken. Ich konnte mich besser drauf konzentrieren, weil ich einfach schon ein bisschen mehr wusste und ein bisschen mehr reinkam.
00:20:31:02 – 00:20:46:24
Sprecher 2
Ich glaube tatsächlich, Wes Anderson hasst unter anderem Filmkritiker, weil dieser Film ist für jeden, der darüber schreiben will, ein Albtraum, Weil normalerweise machst du es ja so, dass du dich hinsetzt und du hast einen Pflock oder ein Blatt oder einen Laptop auf dem Schoss und machst Notizen, während es und du kannst in keiner Sekunde runterkommen, keine Notiz zu machen.
00:20:47:01 – 00:20:48:08
Sprecher 2
Es gibt zehn Bilder verpasst.
00:20:48:09 – 00:20:55:04
Sprecher 1
Absolut. Es ist auch großartig. Deswegen habe ich ja auch so lange gebraucht, um diesen Film zu gucken. Und zwar, weil ich echt immer wieder Pause gemacht habe.
00:20:55:04 – 00:21:06:06
Sprecher 2
Muss passieren und manche Bilder huschen weg. Und ja, verlierst du mal kurz die Aufmerksamkeit, denkst über ein anderes Bild nach, was passiert ist und dann merke ich habe gerade irgendwas verpasst und das Fest, okay, da ist gerade ein Nackter.
00:21:07:08 – 00:21:09:06
Sprecher 1
Oder so oder so.
00:21:09:15 – 00:21:26:19
Sprecher 2
Es ist wirklich. Also der Film ist krass überladen mit wirklich, wirklich guten Bildern. Und es sind nicht nur die großen Sachen wie diese Querschnitte oder diese echt geilen Standbilder, die diese Pseudo Freeze Frames, sondern auch so kleine Sachen, wenn man die Vogelperspektive auf eine Schreibmaschine ja.
00:21:26:19 – 00:21:27:07
Sprecher 1
Genau.
00:21:27:09 – 00:21:43:05
Sprecher 2
Wenn man. Wenn man einfach mal einmal ein Gebäude sieht mit einer Tür und das ist alles schön platziert worden, wenn man weiß, wie er das Set platzieren muss. Klar, jedes einzelne Bild ein Traum. Also wenn man, wenn man einfach nur einfach nur Spaß, Freude an tollen Bildern haben will, ist dieser Film ein Hochgenuss.
00:21:43:05 – 00:22:01:16
Sprecher 1
Wahnsinn, oder? Und was mich dann zusätzlich packt, ist die Leidenschaft fürs Geschichtenerzählen. Was so dolle zu mir überschwappt, dass ich sofort 20 Filme habe. Das ist unglaublich. Kaum ein Film. Ich wage zu behaupten, dass dieser Film mein neuer Lieblingsfilm ist.
00:22:01:21 – 00:22:02:18
Sprecher 2
Oh, okay.
00:22:03:03 – 00:22:04:09
Sprecher 1
Wirklich? Geht so weit.
00:22:04:09 – 00:22:07:01
Sprecher 2
Oh, tut mir leid. Dann werde ich jetzt. Und das eine heilige Kuh. Ein bisschen.
00:22:07:09 – 00:22:31:23
Sprecher 1
Ja. Ich habe aber damit gerechnet, weil. Weil diese Leidenschaft zum Geschichtenerzählen. Er macht das jetzt über den New Yorker und so, Also, es ist jetzt. Ich bin kein großer Schriftsteller, aber ich habe das Gefühl, dass ich eine große Leidenschaft zum Geschichtenerzählen an sich über Film oder übers Schauspiel habe. Und das trifft mich einfach, also im positivsten Sinne, ja, was er mir da an Leidenschaft entgegenbringt Reden wir kurz.
00:22:31:23 – 00:22:33:24
Sprecher 2
Über den New Yorker und den New Yorker.
00:22:34:02 – 00:22:45:15
Sprecher 1
Nein, keine Ahnung, was in New York. Ich habe nur den dieses Schriftzug vor meinen Augen und dieses Cover, was die einfach immer hatten. Und ich habe noch nie einen New Yorker aufgeschlagen und gelesen.
00:22:46:05 – 00:23:06:20
Sprecher 2
Ich bin kein großer New Yorker Leser. Mein Take auf The New Yorker ist, wenn du in einem gehobeneren Spa bist, mit Sauna und mit internationalem Publikum. Und in Berlin gibt es so was. Ja, und dann bist du im Ruheraum und schnappst dir einen kleinen, informatives Magazin zum Lesen, während du dich ausruht. Dann ist das in 90 % der Fälle der New Yorker.
00:23:06:20 – 00:23:12:00
Sprecher 2
Das ist. Das ist mein Take auf den New Yorker. Das ist tatsächlich das Zeitalter, in dem ich New Yorker lese oder gelesen habe.
00:23:12:06 – 00:23:12:16
Sprecher 1
Okay.
00:23:12:18 – 00:23:17:19
Sprecher 2
Sprich, ich habe nicht viel New Yorker gelesen, weil ich nicht so bin. Am A.
00:23:17:19 – 00:23:22:04
Sprecher 1
Das kommt ja schon fast an Literatur vorbei. Deine Beschreibung?
00:23:22:13 – 00:23:43:04
Sprecher 2
Na ja, nein, das ist es halt. Ist es halt so ein bisschen zum Versinken. Und das war ja auch, das war ja auch das das Ziel von New York. Also, um ganz kurz auf die New Yorker Geschichte einzugehen, das hat 25 gegründet von Harold Ross, und der wollte ja irgendwie so ein Magazin haben, was so ein bisschen Journalismus und Narration ja verbindet.
00:23:43:04 – 00:24:08:20
Sprecher 2
Also dass das quasi Kurzgeschichten gleichberechtigt neben Essays, neben Lyrik, neben Cartoons, die auch eine große Rolle spielen. Das heißt, dass es dieser Journalismus eingebettet ist in einen gewissen künstlerischen Anspruch. Dazu passt ja auch, dass die Titelbilder nur Illustrationen sind. Es gibt auf dem Cover gibt es kein keine Fotos, sondern wir haben irgendwie immer diese sehr, sehr spezifischen Cartoons, Die Gezeichneten und die Texte, die ich im New Yorker gelesen habe.
00:24:08:20 – 00:24:18:21
Sprecher 2
Die haben auch alle so ein bisschen diesen Ton noch mal, das ist so das was, was Anderson auch in dem Film hat. Man könnte es interessiert nennen. Man könnte es versnobt dann so ein bisschen am Feingeist.
00:24:18:24 – 00:24:19:24
Sprecher 1
Ich heile Welt.
00:24:20:12 – 00:24:32:16
Sprecher 2
Genau, auch heile Welt. Ja, ja, und trotzdem halt mit einem gewissen journalistischen Anspruch. Es ist tatsächlich, und das macht es dem Film nicht so leicht, dass ich meine Probleme mit dieser Art von Journalismus habe.
00:24:32:23 – 00:24:33:14
Sprecher 1
Okay.
00:24:33:15 – 00:24:56:11
Sprecher 2
Und ich glaube, gerade in unserer Zeit ist es diese Art von Journalismus auch zu Recht ein bisschen in Verruf geraten. Weil was wir hier vor uns haben, ist natürlich das, was man Lucius Journalismus nennen könnte. Kurz noch mal diese Klasse Relations Geschichte zu erinnern. Der beim Spiegel war gefeierter Autor, der wunderschön schreiben konnte. Und dann ist vor einigen Jahren rausgekommen.
00:24:56:11 – 00:25:24:24
Sprecher 2
Dieser Mann hat seine Reportagen teilweise komplett erfunden. Und wenn ein Journalismus das Narrativ über die journalistische, über die Authentizität stellt und über das Ehrliche darstellen, was ist, dann Kann so was passieren? Und diese, dieser Stil Verliebte schreiben, das ist das. Es führt natürlich genau zu so einem Journalismus. Das ist also zum einen ist das natürlich in unserer heutigen Zeit ist das schwierig, weil weil gerade der Journalismus ja auch irgendwie einer Sinnkrise steckt.
00:25:25:02 – 00:25:43:13
Sprecher 2
Ja, ich habe so ein bisschen das Gefühl, was Anderson macht in diesem Film eine Liebeserklärung an den Journalismus und seiner Art, auf die Krise des Journalismus einzugehen, ist einfach Nostalgie. Nostalgie in Richtung dieses New Journalism, dieses Wir sind alle Storyteller. Und was mit der Wahrheit ist, ist ja gar nicht so wichtig. Wichtig ist, dass es eine schöne Geschichte ist.
00:25:43:22 – 00:25:45:22
Sprecher 2
Schreib es so, als hättest du alles geplant.
00:25:46:02 – 00:25:47:03
Sprecher 1
Also ja, genau.
00:25:47:04 – 00:25:56:00
Sprecher 2
Das ist der Satz des Chefredakteurs. Ja, das ist die Form von Journalismus, die der Film feiert. Die sind dieser nostalgische Storyteller, Reportagen, New Journalism.
00:25:56:03 – 00:26:17:16
Sprecher 1
Das ist auch ich habe das viel auch gedacht beim Gucken und habe auch viel mich an andere Filme erinnert. Mir fallen die gerade nicht so richtig ein. Es gibt doch so viele Filme in letzter Zeit, wo man sagt Ja, also jetzt zum Beispiel, wo in Hollywood, der ja auch so in eine nostalgische Variante einer Institution geht, die so gar nicht existiert hat.
00:26:17:17 – 00:26:21:16
Sprecher 2
Ja, absolut. Und tatsächlich ähneln sich die beiden Filme da.
00:26:22:06 – 00:26:23:07
Sprecher 1
Ja, ja, deswegen.
00:26:23:07 – 00:26:27:13
Sprecher 2
Das sind beide Märchen aus einer Welt, die so nicht so stattgefunden hat und.
00:26:27:14 – 00:26:30:17
Sprecher 1
Und ich finde, wir haben in Hollywood trotzdem einen sehr guten Film.
00:26:30:17 – 00:26:32:12
Sprecher 2
Das stimmt, das stimmt also.
00:26:33:06 – 00:26:48:18
Sprecher 1
Aber ich muss natürlich trotzdem als Zuschauer die Transferleistung bringen, zu sagen okay, ich habe da ein Märchen vor mir, ich weiß, das hat so nicht existiert, aber da hat jemand eine Vorstellung davon, wie das gewesen sein könnte oder wie er das gerne gehabt hätte, dass es gewesen ist.
00:26:48:21 – 00:26:59:07
Sprecher 2
Ja, es ist ja tatsächlich so was. Anderson ist ja ein Total, ein New Yorker Fan, der hat ja auch das Archiv gekauft. Er richtig Geld in die Hand genommen, weil er diese Dinger haben wollte.
00:27:00:12 – 00:27:31:16
Sprecher 1
So krass. Aber er gibt auch so viel Geld für so krasse Sachen aus. Also wenn man, wenn man den Ausstatter von Wes Anderson Filmen zuhört, dann weiß man auch Oh mein Gott, was der also was nicht unbedingt. Das muss ich jetzt anbringen. Wes Anderson gibt allen Leuten, die in seinem Film irgendeine Form von Rolle spielen, ob jetzt, ob das Beleuchter ist oder ob das der dritte Statist von hinten ist, die vielleicht nicht unbedingt, aber gibt denen Filme zum Gucken Ja immer.
00:27:31:17 – 00:27:57:03
Sprecher 1
Jedes Mal, wenn er was anfängt, sagt er okay, und das ist die Liste der Filme, die ihr jetzt guckt als Vorbereitung für meinen Film. Und das finde ich eine ganz geile Sache eigentlich, weil man hat so ein bisschen ein Gefühl dafür. Einer der Ausstatter hat zum Beispiel den Film The Red Ballon einmal angesprochen aus dem Jahr 1956. Das sind einfach nur ein Kurzfilm, der sehr grau und fast schwarzweiß daherkommt.
00:27:57:14 – 00:28:16:17
Sprecher 1
Und da gibt es einen roten Luftballon. Ja, und der geht halt durch den Film durch, und das ist ein so ein Auf diese Art und Weise sollte dann die Farbigkeit des Films sein. Und dann hat er immer holt er einfach immer Beispiele hervor. Und da gehörte in die Liste gehört halt auch Jacques Tati. Also in diesem Fall mein Onkel von ihm.
00:28:16:21 – 00:28:20:24
Sprecher 1
Und dann Orson Welles The Trial. Godard war dabei.
00:28:21:02 – 00:28:46:05
Sprecher 2
Oh ja, den zu finden, das finde ich tatsächlich ganz schön an den Bildern, dass ja Nouvelle Vague, ein Fluss, ganz stark zu spüren ist. Vor allem in der dritten Episode bzw in der vierten The Private of the Police Commission haben wir ganz viel diese Anleihen an den französischen Kriminalfilm, der Nouvelle Vague. Genau, Godard und Melville habe ich da auch teilweise ganz stark drin gesehen.
00:28:46:05 – 00:28:48:12
Sprecher 1
Und klar. Ja, super.
00:28:48:23 – 00:29:16:22
Sprecher 2
Und es ist toll. Natürlich von Wes Anderson, dass er auch so für einen Film, der in Frankreich spielt. Das witzig, dass er sich vor einem New Yorker Magazin, in dem er eine, indem er ein fiktives Magazin erfindet, das ein Ableger eines fiktiven amerikanischen Magazins genau, Wobei ich sehe, es ist toll, dass er für einen Film, der in Frankreich spielt und sich Sorgen um französische Kultur kümmert, viele französische Filmmacher als Vorbild nimmt.
00:29:17:08 – 00:29:22:17
Sprecher 1
Was wirklich schön und man merkt es dem Film an, dass da so viel Substanz dahinter steckt.
00:29:24:05 – 00:29:28:20
Sprecher 2
Also eine Referenz ist für mich keine ausreichende Substanz. Das ist erst mal nur eine Referenz.
00:29:28:23 – 00:29:30:09
Sprecher 1
Ja, okay, also.
00:29:30:09 – 00:29:54:02
Sprecher 2
Es ist ein es ist eine Hommage, aber eine Hommage. Das ist halt, wie es ist. Halt. Es fehlt halt die Tiefe dafür. Und du hast Tarantino erwähnt. Und ich weiß, ich überlege gerade, warum ich, dass Tarantino ihn so in seinen Film verzeihe. Vielleicht, weil Tarantino nicht mit dieser groben Attitüde eines Intellektuellen daherkommt. Anderson Anderson Filme sind also versnobt?
00:29:54:09 – 00:30:07:17
Sprecher 2
Ja, in diesen Filme atmen so und so einen intellektuellen Grundgehalt. Und das macht Kino nicht. Tarantino erzählt so rau und dreckig. Und Anderson, hast du das Gefühl, das sitzt halt immer so mit einer Zigarette, die in einem Filter ist, auf seiner Couch.
00:30:07:19 – 00:30:18:00
Sprecher 1
Aber Tarantino macht es genau auf der anderen Seite. Der Tarantino ist so verliebt in diese diese Ich bin der von der Straße. Das ist genau der gleiche Scheiß von einer anderen Seite.
00:30:18:06 – 00:30:39:12
Sprecher 2
Aber da erwartet man dann keine Tiefe, weil der heißeste der Scheiß von der Straße, da brauche ich keine Tiefe, sondern das ist genau das, was ich will. Aber wenn. Also wenn ich jetzt böse wäre, würde ich sagen, Anderson versucht immer so ein bisschen, das Publikum auszutricksen, indem er seine fehlende Tiefe eben kompensiert. Dadurch, dass er ganz viele Bilder hat, die vorgeben, dass hinter ihnen noch mal eine tiefere Ebene ist.
00:30:39:15 – 00:30:40:13
Sprecher 2
Aber sie ist nicht da.
00:30:41:08 – 00:31:01:19
Sprecher 1
Okay, also ich glaube, dass die Tiefe da ist, aber sie ist natürlich anders erzählt und anders drin als in dem klassischen erzählten Film. Ich glaube, das nehme ich. Anderson Einfach ganz viele Sachen in komischen Dialogen, einfach piekst und dann muss. Entweder macht der Zuschauer sich Gedanken dazu oder nicht.
00:31:01:19 – 00:31:03:02
Sprecher 2
Wollen wir mal die einzelnen Episoden.
00:31:03:02 – 00:31:22:17
Sprecher 1
Ich würde auch sagen, der erste wäre das Cycling Reporter. Bzw. Vorher gibt es so einen Prolog, der das kurz vorgestellt das Magazin wie der Chef dasitzt und sich um seine Leute kümmert und und erzählt, dass mit ihm das Magazin untergehen soll, wenn er stirbt und dass er nicht will, dass dann andere weiterführen.
00:31:22:19 – 00:31:23:24
Sprecher 2
In seinem Büro wird nicht geweint.
00:31:24:19 – 00:31:29:07
Sprecher 1
Ganz wichtig no crying in my office.
00:31:29:07 – 00:31:39:22
Sprecher 2
Aber genau dann, dann haben wir eben diese vier Episoden Cycling Reporter, Konkret Masterpiece aus Revision, Two Manifesto und privat beim Commissioner am Cycling Reporter.
00:31:40:02 – 00:31:41:03
Sprecher 1
Da passiert ja nicht viel.
00:31:41:03 – 00:31:45:17
Sprecher 2
Passiert nicht viel. Was wollen wir? Wollen wir einfach sagen Ja, das sind. Das ist ein wilder Rausch, der tolles Ja.
00:31:45:18 – 00:31:46:08
Sprecher 1
Auf jeden Fall.
00:31:46:17 – 00:31:51:19
Sprecher 2
Genießen diese Stadt, die übrigens den Namen finde ich tatsächlich sehr witzig on my moment.
00:31:53:11 – 00:31:54:12
Sprecher 1
Ich habe es auch aufgeschrieben.
00:31:54:15 – 00:31:58:17
Sprecher 2
Es ist ein sehr deprimierender. Nein, ist schon mal gesagt.
00:31:58:17 – 00:32:06:03
Sprecher 1
So blass oder wie das hier platziert würde heißen Bardem Upon a Place. Also Langeweile auf?
00:32:06:09 – 00:32:08:12
Sprecher 2
Ja, so ein bisschen Gleichgewicht.
00:32:08:21 – 00:32:19:22
Sprecher 1
Ja, ja, genau. Aber wie auch französische Orte ja oft heißen, auf dem Berg soundso, auf dem Berg oder schöner Ausblick auf Tal quasi nicht.
00:32:19:22 – 00:32:27:01
Sprecher 2
Und dann haben wir diesen Absatz, das Rack von von Owen Wilson gespielt. Mit dem Fahrrad durch das Städtchen fährt und.
00:32:27:07 – 00:32:28:14
Sprecher 1
In der Metro verschwindet.
00:32:28:22 – 00:32:50:17
Sprecher 2
Genau. Und er erzählt halt so ein bisschen aus der Stadt und präsentiert dann so, wie sie früher aussahen, wie sie heute ausschauen. Dann sehen wir, es hat sich nicht viel verändert. Ja, also wir sehen diese Bilder nebeneinander, diese auch, auch in Split Screens. Teilweise wird schon sehr viel mit der Straße gespielt und am Schluss ärgert sich dann Schwarzer darüber, dass das nichts schönes drin ist in seiner Erzählung und er könnte doch mal was.
00:32:50:17 – 00:32:55:03
Sprecher 2
Er könnte doch mal einen Blumenladen reinpacken. Warum die ganze Zeit Prostituierte und Kriminelle.
00:32:55:13 – 00:33:04:13
Sprecher 1
Ist, aber sehr schön. Und auch das Bild, wie sie dann da im Office sitzen und er an seinem Fahrrad arbeitet und das ist irgendwie nebenher dann irgendwie noch so.
00:33:04:21 – 00:33:14:19
Sprecher 2
Ich hätte mir tatsächlich mehr dieser zehn gewünscht und ich war dann so ein bisschen enttäuscht, dass nach den weiteren Episoden diese dieser Vorgang, dass der überhaupt nicht mehr thematisiert wurde, weil ich.
00:33:14:19 – 00:33:16:18
Sprecher 1
Mich überhaupt nicht, aber nicht sehr.
00:33:16:18 – 00:33:37:14
Sprecher 2
Sehr wenig, ja, also wir haben und wir haben hier haben wir halt wirklich so eine Art Lektorat dann und und sie diskutieren drüber und Horizon macht noch mal Vorschläge, was in den Artikeln kann und sie streiten auch ein bisschen drüber. Und davon hätte ich gerne zum Beispiel mehr gesehen. Ja, einfach die Episoden noch mal abgerundet werden dadurch, dass wir Das ist vielleicht der falsche Ansatz, weil das Magazin, wenn es eine Verfilmung des Magazins ist, das nicht.
00:33:37:14 – 00:33:56:07
Sprecher 2
Muss es nicht die ganze Zeit seinen eigenen Entstehungsprozess kommentieren? Ja, aber ich hätte es schön gefunden, so ein bisschen mehr einzutauchen in die Arbeit dieser Redaktion, Weil sie wird am Anfang so wunderbar skurril dargestellt und vorgestellt und wir erfahren nicht viel über sie. Aber wir wissen, das ist ein total witziger Ort, weil jeder hat so seine seine Macken und Neurosen und pflegt sie.
00:33:56:07 – 00:34:13:23
Sprecher 2
Und der Chefredakteur hält seine Hand über alle drüber. Und er ist da für seine Reporter und er gibt ihnen das Geld und die Möglichkeiten, wirklich coole Sachen zu machen. Und es klingt alles total spannend, aber dann wird halt nicht viel davon erzählt, außer dass er sich mal drüber beschwert, dass die eine Reporterin so teuer übernachtet hat. Für diese Geschichte.
00:34:14:13 – 00:34:37:19
Sprecher 1
Ja, sie wollte sich erinnern, weil sie mal was mit jemandem hatte in diesem Hotelzimmer. Es ist so schön, ich finde es ganz toll. Aber du hast recht, ich hätte auch gerne mehr davon vertragen können, von diesem, diesem Prozess dann darüber zu reden, was ist gut und was ist nicht gut? Da passiert auch einer der wenigen Schwächen, finde ich des Films in einer solchen Situation.
00:34:38:04 – 00:34:41:17
Sprecher 1
Aber da kommen wir gleich zu, Wenn wir in der Geschichte sind. Gehen wir mal weiter zu der nächsten Geschichte.
00:34:41:17 – 00:34:44:24
Sprecher 2
Oder konkret Masterpiece, die tatsächlich meine liebste Episode.
00:34:44:24 – 00:34:45:23
Sprecher 1
Absolut, meine auch.
00:34:46:07 – 00:34:54:04
Sprecher 2
Sowohl erzählerisch als auch Na gut, ästhetisch und ästhetisch kann ich nicht sagen, weil ästhetisch passiert in allen Episoden so viel, aber erzählerisch fand ich tatsächlich die spannendste.
00:34:54:05 – 00:35:22:14
Sprecher 1
Ja, und auch die am am am witzigsten eingeführte Geschichte, finde ich. Weil du hast diesen Typen, der malt, der malt diese Frau. Er geht so mit ernster Miene an sie ran, malt da irgendwie auf ihrem Körper mit der Farbe zusammen und sie lässt es erst geschehen und so und und man denkt so okay, da wird ein Verhältnis zwischen einem großen Künstler und seinem Modell aufgebaut und dann haut sie ihm auf die Finger und er geht wie getretener Hund zurück.
00:35:23:15 – 00:35:31:15
Sprecher 1
Leinwand. Und dann stellen wir fest Sie er ist im Knast als Gefangener und sie passt eigentlich auf ihn auf. Und das ist so großartig.
00:35:31:20 – 00:35:44:15
Sprecher 2
Wir haben auch diese wirklich schöne Offenbarung des Gemäldes. Wir sehen die er malt und züchtet Modell und er achtet wirklich sehr genau auf sie. Und dann sehen wir uns seine abstraktes Bild, was er malt. Es ist nichts von Ihrem Körper darauf zu erkennen.
00:35:45:06 – 00:36:03:00
Sprecher 1
Es ist so toll. Und aus dieser Episode stammt auch das Zitat, was wir ganz am Anfang einmal gelesen haben, weil er natürlich als moderner Künstler und was Anderson für das Schöne ein Kunst macht, die den Künstlern Handelnden eigentlich nicht so viel sagt Moses.
00:36:03:07 – 00:36:19:23
Sprecher 2
Moses, Rosenthaler, der wegen Doppelmord im Gefängnis sitzt, das war offensichtlich. Aber es war also er gehörte eigentlich gar nicht hin, weil das war Notwehr. Und das andere? Er redet irgendwann vor so einem Währungsausschuss und sagt, dass das Wie war das? Das eine war ein Unfall, das andere war Notwehr. Und er hat weitergekämpft.
00:36:21:01 – 00:36:22:00
Sprecher 1
Mit einer Säge.
00:36:22:06 – 00:36:28:12
Sprecher 2
Das stelle sich diese Notwehrsituation vor.
00:36:28:12 – 00:36:45:13
Sprecher 1
Vor allem, weil er kurz vorher noch sagt, es war beides ein Unfall. Ja, und dann, sagt er, sagt der Richter mit einer Säge zwei nacheinander, und er so okay, das erste war ein Unfall und das andere war andere Notwehr. Und dann bespricht er sich auch noch mit seinem Anwalt zwischendurch. Und das ist wirklich sehr, sehr.
00:36:45:13 – 00:36:56:05
Sprecher 2
Süß an dieser Moses Rosenthal. Ganz toll gespielt von Minister del Toro und seinen, seine Mutter, seine, die Aufseherin, die er malt, die ganze Zeit, die auch seine Geliebte ist. Auch ganz toll gespielt von Lea Seydoux.
00:36:56:07 – 00:37:03:20
Sprecher 1
Ja, wundervoll. Wundervoll gespielt. Ich finde, diese Beziehung zwischen den beiden ist wirklich die Schwab toll. Aber ich weiß sofort, was mit denen los ist.
00:37:03:22 – 00:37:23:13
Sprecher 2
Und dann, um noch mal dieses Detail zu betonen, wie wie krass Anderson so diversifiziert erzählt. Das Ganze hat noch mal einen Rahmen, und zwar von der Kunstkritiker Mikael Berenson, der die das Ganze vorträgt, die das erzählt, vor einem großen Publikum von einer Bühne, von von Tilda Swinton gespielt hat.
00:37:23:13 – 00:37:25:02
Sprecher 1
Unglaublich. Man erkennt sie nicht.
00:37:26:18 – 00:37:48:23
Sprecher 2
Und das ist tatsächlich so der Rahmen davon. Und zu diesem Rahmen springen wir auch immer zurück. Und die ist angelehnt an Rosamund Barnier, die das, das das Magazin Love gegründet hat. Und man findet, man findet online Aufnahmen von ihr, wie sie genau das macht, was Tilda Swinton in dem Film macht. Vor einem Publikum steht und dieser Schuss hält und dabei redet.
00:37:49:08 – 00:37:50:16
Sprecher 2
Und es ist verdammt gut getroffen.
00:37:50:19 – 00:38:03:12
Sprecher 1
Aber wirklich, ja wohl die Bilder, die ich gesehen habe, die Aufnahmen, da redet sie nicht so vor riesigen Auditorien. Das ist dann eher so ein Wir stehen hier vor ein paar Gemälden und hier stehen so 20 Stühle und wir reden über Kunst.
00:38:03:17 – 00:38:27:01
Sprecher 2
Aber offensichtlich einer einer Autorin, die sich sehr darin versteht, der Vorträge wirklich spannend und interessant zu erzählen. Und insofern ist dieser diese ganze Geschichte auch ein kleiner Diavortrag. Und es geht eben darum, wie dieser wie durch ein Zufall ein Kunsthändler, der auch im Gefängnis sitzt, ein kleines Delikt auf das Bild von diesem Haus Rosenthaler stößt und dann sagt Wow.
00:38:27:07 – 00:38:27:13
Sprecher 1
Ja.
00:38:27:19 – 00:38:41:13
Sprecher 2
Das ist Wahnsinn, dieses Gemälde. Und ich, ich muss das haben, wir brauchen mehr davon, und ich will das verkaufen. Und ich will das abkaufen und aus machen wir einen Star. Und der dann Rosenthaler quasi freie Hand gibt und sagt Male uns was!
00:38:42:10 – 00:39:04:18
Sprecher 1
Und es ist auch so schön erzählt wie dieser, dieser wie Moses als junger Mensch in dieser Kneipe sitzt und da dann so, so typische Weiß Anderson mäßig die Fahrt rüber zu ihm und dann das Licht, das auf sein Gesicht fällt und der dann anfängt zu knurren, weil er. Weil er das, was dort gerade passiert, am anderen Ende des da in der Kneipe nicht akzeptieren kann.
00:39:04:21 – 00:39:33:18
Sprecher 1
Und wir wissen okay, jetzt kommt gleich der Doppelmord. Und dieser junge Schauspieler, der diverse junge Versionen von Moses spielt, wird dann einfach irgendwann in Bild live vom alten Darsteller ausgetauscht. Die schlagen einmal ein oder so was, also die nicht wirklich, aber die, der kommt einfach ins Bild. Der andere steht ruhig auf, gucken sich einmal an, nicken sich so quasi zu und er setzt sich der Alte hin und ist dann halt ab dem Moment ja der alte Schauspieler.
00:39:33:18 – 00:39:40:17
Sprecher 2
Theater Inspiration von was? Ich finde, man hatte ja auch in früheren Filmen, aber ich finde in dem Film kommt sie so stark durch wie noch nie vorher.
00:39:40:21 – 00:39:41:13
Sprecher 1
Und da sagst du.
00:39:41:14 – 00:39:43:23
Sprecher 2
Was stark an der Theater Ästhetik orientiert.
00:39:44:03 – 00:40:26:03
Sprecher 1
Da sagst du was, was die ganze Zeit des Films beim Gucken gedacht habe, was auch später bei der Revolution und so ganz doll zum Tragen kommt. Was ich wahnsinnig toll finde, dass was Filme sich oft nicht erlauben, diese diesen Einfallsreichtum, den Theater hat, ja, den sehe ich hier so sehr und den sehe ich so leidenschaftlich bedient und so, so voller, voller Spiel, Verliebtheit und und und Lust und so und das habe ich beim Film oft nicht und das ist so, dass in dem Spannungsfeld bewege ich mich als Schauspieler zu sagen, ich will alles Mögliche behaupten können auf der Bühne, kann aber nicht, weil der Film mir diese Möglichkeiten nimmt, weil wir immer, weil wir immer
00:40:26:03 – 00:40:33:03
Sprecher 1
alle sagen, es muss alles naturalistisch sein. Und was? Anderson verheiratet diese Dinge einfach so, und es funktioniert. Es ist großartig.
00:40:33:05 – 00:40:47:19
Sprecher 2
Beim Theater ist es die ja oft auch aus Not geboren. Also ich bin jetzt mal die ganze postmoderne Stoßrichtung außen vor lassen, die dann gesagt hat okay, wir machen aus der Not eine Tugend und das ist es ist. Es ist natürlich, es ist so ein bisschen, man frisst sich so was dann beim Film einzubauen, weil der Film braucht es natürlich nicht.
00:40:47:23 – 00:41:09:17
Sprecher 2
Ja, ja, also es wird quasi eine Notsituation erzeugt, die gar nicht da wäre. Ja, und es ist natürlich auch vor allem Referenz. Ich mache hier ein bisschen postmodernes Theater noch mit. Ja, hast aber in dem Fall auch gut zu der Handlung. Ja, weil es dreht sich natürlich auch um moderne Kunst, also diese Abstraktheit seiner Gemälde und vor allem diese Unverkäuflich keit, die er provoziert, indem er dann daraus ein Fresko.
00:41:10:05 – 00:41:11:11
Sprecher 1
Ist es so geil?
00:41:11:22 – 00:41:30:00
Sprecher 2
Die Gier ist natürlich großes Thema. Er ist der geschlagene, leidende Künstler, der eigentlich die in diesen, in diese Wärterin Simon total verliebt ist, die seine Liebe nicht, nicht nur nicht erwidert, sondern noch richtig kalt abweist. Ich will das gar nicht hören, Rede gar nicht erst weiter. Ich weiß, was du sagen willst. Ich liebe dich nicht. Lass uns was anderes machen.
00:41:30:05 – 00:41:49:03
Sprecher 1
Und er sagt Wow, Woher weißt du das jetzt schon? Das tut weh. Jetzt schon. Es ist wirklich so schön erzählt, finde ich. Und ich verstehe, wenn man sagt, ich komme an die Figuren nicht ran, weil ich keine emotionale Bindung dazu habe. Weil er. Weil Wes Anderson immer eine kleine Distanz da drin hat. Aber ich finde, dass die Distanz sich irgendwie überbrücken lässt.
00:41:49:10 – 00:41:54:10
Sprecher 1
Durch kleine, liebevolle Momente, die einem die Figur dann doch näher bringen.
00:41:54:19 – 00:42:20:18
Sprecher 2
Ich finde es tatsächlich cool, weil in dem Fall ist es auch einfach so ein nettes, skurriles Piece, das ich mir vorstellen könnte, im New Yorker zu lesen. Ja, das ist es einfach. Es ist einfach eine nette Geschichte. Man glaubt auch nicht alles, was man da erzählt wird. Man merkt, dass sie deutlich übertreibt. Ja, diese Die Autorin bzw Vortragende ist ja so sehr konzentriert und sieht das ja auch alles etwas größer zu machen und baut die ganze Zeit diese Übertreibungen ein.
00:42:21:00 – 00:42:35:10
Sprecher 2
Aber es ist trotzdem eine schöne logische Handlung, dann auch, wenn sie zurückkommen und sagen Jetzt zeig uns endlich dein Werk und dann sehen sie das Werk und das ist fantastisch. Sie sind alle überwältigt. Und dann sagt einer eine Kritikerin Das ist ja ein Fresko. Toll. Er sagt Ja, ein Fresko.
00:42:35:13 – 00:42:40:06
Sprecher 1
Was? Ein Fresko? Das nicht verkaufen kann, es niemandem.
00:42:40:20 – 00:42:41:20
Sprecher 2
Ins Wohnzimmer.
00:42:41:20 – 00:42:41:22
Sprecher 1
Ins.
00:42:41:23 – 00:42:49:21
Sprecher 2
Gefängnis. Wände. Einmal komplett mit einer Reihe abstrakter Gemälde. Die übrigens tatsächlich. Also ich bin kein großer Kunstkenner, aber sind wunderschöne Gemälde.
00:42:50:00 – 00:42:56:18
Sprecher 1
Und da hat sich auch jemand sehr, sehr lange mit beschäftigt. Habe auch darüber ein bisschen was gelesen. Ich habe den Namen jetzt wieder genau die.
00:42:56:18 – 00:43:07:14
Sprecher 2
Die Bilder wurden tatsächlich, die wurden von einem Deutsch neuseeländischen Künstler gemalt und zwar Sandro Cobb, der lustigerweise mit Tilda Swinton zusammen ist.
00:43:07:14 – 00:43:08:10
Sprecher 1
Also das.
00:43:08:10 – 00:43:09:20
Sprecher 2
Ist der Partner von Till, das habe ich.
00:43:09:20 – 00:43:11:04
Sprecher 1
Nicht mitbekommen. Das ist geil.
00:43:11:14 – 00:43:27:24
Sprecher 2
Also die Filme von von Wes Anderson, das noch mal zu sagen, ist eigentlich voll Nepotismus, weil dann seine ganzen Freunde so da reinbringt, die ja alle schon mal drin hat. Und die bringen dann offensichtlich noch mal ihre Partner mit. Also Andrew Cobb heißt er und er hat bezieht sich wohl auf ein Künstler namens Frank Auerbach, von dem ich allerdings alles.
00:43:27:24 – 00:43:32:09
Sprecher 1
Steht ganz tief drinnen, der hat da noch ganz viele andere Inspirationen von irgendwelchen Künstlern, die ich mir jetzt auch nicht.
00:43:32:11 – 00:43:49:24
Sprecher 2
Ja, er hat gesagt, er wollte auch tatsächlich, dass die Bilder einzigartig sind. Er wollte tatsächlich Bilder erschaffen, die irgendwie, die man so in der Kunstgeschichte nicht findet, um eben zu betonen, dass das dieser Künstler, der dargestellt wird, wirklich ein einmaliges Genie ist. Und die Bilder sind wirklich geil. Also ich habe die Bilder gesehen und dachte Wow, die sind es.
00:43:50:00 – 00:44:01:19
Sprecher 2
Es ist kein Witz, der da gemacht wird. Man könnte so leichten Witz damit machen mit diesem abstrakten Bild. So, er malt seine Muse Simon und dann ist es nur Kleckse auf dem Papier. Aber man sieht das erste Gemälde und denkt das ist gut.
00:44:01:23 – 00:44:05:00
Sprecher 1
Ja, und trotzdem ist der Film nicht ironiefrei damit.
00:44:05:01 – 00:44:12:21
Sprecher 2
Nein, überhaupt nicht. Er spielt sehr. Er spielt natürlich nicht in unserer Zeit, sondern in der Vergangenheit. Wes Anderson Nostalgie?
00:44:12:21 – 00:44:13:12
Sprecher 1
Er natürlich.
00:44:13:12 – 00:44:25:07
Sprecher 2
Und dann diskutieren Sie natürlich über moderne Kunst. Sie kennen das Konzept und Aber offensichtlich sind die Kunsthändler, die dieser Julian Kastration übrigens von ihm noch mal einen berühmten Schauspieler nennt, zu werfen.
00:44:25:19 – 00:44:29:04
Sprecher 1
Dieser Stab ist unglaublich. Es gibt so wahnsinnig viele tolle Schauspieler darin.
00:44:29:11 – 00:44:42:19
Sprecher 2
Er ist. Er kommt aus einer großen Kunsthändler Familie und er hat seine Onkel dabei und die gucken sich das an und verstehen das natürlich nicht. Aber sie glauben ihm, dass sich das Zeug wie blöd verkaufen lässt, womit er ja auch recht hat. Also wenn es nicht in der Gefängnismauern drin wäre, es abreißen.
00:44:42:20 – 00:44:43:02
Sprecher 1
Lässt.
00:44:44:21 – 00:45:06:17
Sprecher 2
Man. Und dann haben wir wirklich diese, die wir schon erwähnt haben, diese fantastische Freeze Frame Szene, die einfach super ist, das Gefängnis Aufstand, die Griff die sie haben vorher die Wärter geschmiert. Auch gut. Dann auch eine schöne Szene. Sie sehen, wie das Geld reingelegt werden. Die Hände. Ja, das bin ich. Wenn ich jetzt noch mal durchgehe, stelle ich fest Ja, und diese Geschichte wird erzählt.
00:45:06:17 – 00:45:24:06
Sprecher 2
In Millionen einzelnen Bildern. Ja, wir haben diese wirklich nette Szene, wo wir sehen, wie die Gefängniswärter geschmiert werden. Und nach und nach, so Franck in ihre Hand gelegt werden. Und ein Counter, der langsam hochgeht. Und dann wollen die Gefangenen aber auch geschmiert werden. Und als die Kunsthändler das nicht machen, gibt es einen Sturm auf ihre und auf die Ausstellung.
00:45:24:06 – 00:45:35:23
Sprecher 2
Dann gibt es diesen wirklich tollen Free Frame und es wird einfach nur gesagt und es gab so viele Tote und so viele Verletzte. Aber unser Moses Rosenthaler wurde wurde freigelassen, weil er sich besonders verhalten hat, als er die beschützt hat.
00:45:36:15 – 00:46:00:03
Sprecher 1
Gerade diese Teil, finde ich, lebt von Wes Andersons Metrik. Ich habe das Gefühl, ich könnte ein Metronom lassen. Und. Und das funktioniert immer im Schnitt. Er hat einen unglaublichen Rhythmus im Schnitt und nicht nur im Schnitt. Man hat fast das Gefühl, dass er am Set auch ein Metronom oder Musik oder so hat laufen lassen, so dass Leute auf Pfiff bestimmte Sachen machen können.
00:46:00:06 – 00:46:19:22
Sprecher 2
Ja, das ist der Hammer. Ja, es ist schon krass. Also es ist. Es ist wirklich beeindruckend. Das finde ich. Das sieht, dass es bei jedem Wes Anderson Film so bei bei diesem Film es noch mal ein bisschen. Noch mal ein bisschen konzentrierter. Einfach weil. Weil er halt aus so vielen Szenen besteht. Dieser Mann hat ein unglaubliches Talent dafür, Szenen zu arrangieren, Personen sich bewegen zu lassen.
00:46:19:22 – 00:46:36:18
Sprecher 2
Wir haben ganz viele, das halt auch so was wir haben Wes Anderson arbeitet mit einer sehr statischen Kamera. Wir haben oft statische Kamera. Die Kamera von Anderson bewegt sich nicht viel und seine Kunst besteht darin, eine statische Kamera zu haben und dann das Bild in Bewegung zu versetzen. Und dann bewegt sich aber alles nach einem sehr einheitlichen Rhythmus.
00:46:36:18 – 00:46:51:23
Sprecher 2
Die Bewegungen im Bild ergeben alle einen Sinn, auch aufeinander bezogen. Das ist so ein bisschen wie wenn man halt so, wenn man ein klassisches Gemälde nach goldenem Schnitt sieht, wo sehr viele Details sind, denkt man Oh, das passt da gut hin und das links oben in der Ecke, das muss auch so sein, sonst würde das Bild in sich zusammenfallen.
00:46:52:01 – 00:47:02:12
Sprecher 2
Genau. Und das macht Wes Anderson mit Bewegung. Die eine Hand von dem da oben rechts muss sich bewegen, genauso wie es der Fuß von dem unten links bewegt, damit alles in einer eher flüssigen Bewegung ist.
00:47:02:13 – 00:47:19:19
Sprecher 1
Ja, absolut. Das ist unglaublich. Und das mit Farben genauso. Und wo was verteilt wird, unglaublich. Und es bezieht sich natürlich auch auf die Inszenierung. Du hast kaum einen Satz, der sehr naturalistisch gespielt ist. Die sind alle auf einem bestimmten, auf einen bestimmten Ton getrimmt.
00:47:19:19 – 00:47:28:03
Sprecher 2
Das ist alles artifiziell, alles stilisiert und verblümt. In dieser Episode haben wir die meisten Untertitel, da wird am meisten französisch gesprochen von allen.
00:47:28:21 – 00:47:31:23
Sprecher 1
Einen Film, in dem in der Revolution oder.
00:47:31:23 – 00:47:52:17
Sprecher 2
Eine Revolution wird auch viel Französisch gesprochen. Das stimmt. Vielleicht fällt es mir da am stärksten aufgefallen, was da zum Ersten Mal vorkommt, das im Untertitel mitspielt. Und er macht das wirklich schön, weil die Untertitel werden ins Bild reingeworfen und die werden nicht Natürlich, man muss aufpassen, dass man das man, dass man die richtige Zeile erwischt, weil es werden mal Zeilen drüber geschrieben als sein drunter geschrieben und sie sind einfach Teil des Bilds.
00:47:52:17 – 00:48:12:18
Sprecher 2
Und bei Wes Anderson habe ich Gefühle es und ein fast schon ein Diktator der da muss, wird alles der Rache geopfert. Und das heißt diese Unterschiede können nicht schnöde unten drunter stehen und fortlaufend sein, sondern nein, die müssen ins Bild rein und die müssen auch leben, die müssen auch ihren eigenen Rhythmus, ihre eigene, ihre eigene Bewegung, ihren eigenen, ihre eigenen Stil haben.
00:48:13:16 – 00:48:16:02
Sprecher 1
Ja, dann kommen wir zum nächsten oder.
00:48:16:13 – 00:48:18:08
Sprecher 2
Divisions Tour Manifesto.
00:48:18:08 – 00:48:23:14
Sprecher 1
Genannt, was auch ein gigantisches Teil ist, finde ich. Ja, das Schachbrett Revolution.
00:48:23:18 – 00:48:31:05
Sprecher 2
Wir haben Studentenproteste, Wir haben den Kampf gegen die Obrigkeit und gegen festgefahrene Strukturen. Und eine Journalistin mittendrin.
00:48:31:15 – 00:48:47:20
Sprecher 1
Wo sich natürlich Anderson auch auf irgendwelche Sachen bezieht, die tatsächlich passiert sind und ist unsere. Genau. Und auf Leute, die tatsächlich diese Geschichten geschrieben haben. Und es gibt tatsächlich Satz Versatzstücke aus Original Artikeln, die im Film dann vorkommen.
00:48:48:02 – 00:49:16:21
Sprecher 2
Mavis Galant hat mich ziemlich ausführliche Tagebücher aus der Revolution in Paris geschrieben, aus den 60er Jahre Studentenrevolte. Und das wird hier teilweise eins zu eins zitiert. Also ich weiß gar nicht, wie die Figur, ob die Figur an sie so konkret angelehnt ist, aber zumindest die Stilistik, die Art, über Politik zu schreiben und die Art darüber zu schreiben, involviert zu sein und gleichzeitig zu versuchen, eine journalistische Distanz zu bewahren, was ihr komplett misslingt.
00:49:17:03 – 00:49:39:01
Sprecher 2
Wir haben die Spannung von dieser Episode aus macht, das dieser Lucinda Krams zum einen eine Affäre anfängt mit einem Studentenführer und zum Zweiten sich dann irgendwann auch in die Politik einmischt, zu den Studenten spricht und dann sogar eine Kontrahentin unter den Studentinnen hat, nämlich Juliet, die die Geliebte ist, von dem, mit dem sie eine Affäre hat.
00:49:39:10 – 00:49:46:22
Sprecher 1
Ich finde das sehr, sehr süß und und und. Liebevoll Gegenüber der Jugend finde ich diese diese Folge.
00:49:47:07 – 00:49:51:18
Sprecher 2
Ein bisschen herablassend durch den Blick der weißen Journalistin, die ja wie Kinder.
00:49:51:18 – 00:50:10:08
Sprecher 1
Urteilt. Ja, ist richtig, aber aber trotzdem nicht ohne Liebe. Und das finde ich schön. Es hätte auch abgleiten können in die dummen Jugendlichen, die keine Ahnung haben, wie es läuft. Nein, die haben ein eigenes berechtigtes Interesse und vielleicht noch nicht die Erfahrung, das alles so durchzuziehen, wie sie es müssten.
00:50:10:12 – 00:50:29:11
Sprecher 2
Wir haben natürlich sehr stark ihre Perspektive. Ja, und sie scheint so ein bisschen immer drauf zu gucken, wie auf kleine Kinder, die irgendwie spielen wollen und die nicht begriffen haben, worauf es ankommt. Und das führt dann ja auch dazu, dass sie sich irgendwann einmischt und dass dann diese Figur jetzt sagt Du kannst dich ja nicht einmischen. Hallo, journalistische Integrität, was machst du hier überhaupt, was Charaktere, Aktivistin?
00:50:30:00 – 00:50:47:13
Sprecher 1
Und das sind die Situationen, die mir, wenn wir da sind, sagen, dass der Film seine eigene übergeordnete ironische Brechung der ganzen Sache gegenüber hat. Also nicht nur, dass sie so sind, wie sie gucken, nicht nur durch die journalistischen Augen, sondern wir gucken auch noch mal als durch US Andersons Augen auf diesen journalistischen.
00:50:47:20 – 00:50:52:05
Sprecher 2
Ja, aber dafür bleibt das dann ja doch relativ dünn. Die Kritik an ihr, das ist so ein bisschen Selbstkritik.
00:50:52:05 – 00:50:53:02
Sprecher 1
Noch weiß ich nicht um.
00:50:53:03 – 00:51:17:10
Sprecher 2
Quasi die Kritik, um der Kritik quasi zu entgehen. Sie sie thematisiert das einfach, um Selbst und Schutzschild aufzubauen, das entsteht, das nachher nicht vorwerfen kann. Am stärksten fand ich in der Episode tatsächlich die die Geschichte um den jungen Soldaten dem Verrat vorgeworfen wird und der von den Studenten, der dann zurückkommt und dann diese Kasernen Szene erzählt mit dem Mord, die einfach wie so eine Theaterszene aufgebaut ist.
00:51:17:10 – 00:51:34:24
Sprecher 2
Aber da war es halt auch vor allem der visuelle Reiz, dass wir einmal so spot on, wir sehen diese Kaserne, die jungen Soldaten, die sich unterhalten, und der Soldat, der irgendwie nichts mehr drin sieht und dann aus dem Fenster springt. Und dann treten die alle nach vorne zur Bühne und gucken Lebt er noch, bewegt er sich. Und dann haben wir tatsächlich die Bühnen lichter unter ihnen.
00:51:35:00 – 00:51:35:13
Sprecher 1
Ja, es.
00:51:35:13 – 00:51:37:24
Sprecher 2
War einfach wieder eine sehr schöne Vignette.
00:51:38:04 – 00:51:44:22
Sprecher 1
Ja, ja, absolut, absolut. Ach, und ich habe mich so gefreut über jedes kleine, jede kleine Idee, die dazu kam.
00:51:45:18 – 00:51:48:11
Sprecher 2
Und dann Sie mit dem Motorrad in die 80er oder was ist da auf.
00:51:48:11 – 00:51:49:01
Sprecher 1
Einmal in.
00:51:49:01 – 00:52:13:06
Sprecher 2
Texas? Aber dann haben wir plötzlich Ich finde, dann sind wir plötzlich in so einem Musikvideos. Natürlich nach Farben. Also wir haben, wir kommen aus Schwarzweiß und dann sitzt er, sitzt auf dem Motorrad und das ist ganz romantisch. Und wir sind hier. Die Romantik wird betont. Und dann haben wir diese krasse Perspektive von unten nach oben zu ihm. Und dann ist es rot, blau, blau.
00:52:13:19 – 00:52:24:00
Sprecher 2
Und plötzlich haben wir wirklich diese Farben rauschten, der so ein bisschen näher wirkt, eigentlich wie so ein Musikvideo von heute, das versucht, die Musikvideos der 80er so ein bisschen zu imitieren.
00:52:24:15 – 00:52:34:22
Sprecher 1
Weiß ich nicht genau, aber sie sagt ja ein paar Minuten vorher Go make, love Stunt. Und natürlich ist das der der Zug, der in den Tunnel fährt.
00:52:35:07 – 00:52:39:17
Sprecher 2
Ja, wahrscheinlich ist es so banal. Ein weiterer Punkt Gegen was?
00:52:39:24 – 00:52:51:19
Sprecher 1
Nein, es ist wirklich schön. Und dann haben Sie irgendwie. Ihre Revolution hat nicht funktioniert, weil Sie zu lange diskutiert haben.
00:52:51:19 – 00:53:03:03
Sprecher 2
Weil Sie auch überhaupt nicht wissen, wo Sie hinwollen und weil Sie ja in diesen Flügelkämpfen auch selbst aufreiben. Ja, letzten Endes diskutieren sie eigentlich nur darüber, wer der richtige Revolutionär ist und wer von ihnen der beste Revolutionär ist.
00:53:03:10 – 00:53:09:06
Sprecher 1
Und es ist schön, dass es so war, aber, aber, aber trotzdem liebevoll, finde ich. Ich finde es trotzdem sehr liebevoll, erzählt ich.
00:53:09:21 – 00:53:18:21
Sprecher 2
An der Episode. Mag ich auch. Vor allem, dass er so mit der Katja spielt, weil das ist die Episode, die sehr oft die die Academy Rancho aufbricht für großes Cinemascope.
00:53:18:22 – 00:53:19:19
Sprecher 1
Ja, das stimmt.
00:53:20:00 – 00:53:30:09
Sprecher 2
Und dann auch noch mal das rausfährt zusammenfällt. Dann gibt es noch mal einen Split Screen, dann gibt es noch mal Text links, Bild rechts und das Spiel mit der quadratischen dieser Episode.
00:53:30:21 – 00:53:33:14
Sprecher 1
Einfach sehr stark. Dann gehen wir weiter.
00:53:34:03 – 00:53:43:21
Sprecher 2
The Private Dining Room of the Police Commissioner von Robert Wright, der angelehnt ist an den Autor James Baldwin, der.
00:53:44:07 – 00:53:56:13
Sprecher 1
Offensichtlich in meiner Recherche Ich habe von James Baldwin bezeichnenderweise nicht viel gelesen, der ja vor allem diese Einsamkeit des Künstlers nach vorne stellt. Streckenweise, ich weiß nicht genau.
00:53:56:20 – 00:54:27:15
Sprecher 2
Und vor allem aus der Perspektive eines Menschen erzählt, der sowohl wegen seiner Sexualität als auch wegen seiner Hautfarbe ausgegrenzt ist. Also James Baldwin war auch 29 geboren und war dann hat lange in Frankreich gelebt, weil er den Rassismus in den USA nicht mehr ertragen konnte und es dann allerdings auch wieder in die USA zurück und hat sich sehr stark in der Bürgerrechtsbewegung engagiert und wurde ich muss zu meiner Schande gestehen, ich kenne ihn auch nicht.
00:54:28:04 – 00:54:34:14
Sprecher 2
Der wurde wiederentdeckt im Zuge der Black Lives Matter Bewegung in unserer Zeit jetzt okay.
00:54:35:08 – 00:54:43:02
Sprecher 1
Weil der Name, den habe ich schon ein paar Mal gehört und ich dachte, das ist so ein ganz normale geschichtliche Popkultur, die kennt halt jeder, nur ich wieder nicht.
00:54:43:05 – 00:55:05:03
Sprecher 2
Nicht. Ich kann das auch nicht. Also was ich gelesen habe ganz spannend, weil offensichtlich. Es war er tendenziell eher ein politischer Autor, der sich sehr stark mit politischen Ungerechtigkeiten auseinandergesetzt hat. Und die Geschichte, die wir hier hören, ist ja so komplett überhaupt nicht politisch. Ich habe es Hier ging es am Ende schon darum, die Manierismen von diesem, von dieser Person zu übernehmen.
00:55:05:06 – 00:55:06:11
Sprecher 1
Ja, so dieses Verhalten.
00:55:06:12 – 00:55:28:02
Sprecher 2
Wir haben das Ganze jetzt wieder gerahmt durch eine Talkshow, in dem Fall hier, wo dieser Robert kritisch von einem Talkshows befragt wird. Robert Wright, gespielt von Jeffrey, breite Talkshows, gespielt von Liv Schreiber und in der Episode tauchen dann auch noch irgendwo Willem Dafoe und Edward Norton und Ronan auf. Nur noch mal kurz zu sagen Hier sind lauter Stars.
00:55:29:21 – 00:55:40:16
Sprecher 1
Und die haben echt alle gesagt, wir haben noch mal einen Film geguckt, dazu gesagt. Selbst wenn ich keinen Text gehabt hätte, ich wäre für Wes Anderson gekommen. Es ist unglaublich.
00:55:41:00 – 00:55:46:11
Sprecher 2
Sie haben ja auch teilweise praktisch keinen Text. Ich meine, wie viel, wie viel Sprechrolle hat Edward Norton in diesem Film und.
00:55:46:11 – 00:55:48:12
Sprecher 1
Wie viel hat Christoph Waltz zu sagen?
00:55:49:19 – 00:55:50:22
Sprecher 2
Wo war Christoph Waltz noch mal?
00:55:51:00 – 00:56:03:10
Sprecher 1
Der war in der Szene, wo sie, also in der Revolution war das und sie geht mit ihm dann mit dieser Gasmaske raus. Und da ist gerade der Freund der Familie zu Besuch, und das ist Christoph Waltz auch.
00:56:03:10 – 00:56:04:06
Sprecher 2
Hallo, hier bin ich auch.
00:56:04:11 – 00:56:07:11
Sprecher 1
Ja, genau. Ich winke mal kurz ins Bild, da bin ich wieder weg.
00:56:07:11 – 00:56:26:21
Sprecher 2
Der Auf jeden Fall unterhalten die sich in dieser Talkshow darüber, dass das Robert Wright irgendwann mal eingeladen war zu essen bei einem berühmten Koch, der gleichzeitig Polizist ist, das Klavier und er für seine Kochkunst total berühmt Berühmte sind. Ja, was soll eigentlich eigentlich über Essen schreiben? Er will über dieses besondere Essen schreiben, was dieser Kaffee zu bieten hat.
00:56:26:21 – 00:56:37:05
Sprecher 2
Und während des Essens wird er, der allerdings der Sohn des Police Commissioner namens Gigi entführt. Und dann wird halt diese Geschichte erzählt. Wir haben plötzlich einen Krimi Plot.
00:56:38:03 – 00:56:42:18
Sprecher 1
Also worüber sich der Editor jetzt später beschwert, weil es ist.
00:56:43:02 – 00:56:54:17
Sprecher 2
Wie wir erfahren, immer am Anfang der Episoden, für welche Kategorie er geschrieben wird. Und es geht einfach mal um Essen. Und er schreibt hier diesen Krimi von dem entführten Kitty und von dem Kaffee, der dann das Essen vergiftet, um die Entführer alle zu vergiften.
00:56:54:21 – 00:57:21:21
Sprecher 1
Und es ist diese Episode gewesen, wo ich beim ersten Mal gucken im Kino echt abgedriftet bin und einfach aus meinem Kopf. Mein Kopf war einfach zu voll. Ich habe nicht mehr geschafft und jetzt beim zweiten Gucken konnte ich viel mehr genießen, Fand es auch ganz cool, aber ich finde, irgendwie kommen wir dann nicht so richtig gut durch, wie bei den anderen Geschichten immer irgendwie so viele Abschweifungen haben, mich irgendwie ein bisschen Schwierigkeiten bereiten, dieser Geschichte zu folgen.
00:57:21:21 – 00:57:24:15
Sprecher 1
Ist da. Ja, das knirscht ein bisschen.
00:57:24:16 – 00:57:34:19
Sprecher 2
Ja, ja, ich glaube, er springt da so ein bisschen zu, zu sehr zwischen den Zeiten und zwischen den Themen. Aber vielleicht will er auch also mal Wes Anderson zu.
00:57:34:19 – 00:57:35:19
Sprecher 1
Retten ist er ja.
00:57:36:00 – 00:57:54:21
Sprecher 2
Okay, jetzt bist du vielleicht tatsächlich die, die auf die Problematik des Textes hinweisen, weil unser Herausgeber ist ja offensichtlich auch nicht so wirklich glücklich mit diesem Text. Der sagt ja auch so ich habe eigentlich was anderes erwartet und du hast wirklich den besten Teil. Willst du draußen?
00:57:54:21 – 00:58:10:15
Sprecher 1
Was für mich die Schwäche des Films ist. An der Stelle an der Stelle denke ich nämlich Du hast uns erzählt, dass dieser Editor richtig gute Autoren da hat, und dann passiert dem Autoren, dass er das Wichtigste rauslässt. Ich glaub’s ja nicht.
00:58:10:24 – 00:58:13:13
Sprecher 2
Es ist halt so eine Haltungsfrage, Ob man das als das Wichtigste ansieht?
00:58:13:23 – 00:58:14:14
Sprecher 1
Nein, das ist doch.
00:58:14:15 – 00:58:15:14
Sprecher 2
Ganz was anderes.
00:58:15:15 – 00:58:20:10
Sprecher 1
Eindeutig das Beste. Es ist ja auch so geschrieben, dass es eindeutig das Beste ist.
00:58:20:13 – 00:58:38:20
Sprecher 2
Es ist die Frage, wo man herkommt. Also was, was die Geschichte erzählen will. Und diese Geschichte schlingert ja total, weil er will eigentlich ein, will eigentlich von gutem Essen schreiben. Es geht ja. Es geht ihm eigentlich um gutes Essen und dann haben wir ja dieses, dieses die Entführer werden vergiftet und dann wird gezeigt werden, wie wird dieses Essen gezeigt, womit sie vergiftet werden?
00:58:39:03 – 00:58:44:16
Sprecher 2
Dieser Krimi Plot eigentlich total unwichtig, weil wir sollen erst mal sehen, was da alles leckeres, leckeres aufgetischt wird.
00:58:45:05 – 00:58:54:03
Sprecher 1
Aber aber natürlich ist doch gerade wenn man über Essen schreibt, das Wichtigste, dass der Koch einen Geschmack hatte, den er vorher nie geschmeckt hat.
00:58:54:17 – 00:58:57:10
Sprecher 2
Zu tragisch, ganz eindeutig, zu tragisch.
00:58:58:05 – 00:59:05:10
Sprecher 1
Weil ich keine Ahnung. Aber das ist, das ist die Pointe des ganzen Dingens. Und die wegzuschmeißen, das würde einfach keinen passieren. Das glaube ich einfach nicht.
00:59:05:11 – 00:59:22:09
Sprecher 2
Um die Zuhörer abzuholen. Der Koch wird dann beauftragt, die Entführer zu vergiften. Also er bringt ihnen Essen und das ist vergiftet. Und die Entführer sagen dann zu ihm Nein, wir essen das nicht. Das ist doch bestimmt vergiftet. Und dann nimmt der Koch das und ist das Stück für Stück, weil er hat einen sehr robusten Magen und überlegt deswegen.
00:59:23:08 – 00:59:34:08
Sprecher 2
Die tragische Pointe ist, dass er am Schluss noch mal mit unserem Autoren redet und ihm dann sagt Das war ein einzigartiger Geschmack, das war das Beste. Ich habe so was noch nie, noch nie, noch nie schmecken können. Und es ist doch.
00:59:34:11 – 00:59:36:21
Sprecher 1
Großartig, so toll, so ein toller.
00:59:37:04 – 00:59:50:24
Sprecher 2
Text. Da bin ich ganz bei dir. Auf jeden Fall. Ja, ich glaube. Ich glaube, je nachdem, wo man herkommt, kann man sagen, es ist einfach. Es ist einfach nicht so wesentlich, weil hier keine tragische Geschichte erzählt werden soll, sondern einfach eine nette Verquickung von kulinarischen Thriller Handlung.
00:59:51:23 – 00:59:53:15
Sprecher 1
Mit einem Comic Einsprengsel.
00:59:53:22 – 00:59:58:17
Sprecher 2
Ja, genau. Ich sag mal was dazu. Zeichentrickfilm. Wir haben hier eine Zeichentrickserie.
00:59:58:21 – 01:00:03:21
Sprecher 1
Ich bin es ganz großartig. Tintin oder Tintin? Tintin 19, Tintin nur.
01:00:04:02 – 01:00:34:24
Sprecher 2
Tim und Struppi. Beziehungsweise dieser ganze schematische Zeichenstil aus Frankreich und Belgien. Aus der Zeit aus den 60er Jahren wird hier zitiert. Ich hoffe, ich spreche es richtig aus. Ligne Claire ist dieser belgische Stil, den man hierzulande vor allem aus Tim und Struppi kennt. Ja, er ist der bekannteste Künstler, der das gemacht hat. Aber es gibt offensichtlich in Belgien eine ganze Reihe von Comics, auch Zeichentrickfilme, die in diesem Stil gezeichnet wurden, und zwar sehr reduziert.
01:00:35:08 – 01:00:48:09
Sprecher 2
Sehr klare Linien, sehr einfache Zeichnungen und viel Bewegung. Und ganz wichtig einmal kurz angeheuerten Gewichtheber, der aufs Auto springt und die ganze Zeit auf dem Auto hängt. Wenn die Verfolgungsjagd.
01:00:48:18 – 01:01:03:19
Sprecher 1
Und dann machen die irgendwo halt. Er fällt da in so ein, was sie macht ein Loch in die Wand, weil er dagegen fährt und dann machen die irgendwie einen Umweg, kommen aber da wieder an und dann springt dieser Typ da einfach wieder aufs Auto, auf die Motorhaube und es geht weiter. Es ist so.
01:01:03:19 – 01:01:26:02
Sprecher 2
Bizarr. Diese Figur ist vollkommen überflüssig für den Film, sie wird einfach da gezeigt. Und der war übrigens auch noch da als der starke Mann, der, der uns helfen soll, die Entführer aufzuhalten. Und dann sind alle vergiftet. Edward Norton als einziger nicht, weil ihm das Essen nicht geschmeckt hat, dann mit dem Kind. Und dann haben wir diese, diese wilde Verfolgungsjagd mit dem Auto, wo dieser Typ die ganze Zeit an der Frontscheibe klebt.
01:01:26:13 – 01:01:31:13
Sprecher 2
Dieser, dieser, dieser stämmige Typ, der sich halt an der Frontscheibe festhält und seine Aufgabe ist.
01:01:32:15 – 01:01:46:14
Sprecher 1
Der hat 15 Leute, die das Ganze animiert haben und so engagiert die sieben Monate gebraucht haben, das hinzukriegen. Alles sieben Monate für diese Sequenz. Das ist unglaublich.
01:01:46:19 – 01:01:53:20
Sprecher 2
Es ist eine wunderschöne Sequenz, aber da hat sich das erste Mal, wo ich glaube, der Film verliert so ein bisschen seinen Rhythmus, weil das jetzt auch noch reingestopft werden muss.
01:01:53:22 – 01:01:54:15
Sprecher 1
Er weiß nicht.
01:01:54:15 – 01:01:56:11
Sprecher 2
Ich kann es ein bisschen verzeihen, weil es wirklich toll.
01:01:56:11 – 01:01:57:10
Sprecher 1
Ist. Ja, das stimmt.
01:01:57:19 – 01:02:06:12
Sprecher 2
Aber dafür, dass davor überhaupt nicht so was gespielt wurde, wirkt so ein bisschen noch. Oh, da haben wir noch Platz. Das müssen wir jetzt auch noch. Reifrock zupfen.
01:02:06:12 – 01:02:35:16
Sprecher 1
Was vielleicht auch im Magazin Gedanken sehr logisch ist. Vielleicht hergeleitet, aber das ist so die einzige Schwäche finde ich, dass dieser vierte Teil ein bisschen zusammengebastelt ist. Genau. Und dass irgendwie, weiß ich nicht in dem Schriftzug, da irgendwie das passiert. Das hat die wichtigste die Pointe der Story. Nein, das würde nicht passieren, glaube ich. Auch wenn du das vielleicht anders siehst.
01:02:35:19 – 01:02:38:04
Sprecher 2
Aber da haben wir noch unseren Epilog.
01:02:38:04 – 01:02:45:18
Sprecher 1
Und einen Epilog, der der Editor des Magazins stirbt. Die haben alle noch ein paar nette Worte zu sagen. Und nein.
01:02:45:18 – 01:02:46:03
Sprecher 2
Nein.
01:02:46:11 – 01:02:50:22
Sprecher 1
Es darf nicht geweint werden. Und dann wird er davongetragen.
01:02:51:08 – 01:03:15:12
Sprecher 2
Sie schreiben wirklich schön zusammen diesen Nachrufen. Da wird noch mal gezeigt, was schön, was diese Redaktion für ein Zusammenhalt hat, weil sie dann wirklich jemand hat, sich an die Schreibmaschine zu tippen. Und die anderen werfen nach und nach Sätze ein und sagen Wirklich, so einer nach dem anderen? Das ist ein gemeinsamer Nachruf. Und dann sind sie alle arbeitslos, weil der Arsch von Herausgeber gesagt hat Wenn ich sterbe, dann stirbt das Magazin, dachte ich.
01:03:15:12 – 01:03:28:17
Sprecher 1
An der Stelle dachte ich auch. Vielleicht habe ich die Hoffnung, dass der Film doch gefällt, weil das so an dieses Schriftsteller Ding, an diesen Ethos, der vielleicht auch ein bisschen ein Pathos wendet, gefallen könnte.
01:03:28:23 – 01:03:56:12
Sprecher 2
Also ich finde, dieser Schriftsteller Pathos, der in dem Film aufgebaut wird, ist ein unglaublich konservativer Pathos. Und ich möchte einmal was zitieren noch. Ja, und zwar Thomas Assheuer, der sich zur Zeit dieser Affäre des Spiegels mit einem Text für die Zeit damit auseinandergesetzt hat. Und der hat gesagt Na ja, klar, hat so ein bisschen was Postmodernes an sich.
01:03:57:12 – 01:04:29:15
Sprecher 2
Aber er hat auch was ganz krass Konservatives an sich. Und ich glaube, das ist etwas, was man grundsätzlich in diesem verblüffenden Reportagen Stil findet. Thomas Assheuer schreibt dazu Die konservative Schule behauptet, man könne den Selbstlauf der modernen Gesellschaft nur ertragen, indem man ihre Modernisierungs schäden durch tröstende Erzählungen kompensiere. Und ich glaube noch kurz weiter postmodern noch mit reinzubringen Die postmoderne Denkschule behauptet, die Realität existiere gar nicht, sie sei ein Konstrukt, und Konstrukte soll man besser nicht anrühren, am Ende mache man sie noch kaputt.
01:04:30:06 – 01:04:37:11
Sprecher 2
Ich glaube, dieser Konservatismus muss, der trägt sich durch den ganzen Film, dass es diese tröstende Erzählung gibt.
01:04:37:17 – 01:04:38:10
Sprecher 1
Ja, diese.
01:04:38:10 – 01:05:04:10
Sprecher 2
Knallharte Nostalgie und dieses Romantisieren einer bestimmten Art, Journalismus zu betreiben. Und ich glaube, in unserer Zeit, wenn man in unserer Zeit sich filmisch mit Journalismus aussetzt, ist das wirklich schwierig. Weil das ist ein Teil einer Krisenerscheinungen des Journalismus. Genau diese Nostalgie und genau diese Art zu erzählen, hat den Journalismus mit in diese Krise geritten. Aber kann man.
01:05:04:11 – 01:05:19:10
Sprecher 1
Es nicht einfach als Nachruf begreifen? Wie, wenn du also ich meine natürlich, ich beerdigte meinen Opa meinetwegen, und er lebte nicht mehr in unserer Zeit so richtig. Aber man hat ihn doch gern gehabt.
01:05:20:24 – 01:05:25:07
Sprecher 2
Aber dafür wird es zu sehr Gegenkonzept zum Text, zum Heute entworfen.
01:05:25:07 – 01:05:32:04
Sprecher 1
Dafür ist ich glaube nicht das, was er sagen will. So, und das ist jetzt das, was wir, wie wir unsere Nachrichten stricken sollten.
01:05:32:04 – 01:05:36:09
Sprecher 2
Ich glaube, was Andersen sagt in diesem Film alle fünf Minuten früher war alles besser.
01:05:36:15 – 01:05:48:09
Sprecher 1
Nein, nein, nein, nein, nein, nein, nein, nein, nein. Das glaube ich nicht wirklich nicht, dass er ist es dafür ist einfach so! So entrückt ist auch Wes Anderson nicht. Entschuldigung.
01:05:48:09 – 01:06:00:23
Sprecher 2
Ich glaube, es ist ein visuell auch für was anderes halten. Das, weil er wirklich noch mal einen draufsetzt. Was so das Verspielte betrifft. Ja, visuell ist es ein sehr progressiver Film, aber inhaltlich ist es ein sehr konservativer. Für.
01:06:00:23 – 01:06:20:17
Sprecher 1
Ja, vielleicht, aber es stört mich null. Ach, aber ist das nicht vielleicht auch einfach, wo man sagt okay, es gibt verschiedene Ansätze und man kann an jedem für alles braucht auch seine eigenen Darreichungsform.
01:06:21:05 – 01:06:50:04
Sprecher 2
Ja, ja, auf jeden Fall. Ich würde dem Film auch nicht sein Existenzrecht, aber das macht es zumindest für mich persönlich schwierig, diesen Film einfach so schauen zu können. Weil ich ihn, weil ich ich sehe in ihm dafür einfach zu viel naive Nostalgie und zu wenig, zu wenig kritische Haltung und zu wenig hinter hinter das Ganze blicken. Ich ziehe in diesem Film eine große Fassade, das, was Wes Anderson macht.
01:06:50:04 – 01:07:02:21
Sprecher 2
Er baut ein wunderschönes Haus auf, aber hinter der Fassade ist halt nichts. Und wir können das natürlich 100, 100 Minuten lang betrachten und finden es total schön. Und so weiter. Aber sobald wir reingehen, stellen wir fest oder es ist ziemlich leer.
01:07:03:22 – 01:07:07:04
Sprecher 1
Ach, mich stört das nicht. Das ist ein Märchen.
01:07:07:04 – 01:07:30:06
Sprecher 2
Es ist ein Märchen. Ja, und ich glaube, auch als Märchen kann man das genießen. Ja, wie gesagt, der Film, der überrennt ein Jahr damit. Das ist es ist ja wirklich so, und das kann man so negativ ausdeuten, dass man erschlagen wird. Aber dafür bin ich dann doch zu wild verliebt. Und dafür habe ich dann doch zu sehr eine Schwäche für starke visuelle Erzählung und für originelle Ideen.
01:07:30:18 – 01:07:46:17
Sprecher 2
Und davon ist dieser Film übervoll und das kann einen auch nerven. Ich kann mir gut vorstellen, dass es viele Menschen gibt, die das nervt, dass sie sagen, das ist einfach zu viel, das ist, das erschlägt mich. Ich kann mich ja gar nicht konzentrieren, wenn da noch mal ein schönes Bild kommt. Aber das, das nehme ich dem Film alles ab.
01:07:46:17 – 01:07:53:24
Sprecher 2
Und dafür hatte ich halt auch wirklich 108 Minuten lang total viel Freude daran, einfach diese Bilder zu genießen. Aber es ist halt, es ist halt, es hat flach.
01:07:54:24 – 01:07:56:21
Sprecher 1
An den letzten Satz schneide ich raus.
01:07:58:05 – 01:08:01:20
Sprecher 2
Das ist Wolf. Wollen wir mal zusammen zu unserer Top drei springen?
01:08:01:23 – 01:08:17:12
Sprecher 1
Hier springen wir mal ab. Drei schnell unsere Top drei. So was haben wir dann.
01:08:17:16 – 01:08:18:07
Sprecher 2
What the fuck?
01:08:19:01 – 01:08:43:13
Sprecher 1
Ja, ich habe gedacht, weil ich beim ersten Mal aus dem Kino kamen gedacht habe, wollte ich sie, weil ich weiß einfach nicht, ich hatte nicht genug Kapazität mehr im Kopf, um das wirklich zu überblicken. Und deswegen dachte ich, wir machen mal eine Top drei, wo man, wo man den Film sieht und denkt The fuck the Jack kannst du in beide Richtungen deuten, also positiv wie negativ oder wie auch immer.
01:08:43:19 – 01:08:44:12
Sprecher 2
Ich habe alles drin.
01:08:44:13 – 01:08:48:05
Sprecher 1
Ich auch sehr. Ich sogar. Zwei Listen. Oh.
01:08:48:15 – 01:08:54:18
Sprecher 2
Zwei negative und positive. Das war großartig. Dann kann ich mal andere Menschen reinschmeißen.
01:08:54:18 – 01:08:55:14
Sprecher 1
Machen wir. Mach mal, ich.
01:08:55:15 – 01:09:20:22
Sprecher 2
Ich glaube. Den haben wir zusammen gesehen, aber ich weiß es nicht mehr. Und ich glaube, also ich habe ihn auf jeden Fall mit Leuten aus dem WG Umfeld. Ich weiß, Mayer war dabei Action. Das kann ich mir gut vorstellen, dass du auch dabei weißt. Bestimmt dabei aus dem Jahr 2004 von Takashi, Mikel ISO und alle saßen da und haben danach also außer mir, ich habe gesagt, die haben genauso reagiert.
01:09:20:22 – 01:09:21:11
Sprecher 2
What the fuck?
01:09:22:22 – 01:09:23:19
Sprecher 1
Ich war, ich war nicht so.
01:09:24:00 – 01:09:46:02
Sprecher 2
Ein Film von über einen Samurai, der durch die Jahrhunderte reist und dabei Menschen abschlachtet, begleitet von Kazuki Tomo Kava, einem der besten Liedermacher aller Zeiten, auch mancher Liedermacher. Also wenn ihr mal wirklich geilen, abgefahrenen Fortschritt aus Japan hören wollt, hört euch Kazuki Tomo Cover an, der auch der schreibende Philosoph genannt wird. Okay, und zwar.
01:09:46:08 – 01:09:47:12
Sprecher 1
Heute da in der Gegend rum, der.
01:09:47:12 – 01:10:06:16
Sprecher 2
Brüllt, der, der macht der Gitarre und er singt und er singt auch sanft und fragil. Und dann fängt er plötzlich an zu schreien und ist einfach großartig. Ich habe, also kann ich, kann ich sagen, die mit mir eine Zeit lang zusammen gewohnt hat. Sie war ziemlich genervt, dass ich mal so eine Phase hatte, wo ich ein halbes Jahr lang jeden Tag das Cover gespielt habe.
01:10:08:01 – 01:10:31:18
Sprecher 2
Wieso ist es ein total schräger Film? Weil es geht um einen, um diesen untoten Söldner Geist, whatever, der durch die Zeiten reist und dann immer irgendwie philosophische Fragen gestellt kriegt. Und er reagiert damit, dass er die Leute auch umbringt. Und das ist so ein Film, der sich auf japanische Folklore und Mystik und Philosophie bezieht, von der man als westlicher Zuschauer 10 % versteht.
01:10:32:02 – 01:10:55:24
Sprecher 2
Okay, wenn überhaupt, ja. Und das ist einfach nur total schräg. Fand ich habe ihn auch nicht verstanden. Keine Ahnung, worauf er sich bezogen hatte. Ich kenn mich einfach viel zu wenig mit diesem ganzen Symbolismus, aber es war einfach ein Erlebnis und. Für What the Fuck Film ist Takashi Mike immer gut. Er macht schon seit 40 Jahren macht er Filme und bringt mehrere pro Jahr raus und alles querbeet und auch tatsächlich mal einfache Geschichten.
01:10:55:24 – 01:11:07:11
Sprecher 2
Aber halt auch sowas wie ein Zombie Musical und einen kaputten Superhelden Film oder einen Yakuza Film, in dem der Protagonist in der Hälfte des Films zu einer Frau wird und.
01:11:08:19 – 01:11:09:08
Sprecher 1
Okay.
01:11:09:08 – 01:11:15:22
Sprecher 2
Am Ende macht man fantastische Filme, die wirklich sehr komisch sind und ich glaube ich müsste man Takashi Film geben.
01:11:16:03 – 01:11:28:10
Sprecher 1
Okay, soll ich einfach mal meine Diss als raushauen und dann raus? Genau. Ich habe. Ich habe tatsächlich beide Listen vor allem aus dem zusammengestellt, was wir schon geguckt haben.
01:11:28:12 – 01:11:31:11
Sprecher 2
Und dann sind ganz viele, die ich dir vorgeworfen.
01:11:31:11 – 01:11:32:06
Sprecher 1
Hatte, ganz genau.
01:11:33:09 – 01:11:34:11
Sprecher 2
Dass ich, bevor.
01:11:34:11 – 01:12:08:06
Sprecher 1
Ich weiß, dachte, ich will dir mal ein einmal zeigen, was du mir alles für Scheiße vorsetzt. Also, dass die schlimmsten Filme, die wir zusammen geguckt haben, wo man dann danach sagt What the fuck ist das. Und zwar auf Platz drei, nicht ganz oben, Gott sei Dank. Also am Anfang wirklich danach, davor und deswegen auf Platz drei nicht Platz eins, weil man noch denken kann Ja, okay, also es gibt schon Vergnügen in bestimmten Dingen.
01:12:08:13 – 01:12:14:14
Sprecher 1
Wenn wir haben darüber geredet, könnte ich das gerne anhören. Ich ich bin nicht gänzlich zerstörerisch beim.
01:12:15:01 – 01:12:24:02
Sprecher 2
Ein soziales Spukhaus Menschen aus dem Jahr 1971, auch aus Japan. Ganz tolle Mischung aus Teenager, Romantik und Horrorfilm.
01:12:24:06 – 01:12:29:09
Sprecher 1
Und Ein und Blut, in dem man schwimmt am Ende und irgendwie sich. Nein, viele.
01:12:29:09 – 01:12:36:06
Sprecher 2
Lustige Momente und es wird auch ein bisschen gesungen dazwischen und alle haben Spaß gehabt, mit einem Lächeln und vielleicht auch einer Träne.
01:12:36:13 – 01:12:48:09
Sprecher 1
Danach kommt sehr nah an dem Film Platz eins auf Platz zwei kommt Holy Mountain. Jodorowsky Nein. Ja.
01:12:48:11 – 01:12:52:00
Sprecher 2
Alejandro Jodorowsky und 70 Warum tust du mir das an?
01:12:52:07 – 01:13:06:24
Sprecher 1
So, aber jetzt habe ich das schon anderthalb Stunden lang um die Ohren gehauen. Es ist unglaublich. Du weißt überhaupt nicht, was das soll. Du hast. Du denkst die ganze Zeit Boah, hör auf! Ich will nicht mehr. Ich hätte ihn ausgemacht, wenn du nicht hier. Wenn wir nicht hätten darüber reden müssen.
01:13:07:05 – 01:13:10:16
Sprecher 2
Was für ein großartiger surrealer Mystizismus.
01:13:10:17 – 01:13:30:22
Sprecher 1
Es ist halt Surrealismus. Man kann Surrealist. Muss akzeptieren, wenn man vorher das weiß, dass es kommt, dass es zu real wird. Ich wusste es und konnte es trotzdem nicht akzeptieren, weil sie einfach so viel Scheiße gebaut hat, so viel auf einen Haufen geworfen hat und so viel, so viel Guck mich angucken mich an, ich bin bedeutungsvoll dabei, hatte so.
01:13:30:22 – 01:13:35:05
Sprecher 2
Viele schöne Bilder, zu wenig zusammenhängende Geschichte. Sind wir etwas anderes?
01:13:35:06 – 01:13:38:08
Sprecher 1
Nein, nein, es ist ja noch nicht mal gesagt, dass er schöne Bilder hat.
01:13:39:06 – 01:13:41:13
Sprecher 2
Aber der Film war doch vor allem schön angekommen.
01:13:41:17 – 01:13:52:02
Sprecher 1
Ja, es gab ein paar schöne Bilder, aber nicht bei weitem nicht so viele, wie du jetzt andeutest. Nein. Und auf Platz eins der Schlimmsten. What the fuck? Was habe ich da gerade gesehen? Filme ist Inland Empire.
01:13:52:14 – 01:13:57:06
Sprecher 2
Oh, David Lynch 2006, Surrealismus, noch mehr Surrealismus.
01:13:57:06 – 01:14:06:22
Sprecher 1
Wo mir Laura Dorn so weh tut. Aber die, die ich Mag sie eigentlich, aber dass sie. Dass sie auch wieder solche Sachen mit ihm machen will, finde ich verstörend.
01:14:06:23 – 01:14:16:05
Sprecher 2
180 Minuten Laura Dorn stolpert durch ein von David Lynch aufgebautes Deutsch, spricht ein bisschen Polnisch und am Schluss und zwischendurch wird der Lokomotiven getanzt.
01:14:16:09 – 01:14:18:09
Sprecher 1
Ja, ja, ja, ganz toll. Und Hasen kommen.
01:14:18:09 – 01:14:21:16
Sprecher 2
Und Hasen kommen vor in einer Form. Eine Freude für die ganze Familie.
01:14:21:21 – 01:14:34:06
Sprecher 1
Unglaublich. Film ganz toll mit mit einer wirklich professionellen Kamera, wo alles ein Film, wo alles stimmt. Wenn man, wenn man sich daran erinnert, wie wir darüber geredet haben.
01:14:34:10 – 01:14:37:13
Sprecher 2
Einer der der der Pioniere des digitalen Videos.
01:14:39:03 – 01:14:43:05
Sprecher 1
Das sieht aus wie ein Hochzeitsvideo von einem der überhaupt noch nie eine Kamera in der Hand hatte.
01:14:43:07 – 01:14:48:17
Sprecher 2
Aber was für ein Hochzeitsvideo? Wenn ich heirate, soll mein Hochzeitsvideo genauso aussehen.
01:14:49:02 – 01:14:54:11
Sprecher 1
Ich werde der Mitgliedschaft fragen. Ob er deine Hochzeit filmen kann. Das ist.
01:14:54:22 – 01:15:20:13
Sprecher 2
Okay. Jetzt muss ich meinen Platz drei von den von meinen durcheinandergeworfen und das andere nur reinwerfen. Ja, mein Platz frei ist. Hat sich also auf jeden Fall. Aber ein Film. Ich weiß, es ist ein Klassiker. Ich bin ich. Ich habe es mehrmals versucht und ich habe es nie so ganz verstanden, warum. Es ist auch Surrealismus, und zwar einer der surrealen Filme schlechthin.
01:15:20:13 – 01:15:50:15
Sprecher 2
Letztes Jahr in Marienbad von Alain Resnais. Ein Film, der wie ein Gottesdienst gebaut ist und unter diesen Orgel Sonne und die Kamera schwebt durch ein Hotel. Ja, und ein Mann und eine Frau unterhalten sich darüber, was letztes Jahr in Marienbad vorgefallen ist oder nicht vorgefallen ist. Ja, und dann sehen Menschen da stehen wie so Puppen, die sich nicht bewegen, und die Kamera ist die ganze Zeit durch diesen Raum und durch dieses Gebäude am Schweben und.
01:15:50:15 – 01:15:56:16
Sprecher 2
Wir sehen keine Handlung, sondern wir hören sie eigentlich nur und ich verstehe ihn nicht. Ich verstehe. Verstehen einfach nicht.
01:15:57:09 – 01:15:58:17
Sprecher 1
Ist das gut oder ist es schlecht?
01:15:59:03 – 01:16:09:00
Sprecher 2
Also ich habe ich. Ich, ich dir. Ich glaube, er fällt nie in die Richtung. Ich. Ich habe versucht, diesen Film zu mögen, aber ich schaffe es nicht hin zu mögen. Es gelingt mir einfach nicht.
01:16:09:06 – 01:16:13:13
Sprecher 1
Oder Ich will immer mal wieder, dass er sehenswert ist und dass man ihn wirklich. Dass er gut sei.
01:16:13:23 – 01:16:41:00
Sprecher 2
Man muss diesen Film gesehen haben, aber ich weiß nicht, ob ich ihn als gut bezeichnen würde. Es ist einfach mal es wirklich ein krasser Film. Es ist ein Film, der, der diesen Pathos und diese Gewalt von einem Gottesdienst die ganze Zeit vor sich her herträgt, der dabei aber nirgendwo hinläuft und der Realität nicht sonderlich ernst nimmt. Man weiß wirklich nicht, was real und was irreal ist, was ausgedacht ist was, was Geschichte ist, was stattfindet.
01:16:41:07 – 01:16:46:24
Sprecher 2
Man weiß nicht mal, wo man ist in der Zeit, in welchem Jahr man sich gerade befindet oder in welchem Jahr man sich befunden hat, wie lange die reden.
01:16:47:04 – 01:16:50:16
Sprecher 1
Das hatte ich doch anderen Filmen nicht gestört, dass man nicht weiß, wo man ist.
01:16:51:02 – 01:16:53:07
Sprecher 2
Ja, aber bei dem Film macht das so viel Spaß.
01:16:53:23 – 01:16:54:10
Sprecher 1
Okay.
01:16:54:18 – 01:16:56:00
Sprecher 2
Vielleicht müssen wir den irgendwann mal gucken.
01:16:56:00 – 01:17:08:11
Sprecher 1
Ja, wahrscheinlich. Ich fände, ich finde es spannend, weil ich habe das jetzt schon ein paar Seiten gehört. Okay, Gemeinplatz drei der anderen Versionen wäre.
01:17:09:15 – 01:17:12:21
Sprecher 2
Ich hätte da ja noch mal David Lynch. Den ist.
01:17:12:21 – 01:17:39:10
Sprecher 1
Tatsächlich gut. Was mir bei Empire schwergefallen ist, ist mir bei Razor tatsächlich einigermaßen leicht gefallen. Auch wenn man natürlich da sitzt und denkt Oh nein, zeig mir das nicht und solche Sachen. Auch ekelhafte Sachen dabei, wo man echt denkt. Aber im Großen und Ganzen, wenn man danach davor sitzt, denkt man sich schon Ja gut, irgendwie. Aber es ist auch lange her, dass ich ihn gesehen hab.
01:17:39:10 – 01:17:43:14
Sprecher 1
Vielleicht würde ich es heute anders sehen, weil ich nicht genau weiß, er.
01:17:43:14 – 01:17:44:17
Sprecher 2
Hätte meinen Platz zwei.
01:17:44:19 – 01:17:45:07
Sprecher 1
Ja.
01:17:45:21 – 01:18:02:08
Sprecher 2
Ist. Vielleicht muss ich dir den auch mal geben. Vielleicht müssen wir den mal gucken. Ist ein relativ aktueller Film Faithful Paintings von Neill Train Ein Nie ist einer von den Regisseuren, die alles machen, also alle schreiben oder zitieren.
01:18:02:12 – 01:18:03:03
Sprecher 1
Oh, okay.
01:18:03:03 – 01:18:04:00
Sprecher 2
Und Tommy? Wieso?
01:18:04:07 – 01:18:05:01
Sprecher 1
Oh, wow.
01:18:05:07 – 01:18:08:18
Sprecher 2
Und in Petrol Paintings geht es darum.
01:18:09:09 – 01:18:15:13
Sprecher 1
Dass okay. Du weißt nicht, worum es geht, weil es nicht verrät, worum es geht.
01:18:15:24 – 01:18:21:14
Sprecher 2
Ein Engel, von Selbstzweifeln geplagt. Der Schriftsteller wird angefahren.
01:18:22:10 – 01:18:23:10
Sprecher 1
Und muss das ablesen.
01:18:23:19 – 01:18:48:10
Sprecher 2
Und hat seitdem merkwürdige Träume. Und trifft dann eine Psychologin, die er schon aus Kindertagen kann. Eine Ärztin. Die war zufällig im Krankenhaus, kannte er schon aus Kindertagen und sein Freund wird von der Frau, von seiner Frau umgebracht. Und dann kann er Krebs heilen. Den Krebs halt einem anderen Film. Aber er kann, er kann sich teleportieren und da gibt es diesen mystischen Stein und irgendjemand jagt ihn und schießt auf ihn.
01:18:48:18 – 01:18:50:24
Sprecher 1
Okay, ich glaube, wir müssen diesen Film nicht gucken.
01:18:50:24 – 01:19:10:16
Sprecher 2
Ist ein total absurder Film. Es ist wirklich schlecht. Es ist so ein Film, ein totaler Trash. Neil ist so ein bisschen der David Lynch, des Trash, weil man weiß nie so genau, ob seine, ob seine Handlungen inkohärent sind, weil er das will, weil er so real sein will oder einfach, weil er nicht, weil er es nicht kann.
01:19:11:04 – 01:19:11:20
Sprecher 1
Okay, das.
01:19:11:20 – 01:19:35:03
Sprecher 2
Ist Es ist wirklich auf eine absurde Art unterhaltsam, weil es gibt so viel komisches Zeug, was da passiert. Okay, das ist total schräg. Er hat dann zum Beispiel. Er entscheidet sich dann irgendwann, dass er sich in die Regierungs Dateien einhacken will, um deren böse Geheimnisse aufzudecken. Wir erfahren nicht genau, was es ist, also hat immer so ein bisschen diesen libertären Schlag, dass die Regierung korrupt ist.
01:19:35:03 – 01:19:54:12
Sprecher 2
Er will das herausfinden und dann sitzt er da mit seinen Laptops. Der Film ist aus dem Jahr 2012 und er sitzt da mit Laptops aus dem Jahr 2000. Man sieht halt einfach, dass du so Props von dir günstig gekriegt. Okay, tippt dann einfach wild auf den rum und schmeißt sie durch die Gegend und am Schluss begehen die Politiker alle Selbstmord, weil er ihre dunkelsten Geheimnisse Unrecht hat.
01:19:54:23 – 01:19:59:04
Sprecher 2
Ein fantastischer Film. Unbedingt gucken. Sein großartiges Werk.
01:20:00:09 – 01:20:05:00
Sprecher 1
Ich denke mal Platz zwei ist in diesem Fall am Thinking of Things.
01:20:05:01 – 01:20:06:00
Sprecher 2
A Toller Film.
01:20:06:13 – 01:20:12:10
Sprecher 1
Der erst in der Nachbesprechung gut was?
01:20:12:10 – 01:20:15:04
Sprecher 2
Und ist ja dann noch ein Film, weil man die Nachbesprechung hinter sich hat.
01:20:15:09 – 01:20:45:16
Sprecher 1
Ja, immer noch natürlich. Also es ist nur so, dass man so ein paar Brocken dann rausfindet und sich denkt okay, es gibt so ein paar Hinweise für bestimmte Dinge und man kann den Film auf eine bestimmte Art und Weise lesen und dann denkt man voll cool, so irgendwie. Aber während man ihn guckt, ohne Vorwissen, ohne zu wissen, dass man jetzt ein surreales Werk vor sich hat, denkt man die ganze Zeit äh, ich komm nicht mehr mit, ich weiß nicht, wer was weiß.
01:20:45:17 – 01:21:07:16
Sprecher 1
Das Verhältnis hat er zu ihr. Welches Verhältnis hat sie zu ihm? Um wen geht es hier eigentlich? Hat sie jetzt dieses Gesicht? Oder hat sie doch das andere Gesicht? So ist er plötzlich irgendwo zwischendurch ist. Wie sind die Eltern drauf? Sind sie? Wie alt sind die Eltern eigentlich? Weil so viel gesprungen wird in verschiedenen Varianten dieser dieser Geschehnisse.
01:21:08:02 – 01:21:09:09
Sprecher 1
Das ist einfach nichts mehr, weist.
01:21:09:12 – 01:21:36:20
Sprecher 2
Ja, ich muss jetzt was sehr radikales machen auf einer Podcast Metaebene. Und zwar muss ich posthum eine die Top drei aus der letzten Episode ein bisschen abändern, was sie hatten. In der letzten Episode hatten wir Top drei ohne Ausweg und ich finde dieser ging auf Ending Things. Passt perfekt in diese Top drei Liste auch rein, weil sie ist ja in seinem Kopf, wie wir später erfahren und ist ja eine Wunschvorstellung von ihm, die eigentlich in seinem in seiner Fantasie umherirrt.
01:21:36:20 – 01:21:43:15
Sprecher 1
Das erfahren wir aber nicht später. Der Film erzählt uns das nicht. Wir denken, das ist etwas in der Recherche.
01:21:45:09 – 01:21:54:03
Sprecher 2
Ich finde, das kann man durchaus in dem Film schon reinlesen, wenn man schaut, während man die ganze Zeit What the fuck gegen den den Bildschirm schreit Äh, ja.
01:21:55:09 – 01:22:01:10
Sprecher 1
Na gut, ja, aber ohne Ausweg. Auf jeden Fall denkt man während des Films Das stimmt.
01:22:02:06 – 01:22:38:03
Sprecher 2
So, zurück zu What the fuck? Ja, mein Platz eins ist von Gaspar Noe and the Void, weil es ist extrem mutig, einen Film aus der Ego Perspektive von einer Person zu erzählen. Noch mutiger ist es, diese diesen Film aus der Ecke nicht nur vor dem Tod zu erzählen, sondern auch nach dem Tod. Und dieser Film ist radikal die Ego Perspektive einer eines sterbenden, dessen Geist sein Körper verlässt und irgendwo in einer Leere umher mäandert, wo er dann so Spuren aus seinem Leben aufgreift.
01:22:38:03 – 01:23:06:16
Sprecher 2
Spuren aus der Gegenwart, aus der Vergangenheit. Und dieser Film ist einfach ein radikales, radikales Motiv, wo man nie genau weiß, wo man gerade ist, weil man einfach von Bildern zerdrückt wird. Und dann irgendwann wird es auch albern und absurd. Und dann schließlich gibt es die Pio wie einen Penis, der in eine Vagina eindringt und man weiß, man sieht etwas ganz Besonderes und fühlt sich auch irgendwie ein bisschen erleuchtet.
01:23:07:03 – 01:23:17:05
Sprecher 1
Interessant in diesem Satz Gerade nachdem eine Kamera in eine Vagina eindringt, eine sagt Du fühlst dich erleuchtet und was fast egal.
01:23:17:05 – 01:23:37:00
Sprecher 2
Sie haben tatsächlich alles. Dieser Film ist total bizarr und laut und wild und dreckig und dauert 160 Minuten und. Ist wie gesagt eine Pio, wie von einer Seele, die den Körper verlässt. Ein ziemlich, ziemlich, ziemlich abgefuckt das einer der gefragtesten Filme, die ich je gesehen habe und echt jede Sekunde wert.
01:23:37:06 – 01:23:38:10
Sprecher 1
Okay, na gut.
01:23:38:19 – 01:23:39:24
Sprecher 2
Na gut, dann Platz eins.
01:23:39:24 – 01:23:42:04
Sprecher 1
Glaube ich dir mal? Mein Platz eins ist The Lighthouse.
01:23:42:15 – 01:23:46:04
Sprecher 2
Ja, okay. Ich verstehe das ja. Bei dem kann man das auch. Hin und wieder.
01:23:46:22 – 01:24:03:19
Sprecher 1
Hin und wieder. Hallo, Also am Anfang ist schon noch einigermaßen stringent, muss man sagen. Also man hat schon noch das Gefühl, okay, hier wird eine Situation, es ist ein bisschen seltsam, alles aber okay. Aber es wird dann schon echt mit der Zeit sehr abgefragt und seltsam und wird und wird.
01:24:04:03 – 01:24:19:23
Sprecher 2
Ja, ich finde dieser Film ist so aufs Zelluloid gepresst. Seemannsgarn? Ja, wenn dir ein besoffener Matrose in Havanna eine wirklich gruselige Geschichte erzählen will und dann zwischendurch denkst im Moment muss ich, ist es noch gruselig, muss ich drüber lachen. Ich weiß es nicht. Moment, warst du da nicht schon?
01:24:20:05 – 01:24:21:00
Sprecher 1
Was erzählst du da?
01:24:21:12 – 01:24:25:02
Sprecher 2
Du hast eine Sex Fantasie mit einer Meerjungfrau mit eingebaut. Alles klar, Alles klar, Mach weiter.
01:24:26:00 – 01:24:51:11
Sprecher 1
Und es ist aber auch tatsächlich, wenn man richtig einsteigt in dem Film. Wenn man es schafft, sich einsaugen zu lassen, dann ist das ja nicht nur die Geschichte eines Betrunkenen in einer Bar, wo man eine Distanz aufbauen kann, sondern dann wird es wirklich und das würde ich jedem empfehlen zu versuchen, sich auf den Film einzulassen. Dann es wirklich wie der Albtraum, den sich früher die Seemänner wirklich ernsthaft ja erzählt haben.
01:24:51:12 – 01:25:11:08
Sprecher 2
Krass immersiv. Der Film unglaublich. Und das, obwohl er auch so hardcore vier zu drei schwarz weiß genau bildet. Wirkt so ein bisschen wie eine historische Aufnahme, fast eine pseudo historische Aufnahme, die irgendwo gefunden wurde aus dem Meer, aus dem 19. Jahrhundert und trotzdem ziemlich krass mit rein von Robert Eggers aus dem Jahr 2009 und dann.
01:25:11:12 – 01:25:13:22
Sprecher 1
Auch so witzig gemacht hat, den wir auch besprochen.
01:25:13:22 – 01:25:17:00
Sprecher 2
Haben und der jetzt einen neuen Film rausbringt und nochmal auf den schrecklichen.
01:25:17:08 – 01:25:21:05
Sprecher 1
Und dann das Dingens dabei auch wieder hier.
01:25:21:12 – 01:25:22:01
Sprecher 2
Annika Teller.
01:25:22:01 – 01:25:24:21
Sprecher 1
Johnny Halliday und Nicole Kidman.
01:25:25:05 – 01:25:36:03
Sprecher 2
Aber das ist eine Hamlet Geschichte und der der Protagonist ist sogar ein Anagramm von Hamlet ist. Tatsächlich habe ich, da habe ich heute den Trailer dazu gesehen und dachte Oh, das sieht gar nicht so gut aus.
01:25:36:05 – 01:25:37:02
Sprecher 1
Oh, echt?
01:25:37:08 – 01:25:39:24
Sprecher 2
Oh ja, das kann auch sein, dass der Trailer einfach kacke geschnitten.
01:25:39:24 – 01:25:40:17
Sprecher 1
Aber ich hoffe es.
01:25:40:20 – 01:25:51:11
Sprecher 2
Okay, aber so was wirkte so ein bisschen plump. Oh, ich weiß nicht. Wie gesagt, der Trailer. Ich bin gerade bei den Filmen von Robert Eggers. Kann der Trailer auch das stehen hören?
01:25:52:05 – 01:25:59:15
Sprecher 1
Ich bin gespannt. Okay. Ja, das waren unsere Top drei.
01:26:02:01 – 01:26:15:15
Sprecher 1
Das war unsere Top drei. Wir sind wieder bei anderthalb Stunden. Wollen wir noch schnell Facetten Und dann wird ab.
01:26:15:21 – 01:26:16:03
Sprecher 2
Ja.
01:26:16:23 – 01:26:44:22
Sprecher 1
Okay. Also, The French Dispatch. Ein absoluter, absoluter, absolute Empfehlung. Vielleicht muss man den mehrmals gucken. Vielleicht muss man ihn auch in Abschnitten gucken. Das könnte man vielleicht tun, indem man einfach sagt okay, ich habe so viele Bilder gesehen, ich muss erst mal verarbeiten, was da passiert ist und mache einfach mal Stopp nach der ersten Geschichte. Da kommt man nicht weiter an oder es ist so oder so, aber auf jeden Fall auf jeden Fall gucken und.
01:26:44:22 – 01:26:47:19
Sprecher 1
Wes Anderson in seiner Reinform einmal genießen.
01:26:47:19 – 01:27:06:18
Sprecher 2
Wenn du Wes Anderson magst, wirst du diesen Film lieben. Wenn du Wes Anderson liebst, wirst du diesen Film wahrscheinlich vergöttern. Wenn du Wes Anderson okay findest, wirst du diesen Film auch sehr viel abgewinnen können. Wenn du von Wes Anderson so ein bisschen genervt bist, dann kann es sein, dass du mit diesem Film Probleme hast.
01:27:06:18 – 01:27:10:22
Sprecher 1
Auf diesem Spektrum bist du eher weiter unten, oder was oder wie?
01:27:11:11 – 01:27:16:17
Sprecher 2
Das das hieße, ist ja das, dass er einfach das, dass er einfach audiovisuell so gut ist, dass.
01:27:16:18 – 01:27:20:04
Sprecher 1
Es hieß das da gut, das ist wirklich ungemein spannend.
01:27:20:04 – 01:27:40:17
Sprecher 2
Ich kann nicht sagen, dass ich während dieses Films irgendwie genervt war oder so, also ein bisschen erdrückt, ein bisschen erschlagen. Aber er hat mir 108 Minuten einfach mal verdammt viel Spaß gemacht. Aber sobald ich von den Bildern nicht mehr erschlagen werde und anfangen kann, über die Handlung nachzudenken, dann ja, okay, so viel wird davon jetzt nicht bleiben für mich.
01:27:40:24 – 01:27:44:01
Sprecher 1
Ja, ist bei vielen Magazinen so, die man durchblättert.
01:27:44:13 – 01:28:08:24
Sprecher 2
Ja, das stimmt. Tatsächlich auch und gerade bei gerade bei so Reportagen, wie sie vom New Yorker geschrieben werden, teilweise. Man nimmt dann letzten Endes doch nicht so viel mit. Man hat vielleicht eine nette Anekdote, die man erzählen kann, ja, aber am dass man wirklich was tiefgreifend dazugelernt hat oder tiefgreifend in Frage gestellt wurde in seinen eigenen Ansichten, das findet nicht.
01:28:08:24 – 01:28:16:23
Sprecher 1
Statt. Ein Hoch auf die Zerstreuung auf dem bürgerlichen Sessel mit Pfeife in der Hand und einer Leselampe. Ja.
01:28:17:10 – 01:28:19:24
Sprecher 2
Das kann ich voll und ganz unterstreichen. Okay, in diesem Sinne.
01:28:20:07 – 01:28:24:18
Sprecher 1
Ist sehr schön. Vielen Dank fürs Zuhören und vielen Dank dir, dass du diesen Film angeschaut hast.
01:28:24:18 – 01:28:28:17
Sprecher 2
Vielen Dank, dass du mal wieder an Wes Anderson vorgesetzt hast, sonst würde ich den ja nicht gucken.
01:28:28:17 – 01:28:29:06
Sprecher 1
Ja, genau.
01:28:30:03 – 01:28:32:12
Sprecher 2
Ich warte auf den nächsten, den ich dann ignorieren kann.
01:28:33:02 – 01:28:36:24
Sprecher 1
Oh, man ist wieder einer in der Mache übrigens. Und es hat einen sehr viel Spaß gemacht.
01:28:37:02 – 01:28:45:18
Sprecher 2
Ich bin froh, dass ich den gesehen habe, weil er tatsächlich hat mir mehr Freude gemacht als die letzten, was ich gesehen habe. Einfach weil er. Weil er so kondensiert war, hat er mir mehr Freude gemacht.
01:28:45:18 – 01:28:59:16
Sprecher 1
Das dachte ich nämlich auch und hatte das ein bisschen gehofft. Ich hatte ein bisschen mehr erhofft, noch. Aber ich glaube, ich kann zufrieden sein mit dem, was ich erreicht habe. Aber der Plot, deinen Horizont vielleicht noch mal wieder ein bisschen aufgemacht in die Richtung.
01:28:59:16 – 01:29:07:23
Sprecher 2
Audiovisuell auf jeden Fall. Also ich habe so viel neue. Oh, das man auch machen filmisch Bilder gesehen. Ja, das reicht auf jeden Fall für die nächsten Wochen.
01:29:08:01 – 01:29:12:13
Sprecher 1
Sehr schön. Jetzt bist du erst mal wieder satt hier.
01:29:12:20 – 01:29:14:10
Sprecher 2
Also das ist eine schöne Woche.
01:29:14:11 – 01:29:22:17
Sprecher 1
Wenn ihr wissen wollt, was als nächstes passiert, also nächste Woche, dann bleibt noch dran und wir werden euch nach dem Jingle noch mal erzählen, was wir nächste Woche machen.
01:29:22:17 – 01:29:24:21
Sprecher 2
Nächste Woche kann ich mich an Johannes für diesen Film rächen.
01:29:25:06 – 01:29:26:09
Sprecher 1
Ostern? Nein.
01:29:26:16 – 01:29:30:22
Sprecher 3
Da du, du.
01:29:32:08 – 01:29:43:01
Sprecher 1
Du, Wir haben noch nicht mal das Fenster wieder zugemacht. Wir müssen jetzt einfach mal reden.
01:29:43:01 – 01:29:44:04
Sprecher 2
Mit offenem Fenster.
01:29:44:04 – 01:29:45:06
Sprecher 1
Mit offenem Fenster.
01:29:45:12 – 01:29:55:12
Sprecher 2
Scheiß auf den Sound. Also, ich habe dich gerade auf Mike gefragt und du hast mir was gesagt. Und ich habe gesagt, ich muss das wiederholen. Mit offenem Mikro. Vorschlage. Schlager.
01:29:56:09 – 01:30:03:04
Sprecher 1
Man kann mit dir nichts inszenieren. Es ist alles immer transparent. Johannes Ja.
01:30:03:04 – 01:30:06:18
Sprecher 2
Was assoziiert du mit Rambo?
01:30:07:04 – 01:30:11:15
Sprecher 1
Rambo ist für mich immer Haudrauf. Action war.
01:30:11:24 – 01:30:16:14
Sprecher 2
Sehr gut. Hervorragend. Dann habe ich eine gute Horizonterweiterung. Letzte Woche.
01:30:16:14 – 01:30:17:04
Sprecher 1
Und zwar den.
01:30:17:04 – 01:30:23:04
Sprecher 2
Ersten Rambo Film fast aus dem Jahr 1982, der nur in Deutschland Rambo hieß und heißt.
01:30:23:04 – 01:30:33:03
Sprecher 1
Er heißt Herzblatt, heißt er schon, als er rauskommt. First Blood haben die da schon gesagt. Oh, das ist ein Konzept, das trägt 20 Filme lang.
01:30:34:02 – 01:30:50:16
Sprecher 2
Er ist natürlich fast platt wegen dem ersten Blut, das vergossen wird. Okay, und ich glaube, ich kann mir vorstellen, was du mit Rambo assoziiert. Und das tun glaube ich viele, die in den ersten Rambo Film nicht so richtig haben oder nicht in Erinnerung haben, weil sie vor allem die Fortsetzungen kennen. Ich bin sehr gespannt, was du davon hältst.
01:30:51:00 – 01:30:59:02
Sprecher 1
Okay, ich auch. Na gut, dann habe ich halt ein bisschen Haudrauf Spaß. Was soll’s. Genau. Mein Genre.
01:30:59:11 – 01:31:01:17
Sprecher 2
Perfekt. Wir sehen uns nächste Woche, bis ein.
01:31:02:00 – 01:31:04:08
Sprecher 1
Also.