Episode 86: Prinzessin Mononoke und die Filme des Studio Ghibli
Mononoke oder auch Yōkai, (Obake) ist in Japan die Bezeichnung für gefährliche übernatürliche Wesen, am ehesten vergleichbar mit den Kreaturen, die wir im Westen als Dämonen bezeichnen. Im Mittelpunkt des Studio Ghibli Animes Mononoke Hime aus dem Jahr 1997 steht also eine Dämonenprinzessin… zumindest ist sie das in den Augen ihrer Antagonist*Innen.
Im Zentrum des Films steht aber vor allem ein junger Emishi-Prinz namens Ashitaka, der sich nach dem Kampf gegen ein rasendes dämonisches Wildschwein auf den Weg macht, um dessen Fluch loszuwerden, der seinen Arm befallen hat und ihn langsam von innen auffrisst. Auf der Suche nach Heilung findet er eine vormoderne Eisenhütten-Stadt, in der ehemalige Prostituierte und Leprakranke für die Herrscherin Eboshi Eisen verarbeiten und Waffen herstellen. Diese sind notwendig, um den Übergriffen der kriegerischen Samurai der Nachbarstädte Einhalt zu gebieten. Aber dafür muss der anliegende Wald gerodet werden, was nicht weniger bedeutet als eine Kriegserklärung an die dort lebenden Natur- und Tiergötter, die von der jungen Kriegerin San – der titelgebenden Mononoke – begleitet werden. Ashitaka findet sich inmitten eines weitreichenden Konfliktes wieder.
Naturgötter, Dämonen, Samurai, der Kampf zwischen Tradition und Moderne in der Vor-Edo-Zeit, klassische japanische Hierarchien… Puh. Wir haben also wieder einen ganzen Batzen an fernöstlicher Kultur und Mythologie, durch den wir uns als halbgebildete Europäer wühlen müssen. Ja müssen, haben wir es hier doch mit dem in seiner Zeit erfolgreichsten Film Japans, einem prototypischen Hayao Miyazaki Meisterwerk und dem wohl epischsten Anime des Studio Ghibli zu tun. Ein Film, der auch ein westliches Publikum für sich gewinnen konnte und sogar von Disney international vertrieben wurde.
Auch dich? Johannes? Oder warst du mal wieder Lost in Translation, Johannes?
Transkript
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: Podcast: Der mussmansehen Podcast - Filmbesprechungen Episode: Episode 86: Prinzessin Mononoke und die Filme des Studio Ghibli Publishing Date: 2022-08-24T20:17:32+02:00 Podcast URL: https://podcast.mussmansehen.de Episode URL: https://podcast.mussmansehen.de/2022/08/24/episode-86-prinzessin-mononoke-und-die-filme-des-studio-ghibli/ Das ist für Erwachsene teilweise nicht so gut. Der Film ist nicht für Zwölfjährige. Der Film ist ab Zwölf freigethe. Das ist ein ganz großer Unterschied. Ich glaube, dass der Film nicht für sechsjährige Söhne von Flohr ist. Wir müssen darüber reden, Johannes, du hast ... Als ich gesagt habe, ich habe diesen Film mit meinem Sohn geguckt, hast du sehr schockiert reagiert. ... Nachdem ich jetzt leider feststellen musste, dass ich ... Nicht sagen kann, weil das eher eine Verabschiedung ist. Muss ich mit dem klassischen anfangen. Konnichiwa und herzlich willkommen zu einer neuen Episode beim Muss man sehen Podcast, wo Johannes und ich über Filme reden. Wie viele Leute haben wir jetzt gleich am Anfang verärgert? Ich habe mir wirklich Mühe gegeben. Ich habe es mir jetzt mehrmals angehört. Und ich glaube trotzdem, dass ich es nicht hundertprozent getroffen habe. Wirst ihr von Google erzählen lassen, wie es klingen muss. Aber Google weiß bei so was Bescheid. Okay. Ja, japanische Sprache, schwere Sprache. Herzlich willkommen zu Muss man sehen Podcast und zu unserer japanischen Filmbesprechung für diesen Monat. Das ist unsere japanische Filmbesprechung. Oh, mein Floor. Ich finde es ganz toll, dass du mir diese Filme vorsetzt. Aber ich habe immer Angst vor der Episode. Genau wegen solchen Sachen, Aussprache von den Namen, von den Regisseuren, von ... Ich hab einfach ... Es ist wahnsinnig schwierig. Wir stellen das gleich. Ich entschuldige mich jetzt für an alle Bitte, entschuldigt. Ich versuch's, aber ich krieg's. Wir stellen das gleich als das Klemmar voran. Tut uns schrecklich, schrecklich leid, Namen oder Begriffe falsch aussprechen. Es werden eine Menge von japanischen Namen und Begriffen in dieser Episode fallen. Und wir geben uns wirklich Mühe. Aber wir stoßen an unsere westeuropäischen Grenzen einfach. Ja. Wenn wir irgendwie Cultural Appropriation auf uns laden, bitte sagt uns Bescheid. Wenn wir misstreden, bitte sagt uns Bescheid und schreibt uns. Wir haben uns sehr viel Mühe gegeben bei der Recherche. Aber es ist einfach mal, es ist viel. Und es ist schwierig, da auch reinzukommen, das zu verstehen. Wir reden heute über Prinzessin Mononoke vom Studio Ghibli. Uh. Oder um das gleich zu sagen, Ghibli, wenn wir's richtig aussprechen wollen. Das hab ich mich nämlich auch gefragt. Da war ich ein bisschen hin und her, weil auch verschiedene Aussprachen im Internet kursieren. Ghibli ist die japanische Aussprache mit einem stimmhaften G, das ich jetzt auch falsch ausspreche. Allerdings ist es witzig, weil wir, wenn wir schon von kultureller Anhaltung reden, das ist ein italienischer Begriff. Das heißt, was eigentlich aus dem Arabischen kommt. Also, wir haben hier wirklich ... was kulturell übereinanderfällt, Ghibli im Italienischen. Aus dem Arabischen kommt heißt so viel wie Wüstenwind oder konkreter noch Sahara-Wüstenwind. Ach, das noch. Und im japanischen wird das G allerdings also G ausgesprochen, also stimmhaften Ghibli. Ich werde einfach bunt mich in Waschanchen, diese Episode, weil ich seit 40 Jahren Ghibli sage. Ja, ja, ja. Wie die meisten bei uns hier in unseren Breckengraden. Ja, wir reden heute über Prinzessin Mononoka aus dem Jahr 1997. Ein einer der bekanntesten Filme von dem Studio. Neben Chihiros Reisens Zauberland. Ponyo ist, glaub ich, auch noch relativ bekannt. Aber auf jeden Fall ... Totoro. Ich würde dir behaupten, Chihiros Reisens Zauberland ist ein Film, von dem man gehört hat, wenn man sich nicht so viel damit auseinandersetzt. Dann gibt es viele Filme, die man erkennt, dass man eine gewisse Liebe für diese Art von Zeichentrickfilm hat, die aus Japan stand. Die habe ich ja nicht so unbedingt, aber Totoro sagt mir mehr als Chihiro. Also, früher hat mir früher was gesagt. Und Chihiro ist dann aufgetaucht und so. Aber es kann auch sein, dass das eine ist ja früher erschienen als das andere. Totoro, oder ist Totoro älter? Totoro ist älter. Wobei das ja auch dazu, wenn wir kommen, Veröffentlichungsgeschichte, das ist ziemlich wild bei Ghibli, zumindest außerhalb von Japan, weil die Filme wurden dann teilweise erst ein Jahrzehnt, nachdem sie gedreht wurden, bei uns überhaupt released, weil sich keiner dafür interessiert hatte. Und ein Grund, warum beim westlichen Publikum, das Interesse an Ghibli gewachsen ist, ist eben dieser Prinzessin Mononoke, der dann ja auch von Disney vertrieben wurde international. Aber dazu würden wir auch kommen. Ich würde einfach mal starten und dann gucken wir mal, wo uns die Reise hinführt. Ich bin gespannt. Mononoke oder auch Yokai ist in Japan die Bezeichnung für gefährliche, übernatürliche Wesen. Am ehesten vergleichbar mit den Kreaturen, die wir im Westen als Dämonen bezeichnen. Im Mittelpunkt des Studio Ghibli-Animes Mononoke Hime steht also eine Dämonenprinzessin. Zumindest ist sie das in den Augen ihrer Antagonistinnen. Im Zentrum des Films steht aber vor allem ein junger Emichi-Prinz namens Ashitaka, der sich nach dem Kampf gegen ein rasendes, dämonisches Wildschwein auf den Weg macht, um dessen fluchlos zu werden, der seinen Arm befallen hat und ihn langsam von innen auffrisst. Auf der Suche nach Heilung findet er eine vormoderne Eisenhüttenstadt. Brandenburger werden jetzt schmunzeln. In der ehemalige Prostituierte und Lebra-Kranke für die Herrscherin Eboshi Eisen verarbeiten und Waffen herstellen. Diese sind notwendig, um den Übergriffen der Kriegerischen Samurai der Nachbarstädter Einheit zu gebieten. Aber dafür muss der anliegende Wald gerotet werden, was nicht weniger bedeutet, als eine Kriegserklärung an die dort lebende Natur und Tiergötter, die von der jungen Kriegerin-Sang der titelgebenden Mononoke begleitet werden. Ashitaka findet sich inmitten eines weitreichenden Konflikts wieder. Naturgötter, Dämonen, Samurai, der Kampf zwischen Traditionen und Moderne in der Vor-Edo-Zeit, klassische Japanische Raschinen. Puh, wir haben also wieder einen ganzen Batzen an fernöstlicher Kultur und Mythologie. Durchstehen wir uns als halbgebildete Europäerwühlen müssen. Ja, müssen. Haben wir es doch hier mit dem in seiner Zeit erfolgreichsten Film Japans, einem prototypischen Hayao-Miyazaki-Meisterwerk und dem wohl epigsten Anime des Studio-Ghibli zu tun. Ein Film, der auch ein westliches Publikum für sich gewinnen konnte und sogar von Disney international vertrieben wurde. Konnte er auch dich für sich gewinnen, Johannes? Oder warst du mal wieder lost in translation? Was heißt denn hier mal wieder? Also die letzten asiatischen Filme, die ich dir gegeben habe. Tiger and Dragon, ich war begeistert. Ausnahme Tiger and Dragon. Da war großartig. Aber wir haben ... Hau, so hast du auf die Liste der schrecklichsten Filme gepackt, die ich dir geboten habe. Absolut, das wäre eins zu eins, was genug. Na, Old Boy hatte ich auch, glaub ich, relativ gut. Ja, Old Boy war so ein bisschen auf der positiven Seite, aber auch schwierig streckenweise. Das Ding ist ja, das müssen wir dazusagen, ich halte mich schon zurück, weil ich immer Angst davor habe, dass du ... Lass dir Tiger and Dragon eine Lehre sein, wenn du mir einen guten Film gibst, kann ich den auch würdigen. Also dann, wie konntest du diesen Film würdigen? Lass uns mal, bevor ich da irgendwie ein Fazit gebe, da durchgehen, weil es gibt haben- und soll-Seiten, die wirklich explodieren, die müssen einfach mal besprechen. Damit ich auch rausfinde, was ich überhaupt von dem Film halte. Weil ich bin nach wie vor verwirrt. Es ist ja einfach viel, ne? Es ist wirklich viel, was passiert. Ihr könnt ja mal versuchen, das so ein bisschen auseinanderzuziehen. Ich werde mal hier und da wissen, reinhauen, dass ich mir angeeignet habe, um überhaupt einen Weg in diesen Film reinzufinden. Also, um das da zu sagen, man muss keine Japanologie studiert haben. Nein, man muss nicht Experte in japanischen Mythen unter japanischen Geschichte sein, diesen Film genießen zu können. Aber es hilft. Aber die Geschichte so umrissen, hab ich sie ja schon, ist eigentlich ziemlich klar. Wir haben hier einen Prinzen, der von einem Emishi stammt kommt. Das haben wir gleich den ersten Begriff. Ja, so. Und was ist das jetzt? Wenn ich jetzt sagen, in die Gene ist das, glaub ich, schon zu viel gesagt. Es waren, die haben in Osten und Norden Japans gelebt und waren tatsächlich, also gerade in der Zeit, in der der Film spielt, kurz im Moment dazu kommen wir gleich, wurden die so ein bisschen als die Barbaren angesehen, weil die noch nicht so mit der Moderne, die damals Japan so langsam im Griff genommen hat, damit noch nicht so Kontakt hatten. Und das waren Menschen, die sehr stark mit der Natur verbunden gelebt haben. Ja, ich muss mal ganz kurz dazwischen erwähnen, dass es bei uns draußen stürmt und regnet und dass man bestimmt im Hintergrund einen Rauschen hören wird, dass nicht auf die schlechte Technik zurückzuführen ist. Sondern einfach auf den wunderschönen Regen, den wir hier genießen dürfen. Damit müssen wir jetzt leben. Und dann kommen wir gleich zu einem zweiten sehr wichtigen Begriff, der für den Film, für die Rezeptions des Films nur wirklich wesentliche Rolle spielt. Und das ist der Shintoismus. Das waren nämlich diese Menschen, die eher mit der Natur verbunden gelebt haben, waren meistens noch Anhänger des Shinto- oder Shintoismus. Und das ist eigentlich, wenn man es so grob zusammenfasst, die japanische Urrellektion. Wobei Japan ja eigentlich eines der Länder ist, mit den geringsten Anteile an tatsächlicher Religion, wie man sie so bezeichnen möchte. Dafür eben, vor allem monotheistisch und so weiter, dafür sind sie sehr naturverbunden, was man den Film stark anmerkt. In Japan gibt es seit jeher ... Genau, das ist eigentlich dieser Shintoismus. In Japan gibt es seit jeher diesen Synkretismus, sagt man auch dazu, dieses Zusammenspiel von Shintoismus und Buddhismus. Der Buddhismus so ein bisschen als chinesisches Import. Eigentlich sehr früh schon, also wir reden hier vom ... was in Europa das Frühmittelalter gewesen wäre, in der Zeit der Völkerwanderung, früher geschwappt ist von China nach Japan. Der Buddhismus hat dann ja auch einen großen Siegeszug angetreten. Und hat es geschafft, eigentlich die herrschende Religion in Japan zu werden. Aber der Shintoismus hat immer so ein bisschen unter der Oberfläche existiert. Was der Shintoismus ist, kann man sich so ein bisschen vorstellen, mit dem, was man in Europa als heidnische Religion bezeichnen würde. Das heißt, die Verehrung von Naturgöttern, aber auch von Geistern und Dämonen. Und ganz wesentlich im Shintoismus sind die sogenannten Kami. Der Begriff wird auch im Film Mononoke nun wieder erwähnt, als Bezeichnung für die Götter, wobei er dem nicht ganz gerecht wird. Kami ist so ein sehr universeller Begriff. Damit werden im Japan sowohl Götter bezeichnet, als auch Geister, Naturgeister, aber auch Dämonen. Und dann wird der Begriff wohl noch für ganz viele andere Sachen verwendet. Zum Beispiel kann eine plötzlicher Epiphanie, eine Idee, eine Erleuchtung, kann auch ein Kami sein. Und das Gewissen kann auch ein Kami sein, also ein sehr allgemeiner Begriff. Hängt aber auch damit zusammen, dass der Shintoismus eine sehr diesseits bezogene Religion ist. Das unterscheidet ihn stark vom Buddhismus. Der Shintoismus ist so eine Religion, die eigentlich nicht die Erlösung in einem Jenseits sucht. Oder die propagiert, sondern im Westen würde man vielleicht auch Panteismus dazu sagen, versucht das Göttliche in allem zu finden, in der Natur, in den Bäumen. Und dafür gibt es eben diesen Naturgeister und diesen Naturgötter, die irgendwie so ein bisschen Platzhalter sind für die Verehrung von natürlichen Phänomenen. Die werden tatsächlich auch personifiziert im Shintoismus. Und sind allerdings im Gegensatz zu den Göttern, wie wir sie kennen, nicht allmächtig und moralisch oft auch ambivalent. Ein Kami hat auch negative Eigenschaften. Ja. Und das Dämonische und das Göttliche halten sich immer so die Waage. Und ein Teil des Shintoes eben auch, der glaube daran, dass das Böse, das Dämonische bei diesen göttlichen Lebewesen erzeugt, wird dadurch, dass der Mensch sie verdirbt. Das ist auch ein Motiv, was wir in dem Film ganz oft sehen werden. Und die wesentlichen ethischen Normen im Shintoismus sind dann, wenn man so will, zum einen die Harmonie mit der Natur, Zusammenleben mit der Natur und Reinhalt als erstrebenswärter Zustand. Also die Reinigungs-Rituale spielen eine sehr große Rolle im Shintoismus. Was auch dazu führt, dass es eine Tabuisierung gibt von Krankheiten, die teilweise auch nicht so gesund ist, und auch eine Tabuisierung des Todes. Also zum Beispiel gibt es im Shinto eigentlich nicht so richtige Totenrituale. Das hat dann eher der Buddhismus übernommen. Und dazu gehört eben auch zum Beispiel der Aberglaube, dass du beschmutzt bist, wenn du eine Leiche angefasst hast, oder auch wenn du jemanden Krankes angefasst hast, und dass das den Körper unrein macht, und dass der Körper dann gereinigt werden muss in bestimmten Ritualen. Das sind so Sachen, die tatsächlich auch im Film vorkommen, die ja dem Film auch ein bisschen mitbestimmen, was zum Beispiel Lebra-Kranken betrifft. Und was mich ein bisschen verstört hat, was da so En Passant gemacht wird, wenn die sagen, du wirst sterben, weil du diese Wunder hast, dass er gehen muss und dass sie ihm nicht nachschauen dürfen. Ja. Was ich eine ganz schwierige Methode finde, Tod zu verarbeiten, irgendwie trauer Arbeit zu leisten. Also es wird heutzutage ganz viel gesagt, du brauchst, wenn ein Verwandter stirbt, den du geliebt hast, eigentlich die Möglichkeit, diese Leichnamen einmal zu sehen, um das mit der Wirklichkeit zu verbinden, um Trauerarbeit anzustoßen. Und wenn die das nicht machen, dass ein Gesetz ist, dass das nicht geht, das ist eine ganz schwierige Sache. Das hat mich den ganzen Film beschäftigt, seit das gesagt wurde. Das ist ein Motiv in der japanischen Mythologie, das bis zu dem Ursprungsmythos zurückgeht. Und zwar ist der japanische Schöpfungsmythos, der zu diesem Stintourismus gehört, handelt von Izanaki und Izanami. Das war ein Geschwisterpaar, und die waren gleichzeitig auch so was wie ein Ehepaar. Die haben das Ehepaar? Oh nein. Die haben die ganz ... Ja. Mein Gott, griechische Mythologie ist es genauso. Okay, das ist nicht das Schockierende. Die haben die ganzen Götter erschaffen. Allerdings ist die Frau Izanami bei der Geburt des Feuer Gottes, hat sie tödliche Verbrennungen erlitten und wurde dann und ist dann gestorben, also in der Unterwelt gelandet. Und ihr Wann-slech-Bruder war schrecklich wütend, Izanaki, und wollte sie retten und ist ihr dann hinterher in dieses trottenreich-Yomi gefolgt. Und er ist dann da hingekommen, und dann hat sie zu ihm gesagt, ja, wir schaffen das, wir können zurück ins Leben. Du kannst mich zurück ins Leben nehmen, aber du darfst mich nicht anschauen. Erinnert es dich an was vielleicht, an restliche Mythologie? An die Münzen auf den Augenbinder. Ein Rüberschieß-Rones. Nein, das ist ein Mythos. Du brauchst Münzen, um den Fährmann zu bezahlen. Ja, ein Orphäus in der Unterwelt, der sich nicht umdrehen darf. Orphäus, der seine Frau, seine Geliebte aus der Unterwelt rettet und sich dabei nicht umdrehen darf. Und Orphäus versagt ja auch, Izanaki versagt auch und schaut sie sich an und sieht dann ein zerfressenes Lebewesen von Maden übersät und ein ganz schreckliches Bild und sieht total schrecklich aus. Und dann ist er so erschrocken, dass er geflohen ist. Und sie wurde dadurch zum Dämonen und hat ihm verfolgt, rasend vor Wut. Mhm. Und er hat dann ganz schnell einen Felsen vor den Ausgang zur Unterwelt geschoben, damit sie ihn nicht weiterfolgen kann. Und daraufhin hat sie gesagt, sie wird jetzt ab sofort jeden Tag tausende Menschen töten und ins Totenreich nehmen, als Bestrafung dafür. Okay. Und das ist der Japanische ... ... Schöpfungsmythos, das sind die Urgötter sozusagen. Da ist auch schon dieses Motiv drin, du schaust die Toten nicht an, weil die Toten irgendwie unrein oder irgendwie verdorben sind. Fuck. Wie gesagt, der Shintoismus ist keine besonders starke Relikion. Der hat nicht so viele Anhänger in Japaner, aber es gibt immer noch Anhänger davon. Und die überlassen die Toten-Rituale offensichtlich komplett den Buddhisten. Weil die einfach sagen, das ist nicht unsere Stärke. Damit können wir nicht so ganz umgehen. Und das sind ja in dieser Geschichte auch dieses Motiv, ganz am Anfang das Wildschwein, der Keiler, der Dämon, der ankommt, wird ja von der Seherin des Dorfes direkt als Gott identifiziert. Und die sagt, das ist ein Gott. Und dieser Gott ist aber verdorben. Und dafür muss irgendwas oder besser gesagt irgendwer menschliches Verantwortlich sein. Und das ist genauso auch, die Natur ist beschmutzt worden. Und dadurch wird dieser dämonische Kraft in der Natur geweckt. Und diese dämonische Kraft überträgt sich dann auch auf den Menschen. Und jetzt bist du von dieser dämonischen Kraft besessen. Aschitaka, jetzt guck mal, dass du da irgendwie rauskommst. Und schau mal, ob du irgendwo Heilung finden kannst. Na ja, bzw. sie sagt ja, du bist verdammt. Du wirst sterben. Viel Spaß. Tschüssi. Ja, wir sehen uns. Oder auch nicht. Wobei ich natürlich auch aus meiner Sicht und auch so ein bisschen ... Der Film unterstützt das schon auch so ein bisschen. Sagt das in ein, zwei Sätzen, dass dieser Dämon sich entwickeln, auch wenn der ganz große, weiße Eber am Ende zum Dämonen wird. Es hat ja irgendwas von, wenn die negative Emotionen überhanden sind. Und man das zu sehr ... Das ist auch so ein ... Was auch im westlichen ... In der westlichen Mythologie ja auch so ein Ding ist. Wenn die eigenen Emotionen, die Wut und die Trauer überhanden, dann wird man weckt man die anderen Dämonen. So. Und das ist natürlich auch ein starkes Motiv da drin. Also irgendwie finden wir auch bei unserer Titelgebenden Heldin wieder. Die wird ja als Mononoke bezeichnet. Als Dämonin ist sie aber eigentlich nicht. Sie trägt diese Wut in sich. Aber sie ist ja keine Dämonin, auch nicht in dem Sinne von der Handlung. Weil da werden Dämonen ja sonst klar genannt und gezeigt. Das Dämonische wird ja auch sehr stark visualisiert. Immer wenn irgendwas Dämonisches passiert, haben wir ja diese Ur-Suppe, diese Chaos-Suppe, dieser schwarze, schleimige, alles Zafressende. Das, was auch seinen Arm befällt. Das ist übrigens auch so ein Motiv, das auch uralt ist, irgendwelche ... Das ist so ein schwarzer Al, der irgendwie schon auch in alter Mythologie einmal bezeichnet wird. Der irgendwas damit zu tun hat. Und ich hab mir ein ganzes Video angeschaut mit dem Zeug und hab dann irgendwann aufgegeben, hab gesagt, ich schau's mir an, aber ich schreib nicht alles auf und versuche das wiederzugeben, weil ich wär jetzt einfach nicht schaffen. Aber ich find's spannend, dass jedes Tier, jedes Wesen so ein Wesen hat und anscheinend auch nicht ganz stringent aus einer Mythologie-Variante, sondern wirklich aus allem möglichem bedient irgendwie. Ja. Und auch in Varianten dargestellt, die neu sind, die so noch nicht passiert sind. Zum Beispiel der große Waldgeist, der irgendwie immer als schwarzer großer Blob dargestellt wurde früher und der jetzt aber so dieses tentakelige Wesen ist, was dann da ging, rumwabbert. Das ist noch mal anders dargestellt. Ja, der Chintuismus war auch eine Religion, die das sehr gerne adaptiert hat. Zum Beispiel wurde sogar teilweise die Buddha, als der Buddhismus dann kam, wurde mit der Sonnengöttin gleichgesetzt, den der Chintuismus hatte. Als das Christentum dann langsam so in Japan Fuß gefasst hat, haben die zuerst gedacht, das wär auch eine Variante vom Buddhismus. Weil die einfach dachten, okay, da haben sie noch mal jemanden, die offensichtlich nur ein Wesen anbeten, die nicht so viele Wesen haben. Dann haben sie gesagt, okay, der christliche Gott ist auch ein Kami. In unserer Pantheon, das passt schon irgendwie. Finde ich tatsächlich auch sehr sympathisch an dieser Religion, aber es ist schon eine sehr spezielle Religion. Ich glaube, es ist auch schwierig, diesem Chintuismus mit westlichen Vorstellungen beizukommen, weil es in einigen Punkten sich doch sehr wesentlich unterscheidet. Die Nähe ist dann doch eher zu heidnischen Naturvorstellungen, eben wo die Welt bevölkert ist von Geistern. Und man gibt diesem Geist noch einen Opfer, damit man gute Ernte hat. Man gibt diesem Geist einen Opfer, damit es mal regnet. Das ist wahrscheinlich deutlich passender. Und in Japan wurden diese Naturreligion nie krass bekämpft. Auch wenn der Buddhismus dann irgendwann Staatsreligion war. Aber zum Beispiel wurde gegen das Christentum deutlich härter geschossen als gegen den Chintuismus. Weil der Chintuismus nicht bedeutend genug wahrscheinlich. Wahrscheinlich auch nicht bedeutend genug. Und wahrscheinlich war es dann auch so in dieser Zeit, in der der Film spielt, dazu kommen wir jetzt noch, dass diese Völker, die eher so lächelt wurden, weil die waren einfach keine Bedrohungen, die haben halt in ihren Dörfern gelebt, während die Städte und vor allem auch die Samurai schon angefangen haben, mit Feuerwaffen zu arbeiten. Was vielleicht auch irritierend sein könnte für ein westliches Publikum, dass wir hier so einen gefühlten Kläch der Zeiten haben. Aber im Japan des 15. und 16. Jahrhunderts, in der dieser Film spielt, ungefähr so die Muromashi-Zeit. Was auch nur so sehr wage und sehr wage ist. Genau, als man hat schon das Gefühl, dass man eine Fantasie-Zeit beiwohnt so ein bisschen. Aber so sah es damals durchaus aus in Japan. Ja. Natürlich, es fühlt sich, es ist ein bisschen auch Fantasie-Zeit, aber die Motive, die aufgegriffen werden und vor allem die Lebensweisen, die wir hier finden, die sind tatsächlich auch die Lebensweisen, die wir in dieser Vor-Edo-Periode finden. Ja. Ich bin nicht gut in japanischer Geschichte. Ich kenn mich wie, ich hab japanische Geschichte in europäischen Schulen nicht unterrichtet, was wirklich ein Jammer ist, weil sie super spannend. Ich hab mir jetzt für den Podcast mich noch mal ein bisschen mit japanischer Geschichte auseinandergesetzt und hab dann festgestellt, es gibt irgendwann so den Moment, wo ich so weg bin. Weil es einfach zu komplex ist und zu viel, was ich euch mitgeben kann für diesen Film. Wir haben hier einen Japan der frühen Neu-Zeit, in der die Samurai noch eine sehr große Rolle spielen. Die Samurai waren so was wie Kriegerfürsten, die verschiedene kriegerische Aufgaben, die man nennen hatten, und sehr hohen Einfluss hatten und sehr viel Macht. Gleichzeitig allerdings irgendwie sich diese Macht auch leisten mussten. Die mussten immer ihre Schwerte tragen. Und die mussten Bedienstete haben. Die hatten gewisse Ritual, die sie folgen. Die hatten teilweise nicht das Geld dafür. Daher gab es wirklich viele Samurai, die unter anderem Verbrecher wurden. Wenn sie jetzt nicht zu den Reichen ihres Standes gehört haben. Die Ständestruktur in Japan war damals sehr fest. Du warst Samurai, weil du als Samurai geboren warst, dass die Samurai waren. Du konntest nichts anderes werden, du warst dann einfach Samurai. Oh, wow. Und dann mussten die halt irgendwie versuchen, ihr Leben, was von sehr vielen Riten geprägt war, zu finanzieren. Daher haben wir das Phänomen der Samurai, die einfach Verbrecher sind, die Raubritter. Es gab das Pendant zu den europäischen Raubrittern waren. Raub-Samurai, wie auch immer man die nennen will. Die andere Städte überfallen haben, die kriminell waren, die einfache Wanderer überfallen haben. Und wie gesagt, damals in dieser Vor-Edo-Zeit war das Ständesystem sehr fix in Japan. Es gab, ich glaub, fünf Stände. Ich krieg's nicht mehr ganz zusammen. Die Händler standen relativ weit unten. Es gab dann auch noch mal Ausfächerungen, je nachdem, wie viel Geld man hatte. Aber die Händler galten eher so, als die, die nur mit dem Geld verdienen, was andere geschöpft haben. Aha, okay. Und dann war's eben eine Zeit, in der die vor allem auch durch europäische Einfluss, vor allem durch die Portugiesen, neuzeitliche Entwicklungen, insbesondere das Schießpulver. Und die Gewehre reingekommen sind. Samurai haben sehr viel mit Gewehren gekämpft. Und dann hatten wir tatsächlich einen Kontrast. Es gab solche, vor allem im Norden und Osten Japans, solche Dörfer, wie das, aus dem unser Protagonist kommt, die wirklich als ganz einfache Landwirte gelebt haben, die Reis angebaut haben und nicht viel hatten. Dann gab's diese vorindustriellen Städte, die Eisenverarbeitung gemacht haben. Die davon auch gut gelebt haben. Und dann gab's eben die Samurai. Und dann wird's schon verwochen. Viel mehr will ich dazu auch gar nicht sagen. Dann verfranz ich mich nur in Geschichte. Aber ich will sagen, das Set-up, in dem wir uns bewegen, ist durchaus ein realistisches Set-up, was so Gesellschaftsordnung betrifft in der frühen Neuzeit Japans. Ja, man nimmt das auch einfach auf jeden Fall hin. Man stellt das nicht in Frage, es ist alles so in sich logisch, dass man selbst, wenn man nicht weiß, dass das tatsächlich so aufgefählert war, dann nimmt man das super hin. Man hat da nicht große Fragen im Kopf, sondern mein Volk dem. Und dann ist es auch klar, dann gibt's halt diese drei Fraktionen. Wir haben die Naturleute, die in diesem Fall hauptsächlich vertreten werden von Ashitaka. Also, San ist ja irgendwie schon eher so ein Geist, die gehört nicht zu dieser Gesellschaftsordnung. Ashitaka vertritt irgendwie diese Emishi, diese einfachen Bauern. Dann haben wir die Samurai, vertreten von Asano, der mit seinen Samurai versucht, der Eroberungsfeldzüge führt und Macht erlangen will. Und dann haben wir diese vorindustrialen Modernisierer, die vertreten werden durch die Herrscherin Eboshi, die sich ein wirklich spannendes Gesellschaftssystem aufgebaut hat. Und in diesem Film kommt wieder das zum Vorschein, wofür ich das Studio Ghibli unglaublich schätze, dass sie es schaffen, wirklich ambivalente Figuren zu zeichnen. Diese Eboshi ist natürlich Antagonist, aber sie ist trotzdem ein sehr ambivalenter Antagonist. Jetzt kommen wir aber zu dem Thema, dass den ganzen Film im Grunde überhaupt erst zu dem macht, was er ist, nämlich ein unglaublich ambivalentes Ding, wo du die ganze Zeit hin und her geworfen bist und denkst, ja, ja, nein, das ist schlecht, oh, aber nein, Moment, sie will ja auch das, und das ist gut. Und alle haben irgendwie Graustufen in sich und wollen verschiedene Dinge. Das Einzige, was ich anmerken möchte, was mir an den Figuren Probleme bereitet, ist, dass sie keine Entwicklung in sich machen, durchmachen. Ja. Jede Figur hat in sich Graustufen, aber keinerlei Entwicklung, was ich sehr schade finde. Außer eben sie, die am Ende, aber sie hat keine Entwicklung. Das ist es, jetzt waren wir in der bessere Welt. Sie ist defeated und sagt, na gut, okay, dann machen wir's besser. Aber das ist keine Entwicklung. Es gibt wenig Figurenentwicklung, die sind zu vollkommen recht, sie haben so Setup und es wird so nach und nach aufgebaut. Wir lernen mehr und mehr über sie. Wenn wir Ebrochi zum ersten Mal sehen, ist sie die Physiägerin, die offensichtlich die Waldgötter jagt und den Wald abholzen will. Und wir denken, wow, okay, wir haben es hier mit einem klassischen Willens tun, die böse Hexer aus dem Märchen. Und dann kommt Ashitaka zum ersten Mal bei ihr. Und dann lernen wir, was über diese Eisenhütte kennen, die sie da aufgebaut hat. Und dann hat sie da Prostituiertere eingestellt, die sie machen könnten, die wirklich einen Zufluch bei ihr gefunden haben. Und dann hat sie dann neben, hat sie eine Libra-Kolonie und kümmert sich offensichtlich auf, obfohrungsvoll um die Kranken dort. Und das ist total krass, weil das ganze Setup schreit so danach, okay, wir haben hier eine moderne Kritik, wir haben hier eine Kapitalismus-Kritik, sie ist die ungezügelte Kapitalistin, die alles ausbeutet, alles rodet und dann, what? Ja, sie kümmert sich. Natürlich, jeder ist A, der hält seine eigene Geschichte. Und B, versucht jeder, sich um seinen Tribe zu kümmern. Und das ist das Wesentliche daran. Und das ist auch die Botschaft der ganzen Geschichte. Nicht etwa die Botschaft zu sagen, lasst die Natur in Ruhe, sondern versucht, Interessensgruppen auf Waage zu halten. Ja. Und das finde ich ganz toll an dem Film. Ich bin ganz begeistert genau von dieser Waage, dieser Film versucht herzustellen. Auch wenn der Film, das muss ich sagen, relativ verworrent tut. Ja. Es ist immer mal wieder, mich festzuhalten und zu wissen, wo geht's jetzt gerade lang, was das Film will? Aber es funktioniert noch so. Ja, ich find, was es schwierig macht, ist, wenn man mit der Erwartung rangeht, die man so kennt aus diesen klassischen Geschichten, weil der Film hat so ein merchenhaftes Ambiente. Natürlich, weil wir es mit Geistern, Waldgeistern, mit Monstern und so zu tun haben. Dann erwartet man natürlich so was wie eine klare Antagonistin. Und man erwartet auch einen Konflikt, der sich ausbreitet. Und wir haben das Gefühl, dass wir uns als Antagonistin, als Protagonistin, gezeigt, der unsere Sympathie gelten will. Das geht halt sehr schnell. Man erwartet einfach, der kommt dahin und da gibt's ein Konflikt. Nein, er wird gastfreundlich empfangen. Und die Leute sind nicht zu ihm und sie reden uns nicht. Das ist ein Konflikt, der uns nicht verabschiedet. Das ist ein Konflikt, der uns nicht verabschiedet. Das ist ein Konflikt, der uns nicht verabschiedet. Das ist ein Konflikt, der uns nicht verabschiedet. Die Leute sind nicht zu ihm und sie reden mit ihm. Sie erklären ihre Motive, warum sie Angst vor dieser Mononoka haben, vor dieser Sun. Aber du sagst, es ist interessant, weil das relativ schnell geht. Das ist nicht die einzige Stelle im Film, die sehr schnell geht. Der Film hat insgesamt ein sehr krasses Pacing, was Stimmungswechsel betrifft. Mir fällt da ein, die Männer erzählen von den Ebern, weil sie angefangen haben zu roden, die Leute überfallen. Keiler. Die Keiler. Gerne. Und du hast auf der einen Seite die Erinnerung mit den schrecklichen Bildern von diesem Überfall. Und auf der anderen Seite harter Cut zu Party-Männern. Ja. Die saufen und in der Gegend rumspringen und lachen. Und dann plötzlich wieder in diese krasseschreckliche Geschichte zurückgehen. Und dann hast du auch Gespräche, wo Leute ohne den Ton zu wechseln, plötzlich von freundlich zu sehr unfreundlich werden. Oder Themen aneinander hart geschnitten werden. Ohne, dass du eine Überleitung hast. Das ist ganz plötzlich, ganz oft ein Stimmungswechsel drin. Und das ist schwierig zu konsumieren, teilweise. Ja, ich weiß, was du meinst. Auf jeden Fall, es fällt so ein bisschen aufeinander. Und wechselt sich auch teilweise fast so im Stakator runter. Auch wenn wir dann Sans zum ersten Mal begegnen. Wir können die ja nicht so richtig einordnen. Wir stellen fest, dass dich so was wie eine Sympathieträgerin ist. Weil sie ist natürlich die, die mit den Tieren zusammen den Wald verteidigt. Aber sie macht uns von Anfang an auch immer so ein bisschen Angst. Wenn er zum ersten Mal bei ihr ist und bewusstlos. Und dann gibts so den Moment, wo du denkst, okay, jetzt ist sie kurz davor, ihn umzubringen. Und dann gibt's diese wirklich, ich kann's nicht anders sagen, bizarre Szene, wo sie ihn versucht zu füttern. Und er will dann nicht essen. Er will den Vogel move und frisst das Zeug und kaut's ihm vor. Und gibts ihm dann in seinen Mund rein. Und du bist so, wo war ich gerade? Jetzt bin ich hier gelandet. Das machst du jetzt. Verstehe, okay, ich bleib mal dran. Aber es ist alles nicht so leicht mitzukriegen. Auch wenn die Tiere untereinander diskutieren. Du versuchst die ganze Zeit dich, du willst dich dran festhalten, dass du sagen kannst, der ist jetzt unsympathiet. Den hasse ich jetzt. Genau, es wird aber nichts. Es ist wirklich schwierig. Auch die Wölfe und die Eber, dieser Konflikt, ist irgendwie nicht eindimensional greifbar. Und dann kommt das Wildschwein und du denkst, okay, jetzt frisst es ihn oder nicht? Und er sagt, nein, frisst mich nicht. Und dann schnuppert es an ihm und sagt, ich will dich nicht fressen, ich will mehr über dich herausfinden. Und das passt dann ja auch, dass der Waldgeist, der der glanzvolle Beschützer des Waldes ist, nachdem er geköpft wurde, plötzlich zur apokalyptischen Betrohung wird. Und das innerhalb von einer Sekunde von Gott sehr die Natur bewahrt zu allem verschlingenden Monster. Das passt natürlich voll zu dem, was so heidnisch-religiös in dieser Gegend an Glauben existiert. Alles ist verbunden und es gibt keinen Gut auf der einen Seite der Wippe und Böse auf der anderen Seite der Wippe. Und die haben nichts miteinander zu tun und kämpfen gegeneinander, sondern sind uns drin. Wir können von einer Sekunde auf der anderen umschlagen. Vor allem der Mensch hat das Potenzial, das alles zu verderben. Das wird schon sehr klar geframed, dass der Monich wird eigentlich vom Menschen herausgelassen. Der Nago, der Keiler am Anfang ist so der Monich, weil er halt von der Kuge getroffen wurde. Der Mensch hat ihn verdorben und er verflucht dann ja auch die Menschen, dafür, dass er sterben musste. Und irgendwas hat von ihm Besitz ergriffen. Das kann nur sein, dass das ein Mensch war. Was dann später erzählt wird, die in der Eisenhütte, die rohen die Wälder und die machen alles kaputt. Deswegen sind die Wildschweine am Zürn und wollen Krieg gegen sie führen. Und dann denkst du, natürlich, hey, Natur, hey. Und dann kommst du in diese Eisenhütte und siehst da, oh, die haben Prostituierten, die nicht wissen, wo sie hingehen sollen. Die haben Lebra-Kranken, oh, shit, die sind bedroht von Samurai. Die brauchen die Waffen, die müssen sich verteidigen. Die führen Krieg, was sollen sie anderes machen? Jeder in dem Film hat eine gute Motivation für das, was er tut. Wir reden hier wirklich von einem Zeichentrick-Film für Zwölfjährige. Das kriegen Filme für Erwachsene teilweise nicht so gut. Der Film ist nicht für Zwölfjährige. Der Film ist ab Zwölf freigetwürdig. Das ist ein ganz großer Unterschied. Ich glaube, dass der Film nicht für sechsjährige Söhne von Thor ist. Wir müssen darüber reden, Johannes, du hast ... Als ich gesagt habe, ich hab diesen Film mit meinem Sohn geguckt, hast du sehr schockiert reagiert. Sehr schockiert. Da werden Leute geköpft, da werden Arme abgerissen. Blut triefende Eber. Es ist brutal, Thor. Ja. Der Film hat vorgeschichtet Disney. Myremax haben die Distribution von dem Film übernommen. Die hatten 1996, ein Jahr vorher hatten die mit dem Studio eine Einigung erzielt, dass sie die Filme weltweit vertreiben. Mhm. Dann gab es eine Katastrophe mit dem Film davor, den sie versucht haben, einzukürzen und einzukürzen. Da wird schlechte Erfahrungen mit denen gemacht. Ich wollte das Ding ... Es gab riesige Debatte darüber, wie wird das von der Sprache geändert? Es wurde Neil Gaiman für das englische Skript engagiert. Was ich eine gute Wahl finde, muss ich sagen. Und der hat sich wohl ziemlich dafür eingesetzt, das so Originalgetreuer wie möglich zu machen. Der hat versucht, ein bisschen runterzukürzen. Er hat Worte schon eingekürzt. Aber er hat versucht, irgendwie den Geist der Vorlage zu warnen. Ja. Also, die Zeichentrick-Filmgeschichte ist voll von Filmen, die in der Synchronisation echt krass radikal geändert wurden. Mhm. Wenn man sich jetzt den Filmen der Synchronisation anschaut, ist schon der grundsätzliche Gedanke. Ich meine, ich kenne keinen Japanisch. Ja, ja. Wenn man Leute hört, die sich damit auskennen, sind Grundgedanken erhalten geblieben. Das merkt man auch beim Gucken, weil die Komplexität da ist. Das ist das, was wir als irritierend empfinden, teilweise, wo wir nicht ganz wissen, wo es sind wir, sondern auch in der Mythologie. Das ist irgendwie noch da ... Harry Weinstein, der Arsch. Die Arschkrampel, Harvey Weinstein. War verantwortlich für den Schnitt von dem Film. Also, für die Kürzungen. Für die Kürzungen. Für den amerikanischen Markt. Einer von den Produzenten von Miyazaki hat ihm ein Samurai-Schwert, ein Katana geschickt. Ich find's so super. Mit einem eindeutigen Brief auf dem Stand, no cuts, keine Schnitter. Es wurde eingraviert ins Samurai-Schwert. Was no cuts. Das ist schon so ... Das ist so ein bisschen der Pferdekopf. Der Pferdekopf auf dem Bett. Und Gott sei Dank haben sie's auch nicht gekürzt. Miyazaki hat zu dem Thema gesagt, da kommen wir dazu. Klar, die hätten es gerne gekürzt, um absechslende Freigabe zu kriegen. Man kann sich vorstellen, was der Schere zum Opfer gefallen wäre. Miyazaki hat gesagt, ihm ist es ganz wichtig, dass er einen Film erzählt, auch für Kinder, dass Gewalt nicht ohne Konsequenzen gezeigt werden soll. Ja, ist richtig. Dass Gewalt Konsequenzen hat. Und dass gerade in dem Bereich Zeichentrick Kinder oder auch so ein bisschen ambivalent dazwischen irgendwie Gewalt konsequenzenlos dargestellt wird. Was wiederum deutlich verheerenderer Auswirkungen hat auf ein Kind, das gespürt dafür, was Gewalt bedeutet und wie Gewalt aussieht. Das stimmt schon. Ich kann verstehen, dass der Film eine Freigabe ab 12 gekriegt hat. Ich würde mich, was diesen Diskurs betrifft. Anlässlich vieler Diskussionen habe ich meine Recherche gemacht, was das betrifft. Medienpädagogik sagt, wenn ein Film ab 12 ist, kannst du dir einen Kind ab 6 zeigen. Du zeigst einen Kind ab 6 nicht alle Filme ab 12. Aber es gibt, du das mit einem Kind ab ... Also, um Gesetzes erst mal, tanzlich, du das mit einem Kind ab 6, darfst du ins Kino gehen. Weil es zu merkwürdigen Sachen führt. Du darfst mit einem Kind, das unter 6 ist, darfst du nicht in den Film ab 6 gehen. D.h., ich dürfte mit meinem 5-jährigen Sohn, in meinem 5-jährigen Sohn, dürfte ich nicht in ... keine Ahnung. Es fällt mir nicht ein gutes Beispiel ein. Disney-Zeichentrick, Film ab 6 gehen. Aber mit meinem 6-jährigen Sohn dürfte ich in Jurassic Park gehen. Das ist krass, ja. Das rechtliche, beiseitegeschoben Medienpädagogik sagt, eigentlich, das kann man machen. Man muss als Eltern verantwortlich genug sein. Und drauf achten. Die FSK ist nicht Gott. Ja, ja, ja. Da sitzen auch Medienpädagogen, aber nicht nur eben, sondern auch Juristen und so. Also, das ist halt ... ja, die können auch mal daneben liegen. Und man muss selbst schauen, was kann das Kind ab? Was gefällt dem Kind? Man soll's nicht zu eng sehen. Und gerade so Gewalt, also es gibt ein paar Studien, relativ wenige, weil das immer schwierig ist. Gewaltrezeption in Medien hat wohl keinen anhaltenden Impact bei Kindern. Das ist einfach Kindervergessen, das sehr schnell wieder. Ja, okay. Aber ja ... Ich hatte Albträume als Kind von Gewalt. Als Kind hast du immer Albträume von Gewalt. Albträume sind, glaub ich, ein festes Stable der Kindheit. Und nicht, weil du das in Filmen siehst oder in Büchern liest, sondern weil die kindliche Fantasie einfach mal krasse Pirouetten dreht. Na gut. Also, wenn so eine Medienkonsum von meinem Kind geht, erinnere ich mich immer so an meine Kindheit. Und dass ich mich ganz oft von Sachen, die für meinen Alter waren, nicht ernst genommen gefühlt habe. Ich hab auch Horrorfilme gesehen, du tass mir geschadet. Hanz mir geschadet! Nein. Ich finde, wenn man ein Kind ernst nimmt, muss man ihm auch ... muss man ihm auch das Recht geben, auch so was zu sehen. Ja. Und ich glaub, der Film, ich glaub, so ein Film hat einen besseren Einfluss auf mein sechsjähriges Kind als, keine Ahnung, irgendein blödes, ab sechs Jahre runtergedämpftes, runtergeschraubtes Disney-Zeichen-Trick-Ding. Ich will nicht fallgemeinern. Ja, aber ich ahne natürlich, was du meinst. Und man hat ja auch eine eigene Erfahrung darin, was Filme mit einem gemacht haben und wie Filme einen vorangebracht haben, obwohl sie vielleicht schwer zu konsumieren waren. Konflikte Ambivalenz und so weiter, das findet in Kühen. Ja, Kinderfilmen viel zu wenig statt. Ja, ja, das stimmt schon. Und deswegen ist das natürlich auch ein sehr guter Film, wenn da nicht so streckenweise echt ... Aber ich gebe zu, dass ich als erwachsener Mensch mit Gewalt streckenweise mehr Probleme habe als Kind. Weil ich als Kind das ganz anders konsumiere und verarbeite als Erwachsener. Als Erwachsener hast du viel mehr Erfahrung damit, was das auch bedeuten kann, tatsächlich. Das heißt, du hast einen ganz anderen ... ... Impact oder ganz anderes Mitgefühl mit Leuten, denen Gewalt angetan wird. Ja. Und deswegen, ja ... Aber ja, es gibt diese krasse Gewalt. Es wird auf Samurai geschossen und ihre Köpfe explodieren. Es ist schon krass. Der Eboshi wird der Arm abgerissen. Ja. Sie köpfen den Waldgott. Es gibt diese eine krasse Zähne, wo sie nachdem die ... nachdem die aus der Eisenhütte gegen die Keiler die Angreifen gekämpft haben, wo sie auf das Schlachtfeld gehen. Das ist voll mit Toten Wildschweinen und Toten Menschen. Ja. Der Film hat auf jeden Fall einige heftige Bilder. Ja. Sie zeigen auch einfach Krieg, sie zeigen die Folgen von Krieg. Es gibt den Kampf zwischen der Eisenhütte und Samurai. Es gibt den Kampf zwischen der Eisenhütte und den Keilern. Und in beiden Kämpfen ... Tatsächlich gegen die Keiler werden keine Schlachtenzähne gezeigt. Man sieht, wie die Keiler auf das Dorf zugehen. Man sieht, wie sie losziehen und gegen sie zu kämpfen. Da sieht man erst das ganze Ausmaß dieses Konflikt, wenn der Architaka über das Schlachtfeld geht, nachdem die Schlacht vorbei ist, dann sieht man überall die Leichen. Dann sieht man diese Kampfzehnen zwischen der Samurai-Versuchung und die Eisenhütte zu stürmen. Dann wird auch geschossen, da liegen ja auch Leichen rum. Ja. Bei all seiner Komplexität in den Charakteren muss ich sagen, dass ich streckenweise das Gefühl hatte. Jetzt kommt ein gemeiner Vergleich, weil er ein bisschen stere Typen bedient. Ich hab das Gefühl, in den Dialogen Fortune Cookies zu öffnen. Weil viele Sätze dabei ... Oh, das ist wirklich ... Das gemein. Ja. Aber ich erkläre dir, warum, was ich damit meine. Es sind viele Sätze, die so nach Weisheiten klingen drin, die aber keinen Kontext bekommen, die kein gerichtiges Gespräch drum umbekommen. Sondern das sind ganz viele Sätze von irgendwelchen Leuten, manchmal nur Halbsätze. Und manchmal sogar in Dialogen, wo Dialogzeilen eigentlich gar nicht wirklich sich aufeinander beziehen, sondern Sachen gesagt werden, die so eine Allgemeingültigkeit hervorrufen, dass ich als Zuschauer schnell andocken kann, weil ich ein Stichwort höre und weiß, worum es geht. Aber es wird nicht ausdiskutiert, es wird nicht geredet darüber, sondern es wird einfach das Stichwort einmal genannt. Und dann weiß ich, in welche Richtung es geht. Es wird mehr drin rumgestochert. Und das stört mich ein bisschen. Ich komme nicht in einen Diskurs. Die kommen in keinen Diskurs, die Leute untereinander. Sondern es wird einfach immer ... Es gibt so Statements, das, das, das und das. Nun muss es kein Vodellen-Film werden, wo man ... Anfängt philosophisch so, ach, und das und dort und das. Und irgendwelche psychischen Krankheiten vor sich her tragen. Aber man muss wenigstens miteinander reden. Und das tun die Leute im Film ganz wenig. Ja, ich weiß total, was du meinst. Ich glaub sogar, dass es auch Teil der Konflikte ist, die dargestellt werden, dass die Leute ihre Positionen haben und sehr auf ihre Positionen verhachen. Das ist definitiv kein Diskursfilm. Und ja, die Positionen werden teilweise auch in Plattitüden rausgehauen? Ja, leider. Also, vielleicht zeigt der Film auch drauf und sagt, das sind Plattitüden? Ich weiß nicht genau. Er zeigt halt seiner Diskurs dann letzten Endes in dieser Urgewalt, die überall ist, hinein bricht. Weil die Positionen, die sie haben, führt zu Kampf und zu Krieg. Und das wird ja auch gezeigt. Wir haben letzten Endes klare Haltung, die aufgelöst werden, indem sie mit physischer Gewalt gelöst werden. Also, der Diskurs, den der Film den Figuren geben könnte, den hab ich natürlich im Kopf. Also, er stößt den Jahr an im Diskurs, in meinem Kopf. Was den Film sehr stark macht. Aber ich würde mir wünschen, dass es vielleicht irgendwie ... die Figuren auch ein bisschen Diskurs haben, sodass ich ein bisschen, weiß ich nicht, ein bisschen mehr das Gefühl habe, das sind lebende Leute, die miteinander wirklich was verhandeln. Und nicht einfach nur, das ist meine Position, das ist deine Position und ab zur nächsten Szene. Weißt du, wo ich das am stärksten gesehen habe, was du gerade gesagt hast, was du dir wünschst, in den Zähnen, als die Tiergörter drüber debattieren, was zu tun ist. Ja. Und dann gibt es ja offensichtlich auch so zwei Fraktionen, nämlich die Wölfenden und die Wildschweine. Ja. Und die sehr unterschiedlicher Meinung sind, was zu tun ist. Da wird ja schon so ein Debattenraum eröffnet. Und die Wildschweine wollen kämpfen und wollen angreifen. Und die Wölfe sind dann eher so ein bisschen verhalten. Ja. Da gibt es quasi so ein Rat, der Tiere fasst schon, finde ich auch übrigens sehr starke Zähnen, wenn diese übergroßen Tiere, die Tiergörter, aufeinandertreffen und sich dann miteinander unterhalten. Und dann haben wir eine spannende Art, wie die miteinander reden, also wie das visualisiert wird. Es ist schon so dieses klassische Ding, wenn du ein Tier reden lässt, lässt du es zu seinen Lippen bewegen. Aber es wirkt immer so ein bisschen wie mehr. Es hat so was Teleparties fast schon, weil sie auch dabei diese Tiergeräusche machen. Und die Mundbewegungen passen nicht zu den Silben oder so was. Bewege sich ja nur so ein bisschen auf und zu. Und das heißt, du hast schon das Gefühl, dass die mehr so einen telepartischen Ansatz haben. Und das ist schon ein starkes Witt. Ja, auch die San sagt ja zu Aschitaka irgendwann, dass sie sich mit seinem Jakku, mit seinem, was war das, das Tier, das er hat, sein, das ist nicht ein Rehntier. Ah, es ist tatsächlich, es gibt keinen real existierenden Tier. Die Lopere ist am ersten die Vorlage. Sie sagt, dass sie mit ihm geredet hat. Wir sehen dieses Tier ja nicht reden. Ja, das ist richtig. Und wir hören es auch nicht reden. Und wir haben einfach so, es gibt offensichtlich eine telepartische Verbindung bei den Tieren und diesen Naturgeistern untereinander. Waren diese kleinen Baumgeistern nicht großartig? Ich liebe sie so. Die haben so ein ganz, ein Geräusch gehabt, was ich dem nicht gegeben hätte, was aber irgendwie cool ist. So dieses Klappern, so dieses Holzklappern. Was zu der Zeichnung, die er dafür erfunden hat, gar nicht richtig passt, was ich aber trotzdem sehr gut finde, weil das irgendwie ungewöhnlich ist und irgendwie anders als, als man so erwartet. Die ja auch Ursprung haben in der Mythologie, die eigentlich dargestellt werden, oft so als leuchtende Punkte, wie so wir jetzt in unserem Breitengraden als Irrlichter oder Irrwichter bezeichnen würden. Das sind so eine traditionellen Darstellung. Und er hat eine ganz neue Darstellung dafür gefunden, was ich ganz interessant finde. Und die ja schon fast sehr humanoid in der Gegend rumlaufen, wie so kleine Kinder. Ja, und wenn man sie zum ersten Mal sieht, reagiert man auch so wie die Protagonisten, dass man sie erst mal gruzelig findet. Ja, ja, so ein bisschen. Und dann findet man sie irgendwann aber niedlich. Irgendwann gibt es einen Moment, wo man was klickt, im wahrsten Sinne zu Wort. Und man denkt so, oh, die sind toll. Und das Studio Jibli, also vor allem Hayao Miyazaki, die haben auch so einen Hang dazu, immer in ihren Filmen so kleine Wesen einzubauen, die irgendwie niedlich sind. Bei Chihiros, Reisens, Zauberland zum Beispiel, sind das diese Rußmenschen. Da gibt es so einen... Ach, diese kleinen Rufen. Ja, ja. So schwarze, wuschelige Fiecher, die da irgendwie die Kohle schaufeln oder so, die da arbeiten. Wo die eine dann sagt, wir müssen keine Angst davor haben, die sind halt Teil der ganzen Geschichte. Und wenn ihr euch irgendwann, wenn ihr euch einander gewöhnt habt, dann sind die auch keine Gefahren. Ja. Und das macht Miyazaki öfter so. Diese kleinen Wesen einbauen. Also, die, die wirklich so in großer Zahl, die auch so ein bisschen was Geisterhaftes anziehen, auch Kami. Aber die irgendwie auch niedlich sind, die man irgendwie mag. Hm. Was ich auch noch kleinst bisschen schwierig zu verdauen finde, aber natürlich passend im Film, ist diese doch relativ lakonische Art und Weise, Gewalt darzustellen. Also, es ist, es wird relativ viel... Na ja, gut, okay, dann ist der jetzt, bringen wir den noch um, oder der muss sterben, oder der ist halt... Und dann stirbt neben mir jemand und ich mach halt weiter, oder ne? Der Tod ist allgegenwärtig. Die Natur ist auch keine, ist nicht der perfekte Gegenentwurf zur Moderne. Ja. Das wird ja auch im letzten Ende der Konklusion des Films gezeigt, dass die halt trotzdem wieder was aufbauen wollen. Der Wald ist brutal und die Waldgöttinnen und Götter, so wie diese Moro, oder so, sind halt auch wilde Bestien. Ja. Der Waldgott selbst ist halt auch der, der nimmt Leben. Hm. Der Wald ist auch seine Aufgabe und das gehört einfach dazu, diese Brutalität des Waldes. Ja. Und ja, also ich meine, die Keiler für den Krieg, das ist ein Mädchen, die, wenn die losziehen. Ja, ich glaube also, dass diese Lebens-Einstellung überhaupt die japanische Kultur und deren Einstellung zu Leben und Tod und Kreislauf, oder wenn der Buddhismus da irgendwie mit reinkommt, ne? So, dieses, da hat der Tod eine andere, weiß ich nicht, Lemonsterben ist ja im Kreislauf dann nicht mehr ganz so schlimm, als wenn du nicht an Kreislauf glaubst, dann hast du eine andere Einstellung dazu. Und das transportiert sich irgendwie im Film mit, finde ich. Ja. So dieses Gefühl von, ja, passiert, so geht es weiter, das Rad dreht sich, so ist das. Ja, was vor allem krass ist, ist ja auch, dass diese Tod- und Krankheitsspinne eine große Rolle. Hm. Aber diese Option der Heilung ist eigentlich immer präsent und die wird ja auch am Ende ganz krass umgesetzt, wenn der, also, wir haben ein ganz spannendes Motiv, dass der Waldgot zuerst nachdem er getötet wurde, voll der Zerstörer ist. Mhm. Und dann wiederum ist es fast so, dass er einen Opfer bringt, um wieder alles zu heilen. Weil am Ende sagen sie auch, der Waldgot ist tot, ne? Also auch, also, nachdem er versucht hat, seinen Kopf zu kriegen. Mhm. Und aber er hat in seinem Tod, hat er den Architaka gehalten. Mhm. Und er hat die Heberkranken gehalten. Ja. Und die Natur wächst wieder. Wir hatten ja diese gerodene Natur. Und als sein Leichnam quasi über das ganze Gebiet drüber geht, wird es alles noch mal gereinigt und kann noch mal wachsen. Das heißt, es gibt eben immer so diese Hoffnung auf Heilung und auf Versöhnung. Mhm. Und auch auf Leben, das nach dem Tod stattfindet. Ja. Na ja, es ist ja natürlich auch eine Allegorie auf die ... die Ablösung. Ja. Alten Naturvölker durch die neuen industrialisierten ... oder vorindustrialisierten Gesellschaften. Und da hat er ja wirklich was Optimistisches, weil sie hinterlassen ihre Spuren, ne? Das wird dann am Schluss gesagt, die sind nie ganz tot. Und sogar die Edboshi, die eigentlich die Vertreterin der Moderne war, sagt dann, okay, wir bauen das jetzt wieder auf, aber wir machen das jetzt anders, wir versuchen es jetzt besser zu machen. Und sie hat ja wirklich so eine Redemption-Arg dadurch auch ... Ja, sie hat eine Redemption-Moment. Einmal umgedreht. Okay, geben wir also den ganz anderen Weg da. Na ja, das finde ich übrigens wirklich ein bisschen schwach, weil sie wirklich so sehr drauf ist und so da reinprischt und vielleicht hätte sie ein bisschen sanfter erklären können, warum sie das machen will mit dem Wald. Sie hat immer nur sehr hart gesagt, da sind Ärzte und da müssen wir ran und gut ist. Vielleicht hätte sie ein bisschen sanfter reingehen können, es wäre vielleicht nicht schlecht gewesen. Dann hätte sie ihre Redemption-Arg am Ende wirklich eine Arg werden können. Sie erfüllt halt zwei Rollen. Sie ist zum einen die fürsorgende Mutter für ihr Volk. Ja, na klar. Und gleichzeitig ist sie aber auch die Beschützerin des Volkes. Und da geht sie mal maximal kriegrig vor. Ich finde, man merkt es auch, wenn sie relativ am Anfang mit Ashitaka redet, dann zeigt sie ihm, was sie macht und wie die Stadt aussieht und wo die Frauen arbeiten, wo die Männer arbeiten und so weiter. Und dann redet sie ja wirklich so nett und zeigt, was sie alles macht. Und dann kommen das Mononoke, San, Moro und so weiter zur Sprache und dann wechselt sie so sehr stark in diesen kriegerischen Ton. Also sie hat diese Amivalenz die ganze Zeit in sich. Man kann sich vorstellen, auch wenn sie da steht und sagt, wir bauen jetzt eine bessere Welt auf, wenn da am Horizont wieder ein paar Samurai auftauchen, die ja das streitig machen wollen, was ich ganz spannend finde, noch als Figur ist dieser Typ, der am Ende ja auch noch diesen Kopf dann versucht, wegzutragen. Unser Gigo. Der die ganze Zeit irgendwie auftaucht und auch so eine ambivalente Figur ist. Und du weißt nicht genau, wofür ist er jetzt eigentlich? Er ist für sich quasi. Er ist eigentlich der radikalste Opportunist des Films. Damit auch die unsympathische Figur. Ja, aber der hat so einen bei Shakespeare. Gibt es manchmal Narrenfiguren, die so angelegt sind? Und nun kommt es ja auch aus dieser Zeit so ein bisschen vom Bloß von der anderen Seite der Welt. Und ich hab das Gefühl, dass diese Form von Figur eine sehr beliebte für so traditionelle Geschichtenerzählungen waren, die da einfach als Narren immer wieder auftauchten, die man nicht edifinieren konnte, wo man nicht sagen konnte, sind die dafür oder sind die dagegen? Und die einfach für sich waren. Also Opportunisten, die einfach gesagt haben, das, was mir gerade am besten passt, mach ich halt. Und das finde ich sehr spannend, diese Shakespeare-Figur, die ich vor allem von Shakespeare kennen, dort wiederzufinden. Und passenderweise sagt er dann auch noch am Ende den Satz, das Glück ist immer auf der Seite der Narren. Ich gebe mich geschlagen. Ja, es ist so krass. Ich finde, ein ganz, ganz starker Shakespeare-Moment. Wir haben Miyazaki, ist sehr stark inspiriert vom Westen. Miyazaki ist ein Künstler, der sich sehr stark von westlichen Mythen und von westlichen Geschichten inspirieren lässt. Er hat auch ganz viele Western-Motive da drin. Es gibt noch so ein Shakespeare-Moment in diesem Film. Und zwar, wenn das blinde Wildschwein, der blinde Wildschwein Gott, seine, vermeintlich seine Wildschweinarmee zurückkommen sieht. Ja, ja, genau. Die Toten sind zurückgekehrt, jetzt kann ich gewinnen. Und das sind in Wirklichkeit die Soldaten, die sich unter diesen Fels stecken. Ich hatte da schon so ein bisschen Macbeth-Fibes, der Wald, der sich bewegt, der seinen Untergang ankündigt. Und auch dieses grundsätzliche Motiv, jetzt fällt mir nichts von Shakespeare dazu ein, das fällt mir nur größer als erstes ein Faust, der blind ist. Und deswegen nicht mitkriegt, wo er denkt, sie würden nach Goldkram in Wirklichkeit seinen Grab schaufeln. Also, ich hab auf jeden Fall auch so diese ... diese ... Elisabethanischen, romantischen Wipes, hab ich in dieser Szene auch gespürt und fand, das ist ein unglaublich starkes Bild. Der Wildschwein-Gott, der sagt, meine Krieger kommen zurück. Und dann bewegen die sich so gruselig. Und wir wissen, das sitzen Menschen drunter, super Szene. Ja, ja. Und auch so, sehr Shakespeare-isch. Obwohl man die ganze Zeit denkt, die sind sehr schnell unterwegs, dafür, dass die auf allen Vieren brauchen müssen. Aber gut. Die wirken fast unmenschlich in diesem Moment. Ja, Miyazaki ist wirklich stark vom westlicher Kultur inspiriert. Also, er hat sich nach eigenen Aussagen, hat er sich bei Western orientiert, und er hat diese ganzen Konflikte von dieser Eisenhütte gezeigt. Der hat auch ... Moment, ich muss einmal kurz gucken. Er hat nämlich auch einen Namen genannt. John Ford, die Western-Filme von John Ford, haben wohl als Inspirationen gedient für diese Eisenhütte. Und zwar ... Ich kenne mich mit Western noch weniger. Also, mit diesem Western kenn ich mich noch weniger aus, als mit japanischer Kultur, in denen es eine Stadt von Außenseitern gibt. Die Leute, die irgendwo mehr hinpassen und hinfliehen, die kranken, die schwachen, die widmen und weisen, wenn man so will. Und dann kommt jemand in die Stadt, der dafür sorgt, dass sie beschützt werden. Der ist ein New Sheriff in Town. Okay, verstehe. Und das ist wohl so ein bisschen inspiriert. Auch kurze Ergänzung noch. Miyazaki hat mal gesagt, ich bin gar nicht dagegen, grundsätzlich dagegen, dass meine Filme geschnitten werden. Ich will ja, dass die ein großes Publikum erreichen. Ich habe viele westliche Ideen beeinflusst. Ich finde das okay. Ich will aber mitreden dürfen. Und die lassen mich nicht mitreden. Dann sollen sie lieber gar nichts machen, bevor sie hier anfangen, rumzuschnippeln, ohne mir was zu sagen. Aber weil es auch zu diesem Diskurs kulturelle Aneignung allgemein passt, er ist da offensichtlich deutlich entspannter, als man meinen könnte. Und ihm würde es auch zustehen, weniger entspannt zu sein. Aber er ist offensichtlich schon so, dass er sagt, ich bin von westlicher Kultur inspiriert und beeinflusst. Bei dem Film sieht man es vielleicht nicht mal so, weil er so krass tief in die japanische Mythologie greift. Bei anderen Filmen merkt man es stärker. Ich habe nichts dagegen. Ich bin froh, wenn meine Filme ein großes Publikum erreichen. Wir müssen keine kulturelle Sekrektion machen, lassen zusammen Kultur erschaffen. Macht Spaß. Ja, nun weiß ich natürlich nicht, ob dieser Film nicht vielleicht doch schon sehr westlich ist, aber ich würde es mal gucken. Und vielleicht würde ich auch jeden anderen, der wirklich sehr traditionell japanisch ist, wieder ausmachen müssen, weil ich einfach nichts verstehe. Also mein Bild davon. Aber jetzt fängt ja so ein bisschen durch deine Zuarbeit an, mein Bild von asiatischer Filmkunst ein bisschen sich so anzunähern an meine sonstigen Sehgewohnheiten. Und vielleicht ist es alles gar nicht so schlimm, wie ich immer dachte. Ich finde sogar, also ich bin ein großer Herr Jaomiyazaki-Fan. Ich mag Filme vom Studio Ghibli grundsätzlich, aber natürlich vor allem die von Miyazaki. Ich finde, es ist der, was exotisch ist der falsche Begriff, was kulturelle Fremdheit betrifft, für mich persönlich, mit zu den Krassesten gehört. Ich finde, die anderen Filme von ihm sind deutlich anschmiegsamer an westliche Sehgewohnheiten. Also das Schloss im Himmel zum Beispiel. Nausika ist vielleicht auch eher noch komplizierter. Also bei Mononoke ist er schon deutlich tiefer drin in japanischer Kulturen, Mythologie und deutlich weniger von westlichen Sehgewohnheiten getroffen als in anderen Filmen. Vielleicht liegt es auch daran, dass die anderen Filme grundsätzlich ein bisschen weniger komplex sind, weil die eher für Kinder sind. Also seine Filme sind eigentlich alle ab sechs Jahre, wenn ich sogar teilweise ab null. Und Prinzessin Mononoke stellt da wirklich so eine Ausnahme dar. Wobei, man muss auch wiederum sagen, das war eine Schloss oder das Schloss im Himmel oder nausikal, haben auch ihre brutalen und düsteren Momente. Also so sehr unterscheiden, die sich auch nicht, dass ich sagen würde, das ist eine ganze FSK-Stufe gerechtfertigt. Okay. Ja, muss ich mal angucken, alles. Ich hab ein paar Sachen davon auch vor langer Zeit gesehen, aber das ist einfach zu lange her, als ich das noch genau wüsste. Witzigerweise sollte, als der Film gemacht wurde, Mononoke hat mir Saki überlegt, ob das sein letzter Film war. Stimmt, ja, aber dann war das ja erfolgreich. Ein bisschen Running Gag von ihm, dass er immer mal wieder seinen letzten Film dreht. Da wär schon fünfmal seinen letzten Film gedreht. Und dann, ich glaub wirklich, vor zehn Jahren oder so, hat er wirklich Schloss gemacht. Mhm. Krass. Aber toller Regisseur, also schaut euch die Filme an. Grundsätzlich Studio Ghibli, es steht für große ... Zeichentrik-Kunst. Mhm. Bei mir, Saki, macht man nichts falsch. Von Nausicaar aus dem Jahr 1984 bis zu Ponyo aus dem Jahr 2008. Alles sehenswert. Mir Saki hat aber auch immer dieses Öko-Ding, oder? Also immer so Natur versus ... Ähm ... Oder ... Also, nicht versus, er versucht es ja zu verheiraten. Naja, so Industrialisierung und Natur, dass man sich gegenseitig helfen und nicht zerstören sollte. Aber nie so stark wie ein Prinzess in Mononoke. Da ist es wirklich am stärksten ausgeprägt. Und Mononoke, würde ich sagen, ist auch der Film von ihm, der am appellativsten ist. Mhm, ja gut. Ja, meist missionärisch ist und sehr starke Botschaften rüberbringen will. Mhm. Wenn wir bei Öko-Botschaft sind, wollen wir denn in unsere Top-3 hineinruhen? Lass uns unsere Top-2, Top-3 wechseln. Jingle! ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... Wie viel hast du? Hast du Honorable Mansions? Nein, ich fand es wahnsinnig schwer. Ich fand es auch schwer. Das Problem ist, wenn Filme so missionärisch sind, dass das ganz oft ... ... Gott nicht hin. Ich hab so ein bisschen recherchiert und jedes Mal wurde mir als erstes Avatar vorgeschlagen. Und ich dachte, oh mein Gott, fuck! Ich kann diese Liste wegschmeißen, wenn die mit Avatar anfangen. Nein, nein. Na komm, lass wohl deinen Platz drei hören. Mein Platz drei ist ein Sammelplatz für Star Trek. Weil die immer wieder diese Öko-Botschaften drin hatten. Die waren einfach irgendwie so drauf. Vor allem der vierte Film, oder? Wo sie die Wahl retten? Ja, genau. Der auch so ein bisschen trashy, egal. Aber ja, die haben immer irgendwie so einen Öko-Ding am Laufen gehabt. Was ich immer sehr schön fand. Aber vielleicht auch manchmal ein bisschen on the nose. Es gibt ja immer so ... Die Nerd-Kultur ist so toxisch. Es gibt ja Leute, die sich vorüber aufregen, dass Star Trek die neuesten Serien, also Pika ... Und was war das davor? Keine Ahnung. Ich bin kein Tracky. Dass die so schrecklich divers wären und so woke und so weiter. Und ausgerechnet Star Trek. Ausgenügend ... Aus der Franchise heißt dich immer krass, was das betrifft. Die waren eine der ersten, die überhaupt so diverse Cast hatten. Das war ein Kurs zwischen einem weißen und schwarzen. Genau. Original-Serie. Dann weiblicher Captain in den 90ern bei Voyager. Ein schwarzer Captain bei Deep Space Nine. Total krass. Und die hatten schon immer so krasse, diverse Cars. Und auch diverse Themen. Auch so was wie ... Data. Data kriegt ein Kind und sagt, mein Kind darf seinen Geschlecht auswählen. Ich bestimme nicht, ob das Junge oder Mädchen ist. Also Star Trek war schon immer sehr progressiv, was das betrifft. Aber auch nur, weil er von Rechten so benutzt wird, um da drauf zu hauen. Es ist so absurd, dass sich dann Trackies darüber aufregen, dass Star Trek auch vieles andere verdorben wäre, weil es so woke geworden ist. Leute, kennt ihr überhaupt die Franchise? Ja, genau. Egal. Platz drei bei mir, Wally. Nein! Die Menschen haben die Erde zu einem im Planet gemacht. Ich hab fast zwei Wally. Ich liebe Wally. Das ist so süß. Aber eben auch so, wo du ... Du wirst ja gleich am Anfang da reingeworfen, ne? Der Letzte räumt auf. Scheiße, okay, der Letzte und so ein Scheiß Müllhaufen. Und es wird wirklich toll, super. Ja. Ja. Wally. Toller Film. Platz drei und zwei. Dann müsstest du im Platz zwei gleich rein. Mein Platz zwei, ich musste einmal die volle, harte Botschaft und Missionarisch und alles, weil es wirklich ein guter Film ist. Alle haben sich über ihn lustig gemacht, aber er hatte fucking recht. Und zwar vor 15 Jahren. Eine unbequeme Wahrheit in Convenient Truth. Der hat alles da schon auf den Tisch gelegt. Alle haben es über ihn gemacht. Ja. Und der hat sich so ein Arsch aufgerissen dafür. Er ist damit in der Gegend rumgereist und hat überall vor nur zwei Leuten oder so was diesen Vortrag gehalten. Und musste sich gegen einen hoffen Demonstranten durchsetzen, die irgendwie vorgestanden haben und gesagt haben, ah, was so scheiß, lass das. Guckt euch das an, dann seht ihr, was unsere Generation, die fucking Millennials, versaut haben. Vor 15 Jahren. Und er hat sich auf Infos bezogen, die damals schon 20, 30 Jahre alt waren. Wir hätten das alle kommen sehen müssen. Und jetzt sitzen wir hier und schwitzen. Mhm. Ja, ich wollte den auch mitrennen, aber dann habe ich einen ganz anderen Ansatz noch mal gefehlt. Ich wollte eigentlich Wally auf Platz eins setzen, fällt mir dabei ein. Und Aaron Brokowicz. Aaron Brokowicz. Als Platz zwei, aber jetzt noch als Platz eins, weil ich mich durcheinanderbringen hab. Julia Roberts als Anwälte? Nein, sie ist ja nicht mal wirklich Anwälte, glaub ich. Sondern sie macht das einfach irgendwie, setzt sich dahin und schweißt ihr ihres Angesichts. Obwohl sie das nicht wirklich kann, sammelt sie Informationen. Ja. Und macht ... Ich hab den lange nicht gesehen, weiß ich nicht mehr, was sie beruflich gemacht hat. In meinem Kopf ist sie einfach nur Hausfrau gewesen. Es geht um verschmutzte Gewässer, oder? Ja, genau. Und da wurden die Leute drumherum mit ihrem Trinkwasser vergiftet. Und die Cooperation, die dafür verantwortlich war, hat einfach keine Verantwortung übernommen. Hat das alles ins Wasser geleitet und so. Und nach einer wahren Begebenheit, diese Frau hat sich einfach dafür wahnsinnig eingesetzt und hat sich gegen so viele Windmühlen zur Wehr gesetzt. Sehr krass. Mhm. Toller Film. Also, mich hat er damals sehr beeindruckt. Ich hab ihn natürlich auch jetzt schon seit 15 Jahren nicht gesehen. Aber ich hab den auch als sehr unterhaltsam eine gute Mischung aus Witz, aber auch Drama. Mhm. Und eine wirklich starke Julia Roberts, wo man fast schon gar nicht gedacht hätte, dass sie so krass viel Kraft entwickeln könnte. Hat sie dafür nicht zumindest eine Nominierung abgeräumt? Weiß ich nicht mehr. Keine Ahnung. Ja, auf jeden Fall interessant. Den könnten wir auch mal wiedergucken. Golden Globe. Ah, nominiert. Sie hat gewonnen. Yes. Beste Schauspielerin bei den 63. Academy Awards 2001. Absolut zurecht. Ja. Schön. Mein Platz eins. Ja. Ich wollte auf Platz eins, weil die Menschen kapieren es ja anders nicht, dass Bad-As-Motherfucker-Nature zurückschlägt. Und deswegen hab ich den Klassiker genommen. Die Vögel von Alfred Hitchcock. Machen die Menschen fertig. Aber wir wissen ja nichts. Also, der Film erzählt ja nichts über ... Nein. Es gibt so viele Arten, wie man den Film interpretieren kann. Aber die Ökologische ist natürlich auch eine Möglichkeit. Das stimmt vielleicht, ja. Aber der Film bietet es nicht explizit an? Nein, überhaupt nicht. Wenn der Film was explizit anbietet, dann, dass die Vögel eine Verkörperung der Eifersucht der Mutter sind. Weil ihr Sohn ihr Nesthäkchen eine romantische Beziehung eingeht. Mit einer zwielichtigen Dame. Und das ist ja auch so ein bisschen die Hitchcock-Sache daran. Die Psychologische. Ja, Olle freut ja. Ich wollte grad sagen. Ja. Das war ... ... unsere Top 3. Ja, schön. Wieder eine tolle Liste. Aber die ist mal sehr schnell durchgehandelt, weil du Wolley genommen hast. Okay. Schön. Cool. Vielen Dank. Dann wollen wir noch mal in unseren Film zurückgehen. Haben wir noch irgendwas, was uns wichtig ist, was wir sagen wollen? Ich weiß nicht, was wir sagen wollen. Ich weiß noch nicht so ganz genau, ob ich inzwischen schlauer bin, was die Einordnung des Films in den restlichen ... Wir haben jetzt sehr lange darüber geredet. Du hast mir ein Fazit versprochen. Du hast mir eine Bewertung versprochen, von eins bis zehn. Also ... ... 146,9 Millionen Euro Einspielergebnis 1997 allein können nicht irren. Der Film muss gut sein anscheinend. Also sag ich jetzt einfach mal, es war ein guter Film. Es war so witzig. Es war ein Japan der erfolgreichste Film aller Zeiten. Unglaublich. Ein Jahr lang. Da kam die Tat. Ja, genau. Scheiß, Leonardo DiCaprio. Scheiß, James Cameron. Und in Amerika hat er irgendwie so 70.000 Leute erreicht. Und das war es, oder ich weiß nicht mehr genau, aber das muss echt traurig gewesen sein, weil das irgendwie nicht hingegreicht haben, das ordentlich zu vermarkten. Ich versteh's nicht, weil sie haben sich wirklich Mühe gegeben, wenn du dir den Voice-Over-Cast anguckst. Stimmt, ja, ja, ja. Das ist richtig prominent besetzt. Die haben die für die Synchronisation ... Claire Danes war mit dabei. Genau, Claire Danes. Und ... Mini Driver war dabei. Jada Pinkett Smith war dabei. Billy Bob Thornton, der hat den Chico gesprochen. Also, es war wirklich prominent besetzt. Sie haben sich wirklich Mühe gegeben. Also, wie man's damals in den 90ern gemacht hat, wenn man einen Zeichentrieb vermarktet hat, man hat sich gute Syn ... man hat sich bekannte. Nicht gute, man hat sich bekannte Synchronsprecherin gesucht. Wie das in Deutschland ja auch oft so ist. Und in Deutschland wiederum, finde ich, haben sie sich gute Synchronsprecherin gesagt. Ich find, das ist ein Film, den man sehr gut gucken kann auf Deutsch. Ich find's tatsächlich eine sehr gute Synchro, muss ich sagen. Ich bin auch sehr zufrieden, damit man auch so ... Nicht bekannte Schauspieler in, aber bekannte Namen ... Also, man hört die Stimmen, und man weiß, ach, das ist doch die Stimme von irgendeiner Figur aus irgendeiner Zeichentriegs-Serie oder irgendeinem Zeichentrieg. Man kennt die Stimmen, und es sind gute Stimmen, die schon lange im Business sind. Also, es ist eine gute Synchro, und ich würd kurz werben dafür. Man kann sich die deutsche Synchro angucken. Die englische Synchro kenne ich gar nicht. Sollte man da auch mal reinhören, vielleicht ist das ganz spannend. Ich versuch mich jetzt doch nach einem Fazit. Ich glaube, dass ... Ich habe selber noch mal gesagt, er hat alle Regeln, die er bis dato kannte, über das Filme machen, einmal über Bord geworfen, absichtlich, um ganz anders ranzukommen. Und das merkt man im Film an. Auch zusätzlich noch, weil wir als europäische Sehgewohnheit das ein bisschen anders sehen. Weil wir auch nicht ganz leicht durch den Film durchkommen. Aber es lohnt sich. Ich glaube, es lohnt sich sehr stark. Und man hat nach der ersten halben Stunde schon das Gefühl, mit großen Dingen bei zu wohnen, ohne definieren zu können, was daran groß ist. Und man geht da sehr, sehr ... erfüllt raus aus dem Film. Wovon man erfüllt ist ... Man weiß es oft nicht so genau, weil das alles so komplex ist. Und man hat viele Sachen ... Durch die schnellen Wechsel in den Themen und in den Tönen und so ... Schwierigkeiten hat, manchmal den Faden zu behalten. Aber es ist nicht schlimm. Wenn euch das genauso geht, grämt euch nicht. Genießt es einfach, es ist vollkommen in Ordnung. Und ich finde, dass die grundsätzliche Botschaft, die ja relativ simpel ist, einfach sehr gut und nicht eindimensional transportiert wird. Und ich finde, dass der Film es sehr gut schafft, einem zu erzählen, dass der Mensch an einem bestimmten Punkt, den jetzt der Film wählt, den Übergang zur ersten Ansatz, herüber in der Natur zu werden und zu verlassen, diesem Pfad des Einklangs mit der Natur. Dass das gut gewählt ist. Und dass man gute Geschichte dazu erzählt, dass der Mensch irgendwie anfängt, die Natur auf ihre Funktion zu reduzieren. Bäume nicht mehr als Bäume, sondern als Holz zu sehen. Oder Erde als Möglichkeit, Eisen rauszuholen. Und dass wir da wieder ... einen anderen Blick auf die Natur haben müssen. Und dass wir eine andere ... ein hochaktuelles Thema haben. Das war nicht nur 97 aktuell, sondern es ist heute umso aktueller, weil wir die Auswirkungen der ganzen Scheiße sehen. Also, lohnt es sich? Und natürlich kann man das Thema in zwei Sätzen zusammenfassen, wie ich gerade versucht habe. Aber wenn man sich den Film anschaut und eine andere Blickwinkel und andere Gedanken anstöße hat, dann lohnt sich das umso mehr. Der Film war ... die wurde von Japan eingereicht. 1998. Als bester fremdsprachiger Film. Damals gab es noch nicht den besten Zeichentrick-Film, besten Animated Feature-Film als Kategorie. Und wurde allerdings ... hat es allerdings nicht geschafft in die offizielle Nominiertenliste. Das wäre ein Zeichentrick-Film, der mehr Aufmerksamkeit verdient hat, als bloß als Zeichentrick-Film rezipiert zu werden. Das stimmt wohl. Es ist ein bisschen selbstverständlicher, dass es Animationsfilme für Erwachsene geben kann. 90ern war das noch eher Novum. Vor allem für das westliche Publikum. Also, Ghibli hat schon ... Die machen ja seit den 80ern Filme, die nicht nur an Kinder gerichtet sind. Also, auch wenn die Filme, die Ghibli davor gemacht hat, tendenziell eher in die Richtung gehen. Das kann man sich mit seinen sechsjährigen Kindern angucken. Sind die deutlich universeller. Und ich mag den Film auch ... Also, natürlich ... Visuell ist das ein Hochgenuss. Also, unfassbar gut gezeichnet, unfassbar schöne Bilder, großartige Animationen. Aber ich mag den so sehr, dass ich ... Ich würd gern Realfilm sehen davon. Ich würd gern Realfilm sehen, weil ich mir vorstellen könnte, da kann man wirklich noch mal andere spannende Bilder rausziehen. Und der bringt diese Edginess mit, dass er eben auch nicht unbedingt Zeichentrick-Film sein muss. Vielleicht irgendwann mal. Ich meine, Disney macht ja die ganzen Remakes von ihren alten Zeichentrick-Filmen. Wenn sie damit fertig sind, knöpfen sie sich ein Ghibli vor. Dann werde ich bereuen, was ich gerade gesagt habe. Nein, großartiger Film. Von einem fantastischen Richtseuer, der ist wirklich wert, es entdeckt zu werden. Schaut ihn euch an. Schön, das ist ein gutes Schlusswort, Bloor. Da müssen wir jetzt gar nicht mehr drum wühlen. Wenn ihr wissen wollt, was Johannes für mich nächste Woche hat, ob es Japan oder Korea oder ... USA. Bleibt an. Oder vielleicht einfach Europa. Vielleicht vom Mars. Nein, die Mondleinung. Ich werde die TV-Übertragung der Mondleinung geben. Degen sieben Stunden dauern oder so. Fuck. Bis nächste Woche, bleibt gesund. Bis dann, ciao. Jo, Bloor. Bist du noch da? Was hast du denn für mich? Ich bin voll gespannt. Durch eine Zuschrift, die wir nicht näher benennen wollen. Du weißt, wer gemeint ist. Liebe Zuhörerinnen. Vielen Dank dafür. Für die Anregung, die eigentlich mir auch selbst hätte einhalten. Das war's. Ich bin ja prädestiniert dafür, Jerry Lewis Filme vorzuschlagen. Die Sache ist die, weswegen das noch nicht passiert ist. Ich habe keinen einzigen, glaube ich, Jerry Lewis Film komplett gesehen. Ich habe immer nur Ausschnitte davon gesehen, die ich alle großartig fand. Weil sie over-the-top albern sind. Und als Kind oder Jugendlicher absolut abgefeiert habe. Ich habe immer nur Ausschnitte davon gesehen, die ich alle großartig fand. Weil sie over-the-top albern sind. Und die ich absolut abgefeiert habe. Aber ich glaube, ich habe noch nie einen komplett gesehen. Und jetzt Full Transparency. Wir haben da gerade eben auf dem Balkon bei der Nachbarsprechung drüber geredet. Und ich habe gesagt, ich habe irgendwie als Kind so einen gesehen. So ein geister Film. Aber ich habe keine Erinnerungen mehr daran. Und dann hat Johannes einmal Rotten Tomatoes aufgemacht, die man das so macht in dem Fallen geguckt. Was sind denn die beliebtesten Jerry Lewis Filme? Die haben eine Superliste. Die sind irgendwie ganz gut bewertet auf Rotten Tomatoes. Und ist dann aufs Gerstiff gestoßen, der ziemlich genau klingt, wie der Film, den ich als Kind gesehen habe? Also 1953, wirklich früher, Jerry Lewis mit Dean Martin zusammen, die haben ja irgendwie auch so einen zweiergespannen, eine Zeit lang dargestellt, dass wirklich sehr erfolgreich war. Wo man einfach sagt, okay, die beiden in einem Film, klar, natürlich, machen wir, da gehen wir rein. Ich bin sehr gespannt, ob der überhaupt geht, dass man einen kompletten Film mit dem Typen sieht, ohne dass man verrückt wird. Der ist so hyperaktiv und seltsam. Ich bin auch vorgespannt. Dean Martin, Jerry Lewis, Gerstiff 1953, ab sechs Jahre. Sehr gut. Ich bin ein Intrigued. Schaut ihn euch an. Wir sind gespannt. Mal gucken und wir treffen uns an dieser Stelle nächste Woche wieder. Wir haben den Film gesehen und werden ihm besprechen. Bis dann.
