Episode 94: Der Zauberer von Oz
Es ist nirgendwo so schön wie zu Hause, in diesem Fall im entlegenen schwarzweißen – bzw. sepia-gefärbten – von Landwirtschaft geprägten Kansas. Aber irgendwo hinter dem Regenbogen finden sich große Träume. Und genau dort gelangt unsere Protagonistin – Dorothy – auch hin, nachdem sie zusammen mit ihrem Hund Toto samt Haus von einem Tornado weggeweht wurde. Sie landet im verzauberten und bunten Königreich Oz, zu ihrem Pech direkt auf der bösen Hexe des Ostens, deren Schuhe sie nach dem unfreiwilligen Totschlag auch gleich einkassiert. Aber natürlich will sie zurück nach Kansas und da kann nur der mächtige Zauberer helfen. Zusammen mit einer Vogelscheuche, einem Blechmann und einem Löwen, die alle drei ebenfalls ein paar Herzenswünsche haben, begibt sie sich auf den Weg zum Herzen des Königreichs, nicht ahnend, dass die böse Hexe des Westens – die Schwester der Ermordeten – sich an ihre Fersen geklemmt hat.
Man kennt die Geschichte, wahrscheinlich selbst wenn man weder die Kinderbuchvorlage noch den Film aus dem Jahr 1939 gesehen hat. Songs und Bilder sind ikonisch geworden, gehören zum festen Bestandteil der amerikanischen Kulturgeschichte.
Also dann, worüber überhaupt reden, wenn es um ein Stück Kultur geht, über das ohnehin schon sehr viel und ausgiebig geredet wurde. Hast du ne Idee, Johannes?
Transkript
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: Podcast: Der mussmansehen Podcast - Filmbesprechungen Episode: Episode 94: Der Zauberer von Oz Publishing Date: 2022-10-19T09:51:37+02:00 Podcast URL: https://podcast.mussmansehen.de Episode URL: https://podcast.mussmansehen.de/2022/10/19/episode-94-der-zauberer-von-oz/ We're off to see the wizard, the wonderful wizard of Oz, we hear he is a wizard of a wiz, if ever a wiz there was, if ever, ever a wiz there was, the wizard of Oz is one, because, because, because, because, because, because, because, because of the wonderful things he does. Willkommen, Plur! Einen großen Applaus bitte für Johannes, der es geschafft hat, diesen Zungenbrecher, dieses wirklich schwierige Lied hier wunderschön zu intonieren. Ich werde es nachdem du gegangen bist noch ein paar mal aufnehmen. Auf jeden Fall. Und damit herzlich willkommen zu einer neuen Episode vom Muss man sehen Podcast, wo Johannes und ich uns gegenseitig Filme zuwerfen. Ja, mit der Hoffnung, den Horizont des anderen zu erweitern und du hast meinen Horizont wie versucht zu erweitern mit einem Film, den ich schon ewig kenne und liebe? Ich will diesen Film schon so lange hier im Podcast besprechen und eigentlich wäre es deine Aufgabe gewesen, mir diesen Film aufzugeben. Der hättest du auch was gesagt und hätte ich das gemacht. Ich glaube, ich hab hundertmal was gesagt. Ich will im Musical, ich will die 30er-, 40er-, 50er-Jahre. Ich will Kitsch, ich will Spaß, ich will Freude. Das ist das, was ich von dir erwarte und nicht so was düsteres, deprimierendes wie eine Traube sitzt auf dem Zweig und denkt über das Leben nach. Ich erwarte solche Filme von dir. Aber wenn du nicht damit rumkommst, dann komm ich halt diesmal rum und deswegen habe ich Johannes den Zauberer von Oz und zwar die Musical-Version aus dem Jahr 1939. Welcher sonst? Als Hausaufgabe aufgegeben? Ich danke dir, Flor. Es war so schön, ihn wiederzusehen. Also, Spoiler ahead, ich liebe diesen Film und ich werde nichts Negatives darüber zu sagen wissen. Ich weiß nicht, wie es dir geht, Flor. Ich glaube, es gibt kaum jemanden, der diesen Film nicht kennt und nicht liebt. Ich würde behaupten, das ist der älteste Film, den ich jetzt mit meinem Kind zusammen geguckt habe. Einfach weil ich wollte, dass er ihn zieht und dass er auch so eine Freude dabei hat, die ich damals als Kind hatte und das ist schon krass. Der Film ist aus dem Jahr 1939 und der hat uns als Kinder der 80er Jahre noch begeistert. Und damit wären wir auch schon am Ende dieser Episode. Wir haben alles Wesentliche gesagt. Vielen Dank fürs Zuhören. Es gibt ein großes Aber. Es gibt ein düsteres Geheimnis um diesen Film. Es gibt düstere Geschichten. Wenn man den Vorhang lüftet, stellt man fest, dass da eine Menge Mist passiert ist. Wenn man den Vorhang lüftet, sieht man den kleinen Kerl hinter dem Vorhang, der irgendwelche komischen Sachen macht und gar nicht so großer Wizard ist, wie er gesagt hat. Natürlich wollen wir nicht negativ über diesen Film reden, sondern wir wollen versuchen, den Film zu nähern, auch aus filmhistorischer Perspektive, weil es ist ein wirklich wichtiges Werk. Er hat eine riesige Leckesee hinter sich hergezogen, auf die wir bestimmt auch noch zu sprechen kommen. Also in tausend Toplisten natürlich vertreten, unzählige Male referiert. Er wird teilweise als der am öftest gesehene Film überhaupt in der Filmgeschichte bezeichnet. Wie ist die Steigerungsform von oft gesehen? Am meisten gesehene, der am meisten gesehene Film in der Filmgeschichte. Das ist der Hammer, oder? Aber natürlich, jeder kennt Szenen, selbst Leute, die diesen Film nicht gesehen haben, haben schon mal Szenen davon gesehen. Ok, jetzt kurze Spoiler, was werden wir in dieser Episode besprechen, damit alle dranbleiben, die jetzt glauben, dass wir uns gegenseitig nur Honig ums Maul schmieren werden? Nein, wir werden sagen, dass Judy Garland ein Drogenproblem hatte. Weil die Filmproduktion so unfassbar schrecklich war. Wir werden darüber reden, wie dieser Film entstanden ist, was für ein absurdes Regier-Roulette ist am Anfang und dazwischen und am Ende gab. Und wer alles verletzt wurde während der Dreharbeiten. Ja, wer Asbest einatmen musste und nichts trinken durfte, damit die Gifte nicht der Maske ist. Es gibt unglaublich viel zu entschlüsseln, ich fange am besten einfach mal an mit einem netten noch seichten Einstiegstext. Sehr schön, vielen Dank. Es ist nirgendwo so schön wie zu Hause. In diesem Fall im entlegenen schwarz-weißen bzw. sepia-gefärbten von Landwirtschaft geprägten Kansas. Aber irgendwo hinter dem Regenbogen finden sich große Träumer. Und genau dort gelangt unsere Protagonistin Dorothy auch hin, nachdem sie zusammen mit ihrem Hund Toto samt Haus von einem Tornado weggeweht wurde. Sie landet im verzauberten und bunten Königreich Oss. Zu ihrem Pech direkt auf der bösen Hexe des Ostens, deren Schuhe sie nach dem unfreiwilligen Totschlag auch gleich einkassiert. Aber natürlich will sie zurück nach Kansas und da kann nur der mächtige Zauberer helfen. Zusammen mit einer Vogelscheuche, einem Plechmann und einem Löwen, die alle drei ebenfalls ein paar Herzenswünsche haben, begibt sie sich auf den Weg zum Herzen des Königsreiches. Nicht ahnend, dass die böse Hexe des Westens, die Schwester der Ermordeten, sich an ihre Fersen geklemmt hat. Man kennt die Geschichte. Wahrscheinlich selbst, wenn man weder die Kinderbuchvorlage noch den Film aus dem Jahr 1939 gesehen hat. Songs und Bilder sind ikonisch geworden, gehören zum festen Bestandteil der amerikanischen und internationalen Kulturgeschichte. Also dann, worüber überhaupt reden, wenn es um ein Stück Kultur geht? Um ein Stück Kultur, über das irgendwie schon sehr viel und ausgiebig geredet wurde. Hast du eine Idee, Johannes, womit wir anfangen könnten? Mit Alexander Wolkow, der sogar in Russland es geschafft hat, eine amerikanische Geschichte nochmal zu erzählen mit Zauberer des Mrakenstadt, das ich als Kind sehr geliebt habe. Das ich überhaupt nicht kenne. Ha! Your turn. Was ist das? Ich hab nicht recherchiert dazu, ich weiß es nur aus dem Kopf, weil ich das geliebt habe als Kind. Der hat Zauberer des Mrakenstadt geschrieben, frei nach Zauberer von Oss. Der ist Ende 1800 irgendwann geboren. 1939? Ist aufgewachsen damit und hat das dann, wann? 1939? Er hat das Ding geschrieben, als der Film gedreht wurde. Und dann ist das rausgekommen Russland, großes erfolgreiches Teil und hat sechs Bände dazu geschrieben oder sowas? Protagonisten sind ein junges Mädchen aus Kansas, ihr kleiner Hund Totoschka. Ja, genau. Scheuch, eine Vogelscheuche, die gerne Verstand hätte. Der eiserne Holzfäller, dem das Herz fällt in der Vergelüge. Okay, es ist ein Rip-off. Es ist nicht ein Rip-off, es ist ein Plagiat. Absolut. Und ich habe es geliebt, ich habe ein geliebtes Plagiat. Und ich habe die ganzen Bände dazu gelesen, weil er hat viele Geschichten drumherum erzählt und so weiter. Auch ein ganz guter Autor. Sonst, ja, das hat immer bei mir so einen Widerstreit als Kind gegeben zwischen dieser Version und der Originalversion. Und ich wusste als Kind nicht, welches das Original ist. Oh, spannend. Ja, das Original ist natürlich das große Kinderbuch von Lehmann Frank Baum. Das erste wirklich erfolgreiche Kinderbuch von einem Amerikaner und zwar 1900 veröffentlicht. Und das dann auch mehrmals verfilmt wurde, für die Bühne umgesetzt und so weiter. Also wenn wir jetzt zu dem Film kommen, dann ist das Buch 39 Jahre alt und wurde schon in verschiedenster Form adaptiert und ist hoch gefeiert. Und vielleicht um ganz kurz reinzugehen in das Buch. Ich habe es nicht gelesen. Du hast es gar nicht gelesen? Ich habe es nicht gelesen. Ich kenne nur diese Filmversion und seine Fortsetzung. Ich kenne auch nicht den 1925er Film. Und ich kenne auch sonst tatsächlich nicht viel um den Oz-Mythos. Ich weiß, dass Lehmann Frank Baum hat ganz viele Bücher noch geschrieben. Und dann wurden teilweise auch noch, als er schon tot war, wurden noch weitere Bücher geschrieben. Also es gibt so einen ganzen Oz-Kosmos. Vielleicht ist es kurz vor Mittelerde. Also auf jeden Fall, es gibt viele Geschichten darum. Und das Besondere an dem Buch ist, dass es eben ein Märchen ist, das versucht, aus dem 19. Jahrhundert herauszukommen. Das ist ein Märchen fürs 20. Jahrhundert. Und es ist ein Märchen, das mehr in der Realität der damaligen Zeit verwurzelt ist. Die Amerikaner haben damals halt auch diese klassischen Kunstmärchen von den Grims und von Hans Christian Andersen geliebt. Und dann gab es noch so ein bisschen die britische Ecke. Und Dickens war groß. Und das war ja auch ein großes Vorbild für ihn. Aber das Besondere war, dass es eigentlich keine dezidiert amerikanischen Märchen gab. Und da ist dann dieses Buch von Lehmann Frank Baum so ein bisschen reingekrätscht und hat eben auch Themen behandelt, die für die Amerikaner damals brennt waren. Es geht eben um einen landwirtschaftlichen Teil Amerikas. Es geht um klassische amerikanische Arbeiter. Manchmal wird dem Buch ja auch nachgesagt, dass es ein Spiegelbild der amerikanischen Gesellschaft ist. Mit der bösen Hexe des Westens und des Ostens, die natürlich so die Küstenstädte symbolisieren. Und dann haben wir die einfachen tapferen Arbeiter, die Bauern, denen nachgesagt wird, dass sie dumm wären, den Arbeitern, denen nachgesagt wird, dass sie kein Herz hätten, weil sie nur eine Industrialisierung sind. Der Löwe soll, glaube ich, so die Künstler darstellen oder zumindest die Intellektuellen. Ja, also gar nicht so sehr auf die Personen bezogen, sondern auf die Zweige der Gesellschaft, also Industrie, Technik, Kunst und so weiter. Und Baum hat gesagt, das ist total bursch. Ja, ja, ja. Das ist keine Allegorie, das ist ein Märchen. Es geht um ein Mädchen, das in einem fremden Königreich landet. Obwohl es nicht weit weg ist, weil er hat vorher so viel Zeitungen gemacht. Also Frank Albaum war ein Typ, der wie so ein Glücksritter in der Gegend rumgereist ist. Der ist von New York in den Westen noch gezogen und hat da sein Glück versucht und hat versucht, seine Familie durchzubringen und hat irgendwie eine Idee nach der anderen umgesetzt und danach wieder verloren und so. Also er hat wirklich viel Zeug hinter sich und hat dann irgendwann angefangen mit den beweglichen Lettern, die irgendwo rumlagen bei einem Verkauf. Und bei den Zeitungsleuten, die da in der Stadt waren, wo er dann gelandet ist, hat er sich das alles eingekauft und war sehr interessiert am Technischen dahinter. Und hat dann angefangen, eine Zeitung zu verlegen und zu schreiben und hat da irgendwie so Kolumnen quasi rausgebracht. Und die waren nicht unpolitisch. Und deswegen kommt das auch daher, dass man dann denkt, naja, das muss ja auch einen politischen Hintergrund haben, was er da geschrieben hat. Aber es war schon klar ein Buch, was an Kinder gerichtet war. Es war ja auch mit diesen Illustrationen von Denslow versehen. Und es war also in einfacher Sprache gehalten, schöne Bilder und schon ein Märchen für Kinder. Aber es gibt da einen Haufen Motive, die in seinen Kolumnen vorher vorgekommen sind. Es gab zum Beispiel mal ein Tornado in der Gegend, über den er geschrieben hat und den er nicht nur einmal geschrieben hat, als er passiert ist, sondern der hat innerhalb der nächsten Monate immer wieder angefangen darüber zu schreiben, was ihn das so fasziniert hat, weil dieser Tornado nämlich wirklich ein Haus hochgehoben hat und in der Gegend getragen hat und wieder abgesetzt. Und das war für ihn einfach so krass, dass er da angefangen hat, drüber zu schreiben, immer wieder und immer wieder und immer wieder. Das heißt, es scheint irgendwie Themen gegeben zu haben, die wiedererkennbar sind in dem Buch. Und das ist ja auch wirklich was Besonderes. Natürlich spielst du zum großen Teil eben in dieser fantastischen Welt aus. Aber es gibt diese Erdverbundenheit dadurch, dass es diese klare Trennung gibt von der Fantasiewelt und von der Erde. Auch wenn wir eine ganz wichtige Änderung im Film, Dorothy wird ja wirklich von dem Haus in das Land geweht in der Buchvorlage. Während in dem Film wird es von Anfang an ganz eindeutig gemacht, dass wir hier eine Traumsequenz vor uns haben, weil Dorothy einfach eins aus dem Kopf kriegt und ohnmächtig wird und ganz klar ist, jetzt wird mit so ein bisschen Kameraeffekten suggeriert, hier beginnt ihr Traum. Und weißt du, warum die das gemacht haben? Die haben echt gedacht, das Publikum ist zu sophisticated. Die würden uns das nicht mehr abnehmen. Heutzutage geht das nicht mehr. Wir können kein Märchen erzählen, wir müssen das irgendwie so verpacken, dass die Leute sagen können, ja, ja, das ist ein Traum. Das ist schon ein bisschen... Aber auch ein wichtiger Film für die Entstehung dieses Films überhaupt, dass so Kinderstoffe für die große Leinwand in Spielfilmlänge veröffentlicht werden. Zwei Jahre vorher wurde Schneewittchen als erster großer Disney-Zeichentrick-Lang-Film veröffentlicht mit riesigem Erfolg. Und auch eine Adaption von einem Märchen. Und das war so Proof of Concept mehr oder weniger. Genau. Hey, wir können Märchen, wir können Kinderfilme machen, lass uns doch mal versuchen. Und dann hat MGM einen ordentlichen Betrag für die damalige Zeit in die Hand genommen, nämlich 75.000 US-Dollar, um das Buch von Frank Baum abzukaufen. Ja, das ist schon krass. Und dann haben die mit Disney zusammen viel da gesessen und dann überlegt, ne. Die wollten dann vielleicht eine Kombination aus Zeichentrick und Realfilm machen. Weil Disney auch wollte, die wussten das vorher gar nicht, die haben die Rechte gekauft. Disney hatte das auch im Kopf. Und dann haben sie gesagt, shit, was machen wir denn jetzt, das wird ja ein Konkurrenzprodukt. Dann haben sie sich zusammengesetzt und die großen Studios haben wirklich miteinander verhandelt, miteinander geredet. Und der Plan war so ein bisschen, dass MGM die Live-Action macht, die hinführt und dann Disney ganz klassisch einen Zeichentrick auspräsentiert. Was nach einem guten Konzept klingt. Ja, und auch mit dem Löwen waren sie auch unsicher, wie sie das darstellen wollen, weil Löwen wirklich eine schwierige Sache ist. Sie haben sogar zwischendurch gedacht, ihren Löwen, den sie ja immer, der am Anfang des Films macht, den zu benutzen. Ja, auch ganz cool gewesen. Und es ist ein klassisches Studio-Produkt, nicht nur, dass die dann zusammengesessen haben mit Disney. Das hat sich dann irgendwann verfahren und Disney hat, irgendwann ist diese Zusammenarbeit einfach in sich zusammengefallen. Und Disney hat gesagt, okay, wir drehen unser Ding auch nicht, wir haben auch andere Sachen, die wir drehen können. Disney war eben nicht so sehr an diesem Stoff dann. Und dann hat MGM das alleine in die Hand genommen, aber dann ging das weiter. Die hatten unglaublich viele Autorinnen, die an dem Ding dran saßen. Das war offensichtlich so ein einziges Tova-Boo. Jeder hat Ideen beigesteuert. Was aber auch nicht ganz unüblich für den damaligen Prozess war. Das war das Studiosystem. Also das sagt auch sehr viel über das Studiosystem von damals. Es ist nicht so wie heute, dass ein Regisseur, wie man sich dies idealerweise vorstellt, ich habe eine Vision, ich suche mir meine Finanziers. Die geben mir Geld für den Film. Ich habe es vielleicht sogar selbst geschrieben noch, den Film. Nein, da ist einfach ein Studio, ein Produzent, der einfach sagt, okay, den Stoff haben wir jetzt und wir suchen dafür einen Regisseur und Drehbuchautoren und so weiter. Und dann geben die das raus, die Idee an mehrere Autoren gleichzeitig, die nichts voneinander wissen. Die dann einfach daran irgendwie arbeiten und Ideen reinwerfen und dann werden die besten Ideen zusammengekloppt. Und dann gibt es im besten Fall noch ein Writers Room, wo sie zusammensitzen und sich kloppen. Und dann werden zehn Leute über Bord geworfen und immerhin schaffen es noch drei in die Credits und zwar in dem Fall Noel Langley, Florence Ryerson und Edgar Allan Wolfe. Und das ist so traurig, weil derjenige, der die Lyrics gemacht hat für die Songs, der hat auch wahnsinnig viel mitgeschrieben in den Texten. Und dem ist so viel zu verdanken und der ist nicht mit aufgelistet. Und das zielt sich eigentlich durch die gesamte Geschichte dieses Films, diese Studio-Geschichte. Es gab sehr viele Ideen, die gedreht wurden, die geschrieben wurden, die wieder verworfen wurden. Ganz berühmt ist zum Beispiel, es gab einen ursprünglichen Ansatz, dass Dorothy eine Romanze hat mit dem, der die Vogelscheuche ist in dem endgültigen Film. Jeder, der diesen Film gesehen hat, wird über diese Szene stolpern, wenn sie bei ihren drei besten Freunden ist und dann sagt, und dich Vogelscheuche, dich werde ich am meisten vermissen, weil ich dich viel lieber habe als die anderen beiden. Und man denkt so, was, hallo, die sind alle toll. Wurde ganz großartig persifliert von Family Guy. Family Guy hat ja immer diese Mini-Episoden und irgendwann wird gesagt, das ist genauso schlimm wie das verkorkste Ende von Zauberer von Oz. Und dann wird halt diese Szene gezeigt, wie sie das sagt, und dich Vogelscheuche werde ich am meisten vermissen. Und dann sagen der Löwe und der Blechmann, Moment, wir dachten, das wäre hier eine Teamarbeit. Was ist denn das? Kackst du uns gerade vor die Füße, wenn du weggehst? Es ist ja so, dass Hank hieße, Hank, Hank, Hank, egal, Scarecrow. Der sollte am Ende, es war alles geschrieben und alles in Tüten eigentlich schon, bevor sie sich dann über Bord geworfen haben, dass der am Ende in die große Stadt zieht und Landwirtschaft studieren soll. Und dann sollten die sich darüber unterhalten, dass sie dann sagt, aber schreibt mehr, ja, jeden Tag. Und dann sollte so eine Romanze angedeutet werden. Dorothy soll übrigens zwölf sein und er zwanzig. Judy Garland war damals sechzehn. Sechzehn? Ich glaube sechzehn. Sechzehn, okay. Auf jeden Fall war sie deutlich älter als zwölf und dazu werden wir gleich kommen, wenn wir bei den Dreharbeiten sind, was da geschehen ist, weil es gab Versuche, sie jünger machen zu lassen. Und es gab welche, die Gott sei Dank gescheitert sind, aber es gab auch welche, die es in den Filmen geschafft haben. Und gescheitert ist vor allem Judy Garland daran, das irgendwie zu verarbeiten, ohne Schaden zu nehmen. Okay, aber das können wir später besprechen. Gescheitert ist ganz am Anfang das, was Wigda Fleming versucht hat, das war der, nicht Wigda Fleming, Entschuldigung, Richard Forbes versucht hat, der eigentlich der zweite Regisseur war. Es gab einen ganz kurzen Intermezzo, Norman Turok hat am Anfang gemacht ein bisschen und wurde ganz schnell gefeuert. Und dann hat Richard Forbes die Regie übernommen und der hat auch schon einiges gedreht. Und sein Plan war es, hey, wir müssen Dorothy, wir müssen diese Judy Garland jung kriegen. Und er hat ihr dann eine blonde Perücke verpasst. Völlig übertriebenes Make-up draufgehauen. Sodass sie aussah wie so eine Babypuppe. Auch ihre Kleid entsprechend. Genau. Und das Ergebnis war, dass sie wenig, also eigentlich sollte erreicht werden, dass sie wie die Unschuld vom Land aussieht, aber sie sah dann wohl eher aus wie... Wie so eine gruselige Puppe? Wie so eine gruselige Puppe. Und sie sollte auch entsprechend spielen, also sehr aufgesetzt. Und das muss echt schlimm gewesen sein. Die haben den dann gefeuert, den Typen. Die Produzenten haben gesagt, das geht gar nicht. Die haben die Delice gesehen. Und dann haben sie Victor geholt. Und Victor hat wirklich, nee, nicht Victor, sondern gab es noch Interimstypen. Der hat dann auch noch dran rumgebaut. Der hat nämlich dann tatsächlich die ganzen guten Entscheidungen getroffen. Er hat gesagt, ich bin hier nur ein paar Tage, aber folgendes, das geht nicht, das geht nicht und das geht nicht. Und hat ihr die Perücke weggenommen. In meinem Kopf läuft es wie ein Comic ab. Er steht vor ihr, nimmt die Perücke ab, schminkt sich innerhalb von Sekunden ab, zieht ihr ein anderes Kleid und haut ihr auf den Rücken und sagt, sei einfach du selbst. Es ist so krass. Und dann hat Victor Fleming übernommen, der tatsächlich so der Hauptregisseur des Films war, der aber wohl auch nicht so leicht war für alle am Set. Wir kommen gleich zu den düsteren Geschichten. Einmal kurz die Grundstruktur. Victor Fleming hat das meist übernommen, die Kosten sind explodiert. Ja, 48 Millionen wären das heute dann insgesamt. Und Victor Fleming hat auch nicht bis zum Ende gemacht, weil er im selben Jahr vom Winde verweht gedreht hat. Auch für MGM. Das muss man sich vorstellen. Das war eine goldene Zeit von Hollywood. Da wurden riesige Blockbuster-Produktionen, die sauteuer waren, wurden in einem Jahr gedreht. Back to back. Ein Regisseur. Und der ist von Set zu Set dann. Und am Schluss hieß es dann schließlich, okay, jetzt muss ich Victor wirklich vom Winde verweht konzentrieren. Wir müssen irgendjemanden haben, der die Südstaaten glücklich macht. Das ist ja auch so ein eigenes Thema noch mal. Vom Winde verweht in der Filmgeschichte. Übel. Und dann hat King Widow, keine Ahnung, einen Freund von Victor Fleming hat übernommen. Und der hat das meiste gedreht, was in Kansas stattfindet. Unter anderem auch Over the Rainbow. Ja, was sehr schön geworden ist. Und was sie hart verteidigen mussten. Fast der Schere zum Opfer gefallen. Und die haben echt so viel kämpfen müssen dafür. Der hat wirklich gesagt, entweder ihr lasst das drin oder ich gehe und ihr dürft gar nichts mehr mit mir machen. Das Studio dachte, es ist zu lang. Die dachten, oh leck, jetzt haben wir diese Kansas-Szenen, die sich sowieso schon relativ ziehen. Wir haben das im Sepia-Ton und das ist noch nicht das bunte, tolle und so weiter. Und das zieht sich jetzt 20 Minuten. Wir müssen hier kürzen, wo wir können. Und dann war natürlich Over the Rainbow als 3-4 Minuten. Klar. Das hätte ja schon fast ein Viertel von dem ganzen Ding weggenommen. Ja, also ich hätte wahrscheinlich als Produzent, wenn ich kein Herz gehabt hätte, das auch mal gemacht. Aber Gott sei Dank nicht, weil sie dann auch den Oscar dafür bekommen haben. Als besten Song. Und ich hätte mich ja so in den Arsch gebissen als Produzent. Ich hätte echt auf dem Klo gesessen und gedacht, Gottes will ich, ich hab keine Ahnung von nichts, ich werde nie wieder was reden. Ich verstehe die Idee dahinter. Der Gedanke, dass wir, wir haben natürlich so, das Eye-Candy ist unser Oss. Das, was wir in Farbe produzieren, das, was wir bunt machen, wo die verrückten Figuren rumlaufen, das Märchen eben. Und dann darf das, was in Kansas passiert, natürlich nicht zu lang sein. Das merkt man vor allem am Ende. Da haben sie wirklich hart gekürzt am Ende. Die letzte Szene in Kansas nach der ganzen Oss-Reise, die geht ein paar Minuten. Da endet das Ganze sehr abrupt. Da hätte man auch noch mehr dran packen können. Der war ja auch noch viel mehr geplant. Das war so viel geplant und gedreht. Aber ja, das war dann die Entscheidung. Und Victor Fleming hat dann den Großteil des Films gedreht. Und Victor Fleming war schwierig. Er hat tolle Sachen gemacht, irgendwie hergestellt. Aber er hat wirklich viele schwierige Entscheidungen getroffen. Also die Produktion war, wir müssen zuerst über Judy Garland reden, um dann zu sagen, aber die anderen in der Produktion haben auch gelitten. Judy Garland war damals 16, 17, wir sind uns nicht 100% sicher, aber ich vertraue dir mal mit 16. Und sie sollte ein 12-jähriges Mädchen spielen. Und die Art, wie das gemacht wird dann, und das wird auch heute noch so gemacht, da werden die Brüste abgebunden, da werden sie in einen engen Dress gestreckt. Und dann wird gesagt, du machst jetzt Diät. Du musst dünn sein, du musst kindlich sein, du musst irgendwie als Kind rüberkommen. Also die Sache ist die, Judy Garland hatte ja vorher schon so einen 3-Jahres-Vertrag bei MGM. Die war vorher mit ihren Schwestern unterwegs auf der Bühne und dann haben sie sie irgendwie eingekauft. Hatten aber nicht wirklich Verwendung für sie. Also damals sowieso für das Studiosystem war so, dass sie wirklich die Schauspieler angestellt haben fest, ohne zu wissen, die werden da und da und da und da mitspielen. Sondern die haben sie einfach das Jahr über bezahlt. Und dann, wenn du so eine Garage voller Schauspieler hast, dann willst du die irgendwann mal einsetzen, weil du sie sowieso alle bezahlst. Und dann haben sie sie irgendwie, weil irgendjemand auf die Idee kam, dass sie doch ganz gut wäre, also Gott sei Dank, weil sie wirklich toll ist, dass man sie unter Vertrag nehmen könnte, aber sie hat immer nur so kleine Sachen bekommen, weil niemand so richtig wusste, wo setzen wir sie ein, weil sie nicht dem Schönheitsideal dieser Zeit entsprochen hat. Und das als Kind, und ich finde das so absurd. Aber Judy Garland war schon ein Star damals, ne? Also die hat so ein gewisses Image, das war ja auch die Entscheidung des Films, sie zu nehmen, obwohl Jüngere zur Auswahl standen. Oder Shirley Temples zum Beispiel. Aber Shirley Temples war anscheinend auch musikalisch nicht ganz so auf der Höhe, wie sie es hätten brauchen wollen können sollen. Ich hätte sie schon zugetraut, ehrlich gesagt. Judy Garland hat irgendwie so ein Image aufgebaut, sie war so ein bisschen das Mädel vom Land, so ein bisschen das Mädel aus der Mittelschicht. Das hat ja sie nicht aufgebaut und das hat sie auch angekostet. Das hat das Studio aufgebaut, auf jeden Fall. Und es war nicht ihr Ding, das wollte sie überhaupt nicht, aber na gut. Und da haben sie halt voll drauf gesetzt und deswegen haben sie sie genommen. Sie haben halt eine ältere Schauspielerin für eine sehr junge Rolle genommen und wie gesagt dann verschiedene Sachen gemacht, damit sie jünger wirkt. Aber sie wollten sie immer, immer, immer in dieses Bild reinpressen, was sie nicht hatte. Und das ist in diesem Film auch zum Tragen gekommen. Und das war auch der erste Regisseur, der es nicht geschafft hat, sich mal damit abzufinden, wie Judy Garland ist und ihr Talent zu lassen, sondern sie eben viel zu viel zu stark zu schminken und sie da rein zu pressen und in die blonde Perücke aufzusetzen. Dann sollen sie eine andere Schauspielerin nehmen. Und ich fand die Entscheidung wenigstens, die Perücke wieder abzunehmen und sie selbst sein zu lassen, also zumindest für deren Verhältnisse sie selbst sein zu lassen, schon großartig und wichtig. Und sie macht das wirklich toll. Sie macht das toll, aber natürlich waren die Trierarbeiten hart und sie hat wohl auch, also zum einen, wie gesagt, sie hat eine harte Diät gemacht. Ja, furchtbar. Sie wurde in ein zu enges Gleit gezwängt. Und sie hat auch Putscher und Downer, je nachdem, was sie gebraucht hat. Damals gab es auch ein etwas liberaleres Verständnis zum Thema, wie gehen wir mit Drogen um, mit diesen legalen Drogen, die es halt so gibt. Und damals wurde der Grundstein gesetzt für die jahrelange Abhängigkeit von Judy Garland, die bis zu ihrem Ende eigentlich gehalten hat. Und es gibt ja, also die Lebensgeschichte von Judy Garland ist einfach nochmal so eine ganz eigene, traurige Geschichte mit Alkoholabhängigkeit, mit Selbstmordversuchen und furchtbar. Die hat auch im Nachhinein ganz schön gewettert gegen das Studio MGM. Da haben sich viele gewehrt und es gab auch viele Stimmen, die gesagt haben, na ja, das ist jetzt ein bisschen übertrieben, das und das stimmt und das, aber ein bisschen zu viel. Aber man weiß am Ende immer nicht, man kann sagen, was man will, aber die Wahrnehmung von Judy Garland ihrer Zeit dort ist einfach größtenteils schrecklich. Und offensichtlich gar nicht so stark gegen Victor Fleming, obwohl der sie auch ziemlich wie den letzten Dreck behandelt hat. Es gibt diese berühmte Anekdote, sie war verliebt in ihn, das ist das Ding. Und es gibt diese berühmte Anekdote, wo sie dem Löwen eine Ohrfeige gibt, den feigen Löwen, weil er Toto beißt. Und das hat wohl nicht so wirklich geklappt, weil sie ständig lachen musste. Ja, weil er so eine tolle Performance in Gesicht hat. Genau, weil er wirklich albern und witzig war. Und sie hat die ganze Zeit gekichert und hat die Ohrfeige nicht richtig hingekriegt und dann hat Victor Fleming sie wohl zur Seite genommen und hat gesagt, Schatz, ich zeig dir mal, wie eine Ohrfeige geht und hat ihr eine Ohrfeige verpasst. Alter, das geht gar nicht. Dann hat sie die Zähne danach hingekriegt, man sieht immer noch, wie muss ich das Lachen immer noch ein bisschen verkneifen. Sie hält Toto vor sich. Aber auf jeden Fall war das wohl eine krasse Sache am Set. Also das war wohl so extrem, dass es auch von anderen wahrgenommen wurde. Und Fleming hat sich dann doch ein bisschen geschämt und ihm war das doch unangenehm, was da passiert ist. Und dann hat er gesagt, okay, Leute, jetzt darf mich irgendjemand hauen. Wir müssen jetzt Gerechtigkeit herstellen. Und das hat Judy Galen wohl mitgekriegt und hat dann gemeint, okay, ich mach's. Und hat ihm dann einen Kuss gegeben auf die Nase. Und das ist die Anekdote davon. Was für mich da vor allem hängen bleibt, ist, dass Victor Fleming ziemlich grausam zu ihr war. Und nicht nur Victor Fleming. Also es muss wohl üblich gewesen sein am Set, dass Kommentare zu ihrer Figur abgegeben wurden, die Darsteller der Munchkins. Der Munchkins. Aber das ist auch so ein bisschen zweifelhaft. Also es wird immer gesagt, dass die so ein bisschen problematisch waren. Sie sollen sie sehr belästigt haben. Also es heißt wohl, dass die ihr unter das Kleid gegriffen haben und sie betoucht haben. Da gab's einen bestimmten, Louis B. Mayer. Ah, du hast sogar den Namen. Ja, ja. Der hat sie betoucht. Die Munchkins an sich waren vielleicht nicht immer besonders nett zu ihr. Aber da ist so ein bisschen die Geschichte hin und her. Die Munchkins, das Ding ist halt auch Jerry Maron. Einer, der eine große Rolle da gespielt hat bei denen. Hat erzählt, dass sie wohl alle 50 Dollar pro Woche gekriegt haben als Bezahlung. Und hat dazu noch hinzugefügt. Und Toto, der hat 125 Dollar gekriegt. Willkommen im amerikanischen Studiosystem. Es ist heute manchmal noch so. Es ist manchmal so, weil die Gesetzeslage für Tiere am Set so ist, wie sie ist, dass manchmal Tiere mehr Geld bekommen als die Schauspieler. Alter, das ist total übel. Also ich finde es in dem Fall ist noch übel, weil man das Gefühl hat, dass da ja auch noch so eine gewisse Abneigung gegen kleinwüchsige Menschen stattfindet. Dass gesagt wird, das sind keine vollwertigen Schauspielerinnen. Die brauchen nicht viel und so. Es liegt vor allem an der Masse. Die haben über 100 Munchkins. Aber du bezahlst die Leute verdammt nochmal. Natürlich musst du die ordentlich bezahlen. Absolut. Und um noch eine Anekdote reinzubringen, vielleicht um nochmal zu zeigen, dass Judy Garland wirklich cool behandelt wurde. Es gibt diese Szene, wo sie zum Zauberer vorgelassen werden wollen. Und der Wachmann sagt, ich lasse euch nicht vor. Und dann fängt sie schrecklich an zu weinen. Und das bricht dem Wachmann das Herz. Und dann sagt er, okay, ich lasse euch rein. Und es werden wirklich viele Tränen vergossen. Es gibt diesen Tränenregen. Angeblich ist das eine ehrliche Reaktion, weil sie erzählt haben, dass ihr Hund gestorben wäre. Ach du Scheiße, das habe ich gar nicht gelesen. Und ich weiß nicht, wie viel war daran. Es könnte auch so ein bisschen Urban Legend sein. Gerade bei so alten Filmen ist da natürlich viel Legendenbildung dabei. Und viel auch so Gossip ist halt auch witzig. Und gerade so Legenden sind toll. Angeblich haben sie ihr das erzählt, damit sie die Szene echt spielt und emotional spielt und wirklich weint. Wow. Mann. Ich habe nicht den Eindruck gehabt, dass es irgendwie schwierig war, sie in emotionale Szenen zu bringen. Ich habe ja auch dieses rausgeschnittene Somewhere Over the Rainbow, die Reprise dies gab. Wo sie auch so trennen erstickt den Song nochmal singen soll in einer anderen Situation, wo sie gefangen ist. In einem Schloss. Und da gibt es eine Audioaufnahme von, leider keine Videoaufnahme mehr, aber die Audioaufnahme ist da und die klingt so herzzerreißend. Sie hat das so toll gemacht. Nächste Legende, die sollen am Set alle geweint haben, als sie das gesungen hat, weil das so krass war. Genau. Und sie musste es ja auch wirklich am Set singen. Alles andere wird ja geduppt, aber das mussten sie am Set singen, weil sie das gleichzeitig auch spielen musste. Was ja damals gab es einen Unterschied zwischen den Dingen, die lipsynchron gemacht wurden am Set oder Sachen, die eben live aufgenommen werden mussten. Okay, wenn ihr glaubt, das war es jetzt, was wir am düsteren haben von Judy Garland, nein. Es war nicht nur Judy Garland. Es gibt noch so krasse Geschichten. Ganz kurz, Judy Garland war 1941 mal schwanger. Also sie war 18 oder so. Mhm. Und das Studio hat ihr eine Abortion aufgezwungen. Oh, okay, ja. Weil sie, es war nicht approved. Mhm. Also ich weiß nicht, ob sie das hätte haben wollen oder nicht. Das hab ich nicht genauer mich reingearbeitet. Aber es ist, war nicht approved, also gab es eine Abtreibung. Übel. Und das ist schon ein krasses Studiosystem. Sie gehört dem Studio. Ja, also wozu wurden die behandelt? Ah, fuck, Alter. Das Kostüm von Bert La, der den Löwen gespielt hat, das bestand aus echter Löwenhaut. Das ist ein echter Löwe gewesen. Es muss wohl ziemlich heiß und ziemlich schwer gewesen sein. Ja, und vor allem das Problem ist ja, die Technik damals war ja nicht so weit, dass man ganz normal bei Tageslicht vielleicht noch oder so was drehen konnte, sondern musste im Studio wahnsinnig viele Lampen nochmal hinstellen. Und es war teilweise 38 Grad heiß. Ja. Und wenn du dir dann vorstellst, dass du so ein Löwenkostüm anhast, du stirbst, es muss wirklich die Hölle gewesen sein. Und der eine Schauspieler hat auch gesagt später irgendwann, alle fragen ihn, ob es irgendwie spaßig war, diesen Film zu drehen. Und er sagt, nope, es war nicht im geringsten spaßig, sondern es war einfach harte, harte Arbeit. Margaret Hamilton, ja für mich so ein bisschen das Beste an dem Film. Als großartig in der Rolle, als fiese Lehrerin, die Toto einschläfern will und als böse Hexen des Westens und Ostens hat ein Make-up getragen, ein grünes Make-up im ganzen Sicht. Übrigens, die Idee, dass Hexen grüne Haut haben, ist damals geboren worden. Das war vorher eigentlich gar nicht so ikonisch, wie es mittlerweile ist. Das grüne Make-up war so giftig, dass sie nicht wollten, dass das mit ihrem Speichel in Berührung kommt, weil das sie hätte vergiften können. Deswegen durfte sie kein Wasser trinken oder nur ganz wenig trinken, merken wir. Wahnsinn, er hat immer Strohhalm und es war echt schlimm. Und dann, wenn wir gerade bei dem Make-up sind, können wir ja zu dem Unfall kommen. Es gibt so eine tolle Szene bei den Munchkins, die mich total überrascht und ich total großartig fand, wo Rauch aufsteigt, also sie ist in der Szene, es steigt Rauch auf, sie geht in den Rauch hinein und der Rauch verfliegt und sie ist weg. Und auch, wie sie auftaucht, ist schon toll. Es ist halt alles im Studio entstanden und sie hatten einen Lift eingebaut in den Boden. Man konnte sie absenken und wieder hochholen. Und es ist ganz toll. Und dann gibt es noch einen Feuereffekt und alle sind begeistert. So, und der Feuereffekt funktioniert beim ersten Mal ganz wunderbar und dann drehen sie es nochmal und dann ist der Feuereffekt ein Stückchen zu früh. Und sie ist noch nicht weg mit dem Lift. Und der Besen, den sie in der Hand hat, fängt Feuer und explodiert fast. Und sie hat Verbrennungen dritten Grades im Gesicht. Und das ganze Make-up hat einfach Metallanteile, die sie ihr sofort runternehmen mussten, damit das nicht noch heißer und noch schlimmer wird. Also sie haben sogar das Schlimmste noch verhindert, indem sie unter riesigen Schmerzen abgeschminkt haben währenddessen, damit das Make-up nicht noch weiter schlimme Sachen macht mit ihrem Gesicht. Margaret Hamilton war anscheinend ein großer Fan von dem Buch. Sie hat sich total gefreut, als sie die Rolle gekriegt hat. Ihr Agent hat sie angerufen. Dann hat sie ihn gefragt, was für eine Rolle, was für eine Rolle, was für eine Rolle. Na, die Hexe natürlich, hat er gesagt. Was denn sonst? Und sie hatte einiges an Verhandlungen, weil sie wollte nicht zu viel drehen. Und da gab es einiges, dass sie versucht hat, rauszuschlagen, dass sie nicht so lange treten. Am Schluss hat sie dann doch ewig getreten. Ich glaube, sie wollte acht Tage haben eigentlich. Und dann hat sie irgendwie die 23 gehabt. Und sie hat sich sehr gut mit Judy Garland verstanden. Judy Garland hat sie richtig gemocht. Sie haben sich beide total gut verstanden. Und sie haben sich wohl auch durch diesen schweren Dreh so ein bisschen gegenseitig gehalten. Und Margaret Hamilton ist halt auch einfach fantastisch in diesem Film. Ja. Margaret Hamilton war auch dann auch so weit, dass sie, da sie eben Judy Garland so mochte, echt teilweise Leute zusammengeschissen hat. Also richtig laut am Set Leute angebrüllt hat, weil sie nicht damit klarkam, was mit Judy Garland. Zum Beispiel hatte Judy ihm ein Kleid vorgeführt, was sie tragen wollte bei einer Urkundevergabe für die Schule. Ich weiß nicht, ob es ein Abschluss war oder sowas. Und Judy Garland konnte dann aber nicht dahin gehen, weil die drehen musste oder sowas. Und jetzt hat sie wirklich das Studio angerufen und hat die Leute zusammen gebrüllt, was ihnen denn einfällt, ihr diese Option, diese Möglichkeit zu nehmen, dieses wundervolle Kleid anzuziehen und dann in die Schule zu gehen und dieses Zertifikat in die Hand zu nehmen. Das muss wirklich eine schöne Dynamik zwischen den beiden gewesen sein. Und in einem Interview etwas später hat Judy Garland auch nochmal über Margaret Hamilton gesagt, was für eine großartige Frau und was für eine tolle Schauspielerin. Also es scheint zu den positiven Momenten des Drehs gehört zu haben, dass sie mit ihr zusammenarbeiten konnte und auch sich mit ihr angefreundet hat. Also wir wollen nicht eure Kindheit zerstören oder sowas, damit wir hier leider die schlimmen Sachen rausholen müssen. Wir sind noch bei den Kostümen. Kommen wir zum Kostüm unseres Blechmannes, der von Buddy Ebsen, Moment, nicht von Buddy Ebsen, sondern von jemand anderem gespielt wurde kurz darauf, was denn da passiert. Jack Haley hat dann übernommen, warum durfte Buddy Ebsen den Blechmann nicht mehr spielen? Vor allem warum durfte Buddy Ebsen nicht die Vogelscheuche und dann den Tin Man dann rausspielen? Also den Schritt zurück, die beiden Schauspieler, die den Tin Man und den Scarecrow spielen sollten, waren eigentlich andersrum besetzt. Und dann hat der Typ, der aber den Tin Man spielen sollte, gesagt, ich bin aber doch, ich will aber, ich bin kein Metall, ich bin nicht fest, ich bin Fluide, guck mal, ich kann hier Slipstick und sowas und wollte unbedingt, weil er einen Fred Stone hatte auf der Bühne gesehen, 1903 irgendwann mal, das war ein großes Vorbild für ihn und den hat er in dieser Rolle des Scarecrow gesehen und fand ihn so großartig und wollte das unbedingt seinem großen Vorbild nacheifern und hat das irgendwie umgesetzt gekriegt, dass er die alle überredet hat, dass sie die Rollen tauschen. Genau. Und dann musste der arme Ebsen in das Kostüm des Tin Mans und das war kein schönes Kostüm. Also es hat wohl wirklich lange Zeit auch gedauert, um zu gucken, was ist jetzt die richtige Kleidung, was ist jetzt das richtige Make-up und dann haben sie gedreht, zehn Tage lang, und was ist passiert? Er hat auf das Aluminium, was Teil des Kostüms war, das war so ein Aluminium-Puder, ein Teil des Make-ups, auf das hat er allergisch reagiert und so wie er sich erinnert hat, war es dann wirklich, er hat keine Luft gekriegt. Es hat keiner ernst genommen am Set, es hat einfach keiner richtig ernst genommen und dann musste er abgeholt werden, ins Krankenhaus gebracht werden und hat mehrere Wochen, glaube ich, in einem Sauerstoffzelt zugebracht und erst dann haben die gesagt, oh na, so was, okay, wir müssen dich jetzt leider umbesetzen, weil du nicht da bist und du hast also die ganze Scheiße durchgemacht, umsonst durchgemacht und haben dann den Ersatz Jack Haley bekommen, der das auch ganz toll macht und dann haben sie das Make-up geändert. Sie haben statt diesem Puder, was man offensichtlich einatmen konnte, haben sie dann so eine Art Paste, so ein Paste ja, und haben darunter noch mal extra noch eine Schicht von Weiß gemacht, damit das nicht mehr ganz so gefährlich ist, damit seine Haut geschützt ist, aber er hat wohl trotzdem was in die Augen gekriegt mal und hatte zumindest eine böse Infektion in den Augen, weil er das abgekriegt hat. Und die mussten wirklich, also um das mal einmal noch mal klarzustellen, die haben wahnsinnig lang gedreht und die sind immer morgens um vier in die Maske gegangen, haben sich das alles ankleben und anmachen lassen, mit diesem sehr giftigen Zeugstreckenweise und dann sind die nicht vor 19 Uhr wieder rausgekommen aus der Geschichte, sind dann wahrscheinlich direkt ins Bett gefallen, um am nächsten Morgen wieder auf der Matte zu stehen. Das muss der Hammer gewesen sein, ein unglaublicher Dreh. Hast du gerade auf dem Schirm, wie lang der ging? Ich glaube ein paar Monate. Er hat sich sehr, sehr lange gezogen. Also es war, wie gesagt, die Kosten sind explodiert und jetzt ist der Moment, also es hat am 13. Oktober 1938 hat der Dreh gestartet und 6 Monate hat der Dreh gedauert. Oktober 1938 bis März 1939. Und wenn ihr glaubt, ja okay, die Kostüme, das war schon alles ziemlich hart, es gibt eine Szene, in der Dorothy und der Löwe von der bösen Hexe zum Schlafen gebracht werden und dann gehen sie in diesen Feld zum Schlafen und die gute Hexe sorgt dann für schönen Schnee. Der Schnee, der sie wach macht. Er ist wunderschön der Schnee und so giftig. Sie haben Asbest regnen lassen. Und das Problem ist, was mich richtig irritiert hat, die wussten das schon, dass das giftig ist. Die wussten, dass das giftig ist, die wussten ja auch, dass die Schminke giftig ist, die Hexe hatte und die der Tin Man hatte. Das war einfach, wie krass ist das denn? Was ist das für eine scheiß Produktionsfirma? MGM ist böse und dann machen sie so was Schönes. Ich bin glaube ich durch mit den düsteren, abgefuckten Sachen. Hast du noch was hinterher zu schieben? Moment, lass mich in meine Liste der düsteren, abgefuckten Sachen gucken. Ich weiß es nicht ganz genau. Ich glaube, es könnte hinkommen. Also, Ray Bolter, der die Scarecrow gespielt hat, war jetzt auch nicht unbedingt gesegnet mit der besten Maske. Der hat wirklich monatelang danach noch Abdrücke im Gesicht gehabt von diesem Sack, den er da quasi rein ins Gesicht gestempelt bekommen hat. Aber wenigstens zu den Tieren waren sie lieb. Die Pferde wurden mit Zucker angemalt. Ich habe die ganze Zeit mich gefragt beim Gucken, oh mein Gott, haben die die wirklich gefärbt, die armen Tiere? Aber nein, es war okay. Die haben wirklich was drüber gestreut, so gefärbtes Jello. Und die Tiere haben natürlich angefangen das abzulecken. Die mussten schnell drehen. Die mussten sehr schnell drehen, ja. Aber nicht allen Tieren ging es gut beim Dreh. Auf den Hund wurde draufgetreten. Den Totodarsteller, den hat es einmal erwischt. In irgendeiner Szene wurde auf den Hund draufgetreten und ich glaube, er musste dann sogar ersetzt werden durch einen anderen Hund. Oh mein Gott. So grausam die Dreharbeiten waren. MGM hat ja die eigentliche Geschichte dann entschärft von Grausamkeiten gereinigt. Das stimmt, das stimmt. Du hast ja gesagt, du hast die Geschichte gar nicht gelesen. Ich habe sie nicht gelesen, aber im Buch scheint es doch etwas härter zuzugehen als im Film. Ja, ja, es werden Leute geköpft und so. Und der Tin Man ist ja eigentlich einer, der sich immer wieder Sachen selber abgehackt hat aus Versehen und so. Und der Zauberer will nicht nur, dass sie den Besen der Hexe stehlen, sondern er will, dass sie die Hexe töten. Sie müssen sie töten, ja, ja, ja. Und im Film passiert es so aus Versehen, aber im Buch müssen sie wirklich sich überlegen, was machen sie denn? Wie kriegen sie das hin? Und dann kriegen sie das mit dem Wasser raus, dass sie allergisch auf Wasser quasi ist und dann machen die das irgendwie. Das ist so albern, so komisch. Also Dorothy macht sich zweimal des zufälligen, des unfreiwilligen Totschlags schuldig. Ich wollte doch nur, ich wollte doch nur die Vogelscheuche löcheln. Ja. Und das zieht sich aber, finde ich, wie so ein Motiv durch den Film, dass sie versuchen, eine Schönheit hervorzukehren aus diesem Urstoff, der so ein bisschen rauer ist und so ein bisschen roher. Und natürlich ist das bekannteste davon ist eben dieser Wechsel von dem Schwarz-Weiß beziehungsweise Sepia-Ton, den wir in unserem Prologam, der immerhin 20 Minuten geht, hin zu dem bunten von Technicolor in Oz. Und das ist, eigentlich bist du ja, was das betrifft, so der Tech- und Bilder-Freak. Es ist großartig. Ich meine, es ist nicht der erste Film, es wird oft gesagt, dass es der erste Film in Technicolor ist, aber es stimmt ja nicht, es gab es ja vorher schon. Aber er macht das so großartig. Es gibt diese eine Szene, wo der Übergang ist, wo wirklich Teile des Films noch Sepia sind und durch die Tür sehen wir dann ins Bunte hinein. Weißt du, wie sie das gemacht haben? Ja, und es ist so großartig. Sie haben es gemalt. Sie haben das Set schwarz-weiß gemalt quasi, also Sepia gemalt. Es wurde, also Oz wurde wirklich für Friestrip Technicolor gedreht und Kansas wurde in schwarz-weiß getreten, dann anschließend Sepia gefärbt. Und dann gibt es eben diesen tollen Effekt, wenn sie nach Oz reintritt, dass ihr Rücken ist noch in Sepia und das ist nicht sie, sondern das ist ihr Stand-Double. Und die hat dann extra ein Kostüm in Sepia-Farben gekriegt und sie haben dann das Haus Sepia gestrichen. Und der Effekt ist wohl in früheren Aufführungen im Fernsehen dann irgendwann verloren gegangen, weil, wenn das schwarz-weiß war davor, was schwarz-weiß war, und dann kam dieses Sepia und diese Farbe, das hat einfach nicht diesen Effekt ausgelöst, diesen seemingless Wechsel, sondern einfach so. Ja, der war wirklich für die Zeit, das ist ein großartiger Gedanke und großartige Idee. Und da ist viel, viel Matte-Painting dabei, also du hast viele, man muss sich vorstellen, einfach eine Leinwand von A3-Größe einmal angemalt, du hast da ein Set dran gemalt und dann hast du in der Mitte einen Platz reserviert für das, was tatsächlich gedreht wird. Das, was heute am Computer gemacht wird, Compositing, also dass du Sachen zusammenbringst am Computer, die zwei verschiedenen Quellen sind, dann haben sie das gemalt, auf dem A3, das abgefilmt und dann zusammengebracht mit dem, was sie gefilmt haben vom Set, dass die da irgendwie einen Gang langlaufen zum Beispiel und dann ist der Rest des Ganges einfach gemalt. Aber eben auf einem A3-Blatt und nicht irgendwie an den Seiten riesige Aufbauten und die sind alle gemalt. Und es ist so großartig, so eine tolle Technik, so tolle Ideen und so seamless zusammengebaut, dass man wirklich, also Meisterarbeit muss man schon sagen. Ja, es ist schon ziemlich fantastisch, also der Film lebt sehr viel von seinen schönen Bildern und auch von den vielen Ideen, die da mit reinfließen. Wir haben wirklich bunte Landschaften, wir haben bunte Kostüme, es steckt sehr viel Liebe im Detail, man merkt, wo das Geld hingegangen ist, das sie da reingepulvert haben. Und die Kostüme, ich meine, so tödlich sie sind, sie sehen toll aus, jedes einzelne. Ja absolut, der Tin Man ist aus Bukram, das habe ich hier zuhause, als ich angefangen habe Hüte zu bauen, habe ich mir Bukram bestellt, das ist so festes Zeug, das ist so Stoff, aber eben mit Leim behandelt und dadurch wird es sehr fest und dann haben sie das mal mit Leder bezogen und so. Und das sieht natürlich jetzt, ich weiß nicht, wie es das heute machen würde, das sieht ein bisschen nach Kostüm aus. Und der Löwe sieht auch nach Kostümkostüm aus. Der Löwe ist ganz eindeutig ein Mensch, sie versuchen das gar nicht zu verbergen. Genau, aber sie haben es so großartig gemacht und ich finde die Scarecrow so gut, es ist so toll gemacht. Also ich finde alle drei Kostüme toll auf ihrer eigenen Art. Ich finde den Löwen, beim Löwen ist es krass, weil es so sehr stark dieses Broadway-Musical-Feeling hat, weil du siehst einfach am stärksten, dass das nicht das ist, was er darstellen soll. Ja genau, genau so ein bisschen. Aber es funktioniert trotzdem in diesem gesamten Setup, weil man ist sehr schnell drin, dieser Suspension of Disbelief einfach, weil man erkennt die Figuren vom Anfang und es wird ja auch ein bisschen darauf referiert. Also der Schauspieler, der den Löwen spielt, hat ja im Kansas diese kurze Szene, wo er zu Dorothy sagt, hey du brauchst ein bisschen mehr Mut, wehr dich mal gegen die Lehrerin, versuchst mit Mut. Und dann ist er ausgerechnet der Dandelion, der halt sich nicht traut, richtig mutig zu sein. Und durch diese Verknüpfung ist das super, dass man eben doch noch die Menschen dahinter erkennt und direkt sieht, ach das sind doch die Leute aus Kansas, das sind doch die, mit denen sie am Anfang Kontakt hatten, da gibt gar kein Zweifel. Das ist total schön, ja. Ja, haben wir denn überhaupt über die Geschichte, was will uns die Geschichte denn überhaupt sagen, wenn wir jetzt mal da ein bisschen reingehen? Was ist die Moral der Geschichte für uns? Es ist ja eine wirklich einfache Märchenmoral. Also das ist einfach die Kinderbuchherkunft und es ist ganz klar, hey ihr sucht nach etwas und ihr fühlt euch wie ihr seid nicht richtig. Ihr habt das Gefühl, dass ihr gewisse Anforderungen nicht erfüllen könnt. Aber denkt doch mal drüber nach, wahrscheinlich seid ihr doch so gut wie ihr seid und zum anderen seid ihr vielleicht doch besser als ihr denkt und erfüllt diese Anforderungen schon. Und es ist wirklich schön eingewoben, wie die einzelnen Figuren nicht zu der Erkenntnis kommen, sondern der Zauberer ihnen das am Schluss präsentieren muss. Aber wie wir als Zuschauer zu der Erkenntnis kommen, hey Moment, da war die Vogelscheuche doch ziemlich clever gerade. Hey da war der Löwe doch verdammt mutig und jetzt heult der Blechmann schon wieder. Moment mal, was wollen die eigentlich? Warum behaupten sie, sie wären dumm, feige und hätten kein Herz? Ja, ich finde es total schön gemacht. Das ist so auf den Punkt erzählt. Da waren zwar 20.000 Autoren dran, was ich immer für eine seltsame Idee halte, aber in diesem Fall hat es einfach gut funktioniert. Sie haben es gut zusammengekriegt. Und ich mag total diese Gesellschaftskritik, die mitkommt, wenn der Zauberer von Oss ihnen ihre Placebos gibt und sagt, hey bei uns sind so viele Leute, die sich für intelligent halten und die sind es gar nicht, aber die haben alle ein Diplom. Komm, ich gebe dir auch ein Diplom, die Vogelscheuche. Und hey Löwe, bei uns gibt es so viele Feiglinge, die sagen, sie wären mutig, die haben einen Orden. Pass auf, ich habe hier einen Orden für dich. Und es ist so klar, das ist eigentlich nicht notwendig, aber diese Placebos ist ganz schön und wir dürfen uns da mit ihnen freuen, dass sie jetzt alle ihre Auszeichnungen kriegen, auch wenn diese Herzlösungen, ich weiß nicht, das mit der Uhr, das ist irgendwie so. Das ist ein bisschen seltsam. Wäre euch da nicht was besseres eingefallen? Aber das ist auch schon bei der Vorlage so. Ich glaube, das ist auch bei der Vorlage so, wenn ich mich richtig erinnere. Und die Vorlage macht natürlich viel, dass die Geschichte funktioniert. Da sind sie auch sehr vorlagentreu bei dem, was passiert, eben abgesehen von diesem großen Ding, das Dorothy von Anfang an in dieser Fantasie drin hängt. Und im Film sind es rote Schuhe, obwohl es im Buch silberne Schuhe sind, solche Sachen. Aber die Entscheidung ist auch sehr bewusst gefallen, weil sie gesagt haben, hey, jetzt haben wir Farbfilm, lasst uns klotzen. Und natürlich sehen die roten Schuhe besser aus. Müssen wir was zu den Schuhen sagen, wollen wir nochmal zurück zum Schrecken? Weiß ich nicht, waren die zu eng? Die haben wehgetan. Es gab extra nochmal andere Schuhe, die sie getragen hat, die weich waren. Und es gibt wohl auch Szenen, in denen man die nochmal so ein bisschen sieht. Genau, sie hat immer gewechselt. Aber die Szenen, in denen sie nah zu sehen waren, mussten sie die halt tragen. Oder wo sie zu sehen waren. Und dann hatte sie diese Ersatzschuhe, aber die müssen wohl ziemlich wehgetan haben. Und wahrscheinlich hat sie da mit dem Grund, dass sie dann auch ein bisschen Schmerzmittel genommen hat während des Drehs. Oh man. Ja, neigen, wieder zurück zum schönen Inhalt des Films. Das ist großartig. Also ich finde es ganz toll erzählt. Also diese Spiegelung von den einzelnen Personen in der Fantasiewelt. Also wir haben die böse Lehrerin, die Toto umbringen will. Die wird die böse Hexe. Wir haben die drei Freunde, die auf der Farm arbeiten von Dorothy. Die werden dann ihre drei Freunde in der Fantasiewelt. Der Blechmann, die Vogelscheuche und der Löwe. Und dann haben wir natürlich noch den Zauberer von Ost, der eher so eine kleine Rolle spielt in Kansas, auf den sie auch eher zufällig stößt und den sie vorher nicht kannte. Der so ein Wahrsager-Typ ist. Und der sich dann als Sharlatan entpuppt und als der Mann hinter dem Vorhang. Das ist so viel ikonisch von dem Film. Wenn wir vom Mann hinter dem Vorhang reden, dann reden wir von Zauberer von Ost. Ja, das ist krass, ne? Der hat viel bewegt. Yellow Prick Road ist auch zumindest im Amerikanischen ein geflügeltes Wort. Ja, Wahnsinn. Wahnsinn. Es sind auch viele Sachen in der Inszenierung drin, die irgendwie später nochmal auftauchen. Zum Beispiel, wenn der Tin Man das erste Mal seinen Tanz hat und sich nach vorne lehnt, wie Michael Jackson später das gemacht hat. Ja, und es sieht toll aus. Es sieht toll aus. Es ist so schön. Es ist auch, um das vielleicht auch noch zu sagen, das Musical Pacing von diesem Film ist unfassbar gut. Wie sie diesen We're Off To See The Wizard in diesem großen Musical Zentrum, es gibt ja das Musical Zentrum. Die letzten 30 Minuten sind eigentlich nur noch Abenteuer. Aber davor gibt es dieses große Musical Zentrum, wo sie wirklich Stationen abarbeiten. Sie trifft auf einen, der darf sein Lied singen und dann gehen sie zusammen zum Zauberer. Und das Pacing ist so krass. Da können sich auch Filme heute noch wirklich eine Scheibe davon abschneiden, wie sie es schaffen, immer wieder auf das Lied zurückzukommen. Und dann nochmal über die Straße tanzen. Zuerst sind sie zu zweit, dann sind sie zu dritt, dann sind sie zu viert. Und es ist nicht nervig, sondern es ist wirklich so ein Hauptthema, was sich dann durchzieht, durch diese Reise über die Straße. Und es ist einfach großartig gemacht. Das Tempo ist perfekt da drin. Es ist toll. Und diese Reise ist ja auch relativ kurz. Also es geht ja wirklich so Schlag auf Schlag. Ja, das stimmt. Und es fühlt sich eigentlich fast so an, wie eine große Musical Nummer, eine große Suite, die so aus einzelnen Teilen besteht und die sich wirklich wunderbar ergänzen. Hast du einen Lieblingssong? Oh, gute Frage. Gute Frage. Somewhere Over the Rainbow ist einfach ein großartiger Song. Klammern nicht anders sein. Definitiv. Und sie singt ist auch großartig. Ja, auf jeden Fall. Ich glaube, ich mag das Lied des Löwen. Aha, okay. Ich mag, weil das vom Ton ein bisschen anders ist als die Songs vom Plechmann und von Scarecrow, weil die ja beide so sehr ähnlich sind. Ja. Also auch ganz klar mit so einem klaren Ziel, if I only had a brain and if I only had a heart. Ja. Und dann kommt der Löwe und singt darüber, dass er nur so ein Dandelion ist und dass er nicht akzeptiert wird und dass keiner Angst vor ihm hat. Wir müssen später noch mal kurz, wenn wir zur Legacy kommen, darüber reden, wie dieser Film, was für einen Einfluss dieser Film auch auf die homosexuellen Kultur hatte. Ja, ja, ja. Und ich finde, der Löwe singt das ganz toll. Das ist eine gute Mischung zwischen Lamoyant und gleichzeitig hat es so ein Empowerment-Geist und es ist wirklich ein schönes Lied. Das heißt tatsächlich, if I only had a nerve, aber bei mir bleibt vor allem hängen, wie er über sich singt und dass er so ein Dandelion ist. Er darf ja später if I were king of the forest noch singen, was ja auch so in der Art und Weise der Präsentation des Schauspielers doch recht ähnlich ist. Ja, was für mich tatsächlich der einzige irritierende Musical-Moment ist, weil ich nicht ganz verstehe, warum der Löwe in diesem Moment noch eine Musical-Nummer kriegen muss. Also T-Platz hier, das ist ein bisschen zu viel gesagt, aber eigentlich sind wir durch mit dieser Reise und mit den Charakteren. Wir haben sie alle verstanden und wir sind jetzt in Oz und hey, jetzt geht's los, jetzt kommt das Wellness-Programm, was übrigens ganz toll ist. Ich verstehe nicht so ganz, warum Bert La, danke jetzt habe ich den Namen, ich verstehe nicht so ganz, warum Bert La dann noch als einziger von denen einen zusätzlichen Song kriegt. Und auf den hätte ich auch verzichten können. Ist das okay? Ja, ich verstehe schon. Aber ich will eigentlich jetzt sehen, was in Oz passiert, was mit denen gemacht wird und ja, es ist so schön, wenn die Vogelscheuche nochmal gestopft wird und ordentlich gemacht wird und der Blechmann wird poliert und der Löwe kriegt eine Schleife ins Haar, das ist so toll. Ich könnte jedes Mal quietschen, wenn ich diesen Moment dann sehe, sie werden schick gemacht für den Zauberer und dann haben wir den Löwen und er hat diese wunderschöne rote Schleife im Haar und er sieht so toll aus, das ist sehr süß. Und da schließt sich noch so ein kleiner Downer an, die mussten drei Tage Dreharbeiten wegwerfen, weil sie, nachdem sie diese Szene gedreht haben, wie der Tin Man poliert wird, haben sie vergessen, den Tin Man wieder in Rusty umzuwandeln, weil sie dann Szenen gedreht haben, die davor passieren. Und haben drei Tage gedreht, ohne festzustellen, dass das ja gar nicht... Continuity! Genau. Continuity, wo bist du? Fuck, Alter. Wurde damals, glaube ich, auch noch nicht so ernst genommen wie heute. Ja, naja, klar. Mittlerweile ist ja wirklich so, wenn du am Set bist, du hast mindestens eine Person bei einem solchen Dreh, wahrscheinlich eher mehrere Personen, die darauf achten, dass wirklich jedes Kostüm so aussieht, wie in der Szene, die davor stattfindet. Und wie Johannes schon gesagt hat, die werden ja nicht chronologisch gedreht, die Szenen, das heißt, es kann sein, dass du eine Szene drehst, die in Minute 80 stattfindet und kurz darauf eine Szene, die in Minute 5 stattfindet, einfach weil der Drehort dasselbe ist oder aus anderen Gründen, weil das Kostüm dasselbe ist, vielleicht mit einer gleichen Änderung. Und dafür gibt es dann halt die Continuity, die wirklich am Set steht und die Quality of Service wird es auch gerne genannt, die unbeliebtesten Leute überhaupt, aber auch die wichtigsten, die nämlich darauf achten und sagen, ey Moment, du musst deine Locker abstehen haben, sonst funktioniert das nicht. Genau. Meine Güte, drei Tage Arbeit einfach wegwerfen. Ja. Da hat Victor Flemming den bestimmt sehr laut rumgebrüllt. Kann ich mir auch vorstellen. Oder ein paar Urfeigen verteilt. Oh Gott, oh. Hast du ein Lieblingslied? If I only had a brain. Ah ja. Ja, okay, verstehe ich total. Es fällt voll in dein Beuteschema. Mein Beuteschema. Nein, nein. Sowohl vom Tanz als auch vom Lied, also von der Atmosphäre. Meine Damen und Herren, es ist raus. Johannes Franke hat ein Beuteschema, was die Musical-Nummern betrifft. Was auf jeden Fall. Ach komm schon. Wenn du in Wizard of Oz mitmachen würdest, du würdest Scarecrow spielen wollen und nichts anderes. Ja, aber natürlich. Und er macht das wirklich. Er macht das super. Er ist so toll. Er tanzt ganz großartig. Er bewegt sich toll. Ja. Es gab davon Extended Versions. Sie haben es eingekürzt. Sein Tanz war kürzer als er hätte sein müssen. Manor. Das hätte ich alles gerne gesehen. Aber leider gibt es davon nicht viel. Und das Scarecrow ist halt auch einfach ein cooler Charakter. Das ist toll mit dem Stroh, was in ihm drin ist. Und das immer mal wieder. Er verliert das manchmal. Es wird rausgezogen. Es wird reingestopft. Ohne, dass das je brutal wirken würde. Das ist toll. Aber es sind tolle Effekte, mit denen da auch gearbeitet wird. Also ich mag einfach die Szene, wenn er dann in Oz auch liegt und sie an ihm rumstopfen. Und ich mag es, wenn er mal im Kampf ein bisschen Stroh verliert. Weil es macht die Figur so greifbar und lebendig. Also wenn ihr beeindruckende Special Effects für die Zeit sehen wollt, dann auf jeden Fall auch angucken. Okay, Song. Dann haben wir das hinter uns. Aber ich mag auch tatsächlich We're Off to See the Wizard. Auf jeden Fall. Das ist kurz, knackig. Und es ist großartig, immer wieder aufgegriffen. Drei oder viermal singen sie es. Es wird nicht nervig, weil sie es immer kurz halten. Und weil es das wirklich schön strukturiert auch, den ganzen Mittelteil. Wo man übrigens in der Aufnahme noch den alten Schauspieler durchhört. Das ist nicht der neue Schauspieler des Tin Men, sondern der alte. Die haben die Aufnahmen vorher gemacht. Der mit der stickter Stimme singt. Okay, sie haben die Aufnahme, um das dazu zu sagen, nicht am Set gemacht. Die haben die Songs von vorher aufgenommen. Und die machen dann am Set Lip Sync dazu. Und natürlich mussten sie mit dem neuen Schauspieler die Nummer von ihm, die er wirklich singt, neu aufnehmen. Aber bei dem We're Off to See the Wizard ist das noch drin. Um noch eine Sache zu sagen, ich mag als Lied auch sehr gerne The Merry Old Line of Oz. Wenn sie sehr lange allein zu viert auf der Straße unterwegs waren. Und dann kommen sie in Oz an und dann kommen die ganzen Bewohner daraus. Und dann sehen wir das Leben in der Stadt. Mag ich auch lieber als den Munchkin Song. Weil sie mehr Dynamik hat. Der Munchkin Song ist ein bisschen zerfleddert. Weil sie so sehr viele Themen reinbringen. Also man hat das Gefühl, es sind so fünf Songs in einen gepresst. Und sie nerven irgendwann. Ja, so ein bisschen. Aber The Merry Old Line of Oz ist toll. Weil dann haben wir plötzlich das Leben der Stadt. Und es passiert sehr viel. Und alle sind aufgeregt. Was passiert als nächstes? Ja, es ist schön. Okay. Der Film hat ja leider nicht sofort sein Geld wieder eingespielt. Nee. Der war fast so als halber Flop. Naja, das ist Urban Legend. Der ist kein Flop gewesen. Er war nie ein Flop. Aber es gab durchaus eine gewisse Enttäuschung darüber, was er gemacht hat. Das Problem ist aber vor allem, das ist ein Kinderfilm. Und die Ticketverkäufe waren recht hoch. Das Problem ist bloß an Kinder. Und da kostet ein Ticket halb so viel. Das heißt, das Geld reinzukriegen hat eine Weile gedauert. Die haben halt dann, als das wieder hochgeholt haben, 1949, haben sie dann langsam das Geld wieder reingekriegt. Und dann natürlich über die Zeit. Der Film lief bei Re-Releases besser als bei seinem Start. Krass ist allerdings auch, dass sie sich wirklich bemüht haben, den Film zu pushen. Auch für ihr Zielpublikum, für die Kinder. Zum Beispiel in Kanada, Montreal. Gab es harte Gesetze, dass die Kinder, die in die Kinder kamen, in die Kinder kamen, in die Kinder kamen, in die Kinder kamen, gab es harte Gesetze, dass Kinder unter 16 Jahren nicht ohne erwachsene Begleitung ins Kino durften. Und für diesen Film, das hat MGM durchgesetzt, wurde das gelockert. Also die hatten wirklich Lobbyarbeit gemacht und Einfluss auf Gesetzgebung genommen. Lustigerweise hat Disney das ein Jahr vorher auch versucht mit Snow White. Und die war nicht erfolgreich. Krass. Disney wollte auch auch diesen Einfluss ausüben und haben gesagt, Montreal können wir nicht Kinder reinlassen, ohne dass die Eltern dranhängen. Weil das natürlich viel leichter ist, wenn die Eltern 90 Minuten Babysitter haben. Und für diesen Film wurde das zum ersten Mal geliftet. Und gar nicht so viel später. 1956 gab es die Television-Premiere. Fürs Fernsehen. Und dann saßen die echt alle davor. Millionen von Leuten haben vor dem Fernseher gesessen. Aber die haben sich das Ding eingeschaut und da haben sie eine Tradition losgetreten. Es wurde echt jedes Jahr gezeigt. Was unter anderem dazu geführt hat, dass zumindest laut einer Studie dieser Film, der am meisten gesehene Film in der Filmgeschichte ist, einfach weil er so oft im Fernsehen gezeigt wurde und weil es wirklich viele Re-Releases gab. Den gibt es mittlerweile in sehr guter 4K-Qualität. Total krass. Man kann den sich als Ultra HD, Blu-Ray, irgendwas angucken. Und es lohnt sich auch. Die haben mühevoll restauriert. Es gab auch eine 3D Restoration. In der Restoration haben sie auch eine 3D-Version davon gemacht, die ich keine Ahnung wie das aussieht. Ja, muss ein bisschen gruselig sein. Kann ich mir vorstellen. Und der ist sogar bei der Unesco Memory of the World Register aufgenommen worden. Da sind ja nicht sehr viele Filme drin. Das ist schon krass. In 1989 wurde auch im National Film Registry in den USA aufgenommen. Ja, genau. Er wurde vom American Film Institute auf Platz 6 der 100 besten amerikanischen Filme gewählt und auf Platz 1 der besten Fantasy-Filme und genau er ist Weltdokumentenerbe von der Unesco seit 2007. Oscars hat er gekriegt für den besten Song. Also Rainbow haben wir schon gesagt. Und Herbert Stoffart wurde für die beste Filmmusik ausgezeichnet und dann wurde er noch mit Nominierungen zugeschüttet und zwar beste Kamera, beste Szenenbild und beste visuelle Effekte. Und damit haben wir nun nur im Ansatz seine Legacy auf ein oft gesehener Film, ein oft zitierter Film, unzählige Musical-Umsetzungen. Over the Rainbow wurde vom American Film Institute bei den 100 greatest songs in American Films auf Platz 1 genommen. Wie gesagt mehrmals digital restauriert. 1988 wurden die roten Schuhe für 90.000 Pfund verkauft. Die Judy Garland während des Drehs. Also es gab mehrere Paar Schuhe, die sie da hatten. Also insofern ist es nicht das einzige Paar Schuhe. Vielleicht wäre es auch dann teurer geworden. Maybe. Morris Zendark der Autor von Where the wild things are, wo die wilden Kerle wohnen, hat gesagt, dass Wizard of Oz eines der seltenen Beispiele ist, wo der Film stärker ist als das Buch. Besser als das Buch. Weiß ich nicht genau. Vielleicht schon. Ich habe allerdings im Kopf der ganze Rattenschwanz, der da dran hängt. Die ganzen Fortsetzungen, die Frank L. Baum geschrieben hat. Die Sachen von Alexander Waldkopf oder wie er hieß. Das ist alles in einem riesigen Wurst in meinem Kopf und hat natürlich eine ganz andere Welt. Also eine riesige Welt. Also du hast von so ein bisschen Herr der Ringe mit reingeworfen als Vergleich und ich stimme dir irgendwie zu. Vielleicht hast du es auch nur als Scherz reingegeben, aber ich glaube es ist tatsächlich so eine Welt wie in Herr der Ringe entstanden. Eine ganz eigene Sache oder wie Harry Potter seine eigene Welt hat. Und da kann natürlich ein Film nur so einen kleinen, einmal die Tür öffnen und sagen guck mal kurz rein und dann macht er wieder die Tür zu und du hast einen kleinen Einblick gekriegt, aber naja. In 1985 hat Walt Disney eine Fortsetzung gedreht. Die auch so als MGM Fortsetzung zumindest vermarktet wurde von diesem 1939er Film. Zwar Os eine fantastische Welt. Hast du den gesehen? Den habe ich nicht gesehen, nein. Der ist krass. Den könnte man fast für den Podcast auch irgendwann mal herprogrammen. Das ist nämlich ein Beispiel für einen Kinderfilm, der extrem dark ist. Es geht nämlich darum, dass Dorothy, diesmal gespielt von einer wirklich jungen Schauspielerin, die so 13 ist, unmittelbar nach den Ereignissen aus dem ersten Film ständig davon erzählt und dann sagen ihre Tante und ihr Onkel, Moment, bei den Mädchen stimmt doch irgendwas nicht. Und dann kommt sie in ein Krankenhaus und dann wird sie mit Elektroschocks behandelt. What the fuck? Es ist ein Kinderfilm. Es ist ein Kinderfilm. Und dann landet sie wieder in Os, mit der Hilfe von einem anderen Mädchen. Und dann ist sie in diesem Os, das aber so eine apokalyptische Version von dem Os ist, das sie eigentlich kennt. Die Stadt, die Smaragdstadt ist komplett zerstört. Und das ist auch in den Büchern angelegt. Ahja. Und dann trifft sie aber wieder auf ihre alten Bekannten und versucht die Welt von Os zu retten. Also die Vogelscheuche ist dann da und der Tin Man und der Löwe. Und die Geschichte, die sie in Os erlebt, ist wie bei unserem jetzigen Film auch so eine Allegorie auf das, was ihr in der Realität widerfahren ist. Also diese Figuren der böse Arzt aus dem Krankenhaus, der Elektroschocks gibt, die böse Krankenpflegerin, die sie quält, die kommen alle in Fantasiegestalten davor. Und wenn ich mich richtig erinnere, endet der Film auch damit, dass dann das Krankenhaus abbrennt, während sie auf der Flucht ist. Es ist wirklich düster. Und nicht das, was man als Fortsetzung von diesem Film erwartet, aber viel besser als sein Ruf. Ein wirklich sehenswerter Film. Okay. Wow. Und dann 2013 habe ich nicht gesehen. Os the Great and Powerful, die Vorgeschichte von dem Zauberer, wie er nach Os kommt, von Sam Raimi. 2013. Hast du den gesehen? Den habe ich nicht gesehen, aber der wurde ja groß beworben und es gibt so geteilte Meinungen dazu. Aber es ist ein riesiges Abenteuer, bildgewaltiges Abenteuerding, glaube ich. Ich habe ihn halt nicht gesehen, nur diesen Trailer immer wieder. Ein paar Ausschnitte. Ich habe ihn auch nicht gesehen, er sah für mich zu sehr nach Tim Burton aus dem Film. Ja, genau. Unsäglichem Alice-Film, um die selbe Zeit gedreht. Und deswegen habe ich, glaube ich, davon auch Abstand genommen. Aber ja, Os, wie gesagt, eine große Geschichte der Rezeption. Begeistert aufgenommen. Über Generationen hinweg Leute fasziniert. Und er ist immer noch nicht copyright free. Verdammt! Eigentlich sollte das 1995 auslaufen, 56 Jahre nach der Veröffentlichung im Theater, nach der Veröffentlichung im Kino. Und es wurde dann auf 2014 verlängert, als dieser Copyright Act von 1976 gesetzt wurde. Und dann wurde es aber nochmal verlängert. Und jetzt ist der Jahr 2034. Und zwar 36 Jahre nach dem Re-Release von Warner Bros. aus dem Jahr 1998. So diese Tricks, um das weiter auszudehnen. Und eigentlich ist es so ein Film, der in Public Domain gehört. Und wirklich da mal drin stehen sollte. Ist ein bisschen gemein. Ist ein bisschen fies. Na ja, kennst du zufälligerweise das Phänomen des The Wizard of Floyd? Oder auch genannt Dark Side of the Rainbow? Meinst du Dark Side of the Moon? Die Geschichte von Pink Floyd? Ja, ja. Erzähl mal bitte. Und zwar gibt es ja ein Album Dark Side of the Moon von Pink Floyd 1973. Und wenn man den Film anmacht, während das Album läuft, beim dritten Raw, dieses Löwen am Anfang, muss man starten, den Film, gleichzeitig mit dem Album. Und dann hat man ganz, ganz, ganz viele parallel laufende Sachen, wo man denkt, wow, das kann kein Zufall sein. Dass der gleichzeitig irgendwie Sachen singt, die im Film passieren. Ich hab das mal probiert. Und es geht nicht? I call it bullshit. Wirklich? Ja. Also. Ja, du hast die falsche Version des Films angemacht. Weil es gibt ja einen Unterschied zwischen der NTSC-Version und der 25 frames per second par-Version. Diese Frames sind entscheidend. Ja, ja, das sind 4% Unterschied in der Geschwindigkeit. Also ich glaub, das ist Bullshit. Aber ich mag solche Verschwörungstheorien oder solche Ideen. Ich find's total treu. Und Pink Floyd haben sich wahrscheinlich ein Ast abgelacht, als es das erste Mal aufkam. Kennst du die Geschichte von dem angeblichen Selbstmord-Opfer am Set? Oh Gott, the midget. Der, der sich im Hintergrund erhangen hat. Aber das stimmt natürlich auch nicht. Also als die Strohmann und Blechmann, als sie die eingesammelt hat und sie Richtung der Smaragdstadt gehen, ist im Hintergrund eine dunkle Gestalt zwischen den Bäumen zu sehen. Und es sieht ein bisschen aus, als würde die an einem Ast hängen. Man pausiert, man macht Zeitlupe, um sich das genau anzugucken. Und irgendwann kamen die Gerüchte auf, dass das einer von den Munchkin-Darstellern gewesen sein soll, der Selbstmord begangen hätte. Erweitert, der aus Liebeskummer Selbstmord begangen hätte. Und das Studio hat natürlich irgendwann gesagt, Bullshit, das ist ein Vogel. Wir haben da Tiere hingesetzt, die sind da auch rumgelaufen auf dem Set, damit das Ganze ein bisschen natürlicher wirkt. Was total merkwürdig ist, weil ich irgendwie nicht viele Tiere da sehe. Und das war offensichtlich ein Kranich oder ein Strauß oder irgendein Tier, was sie da halt hingestellt haben. Und das stand da. Also es ist schon krass. Legendenbildung für solche Filme, es ist halt so. Wenn sowas so groß ist und so viel Show hat, dann fangen die Leute an, irgendwie rumzuspinnen damit. Der NIS, die Investigation, USA, Polizei sitte, wusstest du, dass die ganz schön lange nach Dorothy gesucht haben? Wie? Die wollten Dorothy finden, weil sie haben irgendwann mitgekriegt, dass ganz viele Homosexuelle Friends of Dorothy sind. Diese Dorothy muss jemand sein, der irgendwo im Hintergrund irgendeine Organisation gründet, wo sich homosexuelle Homosexualität war damals verboten. Wir reden von den frühen 80ern oder zumindest sehr kritisch beäugt und Repressialen unterlegt. Und dann haben die tatsächlich eine Zeitlang nach Dorothy gesucht. Bis dann klar wurde, Friends of Dorothy war ein Codeword für Homosexuelle. Die versuchten, sich gegenseitig zu finden. Was gar nicht so einfach war in Zeiten der Repression. Man sitzt in einer Kneipe, findet jemanden sehr sympathisch vor sich und wenn man sich traut, fragt man, are you Friends of Dorothy? Und wenn der Gegenüber Bescheid weiß, was das bedeutet, dann haben sie sich vielleicht gefunden. Das Tipp auf die Eisberg, dieser Film ist Kultfilm für die queere Kultur, vor allem für Homosexuelle. Es ist vor allem wegen des Songs, also Somewhere Over the Rainbow ist halt so ein Heilsversprechen für Leute, die unterdrückt sind, die sich denken, es muss doch irgendwie was geben, wo ich nicht sein kann. Aber auch der Löwe, der sich selbst sucht, der eigentlich so ein Dandelion und der eigentlich böse sein soll und der wild sein soll, wie sich für einen Löwen gehört, aber der eigentlich über andere Sachen nachdenkt. Das ist auch so dieses große Empowerment. Es gibt immer mal wieder das Gerücht, dass die Regenbogenfahne davon inspiriert wäre, ist sie aber nicht, von Over the Rainbow. Das ist tatsächlich einfach glücklicher Zufall. Aber dieser Film ist genau, hat in diesen Kreisen einen Kultstatus entwickelt und ist total schön, wie dann auch so was aufgekommen ist, eben wie das Codeword Friends of Dorothy und wie Leute einfach das Gefühl hatten, ich kann mich mit ganz vielen Themen in diesem Film identifizieren. Es zeigt, wie universell auch einfach diese Botschaft ist. Ich stehe zu dem, was du bist. Du bist nicht falsch, so wie du bist. Ja, ich glaube, das ist auch einer der wichtigsten Gründe für den Erfolg dieses Films. So arschlochartig sich die Produktionsfilme teilweise verhalten hat. So toll ist aber die Geschichte und die kriegt man auch mit Scheißkapitalismus nicht raus erased. Es ist unter düsteren Voraussetzungen ein großartiges Meisterwerk entstanden. Und vielleicht muss man manchmal dann doch Werk und Entstehung ein bisschen trennen. Und um noch eine Kuriosität in den Raum zu werfen, es gibt einen Film, der heißt Of Oz the Wizard, findet man auf Vimeo, haue ich euch in die Show Notes. Da hat sich jemand im Jahr 2014 rangesetzt, Wizard of Oz neu zu schneiden. Und zwar alphabetisch. Aber was alphabetisch? Na, alphabetisch im Sinne von erst alle As, dann alle Bs, dann alle Cs. Ich mache es euch mal ganz kurz an. Ich glaube, wenn ich es laut mache, kann man das auch ein bisschen durch das Mikro hören. Er hat gesagt, ich bin kein Wahnsinniger, ich habe das ein Programm übernehmen lassen. Und er ist Programmierer, Techniker und er hat... Wir starten mit den As. Moment. Die Credits laufen noch normal durch. Das sind die As. Oh my fucking god. Ich bule mal vor, zu denen... Wir sind bei den Gats. Fuck. Ich muss mal rumkommen und mir das Bild anschauen. Jetzt sind wir bei Girl. Also auf jeden Fall sehenswert sollte man glaube ich nicht gucken, wenn man zu Epilepsie neigt. Weil es ist schon so sehr trippy. Und wenn man ein bisschen zu sehr auf Drogen steht, sollte man das auch nicht. Ich weiß nicht, das löst nichts Gutes aus. Und ich meine, mich zu erinnern, irgendwann mal vor vielen vielen Jahren von einer extrem Slowdown Version als Kunstprojekt gelesen und das gesehen zu haben. Ich habe es leider online nicht mehr gefunden. Wenn ihr das findet, schickt es mir mal bitte. Also ihr könnt auch noch mal gucken. Google hat mir nicht wirklich weitergeholfen. Ich glaube, irgendeine Künstlerin hat mal vor ein paar Jahren eine Version gemacht, die extrem verlangsamt wurde. Eventuell auch nur von dem Lied Somewhere Over the Rainbow. Und die so richtig spooky ist, weil sie so ganz, ganz langsam ist und so düster wirkt. Einfach durch den Hall, der dadurch entsteht. Wollen wir in unsere Top 3 gehen? Lass uns zu unserer Top 3 gehen. Chinga. Unsere Top 3. So, wir haben eine Top 3. Und ich habe mich falsch gepegelt und war schon drüber. Noch was Iconisches. We are not in Kansas anymore. Auch eher im Amerikanischen, weniger bei uns. Aber so geflügelter Satz, wenn man irgendwo plötzlich gelandet ist, wo man nicht genau weiß, wo man jetzt ist. Ja, genau. Und das ist ja es spielen ja sehr viele Filme mit so was. Gerade so Zeitreisefilme und so. Und Fantasiesachen. Es gibt so viele Fantasiefilme, wo irgendwelche Portale irgendwo sind und man da durchläuft. Wo bin ich denn hier? Also es gibt einiges davon in der Filmgeschichte. Ich hatte aber trotzdem Schwierigkeiten zu entscheiden, was ich denn nehmen will. Weil ich auch nicht die ganz typischen Sachen nehmen wollte. Ja. Ich glaube, ich habe relativ typische Sachen, aber ich bin zufrieden mit meiner Liste. Okay. Möchtest du mal reinhauen mit der Nummer 3? Bin ich dran? Ja, muss ich anfangen. Ich hätte gerne auf Platz 3 zurück in die Zukunft. Hm, sehr schön. Er steigt in das Auto und fährt dann los und weiß überhaupt nicht, was passiert. Und dann kommt er auf diesem großen, auf dieser langen Straße an und haut erstmal die eine Pein. Was ist das für... Und dann wird er gejagt, weil sie ihn für einen Alien halten. Und dann vor allem dieser richtig tolle Kansas, nicht ein Kansas-Moment, ist dann ja, wenn er zum ersten Mal in der Stadt so über den Dorfplatz geht und dann läuft auch noch die Musik. Ich glaube, Mr. Sandman Bring me a Dream und er sieht die Tankstelle, wie die Leute an der Tankstelle das Auto tanken und wie alles halt so nach 50s aussieht. Toll, ja. Wunderschöner Not in Kansas-Moment. Platz 3, Most Obvious, ist ein Film, den ich gar nicht so krass mag, der aber trotzdem Klassiker ist mittlerweile. Aber die Szene ist toll. Matrix. Ich bin gar nicht der größte Matrix-Fan, aber der Moment, wenn Neo nach dem Schlucken der Pille aufwacht, in dieser Gebärmutter, die von Computern gestellt wird und sich dann die Kabel aus dem Körper zieht, der hat keine Haare mehr, er ist nackt und er fällt dann runter ins Wasser und er weiß überhaupt nicht, wie ihm geschieht. Das ist ein großartiger Not in Kansas-Moment. Wie gesagt, es gibt viel, was ich an Matrix nicht so doll finde und ich finde ihn auch so generell überbewertet. Aber diese Art, wie jemand mit einer fremden Welt konfrontiert, wird es fantastisch inszeniert. Ja, ich wollte den eigentlich auch in die Liste tun. Aber das hast du ja jetzt schon gemacht. Also werde ich wohl meinen Platz ändern. Und nehme Dr. Who rein. Und zwar eigentlich jede fucking Szene. Wenn jemand zum Beispiel neu in diese Tardis kommt und es fällt immer der Satz, it's bigger on the inside. Und man irgendwie denkt, what the fuck, wo bin ich hier gelandet? Das Ding ist nicht mal ein Quadratmeter groß von außen gesehen und dann steige ich da rein und denke, whoa, okay, ich muss nochmal kurz rausgehen und gucken, wie groß das Ding eigentlich ist. Das ist so ein bisschen Grundkonzept von Dr. Who, dass er immer irgendwie seine Assistentinnen dabei hat, die dann total, die halt einfach die sind, die mit unseren Augen das sehen und sie reisen in Dimensionen und Zeiten und sind immer irgendwo, wo man denkt, das ist auch nicht Kansas. Also es ist mit Dr. Who im Grunde all over. Mein Platz 2 ist einer der schönsten Studio Ghibli Filme und einer der schönsten Filme von Hayao Miyazaki Chihiro's Reise ins Zauberland, wo ein junges Mädchen mit seinen Eltern zu einem alten, verlassenen Rummel kommt und sie bedienen sich dann einfach beim Essen was darumsteht, verwandeln sich in Tiere und sie weiß gar nicht, wie ihr geschieht und stolpert dann plötzlich so in diesen Palast, der da entstanden ist, wo die fantastischen Kreaturen leben. Und das Merkwürdige ist, es ist so ein ganz merkwürdiger Wechsel zwischen dieser realen Ebene, aus der sie kommen und dieser Fantasie eben. Das ist nicht so wirklich durch ein Portal stolpern, sondern es findet in unserer Welt statt, aber dann nimmt es alles ein und dann gibt es eigentlich nur noch dieses Fantastische aus dem Jahr 2001. Ganz tolle Anime, wunderbar auch für Kinder, einer der Ghibli Filme, die man auch mit ganz jungen Kindern gucken kann, toll. Schön. Mein Platz 1 ist ein Moment, der gar nicht so plötzlich passiert, sondern es ist einfach auf einem Weg, sagt eine Figur, plötzlich, weiß nicht, ob du das Zitat vielleicht zuordnen kannst, Meister Frodo, wenn ich jetzt noch einen Schritt weitermache, dann bin ich weiter weg von zu Hause, als ich jemals zuvor war. Das ist jetzt schwer zuzuordnen. Ja, auf jeden Fall. Das ist eigentlich mein absoluter Lieblingsmoment von der ganzen Herr der Ringe-Sache. Der treue Sam. Ich liebe ihn einfach, Sam ist so toll. Und Herr der Ringe steckt ja auch voller Not-in-Kansas-Momenten. Auch wenn sie in diese Elfenstadt kommen, dann erst mal staunen, wie groß die Welt sein kann, wie groß so eine Stadt sein kann. Wenn sie nach Mordor rein stolpern, plötzlich sehen wir wie düster und wie unheimlich und wie tot ein Land sein kann. Die einfachen Hobbits, die aus dem Auenland kommen und nur grüne Wiesen und saftige Hügel kennen. Und das ist für mich dieser Satz, der hat mich im Buch am meisten beeindruckt. Und im Film habe ich darauf nur gewartet. Ich habe da richtig hingefiebert darauf. Der zweite Moment, auf den ich hingefiebert habe im Film, war Tom Bombadil, der nicht vorkommt im Film, was total dämlich war. Aber zum Glück gab es einen ersten Moment. Ich war froh, dass sie den nicht reingepackt haben. Der ist so random in die Buchvorlage reingeschmissen, wo man sich fragt. Ich liebe das. Tolkien, was hast du? Wir könnten eine ganze Episode nur darüber reden, warum Tom Bombadil wichtig ist oder nicht. Weil natürlich, er ist ein bisschen random, aber ich glaube, er ist einer der wichtigsten Figuren. Er ist random, er ist OP und er trägt nichts zur Geschichte bei. Okay, da müssen wir uns glaube ich mal genauer drüber unterhalten, was da so wichtig ist. Aber da muss ich mich vorbereiten für. Oh, das wird ein hartes Duell. Mein Platz eins, wir haben über den Film auch im Podcast schon gesprochen, Stalker. Und wir haben auch den Wechsel von Schwarz-Weiß zu Farbe. Wenn sie plötzlich in dieser Landschaft sind und das Tolle ist, man sieht keinen Unterschied. Und trotzdem ist allen bewusst, sowohl den Protagonisten, die dort stehen, als auch dem Publikum. Sie sind nicht mehr in Kansas bzw. in der Sowjetunion. Für alle, die es nicht kennen, Stalker ist ein Science-Fiction-Film aus dem Jahr 1979 von Andrzej Tarkowski. Eine Romanverfilmung, in der ein Pfadfinder einen Literaten und einen... Ein Pfadfinder. Er nennt sich selbst Pfadfinder oder so. Und er bringt einen Literaten und einen Wissenschaftler in die sogenannte Zone, die entstanden ist, durch einen Meteoroideneinschlag. Und in der soll es angeblich einen Raum geben, der alle Wünsche erfüllt, die man hat. Deswegen wollen Menschen dahin pilgern und diese Pfadfinder, diese Stalker, die helfen halt Menschen in die Zone zu kommen. Und dann müssen sie aber sich da reinschleichen, weil der Stadizone abgeriegelt hat. Und sie werden auch von Soldaten beschossen. Und dann landen sie über so eine Tresine, und dann fahren sie auf Schienen in diese Zone rein. Und davor wurde alles in schwarz-weiß erzählt. Und dann sehen wir Farbe. Und dann stehen sie einfach in so einer Natur, die sich die Welt zurückgeerobert hat, weil diese Zone lange von Menschen verlassen ist. Und es gibt nichts, was irgendwie anders aussieht, als halt Gras, das über Bunker und über Panzer wächst. Aber sie spüren alle, sie sind an einem anderen Ort gelandet. Und irgendwas Merkwürdiges geht hier vor sich. Ja, aber vor allem, weil dieser komische Typ die ganze Zeit diesen Stein wirft und wir nicht wissen, was soll das zu Hölle. Das kommt erst später. Am Anfang stehen sie erst mal noch da. Aber großartige Szene, großartiger Film, nicht für jeden. Ich glaube, aber du bist damit klargekommen, ne? Ich bin damit klargekommen, aber er macht es einem leicht, sich über ihn lustig zu machen. Drei Stunden eine lange Reise ohne große Ereignisse ins Innerster des Menschen. Ins Innerster des Menschen, naja. Meisterwerk. Ein Film, der anfängt wie ein Witz. Treffen sich ein Literat, ein Fahrtfinder und wer? In der Bar. Treffen sich echt in der Bar und beschließen das zu machen. Das ist ein bisschen... Ein Science-Fiction-Film voll mit Telekinese-Anschlägen. Voll mit Telekinese, hallo. Ganz am Schluss gibt es ein kleines bisschen Telekinese. Übersinnliches und technisches. Und sehr viel. Die Frage nach der Rolle des Menschen in der Gesellschaft. Naja. Es gibt Dinge, da werden wir uns nie einig werden. Okay. Ja, sehr schön. Lass uns doch wieder zurück in unseren Film reingehen, bzw. es gibt ja nicht mehr viel zu sagen, oder? Ich glaube, wir haben alles abgegrast. Wir haben alles abgegrast. Es war wirklich wunder, wunder, wundervoll. Vielen Dank, Plor, dass ich diesen Film nochmal sehen durfte. Ich hätte ihn auch so nochmal sehen können, aber durch deinen Anstoßen habe ich einfach wirklich nochmal ganz, ganz, ganz wundervolle Zeit gehabt. Ja. Ich liebe diesen Film einfach. Toller Film. Ich fand's schön, jetzt auch nochmal so geballt zu recherchieren über die Dreharbeiten, auch über die Rezeption des Films, die ja auch beides ist, außergewöhnlich. Ja. Und ich fand das spannend. Das ist einfach auch wirklich ein Stück Filmgeschichte. Allein deswegen sollte man den Film auch gesehen haben. Nicht nur, weil er toll ist, weil er immer noch bewegt, obwohl er fast 100 Jahre alt ist, Mann. Ja, das ist der Hammer. Der ist einfach so alt und die Geschichte ist aber so universell, dass du einfach, es ist wie, also jetzt ein großer Vergleich, aber wie Geschichten von Shakespeare einfach nicht altern können, weil sie so universell erzählt sind, weil die Plotpoints einfach so klar sind, dass man, dass man einfach, es kann nicht an Aktualität verlieren. Menschen sind Menschen. Schluss ist. Und das macht dieser Film, da geht er voll rein. Und deswegen wird dieser Film auch in 100 Jahren noch genauso aktuell sein. Das lasse ich gerne so stehen. Wenn ihr wissen wollt, worüber wir nächste Woche reden, bleibt noch kurz dran. Nach dem Outro gibt Johannes mir eine Hausaufgabe auf. Ansonsten euch eine schöne Woche. Wir sehen uns dann wieder, hören uns dann wieder. Und bleibt gesund. Bis nächsten Mittwoch. Ciao. Ciao. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
