Episode 24: Rosamunde Pilcher: Wie verhext, Tatort: Murot – Wer bin ich?
In Folge 24 befinden wir uns wirklich in einer kompletten „Fish out of Water“-Episode. Weder Florian noch Johannes sind große Liebhaber der deutschen Fernsehunterhaltung, egal ob es sich um eine von Kritikern und Fans geschätzte Krimireihe wie den Tatort handelt oder um eine Romantikserie für ein sehr spezifisches Publikum wie Rosamunde Pilcher. Trotzdem wollen wir versuchen uns beiden Phänomenen unvoreingenommen und sachlich zu nähern. Zumindest mit „Murot – Wer bin ich?“ haben wir auch einen eher experimentellen Vertreter der deutschen TV-Landschaft vor uns, spielt dieser doch mit Metaebenen und Selbstreferenzialität und könnte so durchaus auch Anschauungsmaterial für einen Hochschulkurs in postmoderner Kulturwissenschaft sein. Wie verhext dagegen ist ein traditioneller Pilcher-Film mit viel Herz Schmerz an der Südwestküste Englands.
Passend zu den beiden Werken reden wir über unsere liebsten deutschen Filme und unsere liebsten deutschen TV-Produktionen, sowohl was Fiction als auch Non-Fiction betrifft. Wir listen einige Meisterwerke des selbstreferenziellen Kinos auf und kommen auch auf den Öffentlich-rechtlichen Rundfunk und die GEZ zu sprechen.
Rosamunde Pilcher: Wie verhext [Käthe Niemeyer]
(DE 2021)
Mein ursprünglicher Impuls war es diese Einführung mit folgendem Satz zu starten: Ihr Name ist [ˈɹɒzəmənd ˈpɪltʃə]! Mit Ausrufezeichen, um der Germanisierung der 2019 verstorbenen britischen Autorin entschieden entgegen zu treten. Jetzt habe ich mich aber doch für etwas anderes entschieden; und zwar die Frage: Ist ihr Name [ˈɹɒzəmənd ˈpɪltʃə]? Denn auch wenn Pilcher weltweit mit ihren romantischen Liebesromanen und Kurzgeschichten unfassbar viel Geld verdient hat, wird sie der Nachwelt doch vor allem durch ihre deutsche Rezeption in Erinnerung bleiben. Und in dieser ist der eingedeutschte Name Rosamunde Pilcher nunmal berühmt geworden für zahllose für das ZDF produzierte Verfilmungen ihrer Beststeller. Über 100 Filme kennt die entsprechende Reihe und löste einen gewaltigen teutonischen Touristenboom nach Cornwall und Devon im Südwesten Englands, für den selbst die dort beheimateten Briten sehr dankbar sind.
Wie verhext aus dem Jahr 2021 ist eine derartige deutsche TV-Verfilmung der Kurzgeschichte “Tea with a witch” … und viel mehr muss dazu auch eigentlich nicht gesagt werden. Oder viel mehr sollte ich vielleicht dazu nicht sagen. Denn seien wir mal ehrlich: Ich bin nicht im geringsten Zielpublikum dieser Art von TV-Schnulze. Natürlich wäre es bequem, sich über den Kitsch, den Pathos, die simple Geschichte, die generische Bildsprache ezetrera pepe lustig zu machen. Vielleicht zu bequem. Also fasse ich mich hier kurz und gebe erst einmal zu Protokoll, dass ich den TV-Film Kostümbildnerin, die wegen einer astrologischen Vorhersage zurück in ihr Heimatdorf reist, um dort den ihr prophezeiten Traummann zu gewinnen, wirklich schlecht fand. Dass er so ganz und gar nicht meinen Geschmack getroffen hat, weder narrativ, noch dramaturgisch, noch ästhetisch. Aber wie gesagt, ich bin nicht die Zielgruppe. Und auch wenn ich mit Sicherheit gleich nicht drumherum kommen werde, über das ein oder andere Detail dieses Neunzigminüters zu schmunzeln, zu lästern oder zu lachen (und darauf freue ich mich auch ein wenig) ist es vielleicht spannender, bevor wir in gehässige Kritik abrutschen, zu schauen, was die Faszination von Rosamunde Pilcher ausmacht, warum sie so gut im deutschen TV-Markt funktioniert und was dies über die Sehgewohnheiten des (deutschen) TV-Publikums aussagt.
Oder was denkst du Johannes?
Tatort – Murot: Wer bin ich? [Bastian Günther]
(DE 2015)
Der Tatort. Speerspitze des deutschen Fernsehens und mit mehr als 1100 Filmen und mit teils über 10 Millionen Zuschauern bei der Erstausstrahlung, eine der beliebtesten oder gar DIE beliebteste Fernseh-Reihe in Deutschland überhaupt.
Dabei gibt es gar kein richtiges durchgezogenes Konzept. Es gibt im Idealfall einen Kriminal-Fall und einen oder mehrere Ermittler die ihn lösen. Das könnte auch die SOKO und den Polizeiruf umschreiben. Warum ist der TATORT der mit dem guten Ruf? Und wie oft wird er ihm gerecht? Zeit wenigstens mal eine Stichprobe zu nehmen. Wir haben uns willkürlich den Tatort mit dem Titel „Wer bin ich?“ ausgesucht, in dem Ullrich Tukur, der Schauspieler des Kommissar Murot, der normalerweise im Film die Morde aufklärt, selbst des Mordes verdächtigt wird. Wir steigen zwar in den eigentlichen Film ein, aber gleich wieder aus. Der Regisseur ruft “CUT” und wir verfolgen Ulli, wie er vom Mord erfährt, wie die Dreharbeiten zum Tatort unterbrochen werden, wie er verdächtigt wird, wie er versucht sich zu verteidigen und verzweifelt versucht sich zu erinnern, was verdammt nochmal letzte Nacht passiert ist.
Ein Film der für deutsche Verhältnisse sehr waghalsig auf Metaebenen hochseilaktös balanciert. Die Frage ist: Tritt er daneben? Was meinst du Plor?
Transkript
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: Podcast: Der mussmansehen Podcast - Filmbesprechungen Episode: Episode 24: Rosamunde Pilcher: Wie verhext, Tatort: Murot – Wer bin ich? Publishing Date: 2021-06-16T13:36:46+02:00 Podcast URL: https://podcast.mussmansehen.de Episode URL: https://podcast.mussmansehen.de/2021/06/16/episode-24-rosamunde-pilcher-wie-verhext-tatort-murot-wer-bin-ich/ Johannes, du glaubst wirklich, die Welt braucht einen weiteren Podcast? Nein, eigentlich nicht, aber ich. Aber wenn wir einen Podcast machen zusammen, dann brauchen wir irgendwas Cooles, worüber wir reden können. Wie wär's mit Filmen? Du liebst Filme, ich liebe Filme, ist doch eine gute Idee. Ja, aber wir lieben überhaupt nicht die gleichen Filme. Ja, das könnte das Geile sein. Ich zeig dir Filme, die ich geil finde und du zeigst mir Filme, die du geil findest. Das heißt so Musicals aus den 50ern? Von mir, für dich, genau. Und koreanische Filme? Mit russischen Untertiteln, von mir, für dich. Oh Gott, okay. Aber du weißt, dass das für Menge Streit sorgen kann. Definitiv, das wird lustig. Ja, hallo, herzlich willkommen zum Muss man sehen Podcast. Wo wir dem jeweils anderen einen Film aufs Auge drücken, den wir toll finden und hoffen, dass wir den Horizont des anderen erweitern. Aber diesmal, Flora... Diesmal ist es eine etwas andere Episode. Und zwar eine Fish-out-of-water-Episode für uns beide. Wir haben nämlich zwei Sachen rausgesucht. Deutsche TV-Produktion, in denen wir uns eigentlich nicht so zu Hause fühlen. Haben wir überhaupt deutsche Produktionen in unseren Listen bis jetzt gehabt? Kann sein, dass wir mal einen deutschen Film dabei hatten. Mir würde aber spontan keiner einfallen. Ich weiß, auf meinen besten Listen tauchen regelmäßig deutsche Sachen auf. Ja. Aber so richtig besprochen, weiß ich es gerade nicht. Aber wir haben uns gedacht, meine Güte, wenn wir die ganze Zeit über Filme reden und das deutsche Fernsehen und das deutsche Kino wird ja oft, naja, bashing, ist wahrscheinlich das Wort der Wahl. Es wird viel darüber gemosert und geredet. Und dann haben wir gedacht, eigentlich müssen wir uns, wenn wir uns schon, naja, Film-Podcast schimpfen, dann müssen wir eigentlich über deutsche Filme reden. Ein ursprünglicher Anlass war ja tatsächlich, dass ich in den letzten Episoden irgendwann angefangen habe, Witze zu machen über Johannes' Filmgeschmack und dann immer mal wieder Rosamunde Pilcher erwähnt habe. Ohne diese Frau zu kennen, ohne ihr Werk zu kennen und ohne ihre Verfilmung zu kennen. Aber das einfach synonym benutzt habe für schnulzigen Kitsch. Und dann war, das letzte Mal war der Bogen offensichtlich überspannt. Dann haben wir gesagt, so, bevor wir jetzt weiter darüber lästern, müssen wir auch mal schauen, worüber wir überhaupt reden. Ja, genau. Wir haben beide diese Woche unseren ersten Rosamund-Pilcher-Film geschaut. Meine Güte. Ja. Sollten wir vielleicht auch dann einfach mit dem Rosamunde-Pilcher-Film anfangen, damit wir es hinter uns haben. Fangen wir an. Wir reden über Rosamunde-Pilcher und danach geht es weiter mit dem Tatort, was auch für uns Fish out of Water ist. Auch wenn Tatort mittlerweile von vielen Zuschauern aus unserer Altersgruppe, aus unserer Social-Bubble rezipiert wird. Wir sind beide keine Tatort-Fans. Keine großen. Also ich, vielleicht habe ich meine Meinung über die Woche jetzt geändert. Aber darüber reden wir dann nachher. Ich habe natürlich den ein oder anderen Tatort schon gesehen. Allein aus beruflichen Gründen, weil ich als Schauspieler normalerweise mich mit der deutschen Fernsehlandschaft ein bisschen wenigstens auskennen soll. Was wichtig ist, was andere Kollegen anders sehen, die dann wirklich nur amerikanisches Zeug gucken. Und ich weiß nie, ich muss als deutscher Schauspieler durchaus wissen, womit ich es zu tun habe. Und ich habe auch nun genug Drehbücher auf dem Tisch liegen von Soko und Polizeiruf und diesen ganzen anderen Krimis, die es so gibt in Deutschland. Die ich dann bedienen muss und auch gerne will. Du kennst wahrscheinlich deutsches TV mehr als Lektüre denn, als tatsächliche Filmvariante. Es ist tatsächlich so, es ist wirklich so. Ich lese Drehbücher, deutsche Produktionen und ich bin auch schon das ein oder andere Mal in die Verlegenheit gekommen zu sagen, möchte ich nicht machen. Ach krass. Ja. Was als deutscher Schauspieler, so Wald- und Wiesenschauspieler wie ich bin, kein berühmter, sondern einer, der einfach ab und zu mal zu tun hat. Das tut dann ganz schön weh, weil so viel, man nimmt ja eigentlich, was man kriegen kann. Ja, ich wollte gerade sagen, als deutscher Schauspieler muss man glaube ich ziemlich schmerzbefreit sein, was Angebote betrifft aus der Soap- und Tele-Novella-Ecke etc. Ja und ich bin auch kein Snob, was das betrifft. Weil A gibt es für alles Publikum und B ist es ein großer Unterschied etwas zu spielen oder etwas zu rezipieren. Definitiv. Ein Riesenunterschied. Ja. Also ja, aber darüber reden wir gleich. Genau, genau. Und um ganz kurz das Intro abzuschließen, in der ersten Episode hatten wir einen deutschen Film, 100 Jahre Adolf Hitler von Christoph Schlingensief und Johannes hat ihn gehasst. Und das war bis jetzt unser einziger deutscher Film nach über 20 Episoden. Ja und ich schäme mich ein bisschen dafür, weil eigentlich ist das ja einseitig. Wir haben sehr amerikanisch-lastige, obwohl wir auch in Korea, wir haben koreanische, französische Filme, dänische Filme, nee, skandinavische Filme. Skandinavische Filme, mehrere skandinavische Filme, wir hatten zwei Schweden dabei bis jetzt. Ja und insofern um naja der Heimat ein bisschen und auch der Diversität ein bisschen Vorschub zu leisten. Oh mein Gott, das ist so kartoffelig zu sagen, dass man der Diversität Vorschub leistet, indem man was deutsches bespricht. Oh mein Gott, oh fuck, tut mir leid. Am besten lassen wir einfach nähere Angaben und steigen gleich ein mit Rosamunde Pilcher. Lass uns in Rosamunde, ich wünsche euch viel Spaß, bitte guckt euch diesen Film erstmal an. Es gibt ihn in der Mediathek und zwar bis 2022, wenn ich das richtig... Ja, es gibt ihn auf jeden Fall noch eine Zeit lang, wie verhext, aber ich habe auch das Gefühl, tatsächlich reicht es, wenn man einen von diesen Filmen gesehen hat, um ungefähr zu wissen, worüber geredet wird, weil es gibt... Nunja, Gemeinsamkeiten inhaltlich zwischen den einzelnen Filmen. Ja, okay, legen wir los. Dann gib du doch einmal eine Anführung, Ploy. Also, mein ursprünglicher Impuls war es, diese Einführung mit folgendem Satz zu starten. Ihr Name ist Rosamunde Pilcher. Mit Ausrufezeichen. Rosamunde Pilcher. Um der Germanisierung der 2019 gestorbenen britischen Autorin entschieden entgegenzutreten. Und jetzt habe ich mich doch für was anderes entschieden, und zwar die Frage, ist ihr Name Rosamunde Pilcher? Denn auch wenn sie weltweit mit ihren romantischen Liebesromanen und Kurzgeschichten unfassbar viel Geld verdient hat, wird sie der Nachwelt doch vor allem durch ihre deutsche Rezeption in Erinnerung bleiben. Und dieser ist der eingedeutschte Name Rosamunde Pilcher nun mal berühmt geworden, für zahllose, für das ZDF produzierte Verfilmungen ihrer Bestseller. Über 100 Filme kennt die entsprechende Reihe und löste einen gewaltigen teutonischen Touristen-Boom nach Cornwall und Devon im südwesten Englands aus, für den selbst die dort beheimateten Briten sehr dankbar sind. Wie verhext aus dem Jahre 2021 ist eine derartige deutsche TV-Verfirmung der Kurzgeschichte Teewoofewitch, die ich übrigens nicht gefunden habe. Ich habe sehr lange danach gesucht, weil ich wissen wollte, wie der Originaltext ist. Und wenn man bei Google oder auch bei Bing Teewoofewitch eingibt, kommt man nur zum ZDF-Presse-Material. Das Ding existiert eigentlich nur in den Redaktionsstuben des ZDF. Wahrscheinlich in irgendeiner Zeitschrift damals veröffentlicht und verloren gegangen. Ich habe sogar tatsächlich in der Verzweiflung noch mal in der Bibliothek recherchiert. Also digital im Verbund Berliner Brandenburger Bibliotheken und da habe ich es auch nicht gefunden. Es ist eine Verfilmung der Kurzgeschichte Teewoofewitch und viel mehr muss dazu auch eigentlich nicht gesagt werden. Oder viel mehr sollte ich vielleicht dazu nicht sagen. Denn seien wir mal ehrlich, ich bin nicht im geringsten Zielpublikum dieser Art von TV-Schnutze. Natürlich wäre es jetzt bequem, sich über den Kitsch, den Pathos, die simple Geschichte, die generische Bildsprache etc. lustig zu machen. Vielleicht zu bequem. Also fasse ich mich hier kurz und gebe erst einmal zu Protokoll, dass ich den TV-Film um eine Kostümbildnerin, die wegen einer astrologischen Vorhersage zurück in ihr Heimatdorf reist, um ihr prophezeiten Traummann für sich zu gewinnen, wirklich schlecht fand. Dass er so ganz und gar nicht meinen Geschmack getroffen hat. Weder narrativ noch dramaturgisch noch ästhetisch. Aber wie gesagt, ich bin nicht die Zielgruppe. Und auch wenn ich mit Sicherheit vielleicht nicht drum herum kommen werde, über das ein oder andere Detail dieses 90 Minutes zu schmunzeln, zu lästern oder auch zu lachen, und darauf freue ich mich auch ein wenig, ist es vielleicht spannender, bevor wir in gehässige Kritik abrutschen, zu schauen, was die Faszination von Rosamunde Pilcher ausmacht, warum sie so gut im deutschen TV-Markt funktioniert und was dies über die Sehgewohnheiten des deutschen TV-Publikums aussagt. Oder? Was denkst du, Johannes? Ich hatte genau den gleichen Gedanken. Dass man nicht sofort in Bashing ausartet, sondern dass man sich wirklich mal überlegt, die Leistung, die dahinter steckt. Man bedient ja nun wirklich etwas, was anscheinend ein tiefes Bedürfnis im deutschen Zuschauer vorzuherrschen scheint. Das zu bedienen und das in einer Perfektion zu bringen, das ist schon spannend. Können wir ganz kurz zum Protokoll gehen? Du hast dieser TV-Verfilmung wahrscheinlich auch nicht viel abgewinnen können. Nein, nein, nein. Also ich gebe zu Protokoll, ich kann mit diesem Film nicht viel anfangen. Aber ich gebe auch zu Protokoll, ich bin Schauspieler in diesem System und habe wahnsinnig viel erkannt aus meiner Arbeit und habe allein dadurch schon ein bisschen heimatliche Gefühle bekommen. Ach ja, das ist doch schön. Ich finde es tatsächlich faszinierend, diese Dinge laufen ja offensichtlich total gut. Und zwar spezifisch in Deutschland. Also natürlich die Autorin Rosamund Pilcher war auch in England und war auch international sehr erfolgreich. Aber tatsächlich auch erst so richtig bekannt geworden ist sie erst so in den 80ern. So 1987 war ihr großer kommerzieller Durchbruch als Romanautorin. Genau, und das war die Familiensaga des Shellseekers. Die hat vorher natürlich vor allem für Zeitschriften geschrieben, für Magazine, Kurzgeschichten, wirklich so kurze Soaps, die dann halt in irgendwelchen Frauenzeitschriften veröffentlicht wurden und auch primär unter Pseudonymen. Seit den 40er Jahren bis 1965 größtenteils unter dem Pseudonym Jane Fraser. Und nach eigenen Angaben hat sie das alles am Küchentisch sitzend geschrieben, weil es in ihrem Haus keinen Platz für einen eigenen Schreibtisch gab. Und die Kinder haben sie auch nach eigenen Angaben niemals schreiben sehen. Ja, weil sie das immer rausgehalten hat. Ich habe ein Zitat von ihr, darf ich das kurz einmal vorlesen? Selbstverständlich. Ihre eigene Ansicht ihrer Dinge, die sie schreibt, ist Ja, in meinen Büchern ist ein gewisser Eskapismus drin, eine Flucht vor der Wirklichkeit. Aber es ist ja auch nicht so, dass unser Leben oder unser Job immer angenehm sind. Besonders Frauen führen oft ein Schattendasein mit Kindererziehung und all dem. Da ist es doch manchmal schön an die Hand genommen und in eine andere Welt oder anderes Leben geführt zu werden. Das Leben anderer Menschen ist immer faszinierend. Ja, das ist ein schönes Zitat. Und das sagt sehr viel aus über ihre Kunst und natürlich auch darüber, wie sie rezipiert wird, weil damit sind wir beim Zielpublikum, auch dieser TV-Produktion. Zielpublikum ist ganz eindeutig die deutsche Hausfrau. Karin hat mich, als ich das gesagt habe, gefragt, warum Hausfrau, aber ich glaube ganz eindeutig Frauen, die wirklich primär zu Hause sind. Wahrscheinlich sogar tatsächlich nicht mal Frauen, die Teilzeit arbeiten, sondern wirklich die klassische, traditionelle deutsche Hausfrau. Und diese Filme eröffnen Sehnsuchtsräume. Und zwar in einem sehr klaren Rahmen. Es gibt ja auch diese... Also in diesem speziellen Film ist es ja jetzt das große Release, wenn der Mann sagt, okay, jetzt ist es für mich Zeit, mal zurückzustecken. Weil unsere Protagonistin geht nach England, geht nach London, zieht aus ihrem Heimatdorf weg, weil sie Kostümbildnerin werden muss. Und natürlich ist klar, sie muss wegziehen, weil sie kann nicht da bleiben, da kann sie ihre Träume nicht erfüllen, und sie muss etwas aufgeben. Und es steht gar nicht zur Disposition, dass ihr Freund, den sie verlässt dafür, dass der mitkommen könnte. Es ist klar, er bleibt da, und sie hat entweder die Wahl, sie zieht alleine los, um eben ihren beruflichen Traum nachzueifern, oder sie muss dort bleiben. Und die große Proenta am Schluss ist, und das ist tatsächlich ein... Das ist die Form von Feminismus. Das ist die Form, die Rosamund Pilcher trägt. Am Schluss ist es einfach so, dass der Mann dann sagt, nee, ich kann ja auch zurückstecken, und ich kann jetzt mit dir nach London ziehen, und ich kann dir helfen, deinem Traum zu folgen. Weil er ist tatsächlich auch einfach nur Handwerker in diesem kleinen, beschaulichen Dorf. Der Film endet dort, wo ich finde, das Film mal anfangen müsste. Weißt du, was ich meine? Entwicklung durch, wo ich denke, das ist eine Grundvoraussetzung, dass wir jetzt irgendwie, wir sind ja nicht mehr in den 50ern, wir sind nicht mehr da. Wir sollten noch langsam mal den großen Bogen geschafft haben, dass wir neue Probleme angehen können und nicht noch die letzten 50 Jahre aufarbeiten oder 70 Jahre. Rosamund Pilcher ist ja mit ihrem Mann, den sie geheiratet hat, sie ist eigentlich geborene Scott. Und sie ist in Cornwall geboren, also in der Region, wo wir ihre Geschichten größtenteils spielen, wie auch diese hier im Südwesten Englands. Und sie ist mit ihrem Mann, Graham Pilcher, der ein Textilunternehmer war, sie nach Schottland gezogen, weil er Schotte war und wegen seinem Beruf in Schottland. Und das ist ganz spannend, weil diese Geschichte vermittelt ja genau diese Sehnsucht, zum einen die ländliche Sehnsucht, zurück in die Heimat. Das ist ein arschiges Job. Das findet man auch ganz viele in amerikanischen Liebesfilmen und nicht nur da oder auch in deutschen Liebesgeschichten. Überall findet man diese Sehnsucht zurück nach der Heimat. Man kommt zurück in das Dorf, in dem man groß geworden ist. Dann stellt man fest, es ist doch schöner, als ich es in Erinnerung habe. Es ist gar nicht so klein beengt, sondern es ist Heimat, es fühlt sich wohlig warm an. Und diese Sehnsucht hat sie in ihren Büchern umgesetzt. Sie war dann in Schottland mit ihrem Mann. Aber es hat sie immer nach Cornel zurückgezogen. Man merkt, dass sie ihre Sehnsucht in die Bücher gepackt hat, wo die Frauen zurück nach Hause kommen. Wo es diese wunderschöne Landschaft gibt, wo sich alle kennen und alle in diesem netten Dorf leben und glücklich sind. Es ist ein bisschen traurig, finde ich. Wenn man weiß, dass sie mit ihrem Mann nach Schottland gezogen ist und diesen Landstrich, den sie lieb verlassen hat, dann bekommen ihre Geschichten eine melancholische Note. Weil sie sich darüber schreibt, wie schön es da ist und wie toll und gemütlich die Menschen da sind. Und sie lebt halt in Schottland. Wegen ihres Mannes, weil es einfach so war. Sie ist auch aus einer Zeit geboren, 1924, wo das einfach normal war. Da war nicht die Frage, lass uns mal überlegen, wo wir wohnen. Was klar die Frau zieht mit dem Mann, mit wo auch immer es ihnen hin verschlägt. Naja, das eine ist, was sie schreibt und aus welchem Erfahrungshorizont sie schreibt. Das andere ist, was heute noch im ZDF umgesetzt wird. Man könnte ja auch Dinge nehmen, also die Kurzgeschichte hat nicht diesen ganzen Film hergegeben. Dann kommt da Sachen dazu, da wird das und das und das und ein Dialoge, die alle irgendwie nicht da waren. Und dann kann man Interpretationsspielraum ausnutzen und modernisieren, aber nein. Man könnte das Genre dekonstruieren, man könnte es unterlaufen, man könnte so viel damit machen, man könnte so viel damit spielen. Und dieser Film, wie verhext, um jetzt in den Film einzusteigen, also ich weiß nicht, wie ich es anderen sagen soll, so generisch und so auch, also auf mich hat es wirklich, und das tut mir wirklich leid für die Macherinnen, die wahrscheinlich auch da ein bisschen Herzblut reingesteckt haben, das hat für mich so lieblos gewirkt, was Bildsprache betrifft, was Kameraeinstellung betrifft, was Farbräume betrifft, das war so. Also auch wenn, gerade wenn ich sehe, der Film will die Romantik dieser Landschaft vermitteln. Der will ja irgendwie, es gibt viele Kamerafahrten über das Meer und über die Küste und über eigentlich schöne Natur. Und dann ist das in so einer langweiligen Bildsprache, die überhaupt nichts vermittelt, die mich überhaupt nicht kriegt, wo man wirklich spielen könnte, wo man interessante Sachen machen könnte, weil die Landschaft ist schön und der Ort ist auch schön, wo sie das gedreht haben, der übrigens wirklich, also Cornwall wird jährlich von Tausenden von Deutschen besucht, weil die alle wissen wollen, weil die alle diese Orte sehen wollen, in denen die Geschichten stehen, spielen. Es ist eigentlich, es ist ein schöner Ort, man kann da Sehnsucht rein inszenieren und es macht es überhaupt nicht. Ja, das Problem ist, du darfst, wenn du massentauglich, massenkompatibel sein willst als ZDF, also im Auge des Produzenten, dann darfst du nicht zu sehr von einem Mittelmaß abweichen, weil du sonst mit Umständen rechts oder links Leute verlierst. Und die meisten in diesem, also die, die das gucken, sind halt ein bisschen älter und nicht mehr so flexibel. Und wenn du denen dann ein abgefahrenes Farbkonzept vorwürfst, wird's schwierig. Ich meine nicht mal experimentell. Es geht nicht darum, dass das in persönliche Farben getaucht werden soll, sondern einfach ein bisschen eine eigenständige Bildsprache. Das wirkt halt tatsächlich so, wenn du dich mit deiner Kamera, ohne dir Gedanken zu machen, da auf den Hügel stellst und ein paar Schwenks machst, dann hast du diese Bilder. Also es ist einfach... Also es sind natürlich tolle große Kameras und gute Kameras und so. Ja, genau. Genau. Echt, aber die Farben sind halt... Ja, generisch ist das richtige Wort. Es ist halt alles sehr... Eine eigenständige Bildsprache. Irgendwas Eigenständiges, wo ich das Gefühl habe, hier werden nicht einfach nur Touri-Aufnahmen gemacht. Das ist es halt auch. Es wirkt wie ein Touristen-Werbevideo. Das ist es. Die Farben und die Bilder, das ist wie ein Werbevideo. Und Werbevideos haben das ja auch so, diese... Wenn sie nicht mal... Und selbst Werbevideos sind manchmal mutiger, was das betrifft. Es ist wirklich, man könnte das zusammenschneiden. Das sind Stockbilder. Das ist genau dasselbe. Das sind Stockbilder. Solche Bilder findet man auf jeder Plattform, die Stockvideos verkauft, wenn man sagt, ich brauche ein paar Videos von einer schönen Landschaft, die ich noch dazwischen schneiden kann. Willst du Stock für die Zuhörerinnen erklären, die es nicht kennen? Stockvideos und Stockfotos und es gibt auch alles Mögliche an... Stock, das englische Wort sagt es schon, es ist auf Vorrat. Man produziert als Kameramann meinetwegen Videos von lachenden Menschen, von Menschen, die arbeiten, von einer einsamen Straße. Alles, was man irgendwie verwenden kann, was generisch genug ist, dass man alle möglichen Themen rein interpretieren kann, sodass ein Mensch, der Werbung machen will für Versicherungen, sagen kann, ich brauche einen lachenden Menschen. Dann gucke ich doch mal, was es für Videos gibt mit lachenden Menschen. Das Video darf nicht zu zugeschnitten sein auf irgendwas, sondern es muss auf alles Mögliche passen. Deswegen sind Stockfotos oder Videos einfach die Kratze. Wenn ihr mal sehen wollt, was Stockmaterial ist, müsst ihr euch den Song bzw. den entsprechenden Videoclip von Jan Böhmermann angucken, Menschenleben, Tanzenwelt. Der ist großartig. Da hat er nämlich Stocktexte für den Text genommen und hat Schimpansen diese Texte auswählen lassen und hat daraus einen Song komponiert, und zwar so als Parodie auf diesen deutschen Pop, der halt auch so generisch ist, und hat dann einfach Textschnipsel genommen von verschiedenen deutschen Popkünstlern, aber auch aus Werbespots, aus Tweets von Sammy Slimani, Texte von Max Giesinger usw. Die Schimpansen haben das per Zufallsprinzip ausgewählt und er hat daraus einen Popsong gemacht und hat dazu dann natürlich auch ein Video gedreht und in diesem Video gibt es auch dieses Stockmaterial und dann sieht man eigentlich schon, was damit gemeint ist. Das sind einfach generische Bilder und es ist klar, das sind Bilder, die gemacht wurden, um Emotionen zu erzeugen und die werden dann von irgendwelchen Werbefilmern lizenziert, die halt schnell für ihre entsprechende Werbung was brauchen, was gut aussieht. Ich habe übrigens dieses Lied lange rauf und runter gehört. Das ist so ein Ohrwurm. Es ist so ein Ohrwurm. Was ist schlimm? Jan Böhmermann hat es wirklich drauf, selbst in Parodien gute Ohrwürmer zu machen. Wahnsinn. Ja genau, also Stockmaterial ist schon genau das richtige Wort. Das stimmt, wenn ich mir die Bilder vorstelle, die in dem Film einfach so über Cornwall geflogen, da das Dorf einmal abgefilmt. Aber weißt du, du guckst nicht so viel deutsches Fernsehen, aber ich sehe das ja ab und zu, das wird ganz, ganz viel gemacht. Deutsches Fernsehen lebt von diesen Stockfoto, filmartigen Aufnahmen. Dann hast du hier eine Kamerafahrt über das Dorf, damit du noch mal sagst, okay, wir sind jetzt auf dem Marktplatz. Und dann hast du da irgendwie so ein ganz generisches Bild vom Marktplatz. Oder eben wenn du ein Intro hast für die Soko Leipzig oder so, dann hast du einmal so einen Zusammenschnitt von verschiedenen Perspektiven auf Leipzig. Und wenn du etablieren willst, der Kommissar ist jetzt vom Büro in die arme Gegend, wo die ganzen Hochhäuser stehen, dann hast du ein Stockvideo von Hochhäusern, damit du verstehst, okay, wir sind jetzt dort. Das ist halt so ein funktioniert deutsches Fernsehen. Und es ist so durchschaubar. Also vielleicht gleich zum zweiten Punkt zu kommen. Ich fand die Geschichte nicht nur durchschaubar, sondern auch extrem vorhersehbar. Und zwar wirklich alles, sowohl den Hauptplot als auch den vermeintlichen Subplot. Es war, es fehlte jede Form der Überraschung. Das einzige, was ich überraschend fand, ist, dass dann nachher rauskommt, und das war keine gute Überraschung, sondern einfach plump, dass das, es war klar, dass dieser Robert Hayford, den sie dann kennenlernt, dass der irgendwie Dreck am Stecken hat und dass das ein Arsch ist. Der wurde auch schon von Anfang an so arrogant inszeniert. Und das einzige Überraschende ist, dass er dann ausgerechnet eine Affäre mit ihrem Ex-Freund hat. Was aber auch so draufgedrückt war. Es war klar, er hat eine andere Frau und es ist klar, wenn er sagt, sie ist die Liebe seines Lebens, dass das Bullshit ist. Aber dass sie dann diese beiden Geschichten auch noch so verbinden, das war das Einzige, was ein bisschen überraschend war. Aber sonst, es war so klar, wenn sie von der toten Schauspielerin reden und dann sitzt diese Frau, diese mysteriöse Frau mit der Sonnenbrille im Kino und guckt immer den Film dieser Schauspielerin, die vermeintlich tot ist, noch bevor man erfährt, dass sie die Schwester von dieser Frau ist. Es ist schon klar, dass sie die Schwester von dieser Frau sein soll, dass es diese Frau ist. Also, es ist natürlich auch, es ist ja nicht Unvermögen von Drehbuchautoren, sondern es ist Absicht. Ja, das glaube ich auch. Das ist ja genau das, was gemacht werden soll. Das hat mehrere Hintergründe. Das eine ist, was mir immer am Set gesagt wird, Oma Erna will, wenn sie beim Bügeln nur so halb zuguckt, am Ende trotzdem wissen, was eigentlich passiert ist. Und sie will mitkommen. Und dann möchte sie möglichst auch ein paar Sachen vorher ahnen können, damit sie nicht zu überrascht ist und sich fragt, hä, wie sind die jetzt da hingekommen? Weil sie einfach nicht, beim Bügeln nicht mitkommt oder weil sie mal irgendwie an die Tür gegangen ist, um mit den Nachbarn ein Schwätzchen zu halten. Und dann kommt sie zurück und kommt ganz leicht wieder in den Film hinein. Ich glaube, wir müssen ganz kurz was zur Geschichte sagen, weil ich gehe davon aus, dass viele von unseren Zuhörerinnen das nicht geguckt haben. Und um das auch ein bisschen zu revidieren, was Johannes vorhin gesagt hat, man muss es nicht unbedingt sehen. Ich würde keine Seeempfehlung dafür aussprechen. Guckt diesen Rosamunde-Pilcher-Film. Guckt euch mal irgendwann einen Rosamunde-Pilcher-Film an, um einfach zu wissen, worüber geredet wird. Weil es wird sich so viel drüber lustig gemacht. Ich glaube, es ist wirklich borniert und fast noppt, sich über was lustig zu machen, ohne es zu kennen. Und davon nehme ich mich definitiv nicht aus. Ich mache das auch. Ich habe es gemacht in den letzten Episoden. Und ich bin froh, dass ich es jetzt machen kann, weil ich weiß, worüber ich rede. Jetzt darfst du. Genau, jetzt darf ich. Also im Zentrum steht Grace, das ist unsere Protagonistin, die mit ihrer Jugendliebe Sebastian zusammen ist. Und die leben eben gemeinsam in diesem Dorf in Cornwall. Und der Vater von Grace betreibt ein kleines Kino, in das Grace auch immer wieder gerne geht, weil da immer dieselben alten Schinken laufen mit einer gewissen Tamara Larson, die da die Hauptrolle spielt. Der Vater bewundert sie, die Tochter bewundert sie. Und die einzige andere Frau, die in diesem Dorf ins Kino geht, Olivia Marlow, die, wie wir später herausfinden, die Schwester der verschwundenen Schauspielerin, bewundert sie auch oder will die Filme gucken. Aber ist es nicht wunderschön, mit welcher Idylle das alles vorgestellt wird ganz am Anfang? Nein. Weißt du, was mich am Anfang total rausgebracht hat, was ich wirklich schlimm fand? Ja. Dieses auf Englisch drücken. Du hast diese deutschen Schauspieler, die sich Dad nennen und die alle englischen Namen haben. Und dann hast du die Ruby, die dann auch noch so ein bisschen so ein leicht süddeutschen Akzent hat. Und man merkt so, zum einen durch die Sprache, so dieses Dad. Und so versuchen sie, diese englische Atmosphäre zu erzeugen. Und dann dadurch, dass sie ganz plump so kleine Spots einbauen. Dann gibt es ein Frühstück und natürlich haben wir hier ein richtig klassisches englisches Frühstück mit Bohnen und Würstchen. Und es ist so klar, dieses Bild von dem Teller, auf dem das satte, deftige, englische Frühstück ist, ist nur dazu da, um die Zuschauer zu erinnern, hey, übrigens, wir befinden uns in England. Ja, und auch um die Sehnsucht zu stehen. Das ist alles. Du machst ein Video wie du vorhin gesagt hast, du machst einen Touristenfilm. Welcher Mensch, der klar bei Verstand ist, hat Sehnsucht nach einem englischen Frühstück. Okay, ich auch nicht. UK, nichts gegen euch, aber euer Frühstück sagt. Ja, vor allem als Vegetarier, aber egal. Porridge mag ich. Ja, okay, ja. Ja, aber ich habe irgendwann zu viel gegessen. Na ja. Willkommen bei unserem Podcast über englische Essgewohnheiten. Ich mag tatsächlich kein englisches Essen. England ist als einziges Land auf der Welt fast ausschließlich dafür berühmt, dass sie schlechtes Essen haben. Ja. Also. Ja, aber irgendwas Gutes, das ich mir überlege, jetzt kram ich gerade so meine Erinnerungen an englisches Essen durch. Und mir fällt nichts wirklich Gutes ein. Das Beste ist wahrscheinlich Fischen, Chips, aber einfach auch nur, weil das so was ist, wo man nicht viel falsch machen kann. Also mir fällt, wem fallen Süßigkeiten ein? Es gibt tolle Süßigkeiten. Ja? Ja. Okay. Das war's schon. Ja. Verdammt. Okay. Zurück zum eigentlichen. Genau. Grace möchte Kostümbildnerin werden. Ja. Und dafür muss sie das Dorf natürlich verlassen. Und parallel dazu erfährt sie von einer, von der Wahrsagerin des Dorfes namens Ruby, dass sie ihren Traummann treffen wird. Und Ruby flüstert ihr auch den Namen des Traummannes ins Ohr. Übrigens die rothaarige Ruby. Ja. Was für ein Akzent hat sie? Der Akzent hat mich so rausgebracht, weil es so deutsch klingt. Keine Ahnung. Und sie flüstert ihr den Namen Doktor. Nee, sie sagt glaube ich nicht Doktor, aber sie flüstert ihr den Namen Robert Hayford ins Ohr. Beziehungsweise wir hören es nicht. Und dann später brüllt sie den Namen raus, als sie mit ihm darüber spricht. Die Motivation habe ich nicht ganz verstanden, warum sie jetzt zu ihrem Freund geht, um ihm zu sagen, dass sie, dass sie, dass die Wahrsagerin ihr gesagt hat, dass sie einen anderen Mann kriegen wird. What? Aber es ist auch schon klar, dass diese beiden haben so eine gewisse Chemie zusammen. Also Grace und ihr Freund Sebastian, dass man merkt, die Story soll natürlich darauf hinauslaufen, dass sie sich am Schluss kriegen. Es gibt dann diese dramatische Szene, wo sie ihn verlässt und er wütend in Zeitlupe. Oh, diese Zeitlupe ist so creepy. Alter. Oh fuck. Das war diese Dramatik, die drauf gedrückt ist. Er zerschlägt dann, er schlägt Holz vom Tisch oder seinen Stuhl, den er gerade gebaut hat. Und dann wird kurz eine Zeitlupe draus gemacht und dramatische Musik. Uff. Ja. Genau das. Ja. Übrigens, nur um noch mal einen kleinen Schritt zurückzugehen, die Regisseurin Käthe Niemeyer. Vielleicht ein Wort zu Regisseuren deutschen Fernsehens. Man betreibt als Regisseur, wenn man im deutschen Fernsehen arbeitet, oft, wenn man nicht gerade ambitioniert, versucht, Kinofilme und ZDF-Historien schinken und so zu machen, dann hat man im Grunde nur die Chance, Hopping zu betreiben. Und zwar eben so Serienhopping, wie ich gehe dieses Jahr einmal zu Soko, einmal zu Bergdoktor, einmal zu Soko Wismar und zum, weiß ich nicht, zum Staatsanwalt. Und dann habe ich im Grunde viermal im Jahr den gleichen Film in verschiedenen Formaten mit unterschiedlichen Pub-Aufstellern. Und die musst du alle irgendwie... Und dann hast du irgendwann ein Rezept, was du einfach nutzt und was du abarbeitest. Und Käthe Niemeyer ist bestimmt am Set eine tolle Regisseurin. Ich kenne sie nicht, keine Ahnung. Ich lese mal vor, was sie so macht. Das sind genau diese Sachen. Der Staatsanwalt, blutiger Anfänger, letzte Spur Berlin, Team Alpine, Dr. Klein, Großstadtrevier, Soko Stuttgart, Lena Lorenz. Fast nur Serien und ein paar TV-Filme. Genau solche Sachen. Die Fallas, eine Schwarzwaldfamilie. Solche Sachen. Und dann hast du irgendwann... Du hast ein Rezept, du weißt, okay, ich gehe von A nach B durch diese Folge durch und muss bestimmte Sachen abarbeiten und habe dann so Boxes, die ich einfach abhake. Und so funktioniert das. Und so kann das fast auch nur funktionieren, weil du eine ganz bestimmte, sehr limitierte Drehtageanzahl hast für so was. Und dann alles funktionieren muss. Das merkt man auch an den Schauspielleistungen. Das ist ganz genau das gleiche Problem. Gab es eine Schauspielleistung, die du überdurchschnittlich fandest? In diesem Film? Nee, würde ich nicht sagen. Ich fand tatsächlich am ehesten... Da habe ich dann noch einmal den Namen gegoogelt, weil mir am ehesten positiv aufgefallen ist, dass es dieser Helmut Zierl, der den Vater von Grey spielt. Ah ja, stimmt. Bei dem hatte ich das Gefühl, dass der ein bisschen mehr macht. Oder zumindest, dass er ein bisschen mehr kann. Aber das ist auch offensichtlich ein Urgestein in diesen Filmen. Der hat schon sehr viel von diesen Filmen gemacht. Genau, mit dem habe ich sogar irgendwo schon mal gedreht. Und bei dem hatte ich das Gefühl, da blitzt so ein bisschen Talent hervor, was irgendwie ein bisschen eingegängelt ist in dieser Rolle. Ohne konkret zu sagen, woran ich das festmachen würde, da hatte ich einfach das Gefühl, der hat ein bisschen mehr Ausstrahlung, ein bisschen mehr Präsenz als die anderen. Aber sonst waren es halt tatsächlich einfach durchschnittliche... Echt, sondern einfach so nicht sangend und so runtergerattert. Ich habe tatsächlich eigentlich mehr Qualität erwartet. Ich hätte gedacht, dass das alles ein bisschen qualitativ hochwertiger wirkt. Ich tatsächlich auch, ja. Letzte Woche haben wir drüber geredet und da meinte ich, ich erwarte eigentlich was sehr Solides und was gut gemacht ist. Wo auch viel Geld rein investiert ist. Aber die Schauspielleistungen waren dann halt doch eher Soap-Niveau. Also wie die Bilder. Also Soap-Niveau würde ich ein bisschen... Ich weiß nicht, wie viel Soap so gesehen hat. Ich kenne mich nicht gut aus mit Soaps. Deswegen ist Soap-Niveau gefährliches, dünnes Eis, weil die Schauspieler... Also wenn wir auf die Schauspieler gehen, dann müssen wir aber auch richtig über die Schauspieler reden. Weil ich natürlich immer gerne auch die Schauspieler verteidigen möchte. Wenn du dir diesen Film anschaust, hast du keinen Moment, finde ich, wo du einem Schauspieler einen Satz nicht glaubst. Wenn er einen Satz sagt, glaube ich ihm den zumindest. Nun ist das das... Und das ist der Niveau, was man erwartet vom Schauspieler. Wenn du dir Soaps anschaust, dann hast du ganz oft das Problem, dass du dir einen Satz anhörst und denkst, du meinst nichts davon. Ich glaube dir kein Wort. Was soll das denn? Weißt du, was ich meine? So künstliche Wutanfälle, so blödsinnige Sachen. Du hast manchmal eben auch Dialogzeilen, wo du nicht weißt, als Schauspieler, wie soll ich das denn bitte sagen? So was wie, ganz am Anfang, wenn Sebastian, die Zeitlupe steht kurz bevor, sie geht zur Tür raus, und er muss den Satz sagen, steht halt so im Drehbuch, geh doch allein, geh Grace, geh. Wie willst du diesen Satz sagen? Und es gibt diese Sätze ganz, ganz oft in diesem Film. Und dann tun mir die Schauspieler wahnsinnig leid. Und allen Schauspielern in diesem Film ist zugute zu halten, dass sie immer eine Möglichkeit gefunden haben, das nicht gänzlich peinlich zu machen. Und das ist schon eine Leistung. Dazu musst du als Schauspieler wirklich was können. Und ich glaube, dass alle diese Schauspieler was können, wenn man ihnen die Zeit gibt, wenn man mit ihnen was erarbeiten kann. Und wenn man ihnen nicht alle paar Minuten sagt, ne, das können wir nicht machen, das ist zu anspruchsvoll, da kommt der Zuschauer nicht mehr mit. Oder, ne, das geht nicht, wir haben nicht genug Zeit, die Kamera müsste sich ja dann von der A nach B bewegen und da müssten wir die Schienen aufbauen und das geht auch nicht. Solche Sachen. Dann kannst du ganz bestimmte Sachen einfach schon mal nicht mehr machen, wie du hast was ganz, was ganz schlimm ist in diesen Dingen. Du machst als Schauspieler eigentlich nichts als zu verstehen. Du stehst voreinander, wirfst dir den Text zu und im Leben würdest du normalerweise abwaschen. Oder irgendwie noch von A nach B gehen. Oder, weißt du, aber das geht alles nicht, weil die Zeit nicht dafür da ist, das inszenatorisch mit der Kamera zu proben und zu machen. Das heißt, die müssen alle voneinander stehen, wie Piek 7 stehen die da und wissen nicht, was sie machen wollen. Du hast Pappaufsteller gesagt. Sind Pappaufsteller, ganz genau das. Und müssen sich ihre Dialogzeilen zuwerfen. Und was willst du denn als Schauspieler machen? Du bist da völlig kastriert. Und das erlebe ich als Schauspieler ganz viel. Und dadurch, dass ich das jetzt schon seit 20 Jahren mache. Fuck, habe ich gerade 20 Jahre gesagt. Oh mein Gott. Verlernt man darüber nachzudenken, was könnte ich denn eigentlich machen? Das heißt, ich stehe dann auch schon gar nicht mehr am Set und sage, du, ich habe mir Folgendes überlegt, ich könnte eigentlich währenddessen, weil in zwei Szenen kommt das ja, dass ich dann XY an den Kopf werfe, das und das, könnte ich ja in der Gegend rumlaufen und eigentlich geistesabwesend mit dem Reden. Das funktioniert aber dann nicht, weil der Regisseur sagt, ne, das geht nicht. Wir haben hier Restriktionen sowieso und sowieso. Über sowas kann ich nicht mehr nachdenken als Schauspieler, weil ich jetzt schon weiß, das würde überhaupt nichts, das geht nicht. Ja. Und dann kommen wir dann später, beim Tatort kommen wir dann wieder drauf zu sprechen, weil da gibt es dann den großen Unterschied, den das deutsche Fernsehen eben ausmacht, Zeit. Der Tatort, es gibt Tatorte, die haben noch 22 Drehtage für einen Tatort. Es waren mal 25, dann wurde es immer weniger und es gibt aber auch Folgen von Soko oder so, die haben nur 6 Drehtage. Die sind dann nur halb so lang. Soko ist 45 Minuten? Genau, Soko ist 45 Minuten, Tatort ist anderthalb Stunden. Wenn du eine doppelte Soko hättest, hättest du 12 Drehtage, oder vielleicht 13, 14. Fehlen immer noch 6 Drehtage, oder 7, oder 8. Du hast die Zeit nicht. Es ist furchtbar. Richtig. Ja, okay, der Soap-Vergleich war tatsächlich schwierig, weil ich mich mit Soaps gar nicht auskenne. Aber was du gesagt hast, diesen Moment, dass man den Schauspielern nicht immer alles abkauft, den hatte ich schon bei diesem Ding ein paar Mal. Also auch gerade was du jetzt sagst, dass sie so wie Pappaufsteller rumstehen, dass sie auch so ein bisschen ungelenk wirken, dass sie so ein bisschen hilflos wirken, weil sie nicht wissen, wo die Szene hinlaufen soll, weil die Szene auch nicht wirklich irgendwo hinläuft, weil es keine Dynamik gibt und dann einfach, es gab sehr viele Momente, diese Awkward Silence, wo du das Gefühl hast, ja, dann lassen sie die Kamera noch ein bisschen laufen, um Atmosphäre aufzusorgen. Aber da ist null Atmosphäre, da ist nichts. Und da ist auch keine Chemie. Und ich glaube dir sofort, man kann diesen Schauspielern, das ist zum Beispiel Jördis Richter, die die Cray's spielt, die kann bestimmt was. Die hat auch am Theater gespielt. Die hat an der Schaubühne in Berlin gespielt. Die kann bestimmt was. Aber davon spürt man natürlich da gar nichts. Und sie steht da halt immer so steif rum und versucht irgendwie so was wie Romantik aufkommen zu lassen. Sie will irgendwie, dass wir ihr glauben, dass sie wirklich jetzt glaubt, den Mann ihrer Träume gefunden zu haben. Und es wirkt teilweise wirklich peinlich. Also was auch ganz natürlich ganz stark Schuld des Drehbuchs ist. Das ist so absurd, wie sie dann auf diesen Dr. Robert Hayford, wie sie ihn zum ersten Mal kennenlernt. Sie sitzt mit ihrem Produzenten im Restaurant und schluckt sich. Und er macht den berühmten Heimlichgriff und rettet ihr das Leben. Und sagt dann noch schnell seinen Namen. Und sie ist perplex. Und diese Szene ist so schrecklich. Also wirklich so schrecklich, dass ich mich gewunden habe, während die gelaufen ist, weil mir das so unangenehm war für alle Beteiligten. Sowohl für die Schauspielerinnen, als auch für die Regisseurin, als auch für die, die Kamera machen. Das war wirklich ein unangenehmes Erlebnis. Und ich habe mehr erwartet. Ich habe mehr Professionalität erwartet. Das ist ein 90-minütiger Streifen. Das ist ein Fernsehfilm. Ich hätte gedacht, dass man spürt, dass da mehr Zeit investiert wurde. Dass da ein bisschen mehr drauf geachtet wurde, was ein hochwertiges Produkt zu machen. Und meinetwegen Produkt für das Publikum. Aber trotzdem ein bisschen hochwertiger. Und ja, ich habe erwartet, dass ich es kitschig finde und dass ich es albern finde und alles geschenkt. Aber ich habe erwartet, dass darin zumindest eine gewisse nicht Professionalität. Professionalität hat es. Das ist das falsche Wort. Ein bisschen mehr Liebe hat. Ein bisschen mehr Hinwendung zum Material. Das ist halt das Ding. Wenn du schon Rosamunde-Pilcher machst, dann möchte ich aber auch, dass man, und das spüre ich ganz oft am Set, was ich ganz traurig finde, dass man sich dann nicht in das Material rein lehnt, sondern sich eher währenddessen noch darüber lustig macht, was man da gerade tut. Und das finde ich eben so traurig. Wenn ich schon sowas mache, und das muss ich als Schauspieler auch tun, muss ich mich, ich muss die Figuren ernst nehmen als Schauspieler und als Regisseur muss ich die Geschichte ernst nehmen. Und wenn ich das nicht tue, dann kommt sowas bei Ros. Also vielleicht ist es auch gemein der Regisseurin gegenüber, die vielleicht auch ganz viele Restriktionen hatte, die sie beachten musste. Aber auch dadurch, du kommst einfach nicht dazu, das Material ernst zu nehmen, wenn du nicht ausschöpfen kannst, was drin ist. Und es ist schon nicht viel drin, aber nicht mal das haben sie ausgeschöpft. Das ist glaube ich natürlich auch das Ding. Es ist jetzt nicht so, dass hier einer großen Geschichte, großer Belletristik unrecht getan wurde. Ich habe von Rosamunde-Pilcher nichts gelesen. Aber alles, was ich jetzt drüber gelesen habe, sind wohl diese Umsetzungen sehr nah am Original. Sie beschreibt eskapistisch Landschaften. Sie hat sehr generische Geschichten. Und ich habe mir vorgenommen, ich will mal eine von ihren Kurzgeschichten lesen. Also ich habe keine Lust, das in Romanlänge zu lesen. Aber ich will mal eine von ihren Kurzgeschichten lesen, um zu sehen, ob da ein bisschen mehr drin steckt. Ich glaube aber eher nicht. Also offensichtlich ist auch ihr Konzept sehr generisch zu sein, sehr wenig überraschend und klassische, romantische Geschichten mit Sehnsuchtsräumen zu erzählen. Wollen wir in der Geschichte mal weiter voranschreiten? Genau, sie lernt diesen Robert Hayford kennen und dann erfährt sie, dass der ausgerechnet in ihrem Heimatort ist, den sie vor ein paar Jahren verlassen hat, weil er da eine Patientin behandelt. Dann fährt sie ihn natürlich hinterher, weil es ist der Mann ihrer Träume. Und kommt nach langer, langer Zeit wieder in der Heimat an, trifft ihren Ex-Freund, bei dem sie dann auch unterkommt, kriegt mit, dass ihr Vater offensichtlich finanzielle Probleme hat und gleichzeitig eine krankhafte Obsession mit Tamara Larson entwickelt hat, weil er ihr ganzes Zeug sammelt. Fuck man. Und dieser Robert Hayford behandelt Olivia Marlow, also die geheimnisvolle Dame aus dem Kino, die Schwester von Tamara Larson. Es wird übrigens zwar darauf eingegangen, dass es irgendwie krankhaft ist, dass er so viel sammelt, aber nicht auf der psychologischen Ebene. Nein, überhaupt nicht. Es ist wirklich irgendwie weird, dass er so krankhaft wirklich an dieser Frau hängt und diese Frau so, also wenn sie noch leben würde, also wenn er wüsste, dass sie noch lebt, würde er sie so dermaßen stalken die ganze Zeit und würde halt innerhalb von kürzester Zeit um Gefängnis sitzen, weil diese Art und Weise. Er ist einfach ein Nostalgiker, ein Romantiker. Auch so ein Kino-Romantiker. Auch das hat eigentlich von der Idee ganz putzig, dass sie halt diese Romantik des klassischen Kinos versprühen. Er hat auch noch klassische Filmrollen, die dann kaputt gehen oder der Projektor geht kaputt und irgendwas funktioniert nicht. In der Theorie ist das ja eigentlich was ganz nettes, das Setup. Aber sie nutzen es nicht. Sie nutzen es überhaupt nicht. Es kommt überhaupt nicht dieses Flair und diese Idee von des Kinos auf, weil die Dialoge so hölzern darüber sind und er die ganze Zeit... Er ist nicht 70. Aber er trotzdem sagt er in einem Dialog, ich weiß nicht mehr genau was er sagt, aber er redet darüber, über die Modernisierung, als ob das so gerade erst passiert wäre und als ob das was völlig Neues wäre und er sich überlegt, wie er jetzt damit umgehen soll, dass plötzlich keine Projektoren mehr. Was? Was? Moment, Moment. Und alle gucken ja nur noch auf ihren Tablets und so. Und er redet darüber, als wäre er irgendwie gerade, weiß ich nicht, als ob er die letzten 20 Jahre auf den Mond gewinnt und jetzt zurückkommt und völlig überrascht ist. Das ist wenn unsere Protagonistin die jung sein soll, die irgendwie Mitte Ende 20 sein soll. Eigentlich wirkt er als ob sie 40 oder 50 wäre von ihrem Gesellschaftsbild. Dann muss der Vater, der 60 ist, 50, wahrscheinlich eher Mitte 50 muss dann halt auch eher so wirken, als wäre er 120 von seinem Gesellschaftsbild. Früher, als wir noch nicht diese, diese merkwürdigen Geräte hatten, da sind wir noch rausgegangen und haben mit Stöcken gespielt. Wir hatten nichts anderes als Stöcke. Aber warum haben sie nicht einfach? Das ist so einfach. Du brauchst nur den Dialog ein kleines bisschen umarbeiten und schon ist er einfach nur der Liebhaber, der zwar die Digitalisierung und so weiter kennt und mitmacht, der aber sich irgendwann mal bewusst entschieden hat, wir machen hier mal ein Kino, was wirklich auf dem alten Projektoren läuft und so. Und zack wäre der Film schon gleich eine ganze Nummer besser. Weil von der Theorie kann man mit diesem Subplot irgendwas, könnte man mit diesem Subplot wahrscheinlich irgendwas anfangen. Der Subplot um den Vater, der halt dieser Tamara Larsson hinterher hängt und um diese geheimnisvolle Olivia Marlow, die behandelt wird von dem Arzt und dann kommen die zusammen und es entwickelt sich so ein bisschen Romanze und dann kommt das große Reveal, Olivia Marlow ist ein Vampir. Das wäre übrigens eine wirklich gute Idee gewesen. Das wäre wirklich dann, fantastisch, hätte er für mich gewonnen. Aber nein, sie ist einfach Tamara Larsson, die es zurückgezogen hat. Damit hätte man was machen können mit diesem Subplot, aber ja, es ist, nein, sie machen halt nichts draus. Können wir einmal darauf eingehen, dass der Film, den Sie da gucken, dass er so wahnsinnig schlecht ist. Wir sehen ja nicht viel davon, außer diese kitschige Schlussszene. Und die ist so wahnsinnig schlecht und sie haben sie natürlich auch so gedreht, dass sie schlecht ist. Also das ist Ihnen schon auch klar. Und jetzt gibt es zwei Gründe. Entweder haben sie das gemacht, weil sie gewusst haben, sie kriegen keinen guten hin. Also dass man sagt, ich kriege sowieso nicht hin, dass die Dialoge so gut sind, dass der Zuschauer mir abkauft, dass es ein wirklich guter Film ist. Also mache ich ihn absichtlich schlecht. Und rette mich dann, zweite Variante, in eine Persiflage. Aber das Problem ist, dass der Film damit zu zu ernst umgeht. Deswegen funktioniert das nicht als Persiflage. Ich glaube auch nicht, dass das als Persiflage gedacht ist. Meine Theorie ist ja, Sie reden von diesem Film als eine olle Schnulze. Aber Ihr Film, der Film, den wir gucken, wie verhext selbst, ist auch eine olle Schnulze. Und wenn Sie das einfach so nebeneinander halten würden und den quasi auf dem, auf diesem Niveau drehen zeigen würden, hätten Sie plötzlich so eine Metaebene, wir kommen später zur Metaebene mit dem Tatort, hätten Sie plötzlich so eine Metaebene, wo klar ist, dass dieses Setup, in dem wir uns befinden, ist nichts an, ist genauso wie dieser Film, den Sie gucken. Deswegen mussten Sie alles drüber machen. Deswegen müssen Sie sagen, in unserer Welt, unsere Welt ist eine Schnulze, also muss eine Schnulze in unserer Welt eine Schnulze Schnulze sein. Und deswegen haben Sie alles kitschiger gemacht, alles alberner, alles noch simplifizierter. Und das ist halt der Film, den Sie dann im Kino gucken, diese eine Szene, wo sie am Zug ist und er am Zug ist und am Bahnhof und Großes Romantisches verabschieden. Das musste drüber sein, weil sonst hätten Sie sich eingestanden, dass Sie auch eine Schnulze sind. Aber warum geht man damit nicht offensiv um? Ist doch in Ordnung. Du kannst doch deinem Publikum auch zutrauen, dass sie, dass sie, jeder, wer das guckt, weiß das. Selbst die 80-jährige Oma weiß das. Die weiß, dass sie eine Liebesschnulze sieht und ich glaube auch, dass sie ein bisschen Ironie verträgt. Ja, aber das Ding hat keine Ironie, ne? Nein, überhaupt nicht. Und das ist wirklich schade. Und ich glaube auch, das ist bestimmt auch dem Publikum geschuldet. Ich glaube, niemand, der das mag, guckt das ironisch, weil dafür gibt es zu wenig her. Dafür ist es nicht trashig genug. Zum Beispiel sowas wie keine Ahnung, Fackeln im Sturm oder ein Bollywood Musical. Das kann man ironisch gucken. Dieses Teil, diesen Film kann man nicht ironisch gucken, weil er dafür einfach zu zu sehr Holzschnitt ist. Der versucht zu sehr wirklich ernsthaft was zu erzählen, was zu erreichen, also den Zuschauer zu erreichen. Und irgendwie ihm fehlt einfach der Humor. Ja, komplett. Und auch so ein bisschen, es müssen nicht mal Humor sein, einfach so ein bisschen Selbstbewusstsein. Ein bisschen sich selbst gewahr sein, was man ist. Der Film weiß nicht, was er ist. So wirkt er zumindest. Ich war ja vor vielen, vielen Jahren mal bei GZSZ für Elfdrehtage und wir haben wirklich ganz oft da gestanden und haben gesagt, wir wissen, dass das nicht mehr wird als das, was wir gerade machen. Also dafür ist zu wenig Zeit, zu viel Dialoge und so weiter. Und ich fand es damals eine lässige Haltung. Aber wie ich vorhin schon gesagt habe, wenn man nicht wenigstens das ernst nimmt, was man macht, auf einem gewissen Niveau ernst nimmt, dann kommt halt auch nichts bei raus. Das Faszinierende ist ja, dass es offensichtlich reicht. Es reicht für 100 Filme, die extrem viele Zuschauerinnen haben, die extrem gut ankommen beim Zielpublikum, in der Presse regelmäßig verrissen werden, mit Sport überzogen, aber die ihr Publikum kriegen. Also warum sollten sie mehr machen? Wollen sie einen Grimpreis gewinnen? Sie wissen genau, dass sie den nicht kriegen. Also was sollen sie machen? Dann machen sie halt Publikumsbefriedigung. Ja, genau. Aber Publikumsbefriedigung ist genau das Wort. Ich glaube, das ist ein Wort, was ganz oft in der Produktion in den Mund genommen wird. Dass wir sagen, wir müssen ein Publikum befriedigen. Die Frage ist halt, wie zynisch das ist. Also wie zynisch ist so eine Produktion. Du sagst, bei schlechten Zeiten haben wir das immer lässig gesehen und haben es ein bisschen lustig gemacht, dass wir keine große Kunst hier machen. Also große Frage. Alle an diesem Projekt Beteiligten lieben die ihr Publikum? Verachten die ihr Publikum? Ist ihnen ihr Publikum egal? Das ist eine ganz große Mischung. Wir haben am Set irgendwie ein paar Hundert Leute im Laufe der Zeit. Und da hat jeder eine andere Haltung zu. Und ich glaube, dass die wesentlichen Punkte sind die Regie und die Schauspieler. Ob die eine Haltung dazu haben und die Produktion natürlich, weil die Entscheidungen trifft. Weil um nochmal kurz zu dem Begriff Publikumsbefriedigung zurückzukommen, um mal eine Lanze für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu brechen. Sowas wie das hier würde bei Netflix nicht stattfinden. Und würde auch bei Disney Plus nicht stattfinden. Nicht in der Form. Und man kann ja viel drüber lästern, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk Seniorenfernsehen ist. Mit seinem Musikantenstadl und mit seinen Pilgerverfilmungen oder mit seinem Theaterstadl oder sonst was. Aber diese Leute hätten kein Programm, wenn es den öffentlich-rechtlichen Rundfunk nicht gäbe. Und auch unsere Senioren und auch unsere 65-jährigen Hausfrauen haben ja auch irgendwie ein Recht auf mediale Verwaltung. Und das sind keine Zielgruppen, die von Netflix etc. mitgedacht werden. Ist das so? Gibt es auf Netflix nicht Sachen, wo das Zielpublikum eher älter ist? Ist das wirklich so? Ich wüsste jetzt spontan nichts. Also ich lasse mich gerne eines besseren belehren. Aber ich habe das Gefühl, wenn dieses Publikum seine Bedürfnisse befriedigt sehen will, dann führt kein Weg an den öffentlich-rechtlichen vorbei. Und zwar so krass, dass selbst schon die Privaten, die ja mittlerweile auch einige Jahrzehnte auf dem Buckel haben, dass selbst die Privaten von Anfang an das nicht in der Form befriedigt haben. Die haben auch ihr Fernsehen für spezielle Zielgruppen. Aber gerade die Leute, die so dieses Heimatprogramm lieben, diesen Eskapismus, diesen sehr spezifisch deutschen Eskapismus, die Musikantenstadl gucken oder halt Volksmusik-Sendungen ganz allgemein und so. Wenn es den öffentlich-rechtlichen Rundfunk nicht gäbe, hätten die kein Programm. Und ja, natürlich können wir so leicht drüber lästern über das Zeug, aber wir sind halt auch nicht das Zielpublikum und vielleicht ist es auch ganz gut, dass die irgendwie einen Ort haben, dass die so eine Art Safe-Space haben, wo sie einfach das gucken können, was sie sehen wollen. Dann sind sie weg von der Straße. Hey, ich hab's geschafft mit sehr viel Parton und dann haust du so was raus. Ich meine es wirklich ernst, weil ... Ja, du hast vollkommen recht. Natürlich hast du recht. Natürlich möchte ich eher die Lanze brechen für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk, dass sie Bildungsauftrag haben, der mal mehr oder mal weniger ernst genommen wird, aber durchaus da ist und durchaus in Gelder in verschiedene Richtungen gehen. Aber natürlich, ja, es muss auch so was geben. Das ist schon richtig. Und Deutschland ist nun mal auch ein sehr altes Land. Das darf man nicht vergessen. Es gibt sehr viele Menschen hier, die sehr alt sind und die wahrscheinlich auch ein bisschen noch überfordert sind von den Möglichkeiten von Streaming-Services. Die einfach ein anderes Konsumverhalten haben. Ich denke zum Beispiel an die Eltern von meiner Freundin. Die haben sie jetzt einen neuen Fernseher gekauft und haben dann, wir hatten vorher irgendein Satellit, wahrscheinlich analog, was dann nicht mehr geht. Und ich bin jetzt ganz stolz, dass sie jetzt nur noch Fernsehen übers Internet gucken. Das ist halt ein Smart-TV mit Funktionen, die ein Smart-TV hat. Und dann gucken sie halt die ARD-Mediathek und die ZDF-Mediathek. Das ist deren Fernsehen übers Internet gucken. Die gucken die klassischen Sender. Aber sie gucken kein lineares Fernsehen mehr. Aber sie gucken trotzdem dieses Programm. Und es ist gut, dass es das für die gibt auch, weil die haben keinen Bock auf die amerikanischen Serien, die auf Netflix laufen. Die haben keinen Bock auf Genre-Kino. Und die haben halt eine gewisse nostalgische Haltung zu ihrem Medienkonsum. Und ich finde es gut, dass es dafür auch noch einen Raum gibt. Ja, es ist definitiv wichtig und gut. Und die ZDF und die ARD-Mediathek kann ich nur empfehlen, ehrlich gesagt. Es gibt wahnsinnig viele gute Sachen da. Also wir beschränken uns ja hier nicht auf Rosamunde, Pilcher und Co. Kommen wir zu unseren Top-Listen? Oh, oh, ja. Das ist ein guter Punkt. Nicht schlecht. Johannes? Jingle? Jingle. Unsere Liste. Wir haben Top-Listen. Wir haben zwei Top-Listen. Zwei Themen. Und zwar einmal, ich dachte zuerst deutsche Filme und dann dachte ich, ach, aber eigentlich brauchen wir auch die deutschen TV-Produktionen, weil es ist halt eine TV-Produktion. Ganz kurz nochmal, nennt man das? Das nennt man TV-Film, ne? Das ist so die Bezeichnung. Warte, das sind 90 Minuten, das sind Kinofilmlänge. Das ist eine Reihe. Eine Reihe, ja. Also es ist ein abgeschlossener Film. Aber alles sträubt sich in mir, dieses Ding Film zu nennen. Ja, es ist. Aber es ist, tut mir leid, die Definition für ein Film. Es ist ein Film. Es ist irgendwie ein Film, ne? Würde ich auch sagen. Das TV kann man davor schieben, um das so ein bisschen zu sagen. Aber auf jeden Fall haben wir deswegen zwei Listen. Top 3 deutsche Filme und Top 3 deutsche TV-Produktionen. Ich würde sagen, wir fangen mit den TV-Produktionen an, weil wir gerade so viel über Fernsehen geredet haben. Ja, gerne, gerne, gerne. Ist mir aber schwerer gefallen, sehr viel schwerer gefallen, als die deutschen Filme allgemein, weil ich eben auch, und ich entschuldige mich bei allen in meiner Branche, ich gucke sehr wenig deutsches Fernsehen. Weniger, als ich eigentlich sollte in meinem Beruf. Ich befürchte, ich hätte mich konkreter fassen müssen. Ich habe nämlich die Liste zusammengestellt und dann festgestellt, dass ich nur Non-Fiction da drin stehen habe, auf den Top-Rängen. Echt? Und ich gehe davon aus, du hast Fiction gesucht oder hast du auch, hast du irgendwas Non-Fiktionales mit drin? Ich habe auch, nein, nee, nee, nee, in den deutschen TV-Produktionen habe ich nichts zu Non-Fiction. Okay, ich habe nämlich tatsächlich, ich habe Fiction einfach nicht genug gefunden. Und ja, ich habe ein paar Sachen aufgeschrieben, aber dann war es irgendwie so, ne? Und das ist, das war mir dann so, ist das eine Top-Liste? Eine kurze Unterscheidung für den Zuhörer, wenn man sich da nicht auskennt. Fiction und Non-Fiction, wie der Name eigentlich schon sagt, das eine ist fiktionalisiertes Fernsehen im Sinne von, ich denke mir eine Geschichte aus, kann auf wahren Begebenheiten beruhen, muss aber nicht, aber hat eben wirklich ein dramaturgisch durchgestaltes Ding, was, was ich, was ich jemand ausgedacht hat. Und Non-Fiction, da läuft alles drunter, was so Dokumentationen sind und alles was vielleicht ein bisschen fiktionalisiert ist, aber der Schwerpunkt liegt in, in der Realität. In der Waren, in der Spiegelung wahrer Begebenheiten. Willst du einfach mal deine Top 3, weil ich habe das Gefühl bei meinen Honorable Mentions, wo ich dann die Fictionsachen reingepackt habe, sind deine, sind Top-Letze von dir mit drin. Willst du einfach mal deine Top 3 sagen, was Fiktionales ist, und dann sage ich meine Top 3, was Non-Fiktionales ist, dann haben wir, dann haben wir noch mehr Top, noch mehr Top-Listen. Ihr kriegt heute alles, ihr kriegt Non-Fiction, ihr kriegt Fiction, ihr kriegt Filme und TV, ihr kriegt einmal das komplette Angebot, und wer danach immer noch denkt, dass in Deutschland nichts los ist, der sollte sein Fernseher aus dem Fenster werfen. Johannes! Können wir an der Stelle ein Kloer einbauen, wie ich gerade meinen Fernseher rausschmeiße? Okay, ich habe TV-Produktion Serien vor allem. Okay, perfekt, ja, das ist was ich auch habe, was ich bei meinen Fictionsachen hätte. Also, ich habe wie immer keine Ziffern vergeben und entscheide jetzt spontan, was ich in die Liste packe und was in Honorable Mentions wird. Honorable Mentions wird auf jeden Fall Dark. Ich finde, Dark ist eine gute Serie geworden. Ist natürlich keine wirkliche TV-Produktion, weil es auf Netflix läuft, aber es hätte auch gut und gerne eine TV-Produktion sein können. Deswegen, also aus zwei Gründen nicht in der Liste, das eine ist eben, weil es Netflix ist und das andere ist, weil die dafür leider die Inszenierung der Schauspieler nicht gut genug ist. Ich finde den Überbau an sich, das Ansinnen sehr gut, der Stil und so weiter gefällt mir und die Idee der Geschichte, aber die Schauspieler und so ein paar Inszenierungssachen greifen leider ein bisschen daneben. Ich bin da nie reingekommen. Ich habe die ersten zwei, drei Folgen gesehen und mir war es zu sehr Stranger Things-Klon und dann hatte ich auch ein ähnliches Problem, wie du mit der Schauspielführung und tatsächlich habe ich, als ich das damals geguckt habe, war mein Urteil, es ist mir zu deutsch, ich kann es nicht gucken, was wirklich fies ist und hart ist, vor allem angesichts unserer Top-Listen, die wir gerade machen. Aber das war mein Urteil und es gehört zu den Serien, die wahrscheinlich jeder hat, so ein riesiger Serienstapel von abgebrochenen Serien. Bei mir ist Dark einer davon. Okay. Dann, honorable Menschen, Cooldam 56 war tatsächlich eine TV-Serie, gab auch Fortsetzungen, vielleicht wird auch sogar wieder gedreht an der nächsten Fortsetzung. Einfach tolle Serie, geht um eine Tanzschule in den 50ern und da werden halt alle möglichen Themen der 50ern mitverarbeitet, Frauenrolle und so weiter. Nie geschaut, kenne ich, also vom Namen kam es mir bekannt, vor allem die dann später, gibt es dann so Cooldam 80 oder so was, war das so? So was in der Richtung, eine ist Deutschland 83, wo es dann Deutschland 86 gab und so weiter. Das ist was anderes. Was ich nie gesehen habe, weswegen es nicht in der Liste landet. Dann hätten wir noch einen honorable Menschen, Stromberg, kommt nicht in die Liste, weil ich das jetzt willkürlich einfach festlegt habe. Das wäre tatsächlich bei mir, also wenn ich eine Liste mit Fickchen gemacht hätte, wäre Stromberg wahrscheinlich sehr weit oben gelandet. Und allein deswegen habe ich es schon nicht gemacht, weil ich habe es gefühlt, ich habe Stromberg schon ein, zwei mal erwähnt. Und es ist eine tolle Serie, immer noch eine tolle Serie, auf jeden Fall sehenswert. Besser als das Original. Und wir hätten noch, weil wir heute den Tatort machen, habe ich den jetzt nicht mit aufgeschrieben und auch nicht den Tatort im Schmerz geboren, über den wir schon gesprochen haben, ganz kurz mal, der auch ganz toll ist, aber den habe ich jetzt auch aus der Liste einmal rausgenommen. Bleibt also auf Platz drei für mich Neues aus Bittenwada. Ich habe davon noch nie gehört. Erleuchte mich. Es ist eine typisch norddeutsche Serie, die sich gut zusammenfassen lässt mit einer folgenden Szene. Der Neue im Dorf, der, weiß ich nicht wie lange der schon da ist, aber es ist immer noch der Neue im Dorf, wahrscheinlich egal. Seit zehn Jahren. Er steht da, die anderen beiden Hauptfiguren der Serie stehen nebeneinander, weiter entfernt. Der eine sagt, ich gehe jetzt mal rüber, stellt sich daneben, sagt moin und der andere sagt nur moin moin oder sowas. Oder drei, vier Worte. Dann geht der eine wieder zurück und sagt, ja, ist ganz nett, aber Quassel zu viel. Ok, das ist sehr norddeutsch. Seit 1997 im NDR. Ok. Die hat einen ganz eigenen, ganz wundervollen, liebevollen Humor. Ein Blick auf den Norddeutschen, den ich einfach liebe. Und ich habe, diese Serie hat mir nochmal deutlicher gemacht, dass ich eigentlich ein echt großes Herz für Norddeutschland habe. Für die norddeutschen Leute und wie sie da sehr wortkark, aber mit sehr herzlichem Humor. Also das ist wundervoll. 94 Folgen, 15 Staffeln, Wahnsinn. Ja, höre ich gerade zum ersten Mal. Das ist die Serie, wo Jan Fedder so berühmt geworden ist, glaube ich. Und Jan Fedder ja im Großstadtrevier gelandet ist und im Großstadtrevier das Urgestein wurde und dann gestorben ist vor zwei Jahren, einem Jahr, vor zwei Jahren, was sehr traurig war. Weil wir vor kurzem die Bollywood-Folge hatten, kenne ich mich jetzt im indischen Film besser aus als im deutschen Fernsehen. Johannes schmeißt mir gerade Namen und Begriffe entgegen, die ich nicht im geringsten kenne. Jan Fedder, komm. Ja, wenn ich jetzt auf Wikipedia das Foto sehe, dann denke ich ja, das Gesicht kenne ich. Also es ist wirklich eine sehr, sehr lohnenswerte Serie, weil einfach ganz liebevoll mit Menschen und Geschichten umgegangen wird und die einfach sehr witzig und sehr liebevoll dargestellt werden. Es sind halt Dorfleute und die sind halt so ein bisschen behäbig und so ein bisschen. Und es gibt eine Folge, wo eine Frau in einem Wohnwagen plötzlich am Rande des Dorfes steht. Und alle mutmaßen, ist das jetzt ist das eine Prostituierte? Was machen wir jetzt? Wie gehen wir den Däumchen jetzt um? Und ne, da gehe ich nicht hin. Und dann geht es und dann einfach nur diesen Umstand einmal. Das ist einfach nur das Thema der Episode. Da steht jemand mit einem Wohnwagen am Ende des Dorfes. Eine Frau. Und dann stellt sich glaube ich raus, dass die eine Ermittlerin ist. Friesisches Drama. Und der eine verliebt sich halt in sie und dann ist das wirklich süß. Okay. Dann hätte ich auf Platz zwei, wenn ich jetzt einfach weiter gehe, hätte ich auf Platz zwei Babylon Berlin. Tom Tücker, ne? Tom Tücker und oder ne, ah ne, ne, ne, nicht Tom Tücker. Moment, Moment. Nein, nein, nein. Hat ja damit zu tun. Verdammt, jetzt weiß ich es nicht mehr. Doch, Tom Tücker hat irgendwas damit zu tun. Ja, Tom Tücker und Produzent oder Idee von ihm zumindest. Er hat auch ein Regie-Drehbuch. Er hat tief involviert. Aber auch mit anderen Leuten zusammen. Da waren noch zwei Regisseure. Achim von Boris und Hendrik Handlöckgen. Genau. Es gibt Leute in meinem Umfeld, die den nicht so geil finden, weil die irgendwie, weil sie es nicht so original finden, weil sie die 20er Jahre anders dargestellt sehen wollen. Aber ich finde es dramaturgisch und erzählerisch und so wirklich richtig, richtig toll. Ganz weit oben top notch in der Produktion, wie es aussieht, wie es gespielt ist. Die Schauspieler sind großartig. Es ist alles toll. Liegt bei mir auf dem Serienstapel direkt über Dark. Zwei, drei Folgen gesehen. Vielleicht auch vier oder fünf. Und für... Das hat mich einfach nicht gecatcht. Schade. Tut mir leid. Okay. Aber Qualitäten habe ich drin gesehen. Und auch wirklich hochwertig produziert und tolle Bilder und so. Aber einfach... Und ich bin eigentlich auch Fan von den goldenen 20ern. Ich glaube, das Problem war einfach die Kriminalgeschichte. Und die waren ja... Ich bin kein Krimifan und das war mir dann doch zu viel Kriminalgeschichte. Ja, das ist es natürlich. Okay. Platz eins. Der Tatortreiniger. Ja, das wäre mein honorable mention. Ich habe mir es schon gedacht, deswegen wollte ich es nicht nennen. Absolut. Also... Weswegen die beiden jetzt auf unterschiedlichen Plätzen gelandet sind, eigentlich müsste sich Babylon Berlin mit dem Tatortreiniger einen Platz teilen. Also Platz eins. Weil das einfach völlig unterschiedliche Produktionen sind. Und man das eigentlich nicht vergleichen kann. Der Tatortreiniger auf seine Art und Weise seine doch relativ deutsche Art und Weise. Während Babylon Berlin versucht so ein bisschen amerikanisch oder englisch zu sein in der Erzählweise, ist der Tatortreiniger einfach nur dieser Typ, der immer wieder in neue Situationen gerät. Und sie trauen sich so viel. Und ich bin ein so großer Fan von Mitzi Mayas, die das geschrieben hat. Unter dem Pseudonym Mitzi Mayas. Ich weiß gerade ihren richtigen Namen nicht. So eine tolle Drehbuchautoren. Der Hammer. Und inszeniert, glaube ich, von Arne Feldhusen? Ja, von Stromberg. Den Stromberg auch gemacht hat. Genau. Und eben von Pianemädel gespielt. Und Pianemädel ist so gut. So gut. Bei Netflix ploppt gerade ständig ein Film von ihm auf. Ein ganz neuer Film, wo er Regie geführt hat und die Hauptrolle übernimmt. Sörensen hat Angst. Hab ich noch nicht gesehen. Muss ich noch gucken. Hab ich mir auch auf die Watchlist gesetzt, weil ich dachte so, ach, Deutsch. Und dann hab ich halt den Trailer geguckt, den man bei Netflix immer sieht, wenn man so drüber scrollt. Und dann, Moment, ist das Pianemädel? Krass, der sieht wieder komplett anders aus. Wie schafft der es? So ein Depp wie den Ernie zu spielen. Dann so eine coole Socke wie den Tatortreiniger. Und jetzt spielt er einen abgefackten Polizisten mit Angststörung. Geil, Mann. Also, ja, Pianemädel ist großartig. Wahnsinn. Ja, ich bin ganz begeistert. Von Pianemädel, ich erwarte noch sehr viel, nur keinen Druck, aber ich erwarte sehr viel von dir. Wie alt ist Pianemädel? Der ist doch schon Mitte 40 oder so, oder? Ja, aber da kommen wenn ich jetzt an unseren Christoph Fals denke, der ist ja auch sehr spät erst, hochgekommen. Und Pianemädel hat ja schon lange im deutschen Fernsehen zu tun, aber so hochgekocht eben. Bei Pianemädel ist ja krass, wenn man ihn als erstes in Stromberg gesehen hat, da bin ich zum ersten Mal mit ihm in Kontakt gekommen. Dann denkt man, dieser Typ ist reserviert auf die Deppischen Comedy Rollen, weil er hat auch so ein lustiges, knuffiges Gesicht und er sieht so aus, ob das einfach sein Ding wäre. Und dann spielt er plötzlich wirklich so düstere Rollen, so abgefackte Rollen, auch so starke Rollen und er kann das und er kann das so gut. So ein unglaublich starker Schauspieler. Ah. Ja. Und bei dem, er gehört zu den Schauspielern, es wird ja oft gesagt, es gibt nichts besseres als einen dummen Schauspieler. Ich würde sagen, so 60, 70 Prozent der Schauspieler in Deutschland haben das irgendwann gesagt bekommen und rohen sich darauf aus und sind jetzt tatsächlich irgendwie einfach dumme Schauspieler. Weil sie einfach, du kriegst eine Szene hingeklatscht und der Regisseur sagt, das ist deine Emotion, das muss man so machen und du musst von A nach B kommen. So, mach das. Gut. Die intelligenten Schauspieler sind anstrengender, weil die fragen dich, wo komme ich her, wo will ich hin, was ist der Sinn des Lebens? Und Regisseure arbeiten oft gerne mit dummen Schauspielern. Und Bjarne Medel gehört zu den Schauspielern, die so intelligent mit ihren Figuren umgehen und so intelligent eine Szene auseinandernehmen. Eigentlich ist Bjarne Medel als Schauspieler Regisseur. Weißt du, was ich meine? Also das, was der Regisseur eigentlich leistet. Er interpretiert die Rollen. Er macht mehr daraus, als eigentlich im Drehbuch vorgegeben ist. Genau. Und hat ganz viel Hintergrund. Und das muss eigentlich jeder Schauspieler machen, aber er macht das einfach besonders gut, weil er einfach so viel durchscheint, dass er wirklich ein intelligenter Schauspieler ist. Ich will zumindest mal meine Fictions, meine honorable mentions, was Fiction betrifft, nennen, weil es ist nichts dabei, wo ich sagen würde, daraus kann ich eine Topliste basteln. Ich hatte halt auch Stromberg einen Tatortreiniger und hatte das Gefühl, bei Tatortreiniger haben wir schon viel geredet und war sicher, dass du den auch in deiner als Top 1 hast, weil es ist wirklich eine tolle Serie. Dann habe ich Familie Heinz Becker, was aber einfach nostalgische Gründe hat, saarländisches Comedy, aber das ist kein Toplistenmaterial. Das ist einfach eine süße und wirklich auch eine gelungene Gesellschaftssatire auf den deutschen Spießbürger, verknabbert durch diesen Heinz Becker, durch diesen saarländischen Spießbürger. Ich habe Hals über Kopf genannt, weil ich das als Kind echt zum Schreien fand. Das ist so eine Serie, in der immer wechselnde Kinder verschwinden oder weglaufen von zu Hause und dann über skurrile Personen stolpern, die immer gleich besetzt sind. Das war einfach so ein etwas irre, konfuses, skurrile Kinder-Serie. Und dann zumindest was so High Value betrifft, hätte ich noch Four Blocks im Angebot. Da fand ich aber tatsächlich auch nur die erste Staffel gut und auch nicht bedingungslos, sondern da gab es viele Sachen, die mich auch gestört haben. Aber das ist ja relativ neu. Das war für mich so zumindest so ein Moment, wo ich gedacht habe, oha, im deutschen Fernsehen ist doch was möglich, was sehr hohe Qualität hat, was die Produktion betrifft. Und definitiv, was für die Serie spricht, die besten Schauspielleistungen, die ich bisher im deutschen Fernsehen gesehen habe. Also vor allem Kida Godor Ramadan, der den Ali spielt, den Gangster- Chef. Und ich habe einfach so einen Softspot für Frederik Lau. Ich mag es immer, wenn ich den sehe. Ja, okay, verstehe. Ja, der ist eigentlich, das stimmt. Softspot ist aber auch das richtige Wort, weil ich immer nicht ganz sicher bin, ob ich ihn, aber man mag ihn irgendwie. Er spielt immer so diese Straßentypen und es ist so ein bisschen festgelegt auf eine Rolle, aber die spielt er ja auch immer wirklich gut. Das stimmt, ja. Das wäre auch tatsächlich jetzt um zu den Filmen zu springen. Dann tausche ich kurz ein bisschen um, damit ich das gleich als 3 nennen kann. Top 3 deutsche Filme. Also auf Platz 3 habe ich Victoria von 2015, wo Frederik Lau ja auch mitspielt. Ja, den habe ich nicht gesehen, immer noch nicht. Ich habe ihn so lange schon auf der Liste. Damals, ähm, als er rauskam, haben zu viele Leute gesagt, ah, das ist zu bemüht, mit der Kameraeinstellung, mit der einen einzigen, also Einstellung bei der Kamerafahrt. Man könnte es als Gimmickfilm abtun, das ist aber nicht nur ein Gimmickfilm. Natürlich gewinnt er seine Faszination daraus, dass er einfach mal 2 Stunden wirklich nur eine Kamera hat, und zwar ohne Tricks, ne? Es wird 2 Stunden, Sie haben es 3 mal gedreht, glaube ich, und ein 3. Mal haben Sie gesagt, so, jetzt haben wir es. Es ist aber nicht nur das, es ist tatsächlich ein wilder Ritt durchs Berliner Nachtleben, auch mit vielen ruhigen Momenten und super inszeniert, fantastische Schauspielleistungen von Laia Costa und Frederik Lau in der Hauptrolle, und wirklich, wirklich sehenswert. Mischung aus Drama, Tragikomödie, Berlin Liebesgedicht und Thriller. Wirklich, wirklich guter Film. Mein Platz 2. Warum bist du jetzt eigentlich bei nicht bei TV Produktion, sondern du bist bei Filmproduktion, ne? Ja, ich bin voll, ich bin in der, wir sind bei TV Produktion. Eigentlich sind wir bei TV Produktion. Stimmt, dann lass den dritten hier kurz stehen, als kleinen Teaser auf die Filme. Und ich komm zu meinen TV Produktion, die alle non-fiction sind, und ich hab ein paar honorable mentions. Und zwar als erstes 1000 Meisterwerke, was stolze 13 Jahre auf dem WDR lief, eine Sendung, in der 10 Minuten lang ein Bild, ein Gemälde oder eine Fotografie präsentiert wird und dann über dieses Bild gesprochen wird. Und man sieht einfach nur die Details von dem Bild und es wird dann erzählt. Und da in der unteren Ecke sehen wir bei Hieronymus Bosch den Teufel und da sehen wir ein paar leidende Leute und da oben sehen wir das und das. Und man findet ein paar Sachen davon bei YouTube. Ich hatte die auch alle mal irgendwann in meiner Filmpirateriezeit auf Festplatte liegen. Es sind ganz tolle Sendungen. Es sollte zuerst nur 100 Meisterwerke heißen und dann haben sie 1000 Meisterwerke draus gemacht und sind einmal quer durch die Kunstgeschichte und Bilder, die kommentiert werden. Also im Grunde ein Podcast mitgeliefertem Anschauungsmaterial. Aber natürlich dynamisch. Die zeigen nicht 10 Minuten lang das Bild, sondern sie zoomen rein. Und das macht ja auch bei ganz vielen Gemälden Sinn, auf die Details zu gehen und zu sagen, da seht ihr das und da seht ihr das. Ich glaube, ich habe ein, zwei Folgen davon gesehen, fällt mir gerade auf. Bestimmt. Absolut sehenswert. Dann als Honorable Mention habe ich noch News and Stories, Primetime und 10 vor 11 von der DCTP. Wollte ich nicht in die Topliste packen, weil ich damit beruflich sehr stark verbändelt bin. Aber Alexander Kluge hat ganz tolle Kulturformate gemacht. Allein schon wegen deren Ehrengeschichte, dass die nachts im Nachtprogramm von RTL und Sat 1 liefen, wo Leute eigentlich sechs Filme gucken wollten. Und dann plötzlich über Helge Schneider gestolpert sind, der verkleidet ist als Römer und irgendwas erzählt von Hinrichtung und warum so und so gekreuzigt werden muss. Absolut sehenswert und bunte Mischung aus diesen Rollenspielen zwischen Helge Schneider oder Peter Werling und Alexander Kluge. Einige Gespräche mit Prominenten und dann aber auch ganz viele wissenschaftliche Sendungen, die Entstehung von schwarzen Löchern diskutiert wird oder über diverse Tierarten, über Kulturgeschichte, alles drin, bunt gemischt, Wahnsinn und total erschlagend. Alexander Kluge ist derjenige, der eigentlich mehr redet aus dem Off. Das ist doch interessant, das finden wir doch auch in der griechischen Mythologie wieder. Und dann das mal zum großen Vortrag aus holt, während er eigentlich vor der Kamera ist und nur zu hören ist und derjenige, der vor der Kamera ist, die ganze Zeit ja, ja und dann versucht rein zu kommen, wieder rein zu grätschen. Ja, aber ich komm's nicht mehr zu Wort. Alexander Kluge redet. Und es ist so toll, was für mich zu bezeichnen ist, es gibt ein Gespräch mit einem Wassersommelier. Er hat jemanden, der im Hotel arbeitet und der Wassersommelier ist und den Leuten eben das Wasser präsentiert und ihm empfiehlt, welches Wasser sie zum Essen trinken sollen. Und der total leidenschaftlich davon berichtet, dass dieses Wasser sauer schmeckt, salzig. Und dann holt Kluge aus und sagt, das Wasser von Vichy, das war doch die französische Besetzung damals, als die Deutschen Frankreich besetzt haben. Und wie würden sie sagen, schmeckt dieses Wasser? Und dann sagt er natürlich so, ja, es schmeckt salzig ein bisschen. Ah, interessant und versucht diesen Kontext herzustellen mit der Geschichte der deutschen Besatzung Frankreichs und mit diesem Vichy-Regime, das quasi unter deutschen Gnaden regiert hat und auch autoritär, autokratisch war. Und es ist so eine schöne Mischung. Und das haben wir ganz oft bei ihm, weil Alexander Kluge ist natürlich ein Kulturmensch und ein Rechtsmensch. Und das sind die Themen, wo er sich auskennt. Das heißt, wenn er mit einer Mikrobiologin spricht, über Bakterien, dann muss er irgendwie versuchen, das reinzubringen, was er kennt. Und dann fängt er halt an, irgendwie von Virus XY zu Goethe zu kommen. Und ihm gelingt das auch immer. Und das macht diese Sendung so fantastisch. Etwas spröde. Trifft nicht jeden Geschmack. Aber auf jeden Fall erkundenswert. DCTP.TV. Da gibt es ganz viele Sendungen. Wir haben ein großes Archiv. Und ich bin unter anderem daran beteiligt, dass dieses Archiv nach und nach veröffentlicht wird. Deswegen habe ich es nur als honorable mention, weil ja, Disclaimer. Ich arbeite mit der DCTP zusammen und ja. Mein Platz 3. Auch Kulturfernsehen. Deutsch-Französische Co-Produktion. Carambolage. Auf Arte. Ach geil. Ganz tolle Sendung. Stimmt. Wo deutsche und französische Macken erzählt werden, damit die Deutschen ein bisschen besser Frankreich verstehen und die Franzosen ein bisschen besser Deutschland verstehen. Und es wird über Sprache geredet, über Kultur, über Essgewohnheiten, über Alltag. Immer mit einem Augenzwinkern, immer mit so ein bisschen ironischen Ton. Ganz liebevoll. Ein Programm zur Völkerverständigung. Ich liebe es. Es gab so eine Folge, wo Mathieu dabei war. Wir haben einen Film mit Mathieu gemacht. Ewe war das. Über den wir auch schon mal gesprochen haben hier. Und Mathieu ist Franzose und hat immer schon, außer Schauspieler zu sein, das Bedürfnis gehabt, selber eben zu produzieren oder Sachen als Kameramann und als Redakteur irgendwie auch zu machen. Und irgendwann habe ich Mathieu dort bei Carambolage entdeckt. Und eine Folge. Ich weiß nicht, ob er das mehr macht. Ich muss ihn mal fragen. Toll. Ganz tolle Sendung. Fantastisch. Ich weiß gar nicht. Doch, es läuft immer noch. Seit 2004, seit 16 Jahren. Geil. Und ich habe mit Sicherheit nicht alle Episoden gesehen. Es sind auch kurze Episoden. Guckt einfach mal rein. Guckt euch die aktuellen Episoden bei ATA an oder schaut, ob ihr auf YouTube ein bisschen Archivmaterial findet. Es ist immer so schwierig, von den öffentlich rechtlich produzierten Sachen online zu finden, was echt eine Schande ist. Aber Carambolage ist einfach total toll. Die ganze Art und Mediathek lohnt sich. Definitiv. Also das ist wirklich toll. Drei Seiten und Arte. Die beiden Mediatheken. Da kann man wirklich viel Tolles, kulturell Wertvolles finden. Definitiv. Platz Nummer 2. Auch nicht mehr so jung. Fast 10 Jahre alt. Aus dem Jahr 2012 Roach und Böhmermann. Die beste Talkshow, die je im deutschen Fernsehen gelaufen ist. Wirklich. So viele irre Ideen. Wahnsinnig toll. So ein tolles Spiel mit dem Format. Und ständige Prüchen mit dem Format. So ein paar kleine Skandale, weil sie während der Sendung geraucht haben. Absolut, absolut sehenswert. Wie sie mit ihren Gästen umspringen. Wie sie miteinander umspringen. Wie die Sendung mit ihnen umspringt. Zum Beispiel, dass sie während Böhmermann, während Roach eine Frage stellt und sich mit dem Gast unterhält, wird plötzlich komplett ausgeblendet und wir hören den inneren Monolog von Böhmermann, der sich darüber ärgert, was in der Sendung stattfindet. Und kurz darauf wird das Ganze wiederholt, wenn Böhmermann mit dem Gast redet, dass wir den inneren Monolog von Roach hören, die dann so denkt, oh dieser Böhmermann quatscht so viel, was soll das eigentlich? Komplett abgefahren. Toll. Ganz tolle Sendung. Super Sendung. Ich war sehr traurig, als die aufgehört hat. Und wir wissen bis heute nicht, was das Problem war, weil Roach und Böhmermann beide gesagt haben, lass uns darüber nicht reden. Es waren auch, wenn ich es richtig verstanden habe, die hatten schon ein bisschen Beef dann, aber es hing damit zusammen, dass die Produzenten von ihnen sich verstritten haben und Böhmermann hat sich auf die Seite von dem einen Produzenten geschlagen und Roach auf die Seite von dem anderen Produzenten. Und dann gab es glaube ich wirklich einen rechten Streit, wem gehört die Sendung. Deswegen hat es auch so lange gedauert, bis Böhmermann das Ganze mit Oli Dietrich nochmal aufgefahren hat. Oli Dietrich? Nein, mit Oli Schulz. Oli Dietrich. Oh Gott. Ich hatte tatsächlich bei My Honorable Mansions noch RTL Samstagnacht stehen, weil ich das als Kind total gerne geguckt habe. Ja, ich auch. Das war so cool. Und Ditche war natürlich auch ein tolles Format. Ditche war ein tolles Fiction-Format, was man hätte hier reinbringen können. Ist immer noch. Existiert noch. Ich habe jetzt noch nicht eine Folge gesehen. Ditche gibt es noch. Hab ich lange nicht mehr gesehen, aber Ditche ist auf jeden Fall auch sehenswert. Jetzt müssen wir ganz viel rausschneiden, weil ich jetzt mein Wissen hervor krame und am Freien improvisieren bin. Also Oli Dietrich hat das gemacht. Okay. Mit Anke Engelke zusammen. Ganz tolles Format. War ein paar Folgen. Ich weiß gar nicht wie viele. Ich finde es gleich. Immerhin sechs Episoden, wo sie beide Rollen kriegen. Und sie erfahren was über ihre Rollen, wie die vom Charakter sind. Und dann treffen sie sich. Ich erinnere mich. Und dann improvisieren sie. Und dann wird daraus ein Fernsehfilm, der halt so lange dauert, wie er dauern muss. Geil, man. Ja. Und es gibt kein Drehbuch. Es gibt nur was sie halt vorher über ihre Rollen wissen. Sie machen so eine Mischung aus Rollenspielen und Improvisationen, aber nicht rein Comedy. Sie hatte natürlich, klar, mit Anke Engelke und Oli Dietrich, musste es diesen Comedy Aspekt haben. Aber nicht nur. Es gab zum Beispiel eins im Fahrstuhl. Das war dann am Schluss einfach eine schöne Liebesgeschichte. Und wo sie in dieser Improvisation dann festgestellt haben, okay, unsere beiden Figuren verlieben sich jetzt ineinander und am Schluss küssen sie sich. Es gibt eine Legendäre, wo er ein Taxifahrer ist und sie in der Gegend rum fährt. Das war das zweite von 2002. Also man sieht, das Fernsehen hat schon auch seine lichten Momente. Es gibt so tolle Sachen. Auf jeden Fall. Man muss ein bisschen kramen offensichtlich. Ja, aber es gibt wirklich tolle Sachen. Und mir ist das bei den Produktionen, TV Produktionen, bei den allgemeinen Produktionen aufgefallen, dass es ein kleines bisschen ein Highlight in einem bestimmten Zeitraum gibt. Aber darüber können wir gleich nochmal. Machen wir erst mal eine Liste zu Ende. Mein Platz eins. Christoph Schlingensief. U3000. Okay. Hatte nur 8 Episoden. Christoph Schlingensief fährt Berliner U-Bahn. Okay. Und lädt sich Gäste ein. Und dreht dann komplett am Rad. Also im Grunde wie seine Talkshow. Ja, wie seine Talkshow. Genau. Wie seine Talkshow auf Steroiden ein bisschen. Was? Das doch auf Steroiden. Ja, weil er dann die Leute aus der U-Bahn zum Beispiel, er schmeißt dann seine Gäste aus der U-Bahn raus und die bleiben am Bahnhof stehen und so. Und er wechselt schnell die Bahn und die Kameraleute versuchen ihn einzufangen und ihn hinterher, weil sie nicht genau wissen, was er gerade vor hat. Und wie es sich halt so für einen von der Volksbühne inspirierten, von Kastorf inspirierten Künstler gehört, kommt halt auch mal ein Liter Blut zum Einsatz, der rumgeworfen wird und es gibt wirklich Talkszenen, bei denen man nicht genau weiß, was ist gestellt, was ist echt daran. Und es ist einfach ein irres Spiel mit dem Medium. Lief auf MTV, wo sonst? Und es war mein erster Kontakt mit Christoph Schlingensief im Jahr 2000. Ach, okay. Als ich 17 Jahre alt war, bin ich zum ersten Mal mit Christoph Schlingensief in Kontakt gekommen, und es war U3000 und es war nur so What the fuck, was ist das? Keine Ahnung, aber ich find's geil. Okay, verstehe. Ich kann mir dich sehr gut vorstellen. Geil. Kenn ich eigentlich Fotos von dir mit 17? Damals hatte ich so eine Art Iro, blond gefärbt und an der Seite abrasiert. Ich kann dir mal Fotos mitbringen. Ich kann's nicht zeigen. Bitte bring Fotos zum Podcast mit, Flor. Okay. Okay. Dann hätten wir die Produktionen, die Filmproduktionen in Deutschland. Weil es ist ja durchaus ein Unterschied, ob man's fürs Fernsehen oder fürs Kino produziert. Sowohl in der Anzahl der Drehtage. Oft wird im Kino sehr viel mehr an Drehtagen veranschlagt. Und das Budget wird auch anders zusammengesucht. Also die Sender müssen es nicht wuppen, sondern es wird viel von mehreren Fördertöpfen zusammengeworfen. Dadurch hast du ne Chance mehr zu machen. Wie Til Schweiger zum Beispiel. Deswegen sind auch meine Top 3 nur Til Schweiger Filme. Ja, bei mir auch. Also es gibt ja in Deutschland kaum was anderes, viel besseres als Til Schweiger. Tatsächlich mal Ironie zur Seite. Auf Toilette gehen, mich übergeben. Ich wollte gerade sagen, es ist tatsächlich so, dass meine Abneigung gegenüber Til Schweiger so weit geht, dass ich fast in Glorious Busters nicht geguckt hätte, als ich gelesen habe, dass der damit spielt. Ich auch. Wirklich. Ich saß davor und hab gedacht, Scheiße, das kann ich nicht machen. Es ist wirklich krass. Ich hab wirklich ein ungutes Gefühl bei diesem Mann. Und der ist halt wirklich Stulle. Das muss man mal, tut mir leid. Ganz dolle Leid. Und es gibt ganz viele Leute, die gesagt haben, sie haben mit ihm gedreht und sie fanden es ganz toll. Aber dieser Mann ist einfach Stulle. Ich finde auch, wenn man ihn in Talksendungen sieht und so, es ist immer so ein Fremdschelmmoment, was er redet und wie er redet. Und jetzt hat er seinen ganzen Belgier überall rumgeworfen und die spielen in allen deutschen Filmen mit. Na gut. Dann bist du jetzt aber, wenn du schon angefangen hast, mit deinem Platz 3 zur Erinnerung. Was war dein Platz 3 der deutschen Filme? Victoria. Sehr gut. Dann hast du Honorable Mentions? Ja, ganz viele. Ich hab alles, worüber wir immer mal wieder reden, als Honorable Mentions gemacht. Natürlich, wenn ich eine Top 3 der besten deutschen Filme zusammenstellen würde, wären das deutsche Stummfilme und der neue deutsche Film der 70er, also Caligari. Und warum läuft Herr Amok und Angst essen Seele auf und Akire, der Zorn Gottes und so weiter. Deswegen hab ich die alle mal ausgeklammert und hab versucht, etwas aktuelle Filme zu finden. Genau, und hab die alle ausgeklammert und Papa and the Porters würde ich gerne noch einmal als Honorable Mentions, denn eigentlich gehört ja auf Platz 1, weil das eine der besten Komödien ist, die je gedreht wurden. Ja, ich schmeiß ihn mal aus meiner Liste aus, ne? Nein! Das tut mir so leid. Nicht schon wieder. Immer dieses Pre-Major Listing. Ich darf dich nicht mehr anfangen lassen. Johannes, dein Platz 3, bitte. Oder Honorable Mentions. Honorable Mentions, wir müssen sehr ausführlich darüber reden, aber lass uns das gleich nachher machen. Wir machen erstmal einfach die Filme. Und zwar hätte ich gerne, ich mach jetzt wieder, also ich klammert tatsächlich, ich hab genau das gleiche Gedanken gehabt wie du. Metropolis wird ausgeklammert. Ganz andere Zeit, Zeiten in der der Pioniergeist der Deutschen im Film noch so groß war, wie nie wieder danach. Damals war das deutsche Kino die Speerspitze der Kinolandschaft. Überhaupt auf der ganzen Welt. Ja. Also das muss man schon sagen und es ist so traurig, dass uns gewisse politische Umstürze da wie in vielen Bereichen hat uns das sehr weit zurückgeworfen. Aber wir haben trotzdem tolle Sachen geschafft und auf Platz 3 würde ich gerne Papa Antaportes rausschmeißen und Pina von Wim Wenders über Pina Bausch. Den ich noch nicht gesehen habe. Der ist stellvertretend für Wim Wenders jetzt für mich mal, weil Wim Wenders ein ganz toller Regisseur ist auf einem ganz bestimmten Gebiet, auf eine bestimmte Art und Weise. Man kann Wim Wenders mögen oder nicht mögen, aber wenn man ihn mag, dann hat man viel Spaß mit ihm. Und visuell viel Spaß. Gerade bei Pina jetzt sehr viel visuell Spaß. Vor allem weil es eben um Tanz geht. Pina Bausch ist eine Tänzerin gewesen. Leider ist sie gestorben vor 6 Jahren. Ich kann es nicht genau sagen. 10 Jahre schon her. Oh Gott. Ich weiß es nicht genau. Auf jeden Fall vermisst die Tanzszene Pina Bausch sehr, weil sie eine unglaublich gute Choreografin und Tänzerin war. Die einen riesigen Verdienst dem Deutschen und dem weltweiten Tanz hinterlassen hat. Unglaublich. Und ich finde es so toll, dass sie sich, dass Wim Wenders sich dessen angenommen hat und versucht hat, das filmisch aufzuarbeiten, was Pina Bausch in der Welt hinterlässt. Und es ist ganz großartig geworden. Okay, schön. Ja. Genau, das wäre jetzt mein einziger Non-Fiction Beitrag. Ach so, das ist ein Dokumentarfilm? Es ist eine Art Dokumentarfilm. Ich dachte, es wäre mit einer Schauspielerin. Ja, es wird ganz viel getanzt und so weiter. Aber es ist kein typischer fictionalisierter Film. Ah, interessant. Ich habe auch keinen Dokumentarfilm drin. Und du hast auch keinen Dokumentarfilm drin. Dann muss ich im Hinterkopf einen Film behalten, über den ich gerne reden würde, zwei. Es gibt wirklich gute deutsche Dokumentarfilme. Ja. Das ist schade, da ich keinen davon in die Liste gepackt habe. Mein Platz zwei. Ich musste in diese Liste einen Heimatfilm aufnehmen, weil das deutsche Filmgenre ist einfach der Heimatfilm. Es gibt einen ganz tollen Film aus dem Jahr 2006, der die Lausbuben-Thematik und diese bayerische Heimatromantik modernisiert hat. Wer früher stirbt, ist länger tot. Von Markus Rosenmüller. Habe ich nicht gesehen. Ein wirklich urig bayerischer Film. Ich muss mir Untertitel anmachen, wenn ich den gucke, weil ich nicht so viel verstehe, weil die halt wirklich einfach mal tiefstes bayerisch reden. Eine ganz, ganz, ganz tolle Komödie über ein kleines Kind, das eigentlich liebe Sachen machen will und ständig Ärger verursacht. Und dann irgendwann Angst hat, in der Hölle zu landen. Deswegen auch ganz schreckliche Alpträume hat von der Hölle. Wundervolle Mischung aus Fantasie und Realität. Dieser Junge versucht dann halt, dieses Schicksal der Hölle zu entgehen, in dem er gute Dinge tut. Aber er ist halt jemand, der Chaos stiftet. Die guten Dinge, die er tut, sind halt meistens nicht so wirklich gut. Oder sorgen für sehr viel Ärger. Ganz liebevoller Film, der ganz toll diese bayerische Volkstümlichkeit mit Rock'n'Roll und mit Kindergeschichte, mit Märchen und Fantasie mixt. Super fantastischer Film. Toll. Cool. Okay. Mein Platz 2 wäre dann Oedipusse wäre auch raus. Oedipusse? Oedipusse von Oedipusse? Ja. Also L'Orio immer. L'Orio funktioniert immer. Großartig. Ganz toll. Ich würde O-Boy auf meinen Platz 2 packen. O-Boy sagt dir gar nichts? Ich glaube nicht. Ein Schwarz-Weiß-Film über Berlin, über Figuren in Berlin. Menschen, die versuchen, dazu zu gehören oder nicht dazu zu gehören. Ich kann dir nicht genau sagen, was eigentlich dieser Film erzählt. Kenne ich nicht. Ein Debütfilm sogar. Ich habe seinen Namen vergessen. Verdammt! Lohnt sich. Lohnenswert. Ich war ganz überrascht. Das war der Moment und deswegen kommt er überhaupt in die Liste. Jan-Ole Gerster. Genau. 2012. Ganz viele tolle Filme, die in diese Liste landen könnten. Aber diesen nehme ich, weil das mir das erste Mal seit ganz vielen Jahren wieder gesagt hat, ach, es gibt deutsche Filme, die cool sind. Das war mein Revival für deutsche Filme quasi dann nochmal. Und deswegen habe ich den jetzt in die Liste gepackt. Ich kenne tatsächlich, also ich habe jetzt einmal kurz den Regisseur angeklickt. Ich kenne den Nachfolgefilm von dem Regisseur Lara mit Corinna H. vorstellen. Auch ein ganz toller Film. War so eine Tragikomödie mit so einem leicht unterzynischen Ton. Relativ langsam und ruhig erzählt. Und mit Corinna Hafusch, die ganz großartig die Mutter eines Pianisten spielt. Die so ein bisschen ihre Lebensentscheidungen bereut und von ihrem Sohn entfremdet ist. Der Sohn wird gespielt von Tom Schilling. Der auch ganz toll gespielt hat. Ja. Und der mir auch Tom Schilling nochmal wieder, weil ich Tom Schilling vorher immer ein bisschen seltsam fand. Und jetzt in diesem Film fand ich einfach gut. Und ich glaube, er ist einfach erwachsen geworden. Und fand ihn ganz toll. Ich mag Tom Schilling. Ich finde, das ist ein guter Schauspieler. Ja, ist auf jeden Fall ein guter Schauspieler. Also er spielt natürlich nicht nur in guten Sachen mit. Aber ich finde, der hat, also ich mag seine Ausstrahlung. Ja, okay. Interessant. Oboi muss dann auf jeden Fall auf die Liste. Lara ist nicht in meiner Liste, aber Lara ist ein toller deutscher Film, den ich gesehen habe. Selber Regisseur wie Oboi. Von Jahr oder vor zwei Jahren veröffentlicht. Mein Platz eins ist, dann bin ich doch ein bisschen konservativ geworden und bin zu Andreas Dresen gesprungen und habe halterfreie Strecke genommen aus dem Jahr 2011. Trauma, Tragikkomödie, eher realistisches Drama von Andreas Dresen über einen Mann, der einen Gehirntumor hat und ganz klar weiß, dass er nicht mehr lange zu leben hat. Und wenn man Dresen nicht mag, wird man diesen Film wahrscheinlich auch nicht mögen, weil er in sehr nüchternen Bildern ruhig erzählt, einfach darstellt, wie die Familie ist verheiratet und hat zwei Kinder, wie die den Alltag gestalten mit seiner Krankheit und wie er sich langsam verändert, wie er langsam dem Tod entgegen geht. Ein unglaublich sensibler und melancholischer Film, der sehr traurig ist, weil er es eben so nüchtern erzählt, aber auch immer wieder lustige Momente findet. So kein böser Humor, kein bitterer Humor, sondern einfach so leicht skurriler Humor, der zum Alltag gehört und der halt einfach dabei ist, auch wenn man stirbt. Wunderschöner Film. Ich habe Andreas Dresen immer als heimlichen Dokumentarfilmer im Kopf. Ist er auch. Eigentlich ist er Dokumentarfilmer, oder? Ja. Auch seine ganzen fiktionalen Projekte sind eigentlich Dokumentarfilme. Er hat ein unglaublich gutes Gespür dafür, so diese kleinen Alltäglichkeiten in seine Filme einzubauen und dadurch wirken die realistisch, dass Menschen halt mal stolpern, aber es keine großen Konsequenzen hat. Dass Menschen im Alltag alberne Dinge machen und es keine großen Konsequenzen hat, weil das einfach dazu gehört. Ja. Toll. Ich mag Andreas Dresen. Also ich mag ihn auch als Menschen. Ich habe eine Vorlesung mehrere mit ihm erlebt und finde ihn ganz spannenden Menschen. Ja, Andreas Dresen. Lohnt sich. Mein Platz eins, ich habe auch die Blechtrommel und so weiter. Blauer Engel und Cloud Atlas passt auch nicht wirklich dazu, weil es auch eigentlich als deutsche Produktion, aber es ist eine amerikanische eigentlich so vom Gefühl her und so. Solche Sachen habe ich also weggelassen. Sonnenallee nicht. Hast du den Eindruck, in der Recherche habe ich nämlich rausgefunden, dass mich vor allem die Filme ansprechen, gesprochen haben die Deutschen, die Ende der 90er Anfang 2000er gelaufen sind. Gibt es da so eine Hochzeit von deutschen Kinoproduktionen? Kannst du ein paar Beispiele nennen? Genau. Das sind nämlich alles solche Sachen wie Jenseits der Stille, Knockin' on Heaven's Door, Comedian Harmonists, Lola Rent war damals, Sonnenallee, Buena Vista Social Club, Amy und Jaguar, Vergiss Amerika, Crazy, Das Wunder von Bern, Schulze Gets the Blues, Goodbye Lenin, Fette Jahre sind vorbei. Das sind diese Filme, die in diesem Zeitraum entstanden sind. Die haben alle einen bestimmten Vibe. Irgendwie ist das so eine bestimmte Zeit, in der bestimmte Filme rausgekommen sind. Und dann sind das eben solche Regisseure wie Hans Christian Schmidt und Wim Wenders und Hans Weingartner und eben Tom Tickwer und Karolina Link. Die wirklich tolle Sachen gemacht haben in der Zeit. Ich höre von Hans Weingartner nur noch über Facebook was, aber so ganz selten was gibt es keine Projekte. Also die deutsche Filmgeschichte grundsätzlich ist ein totales Auf und Ab. Und Ende der 90er kommen wir ja aus einer sehr düsteren Zeit der deutschen Filmgeschichte. Und ich weiß, dass der immer so hochgehalten wird, weil der auch wirklich wichtig war für die Entwicklung des deutschen Films, aber ich mache partiell Bernd Eichinger verantwortlich. Oh, okay. Weil der Anfang der 90er sehr viele diesen Komödien produziert hat, die so... Wir haben in den 90ern zum einen diese Til Schweiger Komödien, also sowas wie Männerpension, der bewegte Mann, dann die ein bisschen trashige Richtung Manta Manta und so. Und es war so eine Zeit, in der Bernd Eichinger hat viel von dem Zeug produziert. Zum Beispiel auch das Supervibe, voll normal und Ballermann Sex mit Tom Erhard. Okay, ja. Und vielleicht war das dann so Ende der 90er, Anfang 2000, also so ein bisschen ein Aufbäumen, so eine Art junger deutscher Film. Für mich ist die Zeit nicht so eine große Aufbruchzeit. Also ich sehe, was du meinst. Ich glaube auch, ich finde auch viele von den genannten Filmen, die du jetzt genannt hast, gut. Bei anderen denke ich, vielleicht ist es auch ein bisschen Nostalgie, also zum Beispiel sowas wie Sonnenallee, habe ich eher so als nette deutsche Komödienerinnerung. Oder auch bei Lenin. Das war so die Zeit der, wie heißt er? Daniel Prüll. Der Daniel Prüll Filme. Daniel Prüll und Moritz Pleitreux waren irgendwie so damals die Schauspieler und die haben auch so was Junges verkörpert. Dann gab es ja auch das Experiment, der wirklich sich an das Genre-Kino angelehnt hat und wirklich so ein Versuch war, so einen deutschen Genre-Film zu machen. Aber wenn ich daran zurückdenke, kommen mir diese Filme doch alle nochmal so ein bisschen wieder vor. Im Vergleich zu dem, was in den letzten 10 Jahren im Kino passiert ist. Weil ich habe das Gefühl, wir kommen jetzt gerade so in so ein bisschen in eine Hochzeit, in der die Deutschen sich wieder trauen, Genre-Filme zu machen. Und es geht ganz oft schief. Aber es entstehen so Filme wie Der Nachtmahr. Oder Schneeflöckchen, der, ich weiß nicht, ob du den gesehen hast, der so ein Versuch war, ein deutscher Tarantino zu machen. Kein guter Film. Aber Mut zum Experiment und Mut dazu, so ein bisschen was anderes zu machen und zu versuchen, aus der Reihe zu tanzen. Ich habe das Gefühl, dass das ein kleines bisschen im Sande verlaufen ist, jetzt diese Sachen wie Nachtmahr und so weiter. Es gab ja jetzt auch dieses, weiß nicht, ob dir der Begriff Mumblecore was sagt. Das sind so von, von, soll ich seinen Namen gerade nicht, den hab ich auch ein bisschen zu tun gehabt. Die machen jedenfalls so Impro-Filme. So, wir haben eine Idee grob für einen Film, lassen uns Schauspieler aufeinandertreffen, wir klären vorher in welche Richtung die Szene gehen könnte und dann improvisieren wir das Ganze. Ich bin kein großer Fan von improvisierten Filmen. Aber das ist etwas, was sich in den letzten Jahren so entwickelt hatte. Und was eine große Hochzeit bekommen hatte, die ganz viel unterstützt wurde vom Max Ofils Festival und so viele Preise in der Richtung, aus der Richtung bekommen hat und so. Aber, aber irgendwie ist das ein bisschen verlaufen. Ich hätte vielleicht gerne noch mehr davon gesehen, auch wenn ich kein großer Fan davon bin, aber ich finde diese Idee vielleicht nicht so schlecht. Das ist vielleicht nochmal was anderes. Vielleicht sind das auch so Zweitrans, die nebeneinander existieren. Weil, also ich denke vor allem, wenn ich an gute deutsche Filme der letzten Jahre denke, denke ich halt wirklich an so Filme, die in den klassischen Genres beheimatet sind. Thriller, Horror, Fantasy, Science Fiction. Also zum Beispiel eben so was wie Schneeflöckchen, was irgendwie so ein bisschen Tarantino ist. Oder so was wie Victoria, was irgendwie ein Thriller ist. Oder so was wie Rambock, was so ein deutscher Zombie Film ist. Und wie gesagt, das sind nicht alles zu 100% gelungene Filme, aber ich habe das Gefühl, da könnte was entstehen und die Deutschen könnten sich ein bisschen mehr trauen. Vielleicht, Dark fällt wahrscheinlich auch so in die Ecke. Die Deutschen trauen sich Filme zu machen, die eher von den Amerikanern besetzt sind. Aber drücken dem ganzen nochmal so eine deutsche Note drauf. Und Mumblecore ist ja auch offensichtlich eher so was Amerikanisches. Also zumindest, wenn ich jetzt hier gerade gucke, was so klassische Mumblecore-Filme sind. Dann werden mir halt vor allem die Filme von Richard Linklater vorgeschlagen. Zum Beispiel Before Sunrise oder dieser Talkfilm. Ach so. Naja, ich kenne den Begriff jetzt nur, weil er eben in der Berliner Filmmacher-Bubble rumschwirrte, als es darum ging, was da in diesen Impro-Filmen passiert. Ich habe glaube ich keinen von diesen Berliner Impro-Filmen gesehen. Ich sehe gerade das... Also das Englische Wikipedia hat auch am Schluss einen Abschnitt von neuer Bewegung in Berlin. So Anfang der 2010er Jahre. Genau. Mit eigenem Manifest. Das sehr gutes Manifest hieß. Super Name, ist schön. Ja. Ok, interessant. Also ist eine spannende Bewegung, aber nicht unbedingt meins. Aber ich finde es sehr spannend und sehr schön, dass es gemacht wird und dass es da irgendwie Bestrebungen gibt, da einen frischen Wind reinzubringen. Deswegen ist mein Platz eins tatsächlich etwas sehr Neues. Und zwar System-Sprenger. Den hatte ich bei meinen Honorable Mansion. Ich bin froh, dass ich ihn nicht genannt habe. Fantastischer Film. Ganz fantastischer Film. Und ich bin ganz, ganz... Also ich bin so glücklich darüber, dass dieser Film entstehen durfte. Und dass Helena Zengel das irgendwie so großartig macht. Und dass das irgendwie... Das hat mir auch nochmal eben wie z.B. Oh Boy nochmal gezeigt, dass es geht und in welche Richtung wir uns entwickeln könnten im deutschen Film. Und dass es irgendwie wirklich eine Chance gibt, die einfach oft erstickt wird. Aber wenn wir uns eine Chance geben und wenn uns die Produktion eine Chance gibt und wenn wir das Fördersystem in Deutschland vielleicht mal in den Griff kriegen, dann könnten wir wirklich etwas auf die Beine stellen. Auch als deutscher Film, der nicht zu amerikanisch sein will. Sondern wo man merkt, es ist ein deutscher Film. Er hat eine deutsche Thematik. Er bewegt sich im deutschen Milieu. Ich bin halt, wenn ich an meine liebsten deutschen Filme denke, dann bin ich halt wirklich sehr konservativ und sage, es gab so zwei Hochzeiten. Das waren zum einen die 20er, was wir schon eben gesagt haben, wo die Deutschen einfach die Speerspitze waren. Und dann zum zweiten die 60er, die späten 60er und die frühen 70er, wo der neue deutsche Film einfach nochmal für so eine Bewegung gesorgt hat, wo viel experimentiert wurde. Wo viele große Regisseure ihre Anfänge genommen haben. Du hast vorhin Wim Wenders erwähnt. Wim Wenders ist bei dir auf Platz zwei. Platz drei. Platz drei. Und damals hat auch Wim Wenders angefangen. Damals hat Fassbinder angefangen. Alexander Kluger hat damals angefangen. Diese ganzen damals jungen Regisseure, die gesagt haben, es ist so miefig im deutschen Film. Wir müssen hier was Neues probieren. Wir wollen experimentieren. Wir wollen harte Geschichten erzählen. Wir wollen realistische Geschichten erzählen. Wir wollen experimentelle Geschichten erzählen. Das sind für mich so die beiden Hochphasen des deutschen Films. Die 80er, die 90er, die 90er, die 20er, 70er. Und dazwischen viele Dürreperioden so. Nazizeit lassen wir einfach mal komplett außen vor. Aber dann auch so die 50er, wo einfach dieses Bedürfnis nach Eskapismus befriedigt wurde. Wo es halt diesen Heimatkitsch gab. Sissy und solche Heimatfilme. Und die 80er, wo mir jetzt gar nichts einfällt. Und die 90er halt mit diesen ganzen Eichinger Produktionen. Der hat in den 80er und 90er an der Filmwelt sehr stark seinen Stempel aufgedrückt. Und der hat sehr viele Mainstream Produktionen gemacht, die so überhaupt nicht in meinem Geschmack liegen. Er hat auch gute Filme produziert. Aber diese ganzen 90er Jahre Komödie. Ja. Wir haben Heinz Rühmann überhaupt nicht erwähnt im Feuerzangenbulle und so. Das ist ja auch damals zumindest eine Speerspitze gewesen, die überlebt hat. Also Heinz Rühmann ist ja lange, lange, lange noch sehr beliebt gewesen. Ich weiß nicht, wie die neue Generation an Filme machen, mit dem mit ihm umgeht. Mein Heinz Rühmann wissen hält sich sehr in Grenzen. Also die Feuerzangenbulle habe ich entfernt in Erinnerung. Ja. Und Heinz Rühmann war halt so was, was mein Vater geguckt hat. Alte Leute Fernsehen. Okay. Wollen wir unsere Liste beenden? Wir beenden die Liste? Ich glaube, wir sind auch mit Rosamund Pilcher durch, oder? Ich glaube, wir sind mit Rosamunde Pilcher einigermaßen durch. Hast du eine Zusammenfassung? Ja. Das modernste an diesem Film ist das Abschlusslied. Was? Das Abschlusslied? Natürlich am Schluss wird alles gut. Das heißt Tamara offenbart sich, dass sie Tamara Larson ist, kommt mit dem Vater zusammen, das Kino wird gerettet, was verschuldet war, indem Tamara Larson bei ihrer eigenen Ausstellung groß auftritt und Sebastian und und Grace kommen natürlich auch zusammen, nachdem sich herausgestellt hat, dass Robert Rayford ein Arsch ist, der eine Affäre hat, ausgerechnet mit der Verlobten von Sebastian, zu zweifeligen mit einer Klappe geschlagen, weil wir mussten hier zwei potenzielle Love-Interests loswerden. Und am Schluss küssen sich Sebastian und Grace und das modernste an diesem Film ist das Lied, was dann läuft, und zwar ist das What's Up von Fawn & Plons. Okay. Ein Song aus dem Jahr 1992. Das ist das modernste. Ein 28 Jahre alter Song. Oh man, ist das gemein. Also meine Zusammenfassung wäre brachial, pseudo-philosophischer und pseudo-psychologischer Schund. Ja. Es ist einfach, es war... Es tut mir sehr leid, aber es ist so. Es war schlecht. Es war wirklich schlecht. Ich konnte diesem Film nichts Gutes abgewinnen. Und das Schlimmste ist, er hatte auch nicht viel Material zum Lästern und Lachen geliefert. Man kann ihn nicht ironisch schauen. Wir hatten schon sehr viel Spaß bei Filmen, die wir beide nicht gut fanden oder den einer gut fand, der andere nicht so gut. Wir hatten schon sehr viel Spaß beim gemeinsamen Lästern. Über sowas wie Commando mit schwarzen Äckern. Oder über sowas wie... Ja, wir haben ja auch über den Bollywood-Film gelästert oder so. Aber dieser Film gibt das nicht her. Man kann ihn nicht ironisch schauen. Er macht halt wirklich keinen Spaß, weil er dafür auch zu plass und farblos ist. Er taugt nicht zum Trash. Ja. Und ja. Ich muss nochmal wiederholen, was ich im Intro gesagt habe. Ich bin nicht das Zielpublikum. Ich glaube irgendwie, es gibt ja offensichtlich ein Publikum dafür und deswegen hat sowas seine Berechtigung. Und es ist natürlich immer ein bisschen lame, da drüber zu lästern, weil wir halt einfach nicht da drin stecken. Ja, deswegen kann ich nicht viel mehr sagen, außer dass ich es wirklich schlecht fand. Ja. Ja, leider... Typisch deutsche Unterdruckproduktion, die sich innerhalb ihres Rahmens bewegt und sogar nicht ausbricht. Und Drehbuchautoren wahrscheinlich auch schon Restriktionen haben. Und am Ende jeder, der bei sowas mitmacht, wahrscheinlich einen ganz engen Rahmen bedienen muss, der einfach traurig macht. Das Krasseste ist ja tatsächlich, ich habe in diesen Filmen gegangen mit der Erwartung, was nicht sonderlich Gutes zu sehen, aber ich habe was Besseres erwartet als das, was ich gesehen habe. Das ist das Härteste eigentlich. Ich bin davon ausgegangen, dass ich Kitsch sehe und dass ich übertriebenen Pathos sehe. Ich hab gehofft, dass es ein bisschen eigenständiger ist, ein bisschen Stoff hat. In welche Richtung auch immer. Dass es irgendwie Spaß macht. Oder dass es zumindest ein paar spaßige Stellen gibt, aber ja. Story ist vorhersehbar. Es gibt keine herausstechenden schauspielerischen Leistungen. Die Musik bedient ganz wunderbar dieses Herzschmerzding. Es gibt keine echten Probleme zu bearbeiten. Alles ist irgendwie naja. Und dann auch so komisch. Und dann wirklich auch dazwischen immer so Sachen, du hast schon gesagt, die wirklich schlecht und billig wirken. Zum Beispiel diese Dinner-Szene, wenn sie zum ersten Mal auf Robert Haye vortrifft. Die war ganz schlecht gedupt. Der Produzent, mit dem sie sich unterhält. Sie haben ja auch englische Schauspieler. Sie bedienen sich in Deutschland und in England bei den Schauspielern. Dann wird der englische Schauspieler, der dreht auf Englisch und der wird dann einfach gedupt. Aber es ist so schlecht. Ja, es ist so. Und die Frau übrigens auch, die neue Freundin von Sebastian, die dann... Die ist auch die fand ich als Schauspielerin, glaube ich, noch mit bei den Besseren. Ja, sie war ja nicht viel zu sehen. Und das kommt halt dazu. Es war halt wirklich durchschnittlich langweilig, schlecht generisch. Und dann gab es immer mal wieder so Momente, wo es in den Schund abgerutscht ist, weil es einfach billig produziert war. Oder nicht billig, aber so überhastet. Ja. Traurig. Traurig. Ja. Und trotzdem würde ich jederzeit, wenn mich ein Produzent fragt, willst du mitspielen? Wahrscheinlich gerade bei Rosamunde Pilcher. Ich glaube, ich würde Ja sagen als Schauspieler. Weil das genau die andere Seite ist. Mitspielen macht Spaß. Das glaube ich. Und vor allem ein Trip nach Cornwall. Ja, das stimmt. An der englischen Küste ist ja auch irgendwie ganz nett. Ja. Also da bin ich wirklich nicht irgendwie dieser Snobismus, den ich am Anfang erwähnt habe, den mag ich wirklich gar nicht. Weil das ist, wie wir auch zwischendurch festgestellt haben, es muss auch solches Fernsehen geben für Leute, die genau das gerne wollen. Und zum Thema Snobismus noch einen Satz. Also es ist absolut okay, weiter Rosamunde Pilcher zu sagen, obwohl sie eigentlich Rosamunde Pilcher heißt. Weil Rosamunde Pilcher synonym ist für diese Art von Fernsehfilm. Ja. Und diese Rosamunde Pilcher Filme sind durch und durch deutsche Filme. Ja, das stimmt. Und deswegen ist es absolut okay, zumindest wenn es um diese Filme geht, zu sagen, das sind Rosamunde Pilcher Filme. In diesem Sinne. In diesem Sinne werden wir uns jetzt nach einer Pause der genau anderen Seite des Spektrums auf also jetzt nicht von der Qualität, das müssen wir noch feststellen, aber so von, wo man sagt, das sind so die Speerspitzen deutschen Fernsehens. Auf der einen Seite Rosamunde Pilcher, auf der anderen Seite der Tatort. Bis gleich. Sehr gespannt. Bis gleich. Ich habe sogar noch, ich habe Struktur aufgeschrieben. Also ich meine, ich sehe was wir alles verpasst haben, worüber wir hätten noch reden können. Ja, es gab irgendwie nicht so viel. Wir haben ja, also es gibt einfach viel über das deutsche Fernsehen zu sagen und Rosamunde Pilcher selbst gibt halt so wenig her, dass man gar nicht so sehr, also ich habe es jetzt nicht vermisst, über die Story zu reden. Ja. Ich habe tatsächlich gefunden, wo ich einmal geschrieben habe, ja die Idee ist ganz nett von der Szene, die Gestaltung. Wenn der der Vater von Grace, der Tamara Larsen anhimmelt, kriegt raus, dass Olivia Marlowe Tamara Larsen ist und erzählt ihr das dann und dann kommt sie nicht mehr zum Kino und dann sitzt er da und dann gibt es diese Blenden, wo er eine Kameraeinstellung, während er auf sie wartet und dann wird übergeblendet, dass er auf der Bank sitzt, dass er auf der Straße sitzt, dass er an der Seite steht. Da habe ich geschrieben, nett. Nette Idee. Ja. Nein, aber sonst gibt es ja einfach, also man kann über die Story irgendwie reden, aber eigentlich gibt es einfach zu wenig Fleisch. Das ist ein bisschen schade. Ich finde bei der Story tatsächlich nur Sachen, die man dann noch mal lästern könnte, zum Beispiel wenn sie diesem Robert endlich, das heißt eigentlich, wenn sie diesem Robert gesteht, dass sie das von ihrer Wahrsagerin gehört hat, dass er der Mann ihrer Träume ist und dass sie ihm deswegen zu ihm gegangen ist und er sagt, okay, dann ist wohl Schicksal, na gut, dann sind wir jetzt zusammen, Baby. Also ja. Ja, also es gibt schon ein paar solche Situationen und ich habe auch welche aufgeschrieben, aber irgendwie pfff, weiß nicht. Wenn sie dann diese Museumseröffnung haben und Tamara Larsen kommt natürlich ein bisschen zu spät und dann meldet sich ein Lokalreporter und sagt, was gibt es hier denn zu sehen oder haben sie uns mit Fake News hierher gelockt? Und ich kann mit den Augenrollen nicht, ich kann es nicht in Worte fassen, wie sehe ich gerade mit den Augenrolle. Ja, es tut am Ende zu sehr weh. Das ist es vielleicht. Ich glaube, ich will nicht so richtig drüber lästern, weil es zu weh tut. Ja, ich habe auch nach wie vor das Gefühl, es ist so merkwürdig, so darüber zu lästern, weil wir einfach in einer anderen Bubble leben als das Publikum. Und nichts gegen das Publikum. Also wenn, also meine Oma guckt sowas nicht, aber wenn ich eine Oma hätte, die sowas gucken würde, ich hätte sie ja trotzdem lieb, weißt du. Also ich meine, es ist ja nicht das, es ist ja nur einfach. Nee, es ist eher so, es gibt, man kann es sich ja auch umgekehrt vorstellen. Ich meine, ich habe das Gefühl, wenn ich darüber lästere, bin ich so wie der Typ, der überhaupt keinen Kontakt mit Kunst hat und dann an einem modernen Kunstwerk vorbeigeht, das irgendwie abstrakt ist und sagt, ah, mein 3-jähriger kriegt das besser hin. So fühle ich mich dann wie jemand, der das nicht versteht, der nicht in dieser Welt ist und deswegen darüber lästert. Das ist genau dasselbe. Jetzt fühle ich mich schlecht. Muss doch nicht. Okay. So, jetzt aber, wollen wir dann mal übergehen in den anderen Teil, ich will nicht sagen besseren Teil, aber den anderen Teil des anderes Zielpublikums, teilweise gibt es noch Zielpublikumsüberschneidungen. Deutsches Fernsehen, ebenfalls Spielfilmlänge. Flor kämpft mit dem Stuhl. Was ist los, Flor? Das Polster hat sich verzogen. Wie deutsch kann man sein? Ich habe 2 Stunden lang voll gemütlich gesessen und jetzt ist nichts mehr gemütlich hier. Und jetzt, wo wir über den Tatort reden, über die Deutsche, über die Speerspitze des deutschen Fernsehens, über das Großereignis, jeden zweiten, dritten, jeden zweiten Sonntag 35 neue Tatortse im Jahr. Das heißt fast jeden Sonntag, sogar mehr als jeden zweiten Sonntag. Und mittlerweile auch total in der Hipster-Kultur angekommen, eigentlich schon vor 10 Jahren in der Hipster-Kultur angekommen. Geh durch Berlin, jede zweite Straße findest du eine Kneipe, die einen Tatortabend macht. Und aber natürlich auch ein Urgestein des deutschen Fernsehens. Und Johannes, am besten führst du uns einen in diesen speziellen Tatort, den wir reden, nämlich über einen Murotatort, der sehr gut angekommen ist, bei Kritik und Publikum, na zumindest bei Kritik. Leg los. Der Tatort, Speerspitze des deutschen Fernsehens, um es nochmal zu sagen, und mit mehr als 1100 Filmen und mit teils über 10 Millionen Zuschauern bei der Erstausstrahlung, eine der beliebtesten oder gar die beliebteste Fernsehreihe in Deutschland überhaupt. Dabei gibt es gar kein so richtig durchgezogenes Konzept. Im Idealfall gibt es einen Kriminalfall und einen oder mehrere Ermittler, die ihn lösen. Das könnte auch die Soko oder den Polizeiruf umschreiben. Warum ist der Tatort der mit dem guten Ruf? Und wie oft wird er im Gerecht? Zeit, wenigstens mal eine Stichprobe zu nehmen. Wir haben uns willkürlich den Tatort mit dem Titel Wer bin ich? rausgesucht, in dem Ulrich Tukor, der Schauspieler des Kommissar Moro, der normalerweise im Film die Morde aufklärt, selbst des Mordes verdächtigt wird. Wir steigen also in den eigentlichen Film ein, aber gleich wieder aus. Der Regisseur ruft Cut und wir verfolgen Uli, wie er vom Mord erfährt, wie die Dreharbeiten zum Tatort unterbrochen werden, wie er verdächtigt wird, wie er versucht, sich zu verteidigen und verzweifelt versucht zu erinnern, was verdammt nochmal letzte Nacht passiert ist. Jetzt kommen wir zum eigentlichen Tatort, den wir gucken wollten. Ein Film, der für deutsche Verhältnisse sehr waghalsig auf Metaebenen hochseilakteus balanciert. Die Frage ist, tritt er daneben? Was meinst du, Chlor? Ne, er tritt nicht daneben und selbst wenn er daneben treten würde, wäre es nicht so schlimm, weil er sich viel zu viele Sicherheitsnetze spannt und weil das Seil, auf dem er balanciert, viel zu stark ist. Ich fand ihn nicht schlecht, aber ja, das ist, wo offensichtlich ist das das Experimentellste, was das deutsche Fernsehen für ein größeres Publikum in der Lage ist. Es ist kein waghalsiger Hochseiltanz, sondern es ist ein netter Taschenspielertrick mit ein, zwei netten Metaebenen, der nicht weit genug geht und viel zu brav ist. Das deutsche Fernsehen ist das einer, wo man ganz sicher sein kann, dass ganz viele Leute drunter kommentieren, boah, so eine Scheiße, könnte mal wieder einen ordentlichen Tatort machen, was soll das denn? Ganz viele. Offensichtlich hat dieser Tatort die Gemüter gespalten, für große Kontroversen gesorgt, wie auch so manch anderer Murrotatort. Wenn ich das richtig verstanden habe, ist Murro ein bisschen das Tatort Experimentierfeld, wo sie sich am meisten trauen. Genau. Und im Schmerzgeboren fand ich wirklich stark, weil er wirklich toll gespielt hat mit Theater, mit Tarantino, mit Western. Und der hier sollte nochmal einen draufsetzen, wenn es nach den Produzenten anscheinend, also zumindest, wenn ich lese, was so die Leute, die dran beteiligt waren, dazu gesagt haben. Und ich finde, das hat er eher nicht gemacht. Ich finde, er hat eine gute Idee, er hat einen netten Taschenspielertrick. Er ging mir nicht weit genug. Es war so ja, er war dann halt eine Satire aufs Filmgeschäft, ich habe viel mehr Metaebenen und viel mehr Selbstreferentialität erwartet. Und letzten Endes fällt diese Selbstreferentialität zusammen auf den Anfang und auf den Schluss. Und ansonsten ist es halt ein Film, klar, ein Metafilm, der halt bei der Filmentstehung spielt. Und in dem auch ein paar Schauspieler von Tatort Kommissare auftreten dürfen. Und in dem so ein paar Tics vom Tatort parodiert werden, was auch wirklich lustig ist, was ich noch viel lustiger gefunden hätte, wenn ich die Person gekannt hätte. Aber ich fand's auch so lustig. Ulrich Tukor wurde ja damals gefragt, ob er jetzt einen Tatort machen würde, ob er einen Kommissar spielen würde. Und sein Kommentar war wirklich von Anfang an zu sagen, wenn ich das machen soll, wenn ich das wirklich mache, dann möchte ich, dass wir nicht dieses typische Zeug machen. Und das war wohl der Anbeginn dessen, dass alle anderen Tatorte mit ihren normalen Felder und alle gesagt haben, so und den Experiment hier Kram, den müssen wir aber dorthin schieben. Da hast du sozusagen irgendwie den Experiment hier Tatort aus Wiesbaden und der Rest ist so wie man eben genau auf der anderen Seite sagt, der lustige jedenfalls mit Jan Josef Liefers. Jan Josef Liefers ist der lustige und ich glaube, das ist Münster. Und das ist okay, genau. Und das ist so, weißt du, dann hast du so Felder, dann weißt du, okay, von Schenk macht das und Münster macht das, Wiesbaden macht das. Und dann hast du so irgendwie so eine Zuordnung. Was auch eine typisch deutsche Sache ist, oder? Dass du sagst, okay, ich will aber jetzt auch wissen, worauf ich mich einlasse. Ich will jetzt wissen, dass der immer experimentell ist. Aber experimentell ist ja wirklich, also, ja, ich sehe, dass das experimentell ist, aber eben wirklich für diese deutschen TV- Verhältnisse. Weil was wir präsentiert bekommen, ist eine ironische Komödie oder eine Krimi-Satire, die auch eine Satire ist, die sich mit Tatort-Entstehungen auseinandersetzt. Aber selber doch auch ein Tatort bleibt. Aber selbst ein Tatort bleibt. Wobei, ist es nicht so, dass die, also Tatort folgt doch meistens stark den Ermittlern. Die Ermittler stehen im Fokus. Auch ihre persönlichen Probleme und ihre Sorgen. Ne, nicht immer. Das ist kein, das ist, ich würde nicht sagen, dass es ein durchgehendes Konzept ist. Ah, okay. Weil, ähm, ich dachte beim Tatort wäre es wirklich so, weil es gibt ja Tatort in zig Städten und jede Stadt hat sein Ermittler Duo meistens. Ja. Und ich dachte, es dreht sich, es ist dann doch alles so deren Perspektive, klassisch deren Ermittlungsarbeit, die im Fokus steht. Ja, also natürlich könnte man wahrscheinlich so 70% darauf reduzieren, aber ich glaube nicht, dass das ein grundsätzliches Konzept sein muss. Okay. Also, ähm, ich hab jetzt, ich hab natürlich jetzt die anderen Formate im Kopf, wie SoCo und so weiter, die oft davon abweichen, die dann wirklich die Tat an sich in den Vordergrund stellen, und dann sind die Ermittler eigentlich mehr so Stichwortgeber, die dann einfach abfragen müssen, wo waren sie dann und dann, was haben sie da und da gemacht, aber dass eigentlich der eigentliche Fall dann so zur Milieu-Studie wird. Ah, okay. Und das ist beim Tatort eben auch Milieu-Studie, ist oft ein Wort, was umhergereicht wird, wenn es um Besprechungen für Tatorte geht. Ja, stimmt. Ich hab echt zu wenig Tatorte gesehen, ich weiß, dass ich in den 80ern mal einen Schimanski gesehen habe, weil der damals einfach der Große war, das war Götz Gyorge, ne? Ja, genau. Und, ähm, die sind im Schmerz geboren hab ich geguckt, aber auch nur, weil er total abgefeiert wurde von allen. Und dann hab ich davor, fünf Jahre vorher oder so, mal einen Tatort geguckt, der von allen abgefeiert wurde, den ich aber doof fand, der einfach nur so ein wirklich einfachen Lama-Thriller war, meiner Meinung nach. Und ja, keine Ahnung, ich kann die Tatorte, die ich gesehen habe, wahrscheinlich an der Hand abzählen, und der einzige, den ich wirklich stark fand, war eben im Schmerz geboren. Ich finde, dieser bleibt natürlich sehr deutsch, was ich aber in diesem Fall für eine Stärke halte. Eine Stärke in der Form, dass zum Beispiel Stromberg ja auch sehr deutsch ist. Absolut. Und das, was Stromberg an Stärke hat, nicht in der Inszenierung hat der Tatort, aber ich finde, dieses Deutsche, diese Kantinen-Szenen zum Beispiel, das ist das Deutsche, was ich gerne auch sehen möchte. Was ich irgendwie cool finde. Was dem, egal wie sehr wir versuchen, amerikanisch zu denken, was der Deutsche sich behalten sollte, als nicht in jedem Film, aber zumindest als Stärke, die man immer mal wieder auch rausholen kann. So dieser ironische Blick auf die menschliche Interaktion mit allen ihren Schwächen und vor allem auch mit ihrer Unvollkommenheit, wenn sie halt da sitzen und an ihrem Schnitzel kauen, während sie sich unterhalten und dann auch mit vollem Mund reden und mit der Gabel aufeinander zeigen, um irgendwas zu sagen. Solche Sachen, ja. Und so ironisch biedere Bilder. Weißt du, so was finde ich irgendwie spannend, weil das den Deutschen einfach mal charakterisiert nochmal mit. Ich fand die Schauspielleistungen übrigens durchgängig gut. Liegt vielleicht auch daran, dass ich kurz davor Rosamund Pilcher gesehen habe. Und dann war das schon fast so ein Kulturshow, plötzlich gute Schauspielleistungen zu sehen. Aber ich möchte nochmal hervorheben, dass alles Schauspieler, die ich gar nicht, die ich nicht wirklich viel kenne, in vielen Fällen auch gar nicht gesehen habe, aber ich fand ja, waren alle witzig. Ich fand Wolfram Koch, der sich als Kommissar parodiert, der versucht zu lernen, wie man eine Waffe hält, fand ich super witzig. Auch wenn ich den Kommissar nicht kenne und auch wenn ich den Tatort mit ihm nicht kenne. Ich fand eigentlich der einzige, den ich wirklich kannte, Martin Wuttke, der ein total fantastischer Schauspieler ist. Ich mag Martin Wuttke wirklich. Und der das hier auch ganz großartig macht. Macht er gut, ja. Martin Wuttke und Wolfram Koch spielen sich selbst. Die sind beide auch Tatort-Kommissare. Ich kenne Martin Wuttke nicht als Tatort-Kommissar, sondern als deutscher Schauspieler, der alles macht. Und Martin Wuttke ist aber ein richtig guter Schauspieler. Und der spielt halt sich selbst. Martin Wuttke als abgefuckten Typen, der pleite ist, weil er keinen Tatort mehr dreht. Und Wolfram Koch spielt sich auch selbst als jemand, der gerade den Frankfurter Tatort, als Wolfram Koch, der den Frankfurter Tatort vorbereitet und der eigentlich meistens durchs Bild stolpert und sich fragt, wie er die Waffe richtig halten kann, was cool aussieht, ob er sie schräg halten soll, ob er sie mit beiden Händen halten soll. Er will einfach cool aussehen und realistisch. Und weißt du, das ist eine Frage, die tatsächlich immer wieder auftaucht. Wenn ich am Drehort bin und wenn ich meine Waffe behandeln muss oder sowas, dann gibt es immer jemanden am Set, der sich damit auskennt, der sowas irgendwie, der Waffenmeister. Wirklich als Berater eingestellt oder wirklich? Der wirklich als Berater eingestellt ist. Und der wird dann halt gefragt, wie wird denn die Waffe jetzt gerade aussehen? Das ist eine Frage, weil das ändert sich ja auch über die Jahrzehnte. Die Polizei hat immer mal wieder eine neue Erkenntnis und sagt sich, okay, wir müssen das jetzt aber dort auch ein bisschen mehr, weiß ich nicht. Früher wurde sie unten gehalten, inzwischen wird sie an der Post gehalten, zwischendurch, weiß ich nicht genau. Aber solche Sachen. Und es wird alles vermittelt. Und es ist eine wichtige Frage. Und ganz, ganz viele Schauspieler und das ist ganz toll parodiert, ganz viele Schauspieler sagen, es ist mir doch egal, wie das eigentlich ist. Ich dachte auch, das kann ich auch total nachvollziehen. Absolut realistisch. Das ist super. Also das ist sogar was, was ich nachvollziehen kann. Wenn ich Schauspieler wäre, würde ich auch cool aussehen wollen, wenn ich mal eine Waffe halten darf. Wie man richtig eine Waffe hält als Polizist, wahrscheinlich sieht das ziemlich uncool aus. Es sieht total und dämlich uncool aus. Aber man muss dazu sagen, dass die Amerikaner, die in Deutschland drehen, von denen ich das mitbekommen habe, die halten sich sehr gut an das, was tatsächlich gemacht wird. Und bei denen sieht das wiederum einigermaßen cool aus. Du meinst, Deutsche können Waffen nicht cool halten? Ich weiß es nicht ganz genau. Ich glaube, es liegt an der Inszenierung des Restes. Wenn du nicht so einen Fokus darauf legst, wie die Waffe gehalten wird, sondern der Rest drumrum cool ist, dann bleibt das Waffenhalten auch cool. Tatsächlich hat dieser Tatort sehr viel Cooles. Muss man schon sagen. Tukor, gleich in der ersten Szene, wenn er so verkatert aufwacht und zum Set geht und ein bisschen müde ist und sich mit der Leiche unterhält, das ist eine coole Bildsprache. Der hat eine coole Ästhetik. Ja. Und nicht forciert amerikanisch, sondern es gibt einen natürlichen Coolness Faktor. Auch die Figuren, die rumlaufen, ja, definitiv. Das ist ihm gut gelungen. Ja, finde ich auch. Und eben was du sagst, dieser natürliche Coolness Faktor, der nicht draufgedrückt ist, sondern der sich einfach dadurch bewegt, wenn wir jetzt gerade von Rosamunde Pilcher kommen, dass man das Genre und die Figuren ernst nimmt und die Szene ernst nimmt. Und das finde ich ganz toll, ganz wichtig. Natürlich kommen, ich habe auch Rosamunde Pilcher vorher gesehen, natürlich kommen wir jetzt wir sind dankbar über das Seil, was uns zugeworfen wird, vom Tatort, sodass wir aus diesem Pilcherloch kommen. Aber deswegen kann ich ganz schlecht beurteilen, ob das wirklich so gut ist, wie ich das in dem Moment erlebe. Aber ich finde Ulrich Tukor hat eine unglaublich geile Qualität. Der nimmt die Rolle ernst und hat ein wirkliches Interesse daran, der Szene genau das zu geben, was sie braucht und rauszufinden, wo sind denn die Momente in der Szene? Was muss ich denn eigentlich erzählen? Und ich war so geflasht von der Verhörszene der ersten. Die beiden Kommissare, die dann, die echten Kommissare, die da kommen, sind natürlich auch so ein bisschen so Typen, die auch nicht realistisch sind. Typische Tatort-Kommissare, würde ich sagen. Zumindest so, was ich von Tatort kenne. Aber das Geile ist, das Verhör, was mit Tukor stattfindet. Tukor konnte vorher in den Tatorten ganz oft sich angucken, wie Gast-Schauspieler gekommen sind und sich haben verhören lassen. Und ich habe das Gefühl, dass er sich jahrelang gedacht hat, ne, das muss man anders machen. Und jetzt die Gelegenheit hatte, selbst als Verhörter, zu Verhörender da zu sitzen und spielt das unglaublich gut und geil. Die Entwicklung von, hä, was, was, was denn hier los? Wie jetzt? Moment. Ich verdächtig. Was ist jetzt los? Wo, wo sind wir denn hier gelandet? Hallo? Und dann wirklich, wirklich ganz, ganz natürlich an den Punkt kommt, wo er dann auch mal laut wird und ganz natürlich wieder zurückgeht und alles, alles aus einer Palette, wie so ein Maler, aus einer Palette spielt, die irgendwie sich ganz natürlich ergibt. Das vermisse ich ganz oft bei solchen Sachen. Was natürlich auch daran liegt, dass das vom Drehbuch wirklich schön geschrieben ist, dass wir die Perspektive von Tukor haben, aber nicht erfahren, nicht alles von ihm erfahren, was in ihm vorgeht. Das heißt, wir sehen irgendwie, wie er offensichtlich ratlos ist. Wir glauben ihm auch diese Ratlosigkeit. Aber es gibt immer Momente, wo deutlich wird, dass dieser Tukor, ja Tukor, ich muss auch offensichtlich Moro sage, offensichtlich mehr weiß, als, als wir geahnt haben. Zum Beispiel in der Szene, in der er das Geld aus dem, das Geld von dem Toten aus seinem Hotel rausnimmt, sehr zielsicher, aus dem, aus dem Luftschacht und dann vergräbt. Und wir wissen nicht genau, was er macht und gehen davon aus, oh, hat er doch Dreck am Stecken. Weil es wird seine Perspektive gezeigt, also die Perspektive eines Unschuldigen. Aber wir als Publikum kriegen immer wieder erzählt, okay, er weiß vielleicht doch ein bisschen mehr, als wir wissen. Und er ist nie ganz entlastet, obwohl wir seine Perspektive wahrnehmen und seine Ratlosigkeit und auch sein Irren durch die Sets und durch das Hotel. Und das erzeugt eine schöne, paranoide Atmosphäre. Die hat mir wirklich gut gefallen hat. Ja. Und was dann natürlich auch typisch Tatort ist, das dann anfängt langsam so, jeder könnte verdächtig sein. Es gibt diesen Jens Hochstädt, der Redakteur, offensichtlich eine Anspielung auf einen tatsächlichen Redakteur Jörg Himstädt, der ja auch für diesen Tatort zuständig ist. Er hat sich selbst sozusagen einmal muss diese Pille schlucken, sich selbst dazu zu sehen, in einer Variante seiner Person. Ich glaube, ich hatte sehr viel Spaß daran, diese Rolle zu schreiben. Der ist verdächtig, dann wird Martin Wuttgewild irgendwann zum ganz großen Hauptverdächtigen, weil er Geldsorgen hat. Und Tukor halt ständig gefragt wird, wo das Geld ist. Und natürlich ist Tukor die ganze Zeit verdächtig. Und es ist schon am Anfang so angelegt, wir merken, es gibt hier irgendwie eine Metaebene und wir werden noch ein Spiel mit Muro und Tukor erleben im Laufe der Handlung. Das ist jetzt nicht sonderlich überraschend, dass das kommt. Ich war an der Stelle dann schon überrascht, weil der Film das zu lange hat versickern lassen. So dass ich dann nicht mehr dran gedacht habe. Und dann bin ich halt drauf gekommen, natürlich muss da jetzt Muro kommen und Tukor verhören. Ich hätte mir gewünscht, dass sie das schon ein bisschen früher machen. Ich fand die Szene schön, wenn er am Anfang im Hotel wach wird und dann diesen Mantel hat. Und wie gesagt, das war so klar, okay, das ist offensichtlich der Muro-Mantel und wie er den fragment anschaut und okay, da ist offensichtlich irgendwie so ein Persönlichkeitsspaltungsding am Laufen. Tragen sie es in die psychologische Richtung, tragen sie es in die mysteriöse Richtung. Erstmal egal, das ist nett, das ist cool. Aber dann haben sie tatsächlich nichts mehr draus gemacht bis zum Ende. Dieser Muro wird am Anfang kurz angeschnitten, wir sehen ja auch diese eine Muro-Szene, die sie drehen. Und dann findet Muro erstmal nicht mehr statt. Und das ist das, was ich meine, es ist ein bisschen brav, weil es gibt dann keine Metaebenen-Verwirrung. Wir wissen immer genau, wann wir im Film sind und wann wir in der Realität sind. Und auch wenn diese Filmszenen, die sie einfließen, sehr lustig sind, zum Beispiel ganz toll diese Auto-Szene mit Wolfram Koch und Martin Wutke, wo sie drehen. Martin Wutke spielt eine Gastrolle im Frankfurter Tatort, deswegen ist er eigentlich da. Und dann haben wir diese Szene, wo er ins Auto steigt und Wolfram Koch ihm die Waffe an den Kopf hält und improvisiert. Und sie finden es alle kacke, aber er will improvisieren, weil er will eine coole Rolle haben. Und dann treibt er noch seinen Schabernack mit Wutke, indem er das Auto zumacht und Wutke sich drüber aufregt. Super Szene. Und das sind ganz realistische Sachen. Es ist so geil. Es passiert am Set und das sind immer die Leute, die irgendwie versuchen, aus einer Machtposition, die sie plötzlich haben, wie sie vorher nicht hatten, den entspannten Spaßmacher zu spielen, der einfach daneben ist. Aber es gibt diese Kollegen. Oh mein Gott. Und das Geile ist, diese Szene in dem Auto kommt ja irgendwo her. Die haben ja vorher genau das gemacht, was immer am Set passiert. Du hast das Buch, das Drehbuch, sitzt mit deinen Kollegen zusammen und fängst an zu lästern. Das hast du total schlecht geschrieben. Wie kommt denn der von Anach? Die Szene hat überhaupt keine Motivation. Dieser Typ, wie soll ich denn das machen? Guck dir mal diesen lahmen Dialog an. Nee, nee, nee. Das machen wir alles anders. Das ist großartig. Das ist ganz toll geschrieben. Und deswegen auch so wahnsinnig schön hergeleitet, dass er dann im Auto sitzt und ihm irgendwelche Scheiße erzählt, während er die Waffe an die Schleife hält und man sich denkt völlig drüber. Der Schauspieler hat sich wieder gedacht, er könnte irgendwie alles umschreiben, weil er der bessere Drehbuch auch freut. Großartig. Ich hätte mir bei der Szene zum Beispiel gewünscht, dass sie es so inszenieren, dass man am Anfang nicht weiß, dass es ein Film ist. Und vielleicht dann auch nochmal eine Szene reinbringen, wo man denkt, es wäre ein Film und dann stellt man fest, dass es doch Realität ist. So diese klassischen Chancen, die man eigentlich beim Metafilm hat, dass man sich als Zuschauer unsicher fühlt. Und diese Unsicherheit hatte der Film leider nicht. Obwohl er sie am Anfang aufgebaut hat. Ich finde es toll, wenn in der ersten Szene ist Tuko dann als Moro am Tatort und es ist so inszeniert, dass wir es wirklich wie ein Tatort-Film sehen, weil es ist mit Schnitten auch. Es gibt keinen Hinweis darauf, dass wir am Set sind, aber dann gibt es diesen Moment, so und Schnitt und wir erfahren, wir sind am Set. Und das ist toll, diese Verwirrung mit dem Zuschauer-Spielen. Du weißt jetzt nicht, ist es Film, ist es Realität. Und das ist die einzige Szene, bei der er das macht. Bis auf am Schluss dann, was ich übrigens ganz toll fand, aber kommen wir später dazu. Und ich sehe in diesem Film so oft diese Chancen damit zu spielen. Und er macht es aber einfach nicht, sondern die Handlung ist dann wirklich, Tuko wird des Mordes verdächtigt. Wir haben die beiden Polizisten, die ihn verhören. Er hat offensichtlich das Geld von dem Toten und er kriegt auch irgendwie mit. Er war mit dem Toten in der Nacht unterwegs, kann sich aber nicht erinnern. Und beschließt dann zusammen mit Wolfram Koch, der wirklich toll ist, wie er sich selbst spielt, auch dem Ganzen hinterherzurecherchieren. Und versucht selbst ein bisschen den Kommissar zu spielen, indem sie sich tatsächlich als Polizisten verkleiden, um an die Überwachungsbänder zu kommen und in Erfahrung zu bringen, was ist in dieser Nacht geschehen. Wer will mir ein Mord anhängen und warum. Ganz toll. Es gab übrigens die Sorge dann doch bei dem ein oder anderen Schauspieler, dass die Leute glauben könnten, dass sie wirklich so sind. Weil Wolfram Koch ist natürlich überhaupt nicht so, wie er sich selbst spielt. Und es sind alle nur eine Version ihrer selbst, die eigentlich wiederum eine Rolle ist. Das funktioniert natürlich nicht, sie selbst zu spielen. Aber es ist toll. Wenn ich sowas sehe, gewinnt diese Person einfach nur Sympathiepunkte, weil man muss sehr viel Selbstironie haben, um eine überzeichnete Version von sich selbst zu spielen. Und da ist auch Martin Wuttke sehr groß in meinem Ansehen gestiegen. Niemand, der damit gespielt hat, darf sich zu ernst nehmen. Absolut. Und dann möchte ich auch gerne noch diese ganzen Produktionsinterna. Ich weiß nicht, wie viel man von dem Dialog versteht, aber die haben danach erst mal dieses Gespräch im Büro, bevor die Polizisten kommen und die anderen dann abhauen. Was machen wir denn jetzt? Dreharbeiten abbrechen. Wir können jetzt so nicht weiter drehen. Können wir vielleicht hier im Produktionsgebäude, der Regisseur sagt, lass uns hier in einer Redaktion arbeiten oder wo die da sind. In der Kantine. In der Kantine drehen und wir machen und dann schaufelst du dir das Zeug rein und der kommt und du schaufelst und schaufelst. Die ganzen Ideen. Nein, wir machen jetzt erst mal Nachsprecher. Man weiß überhaupt nicht, was Nachsprecher sind, wenn man nicht mit Filmen zu tun hat. Nachsprecher sind, wenn der Ton etwas bestimmtes nicht richtig erwischt hat. Wenn ich zum Beispiel zu weit weg bin von der Kamera und der Ton eigentlich gar nicht, der wäre im Bild, wenn er mich ordentlich aufnehmen wollen würde. Also hat man mich zwar verkabelt. Ich habe ein Funkmikro unter der Kleidung. Aber da ist die Qualität nicht. Das hat geraschelt, weil die Kleidung drauf war und so. Also muss man das nochmal nachsprechen, was dann im Set nicht richtig aufgenommen wurde. Also geht man wie wenn man jemanden synchronisieren würde. Geht man ins Studio, spricht diesen Satz nochmal nach, der unsauber war. Und natürlich, es ist völlig natürlich. Ja, na klar macht man da Nachsprecher. Ja, absolut. Und das ganze Gespräch ist total realistisch. Es ist auch großartig. Es ist ein bisschen überspitzt und so. Aber es ist, es stimmt alles. Es stimmt alles und ich bin so froh drum. Macht diese Eitelkeit, die Tuko dann spielt, dass er Angst hat, dass er ersetzt werden könnte? Ja! Und natürlich sieht er irgendwie, sie planen doch, mich zu ersetzen. Sie wollen einen anderen Kommissar. Natürlich, der wird paranoid mehr und mehr. Das ist total großartig. Und was ja auch irgendwie Sinn macht, wenn sie wissen, dass ihr Hauptdarsteller des Mordes verdächtig wird. Dass sie drüber nachdenken, ey wir müssen diesen Tatort irgendwie hinkriegen. Was machen wir denn jetzt? Wie der Detektor irgendwann sagt, du warst es ja nicht, oder? Oder? Und selbst wenn du es warst, wir haben ganz tolle Anwälte. Und dieser Hallo Hessen Auftritt von den neuen Kommissaren, wo die beiden da sitzen und er wieder mit seiner Waffe anfängt, wie fällt man diese Waffe? Und sie dann irgendwie am Ende noch, bevor sie da rausgehen aus der Situation, peng peng peng sagt. Böse Persiflage auf diese Morgenmagazine, wo dann irgendwelche Schauspiele dann noch da sitzen auf dem Sofa und dann irgendwelche dämlichen Fragen beantworten. Promotur. Das ist geil. Das haben sie auch wirklich gut gemacht, dass sie sich nicht auf diesen einen Tatort beschränkt haben, sondern dass sie dann den Frankfurter Tatort drin haben, die Hessener Konkurrenz. Dass sie Martin Wutke drin haben, der den Leipziger Kommissar gespielt hat. Und dass sie offensichtlich auch immer mal wieder diese kleinen Verbalattacken gegen andere Tatorts machen. Zum Beispiel ganz klassisch, wenn sie sagen, nicht mit Humor, weil wir sind nicht Burner. Ja genau, wir sind ja nicht hier in Dingens. Wir können kein Humor reinbringen. Wir sind nicht in Münster. Wir sind nicht in Münster, sagen sie glaube ich. Ganz toll. Und auch, dass diese Streit, der angedeutet wird zwischen Tukor und dem Produktionsassistenten oder wer das ist, der gestorben ist. Dass es darum ging, dass er morgens nicht den Wohnwagen die Heizung gemacht hat. Auch etwas, was ich sehr gut kenne. Aber als Zuschauer denkt man dann, was für ein Arsch, dass der deswegen so ein Fass aufmacht. Ein bisschen verstehen kann ich. Aber naja. Auch ganz toll seine Assistentin Magda Wächter, die von Barbara Philipp gespielt wird. Barbara Philipp spielt sich natürlich auch selbst. Und ist voll genervt von Tukor, weil offensichtlich sie halt nicht so eine große Schauspielerin wie er. Und sie sagt, ey ich muss jetzt hier weg, ich muss auch Projekte machen. Ich hab hier, ich muss mein Leben finanzieren. Und du verdienst vielleicht genug, aber ich nicht. Und wie sie mit der Agentin oder mit dem Agenten telefoniert und sagt, der Tukor spielt alles rauf und runter. Ich könnte doch auch mal hier und dann so ein Arthouse filmen. Und sie wird immer kleiner mit denen ansprüchen, weil offensichtlich ist das alles nicht möglich. Ganz toll. Ich will so schöne Situationen ganz gut beobachtet, wie das alles läuft. Das Schöne ist, die Idee kam ja ursprünglich bei so einem Besäufnis von Ulrich Tukor und einem, weiß ich nicht, einer Produktion, mit einer Produktion oder mit einem Regisseur, ich bin mir ganz sicher. Und da saßen sie zusammen und haben wirklich einfach in einem Besäufnis diese Idee einmal gehabt und aufgeschrieben und dann gepitcht und sind auch nicht sofort auf offene Ohren geschlossen, sondern mussten da schon ein bisschen Überzeugungsarbeit leisten. Aber ist geil, dass die einfach, dass du als Schauspieler mit einem Regisseur zusammensitzen kannst und sagen, komm, wir machen mal hier im Saunen. Toll. Es wirkt auch tatsächlich so, wie sie sich gegenseitig passivieren und wie sie miteinander reden und wie sie auch offensichtlich die Leute drangekriegt haben, sich selbst zu spielen. Es scheint schon eine kleinere oder größere Familie zu sein. Also ich kann es mir auch gut vorstellen, wenn die mehrere Wiesbadentat dort im Jahr machen, das wird wahrscheinlich immer ungefähr dasselbe Team sein. Und dann kennen die sich auch und offensichtlich wird es auch nicht groß in Frage gestellt, dass das Tukor mit dem Regieassistenten unterwegs war dann. Also offensichtlich gibt es da keine Berührungsängste und das fand ich wirkte insgesamt sehr sympathisch, wirklich wie eine große Familie, die hier Spaß hat, indem sie sich gegenseitig veralbert. Und jeder kriegt so ein bisschen sein Fett weg. Und das war eine sehr sympathische Inszenierung. Diese ganze, dieser riesige, satirische Mittelblock ist wirklich witzig. Es schwächt dann halt immer so ein bisschen, wenn es zur eigentlichen Kriminalhandlung kommt. Ja, das stimmt. Mit diesen Typen in den Schweinemasken, die ihn entführen. Es passiert ja auch tatsächlich nicht viel. Und die wollen das Geld haben, er versteckt das Geld und er forscht dann halt hinterher, was ist passiert und ist dann mit mit Koch zusammen unterwegs. Und sie kriegen halt raus, dass sie in dem Casino waren, dass sie von den Kameras beobachtet wurden, dass Christoph, der gestorben ist, an dem Abend sehr viel Geld gewonnen hat. Und dass offensichtlich, dass es offensichtlich irgendwie eine Bande gibt in diesem Casino, die Leute beobachten und die sich herausgreifen, die was gewonnen haben, um das Geld zu erleichtern. Und dass es irgendwie so dahin läuft dann einfach die Kriminalhandlung. Und dann gibt es auch eine Erpressung von diesen Typen anscheinend. In denen die Geldübergabe nimmt Tukor dann noch wieder Koch und Wutke mit. Das ist auch eigentlich ein schönes Trio. Das ist schon witzig. Immer wenn die miteinander interagieren, ist es witzig. Und dann geht es aber halt auch wieder weiter mit der Krimi-Handlung. Und man denkt so, ey, ja, vielleicht wäre es auch ohne Krimi gegangen. Oder mit ein paar Mieterebenen. Weil der Krimi-Plot ist ja dünn. Und der löst sich auch am Ende so ganz seltsam auf, wo man gar nicht, also es ist keine echte Krimi. Es ist kein befriedigender Krimi in der Form, muss man sagen. Das macht auch irgendwie verständlich, warum die Fans vom Tatort so drauf reagiert haben. Weil die haben wahrscheinlich mehr Krimi erwartet, mehr Thriller. Ich hätte das tatsächlich gelöst, indem ich den Krimi ersetzt hätte, durch mehr Mysteriöses und durch mehr Metareflexionen. Ja, vielleicht. Das hätte meiner Meinung nach diesem Plot gut getan, weil das hätte besser zu dem satirischen ergänzt, weil eine Geschichte um eine Bande, die im Casino ist und Leute ausraubt, die im Casino gewonnen haben, es ist so ein bisschen lame. Und es klingt nach so einer typischen deutschen Krimi-Handlung, die am Reißbrett entstanden ist. Hier hätten sie einfach komplett rauslassen können und viel mehr stattdessen. Dann hätten sie auch ein bisschen mehr Zeit gehabt und hätten ein bisschen mehr mit dem Medium spielen können. Und wenn wir schon bei Kritik sind, es ist ein Sausage-Fest. Wir sind eigentlich fast ausschließlich Männer, die wichtige Rollen spielen. Barbara kommt fast gar nicht zum Tragen. Die Schauspielerin, die Kollegin von ihm. Und das ist schade. Sie ist auch offensichtlich, bei Moroz selbst, ist sie auch nur eine Assistentin. Was ich auch komisch fand, weil ich dachte, eigentlich wäre so dieses klassische Tatort-Duo Ermittler und Ermittlerin, was man ja oft findet, wäre so, dass die auf keiner Ebene sind. Aber das scheint ja ganz krass zu sein, dass sie ganz klar die Untergebende von Muro ist. Und dass sie wirklich einfach nur Bürojob macht eigentlich. So die Money-Penny so ein bisschen. Ja. Ja, nee, es ist oft ein Tatort-Zool bei Dolph und Schenk. Diese ganzen Duos. Aber in dem Fall glaube ich auch, wenn ich es richtig sehe, ist Muro so der Einzelgänger. Aber auch dadurch, dass es einfach ein experimenteller Tatort ist. Ja, jedes Mal das anders gelagert ist. Von Walulis gibt es ein sehr schönes Video, der typische Tatort in 5 Minuten oder so. Auf jeden Fall sehenswert finden die. Ihr bestimmt bei YouTube guckt euch das an. Da erziehe ich mein Wissen, was Tatort betrifft. So ein bisschen Milieustudie. So ein bisschen persönliches Drama. So ein bisschen ein Erstverdächtiger, der es am Schluss dann doch war. Nachdem er komplett entlastet wurde ganz am Anfang. Ja. Sollen wir zur Meta-Ebene kommen, zum Ende? Oder wolltest du noch was für einen Mittelteil sagen? Wollen wir, Moment, bevor wir zum Ende kommen, unser Top 3 machen. Damit wir so ein bisschen Meta-Ebenen. Genau, richtig. Das ist so ein retardierendes Moment. Also, um jetzt hier eine Meta-Ebene aufzubauen, wir müssen wir bringen unsere Top 3 immer ganz spontan rein. Normalerweise. Irgendwie mitten drin schreit dann jemand, Moment, jetzt! Manchmal klappt es überhaupt nicht. Manchmal müssen wir die dann am Schluss noch dran klatschen. Diesmal hat es geklappt. Wir sind bei Meta-Ebenen und Jingle. Unsere Liste. Sehr schön. Das heißt, wir haben eine Top 3 Meta-Filme. Ja. Filme über Filme, Filme in Filmen. Ich bin sehr gespannt, was du beizutragen hast. Es ist ein tolles Thema. Es gibt viel zu wenig Meta-Filme meiner Meinung nach. Ich liebe es immer, wenn die vierte Wand gebrochen wird, wenn Filme auf sich selbst referieren. Und es ist ein bisschen schwierig gewesen dadurch auch, weil es gar nicht so viele Filme gibt. Es gibt zu wenige. Warum? Traurig. Voll traurig. Ich weiß es nicht. Vielleicht haben dann auch, ich glaube, in jeder Produktion, während der Produktion, gibt es mindestens fünf Ideen, die von irgendwelchen Leuten jongliert werden, die Meta-Filme sind. Aber die werden nicht umgesetzt. Und ich glaube, es liegt daran, dass die Filmbranche zu viel Angst hat, zu selbstreferenziell zu werden irgendwann. Ja. Vielleicht. Ja. Es ist auch immer so ein bisschen eine Angst, die ich sehr gut verstehen kann. Manchmal wird so Künstler und Künstlerin nachgesagt, wenn sie keine Ideen mehr haben, schreiben sie darüber, dass sie keine Ideen mehr haben. Ja. Und das ist natürlich auch immer eine Gefahr, die besteht, wenn man selbstreferenziell einen Film macht, dass es tatsächlich so ein Künstlergewichse ist. Ja, genau. Und der Schauspieler muss jetzt auch noch sich selbst spielen, damit er genug Aufmerksamkeit bekommt. Hast du Honorable Mentions? Ich habe... Fangen du mal an. Ich muss erstmal meine Reihenfolge festlegen, um dann zu wissen, was überhaupt Honorable Mentions bleibt. Ich habe zwei Honorable Mentions. Zum einen, den habe ich zu den Honorable Mentions gepackt, weil ich schon sehr oft... Oder weil ich ihn zumindest in der Vergangenheit schon mal erwähnt habe, hier im Podcast. Inland Empire von David Lynch. Ah ja. Dem das wirklich gut gelingt, dem Zuschauer den Boden unter den Füßen wegzuziehen, in dem nie ganz klar ist, was wir jetzt sehen, ist das gerade gefilmt oder ist das echt? Was kulminiert in einer unfassbar bewegenden Sterbezene unserer Protagonistin, die wirklich lange dauert und dann endet mit einem Cut und die Protagonistin tritt aus ihrer Rolle raus, ist aber immer noch von der Rolle vereinnahmt. Großartiger, düsterer, surrealer Film, der mit dem Metaelement nicht ironisch spielt, sondern das benutzt für einen wirklichen Alptraum. Eine Frau verliert sich in ihrer Filmrolle und das wird radikal umgesetzt, indem sie selbst nicht mehr weiß, was Film und was Realität ist. Und wir als Zuschauer auch nicht. Und meine Nummer 4, beziehungsweise meine zweite Honorable Mention, auch nur Honorable Mention, weil er nicht so doll spielt mit diesem Metafilmchen, sondern weil er einfach nur eine tolle Liebeserklärung ans Filme machen ist. Die Amerikanische Nacht von Truffaut aus dem Jahr 1973 ein Film übers Filme machen, der einfach einer großen Filmproduktion folgt und wirklich schön ist und auch witzig ist und auch ironisch ist, indem er all die Macken am Set darstellt, aber der nicht wirklich so eine krasse Metaebene aufmacht, sondern einfach das Filmgeschäft beleuchtet. Okay. Ich habe als Honorable Mention Blazing Saddles, den wir schon behandelt haben, der einfach einmal ganz am Ende total ausrastet, was das betrifft. Was für ein Finale. Mel Brooks hat es immer drauf, irgendwelche Kommentare zum Film, den er gerade macht, zu bringen. Aber in diesem Fall es errastet er voll aus und geht da durch die Sets, in denen gerade ganz andere Filme gedreht werden und solche Sachen. Die Cowboys reißen die Kulissen ein und prügeln sich dann durch Hollywood. Was für ein Ende. Super. Und sie gehen ins Kino, um sich den Film anzugucken, den sie gerade gedreht haben und umzusehen, wie er denn endet. Ja. Außerdem hätten wir da Once Upon a Time in Hollywood. Was im Grunde ein Kommentar auf eine eigentlich nie existente Version eines Hollywoods aus den 50ern. Tolles Spiel mit dem Filmgeschäft auch. Vor allem die Szene, in der Brad Pitt sich mit Bruce Lee streitet. Was für eine krasse Szene. Okay. Platz 3. Willst du anfangen? Mein Platz 3 ist Adaptation aus dem Jahr 2002. Dann bin ich auf Platz 2. Toller Film. Bitte erzähl ein bisschen was darüber. Also Charlie Kaufman soll, und das ist Realität, das ist die Entstehung des Films, soll ein Drehbuch schreiben und zwar für eine Verfilmung des Buches Der Orchideendieb, was so eine Art Thriller-Drama über Leute, die mit Orchideen-Obsessionen haben, zu tun hat. Und er weiß nicht, wie er das machen soll. Also jetzt kommt das Künstlergewichsen. Also schreibt er sich selbst in die Geschichte rein. Was wir als Zuschauer sehen, ist dieser Film, der daraus entstanden ist, wo Charlie Kaufman, gespielt von Nicholas Cage, zusammen mit seinem Zwillingsbruder, der nicht existiert, Drehbücher schreibt. Und dann halt dieses Drehbuch schreibt, wo er sich selbst in den Film reinschreibt und dann aber auch einem Komplott der Autorin dieses Films auf die Schliche kommt. Und ja, ein superwitziger Mindfuck. Du weißt am Ende nicht mehr, was, wie, wo, wer, was ist jetzt, was stimmt jetzt und was stimmt nicht? Wer gegen wen und warum? Tolles Film mit Realität und Fiktion. Dein Platz 3. Mein Platz 3 wäre Spaceballs. Auch Mel Brooks. Und Mel Brooks macht das ja immer in allen Filmen. Ich hab Spaceballs reingemacht, zum einen, weil wir Blasing Saddles besprochen haben, und zum anderen, weil Spaceballs der erste Film ist, wo ich das so richtig geil erlebt habe als Kind. Ich hab diesen Film gesehen und es gibt diese Szene, wo sie vor den Fernsehern stehen und aus der Videokassette irgendwie rauslesen wollen, wie das jetzt weitergeht im Film. In dem Film, in dem sie gerade sind. Wann? Jetzt? Jetzt? Jetzt? Wir sind jetzt im Jetzt. Und es ist wirklich für so eine alberne Parodie, es ist ein extrem Centermindfuck, der da stattfilme. Toll. Ganz toll. Instant Videos. Wir sehen den Film, bevor er fertiggestellt wurde. Ganz toll. Und später ja auch. Es gibt auch verschiedene andere Szenen, wo einfach auf den Film referiert wird, in dem man gerade sieht. Wenn sie mit dem Lichtschwert kämpfen und er zufällig den Ton mahnt. Genau, solche Sachen. Ganz toll. Ja. Spaceballs. Mein Platz 2 ist ziemlich unbekannt. Und ein Film, der auch keine guten Kritiken gekriegt hat, als er rauskam. Der sehr schräg ist und sehr experimentell. The Last Movie von Dennis Hopper. Aus dem Jahr 1971. Ich glaube, die Kritik war sich damals einig, dass das Ding einfach nur ein selbstverliebter Experimentalfilm ist, in dem Dennis Hopper, der damals gerade durch Easy Rider so zur Bekanntheit gekommen ist, einfach mal so ordentlich künstlerisch masturbieren will. Okay. Es geht darum, dass in Peru ein Western gedreht wird, in einem abgelegene Dorf. Und im Zentrum steht der Stuntman dieses Films. Und Okay. Es passiert viel. Er lernt eine Frau kennen. Und er hat irgendwie keinen Bock, mehr Filme zu drehen. Und er weiß nicht genau, wo er hin will. Und er zieht dann mit dieser Frau einfach mit dem Stuntman. Aber das ist alles nicht so wichtig. Was ganz toll ist an diesem Film, dass gezeigt wird, sie sind in diesem abgelegenen Dorf und die Leute in diesem Dorf verstehen das Konzept Film nicht so richtig. Und denken, das was sie sehen, diese Schießereien von den Cowboys und die Gewalt wäre echt. Und dann fangen sie an, ihren eigenen Filmdreh zu starten, weil sie das, was Hollywood ihnen da vormacht, imitieren wollen. Und dann bauen sie sich eine Kamera einfach nur so aus Holz zusammen und fangen an, einen Film zu inszenieren, in dem sie sich gegenseitig umprägt. Weil sie halt Filme machen. Sie machen das, was sie vorher gesehen haben, wo die aufeinander geschossen haben, wo die sich gegenseitig umgebracht haben. Und das machen sie dann in echt. Und dann versucht dieser Stuntman, der da im Mittelpunkt ist, zu überzeugen, dass das falsch ist, was sie da machen, dass der Film so nicht funktioniert. Und er wird dann da irgendwie reingezogen. Dann gibt es noch so einen kleinen Subplot. Und es endet dann damit, dass es so ganz klar ist, ob das immer noch echte Gewalt ist oder ob sie damit spielen. Und dieser Stuntman wird dann in den Film hineingezogen und wird quasi gezwungen, da mitzumachen, obwohl das kein richtiger Film ist, sondern echte Gewalt, die stattfindet. Und es ist ein ziemlicher Mindfuck. Es ist ein sehr spröder Film. Aber super interessant, auch weil er einfach so ein ästhetisches Gefühl von dem Hollywood von damals, von diesem New Hollywood repräsentiert, dass man wirklich mal alles ausprobieren kann. Das ist kein perfekter Film. Der ist holprig, der ist ein bisschen trashig, der ist ein bisschen drüber und runter. Aber ein wirklich, wirklich, wirklich spannendes Filmexperiment. Ich glaube, ich habe den gesehen. Ich erinnere mich gerade, und zwar aber gar nicht so lange her, hier im Filmkunst, wo ich dann auch wieder mit meiner Begleitung alleine und wir die ganze Zeit dachten, hä? Was passiert da gerade? Bin ich ganz sicher, wussten, ob wir am Ende dann die gute Entscheidung war, da reinzugehen, oder ob das eher eine schlechte Entscheidung war. Es ist wirklich kein, es ist nicht einfach nur ein guter Experimentalfilm. Er ist wirklich holprig, er ist wirklich merkwürdig, er trifft manchmal den falschen Ton, er hat halt so dieses Jahrjahre-Flair. Und auch die Männer sind sehr drüber und das Frauenbild ist nicht gut. Aber er ist wirklich ein interessantes, spannendes Experiment, wie Film wirkt und wie Film verstanden wird. Und stellt sowohl die Filmschaffung als auch die Filmrezeption immer so ein bisschen in Frage. Ich finde ihn total faszinierend. Irgendwie ein krasser Film einfach. Ich muss jetzt an Who Kills Don Quixote denken, der ja auch ein bisschen Meta ist. Definitiv, ja. Und der ja auch dieses Filme machen und dann falsch verstanden und dann in der Figur verloren und so. Das ist schon so ein bisschen in die Richtung geht das. Ja, es geht in die Richtung. Es trägt auch eine ähnliche Verzweiflung. Auch so eine ähnliche apokalyptische Verzweiflung mit sich. Genau. Den du ja nicht so geil fandest. Wir haben darüber gesprochen, wenn ihr eine Episode euch anhört, Don Quixote de la Mancha. The Man Who Killed Don Quixote von Terry Gilliam. Wir reden darüber in einer sehr alten Episode. Ja, und Plore war nicht so begeistert, aber ich fand den ganz cool. Ja. Wir hatten den beide vorher nicht gesehen und ich habe ihn vorgeschlagen lustigerweise, weil ich ihn auf meinem 2C-Stapel hatte und unbedingt sehen wollte. Platz, welcher Platz war das? Mein Platz 2, dein Platz 2 ist Adaptation. Du kannst gerne nochmal was dazu sagen. Ich kann nicht mehr viel dazu sagen. Du hast jetzt eigentlich viel dazu gesagt. Das hier ist alle glaube ich fast. Das tut mir sehr leid. Soll ich noch welche machen, Plore? Das reicht vollkommen. Danke dir. Tut mir leid, dass ich dir den Platz 2 weggenommen habe. Ich glaube den Platz 1 nehme ich dir nicht weg. Jetzt bin ich gespannt. Mein Platz 1 ist ganz klar wahrscheinlich einer der ersten Metafirmen, die ich überhaupt gesehen habe. The Player Worldman. Sagt mir gar nichts. Tatsächlich total. Zumindest was Genre betrifft, ähnlich wie dieser Tatort, eine Mischung aus Thriller und Satire. Ein ziemlich halberfolgreicher Filmproduzent wird erpresst und bekommt Drohbriefe von jemandem, dessen Drehbuch er offensichtlich abgelehnt hat und der ihm jetzt droht, ihn zu töten. Und er forscht danach und hat den vermeintlich Verdächtigen gefunden. Und trifft sich mit dem. Und im Streit bringt er ihn um. Und dann wird gegen ihn ermittelt und er versucht das zu verschleiern. Das ist so die Thriller Handlung. Und gleichzeitig kriegt er mit, dass er den Falschen umgebracht hat, weil der Typ, der ihn umgebracht hat, immer noch lebt und ihm weiter diese Postkarten schickt, wo er bedroht wird. Das ist die Thriller Handlung. Und daneben läuft eine ganz großartige Satire auf das Filmgeschäft. Und Robert Altman, der ja wirklich so ein Veteran des New Hollywood war, der in den 70ern ganz viele großartige Filme gemacht hat, hatte so einen Moment, wo er sehr lange, sehr frustriert war vom Filmgeschäft. Und auch nicht wirklich viele Filme produziert hat, sondern Regie geführt hat, sondern eher so im Fernsehen tätig war. Und hat sich dann auch ständig abfällig über Hollywood geäußert und über die ganzen Machenschaften und so hinter den Kulissen. Und das ist so ein bisschen seine Rache daran. Ein wirklich makaberer, lustiger, düsterer Film über das Filmbusiness. Und er hat es geschafft, so viele Leute dazu zu kriegen, da mitzumachen. Das Ding ist voll mit Cameo-Auftritten von Schauspielern, die sich selbst spielen. Also Harry Belafonte, Cher, James Coburn, George Yusek, Peter Falk, Jeff Goldblum, Elliot Gould, Angelica Houston, Jack Lemmon, Andy McDowell, Malcolm McDowell, Nick Nolte, Bert Reynolds, Bruce Willis, Julia Roberts, Susan the Rendon, Patrick Swayze, Rod Steiger, Robert Wagner und ich hab jetzt nur gerade die gelesen, die mir als erstes am bekanntesten vorkamen. Aber Patrick Swayze in den 70ern? Nein, 90er. Robert Altman hat in den 70ern experimentelle Filme gedreht. New Hollywood Filme. Und hatte dann auch irgendwann den Ruf, Geldverbrenner zu sein. Weil er gesagt hat, ich drehe euch jetzt einen total tollen klassischen Noor-Thriller. Und dann hat er einen Film gedreht, in dem der coole Noor-Detektiv eine totalen Nulpe ist. Und nur durch die Gegend stolpert. Und so hat Robert Altman immer seine Filme gedreht. Er hat gesagt, ich drehe euch jetzt einen tollen Psycho-Thriller. Und dann hat er einen Film gemacht, den kein Mensch verstanden hat. Ja, so ein bisschen, genau. Und er hatte dann auch nicht so viel Erfolg beim Publikum. Wahrscheinlich war er deswegen auch sauer auf Hollywood. The Player ist einer von seinen späteren Filmen. 1992. Und der ist so witzig. Und natürlich wird die Metaebene dann auch nochmal weitergetrieben. Weil tatsächlich will ich da jetzt nicht spoilern. Es gibt eine ganz tolle Szene. Sie diskutieren die ganze Zeit über einen Drama. Sie wollen einen Drama inszenieren, das gegen die Todesstrafe ist. Wo es darum geht, dass eine Frau als Unschuldige auf dem, nicht auf dem elektrischen Stuhl in einer Gaskammer landet. Und dann reden sie die ganze Zeit drüber, dass sie das bloß nicht Hollywood sein soll, bloß nicht zu kitschig, bloß nicht zu dramatisch. Und es wird ständig drüber geredet. Und es werden immer wieder Ideen reingeworfen. Dann sagen sie, nein, nein, nein, wir wollen keine Stars und so weiter. Und dann ganz am Schluss sieht man, wie der fertige Film aussieht. Und dann ist es ein, mit Bruce Willis und Julia Roberts. Und Bruce Willis rettet in letzter Sekunde Julia Roberts aus dieser Gaskammer. Und trägt sie raus, während sie so halb genommen sagt, wo warst du? Und Bruce Willis haut den coolen One-Liner raus, ich hab im Stau gesteckt, Baby. Das ist dann so das Ergebnis. Und der Film steckt voll von diesen Momenten. Wo sich so super toll über das Filmgeschäft lustig gemacht wird. Großartiger Film. Unbedingt sehen. The Players. The Player. Oder Singular. Mit Tim Robbins. Und Whoopi Goldberg als Detective, die gegen Tim Robbins ermittelt. Mein Platz eins. Being John Markowicz. Oh ja. Schön. Das hatte ich neulich, hatten wir darüber schon mal geredet. Und da hab ich mich daran erinnert. Und hab dann nochmal so ein bisschen recherchiert. Und mich nochmal daran erinnert, wie krass dieser Film eigentlich ist. Was der da... Diese krasse Szene, wo er wirklich in diesem Restaurant oder was das ist. Alle Figuren spielt. Markowicz, Markowicz, Markowicz, Markowicz. Super. Das ist krass, Mann. Wahnsinn. Und Spike Jones und Charlie Kaufman zum zweiten, ne? Ja, stimmt. Genau. Wahnsinn. Schönes, schöne Kombi, die beiden anscheinend. Also, aber Charlie Kaufman ist allgemein so krass. Wahnsinn. Was der für Sachen gemacht hat. Der hat krass Sachen gemacht. Und ich mag ihn auch als Regisseur. Als Regisseur wurde ja teilweise so ein bisschen weniger gut wahrgenommen. Weil die Leute gesagt haben, dass er als Regisseur zu sehr am Rad dreht und zu wenig Humor hat. Sinek Dochi New York und Anoma Lisa. Und der letzte war I'm Thinking of Ending Things. Die waren alle sehr, sehr depressiv. Offensichtlich hat Spike Jones für den Humor gesorgt in Charlie Kaufmans Film. Okay. Als er nur Drehbuchautor war und als er jetzt, wenn er jetzt Regime macht, hat er halt seine Filme nicht mehr lustig, aber immer noch unglaublich gut unsehenswert. Okay. Krass. Okay. Ja, das waren unsere Top drei. Metafilme. Metafilme. Und wir springen wieder zurück in den Tatort. Der... Ach so, was ich... Hast du gerade bei einer digitalen Aufnahme ein Spulgeräusch von einer Kassette simuliert? Du hast damit angefangen, das vorletzte Mal. Hab ich. Wir sind alt. Verdammt. Wir haben nicht über Federico Fellini geredet, der 8,5 gedreht hat. Wurde es ja quasi... Also 8,5 werden jetzt fast alle Filme so genannt, die dieses Ding machen. Ich hab das bei der Recherche auch gelesen. Ich hab nie das Wort 8,5 Film gehört vorher. Ich auch nicht. Es steht bei Wikipedia. Vielleicht hat das auch irgendeinen Troll eingetragen. Weiß ich nicht. Keine Ahnung. Ich nenn die Filme Metafilme oder selbstreferenzielle Filme. Ich hab noch nie 8,5 Film dazu gesagt. Ich find das auch... komisch. Keine Ahnung. Aber es kann ja sein. Ich muss diesen Film da sehen. Ach du hast den nicht gesehen? Nein, ich hab ihn nicht gesehen. Oh, das ist lange her, dass ich den gesehen habe. Ich hab ihn nicht aufgenommen, weil es auch schon länger her ist, dass ich ihn gesehen habe. Aber auch tatsächlich, weil ich nicht der größte Fellini-Fan bin. Also 8,5 ist ein spannender Film und ist auch ein schöner und witziger Film, aber ja, ich bin nicht der größte Fellini-Fan. Okay. Na gut. Na gut. Fellini hat immer so ein... Also Fellini ist schon so ein dekadenter Snob. Bei dem hat man immer das Gefühl, das sind seine Filme. Seine Filme sind irgendwie so wirklich Männerfantasien, wo man das Gefühl hat, er träumt sich eigentlich so ein Szenario, wo er in einem Bett liegt und links eine Frau, die ihn mit Trauben füttert und rechts eine Frau, die ihm die Füße massiert. So Vibes sprühen Fellinis Filme für mich immer aus. Okay. Es ist ein bisschen ungerecht, ich weiß. Okay. Okay. Na gut. Gehen wir also zurück in den in den Krimi, in den Tatort, der bis jetzt wirklich cool ist, irgendwie diese Metaebene einfach durchzieht, vielleicht wie du gesagt hast, ein bisschen zu wenig damit spielt. Und jetzt kommen wir, die Ermittlungen, die Tukor selber angestellt hat, sind relativ weit fortgeschritten. Irgendwie ist das Casino wohl schuld, hat da irgendwie so ein paar linke Gestalten drin, die genau. Und dann kommt er in schlechtem Zustand im Verhörraum an, weil sie ihn bestarben wie er selbst irgendwo schmiere steht und guckt. Wie er den Casino Angestellten beschattet hat, während dieser Casino Angestellte auch von dem Kommissar beschattet wurde. Was eine schöne Szene ist, finde ich gut. Vor allem, weil der Kommissar im Auto sitzt und erst mal guckt, hä? Haben die dann noch jemanden anders hingeschickt? Und wirklich mit denen erst mal Funke und erst mal, finde ich eine super Idee. Toll. Realistisch und sehr kommentantisch, irgendwie. Super. Und dann nimmt er ihn mit und dann sitzt er halt da und wartet. Auf den Vorgesetzten? Auf den Vorgesetzten. Der dann kommen soll und ihn verhören soll. Tada! Wer kommt? Natürlich kommt Muro. Seine Figur, die er spielt im Tatort. Und ich finde das Gespräch ganz toll. Das ist ein super Gespräch. Muro berichtet von den Freuden und Leiden einer Filmfigur. Bedankt sich sehr dafür, dass sie den Tumor, den er offensichtlich hatte, geschrieben haben. Also eine Referenz auf eine vergangene Tatorte folgen. Mehrere Referenzen. Also nicht nur den Tumor, sondern auch irgendwie noch was anderes mit dem Auto und so. Aber vor allem das Drama, dass eine Figur immer nur dann lebt, wenn der Regisseur Action ruft und dann nicht mehr, sobald der Cut ruft. Und dass eine Filmfigur doch eigentlich viel mehr verdient hätte und viel mehr im Leben stehen dürfte. Das ist dann auch so ein bisschen die Konklusion. Also Muro ist tatsächlich der Schuldige an dem Tod. Es war tatsächlich nur ein Unfall. Er war einfach mit diesem Typen, mit dem Christoph im Auto unterwegs. Und er ist gefahren. Er war betrunken. Er hat den Unfall verursacht und hat ihn dann auf den Fahrersitz gesetzt. Weil das war eigentlich die Ursprung der Ermittlungen der Tote. Christoph saß auf dem Fahrersitz. Der Airbag war losgegangen. Also muss er einen Schlag auf den Kopf gekriegt haben. Aber es kam dann halt raus, er war auf dem Fahrersitz, hat also einfach beim Unfall was abgekriegt und Muro hat ihn auf den Fahrersitz gesetzt und ist dann abgehauen. Und er will jetzt auch mal leben. Ich möchte auch mal leben. Ich möchte mal real sein, sagt er zu Tukor. Was sagt er genau? Ich? Ich bin hier gar nichts. Ich bin nur so eine Idee. Aber ich möchte auch mal leben. Mal real sein. Tut mir leid, wenn du das Zitat länger aufgeschrieben hast. Genau. Und das ist natürlich der Moment, in dem der Film so reale kippt. Weil es wird auch nicht erzählt, dass Tukor hier eine Geistesstörung hat oder so, sondern das ist einfach, das ist Muro. Die Figur hat sich verselbstständigt und ist jetzt in der Realität. Und er bedankt sich für Tukor, weil der tatsächlich diesen kriminellen Casinoleuten hinterher spioniert hat, die in der Tat das gemacht haben, das vorhatten, Geld zu klauen. Also er hat den Fall gelöst für Muro, was irgendwie auch ganz praktisch war für ihn. Und er zieht dann von dann. Muro ist frei. Und das Schöne ist, Martin kommt, hält die Tür auf und spricht mit beiden Varianten von Uli und eben mit Muro. Holt Muro ab, damit sie zusammen abhauen können. Was vielleicht sagen würde, dass Martin nicht mehr Martin ist, sondern eine Version von Martin. Also auch eine Rolle, die die andere Rolle abholt. Der andere Kommissar. Das ist tatsächlich schön, weil es so offen bleibt. Es bleibt tatsächlich ein Fragezeichen hängen. Es wird nicht gelöst. Es gibt nicht diesen klassischen Fight Club Effekt. Du hast dich mir eingebildet, sondern es ist wirklich einfach. Diese Metaebene wird aufgemacht und zum Publikum wird gesagt, was ich wirklich schön finde, take this. Das hat mir auch wirklich gut gefallen. Ich hätte mir gewünscht, dass sie es vorher schon ein bisschen mehr andeuten, ein bisschen mehr in die Richtung ziehen. Aber in der Szene ist das wirklich super gemacht. Das ist dann tatsächlich die Schlussszene, die darauf folgt. Ich auch. Großartig. Wenn Tukor dann ganz allein am Set ist und dann, was ganz viele Zuschauer, man kann sie nicht verübeln, wahrscheinlich gar nicht mitkriegen werden, dass am Schluss die Kamera wegreißt und das Mikro kurz ins Bild hängt. Und jemand ruft Cut. Genau. Es wird eine letzte Metaebene nochmal aufgemacht. Dieser Tukor hat sich auch in einem Tatort befunden, in einem Film und das ist wirklich ein wundervolles Metaspiel. Am Schluss liebe ich. Ich finde diesen Schluss ganz toll, wenn er da steht und wenn sie wirklich diesen klassischen Szenenabbruch machen, Kamera zieht weg, wir sehen auch kurz das Mikro ins Bild hängen, Schnitt, Ende, super. Ganz ganz toll. Ich habe mich sehr gefreut darüber. Ich war auch froh, dass sie das noch drauf gepackt haben, weil das irgendwie noch so, das hat es irgendwie auch nochmal gebraucht. Umso mehr habe ich gedacht, schade, dass sie es vorher nicht mehr angedeutet haben, mehr damit gespielt haben, weil am Schluss spielen sie ganz toll damit. Ich finde, das ist eine Redaktionsproblematik. Ich glaube nämlich, dass viele diesen Gedanken hatten, also jetzt meine Unterstellung, dass es diesen Gedanken durchaus gab, das früher und mehr einzubauen, dass aber der typische Satz vom Redakteur kommt oder vielleicht durch den Redakteur jetzt Unrecht, aber vielleicht andere Instanzen, die dann sagen, das können wir, das ist sowieso schon schwierig, das können wir dem Zuschauer nicht zumuten. Weil der Tatort wirklich ein bestimmtes Zielpublikum hat. Wir haben es letztes Mal gesagt, dass der Tatort irgendwie so, das Zielpublikum ist 70, aber es stimmt nicht ganz. Ich habe nochmal nachrecherchiert, es gibt keine echten Zahlen dafür, wie die Altersstruktur vom Tatort ist, aber die Altersdurchschnitt vom ZDF und ARD und in öffentlichen ist 62. Krass. Das ist der Durchschnitt, da sind die Jungen schon dabei. Und ja, ich kann verstehen, dass dann ein Fernsehmacher sagt, nicht zu abgefahren bitte, das ist schon schwierig, aber dann haben wir diese eine Szene am Ende, die ist weird, aber bis dahin konnte der Zuschauer folgen und dann ist es vielleicht am Ende ein bisschen schwierig, aber das gebe ich euch, aber bitte nicht den ganzen Film. Das ist meine Vorstellung davon, wie so ein Produktionsgespräch abläuft. Kann ich mir auch gut vorstellen. Ich kann mir auch vorstellen, dass es wirklich Kämpfe gab und wahrscheinlich gab es viele Diskussionen über verschiedene Szenen und über verschiedene Sachen, wo gesagt wurde, können wir das machen. Vielleicht ist der Schere da auch einiges zum Opfer gefallen, was wirklich toll gewesen wäre, was den nochmal auf eine neue Ebene gehoben hätte, aber um zu deiner Seiltanz-Analogie zurückzukommen vom Anfang, es war halt doch ein ziemlich dickes Film in der Tatort-Tanz. Aber für deutsche Verhältnisse ist es halt keine es ist kein Gang durch Versailles, wo alles für alles gesorgt ist, sondern es ist schon so ein bisschen. Für deutsche Verhältnisse ist es eine Planke. Wir sind ja jetzt von der Tatort-Analogie zur Schloss-Analogie gekommen. Das sind zu viele Symbole. Da komme ich nicht mehr mit. Ja, Flo, deswegen ist der Film auch nicht zu sehr gespickt mit solchen Sachen. Wenn du da schon nicht mehr mitkommst, wie soll der nochmal? Ja, aber ich finde es ganz toll, dass sie es gemacht haben und ich finde es ganz toll, dass es die Tukor-Sachen gibt und es scheint ja noch mehr in die Richtung zu gehen und die will ich tatsächlich alle sehen. Also ich will mir die einfach anschauen. Ich habe das Gefühl, es lohnt sich. Wenn man auf Amazon Prime ist und dort noch ein zusätzlicher Paket für ARTOS, nicht für ARTOS, sondern für ARD, ARD Plus oder so, ne? Genau, dazu bucht kann man ganz viele Muro- Tatorte sehen. Ja, was ich übrigens echt problematisch finde, ich glaube, wir hatten das letzte Mal schon angedeutet, ich finde es immer voll schwierig, wenn, also ich kann total gut verstehen, wenn die Öffentlich-Rechtlichen sagen, wir können nicht nur von den Gebühren leben, wir brauchen irgendwie noch andere Namequellen, wir machen Werbung, wir machen auch Co-Produktionen mit Sky oder so. Werbung finde ich total okay in den ARS, ich finde es aber echt problematisch, wenn so eine Zweitverwertung stattfindet, für die zusätzlich nochmal Gebühren anfallen. Und zwar in dem Rahmen. Also zum Beispiel, du kannst den Film, so habe ich ihn jetzt geguckt, du kannst ihn bei Amazon kaufen und da kostet er 3 Euro. Hast du das Abo gemacht? Ich habe das Abo gemacht. Ah ja, okay. Und ich habe es aber auch mit so ein bisschen Magenkrummeln gemacht, weil ich das Gefühl habe, wenn es schon so einen öffentlich-rechtlichen Rundfunk gibt wie in Deutschland, der wirklich viel positive Seiten hat, ich bin, auch wenn ich kein großer TV-Konsument bin, auch kein großer ÖR-Konsument, finde ich, der öffentliche Rundfunk hat sehr viel Gutes und ihm wird oft Unrecht getan in der Kritik. Und er ist ja in den letzten Jahren gerade so von rechts wieder ganz stark in die Kritik geraten. Ich bin gerne und oft dabei, den öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu verteidigen, aber ich finde, wenn es um die Zweitverwertung geht, könnte vieles besser laufen. Die Sache ist schon die, du hast, wenn du ein Tatort hast, wahnsinnig viele Rechte zu vertreten. Musiker, du willst auch mit bestimmten Verträgen bestimmten Regisseuren für eine Zweitverwertung nochmal Geld geben und so weiter. Das heißt, du hast Ausgaben mit jeder neuen Verwertung. Die müssen gedeckt werden. Deswegen finde ich es schon verständlich, dass sie dafür nochmal Geld nehmen müssen, damit sie es ausstrahlen können. Sie müssen ja Geld in die Hand nehmen, damit es geht. Aber warum dann bei Amazon Prime für nochmal mit so einem Abo? Wovon jeder weiß, dass Amazon 30-40% wahrscheinlich kassieren wird? Ja, das filmen wir nicht so ganz in den Kopf, weil ich meine, warum Sie haben ja auch den Tatortreiniger bei Netflix untergebracht. Warum geht das nicht mit den Tatort? Wir sagen das jetzt so einfach, aber Netflix ist natürlich auch ein monatlicher Abo-Preis. Ja, das ist richtig, aber Amazon Prime ohne zusätzliche Gebühren würde ich auch okay finden. Ich glaube, die sollten um jetzt mal den öffentlichen Rundfunk zu reformieren. Okay, reformieren wir den öffentlichen Rundfunk. Was ich gut fände, wäre, wenn Sie das unabhängig machen von den großen amerikanischen Konzernen, wo Amazon ganz eindeutig reinfällt. Bei Netflix kann man sogar noch, nee, Netflix kann man auch nicht mehr drüber diskutieren. Wo ganz klar ist, das Geld, Sie machen das selbst und Sie refinanzieren das. Sie bauen sich eine Plattform auf, meinetwegen mit einem monatlichen Abo, das nennt man irgendwie ÖR Plus, und da gibt es dann das Archiv, und zwar wirklich alles. Das heißt, ich will auch die Möglichkeit haben, Sendungen aus den 60ern zu sehen, obskure Shows, die Sie in Ihren Archiven haben, einfach um ein vernünftiges Digitalarchiv zu haben. Und diese Abogebühren werden natürlich zum einen gegen den Service geworfen. Und ich wette mit ihr, das ist refinanzierbar, das funktioniert. Weil die treten an Amazon, treten sie echt viel ab, wenn Sie da ein Abo drin haben, wenn Sie da ein Abo-Kanal haben. Damit wird das refinanziert. Und dann könnte man tatsächlich überlegen, die gesamte Rundfunkkostenverteilung. Das wäre so meine Traumvorstellung, als eine Art Genossenschaft zu betrachten. Das heißt, die Zuschauer, die bezahlen, sind Teil dieser Genossenschaft. Und am Ende, wenn es tatsächlich Gewinne gibt, dann werden die auch ausbezahlt. Das heißt, du bezahlst brav deine, was bezahlst du Rundfunkgebühren im Moment im Monat? 8 Euro? Du bezahlst brav deine 100 Euro im Jahr. Und dann am Ende des Jahres wird einmal geguckt, was gab es für Ausgaben, was gab es für Einnahmen, was haben wir zusätzlich genommen? Und dann wird ausgeschüttet. Und es muss ja nicht eine Nullrechnung sein. Ein öffentlicher Rundfunk kostet Geld. Aber einfach, dass die Zuschauer das Gefühl haben, Teil davon zu sein. Weil ich bin überhaupt kein Fan von diesem Palawan gegen Zwangsgebühren und gegen den öffentlich-rechtlichen Rundfunk, der uns zwingt, so viel Geld zu bezahlen. Und wir kriegen nichts davon. Ich glaube, dem könnte man entgegentreten, indem man einfach sagt, es ist wirklich ein öffentlich-rechtlicher Rundfunk. Wenn da mehr Geld rausspringt, dann profitiert ihr davon. Ihr habt 100 Euro einbezahlt, ihr kriegt 70 zurück Ende des Jahres. Vielleicht kriegt ihr sogar 100 zurück, vielleicht sogar 120 in einer idealen Welt, in der genug Durchwerbeeinnahmen und Zweitverwertung über Plus und so eingenommen wurde. Weil dann würde es sich auch so anfühlen, wie der Geist des öffentlich-rechtlichen Rundfunks eigentlich sein sollte, dass er im Besitz der Zivilgesellschaft ist. Und nicht so was obskures im Hintergrund, was reguliert wird von Parteien oder von Parteipolitikern und so weiter. Was tatsächlich ein echtes Problem ist. Was ein totales Problem ist. Die Parteidurchsetzung in den Rundfunkräten ist problematisch. Aber um nochmal den öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu verteidigen, ich finde, es sind gute Sachen entstanden in den letzten Jahren. Auch zum Beispiel was auf YouTube gemacht wird, diese ganze Funk-Geschichte. Die ganze Funk-Geschichte ist großartig. Und auch, dass da junge Leute reingezogen werden. Sonst machen die wirklich gut. Und ja, natürlich, also öffentlich-rechtlicher Rundfunk hat schlechte Seiten, hat positive Seiten. Ich finde es total gut, dass es bei uns sowas gibt. Und wenn ich auf andere Länder gucke, finde ich, ist das auch wirklich ein Vorteil, weil es ist ein Stück Unabhängigkeit in der medialen Landschaft. Und ich glaube, die ist auch bewahrenswert. Der wird halt nicht gut genug genutzt. Weil wir sind fast besser finanziert als die BBC, die für bessere Produktionen hinkriegt. Das ist schon echt krass. Es ist auch so, zum Beispiel, dass so viel Geld für Fußballrechte fällt ja gerade so ein bisschen raus. Aber dass für sowas so viel Geld investiert wurde. Ich glaube, das ist vielleicht nicht unbedingt das Programm, was in den öffentlichen rechtlichen Rundfunk gehört. Zumindest nicht zu diesem Preis. Weil was könnte man mit dem Geld machen, das da rausgeschmissen wurde für diverse internationale Wettbewerbe. Das sollte vielleicht nicht, das sollte vielleicht auf der Prioritätsliste eher ein bisschen weiter unten stehen. Ich finde es total richtig, dass sowas gemacht wird, wie Rosamund-Pilcher-Verfilmungen, sowas wie Tatort. Ich finde es richtig, dass sowas gemacht wird, wie Musikantenstadeln und so. Weil dafür gibt es halt auch ein Publikum. Und das wäre wirklich aufgeschmissen ohne. Ich finde es total gut, dass in Jugendformate investiert wird, ganz viel. Wie Funk eben. Ich finde es gut, dass es sowas gibt wie die Tagesschau, die einfach mal eine Instanz ist, was Nachrichten betrifft. Das wäre echt ein großer Verlust, wenn die wegfallen würde. Ganz viele journalistische Programme im öffentlich-rechtlichen Rundfunk sind wirklich gut und werden auch ihrer Verantwortung, der Unabhängigkeit wirklich gerecht, setzen sich auch sehr kritisch auseinander mit der Politik, mit regierenden Parteien und so weiter. Wo man merkt, dass es wirklich einen Bemühen gibt, überparteilich zu sein und unabhängig zu berichten. Aber es wird halt auch viel Geld verschwendet. Man müsste natürlich gucken, was für Renten bezahlt werden und was für Gelder sind, ohne eine Neiddebatte daraus zu machen. Aber trotzdem einmal schauen, ok, müssen wirklich so viel Gelder an den Vorstand ausgeschüttet werden? Könnte man das nicht besser organisieren? Muss es so viele Subabteilungen geben? Das sind ja auch Monstern im öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Ja, so viel Geld. Ich habe mal eine erschreckende Zahl gehört, die ich leider nicht mehr wieder hochkriege, aber eine Prozentzahl, eine schwindelerregende Höhe von Prozentzahl geht nicht in die Kunst oder die Herstellung des Films, sondern in den Verwaltungsapparat. Und das ist wirklich bitter. Ja. Und natürlich brauchst du den Verwaltungsapparat, aber vielleicht nicht in dieser Größe, vielleicht nicht in dieser Ausformung. Und dann gäbe es auch, glaube ich, wenn sie das schaffen würden, gäbe es auch, glaube ich, nochmal eine neue Wahrnehmung vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk und dann wäre den Kritikern halt auch so ein bisschen der Wind aus den Segeln genommen. Und unabhängig davon, finde ich es als Zuschauer ganz toll, ein Archiv zu haben von 70 Jahre deutscher Fernsehgeschichte. Wie geil wäre das denn? Total geil. Du darfst dir Nachrichtensendungen aus den 50ern angucken und irgendwelche Reportagen und Filme. Ja, das wäre toll. Ich finde dieses Genossenschaftsmodell, was du ansprichst, gar nicht so schlecht. Dann hat man eine Jahreshauptversammlung, werden alle gefragt, was wollt ihr denn sehen. Dann wird geguckt, ok, so viel Prozent wollen den Musikanten und dann wird prozentual verteilt, was wir sehen wollen. Das ist toll. Und ich fühle mich auch wohler als Angestellter, als Schauspieler einer Gesellschaft, für die ich das dann tatsächlich mache und nicht für die Redakteure. Das ist vielleicht ein bisschen utopisch. Aber ich glaube, der öffentlich-rechtliche Rundfunk ist total reformbedürftig und gleichzeitig ist er total erhaltenswert. Das wäre so mein Fazit dazu. Cool, ja, dafür lasst uns streiten. Oder so. Voll das sexy Thema. Wir kämpfen für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Auf die Straße, auf die Barrikaden. Lasst uns die Rundfunkhäuser besetzen. Ich habe auch kurz überlegt, ob ich schreien soll. Ich wollte den totalen Rundfunk. Okay. Wir haben eine ganz wundervolle Debatte über das deutsche Fernsehen hinter uns. Sind wir schlauer? Ein bisschen. Ich weiß nicht. Gute Frage. Ich fühle mich ein bisschen berechtigter über das deutsche Fernsehen zu reden. Ja, definitiv. Ich habe wieder festgestellt, als ich bei TV-Produktionen mal geguckt habe, was so aktuell ist, habe ich festgestellt, dass tatsächlich mein Link zum deutschen Fernsehen, egal ob öffentlich-rechtlich oder privat, extrem dünn ist. Weil ich einfach kein Fernsehen gucke. Und auch wenig Zeug gucke, was im Fernsehen gelaufen ist. Passiert immer mal wieder, dass ich drüber stolpere über Sachen, die vor ein paar Tagen auf dem Sender liefen, weil ich bin halt tatsächlich YouTube-Konsument und ARD und ZDF, Tagesschau und diverse andere Formate gehören halt irgendwie auch zu meinen Abos. Das heißt, manchmal ploppt in meinem YouTube-Algorithmus auf, diese 45-Minuten- Reportage über den Nahost-Konflikt solltest du dir angucken. Und dann gucke ich das auch. Manchmal. Aber genau, das ist so mein einziger Link zum Fernsehen. Und zwar wirklich Non-Fiction. Fiction-Formate überhaupt nicht. Dabei gibt es tatsächlich ein paar schöne Sachen, wie wir vorhin festgestellt haben. Und ja, ich würde gerne einmal sagen, Leute schaut tatsächlich mehr deutsches Fernsehen, aber eben nicht linear, wie das so. Sondern wirklich einfach sucht euch die Sachen raus und macht euch die Mühe, das wirklich mal zu recherchieren, was es tolles gibt, weil ARD und ZDF tatsächlich gute Produktionen auch angeschoben haben, wie zum Beispiel Charité und QDAM 56, was ich vorhin sagte, oder Deutschland 83 und diese ganzen Sachen. Also so was kann man sich schon mal anschauen. In der Zeit, als wir als junge Leute medial sozialisiert wurden, wäre es ein total subversiver Akt gewesen zu sagen, Leute schaut mehr Fernsehen, weil alle Fernsehen geguckt haben. Und heute wirkt es fast altbacken, das zu sagen. Hängt weniger im Internet rum. Guckt mehr Klotze. Wir haben damals kein Modem gebraucht und keinen Router. Wir haben einfach eine Fernbedienung genommen und haben es angemacht. Wir haben noch quadratische Augen gekriegt. Florreiche Zeiten, die lange vorbei sind. Ja, wir haben kein Modem gebraucht, stimmt nicht ganz, das Modem war bloß zu laut, um was zu gucken. Wer war denn der Täter? Wer war denn der Täter? Ich kann ihn nicht verstehen. Aber es ist tatsächlich so, dass TV hatte ja in den 80ern und 90ern wirklich auch so was, was die Familie zusammengebracht hat. Das saß man zusammen samstags abends und hat wetten das geguckt. Und das ist so ein bisschen was, was verloren gegangen ist, dadurch, dass es nicht mehr dieses Großereignis gibt, was man dann auch wirklich gucken muss, um am Montag drüber reden zu können. Wetten das. Oh wow. Ich habe kurz drüber nachgedacht, ob ich es als honorable mention zu den TV Produktionen zähle, weil es wirklich Generationen geprägt hat und wirklich ein großes, ambitioniertes Showformat war. Ja, das stimmt. Okay, lass uns nach 3 Stunden dann doch diese Folge des Podcasts einmal beenden. Wenn ihr wissen wollt, was als nächstes dran kommt, wir werden gleich nochmal drüber reden. Dann kriegt ihr nochmal die Ukulele um die Ohren gehauen und dann, ja, sehen wir uns nächste Woche wieder. Plur, vielen Dank für diesen Horizont Erweiternden diese Woche. Cut. Oh man, danke Johannes, aber das war echt anstrengend. Was gibt es heute zu essen in der Kantine? Weiß nicht. Sag mal, wir müssen da glaube ich noch hier, hast du das schon umgestellt? Nee, ich weiß nicht, ist das schon immer so? Muss das da blinken? Ich glaube, ja. Oh, oh, nein, machs aus, machs aus, machs aus, machs aus. Awkward Silence. Hab ich eure irgendeine geile Idee? Nein. Verdammt. Ich dachte ja eigentlich, als ich gesagt habe, ich glaube, hier, dass das der Moment ist, wo es so absch, rausgeht, aber jetzt, das einzige, wie wir das jetzt noch retten können, ist, indem wir mich mitten im Satz abschneiden. Und das war jetzt der Moment, wo du abschneiden musst dann, ne? Und das darfst du nicht mehr hintendran machen, es sei denn, du schneidest mich jetzt raus, aber das musst du nochmal überlegen, wann du's machen willst. Weißt du, aber ich erzähl dir gleich. Implore, wir müssen aber, wir müssen doch noch was. Wir müssen doch noch. Ja, ganz wichtig, stimmt. Aufgaben für nächste Woche. Wie sieht's aus? Ja, ich hab gar keine Zeit, was zu gucken. Ich hab so viel zu tun. Dann nehmen wir was kurzes. Gibt's ein filmisches Pendant zu diesem Musikstück, das, wie heißt das noch? 4.33, glaube ich. 4.33? Was? Von John Cage, kennst du nicht? Nein. Es gibt einen Song von John Cage, der heißt 4.33 und der besteht aus 4 Minuten und 33 Stille. 33 Sekunden Stille. Oh mein Gott, okay. Großes Meisterwerk. Jaja. Wird als Klassiker der postmodern experimentellen Musik. Und es gibt ne ganz tolle Aufführung auf YouTube. Ich glaub, die muss ich jetzt noch in die Show halten, die wirklich super ist, weil mit Dirigent und mit Orchester, der Dirigent stimmt an und dann ist es halt stille. Und dann wicht sich der Dirigent zwischendurch den Schweiß ab, was auch mit Gelächter im Publikum kritisiert wird. Geil. Und dann, es hat mehrere, wie sagt man, bei Komposition mehrere, ähm, ja, jetzt fehlt mir das klassische Musikverständnis. Ach, Plor, ich bin enttäuscht. Bei einer Komposition setzt sich zusammen aus verschiedenen Partituren. Du musst mir helfen, Johannes, du hast viel mehr Ahnung von Musik als ich. Setze? Ja, vielleicht setze ich auf jeden Fall nach einem Satz, sagen wir jetzt einfach mal. Ja. Ist dann natürlich auch eine kurze Pause und dann macht das Publikum mit, das Publikum hustet dann, wie es sich halt gehört für so eine Aufführung. Und dann ist ganz klar, ist jetzt Pause, dann wird gehustet und dann geht's weiter. Ist das cool. Großartiges Stück aus dem Jahre 1952. Okay. Drei Sätze. Wow. John Cage, Amor Guard, experimentelle Musik. Wow. Gibt's dazu ein filmisches Pendant, ein Film, der nicht stattfindet, dann können wir das nämlich nehmen. Wahrscheinlich nicht. Wenn ich mal Ferien mache, könnten wir eine Episode rausbringen, die nicht stattfindet. Andy Warhol könnte so was gedreht haben, der hat ja wirklich irre Filme gemacht, wie Sleep zum Beispiel, wo er stundenlang seinen Freund beim schlafen filmt. Ich wollte mal Cat Content machen. Ich wollte dich die ganze Zeit, weißt du noch, ich hatte dich mal versucht zu überreden, Houdini, meinen Kater, einfach nur beim Schlafen zu filmen, und zwar zwei Stunden und das reißerisch mit Cat Content zu veröffentlichen und es dann nichts. Ich finde ja nach wie vor die Idee gut, die wir hatten, mal für so einen nihilistischen YouTube-Kanal, wo wir dann auch so was machen wie ein Video, wie schneidet man richtig eine Mango. Gibt's tausend Videos, aber dann ein Video, in dem nichts passiert, in dem nur die Vorbereitungen gezeigt werden, so aus Vogelperspektive. Das kann man wirklich ausreizen. Oh nein. Die ganze Vorbereitung, wie legst du das richtig ordentlich hin, das wird richtig gelegt, okay, dann passiert auch nichts. Diese ganzen Anleitungsvideos sind nämlich meistens um Zeit zu schinden darauf aufgebaut, weil so ein How-to-cutte Mango, das ist jetzt nicht sehr abendfüllend, aber diese Videos gehen trotzdem 10 Minuten, weil alles nochmal gezeigt werden muss. Und dann Zeitlupe oder was? Nee, es ist einfach, sie lassen sich einfach extrem viel Zeit, bis sie zu diesem Schneideprozess kommen. Okay. Willst du mir so ein Video für nächste Woche aufgeben? Nee, ich will dir jetzt endlich mal einen Horrorfilm aufgeben. Willst du mir einen Horrorfilm aufgeben? Und zwar ja, es ist merkwürdig, ich bin wirklich Horrorfan, ich liebe Horrorfilme. Du weißt, dass es nicht so ganz mein Genre ist. Ich weiß, aber ich habe auch einen besonderen Horrorfilm für dich, der satirische Elemente hat und gesellschaftskritische Elemente und der auch eher zum Genre des Post-Horror gezählt wird. Ich wollte gerade fragen, wahrscheinlich eher Post-Horror, ich habe ja einen Artikel von dir mal vorlesen dürfen zum Post-Horror und das fand ich dann spannend dann wiederum. Ja, es ist faszinierend, was in den letzten Jahren von Regisseurinnen und Regisseurinnen mit dem Genre gemacht wurde und zwar wirklich, dass das als Tablo diente, um gesellschaftskritisch zu sein, um satirisch zu sein oder auch einfach um großes Drama zu erzählen. Also ich meine zum Beispiel Der Leuchtturm. Ja, das stimmt. Den mochtest du? Ja, auch wenn er wirklich abgefahren war, muss man mal sagen. So abgefahren ist der Film, den ich für dich habe nicht. Der ist relativ geerdet, auch nicht zu brutal, aber es ist ein Horrorfilm und er hat satirische Momente, es ist Us von John Peel. Das zeigt mir gar nichts. John Peel ist vor allem durch Get Out vor ein paar Jahren sehr durch die Presse gereicht worden als Erneuerer des politischen Horrors und ich fand Us, der Nachfolgefilm, den fand ich aber nochmal ein Stück stärker. Ich bin sehr gespannt, was du dazu zu sagen hast. Ich auch. Okay, dann guck ich mir halt einen Horrorfilm an. Okay. Ich werde mir Houdini krallen und in den Arm nehmen und sagen, du musst mich jetzt beschützen, den ganzen Film über. Jetzt musst du dich aber auch revanchieren, indem du mir Good Old Hollywood vorsetzt. Es ist tatsächlich Good Old Hollywood. Yes! Oh, Flora. Du Gedankenleser, ich hatte überlegt dir wirklich die ganz alte Ära nochmal vorzusetzen, aber Jetzt kommt der Twist. 2011. Also sie haben 2011, vielleicht anstehst du schon, sie haben einen A2s Stummfilm gemacht. Erinnerst du dich? Ja, den habe ich auf meiner Liste schon ewig. Genau, und der ist so abgefeiert worden und ich habe ihn gesehen im Kino und ich fand ihn ganz toll und ich würde ihn wahnsinnig gerne nochmal gucken, um zu gucken, ob der wirklich so toll war oder ob ich mich nur daran erinnere, weil ich eben Stummfilme so toll finde. Ich bin total gespannt, weil den habe ich schon lange auf der Liste und auch tatsächlich aus den Gründen, dass ich denke, das ist so eine Wissenslücke, weil der Film wurde abgefeiert, hat sich Oscars gekriegt, soweit ich mich erinnere und den muss ich einfach sehen und ja, das ist sehr gut und das ist so ein typischer Johannesfilm. Ja, das ist ein totaler Johannesfilm, ich freue mich drauf. Ok, cool, dann sehen wir uns nächste Woche, viel Spaß beim Gucken. Dir auch, danke. Und euch auch viel Spaß beim Gucken und wir sehen uns in einer Woche oder hören uns in einer Woche wieder, kommt gute Woche, bis dann. Und hört euch John Cage an. 4.33 4.33, bis dann. Ciao. Ciao.
