Episode 1: Borat Subsequent Moviefilm, Jojo Rabbit, 100 Jahre Adolf Hitler

Unsere erste Episode. Wir reden über Borat 2, 100 Jahre Adolf Hitler und JoJo Rabbit.

Borat Subsequent Moviefilm [Sacha Baron Cohen]

(USA 2020)

Rudy Giuliani, republikanischer Politiker, ehemaliger Bürgermeister von New York, Anwalt und Rechtsberater von Donald Trump liegt auf dem Bett eines Hotelzimmers. Über ihn gebeugt ist eine junge Frau, die ihm anscheinend dabei hilft, ein Ansteckmikrofon abzulegen. Und dann passiert es. Entspannt lehnt sich Giuliani zurück und greift tief in seine Hose mit anscheinend ziemlich eindeutiger Absicht. Bevor diese irritierende Szene weitergehen kann, wird sie auch schon gestört. Ein in Reizwäsche gekleideter Borat (Sacha Baron Cohen) stürmt in das Zimmer und schreit Giuliani an, die Frau sei 15, sie sei zu alt für Rudy. Er Borat würde sich an ihrer statt dem mächtigen, alten Mann hingeben. Giuliani ist verwirrt, ruft seine Security-Leute, und Borat und seine Filmtochter fliehen. Man kann es drehen und wenden, wie man will: Diese kurze Episode ist nicht nur der neue Film Sacha Baron Cohens in a Nutshell, er ist auch sein zentraler Moment, sein größter Aufreger, seine Berechtigung und vermutlich auch sein stärkstes Erbe.


Jojo Rabbit [Taika Waititi]

(USA 2019)

Jojo Rabbit ist eine 2019 bzw. 2020 in D erschienene Satire und Drama von Taika Waititi. Die Adaption von Christine Leunens’ Roman Caging Skies erzählt von einem 10-jährigen Hitlerjungen, der in seinem anerzogenen Fanatismus und Begeisterung zum Faschismus Hitler als seinen imaginären Freund und Berater wählt. 

Als er eines Tages eine Jüdin, also das Monster schlechthin in seinem Elternhaus versteckt entdeckt, wird sein Glaube an die Idiologie auf eine harte Probe gestellt. 
 

 


100 Jahre Adolf Hitler – Die letzte Stunde im Führerbunker [Christoph Schlingensief]

(Deutschland 1989)

Hitler sieht abgewirtschaftet aus, lethargisch, lebensmüde. Er zieht seine Hose runter, taucht seinen Hintern in braune Farbe und drückt ihn, einen dicken Abdruck hinterlassend, gegen die Wand des Führerbunkers. Keine andere Szene von Christoph Schlingensiefs “100 Jahre Adolf Hitler” fasst besser zusammen, was in diesen wilden 60 Minuten geschieht: Wir sehen Menschen am Rande des Wahnsinns: Goebbels sitzt die ganze Zeit auf der Toilette, Göring wittert überall Verrat und Fegelein läuft mit manischem Blick durch die Bunkergänge, immer mit einem “Ficken!” auf den Lippen. Dazwischen werden Weihnachtslieder gesungen, Nazis werden in den April geschickt, und alles verwandelt sich in einen einzigen Rausch aus Paranoia, Sex, Schmutz und Stumpsinn. Am Ende klebt sich Eva Hermann Hitlers Schnurrbart an und wird damit automatisch selbst zum Führer. Sie heiratet Magda Goebbels, die einen neuen Moses gebärt und dieser wird im Morgengrauen in der Spree ausgesetzt, während wir einer hoffnungsvollen Zukunft entgegenblicken. 100 Jahre Adolf Hitler ist komprimierter Wahnsinn, in dreckigem Schwarzweiß, zwischen Avantgarde und Trash, Improtheater und Slapstick. Ein Film, den man weder schnell wegkonsumiert noch schnell vergisst…

Transkript

Um den Zugang für Menschen mit Behinderungen zu erleichtern und um eine Volltextsuche nach Themen zu ermöglichen, haben wir beschlossen unsere Gespräche auch als Transkription zur Verfügung zu stellen.

Allerdings muss man dazu sagen, dass die heutigen Techniken automatisiert Transkriptionen herzustellen, doch immer wieder an ihre Grenzen stoßen und streckenweise unlesbare Texte hervorbringen. Eine händische Korrektur der Texte, ist ein Aufwand, der die Möglichkeiten dieses Podcasts bei weitem übersteigt. Trotz dieser Nachteile, überwiegen für uns die Vorteile einer (wenn auch fehlerhaften) Verschriftlichung.

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00:00:00:09 – 00:00:04:09
Sprecher 1
Johannes, du glaubst wirklich, die Welt braucht einen weiteren Podcast?
00:00:04:17 – 00:00:05:19
Sprecher 2
Nein, eigentlich nicht.
00:00:05:19 – 00:00:10:16
Sprecher 1
Aber ich will einen Podcast machen. Zusammen. Dann brauchen wir irgendwas Cooles, worüber wir reden kann.
00:00:11:02 – 00:00:14:01
Sprecher 3
Wie wäre es mit Film? Du liebst Filme. Ich liebe Filme. Ist doch eine gute Idee.
00:00:14:07 – 00:00:16:13
Sprecher 1
Ja, aber wir lieben überhaupt nicht die gleichen Filme.
00:00:16:16 – 00:00:22:13
Sprecher 3
Ja, das könnte das Geile sein. Ich zeig dir Filme, die ich geil finde, und sechs Filme, die du findest.
00:00:22:13 – 00:00:26:19
Sprecher 1
Das heißt so Musicals aus den Fünfzigern von mir.
00:00:26:19 – 00:00:31:23
Sprecher 2
Für dich. Genau. Und koreanische Filme mit russischen Untertiteln.
00:00:32:03 – 00:00:33:03
Sprecher 1
Von mir für.
00:00:33:03 – 00:00:34:14
Sprecher 2
Dich. Okay.
00:00:35:01 – 00:00:37:02
Sprecher 1
Aber du weißt, dass das für Menge Streit sorgen kann.
00:00:37:23 – 00:00:40:08
Sprecher 2
Definitiv. Das ist lustig. Bist du.
00:00:51:03 – 00:00:55:11
Sprecher 3
So? Da sind wir beim Muss man sehen. Podcast der ersten Ausgabe.
00:00:55:17 – 00:01:00:00
Sprecher 2
Oh, stolz wie Bolle. Ja, Konfetti. Ich bin.
00:01:00:00 – 00:01:06:05
Sprecher 3
Johannes Franke. Ich bin Schauspieler und Filmliebhaber. Und vor mir sitzt Florian Plog.
00:01:06:09 – 00:01:17:05
Sprecher 1
Hallo, Ich bin Florian Beyer. Ich habe Germanistik, Philosophie und Geschichte studiert und arbeite in Berlin als TV Produzent und Blogger nebenbei auf. Muss man sehen. D Über Filme.
00:01:17:15 – 00:01:21:19
Sprecher 3
Das klingt jetzt viel mehr als ich jetzt die Finger Schnüffler, Schauspieler und Filmliebhaber.
00:01:21:23 – 00:01:24:23
Sprecher 2
Na toll.
00:01:24:23 – 00:01:26:22
Sprecher 1
Du bist vom Fach und ich bin von der Theorie.
00:01:27:12 – 00:01:28:14
Sprecher 3
Oh, das ist gut.
00:01:28:23 – 00:01:30:05
Sprecher 2
Ja, ich bin nämlich vom Fach.
00:01:30:12 – 00:01:31:11
Sprecher 1
Und nicht von der Theorie.
00:01:31:14 – 00:01:42:24
Sprecher 3
Dann lass uns mal loslegen. Wir haben das Thema zwischen Realität und Fiktion. So. Was hast du zu deiner Verteidigung zu sagen? Zwischen Realität und Fiktion. Jeder Film ist zwischen Realität und Fiktion.
00:01:43:08 – 00:01:50:17
Sprecher 1
Zwischen Realität und Fiktion. Gibt es einen ganz kleinen, Einen ganz, ganz, ganz schmalen Platz. Und dort.
00:01:50:17 – 00:01:55:24
Sprecher 2
Sitzt Trump. Ich hatte es gesagt.
00:01:58:13 – 00:02:02:19
Sprecher 1
Aber ich hatte ich ich es gesagt habe, hatte ich noch überlegt, ob mir etwas Wichtigeres einfällt.
00:02:03:03 – 00:02:04:08
Sprecher 2
Liebe Zuhörer.
00:02:04:08 – 00:02:07:21
Sprecher 3
Wer auch immer dabei ist, gleich beim ersten Mal. Hallo Karen.
00:02:08:16 – 00:02:11:20
Sprecher 2
Wenn wir uns also jetzt.
00:02:12:21 – 00:02:15:16
Sprecher 3
Unserem Film Podcast, den wir hiermit eröffnen.
00:02:16:09 – 00:02:18:14
Sprecher 1
Widmen Ich starte einfach mal.
00:02:18:18 – 00:02:19:20
Sprecher 3
Starte mal, ja.
00:02:21:00 – 00:02:50:08
Sprecher 1
Rudy Giuliani, republikanischer Politiker, ehemaliger Bürgermeister von New York, Anwalt und Rechtsberater von Donald Trump, liegt auf dem Bett eines Hotelzimmers über ihn gebeugt ist eine junge Frau, die ihm anscheinend dabei hilft, ein Anstecker Mikrofon abzulegen. Und dann passiert es. Entspannt lehnt sich Giuliani zurück und greift tief in seine Hose, mit anscheinend ziemlich eindeutiger Absicht. Bevor diese irritierende Szene weitergehen kann, wird sie auch schon gestört.
00:02:50:20 – 00:03:19:08
Sprecher 1
Einen Reizwäsche gekleideter Borat, gespielt von Sacha Baron Cohen, stürmt in das Zimmer und schreit Giuliani an, die Frau sei 15, sie sei zu alt für Rudy. Er, Borat, würde sich an ihrer statt dem mächtigen alten Mann hingeben. Giuliani ist verwirrt, ruft seine Security Leute und Borat und seine Film Tochter fliehen. Man kann es drehen und wenden wie man will, diese kurze Episode ist nicht nur der ist nicht nur der neue Film von Sacha Baron Cohen in Nadschaf, er ist auch sein zentraler Moment.
00:03:19:17 – 00:03:53:02
Sprecher 1
Sein größter Aufreger, seine Berechtigung und vermutlich auch sein stärkstes Erbe. Da kann Cohen noch so viel insgesamt 90 Minuten drumherum packen. Wer Borat Anschluss Movie Film eine quasi Fortsetzung von Jetzt kommt ein sehr langer Titel Borat kulturelle Erlernung von Amerika und Benefiz für glorreiche Nation von Kasachstan zu machen. Also, wer die Fortsetzung von Borat sehen will, tut dies vor allem wegen dieser einen Szene, die schon vor der Premiere der Mockumentary auf Amazon Prime keine zwei Wochen vor der US Wahl 22 für einige mediale Aufregung sorgte.
00:03:54:14 – 00:04:04:01
Sprecher 1
Dementsprechend wird dieser neue Borat Streich wohl nie ganz die Verknüpfung mit dem kleinen Skandal loswerden, selbst wenn er sich bemüht deutlich mehr zu sein. Und damit zu Johannes.
00:04:05:02 – 00:04:09:17
Sprecher 3
Du hast mich voll in die Falle gelockt. Ist ein riesiges literarisches.
00:04:09:17 – 00:04:13:08
Sprecher 2
Pamphlet geschrieben darüber, wie dieser Film ist.
00:04:13:18 – 00:04:20:16
Sprecher 3
Und ich habe zu meinem Film nur zwei Sätze, die ich fast aus Wikipedia geklaut habe.
00:04:20:16 – 00:04:21:19
Sprecher 1
Damit musst du dann klar kommen.
00:04:21:19 – 00:04:25:09
Sprecher 3
Damit muss ich klarkommen mit dieser Scham. Das wird sich nächstes Mal rächen.
00:04:27:00 – 00:04:27:05
Sprecher 2
Ich bin.
00:04:27:05 – 00:04:27:19
Sprecher 1
Sehr gespannt.
00:04:28:09 – 00:04:30:09
Sprecher 2
Ich mache auch bekannt.
00:04:30:09 – 00:04:34:14
Sprecher 3
Ich hab den Mund zu voll genommen. Okay. Ja. Bora Bora.
00:04:34:14 – 00:04:34:23
Sprecher 2
Zwei.
00:04:35:08 – 00:04:53:00
Sprecher 3
Ich. Nein, ich habe diesen Film nicht wegen dieser Giuliani Szene gesehen, weil mir das nicht bewusst genug war, bevor ich auf diesen Film gestoßen bin. Also, ich habe tatsächlich den ersten Mal gesehen habe, habe ich einfach gedacht, na ja, ich guck mir jetzt ein paar Rednecks dabei an, wie sie rechte.
00:04:53:00 – 00:04:53:23
Sprecher 2
Parolen brüllen.
00:04:54:13 – 00:05:04:11
Sprecher 3
Und das war’s und so, aber ich habe nicht erwartet, dass dieser Film in dieser Ausführlichkeit a versucht, eine Geschichte.
00:05:04:11 – 00:05:07:01
Sprecher 2
Zu erzählen.
00:05:07:13 – 00:05:33:11
Sprecher 3
B dass das die Schauspieler tatsächlich so gut sind, das hätte ich echt nicht erwartet. Und dass die Facetten doch sehr breit gefächert sind, dass man eben nicht nur rechte Parolen hört, sondern dass man auch eine Babysitterin, eine sieht, die, die sich versucht zu kümmern. Und sie versucht, der Hauptfigur auf dem Weg zu helfen. Tatsächlich? Das sind so rührende Momente, die ich nicht erwartet habe.
00:05:33:14 – 00:05:42:03
Sprecher 1
Ja, wie bist du denn auf den Film gestoßen? Oder war es einfach so? Amazon durchgeklickt? Was für neuen Film gibt es gerade? Ah, interessant.
00:05:42:03 – 00:06:03:11
Sprecher 3
Bora zwei Ja, es wurde. Es wurde ja Bora zwei durchaus nach vorne gedrängelt. Von vielen Medien auch. Also es ist nicht so, dass das Buch so ganz sang und klanglos irgendwo einfach einsortiert wurde. Bei Amazon Prime. Das ist ja groß beworben worden und ich dachte mir immer Oh Gott, und dieser Typ im Kino, muss ich mir das antun?
00:06:04:04 – 00:06:08:23
Sprecher 3
Und dann habe ich irgendwann in einem Anfall von Masochismus vielleicht.
00:06:09:21 – 00:06:10:10
Sprecher 2
Gedacht Das.
00:06:10:10 – 00:06:12:20
Sprecher 3
Muss ich mir antun. Und am Ende war ich sehr froh.
00:06:13:07 – 00:06:15:07
Sprecher 1
Du hast den ersten Film auch nicht gesehen.
00:06:15:07 – 00:06:20:07
Sprecher 3
Ich hatte ihn nicht gesehen vorher, und ich habe den zweiten als erstes gesehen und dann gedacht okay, jetzt muss ich den.
00:06:20:07 – 00:06:21:04
Sprecher 2
Ersten auch noch gucken.
00:06:21:15 – 00:06:43:24
Sprecher 1
Ist ganz spannend, weil das sind wahrscheinlich so komplett unterschiedliche Herangehensweisen an den Film, weil ich kannte den ersten für mich, den sehr gemocht. Also ich finde das ein total fantastischer für mich. Liebe Sacha Baron Cohen, Ich fand ihn schon zu seinen früheren Zeiten, als er noch als Alice vor allem auf einem Schiff unterwegs war, fand ich ihn schon herausragend und auch immer so am wirklich intelligent.
00:06:44:03 – 00:07:00:19
Sprecher 1
Politische Satire unter der Camouflage von totalem Blödsinn. Das zieht sich ja so ein bisschen durch seine Karriere, dass er das immer macht, dass man so, wenn man ihn zum Ersten Mal denkt Oh mein Gott, ist das ein alberner Scheiß! Und dann sehr schnell feststellt Oh, da steckt ganz schön viel Subtext dahinter und auch tatsächlich bissige politische Satire.
00:07:01:05 – 00:07:02:20
Sprecher 3
Ja, das habe ich halt auch nicht erwartet.
00:07:04:02 – 00:07:04:20
Sprecher 2
Weil ich wirklich.
00:07:05:01 – 00:07:17:22
Sprecher 3
Das einzige, was mir von Sascha Cohen vorher irgendwie entgegengekommen ist, waren eben diese Mono Cinema Bilder und dieses, dieses leicht peinliche, dieser Pippi Kacka Humor.
00:07:18:08 – 00:07:23:22
Sprecher 2
Der so sich auch durch diese Filme ein bisschen ähnlich sieht. Und ich dachte so Na ja.
00:07:24:18 – 00:07:44:11
Sprecher 3
Und Alec habe ich einmal gesehen, aber nicht nicht ganz ernst genommen, weil ich, weil dazu meine Englischkenntnisse damals nicht gut genug waren, weil er ja die englische Sprache auch noch mal verballhornt und man dadurch irgendwie noch einen ganz anderen Zugang zu wenig findet. Und das ist bei mir natürlich popkulturell nicht angekommen.
00:07:45:05 – 00:08:10:18
Sprecher 1
Ja, ich glaube tatsächlich, Borat ist, was genau ich habe. Als ich Alice geguckt habe, habe ich das wahrscheinlich auch in der deutschen Synchronisation geguckt. Damals noch, ja. Und also Sacha Baron Cohen. Alle Rollen von ihm sind natürlich etwas, was man im Original gucken muss, weil es ist einfach. Also wenn wenn man das synchronisiert sieht, so die ersten Sätze denkt Oh mein Gott, oh Herr, es funktioniert einfach nicht, weil es doch zu sehr zu sehr auf seinem Spiel mit der Sprache basiert.
00:08:11:00 – 00:08:16:16
Sprecher 1
Genau wie er, wie er mit Sprache spielt und wie er Sprache zerstört und mit Sprache auch arbeitet.
00:08:16:21 – 00:08:24:21
Sprecher 3
Ja, genau, er ist schwierig. Also gerade die Synchro ist dann schwierig. Die beste Rolle von Sacha Baron Cohen fand ich diesen diesen.
00:08:25:21 – 00:08:26:08
Sprecher 2
Bruno.
00:08:26:15 – 00:08:27:00
Sprecher 1
Bruno.
00:08:27:09 – 00:08:41:13
Sprecher 3
Weil der wirklich die Modewelt und so so durcheinandergebracht und so so offenbart hat, in welchem Elfenbeinturm dieser leben und sich denken, das sind die Großen, was ich nicht die größten Typen sind. Ist schon.
00:08:42:02 – 00:08:59:20
Sprecher 1
Krass. Ja, auf jeden Fall. Ich glaube tatsächlich, Bora, das ist meine Lieblingsfigur von ihm. Was vor allem daran liegt, dass ich einfach den ersten Borat Film unglaublich gut fand. Und das vielleicht um das gleich mal in den Raum zu werfen. Ich finde die Fortsetzung ist bei weitem nicht so gut wie der erste Film.
00:08:59:22 – 00:09:01:16
Sprecher 2
Oh oh, da haben wir anderer Meinung.
00:09:01:22 – 00:09:09:05
Sprecher 1
Es war tatsächlich auch mein Tag auf den Film. Allgemein wäre, dass es kein guter Film ist, aber dennoch ein sehenswerter Film.
00:09:09:05 – 00:09:09:21
Sprecher 2
Okay, ein.
00:09:09:21 – 00:09:26:14
Sprecher 1
Film, der mir auch sehr viel Spaß gemacht hat, aber ein Film, der deutliche Schwächen hat und Schwächen, die auch dazu führen, dass er für mich ein Film ist, der in diesem Jahr 2020 viel auf einmal passt. Kurz vor der US Wahl.
00:09:26:17 – 00:09:26:23
Sprecher 2
Ja.
00:09:27:12 – 00:09:51:03
Sprecher 1
Aber dass genau das auch dessen größtes Problem ist, dass es ein Film für diese Zeit ist, für diese Zeit vor der Wahl, für dieses letzte Jahr Donald Trump. Und dass er, nachdem jetzt Trump die Wahl verloren hat, auch wenn es wahrscheinlich noch etwas dauern wird, bis er es zugibt, dass der Film damit schon fast seine Berechtigung verloren hat, weil er darüber hinaus eigentlich nicht so viel zu bieten hat.
00:09:51:23 – 00:09:52:06
Sprecher 2
Hmm.
00:09:52:18 – 00:09:55:14
Sprecher 3
Ja, die Frage ist dann, was hat der Film denn zu bieten?
00:09:56:22 – 00:10:20:00
Sprecher 1
Also was er definitiv zu bieten hat, ist, dass er einen sehr pointierten Blick liefert auf das Trump Amerika. Das heißt, dass Amerika vor der Wahl 2020 und dass er sehr genau drauf guckt Wie fühlt sich Amerika in diesem Jahr an? Kurz bevor die neue Wahl ansteht, kurz bevor Trump abgewählt wird oder Trump doch wiedergewählt wird? Wie ticken die Menschen?
00:10:20:16 – 00:10:30:22
Sprecher 1
Wie? Wie funktioniert die Gesellschaft und wo gibt es Schwächen in dieser Gesellschaft? Und da ist auch wirklich ein gutes Zeitstück, dass das wirklich diesen Moment sehr gut einfängt.
00:10:31:04 – 00:10:40:24
Sprecher 3
Ja, aber glaubst du denn, dass die Welt nach der Trump Wahl, jetzt wo er abgewählt ist, anders wirklich so viel anders ist? Also die US Welt ist glaube.
00:10:41:02 – 00:11:03:09
Sprecher 1
Ich glaube Amerika wird sich verändern. Definitiv. Ich glaube es ist einfach. Es sind ganz, ganz andere, neue Bedingungen. Und ich glaube, das unterscheidet auch einen starken politischen Film von einem eher schwächeren politischen Film. Dass er es schafft, in diesem spezifischen das Universelle zu finden, dass er sagt okay, wir schauen uns jetzt an, wie wie tickt dieses Trump Amerika, aber wir zählen damit auch.
00:11:03:09 – 00:11:38:06
Sprecher 1
Wie tickt die amerikanische Gesellschaft allgemein? Wie, wie, wie tickt sie im Ganzen, Wie tickt sie darüber hinaus? Und das, finde ich, schafft Borat nicht. Und ich glaube, das ist ein Schicksal, was er auch mit anderen politischen Filmemachern teilt. Also der erste, der mir einfallen würde, wäre Michael Moore, der mit Bowling for Columbine und Fahrenheit neun zwei wirklich sehr gute Dokumentationen gemacht hat, die auch damals den Zeitgeist eingefangen haben des damaligen Amerikas, die aber auch über diesen Zeitgeist hinaus nicht mehr erzählen konnten.
00:11:38:10 – 00:11:38:22
Sprecher 2
Hmm.
00:11:39:23 – 00:11:59:03
Sprecher 3
Vielleicht hat Michael Moore widersprechen wollen, weil der wird ja viel immer wieder eingeladen zu irgendwelchen US Talkshows und immer wieder zur aktuellen Situation befragt oder zur politischen Situation. Und ich habe das Gefühl, dass seine Aussagen sich über die Jahre nicht groß ändern. Immer die gleichen Themen.
00:11:59:05 – 00:12:25:23
Sprecher 1
Ja, ich glaube tatsächlich, dass das eine Schwäche von Michael Moore ist. Ich finde, er hat, er hat, er hat wirklich einen guten Blick und er hat ein gutes Gespür dafür, Situationen einzufangen. Und er hat ein gutes Gespür dafür, was schiefläuft. Aber am Der politische Eifer und das ist, glaube ich, auch, dass bei Borat das Sendungsbewusstsein macht das teilweise ein bisschen kaputt, weil es sich sehr in den Vordergrund drängt.
00:12:26:13 – 00:12:54:16
Sprecher 1
Das hat Borat in seinem ersten Film meiner Meinung nach viel besser geschafft. Ich finde der erste Borat Film ist ein Blick auf den amerikanischen Zeitgeist über die Situation hinaus. Einfach weil er nicht so verknüpft ist mit dem Trumpismus nicht so verknüpft ist mit den mit CO wird nicht so verknüpft ist mit den Trump Values und Mike Pence und Giuliani, sondern weil er mehr Gesellschaft abbildet und sich weniger auf die Einzelpersonen oder auf die Einzelereignisse stürzt.
00:12:55:00 – 00:13:00:09
Sprecher 3
Also du beziehst dich denn jetzt auch auf Bannon und diese ganzen Probleme?
00:13:00:10 – 00:13:01:04
Sprecher 1
Definitiv ja.
00:13:02:02 – 00:13:02:23
Sprecher 3
Aber ist das ein.
00:13:03:08 – 00:13:04:07
Sprecher 2
Na ja, gut.
00:13:04:07 – 00:13:19:03
Sprecher 3
Wenn man jetzt sagt, Bannon ist ein eine Zeit geschehen. Also ich würde ja jetzt sagen, das ist nur ein anderes Symptom für das gleiche Problem. Also im Grunde arbeitet man sich ja schon an einem grundsätzlichen Problem.
00:13:19:03 – 00:13:47:07
Sprecher 1
Ja, ja, tatsächlich, bei dem Thema schafft er es auch am ehesten als er. Also es gibt diese wirklich tolle Szene, die auch zu meinen Lieblingsszenen des Films gehört, wenn er als jüdisches Stereotyp verkleidet auf die Synagoge geht und hat wirklich hart sämtliche antisemitischen Klischees vereint mit Hakennase. Und der raffgierige, mächtige Jude und dort dann auf eine Holocaustüberlebende trifft und sie dann anfängt zu erzählen, was damals passiert ist.
00:13:48:06 – 00:14:11:21
Sprecher 1
Und um ihn zu überzeugen, dass der Holocaust stattgefunden hat, weil er natürlich als Holocaustleugner auch auftritt in diesem Kostüm. Das, finde ich, ist ein sehr starker Moment, weil er in diesem Moment diese, weil er in diesem Moment zeigt, wie es so ein verbindendes Element gibt, von von Verschwörungstheorien in diesem Moment. Schafft er denn den Wechsel zum Universellen und beleuchtet nicht einfach nur den absurden Trump Verschwörungstheorien, sondern Verschwörungstheorien allgemein.
00:14:12:18 – 00:14:16:06
Sprecher 1
Aber das ist halt einer von wirklich wenigen Momenten, in denen das passiert.
00:14:16:14 – 00:14:19:15
Sprecher 2
Okay, ich.
00:14:19:15 – 00:14:26:04
Sprecher 3
Glaube unsere unser Gespräch über die die beiden Idioten, die QAnon Verschwörungstheoretiker sagen.
00:14:26:04 – 00:14:27:21
Sprecher 2
Wieso hat.
00:14:28:10 – 00:14:29:07
Sprecher 3
Hat der Tage.
00:14:29:07 – 00:14:30:06
Sprecher 2
Geschluckt.
00:14:31:22 – 00:14:33:12
Sprecher 1
Auch diese nicht mehr mitmachen.
00:14:34:06 – 00:14:34:12
Sprecher 2
Oder?
00:14:35:23 – 00:14:42:07
Sprecher 3
Also ist eine Firma eine von vielen Firmen die mit Hörbüchern zu tun hat. Da gibt es auch noch Amazon Prime. Man muss solche.
00:14:44:10 – 00:14:44:23
Sprecher 2
Momente.
00:14:44:23 – 00:14:49:11
Sprecher 3
Müssen wir mehrere Firmen nennen, wenn man so eine Firma nennt. Oder sind wir privat genug von Adobe?
00:14:49:18 – 00:14:52:22
Sprecher 1
Ja, wer ist wer ist noch mal die Variante davon?
00:14:53:08 – 00:14:57:20
Sprecher 3
Audacity Oder oder oder Ist?
00:14:57:20 – 00:15:00:18
Sprecher 2
Na ja.
00:15:01:08 – 00:15:09:24
Sprecher 3
Nein, ich will benutzen Audition, um mal ein bisschen die Nase hoch zu recken und zu sagen Ich bin Adobe User, ich kann mir das leisten.
00:15:09:24 – 00:15:16:01
Sprecher 1
Jeden Monat mit dem Kennwort muss man sehen erhaltet ihr 20 % Rabatt auf alle Adobe Produkte.
00:15:16:23 – 00:15:27:15
Sprecher 2
Schön wär’s. So genau. Also wo es um unterhalten muss. Und ist es diese Idioten, die. Ja, die.
00:15:27:21 – 00:15:31:22
Sprecher 3
Woran sie sich einladen und dann zusammen dieses furchtbare Lied auch.
00:15:31:22 – 00:15:38:16
Sprecher 2
Noch schreiben, dass sie diese Ralley singen und sind so stolz. Sie sind so stolz, dass sie dieses schreckliche.
00:15:38:16 – 00:15:42:13
Sprecher 3
Lied geschrieben haben und dass sie das dann auch noch auf der Bühne singt und so.
00:15:42:21 – 00:15:43:17
Sprecher 2
Oh Gott, das.
00:15:43:17 – 00:15:50:13
Sprecher 3
Gruselig. Aber du meintest vorhin und das muss man einfach noch mal beleuchten, dass diese beiden es nicht schaffen.
00:15:52:02 – 00:15:55:06
Sprecher 2
Die die Transferleistung, so die gedankliche.
00:15:55:20 – 00:16:10:17
Sprecher 3
Leistung zu leisten, von den Verschwörern Theorien, wie sie selbst sagen, die Borat mitbringt, nämlich dass Männer und Frauen so völlig überlegen sind und gleich bei der Geburt ganz fröhlich aus der Vagina spazieren.
00:16:10:17 – 00:16:12:09
Sprecher 2
Und solche.
00:16:12:09 – 00:16:18:24
Sprecher 3
Sachen. Und dass die beiden es schaffen, in dem Moment zu sagen Nee, das. Das geht natürlich so nicht, funktioniert so nicht.
00:16:19:14 – 00:16:25:09
Sprecher 2
Als Transferleistung zu. Unsere Verschwörungstheorien sind aber ganz normal.
00:16:26:07 – 00:16:43:01
Sprecher 1
Das ist vor allem großartig, weil es auch so ein stolzer Moment von Ihnen ist, dass Sie die aufgeklärten Weltbürger sind, die hier ein Hinterwäldler vor sich haben, die mir zeigen können, wie die Welt funktioniert. Und das mit dem Sie einfach mal klar machen können im Moment Hey, es gibt so was wie Wissenschaft und die Welt funktioniert anders, als du sie siehst.
00:16:43:05 – 00:16:53:08
Sprecher 1
Und sie schaffen, wie du sagst, sie schaffen diesen Transfer nicht zu sehen, dass sie daneben ihr absurdes Gedankengebäude haben, was mindestens genauso bescheuert ist, mindestens genauso grotesk.
00:16:53:08 – 00:16:53:22
Sprecher 2
Ist er.
00:16:54:06 – 00:16:55:10
Sprecher 1
Und unwissenschaftlich.
00:16:56:00 – 00:16:59:08
Sprecher 3
Illustriert davon, wie Sacha Baron Cohen mit der Pfanne auf.
00:16:59:08 – 00:17:05:12
Sprecher 2
Auf die Wände klopft und haut, um die Viren zu erwischen und.
00:17:05:12 – 00:17:10:23
Sprecher 3
Die beiden das erst mal irgendwie schon seltsam finden, aber irgendwann der eine sich zu dem Satz durchringt So, jetzt haben wir sie alle.
00:17:13:01 – 00:17:13:17
Sprecher 2
Super.
00:17:14:05 – 00:17:20:19
Sprecher 1
Großes, tolles Jahr. Es gibt ein Interview mit Sacha Baron Cohen, wo er davon erzählt, von diesem Trip und er ging wohl wirklich über drei Tage und.
00:17:21:00 – 00:17:21:06
Sprecher 3
Fünf.
00:17:21:06 – 00:17:38:09
Sprecher 1
Tage, fünf Tage sogar und die Crew war abends natürlich abwesend, war dann in seinem Zimmer und er hat Notizen gemacht und sich auf den nächsten Drehtag vorbereitet und hat seinen Laptop da und alles aufgeschlagen. Und dann hat irgendjemand an seine Tür geklopft, von den beiden gesagt Ey, worauf, was machst du denn gerade da? Und er hat tierisch Panik gekriegt.
00:17:38:22 – 00:17:44:10
Sprecher 1
Da ist er, weil er war allein mit diesen Verschwörungstheoretikern, die wahrscheinlich auch Waffen gehortet haben.
00:17:45:20 – 00:17:48:03
Sprecher 2
Und dann.
00:17:48:03 – 00:17:57:08
Sprecher 1
Genau dann und dann und dann plötzlich klopfte an die Tür und es besteht die Gefahr, dass seine, seine Camouflage auffliegt, dass er enttarnt wird und er packt alles so schnell wie möglich weg.
00:17:57:08 – 00:18:01:19
Sprecher 2
Und ja, ich komme gleich, ich komme gleich. Fuck!
00:18:01:24 – 00:18:26:17
Sprecher 3
Also das davor wirklich Respekt, es zu schaffen, das durchzuziehen und und natürlich hat man dann einen fertigen Film vor sich und denkt sich naja gut, okay, dann ist er da mal reinspaziert, hat ein paar Sachen gesagt und ist wieder rausgegangen. Aber dem ist ja nicht so, das ist ja nur ein Ausschnitt von vielleicht ein paar Prozent von dem, was die so gedreht haben, was er so machen musste, um die Leute zu den Sachen zu bringen, die sie dann am Ende im Film sagen.
00:18:27:00 – 00:18:27:22
Sprecher 3
Das ist schon echt krass.
00:18:27:23 – 00:18:52:15
Sprecher 1
Das ist ein ungeheuer mutiger Film. Ich finde es auch. Also um das noch mal hervorzuheben Borat kommt ja in dem Film nicht allein, sondern er hat seine Tochter dabei, die wird gespielt von Jetzt habe ich den Namen nicht falsch sang einer ukrainischen Schauspielerin, glaube ich. Sie heißen Marija Barka Lover, und die ist unglaublich gut. Na ja, also in Interviews sagt sie auch immer, dass sie sich sicher gefühlt hat am Set.
00:18:53:03 – 00:19:19:11
Sprecher 1
Und man sieht aber im Film, dass Sacha Baron Cohen sie auch, also ihr viele Freiheiten lässt und sie auch viel rumprobieren lässt und auch versucht, die Leine nicht zu kurz zu halten. Und es gibt einfach Momente, in denen man das Gefühl hat, dass der Schauspieler Sacha Baron Cohen kurz die Fassung verliert, weil er so überrascht ist, was sie da raushaut, ganz kurz aus seiner Rolle fällt, weil er einfach nicht damit gerechnet hätte, dass sie auch so krass improvisieren kann.
00:19:20:04 – 00:19:42:09
Sprecher 3
Dabei hat er wirklich ja so hunderte von Schauspielerinnen durch gesucht, um sie dann irgendwie zu finden. Und die haben ja auch vorher Tests und so weiter gemacht. Aber ich finde es auch süß, so unglaublich gut. Und ich finde, man sieht aber in den Interviews, wie wahnsinnig nervös sie trotzdem war. Also wie auch sehr nervenaufreibend. Dieser Dreh war. Und ihre Mutter hat sich wohl den Film angeschaut und erst mal eine Stunde geweint.
00:19:44:04 – 00:20:05:02
Sprecher 1
Es ist ja auch krass, was er sich zumutet und was er seinen Schauspielern mit Schauspielerin zumutet. Dass es immer krass ist, immer extrem. Ja, und ich meine, er riskiert sein Leben. Er steht auf dieser Bühne. Und als er dieses Lied singt, dass er mit den beiden Verschwörungstheoretikern aufgenommen hat, und dann wird er offensichtlich enttarnt. Irgendjemand aus dem Publikum schreit Was ist denn das?
00:20:05:03 – 00:20:07:09
Sprecher 1
Lasst euch doch nicht verarschen! Und dann jagen die ihn.
00:20:07:21 – 00:20:07:23
Sprecher 2
Ab.
00:20:08:06 – 00:20:08:13
Sprecher 1
Und.
00:20:08:13 – 00:20:10:11
Sprecher 3
Nicht im Film. Aber es gibt einen Alltag und.
00:20:10:17 – 00:20:22:14
Sprecher 1
Es gibt eine Art davon. Und offensichtlich hat dann auch jemand nach einer Waffe, nach einer Waffe gegriffen. Und jemand von den Securities hat gesagt lass mal, das ist es nicht wert und also es ist, was er macht, ist wirklich riskant.
00:20:22:19 – 00:20:23:08
Sprecher 2
Ja, ja.
00:20:23:10 – 00:20:28:20
Sprecher 3
Das krasse, das hat er sich ausgesucht. Jetzt hat er noch andere Leute mit reingezogen.
00:20:29:10 – 00:20:29:19
Sprecher 1
Ja.
00:20:30:04 – 00:20:40:08
Sprecher 3
Aber sie scheint es. Ja. Sie hat es wirklich mit Bravour gemacht. Und mit wirklich viel, also auch so angstfreien Situationen. Sehr beeindruckend.
00:20:40:10 – 00:21:08:03
Sprecher 1
Ja, ich finde tatsächlich, auch mit so sehr starken Momenten im Film gehört, wenn sie allein mit dieser Babysitterin ist. Das sind sowieso ganz, ganz faszinierende Momente, weil ich, also ich. Ich finde es toll, wenn sie ohne ihn zu sehen ist, wenn sie wirklich komplett frei von von Borat einfach ihre Rolle spielt und dann auch ihre Rolle weiterentwickelt. Da passiert eine ganz tolle Sachen, wenn sie mit der Babysitterin redet und dann vermeintlich auch Lügen enttarnt werden, die sie ihr Leben lang gehört hat.
00:21:09:13 – 00:21:21:24
Sprecher 1
Ich finde das. Ich würde gerne noch kurz mit dir über diesen Moment mit der Babysitterin reden, weil im Moment, wo der Film ganz spannend wird, weil das ein Moment ist, wo das Konzept von Cohen so ein bisschen scheitert.
00:21:22:20 – 00:21:25:06
Sprecher 2
Oh, scheitert.
00:21:25:06 – 00:21:26:22
Sprecher 3
Da bin ich jetzt gespannt. Wieso scheitert das?
00:21:27:09 – 00:21:55:10
Sprecher 1
Und zwar ist es also man kann es drehen und wenden wie man will, es geht in dem Film immer auch ein bisschen darum, die Leute vorzuführen. Er will den Leuten entlocken, er will den Leuten Sachen entlocken, wo sie sich lächerlich machen, wo es peinlich wird, wo sie nicht umschalten. Und dann schickt er seine vermeintliche Tochter zu dieser sehr gläubigen Babysitterin, und die Tochter redet mit der Und es gibt ein Thema Zweites Thema ist irgendwie Sexismus.
00:21:55:10 – 00:22:22:16
Sprecher 1
Es geht darum, wie sie unterdrückt wird in ihrer Heimat und was sie alles nicht kann und alles nicht darf. Und die Babysitterin wird in diesem Moment richtig stark und richtig groß und tritt einfach als eine Frau auf, die wirklich darum bemüht ist, dieser dieser Tochter zu helfen, dass sie sich emanzipiert, dass sie ihren eigenen Weg findet. Und das ist, dass sie sich vor allem losreißt von diesen ganzen Fesseln der patriarchalischen Gesellschaft.
00:22:22:16 – 00:22:33:21
Sprecher 1
Ich glaube nicht, dass das was ist, was da geplant war. Ich glaube nicht, dass das ist, was intendiert war, aber ich glaube, dadurch wird das auch mit diese Szene so besonders und so besonders stark.
00:22:34:07 – 00:23:06:05
Sprecher 3
Ich glaube, es war beabsichtigt, weil ich gelesen habe, dass das sie die Babysitterin engagiert haben mit dem Zusatz Sasha Banco und sagt natürlich, nie wird eine Satire und das ist alles Fake, sondern alle sollen glauben, das ist das passiert in dem Moment und in Kasachstan ist es Filmteam und so, aber hier haben sie wohl gesagt, dass sie einen Film über feministische Entwicklung und feministische Ideen haben, sodass sowieso schon klar war für die Babysitterin.
00:23:06:12 – 00:23:13:13
Sprecher 3
Es geht darum, dieser Frau wenigstens ein paar rudimentäre Sachen an die Hand zu geben.
00:23:15:13 – 00:23:30:18
Sprecher 3
Was? Es ist ein kleines bisschen. Für mich entzaubert dieses Wissen. Ja, ein bisschen schade, aber das ist wohl das, was sie gesagt haben. Und das macht aber am Ende dann doch nicht weniger stark. Also es ist wirklich eine ganz großartige Frau, finde ich.
00:23:31:08 – 00:23:53:22
Sprecher 1
Es ist ist wirklich spannend, weil sie ist eigentlich so ein klassisches Baron Cohen Opfer. Sie ist konservativ, hier ist sie sehr gläubig. Sie wird wahrscheinlich auch ich weiß nicht mehr, ob es im Film thematisiert wird, aber ich glaube, sie hängt irgendeiner evangelikalen Kirche an die extreme Seite. So Abtreibungsgegner und so und so weiter. Und sie wird in diesem Moment ja komplett vermenschlicht.
00:23:54:01 – 00:24:12:15
Sprecher 1
Total. Wir fiebern ja mit ihr mit. Ja, wir wünschen ihr alles Gute. Und dann gibt es wird es nachher noch mal aufgegriffen, wenn Sacha Baron Cohen sie besucht und sie macht ihm mit Mundschutz die Tür auf und sagt er Du darfst nicht zu nah kommen. Und sie schimpft auch mit ihm. Und es ist so spannend, weil, weil es.
00:24:12:16 – 00:24:19:12
Sprecher 1
Weil das was, was der Film sonst macht, mit den Leuten nicht passiert, dass sie vorgeführt werden, sondern sie wird im besten Licht dargestellt.
00:24:20:00 – 00:24:21:23
Sprecher 3
Ja, und wird vollkommen zu Recht.
00:24:22:18 – 00:24:29:06
Sprecher 1
Für alle Seiten. Also es ist also in diesem Moment so klar, dass die ist auf der Seite dieser Frau würden alle stehen.
00:24:30:15 – 00:24:30:23
Sprecher 2
Genau.
00:24:31:09 – 00:25:12:12
Sprecher 3
Es wäre. Ich finde aber, das ist wirklich. Und da kommen wir dann in die, in die Ecke der Dramaturgie, was vielleicht unser letzter Abschnitt sein sollte, für diesen Film aber schon recht lange über diesen Film reden. Gott, es gibt viel zu sagen. Diese diese Frau macht einen einen wesentlichen und wichtigen dramaturgischen Kniff für den Film aus. Warum der Film für mich am Ende auch als seltsamerweise fiktionales Werk funktioniert, Weil bei diesem klassischen Aufbau von Heldenreise so der Held soll sich jetzt auch soll jetzt bestimmte Aufgaben erfüllen.
00:25:12:12 – 00:25:39:03
Sprecher 3
Und so weiter und zweifelt daran. Aber das kann und kriegt dann Unterstützung von Mentoren. Klassischer fiktionaler Aufbau eines Films. Und diese Frau macht genau das was, was solchen pseudo dokumentarisch utopischen Sachen eben oft fehlt, weil weil wie willst du das? Wie willst du das machen? Wie willst du es schaffen, eine Dramaturgie reinzubringen, wenn alles im Moment passiert?
00:25:39:04 – 00:25:42:12
Sprecher 1
Das heißt, du liest gerade den Film als eine Heldengeschichte von Mutter von der Tochter.
00:25:42:18 – 00:25:43:04
Sprecher 2
Total.
00:25:43:09 – 00:25:48:19
Sprecher 1
Okay. Das ist ganz spannend, dass gar nicht Borat im Mittelpunkt steht, sondern dass es eigentlich um ihre Befreiung geht, um ihre Selbstbefreiung.
00:25:48:20 – 00:25:50:24
Sprecher 3
Nichts, Absolut. Er ist nur Vehikel. Quasi.
00:25:51:02 – 00:25:51:19
Sprecher 2
Ja, na ja.
00:25:52:04 – 00:26:09:18
Sprecher 3
Das finde ich auch toll, weil. Weil er eben und ich bin mir ganz sicher, dass er das auch beabsichtigt hat, dass das nicht ihm nur einfach so passiert ist, weil sie so gut ist, sondern dass er tatsächlich sie ja auch in diese Situation gebracht hat. Damit das dramaturgisch im Film funktioniert, damit sie ihre Heldenreise durchgehen kann.
00:26:09:20 – 00:26:41:20
Sprecher 1
Ihren Emanzipation finde ich ein interessanter Gedanke. Ich finde tatsächlich, die fiktionalen Elemente vom Film am schwächsten. Okay, Ich bzw ich, ich finde es. Ich finde, man merkt dem Film generell an, dass es schon deutlich schwerer gefallen ist, in seiner Vorreiterrolle aufzutreten, aufzutreten, aufzutreten. Das Gute ist, er thematisiert ist, das muss man dem Film zugutehalten. Ganz am Anfang sieht man diese Szenen, wo er in seiner klassischen Borat Verkleidung durch die Straßen Amerikas geht und ständig von Leuten gejagt werden soll.
00:26:42:02 – 00:26:44:08
Sprecher 2
Borat, ich will ein Autogramm haben, Borat hier.
00:26:44:21 – 00:27:08:11
Sprecher 1
Und natürlich, er hat diesen Film gemacht. Er ist in Shows aufgetreten, er ist bekannt und dadurch ist es ihm fällt es ihm deutlich schwerer, inkognito aufzutreten. Das ist auch das, was bei den bei diesem Mann, bei diesem Festival, bei diesem Verschwörungstheoretiker Festival auftritt. Wurde ja auch enttarnt. Und das ist wirklich ein großes Problem. Und ich glaube, eine Sache damit umzugehen ist, dass der Film die fiktionalen Anteile deutlich erhöht hat.
00:27:08:11 – 00:27:24:10
Sprecher 1
Es gibt weniger, es gibt weniger diese. Diese, diese Clownerien, in denen er mit realen Menschen zusammentrifft. Und es gibt viel mehr diese Szenen, in denen er versucht, eine runde Geschichte zu erzählen, und zwar, wie du schon sagst, eigentlich eine.
00:27:24:10 – 00:27:25:11
Sprecher 3
Heldengeschichte, entwickelt.
00:27:25:20 – 00:28:05:24
Sprecher 1
Von dem Vater, der mit seiner Tochter nach Amerika fährt. Und sie, die Tochter, soll eigentlich als Geschenk überreicht werden und sie emanzipiert sich dann irgendwann. Und gleichzeitig lernt der Vater aber natürlich auch, dass das falsch war und dass das falsch ist, sie als Geschenk zu überreichen. Ja, und diese Geschichte ist Ich glaube, das Problem, das ich mit den fiktionalen Momenten habe, ist, dass sie tatsächlich und es gibt nicht ohne Grund eine Blackfacing Warnung von Amazon, bevor man den Film anmacht, dass sie sehr viele rassistische Stereotype reproduzieren und dass es funktioniert.
00:28:06:14 – 00:28:41:10
Sprecher 1
Es hat für mich eine Berechtigung, solange sie benutzen, solange diese oder diese rassistischen Stereotype benutzt werden, um den Rassismus von Amerikanern aufzudecken oder von uns an, aber sobald sie einfach nur als Geschichte dienen. Es ist plötzlich nichts mehr als rassistische Stereotype über einen über einen Hinterwäldler aus Kasachstan, der sexistisch ist und seine Tochter im Gefängnis im Käfig hält und der keine Ahnung von Kultur und Zivilisation hat und der scheitert, wenn er mit Kultur und Zivilisation konfrontiert ist.
00:28:43:17 – 00:29:03:13
Sprecher 3
Nun stell dir diesen Film mal vor mit fiktionalen Momenten, die nicht das Thema Rassismus bedienen. Du hast zwei Filme, also es funktioniert sozusagen nicht, einen fiktionalen Bereich zu haben, wenn der nicht die fiktionalen Sachen zusammenhält und dann eben zwangsweise mit diesem Thema.
00:29:04:04 – 00:29:12:03
Sprecher 1
Ich glaube, man sollte auch nicht komplett drauf verzichten. Ich glaube, der fiktionale Bereich ist einfach, ist einfach zu lang. Das ist einfach zu groß geworden, ist einfach zu episch.
00:29:13:11 – 00:29:37:17
Sprecher 3
Und ich muss sagen, deswegen wegen dieses fiktionalen Teils hat mir der zweite besser gefallen als okay. Also das ist meine Sicht auf die Dinge, weil weil mir das sehr gefällt, dass er es geschafft hat und ich mir immer noch ein Rätsel, wie er es geschafft hat. Wie, wie? Wie zur Hölle hat er diesen Krieg, diesen wirklich runden fiktionalen Bereich zusammen gestrickt?
00:29:37:17 – 00:29:51:05
Sprecher 3
Aus dem. Aus dem Fiktionalen? Das finde ich total beeindruckend. Es ist unglaublich. Wie hat er es geschafft, von A nach B zu kommen, weil er weiß ja nicht, wie die Leute reagieren. Natürlich hat er das viel forciert und viel, aber trotzdem bleibt es für mich ein Zaubertrick.
00:29:52:11 – 00:30:17:22
Sprecher 1
Ich fand es ganz spannend, weil ich finde, man merkt teilweise, dass der Film auch sehr hastig zusammengestellt wurde. Ich habe, ich habe so das Gefühl, man sieht dem Film an, dass sie den unbedingt noch vor der Wahl draußen veröffentlichen wollten und entsprechend gibt es Sachen, die fehlen. Entsprechend gibt es Filmmaterial. Das sind eben diese fiktionalen Ziehen, die mich stören und dementsprechend wirkt alles schon so ein bisschen zusammengeklappt und sehr überhastet veröffentlicht.
00:30:18:19 – 00:30:34:14
Sprecher 1
Ich finde, der erste Teil hat deutlich mehr Liebe und hatte man hatte es einfach das Gefühl, man hat mir die Zeit gespürt, die in ihn investiert wurde. Spürt man in diesem Teil nicht so stark.
00:30:35:18 – 00:30:38:19
Sprecher 3
Nun hat es natürlich auch mit dem Umstand zu tun, dass er zu bekannt geworden ist.
00:30:39:07 – 00:30:59:03
Sprecher 1
Definitiv. Das kann man nicht. Das kann man ihm auch nicht vorwerfen. Es ist halt, das ist halt ein Problem und es ist natürlich auch die Frage, wie will man damit umgehen? Ich bin halt, er hätte vielleicht ein besseren Weg finden können. Das gibt auch so einige quasi dokumentarische Stücke, die einfach gar keinen Mehrwert bieten. Über die Charakterisierung der Figur hinaus zum Beispiel.
00:30:59:03 – 00:31:10:06
Sprecher 1
Dieses Ding mit dem Debütanten war also jetzt ziemlich früh um fünf sind sie auf einem Debütanten Ball und führen den sogenannten Mond Tanz auf den Mond tanzen.
00:31:10:12 – 00:31:11:10
Sprecher 3
Kann sein, das ist.
00:31:11:10 – 00:31:33:23
Sprecher 1
Auf jeden Fall ein Perioden tanzen. Und am Ende dieses Tanzes spreizt die Beine und man sieht ihr ihren blutverschmierten Slip. Und das macht nichts anderes, als die Figuren halt noch mal zu karikieren, weil man nie anwesenden Es ist. Es passiert nichts, es passiert keine Dynamik zwischen Bora Total und den Gästen. Die stehen halt da und gucken geschockt und dann ist es vorbei.
00:31:34:17 – 00:31:45:02
Sprecher 1
Es fehlt diese, diese Ebene, wo sie, wo sie interagieren, wie es halt mit den Verschwörungstheoretikern ist oder wie es mit der Babysitterin ist. Oder diesem, diesem, diesem Arzt.
00:31:45:02 – 00:31:54:06
Sprecher 3
Und Abtreibungsbefürworter ist auch einer der schwächeren Momente, weil man im Grunde eigentlich nur damit beschäftigt ist auszuhalten. Die Zuschauer und das war’s.
00:31:54:06 – 00:31:54:24
Sprecher 1
Eine Schockwelle.
00:31:55:01 – 00:31:55:03
Sprecher 2
Und.
00:31:55:18 – 00:32:24:16
Sprecher 3
Schockwelle. Das ist interessant, weil ich mein Schwachpunkt an dem Film. Um das mal abzurunden, dein Schwachpunkt ist also die, die fiktionalen für mich sind, ist der Schwachpunkt genau das Gegenteil. Nämlich dass es so Variety artige Aneinanderreihung von von Sensations Sachen ist. Also ich habe mir jetzt überlegt, ich gehe zu der Frau, die das sogar Baby ist, die dann ihr erzählt, wie wie man in Bereichen man angelt.
00:32:24:21 – 00:32:28:01
Sprecher 2
Möglichst kurz vorm Herzinfarkt oder danach. Äh.
00:32:28:09 – 00:32:36:02
Sprecher 3
Was richtig absurdes. Natürlich gucke ich mir das gerne an, aber es ist in der Aneinanderreihung. Es ist mehr Variety als alles andere.
00:32:36:11 – 00:32:37:09
Sprecher 1
Ja, definitiv.
00:32:37:20 – 00:32:39:21
Sprecher 3
Und das, das finde ich ein bisschen.
00:32:40:17 – 00:32:41:01
Sprecher 2
Schwach.
00:32:41:01 – 00:32:46:23
Sprecher 3
Am Ende. Obwohl es natürlich das ist, was der Film will. Das ist also ja.
00:32:47:02 – 00:32:54:00
Sprecher 1
Finde ich, wird er durch die Geschichte gerettet, weil ja genau ist als nur Variety und Aneinanderreihung von albernen Szenen. Ja, verstehe. Okay.
00:32:54:23 – 00:32:56:01
Sprecher 2
Okay. Hast du noch was.
00:32:56:01 – 00:32:57:12
Sprecher 3
Zum Film, oder. Wenn man an der Stelle.
00:32:57:12 – 00:33:01:20
Sprecher 1
Ja, ich. Ich. Ich. Ich würde, glaube ich, noch eine Sache zu dir, zu dem Überholten sagen.
00:33:01:24 – 00:33:02:13
Sprecher 2
Ja. Okay.
00:33:02:15 – 00:33:04:11
Sprecher 1
Weil das war ja das, womit ich eingestiegen bin.
00:33:04:11 – 00:33:05:00
Sprecher 3
Ja, okay.
00:33:05:13 – 00:33:27:22
Sprecher 1
Ich glaube, eine Sache, warum? Warum der Film auch überholt ist, ist. Und das ist das, was man dem Film auch nicht vorwerfen kann, aber dass einfach das Bizarre und Groteske mittlerweile in der Realität stattfindet. Also wie Bora, das von 2005 der erste Film damals war, noch so eine Kunstfigur wie Borat, nur notwendig, um den Leuten krasse, rassistische, sexistische Sachen zu entlocken.
00:33:28:09 – 00:33:45:22
Sprecher 1
Wenn man sich heute anschaut, wie Trump redet, wie Giuliani redet, wie Trump Anhänger reden, die brauchen kein Borat mehr, die sagen das zu damals. Sacha Baron Cohen hätte zu denen gehen müssen und mit den zwei Stunden reden, um in diesen einen Satz zu entlocken. Das sagen die mal so en passant in der Pressekonferenz.
00:33:46:03 – 00:33:47:15
Sprecher 3
Das stimmt bei offiziellen Reden.
00:33:48:02 – 00:34:11:20
Sprecher 1
Das heißt, dieser ganze Charakter Borat hat sich auch ein bisschen überholt, weil in der Welt Trumps im Jahr 2020 ist das Politische so bizarr geworden, und die Grenzen haben sich so verschoben. Was gesagt werden darf und was bejubelt wird. Na ja, das Buch beinhaltet eigentlich auch so ein bisschen seine eins, seine eigene Überholung.
00:34:11:20 – 00:34:12:03
Sprecher 2
Hmm.
00:34:13:11 – 00:34:14:01
Sprecher 1
Ja, weil.
00:34:14:04 – 00:34:18:23
Sprecher 3
Er braucht nicht so viel Zauber, um den Leuten irgendwas zu entlocken. Die machen das freiwillig.
00:34:18:24 – 00:34:38:12
Sprecher 1
Also findet statt, dass das, was wir vorher in Borat in dem ersten Borat Film gesehen haben, dachten. Och Kaspar sieht man heute alltäglich in den Nachrichten, wenn eine Pressekonferenz von irgendjemandem vom Trump Team ist. Wenn Trump twittert in jedem zweiten Tweet hast du genau das, weil es ja das braucht den Borat einfach nicht mehr.
00:34:39:05 – 00:34:42:00
Sprecher 3
Dann hoffen wir doch, dass wir den Borat bald wieder brauchen.
00:34:43:11 – 00:34:44:24
Sprecher 2
Ja, das ist.
00:34:44:24 – 00:34:45:24
Sprecher 1
Auch ein schönes Schlusswort und.
00:34:45:24 – 00:34:50:17
Sprecher 3
Beenden dieses Segment an der Stelle und freuen uns auf die Machen wir dann weiter.
00:34:51:09 – 00:34:52:02
Sprecher 1
Ja, gute Frage.
00:34:52:07 – 00:34:54:14
Sprecher 3
Wollen wir erst 100 Jahre Hitler machen?
00:34:54:14 – 00:34:56:08
Sprecher 1
Sehr gerne. 100 Jahre Adolf Hitler zuerst.
00:34:56:08 – 00:35:01:01
Sprecher 2
Sehr gerne Chlor.
00:35:02:03 – 00:35:04:06
Sprecher 3
Darf ich Sie sagen? Eigentlich. PLUHAR Oder sagen wir.
00:35:04:06 – 00:35:05:13
Sprecher 1
Florian, Du nennst mich Plur.
00:35:05:18 – 00:35:06:05
Sprecher 3
Ich nenne nicht.
00:35:06:05 – 00:35:07:02
Sprecher 1
Plural, sondern ziemlich.
00:35:07:09 – 00:35:14:10
Sprecher 3
Gut. Okay. Nur zur Aufklärung. Möchtest du kurz, während ich meinen Zettel durchsuche, erklären, warum du pro heißt?
00:35:15:07 – 00:35:25:11
Sprecher 1
Ähm, ja, durchaus. Wenn ich das zusammen kriege. Also ist eigentlich eine Kombination aus Bruder und Flo, die meine Schwester irgendwann mal vor mittlerweile wahrscheinlich.
00:35:26:04 – 00:35:26:22
Sprecher 3
300 Jahren.
00:35:26:22 – 00:35:29:06
Sprecher 1
20 Jahren, wirklich vor 20 Jahren.
00:35:29:12 – 00:35:29:22
Sprecher 2
Als Gast.
00:35:30:17 – 00:35:50:22
Sprecher 1
Bei einem Rollenspiel Abend denke ich. Oder bei einer Party gesagt hat. Und sie war wahrscheinlich betrunken oder bekifft und hat einfach nur raus gerufen und daraus dann klug geworden. Seitdem gibt es also Freundeskreise, die irgendwie mit meiner Schwester zu tun haben. Nennt mich ziemlich konsequent.
00:35:51:09 – 00:35:51:13
Sprecher 2
Ich.
00:35:52:13 – 00:35:55:21
Sprecher 3
Das irgendwann mal versucht zu etablieren, dass es wieder Florian wird. Es hat nicht geklappt.
00:35:55:21 – 00:35:57:22
Sprecher 1
Ich habe aufgegeben. Es total okay.
00:35:58:00 – 00:35:58:06
Sprecher 2
Gut.
00:35:58:14 – 00:36:06:05
Sprecher 3
Es 1600 Jahre Adolf Hitler. Bitte einmal eine Einführung in den Film.
00:36:06:24 – 00:36:31:19
Sprecher 1
Hitler sieht abgewirtschaftet aus, lethargisch, lebensmüde. Er zieht seine Hose runter, taucht seinen Hintern in braune Farbe und drückt in einen dicken Abdruck hinterlassend gegen die Wand des Führerbunker. Keine andere Szene von Christoph Schlingensiefs 100 Jahre Adolf Hitler passt fast besser zusammen. Was in diesen wilden 60 Minuten geschieht. Wir sehen Menschen am Rande des Wahnsinns. Goebbels sitzt die ganze Zeit auf der Toilette.
00:36:32:06 – 00:36:53:01
Sprecher 1
Göring wittert überall Verrat und Vergleich läuft mit manischen Blick durch die Bunker Gänge immer mit einem Ficken auf den Lippen. Dazwischen werden Weihnachtslieder gesungen. Nazis werden in den April geschickt und alles verwandelt sich in einen einzigen Rausch aus Paranoia, Sex, Schmutz und Stumpfsinn. Am Ende klebt sich Eva Hermann Hitlers Schnurrbart an und wird damit automatisch selbst zum Führer.
00:36:53:10 – 00:37:14:13
Sprecher 1
Sie heiratet Magda Goebbels, die einen neuen Moses gebärt, und dieser wird im Morgengrauen in der Spree ausgesetzt, während wir eine hoffnungsvolle Zukunft entgegenblicken. 100 Jahre Adolf Hitler ist komprimierter Wahnsinn in dreckigem Schwarz weiß. Zwischen Avantgarde und Trash. Improtheater und Slapstick. Ein Film, den man weder schnell weg konsumiert noch schnell vergisst.
00:37:14:16 – 00:37:19:13
Sprecher 3
Also wenn du das so sagst, klingt da ganz gut.
00:37:19:13 – 00:37:26:04
Sprecher 2
Ist ja der nicht gefallen. Oh Gott, Was? Wer gibt mir diese Zeit zurück? Nein, nein.
00:37:26:04 – 00:37:32:22
Sprecher 3
Ganz so schlimm ist es nicht. Nein, Aber man möchte von Anfang an hier.
00:37:32:22 – 00:37:38:13
Sprecher 2
Symbolbild für guten Ton, hier Symbolbild für gute Kamera, hier Symbolbild für.
00:37:38:13 – 00:38:01:18
Sprecher 3
Gutes Spiel. Alles das findet nicht statt. Meiner Meinung nach nicht mal das gute Spiel, was das eigentlich Wichtigste an der ganzen Sache wäre, um die Menschen, um die schlechte Kamera und das Licht und so auszugleichen. Alles andere also ich hätte alles, habe alles verziehen bzw auch als Stilmittel durchaus völlig klar wahrgenommen und auch akzeptiert, wenn ich Schauspieler gewesen bin.
00:38:02:06 – 00:38:22:14
Sprecher 1
Aber die Schauspieler war die Creme de la Creme der Schatten der Schauspieler. Wir haben, wir haben Margit Carstensen als Goebbels. Ich weiß, wir haben Udo Kier als Adolf Hitler, wir haben Alfred Adler als Hermann Göring. Das ist natürlich. Das Spiel ist natürlich sehr stark beeinflusst von dem Postdramatischen. Das ist halt das, was Schlingensief damals gemacht hat. Das war Ende der 80er.
00:38:22:22 – 00:38:32:07
Sprecher 1
Das ist natürlich das, was man damals auch auf den Theaterbühnen gesehen hat und bis heute. Ja, also über die ganzen 90er ein Werk, das ist eigentlich, dass das das, was auf der Volksbühne stattgefunden.
00:38:32:07 – 00:38:55:02
Sprecher 3
Hat, aber selbst das, das ich mache mich bestimmt unbeliebt. Aber selbst das, was ich akzeptieren kann als Stilmittel, der Ende der 80er oder auch heute auf Theaterbühnen und ich kann damit nicht viel anfangen, aber ich kann ja einen, ich kann es ja akzeptieren und als Stilmittel wertschätzen.
00:38:55:10 – 00:38:55:17
Sprecher 2
Ja.
00:38:56:19 – 00:39:04:15
Sprecher 3
Aber selbst das gelingt mir nicht, weil das inkonsistent ist. Alles, weil ich. Ich kann keine Konsistenz im Spiel erkennen.
00:39:04:20 – 00:39:07:06
Sprecher 1
Nein, das ist es, glaube ich, Gar keine Konsistenz im Leben.
00:39:07:07 – 00:39:20:22
Sprecher 3
Aber aber konsistent, schlecht oder konsistent, überzogen in einem bestimmten Tonfall oder so was funktioniert für mich ist in Ordnung, wenn es, wenn es bestimmte bestimmten eine bestimmten Sache dient.
00:39:21:03 – 00:39:21:10
Sprecher 1
Ja.
00:39:21:18 – 00:39:26:23
Sprecher 3
Aber das hat es nicht geschafft. Das hat dieser bestimmten Sache, der es dienen sollte, für mich nicht gedient.
00:39:27:06 – 00:39:30:17
Sprecher 1
Und welcher Sache sollte es dienen.
00:39:30:17 – 00:39:30:21
Sprecher 2
Dass.
00:39:31:01 – 00:39:36:11
Sprecher 3
Einem das schwer fällt? Wie beschreibt man diese Art von Spiel?
00:39:37:24 – 00:39:39:15
Sprecher 1
Na, überzeichnet erst mal, oder.
00:39:39:24 – 00:39:41:05
Sprecher 3
Überzeichnet ist klar.
00:39:41:11 – 00:39:42:09
Sprecher 1
Expressiv.
00:39:42:09 – 00:40:04:03
Sprecher 3
Expressiv, aber auch naiv. Man soll eine Distanz zu dem erreicht bekommen, was gesagt wird, obwohl das, was gesagt wird, eigentlich dafür gedacht ist, jemanden in die Geschichte reinzuholen. Das macht per se für mich sowieso schon mal dieses Konzept schwierig. Aber gut, als Konzept will ich es mal wahrnehmen.
00:40:04:08 – 00:40:04:16
Sprecher 1
Ja.
00:40:05:14 – 00:40:09:01
Sprecher 3
Aber dafür waren manche Schauspieler zu überzeugend und manche zu wenig überzeugend.
00:40:09:05 – 00:40:36:00
Sprecher 1
Okay, verstehe ja, dass die Sache mit dem Film ist. Natürlich. Ich will ja keine Geschichte erzählen. Er erzählt überhaupt keine konsistente Geschichte. Er ist ja, es gibt diesen, diesen sehr losen Faden. Was passiert einfach auch so ein bisschen durch die historischen Begebenheiten. Also wir wissen dann an irgendeiner Stelle wird werden die Kinder von Goebbels sterben, an irgendeiner Stelle wird Hitler sterben und an irgendeiner Stelle ist der Krieg vorbei und das war’s schon.
00:40:36:00 – 00:40:37:11
Sprecher 1
Aber das gibt es ja so als losen Faden.
00:40:37:11 – 00:40:53:19
Sprecher 3
Und dazwischen selbst das habe ich nicht erwartet, selbst das habe ich gedacht. Ach, wer weiß, was der draus macht. Der Hitler hat bestimmt dann irgendwie noch ganz lange Leben versaut. Ich war sofort völlig an der Realität vorbei. Also insofern natürlich.
00:40:53:19 – 00:41:09:18
Sprecher 1
Es geht nicht so, es geht nicht um einen realistischen Blick. Also jeder der diesen Film anfängt, weiß, es geht nicht um einen realistischen Blick auf die letzte Stunde im Führerbunker. Es ist auch der Film, also der macht es ja wirklich sehr aggressiv. Es gibt diese Klappen, die eingeblendet werden man hört Christoph Schlingensief rufen Ey, spiel das mal ein bisschen lauter.
00:41:10:03 – 00:41:23:03
Sprecher 1
Aber das Spiel, das mal ein bisschen dramatischer. Man hat das Gefühl, teilweise springen die Schauspieler komplett aus ihren Rollen raus. Aber das ist natürlich auch so etwas, das man vom postdramatischen Theater kennt, Dass ein Schauspieler, wenn er getroffen wird, so sagt es hast du mir aber voll ins Gesicht.
00:41:23:03 – 00:41:24:22
Sprecher 2
Gehauen oder so.
00:41:24:22 – 00:41:41:18
Sprecher 1
Und plötzlich überhaupt nicht mehr in der Rolle drin ist. Also es hat natürlich dieses Brecht Moment dadurch auch so ein bisschen, das ist ja, das ist einfach, wir wissen, das ist ein Film, das ist eine Inszenierung und hier ist, hier ist alles inszeniert. Es werden auch zwischendurch, was ich unglaublich lustig finde, Bilder von Wim Wenders eingeblendet.
00:41:41:18 – 00:41:43:07
Sprecher 2
Jahr für.
00:41:43:08 – 00:41:54:04
Sprecher 1
Jahr bei der Ehrung für seinen Himmel über Berlin. Und er sagt Wenn wir die, wenn wir die Bilder der Welt verschönern, dann können wir auch die Welt verschönern. Ich glaube, wenn das ist in dem Moment so ein bisschen auch Lieblingsfeind von Christoph.
00:41:54:04 – 00:41:58:19
Sprecher 2
Schlingensief.
00:41:58:19 – 00:42:03:03
Sprecher 3
Also der Gegenentwurf und so ein bisschen einfach auch Wim Wenders gekackt, fast schon.
00:42:03:10 – 00:42:04:09
Sprecher 2
Vom Gefühl her.
00:42:04:20 – 00:42:07:22
Sprecher 1
Aber so was Schlingensief ja auch gerne gemacht, dass er seine Vorbilder geknackt hat.
00:42:08:04 – 00:42:26:19
Sprecher 3
Ich finde auch, dass das das durchaus ein Verdienst von Schlingensief ist. Er schafft es ja, bestimmte Feindbilder aufzumachen für sich, die ja sehr, sehr stark. Er macht aber dadurch eben auch sehr, was ich nicht so er erreicht damit die Leute.
00:42:26:21 – 00:42:30:00
Sprecher 2
Auch nicht subtil, es ist in Ordnung.
00:42:31:06 – 00:42:57:09
Sprecher 3
Ich möchte auch wenigstens einmal kurz sagen, was, was ich finde, was der Film tut. Tatsächlich, was ich gut finde, was er tut. Er schafft das, glaube ich, als einer der ersten Filme, der, der der Geschichte nach Hitler Hitler auf kein zu stellen, sondern Hitler wirklich als armes Würstchen und völlig, also so menschlich, dass er schon wieder fast unmenschlich in die andere Richtung ist, dass man ja schon nicht mehr.
00:42:57:10 – 00:43:06:15
Sprecher 3
Also man möchte fast schon Mitleid mit ihm haben, aber auch nur fast. Und der, der schlurft eigentlich nur noch völlig geistesabwesend in der Gegend rum.
00:43:06:15 – 00:43:07:08
Sprecher 1
Ja, erbärmlich.
00:43:07:14 – 00:43:08:10
Sprecher 3
Völlig erbärmlich.
00:43:08:10 – 00:43:09:05
Sprecher 1
Komplett am Ende.
00:43:09:12 – 00:43:16:07
Sprecher 3
Was ich total schön finde für den Film und total absolut bemerkenswert Bemerkenswertes Ziel auch für die Zeit.
00:43:16:14 – 00:43:18:15
Sprecher 1
Und von Udo Kier wirklich hervorragend gespielt.
00:43:18:18 – 00:43:21:09
Sprecher 3
Genau. Und das ist halt das Ding. Udo Kier ist gut.
00:43:22:01 – 00:43:25:11
Sprecher 2
Der Rest nicht. Aber Alfred nein, nein, es gibt auch noch einen Moment.
00:43:25:11 – 00:43:28:03
Sprecher 3
Wer ist der andere? Es gibt noch einen, den ich auch gut fand.
00:43:28:19 – 00:43:30:12
Sprecher 1
Wahrscheinlich Alfred oder weiß.
00:43:30:12 – 00:43:30:18
Sprecher 3
Ich nicht.
00:43:30:18 – 00:43:58:24
Sprecher 1
Genau als Göring, aber ich finde. Also, um vielleicht noch mal auf Schauspieler zurückzukommen, ich. Ich sehe total, was du meinst. Was ich bei dem Schauspiel unglaublich beeindruckend finde, ist diese. Dieses radikal Physische, dass die Schauspieler sich in diesen in diesen Halbkreis und dass sie da rumspringen und übereinander herfallen und sich gegenseitig verprügeln. Und man hat das Gefühl, sie nehmen überhaupt keine Rücksicht, weder auf sich selbst noch auf ihre Schauspieler.
00:43:59:10 – 00:44:29:01
Sprecher 1
Es ist einfach, es ist laut, es ist dreckig und dass es improvisiert. Und es ist klar jederzeit kann einer von den Schauspielern eine Ohrfeige abkriegen oder in der Zeit kann einem Schauspieler übers Gesicht geleckt werden oder so was. Und die Stärke besteht weniger darin, dass sie Figuren verkörpern, sondern vielmehr darin, dass sie kommen, um diese Atmosphäre zu vermitteln, die in dieser Welt während dieses dekadenten Untergangs herrscht.
00:44:29:07 – 00:44:29:13
Sprecher 2
Nun.
00:44:29:16 – 00:44:51:08
Sprecher 1
Wirklich durch die Hölle gehen. Und das alles auf sich nehmen. Es ist einfach. Es ist vielleicht so wir haben, wir haben. Vor ein paar Wochen haben wir über Wrestling geredet, das vielleicht auch so ein bisschen, was ich bei Wrestling faszinierend finde. Das sind ja auch keine guten Schauspieler, Aber dieses dieses sich körperlich dermaßen solchen Dingen aussetzen ist auch eine Art von Performanz Leistung.
00:44:51:19 – 00:44:52:06
Sprecher 2
Das stimmt.
00:44:53:08 – 00:45:32:01
Sprecher 3
Das stimmt. Allerdings ist Wrestling hat hat diese Körperlichkeit auf eine sehr auf eine sehr bestimmte und auf diese Funktion reduzierte Version der Körperlichkeit. Es geht um Wrestling. Während es beim Schauspiel darum geht, eine Emotion oder eine eine Geschichte oder in diesem Fall weniger Geschichte, aber mehr ein Gefühl für eine Sache rüberzubringen. Und was ich dem Film niemals verzeihen werde, ist, dass er dass ich eine Vergewaltigung Szene sehe, der ich nicht glauben kann.
00:45:33:12 – 00:45:36:24
Sprecher 3
Das funktioniert nicht. Das finde ich ganz.
00:45:37:05 – 00:45:37:10
Sprecher 2
Ja.
00:45:38:02 – 00:45:56:14
Sprecher 1
Ja, das verstehe ich als Argument. Das das kann ich gut verstehen, das ist das Problem. Ist halt bei dem Film grundsätzlich, dass es, dass es ihm nie um Glaubwürdigkeit geht. Ich glaube auch das ist der Punkt, wo das Spiel Ich glaube, auch in diesem Film ist das Spiel reduziert auf eine Sache und es geht nicht darum, Gefühle zu übermitteln.
00:45:57:03 – 00:45:58:12
Sprecher 1
Und es geht nicht darum, Geschichte zu.
00:45:58:12 – 00:45:59:16
Sprecher 2
Erzählen oder.
00:45:59:16 – 00:46:00:09
Sprecher 1
Eine Geschichte zu.
00:46:00:09 – 00:46:00:21
Sprecher 2
Erzählen.
00:46:01:09 – 00:46:30:06
Sprecher 1
Oder einen Subtext zu transportieren, sondern es geht einfach darum, am Ich körperlich aufzuklären, um diese Atmosphäre des körperlich aufgezehrt seins, der Verwahrlosung und die auf die Leinwand zu bringen. Und ich finde, das gelingt dem Film nicht nur durch die Schauspieler, sondern auch durch das Licht, das ja auch total dreckig gesetzt ist, durch die verwackelte Kamera, durch die durch dieses heruntergekommen Etwas wirklich einfach nur diese dunklen Gänge sind und keinen Anspruch auf Realismus hat.
00:46:30:21 – 00:46:55:19
Sprecher 3
Das und und und das ist das, was ich auch glaube, was der Film ist, also ganz am Ende ich gedacht habe. Okay, das ist das Ziel des Films, was er eigentlich wollte und weswegen ich am Ende eben auch sage Nee, klappt nicht. Für mich ist, dass er diese Was du sagst ist aufgezehrt hat. Und dieses völlig Heruntergekommene und so was er durchs Licht, durch die Kamera und durch den Schauspieler machen will.
00:46:56:08 – 00:47:19:23
Sprecher 3
Licht und Kamera schaffen das, und die Schauspieler sind streckenweise eben zu schlecht, als dass ich da reingehen könnte in dieses Gefühl. Ja, also ich kann sozusagen, da ist eine Mauer durch. Dadurch, dass ich immer wieder daran erinnert werde, dass es schlechte Schauspieler sind, die davon wissen. Bzw die Schauspieler an sich. Finde es vielleicht nicht schlecht, aber die Inszenierung, wie sie sich wie sie inszenieren.
00:47:19:23 – 00:47:21:04
Sprecher 1
Schauspielerisch an die.
00:47:21:04 – 00:47:22:10
Sprecher 3
Schauspieler Regie an sich ist.
00:47:22:11 – 00:47:28:08
Sprecher 1
Man hört das sich lästert, man hört, man hört Schlingensief teilweise dazwischen rufen und jetzt mach noch ein bisschen mehr, jetzt mach noch das.
00:47:28:08 – 00:47:35:04
Sprecher 3
Genau. Aber das ist ja auch von ihm inszeniert. Das heißt, es ist keine echte Regieanweisung, die ernst gemeint ist, nehme ich an.
00:47:35:08 – 00:47:35:19
Sprecher 2
Er.
00:47:36:21 – 00:47:49:20
Sprecher 1
Fällt so was immer durcheinander. Also ich glaube tatsächlich, es ist halt irgendwie dazwischen. Also Sie setzen es dann ja auch um. Also er hat ja die Autorität des Regisseurs, auch wenn er teilweise zu hören ist.
00:47:50:03 – 00:47:50:10
Sprecher 2
Ja.
00:47:50:19 – 00:47:55:01
Sprecher 1
Das heißt, selbst wenn es gespielt ist, hat es trotzdem Auswirkungen auf das, was passiert. Ja.
00:47:55:14 – 00:48:05:01
Sprecher 3
Aber na ja, also das was vereinbart ist an Schauspiel, Methodik und an an, an.
00:48:06:13 – 00:48:07:00
Sprecher 2
Über.
00:48:07:00 – 00:48:15:12
Sprecher 3
Überhöhtes Spiel, setzen nicht alle so konsistent um, das ich darin verschwinden kann.
00:48:15:12 – 00:48:16:01
Sprecher 2
Als Zuschauer.
00:48:16:14 – 00:48:30:15
Sprecher 3
Das funktioniert für mich nicht. Und deswegen ist auch das Ziel verfehlt am Ende, weil ich nicht in diese, in diese klaustrophobische Energie rein verschwinden kann. Als Zuschauer funktioniert dann nicht mehr, weil ich zu sehr oft, zu oft rausgeholt werden.
00:48:31:06 – 00:48:59:17
Sprecher 1
Ich fand den Film tatsächlich, also das ist definitiv kein einfacher für mich. Ich fand den Film unfassbar enervierend. Ich überlege gerade, wie es war, als ich ihn das erste Mal gesehen habe. Ich glaube, als ich ihn das erste Mal gesehen habe, hat er mich total begeistert weggehauen, weil das war auch ne Zeit vor dem vor dem Untergang. Naja und die Deutschen tun sich ja grundsätzlich schwer mit Hitler Darstellung im Film.
00:49:00:06 – 00:49:17:13
Sprecher 1
Darauf werden wir nachher noch mal zurückkommen, wenn wir über Gebet reden und ich finde der Film hat wirklich was geschafft in der Hitler Darstellung, die vorher und auch danach kein anderer Film geschafft hat und zwar weder zur albernen Lachnummer zu machen.
00:49:17:19 – 00:49:18:02
Sprecher 2
Mehr.
00:49:18:09 – 00:49:42:19
Sprecher 1
Noch zum überhöhten Bösen, sondern wirklich ihn bloßzustellen. Und ich glaube, dieser Film ist damit auch ein unfassbar wichtiger Kommentar zur zur Rezeption des Nationalsozialismus, weil er einfach so einen anderen Weg zeigt. Okay, wir werfen jetzt einfach mit Kacke auf Hitler und dann können wir vielleicht noch mal über was anderes reden und müssen uns nicht, müssen uns nicht so steif anstellen.
00:49:42:20 – 00:49:51:18
Sprecher 1
Wir, dass wenn wir den einmal ordentlich durch den Dreck gezogen haben, dann haben wir für uns auch vielleicht selbst geklärt, wie wir die Zeit des Nationalsozialismus rezipieren wollen.
00:49:52:18 – 00:50:09:17
Sprecher 3
Hatte allerdings auch nicht, weil Schlingensief danach ja noch ganz viel faschistisches Zeug gemacht hat. Also antifaschistisches Zeug also natürlich. Also es ist nicht, es ist war sozusagen nicht ich setz jetzt einmal ein Statement und damit ist das Thema durch, sondern es war für ihn ja so ein rundum Ding, was er immer wieder aufgegriffen hat.
00:50:09:18 – 00:50:11:10
Sprecher 1
Das ist ja auch ein Teil dieser Deutschland Trilogie.
00:50:11:15 – 00:50:12:01
Sprecher 3
Ja genau.
00:50:12:12 – 00:50:15:08
Sprecher 1
An die anderen beiden Filme übrigens auch total sehenswert.
00:50:15:14 – 00:50:22:22
Sprecher 3
Muss ich nämlich auch noch gucken. Dann also jetzt. Ich habe den Film schon gesehen und gedacht, ich muss mir mal den Rest von.
00:50:22:23 – 00:50:28:03
Sprecher 1
Ja, aber die anderen Meinungen werden dir auch nicht gefallen. Also Terror 2000 vielleicht noch am ehesten.
00:50:28:06 – 00:50:37:07
Sprecher 3
Da habe ich kurz reingeschaut. Ich habe kurz ein paar Ausschnitte gesehen von Terror 2000 und da habe ich den Schauspielern geglaubt und habe dann nämlich sofort gedacht Ja, aber geht doch.
00:50:37:09 – 00:50:42:02
Sprecher 1
Der ist auch ein bisschen filmischer, der erzählt auch tatsächlich nur eine Handlung. Auch ein toller Film.
00:50:42:02 – 00:50:44:12
Sprecher 3
Und da sind auch viele Schauspieler dabei, die in dem anderen zB sind.
00:50:44:16 – 00:50:45:03
Sprecher 1
Ja der.
00:50:45:03 – 00:50:46:15
Sprecher 3
Christoph Waltz natürlich gleich wieder benutzt.
00:50:46:21 – 00:51:08:19
Sprecher 1
Ja, Christoph Schlingensief arbeitet immer viel mit den gleichen Schauspielern. Das sind alles Größen des Neuen deutschen Films, also Margit Carstensen und Alfred EDL. Das sind wirklich gestandene Schauspieler, die ich schon seit als als Schlingensief sie für den Film besetzt hat, schon seit 30 Jahren in wirklich hochwertigen deutschen Produktionen das gemacht haben. Ich kenn mich leider zu wenig Menschen mit Schlingensiefs Biografie aus.
00:51:08:19 – 00:51:34:17
Sprecher 1
Ich weiß nicht, wie er das geschafft hat, mir da reingekommen ist, aber er hatte ja offensichtlich sehr früh schon mit seinen frühesten Filmen schon Zugang zu so einem Fundus an talentierten Leuten, mit denen er arbeiten konnte, und mit er dann trotzdem dieses radikale Zeug umsetzen konnte. Mein Schlusswort wäre vielleicht noch zu 100 Jahre Adolf Hitler, dass ich den Film auch toll finde, weil ich finde, dass ist ein unglaublich in den letzten Minuten ein unglaublich schöner und optimistischer Film.
00:51:35:10 – 00:51:38:11
Sprecher 1
Es gibt so diesen Moment, wo sie aus dem Bunker rauskommen mit dem neugeborenen.
00:51:38:11 – 00:51:38:19
Sprecher 2
Baby.
00:51:39:15 – 00:51:56:21
Sprecher 1
Und dann hatten wir ja diesen, diesen Wechsel der großartig Eva Hermann, die sich den Hitler Schnurrbart ansieht und alle sagen okay, das ist jetzt mein Führer. Und dann gehen sie zusammen mit Hegel ein, der die ganze Zeit immer nur ficken, ficken, ficken gesagt hat. Gehen Sie raus und dann setzen Sie sich auf ein Boot zusammen mit diesem Baby.
00:51:57:06 – 00:52:15:03
Sprecher 1
Die Sonne geht auf und während des gesamten haben wir ständig die Schießereien gehört und das Bomben Feuer und so und das ist plötzlich alles vorbei. Und wir sind dann ja auch ganz eindeutig in unserer Zeit. Wir hören noch mal Schlingensief, wir hören noch mal eine Klappe und dann fahren sie mit diesem Boot auf die Spree raus und setzen das kleine Kind aus.
00:52:15:03 – 00:52:34:20
Sprecher 1
Und das ist so ein friedlicher Moment, und es ist Sonnenaufgang, und es ist so ein optimistisches Sehen. Und das ist ganz schön, weil der Film ist ja von 88 89 veröffentlicht worden, Das heißt, es ist auch so Kurzform von vom Ende, dass das der Teilung Deutschlands und es ist so, wo sich da noch mal ganz neue Probleme ergeben haben.
00:52:35:10 – 00:52:47:22
Sprecher 1
Aber es ist so ein schöner, sarkastischer, natürlich ironischer Blick auf die Zukunft, die aber doch irgendwie auch sagt Alles wird gut.
00:52:47:22 – 00:52:50:03
Sprecher 2
Alles wird gut. Na ja, ja.
00:52:50:15 – 00:52:56:24
Sprecher 3
Für mich. Was auch. Auch um das verbindende Element zum Ersten Mal zu nehmen, ein Variety Film.
00:52:57:10 – 00:52:57:18
Sprecher 1
Ja.
00:52:59:03 – 00:53:25:06
Sprecher 3
Was ich wieder akzeptieren kann. Ich finde Variety Filme am Ende vielleicht doch gar nicht so schlecht, fällt mir dabei auf, weil er auch Er hat sich ja gedacht, ich reihe jetzt so ein paar Situationen aneinander, die irgendwie Bilder sind, die eine für sich eine eigene Situation machen. Und ich finde, in solchen Situationen ist er auch stark, zum Beispiel wie Hitler seinen Arsch in Farbe taucht und ein super Kommentar reicht auch mir vollkommen aus.
00:53:25:06 – 00:53:29:09
Sprecher 3
Als würde ich als Kind auch in der Gegend rumstehen.
00:53:29:09 – 00:53:33:00
Sprecher 2
Das macht ohne Worte sehr viel.
00:53:34:14 – 00:53:37:14
Sprecher 3
Also solche Situationen, da ist der Film auch stark, finde ich.
00:53:38:08 – 00:53:39:15
Sprecher 2
Ja okay.
00:53:41:05 – 00:54:01:16
Sprecher 3
Kommen wir zu Joe Rabbit. Dass der Film, den ich mir gewünscht habe, zu dem ich zwei Zeilen geschrieben habe, wie wir vereinbart haben, nur zwei, drei Zeilen und kein hoch künstlerisches Werk darüber, Wie jetzt? Was, wie und wo steigen wir mit einer Szene ein und schreiben wir noch mal und reflektieren darüber?
00:54:02:05 – 00:54:07:15
Sprecher 2
Na ja, Jojo Rabbit.
00:54:07:23 – 00:54:41:04
Sprecher 3
Ist eine 2019 bzw 2020 in Deutschland erschienene Satire und Drama von Tikal. Witti Die Adaption von Christine Lunas Roman Skies erzählt von einem 10-jährigen Hitlerjungen, der in seinem anerzogenen Fanatismus und Begeisterung zum Faschismus Hitler als seinen imaginären Freund und Berater wählt, als er eines Tages eine Jüdin, also das Monster schlechthin, in seinem Elternhaus versteckt, entdeckt, wird sein Glaube an die Ideologie auf eine harte.
00:54:41:04 – 00:54:48:01
Sprecher 2
Probe gestellt, dann kommt da klar Ich übergebe an dich.
00:54:48:19 – 00:54:49:21
Sprecher 1
Ich mochte den Film sehr gerne.
00:54:50:05 – 00:54:51:15
Sprecher 2
Tut mir leid. Ach verdammt.
00:54:52:05 – 00:54:54:13
Sprecher 1
Das ist ein Film ausgesucht, den ich sehr, sehr toll finde.
00:54:54:19 – 00:54:55:24
Sprecher 2
Ich dachte, wir streiten jetzt.
00:54:56:12 – 00:55:22:21
Sprecher 1
Ich glaube, ich war. Ich weiß nicht, ob es viel zu streiten gibt. Also, es gibt mit Sicherheit auch Schwachstellen an dem Film, aber ich finde, alles in allem ist er ein wirklich schöner und auch feinsinniger Kommentar zur Hitler Rezeption. Und zwar finde ich es immer gut, einen Kommentar nicht zu Hitler, sondern zur Rezeption zu machen, weil sich sowohl Historiker als auch Künstler oft an Hitler abarbeiten und das manchmal so ein Geschmäckle hat.
00:55:22:21 – 00:56:05:00
Sprecher 1
Von einem Freispruch für die anderen Beteiligten. Wenn wir diesen einen dämonischen Führer haben, der es geschafft hat, alle zu verführen, dass sie ihm hinterherlaufen, dann ist plötzlich. Dann werden so Sachen wie der damals virulente Antisemitismus wird dann halt komplett verschwiegen oder wird irgendwie so ein bisschen runtergespielt. Und dadurch, dass ich gerade auf den 10-jährigen stürzt und dessen und dessen Fanatismus zeigt und dessen Fanatismus dann ja auch sich entwickeln lässt zu etwas anderem, dadurch rückt er so den den einfachen Menschen in den Mittelpunkt und dessen Fanatismus und auch dessen, dessen leichte Manipulierbarkeit und dessen Schuld am Nationalsozialismus und am Zweiten Weltkrieg.
00:56:05:09 – 00:56:05:10
Sprecher 2
Ja.
00:56:06:15 – 00:56:28:07
Sprecher 1
Und abgesehen davon ist eine Sau lustiger Film und ein Film, der es endlich mal schafft, nachvollziehbar zu machen, warum der Nationalsozialismus damals so so leicht die Leute verführen konnte. Einfach weil der Nationalsozialismus radikal als Pop erzählt. Also ich meine, das geht schon los mit dem, mit dem also großartig.
00:56:28:11 – 00:56:30:12
Sprecher 2
Also eine der besten.
00:56:30:12 – 00:56:36:15
Sprecher 3
Anfangsszene eines Films Geschlecht überhaupt, weißer Mann, ein Kind, ein.
00:56:36:15 – 00:56:54:15
Sprecher 2
10-jähriger Junge, der begeistert Heil Hitler allen möglichen Leuten zuruft, auf die Straße tanzt und Heil Hitler ruft und so und zu dieser Musik und und es schafft, mich dafür zu begeistern. Das ist, das ist ein bisschen hart, aber eben dadurch eben so.
00:56:54:23 – 00:57:02:08
Sprecher 3
Großartig, so geil, dass ich hätte nicht gedacht, man ist sofort sofort drin im Film und ist sofort begeistert und freut sich sofort, diesem.
00:57:02:15 – 00:57:05:11
Sprecher 2
Dem Jungen beim Faschismus zuzugucken.
00:57:05:11 – 00:57:06:18
Sprecher 1
Wie die Daumen, dass er es schafft.
00:57:06:18 – 00:57:14:09
Sprecher 2
Ein guter SS Soldat, weil das ist doch alles was er will und gesagt worden ist. Aha, ich dachte dir wäre der Film.
00:57:14:09 – 00:57:17:18
Sprecher 3
Vielleicht deswegen nicht ausgewählt, Vielleicht ein bisschen zu Hollywood Kitsch.
00:57:17:18 – 00:57:18:18
Sprecher 2
Für so ein Thema.
00:57:19:14 – 00:57:36:16
Sprecher 1
Ich, ich, ich finde, er kriegt die Kurve, weil er. Weil er die düsteren Momente drin hat. Also mal am Schluss Ich. Ich finde, hat auch eine ganz interessante Entwicklung, die sowohl in dem Film als auch in Hitler Figur ist. Was für eine tolle Hitler Figur. Na ja, ein großer Fan von Hitler selbst gespielt. Und dann dieser am Anfang.
00:57:36:16 – 00:57:53:21
Sprecher 1
Wirklich so, dieser einfache, nette Märchenonkel. Das ist auch ein toller Kommentar zur Hitler Rezeption, sondern er macht Hitler. Jeder interpretiert Hitler, das kann was er will. Und natürlich sieht ein 10-jähriger dann so ein Best Buddy, der ihm auf seinen Abenteuern begleitet und ihm gute Ratschläge gibt. Und so weiter.
00:57:54:00 – 00:57:58:18
Sprecher 3
Großartig. Und diese Absurdität der Ratschläge ist halt.
00:57:58:19 – 00:58:02:08
Sprecher 2
Auch so krass. Und die Absurdität der der der.
00:58:03:00 – 00:58:25:09
Sprecher 3
Erzählung, die der Nationalsozialist aufmacht von diesem Monster, der der Juden und was die alles, was sie alles können und wie die leben und was also diese ganzen absurden Sachen sind, so auf die Spitze getrieben und so sehr kindlich und verniedlicht, dass man das mal einen ganz anderen Zugang.
00:58:26:04 – 00:58:26:12
Sprecher 2
Dazu.
00:58:26:12 – 00:58:28:19
Sprecher 3
Hat, wie man in diese Sache rein gerät, irgendwie.
00:58:29:00 – 00:58:36:11
Sprecher 1
Man versteht es einfach so, dass man man versteht, warum so ein kleiner Junge verführt wurde, weil natürlich wünschen sich kleine Jungen einen starken.
00:58:36:21 – 00:58:37:01
Sprecher 2
Und.
00:58:38:02 – 00:59:01:21
Sprecher 1
Eine starke Vaterfigur. Es dazu kommt noch, dass er noch allein erzogen ist und da wünscht sich irgendjemand, er wünscht sich jemanden, der mit ihm auf Abenteuerreisen geht. Und ich weiß, wie das ist, wenn ich mit meinem Sohn spiele. Das ist halt genau dasselbe. Der will halt auch Abenteuer erleben. Und er will auch, dass ich so eine Rolle spiele, in der ich in der ich sein, sein Freund bin, da einen auf Abenteuern begleitet und mit ihm fantastische Geschichten erlebt.
00:59:01:21 – 00:59:03:11
Sprecher 1
Und genau das ist Hitler in diesem Film.
00:59:04:21 – 00:59:06:07
Sprecher 2
Und es ist also.
00:59:08:10 – 00:59:25:14
Sprecher 3
Ich weiß nicht, ob man dem sozusagen das, was wir jetzt so geil daran finden, irgendwie als Kritikpunkt eigentlich nach vorne stellen kann, zu sagen, das wird alles bagatellisiert, es wird alles runtergespielt, es wird alles so klein gemacht, aber der Film macht das ja hintenraus alles.
00:59:25:16 – 00:59:25:21
Sprecher 1
Ja.
00:59:26:04 – 00:59:27:22
Sprecher 3
Es geht ja alles auf am Ende.
00:59:28:05 – 00:59:52:13
Sprecher 1
Ich habe den Film zusammen mit meiner Freundin geguckt und die war so nach einer halben Stunde, wie so oft. Ich weiß nicht, ob ich das so geil finde und das kann ich. Kann ich auch total nachvollziehen. Es ist schwierig und so, so ein Setting birgt immer die Gefahr der Bagatellisierung. Er bricht es halt komplett auf am Schluss, wenn wir am Schluss diese Kriegsbilder sehen, wenn die kleinen Kinder als Selbstmordattentäter von den Fanatikern noch mal in die letzte Schlacht geschickt werden, das ist klar.
00:59:52:13 – 00:59:59:17
Sprecher 1
Der Krieges verloren. Wir wissen alle, wie die Geschichte ausgegangen ist und dann sehen wir, wie die letzten verheizt werden und freudestrahlend totlaufen.
01:00:00:18 – 01:00:15:18
Sprecher 3
Aber selbst dann sind, muss ich schon sagen, ist die Komik von Robert Wilson, wie sie heißt, die Schauspielerin, die diese Sekretärin und welche Funktion sie hat, spielt die dann einem Kind noch eine Bombe in die Hand gibt und sagt Umarmt.
01:00:15:18 – 01:00:20:16
Sprecher 2
Mal den Mann. Genau das ist immer noch in der Komödie gespielt.
01:00:21:00 – 01:00:22:14
Sprecher 1
Aber es ist trotzdem ein Schlag in den Magen.
01:00:22:24 – 01:00:25:22
Sprecher 3
Ja, genau, ihr schafft das irgendwie trotzdem. Und das finde ich beeindruckend.
01:00:26:08 – 01:00:33:23
Sprecher 1
Auch dieser beste Freund von dem Protagonisten von Jojo, der immer mal wieder gezeigt wird, dass im Gegensatz zu George schafft aufzusteigen zum.
01:00:33:23 – 01:00:34:11
Sprecher 2
Soldaten.
01:00:35:13 – 01:00:56:12
Sprecher 1
Und der dann auch in Lebensgefahr gerät. Dadurch, dass das halt auch spannend zu sehen und und das ist halt auch so ein Schlag, wenn man ihn dann plötzlich voll bewaffnet sieht. Man sagt ja, ich glaube, wir wollen jetzt den Krieg, aber jetzt werden wir noch mal kämpfen, dann ist das auch traurig. Und eine meiner liebsten Szenen des Films ist, wenn sie am Schluss, wenn der Krieg vorbei ist, da sind und sie sitzen dann nebeneinander.
01:00:56:12 – 01:01:04:02
Sprecher 1
Giorgio und sein bester Freund, der Gott sei Dank überlebt hat. Und er sagt dann Ich will, ich will jetzt eigentlich nur noch zu Hause zu meiner Mama. Ich glaube, ich will einfach nur angenommen werden, oder?
01:01:04:11 – 01:01:09:04
Sprecher 3
Ja, ganz, ganz tolle Situation. Also gut gemacht und gut gespielt und gut geschrieben.
01:01:10:18 – 01:01:15:24
Sprecher 1
Ich war noch einmal ein Wort darüber verloren, wie fantastisch Sam Rockwell in diesem Film ist.
01:01:16:11 – 01:01:17:04
Sprecher 2
Sam Rockwell.
01:01:17:16 – 01:01:18:15
Sprecher 1
Der Zynische.
01:01:18:17 – 01:01:19:09
Sprecher 2
Aus.
01:01:19:16 – 01:01:27:03
Sprecher 1
Europa, Hauptmann, der degradiert wird, weil George Robert sich ganz am Anfang mit einer Granate zufällig fast selbst in die Luft sprengt.
01:01:27:03 – 01:01:28:23
Sprecher 2
So großartig, so großartig.
01:01:29:15 – 01:01:38:13
Sprecher 3
Auf welche Art und er das alles. Es wird ja sowieso alles bagatellisiert, aber seine Performance in der Bagatellisierung aller möglichen Requisiten in diesem Camp und in.
01:01:38:13 – 01:01:42:06
Sprecher 2
Diesem, ja, diese alles was gemacht wird, ist irgendwie so.
01:01:43:16 – 01:01:51:10
Sprecher 3
Also auch die Kinder Camp isierung von Krieg, die er vornimmt, die finde ich so krass. Ja, und das.
01:01:52:07 – 01:01:52:17
Sprecher 2
Irgendwie.
01:01:52:17 – 01:02:10:20
Sprecher 3
Dann doch nicht nur überspitzt dargestellt, sondern eben auch logisch hergeleitet wird von seiner, seinem seiner Trunksucht und seiner Geschichte, die er mitbringt. Von wurde irgendwie aus dem Krieg nach Hause geschickt und muss jetzt diese Kinder da bespaßen.
01:02:12:07 – 01:02:31:07
Sprecher 1
Er ist tatsächlich so spannend, weil er so eine eigentlich eigentlich schon bei ihm die krasseste Vermenschlichung hat, weil er ist ja der, der, der, der nachher als Mann jetzt wirklich denkt, okay, jetzt wird sie erwischt, der sie dann deckt und er ist der, der da am Schluss auch Jo Jo das Leben rettet.
01:02:31:07 – 01:02:31:14
Sprecher 2
Na ja.
01:02:32:10 – 01:02:52:16
Sprecher 1
Und ich finde, er ist eigentlich die spannendste Figur in dem Film, weil er die ganze Zeit so ein zynischer Mistkerl ist, bei dem man nie genau weiß, auf welcher Seite er steht, der wahrscheinlich auch selbst nicht weiß, auf welcher Seite er steht, der aber am Schluss so in radikalsten, im krassesten Maße seine Menschlichkeit entdeckt.
01:02:52:20 – 01:02:53:01
Sprecher 2
Ja.
01:02:53:16 – 01:03:04:14
Sprecher 3
Na ja, das ist die typische Figur, die am Ende, bei der man feststellt, dass sie auf keiner Seite steht, sondern auf seiner eigenen Seite, also das was, was Heldenreise oft mit sich bringt, opfert.
01:03:04:14 – 01:03:05:03
Sprecher 1
Sich aber auch.
01:03:05:07 – 01:03:05:19
Sprecher 2
Ja, ja.
01:03:06:04 – 01:03:10:02
Sprecher 1
Er ist ja, er geht in also er rettet Jojo. Aber damit das da wird, was er getötet wird.
01:03:10:05 – 01:03:10:12
Sprecher 2
Ja.
01:03:11:14 – 01:03:34:12
Sprecher 1
Ja, es ist. Es war also ich fand, es war einfach ein schöner Film. Ich finde, er hat. Er läuft immer, ist immer so ein bisschen auf der Kippe zum Bagatellisierung und immer auf der auch immer auf der Kippe zum Kitsch. Ich finde zb. Also ich finde auch die Mutter von Giorgos toll, gespielt von Scarlett Johansson, aber da drücken sie sehr krass drauf auf den Kitsch.
01:03:34:12 – 01:03:57:00
Sprecher 1
Also sowohl in der Beziehung von den Beinen als auch in ihrer Geschichte, was mit ihr später passiert. Aber wir haben uns nicht drauf geeinigt, ob wir spoilern. Aber ich glaube, wir spoilern hier volle Kanne, aber sie wird. Sie wird ja am Schluss getötet, weil sie parallel dazu, dass sie, die Jüdin, dass sie der Jüdin Schutz bietet, verteilt sie auch diese Flugblätter gegen den Krieg.
01:03:57:00 – 01:03:58:14
Sprecher 1
Und dabei wird sie erwischt und wird erhängt.
01:03:58:22 – 01:04:23:00
Sprecher 3
Aber es ist gar nicht am Schluss. Und das finde ich. Darüber müssen wir kurz reden. Ja, sie wird erhalten. 2/3 des Films, vielleicht sogar noch ein Stückchen früher, also noch nicht mal an dem Wende Moment, den man im Film sowieso haben will, sondern ich habe das Gefühl, dass passiert ein Stückchen zu früh für klassische Erzählweise und es gibt keine Nahaufnahme, wenn ich das richtig gesehen habe.
01:04:23:00 – 01:04:31:09
Sprecher 3
Von der erhängten Mutter. Man sieht immer nur ihre Füße. Ja, da hängt und er verzweifelt die Füße umarmt. Warum macht der Film das so?
01:04:31:17 – 01:04:36:13
Sprecher 1
Das ist ein Bild, das er auch am Anfang hat. Er zeigt am Anfang ja auch erhängte Leute. Ja, ja, dann ja auch nur die Füße.
01:04:37:21 – 01:04:38:18
Sprecher 3
Ja, ja, kann sein.
01:04:39:01 – 01:04:39:08
Sprecher 2
Ja.
01:04:40:13 – 01:04:43:00
Sprecher 3
Also personalisiert. Im Grunde.
01:04:43:01 – 01:05:07:15
Sprecher 1
Ja. Ich frage mich gerade, ob das einer an, ob das so ein bisschen ein Zugeständnis an Hollywood Konventionen ist, dass er diese Grausamkeit nicht zeigen, weil sie zeigen sowieso, sie zeigen Ding. Sie thematisieren zwar die Grausamkeit des Krieges, aber sie zeigen überhaupt keine Grausamkeit. Es gibt, es gibt kein, kein Blutvergießen. Man sieht, man sieht kaum. Man sieht vielleicht ein paar verletzte Soldaten, aber man sieht eigentlich keine Soldaten.
01:05:08:03 – 01:05:08:16
Sprecher 3
Das stimmt.
01:05:09:00 – 01:05:32:10
Sprecher 1
Man sieht es also. Tatsächlich könnte man dem Film vorwerfen, dass der Krieg generell bagatellisiert wird, weil die Gewalt, die dann stattfindet, dass die immer außerhalb des Bildes stattfindet und sogar außerhalb des Blickes von vom Protagonisten durchaus sieht, auch keine großen Grausamkeiten. Oder zumindest gibt es keine Reaktion Shots, wo man mal sieht, dass er auf eine Grausamkeit reagieren würde, abgesehen von seiner erhängten Mutter.
01:05:33:11 – 01:05:39:20
Sprecher 3
Das ist auch der erste Moment, wo es wo es mal ernst wird, wo die Mutter ihn dazu zwingt, sich die Erhängten einmal anzuschauen.
01:05:40:20 – 01:05:41:02
Sprecher 1
Ja.
01:05:41:10 – 01:06:07:06
Sprecher 3
Und noch nicht mal viele Worte. Dazu verliert er einen Satz, glaube ich. Man sieht nur in ihrem Gesicht, dass sie. Dass es ihr ernst ist, dass sie auch will, dass er den Ernst der Lage einmal versteht, weil das Kind auch fanatisch ist und sie natürlich irgendwie eigentlich das Kind in positivem Sinne beeinflussen will. Und das ja auch den ganzen Film über tut.
01:06:07:06 – 01:06:15:21
Sprecher 3
Sie lässt, sie lassen ihn halt schnell allein, finde ich. Also schnell im Sinne von, dass sie ihn nach der Hälfte bis zum Drittel schon die Mutter nehmen. Und das finde ich, finde ich krass.
01:06:16:23 – 01:06:41:22
Sprecher 1
Was ganz Interessantes dabei ist. Das ist ja nicht nur also in den Szenen, in den Mittelpunkt steht, ist eine radikale personale Perspektive, weil wir sehen ihn, wie er mit seinem imaginären Freund redet. Aber es gibt ja dazwischen schon die Perspektiven von der Mutter und wie seine Mutter mit mit Elsa, das ist das Mädchen, dass sie sich zu Hause versteckt hat und wie sie mit ihr redet und sagt Hey, ich glaube, Giorgio hat das rausgefunden.
01:06:41:22 – 01:06:58:00
Sprecher 1
Er ist eigentlich ein guter Junge und unterhalten sich über ihn. Und wo wir seine Perspektive verlassen. Und die Momente gibt es auch öfter, auch wenn gezeigt wird, wie die Großmutter mit ihren Flugblättern losgeht, um die zu verteilen. Und so gibt es immer wieder da wird das nur aus der Perspektive.
01:06:58:00 – 01:07:00:08
Sprecher 3
Er sieht einmal, wie sie die Flugblätter verteilt.
01:07:00:08 – 01:07:12:08
Sprecher 1
Danach stimmt das Recht, aber sie wird manchmal verlassen. Diese Perspektive, das ist er ist nicht zu 100 % radikal dabei, den Nationalsozialismus aus den unschuldigen Augen eines Kindes zu zeigen, sondern.
01:07:13:00 – 01:07:24:13
Sprecher 3
Er hat aber die Chance, dann nicht Grausamkeiten oder Elend und kindliche Perspektive einzunehmen, weil das Gespräch zwischen den beiden ist nicht radikal anders erzählt.
01:07:24:13 – 01:07:25:05
Sprecher 1
Ja, das ist und.
01:07:25:09 – 01:07:26:07
Sprecher 3
Bleibt in diesem.
01:07:26:13 – 01:07:28:00
Sprecher 1
Es könnte auch von ihm beobachtet sein.
01:07:28:03 – 01:07:30:08
Sprecher 3
Theoretisch ja, genau. Es bleibt in dem Ton.
01:07:30:21 – 01:07:33:15
Sprecher 1
Ja, das stimmt.
01:07:34:15 – 01:08:00:22
Sprecher 3
Die Frage, die ich auch aufwerfen möchte, ist Warum? Warum braucht der Film das? Warum braucht der Film die Perspektive des 10-jährigen? Also schlussendlich was will der Film uns damit erzählen und nahebringen? Also hat es den Vorteil, dass ein Kind das entdeckt, alles neu kann mit dem Kind den Film durchlaufen und bekommt es immer wieder, weil das Kind sowieso für das Kind alles Neues ist.
01:08:00:22 – 01:08:01:23
Sprecher 3
Für den Zuschauer auch neu.
01:08:01:23 – 01:08:25:21
Sprecher 1
Aber es macht es natürlich gleich, mit dem Protagonisten mitzufiebern, weil du hast diese Unschuld mit drin. Sein Blick auf den Nationalsozialismus ist ja sehr unschuldiger Blick. Der Adolf Hitler, den er sich vorstellt, das ist ja auch auch wenn er teilweise diese nationalsozialistische Propaganda raushaut, ist es relativ eingeschränkt. Und eigentlich ist da dieser Adolf Hitler in dem Film zumindest in den ersten beiden dritten ein netter Märchenonkel.
01:08:26:18 – 01:08:37:07
Sprecher 1
Der hat ja, der hat ja nichts, hat ja nichts mit dem mit dem realen Hitler zu tun und auch nichts mit dem mit dem Bild, was die Propaganda damals von Hitler vermittelt hat, sondern das ist wirklich einfach einer, der mit ihm Abenteuer erlebt.
01:08:37:16 – 01:08:40:05
Sprecher 2
Der aber auch mal böse wird.
01:08:40:09 – 01:08:52:19
Sprecher 1
Ja auch mal böse wird. Aber halt auch so sehr eingeschränkt ist. Ich glaube, dieser Hitler wandelt sich auch ein bisschen während des Films. Also es gibt am Schluss der, der Hitler ja wird, sein imaginärer Hitler Ja zu seinem Gegenspieler auch so ein bisschen.
01:08:52:19 – 01:08:55:01
Sprecher 3
Ja, aber, aber eher so kindlich beleidigt als.
01:08:56:09 – 01:08:58:16
Sprecher 2
Einer. Äh, ja.
01:09:00:06 – 01:09:17:24
Sprecher 3
Ja, deswegen. Also der Hitler ist nun wirklich konsequent aus der Sicht des Kindes, dass der, der das die Stimme oben, die immer wieder sagt Nein, aber du darfst ja mit diesem jüdischen Mädchen nichts zu tun haben. Es geht nicht, du darfst es nicht. Und willst du mir davonlaufen oder was? Oder bist du schwach geworden?
01:09:18:03 – 01:09:19:21
Sprecher 2
Ja, so.
01:09:20:04 – 01:09:38:22
Sprecher 1
Aber das sind so die einzigen Ausbrüche, die dann in diese Richtung der nationalsozialistischen Ideologie gehen. Ansonsten ist es halt irgendwie so einer. Wir haben das Bild von dem Hitler, wie wir die erst natürlich kennen, weil das ein Wochenschauen in den Zeitungen gesehen hat, aber der Rest ist drum herum gesponnen von ihm. Und das ist halt einfach, wie sich ein 10-jähriger einen imaginären Freund vorstellt.
01:09:40:03 – 01:09:40:24
Sprecher 1
Hitler habe.
01:09:44:02 – 01:09:45:08
Sprecher 2
Man die.
01:09:45:15 – 01:09:48:11
Sprecher 3
Übrigens die Schauspielerin, die die Jüdin spielt, ganz großartig.
01:09:48:11 – 01:10:06:17
Sprecher 1
Fand ich Ja, das ist Moment, das muss ich auch einmal kurz gucken. Thompson McKenzie, das ist wirklich eine super Schauspielerin. Und zwar habe ich die vor kurzem im Film gesehen. So, jetzt eine kurze Google Pause am Trace von 2018. Da spielt sie ein Mädchen, das mit seinem Vater unterwegs ist.
01:10:06:22 – 01:10:07:04
Sprecher 2
Okay.
01:10:07:12 – 01:10:34:02
Sprecher 1
Und die führen so ein Leben abseits der Zivilisation. Der Vater versucht ihr einfach ein natürliches Leben zu führen. Das heißt, sie sind im Wald unterwegs. Sie schlafen in verlassenen Hütten, schlafen teilweise in Zelten und kommen so mit dem wenigsten klar und brauchen eigentlich nichts zum Überleben. Also die klassische eigentlich so eine klassische Zivilisationskritik Fabel. Aber der Film erzählt die Schattenseiten davon.
01:10:34:10 – 01:10:41:13
Sprecher 1
Okay, und es gibt so ein ganzes Genre an Filmen, die das machen, die so in den letzten zehn Jahren gedreht wurden. So was wie Captain Fantastic. Hast du den gesehen?
01:10:41:18 – 01:10:43:06
Sprecher 2
Nein, An.
01:10:45:05 – 01:11:05:02
Sprecher 1
Gerade was sehr Bekanntes Into the Wild ist, glaube ich, einer der besten Filme aus der Ecke, wo Leute die Zivilisation hinter sich lassen. Und die werden meistens so erzählt, dass das sehr glorifiziert wird. Dieses Outsider Leben und dieses Leben abseits von Konsumgesellschaft. Und so weiter. Und in Liv no Trace werden wird das eher so inszeniert, dass man die Schattenseiten sieht.
01:11:05:12 – 01:11:18:15
Sprecher 1
Und das ist auch ganz stark der Verdienst von Thompson McKenzie. War sie das als 17-jährige? Ich weiß nicht, ob es in dem Film ist, dass sie spielt eine 17-jährige. Sie war, glaube ich, auch noch relativ jung, Als sie das gespielt hat von 2018 ist der Film.
01:11:18:24 – 01:11:20:10
Sprecher 3
Da muss sie ziemlich jung gewesen sein.
01:11:20:18 – 01:11:22:17
Sprecher 1
Ja, 18 2000 ist sie geboren.
01:11:23:03 – 01:11:23:09
Sprecher 2
Ah ja.
01:11:23:18 – 01:11:48:03
Sprecher 1
Und sie spielt das unglaublich stark. So dieses, diese Ambivalenz des Charakters und der Blick auf den Vater, der immer von Zweifeln geprägt ist, gleichzeitig aber auch zu ihm hält und ich war sie. Und ich habe sie in dem Film zum Ersten Mal bewusst wahrgenommen. Es war einer ihrer ersten Filme und ich war total froh, als ich sie dann doch wieder gesehen haben dachte Ach ja, und das ist so eine tolle Schauspielerin.
01:11:48:04 – 01:11:49:10
Sprecher 2
Okay, ja.
01:11:49:20 – 01:12:12:13
Sprecher 3
Ich finde, sie bringt das wahnsinnig gut rüber. Dieses, dass erste Entdecken und so dieses erste Herantasten und die ersten Erzählungen, also die Juden. Wir hängen von der Decke, wenn wir schlafen und wir machen das und wir machen sie sich voll da rein, selbst in das, was sie weiß, was die Nazis über die Juden erzählen. Ganz, ganz großartig gespielt.
01:12:12:18 – 01:12:30:16
Sprecher 1
Das ist auch so toll, dass die Rolle nicht so geschrieben wurde, dass sie in dieser klassischen Opfer Pose verharrt. Es wäre so leicht gewesen, diese sie zu inszenieren, als verschüchterte, hilflose, ängstliche Frau, die Hilfe braucht und die die ganze Zeit versteckt ist. Aber sie ist ja unglaublich stark. Und sie fordert Kyoko heraus, und sie führt Psychothriller mit ihm, die sie gewinnt.
01:12:31:16 – 01:12:36:18
Sprecher 1
Und dadurch ist das einfach ein toller Bruch mit diesem Klischee vom vom armen, hilflosen Opfer.
01:12:36:21 – 01:12:37:21
Sprecher 2
Der ja.
01:12:38:13 – 01:12:47:23
Sprecher 3
Auch gegen die Empfehlung der Mutter. Es ist auch nicht umsonst, dass es wirklich eine extra Szene gibt, dass die Mutter sagt Auf gar keinen Fall darfst du dich mit Jo.
01:12:47:23 – 01:12:48:07
Sprecher 2
Jo.
01:12:49:19 – 01:13:00:16
Sprecher 3
Verbrüdern oder irgendwie anfreunden oder sonst irgendwas, weil Der ist so fanatisch, der wird dich sofort verraten Und das ja aber die das trotzdem macht und sich eben nicht in dieser Opferrolle gibt.
01:13:00:16 – 01:13:01:13
Sprecher 1
Genau. Ja, ganz.
01:13:01:13 – 01:13:07:13
Sprecher 3
Toll. Und natürlich der Schauspieler von Gogol. Ja, ganz großartig. Ich hoffe, der macht ganz viel.
01:13:07:15 – 01:13:19:24
Sprecher 1
Ja, es ist so schwer, gute Kinder Darsteller zu kriegen und sie dafür mit einem kindlichen Protagonisten hat. Das Problem, dass er an der Klippe steht und und steht und fällt mit der Leistung des Darstellers. Und ja, altersbedingt sind die meistens nicht besonders gut.
01:13:20:02 – 01:13:20:12
Sprecher 2
Tja.
01:13:21:00 – 01:13:24:15
Sprecher 3
Und die haben sie wirklich super rausgefischt. Ja, unglaublich.
01:13:24:24 – 01:13:28:20
Sprecher 1
Roman Chris Davis, geboren 2007.
01:13:29:01 – 01:13:29:09
Sprecher 2
Na ja.
01:13:30:00 – 01:13:32:04
Sprecher 1
Elf Jahre alt war er, als der Film gedreht wurde.
01:13:32:04 – 01:13:32:22
Sprecher 2
Ja, fast.
01:13:33:15 – 01:13:54:03
Sprecher 3
Großartig. Der hat, der hat diese. Diese. Ha, Ich weiß nicht, ergreift mich ja von Anfang an mit mit seinem Tanz durch die Stadt. Ja, natürlich und und findet aber auch diese Szenen zwischen den beiden. Wie sie dann voreinander stehen, abschätzend und er sich überlegt Kann ich jetzt, darf ich jetzt oder darf ich nicht? Ja.
01:13:54:24 – 01:13:55:11
Sprecher 2
Aber diese.
01:13:55:11 – 01:13:56:10
Sprecher 3
Kindliche Neugier dann.
01:13:56:10 – 01:14:00:10
Sprecher 2
Irgendwie siegt und so ganz, ganz, ganz, ganz toll gespielt.
01:14:00:24 – 01:14:04:22
Sprecher 1
Auf jeden Fall ein Gewinn für den Film und für die Filmwelt.
01:14:05:17 – 01:14:10:01
Sprecher 3
Okay. Hast du einen? Oh, Sache. Eine Sache noch für den Abschluss.
01:14:10:08 – 01:14:10:13
Sprecher 1
Ja.
01:14:12:03 – 01:14:23:08
Sprecher 3
Ist der Film am Ende? Auch wenn wir jetzt schon festgestellt haben, dass er das vielleicht nicht ist. In unserer Perspektive aber besteht nicht wirklich die Gefahr, dass er zu lieblich ist für das Thema.
01:14:24:16 – 01:14:44:10
Sprecher 1
Ja, ich würde behaupten, er ist ein bisschen zu lieblich, gerade in seinem Mittelteil. Ich finde, am Anfang funktioniert das sehr gut, weil er so bizarr und grotesk ist, so überzeichnet ist das, dass das nicht passieren kann, weil es einfach so albern absurd ist, wie dieser Hitler dargestellt wird. Aber in seinem Mittelteil wird das eigentlich zu einer sehr klassischen Hollywood Masken Tragikomödie.
01:14:45:07 – 01:15:11:01
Sprecher 1
Und da ist er sehr lieblich. Und da ist auch so ein bisschen Stationen Arbeit abarbeiten, du weißt schon, so ein bisschen was passiert. Dass die Mutter irgendwann stirbt, ist zu erwarten, dass diese Konfrontation mit Elsa stattfindet. Und auch da sich eine Freundschaft entwickelt, ist irgendwie zu erwarten. Und ich finde, er fängt sich dann am Schluss noch mal, wenn er den kann, wenn er die Schrecken des Krieges zumindest so in der Peripherie immer wieder andeutet.
01:15:11:08 – 01:15:18:03
Sprecher 1
Und dadurch fängt er sich aber im Mittelteil hat er tatsächlich gibt es Momente, wo er zu lieblich, zu kitschig und zu sentimental ist.
01:15:18:12 – 01:15:44:15
Sprecher 3
Vor allem, weil auch nie der Umgang der Nazis mit den Juden tatsächlich gezeigt wird. Du hast keine. Du hast immer nur so ein paar Erzählungen, wie welches Schreckensbild von Juden gezeichnet wird durch die Nazis. Aber es gibt keine. Kein Anflug von Konzentration, kein Nichts. Also nichts in der Richtung, wo man denkt Hier sehe ich einmal, welcher Gefahr die Jüdinnen in diesem Haus eigentlich ausgesetzt ist.
01:15:44:15 – 01:15:45:20
Sprecher 3
Das ist schon ein bisschen, ja.
01:15:46:08 – 01:15:57:03
Sprecher 1
Aber dadurch wird er auch nicht zum Porno, weil es ja jetzt gerade einfällt. Ein Film, der etwas ähnliches versucht und komplett scheitert. Meiner Meinung nach ist der Junge im gestreiften Pyjama.
01:15:57:20 – 01:16:04:18
Sprecher 3
Das, da bin ich auf der Recherche auch drauf gekommen. Ich habe noch nicht gesehen, aber der soll auch so ein in die Richtung gehen, aber nicht.
01:16:04:18 – 01:16:10:19
Sprecher 1
Ja, schrecklicher Film. Also ich glaube, viele würden mir widersprechen. Es ist ein durch und durch Porno.
01:16:11:09 – 01:16:12:00
Sprecher 2
Okay, es.
01:16:12:03 – 01:16:38:19
Sprecher 1
Ist also, um es kurz anzureißen, es geht darum, dass ein kleiner Junge mit seiner Familie, sein Vater ist es Obersturmbannführer, irgendwas. Und kriegt eine Stelle im Konzentrationslager. Und er zieht mit seiner Familie dann ein schönes Landhaus und direkt um die Ecke ist das Konzentrationslager. Und er geht dann da hin, obwohl er das nicht darf und trifft halt am Zaun einen Jungen in seinem Alter, der gefangen ist und einen gestreiften Pyjama anhat und Kleidung.
01:16:39:06 – 01:17:07:02
Sprecher 1
Und sie freunden sich dann an und spielen durch diesen Spielen dann durch den Zaun und werden so was wie Freunde. Und es ist ein Drama. Es ist keine Komödie, das ist komplett anders. Vom Ton und es ist so ein das für mich ist so ein Elend Porno, ich hab’s es schon gesagt, ein Drama, So ein historisches NS Drama der schlimmsten kitschigen, sentimentalen Sorte, auch mit ganz komischem Ende dann.
01:17:07:24 – 01:17:18:18
Sprecher 1
Und es ist ein Film, bei dem ich mich physisch fast schon unwohl gefühlt habe, weil es so, weil es so drauf gedruckt war und und einfach so übertrieben inszeniert war.
01:17:19:09 – 01:17:27:08
Sprecher 3
Und findest du, das Leben ist schön? In welche Richtung würdest du den stecken dann der funktioniert, der funktioniert oder das.
01:17:27:08 – 01:17:32:02
Sprecher 1
Leben ist schön, aber das Leben ist schön. Ist auch auch Bagatellisierung.
01:17:32:13 – 01:17:37:12
Sprecher 3
Das absolut natürlich, aber. Aber die Bagatellisierung hat eine Zwischenebene.
01:17:37:16 – 01:17:37:20
Sprecher 1
Ja.
01:17:38:02 – 01:17:57:03
Sprecher 3
Weil weil du ja, er macht die Bagatellisierung nicht. Der Film an sich, sondern er führt das durch für das Kind. Deswegen funktioniert das auch noch mal ganz anders, weil du, weil du trotzdem das Drumherum und die Gefahr viel präsenter hast, weil du über ihn siehst, welche Gefahr eigentlich tatsächlich da ist.
01:17:57:04 – 01:18:19:08
Sprecher 1
Das Leben ist schön. Es funktioniert auch deswegen so gut, weil er die, die deutsch und die nationalsozialistische Ideologie ziemlich ausblendet und sich einfach mit dem Schicksal der Juden aus dem Blick eines jüdischen Kindes beschäftigt und diesem Kind total viel Raum gibt und auch total viel Respekt gibt. Der Wahrnehmung dieses Kindes.
01:18:19:23 – 01:18:22:04
Sprecher 2
Ja, okay.
01:18:22:17 – 01:18:33:12
Sprecher 3
Dann haben wir also einen guten Film in der Tradition von Der große Diktator Tobi und Not To Be und The Producers.
01:18:33:12 – 01:18:33:21
Sprecher 2
Um mal die.
01:18:33:21 – 01:18:48:02
Sprecher 3
Vorbilder also ich finde das sind die großen Vorbilder für Hitler Darstellungen in den Filmen. Also also komödiantische Varianten davon ist Hitler.
01:18:48:06 – 01:18:51:21
Sprecher 2
Um den um zwei.
01:18:51:21 – 01:19:11:13
Sprecher 3
100 Jahre Adolf Hitler zurückzugehen? Wird Hitler in diesem Film wiederum auf irgendeine Art von Podest gestellt oder ist er die also, weil eine Witzfigur ist, ist was anderes, hat ein anderes Podest als diese elende Figur aus 100 Jahre Adolf Hitler, finde ich.
01:19:12:03 – 01:19:36:03
Sprecher 1
Ich glaube, er wird in dem Film nicht auf ein Podest gestellt, weil die Person Hitlers in dem Film überhaupt keine Rolle spielt, sondern weil es nur die um die imaginäre Vorstellung von einem ist es die Fantasie von einem 11-jährigen Kind es ist. Es hat nichts mit dem historischen Hitler zu tun, was wir sehen, sondern von dem Wir sind, wie ein fanatisches Kind.
01:19:37:16 – 01:19:38:04
Sprecher 2
Sich.
01:19:38:24 – 01:19:44:12
Sprecher 1
Hitler vorstellt und daraus eben das macht wie ein Kind seinen Helden sehen will.
01:19:45:12 – 01:19:45:18
Sprecher 2
Ja.
01:19:46:10 – 01:19:55:20
Sprecher 3
Also mit Podest meine ich natürlich nicht positiv, sondern einfach, um jemanden auf eine idealisierte, stilisierte Version seiner selbst.
01:19:56:04 – 01:19:56:24
Sprecher 2
So zu.
01:19:57:15 – 01:20:09:02
Sprecher 3
Hauen. Aber das Recht ist natürlich stellt sich das sowieso nur alles auf die Fantasie des Kindes ab und deswegen hat es keinen keinen Realitätsbezug in der Form. Und auch der Rest des Films bezieht sich tatsächlich erstaunlich wenig auf Hitler.
01:20:09:13 – 01:20:29:13
Sprecher 1
Das ist einfach nicht Das ist das Gute an dem Film, dass nicht Hitler im Mittelpunkt steht, sondern der einfache Mensch, der fanatisch ist. Ja, Jojo ist der, auf dem der Fokus liegt. Und Jojo ist in dem Film auch der Schuldige. Soweit man als elf jähriges Kind schuldig sein kann. Und das wird glaube ich im Kino viel zu selten gemacht, wenn es um das Thema Nationalsozialismus geht.
01:20:29:13 – 01:20:36:03
Sprecher 1
Dass die Schuld des Einzelnen, des einfachen, der einfachen Bürgerin thematisiert wird.
01:20:36:24 – 01:20:37:10
Sprecher 2
Okay.
01:20:37:23 – 01:20:47:05
Sprecher 3
Dann dürfen wir das als Schlusswort lassen. Sie haben unsere drei Filme einmal durchgepeitscht innerhalb von 20 Stunden. Wie lange haben Sie gebraucht?
01:20:47:06 – 01:20:50:21
Sprecher 1
Ja, das ist eine gute Frage. Ich weiß es nicht. Anderthalb Stunden, anderthalb Stunden.
01:20:50:21 – 01:20:53:19
Sprecher 3
Ungefähr anderthalb Stunden. Ein bisschen weniger als anderthalb Stunden mit Pause.
01:20:54:08 – 01:20:56:19
Sprecher 2
Ja, sehr schön. Ja. Vielen Dank für.
01:20:56:23 – 01:20:57:23
Sprecher 1
Vielen Dank, Johannes.
01:20:57:24 – 01:21:02:17
Sprecher 3
Dann sollten wir das öfter tun. Und vielleicht hören wir uns dann demnächst wieder mit anderen Filmen.
01:21:02:17 – 01:21:05:00
Sprecher 1
Sollten. Ja, wir hören uns das dann.
01:21:06:06 – 01:21:18:02
Sprecher 4
Bist du du, Du.
01:21:18:02 – 01:21:19:16
Sprecher 2
Ach ja, bevor wir.
01:21:19:16 – 01:21:21:20
Sprecher 3
Es vergessen. Was willst du denn als nächstes haben?
01:21:21:21 – 01:21:28:02
Sprecher 1
Oh, das nächste Mal habe ich für dich einen großen Film um die Jahrtausendwende.
01:21:28:02 – 01:21:29:02
Sprecher 3
Welche Jahrtausendwende?
01:21:29:10 – 01:21:31:20
Sprecher 2
Genau?
01:21:31:20 – 01:21:32:16
Sprecher 1
Das große Werk.
01:21:32:16 – 01:21:33:12
Sprecher 2
Die Kreuzzüge?
01:21:34:17 – 01:21:43:07
Sprecher 1
Nein, aus dem Jahr 1990. Von Paul Thomas Anderson. Magnolia Ensemble. Film. Episodenfilm. Großes Drama.
01:21:43:14 – 01:21:44:18
Sprecher 3
Oh, sehr schön.
01:21:44:19 – 01:21:45:15
Sprecher 1
Was gibt es von dir?
01:21:45:24 – 01:21:52:10
Sprecher 3
Ja, ich. Ich habe für dich etwas aus den Vierzigern, Ende der 40er. Und zwar einen meiner.
01:21:52:12 – 01:21:55:21
Sprecher 2
Geliebten, allerseits geliebten Tanz Filme.
01:21:56:05 – 01:21:57:03
Sprecher 3
Funny Face.
01:21:57:24 – 01:21:58:11
Sprecher 2
Ja.
01:21:58:20 – 01:21:59:24
Sprecher 1
Du hast Magnolia noch nicht gesehen?
01:22:00:08 – 01:22:01:15
Sprecher 3
Nein. Magnolia. Ja. Nicht gesehen.
01:22:02:01 – 01:22:05:06
Sprecher 1
Ich kann auch noch nicht. Bin sehr gespannt. Gute.
01:22:05:15 – 01:22:06:14
Sprecher 3
Dann bis nächste Woche.
01:22:06:18 – 01:22:07:14
Sprecher 1
Bis dann. Tschüss.