Episode 15: Laurel und Hardy: In Oxford, Der Club der toten Dichter
Nachdem Johannes beim letzten Mal einen Film am Start hatte, der ihn in vielerlei Hinsicht beeinflusst hat, darf dieses Mal Plor eine sehr persönliche cineastische Erinnerung auffrischen. Wir sprechen über den Club der toten Dichter aus dem Jahr 1989, das Carpe Diem und die Liebe zur Poesie. Als Kontrastprogramm dient durch und durch klassischer Slapstick von Dick und Doof, beziehungsweise Stan Laurel und Oliver Hardy, A Chump at Oxford aus dem Jahr 1940.
In unseren dazu passenden Top 3 Listen beschäftigen wir uns mit dem Mikrokosmos Schule und wie dieser in verschiedenen Filmen auf die Leinwand gebracht wurde. Außerdem widmen wir uns einem etwas in Vergessenheit geratenen Subgenre des komischen Films, dem Slapstick, beziehungsweise der Physical Comedy. Und zum Ende der Episode gibt es sogar eine kleine Überraschung in Form unserer ersten Fanpost, die auch gleich als Vorlage für die Filmauswahl der kommenden Folge dient.
Wollt Ihr uns auch Filme vorschlagen oder eure persönlichen Gedanken zu den von uns besprochenen Filmen mitteilen? Dann schreibt uns unter johannes@mussmansehen.de oder florian@mussmansehen.de.
Der Club der toten Dichter [Peter Weir]
(USA 1989)
“Oh Captain, my Captain” so möchte der Englischlehrer John Keating – angelehnt an ein Gedicht des Romantikers Walt Whitman – von seinen Schülern genannt werden. Keating wurde gerade eben erst angestellt an einem hochrenomierten Jungeninternat in Vermont, sorgt aber schnell für Aufsehen mit seinen unorthodoxen Lehrmethoden, seiner hemmungslosen Liebe für Poesie und seinem Ziel, die Schüler zum selbständigen Denken anzuregen. Im Mittelpunkt steht jedoch nicht nur er, sondern ebenso eine Gruppe seiner älteren Schüler. Angespornt von Keatings Enthusiasmus lassen sie den geheimen Club der toten Dichter wieder neu auferstehen. In diesem treffen sie sich heimlich in der Nacht, tragen sich gegenseitig Gedichte vor und saugen das Mark des Lebens in sich auf. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis dieses rebellische Verhalten mit den konservativen Idealen ihrer Schule kollidiert.
Das Drama Der Club der toten Dichter von Peter Weir wurde im Jahre 1989 veröffentlicht und wurde schnell zum Box Office Hit und Instant Klassiker. Für Robin Williams, der zuvor nur als Comedian geachtet war, sorgte er fast im Alleingang für ein Dauerabo von melodramatischen und tragikomischen Rollen. Dem antiken Sinnspruch “Carpe Diem” (Nutze den Tag) verhalf er zu einer riesigen Berühmtheit und hatte auch darüber hinaus auf die Gestaltung zahlloser Poesiealben einen immensen Einfluss. Aber funktioniert er auch noch heute? Und besitzt er vielleicht auch problematische Seiten, die von seiner pathetischen und enthusiastischen Art vielleicht zu sehr verschleiert werden? Was denkst du Johannes?
A Chump at Oxford [Alfred J. Goulding]
(USA 1940)
Der in Deutschland unter dem Titel „Dick und Doof als Studenten“ erschiene Film aus dem Jahre 1940 unter der Regie von Alfred J. Goulding, hat mehrere Fassungen durchlaufen. Eigentlich war er ursprünglich als 40 minütige Featurette geplant und ist als solche auch in amerikanischen Kinos gelaufen. Für den europäischen Markt kam zu der Zeit allerdings schon nur noch ein Langfilm in Frage, so dass sie dem Film eine recht unmotivierte 20 minütige Sequenz hinzufügten. Eine 20 minütige Version des Films kam unter dem Titel „Alter Ego“ später ins Fernsehen. Scheinbar ließ sich, ohne große Verluste im Verständnis der Geschichte einiges wegstreichen.
Allerdings muss man sagen: das ist kaum zu merken. Nicht etwa weil die Story gut ergänzt wäre, sondern weil der ganze Film eigentlich aus einer Art Nummernprogramm bestand, wie sehr viele der Laurel und Hardy Filme dieser Zeit. Der Hauptplot ist recht simpel erzählt:
Laurel und Hardy gehen an eine Uni und werden nicht gut aufgenommen.
Der Rest sind Slapstick Nummern der alten Schule für kurzweil, ohne dem Publikum große Denkleistungen abzuverlangen. Oder musstest du viel grübeln, Plor?
Transkript
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Allerdings muss man dazu sagen, dass die heutigen Techniken automatisiert Transkriptionen herzustellen, doch immer wieder an ihre Grenzen stoßen und streckenweise unlesbare Texte hervorbringen. Eine händische Korrektur der Texte, ist ein Aufwand, der die Möglichkeiten dieses Podcasts bei weitem übersteigt. Trotz dieser Nachteile, überwiegen für uns die Vorteile einer (wenn auch fehlerhaften) Verschriftlichung.
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