Episode 110: Teorema von Pier Paolo Pasolini – Kunstkacke oder rätselhaftes Meisterwerk?

Pier Paolo Pasolini gilt als einer der widersprüchlichsten und kontroversesten Regisseure des 20. Jahrhunderts. Vom Schriftstellertum kommend entdeckte er in den 60er Jahren den Film, drehte einige Werke im Geist des italienischen Neorealismus, um dann seine ganz eigene Vision eines sozialkritischen, marxistischen Kinos zu entwickeln: In diesem ist Jesus ein Subproletarier, wird die sexuelle Entgleisung eines Marquis de Sade mit dem Faschismus der Moderne in Zusammenhang gebracht, und – wie in Teorema aus dem Jahr 1968 – wird eine Kritik des Bürgertums anhand der Feiler Erotik, Liebe und Spiritualität entworfen:

Ein einfacher, handgeschriebener Zettel, überbracht von einem engelsgleichen Postboten kündigt von der Ankunft eines Besuchers. Dieser wird von der prototypischen großbürgerlichen Familie, die im Zentrum von Teorema steht, in Empfang genommen und bewirtet: Nach und nach erliegen sie alle seinem Charme (und seinem Schritt): Magd, Mutter, Sohn, Tochter und Vater. Und jeder macht in den anschließenden sexuellen Begegnungen eine Entwicklung durch: Die Magd entdeckt die Spiritualität und zieht zurück aufs Land, die Mutter erlebt einen zweiten sexuellen Frühling, der Sohn kann sich endlich seiner Homosexualität und unterdrückten künstlerischen Ader stellen. Die Tochter wird erwachsen und katatonisch und der Vater lässt alle bürgerlichen Statussymbole hinter sich.

Teorema lässt viel Raum für Interpretation. Ist hermetisch, kryptisch und schreit geradezu nach einer hermeneutischen Analyse, die Pasolinis ambivalentes Leben, Verhältnis zum Bürgertum, Sozialismus, Staat und Religion einschließt…

Aber wir wollen hier ja auch ein bisschen Spaß haben. Also Johannes: Wenn du von einem gottgleichen Jüngling nochmal komplett aus der Spur gerissen wirst, wohin soll die Reise gehen? In die abstrakte Kunst? In die Arme zahlloser junger Männer? In die Katatonie? Als Wunderheiler aufs Land? Oder doch lieber nackt schreiend in die Wüste?

Transkript

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00:00:00:00 – 00:00:18:19
Sprecher 1
Kunstwerk. Ich bin so nachdenklich. Ich habe hier einen philosophischen Überbau, liest dieses Buch und dieses Buch und dieses Buch, Dann kannst du mich verstehen. Das ist mir alles scheißegal. Ich kenn mich auch nicht aus mit den ganzen, mit den ganzen Diskursen aus den 60er Jahren, über Marxismus und wie Marxismus und Erotik zusammengedacht werden kann. Das braucht man gar nicht.
00:00:18:20 – 00:00:22:09
Sprecher 1
Der Film kann einen trotzdem reinziehen.
00:00:23:10 – 00:00:30:15
Sprecher 2
Du, du, du, du.
00:00:31:14 – 00:00:38:09
Sprecher 3
So herzlich willkommen hier zu einer neuen Ausgabe. Das muss man sehen. Podcast Herzlich willkommen in meiner Küche!
00:00:38:24 – 00:00:42:24
Sprecher 1
Herzlich willkommen, Johannes! Herzlich willkommen, liebes Publikum, Schön, dass Sie wieder dabei seid.
00:00:43:02 – 00:00:47:08
Sprecher 3
In meiner Küche, wo wir kaum zu zweit reinpassen, hier so viel Zeug stehen, haben wir es.
00:00:47:08 – 00:00:49:01
Sprecher 1
Unglaublich gemütlich und kuschelig.
00:00:49:10 – 00:00:50:01
Sprecher 3
Das freut mich.
00:00:50:11 – 00:00:53:10
Sprecher 1
Vor allem mit dem Tee, der da in der Ecke vor sich hin brüllt. Es ist.
00:00:53:10 – 00:00:54:24
Sprecher 3
Ein Hinweis, dass ich jetzt ein bisschen.
00:00:55:19 – 00:00:58:07
Sprecher 1
Rot. Ja, ich würde mich sehr über Tee freuen. Habe ich noch.
00:00:58:07 – 00:01:00:23
Sprecher 3
Keinen Tee bekommen? Bei dir werde ich immer Johannes.
00:01:02:01 – 00:01:23:13
Sprecher 1
Für alle, die neu eingeschaltet haben. Man kann es ja nicht oft genug wiederholen. Wir reden hier über Filme mit einem kleinen Twist. Und zwar schlagen wir uns gegenseitig jede Woche Filme vor. Das heißt, einer gibt dem anderen eine Hausaufgabe. Ein Film, den er schauen muss. Und in der kommenden Episode reden wir dann über diesen Film und im besten Fall ein Film, der den Horizont des jeweils anderen und im besten Fall auch von euch erweitert.
00:01:23:17 – 00:01:36:15
Sprecher 3
Im besten Fall auch euren Horizont. Was mich zu dem Hinweis bringt, dass ihr uns natürlich auch Aufgaben geben könnt. Ihr könnt uns auch schreiben und sagen Diesen Film müsst ihr unbedingt mal besprechen oder anschauen. Und wenn es nicht die Japaner sind.
00:01:37:03 – 00:01:50:22
Sprecher 1
Alles gibt uns alles. Wir hatten mal echt einen ganz guten Lauf, wo wir viele Publikums Wünsche gekriegt haben und zu mehrere Episoden in Folge eigentlich nur noch Publikums Wünsche bedient haben. Wir würden uns sehr sehr darüber freuen, wenn wir das noch mal können, weil irgendwann gehen uns die Ideen aus.
00:01:51:03 – 00:01:58:24
Sprecher 3
Wie hast du das gerade öffentlich gesagt? Mein Gott, spiele ich das raus oder so? Na ja.
00:01:58:24 – 00:02:19:02
Sprecher 1
Auf jeden Fall. Diese Woche sind mir die Ideen noch nicht ausgegangen. Diese Woche habe ich Johannes einen Film vorgeschlagen, und zwar aus der Reihe. Ich möchte, dass Johannes ein bisschen mehr in die Filmgeschichte eintaucht, was so hart klingt, weil Johannes eigentlich schon jemand ist, der sich sehr viel mit Filmgeschichte beschäftigt, aber eben mit sehr bestimmten, mit einer sehr bestimmten Gattung.
00:02:19:02 – 00:02:21:02
Sprecher 1
Und das sind meistens amerikanische Musicals.
00:02:21:20 – 00:02:27:03
Sprecher 3
Redet sich um Kopf und Kragen. Erzähl weiter, erzähl weiter. Ich widerspreche erstmal nicht und deswegen bin ich froh, dass.
00:02:27:03 – 00:02:33:14
Sprecher 1
Johannes ab und zu mal so einen europäischen Arthouse Film vor die Füße zu stellen und zu sagen, wie wir das.
00:02:33:15 – 00:02:34:04
Sprecher 3
Bilden.
00:02:34:14 – 00:02:49:10
Sprecher 1
Ich möchte nicht, wir haben hier ja auch einen Bildungsauftrag und heute gibt es sehr viel Bildung, was Filmgeschichte betrifft. Wir reden nämlich über Pier Paolo Pasolini, einen der großen italienischen Regisseure der 60er und frühen 70er Jahre.
00:02:49:15 – 00:02:54:21
Sprecher 3
Ich würde gerne dieses Mal die Episode ein kleines bisschen anders verfolgen. Das Konzept, das.
00:02:54:21 – 00:02:55:11
Sprecher 1
Sagst du jetzt.
00:02:55:17 – 00:03:06:12
Sprecher 3
Ja, damit du nicht vorbereiten kannst. Und zwar würde ich gerne alle Wertungen, die ich diesem Film gegenüber habe oder nicht habe, zurückstellen und dir nicht verraten, wie ich den Film fand.
00:03:06:14 – 00:03:16:15
Sprecher 1
Hervorragend. Finde ich gut. Lass uns über das Inhaltliche reden und lass uns danach zur Wertung kommen. Versuchen wir das, versuchen wir. Das finde ich eine super Idee. Aber ich möchte eins vorwegschicken Bevor wir damit anfangen Ja, du musst mir dankbar sein.
00:03:16:20 – 00:03:19:01
Sprecher 3
Ich muss sowieso. Du musst mir immer dankbar sein.
00:03:19:12 – 00:03:37:09
Sprecher 1
In diesem Fall besonders. Ich hätte nämlich für einfach. Für Clickbait hätte ich es mir leicht machen können, sagen können okay, wir reden über die 120 Tage von Sodom. Wir reden über Gewalt, wir reden über Skandale, wir reden über Kontroversen, wir reden über Menschen, die gezwungen sind, Fäkalien zu essen. Das zieht extrem viele Hörerinnen an, damit kriegen wir auf jeden Fall ordentlich Publikum.
00:03:37:15 – 00:03:54:09
Sprecher 1
Aber das habe ich nicht getan. Ich wollte nämlich über mein Lieblingsfilm von Pasolini reden, der meiner Meinung nach auch viel besser ist als die 20 Tage von Sodom und auch nicht ganz so ein großen Skandal, aber auch für ein bisschen Skandal gesorgt hat. Und zwar der Film aus dem Jahr 1968, immer mit dem deutschen Untertitel Die Geometrie der Liebe.
00:03:54:13 – 00:04:00:19
Sprecher 3
Ja, etwas, was mir schon zu theoretisch ist, um zu glauben, dass das irgendeine Art von Skandal hervorgerufen hat.
00:04:01:12 – 00:04:17:06
Sprecher 1
Und ob dieser deutsche Untertitel passt, darüber können wir noch reden. Aber auch ohne den deutschen Untertitel ist natürlich allein schon der Name für immer ein unglaublich akademischer Name. Und es handelt sich auch um einen akademischen Film und auch viele würden sagen einen prätentiösen Film. Aber wir wollen mal so ganz unbedarft einsteigen.
00:04:17:21 – 00:04:35:06
Sprecher 3
Kann keine Wertung sein. Ich gucke den Film einfach so wie eine Maschine und sage dann Okay, lass uns darüber mal reden, was da inhaltlich drin ist, was so philosophisch drin ist. Und ich bin dir tatsächlich dankbar, dass die 120 teile. Ich habe nämlich die Biografie von Pasolini gelesen und habe dann gedacht Ah, okay, es hätte viel schlimmer kommen können, da ist es gut.
00:04:36:16 – 00:04:56:22
Sprecher 1
Aber ich werde bestimmt noch ein, zwei Sätze zu den 120 Tagen von Sodom sagen, was wahrscheinlich der bekannteste Pasolini Film ist, denke ich mal, aber auch dicht gefolgt von Theo Remer. Und wahrscheinlich kennen einige noch seine seine merkwürdigen Erotik versuche, die Ende der 60er gemacht wurden. Pasolini hat nicht nur gute Filme gedreht der Carvalho, aber ich werde einfach mal einsteigen mit dem kleinen Text.
00:04:56:22 – 00:05:19:04
Sprecher 1
Du lässt die Wertung außen vor. Dann schauen wir, wie wir zu diesem Film kommen. Pier Paolo Pasolini gilt als einer der widersprüchlichsten und kontroversesten Regisseure des 20. Jahrhunderts. Vom Schriftsteller Tun kommt, entdeckte er in den 60er Jahren den Film, drehte einige Werke im Geist des italienischen Neorealismus, um dann seine ganz eigene Version eines sozialkritischen marxistischen Kinos zu entwickeln.
00:05:19:11 – 00:05:47:02
Sprecher 1
In diesem ist Jesus ein Subproletariat. Wird die sexuelle Entgleisung eines Marquis de Sade mit dem Faschismus der Moderne in Zusammenhang gebracht. Und wie in Theorem Theoreme aus dem Jahr 1968 wird eine Kritik des Bürgertums anhand der Pfeiler Erotik, Liebe und Spiritualität entworfen. Ein einfacher handgeschriebener Zettel, überbracht von einem engelsgleichen Postboten, kündigt von der Ankunft eines Besuchers. Dieser wird von der prototypischen großbürgerlichen Familie, die im Zentrum von Theorie steht, in Empfang genommen und bewirtet.
00:05:47:08 – 00:06:15:21
Sprecher 1
Nach und nach erliegen sie alle seinem Charme und seinem Schritt. Markt, Mutter, Sohn, Tochter und Vater. Und jeder macht in den anschließenden sexuellen Begegnungen eine Entwicklung durch. Die Magd entdeckt die Spiritualität und zieht zurück aufs Land. Die Mutter erlebt einen zweiten sexuellen Frühling. Der Sohn kann sich endlich seiner Homosexualität und unterdrückten künstlerischen Ader stellen. Die Tochter wird erwachsen und katholisch, und der Vater lässt alle bürgerlichen Statussymbole hinter sich.
00:06:16:10 – 00:06:41:10
Sprecher 1
Theorem lässt viel Raum für Interpretationen, ist hermetisch kryptisch und schreit geradezu nach einer hermeneutischen Analyse, die Pasolinis ambivalentes Verhältnis zu Bürgertum, Sozialismus, Staat und Religion einschließt. Aber wir wollen ja hier auch ein bisschen Spaß haben. Also, Johannes, wenn du von einem gottgleichen Jüngling nochmal komplett aus der Spur gerissen wirst, wohin soll die Reise gehen? In die abstrakte Kunst, In die Arme zahlloser junger Männer?
00:06:41:14 – 00:06:46:14
Sprecher 1
In die Katatonie? Als Wunderheiler aufs Land? Oder doch lieber nackt schreiend in die Wüste?
00:06:49:14 – 00:07:18:21
Sprecher 3
Nach dem Film will ich nackt in die. Keine Wertung, keine Wertung. Die Würfel sind noch nicht gefallen. Vielleicht finde ich den Film am Ende tatsächlich richtig gut. Das kann immer noch passieren. Flo hat mich auch bei Wie ist das Ding am Thinking of Things? Na ja, bei diesem Film habe ich auch echt erst im Gespräch festgestellt, dass das eigentlich oder in der Recherche halt eigentlich ein ganz geiler Film sein könnte, wenn man denn wüsste, was.
00:07:18:23 – 00:07:20:01
Sprecher 3
Wie man ihn entschlüsselt, wenn man ihn.
00:07:20:07 – 00:07:43:24
Sprecher 1
Ich glaube, bei diesem Film ist ein bisschen schwerer, weil es gibt ja Entschlüsselung, Entschlüsselung, Versuch. Es gibt unzählige Arbeiten. So wie Pasolini lädt dazu ein, Film theoretische Abhandlungen zu schreiben, seine Doktorarbeit, um ihn zu bauen. Und so weiter. Aber es sind eben doch alles nur Herangehensweisen. Und man kann natürlich viel mit Pasolinis Werdegang auf den Weg zu sprechen kommen, versuchen irgendwie zu entschlüsseln.
00:07:44:16 – 00:07:53:16
Sprecher 1
Aber ich finde das ja auch immer so ein bisschen oll und so ein bisschen öde zu sagen okay, wir haben hier ein Rätsel vor uns, jetzt knacken wir dieses Rätsel, dann haben wir die perfekte Lösung. Wir haben das Puzzle zusammengesetzt und jetzt wissen wir, worum es geht.
00:07:53:23 – 00:07:57:09
Sprecher 3
Vor allem, weil du es nicht magst. Wenn man fragt Was wollte der Regisseur damit?
00:07:57:18 – 00:08:22:12
Sprecher 1
Ich will. Also, wenn. Wenn, dann. Was soll der Film? Aber ein Film hat natürlich keinen direkten Willen. Ich finde die Frage spannender Was kann er mir erzählen und was gibt er mir mit auf den Weg? Weil der Film ist ja aus dem Jahr 1968. Wir befinden uns im Jahr 2023. Und ein gutes Kunstwerk atmet und lebt weiter und gibt ja einem Publikum, das dem Künstler oder der Künstlerin folgt, noch mal neue Ideen mit auf den Weg.
00:08:22:12 – 00:08:46:11
Sprecher 1
Und die sind in dem Kunstwerk auch irgendwie drin. Und wenn man sich nur auf das stürzt, was wollte der Regisseur sagen? Oder was hat der Film damals in seinem historischen Kontext bedeutet? Dann verpasst man vielleicht auch ein bisschen die Chance, neue Sachen aus dem Kunstwerk raus zu nehmen. Und ich finde, das ist ein. Das ist unter anderem ein Zeichen von guter Kunst, dass sie dir die Möglichkeit gibt, 50 Jahre später zu sagen okay, ich sehe da was komplett anderes drin als das, was damals die die Schaffenden gesehen haben.
00:08:46:11 – 00:08:51:23
Sprecher 1
Aber das ist auch was wert. Und das gibt noch mal neue Impulse. Und noch mal neue Ideen. Und ich habe extra viel.
00:08:51:23 – 00:08:59:22
Sprecher 3
Nach dieser Rede musste ich die Nationalhymne anstimmen, weil das war jetzt wirklich so ergreifend, wie als wenn das Footballteam einmal so hört Leute, wir gehen da jetzt.
00:08:59:22 – 00:09:10:11
Sprecher 1
Heute feiern wir unseren künstlerischen Independence Day, also Theory Meistertitel. Johannes Du hast mit Sicherheit auch einmal noch mal lexikalisch nachgeguckt, was interims.
00:09:10:16 – 00:09:23:01
Sprecher 3
Das möchte ich aber von dir wissen. Also ich, ich. Gibt es einen Unterschied zwischen einer Theorie und einem Theorem im Sinne von, dass es Theoreme vielleicht einfach nur in eine Satz, in einen Satz gepresst ist, was die Theorie bedeutet?
00:09:23:05 – 00:09:45:14
Sprecher 1
Ja, ich würde. Ich würde sagen, Theorem ist ähnlich wie Theorie verhält sich zu Theorem wie Lexikon zu Lexeme. Und die heißen Theorem ein kleiner, die kleinstmögliche Einheit in einer Theorie, also ein Satz einer Theorie. Eine Theorie umfasst meistens sehr viele Sätze und im Gegensatz zu einem Axiom, auch wenn der Übergang sehr fließend, dass wir reden ja vom Spektrum.
00:09:46:09 – 00:10:06:12
Sprecher 1
Wir sind halt einfach etwas, was Menschen erschaffen haben. Wir sind, wir sind bei dem, bei dem, was Menschen konstruiert haben, um sich die Welt zu erklären. Im Gegensatz zu einem Axiom ist ein Theorem meistens beweisbar und leitet sich unter anderem von Axiomen ab. Also ein klassisches Theorem. Und ich muss jetzt schon ein bisschen ballern lassen. Meine Top drei werden es zum Beispiel.
00:10:06:14 – 00:10:24:03
Sprecher 1
Ich würde sagen, es gibt zum Beispiel den Newtonschen Satz, dass ein Körper so lange in Ruhe oder gleichförmiger Bewegung bleibt, solange keine Kräfte auf ihn einwirken. Das ist für mich so ein typisches Theorem. Das Theoriegebäude von Newton ist natürlich viel größer. Oder der erste Satz der Thermodynamik. Wärme bleibt erhalten, Energie bleibt erhalten. Es kann keine Energie aus dem Nichts entstehen.
00:10:25:06 – 00:10:33:07
Sprecher 1
Das sind klassische Theoreme und die gehören meistens zu größerer Theorien. Eine Theorie setzt sich aus Axiomen und Theoremen zusammen und beweisen Ja.
00:10:33:20 – 00:10:39:12
Sprecher 3
Jetzt möchte ich von dir noch die Erklärung, warum Pasolini diesen Film anderthalb Stunden oder so.
00:10:39:20 – 00:10:40:20
Sprecher 1
Ja gar nicht so lange.
00:10:41:09 – 00:10:43:09
Sprecher 3
Es geht, also hätte schlimmer kommen.
00:10:43:09 – 00:10:44:10
Sprecher 1
Weniger als 100 Minuten.
00:10:45:15 – 00:10:53:14
Sprecher 3
Warum dann Theorie immer und nicht die ganze Theorie? Weil er redet. Es gibt ja schon durchaus mehr Baustellen als nur eine einzige Leitsatz.
00:10:53:20 – 00:11:15:11
Sprecher 1
Vielleicht versuchen wir mal ein bisschen, dem auf die Spur zu kommen. Was ist das Theorem, um das es in diesem Film geht? Und die Frage ist natürlich auch wenn, wenn wir sagen Theorie Theoreme werden meistens bewiesen oder können bewiesen werden, können sie natürlich auch widerlegt werden. Also von klassischer Wissenschaftstheorie des 20. Jahrhunderts ausgehen und es wichtig, dass das Theorie und Theoreme falsifizierbar sind, Dann ist die Frage Was macht der Film?
00:11:15:11 – 00:11:25:08
Sprecher 1
Widerlegt er ein Theorem oder bestätigt er ein Theorem? Und ich finde, es gibt es gibt mehrere Sachen, mehrere Theoreme, die man da reinwerfen könnte, zu denen man sagen könnte, Dazu äußert sich der Film ja.
00:11:26:06 – 00:11:34:09
Sprecher 3
Ich habe nicht ein einziges Theorem während des Schauens gesehen. Also es war nicht nicht so, dass mir das dann klar sofort klar wurde.
00:11:34:09 – 00:12:01:11
Sprecher 1
Dabei wird es einmal am Anfang tatsächlich ins Gesicht geworfen. Ist mir jetzt noch mal aufgefallen. Ja, Gibt es diese ganz im Geiste des italienischen Neorealismus? Diese Prämisse, könnte man sagen, die sind ja diesen Prolog eigentlich, wo wir die Fabrikarbeiter haben, die da stehen, etwas unruhig, und da ist ein Reporter, und der fragt Was ist hier passiert? Hier wurde offensichtlich die Fabrik von dem Fabrikbesitzer an die Arbeiter übergeben, und dann haben wir so Interviews, Schnipsel und wirklich sehr realistisch und trocken inszeniert.
00:12:01:22 – 00:12:27:18
Sprecher 1
Und der Reporter versucht die Theorie, das Theorem, sehr stark zu machen, dass das Bürgertum, wenn es revolutionär wird und seinen Besitz teilt, alle Arbeitern auch zu Bürgern macht und dass die proletarische Revolution damit abgesagt ist und der Arbeiter widerspricht und sagt Na ja, dann verliert es seinen Verbündeten Staat, Kirche, Armee. Und der Reporter hakt dann nochmal ein bisschen nach und sagt Da heißt das, Das Bürgertum liegt immer falsch, egal was macht, kann das Bürgertum gar nicht richtig machen.
00:12:28:01 – 00:12:50:15
Sprecher 1
Und am Ende ja, aber das sagt man, dazu möchte ich mich nicht äußern. Ich finde, das ist ganz naheliegend, dass der Film sich um dieses Theorem dreht. Das heißt, wenn das Bürgertum selbst eine revolutionäre Haltung entwickelt und sich befreit, dann ist der klassische Klassenkampf passe und es passiert irgendwas anderes. Und im krassesten Fall werden dann die Proletarier eben auch zu Bourgeoisie, und es gibt kein Proletariat mehr.
00:12:50:15 – 00:13:03:17
Sprecher 1
Das das ist so, das finde ich. Es liegt sehr nahe, dass das das Theorem ist, was, was der Film uns präsentiert und im Anschließenden versucht auszuführen, zu beweisen, zu widerlegen und auf jeden Fall irgendwie auszuführen, daraus sehr was Größeres zu machen.
00:13:03:21 – 00:13:26:22
Sprecher 3
Dann lasst uns doch mal gucken, wie er das versucht. Das Ding ist ja, dass er relativ wertfrei gesagt relativ formelhaft vorgeht. Er hat mehrere Stationen, die einfach, wo man innerhalb von zwei Stationen feststellt Ja, okay, halt jetzt Stationen ab. Das ist eine relativ klare Struktur. Es gibt jemanden, der in eine Familie kommt, scheint angekündigt zu sein, der dann plötzlich da ist.
00:13:27:11 – 00:13:43:10
Sprecher 3
Dann hat dieser Schönling in dieser Familie irgendwie Beziehungen zu den einzelnen Menschen, die da sind. Wir wissen nicht, ob sie diesen Typen schon länger da gibt oder nicht. Also das ist so ein bisschen unklar, wer das jetzt eigentlich ist. Und überhaupt, die Familie lernen wir auch nicht wirklich kennen. In dem Sie.
00:13:43:10 – 00:14:04:20
Sprecher 1
Erfahren nichts über die Familie Taron Stamm Schönling, der von Pasolini auch sehr bewusst ausgewählt wurde, weil Stamp hatte damals schon einige Filme gedreht und galt so ein bisschen als Verkörperung des wilden Hippie Hollywoods. Wir befinden uns in den späten 60er Jahren und der war zumindest einfach. Wegen seiner Optik war er ein Star. Als Schauspieler vielleicht noch nicht unbedingt, aber man kannte ihn.
00:14:04:20 – 00:14:30:03
Sprecher 1
Und er galt als der, der die frivolen Partys macht, der viel, viel feiert, viel ausschweifenden Sex hat, Drogen nimmt. Mittlerweile kennt man ein bisschen besser. Der hat dann später im Superman in den ersten beiden Superman Filmen hat er den Oberbösewicht General Zod gespielt und sehr viele andere Filme noch, unter anderem auch in Star War’s Episode eins hat er einen Auftritt jetzt keinen großen, hat ne ordentliche Karriere hingelegt.
00:14:30:03 – 00:14:40:06
Sprecher 1
Wall Street hat er mitgespielt, vielen amerikanischen Filmen, und das ist ein britischer Schauspieler, der in diesem Film natürlich vor allem wegen seiner Optik gewählt scheint, weil er sieht, er sieht wirklich gut.
00:14:40:06 – 00:14:41:01
Sprecher 3
Aus, gut aus.
00:14:41:04 – 00:14:52:07
Sprecher 1
Aber er hat vor allem eine sehr ruhige Attraktivität als keinen. Er kommt ja nicht als so ein Lebemann da rein in die Familie, sondern seine Rolle ist es meistens, dazusitzen und.
00:14:52:07 – 00:14:53:22
Sprecher 3
Zuzuhören, Ja.
00:14:54:09 – 00:14:59:00
Sprecher 1
Und zu gucken und dann zu verführen und nicht mal zu verführen, sich verführen zu lassen, Liebe zu schenken.
00:14:59:01 – 00:15:07:22
Sprecher 3
Mehr das Ja. Also man kann ihm ja fast gar nichts ankreiden, weil man denkt ja, gut, okay, dann nutzt die Gelegenheit, die gerade sich ihm präsentiert, vielleicht, aber.
00:15:07:22 – 00:15:29:04
Sprecher 1
Offensichtlich hat hat seine Präsenz, hat ja so was Anziehendes, weil die Familie wird ja schon so eingeführt, dass die alle sexuell und auch romantisch verklemmt sind. Zumindest haben wir so eine Ahnung davon, wenn wir sehen, wie die Figuren sich verhalten, wie sie sich zueinander verhalten. Wir haben diesen krassen familiären Raum am ganz traditionell am Esstisch und da sitzen sie alle und reden kein Wort miteinander.
00:15:29:24 – 00:15:31:16
Sprecher 1
Es wird sowieso sehr wenig in diesem Film geredet.
00:15:31:19 – 00:15:32:07
Sprecher 3
Ja.
00:15:32:07 – 00:15:44:11
Sprecher 1
Und es ist alles so sehr distanziert und seine Präsenz sorgt dafür, dass sie, dass sie irgendwie sexuell erwachen. Irgendwas scheint an ihm zu sein, also jemand anderem würde es nicht passieren, sondern es passiert mit dieser Person.
00:15:44:22 – 00:16:02:08
Sprecher 3
Ich überlege jetzt, vielleicht sollten wir nicht zu tief in den Film reingehen. Das würde ich anfangen zu werten. Und ich will versuchen, dass wir erst mal so ein philosophischen Unterbau schaffen, dass wir erst mal verstehen, wie wir den Film verstanden haben und dann zu gucken, wie der Film das Ganze schafft, nur um die Formelhaftigkeit noch mal zu klären.
00:16:02:08 – 00:16:19:08
Sprecher 3
Denn nach und nach erliegen die ganzen Bewohner dieser dieses Hauses, die Familienmitglieder diesem Menschen. Die haben alle Sex mit ihm und mal mehr und mal weniger visuell unterstützt. Und dann kommt irgendwann dieser Postbote wieder und das heißt, der Typ muss wieder abreisen.
00:16:19:14 – 00:16:38:15
Sprecher 1
Ganz, ganz streng, Tatsächlich formal in der Mitte des Films nach 45 Minuten passiert. Wir haben ziemlich genau die Hälfte des Films hinter uns. Und dann reden alle mit ihm und sagen, dass er ihr Leben verändert hat. Er hat mit jedem Einzelgespräche, so wie vorher mit jedem einzelne sexuelle Kontakte hatten und jeder von ihnen sagt eigentlich oder mein Leben verändert.
00:16:38:15 – 00:16:57:14
Sprecher 1
Du hast das geschafft, was meine Sexualität geweckt, Du hast mein Bild von mir zerstört. Und gleichzeitig sagen sie aber auch ganz viel Dein Weggehen macht alles schlimmer als zuvor. Und sie scheinen da zu suchen. Und er verschwindet dann. Und dann haben wir den zweiten großen Block im Film, wo gezeigt wird Was hat diese Begegnung mit dem Fremden, mit den Einzelnen gemacht?
00:16:57:15 – 00:17:10:14
Sprecher 3
Wieder total formelhaft, also wirklich klar. Hier ist der Vater, hier ist die Tochter, hier ist die Mutter. Das wird nach und nach abgehandelt. Wer macht danach was und kommt irgendwie damit klar, dass dieser Typ wieder weg ist?
00:17:10:14 – 00:17:33:13
Sprecher 1
Ja, und dann ist die Frage Um noch mal auf das Theorem am Anfang zurückzukommen findet hier eine Befreiung des Bürgertums statt, die vielleicht sogar dazu führt, dass das Proletariat zu Bürgertum werden kann? Findet hier eine Revolution statt auf dieser individuellen Ebene? Oder ist das Bürgertum doch zu sehr in seinen in seiner Lebensweise gefangen, dass keine richtige Befreiung, keine richtige Revolution stattfinden kann?
00:17:33:23 – 00:17:43:06
Sprecher 3
Jetzt wird aber auch schon spannend, weil jetzt muss ich ja schon den Film geschaut haben und verstanden haben, worum es. Also ich muss dieses Thema schon für mich festgelegt haben.
00:17:43:08 – 00:17:47:14
Sprecher 1
Da hast du doch am Anfang, wenn der Arbeiter er das mit den Arbeitern abhandelt.
00:17:47:21 – 00:17:50:23
Sprecher 3
Ja, ich habe festgelegt, dass es um Kapitalist Scheiße geht.
00:17:50:24 – 00:17:57:21
Sprecher 1
Okay, dann bleiben wir mal also wir versuchen jetzt noch nicht, das Theorem zu beweisen, sondern wir versuchen bei deiner Wahrnehmung zu bleiben. Mit den Menschen passiert etwas.
00:17:58:02 – 00:18:13:00
Sprecher 3
Während des Film Kokons, aber diesmal habe ich einfach gedacht okay, damit ich mich irgendwo festhalten kann, muss ich einfach festlegen, worum es geht, damit ich nicht so natürlich ist. Irgendwann gegen Baum gefahren, weil es nicht mehr funktioniert. Aber ich habe gedacht okay, er ist der Kapitalismus, Sie ist die arme Arbeiterin.
00:18:13:07 – 00:18:20:05
Sprecher 1
Du hast du. Okay, interessant. Du hast sie als als Prototypen von als Verkörperung von von größeren Ideen gesehen.
00:18:20:05 – 00:18:20:24
Sprecher 3
Das war ja.
00:18:21:03 – 00:18:25:15
Sprecher 1
Er. Der Vater ist als Fabrikbesitzer ganz klar die Verkörperung des Kapitals.
00:18:25:20 – 00:18:32:23
Sprecher 3
Nee, leider habe ich das nicht so richtig gesehen, weil ich nicht in Verbindung gebracht habe, dass der Vater der Besitzer der Verbraucher ist. Aber das war da noch nicht so.
00:18:33:21 – 00:18:35:01
Sprecher 1
Was war der Vater für dich in diesem.
00:18:35:01 – 00:18:43:24
Sprecher 3
Moment? Der hatte noch gar keine große Rolle, als ich das festgelegt habe. Ich habe erst mal den Besucher, der da die ganze Zeit sitzt und einfach guckt und wartet. Den habe ich als Kapital.
00:18:43:24 – 00:18:46:13
Sprecher 1
Der Besuch ist nicht so spannend.
00:18:46:14 – 00:18:46:22
Sprecher 3
Okay.
00:18:47:03 – 00:18:47:23
Sprecher 1
Okay, ich mach weiter.
00:18:47:23 – 00:18:54:14
Sprecher 3
Ja, und dem Kapital erliegen alle nach und nach. Was sollte ich? Also, die rote Socke hat wieder irgendwelche Scheiße gesehen, die nicht drinsteckt.
00:18:55:13 – 00:18:56:17
Sprecher 1
Krass. Interessant.
00:18:57:16 – 00:19:03:11
Sprecher 3
Und da habe ich gedacht. Okay, und sieh sie, die arme Arbeiterin. Sie erliegt natürlich dem Kapital und dem.
00:19:03:11 – 00:19:04:23
Sprecher 1
Konsum und dem Markt.
00:19:05:01 – 00:19:11:06
Sprecher 3
Konsumismus und so Markt ist ja, und das war so mein erster Einstieg, die Markthalle, die Markthalle.
00:19:11:06 – 00:19:18:16
Sprecher 1
Und dann zieht sie aufs Land, macht nichts außer Brennnesseln essen und fliegt über dem Dach. Wie kriegst du das hin?
00:19:20:22 – 00:19:47:11
Sprecher 3
Das geht schon viel früher los, dass es nicht mehr funktioniert hat. Aber man ist halt in dem Film. Man guckt sich den an und weiß nicht, was sind jetzt genau die Sachen? Man hat man, man rät. Und natürlich kann man auf die Idee kommen, dem Reporter wirklich ausgiebig zuzuhören und genau die Themen festzulegen. Aber eigentlich, wenn man das italienische Original sieht und dann englische Untertitel hat, dann ist das anstrengend.
00:19:47:11 – 00:19:54:20
Sprecher 3
Da irgendwie 50.000 Mal das Wort Bourgeoisie zu hören und sich zu denken Gott, hör auf, ich kann es schon nicht mehr hören.
00:19:54:20 – 00:20:00:21
Sprecher 1
Der Film ist auf jeden Fall gemacht für Leute, die sehr gerne das Wort Bourgeoisie benutzen. Nicht Bürgertum, nicht Proletariat, sondern Bourgeoisie.
00:20:01:20 – 00:20:19:05
Sprecher 3
Genau. Und das ist halt so ein bisschen. Das heißt, man kann entweder gleich am Anfang auf die richtige Spur kommen, also richtig im Sinne von vielleicht das, was Pasolini eigentlich im Hintergrund im Kopf hatte. Oder man kommt auf eine andere Spur und stellt in der Mitte des Films Nein, das funktioniert irgendwie nicht. Fangt nochmal von vorne an oder was mach ich jetzt?
00:20:19:07 – 00:20:23:22
Sprecher 1
Aber vielleicht hast du da auch zu viel gerätselt und zu sehr versucht, diesen Film als strenge Parabel zu lesen.
00:20:24:00 – 00:20:26:09
Sprecher 3
Was manchmal eine einzige Unterhaltung in der ganzen Geschichte.
00:20:26:10 – 00:20:26:23
Sprecher 1
Des Wertes.
00:20:27:07 – 00:20:27:24
Sprecher 3
War, das nichts wert.
00:20:28:01 – 00:20:40:03
Sprecher 1
Noch nicht wird noch nicht werden, weil ich finde lösen wir es mal los von von Symbolen. Wir haben diese Geschichte von einer bürgerlichen Familie und das verstehen wir auch, dass das eine großbürgerliche Familie da.
00:20:40:03 – 00:20:40:13
Sprecher 3
Oben.
00:20:40:14 – 00:20:41:12
Sprecher 1
Ist, dass die heißt.
00:20:41:12 – 00:20:42:14
Sprecher 3
Und oder Ja, natürlich.
00:20:42:14 – 00:20:45:12
Sprecher 1
Und wir haben diesen Fremden, der irgendwie mysteriös ist.
00:20:45:20 – 00:20:48:09
Sprecher 3
Ich weiß noch nicht mal, dass er fremd ist. Okay, der sitzt da.
00:20:48:10 – 00:20:53:07
Sprecher 1
Wir haben diese Person, die kommt, die mysteriös ist. Aber wir wissen, dass sie ankommt, dass sie neu ist in der.
00:20:53:20 – 00:20:56:10
Sprecher 3
Das kann man auch verpassen. Okay, weil der Typ, der da.
00:20:56:14 – 00:20:57:14
Sprecher 1
Ist, was ich mir schwer.
00:20:57:18 – 00:21:09:04
Sprecher 3
Ja, ja, ja, ja, der Mensch, das ist halt, der springt da in der Gegend rum und ist dann wieder weg. Und ich denke mir, okay, gut. Pasolini, hast du einen Freund von dir? Der sollte auch mal vor die Kamera. Nein, nein.
00:21:09:04 – 00:21:15:21
Sprecher 1
Nein, nein, das war nicht ein Freund von ihm. Das ist ein ganz toller Schauspieler, den er da besetzt hat. Ah, okay, Du kennst ihn vielleicht aus dem Film. Momo.
00:21:15:21 – 00:21:16:10
Sprecher 3
Oh.
00:21:16:20 – 00:21:20:16
Sprecher 1
Da spielt er den Nino. Den Friseur? Glaube ich.
00:21:20:22 – 00:21:22:08
Sprecher 3
Nie. Nie Netto.
00:21:22:15 – 00:21:34:05
Sprecher 1
Da? Wohl nie. Das ist eigentlich ein Schauspieler, der in vielen Sachen zu sehen war, der tatsächlich relativ viel mit Pasolini zusammengearbeitet hat. Ich Mag den total. Ich freue mich jedes Mal wieder zu.
00:21:34:05 – 00:21:34:23
Sprecher 3
Sehen.
00:21:34:23 – 00:21:50:22
Sprecher 1
Weil der so was Witziges hat. So ein bisschen wie so ein Harlekin, was auch in diesem Film wieder ganz toll, wie er tanzt und in die Kamera lacht. Übrigens in diesen Sequenzen in Hervorkommt am Anfang, bevor die eigentliche Handlung einsetzt Stummfilm. Wir haben die Musik, also es wird geredet, aber es gibt keine Texte.
00:21:50:22 – 00:21:51:09
Sprecher 3
Dazu und.
00:21:51:18 – 00:22:11:22
Sprecher 1
Nichts gesagt. Dann haben wir diese Musik und das ist auch in so einem Sepia schwarzweiß gehalten und er tanzt da ein bisschen rum und alles ist so ein bisschen exaltierter. Ich, ich. Mag diese Szene, ich finde, ich finde das total schön. Ich Mag diesen, diesen Postboten, der so ein bisschen so wie so ein Hermes auch ist und so ein kleiner oder so ein Cupido, so ein kleiner Engel.
00:22:12:00 – 00:22:43:15
Sprecher 3
Na ja, es ist ja zu merken. Dann im Nachhinein, dass das so in die Richtung auch war, die sich Pasolini gedacht hat. Aber jetzt wurde es so ein bisschen sagt Vielleicht habe ich tatsächlich zu viel gewollt beim Gucken zu viel überlegt, Was bedeutet jetzt was und was soll jetzt was sein? Weil auch natürlich am Anfang, er hat dokumentarische Kamera, dann ist es wiederum eine statische Kamera, dann fängt er wieder an in der Gegend rum zu wackeln und dann hat er plötzlich ein Sepia Ton drin und so natürlich fängt man dann an zu überlegen okay, das sind jetzt die Sequenzen für die stehen.
00:22:43:15 – 00:22:44:11
Sprecher 3
Für was? Was? Was?
00:22:44:12 – 00:22:46:03
Sprecher 1
Das du von mir genommen?
00:22:46:03 – 00:22:50:10
Sprecher 3
Genau. Man will ja irgendwas verstehen. Man ist schon so ein Rätsel lösen.
00:22:50:15 – 00:23:04:09
Sprecher 1
So eine total nachvollziehbare Reaktion. Und ich habe den ja auch so geguckt, als ich den zum Ersten Mal geguckt habe. Ich hatte auch das Gefühl okay, da wird ein Rätsel präsentiert. Spoiler Ich war am Ende dann auch so, ich habe es nicht wirklich verstanden, aber irgendwie hat es mich fasziniert.
00:23:04:14 – 00:23:04:22
Sprecher 3
Ja.
00:23:05:06 – 00:23:25:16
Sprecher 1
Wofür das stehen soll. Was? Was ist das jetzt? Ist das eine Parabel für irgendwas? Und meine Herangehensweise ist dann halt immer so Ich versuche mir ohne zu sagen, dass das die beste Herangehensweise ist. Ich versuche dann immer so Motive zu greifen und sagen okay, das ist interessant. Zum Beispiel das Verhältnis von unserem Gast oder von unserem Außenstehenden. Du sagst, es ist nicht ganz klar, aber zumindest er gehört nicht zur Familie, zu den einzelnen Familienmitgliedern.
00:23:26:00 – 00:23:52:02
Sprecher 1
Da finde ich es einfach faszinierend, wie das aufgebaut wird, dass er der Verführer ist, ohne aktiv zu verführen, aber dass seine körperliche Präsenz schon diese Verführung ist. Wir haben permanent diesen voyeuristischen Blick von unseren Familienmitgliedern auf seine Eier. Letzte Woche habe ich gesagt Shots ständig auf Platz eins. Es gibt sehr viele sehr aggressive Kameraeinstellungen auf seinen Schritt, wie er da sitzt, breitbeinig und wir sind in dem Moment im Blick von denen, die davon verführt sind.
00:23:52:13 – 00:24:15:21
Sprecher 1
Ich finde es total faszinierend, wie er, ohne viel zu machen, unglaublich viel Liebe schenkt. Also natürlich geht es auch um sexuelle Lust, aber es hat so was unfassbar liebendes und geben das, was er da macht. Wenn denn der Sohn schockiert über das, dass er wach ist. Also sie schlafen zusammen im Zimmer und der Sohn schleicht sich dann an ihn heran und macht die Decke hoch, weil er gucken will, weil er irgendwie neugierig ist.
00:24:15:21 – 00:24:17:22
Sprecher 1
Dann wird er wach und der Sohn ist total ängstlich.
00:24:18:10 – 00:24:19:10
Sprecher 3
Und entschuldigt sich irgendwie.
00:24:19:11 – 00:24:34:00
Sprecher 1
Entschuldigung, Entschuldigung. Pietro heißt er und dann setzt er sich einfach zu ihm und legt ihm die Hand auf die Schultern. Das hat so was Warmherziges. Die Emilia, die die Magd, die will sich umbringen, die sieht ihn und ist total verzweifelt, will sich umbringen. Er verhindert, dass sie sich tötet und legt sich dann zu ihr.
00:24:34:06 – 00:24:44:18
Sprecher 3
Also, da hab ich noch gedacht, Ah ja, er ist der Kapitalismus und sie ist hier und sie will sich umbringen, weil sie ahnt, was für schlimme Sachen kommen. Und er rettet sie, damit er sie noch weiter ausbeuten kann.
00:24:44:22 – 00:25:02:06
Sprecher 1
Aber er gibt so viel in diesem Moment. Also es ist so eine unglaublich liebende Kraft und dass sie ihm erliegen. Es hat wirklich was schönes, romantisches, weil es gibt keinen Zorn danach und keine Verzweiflung, sondern das sind wirklich, das sind wirklich Momente der puren Liebe. Und er ist halt wirklich so ein Geber, so ein Schenker.
00:25:02:13 – 00:25:17:12
Sprecher 3
Ja, aber da interpretierst du auch schon, dann bist du auch schon so ein bisschen in der Wertung drin, weil bei mir war es eher so, dass es so verstört war davon, dass die einfach so ohne sichtbaren Grund einfach verrückt werden quasi oder irgendwelchen Scheiß machen.
00:25:17:15 – 00:25:21:15
Sprecher 1
Aber sie haben ja nur Sex. Also es ist ja nicht verrückt, das was sie machen sich umzubringen.
00:25:22:13 – 00:25:30:14
Sprecher 3
Sie verhalten sich ganz schön dämlich. Also allein die Magd, wie sie da so impulsiv zu ihm kommt und ihm die Asche da wegmacht.
00:25:31:10 – 00:25:47:08
Sprecher 1
Die Emilia ist auf jeden Fall wirklich spannend, weil die hat ja auf jeden Fall, weil bei ihr ist Verzweiflung aber und und beim Vater, beim Paolo auch ein bisschen, weil er dann ja auch krank wird. Aber eigentlich ist diese Konfrontation mit dem Gast doch eine schöne Konfrontation.
00:25:47:08 – 00:25:57:10
Sprecher 3
Er ist so in der Zeit wird es auch offensichtlich. Ja, das stimmt schon. Ja. Ja, lass uns mal weiter in den philosophischen Unterbau gehen. Wer ist denn das dann, Der da kommt?
00:25:57:10 – 00:26:26:01
Sprecher 1
Jetzt sind wir doch schon bei der Interpretation. Na ja, es ist schon. Also ich sehe darin irgendwie so eine Verkörperung. Es hat was Revolutionäres, es hat was Erotisches, aber auch was ganz stark Spirituelles. Und zwar, weil er wirkt immer so ein bisschen vollkommen unabhängig von der Interpretation. Er wirkt immer so ein bisschen überlegen, und zwar in dem Sinn, dass er weiß, was sie denken, was sie wollen, was sie fühlen und dass er deswegen darauf eingeht.
00:26:26:01 – 00:26:36:18
Sprecher 1
Aber halt ein sehr, was er ich will nicht sagen, ein Gott, aber ein eine sehr gütige göttliche Figur, die weiß, wie die Bedürfnisse der Menschen sind und ihnen auch das gibt, was sie möchten.
00:26:37:08 – 00:27:00:15
Sprecher 3
Also man muss schon sagen, dass Pasolini das als Gott im Nachhinein in Interviews bezeichnet hat. Ich meine, es gibt ja einen Text, den ich vielleicht kann ich ihn vorlesen, dann haben wir eine Grundlage, ja, sehr gern, dass er so Ich habe meine Figur den physischen und psychischen Besonderheiten des Schauspielers angepasst. Ursprünglich wollte ich, dass der Besucher ein Fruchtbarkeit Gott ist der Sonnengott, der biblische Gott Gottvater.
00:27:01:02 – 00:27:27:21
Sprecher 3
Als ich mich auf die Gegebenheiten einstellte, musste ich natürlich meine ursprüngliche Idee aufgeben und habe Terence Stamp zu einer nicht irdischen metaphysischen Erscheinung gemacht. Er könnte ebenso gut der Teufel sein wie eine Mischung aus Gott und Teufel. Worauf es ankommt, ist, dass er authentisch und nicht aufzuhalten ist. So, ich finde es interessant und gut, dass Pasolini sagt, es könnte beides sein, der eine Gott oder Teufel.
00:27:28:07 – 00:27:45:07
Sprecher 3
Und er scheint ja auch die Trennung gar nicht so sehr in Gut und Böse vorzunehmen, sondern das irgendwie zu eher in einem großen Kessel der Erkenntnis Bringer zu zurück zu bringen. Ich finde die Erkenntnis Bringer an sich einfach ein gutes Wort dafür.
00:27:45:07 – 00:28:15:02
Sprecher 1
So spannend ist das, was danach passiert. Und da bleibt natürlich auch diese Widersprüchlichkeit bestehen, weil es geschehen Dinge, die uns den Eindruck geben, seiner Präsenz, auch nachdem er weg ist, hat positive Folgen für die Menschen und befreien sich irgendwie. Und es gibt aber auch natürlich Momente, wo wir denken okay, hat auch negative Folgen bzw sie kommen entweder mit dieser Befreiung nicht klar oder sie benutzen diese Befreiung für das komplett Falsche, was offensichtlich ist.
00:28:15:02 – 00:28:30:19
Sprecher 1
Oder etwa die Tochter, die dann in diesen katalonischen Zustand verfällt, nachdem man kurz das Gefühl hatte okay, sie ist wirklich erwacht und sie ist jetzt ein freier Mensch. Sie hat sich von der Vaterfigur gelöst, sie hat ihre Sexualität entdeckt, sie wird erwachsen. Dann ist sie plötzlich wumm. Da liegt sie und dann ist sie einfach ausgeschaltet.
00:28:30:21 – 00:28:32:09
Sprecher 3
Ja, genau da passiert nicht mehr viel.
00:28:32:15 – 00:28:48:23
Sprecher 1
Widersprüchlich finde ich es auch bei Pietro, der ja eigentlich zum einen ganz großartig. Er entdeckt seine Homosexualität und er steht dazu. Und er hat das jetzt entdeckt. Und er weiß jetzt, dass das echt ist und dass das er ist. Und dann wird er zum Künstler und dann wird er zu. Aber zu so einem prätentiösen.
00:28:48:23 – 00:28:49:23
Sprecher 3
Künstler, also.
00:28:49:23 – 00:29:02:11
Sprecher 1
Einem selbstgefälligen, egomanischen Künstler. Und natürlich ist die Interpretation so Hey, das Bürgertum versucht Revolution und das einzige was es macht, ist so selbstgefällige Kunst. Scheiße, wo es sich um sich selbst dreht.
00:29:02:11 – 00:29:11:01
Sprecher 3
Aber war das für Pasolini nicht eigentlich die Kunst, also richtige Kunst? Also das nicht so gesehen, dass das vielleicht so lass.
00:29:11:01 – 00:29:24:17
Sprecher 1
Uns gleich zu Pasolini kommen, was, was er vom Bürgertum hält, was er von sich hält. Und so weiter ist es bei ihm, beim Sohn, ist widersprüchlich. Lucia, die Mutter, sie entdeckt ihre Sexualität. Wird das gewertet im Film, dass sie ja dann loszieht und mit Mitstreitern der hängt.
00:29:24:18 – 00:29:27:21
Sprecher 3
So viel Film wertet eigentlich nicht. Kann man nicht sagen.
00:29:27:21 – 00:29:56:20
Sprecher 1
Und ganz spannend, dass sie sich in so ein so proletarisches Milieu dann bewegt. Auch was ist. Jetzt bin ich schon wieder bei Pasolini, aber Pasolini war immer begeistert vom Subproletariat, hat das auch immer versucht, als das Eigentliche fast schon. Das ist das eigentlich, das eigentlich Proletariat zu sehen und hat sich dann teilweise auch negativ über das über diesen Proletariats Gedanken vom traditionellen Marxismus geäußert und sagt das, da werden die so Proletarier, die also die Kriminellen und die die Arbeitslosen und die sogenannten Nichtskönner, die werden dabei komplett ignoriert.
00:29:57:07 – 00:30:05:21
Sprecher 1
Und sie begibt sich in so ein Milieu. Und sie eigentlich, das sie erlebt, ihre Sexualität. Wenn es vielleicht nicht unbedingt das Beste, seine Sexualität zu erleben, in dem man mit Stricher loszieht. Aber.
00:30:06:09 – 00:30:14:14
Sprecher 3
Aber sie hat wieder Lust und das scheint ja vorher nicht gewesen zu sein. Sie hat eine Chance, wieder neu in ihre Seite, die Richtung zu gehen.
00:30:15:06 – 00:30:20:22
Sprecher 1
Emilia, was mit Emilia Emilia Liebe wird, wird religiös und zieht aufs Land. Und dann schwebt sie.
00:30:21:00 – 00:30:21:24
Sprecher 3
Und das. Ja, genau.
00:30:22:07 – 00:30:38:06
Sprecher 1
Aber sie hat sie entdeckt, die Spiritualität. Was ja auch krass ist, weil der also der wir haben, die Spiritualität immer. Es wird auch wenig gewertet. Du sagst es richtig, Der Film wertet relativ wenig, wissen Sie, sie kümmert sich dann wenig um sich selbst. Sie sitzt da und sie will nichts essen und die Leute fragen Was, Was ist denn, wenn sie nicht irgendwas essen?
00:30:38:06 – 00:30:43:12
Sprecher 1
Dann zeigt sie auf die Brennnesseln und dann ist sie eine Zeit lang nur Brennesseln und dann lässt sie sich lebendig begraben.
00:30:43:19 – 00:30:55:23
Sprecher 3
Ja, das ist jetzt positiv, was man hier. Äh, also die Interpretation ist natürlich dann wieder spannend und offen, wenn ich daran denke, was Pasolini.
00:30:56:05 – 00:30:57:06
Sprecher 1
So im Moment ganz, ganz.
00:30:57:06 – 00:30:58:08
Sprecher 3
Ganz, ganz Paolo.
00:30:58:17 – 00:31:02:23
Sprecher 1
Der für mich tatsächlich den krassesten freiheits moment hat, den ich hatte.
00:31:02:23 – 00:31:04:12
Sprecher 3
Ja, der Typ, der Vater, der vater.
00:31:05:08 – 00:31:14:07
Sprecher 1
Der die Fabrik verschenkt, sich komplett entkleidet und in die Wüste geht. Und man kann diesen Schrei natürlich so vielfach deuten. Man kann sagen, das ist Verzweiflung, das ist bizarr und absurd, was da passiert.
00:31:14:13 – 00:31:26:18
Sprecher 3
Oder einfach nur ein Schrei, der irgendwie so. So, jetzt gehen wir hier raus mit, fängt was ganz Neues an und ich kann hier endlich frei raus rennen. Natürlich in den Tod, weil in der Wüste. Aber egal.
00:31:27:14 – 00:31:46:14
Sprecher 1
Ach, so groß sind die Wüsten in Italien nicht, dass der findet schon irgendwas. Ein kleines Dorf oder so, wo er über ein Dach schweben kann. Aber der Paolo hat meiner Meinung nach schon auch einen sehr starken Befreiungs Moment und ich glaube ich würde da ich ich ich widerspreche teilweise Pasolini mit meiner Interpretation. Deswegen sage ich vorsichtig mit Pasolini aber bring rein, was hat Pasolini gesagt, was war das zu sagen zu?
00:31:47:09 – 00:31:57:22
Sprecher 3
Also, um das ganze Konstrukt einmal von vorn, von vorne zu umreißen, wie für ihn scheint ja dieses Bürgerliche also ich hatte kein gutes Verhältnis zum Bürgertum.
00:31:58:09 – 00:31:59:19
Sprecher 1
Obwohl er selbst aus dem Bürgertum kommt.
00:32:00:08 – 00:32:00:12
Sprecher 3
Okay.
00:32:00:20 – 00:32:02:12
Sprecher 1
Viele Bürger hassen das Bürgertum.
00:32:02:13 – 00:32:28:09
Sprecher 3
Ja, und er meint ja anscheinend, dass die in einer Art Konstrukt leben, das sie sich geschaffen haben als Bürgertum, im Grunde das von außen Kommende. Dieser Typ dadurch, dass er kommt, das System offenlegt und zerstört und ihm und den Leuten sozusagen ihre Leere vorführt, die in dem System steckt. Und ich denke mir dann ja, fucking, das ist ein System.
00:32:28:09 – 00:32:56:06
Sprecher 3
Jedes System funktioniert so, sobald irgendjemand dazu kommt, der nicht im System vorgesehen ist, offenbart es irgendwie Lücken im System. Probleme im System, weil ja natürlich ein geschlossenes System wird dann gestört. Aber das ist ja kein das ist kein revolutionärer Gedanke. Pasolini Das ist einfach nur Du hast verstanden, wie ein System funktioniert, in dem Menschen leben für sich. Es ist egal, ob es das Proletariat ist oder ob es die Bourgeoisie ist oder was auch immer.
00:32:56:23 – 00:33:18:06
Sprecher 1
Na ja, also ich finde diesen Ansatz total spannend, dass wirklich so sehr streng systemtheoretisch zu sehen. Zum einen also vielleicht um noch so was reinzulassen. Ein System kann sich auch erweitern, also ein System muss, muss nicht kaputtgehen. Dadurch, dass von außen was reinkommt. Aber ich glaube das, dem würdest du auch nicht widersprechen, oder?
00:33:18:21 – 00:33:23:01
Sprecher 3
Dem würde ich nicht widersprechen. Aber vielleicht Pasolini Vielleicht, wenn ich mir den Film anschauen.
00:33:23:16 – 00:33:43:22
Sprecher 1
Und dann sagst du ja, das ist nichts, nichts Neues und nichts Besonderes. Aber jetzt. Wir befinden uns im Jahr 68. Da ist Systemtheorie jetzt nicht unbedingt der heißeste Scheiß in der Soziologie und Philosophie. Da müssen wir eher so ein bisschen, ein bisschen, ein bisschen später fast ansetzen, wahrhaftig. Aber seine großen systemtheoretischen Schriften geschrieben, Ja.
00:33:43:22 – 00:34:05:24
Sprecher 3
Aber nur, weil das mal jemand aufgeschrieben hat, einen großen Aufsatz geschrieben hat, heißt das ja nicht, dass man nicht vorher schon auf die Idee kommen könnte, dass das Gesellschaften sich verabredet in einem bestimmten System. Vielleicht heißt das noch nicht System, aber du weißt auch instinktiv, dass Menschen, wenn sie miteinander leben, auf eine bestimmte Art und Weise da quasi eine Verabredung zwischen den Menschen ist, eine unausgesprochene.
00:34:06:09 – 00:34:09:21
Sprecher 3
Und dass das natürlich von dem Fremden gestört wird, wenn der nicht vorgesehen ist.
00:34:10:11 – 00:34:14:08
Sprecher 1
Oder zumindest aufgebrochen und mit sich selbst konfrontiert.
00:34:14:09 – 00:34:20:20
Sprecher 3
Ja, ich weiß, jede Familie kennt das, wenn sie irgendwie so eingeschworen ist und dann kommt irgendwas von außen.
00:34:21:07 – 00:34:46:05
Sprecher 1
Ich glaube, was hier passiert, was wirklich mutig ist und was vor allem auch schwierig ist, ist, dass die Widersprüchlichkeiten in dieser System Störung gezeigt werden. Es ist eben nicht der einfache Weg. Das System wird gesprengt und alles bricht zusammen und es ist nicht dieser einfach weg. Und mein Gott, jetzt, jetzt sind sie total kaputt, haha, das haben sie in your face Bürgertum und es ist auch nicht diese einfache Weg.
00:34:46:05 – 00:35:12:23
Sprecher 1
Jetzt sind sie alle frei. Ihr habt es geschafft, ja nicht die Revolution schafft, sondern es bleibt in dieser Widersprüchlichkeit vorhanden und in dieser Widersprüchlichkeit sind Dinge wie Politik, Sexualität und Spiritualität natürlich konkurrierende, konkurrierende Mechanismen, aber auch Dinge, die gleichzeitig passieren. Also wie gesagt, die eine entdeckt die Religion, der andere entdeckt offensichtlich den kommunistischen Anarchisten in sich.
00:35:13:01 – 00:35:13:14
Sprecher 3
Ja, und die.
00:35:13:14 – 00:35:30:00
Sprecher 1
Dritte will einfach nur bumsen. Also es ist, wie es ist. Es ist einfach, es bleibt. Es bleibt diese Widersprüchlichkeit stehen. Es ist. Es ist einfach. Es passieren verschiedene Dinge und ich finde, was der Film auf jeden Fall macht und was ihm diese Komplexität gibt, dass er keine Angst davor hat, diese verschiedenen Dinge parallel zu erzählen.
00:35:30:03 – 00:35:54:13
Sprecher 3
Ja, vielleicht habe ich auch Schwierigkeiten damit, weil das einfach Ich bin immer an einem Punkt in meinem Leben. Ich ich guck mir die Leute an und denke mir Ja, das sind halt Menschen, die haben so Bedürfnisse. Und wie das Leben halt so spielt. Du hast dann als Mutter vielleicht lang lange keinen Sex mehr gehabt, weil einfach die Beziehungen so funktionieren, Beziehungen so und dann kommt immer noch etwas Neues und du denkst, das ist für mich kein kein weiß ich nicht.
00:35:54:13 – 00:35:57:11
Sprecher 3
Es ist keine Zerlegung der Bourgeoisie, das ist einfach. Ja, so schlimm.
00:35:57:24 – 00:36:06:11
Sprecher 1
Ist die Frage Will der Film die Bourgeoisie zerlegen? Oder andersrum zerlegt ja definitiv zerlegt nicht die Bourgeoisie. Bin ich ganz deiner Meinung. Aber ist das negativ, dass er sie nicht zerlegt?
00:36:06:21 – 00:36:08:19
Sprecher 3
Ich habe es. Ich habe schon das Gefühl, dass ich das ein.
00:36:08:19 – 00:36:13:10
Sprecher 1
Bisschen plump zu sagen Okay, und jetzt sprengen wir mal alles und machen es kaputt und hahaha.
00:36:13:15 – 00:36:20:05
Sprecher 3
Nein, aber er zeigt doch ganz eindeutig mit dem Zeigefinger auf diese ganzen Leute und sagt So, die kommen alle nicht damit klar, dass er wieder weg ist.
00:36:20:10 – 00:36:34:09
Sprecher 1
Ich lese das gar nicht so, ich, ich, ich sehe das gar nicht so als Zeigefinger. Ja, der Zeigefinger kommt vielleicht auch vor, aber es ist nicht einfach so, dass alle nicht nicht mehr damit klarkommen. Das Werk ist ja die Odette ist ganz eindeutig, Die fällt in die, die bewegt sich nicht mehr, die ist in diesem quasi komatösen Zustand am Schluss.
00:36:34:18 – 00:36:36:24
Sprecher 3
Keiner ist in dem besseren Zustand. Vorher solo.
00:36:37:04 – 00:36:48:07
Sprecher 1
Paolo Nein, auf jeden Fall. Der befreit sich und er befreit das Proletariat, obwohl das gar nicht befreit werden will, weil es ja Proletariat im Klassenkampf war. Aber, aber der hat doch, der hat doch auch einen absoluten Befreiungsakt.
00:36:48:07 – 00:36:52:13
Sprecher 3
Hat er eher, dann hat er was gemacht, was anderen was nützt. Aber er sieht, er verhungert jetzt in der Wüste.
00:36:52:13 – 00:37:14:07
Sprecher 1
Wird nicht verhungern, er wird eine neue transzendentale Entwicklung aber auch Pietro Natürlich kann man sich darüber lustig machen, dass er prätentiös Kunst macht. Aber Pietro hat sich auch selbst gefunden. Pietro hat auch ein Gefühl. Pietro steht zu seiner Homosexualität. Ja, Pietro wird nicht die Fabrik seines Vaters erben. Was er auch was, was er nicht kann, weil der Vater die Fabrik verschenkt hat?
00:37:14:18 – 00:37:27:01
Sprecher 1
Wahrscheinlich. Aber er würde es auch nicht machen, wenn der Vater noch seine Fabrik halten würde, sondern er wird Künstler sein. Das kann man natürlich negativ werden. Man kann natürlich sagen, das ist selbstverliebt und prätentiös, was er da macht. Und er führt diese komischen Selbstgespräche als Künstler.
00:37:27:02 – 00:37:28:20
Sprecher 3
Künstler sind alle so aber auch, Aber.
00:37:28:22 – 00:37:35:03
Sprecher 1
Er ist Künstler, weißt du, er hat was gefunden, was, was ihn bewegt, womit er sich wirklich auseinandersetzen will. Das ist nicht nur negativ.
00:37:35:04 – 00:37:37:16
Sprecher 3
Ja, okay. Okay. Das ist ein Film. Das stimmt.
00:37:37:17 – 00:37:51:23
Sprecher 1
Dieser Film ätzt nicht einfach über das Bürgertum. Und das. Das halte ich ihm wirklich zugute. Und ich glaube, Pasolini wollte deutlich mehr über das Bürgertum setzen. Anscheinend. Der Roman, der zeitgleich entstanden ist, ist wohl auch deutlich ätzender und deutlich in seinen Protagonisten.
00:37:51:23 – 00:37:52:03
Sprecher 3
Ja.
00:37:53:04 – 00:38:12:20
Sprecher 1
Ich finde aber diesen diese Widersprüchlichkeit, die hier drin ist, finde ich das stark. Und ich, ich bin immer noch nicht nur nicht zu der Antwort von der Frage kommen, ob er denn jetzt nun ein Theorem belegt oder ob er das Theorem sprengt, sagt er Das Bürgertum kommt überhaupt nicht klar mit der Befreiung und fällt nur auf. Seiner fährt doch auf seine alten Verhaltensweisen zurück, die eben in Dekadenz bestehen.
00:38:13:00 – 00:38:42:02
Sprecher 1
Sexuelle Dekadenz, die eben in dieser Flucht in die Kunst bestehen oder komplett in der kompletten Einigung, wie sie das macht, so das Bürgertum, dass das einfach gar nichts mehr von der Außenwelt wissen will. Und oder sie suchen ihr Heil in der Religion oder entwirft ihr hier eine Utopie von von Menschen, die sich selbst befreien, Die, die wirklich die wirklich neue Erkenntnisse gewinnen und diese Erkenntnis nutzen, um ihre Dinge zu tun, aber trotzdem wenigstens Dinge zu tun und eben nicht in diesem, nicht in diesem Käfig zu sein.
00:38:42:10 – 00:39:04:09
Sprecher 3
Ja, aber wenn wir dabei sind, dass das die ja sehr unterschiedliche Art und Weise damit umzugehen haben und auch unterschiedliche Qualitäten aufweisen am Ende, dann haben wir ja gar keine eindeutige Antwort, dann haben wir ja wirklich fünf Antworten. Ja, und das ist so ein bisschen. Deswegen gibt es da vielleicht gar keine, keine Antwort zu der Frage Habt ihr hat da jetzt ein Theorem belegt oder widerlegt?
00:39:04:17 – 00:39:08:06
Sprecher 3
Weil vielleicht ist diese Frage am Film vorbei einfach auch dann.
00:39:08:18 – 00:39:14:04
Sprecher 1
Vielleicht arbeitet er mit, vielleicht versucht er auch mehrere Theoreme zu entwerfen, also nicht mit er meine ich nicht Pasolini, sondern eher.
00:39:14:06 – 00:39:14:21
Sprecher 3
Der Film. Okay.
00:39:15:15 – 00:39:34:17
Sprecher 1
Vielleicht. Oder wird dieses Theorie muss halt sehr, sehr viel erweitert werden, sehr viel darüber diskutiert werden. Und wir kommen vielleicht auch einfach nicht zu einem eindeutigen Weiß. Vielleicht gibt es einfach kein geschlossenes Theoriegebäude. Auch dieses die Spiritualität von Emilia ist ja zum Beispiel das ist keine keine Religionskritik, die hier entworfen wird. Das hat ja fast so eine romantische, natürliche Spiritualität gezeigt.
00:39:34:17 – 00:39:58:07
Sprecher 1
Die haben ständig diese Kirchenglocken im Hintergrund und dann sind sie, sie sitzen nicht an der Kirche, sondern sie sitzt einfach so an der Bank, auf der Bank, an der Straße und hat diese Menschen, die zu ihr kommen, denen sie dann ihre Aufmerksamkeit schenkt. Und am Schluss schwebt sie ist ja nicht. Das ist nicht diese. Das ist nicht Religion als geschlossenes System, sondern das ist fast so was wie ein urtümlich reiner Glauben, der eben nicht diese, nicht diese Regeln braucht.
00:39:58:07 – 00:40:05:00
Sprecher 3
Ja, ich glaube, aus meiner Perspektive jetzt im Nachhinein ist Emilia ja als Arbeiterin.
00:40:05:08 – 00:40:05:15
Sprecher 1
Ja.
00:40:06:00 – 00:40:19:08
Sprecher 3
Diejenige, die am Ende eigentlich das meiste Göttliche mit sich gebracht hat. Also sie hat sie ist die einzige quasi, die aus dem ganzen erleuchtet hervorgeht.
00:40:19:18 – 00:40:41:21
Sprecher 1
Ja nicht nur erleuchtet, sondern in ihr transzendiert. Ja, das Realistische, weil sie schwebt. Genau das ist der Moment, in dem der Realismus komplett weg ist. Durch ihr Schweben wird. Hier wird hier einfach diese übernatürliche Komponente reingetragen und sonst hat keiner von den Protagonisten und nicht mal unser Besucher irgendwas direkt Übernatürliches, das irgendwie gezeigt wird.
00:40:42:03 – 00:40:53:23
Sprecher 3
Das heißt aber auch, dass es eine klare, klare Kommentar sein muss, weil sie ist die einzige Arbeiterin, die das ganze na ja, also er gibt ihr sozusagen ausgerechnet ihr diese diese Erleuchtung.
00:40:54:07 – 00:41:10:16
Sprecher 1
Und sie ist ja auch so eine so proletarische Figur. Sie ist nicht Arbeiter, sie arbeitet für das Bürgertum, sie kommt vom einfachen Landvolk, sie hat keinen, keinen klassenkämpferischen Interessen. Pfui also, sie ist nicht als Verkörperung des Proletariats, wie sich der traditionelle Marxist wünscht.
00:41:10:18 – 00:41:12:03
Sprecher 3
Das stimmt ja, Na ja.
00:41:12:12 – 00:41:25:19
Sprecher 1
Und Aber sie ist. Sie ist natürlich, Sie ist ein echter Mensch. Also sie es einfach. Sie ist eine echte Arbeiterin. Auf jeden Fall ich. Ich kann, ich kann ich auch eine Theorie oder eine Interpretation reinwerfen. Bevor wir vielleicht ein bisschen über Pasolini noch reden.
00:41:25:21 – 00:41:27:01
Sprecher 3
Ja, ja, das ist ganz bestimmt.
00:41:27:16 – 00:41:56:15
Sprecher 1
Und zwar würde ich gerne einmal so einen neuen Ansatz reinwerfen, weil ich habe ja, ich habe so viel Werbung dafür gemacht, man kann, muss gucken, was einem Filme geben, die älter sind und die vielleicht auf heutige Diskurse anwendbar sind. Und ich hätte da was. Bei dem Film funktioniert das ganz gut, meiner Meinung nach. Und zwar entwirft dieser Film auch oder kann man diesen Film auch nutzen als Diskurs Ansatz für die inner linke Debatte um die Identitätspolitik, die gerade in den letzten Jahren sehr viel aufgekocht und aufgekocht ist.
00:41:56:16 – 00:42:20:07
Sprecher 1
Wir haben ja nicht wenige klassische Linke, die sich als klassische Linke verstehen, die sagen Ach, wir müssen uns viel mehr um die eigentlichen Belange kümmern, um soziale Gerechtigkeit, um das Schicksal des Proletariats. Und so weiter. Und die Linke heutzutage? Die verliert sich komplett in diese Debatten um trans Rechte, um Homosexuelle, rechter Critical Thinking und Black Blacklist, Black Lives Matter.
00:42:20:07 – 00:42:46:05
Sprecher 1
Und so weiter. Und das hat eigentlich gar nichts mit unserer linken Politik zu tun, wie wir machen. Wir müssen was viel Größeres in der Politik machen. Und dieser Film entwirft das schon so ein bisschen, weil was hier passiert, sind identitätspolitischen Momente. Wir haben den zum Beispiel das Thema Homosexualität, da ist es ganz klar, ganz direkt, also der das Bürgertum, dass das seine Homosexualität unterdrückt, aber grundsätzlich unterdrückte Sexualität einfach unterdrückte Individualität.
00:42:46:22 – 00:43:06:19
Sprecher 1
Und es gibt, es gibt ja diesen Konflikt, dass das eben, was ganz scharf gegen Identitätspolitik geschossen wird, eben nicht nur von rechts, sondern auch von Linken wie Simsek, die sich als Vertreter der wirklichen Linken verstehen und sagen Ihr Snowflake von heute, ihr haben, ihr habt, ihr macht keine linken Politik, sondern ihr macht eben nur diese Identitätspolitik für ganz viele Kleingruppen.
00:43:07:06 – 00:43:36:07
Sprecher 1
Und dieser Film sagt Nee, die, das Revolutionäre kann eben auch auf dieser Ebene stattfinden. Und diese Ebene ist eine ganz wichtige. Wir müssen hier nicht den großen Kampf, wir müssen hier nicht nur den Kampf, den großen Kampf fürs Proletariat machen und für die Befreiung von Kapital, sondern eben auch für die Befreiung des Individuums und das heißt eben auch eine Gesellschaft schaffen, in der Menschen so leben können, wie sie leben wollen, sei es, ob es um ihre, um ihre geschlechtliche Identität geht, um ihre Sexualität.
00:43:36:24 – 00:43:47:08
Sprecher 1
Und so weiter. Und ich, ich glaube, den Film kann man lesen als identitäts politisches Statement. Ja, gerade weil Pasolini sich auch sehr kritisch mit dem traditionellen Sozialismus auseinandergesetzt.
00:43:47:08 – 00:43:48:03
Sprecher 3
Hat, ist ja sein Thema.
00:43:48:03 – 00:43:48:18
Sprecher 1
Klassenkampf.
00:43:48:18 – 00:43:50:17
Sprecher 3
Genau deswegen ist es ja gar nicht so weit weg.
00:43:50:22 – 00:43:51:13
Sprecher 1
Und das ist aber 19.
00:43:51:21 – 00:43:53:04
Sprecher 3
60 ja, in den 70er.
00:43:53:04 – 00:44:29:06
Sprecher 1
Aber heute kann man diese Lesart da reinpacken, und das gibt vielleicht auch noch mal neue, neue Impulse zu sagen, Hey, dadurch, dass das Bürgertum befreit wird, wird auf einmal das Proletariat befreit. Dadurch, dass der Typ sich nackt macht und die Wüste rennt und vorher seine Fabrik den Arbeitern vermacht, hat er ein wirklich revolutionären Akt gemacht? Ja, und dadurch, dass Emilia, die vorher nur nur dem Bürgertum gedient hat, aufs Land zieht und den Menschen hilft, in einer absolut rein natürlich spirituellen Weise, schafft sie auch was extrem Revolutionäres und achtet auf die Individuen, achtet nicht nur darauf, für das Proletariat zu kämpfen, sondern achtet auch auf den Kampf für die individuellen Rechte.
00:44:29:06 – 00:44:34:12
Sprecher 1
Mit ganz viel Liebe und Kuscheln. Regenbogenflagge. Dieser Film sieht ganz viele Regenbogen Flaggen an Bord.
00:44:34:23 – 00:44:48:07
Sprecher 3
Da müssen wir aber über Pasolini reden, um das zu entschlüsseln. Aber ich habe noch eine. Ich habe ein Theorem, dass dieser Film beweist Oh, sehr gut, Es gibt kein richtiges Leben im falschen. Aha, Adorno.
00:44:48:23 – 00:44:51:06
Sprecher 1
Fan von Man ist das. Das ist eine gute Frage.
00:44:51:21 – 00:44:52:15
Sprecher 3
Das ist keine Ahnung.
00:44:53:13 – 00:44:56:03
Sprecher 1
Weil das könnte nämlich auch. Das können wir nicht einfach.
00:44:56:08 – 00:44:57:09
Sprecher 3
Habe ich das jetzt angesprochen?
00:44:58:05 – 00:45:07:20
Sprecher 1
Nein, es ist älter. Es ist in der Minima Moralia entstanden, irgendwann in den 40er Jahren. Aber es ist super.
00:45:07:20 – 00:45:28:21
Sprecher 3
Das will ich ausführen. Ich finde, es ist einigermaßen selbsterklärend. Jeder von denen stellt irgendwie fest, dass das Leben, was er bis jetzt geführt hat, nicht das nicht nicht funktioniert. Eigentlich bis jetzt. Auf der Oberfläche hat es funktioniert, aber sobald der Typ reinkommt, stellen sie fest, es gibt mehr und es gibt vor allem von mir viel mehr in der Welt.
00:45:28:21 – 00:45:33:03
Sprecher 3
Ich hätte viel mehr in andere Richtung mein Leben entwickeln sollen, können dürfen.
00:45:33:08 – 00:45:49:05
Sprecher 1
Und sie versuchen dann richtig zu leben. Aber es klappt doch nicht, weil sie virtuos Sie Sie kommen in diesen katalonischen Zustand, der fatal, ja, genau so wahnsinnig in die Wüste. Genau. Emilia lässt sich selbst begraben. Also sie haben versucht, das richtige Leben zu leben. Aber das ist so falsch, da konnten sie sich befinden, das unmöglich ist. Finde ich geil.
00:45:49:21 – 00:45:56:17
Sprecher 1
Gefällt mir voll gut. Habe ich noch, habe ich noch gar nicht da reingepackt und noch nie drüber nachgedacht. Aber es passt wirklich saugut. Spannend.
00:45:56:23 – 00:45:57:17
Sprecher 3
Ja, okay.
00:45:58:01 – 00:46:00:20
Sprecher 1
Pasolini, sollen wir dafür ein Lexikon aufmachen? Es passt ja.
00:46:00:20 – 00:46:13:03
Sprecher 3
Dann macht es auch ein Lexikon auf Single. Das muss man sehen. Lexikon jetzt. Okay, dann erzähl mal Pasolini. Wer?
00:46:13:06 – 00:46:22:11
Sprecher 1
Paolo Pasolini, 1922 geboren, Sohn eines Berufs Offiziers und einer Volksschullehrerin. Er gehört also zum Bürgertum.
00:46:22:17 – 00:46:23:22
Sprecher 3
Aha.
00:46:24:09 – 00:46:55:02
Sprecher 1
Wie so viele Bürger, vor allem in der frühen Moderne hat er sich allerdings dem Proletariat hingezogen gefühlt und vor allem in seinem Fall dem ländlichen Proletariat und zum Proletariat. Und zwar hat er in den ländlichen Städtchen Casa della de Lucia hat er sehr viel Zeit verbracht, haben seine Großeltern gelebt, und da hat er sich sehr viel mit dem Landleben gezwungenermaßen auseinandergesetzt, weil seine Freunde, die er da hatte, die kamen halt einfach vom Land, das waren einfach Bauernkinder.
00:46:55:15 – 00:47:24:08
Sprecher 1
Und es ist ja wirklich so ein klassisches Motiv bei den modernen Künstlerinnen, dass sie aus dem Bürgertum kommen, deswegen die Möglichkeit überhaupt haben, künstlerisches Schaffen zu sein und gleichzeitig sich hingezogen fühlen zu dieser einfachen Welt. Pasolini hat Kunstgeschichte bei Roberto Longue studiert und hat das allerdings während des Zweiten Weltkriegs dann aufgegeben und wurde Lehrer in dem Ort, in dem seine Großeltern gelebt haben, also in dem großen elterlichen Haus.
00:47:24:15 – 00:47:32:04
Sprecher 1
Und das war auch der Zeitpunkt, wo er seine Homosexualität entdeckt hat, die er ziemlich offen ausgelebt hat. Zu offen.
00:47:32:17 – 00:47:35:03
Sprecher 3
Zu offen. Wenn man sich das Ende anschaut.
00:47:35:13 – 00:47:56:02
Sprecher 1
Ja nicht mal das Ende. Also zu offen, vor allem für für die Bedenkenträger der damaligen Zeit. Es gab da nämlich schon den einen oder anderen Skandal, wo man auch nicht Also ich, ich habe es nicht geschafft, das aufzudröseln, was, was er Negatives, was er Falsches gemacht hat und was ihm vorgeworfen wurde, weil er unliebsam war wegen seiner, wegen seiner Mitgliedschaft in der Kommunistischen Partei in Italien.
00:47:56:11 – 00:48:24:21
Sprecher 1
Das war ja nämlich sein Bruder. Ironischerweise wurde sein Bruder 1945 von Kommunisten umgebracht. Wir haben ihm vorgeworfen, dass er ein Verräter wäre. Genau in der Zeit hat Pasolini auch angefangen, sich für den Kommunismus zu interessieren und ist dann, wie gesagt, irgendwann Ende der 40er Jahre in die Kommunistische Partei Italiens eingetreten und in diesen Zeitraum fällt auch dann der Vorwurf von einigen Schülern, dass er sich ihnen unsittlich gegenüber benommen hätte.
00:48:25:04 – 00:48:53:22
Sprecher 1
Ach was etwas für diese Zeit verklausuliert ist. Er hat sie sexuell missbraucht und seine Homosexualität war schon bekannt. Und es gab Solidaritätsbekundungen für ihn. Es gab sogar eine Petition von den Leuten, die da gelebt haben, dass er doch Lehrer bleiben soll, weil er war wohl ein ausgezeichneter Lehrer. Also was man was was, was so über seine Lehrtätigkeit steht, dass er hat mit sehr modernen Ansätzen hat er sehr gut im Unterricht gemacht, aber er wurde dann aus dem Lehramt entlassen wegen diesen Vorwürfen.
00:48:53:23 – 00:48:58:08
Sprecher 3
Aber in den 40er und auch in seinen Zwanzigern, also sowieso als sehr junger Mensch.
00:48:58:17 – 00:49:14:20
Sprecher 1
Und es ist nicht ganz klar, ob er einfach, ob er einfach mit den Schülern verkehrt hat, ob er, ob er die Schüler missbraucht hat. Es ist halt so Gossip Na ja, es ist so schwer, das auseinander zu kriegen. Und es kann durchaus sein, dass die Mitgliedschaft in der Kommunistischen Partei dazu beigetragen hat, dass da was aufgebauscht wurde, was nicht so groß war.
00:49:15:07 – 00:49:16:20
Sprecher 1
Aber das im Nachhinein zu beurteilen.
00:49:16:20 – 00:49:18:12
Sprecher 3
Ist halt, kann man nicht, muss man nicht. Na ja.
00:49:19:03 – 00:49:42:05
Sprecher 1
Auf jeden Fall wurde er von der Kommunistischen Partei dann auch ausgeschlossen, und zwar eben eigentlich so ein bisschen mit ja, mit der Begründung, na ja, der hat, der hat mit diesen ganzen dekadenten Poeten und Literaten sich beschäftigt wie Sartre, die das hat nichts mit ordentlichem Kommunismus zu tun, das ist total bürgerlich. Aber es ist naheliegend, dass es auch um seine Homosexualität ging.
00:49:42:24 – 00:50:27:00
Sprecher 1
Und na ja, er hatte keinen Job mehr, aber raus aus der Partei und dementsprechend dann mit seiner Mutter zusammen nach 50 nach Rom gezogen, wo er angefangen hat, als Schriftsteller zu arbeiten und hat sich als als freischaffender Schriftsteller hier und da Geld verdient, hat an Drehbücher mitgearbeitet, unter anderem mit Federico Fellini und hat dann 19 55 sein Romandebüt Ragaz Side Vita, indem er sich mit dem Leben von kleinkriminellen Jugendlichen in den römischen Vorstädten auseinandersetzt, und zwar auf eine sehr zum einen schon vom Realismus inspirierte, aber auch auf eine sehr romantische Art und Weise und in seinem hat er diese Begeisterung für das Subproletariat immer eingebracht.
00:50:27:00 – 00:50:50:06
Sprecher 1
Also er hat sich immer interessiert für die, die von den Kommunisten seiner Meinung nach ignoriert wurden, eben nicht die die Arbeiter, die in den Fabriken schuften, sondern die Leute, die auf der Straße leben, die Tagelöhner, die sich irgendwie über Wasser halten, die kriminell sind, die verdorben sind, die sich nicht für den Klassenkampf interessieren, die fand er spannend. Und er hat parallel hat er weitere Romane geschrieben und auch immer mal wieder Kolumnen für Zeitungen.
00:50:50:19 – 00:51:14:20
Sprecher 1
Für Pasolini war das Rechtssystem kein Unbekanntes, weil er hat ständig irgendwie Ärger wegen Texten, der geschrieben hat, wegen angeblicher Unsittlichkeit, weil er es halt auch auf dem Straßenstrich unterwegs gewesen. Er hat immer mal wieder Konfrontationen mit dem Gesetz und Anfang der 60er Jahre hat er dann für sich den Film entdeckt, hat seine ersten beiden Filme noch ganz im Sinne des italienischen Neorealismus gedreht.
00:51:14:20 – 00:51:18:24
Sprecher 1
Wir haben ja sehr viel über den italienischen Neorealismus geredet in unserer Fahrertür bei Episode I.
00:51:18:24 – 00:51:19:18
Sprecher 3
Ja, stimmt genau.
00:51:20:09 – 00:51:47:16
Sprecher 1
Also Filme, die mit mit Laiendarstellern das einfache Leben schildern, die realistisch sind, die Milieustudie sind, die nichts Phantastisches drin haben. Und in der Zeit haben wir allerdings schon, dass das nicht nur bei ihm, sondern auch bei anderen kippt, dass der italienische Realismus so ein bisschen als tot angesehen wird. Federico Fellini war so einer der ersten, die als Gegenentwurf dazu sehr phantastische, surreale und bizarre Filme gemacht haben.
00:51:47:16 – 00:51:50:14
Sprecher 1
Ich werde irgendwann mal tut mir leid einen Fellini Film geben müssen.
00:51:51:09 – 00:51:51:18
Sprecher 3
Okay.
00:51:51:24 – 00:52:19:21
Sprecher 1
Und davon hat sich auch Pasolini angezogen gefühlt. Und er hat dann 1964 das erste Evangelium Matthäus gefilmt. Oh, der, in dem er Jesus als Subproletariat dargestellt hat, und zwar auch sehr inspiriert vom vom Neorealismus, also sehr realistisch, hat er diesen Film gedreht und gleichzeitig eben die spirituelle Thema reingebracht und sich sehr stark an der Bibel orientiert. Dieser Film wurde unglaublich positiv aufgenommen von der Kirche.
00:52:19:22 – 00:52:41:20
Sprecher 1
Der hat Standing Ovations gekriegt von Priestern. Es gab dann auch Proteste vom Vatikan. Ja, aber Pasolini hatte seit diesem Film eigentlich so ein sehr zwiegespalten das Verhältnis zur Religion. Die DDR und die Religion hat ein gespaltenes Verhältnis zu ihm. Er wurde gefeiert und er wurde gehasst. Und die einen haben, haben diesen Film bejubelt, haben gesagt Krass, so gut hat Jesus Geschichte noch nie jemand auf Leinwand gebracht.
00:52:41:22 – 00:52:53:22
Sprecher 1
Andere haben gesagt Blasphemie! Jesus war kein Proletarier und erst recht kein so Proletarier. Und dann sind wir schon Ende der 60er Jahre Werttheorie umgedreht hat, der auch extrem gut aufgenommen wurde.
00:52:53:22 – 00:53:05:04
Sprecher 3
Von Kirchenvertretern hat er Preise im Preis gewonnen, den dann später der Vatikan hat dann widersprochen und dessen Namen sind wieder aberkannt. Ich finde das passt fast den Film so gut zu.
00:53:05:04 – 00:53:19:24
Sprecher 1
Sagen, weil er hat diesen Preis gewonnen. Lass mich mal kurz gucken. Das war bei einem Filmfestival und das war ein dezidiert religiöser Preis von der vom katholischen Film Servus katholischen Film.
00:53:20:09 – 00:53:22:17
Sprecher 3
Preis der Internationalen katholischen Film Büros.
00:53:22:19 – 00:53:54:15
Sprecher 1
Genau den hat er gewonnen, das hat 68 beim Filmfestival in Venedig. Und dann hat der der Papst, damals Paul der sechste gesagt Also Leute hier, Homosexualität, offene Sexualität. Ich habe Brustwarzen in diesem Film gesehen. Wollt ihr den wirklich auszeichnen? Das kann doch nicht sein. Und dann wurde wurde ihm der aberkannt. Und es gab auch Ärger, der der Film wurde von der von der italienischen Polizei konfisziert und Pasolini wurde wegen Obszönitäten angeklagt.
00:53:55:05 – 00:54:29:01
Sprecher 1
Er war kein Unbekannter. Er hatte wirklich oft Konfrontation mit dem mit dem italienischen Gesetz, einfach wegen seiner Art, Filme zu drehen. Aber wie gesagt, seine Filme wurden auch teilweise von der Kirche sehr wohlwollend aufgenommen. Dann hat er Ende der 60er hat er so komplett offensichtlich das Sexuelle für sich entdeckt, weil er hat dann diese drei Filme gedreht, die ich alle drei überhaupt nicht Mag die Cameron Pasolinis toll 3. Geschichten und Geschichten aus Tausendundeiner Nacht, einer schlimmer als der andere, seichte Soft Erotik Filme für einen prätentiösen Bildungsbürgertum, Nicht.
00:54:29:01 – 00:54:31:06
Sprecher 3
Diese Laien gab.
00:54:31:13 – 00:54:48:24
Sprecher 1
Keine guten Filme und ich weiß nicht, was ihn geritten hat, weil ich sehe darin auch keine ich, die keinen tieferen Sinn mehr drin, aber Filme, die gut angekommen sind, weil ich meine, wer fühlt sich nicht intellektuell überlegen und holt sich gleichzeitig einen runter, sowohl auf seinen eigenen Geist als auch auf die nackte Haut, die man in einem Film sieht.
00:54:48:24 – 00:54:56:20
Sprecher 1
Aber er war auch weiterhin als Publizist tätig und er hat sich mehr und mehr kritisch mit dem Kommunismus auseinandergesetzt und mit der Linken.
00:54:57:02 – 00:54:58:07
Sprecher 3
Ja, so ein bisschen.
00:54:58:07 – 00:55:26:09
Sprecher 1
Kulminiert hat ihn die Kritik, die an den Achtundsechzigern geübt hat. Und zwar kam es 1968 zu Ausschreitungen Straßenkämpfen, Straßenschlachten zwischen linken Studenten und der Polizei. Und Pasolini war eher so druff damals, da die Linken die Bürschchen aus dem Bürgertum, die haben doch keine Ahnung. Ich solidarisiere mich mit der Polizei. Das sind die wahren Proletarier hier, das sind die, die, die sich die Hände schmutzig machen müssen, die hart arbeiten müssen.
00:55:27:20 – 00:55:51:05
Sprecher 1
Er ist ein Mann, er ist ein Mann der Gegensätze hatten zwie gespaltenes Verhältnis zur Linken. Mittlerweile wird teilweise gesagt das kann man auch anders interpretieren. Und guckt euch doch noch mal an, was er da geschrieben hat zu den Achtundsechzigern. Guckt euch doch noch mal da seine kommunistischen Schriften an! Die Widersprüchlichkeiten hat er geliebt. Er war immer so eine sehr schillernde Figur im öffentlichen Diskurs, auch wegen seiner Sexualität, aber auch, weil er, weil er sich nie 100 % mit einer Ecke solidarisiert hat.
00:55:51:05 – 00:56:15:00
Sprecher 1
Er sagt, er hat den Glauben entdeckt, hat Filme über Religion gemacht, wirklich mit der Hoffnung, auch in christlichen Kreisen, damit gut anzukommen. Gleichzeitig hat er natürlich hat er natürlich die Religionskritik des Kommunismus mit sich getragen. Er war Kommunist, aber er war eben auch jemand, der sich sehr viel mit Kunst auseinandergesetzt hat, mit bürgerlicher Kunst, der auch versucht hat, überall über den traditionellen Kommunismus hinauszudenken.
00:56:15:18 – 00:56:43:04
Sprecher 1
1972 hat er angefangen, für ein Enthüllungsbuch zu recherchieren und zu arbeiten. Petroleum, Erdöl, wo es um Verwicklungen von Politik mit Mafia und illegale Geschäfte und Wirtschaft und so weiter gehen sollte. Und diesen Roman hat er nicht fertiggestellt, weil er am 2. November 1975 ermordet wurde. Er war mit einem Freund zum Essen verabredet und dann wurde seine Leiche gefunden und es wurde auch jemand festgenommen.
00:56:43:04 – 00:57:00:04
Sprecher 1
Ein Stricher, denn dann auch ein Geständnis abgeliefert hat, das er später widerruft, hat. Bis zum heutigen Tag ist nicht ganz genau geklärt, was da passiert ist. Das krass Der der Verdächtige, der festgenommen wurde, hat sich mehrmals widersprochen, hat seine Aussagen geändert, hat auch irgendwann mal gesagt, das war ein Auftragsmord. Ich sollte Pasolini umbringen. Ich darf aber nicht sagen, für wen denn sonst gibt es richtig Ärger.
00:57:01:01 – 00:57:29:04
Sprecher 1
Es wird seitdem spekuliert, was was einfach Pech wurde einfach überfallen. War es wirklich so, dass er irgendwie den Zorn von sehr mächtigen Menschen auf sich gezogen hat, dass die ihn umbringen wollten? Es gab Petitionen dafür, dass das noch mal aufgeklärt werden soll. Es gab immer mal wieder Aufruf des Falles, Dokumentationen dazu, Schriften dazu. Es ist schon sehr naheliegend, dass Pasolini umgebracht wurde und es ist auch naheliegend, dass er umgebracht wurde, weil er gewissen Kreisen zu gefährlich geworden ist mit seinen Recherchen.
00:57:29:13 – 00:57:38:13
Sprecher 1
Aber es bleibt eben im Nebulösen, wie so vieles um diesen Mann, der wirklich ein spannendes Leben hatte und ein Leben voller widersprüchlicher Seiten spannend war.
00:57:39:00 – 00:57:42:08
Sprecher 3
Und da hat er auch so unterschiedliche Filme gemacht. Softporno? Ja.
00:57:43:08 – 00:58:04:03
Sprecher 1
Und dann vielleicht. Sein letzter Film war eben dieses 120 Tage von Sodom um das Jahr 1275. Da wurde sogar eine Kopie davon verloren gegangen, als er gestorben ist und ist dann später noch mal aufgetaucht oder so eh. Und er hat die wohl auch retten wollen, weil er wusste, dass er da was sehr Krasses gedreht hat. Einer der kontroversesten Filme des 20. Jahrhunderts wahrscheinlich, wenn du, wenn du bei Wie heißt das Familienbild?
00:58:04:03 – 00:58:15:01
Sprecher 1
Die Frage stellst Wir haben 100 Leute gefragt, wenn sie einen kontroversen Film des 20. Jahrhunderts schrieb Ich nehme Pier Pasolini 120 Tage von Sodom, Richtig, 65 Punkte.
00:58:15:07 – 00:58:23:00
Sprecher 3
Antwort Wie alt diese Differenz ist. Ja, ich weiß. Ist halt, wie du erklärst.
00:58:24:00 – 00:58:45:10
Sprecher 1
Auf jeden Fall. Es geht darum, dass er diesen berühmten Roman von Marquis de Sade, die 120 Tage von Sodom verpflanzt, in das Italien zurzeit des Faschismus. Und er lässt als Triebtäter italienische Faschisten auftreten, die dann junge Männer und Frauen gefangen nehmen und sie zu sexuellen Handlungen zwingen und Gewalt ausüben. In diesem Film wird werden sehr viele Fäkalien gegessen.
00:58:45:11 – 00:58:47:11
Sprecher 3
Oh, das.
00:58:47:11 – 00:59:10:20
Sprecher 1
Ist das, was mir tatsächlich am stärksten Erinnerung geblieben ist. Was Ekel betrifft. Und es ist irgendwie ist es ein krasses politisches Statement. Das ist tatsächlich auch ein Schock Film, der auch auf Schockwelle aufsetzt, weil es ist ein gewalttätiger Film, sowohl am physische als auch psychische Gewalt, sexuelle Gewalt, das kommt alles vor, wenn man es rein vom Grafischen gegen Filme von heute hält, gegen Splatter, Horror, Horrorfilme von heute.
00:59:10:20 – 00:59:19:16
Sprecher 1
Wie auch immer, es ist natürlich ein Werk seiner Zeit. Also es ist nicht so explizit brutal, rein grafisch gesehen, wie Filme wie so oder so, aber.
00:59:19:16 – 00:59:21:06
Sprecher 3
Das meiste findet ja sowieso im Kopf statt.
00:59:21:14 – 00:59:40:12
Sprecher 1
Ja, und das ist halt, es hat halt dieses sadistische es ist halt einfach mal zwei Stunden einfach purer Sadismus, der auch nicht aufhört. Es ist auch so, es hat auch so eine gewisse Monotonie in der Quälerei. Das heißt bei der Frage muss man Film sehen. Ich weiß nicht, ob man den sehen muss. Es ist ein Stück Filmgeschichte und das Krasse ist klar, was Pasolini da machen wollte.
00:59:40:12 – 00:59:57:23
Sprecher 1
Und er musste dazu so radikal vorgehen. Aber es ist natürlich kein Film, der Freude macht. Es ist auch kein Film, der einem tiefe intellektuelle Einblicke gibt. Es ist vielleicht einer, der raren Filme, die man gesehen haben muss, einfach um sie gesehen zu haben, weil sie, weil sie irgendwas, irgendeine Bedeutung haben. Aber ja, und viel mehr kann ich dazu nicht sagen.
00:59:58:11 – 01:00:00:10
Sprecher 1
Ich habe mich einmal durch gequält und das reicht mir.
01:00:00:12 – 01:00:01:06
Sprecher 3
Mir okay.
01:00:02:10 – 01:00:20:24
Sprecher 1
Ja, mehr fällt mir dazu nicht ein. Es ist kein Film für Leute, die Spaß an Splatter Film haben. Dann höre ich sehen, wie Gehirne platzen. Das ist es nicht. Ich glaube auch ganz viele Horror später Fans von heute würden den Film langweilig finden oder unfreiwillig komisch sogar. Ja, manche würden bei den Ekel Szenen vielleicht auch nur mit den Schultern zucken, aber es steckt einfach was anderes dahinter.
01:00:20:24 – 01:00:29:01
Sprecher 1
Und das ist so diese Darstellung des reinen Sadismus, der wirklich den puren Bösartigkeit des Menschen, die diesen Film irgendwie interessant macht, sehenswert. Keine Ahnung.
01:00:29:01 – 01:00:29:23
Sprecher 3
Will man so was sehen?
01:00:30:07 – 01:00:35:20
Sprecher 1
Es ist gut, dass es diesen Film gibt, aber will ich den sehen? Eigentlich nicht. Aber Theo Remer will ich sehen.
01:00:35:21 – 01:01:05:10
Sprecher 3
Ja, ja, lass uns mal unser unser Lexikon schließen. Das war, das muss man sehen, Lexikon. Und dann sind wir wieder am Film. Ich würde gerne folgendes jetzt machen. Ja, sagen wir, nachdem wir den Unterbau so ein bisschen geklärt haben, würde ich gerne in die Umsetzung von Pasolini gucken. Was? Wie hatte das Ganze überhaupt gemacht und wie zugänglich oder nicht zugänglich ist das für mich und habe ich eine Chance überhaupt mit dem Film klar zu kommen?
01:01:05:17 – 01:01:16:18
Sprecher 3
Oder ist alles Philosophische, alles, was wir jetzt geklärt haben, eigentlich erst in der Recherche machbar? Es gibt vielleicht eine kleine Tendenz in meiner Ausführung, gerade nach was es.
01:01:17:12 – 01:01:18:23
Sprecher 1
Ist, erst mal das Technische, vielleicht.
01:01:19:11 – 01:01:37:23
Sprecher 3
Das Technische. Ich bin völlig verwirrt. Was will er jetzt? Will er jetzt eine Wackel Kamera? Hat es ein Konzept wann Wackel Kamera ist und wann nicht? Das am Anfang ist eindeutig dokumentarisch und dann denke ich okay, ist in Ordnung, damit komme ich klar. Dann hat er eine statische, dann wechselt er aber wieder in eine eine Wackel Kamera, ohne dass ich irgendwie sehen kann, dass es ein thematisches thematische Begründung dafür gibt.
01:01:38:10 – 01:01:56:21
Sprecher 3
Und dann hat er Sepia plötzlich und es ist auch alles. Es ist für mich beim Gucken zu viel. Nicht entschlüsselt, aber es ist. Es ist folgendermaßen konsistent Es ist so Du hast ein Roman geschrieben und fülle öffentlich den dann in der Schriftart Ring Dings. Oh, das ist der Film.
01:01:57:21 – 01:02:27:06
Sprecher 1
Moment, Moment. Wenn. Wenn wir. Wenn wir von technischen Stimmen sind, dann kannst du die. Kannst du diese Analogie echt nicht bringen? Ein Autor oder eine Autorin? Null Einfluss darauf hat, in welchem Schriftsatz ihr Roman veröffentlicht werden. Und weil das auch nicht Teil des Werkes ist. Das kannst du nicht bringen. Da muss es dann dann sagen wir so Du schreibst Anfang als Reportage Stück, dann wechselst du zu einem lyrischen Text, einem Gedicht und dann kommst du zu einem großen Roman Epos von einem inneren Monolog und das findest du kacke.
01:02:28:02 – 01:02:34:16
Sprecher 3
Vor allem deswegen nicht, weil es so unterschiedliche Stile gibt, sondern weil du ein Haufen Symbole hast, völlig entgrenzt.
01:02:35:18 – 01:02:39:18
Sprecher 1
Am Aber du musst doch gar nicht auf das Symbol Ebene denken, nur die Technik.
01:02:40:24 – 01:02:42:07
Sprecher 3
Okay, es gibt das.
01:02:42:07 – 01:02:43:21
Sprecher 1
Also rein technisch gibt es den Flow.
01:02:44:08 – 01:02:52:06
Sprecher 3
Rein technisch habe ich keinen Flow. Also ein bisschen durch. Man kommt irgendwann ein bisschen rein, aber eigentlich ist es schwierig.
01:02:52:09 – 01:03:19:03
Sprecher 1
Also ist es natürlich auch so eine Frage der Präferenz. Also Mag man auf diesen inkonsistenten Stil von von dem von dem Reportage Stück wechseln, zu dem zu dem Stummfilm, der nur ganz kurz ist und auch danach keine Rolle mehr spielt, dann Mag man diese lang langen Kamera langen totalen, aber abgewechselt durch diese, durch diese etwas wackligen Nahaufnahmen, steht man darauf und kommt man damit klar, dass es, dass es immer mal wieder diese Einschübe gibt, zum Beispiel dieser Wüstensand.
01:03:19:03 – 01:03:20:20
Sprecher 1
Wir haben immer mal wieder einfach dieser Wüstensand.
01:03:20:23 – 01:03:27:16
Sprecher 3
Ja, da ist jetzt inhaltlich nichts mit anzufangen. Erst mal am Ende klärt sich halt auf. Das ist in Ordnung, das kann man mal machen als Filmemacher.
01:03:27:22 – 01:03:46:11
Sprecher 1
Ich finde, es hat auf einer visuellen Ebene und ich versuche das Inhaltliche bewusst wegzulassen. Hat es was hypnotischer? Für mich hat der Film was, der Film zieht mich visuell auch rein. Es ist super schwer, das zu trennen, weil der Film zieht mich inhaltlich auch rein, aber das Visuelle hat was über das, was mich irgendwie irgendwie packt durch diese Wechsel.
01:03:46:11 – 01:03:51:19
Sprecher 1
Ich finde, ich finde auch nicht. Ich ich sehe das, was du meinst, dass ein bisschen inkonsistent ist. Auch wenn das mein Begriff war.
01:03:51:19 – 01:03:55:20
Sprecher 3
Aber das wäre natürlich absolut inkonsistent.
01:03:55:20 – 01:04:03:03
Sprecher 1
Aber es stört mich nicht, weil es gibt mir, ich habe es Gefühl ist ein natürlicher Fluss, eine natürliche Bewegung in den Bildern drin, dass ich dran bleibe?
01:04:03:12 – 01:04:21:21
Sprecher 3
Ja, aber ich glaube, das ist genau das Problem. Du kannst das nicht entschlüsseln. Du kannst das nicht trennen voneinander. Du kannst nicht sagen, zieht mich jetzt nur das Visuelle ein, rein oder auch das Inhaltliche, weil das Problem besteht mich darin. Sobald ich mit dem Inhaltlichen nicht klarkomme, komme ich auch mit der visuellen Ebene. Das hängt miteinander zusammen, einfach irgendwie.
01:04:22:08 – 01:04:29:09
Sprecher 3
Und es wäre schön, wenn es wenn Konsistenz zusammenhängen würde. Dann würde nämlich Inhalt und Bild übereinander liegen. Aber das tut es nicht.
01:04:29:10 – 01:04:34:08
Sprecher 1
Musik Die Musik ist konsistent, gibt Dir muss die Musik, die einen Rahmen?
01:04:34:11 – 01:04:49:17
Sprecher 3
Ennio Morricone Übrigens Morricone, Mozart Als ich eine ganz, ganz toller Musiker. Aber er gibt mir nicht genug roten Faden. Also einen Film kann sich auch nicht darauf ausruhen, das macht er ja auch nicht. Er hat ja Ideen. Aber für mich kann ich mich eine Musik natürlich auch nicht festhalten. Ausreichend.
01:04:50:07 – 01:05:09:09
Sprecher 1
Okay, also die die Strukturierung der Geschichte, dass sie diese zwei also natürlich noch mal, wir haben diese zwei großen Blöcke, einmal der Gast, der da ist, oder die Person, die da ist und einmal die Person, die weg ist. Und sie ist die Familie, während er da ist. Wie ist die Familie, nachdem er da war? Gibt das diesen Faden?
01:05:09:10 – 01:05:30:24
Sprecher 3
Es gibt ihn. Natürlich gibt es mir sehr viel Halt und Struktur, aber darum wieder ein Zuviel, wo ich dann denke Ja, okay, ich habe es verstanden. Ich weiß jetzt, was du meinst. Also das Problem ist ja nicht nur, dass er sehr vorhersehbar die Struktur hat und man dann weiß, okay, dann als nächstes kommt der Mann und dann wird der Sohn erzählt und dann ist das auch alles, was er erzählt.
01:05:31:08 – 01:05:57:10
Sprecher 3
Er wirklich sehr lange erzählt und es kommt nach der ersten Minute nichts neues dazu. Ich weiß sehr schnell, wie jetzt der Sohn reagiert. Ich weiß jetzt sehr schnell wieder der Typ reagiert. Die Frau, solche Sachen, das, das muss ich mir nicht so lange anschauen, um zu verstehen, was er sagen will. Und es kommt auch durch die Lange, durch die Länge, die ja manchmal etwas etwas haben kann, um mir Zeit geben kann, etwas zu verstehen, zu entschlüsseln.
01:05:58:07 – 01:05:59:10
Sprecher 3
Nein, kriege ich auch nicht.
01:05:59:16 – 01:06:21:07
Sprecher 1
Die Montagetechnik im zweiten Block unterscheidet sich ja sehr deutlich von der im ersten. Erstens wirklich so Wir haben Emilia, die verführt wird, wir haben Pietro, der verführt wird oder Vater und so nach Luciana. Nach und nach werden alle verführt und kriegen eigentlich nur einen großen Block, in dem, indem sie verführt werden und fertig. Und in der zweiten Hälfte werden die Geschichten ja sehr krass montiert.
01:06:21:07 – 01:06:33:21
Sprecher 1
Also wir sehen Emilia, wir sehen Pietro, wir sehen dann wieder Emilia, wir sehen dann Lucia und es ist so, dass es sehr viel wechselt zwischen den einzelnen Geschichten. Es gibt ja das mehr Tempo, wo mache ich es? Ist das irritierend?
01:06:34:07 – 01:06:48:21
Sprecher 3
Das Ding ist, wenn er mir, wenn er wieder zurückschneiden würde zu Emilia und ich, was bei Emilia gar nicht bei Emilia ist. Gut, bei ihr komme ich nämlich immer wieder in neue Situationen rein. Ich denke dann immer Ah, okay, sie hat was, Sie hat eine Entwicklung durchgemacht. Sie Oh, sie ist schön.
01:06:48:21 – 01:06:54:11
Sprecher 1
Und Level zwei schwebt so.
01:06:55:00 – 01:07:06:20
Sprecher 3
Aber bei den anderen weiß ich nicht. Ich habe das Gefühl okay, das weiß ich jetzt schon. Warum musst du mir das noch mal? Noch mal, noch mal erzählen? Ist immer so was Neues. Erzähl wir doch. Verschwende nicht meine Zeit, sondern gib mir irgendwas, womit ich arbeiten kann. Okay?
01:07:06:20 – 01:07:13:20
Sprecher 1
Also erzählt dir grundsätzlich zu wenig und hat zu viel Monotonie in den Bildern. Also, es passiert zu wenig Neues.
01:07:13:21 – 01:07:23:09
Sprecher 3
Ja, Wobei die Monotonie natürlich auch ein Mittel sein kann, was mir helfen kann, irgendwie ein bestimmtes Thema zu umreißen. Aber das. Das tut es auch nicht. Okay, na ja.
01:07:24:02 – 01:07:37:11
Sprecher 1
Ich weiß, ich weiß, was du meinst. Ich versuch gerade zu überlegen, warum es. Warum es mich reinzieht. Weil es stimmt. Tatsächlich, Wenn man sich diesen Film an der oberflächlichen Struktur anschaut, oberflächlichen technischen Struktur passiert hier relativ wenig. Es wird ja auch sehr wenig geredet.
01:07:37:12 – 01:07:38:01
Sprecher 3
Ja, es wird.
01:07:38:01 – 01:07:56:08
Sprecher 1
Sehr wenig erklärt. Und die Entwicklung, die jeder einzelne Charakter macht, es jetzt nicht so eine ultra komplexe, sondern wir haben halt eben die Tochter, die zuerst ein bisschen tanzt, ihre Sachen wegwirft und dann diesen in diesen katalonischen Zustand fällt. Ja, wir haben die Mutter, die die ganze Zeit rumfährt und ein Mann nach dem anderen einsammeln, die ganze Zeit Sex.
01:07:56:08 – 01:07:57:10
Sprecher 1
Aber es passiert nichts anderes.
01:07:57:10 – 01:07:58:12
Sprecher 3
Genau. Ja, und.
01:07:58:21 – 01:08:18:22
Sprecher 1
Emilio? Ausnahme von Paolo sehen wir gar nichts ganz lange. Und Pietro macht halt auch nichts anderes, als seine Bilder malen und sich mit den Bildern unterhalten. Und zu sagen, dass der bürgerliche Künstler kacke ist und dass Kunst scheiße ist und dass das hoffentlich niemand erkennt. Warum, warum, warum zieht es mich trotzdem rein? Also gespannt. Ja, das ist versuche ich auch.
01:08:19:05 – 01:08:42:18
Sprecher 1
Versuche ich auch zu verstehen, Warum zieht es mich rein? Ich glaube, der Film hat einfach bringt einfach auf einer erzählerischen Ebene, nicht auf der symbolischen Wirklichkeit. Rein, rein, auf der erzählerischen Ebene erzählt technischen Ebene, Stärke mit der zieht an mir, der packt an, der, der hält mich fest, der hält mich gerade durch diese Wiederholung, durch dieses Eintauchen fest.
01:08:42:18 – 01:09:05:08
Sprecher 1
Das ist es vielleicht. Ich fühle mich runtergezogen in dieser Welt, gerade weil ich Luzia Lucia die ganze Zeit zuguckt, wie sie an der Straße entlangfährt, wie sie kurz zaudert wie sie dann Typen reinlegt, wie sie guckt, dass sie noch einen rein kriegt, wie sie ihren Wagen voll packen will. Das ist in seiner, in seiner Wiederholung, dass irgendwie so eine Tiefe, die mich halt einfach reinzieht.
01:09:05:08 – 01:09:27:01
Sprecher 1
Ich, ich, ich, ich spüre in dem Moment, was sie will und ich fühl mich. Und ich fühle mich davon auch mitgenommen. Genauso wie am Anfang diese Szenen, wenn in wenn sie ihn betrachten, die Leute, die haben alle, die haben all den sehr ähnlichen Blick auf ihn. Deswegen sehen wir diesen Blick sehr oft. Wir haben diesen voyeuristischen Blick ständig auf seinen Schritt, auf ihn, und das ist ja auch das gehört wahrscheinlich auch zu dem, was du als Monotonie meinst.
01:09:27:01 – 01:09:30:12
Sprecher 3
Ja, ja, ja, also des Seins. Zieh dich in den Film hinein.
01:09:30:18 – 01:09:39:17
Sprecher 1
Kein Schritt zieht mich in den Film hinein. Okay, Ihr Blick. Die Kamera macht das so gut, dass ich mich dem nicht entziehen kann. Wie Sie auf ihn reagieren.
01:09:39:21 – 01:09:45:07
Sprecher 3
Ich glaube, du bist heimlich tief im Herzen einfach auch ein prätentiöse Künstler.
01:09:45:17 – 01:10:05:22
Sprecher 1
Das heißt, die von Herzen unheimlich. Also bitte, Du weißt genau, dass ich auf Kunst Kacke stehe. Und du weißt genau, dass ich gerne Kunst Kacke mache und gerne Kunst Kacke konsumiere. Das ist, glaube ich kein Geheimnis. Jeder. Jeder. Denn alle, die diesen Podcast hören, wissen, dass auf Kunst Kacke stehe. Erzähl mir was Neues.
01:10:06:12 – 01:10:14:02
Sprecher 3
Ja, ich wollte bloß die Diagnose einmal stellen, damit wir uns jetzt darum kümmern können, dass sie nicht aufs Sofa legen und sagen bevor Wie ist dein Verhältnis zu deiner Mutter?
01:10:16:02 – 01:10:33:08
Sprecher 1
Nein, es zieht mich wirklich rein und ich ich kann. Ich kann total gut nachvollziehen, dass Leute sagen Das ist mir zu doof, das ist mir zu prätentiös, was da passiert, das ist doch ultra langweilig. Da passiert ja überhaupt nichts. Und so Leute, glaub mir, mir macht dieser Film Freude. Ich habe den jetzt, ich habe den noch nicht so oft gesehen.
01:10:33:08 – 01:10:35:09
Sprecher 1
Ich habe ihn jetzt glaube ich, zum Dritten oder vierten Mal gesehen.
01:10:35:19 – 01:10:37:19
Sprecher 3
Und was auch total gespannt, weil so lange nicht gesehen, weil.
01:10:37:19 – 01:10:39:00
Sprecher 1
Ich ihn lange nicht gesehen habe. Genau.
01:10:39:15 – 01:10:40:19
Sprecher 3
Also nach der dritten Mal.
01:10:40:19 – 01:10:49:08
Sprecher 1
Habe ich gesehen, dass es so lange, ja, dass das wirklich neu gemacht hat. Dieser Film zieht mich rein, begeistert mich wirklich. Ich habe Freude, wenn ich diesen Film gucke.
01:10:50:22 – 01:10:58:08
Sprecher 3
Also ich meine, ich hatte auch zwischendurch Freude, aber daran, irgendwelche blöden Mems aus den Fingern zu schneiden und Blödsinn damit zu machen.
01:10:58:22 – 01:11:19:18
Sprecher 1
Es ist so, es ist so, es ist einfach so eine gewisse Kraft, die drinsteckt, so eine hypnotische Kraft. Dieser Film nimmt dich gefangen und das ist und ich bin nicht der Größte. Pasolini Ich habe gerade gesagt, ich hasse seine drei Erotik Filme. Und ihr habt ja gehört, was ich zu 120 von Sodom gesagt habe. Das kann ich, kann ich nicht wirklich eine Aussage treffen, weil das halt auch so kaputt ist, dass das kein Film, der das ist, kein Film, der Freude macht, niemand sagt Hey, was soll ich heute Abend gucken?
01:11:20:18 – 01:11:41:02
Sprecher 1
29 Tage von Sodom. Aber ich sage auch nicht Theorem, weil ich weiß, dass die meisten Leute diesen Film doof albern finden. Aber dieser Film begeistert mich wirklich und ich glaube, es gibt viele andere Menschen, die dieser Film auch begeistert. Ich glaube, man muss den nicht nur so als abstraktes, hoch akademisches, prätentiöse Kunstwerk sehen, sondern das ist ein Film, der dich auch tatsächlich auch wirklich mitreißen kann.
01:11:42:01 – 01:11:45:02
Sprecher 3
Jetzt können wir sowieso ein kalter Klotz der sein.
01:11:45:03 – 01:11:53:24
Sprecher 1
Das ist ja, das ist ja total nachvollziehbar. Bei diesen Film wird doch die ganze Zeit gesagt, alle sagen über diesen Film, dass der so, dass das der Film stolz darauf ist, dass er so konsumierbar ist, dass der Film.
01:11:54:11 – 01:11:54:24
Sprecher 3
Das so.
01:11:55:08 – 01:12:10:19
Sprecher 1
Mit so einer Arroganz vor sich her trägt. So schaut mich an, ich bin ein Kunstwerk. Ich bin so nachdenklich, ich habe hier einen philosophischen Überbau, liest dieses Buch und dieses Buch und dieses Buch, dann kannst du mich verstehen, Das ist mir alles scheißegal. Ich, ich, ich, ich verstehe doch auch nicht alles, was der Film macht. Und ich kenne auch nicht die Person.
01:12:10:20 – 01:12:28:14
Sprecher 1
Ich kenn Pasolinis Biografie auch nicht besonders gut. Ich habe jetzt für diese Folge zum Ersten Mal Pasolini und groß recherchiert und ich kenn mich auch nicht aus mit den ganzen, mit den ganzen aus den 60er Jahren über Marxismus und wie Marxismus und Erotik zusammengedacht werden kann. Das braucht man gar nicht. Der Film kann ihn trotzdem reinziehen.
01:12:29:03 – 01:12:50:03
Sprecher 3
Es gibt eine Frage, die drunter liegt unter dem ganzen Film, und zwar die Frage Wenn Jesus heute erscheinen würde, würde er als Vertreter Gottes erkannt und gewürdigt werden, weil er natürlich schon dieses göttliche Ich meine, er würde die ganze Zeit als Jesus inszeniert, muss man schon sagen. Pasolini hat da eindeutig religiöse.
01:12:50:18 – 01:13:03:00
Sprecher 1
Aber spannenderweise überhaupt nicht als kontroverse Figur, weil jeder, jeder, der sagt wir packen Jesus in seine Zeit, packt ihn als kontroverse Figur, also als Figur, die irgendjemand nachher kreuzigen. Das gehört dazu, und das ist er überhaupt nicht. Niemand zu kreuzigen, alle haben ihn lieb.
01:13:03:07 – 01:13:16:18
Sprecher 3
Ja, ja, ja. Die Frage ist bloß welchen Impact hat er dann am am Ende, wenn. Wenn Jesus keine Kontroverse in unserer Gesellschaft heute, wenn er keine Kontroverse lostreten würde, welchen Impact hätte er überhaupt auf die Gesellschaft?
01:13:16:23 – 01:13:38:13
Sprecher 1
Jesus wäre ein cooler Topstar. Es ist schwer zu sagen, vielleicht ist er ganz gut. Also vielleicht sollte es so was nicht geben, weil wir in unserer modernen Gesellschaft uns eigentlich nicht mehr so an Individuen klammern sollten, wenn es darum geht, die Welt zu verändern und zu verbessern. Wir machen es natürlich ständig, aber wir machen es vielleicht ein bisschen weniger dramatisch, als es früher gemacht wurde.
01:13:38:22 – 01:13:51:03
Sprecher 1
Außer außer den Trump Anhänger vielleicht. Und es ist ja auch gut, dass es, dass es Menschen gibt, dass es Individuen gibt, die sich besonders für eine Sache einsetzen, wo wir sagen Hey, das ist cool und die reißen uns mit, Also da tut mir gefällt mir jetzt das Positivbeispiel.
01:13:51:06 – 01:13:51:17
Sprecher 3
Das stimmt.
01:13:52:03 – 01:13:57:06
Sprecher 1
Die einfach mal als 14-jährige mit dem Sitzen vor der Schule es geschafft hat, eine ganze Bewegung loszutreten.
01:13:57:11 – 01:14:00:03
Sprecher 3
Der Hammer!
01:14:00:03 – 01:14:06:24
Sprecher 1
Hast du diese geile Twitter Konversationen mitgekriegt von Twitter Twitter mit diesem Typen, der hier war? Der Autor macht auch was.
01:14:06:24 – 01:14:13:12
Sprecher 3
Dagegen, dass so großartig Popcorn in die Hand nehmen und gucken.
01:14:13:12 – 01:14:27:18
Sprecher 1
Also es ist schon ganz gut, dass es Individuen gibt, aber es ist vielleicht ganz gut, dass es zumindest bei aufgeklärten Menschen nicht mehr diese krasse Heldenverehrung gibt und dass auch gesagt wird Da tun wir ganz cool, was in Bewegung gesetzt hat. Aber wir, wir folgen der Bewegung, wir folgen nicht ihr als als Jesus Figur.
01:14:27:24 – 01:14:49:12
Sprecher 3
Aber ist das so? Ich weiß es nicht genau. Jetzt, wo du es sagst, denke ich darüber nach und denke Nein, eigentlich sind wir so weit weg davon nicht. Es gibt so viele sehr, sehr, sehr auf personenbezogene Bewegungen fallen, wie große irgendwelchen Leuten hinterherrennen. Also jetzt kann ich natürlich Höcke und so weiter ins Feld führen, aber das ist ein bisschen lahm, weil die Rechte.
01:14:49:14 – 01:14:50:22
Sprecher 1
Nimmt doch Habeck, oder? Oder?
01:14:50:22 – 01:14:52:04
Sprecher 3
Baerbock Ja, wenn wir.
01:14:52:04 – 01:14:58:12
Sprecher 1
In unserer In uns Rabauken Bubble sind, dann haben wir auch unsere unsere Götzen Verehrung. Das kann man nicht leugnen. Auf jeden Fall.
01:14:58:14 – 01:15:10:20
Sprecher 3
Absolut. Ich glaube, dass das gar nicht so sehr weit davon ist. Aber ich glaube, wir sind einfach von der Religion sehr weit weg, so dass wir dieses Heldenverehrung nicht im Religiösen mehr machen würden. Das ist halt einfach mehr.
01:15:11:04 – 01:15:37:04
Sprecher 1
Naja, auf jeden Fall. Was ich eigentlich sagen wollte Vielleicht ist ganz gut, dass es nicht so eine absolute Jesus Figur gibt heute, weil wir sollten ja auch bei Individuen, wir sollten auch wenn wenn wir, wenn wir total begeistert sind von dem, was Individuen leisten sollten wir sie kritisch betrachten. Und sowohl was Greta Torberg betrifft, als auch Habeck und Baerbock, um es ganz schreckliche Beispiel aus der Linken wurden Grün verseuchten findet man ja genug, was man kritisieren kann.
01:15:37:04 – 01:15:41:24
Sprecher 1
Und das soll man sich ja auch bewahren, dass man die Leute auch kritisiert und eben nicht blind irgendjemandem folgt.
01:15:42:06 – 01:16:01:23
Sprecher 3
Na ja, dafür sind wir hoffentlich genug im Diskurs. Also einfach und eben nicht in unserer Bubble, wie wir immer alle heraufbeschwören. Dass diese Bubble uns nur noch in unserem Kreis bewegt. Ich hatte irgendwann mal ein Podcast darüber gehört, dass diese Bubble eigentlich nur in den extremen Rechten und in den extremen Linken wirklich zum Tragen kommt und da wirklich ein Problem ist.
01:16:02:04 – 01:16:06:10
Sprecher 3
Aber in der breiten Mitte der Gesellschaft hast du eigentlich gar kein großes Problem.
01:16:06:17 – 01:16:15:17
Sprecher 1
Selbst das glaube ich nicht. Glaube, dass das das Tolle ist. Ja, es wird ja so gesagt auf Twitter, Facebook, Echokammern und so die Echokammern sind ja eigentlich die Kneipen aus den Achtzigern.
01:16:15:24 – 01:16:16:17
Sprecher 3
Jetzt auf der einen.
01:16:16:17 – 01:16:35:19
Sprecher 1
Seite linke Studenten Kneipe, auf der anderen Seite die, keine Ahnung. Die Dorfkneipe um die Ecke, wo sich die Faschisten treffen und Twitter. Das Krasse an Twitter ist ja, dass das Potenzial hat, Echokammern komplett aufzureißen. Wir haben da ja ein Diskursraum, wo extrem Linke mit extrem und Bürgerlichen in der Mitte munter wild durcheinander diskutieren.
01:16:35:22 – 01:16:36:13
Sprecher 3
Ja, ja.
01:16:36:17 – 01:16:43:04
Sprecher 1
Also eigentlich das Gegenteil von Bubbles. Bubbles werden zerstört in der in dieser digitalisierten Gesellschaft, in der wir uns bewegen.
01:16:43:10 – 01:17:10:08
Sprecher 3
Und solche Beispiele hat eben auch dieser Podcast gebracht. Tatsächlich, dass die in den Achtzigern waren es einfach ganz andere Räume, aber es waren genau die gleichen, die wir jetzt auch versuchen zu etablieren, die aber heute durch Twitter und so in den Diskurs einfach komplett überall reingehen können und du im Grunde die die Möglichkeit hast, früher hattest die Möglichkeit nicht, weil dir Stammkneipe vielleicht direkt um die Ecke war und du kommst nicht irgendwo und im Internet kommst du überall rein theoretisch und kannst das auch.
01:17:10:08 – 01:17:10:13
Sprecher 1
Ja.
01:17:10:23 – 01:17:17:01
Sprecher 3
Wenn du dir ein kleines bisschen Mühe gibst, dich breit zu informieren. Jo, wo sind wir hier gelandet? Genau das ist.
01:17:17:01 – 01:17:26:04
Sprecher 1
Das natürlich auch gerade gefragt. Ich habe fast angefangen, jetzt auch über einen Musk zu reden, aber dann dachte ich Nein, jetzt, jetzt schweifen wir zu viel ab. Johannes Top drei.
01:17:26:12 – 01:17:42:14
Sprecher 3
Oh, okay, unsere Top drei Top Top drei Was hast du? Was? Warum? Warum machst du das?
01:17:42:21 – 01:17:54:22
Sprecher 1
Ich wollte von Johannes die Top drei filmischen Theoreme bzw Filme, die Theoreme belegen oder widerlegen, die ein Theorem aufwerfen. Und ich habe eine tolle Top drei. Ich glaube.
01:17:55:17 – 01:18:10:05
Sprecher 3
Ich habe eine dämliche Top drei, die ich so gar nicht habe. Eigentlich habe ich. Wenn ich bisher nicht genau war, habe ich nichts. Was ist das? Welcher Film nimmt sich das? Ich habe versucht, irgendwie philosophische Filme zu finden. Das ist völliger Quatsch.
01:18:10:05 – 01:18:13:11
Sprecher 1
Du hast die Aufgabe nicht verstanden. Pass auf, ich. Ich sage.
01:18:13:12 – 01:18:14:10
Sprecher 3
Ich sage dir mal ein Beispiel.
01:18:14:11 – 01:18:15:18
Sprecher 1
Meine Annahme. Menschen. Ja.
01:18:15:20 – 01:18:16:00
Sprecher 3
Ja.
01:18:16:04 – 01:18:31:06
Sprecher 1
Der erste Satz der Thermodynamik ist Jedes System besitzt eine innere Energie u eine extensive Zustands Größe. Diese kann sich nur durch den Transport von Energie in Form von Arbeit W und oder Wärme über die Grenzen des Systems ändern. Die Eiskönigin.
01:18:34:21 – 01:18:35:02
Sprecher 3
Auch.
01:18:38:01 – 01:18:39:18
Sprecher 1
Das ist mal, das ist eine andere Welt.
01:18:40:22 – 01:18:47:16
Sprecher 3
Und so geht es weiter und so geht es weiter. Das ist schon ein ernst zu nehmen, einigermaßen ernst zu nehmen.
01:18:47:22 – 01:18:57:23
Sprecher 1
Ich habe zuerst auch ernst genommen, dann nachgedacht. Johannes sagt das bestimmt nicht, als lass mich das machen. Scheiß und du musst anfangen mit 100 oder Platz drei.
01:18:58:08 – 01:19:04:16
Sprecher 3
Also Briefe, Interviews mit Mann ist mein Platz drei, der beweist Pferd auf.
01:19:05:06 – 01:19:10:03
Sprecher 1
Der anderen Seite Perfekt. Super.
01:19:10:10 – 01:19:11:03
Sprecher 3
Okay, es ist so.
01:19:11:10 – 01:19:40:23
Sprecher 1
Ich habe auf meinem Platz drei die Pan Genesis Theorie von Charles Darwin bei Variation, welche durch die direkte Einwirkung veränderter Lebensbedingungen verursacht werden, werden die Gewebe des Körpers nach der Theorie direkt durch die neuen Bedingungen affiziert und geben demzufolge modifizierten Nachkommen aus, welche mit neuerdings erlangten Eigentümlichkeiten den Nachkommen überliefert werden. Das heißt, wenn du am Tag der Pflanze.
01:19:41:15 – 01:19:41:21
Sprecher 3
Ja.
01:19:42:05 – 01:19:49:00
Sprecher 1
Wenn du dich fortpflanzt, dann gibst du das was, was deine Lebensbedingungen bestimmt, an deine Nachkommen weiter. Evolution?
01:19:49:00 – 01:19:49:14
Sprecher 3
Ja, okay.
01:19:51:03 – 01:20:12:18
Sprecher 1
Es gibt einen wunderschönen Film aus dem Namen der Serie aus dem Jahr, der eigentlich nicht mal aus dem Jahr 2006 ideo crazy wo gezeigt wird wie die Menschheit nach und nach verdummt und ein ziemlicher Nobody. So ein Slacker Typ wird halt irgendwann Anfang 2000 da durch einen Zufall eingefroren und landet in einem Kälteschlaf und wird dann im Jahr 2505 wach.
01:20:12:18 – 01:20:28:11
Sprecher 1
Und die Menschheit ist komplett verblödet, weil sich die Dummen fortgepflanzt haben, während die Klugen irgendwie keine Zeit dazu gefunden haben, weil sie andere Sachen machen mussten und landeten so nah am dystopischen Gesellschaft, in der am Ende ja wirklich alle strunzdumm sind.
01:20:29:01 – 01:20:57:24
Sprecher 3
Okay, ja, bei mir hat es schon fast wieder auf. Lass mich kurz überlegen. Ich würde sagen Ground Hog Day. Also täglich grüßt das Murmeltier, beschäftigt sich irgendwie mit dem, was ich vorhin schon. Es gibt kein richtiges Leben im falschen, ist aber nicht in der Lage, das eine zu widerlegen oder zu beweisen, weil am Ende hat das ja geschafft.
01:20:57:24 – 01:21:01:24
Sprecher 3
Er kommt aus seinem Leben raus. Ja und führt das richtige Leben.
01:21:02:10 – 01:21:17:19
Sprecher 1
Und das im amerikanischen Kapitalismus der 90er Jahre und dazu würde auch gut passen, das von Nietzsche, dass das die an alles geht, Alles, alles, alles dreht sich im ewigen Kreis. Ewig rollt das Rad des Seins Ja.
01:21:18:15 – 01:21:22:15
Sprecher 3
Aber sagen wir noch mehr Philosophie.
01:21:23:01 – 01:21:28:07
Sprecher 1
Der Satz der ewigen Wiederkehr von von Zarathustra. Also jetzt was.
01:21:29:04 – 01:21:32:10
Sprecher 3
Noch so Sisyphos? Vielleicht.
01:21:32:10 – 01:21:35:00
Sprecher 1
Wir müssen, wir müssen. Wir müssen uns das als glücklichen Menschen.
01:21:35:00 – 01:21:35:07
Sprecher 3
Ja, er.
01:21:35:13 – 01:22:00:15
Sprecher 1
Passt auch total gut zu. Täglich grüßt das Murmeltier und er wollte auch immer den steilen Berg hoch und rollt dann nachher wieder zurück. Mein Platz zwei ist aus Wittgensteins Tractatus logico philosophicum und beschäftigt sich mit Widersprüchen in der Sprache. Die contradictio erfüllt den ganzen logischen Raum und lässt der Wirklichkeit keinen Punkt. Lost Highway von David Lynch. Mehr muss ich dazu nicht sagen, oder?
01:22:00:19 – 01:22:07:17
Sprecher 3
Ah, okay. Ja, sehr schön. Gut, dann hätte ich als Abschluss diesen Film, den wir gerade.
01:22:07:17 – 01:22:09:07
Sprecher 1
Besprechen. Ja, und welches Theorem?
01:22:09:08 – 01:22:21:24
Sprecher 3
Er beweist das Theorem, dass es einen talentierten Filmemacher braucht, statt einen Film. Theoretiker um einen guten Film. Aha. Also, du wolltest diese Top drei.
01:22:22:16 – 01:22:24:03
Sprecher 1
Pasolini war gar kein großer Film.
01:22:24:03 – 01:22:28:20
Sprecher 3
Theoretiker, Der wollte als Theoretiker anerkannt werden, das war vollkommen klar. Aber er hat.
01:22:28:20 – 01:22:45:05
Sprecher 1
Vor allem Filme gemacht, sind Theoretiker, waren die Nouvelle Vague Platz eins, Newtons Theorem Ein Körper bleibt in Ruhe oder in gleichförmig geradliniger Bewegung, solange die Summe der auf ihn einwirkenden Kräfte null ist. The Big Lebowski von den Coens.
01:22:45:05 – 01:22:48:15
Sprecher 3
Die liegen einfach nur rum. Wie ist irgendwas passiert?
01:22:48:15 – 01:23:00:12
Sprecher 1
Dort hängt. Rumspielt, Bowling. Macht nichts. Und dann kommt von außen die Kraft in Form dieser Entführung von. Von der Tochter, von dem Millionär, der heißt wie er. Und dann wird ihm auch noch auf den Teppich gepinkelt. Und dann fängt er an, sich zu bewegen.
01:23:00:15 – 01:23:05:21
Sprecher 3
Ja, gut, okay. Aber es gibt sehr, sehr viele Filme, die nach diesem Satz funktionieren. Also viele Sachen.
01:23:05:21 – 01:23:07:04
Sprecher 1
Natürlich. Das ist ein ganz klassisches.
01:23:07:20 – 01:23:08:06
Sprecher 3
Natürlich.
01:23:08:17 – 01:23:10:23
Sprecher 1
Auf jeden Fall.
01:23:13:17 – 01:23:21:21
Sprecher 3
Das war unsere Top drei.
01:23:22:07 – 01:23:27:24
Sprecher 1
Wir kommen zurück zu dem Thema und zu unserem Urteil. Johannes Wie hat ja der Film gefallen?
01:23:27:24 – 01:23:35:01
Sprecher 3
Das Urteil. Warum habe ich das jetzt gemacht? Ich weiß, dass er.
01:23:35:01 – 01:23:38:11
Sprecher 1
So aussieht. Noch unten drunter legen, ganz fasziniert das Licht und Echo.
01:23:38:24 – 01:23:40:09
Sprecher 3
Oh ja, stimmt. Sehr gut.
01:23:41:07 – 01:23:45:00
Sprecher 1
Okay Das noch mal, weil sonst verstehen die Zuhörer ihnen das nicht.
01:23:45:15 – 01:23:45:20
Sprecher 3
Jetzt.
01:23:45:20 – 01:23:48:09
Sprecher 1
Jetzt kommt das Ganze mit Echo, mit Musik und los.
01:23:50:07 – 01:23:52:17
Sprecher 3
Das Urteil.
01:23:54:01 – 01:23:55:13
Sprecher 1
Darüber, das ist nicht mehr sagen müssen, als.
01:23:55:13 – 01:23:57:24
Sprecher 3
Solche wiederverwerten können. Ja, Verdammte Scheiße.
01:23:58:02 – 01:24:00:00
Sprecher 1
Okay. Wo waren wir? Genau dein Urteil.
01:24:00:00 – 01:24:18:03
Sprecher 3
Vergib mir. Diese halbe wieder zurück. Mein. Mein Urteil ist vernichtend. Absolut vernichtend. Ich kann nichts davon lesen. Ich gucke mir diesen Film an und denke mir Ja. Und in der Recherche denke ich mir Ja, gut, toll. Du hast verstanden, wie ein System funktioniert, wie ein gesellschaftliches Zusammenleben funktioniert.
01:24:20:07 – 01:24:38:19
Sprecher 3
Er hätte viel davon erzählen können. Ich habe mir gedacht okay, wenn du jetzt die die Bourgeoisie vielleicht entlarven, willst du so was, dann lass sie sich doch selbst entlarven. Es gibt genug Situationen, in der sie einfach nur zeigen musst, wie sie wie sie leben. Und sie könnten schon selbst. Du musst ja Idioten nur reden lassen, dann merkst du schon was.
01:24:38:19 – 01:24:40:12
Sprecher 1
Aber nicht so funktioniert unser Podcast.
01:24:40:16 – 01:24:45:00
Sprecher 3
Ja, genau das, was wir auch bei hier dieses man hat.
01:24:45:04 – 01:24:45:13
Sprecher 1
Ja.
01:24:45:13 – 01:24:58:07
Sprecher 3
Viel entdeckt, okay, die labern halt einfach und dann entlarven sie sich. Also es gibt so viele Möglichkeiten mit diesem Thema. Ausgerechnet eine Möglichkeit, die ich nicht hätte sehen wollen mit diesem Thema hat er auf die Leinwand gebracht.
01:24:59:16 – 01:25:37:11
Sprecher 1
Das ist ein hartes Urteil. Ja, ich liebe Film. Ich finde ihn wirklich stark und er zieht mich rein. Er hat eine hypnotische Kraft, er ist. Er ist total verquast, er ist akademisch, ist mit Sicherheit auch ein bisschen prätentiös, nicht nur ein bisschen. Er ist prätentiös, aber er hat echt eine Stärke. Und die Themen, die er anspricht, diese Verquickung von politischer soziale Revolution mit dem Eros, das sexuell Romantische mit ganz viel Zärtlichkeiten, ganz viel Liebe, ohne dass das irgendwie verteufelt wird, viel, viel mehr romantisiert wird in Verbindung mit Identität, mit Individualität.
01:25:37:11 – 01:25:58:11
Sprecher 1
Da ist viel, was man rausholen kann, viel auch als heutiges Publikum. Ich glaube, es ist spannend, diesen Film noch mal zu sehen in Hinblick darauf, was wie funktioniert gerade der linke Diskurs um Identitätspolitik? Es ist total spannend, den Film zu sehen, sie zu sehen, dem Hintergrund, wie, wie, wie können sozialistische Theorien aussehen in unserer post proletarischen Zeit? Whatever.
01:25:59:02 – 01:26:32:04
Sprecher 1
Ich glaube, es ist ein Film, der einem viel geben kann, unabhängig vom Interpretation Spielraum. Man muss nicht, man muss nicht Pasolinis Biografie kennen und die diversen theoretischen Schriften seiner Zeitgenossen um, um aus diesem Film was raus zu nehmen. Unabhängig davon ist es auch einfach wirklich ein starker Film über eine Familie, die so durch das Falsche zusammengehalten wird. Dann das wahre auseinander gesprengt wird und darin doch irgendwie so was wie Erlösung findet, Glück, aber auch Leid und auch wieder auf sich zurückfällt, voller Widersprüche.
01:26:32:07 – 01:26:33:18
Sprecher 1
So wie es sein soll bei guter Kunst.
01:26:35:13 – 01:26:45:15
Sprecher 3
Was ich sehr bezeichnend finde und sehr schön finde und unseren Podcast jetzt auch unser Gespräch ein bisschen zusammenfasst, ist, dass Roger Ebert nicht wusste, ob er dem Film vier Sterne oder gar keinen geben sollte.
01:26:46:21 – 01:26:50:16
Sprecher 1
Alter, ich habe so was von einer 80 % Tomate und roten Tomate.
01:26:51:06 – 01:26:52:22
Sprecher 3
Fresh war ein und.
01:26:52:23 – 01:26:54:21
Sprecher 1
70 % Score.
01:26:55:11 – 01:26:57:00
Sprecher 3
Das ist einfach nur ein Findest.
01:26:57:00 – 01:27:09:06
Sprecher 1
Du mal ein Film, bei dem die Score und die, die die Score fast aufeinander sitzt und er hat 2500 mehr als 2500 Bewertungen auf Rotten Tom Waits und Fresh Fresh Fresh.
01:27:09:12 – 01:27:09:21
Sprecher 3
Brecht.
01:27:10:21 – 01:27:29:02
Sprecher 1
Leute, ihr wissen wollt, wofür? Womit Johannes sich für diesen Film revanchiert. Was? Was er mir vor den Latz knallt für nächste Woche. Bleibt dran. Auch weil es macht wirklich Sinn. Bevor wir drüber reden, bevor ihr die Episoden hört, den Film auch zu gucken. Dann haben wir fast so was wie ein Literaturkreis, wo nur wir zwei labern. Ein Film kreist, wo zwei reden und eine Person zuhört.
01:27:29:02 – 01:27:39:22
Sprecher 3
Das ist doch die einzige Rache, die ich hätte, die ich mir nicht nicht antun will, ist, dass sie das Empire State Building Gabe von Warhol. Der musste vier Stunden. Zehn Stunden? Wie lange ist der Film? Ich habe keine Ahnung.
01:27:39:22 – 01:27:40:23
Sprecher 1
Viel länger, glaube ich.
01:27:41:07 – 01:27:46:22
Sprecher 3
Mehrere 20, 30 oder so? Ich hoffe, google schnell.
01:27:47:17 – 01:28:01:04
Sprecher 1
Wenn ihr wissen wollt, was nächste Woche drankommt, Was für ein Film! Johannes mir gibt, der dem Empire State Building und seinen 485 Minuten nahekommt, bleibt dran. Ansonsten euch eine schöne Woche. Vielen, dass du den Film geguckt hast.
01:28:01:05 – 01:28:04:02
Sprecher 3
Vielen Dank, dass du mir gegeben hast, dass ich mich wieder über irgendwas aufregen darf.
01:28:04:06 – 01:28:05:05
Sprecher 1
Haben wir mal wieder was gelernt?
01:28:05:05 – 01:28:10:11
Sprecher 3
Über Filmgeschichte will ich ganz doll ganz wichtige Sachen gelernt.
01:28:10:11 – 01:28:17:02
Sprecher 1
Bis nächste Woche. Ciao. Bist du.
01:28:24:11 – 01:28:57:12
Sprecher 3
So clever? Bevor ich dir jetzt sage, was wir als nächstes gucken, würde ich gerne an euch da draußen. Fragt euch die ganze Zeit. War ein tolles junges Mädchen. Was kann ich für sie tun? Was kann ich da machen? Bewertet uns Möglichkeit. Das werden wir jetzt mit YouTube Absprachen, Episoden ohne YouTube Ansprache. Und mir fällt jetzt gerade so auf Nachdem wir auf Spotify so glaube elf Bewertungen haben und ich ganz stolz bin wie Bolle, habe ich gedacht Vielleicht unterstützt ihr uns auch noch mal mit einer Bewertung irgendwo, wo auch immer ihr das alles macht.
01:28:57:16 – 01:29:09:23
Sprecher 1
Es gibt Unterschiede. Es gibt uns, gibt uns fünf Daumen nach oben bei iTunes oder fünf Herzen bei Spotify oder dreieinhalb Sterne bei Twitter. Und gebt uns einen Teddybär, weil das ist halt ein Bewertungs Möglichkeiten.
01:29:10:07 – 01:29:21:22
Sprecher 3
Ja genau, einfach. Da könnt ihr euch gerne austoben und uns ein bisschen unterstützen. Auch gerne. Wir schreiben oder irgendwas, das uns helfen. Ich glaube, das würde uns noch ein bisschen nach vorne bringen und Zuhörer reinspielen.
01:29:21:22 – 01:29:26:19
Sprecher 1
Und unabhängig davon wir freuen uns auch über jede Mail, wenn ihr fünf Vorschläge hat.
01:29:26:19 – 01:29:27:12
Sprecher 3
Auf jeden Fall.
01:29:27:12 – 01:29:42:18
Sprecher 1
Wenn ihr irgendwas wissen wollt oder wenn ihr sagen wollt, du hast das in der Episode falsch gemacht. Ich habe nämlich beim Durchhören von alten Episoden feststelle ich sage manchmal ziemlich blöde Sachen, die einfach nicht immer so im Eifer des Gefechts spreche ich mich des Öfteren. Da dürfte ruhig einmal sagen, dass es aber gar nicht so wie du gesagt hast.
01:29:42:18 – 01:29:43:04
Sprecher 1
Dann gibt es eine.
01:29:43:04 – 01:29:44:16
Sprecher 3
Richtigstellung, wenn man das so.
01:29:44:16 – 01:29:53:01
Sprecher 1
Macht. Genau das machen wir. Da machen wir einmal so eine Richtigstellung Sendung. Meldet euch einfach bei uns und hinterlasst uns Likes. Abonniert uns das. Ja, wir freuen uns darüber.
01:29:53:05 – 01:30:13:20
Sprecher 3
Genau. Sehr schön. Und jetzt lieber Plural ich. Ich kann mich nicht so richtig rächen für das, was mir angetan hat. Das ist unmöglich. Es ist einfach nicht möglich. Deswegen tue ich mir einfach was Gutes, weil ich einen Film vorschlagen möchte, ich noch nicht gesehen habe, der aber schon so lange auf meiner Watchlist steht und eigentlich sträflich ist, dass ich ihn noch nicht gesehen habe.
01:30:13:20 – 01:30:21:19
Sprecher 3
Und zwar. Also ich hatte ja auch seit den Sechzigern, der ist von 1959 von Alfred Hitchcock, und zwar Nord bei West. Schön.
01:30:21:19 – 01:30:29:07
Sprecher 1
Wir brauchen auf jeden Fall mehr Hitchcock, zumal wir wir haben mit Hitchcock haben. Ja, wir haben zwei, zwei Hitchcocks haben wir bis besprochen, einmal einen Volltreffer gelandet, mit Fenster zum Hof.
01:30:29:07 – 01:30:34:05
Sprecher 3
Und einmal so richtig daneben, weil es Smith hieß.
01:30:34:09 – 01:30:37:10
Sprecher 1
Was ja auch wirklich nicht zu den großen bekannten Hitchcock Filmen gehört und ist aber.
01:30:37:10 – 01:30:44:21
Sprecher 3
Mit Carol Lombard, die wirklich großartig ist, eine ganz tolle Schriftstellerin. Das stimmt. Wir sprechen auch sehr viel mit über sie und deswegen lohnt sich schon die Episode eins.
01:30:44:21 – 01:30:48:13
Sprecher 1
Auf jeden Fall. Wir reden auch viel über Hitchcocks Verkackt. Das ist Amerika. Die Bühne.
01:30:49:07 – 01:30:49:10
Sprecher 3
Hat.
01:30:49:12 – 01:30:54:24
Sprecher 1
Fuß zu fassen, aber das ist gut. Wenn wir jetzt mal so ein richtig klassischen Hitchcock haben und ich glaube noch bei Northwest der deutsche.
01:30:54:24 – 01:30:56:15
Sprecher 3
Titel ist der unsichtbare.
01:30:56:23 – 01:31:13:00
Sprecher 1
Gehört zu den bekanntesten Frühwerk Frühwerk Frühwerk wäre ja dreißiger, die bekanntesten Filmen seiner mittleren Schaffensperiode. Darüber werden wir reden. Wir werden uns mit dem Autor befassen. Was hat Hitchcock in den Fünfzigern gemacht? Was hat er in den Sechzigern gemacht und wo lässt sich noch bei Northwest dort einordnen?
01:31:13:03 – 01:31:16:04
Sprecher 3
Und überhaupt, wie ist der Film? Also darum geht es.
01:31:17:17 – 01:31:22:04
Sprecher 1
Also schaut euch den Film an, ja, ich werde mir den Film auch anschauen. Johannes Einen Film anschauen. Nein, ich.
01:31:22:04 – 01:31:23:10
Sprecher 3
Werde mit dem Film nicht anfangen.
01:31:23:22 – 01:31:26:13
Sprecher 1
Und dann reden wir nächste Woche darüber und wir sehen uns.
01:31:27:01 – 01:31:30:18
Sprecher 3
Dann ein bisschen, bleibt gesund. Bis dann.