Episode 122: The Apartment – Romantic Comedy mit gesellschaftskritischem Anspruch
Heute sprechen wir über Billy Wilders Tragikomödien-Klassiker „The Apartment“ aus dem Jahr 1960. Wir versuchen herauszufinden, was Wilders Regiekunst so charmant macht, wie er hier zwischen den Genres pendelt und wie weit ein Protagonist auch moralische Instanz sein muss, beziehungsweise wie viel Ambivalenz er verträgt.
In der passenden Bestenliste werfen wir einen Blick auf unsere liebsten everymen der Filmgeschichte, all die George Kaplans, Schultzes und Walter Mittys die da draußen unterwegs sind. Und im wie immer viel zu ausführlichen Sideplot geht es um Heinrich von Kleist und die Improvisationskunst, den Nice Guy Mythos, Karrierismus, sexuelles Fehlverhalten, den Hays Code, die Darstellung von Frauenfiguren im Kino der 50er und 60er Jahre sowie Tropes und Klischees des Romcom-Genres.
Transkript
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: Podcast: Der mussmansehen Podcast - Filmbesprechungen Episode: Episode 122: The Apartment – Romantic Comedy mit gesellschaftskritischem Anspruch Publishing Date: 2023-05-03T08:40:52+02:00 Podcast URL: https://podcast.mussmansehen.de Episode URL: https://podcast.mussmansehen.de/2023/05/03/episode-122-the-apartment-romantic-comedy-mit-gesellschaftskritischem-anspruch/ Und ich glaube, dass diese Ambiguitätstoleranz im Jüdischen ganz stark auch verankert ist. Dass das in dieser Geschichte auch drin steckt und dass das auch in vielen anderen Geschichten von Billy Wilder drin steckt. Und deswegen er die Charaktere auch so schreibt, damit sie eine Fallhöhe haben. Check in, Plor. Plor, herzlich willkommen in meiner Küche. Herzlich willkommen, Johannes, und herzlich willkommen, liebes Publikum, bei einer neuen Episode vom Muss-man-sehen-Podcast. Dem Podcast, wo wir uns gegenseitig Filme aufgeben und sagen, du guckst den jetzt, egal ob du willst oder nicht. Frei nach dem Motto, Alter, dieser Film wird deinen Horizont erweitern, den musst du sehen, den müsst ihr sehen. Und ich habe diese Woche einen Film gefunden, den Plor noch nie gesehen hat. Es ist tatsächlich schon lange her, dass ich den Film gesehen habe und ich freue mich auch tatsächlich immer, wenn ich von dir so, naja, so diese Hollywood-Klassiker kriege, die ich so am ehesten in deinem Filmenü einordnen würde und der gehört da definitiv dazu. Ja, ich habe auch absichtlich dazu gegriffen, weil ich wusste, okay, jetzt wird es langsam mal Zeit, dass ich wieder einen Film raushole, wo alle sagen, ja, das ist ein Johannes-Film, das wundert mich überhaupt nicht, dass der denn auf den Tisch packt. Und Billy Wilder ist einfach ein Johannes-Regisseur, oder? Ja, muss man auch sagen, ja. Das wird sich auch in der Episode nochmal klären, warum das so ist. Ich bin sehr gespannt. Vielleicht kann ich dir das als Aufgabe rausgeben. Ich finde raus, warum Billy Wilder ein Johannes-Regisseur ist. Ja, und warum der ein Johannes-Film ist und ob alle Billy Wilder-Filme Johannes-Filme sind? Das weiß ich allerdings nicht, weil Billy Wilder einfach sehr viele, über 60 Filme gemacht hat, ne. Also es ist schon schwer, das alles gesehen zu haben. Aber da der letzte Wilder-Film, den du mir gegeben hast, Sunset Boulevard, eher in die Thriller-Ecke gehört, also hatten natürlich auch so Comedy-Momente, würde ich schon sagen, okay, das deckt ja schon relativ viel ab jetzt, was wir von Wilder haben. Also dieses Rom-Com-Ding. Manche mögen es heiß. Genau, und dann dieses Noir und Thriller und eher so ein bisschen mehr Drama. Ja. Und der Film ist vielleicht auch eine ganz interessante Mischung aus beiden. Ja, das finde ich sehr interessant. Und auch einer der Filme, die mich immer wieder überraschen, in welche Richtung der so geht. Aber da kommen wir gleich zu. Ja, also liebes Publikum, ihr werdet es schon am Titel von der Episode erkannt haben, wir reden heute über den Film Das Apartment aus dem Jahr 1960. 1960, lang, lang ist's her. Ganz andere Erzählweise und ganz andere Themen. Oder sind sie vielleicht noch aktuell? Written by und directed by Billy Wilder und auch produziert von Billy Wilder. Aber nicht zu vergessen unser zweiter Drehbuchautor I.A.L. Diamond, mit dem er über zwölf Filme gemacht hat, geschrieben hat. Der Co-Autor von Billy Wilder, ne? Ja, die haben ganz viel zusammen gemacht und ich glaube da, weil das wusste ich bisher nicht, das kam jetzt in der Recherche auf, da muss ich mal genauer reinschauen, was die alles zusammen geschrieben haben. Die waren wahrscheinlich, Billy Wilder hat das ein bisschen erklärt bei einer Awards Ceremony und erzählte, dass das nicht so ist, wie man sich das so gemeinhin vorstellt, dass zwei Autoren dann im Büro auf den Tischen tanzen, wenn sie eine gute Idee haben, sondern dass die beiden wirklich so ernsthaft morgens einfach reingekommen, guten Morgen, guten Morgen, haben sich gegenseitig zugemummelt. Billy Wilder hat immer auf so einem gelben Notepad geschrieben per Hand und der andere hat immer auf seiner Tastatur herumgehackt und dann haben sie sich so ein bisschen was gezeigt gegenseitig und das Beste, was du aus Diamond rauskriegen konntest, war, kann man machen. Aber damit ergänzt man sich natürlich vielleicht auch ganz gut, wenn der eine so für was brennt und der andere eher so ein bisschen stoisch ist oder eher so der, um es mal hart zu sagen, der Bürojobber, dann kann das ja auch eine ganz interessante Partnerschaft ergeben. Ist das der Spiegel unserer Partnerschaft, Floor? Wer von uns beiden ist der Bürojobber und ich weiß, dass du jetzt sagst, ich... Natürlich, Floor, du bist der Bürojobber. Ich habe dir schon so viele Ideen vorgetanzt in einer Leidenschaft, die sonderesgleich ist. Dann bist du der Waldorf-Schüler. Du tanzt und du tanzt. Das ist das Problem. Du solltest die Idee nicht mehr tanzen, sondern mal pitchen. Wie wir aus dem Büro heutzutage sagen. Ah ja, der Elevator-Pitch. Ich fahr zu wenig Elevator. Ja, und du sitzt dann immer da und sagst, ja, okay. Billy Wilder wird ja oft nachgesagt, dass er einer ist, bei dem das Schreiben fast wichtiger ist als das Filmen. Also kein Mann der Bilder, sondern eher ein Mann des Textes und des Scriptes, was das natürlich umso spannender macht, dass er jahrzehntelang quasi einen Co-Autoren hat, mit dem er immer zusammenarbeitet, der immer an seiner Seite ist. Ja. Die Frage ist, wo sind die Unterschiede zwischen den Filmen? Schafft er es auch, Filme zu schreiben ohne seinen Co-Autoren? Weil ich habe immer das Gefühl, wenn ich was schreibe, brauche ich immer irgendjemanden. Und dabei ist noch nicht immer ganz wichtig, mit wem ich schreibe. Vielleicht ein bisschen, weil das Endresultat natürlich anders aussieht, wenn ich mit dir schreibe oder wenn ich mit Jupp schreibe oder wem je mache, oder mit Maja. Aber ich kann irgendwie so schlecht alleine schreiben. Ich muss dann irgendwie eine Methode finden, mit mir selbst zu schreiben. Irgendwie bounce off something, ne? Also irgendjemanden braucht man, mit dem man darüber reden kann. Ja, ich glaube, das macht schon viel aus. Einfach, und wenn es wirklich nur so ein, irgendwas ist, wenn es nur eine Wand ist, wo man einen Ball dagegen werfen kann, das reicht ja schon. Ja, ja. So jemanden zu haben, mit dem man zusammenarbeitet, das muss ja, der muss gar nicht so viel Input liefern, sondern das ist auch einfach ganz gut, seine Ideen so dagegen werfen zu können. Und während des Prozesses dann auch so ein bisschen zu bemerken, ah, da passiert was, oh, jetzt merke ich noch mal neue Ideen. Ja. Und das soll die Rolle des Gegenübers dann auch gar nicht kleinspielen. Nein, nein, nein, nein. Das ist schon total viel wert. Ja, ja. Wenn du einfach jemanden hast, an dem du deine eigenen Gedanken, mit dem du laut denken kannst. Ja. Daran muss ich immer an, vielleicht habe ich das schon gesagt in dem Podcast mal, aber an Kleist denken, der in seinem Aufsatz über die Verfertigung der Gedanken beim Reden genau darüber geschrieben hat, dass es eigentlich nur jemanden braucht, der muss nichts, keine Ahnung davon haben, dem muss man einfach nur ein paar Bälle zu werfen und innerhalb dieses Gesprächs, allein das Veräußern der Gedanken, bedeutet schon, dass man weiterkommt. Ja. Das finde ich, also Kleist, der ist ein Aufsatz, der hat manchmal seitenweise einen Satz. Es macht sehr viel Spaß, ihn zu lesen und vor allem versucht, ihn laut vorzulesen. Ihr werdet so scheitern grandios, diesen einen Satz dramaturgisch durchzuhalten beim Vorlesen. Kleiner persönlicher Fun-Fact am Rande. Ich habe über Kleist meine Abschlussarbeit geschrieben an der Uni. Ach nein. Oh Gott, jetzt musst du mir mehr erzählen. Und nicht nur das, sondern das Thema war auch noch Improvisation im Mittel- und Spätwerk Kleist. Oh. Das heißt, das Motiv der Improvisation spielt ja bei der Verfertigung der Gedanken beim Reden eine ganz große Rolle. Absolut. Dieser Text hat einen guten Batzen ausgemacht von meiner Arbeit auch. Also nicht nur, aber es ging auch sehr viel darum. Aber frag mich nicht mehr auf meinen Thesen. Ich kann mich nämlich kaum noch erinnern. Verdammt. Jetzt, komm Plo, jetzt machen wir, wir machen diesen Film nicht, wir machen jetzt eine Episode darüber, was Kleist so alles erzählt hat. Komm, hol deine Arbeit raus. Ich habe auf jeden Fall einen guten Abschluss gefunden und argumentiert, dass das improvisierende Momentum im Prinz von Homburg direkt zum Faschismus führt. Was? Oh nein, Plo. Okay, jetzt weiß ich wieder, warum ich diesen Podcast mit dir mache. Aber heute wollen wir nicht über Kleist reden. Heute wollen wir über das gute, alte, amerikanische Kinolese reden, von dem Billy Wilder, unser Österreicher, ein stolzer Vertreter war. Und ja, als er das Apartment gedreht hat, 1960, hat er ja schon einiges davor gemacht, ne? Ja, Billy Wilder ist ja mit Anfang der Nazi-Zeit nach Amerika ausgewandert und hat vorher, glaube ich, einen oder zwei Filme gedreht. Ja, er hat auch ein bisschen was in Europa gedreht, aber eigentlich kennt man ihn natürlich eher so als Autor und Regisseur, amerikanischer Film. Und Ernst Lubitsch hat ihn irgendwie unter die Fittiche genommen und hat da mit ihm ganz viel gemacht. Für ihn hat er auch viel geschrieben und Billy Wilder hat ja sehr viel geschrieben, bevor er überhaupt selbst gedreht hat. Ja, da kommen wir wieder zu dem Motiv, dass er vielleicht in erster Linie Autor war und nur in zweiter Linie Regisseur. Er war eigentlich, könnte man schon sagen, so der erste große Oteur-Vertreter Amerikas. Und der kam halt aus Europa und hatte so ein bisschen diese Ideen des europäischen Arthouse-Kinos, wo der einzelne eine größere Rolle spielt als das Studio, hat er mitgebracht und hat dann auch sehr gewissenhaft in seinen Filmen umgesetzt, in den USA. Er hat quasi alles produziert, was er gedreht hat. Ja, und er musste auch, weil die Studios ihm sonst wirklich dazwischen geredet hätten, zu sehr. Also das Autor, der Autörgedanke ist ja gerade erst aufgekommen oder hat sich erst entwickelt und er hat schon vorher Filme gemacht. Und naja, wenn man so sehr an dem hängt, wie er, was er geschrieben hat, das merken wir auch in diesem Film. Er hat diese arme Frau, Shirley MacLaine, die Fran gespielt hat, die musste so oft ihre Takes wiederholen, weil sie nur ein einziges Wort irgendwo vergessen hat, was im Kontext unter hätte gehen können. Aber die waren so darauf fixiert. Auch Jack Lemmon hat irgendwann mal darauf bestanden, dass er in einem Satz zweimal Yes sagt. Und die haben sich 20 Minuten zurückgezogen und darüber debattiert, ob das jetzt in Ordnung ist oder nicht. Billy Wilder ist dafür bekannt, dass er sklavisch an seinem Text hängt und dasselbe auch von seinen Schauspielerinnen verlangt. Umso überraschender, dass er Jack Lemmon zumindest ein bisschen hat improvisieren lassen. Es gibt zwei Szenen, in denen er Lemmon hat machen lassen. Und zwar einmal das Spaghetti kochen mit dem Tennisschläger. Dann das Rumspielen mit dem Nasenspray, während er erkältet ist. Das hat er irgendwann mal in seiner Galerobe rausgefunden, dass wenn man da so dolle draufdrückt auf dieses Fläschchen, dann kommt das ganze Zeug raus. Er musste Milch reintun, damit man das sieht on camera. Aber das war so sein Beitrag, sein Gedanke dazu. Und das ist durchgekommen. Bei dem Tennissracket weiß ich nicht genau, weil er durfte auch nicht wirklich den Dialog verändern. Aber dieses Gesumme von irgendwelcher Musik und das Rumgespiele und so. Und es muss auch dazu sagen, dass Billy Wilder ein großer Fan von Jack Lemmon war. Jack Lemmon war damals noch keine große Nummer. Der hatte erst ein paar Jahre zuvor, ein Jahr zuvor, hatte er seinen Durchbruch mit... Manche mögen es heiß. Punk Billy Wilder. Billy Wilder, genau. Der war damals noch nicht... Also wenn man heute Jack Lemmon hört, weiß man ja, ein gestandener Schauspieler, großer Schauspieler, der sehr viel gedreht hat. Aber damals war das noch wirklich ein junger Typ. Und das sieht man auch in dem Film. Ja, total. Und ich finde, er hat alle Trademarks. Er hat auch angefangen mehr als Comedy-Typ, als jetzt wirklich als Schauspieler. Und da beweist er halt auch wirklich, dass er beides irgendwie hinkriegt. Der Anfang ist schon sehr Comic-haft, muss man sagen. Ich würde sogar behaupten, das gehört neben manchen mögen es heiß, was halt sein Debüt war, zu den Filmen, wo man auch am stärksten diese Comedy herkommt, von Jack Lemmon sieht. Der ist später auch so ein bisschen ernster geworden und ein bisschen schauspielerischer. Und es ist schon ein enormer Sprung von manchen mögen es heiß zu der Rolle des Bud jetzt. Aber man sieht ja gerade so was, was Mimik betrifft, sieht man noch sehr viel dieses Klauneske, das er hat. Und er spielt das auch immer ganz gerne aus. Und ja, es gibt so ein paar Klauen-Acts von ihm. Obwohl er eigentlich eher einen seriösen Charakter spielt oder zumindest einen halbwegs seriösen Charakter. Ja, und ich finde aber auch, dass er die Balance wirklich hinkriegt. Dass man am Anfang so ein kleines bisschen vielleicht, da kratzt er ab und zu an einer Stelle, wo ich denke, oh, jetzt wird es aber ein bisschen dolle. Aber er fängt das immer wieder auf. Er hat so eine Ernsthaftigkeit, die dann dazu führt, dass man das in seinen Charakter legt und weniger in ein ich versuche euch zu entertainen. Ja. Kommen wir mal zu unserem Charakter und vor allem zu der Geschichte, in der er sich bewegt. Grob zusammengefasst. Ja, fassen wir mal grob zusammen, Flo. Also im Mittelpunkt von unserem Film steht Bud, der eigentlich nicht Bud heißt, sondern dessen Name... C.C. Baxter. C.C. Baxter ist, aber er wird von allen Bud genannt. Und Bud ist ein typischer, kleiner Angestellter in einem New Yorker Versicherungskonzern. Weißt du noch, wofür C.C. steht? Es war eine Referenz, eine Verbeugung vor irgendwem, oder? Wenn ich das richtig in Erinnerung habe. Weiß nicht, also die Namen sind Calvin und Clifford. Aber er wird immer Bud genannt. Ich weiß nicht, ob Calvin und Clifford vielleicht irgendwelche Verbeugungen vor irgendwelchen berühmten Leuten sind. Das habe ich nicht mitbekommen. Calvin und Clifford selbst nicht. Aber es gab einen C.C., der vor dem sich verbeugt wird. Und zwar einen Regieassistenten, Charles C. Coleman, aka C.C. Coleman, der mit Billy Wilder davor schon mehrmals zusammengearbeitet hat und der einfach so ein Typ war, den man in Hollywood kannte. Okay. Bud ist auf jeden Fall eigentlich ein normaler Angestellter mit einer Besonderheit. Er hat ein Apartment in der Innenstadt, in der Nähe vom Büro. Und jeder, der sich in New York bewegt, weiß, in New York hat man nicht einfach nur ein Apartment. Upper Boys 2. Und es ist so gut gelegen, dass alle sagen, oh, da muss ich unbedingt mal rein und das mal nutzen für bestimmte Dinge. Vor allem seine Vorgesetzten. Und Bud ist dem auch nicht abgeneigt. Er führt quasi ein Register. Er ist ein Hotelier quasi im zweiten Job. Er hat ein Register für die Leute, mit denen er das Apartment zur Verfügung stellt. Und es sind sehr viele. Das ist eine ganze Gruppe von Vorgesetzten. Vier Leute. Ja, das sind viele, würde ich mal behaupten. Also für das, was es ist, sind es viele Leute, muss man sagen. Möchtest du Tee plur? Oh ja, bitte, sehr gerne. Wenn du deine Woche darum organisierst, ist das schon ein ganz schöner Stress. Und es gibt auch so ein, zwei Momente, wo gezeigt wird, wie er anfängt, so Termine hin und her zu schieben, um die alle einzuordnen. Hat den Hintergrund für sie, die wollen das Apartment natürlich haben, um außerhalb von ihrer Ehe schnackseln zu können. Die bringen ihre Affären in das Apartment und haben dann Sex mit denen und verschwinden dann wieder. Und haben ganz viel Sekt und die ganzen... Wie gesagt, er ist Hotelier. Er kommt dann auch nach Hause und räumt erst mal auf, nachdem die da Sex hatten und macht Ordnung und räumt den Sekt weg. Und hört sich das Gemecker und Gejammer von seinen Nachbarn an, die nicht so besonders erfreut darüber sind, dass es immer laut zugeht in seinem Apartment. Der hat auch den Ruf, Womanizer zu sein. Man muss bedenken, wir sind immer noch im Haze Code eigentlich. Und das ist schon hart an der Grenze, muss man sagen, dieser Film. Ja, es ist hart an der Grenze. Es ist vor allem spannend, weil auch Billy Wilder hat davor viele Filme gemacht, in denen es immer diese Sexiness gibt, ohne dass Sex explizit thematisiert wird. Wir haben eigentlich ständig Momente, in denen sehr schöne Menschen aufeinandertreffen, Dinge passieren. Aber es wird nicht darüber geredet. Es wird nicht über Sex geredet. In diesem Film ist es anders. In diesem Film haben wir relativ normale Menschen und es wird ganz klar über Sex geredet. Der Film macht keinen Hehl daraus, dass sie sich da treffen, um Sex zu haben. Und es wird immer wieder erwähnt von den Nachbarn, dass da Geräusche zu hören sind und so. Also es ist schon ziemlich klar, es ist eine Fickbude. Aber man muss dazu sagen, dass das Wort Fickbude nicht fällt. Also sie haben sich schon Mühe gegeben, das so möglichst zu coden im kleines bisschen. Aber da kommt auch die Stärke des Films zum Tragen. Es wird ja mehr Show don't tell betrieben. Das heißt, er braucht ja auch überhaupt nicht die Worte dafür. Ein einziges Mal sagt er irgendwie, er wird als Sexgott bezeichnet von seinen Nachbarn. Ja. Und da fällt das Wort Sex vielleicht ein einziges Mal im ganzen Film, oder? Ja, aber sonst ist es schon ziemlich klar. Also es ist anders als bei manchem übrigens Heiß, wo man das Gefühl hat, dass alle total sexualisiert sind und gleichzeitig komplett asexuell. Ja, okay. Ja, weil man sich einfach nicht traut, das zu sehr zu exploiten. Und naja, ich glaube, der Film gehört ein bisschen mit zu den Filmen, die dafür gesorgt haben, dass der Heiß Code irgendwann einfach nicht mehr ernst genommen wurde und damit auch seine Tage gezählt waren. Es gab ja durchaus Empörung auch über den Film, dass so ein ruchloses Leben gezeigt wird und auch so ein ruchloser Protagonist, weil wie wir erfahren, Bad macht das, um die Karriereleiter empor klettern zu können. Also er sagt zwar am Anfang, ich habe nicht sonderlich viele Ambitionen, was irgendwie so merkwürdig ist. Das ist seltsam, ne? Es wird dann eigentlich nicht mehr ausgeführt von ihm selbst als Offerzähler. Wir begegnen ihn auch nicht mehr als Offerzähler nach dem Anfang. Aber es ist ziemlich klar, er kriegt kein Geld von diesen Vorgesetzten und er freut sich natürlich, dass das ihm ermöglicht, aufzusteigen. Jetzt gibt es allerdings ein Problem. Und zwar ist Bad, verliebt ist vielleicht zu viel gesagt, aber er ist sehr angetan von dem Elevator Girl namens Friend, die ihm jeden Tag nach oben in die oberste Etage fährt und die ihn offensichtlich auch sympathisch findet, weil sie sagt, er ist der Einzige, der noch ein bisschen Manieren hat und seinen Hut auszieht, wenn er nur ein paar Stuhl ist. Und Friend wiederum ist, wie er noch nicht weiß, aber erfahren wird, hat eine Affäre mit dem Personalschef. Sheldrake? Sheldrake. Und der jetzt, der nicht nur Bad befördert, sondern auch von seinem Apartment erfahren hat und sagt, hey, ich habe gehört, du hast da so ein Apartment, kannst du mir nicht auch eine Schlüssel geben? Bad macht das natürlich, wie er die ganze Zeit solche Sachen macht. Was auch wieder spannend ist, es wird nie gefragt. Er wird einfach in der ganzen Szene nicht ein einziges Mal gefragt, kann ich bitte den Schlüssel für dein Apartment haben, damit ich da schnackseln kann. Überhaupt nicht. Und das ist auch eine Stärke des Films. Wiederum wieder Show, Don't Tell. Der ganze Szene lang über zeigt er diese beiden Tickets und sagt, sie verstehen mich falsch, ich will diese Tickets gerne eintauschen. Es gibt wirklich ein sehr, sehr schönes Symbol in diesem Film. Und zwar legt er seinen Schlüssel immer unter die Matte, unter seine Fußmatte für die Leute. Und die legen, nachdem sie da waren, legen sie auch ihren Schlüssel darunter. Und am Anfang des Films ist eigentlich eher so ein kleiner Subplot, wird erzählt, dass einer von den Gästen zufällig den falschen Schlüssel drunter gelegt hat, nämlich den Schlüssel zu den Toiletten von der obersten Etage, die natürlich ihre eigenen, ihren eigenen Hygieneraum haben, haben jetzt nicht mit den anderen Büroren gestimmt. Und wahrscheinlich den eigenen Komfort, den es unten nicht gibt. Es ist ein tolles Symbol. Also dieser Schlüssel steht für den Aufstieg, den er sich ja auch wünscht. Und er will diesen Schlüssel haben, weil wenn man diesen Schlüssel hat, dann ist man mächtig. Und gleichzeitig ist es so ein bisschen der Ort, an dem die Chefs ihre Hände in Unschuld waschen. Und gleichzeitig ist es eben... Und der Schlüssel ist derselbe Schlüssel oder sieht fast genauso aus wie der Schlüssel zu dem Ort, wo sie ihre Affären haben. Es ist ein wirklich süßes Symbol, finde ich. Absolut. Also sowieso, dass es ein Schlüssel ist, der Schlüssel zum Erfolg und so weiter. Dieses ganze Ding. Ohne zu sehr on the nose zu sein, finde ich. Ja. Also ohne, dass da irgendwie Dialog drum rumgesponnen wird, dass man auch wirklich nicht verpasst, dass das jetzt ein Symbol auch noch ist. Nein, es wird kurz etabliert. Es ist halt diese Verwechslung mit dem Badezimmerschlüssel. Wird einfach so als Gag eingebaut. Und zeigt auch so ein bisschen wie unangenehm, dass es teilweise für Bart ist, dass er seine Wohnung zur Verfügung stellt. Und er switcht dann auch ziemlich schnell. Also bevor er weiß, dass Sheltrake mit Fran die Affäre hat. Nachdem er aufgestiegen ist, lässt er die alle erst mal fallen. Er hat jetzt sein Büro, stellt er nur noch Sheltrake zur Verfügung. Also wir sehen hier gibt es durchaus auch eine Machtverschiebung. Nachdem er aufgestiegen ist, sagt er erst mal, Sheltrake ist der neue Mann, der da oben an der Spitze ist. Und den hänge ich mich jetzt. Und der kriegt jetzt mein Apartment. Der darf seine ganzen Termine darauf legen, was die anderen natürlich nicht so geil finden. Jaja, aber er ist aufgestiegen. Also er muss im Grunde jetzt nur noch dem Chef Rechnung tragen. Aber es ist auch völlig nachvollziehbar. Ich weiß, dass man dann auch das ein bisschen unterstützt, dass er so ein Fahne im Wind ist auch. Ja, das ist von Anfang an so ein bisschen klar. Und man ihn vielleicht auch nicht nur sympathisch findet dadurch. Muss man mal sagen. Aber wenn ich ein bisschen länger darüber nachdenke, kann ich es volle Kanne verstehen in dieser Welt, in der sie da leben. Wenn er irgendeine Form von Aufstieg will, dann wird ihm auch klargemacht in dieser Firma, er hat keine andere Chance, als sich anzuwanzen. Also ich glaube, wir müssen auf jeden Fall ein großer Block von diesem Gespräch muss sein. Wie sympathisch, wie moralisch, wie amoralisch handelt unser Protagonist. Und ist das ein Sympathieträger? Ist das ein Held? Ist das ein Anti-Held? Ja. Und wir müssen auch darüber reden, inwiefern das vielleicht, und so viel können wir gar nicht darüber reden, weil ich nicht viel darüber weiß, vielleicht weißt du mehr, ein Stapel von Billy Wilder ist. Ich habe das Gefühl, dass er das öfter hat. Dass er öfter Figuren hat, die moralisch nicht ganz einwandfrei einzusortieren sind. Was ich auch wieder eine Stärke finde total. Neben der Sache, dass er eher ein Autor als ein Filmemacher ist, hat Billy Wilder ja auch öfter vorgehalten, dass seine Filme so ein bisschen seelenlos seien, weil er sehr viele zynische und unsympathische Charaktere hätte. Und diese Charaktere halt irgendwie einsetzen würde, um Story voranzutreiben. Und dabei würde er so ein bisschen den emotionalen Kern verlieren. Es gäbe wenig, woran man sich festhalten könnte. Also Sunset Boulevard ist, glaube ich, so das beste Beispiel dafür. Sind alle Zyniker? Ja, natürlich. Alle sind irgendwie moralisch verwerflich. Auch unser Protagonist ist echt kein Sympathieträger. Aber selbst so was, wie manche mögen es heiß, was ja so ein totaler gute Laune-Film ist, selbst da haben wir zwei Ganoven, die sich irgendwo einschleichen, um eigentlich nur zu entkommen, weil sie gejagt werden. Also es ist, ja, sagen wir es mal so, also nett gesagt könnte man sagen, Billy Wilder hat ein Faible für ambivalente Charaktere. Ich finde auch genau das ist es. Böse könnte man sagen, Billy Wilder schafft es, nicht sympathische Charaktere zu erzählen, weil er selbst ein Arsch ist. Oh, was? Nein, nein, nein, ich glaube, dass der Hang, ich finde, dass man am Ende des Films sieht, dass er eine positive Geschichte erzählen will. Er will ja moralisch durchaus auf was hinaus. Ja, er will einen Wandel erzählen, auf jeden Fall. Absolut. Weil unsere Geschichte endet damit, um das schon mal vorwegzugreifen, dass eben Bart dann erkennt, dass das falsch war, was er gemacht hat und dass diese Karriere um jeden Preis, dass das einfach nicht geht und gibt dann ganz bewusst das in einem großen Akt den Schlüssel ab und sagt, ich habe hier keinen Bock mehr zu arbeiten, ich will das nicht mehr. Und zwar nicht, um die Frau zu bekommen. Und er wird aber dafür belohnt, indem er die Frau kriegt. Ja, aber er macht das nicht, um die Frau zu bekommen. Genau, ja. Das finde ich großartig. Das finde ich wahnsinnig wichtig. Und das erzählt auch einiges darüber, warum das Billy Wilder eben nicht derjenige ist, glaube ich, der nicht einfach nur nicht in der Lage ist, dazu diese sympathischen Figuren zu schreiben, sondern einfach mit Ambiguitätstoleranz spielt. Und ich glaube, um vielleicht mal in dieses, vielleicht in einen kleinen kulturellen Kampf zu gehen und vielleicht anzudeuten, was ich nicht 100 Prozent weiß, aber ein Gefühl dafür habe, ist, Billy Wilder war Jude, oder? Ja. Und ich habe das Gefühl, dass diese jüdischen Geschichten, diese Leute, die wir idiotischerweise aus Deutschland vertrieben haben, die einen großen kulturellen Schatz hätten hier haben können, dass die so viele Geschichten erzählt haben, die voll bei mir andocken. Ja. Ich finde es total toll. Und ich glaube, dass diese Ambiguitätstoleranz im Jüdischen ganz stark auch verankert ist. Dass das in dieser Geschichte auch drin steckt und dass das auch in vielen anderen Geschichten von Billy Wilder drin steckt. Und deswegen er die Charaktere auch so schreibt, damit sie eine Fallhöhe haben, die eben genau dafür da ist, diese Ambiguität zu erzählen. Ja. Was tatsächlich Spannendes bei das Appartement, ich habe das Gefühl, Billy Wilder erzählt sonst nicht so sehr Charaktere, die sich entwickeln. Also er hat diese ambivalenten oder auch nuosierenden Charaktere, die sehr viele Widersprüche in sich tragen, die sympathische Seiten haben und auch sehr unsympathische Seiten. Ja. Während er hier eine Figur hat, die sehr sympathisch erzählt werden soll von Anfang an. Ja. Allerdings im Subtext sehr viele unsympathische Seiten haben. Ja. Und diese aber im Laufe des Films praktisch komplett ablegt. Also zumindest spätestens im dritten Akt. Und dann einfach nur noch wirklich so zum Helden wird, zum kleinen Helden. Ja. Ich glaube aber nicht, dass die Figur von Anfang an tatsächlich sympathisch erzählt werden soll. Weil auf der anderen Seite, er macht ja zwei Extreme auf. Das eine ist halt die Seite, dass er so moralisch fragwürdige Dinge unterstützt, wie dass die Chefs da Sex haben mit Außer-ehrlich in seinem Appartement. Und dass er sich da wirklich so fähnchenempfindmäßig sagt, okay, gut, um befördert zu werden, muss ich halt jetzt für Opportunismus, ne? Ja. Das ist eine unsympathische Sache. Auf der anderen Seite, was man vielleicht als erstes missverstehen könnte, als ich versuche, die Figur sympathisch darzustellen, ist ja der Loser. Aber das ist auch nicht sympathisch. Nein, nein, nein. Nein, ich glaube nicht, dass es sympathisch ist. Der klassische Underdog, der rumgeschubst wird und wir sind auf seiner Seite einfach, weil er so traurig ist dabei. Ja, genau. Und deswegen funktioniert das nicht. Und deswegen weiß auch Billy Wilder, dass das nicht funktioniert. Und deswegen ändert er das ja auch. Deswegen macht die Figur ja den Weg, den er macht. Er ist ja am Ende eben nicht mehr derjenige, der Mitleid heischende Loser. Das funktioniert ja nicht. Das weiß auch Billy Wilder. Deswegen entwickelt die Figur sich ja so. Glaubst du? Also, ich würde ein Fragezeichen an diese Aussage setzen, es funktioniert nicht. Weil das ist ja ein Mittel, mit dem sehr viele Filme arbeiten und sehr viele Geschichten, dass sie einen Protagonisten haben, der einfach allein schon dadurch, dass er so ein bisschen naiv und unbedarft ist und deswegen auf die Fresse kriegt, unsere Sympathie erzeugen soll. Jaja, aber in einem Maße in diesem Ding hier, dass das eigentlich nur als ironischer Kommentar gelesen werden kann. Wirklich, weil dieser Typ, du denkst die ganze Zeit, ja, dann mach halt was. Mach halt was dagegen. Und der Film handelt ja davon, dass er was dagegen macht. Wie naiv ist er denn am Anfang und unbedarft? Was denkst du? Wie würdest du ihn einordnen? Ist er der naive Unbedarfte, der das einfach mit sich machen lässt von den Oberen, ohne groß drauf Einfluss zu nehmen, einfach weil er so nett ist? Ähm, nein. Er will befördert werden, ganz klar. Uns als Zuschauer ist relativ schnell klar, auf die Art wird das nichts, weil du die ganze Zeit immer nur dich noch weiter vertrösten lässt. Weil die wollen ja weiterhin ihr Apartment haben und wenn sie irgendwann ihn so weit befördern, wie es auch dann passiert, dass er zu viel Macht hat und ihnen dann das Apartment wieder wegnimmt, dann haben sie auch nichts davon. Na, er hat ja voll Erfolg damit mit seinem Plan, ne? Ja, aber nicht, aber nicht, weil die vier, die die ganze Zeit in seinem Apartment sind, dafür sorgen, sondern weil der Chef drüber davon Wind bekommt und ihm die Beförderung gibt. Ja, schafft es ja egal, aber er ist erfolgreich damit, oder? Jaja. Und die ganze Art, wie er damit umgeht, hat ja schon so was sehr Kalkulierendes, ne? Also zum Beispiel, dass er seinen Terminkalender führt, dass er da rumtelefoniert, um die Dates so zu arrangieren, dass jeder an einem Abend da rein kann. Ja. Und auch, wie er damit umgeht, zum Beispiel in der Konfrontation mit seinen Nachbarn. Da haben wir ja diesen Arzt, Dr. Trefus, der sich über ihn aufregt und dann seine Landlady, ich weiß nicht mehr genau wie sie heißt, seine Vermieterin. Ja, weiß ich auch nicht, wem sie heißt. Und er deckt seine Chefs. Man hat jetzt nicht das Gefühl, dass er das macht, weil er sie schützen will, sondern vielmehr zum einen, weil er sie schützen will, weil wenn rauskommt, dass sein Apartment quasi ein Bordell ist, dann würde er das verlieren. Und zum zweiten, findet er das auch ganz cool, dass er diesen Ruf hat? So der einsame Junggeselle, der das irgendwie ganz ganz ganz witzig findet, dass er für einen Wurmenizer gehalten wird. Ja, und er hält das ja auch nicht zurück, ne? Nein, überhaupt nicht. Er erzählt das ja auch jedem. Ja. Das ist so krass. Jaja, er gefällt sich in dieser Rolle schon sehr, muss man sagen. Und er greift ja sogar die Sachen auf, die die tatsächlichen Wurmenizer, nämlich seine Chefs sagen, greift er ja auf in den Dialogen. Also wenn er mit Dr. Trefus redet, sagt er eins zu eins das, was Cheltrake gesagt hat. Ja, sie wissen, man geht mit einer Frau aus und dann denkt sie direkt, man wolle sie heiraten. So ein Stress. Ja, er ist gut im Imitieren dann, ne? Und das ist wahrscheinlich auch sein Erfolgsgeheimnis dann, was den Aufstieg betrifft. Also da scheint ja schon ziemlich viel Kalkül dahinter zu stecken. Ja, auf jeden Fall. Ist er ein Soziopath? Es macht ihn... Naja, so weit würde ich vielleicht nicht... Nein, nein. Ähm, ich weiß nicht, so viel Kalkül würde ich auch dir zutrauen, muss ich sagen. Also, insofern... Oh nein, bist du Soziopath? Ja, das... Worum ich mit dir mal noch reden müsste. Ähm, okay, also da haben wir diese Seite. Wir haben auf jeden Fall, wir haben zumindest ein gewisses Kalkül in dem, was er macht und keine Naivität. Und dann haben wir diese, aber diese Inszenierung, dass er ja offensichtlich darunter leidet. Also wir haben so dieses mit melancholischer Musik unterlegt. Er muss durch den Regen tappen, muss vor seinem Apartment hin und her laufen, hat nichts zu tun, weil das jetzt gerade besetzt ist. Er setzt sich vor den Fernseher, muss vorher noch das Zeug wegräumen, was das Liebespaar hinterlassen hat und findet keine Ruhe. Und dann läuft auch nichts vernünftiges im Fernsehen und die Werbung stört die ganze Zeit und so. Und er ist der, der im Aufzug seinen Hut abnimmt und er ist der, der freundlich grüßt und der Aufzug-Lady nicht an den Hintern greift. Also das sind ja ständig Sachen, die uns vom Film entgegen geworfen werden, die sagen, wir haben hier einen viel zu netten Menschen für diese Welt. Genau. Ich glaube, dieser Mensch ist unterteilt und wir haben hier, glaube ich, einen prototypischen Nerd vor uns, der unterteilt ist in ich weiß job-wise, was gemacht werden muss. Aber ich habe trotzdem menschlich einen anderen moralischen Kompass in mir. Für mich, für mein eigenes Leben. Ich handle moralisch böse und weiß aber, dass das moralisch böse ist. Das sowieso. Aber das ist ja... Macht es das besser? Also er hat nur den moralischen Kompass. Er weiß, dass das falsch ist, aber macht es trotzdem. Oder er weiß, dass das... Er würde es selbst nie machen. Wie wir das wissen. Wie wir es ja auch im Film sehen. Er würde das, was die anderen in seinem Apartment machen, nicht... Aber er stellt sein Apartment dafür zur Verfügung. Ich würde nie jemanden umbringen, aber wenn du jemanden umbringen willst, kannst du gerne mit mir nach Hause gehen. Ich habe hier alle Messer rumliegen. Viel Spaß. Hast du gerade einen Mord? Mit einem Seitefrunk verglichen? Oh, oh, oh. Okay. Ja, gut. Also um nochmal zu dem Punkt zurückzukommen. Ich glaube... Und das sage ich erst mal komplett wertneutral. Die Ambivalenz in dem Charakter ist vor allem, wie er uns inszeniert wird und wie er geschrieben ist. Geschrieben ist er ganz klar eindeutig so, dass das, was er macht, amoralisch ist. Und das erkennt er ja auch am Schluss und macht diese Entwicklung durch. Aber die Inszenierung zeigt uns nicht unbedingt, dass das amoralisch ist, sondern stellt ihn viel mehr als traurigen, passiven, einsamen Junggesellen, der halt irgendwie so ein bisschen Spielball der großen Mächte ist. Ist das für dich ein Widerspruch oder ist es ein guter Move vom Regisseur? Na, es ist auf jeden Fall erst mal ein Widerspruch zwischen Text und Inszenierung. Es ist auf jeden Fall definitiv ein spannender Move erst mal. Es ist etwas, was dem Film eine Spannung gibt, die der Film auch die ganze Zeit in sich trägt, ganz unabhängig davon, ob das von Blee Wilder beabsichtigt ist. Ja, gehe ich schon aus. Und es gibt ihm auf jeden Fall eine Spannung, eine Stärke. Aber es ist natürlich auch was, was dich so die ganze Zeit so ein bisschen in die Untere reißt. Weil du hast halt manchmal so das Gefühl, dass der Film als Entität darum bemüht ist, seinen Charakter schön zu machen, der eigentlich hässlich ist. Stell dir mal vor, diese Rolle wäre nicht von Jack Lemmon, sondern von Humphrey Bogart gespielt worden. Jack Lemmons Spielmacht spielt da auch eine große Rolle. Auf jeden Fall. Wenn von Humphrey Bogart gespielt wäre, wäre das ein Ekel. Ja, absolut. Er würde auf die Musik nichts mehr helfen. Absolut. Und er hätte auch Blee Wilder keine Chance in seinen Inszenierungen. Und er kann ihn so oft, wie er nur will, in Alufolie eingepacktes Essen in den Ofen werfen lassen oder mit dem Tennis-Racket Nudeln machen lassen. Es wird einfach nicht sympathischer. Wir können ja noch mal ganz kurz Kuriosität. Ja. Und eher so Marke, das ist ein Film aus den frühen 60ern. Es ist ja so süß, dass er ein Friend verliebt ist. Aber was für ein creepy Stalker ist er dabei? Oh mein Gott. Das ist einer der schlimmsten Varianten der ganzen Geschichte. Da muss ich sagen, okay, diese Szene hätte ich auch einfach streichen können. Das ist echt hart. Weil er wirklich alles, ganz problemlos ihr Gegenüber auch offenlegt, was er alles über sie weiß. Und sie soll es romantisch finden. Und sie findet es romantisch. Willkommen im Kino der 60er Jahre. Aber sie hat den richtigen Kommentar drauf. Zumindest, also nicht 100%ig den richtigen, sonst würde sie sagen, Creep, ich geh jetzt nach Hause und du wirst nie wieder von mir hören. Aber den Kommentar, der irgendwo in der Zwischen liegt, ist nämlich, bitte sagt das niemanden, sonst kriegen die ein falsches Bild davon, wie du es rausgefunden hast. Ja. Und das finde ich einen guten Move. Und das sagt sie später ja nochmal. Und das scheint ihm also wichtig zu sein. Und das finde ich gut. Also wie gesagt, ich würde es als Kuriosität abhandeln. Der Film ist einfach ein Kind unserer Zeit. Seiner Zeit. Der Film ist einfach ein Kind seiner Zeit. Passt nur so sehr schön auf die Fragestellung. Wie moralisch, verwerflich handelt eigentlich unser Butt? Unser Protagonist. Seine Delivery ist total naiv. Ja, absolut. Also er weiß nicht, dass das irgendwie ein komischer Move sein könnte. Das sind die Schlimmsten. Ja. Er trägt ja sowieso, er hat ganz viel im Miteinander mit anderen Menschen. Hat ja diese Naivität. Ja, total. Und gleichzeitig ist er aber halt sehr kalkuliert. Er klingt auch so naiv, wenn er mit den Leuten telefoniert, aber gleichzeitig arrangiert er gerade verschiedene Dates von Leuten aus der Chefetage mit ihren Liebschaften. Das Spannende ist, der ganze Film lässt es ja im Dunkeln bis, weiß ich nicht, 10 Minuten, 15 Minuten vor Schluss, wo er endlich mal erzählt, wie das überhaupt zustande gekommen ist. Und dann versucht er, die Story aufzuholen, was der Film vorher an so ein paar Inszenierungen gemacht hat. So ein bisschen scheint so, weil dann wird erzählt, so er ist da reingestolpert. Genau. Es hat mal irgendjemand gefragt, ich muss mich umziehen, ich muss irgendwie von einer Veranstaltung in die nächste und brauchen einen Ort, wo ich meine Klamotten wechseln kann. Und dann hat er ihm halt den Schlüssel dafür gegeben und dann hat der das halt irgendwie missbraucht und dann hat sich das rumgesprochen und dann haben plötzlich vier Leute Anspruch auf diesen Schlüssel. Das kann so schnell gehen. Ja, es, ja. Und naja, das macht das Ganze wieder ein bisschen leichter für mich dann zu akzeptieren, zu sagen, okay, der hat das jetzt nicht irgendwie eingefädelt im Sinne von ich gehe jetzt los und suche mir die Leute, denen ich irgendwie wichtig sein könnte, sondern die sind gekommen, am Anfang völlig naiv und dann hat sich so entwickelt, dass man irgendwie nicht mehr raus konnte aus der Geschichte. Warum habe ich das nicht am Anfang des Films erzählt bekommen, frage ich mich ein bisschen. Das würde natürlich dafür sprechen, dass ganz bewusst Billy Wilder am Anfang auf diese Ambiguität setzt. Ganz genau. Dass du damit leben musst mit diesem Widerstreit. Aber dann ist natürlich auch die Frage, die man sowieso die ganze Zeit während dieses Films stellen muss, inwieweit ist Passivität gleich unschuld und inwieweit ist Passivität gleich sogar moralische Größe, moralische Stärke, weil manchmal habe ich das Gefühl, der Film will uns beides verkaufen. Dass seine Passivität sowohl unschuld ist, als auch eine gewisse moralische Stärke. Jetzt bin ich auf die Beispiele gespannt, erzähl mal. Na ja, seine moralische Stärke wird natürlich im Kontrast zu den anderen Männern in diesem Film gezeigt. Die anderen Männer sind die, die tatsächlich den Frauen an den Hintern fassen, die im Büro wild rumknutschen und keine Ahnung, ihre Affären haben. Er macht das alles nicht. Aber gleichzeitig lässt er natürlich zu, dass das um ihn herum geschieht. Und er ist ja auch ganz klar kompliz davon einfach, indem er halt die Schlüssel zur Verfügung stellt. Und die Stärke, ist die jetzt positiv besetzt? Oder was meinst du eigentlich mit Stärke? Na ja, es wird halt einfach erzählt, dass er unterscheidet sich von den anderen Männern dadurch, dass er das nicht macht. Das wird uns erzählt durch Fran, die sagt, du bist der letzte anständige Mensch auf diesem Planeten. Und es wird uns auch erzählt durch ganz banal durch die Musik, dadurch, dass wir ihn einsam durch die Straßen ziehen sehen, auf einer Bank sitzen, dadurch, dass wir ihm vom Fernsehen sitzen sehen. Und natürlich mag er einen großen Film sehen mit vielen tollen Darstellern. Werbung ist doof, Westerns sind doof. Er ist ein kultivierter Mensch. Übrigens geil, dass er eine Fernbedienung hat. Wusstest du, dass solche Dinge damals schon existiert haben? Ich war auch echt so ein bisschen überrascht nochmal. Ich habe ihn lange nicht gesehen, den Film, deswegen. Er zappt und er zappt richtig. Er zappt in der Gegend rum, ja. Als wäre es aus den 90er Jahren. Und überall gibt es Gewalt. Liebes Publikum von heute, zappen. Muss man ja denen sagen, die nach dem Jahr 2000 geboren wurden. Früher, als wir nur lineares Fernsehen hatten. Wenn du was gucken wolltest, dann musstest du durch die einzelnen Sender schalten und schauen, was in diesem Moment gerade lief. Und meistens war das dann Werbung. Okay, und jetzt alle im Publikum, alle auf drei. 1, 2, 3, okay, Boomer. Er zappt auf jeden Fall. Ich finde es total geil, dass er diesen riesigen Zapping-Apparat da stehen hat. Und sich dann von Programm zu Programm schaltet. Und es laufen überall Western. Und da, wo der tolle Film läuft, läuft Werbung. Und zwar ständig. Ich finde es super. Werbung von unserem Sponsor. Werbung von unserem zweiten Sponsor. Er gibt dann auf. Ich finde es sehr schön. Es ist sowieso so eine geile Szene. Auch wenn er sich dieses TV-Essen macht. Er hat dieses tolle, wie heißen die noch? Es gibt ja wirklich in den USA diese TV-Mahlzeiten, die man nur aufwerben muss im Backofen. So ein Alublech. Und das stellt er sich dann auf den Tisch und setzt sich vor den Fernseher. Im Hintergrund läuft diese wirklich melancholische Musik. Und es ist schon ein armer Tropf. Ja, ja, ja, ja. Ich glaube, die Einsamkeit ist das, was uns ganz viel Sympathie entlockt. Ja, na ja, und auch so ein bisschen. Also wir sehen natürlich, er ist ein Karrieremensch. Er macht das offensichtlich, um Karriere zu machen. Aber es ist natürlich so traurig, dass er seinen privaten Raum aufgeben muss, um Karriere zu machen. Das kann man auch so schön als Sinnbild sehen für die kapitalistische Karrierewelt. Die einzige Möglichkeit für ihn, Karriere zu machen, darin besteht sein Zuhause aufzugeben. Der letzte Rückzugsort. Und er wandelt auf der Straße, weil er warten muss, bis dieser Rückzugsort wieder frei wird. Ich finde, das ist auch einer der großen Stärken dieses Films. Das zeigt sich in den kleinen Dingen, wie das die Werbung so massiv kritisiert wird, als auch in den großen unterliegenden Themen, dass er sein Privatleben aufgeben muss, um beruflich nach vorne zu kommen. Billy Wilder's großer Feud mit dem Kapitalismus. Es gibt ja diese nette Anekdote. Er hat diesen Film gezeigt in Ostdeutschland. Ah ja, ja, ja. Und vor Kommunisten, die den Film natürlich ganz toll fanden, gesagt haben, hey, das ist geil, wir haben ja unseren tollen antikapitalistischen Film. Vor allem anti-amerikanischen Film, haben sie gedacht. Das ist geile. Und er hat diesen Film gezeigt. Und dann wurde er gefragt, sag mal was zu dem Film. Also ganz ehrlich, die Geschichte, die ich hier erzähle, die kann eigentlich nur in so einer kapitalistischen Stadt wie New York passieren. Vielleicht noch in Hongkong, Tokio, Rom, Paris, London. Genau, nach und nach alle großen Städte. Im Grunde könnte es überall passieren, außer in Moskau. Und wieder großer Applaus von unseren Kommunisten und Billy Wilder, der Amiguität hinterhersetzt. Natürlich liegt das daran, dass in Moskau kein Mensch sein eigenes Apartment hat. Es ist so freilich. Schweigen. Und absolutes Schweigen. Ich finde es super. Ich liebe den Humor von Billy Wilder einfach. Und er zeigt im ganzen Film über so viel Händchen für One-Liner, die einfach als Gegenreaktion ist. So viele Comebacks. Ganz, ganz toll. Und er so viel reingeschrieben hat ins Drehbuch, dass es vom Drehbuchautoren kommt. Das ist halt auch so eine geile Sache. Das ist wirklich alles, was Show Don't Tell ist, von ihm so exakt reingeschrieben wird. Was manchmal Regisseure im Nachhinein reinbacken müssen, damit das Drehbuch ein bisschen interessanter wird oder damit das Erlebnis des Films besser wird. So tolle kleine Ideen. Ich finde es super. Was man wieder merkt, gerade so auf der Komik-Ebene, Billy Wilder ist ja jetzt nicht der Typ für die großen lauten Lacher. Billy Wilder hat unglaublich gutes Gespür dafür, sowohl in Dialogen als auch in Szenen ganz viele kleine, witzige Momente einzubauen, auch in Momenten der Tragik. Das ist eine Tragikomödie. Wir haben hier, unser Bud ist ein trauriger Clown. Und das ist alles auch irgendwie witzig, wenn er einsam in seinem Apartment ist, Zeug aufräumen muss, wenn er dann am nächsten Morgen mit dem Typen telefoniert und sagt, dass er den falschen Schlüssel hatte und deswegen ist er erkältet, dann spielt er mit seinem Nasenspirry rum. Das ist traurig alles, weil er leidet darunter, er leidet für die Karriere. Und gleichzeitig ist aber jeder Moment davon sauwitzig, einfach weil ständig irgendwelche witzigen Kleinigkeiten passieren. Allein, dass seine Nachbarin für so ein Sexklub halten ist schon echt, ich find's superwitzig. Und das ist halt auch so, das kann Billy Wilder einfach on point inszenieren, wie er halt durch diesen Flur geht und das ist dann so ein bisschen Spießroutenlauf, weil er an den ganzen Leuten vorbei muss und dann öffnet er drei Fuß noch mal die Tür und sagt so, ja, was war denn da schon wieder los letzte Nacht? Mildred, genau, he's on it again. Fantastisch, großartig. Also das ist einfach Timing, technisch macht keiner Billy Wilder was vor. Ja, und er schafft das auch wirklich immer wieder, Szenen gegeneinander zu setzen. Er gibt ihm einen kleinen Knochen in die Hand und dann in der nächsten Szene nimmt er ihm den wieder weg. Das ist so wirklich zwei Schritte vor und einer zurück. Er macht das so gut inszenatorisch. Der Film pendelt permanent zwischen Tragik und Cool. Und es gibt immer diese mitschwingende Ernsthaftigkeit, die im Text drin liegt direkt. Und sie wird aber permanent gebrochen. Sie wird permanent aufgerissen. Wir können ja mal von Butt zu meiner Meinung nach der tragischsten Figur des Films springen, zu Fran. Unsere Aufzugslady, die im Gegensatz zu vielen Frauenfiguren, die man sich aus den 50er und 60er Jahren kennt, aus Hollywood nicht als großes, nicht dieses Sexmodel ist. Sie ist einfach, sie ist... Sie ist keine Marilyn Monroe. Überhaupt nicht. Sie ist keine Marilyn Monroe. Sie ist auch keine Audrey Hepburn. Sie hat auch nicht diese Eleganz und diesen Stil von einer Audrey Hepburn oder von einer... Sie ist irgendwie so ein bisschen die einfache Frau von der Straße. Sie macht auch einen ganz einfachen Job. Sie ist Fahrstuhlfrau. Und sie hat wirklich Hoffnungen in die Beziehung mit Sheltrake. Sie schältet auch vor allem sich selbst dafür, dass sie darauf reingefallen ist und dass sie immer wieder darauf reinfällt, weil sie ist offensichtlich wirklich verliebt in ihn gewesen. Wobei man sich fragt, warum. Das ist einer der Schwäche des Films, finde ich. Warum ist sie in ihn verliebt? Weil ich das nirgends wo sehe. Ich kann in keinem Dialog oder keine Situation erkennen, warum sie in ihn verliebt ist. Na, Sheltrake hat schon ein gewisses Charisma, ne? Ja. Er ist ein Mann von Welt. Er ist ein Mann von Welt, ja. Das ist jemand, der sich auskennt, der Karriere gemacht hat, auch weil er gut reden kann. Er ist ein bisschen der nüchterne Typ meistens. Er ist nicht so ein creepy Ekel. Aber er ist emotional nie anwesend, wenn die beiden in der Szene sind. Was gut inszeniert ist, aber was mir nicht hilft, zu verstehen. Er ist sachlich, er hat einen sachlichen Charme. Vergleich ihn mal mit den anderen, weil ich finde, alle anderen von diesen Chefs, die das Apartment nutzen, bei denen fragt man sich so, oh Gott, wie schafft ihr das? Ah ja, okay, natürlich, mit Geld und Macht. Ja, genau, und mit Party, ne? Ja. Weil der eine ja immer auf der Party seine Leute da, seine Frauen. Aber es sind alles unsympathische Eke. Jaja. Und das ist er nicht. Das finde ich tatsächlich eine gute Entscheidung von dem Film. Ich finde, er ist unsympathisch natürlich. Ich meine, er ist unser Antagonist. Aber er ist kein Ekel, sondern er hat eine sachliche Art, eine ruhige Art. Das merkt man auch im Casting. Das muss man mal dazu sagen, dass dieser Schauspieler eigentlich immer die sympathischen Leute, Disney und so weiter, ganz viel in der Richtung gespielt. Und das war eine seiner ganz, ganz wenigen unsympathischen Rollen. Und er hat auch gezaudert vorher deswegen und wusste nicht, mach ich das jetzt oder mache ich das nicht? Und danach hatte er sich auch bewiesen. Es gab Leute, die, es gab eine Geschichte von einer Frau, die wirklich mit ihrem Portemonnaie so in ihrer Tasche gekommen ist und ihn verprügelt hat auf der Straße und gesagt hat, ich bin mit meinem Kind da reingegangen, weil ich gedacht habe, es ist ein Disney-Film, der alles irgendwie so nett erzählt und dann bist du der Bösewicht. Ich stelle mir gerade diese Situation vor. Geht sie in einen Film mit ihrem Kind, ohne sich auch nur ein bisschen darüber zu informieren, worum es in dem Film geht? Ich verstehe es auch nicht. Aber gut, es gab kein Internet. Ja, guter Punkt. Ja, also das war schon ein Risiko für den Schauspieler. Und ich finde den Move natürlich von ihm, von Billy Wilder zu sagen, okay, ich suche mir tatsächlich einen Schauspieler, der eigentlich einen guten Ruf hat, der eigentlich die Sympathiefiguren spielt, total gut. Weil das auch bedeutet, dass man sagt, die Arschlöcher dieser Welt sind nicht diejenigen, die man auf den ersten Blick erkennt. Ja, ja, auf jeden Fall. Und das ist ja auch wichtig für unsere Friend. Also die Figur muss zumindest so inszeniert sein, dass wir Friend abkaufen, dass es ihr nicht darum ging, Karriere zu machen, dass es ihr nicht darum ging, so ein bisschen Spaß und Sex zu haben, sondern sie muss in diesen Personen verliebt gewesen sein. Weil Friend wird uns wirklich als die, ja, was dem Film auch wichtig ist, Friend wird uns auch als die Unschuldige gezeigt, die halt wirklich das Opfer ist. Obwohl wir hier nicht vergessen dürfen, sie hat eine Affäre mit einem verheirateten Mann und der hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass er verheiratet ist. Sie wusste das von Anfang an. Aber er sagt, ich werde mich von meiner Frau trennen. Der absolut typischste Move, den es überhaupt gibt. Aber man muss dazu sagen, dass dieser Film einer der ersten Filme ist, die das überhaupt dieses Thema nach vorne gebracht haben. Also so Harassment quasi auf eine ganz pervile Art und Weise. Also sexueller Natur und das am Arbeitsplatz und so. Also mir fällt gerade kein anderer Film ein und ich habe in der Recherche auch gelesen, dass es wirklich so ein Novus gewesen ist in der Zeit. Naja, es war glaube ich vor allem, dass es was Problematisches ist, dass ein Chef mit Untergebenen sexuell verkehrt. Das ist glaube ich, das ist ja noch relativ frisch, dass darüber mehr diskutiert wird. Und ich glaube auch Leute, die in den 80ern so was hatten, haben da nicht so viel Problematisches drin erkannt. Und das aus den 60ern. Und dann aus ihrer Perspektive. Ja, ich überlege gerade, wie sehr das als das Problem verkauft wird, dass sie eine Angestellte da ist. Weil er hatte ja auch was mit seiner Sekretärin. Ja. Verkauft uns der Film das als problematisch? Also als problematisch wird auf jeden Fall verkauft, dass er seine Frau betrügt. Als problematisch wird verkauft, dass er sie anlügt und dass er sagt, er trennt sich von seiner Frau, obwohl er das nicht vorhat. Absolut. Aber wird es in irgendeinem Moment problematisiert, dass sie seine Angestellte ist, dass sie von ihm abhängig ist wirtschaftlich? Ja, das wird dargestellt durch die ganzen anderen Erfahrungen, die er genauso in einem gleichen Umfeld hatte. Also vorher war es die Frau sowieso, davor war es die Frau sowieso, die alle in einem Abhängigkeitsverhältnis von ihm gelebt haben. Und das bringt diese eine Angestellte, die direkte Sekretärin von ihm ist, in der Weihnachtsfeier. Ms. Olsen. Ms. Olsen. Aber nochmal, wird es problematisiert oder wird es einfach als Alltag gezeigt in dieser Unternehmenskultur? Es kann natürlich sein, dass ich das in meiner Rezeption problematisiere. Der Film das gar nicht so sehr macht, das weiß ich gar nicht so genau. Weil wir haben ja, also wir befinden uns ja in einer Zeit, der sowas auch als Romcom erzählt wird. Dass der Chef sich in die Sekretärin verliebt und sie beide dann was haben. Dann gibt es ein Missverständnis und am Schluss kommen sie Gott sei Dank zusammen. Was heißt, es wird auch erzählt. Es gibt auch Gott sei Dank auch Filme, in denen es nicht erzählt wird. Aber das ist der größte Teil der romantischen Komödien in dieser Zeit. Weil also natürlich erst wird als Anthropogenist gezeigt und seine Handlungen werden auch als insympathisch gezeigt. Aber ich glaube, so an erster Stelle stehen da vor allem die Handlung, dass er sie einfach, dass er sie betrügt, indem er behauptet, er würde sich von seiner Frau trennen. Und es ist klar, er will sie eigentlich nur als Sexhäschen haben. Wir haben es noch schlimmer in der Zeit. Es gibt Filme, die es genau andersherum erzählen, die unsere Hauptfigur als sexuelle, niederlich lebende, als Dirne erzählen quasi. Du wolltest das Schle-Wort nicht sagen. Um Gottes Willen. Jedenfalls das problematisieren auf der Seite der Frau und sie dann am Ende des Films bestrafen. Während es in diesem Film keine Bestrafung für die Frau gibt, die mit einem verheirateten Mann zu tun hatte. Was selten genug passiert ist in der Zeit in Filmen? Wie bewertet denn der Film, was sie macht, moralisch? Und wie bewerten wir es? Ich meine, sie hat eine Affäre mit einem verheirateten Mann. Sie weiß, dass er verheiratet ist. Auch wenn er sagt, er trennt sich von seiner Frau, ist es ja trotzdem so, dass sie Teil eines Betrugs an einer Ehebruch, Gebot Nummer 7. Ihr Christen, da draußen heft mir. Du bist in eine Familie geboren, die sehr christlich aufgewachsen ist. Also, Flora. Ich kriege die Reihenfolge der zehn Gebote nicht hin. Aber ich weiß, dass Ehebruch dabei steht. Also, okay. Ja, dann kannst du mir noch ein bisschen was Neues erzählen. Keine Ahnung. Nein, aber ich glaube, der Film moralisiert das gar nicht so sehr, oder? Oder fällt dir was ein? Ja, genau, der Film moralisiert das nicht. Ich glaube, der Film sieht nichts Falsches in ihrem Handel und will das nicht darstellen. Wie bewerten wir es? Ja, also, wir sind ja auch in einer Zeit, wo das noch mal stärker gemacht wird, dass wir nicht so sehr, dass der Täter, der Mann wirklich der Täter ist und nicht die Frau, die das Ganze eigentlich... Ja, natürlich hätte sie auch sagen können, ne, du bist verheiratet, wir machen das nicht. Aber eigentlich ist schon eher das Arschloch. Ja, natürlich ist er das Arschloch, auf jeden Fall. Denn die Frage ist halt, wie unschuldig wird sie inszeniert? Und... Sie hatten eigenen Willen. Sie hatten eigenen Willen, ja. Was ich schon mal sehr gut finde. Ja, offensichtlich wirft sie ja mit Gegenständen nach ihm. Zum Beispiel mit einem Schmigel. Genau, also das ist ja... Und das ist auch ganz wichtig für diese Rolle, weil wir brauchen irgendwie... Wir brauchen ja in diesem Moment auch... Wir brauchen was, woran wir uns emotional festhalten können. Und ich habe das gerade im Mittelteil des Films dann, wo das ganze Setup etabliert wurde, habe ich das natürlich an ihr, wo ich denke, oh Gott, hoffentlich wird alles wieder gut. Ja, ja, ja, natürlich. Weil sie... Es gibt diese wundervolle Szene, die eigentlich dazu dient, vor allem, dass das Butt erkennt, dass sie die Affäre von Sheltrake ist. Und zwar, wenn sie ihm den Spiegel gibt und er guckt dann so total entsetzt rein und sie fragt, ist irgendwas? Und er sagt, na, der Spiegel ist zerbrochen. Und dann sagt sie... Ja, ja, ja, das mag ich aber auch an dem Spiegel, weil er mir zeigt, wie ich mich fühle. Oh mein Gott, war das ein harter Moment. Sehr harter Moment. Joi, joi, joi. Wo ich fast ein bisschen denke, ja, okay, sehr hart draufgehauen. Vielleicht hätte es auch eine Nummer kleiner getan. Aber sie ist nicht lammoyant, ne? Das finde ich krass. Das ist das Gute. Shirley MacLaine, Alter, bringt diese Line rüber, ohne dabei lammoyant zu klingen. Und das musste er erst mal schaffen. Das muss er erst mal schaffen, ja. Wirklich sehr, sehr gut. Ah. Na, auf jeden Fall haben wir dann den Moment, dass er total frustriert ist deswegen und sich von dieser krassen Weihnachtsfeier verabschiedet und sich in einer Bar aufreißen lässt von einer verheirateten Frau. Und Sheltrake und... Und... Fran erfährt von Miss Olsen, der früheren Affäre von Sheltrake, der Sekretärin, dass er offensichtlich schon 200 andere Frauen hatte und denen versprochen hat, dass er sich von seiner Frau trennt. Und ist dann stinks sauer auf ihn und es kommt zu einer Konfrontation im Apartment. Und sie versucht, sich daraufhin umzubringen. Und... Bist du über die verheiratete Frau, ist der Schneipe so weggegangen. Ja. Ich wollte dich vor kurzem das Set-Up aufbauen, wo wir jetzt gerade sind. Wir sind im zweiten Akt des Films. Ja, der Mittel, genau das zentrale Element des Films ist... Wir sind wirklich im Mittelteil. Ja, genau. Wie er rausfindet, dass sie die Affäre mit dem Chef hat. Du guckst ja immer gerne im Film, was genau in der Mitte passiert. Und das ist, glaube ich, genau das, ne? Es ist ziemlich treffsicher, die Mitte. Ja. Ich finde, diese Frau in dieser Bar ist auch ganz toll erzählt, weil auch das, glaube ich, moralisiert der Film überhaupt nicht. Sie ist verheiratet, aber sie hat ihn irgendwie lange nicht gesehen. Was war das? Sie ist erst im Gefängnis oder so was? Keine Ahnung. Ich weiß es nicht genau. Auf jeden Fall ist sie einfach betrunken. Er ist betrunken. Was ich ganz toll erzählt finde, weil er an der Bar sitzt und noch eine Olive hinlegt aus seinem Drink. Er hat echt viel getrunken. Einfach anhand dieser Oliven sieht, dass er sehr viel getrunken hat. Wieder Show don't tell. Ganz, ganz großartig. Da gehört eigentlich ein Krankenhaus nicht im Bett. Und dann kommt sie und stellt sich daneben und hat eine eigene Agenda. Sie will einfach. Sie sagt, okay, ich lasse mich jetzt von ihr einladen und dann wäre ich in der Stimmung, mit jemanden einfach so mitzugehen. Sie beschießt ihn davor ja noch so witzig mit den Strohlverpackungen. Und versucht, echt seine Aufmerksamkeit zu bekommen. Das heißt, sie hat wirklich eine eigene Agenda und zieht die durch. Und ich finde es total gut. Ja, es ist halt auch perfekt, weil es einfach mal so einmal dieser Rollentausch ist. Wir haben hier eine verheiratete Frau, die anscheinend auch ein bisschen älter ist als er. Ja, ja, kann sein. Und wir haben die ganze Zeit in dem Film über ältere Männer, die mit jüngeren Frauen Sex haben in diesem Apartment. Und dann haben wir einmal diese Rollen umgedreht. Wir haben eine ältere, verheiratete Frau, die einen Junggesellen in der Bar aufreißt und mit ihm zu seinem Apartment geht. Allerdings stolpern sie da dann über die bewusstlose Fran. Ganz toller Satz vorher. We can go to my apartment, everybody else does. Ja, Treffer. Super. Wird viel ironisiert in diesem Film. Auch einfach aufgegriffen, was andere vorher gesagt haben. Der Sprachduktus vom Chef wird übernommen. Ich find's ganz großartig. Der Logos sind so toll geschrieben. Und dann eben die bewusstlose Fran. Und leider muss unsere verheiratete Frau gleich wieder gehen. Voll schade. Ich hätte gerne mehr von ihr gesehen, muss ich sagen. Sie hat das wirklich sehr gut gemacht. Sie ist dann auch so geil empört. Ihre Reaktion auf dieses ganze Setting, in das sie geraten ist. Weil sie wollte ja eigentlich nur ein bisschen Sex haben. Mehr will sie ja gar nicht. Und dann ist es so ein Chaos und alles emotional aufgewühlt. Dann wird sie ja auch noch rausgeschmissen. Ja, das tut mir echt leid. Und dann kümmert sich Bad um Fran und holt natürlich auch eine Unterstützung bei unserem Arzt, der genau weiß, was man mit einer Frau machen muss, die unmächtig da liegt und zu viele Schlaftabletten genommen hat. Sie hatten Ärzte am Set. Sie hatten Ärzte am Set und die haben gesagt, haut härter drauf. Das ist so krass. Ich dachte beim ersten Gucken, OK, muss ich noch mal gucken, was für ein Verhältnis der zu Frauen hatte. Und dann kommt mir, wir laufen über den Weg, dass die Ärzte gesagt haben, ihr müsst es noch mal drehen, weil er nicht hart genug zugehauen hat. Was ist das denn? Und Billy Wilder hat gesagt, um Gottes Willen, wir drehen das nicht noch mal, die arme Frau. Er holt echt hart zu. Ja, also zuerst hält er ihr Riechsalz hin, aber dann macht's Batsch, Batsch. Und es gibt wirklich links und rechts Ohrfeigen. Wahnsinn. Und diese Szene wird auch tatsächlich herangezogen, um zu beweisen, dass Billy Wilder angeblich so von einer Mysogenie in seinen Filmen getrieben wäre. Nein. Neben anderen Szenen wird die gerne auch so aufgetiecht, wenn du sagst. Und Billy Wilder ist übrigens Sexist, weil hier, hier, hier, und guck mich das hier an. Und das ist halt so eine schnell Szene, kann man schnell dazu legen. Offensichtlich haben die Ärzte am Set gesagt, das ist wie wir eine Frau aufwecken, wenn sie Schlaftabletten genommen hat, um sich umzubringen. Und mit kochend heißem Kaffee anscheinend. Genau, das kommt dann. Kochend heißer Kaffee, durch die Wohnung gehen, ein bisschen Riechsalz, aber auch einmal mindestens ordentlich ein paar Ohrfeigen links und rechts. Oh Gott. Ich war so schockiert, echt. Ich konnte es nicht fassen, weil da wirklich immer wieder und immer wieder zuhaut und wirklich, es sieht brutal aus. Meine Güte. Es sieht echt hart aus. Es sieht wirklich, es sieht einfach glaubwürdig aus. Ja, und das ist auch echt, weil sie hatte wirklich rote Flecken im Gesicht danach. Ein Grund, warum Billy Wilder gesagt hat, okay, die Szene müssen wir vielleicht nicht nochmal drehen. Genau. Ah, mein Mann. Und dann ist sie im Apartment und es ist Weihnachten und tatsächlich ist das eigentlich der Moment, wo wir so einen Wandel von Bad haben, weil er kümmert sich dann wirklich nett um sie, ne? Ja, total. Und er versucht auch, ich meine, er versucht sogar Sheltrick nochmal dazu zu kriegen, dass er sich um sie kümmert. Also er ist wirklich besorgt um sie. Ist auch kein böses Blut zwischen den beiden. Auch, als sie erfährt, dass das sein Apartment ist. Es gibt irgendwie, wir haben nicht dieses typische Rom-Com-Element des Missverständnisses und sie streiten sich zwischendurch und hassen sich, sondern sie sind wirklich nett zueinander. Total schön, ja. Kurte Abwechslung mal. Finde ich wirklich gut, weil der Film könnte das natürlich vom Skript total hergeben, dass es diesen Moment gibt, wo sie sich anschreien und hassen, bevor sie dann erkennen, dass sie füreinander geschaffen sind. Und es ist cool, dass sie die ganze Zeit auf so eine bisschen distanzierte Art und Weise sehr freundlich miteinander umgehen. Ja. Und dann gibt es ja auch diese Szene, wo er ihr seines Suicide-Story erzählt, um sie aufzuhaltern, keine Ahnung. Und wo schießt man sich hin? Hier, hier, hier? Was ich gemacht habe, ich hab mir ins Knie geschossen. Die Geschichte hat er sich komplett ausgedacht, oder? Ich hoffe es eigentlich. Das kann nicht echt sein. Vor allem, er hat sich ins Knie geschossen, als ein Polizist zu seinem Auto kam, um zu gucken, was da los ist. Also, ich weiß ja nicht, wie das 1960 war in Amerika. Aber ich weiß, wie es heute ist. Wenn du heute mit einer Pistole im Auto sitzt und dir dabei zufällig ins Knie schießt, während ein Polizist vor deinem Augen steht, dann schießt er dir nicht zufällig irgendwo anders hin. Ja, es sind die 60er und er ist weiß. Ja. Ich würde sogar sagen, unabhängig von der Hautfarbe, wenn du mit einer Pistole im Auto sitzt, die zufällig losgeht, während ein Polizist über das Auto gebeugelt ist, bist du tot. Punkt. Na ja, gut. Ob erfunden oder nicht, es gibt einen Payoff am Ende, den ich sehr witzig finde, weil sie dann denkt, oh nein, er bringt sich um, weil es so ein Schussgeräusch gibt und das war aber nur die Flasche Sekt oder Shampoos. Sie haben wirklich eine schöne Zeit zusammen, ne? Also, er püttelt sie eigentlich nur auf. Sie sind halt zu wie lange, dass sie da zwei, drei Tage ist wie im Apartment. Und es ist zum ersten Mal so, dass das Apartment wirklich so ein Raum von Intimität ist, wo man sich irgendwie wohlfühlt, ne? Sein eigenes Zuhause, ein richtiges Zuhause, was es vorher überhaupt nicht war. Zuhause vor allem auch von einem Paar. Davor war es eigentlich nur entweder Puff oder halt Junggesellen, Einsamkeit, die ständig unterbrochen wird. Er war sich ja auch nie sicher am Apartment, ne? Er liegt ganz am Anfang der Nacht da, im Schleftschon. Ja. Und dann ruft ihn jemand an und sagt, ey, ich muss jetzt nochmal, es ist hier gerade jetzt... Ich komm gleich zum Schuss, also bitte raus da. Meine Güte. Und jetzt haben wir den Ort, er fährt wirklich so einen krassen Wandel plötzlich und wir haben wirklich schöne harmonische Momente, die wir da drin sehen. So ganz banale Alltagssachen. Ja. By the way, ich liebe dieses Apartment. Es ist völlig unlogisch im Haus. Man muss sagen, der Dry-Fuß nebenan hat wahrscheinlich zwei Grad Radmotor. That's... Und zwar den Flur. Aber ansonsten, ich finde das Apartment total schön, muss ich sagen. Na, das Apartment hat natürlich so einen gewissen... So eine gewisse Logik, würde ich sagen, vom Aufbau her, der auch für visuelle Storytelling praktisch ist, weil wir haben diesen Foyersbereich mit Couch und Fernseher und da wirkt alles so ein bisschen wie... Na, das ist der Raum fürs Vorspiel, ne? Da treffen sie sich und da trinken sie zusammen Champagner und... Und hören Platten. Und hören Platten, genau. Und dann ist aber so sehr offensichtlich das Schlafzimmer eigentlich immer im Bild mit so einer halboffenen Tür. Jaja. Ja, ich finde, das ist einfach so ein Raum für dieses visuelle Storytelling, wie so eine Affäre passiert. Jaja, absolut. Deswegen kann ich ein kleines bisschen, muss ich sagen, gar nicht nachvollziehen, warum die Leute sagen, dass Billy Wilder nicht der Typ für visuelle Storytelling ist. Das stimmt überhaupt nicht. Ich fand in diesem Film total viele schöne, gute Ideen für so visuelle Storytelling, ohne dass was gesagt werden muss. Und du dann wirklich so viel erzählt bekommen hast, ohne dass du darüber nachdenken musst. Na, was natürlich krass ist, ist die Eröffnungsequenz, dieser Büroraum. Ja, dieser Büroraum. Und dieser Büroraum, du weißt, wie der entstanden ist. Ja. Johannes, wie ist dieser Büroraum entstanden, den wir am Anfang sehen? Das ist so schön, wenn Filmemacher merken, okay, ich habe hier eine Limitation und ich muss irgendwas damit machen. Ich will, dass dieser Raum aussieht, als wenn er bis zur Unendlichkeit mit Büroangestellten voll ist, nach hinten in Reihen gestellte Schreibtische. Und dann hat er einfach den Raum nach hinten verjüngt, sodass er so ein bisschen seinen Fluchtpunkt noch selbst ansteuert. Und hat die Schreibtische immer kleiner werden lassen und enger gestellt, sodass er mehr Schreibtische unterbringen konnte und dass die schneller so aussehen, als würde da viel, viel, viel, viel perspektivisch nach hinten passieren. Dann wäre es natürlich ungünstig gewesen, wenn die Menschen alle gleich groß geblieben wären. Also hat er irgendwann ab einer bestimmten Reihe die Kinder hingesetzt und dann noch weiter hinten waren es irgendwelche Puppen, Cutouts, die dann irgendwie noch bewegt wurden. Ich habe, nachdem ich das gelesen habe, nochmal reingeguckt in die Zähne. Ich habe es nicht erkannt. Nein, es ist nicht zu erkennen. Ich habe wirklich geguckt, wo sind die Kindergesicht, auch nicht zu sehen. Aber die Zähne ist also fantastisch geworden dadurch, weil sie hat fast schon so was Kafkaeskes, dieser ewig lange Bürogang. Und alle sitzen da so eng aneinander mit ihren Schreibmaschinen, machen alle dasselbe. Und dann haben wir ja auch noch Bud, der sich dann so im Rhythmus der Schreibmaschine ein bisschen bewegt. Und es ist so radikale Monotonie in so einer riesigen Maschine, in der quasi alle gefangen sind. Es hätte noch Jacques Tati werden können. Es hat ein bisschen was von Jacques Tati. Es ist auch die, genau auch diese Mischung aus dystopischem und trotzdem komischem. Weil es wird nie so weit, dass man denkt, oh jetzt um den nächsten Name-Tropping. Orson Welles, es wird nie zu Orson Welles, sondern es bleibt auf so einer komischen Ebene. Man hat nie das Gefühl, dass das gruselig ist. Aber es ist natürlich vom Subtext total gruselig, was da passiert. Und es macht es natürlich auch so ein bisschen nachvollziehbar, dass man da so schnell wie möglich raus will, um sein eigenes Büro zu haben, um nicht mehr da gefangen zu sitzen in diesen endlosen Reihen. Überhaupt dieser Kontrast zwischen diesem dystopischen und diesem tragischen und diesem komödiantischen, leichten. Der ganze Film, bis auf ein paar Momente, schafft es, eine Leichtigkeit beizubehalten, obwohl die Themen so düster sein könnten. Das ist wirklich krass und ich finde es sehr bemerkenswert. Also im positiven Sinne. Und es sind ja wirklich die einzigen zwei Orte, die wir eigentlich haben in diesem Film. Wir haben das Büro und wir haben das Apartment und dann vielleicht ein bisschen Straße vorm Apartment und so ein paar Nebenräume von den Büros, wenn dann gefeiert wird, was auch so als Sodom und Gomorra inszeniert wird, wenn er so durchstolpert an diesen knutschenden Paaren vorbei. Also ich muss mal sagen, ich habe den Film gesehen als Kind, glaube ich. Beziehungsweise oder junger Mensch, zwischen 12 und 16 oder so. Und ich habe gedacht, geil, diese Weihnachtspartys im Büro, da freue ich mich schon drauf. Die will ich auch so haben. Und ich dachte, die sind so. Nicht ein einziges Mal ist so eine Büroparty passiert. Was ist los? Ich möchte Billy Wilder anrufen und mir das einklagen. Ja, gib mir die 60er Jahre zurück. Ich will im Büro rauchen dürfen, ich will im Büro trinken dürfen und ich will Sex mit Mitarbeitern haben. Ja, genau. Alles eine wilde Party und nächsten Tag schweigen sich alle peinlich an. Es ist ja tatsächlich sehr geil arrangiert in dieser Szene. Weil wirklich, man hat das Gefühl, alle paar Meter wurde ein knutschendes Perschen hingesteckt. Da am Kopierer, da müsste noch jemand hin. Genau, dich platzieren wir da. Perfekt, passt. Und jetzt knutscht rum. Oh Gott. Ja, aber dann haben wir wirklich diesen Tonwechsel. Wir haben davor deprimierender Ort Büro, deprimierender Ort Apartment. Und jetzt haben wir wirklich schöner Ort Apartment. Es ist wirklich schön. Ja. Und ich finde es sehr süß, wie er dann auch noch seine Rasierklinge wegnimmt und so. Und ihr auch noch sagt, wir sind hier im ersten Stock, wenn du da runterspringst, hast du vielleicht ein gebrochenes Bein, aber das war es. Wir haben dann ja auch diesen Moment, wo er Gas riecht, weil er denkt, dass er sich umbringen will und sie kocht eigentlich nur. Ja, sie wusste nicht, dass es bei ihm nicht automatisch angeht, das Feuer. Also ich finde, da hat er sehr viele gute Ideen. Und ich finde die Annäherung so süß und so schön und so glaubhaft. Die haben echt eine Chemistry zusammen. Sie spielen Karten, ne? Das sind so einfache Sachen. Ja, ganz, ganz toll. Ja, es ist... Er macht das sehr geschickt, durch so freundschaftliche Gesten Romantik zu erzeugen. Und das finde ich stark. Weil Romcoms, um dann noch auf nochmal zurückzukommen, wenn man sich so die traditionellen Romcoms anguckt, die erzeugen diese Chemie oft durch Wortgefechte, durch Streitereien und so. Und das könnte man diesem Film ja wunderbar machen, dass sie sich gegenseitig anplöken. Ah, du hast doch nur eine Affäre mit dem, weil du in der Karriereleiter aufsteigen willst. Ah, du hast doch... Du gibst mir nur das Appartement, weil du das willst. Du bist ein Opportunist. Nein, du bist ein Opportunist. Ich liebe dich. Wunderbar. Würde jede Romcom so machen. Und der Film macht es aber nicht so. Die sind respektvoll zueinander. Die haben einfach Freude zusammen. Die spielen ein bisschen Karten. Sie erzählen sich ein paar persönliche Geschichten. Auch so nebenher. Finde ich geil. Und Billy Wilder hat es in anderen Filmen so gemacht, ne? Diese Romcoms. Er hat ja solche Dialoge, volle Kanne drin. So Streitdialoge, so Bickering und so. Aber es ist so gut, dass er das hier verzichtet hat, darauf. Ich finde es total überraschend, dass er darauf verzichtet hat. Weil das ganze Set-up macht es so leicht. Sie können sich so leicht über Telltrak in die Haare kriegen. Und es ist schon Kudos an den Film, dass er das nicht macht. Dass er nicht diesen einfachen Weg geht. Nicht versucht, Chemie durch massiv Feuerwerkskörper zu erzeugen. Oh mein Gott. Was ist das für eine Musik? Was war das? Wo sind wir? Ich glaube, wir wurden rausgerissen. Aber wo hin? Oh mein Gott, Johannes. Ich befürchte, wir befinden uns in einer Self-Promo. Oh nein. Shit. Ganz schnell, damit wir zurück zum Besprech können. Was müssen wir machen? Was müssen wir sagen? Wir müssen den Leuten unbedingt sagen, dass sie uns abonnieren sollen. Wo auch immer sie sind. Also auf Spotify oder Apple oder so was. iTunes, Beam, whatever. Was ihr auch benutzt. Also abonnieren und anderen sagen, dass sie uns abonnieren sollen. Auf jeden Fall. Wenn euch die Folge gefällt, gebt uns gerne Sterne, Herzchen, Daumen hoch. Was auch immer euer Podcatcher anbietet. Genau. Und wenn sie euch nicht gefällt, dann schickt diese Episode weiter an eure Feinde oder eure Nachbarn oder so was. Und wenn ihr uns Feedback geben wollt, wir freuen uns total über jeden Kommentar an johannes-muss-man-sehen.de oder florian-muss-man-sehen.de. Genau, schickt uns Filmvorschläge und so weiter. Boah, das... Oh, wir sind schnell durchgekommen. Ja, jetzt schnell raus hier. Wieder zurück ins Gespräch. Auch einer der stärksten Momente fand ich damals, als ich ihn das erste Mal gesehen habe. Jetzt wusste ich es halt schon. Aber ich habe mich da wieder erinnert, was so die ganz krassen, starken Momente waren. Und einer davon war wirklich dieser 100-Dollar-Bill, den man ihr da rüber schiebt. Und den ihr da irgendwie echt was begreift und dann anfängt zu sagen, ja gut, wenn du schon dafür bezahlt hast. Und es dann nicht dazu kommt, weil er gehen muss. Aber das, ich fand das so stark. Ja, ja, das stimmt. Das sind so kleine Sachen, ne? Die dann auch einfach eine emotionale Stärke haben. Deswegen um vielleicht noch mal zu dem Vorwurf der Seelenlosigkeit zu kommen. Ich kann verstehen, dass man das sieht in Filmen von Billy Wilder. Ich finde, so pointiert diese Szenen, die er einbaut. Vielleicht macht er das, vielleicht ist Billy Wilder ein totaler Psychopath und macht diese Szenen rein, um das zu verbergen. Aber die sind einfach zu gut, als dass man ihm Seelenlosigkeit vorwerfen kann. Und dieser ganze Teil, der gar nicht so lang ist, dieses Sie sind zusammen im Apartment. Und nach dem, was wir da vorgesehen haben, worauf man so viel mit Cynismus reagieren kann, da haben wir einfach nur zwei Menschen, die respektvoll zueinander sind. Nee, da kann ich den Vorwurf der Seelenlosigkeit nicht mehr sehen, weil das so eine Befreiung ist in diesem Moment. Und es ist echt nicht drauf gedrückt auf diese Romantik und er will an sie ran oder so was. Überhaupt nicht. Und das wird so oft in solchen Filmen gemacht. Und auch okay gemacht. Es gibt ja auch Filme, die das okay machen. Aber dieser Film ist so liebevoll dann damit. Es ist tatsächlich, also wir haben ja die ganze Zeit diese Romantik, dass er an sie ran will. Und dann haben wir es aber wirklich aufgelöst, durchdisfreundschaftlich in dem Moment. Und das, weil auch einfach, jetzt Küchenpsychologie ein bisschen reinzubringen, dass das ist, was gerade notwendig ist, weil sie hat versucht, sich umzubringen, sie ist total fertig und so weiter. Sie kann jetzt bestimmt nicht so einen creepy Stalker gebrauchen, der sagt, du bist die Liebe meines Lebens und ich. Er sagt das wirklich erst am Ende einmal. Ja. Aber jemand anderes denkt, dass er creepy wäre und dass sie, nee, nicht, dass sie die Liebe seines Lebens wäre. Ich wollte einen Übergang zur Story. Der hat gerade überhaupt nicht funktioniert. Der Bruder, der Schwager von ihr kommt. Mit Lederjacke. Mit Lederjacke und mit Fäusten. Ja, und mit einem grimmigen Gesichtsausdruck. Weil die enttäuschten Chefs, die sauer sind, dass sie das Apartment nicht mehr haben dürfen, ihm verraten haben, wo Fran ist. Und er kommt dann und, ja, Butt lässt sich für Shelltrak auf die Nase hauen. Ja. Warum eigentlich? Also ich habe auch die ganze Zeit gedacht, was ist denn der bessere Move, ihr zu sagen, dass Shelltrak einfach ein Arsch ist, damit sie einmal versteht, dass das nicht funktionieren kann? Ist das ein Move, der zu sehr sie dann in seine Arme ziehen sollte, müsste? Was ist der Gedanke dahinter? Also das Drehbuchautoren jetzt in diesem Fall. Nicht hinter Butt. Sondern was hat Billy Wilder gedacht? Wie muss ich das inszenieren, damit das nicht eine ungute Richtung bekommt oder einen unguten Beigeschmack? Ich glaube, er hat eine Loose-Loose-Situation vor sich. Entweder er schützt seinen Chef und hat ein moralisches Problem oder er gerät in den Verdacht, dass er sie versucht, in seine Richtung zu ziehen. Ich glaube, der Gedanke dahinter ist, dass er gar nicht so sehr seinen Chef schützt, sondern eher sie, weil sie eine Affäre mit dem verheirateten Mann hat. Ist ja aber auch kurzsichtig, weil wenn er ihr nicht mal sagt, du, das ist zum Scheitern verurteilt, der wird nie seine Frau verlassen, dann ist das in the long run der bessere Move. Ich glaube, das ist tatsächlich kurzsichtig vom Film. Ich glaube, wenn du schon fragst, was Billy Wilder als Drehbuchautor gedacht hat, ich gehe schon davon aus, dass er gedacht hat, Butt verhält sich hier vernünftig und macht das, was wir von einem Helden erwarten. Der macht genau das Richtige, und zwar, dass er sie schützt und dass er nicht arschig ist und irgendwie so forciert, dass sie Sheltrake verlässt, sondern er stellt sich schützend vor alle. Er ist unser Held, yay. Und natürlich ist das viel zu kurz gedacht, aber ich glaube, dass der Film, das Drehbuch, Billy Wilder, denken in diesem Fall auch einfach kurz, nicht? Das kann sein. Nicht Butt, sondern... Ja, in diesem Fall auch Butt, ne? Ja klar, und es passt vielleicht auch zu Butt, das ist auch in Ordnung. Es passt zu ihm irgendwie, aber sein Handeln wird ja in dem Moment als richtig geframed. Ja, ja, total. Er kriegt ja fast schon so einen Heldenstatus in diesem letzten, in diesem dritten Akt, wo er sich schützend vor sich stellt, schützend vor Sheltrake stellt, gleichzeitig versucht, alles hinzukriegen und ein Mensch zu werden. Ich kann das nicht so wunderschön mit amerikanischem Akzent aussprechen, wie sie das machen. Ja, aber es ist süß, der Dreyfus. Ja, Dreyfus sagt zu ihm, er sollte ein Mensch werden. Und... Be a Mensch, you know what that means. Und er sagt, I don't really know. Und er greift das dann später nochmal auf und sagt dann zu Sheltrake, na, ich beschließe jetzt, ein Mensch zu werden, und mein Apartment steht ab sofort nicht mehr zur Verfügung. Ja, und dann... Na ja, Sheltrake ist mittlerweile, da hat sich auch was getan. Der hat seine Sekretärin gefeuert, weil sie betrunken Friend erzählt hat von ihrer Affäre, woraufhin seine Sekretärin mit seiner Frau gesprochen hat. Überraschung, na so was. Frauen reden miteinander? Wie kann das denn sein? Und die schmeißt ihn daraufhin raus. Das heißt, Sheltrake ist jetzt eigentlich frei und beschließt so, hey, jetzt kann ich mir Friends schnappen. Während Butt zu ihm geht, eigentlich mit dem Gedanken, hey, jetzt kann ich mir Friends schnappen. Es ist so eine tolle Szene, weil er sich so vorbereitet mit seinen Sätzen, die er sich hingelegt hat. Ah, I'll take her off your hands. Und dann sagt der Chef genau das Gleiche. Es ist inszenatorisch total schön. Super, ja. Es ist vor allem interessant, weil wir haben einen Butt die ganze Zeit, der Verhalten und Worte von seinen Gesprächspartnern spiegelt. Der redet so, wie seine Chefs reden. Der greift alles auf, der redet so, wie Tryfus redet. Der ist halt schon ein sehr passiver Mensch. Vielleicht sogar Lack of Identity, keine Ahnung. Und das versucht er auszugleichen, indem er sehr viel spiegelt. Und dann wird er gespiegelt in dem Moment. Eigentlich sein Moment der Selbstermächtigung. Und jetzt schnappt er sich seine Geliebte. Wird ihm entrissen dadurch, dass der Chef genau das macht. Brr, brr, tja. Aber er gibt ihm dann den Schlüssel zurück und kündigt und kündigt. Und das erfährt dann Friend von Sheltrake. Und das ist der Moment der Erkenntnis, ne? Ja. Sehr, sehr spät. Wirklich kurz vor Schluss. Jetzt wissen wir, wer der Richtige ist. Der mit dem, mit dem ich Cutten gespielt habe. Shut up, and deal. Ist vielleicht auch sehr, sehr, sehr wenig dann erzählt von ihren Gedanken. Sie wird ja bloß kurz gezeigt, wie sie dann so eine Erkenntnis hat. Und man hat nicht so richtig, man wird nicht entlang geführt. Aber braucht man auch nicht, ne? Du hast ja als Zuschauer lang genug zugeschaut, dass du das jetzt auch nachvollziehen kannst. Ja. Na, wir freuen uns natürlich, dass sie mit ihm zusammenkommt. Ja, natürlich. Auch wenn es nicht sonderlich überraschend ist. Weil es ist dann halt doch, also es gibt schon diese romcom Zutaten, die es irgendwie nahe legen, dass das ein Happy End geben wird. Ja, natürlich. Aber wir freuen uns nichtsdestotrotz, wenn sie dann bei ihm landet und Shut up, and deal. noch mal Karten spielt. Ja. Es ist wunderschön. Das, was ich ein kleines bisschen schwierig finde, aber das hat was mit meiner Perspektive zu tun. Ich weiß nicht, wie das damals war. Aber sie sagt ja zwischendurch den Satz Warum kann ich mich nicht in einen netten Typen wie dich verlieben? Ja. Einen Satz, den ich nicht mehr hören kann, den ich sowohl im Film als auch im Leben einfach nie, also war immer schrecklich. Und da kann nie was Gutes draus werden aus diesem Satz. Ich habe vor kurzem wirklich ein tolles, tollen Video Essay war das, glaube ich, gesehen. Aus feministischer Perspektive über die angebliche, ja ist das, Friend Zone? Friend Zone und über den Nice Guy Effekt. Und da wurde sehr darüber hergezogen, dass es dieses Selbstbild von Männern gibt, dass sie die netten sind, die keine Frauen abkriegen. Und da wurde sehr, sehr stark, also zum einen ein Stark gemacht, dass dieses Friend Zone Konzept an sich schon krass sexistisch ist. Weißt du so? Weißt du, du kannst nicht mit einer Frau befreundet sein. Du findest es, als ob du einen Anspruch darauf hättest, dass was Romantisches draus wird, selbst wenn es gar nicht mit Sex zu tun hat. Aber dann wurde auch sehr viel darüber geredet, wie Männer sich als die netten wahrnehmen und eigentlich die netten sein wollen. Aber sie wollen ja nur die netten sein, um Frauen rumzukriegen und so. Und was für ein männliches Selbstbild dahinter steckt, war total interessant. Ich will jetzt gar nicht ins Detail gehen. Aber man sollte sich auf jeden Fall nochmal durchlesen und anhören, wie aktuelle feministische Theorien mit so was wie Friend Zone und Nice Guy und so umgehen. Ganz spannend, ganz interessant. Weil das ist natürlich auch so ein Klischee. Also am Schluss kriegen die netten ja auch die Frauen. Also in den Romcoms kriegen die netten immer die Frauen. Ja. Und vielleicht ist es auch so eine Projektion. Also das, was man sehen will. Man hält sich für den netten, der die Frauen nicht kriegt, weil er zu nett ist und will deswegen die Filme sehen, in denen die netten die Frauen kriegen, um sich besser zu fühlen. Dabei ist man vielleicht gar nicht der nette. Nichts gegen dich persönlich. Ich weiß, das geht nicht um dich. Danke, Flor. Und nachher reden wir nochmal ernsthaft drüber, ja? Jetzt vor der Öffentlichkeit musst du mich ja nicht bloß stellen, aber vielleicht. Ich habe tatsächlich, ich will eine kritische Sache sehen für den Schluss. Wir haben hier wieder so ein sehr klassisches Strobe, dass strukturelle Probleme gezeigt werden, aber sehr schnell als individuelle Probleme erzählt werden und dass dann die individuelle Befreiung als der Weg aus den strukturellen Problemen gezeigt wird. Dass es so sehr verdichtet wird auf unseren Helden, auf unsere eine Liebesgeschichte. Und dass es letzten Endes vor allem eine Erzählung der persönlichen Selbstermächtigung ist. Wodurch so ein bisschen die sozio-politische Komponente, die in dem Film drinsteckt und die ziemlich stark ist, teilweise verloren geht. Ich glaube, es ist eine Frage der Zeit natürlich. Also ich glaube, wann haben wir angefangen, darüber zu reden, welche strukturellen Probleme wir im Sozialen haben. Also ich weiß nicht, ob das in den 50er, 60er in so eine große Rolle gespielt hat. Also was das betrifft auf jeden Fall nicht. Sex am Arbeitsplatz oder Sex von Vorgesetzten mit Angestellten. Genau. Was hier auch der Film tatsächlich, also wie gesagt, nochmal der Film macht, glaube ich, das gar nicht so groß zum Thema des Problematisches, dass hier die Chefs Sex mit den Frauen haben, die bei ihnen eingestellt sind. Sondern es wird eher problematisiert, dass sie eine Affäre haben, obwohl sie verheiratet sind und dass sie die Frauen anlügen und sagen, das ist das große moralische Problem. Eine der tollen Szenen. Das ist um das zu untermauern. Ich weiß, was kommt, der Anfang? Der Anfang. Er hat die Frau dahingebracht, warum müsst ihr alle immer dort und dort wohnen und sie so, wo mein, bringst du mehrere Frauen hierher? Und er so, wo denkst du hin? Ich bin ein glücklich verheirateter Mann. On point. Das ist so, so geil. Und das andere ist, wie der Chef im Büro mit Jack Lemmon sitzt und sagt, du kennst ja die Frau, man checkert ein bisschen mit den Frauen, trifft sich mit ihnen so viel Spaß und schon glauben sie, dass man seine Frau für sie verlässt. Und dann schiebt er hinterher Unfair nicht wahr und Jack Lemmon sagt so ganz nebenbei ja, ja, und erst zu ihrer Frau. Der Frau gegenüber Unfair. Und das ist so ein dahingelegter Satz, der nicht weiter beachtet wird vom Chef, aber der so geil auf den Punkt bringt. Es ist toll. Es gibt so viele schöne Kommentare von Billy Wilder dazwischen, wo man einfach sieht, okay, das ist deine Haltung. Das liebe ich an dem Film. Manche sagen ja, dass Timing das Wichtigste ist in Comedy. Nur mal angenommen, wenn das so ist, dann ist Billy Wilder der beste Comedy-Regisseur aller Zeiten. Weil sein Timing ist einfach perfekt. Machen wir jetzt einen alten Witz. Was ist das Wichtigste an einem... Timing! Genau. Das war gut, oder? Das war nicht schlecht. Okay. Eigentlich ist das Apartment so ein bisschen das Ende des sogenannten Golden Age von Billy Wilder. Der hatte die großen Filme, seine großen Filme, für die er berühmt ist, die hat er alle davor gedreht. War nicht danach noch irgendwas Gutes? Was war denn das? Manchem übrigens heiß war davor, Zeug in der Anklage war davor, Sabrina war davor, Boulevard der Dämmerung war davor. Der hat bis Ende der 70er hinein, bis Ende der 70er gedreht. Aber seine großen Filme mit zahllosen Oscar-Nominierungen, die waren alle davor. Seine Filme mit zahllosen Oscar-Nominierungen war das da. Ja, das stimmt. Er hatte ja drei Oscars. Ich glaube so zehn Regisseure haben es in der Geschichte geschafft, diese drei Oscars zu vereinen. Beste Regie, bestes Drehbuch und bester Film. Genau. Original Drehbuch, Regie und Film. Das war damals noch eher ungewöhnlich. Es gab ja mal so eine Zeit, wo das sehr oft gemacht wurde, dass die zusammen gemixt wurden, diese Oscars. Fünf Oscars hat der Film insgesamt gewonnen und für fünf weiter war er nominiert. Genau, Billy Wilder war der erste, der alle drei gewonnen hat. Der Hammer. Ganz geil, bei den fünf Nominierungen war natürlich Jack Lamb dabei, war natürlich Shirley MacLaine dabei, war natürlich Der Chef war dabei, oder? Ich weiß es nicht mehr genau. Jack Crushen war dabei, für Dr. Trefus. Als bester Nebendarsteller. Und der war ja eigentlich gar nicht besetzt. Der eigentliche, der den eigentlich spielen sollte, der ist gestorben. Und dann haben sie ihn dazu geholt. Und er macht das toll. Er ist eigentlich die große moralische Instanz im Film. Wenn er kommt, hat er immer so ein moralisches Gewicht und es ist immer gut, wenn er mal die Szenen einordnet. Und ich finde es ganz toll, dass er mit seiner liebevollen Art trotzdem, also er hätte ja auch hinkommen können und sagen, lieber Nachbar, ich klag dich hier raus, das was du hier machst, geht einfach nicht. Sondern er ist immer liebevoll mit allen, sogar mit ihm, den er für den größten Womenizer der Welt hält. Das ist total krass, er hat so viel familiäre Liebe, die er ausstrahlt. Er will ihn ja für seine Experimente haben. Ja, stimmt. Kannst du deinen Körper bitte der Universität spenden, wenn du tot bist? Ich finde das so einen tollen Einstieg, weil man sofort weiß, wie die Situation, wie die Bilder der Menschen im Kopf sind voneinander. Bester Ton und beste Kamera für einen Schwarz-Weiß-Film, was damals noch vergeben wurde. Dann nicht mehr so lange. 1960, das war ein Film, also Billy Wilder hat Schwarz-Weiß gemocht und ich glaube, es ist auch gut, dass der Film in Schwarz-Weiß gedreht ist. Und er ist anamorphic und das ist eine Kombination, die auch noch gar nicht so oft passierte, wenn man anamorphic gedreht hatte, was relativ neu war. Dann Farbe. Was noch zu seinen Problemen mit sich brachte, wenn man sich die alten, dieser Historien-Schinken, der so berühmt geworden ist. Ben Hur? Ben Hur kann es gewesen sein, ich bin mir nicht ganz sicher. Da sieht man die technischen Probleme noch stark von anamorphic. Weil dann an den Rändern die Gesichter, wenn da jemand am Rand steht im Bild, dann wird der sehr dick. Weil das Ganze sehr distorted. Und das anamorphic und Schwarz-Weiß gab es in der Kombination sehr selten. Wenn du das dir anschaust, auf großer Leinwand, der absolute Hammer. Total schön. Unglaublich gutes, tolles Bild. Das war jetzt rumgenörter, jetzt geht es weiter ohne Nerdwissen für Kamera. Aber es ist toll. Art Direction hat er gewonnen und wir haben nämlich nur die drei von Walder aufgezählt. Art Direction, Sinnbild und Schnitt. Um das noch einmal zu erwähnen, was er tatsächlich gewonnen hat. Was mich interessieren würde, ist warum gehen die ganzen Chefs nicht in ein Hotel? Ist das einfach nur, weil es damals einen schlechten Ruf gebracht hat? Weil irgendjemand ein Hotel, ein Stundenhotel, gab es so was damals schon? Ist das ein Problem gewesen? Oder hat das einen größeren Background? Ich kann mir vorstellen, dass es gesetzlich damals ein Problem war. Ich glaube, bis sehr weit später als man denkt, war man in Amerika nicht in ein Hotel zu zweit, wenn man nicht verheiratet war. Es gibt ja auch zum Beispiel genau bei The Graduate, die Reifeprüfung, wo er im Hotel ist und sich das Zimmer mietet. Und dass auch gezeigt wird, dass es problematisch ist. Der Concierge ist misstrauisch und es ist klar, er kann nicht einfach mit ihr zusammen da hochgehen. Das heißt, er muss sich das Zimmer holen, er muss allein da hoch, sie muss irgendwann hinterher kommen, ohne dass es auffällt. Eine zweite Sache ist aber auch, dass dieses Apartment als Ort auch einfach so was anderes nochmal ist. Vielleicht so eine Art Vorgaukelung von Romantik. Genau das nämlich, ja. Weil das vielleicht auch, was ich schon gesagt habe zu der Struktur, dass wir halt dieses, dass es halt nicht nur das Schlafzimmer ist. Wenn du ein Hotelzimmer hast, kommst du halt rein und siehst das Bett. Oder steht da einfach so groß. Und offensichtlich spielt bei diesen Affären ja eine große Rolle, dass sie ihren Partnerinnen so was wie eine tatsächliche Romantik, vielleicht sogar mit Hoffnung auf Zukunft Vorgaukeln. Und dazu gehört halt einfach, dass du dich zusammen auf die Couch setzt, Musik hörst und erstmal Champagner trinkst. Ja, die Intimität eines echten, lebendigen Raumes. Gut, da mussten wir nicht viel drüber reden, da sind wir schnell drauf gekommen. Ja, ich hab darüber nachgedacht und genau den gleichen Gedanken gehabt, dass man natürlich, wenn man so eine Affäre startet, dass so ein Hotelzimmer einfach so obvious ist und jede Romantik kaputt macht. Du nimmst dir halt ein Zimmer, um zu ficken. Das ist so ein bisschen in die Richtung und das willst du ja eigentlich nicht. Der letzte Anker, den vor allem die Frauen dann haben zum gut bürgerlichen Leben mit dem Mann, mit einer richtigen Beziehung. Okay, wollen wir einfach mal rüberschleichen in unsere Top 3? Ich glaube dein Geflüster war zu leise. Du musst mehr so tun, als ob du flüsterst, aber eigentlich laut war sonst ganz leise. Da, da, da lang. Hier, rechts, rechts. Oh, da ist sie. Da, da ist eine. Sie kommt. Unsere Top 3. Top 3. Was hast du dir gewünscht? Everyman? Everyman. Das ist so ein Stapel geworden. Wir machen einen Film über den ganz gewöhnlichen Mann, damit jeder irgendwie andoppen kann. Damit du als Zuschauer das Gefühl hast, ja, ja, das so ist mein Leben. Das bin ich. Dann habe ich sie überhaupt nicht getroffen. Was, wirklich? Was hast du dir unter Everyman vorgestellt? Verschiedenes, aber eher so als Trope und Klischee und dann auch so ein bisschen aufgebrochen. Gut, dass wir nie drüber reden, was für eine Top 3 wir eigentlich wollen. Umso besser, dann haben wir wenigstens keine Wiederholung drin. Pass auf, du wirst gleich merken, was ich damit meine. Nämlich, wenn ich meinen Platz 3 sage, der schon gleich voll in die Fresse haut. Vom normalen Everyman Falling Down. Ein ganz normaler Tag. Ein Thriller aus dem Jahre 1993 in dem Michael Douglas einen einfachen Angestellten spielt, der nach Hause fährt und im Stau stecken bleibt. Und dann irgendwie ausrastet, seinen Koffer nimmt und aus dem Auto aussteigt und loszieht und dann einen ganz persönlichen Amoklauf startet. Der typische Spießer eigentlich, mit was damals Spießer-Symbol war, die Hornbrille. Bevor die Hipster das für sich entdeckt haben. Zuerst haben es die Nerds entdeckt, dann die Hipster. Der mit Hornbrille und schwarzer Krawatte durch die Straßen zieht und zuerst eine Jugendgang auf mich, die ihn ausrauben will und dann plötzlich eine richtige Waffe in der Hand hat und dann anfängt irgendwann auf Leute zu schießen und eine Blutspur hinterlässt. Ein ganz normaler Tag ist der deutsche Untertitel. Ein ganz normaler Typ soll er sein und der Film zeigt so ein bisschen die düsteren Abgründe des Everyman. Aber ich finde es einen guten Platz, natürlich, weil genau das ist es ja. Du hast erstmal einen Everyman und dann wirfst du den irgendwo rein, was ungewöhnlich ist. Ich habe auch ganz viele Filme in die Richtung, die so wo man sagt, okay, der startet als ganz normaler Mann, aber dann gibt es eine Explosion und irgendwas tritt los, dass er ungewöhnliche Sachen macht. Da hätten wir bei mir auf Platz drei Schulze Gets the Blues, den wir auch besprochen haben. Das ist wirklich so, also viel normaler geht es nicht mehr. Du hast jemanden auf einem Dorf, deutsches Dorf, irgendwo in Anhaltinischen, wo Katze und Maus begraben sind. Viel normaler geht es eigentlich nicht. Und der geht dann halt los und sagt sich in einem Alter, wo ein Rente geht gerade, irgendwas Neues kommt hier nochmal, eine bestimmte Musik, so amerikanische Musik, dessen Name mir jetzt gerade leider nicht einfällt. Aber wir haben lange darüber gesprochen, also hört euch die Episode an. Ja, es ist eine tolle Episode geworden, ein toller Film, also es gehört zu den Filmempfehlungen, wo ich im Nachhinein Johannes total dankbar bin, dass ich sie von ihm gekriegt habe. Er geht dann irgendwann nach Amerika und sucht nach der Musik, die er da im Radio gehört hat. Ganz, ganz, ganz toll. Und er bleibt der Everyman. Ja, auf jeden Fall die ganze Zeit wunderschöne kleine Perle über einen gewöhnlichen Typen vom Land, der halt irgendwie auch im etwas gesetzteren Alter nochmal das Leben für sich entdeckt auf ganz vielen verschiedenen Ebenen. Total schön. Cool. Mein Platz zwei aus dem Jahre 2014. The Lego Movie. Na nein. Mit unserem Protagonisten Emmet, der sich an die Regeln hält und alles genau so baut, wie es gebaut werden soll, in dieser dystopischen Lego-Stadt. Man kann es nicht anders sagen, wo die Baupläne das wichtigste sind. Und also ich muss auch sagen, mit einer Lego-Figur kann man sich auch sehr gut identifizieren. Es geht nicht um Identifikation, es geht darum drauf zu schauen und festzustellen, oh shit, ist der Everyman so ein gutes Role-Model? Und wie viel Everyman wollen wir in uns haben? Okay. Auf jeden Fall lebt er wirklich einen perfekt durchstrukturierten Standard-Arbeitstag jeden Tag und freut sich darüber und ist glücklich mit seinem Leben und dann stellt sich heraus, dass das ganze eine böse dystopische Welt ist, in der Menschen festgeklebt werden sollen, dass sie sich nie wieder bewegen können und in der gegen Monster gekämpft werden muss und gegen den fiesen Oberschurken und du lachst. Hast du den gesehen? Nein. Der Lego Movie ist ein fantastischer Film. Den muss ich dir mal geben. Aus dem Jahr 2014 und der hat einen geilen Subtext, eine geile Moral und das ist wirklich ein wirklich starker Film. Okay. Mein Platz 2 ist einer der großen Filme, finde ich, für den Everyman. Stranger than Fiction. Ja, der relativ ähnlich hier auch, wie auch in diesem Film hier, mit Zahlen beginnt. Macht die Steuer für andere Leute oder Steuerprüfer sogar. Und dann gibt es eine offene Narration von einer Frau, die er aber hört. Die dann irgendwann eines Tages sagt, das ist der Beginn seines letzten Tages, er wird sterben. Und der Typ, gerade dabei war, sich dran zu gewöhnen, dass diese Frau einfach sein Leben erzählt, rastet völlig aus. Was? Moment, ich sterbe? Das geht nicht, das kannst du nicht machen. Hör auf, von der Scheißernse zu erzählen und kriegt echt Todesangst. Und versucht die Quelle dieser offener Ration zu erfinden. Und er findet sie dann auch, ne? Das ist eine Autorin und sie schreibt tatsächlich diese Geschichte und ist dann auch ein cooler Metafilm auf jeden Fall. Super großartig. Auch wie diese Frau etabliert wird, die von Emma Thompson gespielt wird, die Autorin ist, die so writer's blockmäßig da sitzt und versucht irgendwie ein Ende zu finden für diesen Typen. Und er verzweifelt da, versucht sie zu beeinflussen, damit sie dann ein Ende schreibt und das nicht mit dem Tod endet. Das ist super. Ganz toller Film. Kann ich, bevor ich zu meinem Platz 1 komme, einmal meine honorable Menschen nennen? Ja, ich hab hier auch ganz viele, das kann ich auch noch machen. Ich hab festgestellt, dass das die Gelegenheit für mich gewesen wäre, nochmal The Office zu erwähnen. Die amerikanische Version von The Office, die 7 Jahre, 8 Jahre lang lief und wunderbar Menschen in ihrem Arbeitsalltag zeigt. Und natürlich so ein bisschen trüber und natürlich ein bisschen satirisch, aber auch ganz oft mit so ganz viel kleinem Markshumor. Im Gegensatz zu Stromberg oder dem Britischen, The Office, auch immer sympathisch irgendwie und immer angenehm und halt auch so ein Gute-Laune-Rezept. Tolle Serie. Daran kann man so ein bisschen den Unterschied zwischen den Briten und den Amis und den Deutschen sehen, so kulturell einfach. Ja, die Briten sind total zynisch, die Deutschen sind total awkward und verklemmt und die Amerikaner haben einfach nur Spaß an denen. Ja und die wollen immer irgendwie, dass es doch am Ende alle liebevoll miteinander sind. Ja, ich glaube, ich habe schon mal meinen starken Take gebracht, dass Stromberg besser ist als The Office US und The Office US besser ist als The Office UK und köpft mich meinetwegen, aber so ist es, dass es die Wahrheit Ricky Gairbase hat, ich meine, er ist dafür verantwortlich, dass es das ganze Office-Universum gibt, aber er hat die schwächste Fassung davon rausgebracht. Mein Platz, achso, ich hab, du musst dir Platz 1 noch machen. Mein Platz 1, so ein bisschen eine vergessene Perle, auch aus dem 2013 Regie und Hauptrolle Ben Stiller. Das erstaunlich lebende Walter Mitty handelt von einem Angestellten beim Live-Magazin, der, naja, die ganze Zeit so ein bisschen eigentlich von mir träumt und ständig irgendwelche Flucht-Fantasien hat und die werden dann auch Wirklichkeit, weil er soll ein Negativ besorgen von einem Foto, von dem Fotografen, der das erste Bild, das erste Titelbild des Live-Magazins gemacht hat und dann begibt er sich auf eine abenteuerliche Reise. Ein ganz gewöhnlicher Typ, der wirklich alles andere als ein Abenteurer ist, wird einmal über den Erdball geschleudert. Super. Und es ist einfach nur ein toller Feel-Good-Film. Schön. Mein Platz 1 haben wir auch schon hier besprochen. North by Northwest. Ja. Ich finde es total schön. Der Everyman, der ein paar Spionagefälle hat. Ja, genau. Ich finde es super, weil die Voraussetzung natürlich großartig ist. Ich weiß nicht, ob die damals schon totgeritten war. Wir haben auch darüber geredet. Aber dieser Typ, der für nichts was kann und wo dann plötzlich irgendein Mafiatyp der Meinung ist, dass er derjenige ist, den er jetzt umbringen muss, weil er ein Bösewicht ist. Und das nur wegen irgendeines Missverständnisses, weil er sich gemeldet hat, als sein Name ausgerufen wurde. Und dann, ja. Der unsichtbare Dritte, vielleicht auch stellvertretend für jeden Alfred Hitchcock-Filmende, jemand, der nichts dafür kann, einfach in so richtig böse Scheiße und sich dann irgendwie da rausmanövrieren muss. Wo die große Schwäche des Films gleichzeitig die große Stärke des Films ist, nämlich darin, dass dieser Typ der Everyman, der hier der Everyman ist, seltsam unbeeindruckt von allem, ist was passiert. Was auch immer er genommen hat. Ich will das auch. Hört euch die Episode an. Es ist ein sehr schönes Gespräch geworden. Ja, und ich habe natürlich ein paar honorable mentions, wie Brazil ist halt auch so ein Everyman, der dann reingezogen wird und keine Lust mehr auf diesen dystopischen Autokraten hat. The Matrix ist im Grunde auch so... Ist Keanu Reeves der Everyman in The Matrix? Obwohl, ne, stimmt nicht. Wenn ich nochmal drüber nachdenke, er ist ein ziemlicher Nerd und nicht der Everyman, den man sich wirklich identifizieren kann. Vielleicht noch der Prozess von Austin Wells nach Kafka. Ja, die Truman Show ist darauf ausgelegt. Little Miss Little Miss ist auch noch ein Ausschein, könnte man auch in die Richtung bringen, obwohl es Every Family ist im Grunde. Und Aaron Brokovich, The Terminal, Baut Schmidt, Boyhood wäre vielleicht noch. Oh ja, Boyhood finde ich schön. Okay, damit raus aus unserer Top 3. Raus aus der Top 3 und rein ins das Urteil. Urteil. Ich hoffe, du hast es jetzt Das erste Mal Plur, glaube ich, dass ich genau dort einspiele, wo du möchtest. Danke. Ja, Urteil. Ja, das Urteil. Mein Urteil ist, ich finde den Film nach wie vor ganz, ganz großartig. Er spielt mit Themen, die ich denen der Zeit nicht zugetraut hätte. Also wirklich kritisch an so sexuelle, schwierigste Themen und Seitensprünge und Kapitalismus. Und so viele ernsthafte Themen, aber so leicht, in so einer leichten Komödie. Ich finde es wahnsinnig beeindruckend, dass er es schafft, ohne die Themen klein zu spielen. Das ist ja das Wichtige, dass du es schaffst, die ernsten Themen trotzdem noch ernst zu nehmen. Und ich finde das eine großartige Mischung. Das hat er sehr gut geschafft. Ich finde am Anfang vielleicht braucht er ein bisschen Zeit, dass ich die Figur ernst nehmen kann. Weil er doch ein bisschen sehr arg ... Also Jack Lemmon spielt einfach sehr viel Komödie und ich bin am Anfang noch relativ lange genervt davon, dass er so, naja, derjenige ist, der dann im Regen sitzt und wir Mitleid mit ihm haben sollen. Und ich dann denke, ja, dann tue halt was. Aber er tut ja was. Und dann versöhnt mich der Film damit. Was mir jetzt wieder aufgefallen ist tatsächlich, vielleicht auch sogar zum ersten Mal, was diesen Film betrifft, ist der krasse Widerspruch zwischen ... oder die Spannung zwischen Inszenierung und Story, dass die Geschichte uns eigentlich einen sehr unsympathischen Typen erzählt, der wirklich keine coolen Sachen macht, indem er sein Apartment für dieses Sexabenteuer zur Verfügung stellt. Und die Inszenierung, die uns gleichzeitig eigentlich ihn die ganze Zeit sympathisch macht. Und wir sollen Mitleid mit ihm haben. Ja, so ein Widerspruch, der es manchmal nicht ganz leicht macht, den Film zu akzeptieren. Also du kämpfst auch ein bisschen mit dem Film. Was es natürlich leicht macht, ist, dass Billy Wilder einfach ein, und das ist mit allem Respekt gemeint, ein herausragender Handwerker ist, was Timing betrifft, was Erzählung betrifft, was Dialoge betrifft, auch was ganz traditionell Kameraregion so betrifft. Er versteht sich einfach drin, mit Bildern Geschichten zu erzählen und das echt überzeugend zu machen und dich echt immer wieder zu catchen. Das alte Billy Wilder-Ding, Billy Wilder ist einfach kurzweilig. Auch wenn das sogar das hier eher ein bisschen langsamerer Film von ihm ist. Also andere Filme haben deutlich mehr Tempo, deutlich höhere Schlagzahl von Sachen, die geschehen. Es ist halt trotzdem ein typischer, kurzweiliger Billy Wilder-Film. Ich glaube, ich kämpfe noch ein bisschen mit der moralischen Ambiguität, die da drin steckt, die auch glaube ich teilweise nicht so beabsichtigt ist. Ändert aber natürlich nichts daran, dass wir hier einen verdammt starken Film vor uns haben. Ja, egal ob beabsichtigt oder nicht. Unabhängig, genau. Das ist ja das, was du immer propagierst, ne? Auf jeden Fall. Und dazu stehe ich auch. Auf jeden Fall ein Film, der absolut zu Recht irgendwie Kanon ist und in jedem Kanon genannt wird und einer der großen Filme des amerikanischen Kinos des 20. Jahrhunderts. Das ist ein wundervoller Schlusssatz, Flor. Ich danke dir, dass du diesen Film nochmal geguckt hast. Ja, vielen Dank, dass du ihn mir nochmal gegeben hast. War auch schon lange her, ne? Also ich bin froh, dass ich ihn nochmal gesehen habe. Ja, ja, ich auch. Total volle Kanne. Und ich überlege, ob ich ihn jetzt öfter nochmal gucke, obwohl ich ihn jetzt gerade erst wieder gesehen habe, einfach als Inspiration für bestimmte Sachen, die ich schreibe oder die irgendwie inszenatorisch interessant sind. Also wirklich viel, da steckt einfach viel drin. Ich würde ja behaupten, wenn man nach geilen experimentellen Bildern sucht, ist man, was in dieser Zeit und auch ein bisschen früher, bei Orson Welles vielleicht besser aufgehoben. Ja, aber der ist anstrengender. Orson Welles ist anstrengender, ja? Insofern, ja, vielen Dank an euch da draußen, dass ihr wieder dabei wart und schaltet auch nächste Woche wieder ein, wenn es wieder heißt. Wenn ihr wissen wollt, was ich Johannes nächste Woche gebe, bleibt dran. Hört den Jingle, der dauert nicht lange, 10, 15 Sekunden. Die meisten Leute schalten immer vor dem Jingle ab. Wir messen das ganz genau. Ja, auch du, Robert. Robert, bleibt dran. Und genau, dann erfahrt ihr, was ich Johannes nächste Woche gebe. Ansonsten euch eine schöne Woche. Danke fürs Zuhören. Bis dann. Bis dann, ciao. Kennst du einen, Robert, der sich angesprochen fühlen könnte? Nein. Schade. Aber irgendjemand sitzt davor und ist jetzt voll bekifft und denkt sich, was, woher weißt du das? Robert Englund, der Darsteller von Freddy Krueger aus Nightmare on Elm Street. Das ist mir zu nerdy, okay. Du machst einen Filmpodcast. Okay, bis dann, ciao. Du hast jetzt gerade eben schon Tut mir leid gesagt. Und ich weiß noch nicht, was es betrifft. Aber ich weiß jetzt schon, dass ich mir sehr leid tue. Was ist los? Ich hab den Film noch nicht gesehen. Es ist ein neuer Film. Es ist kein alter Film. Ich hab ihn noch nicht gesehen und ich hab ihn auf meiner Liste. Er ist 2019 rausgekommen. Ein Tschechischer Film. Ich hab ihn noch nicht gesehen und ich hab ihn auf meiner Liste. Er ist 2019 rausgekommen. Ein Tschechischer Film. Okay. Wir haben auch keine tschechischen Filme drin, oder? Genau. Drei Haselnüsse für Aschenbrödel gucken wir also. Ich glaube, es ist ein ziemlich harter Film. Was ich so drüber gelesen habe. The Painted Bird heißt er. Wird darin ein Golem zum Leben erweckt. Es geht um ein Kind im Zweiten Weltkrieg, glaube ich, in Polen. Warum machen wir sowas, Plor? Das wird mich... Oh Gott, oh Gott, oh nein. Ich will den Film gucken. Das tut mir leid. Aber Weltkrieg und Kinder. Das wird wirklich schrecklich werden. Ich glaube auch, dass das ziemlich schrecklich wird. Danach gebe ich dir den Lego Movie. Aber den hab ich schon so lange auf meiner Liste liegen. In welchem Genre ist denn das eingesiedelt? Wahrscheinlich Antikriegsfilme oder sowas? Ich glaube, es ist ein Drama. Ich glaube, es ist einfach ein Drama. Ich glaube, es ist nicht viel Krieg. Ich glaube, es ist eher... Kind ehrt in einer schrecklichen Welt umher. Warum gibst du mir sowas, Plor? Weil dieser Film extrem gefeiert wurde. Und einer der stärksten Filme des Jahres 2019 sein soll. Viele haben gesagt, dass er an Tarkowski erinnert. Ich weiß nichts über den Regisseur. Ich weiß nichts über den Film. Aber ich weiß, dass ich ihn unbedingt gucken will. Ja, ja. Das Konzept ist, ich muss den Film gucken. Ich geh nochmal in mich, ob ich diesen Podcast machen möchte. Aber bis dahin legen wir erst mal fest, dass wir diesen Film gucken. Schöne Woche. Wenn es eine nächste Episode gibt, wisst ihr, dass ich durchgehalten habe und weitermache. Ciao. Bis dann, ciao.
