Episode 128: Scream und das Slasher-Genre
Wir sprechen über Wes Cravens Scream aus dem Jahr 1996, der ein großes Revival des Slashers ausgelöst hat. In unserem Gespräch geht es um die Ursprünge des Genres, seine absurden Tropes und seinen mörderischen Konservatismus. Außerdem reden wir über den Spaß am selbstreferenziellen Kino, Filme, die sich sehr bewusst sind, Filme zu sein, und mit diesem Status spielen. Kann Scream mit diesen Zutaten auch bei einem Horror-Verächter wie Johannes auftrumpfen oder zünden die Inside Jokes nur bei wahren Genreinsidern? Macht in Scream die Gewalt den Spaß kaputt? Oder der Humor den Horror? Und warum muss Drew Barrymore in den ersten Minuten sterben?
In der Top 3 werfen wir einen Blick auf die besten Masken der Filmgeschichte: Ob lustig, ob schräg, ob gruselig, oder einfach nur schön.
Transkript
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: Podcast: Der mussmansehen Podcast - Filmbesprechungen Episode: Episode 128: Scream und das Slasher-Genre Publishing Date: 2023-06-14T08:59:06+02:00 Podcast URL: https://podcast.mussmansehen.de Episode URL: https://podcast.mussmansehen.de/2023/06/14/episode-128-scream-und-das-slasher-genre/ Aber ich find's geil. Du mochtest du? Niemand! Niemand mochtest du. Ich weiß. Hab ich im Nachhinein auch rausgefunden und hab gedacht... So, da wären wir wieder. Herzlich willkommen, liebes Publikum, zu einer neuen Episode vom Muss Man Sehen Podcast. Hallo Johannes. Hallo Plor. Hier wieder herkommen in meiner Küche. Das ist so mein Standardsatz geworden. Man wird ihn in 100 Jahren noch zizieren. Ich freu mich jedes Mal wieder hier zu sein. Es ist schön dich zu sehen und es ist schön wieder über einen Film zu reden mit dir. Schön, dass ihr alle da draußen eingeschaltet habt in 10 Jahren von jetzt an. Wenn wir tatsächlich mal irgendwann eine größere Zuschauer zuhörerschaft haben. Wenn wir endlich zum Weltkulturerbe erklärt werden. Zum immateriellen Weltkulturerbe. Wir müssen zum Goethe-Institut schreiben und sagen, wir sind besonders wichtig. Die UNESCO. Die UNESCO macht das. Die musst du anschreiben. Und es wurden ja auch schon, es gibt Filme, die als materielles Weltkulturerbe ernannt wurden. Frag mich nicht welche, aber so Kunst und auch Videospiele, Musik. Also es ist so, es gibt mittlerweile so ein Fundus an kulturellen Gütern. Und du willst uns dazu zählen? Auf jeden Fall. Was denn sonst? Also wenn Podcast, dann dieser hier. Müssen wir aber konsequenterweise jetzt in diesem Podcast, in dieser Folge über keinen Film sprechen, sondern über einfach ein paar persönliche Sachen, die wir so haben. Nein, wir müssen hier über einen Film reden, um quasi diese Meta-Ebene drin zu haben. Wir sind Kultur über Kultur. Ach, Kultur über Kultur. So Kulturception oder Kultur-Scream-Konzept oder so. Denn das ist das, worüber wir heute reden, über einen Metafilm. Schon wieder. Oh nein. Ich kann es nicht lassen. Ich liebe tatsächlich Metafilme und ich glaube, mal unabhängig davon, wie du den Film jetzt gefunden hast, du bist auch ein sehr großer Fan von Filmen, die irgendwie das Medium selbst thematisieren und reflektieren, oder? Das auf jeden Fall. Was ich besonders beeindruckend finde bei dieser Folge ist, dass ich ahne, dass du es schaffen wirst, selbst bei Scream einen kulturhistorischen Diskurs draus zu machen. Natürlich. Der gleichzusetzen ist mit der Nouvelle Vague als Entwicklung. Nein, nein, nein. Okay, gut, gut. Das beruhigt mich schon mal ein bisschen, weil ich ein bisschen Angst gehabt habe. Um ganz kurz das Publikum abzuholen. Nein, wir reden nicht über das Scream-Reboot, sondern wir reden tatsächlich über den Original-Scream. Also um das vielleicht einmal in den Raum zu werfen. Scream hat ja mittlerweile mehrere Fortsetzungen nach sich gezogen. Fünf, um genau zu sein. Und der letzte ist aus dem Jahr 2023, Scream 6. Und davor war der fünfte Teil, der wurde, wie man das halt irgendwie so macht in einer Franchise, wenn man dumm ist, einfach nur Scream genannt. Ach du Scheiße. Sylvester Stallone hat das vorgemacht mit seinen Rambo- und Hockey-Filmen. Ja, aber da ging es viel früher los, das Problem. Und es ist einfach so, es ist so eine Unart, nicht vernünftig durchzunummerieren. Wir haben Scream 1996, Scream 2 1997, Scream 3 2000, Scream 4 2011, Scream 2022. Wollt ihr uns verarschen. Aber das war ja auch nicht der gleiche Regisseur. Genau. Wes Craven hat die ersten drei gemacht, oder? Wenn ich das richtig erinnere. Wes Craven hat bei den ersten drei Regie geführt, genau. Ja, und wenn man das dem Regisseur aus der Hand nimmt, bzw. der dann irgendwann gesagt, reicht jetzt auch, dann vielleicht einfach die Finger davon lassen? Maybe, I don't know. Also ich habe tatsächlich die letzten beiden Teile nicht gesehen, aber was auch daran liegt, dass ich mit Teil drei und vier schon ziemlich unglücklich war. Und dann auch irgendwie jetzt nicht so sehr das Bedürfnis hatte, das Ganze nochmal zu sehen und nochmal erzählt zu kriegen. Um auf Null zu setzen, ich habe diesen Film nie gesehen. Ich habe keine Ahnung gehabt, was mich erwartet, außer dass es ein Slasher ist und Plor genau weiß, was ich von Slashern halte und ihr das auch nach dieser Episode wissen werdet. Das heißt, ich werde sehr jungfräulich darüber reden und habe auch jetzt, was die ganzen popkulturellen Referenzen betrifft, auch nicht viel Ahnung, weil ich eben auch sonst kaum Horrorfilme gucke. Das ist ganz spannend, weil du ja eigentlich vom Alter her so voll reinfallen wirst, weil der Film ist in den 90ern rausgekommen, 1996, als ich 14 war und du auch, 13, 14. Und ein seltenes Zeitfenster, in dem Horrorfilme für ein jugendliches Mainstream-Publikum, das eigentlich zu jung ist für diese Filme, populär gemacht wurden. Also es gab wirklich so einen Horrorfilm-Hype dann, gerade bei Jugendlichen. Scream 2 habe ich im Kino gesehen, mit einem gefälschten Schülerausweis habe ich mich reingestresst, mit anderen Klassenkameraden. Wer hat den gefälscht? Hast du das gemacht? Ja, ich glaube schon. Echt? Aber unsere Schülerausweise waren ohne Fotos. Ach so. Du bist ins Sekretariat gegangen und hast gesagt, ich habe meinen Schülerausweis verloren. Und zwar bist du dann gegangen, wenn die total gestresst waren. Dann wusstest du nämlich, dann haben die einfach nur schnell die Schule hingeschrieben und einen Stempel drauf gemacht und haben dich den Rest eintragen lassen. Du konntest dann kreativ werden beim Geburtsdatum. Und mit diesem Schülerausweis bin ich in mehrere Filme reingekommen und habe mir sogar Alkohol an einer Tankstelle gekauft. Nein! Und die ähm... Das ist ja eine kriminelle Vergangenheit. Es waren die 90er Jahre, es war eine andere Zeit. Es geht wahrscheinlich nicht mal als Urkundenfälschung durch, aber frag mich nicht. Okay. Auf jeden Fall bin ich damals in diesen Film gegangen. Und dann haben wir auch mit 15 einen eigenen Slasher gedreht. Weil Slasher waren damals einfach das Ding. Und ich war ja ein Horrorfilmfan. Ich mochte ja Horror. Ich habe ja auch Stephen King gelesen und so weiter. Aber was geil war, dass plötzlich meine Klassenkameraden, die sonst weniger Bezug dazu hatten, dass die das dann auch cool fanden. Du warst Trendsetter. Nein, ich war der Trendsetter. Ich war froh, dass endlich mal der Trend zu mir gekommen ist. Du weißt, Scream hat dazu geführt, dass das so populär wurde, dass andere Leute auch Interesse hatten an Horrorfilmen. Den hätte ich trotzdem nicht irgendwelche, keine Ahnung, Cronenbergs, die Fliege oder so zeigen können. Dann wären die ausgerastet. Aber es hat dafür gesorgt, dass Slasher-Filme bei einem Teenagerpublikum sehr beliebt waren. Und ich war da halt auch mit drin und war sehr glücklich, dass Horror endlich populär ist. Yay, popular kid, endlich! Und ja, genau, dann haben wir einen Slasher-Film gedreht. Und ich habe mir auch den zweiten Teil im Kino angeguckt. Und auch einige von den Nachahmern. Es gab dann ja so eine richtige Slasher-Welle, das zweite große Revival des Slasher, auf das wir nochmal zu sprechen kommen, im Zuge von Scream. Und es kamen sehr viele Teenager-Horror-Filme raus, bis das Ganze dann abgeappt ist. Und es war schon was Besonderes, weil gerade so die 80er und 90er waren keine gute Zeit für das klassische Horrorkino. Da gab es nicht viel. Oder da gab es nicht viel Gutes. Das Problem war ja, dass die Leute immer weniger hingegangen sind. Weil es irgendwie wahrscheinlich immer die selbe Rezeptur und... Nee, das war es gar nicht so. Nee? Nee, es war eher... In den 80ern gab es... Also die Videotheken waren eigentlich schuld. In den 80ern gab es diesen Trend zu... Und da sind die Slasher auch mitgeritten auf dieser Welle. Diesen Trend dazu, Filme zu machen, die eher so für den Direct-to-Video- und später Direct-to-DVD-Markt gedacht waren. Also billig scheiße. Genau, billig scheiße. Viele B-Movies und Splatter. Es gab dann auch mal, also Ende der 80er, durch Sam Raimi und Peter Jackson, Braindead und Hans der Teufel, gab es diesen Moment, wo Splatter-Filme in guter Qualität gemacht wurden. Die sind dann ja auch alle irgendwie beim Popcorn-Kino gelandet, diese Verschiesseure. Sam Raimi hat Spider-Man gemacht, zehn Jahre später. Peter Jackson hat zehn, 15 Jahre später Herr der Ringe gedreht. Also die sind da sehr sanft im Popcorn-Kino gelandet. Aber ansonsten waren die 80er und 90er eher so komplett unfokussiert. Die hatten irgendwie nicht so die greifbare Horrorwelle, weißt du? Die 70er, die hatten zum Beispiel den Jallow und den übernatürlichen Horror wie bei Der Exorzist. Die 60er, die hatten Alfred Hitchcock und Psycho und so was. Und auch den Jallow so im Anfang. Die 50er hatten Universal-Horror-Filme und die Hammer-Horror-Filme. Und kannst du zurückgehen, du findest irgendwie immer in jedem Jahrzehnt im Genre-Kino, was passiert ist, was geil war. Jetzt bin ich aber die 20er, 30er noch. Die 20er, 30er, naja, expressionistischer Stummfilm, ganz klar. Also zum einen die alten Universal-Horror-Filme, aber zum anderen vor allem halt auch so was wie Caligari und Nosferatu und Mabusa. Also alles, was der Expressionismus, die Deutschen, waren richtig gut im Horror. Aber das, was mir als erstes einfällt, sind halt diese Mary Shelley, Edgar Elmpoor-Verfilmungen. Genau, diese Gothic-Horror, Gothic Novel Horror, Universal-Horror-Monster und so. Ja, auf jeden Fall. Und die 90er, die 80er hatten das nicht wirklich. Die 80er hatten halt den klassischen Slasher, der dann aber sehr schnell halt verkommen ist zu diesen B-Movies. Und die 90er hatten dann irgendwie gar nichts mehr so richtig. Und Scream hat dann im Prinzip, und zwar erst in der zweiten Hälfte der 90er Jahre, dieses Slasher-Revival ausgelöst, was dann so Ende des Jahrzehnts dominiert hat. Vielleicht auch nicht zum Besseren. Also kamen viele langweilige Filme auch raus, viele Filme, die versucht haben, genau dasselbe zu sein wie Scream oder wie ich weiß, was du letzten Sommer getan hast. Wobei, ich weiß, was du letzten Sommer getan hast, war ja auch eher auf der Scream-Welle geritten. Genau. Das war nicht immer original. Nee, genau. Ich weiß, was, ja, gehört noch zu den Besseren. Ich verstehe. Und Kevin Williamson, der das Drehbuch zu Scream geschrieben hat, hat ja auch, ich weiß, was du letzten Sommer getan hast, geschrieben. Ah. Und das, was er geschrieben hatte, gehörte noch zu den besseren Filmen davon, wobei die jetzt auch nicht grandios waren. Also ich weiß, was du letzten Sommer getan hast, war halt auch sehr brav. Und das war ja auch so ein bisschen, deswegen haben die auch so gut mit dem Teenagerpublikum angedockt, diese Filme, weil die für Horrorverhältnisse ziemlich brav waren. Auch Scream. Obwohl er ab 18 war, ist er für einen Horrorfilm eher ein braver Film, auch wenn er krasse Gewaltszenen hat, die damals und dann später im Fernsehen auch rausgeschnitten waren in sowohl in der Videothek als auch im Kino als auch im Fernsehen. Ja. Ich glaube sogar bei Scream war es so, dass es zwei Versionen gab im Kino, die 16er und die 18er-Fassung in Deutschland. Kann sein. Das Ding ist, dass ich glaube, dass der Rest der Story, da werden wir ja noch zu kommen, sehr Teenagerlastig ist. Auf jeden Fall. Und deswegen natürlich genau sein Publikum dort abholt, wo vielleicht die Leute, die die romantischen Komödien wie 10 Dinge, die ich an dir hasse oder so, dann vielleicht zu seicht finden und dann eher die edgy Leute sein wollen, aber trotzdem diese Teenager-Sache in sich tragen. Es ist ja ganz interessant, weil er fällt ja auch zusammen mit so einem Trend zum Teenagerfilm-Revival. Also gut 10, 15 Jahre nach den erfolgreichen Pratt Pack-Filmen gab es ja Mitte Ende der 90er so eine ganze Reihe an Teenie-Filmen. Wir haben auch über einen gesprochen. Wir haben über 10 Dinge, die ich an dir hasse gesprochen. Die meisten Rom-Coms waren, so was wie American Pie gab es dann doch, der ist von 1999. Und eine ganze Reihe, die daran anschließt an mehr oder weniger guten Teenager-Filmen, meistens eher weniger gut. Also das ist ganz interessant. Deswegen hat das vielleicht auch so gut gepasst, weil das auch so die Zeit war der Filme, die halt mit dem Soundtrack von Blink 182 nette Geschichten von Teenagern an der Highschool erzählt haben, die eigentlich nur Sex haben wollten. Ja, und auch hier haben wir genug von diesem Thema. Auch hier geht es um Sex. Steigen wir kurz ein in die Story. Es geht um das beschauliche Urchin-Woodsboro, das von einem Killerheim gesucht wird, der in der Maske des Gefahrter-Tots, einem Kostüm, das überall im Supermarkt ausliegt, deswegen ist es so schwer zu wissen, wer es ist, Teenager umbringt. Und zwar indem er ein perfides Spiel mit ihnen treibt. Er ruft sie nämlich an und stellt Fragen über Horror-Filme. Und wenn sie die Fragen nicht beantworten können, dann werden sie abgeschlachtet. Im Zentrum des Films steht Sidney, deren Mutter vor einem Jahr ermordet wurde und noch sehr darunter leidet unter dem Tod von der Mutter und die von dem Killer besonders stark belästigt wird, warum auch immer, man weiß es noch nicht. Und natürlich auch die Frage, wer könnte der Killer sein? Es gibt dann einen illustrischen Haar an Teenagern, zum Beispiel der Freund von Sidney, der auch sehr schnell in Verdacht gerät, weil er ein Handy dabei hat. Wir befinden uns Mitte der 90er. Das ist die gute alte Zeit, als ein Handy reichte, um verdächtig zu sein, der Killer in diesem Spiel zu sein. Das Schöne ist, beim Gucken habe ich wirklich gedacht, Moment, wie ruft der die an? Es gab doch noch gar keine Handys. Und dann kommt dieses Handy und ich denke, ah okay, das ist also genau der Moment, wo es gerade so gab. Und dann haben wir diese Teenager und es werden Leute umgebracht und es gibt eine große Party im Finale, wo sich dann nachher der Killer offenbart und es stellt sich heraus, dass es tatsächlich Sidneys Freund war. Moment, Spoiler, Spoiler! Mit einem Komplizen. Ein Film, der über 25 Jahre alt ist, darf gespoilert werden. Und was der Filmermann natürlich auch hat, ist diese Meta-Ebene. Es ist ein Film über Slasher-Filme. Das heißt, die Charaktere wissen, dass sie im Film sind bzw. verhalten sich ganz viel so, als ob sie in einem Film wären. Das ist zum einen, dass sie diese Meta-Dialoge führen. Vor allem, dass sie speziell in einem Slasher-Film sind. Dass sie in einem Slasher-Film sind. Und sie führen diese Meta-Dialoge. Wir haben auch einen Filmkenner, einen der Verdächtigen, das ist Randy, der sehr viel weiß über Horrorfilme und auch dann mal die Regeln erklärt und sagt, wer verdächtig sein könnte, wer sterben könnte. Der auch ein absolut gutes Händchen dafür hat, die Killer zu identifizieren. Genau, natürlich. Gleichzeitig ist es auch so, dass die Dialoge teilweise sehr filmisch sind. Also das ist alles so ein bisschen überhöht. Das sind keine realistischen Teenager-Dialoge. Die Teenager werden auch konsequent von 20-jährigen, mit 20-jährigen, fast 30-jährigen Leuten gespielt. Und es gibt unfassbar viele Referenzen auf den klassischen Horrorfilm und vor allem den klassischen Slasher-Film, sprich Halloween, Nightmare on Elm Street, Freitag der 13. und so weiter. Ich habe mich tatsächlich jetzt beim Re-Watchen gefragt, das ist echt lange her, da ich den das letzte Mal gesehen habe, funktioniert der Film überhaupt, wenn man die klassischen Horrorfilme nicht kennt, auf die ihr referiert? Und ich glaube, ich kann die Antwort schon vorwegnehmen, eher nicht wahrscheinlich. Und hat er mehr zu bieten als die Referenzen? Und da würde ich sagen, hat er auf jeden Fall. Aber das kannst du nicht wirklich beurteilen, weil du kennst den ganzen Scheiß, ich kenne den ganzen Scheiß nicht. Du kennst den ganzen Scheiß nicht und du warst wahrscheinlich mehrmals lost, wenn Sachen erwähnt wurden, wenn über Sachen geredet wurde. Ja, warum wird das schon so tief reingehen? Müssen wir. Ich ahne beim Gucken die ganze Zeit, dass es ein Riesenvergnügen sein könnte, wenn ich Teil der Community wäre. Ich denke die ganze Zeit, oh, what a rollercoaster, aber ich bin nicht auf diesem Rollercoaster, ich gucke zu. Ja, das habe ich mir schon ein bisschen gedacht, dass es sich wie eine Party anfühlt, zu der man die Einladung nicht gekriegt hat. Man steht vor dem Fenster und guckt rein, wie sie alle Party machen. Es ist noch schlimmer, du bist auf einer Party und irgendjemand erzählt einen Running Gag und alle lachen und machen weiter und der Running Gag wird weitergetragen. Und du merkst, du bist der Einzige in dieser Gemeinde gerade, der den Running Gag nicht kennt und der nicht mitmachen kann. Und du wagst es natürlich auch nicht, irgendwie einzusteigen, weil du weißt, dann ist Schweigen im Raum, das ist noch schlimmer. Vor allem macht dann diese Party auch noch irgendwelche ekelhaften Sachen, die alle irgendwie lustig finden und deswegen auch den Ekel ertragen. Ich verstehe halt den Witz nicht und deswegen habe ich nicht die Chance, über diesen Ekel hinweg zu kommen. Weißt du, was ich meine? Ja, ich weiß, was du meinst. Was ganz interessant ist, der Film hat ja in den 90ern diesen Hype ausgelöst, diese zweite Slasher-Revival. Und die Leute, die da mit drin waren, das waren ja Leute, die die ersten Slasher-Filme nicht zwingend kannten. Also natürlich haben Leute wie ich, ich habe Halloween gekannt, als der Film auskam. Ich habe dann meinen M-Stream gekannt. Ich fand die geil. Ich habe über die Witze lachen können. Aber die Leute, die mit mir dann in den Film ins Kino gegangen sind, das waren nicht die Horror-Film-Kennner. Das waren auch nicht die Horror-Film-Freunde und die hatten auch trotzdem Spaß dran. Ich glaube, das lag zum einen natürlich an diesem Teenager-Ding, dass du es als Teenager irgendwie geil findest, 25-Jährige zu sehen, die Teenager spielen, die viel mehr Sex haben als du und viel mehr Alkohol trinken und viel geilere Partys feiern als du. Das spielt auf jeden Fall eine Rolle, glaube ich. Möchtest du Tee, Flor? Oh ja, sehr gerne, bitte. Aber jetzt beim Widersichten, ich kann das total nachvollziehen, dass du das sagst. Ich habe auch zwischendurch gedacht, es gibt diese Momente, die wirklich stark sind. So diese Szenen, die voll reinhauen, also die ich auch wirklich unterhaltsam finde, unabhängig von den Metaebenen. Aber im Mittelteil ist der Film natürlich schon so eine sehr große Genre Masturbation. Und wenn du dir darauf keinen runterholen kannst, dann bleibt er halt schlapp. Ich weiß, Entschuldigung, ich habe die Masturbationsmetapher gerade überstrafaziert. Ein bisschen überstrafaziert. Ich habe gerade Bilder im Kopf, Flor. Kannst du das bitte ändern? Oh nein. Also folgendes. Ich habe den Film über trotzdem sehr viel Spaß, weil der Film tatsächlich es schafft auch immer wieder Sachen einzubauen, die mich einfach nur so als Filmliebhaber begeistern. Ich habe Spaß an der Slapstick tatsächlich. Und zwar ist das nicht die Slapstick, die du mir versucht hast zu verkaufen als Slapstick bei Evil Dead 2? Nein, das ist die Slapstick des Killers, oder? Es ist die Slapstick des Killers zum Beispiel und so. Und die Slapstick des Killers, den ich noch nicht weiß, dass er der Killer ist, von Stu. Der wirklich ein Over-the-Top-Spiel hat, wo ich denke, what the fuck, was macht der in diesem Film? Aber ich finde es geil. Du mochtest Stu? Niemand. Niemand mochtest Stu. Ich weiß. Hab ich im Nachhinein auch herausgefunden und habe gedacht, muss ich mich schämen? Nein, ich finde es großartig. Stu ist so gestaltet, um ein neuen Character zu sein. Ich liebe es. Ich finde es so großartig. Und das Tolle ist, dass der Schauspieler von Billy, oh Gott, der hat so einen seltsamen Namen. Skeet Ulrich. Genau. Dass der gedacht hat, beim Dreh noch, also am Anfang, er hat gedacht, er ist in einem ernsthaften dramatischen Horrorfilm. Und dann hat er das Spiel von seinem Spielpartner gesehen. Dann ist so ein Regisseur gegangen, hat zu Wes Craven gesagt, Alter, was macht der Typ? Ich weiß nicht, was er da macht. Seid ihr sicher, dass das richtig so ist? Weil er dachte, das passt doch nicht in diesen ernsthaften Film hinein. Bis sich Wes Craven dann aufgeklärt hat und gesagt hat, nein, es ist auch ein Parodie und wir wollen das so. Matthew Lillard, der auch eher durch Zufall in dem Film gelandet ist. Der hat nämlich eine Freundin zum Casting begleitet. Und dann fanden die, die das Casting gemacht haben, fanden ihn einfach funny. Der war ja gar nicht beim gleichen Casting. Also die Casterin, zu der die Freundin gegangen ist, war ja von einem anderen Film. Gegenüber, in diesem Bürokomplex, saß halt die Casterin von diesem Film hier. Und die hat ihn halt rübergeholt. Und der muss wirklich sehr lustig gewesen sein. Der muss auch am Set so viele lustige Sachen gemacht haben, weil ich habe immer wieder gefunden, diese Line hat er dazu erfunden. Und Wes Craven fand es lustig. Und diese Line und diese Line. Na, berühmt ist ja dieser Moment mit dem Telefon, wo ihm sein Partner, wenn es schon gleich ist, dass sie die Killer sind. Und sie haben sich gegenseitig aufgeschlitzt, um als Opfer da zu stehen, wo er ihm das Telefon auf die Schulter feuert. Und er wirklich einfach nur so, was soll das, reagiert. Das Ende ist großartig, aber wir müssen unbedingt mal von vorne anfangen. Lass uns mal so ein bisschen durch den Film durchgehen, weil ich glaube, das ist einer der Filme, wo es sich lohnt. Na, wir steigen ein mit unserer Hauptdarstellerin und mit unserer Protagonistin, gespielt von True Barrymore. True Barrymore, super, sehr gut. Die wird jetzt also uns den Film überbegleiten. Ja, sie haben einen Star und wir wissen, das ist toll. Das ist toll, weil dann haben wir auch gleich so jemanden, wo wir wissen, die kann gut spielen, die kennen wir, da fühlen wir uns wohl und dann hängt sie am Baum. Dann hängt sie am Baum und wir haben nichts mehr von ihr. Ja, sie machen den Psychomove quasi. Ja, aber noch krasser als Psycho, ne? Hitchcock hat seine Protagonistin wenigstens 20 Minuten oder so überleben lassen. Sie schafft gerade mal die ersten 5-10 Minuten. Das Schöne ist, dass True Barrymore ja eigentlich eingeplant war für den ganzen Film. Die sollte ja die Hauptfigur spielen, Sidney. Ja, vor allem war sie auch das Lockmittel für Wes Craven, der hatte nämlich gar keinen Bock, den Film zu drehen. Der hat das echt ein paar Mal abgelehnt. Und dann war True Barrymore dabei und er so, vielleicht überlege ich es mir doch nochmal und bin dabei und mach das. Und dann hat True Barrymore aber gesagt, nachdem sie zugesagt hatte, ach nee, ich kann doch nicht, ich habe da noch ein anderes Projekt, könnte ich nicht vielleicht die kleinere Rolle spielen? Und dann war Chris Craven schon wieder am Telefon und hat gesagt, vielleicht mache ich es doch nicht, hat sich dann aber doch wieder dafür entschieden. Und sie hat wirklich, es war ihre Idee zu sagen, es wäre doch viel geiler, wenn ich als, der ich ja als Star jetzt immer wieder besetzt werde und die Hauptrollen bekomme, am Anfang einfach da bin und man denkt, okay, die ist jetzt unsere Hauptfigur im ganzen Film über. Und ich denke auch, also ich habe den Film gesehen, zum einen habe ich gedacht, oh my fucking god, wie schnell geht dieser Film rein, was soll den Rest des Films passieren, wenn unsere Hauptfigur jetzt schon so heimgesucht wird. Und so krass, wirklich am Rande der Verzweiflung, also auch mit einer schauspielerischen Leistung, die ich ihr gar nicht zugetraut hätte, ehrlich gesagt. Wirklich gut das Ding durchzieht und dann hängt ihr am Baum und es geht nicht mehr um sie. Also schon gut gemacht. Ja, und sie ist trotzdem auf dem Plakat ganz groß zu sehen. Es sind vier Personen auf dem Plakat, True Barrymore ist im Vordergrund, True Barrymore ist auf dem Plakat präsenter als Neve Campbell, die dann unsere eigentliche Protagonistin spielt. Und es muss auch wirklich maßgeblich ihr Ding gewesen sein, also True Barrymore sagte wirklich, nehmt doch einfach wirklich mich als Hauptfigur am Anfang, damit wir die Leute einmal richtig gut, naja, reinlegen. Ja, und es funktioniert tatsächlich, also wenn man True Barrymore kennt, denkt man, wow, ja, cool, schön. Mitte der 90er war sie ja wieder groß, nachdem sie als Kind hatte sie viel gespielt, da hatte sie auch viel Horror gespielt in der Stephen King Film. Und E.T. war der erste, kurz nochmal für alle da draußen. Und dann aber vor allem auch, nicht vor allem auch, E.T. war das vor allem, aber sie hat eben auch sowas gespielt wie Feuerteufel von Stephen King und Katzenauge. Also sie hatte Horrorerfahrung und dann ist sie so ziemlich in den Drogensumpf abgerutscht, was leider vielen jungen Stars passiert ist. Ja. Um dann wiederum Mitte der 90er Jahre als Sexsymbol wieder aufzuerstehen. Sie hat dann einige wirklich eher durchschnittliche Erotik-Thriller gedreht, für einen Playboy posiert und ist dann eben bei Scream gelandet, aber sie war wieder irgendwie ein Star. Das hab ich gar nicht alles auf dem Schirm, wirklich? Hat die so viel Erotik-Scheiße gemacht? Ich kannte sie vor allem aus Poison Ivy damals, also ich wusste natürlich, dass sie die aus E.T. ist, aber Poison Ivy war der Erotik-Thriller, der irgendwie Anfang der 90er gelaufen ist. Das ist so ein typischer Film, den ich irgendwann mal abends wahrscheinlich so halbheimlich im Fernsehen geguckt habe. Und der auch jetzt nicht so, der halt so in diesem Erotik-Thriller-Trend mitgeritten ist, so Basic Instinct und Sliver und so ist Sharon Stone. Und da hat sie eine junge, erwachsene Farm-Verteil gespielt. Wahrscheinlich ist das ganz schrecklich, wenn man das heute guckt. Man stellt fest, dass das so immer diese Vibes hat, oh, da ist so eine verführerische Minderjährige. Ja. Aber dafür hab ich nicht mehr genug Erinnerungen an den Filmen. Und genau, dann war sie ein Playboy ein Jahr bevor sie den Screen gespielt hat. Sie spielt toll, du hast recht. Ja, ich wirklich, sie holt einen voll rein in diese Geschichte und vor allem glaubt man wirklich alles, was sie sagt. Und das sind teilweise Text, den sie spielen muss, wo ich als Schauspieler sage, um Gottes Willen, wie willst du das jetzt glaubhaft drüber? Das ist doch wirklich der schlimmste, schlimmste Klischee-Text, der überhaupt dastehen kann auf diesem Papier. Und sie bringt das sehr gut rüber. Ich finde das Krasse ist, und das macht der Anfang sehr stark, das trägt sich nicht durch den ganzen Film, aber die meiste Zeit über, es gelingt ihm mit diesen Klischees zu spielen, also diese Klischees auch so volle Kacke reinzuhauen. Und irgendwie dadurch diese ganze Zeit diesen ironischen Unterton zu haben, weil sie redet, wie du sagst, es ist ein komischer Text, weil sie redet eigentlich nicht wie ein Mensch redet, wenn wir nur auf den Text achten. Schafft es aber trotzdem, trotz dieser ironischen Prechung, eine Dramatik inne zu haben. Also wir sind bei ihr am Anfang. Ja, voll. Ich finde das spannend, ich finde das unheimlich, also unheimlich vielleicht nicht unbedingt, aber zumindest spannend und nervierend. Und das, obwohl das von Anfang an dieses Metaebenens-Setup hat, und obwohl es dieses Skurrile drin hat. Wir haben einen Killer mit dieser Ghost-Face-Maske. Ja, ja, ja. Ich finde auch, dass das überhaupt so dramaturgisch die ersten paar Minuten, bis Drew Balmer stirbt, einfach dramaturgisch auch sehr gut gemacht sind. Er ruft da an. Ich glaube, dass viele Frauen, viel mehr als wir Männer, das Gefühl kennen, dass einen jemand ein bisschen zu sehr sich aufdrängt am Telefon und sagt, hier, komm, hab mich zwar verwehlt, in Anführungsstrichen, aber lass uns doch ein bisschen reden, wollen wir nicht irgendwie mal ein bisschen Informationen austauschen, oder soll ich dich mal abholen und mal gehen auf ein Date? Und sie versucht das irgendwie so abzubügeln, aber irgendwie findet sie auch spannend dann mit der Zeit. Irgendwann fängt sie tatsächlich an, ein bisschen mit ihm zu flirten, ne? Ja, ich würde nicht flirten sagen, aber sie hat auf jeden Fall, sie findet es amüsant genug, um am Telefon zu bleiben und sich ein bisschen mit ihm zu unterhalten. Und ihm auch zu verheimlichen, dass sie einen Freund hat. Stimmt, macht sie auch, ja. Also irgendwie scheint da etwas drin zu sein, wo sie denkt, oh ja, vielleicht, mal gucken, was passiert. Und dann dreht sich das von einer Sekunde auf die andere, wenn er sagt, ich möchte wissen, wen ich da sehe. Also es ist ein schönes Eskalationsmoment, weil er sagt es so, also wir hören es als Zuschauer, Aber er macht natürlich gleich danach dieses Gaslighting, sie sagt, was hast du gesagt? Und er sagt, nee, nee, ich hab nur gesagt, dass ich wissen will, mit wem ich rede. Ja, und das ist fies. Das ist so fies, vor allem, weil wir natürlich sehen, wie sie immer unangenehmer berührt ist und sich denken, um Gottes Willen, was ist hier los? Und wir natürlich auch wissen, wir sitzen in einem Horrorfilm, natürlich ist das der creepy guy. Und dann diese großartige Eskalation, wenn sie ihn anschreit am Telefon und er zurückschreit. Und das ist schön, weil es so ein Fake-Fakeout ist. Normalerweise im Horrorfilm ist es ja klassisch, sie schreit ins Telefon rein und dann ist plötzlich jemand anderes. Sie geht dran und sagt so Asshole und dann ist so ihre Mutter. Jaja, genau. Und das wird aber hier nicht gemacht, sondern er schreit dann zurück und sagt, ich werde dich aufschlitzen. Wenn du nochmal auflegst. Genau. Und von da an ist es einfach nur Horror, weil sie weiß, er ist irgendwie da, er weiß, wie sie aussieht. Er weiß, wo sie ist im Haus und er hat ihren Freund, der auf der Terrasse ist. Und dann spielt er dieses perfide Spiel mit ihr, dass sie im Horrorfilm Fragen beantworten muss. Hättest du die Fragen beantworten können? Natürlich nicht. Woher denn? Flor, ich habe nichts davon gesehen. Du hast Halloween auch nicht gesehen. Nein. Ich habe Dank dir Evil Dead 2 gesehen. Das ist aber ein ganz anderes Genre. Was? Das ist Cabin in the Woods und Backwood Horror. Was? Was? Wir machen jetzt Stoff, wir machen jetzt hier einen Cut und wir gehen jetzt ganz kurz ins Lexikon. Ich kann dich nicht so stehen lassen. Oh mein Gott. Das muss man sehen. Lexikon. Okay, los, erzähl mir ein bisschen was. Slasher. Der Slasher-Film ist ein Horror-Subgenre, das Ende der 70er, Anfang der 80er entstanden ist. Ich würde behaupten, auch wenn oft gerne noch so mit anderen Filmen rumjongliert wird, dass Halloween eigentlich der erste richtige Slasher ist. Eventuell Black Christmas aus dem Jahr 1974, der hat schon sehr viele Zutaten davon. Aber es fehlt so ein bisschen diese soziale Ebene, die wir dann in Halloween viel stärker drin haben und auch in den folgenden Slasher-Filmen. Also was ist der Slasher? Grundsätzlich geht es um Filme, in denen die Protagonisten, meistens Teenager, fast immer Teenager, eigentlich immer Teenager, sonst ist es schon kein Slasher mehr, von einem Killer bedroht werden. Mal bei einem Killer, dessen Identität wir von Anfang an wissen, mal von einem übernatürlichen Killer, z.B. in den Freitag der 13. Fortsetzungen und auch bei Nightmare on Amstreet. Mal von einem Killer, dessen Identität unbekannt ist, wobei das Who-Done-It, das Murder-Mystery-Moment eigentlich keine Rolle spielt. Also es gibt keine Chance für uns zu rätseln, wer der Mörder sein könnte und es wird auch nicht von uns erwartet, dass wir rätseln. Es ist einfach ein Teil davon, ist aber nicht wesentlicher Bestandteil. Das Ganze ist, glaube ich, vom Dschallo sehr stark inspiriert. Beim Dschallo waren Teenager auch oft Opfer. Wir hatten auch diese POV des Täters, was wir im Slasher dann ganz viel finden, dass wir die POV des Täters haben auf die Opfer. Dass es so diesen Voyeurismus-Aspekt gibt. Was die richtigen Slasher-Filme von diesen Prototypen dann abhebt, ist, dass sie dieses amerikanische Moment mit reinbringen und vor allem dieses amerikanische konservative Moment. Slasher spielen oft an vermeintlich sicheren Orten, sehr gerne in der Vorstadt oder in kleinen Ortschaften, wo die Welt noch heil ist, wo jeder jeden kennt, wo man nichts zu befürchten hat. Und das Böse wird in Slashern externalisiert dadurch, dass das Böse in diese Stadt einbricht. Es sind eigentlich immer Menschen, Wesen, wie auch immer, die von außerhalb kommen. Das ist das, was Halloween so besonders macht, der von 1978. Da kommt das Böse nämlich aus der Kleinstadt selbst und kommt wieder rein. Das heißt, das Böse wird so als inherenter Bestandteil dieser Vorort-Idylle gezeigt. Der Killer hat als Kind schon gemordet und kommt aus einer gut bürgerlichen Familie. Keiner kann erklären, warum er das tut. Er tut es einfach. Und es steht irgendwie für das Böse an und für sich, was in diese Welt einbricht. Und dann das, was in Scream viel thematisiert wird. Es gibt bestimmte Stereotype, so Tropes, die sich einfach durchgesetzt haben. Zum Beispiel, dass der Killer immer fast wie so eine göttliche Sühneinstanz wirkt. Sprich, die Teenager, die sich daneben benehmen, die erwicht es. Teenager werden getötet, wenn sie Sex haben. In der Eröffnungsszene von Freitag der 13. haben wir einfach zwei die Vögeln und dann werden sie erstochen. Teenager werden getötet, wenn sie Drogen nehmen. Teenager werden getötet, wenn sie irgendwie gegen Regeln verstoßen, weil sie sich auf ein Gelände schleichen, auf dem sie eigentlich nicht sein dürfen, weil sie in Häuser einbrechen, weil sie irgendwelchen Blödsinn machen. Also haben wir es mit einem Genre zu tun, das eigentlich ein konservativer Heimatfilm ist? Ja, auf jeden Fall. Das Genre des Slashers trägt ganz viel von konservativen Amerika der 80er Jahre und vor allem von Amerika der Reagan-Ära in sich. Was ganz interessant ist, weil die Konservativen haben am härtesten gegen den Slasher-Film gekämpft damals. Spannend. Also die Heeroplikane haben damals quasi so das Programm gemacht, unser Kino muss wieder braver werden und schöner. Von Reagan gibt es ja auch diesen berühmten Satz, oder von seiner Frau. Ich weiß es nicht genau, dass die amerikanische Familie mehr sein sollte, wie die Waltons und weniger wie die Simpsons. Ja stimmt, ich erinnere mich sogar. Und dementsprechend wurden diese Filme dann, ja, die hatten ganz schön zu kämpfen mit Zensurmaßnahmen und dann gab es natürlich auch die Selbstzensur, aber das ist schon so vorweg gegriffen. Es gibt diese Regeln und dazu gehört eben auch, dass es meistens das sogenannte Final Girl gibt. Das Final Girl ist das Mädchen, das sich an die Regeln hält, das keinen Sex hat, das ein bisschen Brüder ist, das so ein bisschen die Verkörperung des Brüden Amerikas auch ist, das keinen Sex hat, keine Drogen nimmt, sich nicht auf illegale Aktivitäten einlässt, trotzdem gleichzeitig mit den Leuten, die das machen, befreundet ist und die auch immer so ein bisschen eine Vorahnung davon hat, dass was Böses passiert. Jamie Lee Curtis ist das berühmte Final Girl, ganz eindeutig. Die ist viel braver als all ihre Kollegen und deswegen darf sie auch überleben und meistens auch sich dem Killer stellen. Das ist nämlich auch im Moment des Final Girls, was oft übersehen wird, das Final Girl ist nicht nur das brüde Mädchen, sondern das Final Girl hat auch so eine badass Attitüde. Das Final Girl kämpft auch gegen den Killer und das Final Girl besiegt auch den Killer. Auch wieder Halloween. Der Film wird jetzt sehr oft genannt werden, Es gibt nicht viele gute Slasher-Filme da draußen, um das gleich vorweg zu sagen. Die meisten Slasher-Filme sind ziemlich schlecht, aber auf Halloween lasse ich nichts kommen. Einer der besten Horror-Filme seiner Zeit. Außer Blut. Halloween ist auch gar nicht so blutig, das gehört nämlich auch dazu. Der Kill Count in Slasher-Filmen muss gar nicht sonderlich hoch sein. Aber dafür muss dann, wenn man sieht, was jemand umgebracht wird, besonders scoremäßig sein? Nein, auch nicht. Aber es ist ein Slasher, das heißt doch schon Slasher. Deswegen hat unter anderem auch die Filmwissenschaftlerin Vera Dyker den Slasher-Film als Stalker-Film bezeichnet. Weil das vielleicht viel mehr das Moment des Slasher ist als das Stalking, viel wichtiger ist als das Slaschen. Weil wir haben ganz viel den Killer, der auflauert, der Killer, der seine Opfer lange beobachtet, lange quält und auch verfolgt, bevor sie ihn wahrnehmen. Halloween ist natürlich wieder das tolle Beispiel, wo wir Michael Myers, den Killer in diesem Film, die ganze Zeit irgendwie in den Büschen haben. Wir haben ganz oft seine Perspektive und wie er einfach nur unsere Protagonisten verfolgt. Aber auch bei Nightmare on Elm Street, wo Freddy Krueger sehr lange wartet, bis er seinen Opfer tötet und einfach mal durch die Schule jagt und hinterherläuft. Aber natürlich muss der Film trotzdem Slasher-Film heißen, weil wenn er nur Stalker-Film heißen würde, dann würde das bedeuten, dass darunter auch Filme fallen, wo seltsame Menschen Leuten auflauern und ihnen immer Witze erzählen oder mit so einer Trompete. Immer wieder. Ok, welchen Film hast du oder welches Filmkonzept hast du gerade im Kopf? Was für ein Film willst du drehen? Erzähl mir. Ich habe gerade Lust, so einen Slasher-Film zu drehen. Bloß, dass der Killer kein Killer ist, sondern einfach ein notorischer... Trompeter. Nein, so ein Stand-Up-Comedian, der kein Publikum hat. Der einfach immer hinterher rennt und Witze erzählen will. Und den einfach hinterher rennt und ihn einfach zu Boden tackelt, um ihnen Witze zu erzählen. Fantastisch. Würde ich direkt gucken. Not-Witze funktionieren einfach nicht im Deutschen. Tja. Not. Ok. Halloween 1978 hat diesen Trend ausgelöst und das Krasse war halt ein niedriges Budget und riesiger Erfolg. Riesiger Box-Office. Und das hat dazu geführt, dass die Leute angefangen haben, überhaupt Slasher-Filme zu drehen und dass auch die großen Studios das Zeug gedreht haben. Und weißt du, statt eines Messers möchte ich einen Furz kissen. Oh Mann, John, hör auf. Es muss übrigens kein Messer sein, es kann auch ein Beil sein, es können Klauenhände sein. Aber zum Beispiel auch so ein Protofilm, der ein bisschen beeinflusst hat, aber Texas Chainsaw Massacre aus 1974 ist kein Slasher-Film, weil er einfach deutlich mehr naja, Backwood-Horror ist. Weil es darum geht, dass die... Und der Unterschied ist eben bei Texas Chainsaw Massacre geht es darum, dass unsere Protagonisten sich im Hinterland verirren und raus sind aus ihrem Safe Space. Während beim Slasher befinden sich die Protagonisten eigentlich in ihrem vermeintlichen Safe Space. Sie sind in ihren Dörfern, in ihren Vororten, in ihren Feriencamps. Da, wo sie eigentlich sicher sein sollten, aber sie sind nicht sicher. Darf ich einen reinwerfen, von dem ich glaube, dass er fast noch besser als Halloween in dieses Genre passt, aber viel mehr Spaß macht? Ja, bitte. Tucker and Dale versus Evil. Also das ist natürlich einer, der auf die Scream-Sache aufgesprungen ist, mehr oder weniger dann. Später, deutlich später. Genau. Der die einfach die Ironie irgendwie mit rein nimmt, aber das kann ich wieder, da komme ich dann wieder klar und das sind auch die Teile in Scream, mit denen ich klar komme. Tucker und Dale versus Evil ist aber tatsächlich eher in Bezug auf den Cabin in the Woods-Horror oder Backwood-Horror? Meinig auf den Slasher. Was gibt es noch für Shores, Noah? Das ist einfach ein Horror-Film, was soll das? Na ja, auf jeden Fall wurden dann wirklich viele Slasher-Filme gedreht. 1978 bis 1984 gilt es so als das Golden Age des Slasher-Films. Nach Halloween kam Freitag der 13.1980, der von der Qualität schon deutlich, deutlich, deutlich schlechter ist als Halloween. Fast so eine pervertierte, dumme Variante davon. Ganz spannend allerdings, dass er sehr konsequent bei den Killer-Szenen die POV des Killers hat und man sehr lange rätselt, wer der Killer ist. Und dann kam, groß ist natürlich auch noch Nightmare on Amstreet, da sind wir bei Wes Craven wieder. Das ist ein großer Beitrag zum Slasher-Genre. Und dann unzählige Filme wie Prom Night, Muttertag, blablabla. Ich lese gerade ganz viele Titel, die mir nichts sagen, Camp des Crowns. Ich habe viele von denen auch nicht gesehen. Und natürlich, das ist nämlich dann der Moment, in dem wir in das Silver Age eingehen, was eigentlich schon so ein bisschen das Schmuddel Age ist. Video wird groß, Videotheken werden groß. Und die großen Slasher-Filme, sprich Halloween, Nightmare on Amstreet und Freitag der 13., kriegen Fortsetzungen. Kriegen sehr viele Fortsetzungen. Und jeder dieser Filme hat dann irgendwie so einen Rattenschwanz an Teilen, fünf, sechs Teile, wenn nicht sogar mehr, die alle schlecht sind. Nightmare on Amstreet ist so ein bisschen eine Ausnahme. Nightmare on Amstreet hatte ein paar gute Treffer dazwischen. Aber die meisten sind einfach nur noch Variationen von demselben Spiel. Und deswegen ist es dann ja auch so meta geworden, dass man sagt, okay, das Genre des Slashers ist so stereotyp, dass man immer wieder dieselben Figuren erkennt, dass man immer wieder dieselben Handlungsmuster erkennt und auch immer wieder dieselben subtilen soziologischen Subtexte, die halt nicht sonderlich subtil sind. Und die wirken, als ob das irgendwie so Gefährten wären für das konservative Amerika, um eine Ideologie durchzudrücken, die sagt, nehmt keine Drogen, habt keinen Sex und geht nachts nicht vor die Tür. Bleibt schön zu Hause und seid nett zu euren Eltern im Vorort, wo es euch allen gut geht. Übrigens ein sehr weißes Genre. Wahrscheinlich das weißeste Filmgenre von allen. Das ist mir aber auch nochmal aufgefallen. Habe ich gedacht, so ein Gottesfilm. Also vor allem leben die alle in riesigen Häusern, in Luxus und auch in einem Alter, wo man denkt, oh mein Gott, was ist da los? Und die Eltern sind nicht präsent. Das ist auch so ein Moment des Lächerfilms. Was aber auch wieder ganz spannend ist, es gibt natürlich auch sozialen Subtext, die man reinlesen kann, der sich sehr kritisch mit dieser Welt auseinandersetzt. Eben in Halloween zum Beispiel, dass das Böse aus dieser Welt kommt, aber externalisiert wird, haben wir auch in Nightmare on Elm Street, in dem zweiten wirklich guten Slasher-Film, Freddy Krueger ist ein Produkt dieser Welt, weil die Eltern haben ihm vorgeworfen, ein Kinderschänder zu sein und deswegen haben sie ihn bei Lebending im Leib verbrannt. Und dann kommt er, um ihre Kinder in ihren Träumen heimzusuchen. Das ist die Hintergrundgeschichte von Freddy Krueger. Und dazu gehört unter anderem auch, dass Eltern nicht präsent sind. Die Teenager sind auf sich gestellt, sie leben in diesem krassen Luxus, sie haben diesen vermeintlichen Safe Space, aber ihnen fehlen die Ansprechpartner, die ihnen irgendwie Schutz geben. Die Eltern von Stu, von Billy, von Randy und von Tatum sehen wir gar nicht. Diese Eltern existieren in dem Film nicht. Billy sitzt einmal neben seinem Vater in der Polizeiwache. Ist das ein Sprecher? Der Vater von Sidney, den sehen wir nur in der Eröffnungssequenz. Einmal kurz und am Ende. Ihre Mutter ist tot. Es gibt irgendwie, es fehlt dieser elterliche Schutz. Und die vermeintlichen Autoritätsfiguren sind entweder selbst Psychos, wie der Direktor, Fonzie. Das ist großartig. Oder taugen nicht als Autoritäten, weil sie halt selbst sehr schwach und sehr weich sind. Dewey, der große Bruder. Also da hast du auch eine der großartigsten Figuren erwähnt. Aber du bist noch mit drin im Lexikon, oder? Ich bin noch im Lexikon drin. Und genau, der Videomarkt sorgt dafür, dass unzählige von diesen Filmen gedreht werden, teilweise direkt in Videotheken, damit Leute, die sich aus dem Regal greifen können, ich habe zu viel von diesem Scheiß gesehen. Vor allem die Freitag der 13. Fortsetzung, ich habe zu viel davon gesehen. Ich habe zu oft dann irgendwann Ende der 90er in Videotheken irgendwie mit Freunden in den vierten Teil von Jason gegriffen und gesagt, ja, komm, lass uns den Ding gucken. Und die sind halt alle schlecht. Okay. Es ist eine Gaudi, wenn du betrunken bist und wenn du Popcorn hast und mit Freunden guckst und du machst dich drüber lustig, dann macht es Spaß. Aber ansonsten sind keine guten Filme. Und dann war der Slasher tot. Das heißt, das war die Zeit, in der der Slasher einfach verkümmert war zu billige Videothekenproduktion. Der Horrorfilm, haben wir ja schon gesagt, hatte so seine Schwierigkeiten in der damaligen Zeit. Und dann gibt es diese zweite große Slasherwelle und an deren Anfang steht eben Scream, der das Genre aufgreift und genau diese Schwächen des Genres thematisiert und auch irgendwie persifliert, teilweise subtil, teilweise weniger subtil. Und trotzdem immer noch ein Horrorfilm. Also er ist keine Parodie, er ist nicht ein Spoof, er ist nicht so was wie Scarymovie dann später, sondern er ist immer noch ein Film, der ins Genre reinpasst. Und Scream hat ja entsprechende Fortsetzungen nach sich gezogen und so Ende der 90er sind dann unfassbar viele weitere Slasher entstanden, bis das Genre dann wieder gestorben ist, einfach weil es zu viele von diesen Teenager-Horrorfilmen gab. Das heißt, wir sind jetzt gerade in einer Dead-Phase und müssen warten, bis irgendjemand wieder das Genre belebt? Ne, bloß nicht, das reicht. Ich glaube, der Slasher hat seine Zeit gehabt und ich wüsste nicht, wie man das... Also sie versuchen es ja offensichtlich. Wie gesagt, in den letzten zwei Jahren wurden zwei Scream-Filme veröffentlicht. Ich glaube, das Genre hat seine... Es ist wirklich kein Genre, wo man noch was rausholen könnte, zumindest nicht über die Metaebene. Das war's jetzt. Mit der Metaebene ist es durchgespielt. Vielleicht findet noch mal jemand was, aber vielleicht ist es auch einfach an der Zeit, das erst mal ruhen zu lassen. Also ich bin jetzt nicht erpicht auf ein großes Slasher-Revive, ganz ehrlich. Naja, es ist wahrscheinlich wie mit den meisten Genres. Du hast irgendwie dann deine Fanbase, die sich normalisiert, wo du dann sagst, okay, das ist jetzt... Das können wir erwarten an Publikum für diesen Film und gut ist, es gibt keine neuen Impulse oder sowas, sondern es gibt einfach Leute, die das weiter gerne konsumieren und mögen und dann hast du deine Subkultur und gut ist. Ich glaube, die potenzielle Fanbase ist auch vielleicht ein bisschen zu alt für diese Art von Film. Also es gab ja die Reboots von Halloween und von Texas Chainsaw Massacre, von Halloween. Das von Scream kann man auch irgendwie mit reinrechnen. Was ist mit Saw? Nee, Saw ist kein Slasher. Oh Gott, ich verstehe es nicht. Ich verstehe es einfach nicht. Hast du Saw gesehen? Nein, aber ich... Bei Saw sind die Opfer keine Teenager. Bei Saw steht die Täterperspektive nicht so im Mittelpunkt. Es geht nicht darum, dass jemand eindringt in einen vermeintlich sicheren Ort. Es hat einfach nicht diese Tropes drin. Und einige Slasher Reboots und Revivals hatten diese Tropes halt auch nicht mehr drin. Also das Halloween Remake war eine Katastrophe, weil sie einfach nicht verstanden haben, was Halloween ausgemacht hat. Okay. Ist deine Powerpoint durch? Meine Powerpoint ist durch. Das war, das muss man sehen, Lexikon. Okay, aber jetzt wo du alles über Slasher weißt, was du wissen musst, kannst du den Rest des Films genießen. Wo waren wir? Also ich will noch mal ganz kurz wenigstens Kevin Williamson reinnehmen, der das Ding innerhalb von drei Tagen geschrieben hat. Ja, sein Debüt, ne? Der hat sich ganz viele Horrorfilme angeschaut, wie man das so macht, wenn man einen Film schreiben will. Und hat sich gedacht, jo, die sind alle gleich. Ja. Dann mach ich mal die Meta-Variante davon. Und hat innerhalb von drei Tagen dieses Ding runtergeschrieben und ich denke mir die ganze Zeit, ja, seems legit, alles gut, natürlich. Wenn du weißt, wie sowas funktioniert, dann, und es ist ja offensichtlich, wie sowas funktioniert, dann kannst du das auch in drei Tagen schreiben. Unter Geldmord? Ja. Und dann hat er richtig, er hat richtig schlimme scheiß Jobs gemacht. Der Arme. Also ich hab alles durchgelesen, aber ich erspare euch jetzt, was er alles gemacht hat. Aber dann hat er das Ding für 400.000 Dollar verkauft. An die sympathischsten Figuren in ganz Hollywood. Ganz toll. Weinstein-Brüder. Yay! Aber nicht an Hawi. An Bob. An Bob. Ja, aber Bob ist auch ein Arsch. Bob ist genau das gleiche. Bob ist nicht so schlimm wie Hawi, hab ich das Gefühl, aber Bob ist auch ein Arsch. Ja, genau. Also insofern nimmt es sich nicht so wahnsinnig viel. Aber das Tolle ist, er hat das Ding geschrieben und angeboten und dann gab es so eine Art Bidding-War. Also dass wirklich mehrere Paramount und so weiter einfach interessiert waren und sich dann Angebote hin und her geschoben haben. Was ist denn das für eine krasse Scheiße, wenn du als Autor dein erstes Ding schreibst und du bist voll in Geldnot. Und dann hast du was geschrieben und schickst es los und plötzlich fangen sie alle an sich zu streiten. Nein, ich will das auch nicht, ich geb dir viel Geld. Ja, ich frag mich auch, was für eine absurde Situation ist das. Wie konnte das sein, weil der Horrorfilm war in den 90ern wirklich, der hatte eine Türephase. Horror war nichts, womit man Geld gemacht hat im Kino. Wes Craven hatte ja tatsächlich auch so eine Art Metafilm versucht mit dem Nightmare on Elm Street davor. Also er hat... Ja, dieses Wes Cravens Midnight und New Weekend. Nee, nee, ich rede von was anderem. Ach so. Freddy's New Nightmare 1994, das war der sechste, der siebte Teil von Nightmare on Elm Street. Und da hat er auch schon eine Mieterebene gemacht. Da spielt das Ganze nämlich in einer Welt, in der Nightmare on Elm Street als Film existiert und die Hauptdarstellerin dann von, also die Hauptdarstellerin spielt sich selbst und sie wird von Freddy Krieger gejagt. Okay. Ich dachte deswegen hieß Wes Cravens New Nightmare, aber egal. Wes Cravens New Nightmare, genau. Freddy's New Nightmare war der deutsche Titel. Aha, verstehe. Ja, deswegen. Also, aber ansonsten, das war auch kein großer Erfolg und irgendwie ist es merkwürdig, warum haben die plötzlich alle gedacht, dass Meta-Horror Geld bringen würde und es hat ja auch Geld gebracht. Ich glaube, dass das Buch an sich einfach lustig war und dass viele das auch als Komödie einfach gelesen haben und das irgendwie geil fanden. Und das Interessante ist ja dann, nachdem das Buch verkauft wurde, gab es ganz im Gegenteil wieder Probleme, einen Regisseur zu finden. Weil Wes Craven hat das ja eben erstmal abgelehnt und Sam Raimi hat es auch abgelehnt und andere haben es auch abgelehnt. Sie wollten, sie haben wirklich, also sie haben verstanden, worum es geht, weil sie haben bei den alten Horror-Regisseuren nachgefragt. Sie haben bei Wes Craven nachgefragt, sie haben bei George A. Romero nachgefragt, über den wir in unserer Zombie-Film-Retrospective geredet haben. Sie haben bei Sam Raimi gefragt, Tanz der Teufel, Evil Dead. Und dann haben sie noch so ein paar, die offensichtlich, naja, die halt so für das postmoderne Kino stehen. Sie haben Robert Rodriguez gefragt, der Regisseur von From Dusk till Dawn war damals, so sein aktuelles Projekt. Im Grunde nur Tarantino. Der mexikanische Tarantino. Ja, mexikanische Tarantino. Danny Boyle haben sie gefragt, das ist der, der Slater dann später machen sollte. Und sie, ja genau, sie hatten einfach Interesse dran, einen guten Regisseur dafür zu finden, der Erfahrung hat, der weiß, entweder weiß, wie man einen referenzvollen Film inszeniert oder der weiß, wie man Horror inszeniert. Und genau, Wes Craven, das hatten wir ja schon, haben sie da mit Drew Barrymore gekühlt und das hat auch funktioniert. Ich hab irgendwo gelesen, dass die auch so ein bisschen das Problem hatten, dass viele Regisseure das Ding gelesen haben und doch im starken Akzent auf die Komödie haben wollten und die Morde, die passieren, noch komödiantischer haben wollten. Ja. Das, was Craven dann später auch moniert hat und gesagt hat, nee, dass einen Mord an sich oder den Killer an sich, den Akt, kann man nicht komödiantisch erzählen. Das ist der Moment, wo man ernst bleiben muss. Und dazwischen kann ganz viel Zeug passieren, aber es gibt so feste Punkte, die klar sein müssen und die auch ernsthaft inszeniert werden müssen. Und ich glaube, das rettet den Film auch. Du würdest auch sagen, er hat Recht damit. Absolut, absolut, richtig. Es gibt ja dieses komödiantische Moment, wir haben von Slapstick geredet, der Killer, das ist ungewöhnlich für einen Slasher-Film, der Killer kriegt ganz schön oft auf die Fresse. Aber nicht ungewöhnlich ist, dass der Killer offenbar indestructible ist. Ja, genau. Aber er ist nicht so indestructible wie zum Beispiel Jason oder wie Michael Myers, weil die kriegen auf die Fresse und gehen einfach weiter und er fällt halt wirklich um, er stolpert über seine eigenen Füße. Ich denke die ganze Zeit, okay, das ist du, das ist ganz eindeutig die Körperlichkeit von Stu. Was ja wirklich unrealistisch ist, eigentlich hätten die beide überall blaue Flecken und irgendwann, Moment, du siehst aus, als hättest du ein Telefon gegen den Kopf gekriegt. Könnte es sein, dass du gestern Nacht unterwegs warst, um Leute zu töten? Also total unrealistisch, das ist absolut. Aber das ist nicht das einzige Unrealistische an diesem Film. Aber es ist großartig, wie der Killer rumstolpert, wie der Killer auf die Fresse kriegt und das ist besonders, das kennt man vom Slasher sonst nicht, weil der Killer ist immer so wirklich über groß, über mächtig und unheimlich und hier ist halt einfach mal goofy und komisch. Ja, eine Slapstick-Figur halt. Und ich finde das mit der Maske auch echt gut. Das funktioniert warum auch immer mit dieser Maske. Manchmal wirkt der Killer dann so total überrascht, wenn er was gegen den Kopf kriegt. Also so ein bisschen ist es Edvard Munch. Ja, genau. Weißt du was, die Geschichte von der Maske ist ja auch so ein Ding. Die haben natürlich als erstes angefangen, ihre Produktionsleute dagegen zu werfen. Die Designer, die einfach alles Mögliche entworfen haben an Masken und Wes Craven die ganze Zeit gesagt hat, ne, das ist es irgendwie noch nicht so. Und dann waren die unterwegs bei irgendeinem Location-Scout in einem Haus und dann haben sie dieses Haus später nicht benutzt, aber da lag so eine Maske rum. Funworld. Genau, eine kleine Klitsche damals. Das war keine große Firma. Die haben halt solche Masken, also so einfach Kostüme hergestellt. 1991 wurde die von Brigitte Slayatine entworfen. Und das heißt also zumindest der Part, dass die Maske im Handel war, stimmt. Allerdings nicht so, im Film wird es so sehr stark gemacht, dass das ein Kostüm wäre, was tausend Menschen hätten. Sie finden das direkt auch im Supermarkt, das war es nicht. Es war eine Funworld-Maske, aber die war Teil von einer Masken-Kollektion, Fantastic Faces. Genau, und hieß Ghostface, glaube ich, aber erst danach nach dem Film. Genau, sie hieß damals noch The Peanut-Eyed Ghost und sie war inspiriert von einem Gespenst, was in einem Betty-Boob-Kartoon im Jahr 1930 vorkommt, das so ein Gesicht hat. Oh mein Gott, das wusste ich nicht, aber ich glaube, ich habe ein Bild im Kopf. Und es ist auch nur die Maske, weil es gab dann ja später noch Diskussionen darüber, welche Farbe das Kostüm haben sollte. Ach so, ja, ja. Und die wollten eigentlich weiß werden, ursprünglich. Und da haben sie sich dann Gott sei Dank dagegen entschieden. Genau, und da haben sie die Maske gefunden und haben dann gesagt, die wollen wir haben. Und dann haben sie erstmal mit Funworld so ein bisschen verhandelt. Naja, sie haben ja erstmal versucht, diese Maske eben nicht von Funworld kaufen zu müssen. Sie haben erstmal gesagt, liebe Designer, wir haben jetzt so viele Masken hinter uns, wir haben hier die richtige, aber bitte verende diese Maske mit so 20%, damit wir die Royalties uns sparen. Und dann haben die wieder Veränderungen von dieser Maske vorgelegt und dann haben sie irgendwann auch beim Dreh, ich glaube, es war schon echt, die haben schon bald angefangen zu drehen, es war kurz davor, glaube ich. Und dann sagt er, nee, also ich mag das Original lieber. Und dann haben sie angefangen, mit der Firma sich auseinanderzusetzen. Und daher kommt dann der Name, nämlich R.J. Torbert. Der war damals für die Lizenzvergabe bei Funworld verantwortlich. Der hat dem Ding den Namen Ghostface gegeben. Echt, ich dachte, das stand schon im Drehbuch drin, dieser Begriff. Wenn meine Informationen stimmen, dann war er der, der den Begriff Ghostface geprägt hat. Und im Film benutzt es ja Tatum, nennt es Ghostface, aber ansonsten ist es ja das, wie haben sie das Vater-Death-Frist? Ja, genau. Und Bob Weinstein war immer noch nicht glücklich mit der Maske. Der hat dann gesagt, also die ersten Zähne gedreht hatten, hat er gesagt, ey Leute, macht mal so fünf, macht mal fünf verschiedene Masken. Ich will mal gucken, was am gruseligsten wird. Das ist so ein Arschloch-Move. Was ist das denn? Macht fünf verschiedene Masken und dreht damit mal bitte die Szenen, damit wir wissen, was am besten ist. Und es war nicht nur so, dass er mit der Maske unzufrieden war. Er hat die Dailies gesehen, also das, was man täglich dann zurückbekommt vom Set. Das war damals natürlich noch was anderes, als es noch nicht digital war. Der Mutter ist erst entwickelt und so. Das heißt, er hatte ein gewisses Delay und hat sich dann angeschaut, was sie gemacht haben, jeden Tag gedreht haben. Und hat echt den Arschloch-Move gemacht und gesagt, Alter, ihr macht totale Scheiße. Ich glaube, wir hören lieber auf. Oh, what? Und dann haben sie gesagt, na ja, wir schneiden mal zusammen, was wir hier haben an der ersten Szene. Also das mit Drew Berman. Und haben ihm das dann geschickt. Und dann kommt von ihm zurück, ja, ja, offenbar habe ich keine Ahnung. Lasst mal, macht mal ruhig. Ist das in Ordnung? Ihr habt das sehr gut im Griff, alles. Was ein Stress. Zumindest was die Maske betrifft, kann ich ihn verstehen, weil wenn man die Maske sieht, die sieht nicht aus wie eine unheimliche Horrorfilmmaske. Ja, jedes Mal, wenn ich diese Maske vorher gesehen habe, bevor ich den Film jetzt gesehen habe, habe ich gedacht, das kann nichts werden. Es ist genauso wie bei Ghost Story, wo du einen Bettlaken über dem Kopf hast als Geist und denkst, das klappt nie, das wird ein lächerlicher Film. Und am Ende hast du doch irgendwie etwas, was sehr gut funktioniert. Ghost Face wirkt ja die meiste Zeit über. Also die Maske wirkt, wenn man sie sieht, out of context, eher verzweifelt, ängstlich, vielleicht sogar ein bisschen traurig, melancholisch, aber nicht böse. Also einfach wie die Augen geformt sind und wie der Mund geöffnet ist. Ich glaube, man kann einfach in diese Maske ein Haufen Zeug reininterpretieren. Also wenn man dann Kontexte setzt, kannst du da relativ viel rausholen. Ich glaube, das ist auch ein bisschen das Ding, was in dem Film dann zum Tragen kommt. Das haben wir ja ganz viel. Also wir haben diese tolle Szene, wenn Tate mit dem Killer in der Garage steht und zu ihm sagt, bin ich jetzt das arme Opfer, wirst du mich jetzt umbringen? Und da wirkt die Maske einfach nur ratlos. Wir sehen so ein ratloses Gesicht. Hat sie immer noch keine Angst, was soll ich denn noch machen? Ja, genau. Es ist großartig, stimmt, wirklich je nach Kontext. Und wenn er auf die Fresse kriegt, dann wirkt er so, als ob es ein Schmerzensschrei wäre. Aber wenn er über sein Opfer gebeugt ist und ein Messer gezückt hat und wir sehen zum Beispiel die Maske nur gespiegelt im Auge des Opfers, holy shit. Holy shit, ja, absolut. Oh mein Gott, was ist das für eine Musik? Was war das? Wo sind wir? Ich glaube, wir wurden rausgerissen. Aber wo hin? Oh mein Gott, Johannes, ich befürchte, wir befinden uns in einer Self-Promo. Oh nein. Shit. Ganz schnell, ganz schnell, damit wir zurück zum Besprech können. Was müssen wir machen? Was müssen wir sagen? Wir müssen den Leuten unbedingt sagen, dass sie uns abonnieren sollen, wo auch immer sie sind. Also auf Spotify oder Apple oder sowas. iTunes, Beam, whatever, was ihr auch benutzt. Genau. Also abonnieren und anderen sagen, dass sie uns abonnieren sollen. Auf jeden Fall. Wenn euch die Folge gefällt, gebt uns gerne Sterne, Herzchen, Daumen hoch, was auch immer euer Podcatcher anbietet. Genau. Und wenn sie euch nicht gefällt, dann schickt diese Episode weiter an eure Feinde oder eure Nachbarn oder sowas. Und wenn ihr uns Feedback geben wollt, wir freuen uns total über jeden Kommentar an johannes-muss-man-sehen.de oder florian-muss-man-sehen.de Genau. Schickt uns Filmvorschläge und so weiter. Oh, wir sind schnell durchgekommen. Jetzt schnell raus, schnell wieder zurück ins Gespräch. Nach der ersten Szene kommen wir in unsere eigentliche Story rein. Das heißt, wir lernen unsere Protagonisten Sidney kennen. Wir lernen unseren ersten verdächtigen Billy kennen, der dann auch im Horrorfilm typisch durchs Fenster kommt. Und wir lernen diese ganze Highschool-Klitsche um sie rum kennen. Es sind ja gar nicht so viele. Also allein deswegen ist schon ein bisschen albern zu sagen, wir müssen raten, wer der Killer ist, weil es gibt halt nicht viele Verdächtigen. Es gibt Stu, den besten Freund von Billy. Es gibt Randy, den Horrorfilm-Freak. Und es gibt Tatum, die Freundin von Stu. Es gibt aber auch noch ganz viele Schüler an dieser Highschool und irgendwelche Erwachsenen, die irgendwo sind. Ja. Dewey und die... Genau. Dann haben wir Dewey. Reporterin gibt es auch noch. Gail. Aber wer von denen ist denn tatsächlich verdächtig? Ja. Sind Stu, Randy und Billy eigentlich die einzigen so wirklich verdächtig, oder? Ich habe die ganze Zeit das Gefühl, dass der Film mir zwar sagen will, es gibt diese Verdächtigen hier. Ich versuche jetzt jedem irgendwie ein Motiv zu geben. Aber ich als Zuschauer, der ich vielleicht auch einfach nicht genug Ahnung von Horrorfilmen habe, denke, die ganze Zeit zaubert am Ende irgendjemanden aus dem Hut, der nichts mit irgendwas zu tun hat. Die machen die Slasher-Filme auch erstaunlich oft. Im Scream 2 ist einer, der Killer kommt raus und sagt, ha, ich bin es. Und ich sitze da im Kino und denke, Moment, wo warst du noch mal? Was für eine Rolle hattest du noch mal während des Films? Okay, verdammt. Und noch schlimmer in Scream 3 auch wieder. Der Killer kommt raus und ich so, ah. Und dann hat der Killer, glaube ich, sogar noch so mal nach meiner Erklärtszene, wo er sagt, wer er ist. Weil er einfach so eine geringe Rolle gespielt hat im Film. Und dann haben wir halt diese Teeny-Dialoge. Also nicht Teeny-Dialoge, sondern Teeny-Film-Dialoge. Und Teeny-Horror-Film-Dialoge, wo die Leute sich so gegenseitig die Phrasen an den Kopf werfen und ganz merkwürdig elaboriert und natürlich reden. Jaja, genau. Wie störend war das denn für dich? Das Ding ist, dass der ganze Film ja so selbstreferenziell ist und immer wieder diese Dialoge anstößt, wo irgendjemand sagt, es gibt Rules. Und dann werden irgendwelche Sachen erklärt, warum ein Horrorfilm so aufgebaut ist, wie er aufgebaut ist und so. Und ich denke, irgendwann reicht auch langsam. Ah, ja. Wirklich, es hat vielleicht was damit zu tun, dass ich damit nicht viel anfangen kann, weil ich diese Horrorfilme nicht gesehen habe. Aber ich glaube auch sonst, wenn ich die Filme gesehen hätte, irgendwann würde ich denken, ja, okay, aber du hast das ja schon ein paar Mal gesagt. Warum musst du denn jetzt noch mal jemanden hinstellen, der eine Powerpoint darüber hält, ob jemand rausgehen darf und sagen darf, ich komme gleich wieder. Ich weiß nicht. Aber kommt das tatsächlich so oft? Wir haben zweimal Randy, der über Horrorfilme referiert, der vor dem Fernseher steht und sagt, es gibt diese Regeln. Genau. Und der in der Videothek sagt, alle sind verdächtig. Und da verdächtigt er richtig die beiden Killer. Aber nein, es gibt es ja vorher auch. Irgendjemand lässt immer wieder was fallen und es gibt immer wieder irgendwelche... Liver alone, liver alone, liver. Ja, solche Sachen, genau, wo es immer wieder so Anspielungen gibt, wo ich denke, ja, okay, ich habe es kapiert. Und das ist schon so weit, dass ich schon in der Szene, wo sie in der Videothek stehen und er seinen ersten größeren Monolog dazu hat, schon da denke ich, ja, ich habe es jetzt aber auch verstanden. Ja, interessant, weil ich hatte das Gefühl, gerade so am Anfang, nach der Eröffnungsszene, sind viele von den Referenzen so versteckt. Nein. Na zum Beispiel, also zum Beispiel, Go to the Mackenzie's. Siehst du, du guckst mich jetzt absolut zu recht ratlos an, weil du Halloween noch nicht gesehen hast. Ich weiß, ich weiß, was es ist. Natürlich, weil du es nachgelesen hast. Aus der Recherche, und das heißt, ich habe es nicht verstanden. Und Billy Loomis, der den Namen hat wie der Psychiater aus Halloween und der durchs Fenster kommt und aussieht wie Johnny Depp inklusive diesem komplett nicht in die Zeit passenden halbstarken Look. Ja, aber er sieht aus wie Johnny Depp, das weiß man sofort. Ja, das weiß man sofort. Vor allem sieht er aus wie Johnny Depp in... Cry Baby. Nein, wie Johnny Depp in Nightmare on M Street. Total verschlafen und dicke Ringe unter den Augen. Und dann steht Freddy Krueger als Hausmeister. Wes Clayman als Freddy Krueger als Hausmeister. Also es ist natürlich, ich verstehe nicht alle Anspielungen, aber ich verstehe ganz, ganz, ganz viel, weil ich einfach Filme kenne. Ja. Hat noch nicht immer was mit den Horrorfilmen zu tun, sondern dass sie immer wieder versuchen da reinzupoken. Und ich habe das Gefühl, dass mir das zu viel gemacht wurde auch danach. Und deswegen, dafür kann der Film nichts, dass das danach so viel gemacht wurde. Aber irgendwie ist es inzwischen ein alter Hut für mich. Ja, verstehe. Die erste große Referenz nach der im Intro ist ja, und die finde ich fantastisch, dass Sydney zum ersten Mal vom Killer angerufen wird und er fragt, ob sie Horrorfilme mag. Und sie sagt, es ist total doof, dass das Mädchen die Treppe raufrennt, anstatt rauszurennen. Ja, genau. Das sind die ersten Anspielungen, die ich meine. Und dann macht sie es zwei Minuten später selbst. Und das ist ja wirklich nur dieser eine Satz, den sie sagt. Und das finde ich gut, clever gelöst. Und sie macht es, weil sie hat einen Grund dafür. Sie kommen nämlich nicht aus der Tür raus. Ja. Da finde ich, ist das sehr clever eingewoben. Ja, ja, ja. Vor allem, weil der Moment auch so spannend ist, dass man gar nicht wirklich Zeit hat, drüber nachzudenken, wie absurd das ist, dass sie gerade genau das macht, was sie noch vor fünf Minuten an Horrorfilmen kritisiert hat. Oh, doch, die Zeit hat man sehr wohl. Die hattest du? Sehr wohl. Die Zeit hatte ich sehr. Die Zeit hatte ich schon bei Drew Barrymore, als der Anruf kommt und dieses Questionnaire macht über den Horrorfilm. Das ist ja auch, das ist ja schon die erste Referenz, wo man dann denkt, ja, okay, das ist ein netter Aufhänger, okay. Aber wenn du das jetzt immer weiter und immer weiter und immer weiter ausschöpfst, hast du dann irgendwann kein Material mehr zum Ausschöpfen. Du musst dich reinziehen lassen in den Film. Du darfst den nicht als Referenzbogen sehen. Das funktioniert ja nicht. Wenn ich ... Aber wir haben doch gerade festgestellt, dass das spannend ist, dass der Killer fies aussehen kann. Du hast mir zugestimmt. Das Ding ist, wir müssen dazu wissen, dass ich jedes Mal, wenn irgendjemand auch nur einen Schnitt irgendwo in die Haut bekommt von einem Messer, so dermaßen Schmerzen habe für den anderen, dass ich denke, warum gucke ich mir das an? Nein. Und bei mir zieht sich alles zusammen. Und natürlich bin ich dann auch schon, dann habe ich auch schon keine Gefühle mehr, dass ich dann Innereien von jemanden rausploppen sehe, weil das natürlich dann schon so over the top ist, dass ich nichts mehr fühlen kann dafür. Aber bei so Schnitten und so einem Stich in den Magen und so kriege ich halt so viel Schmerzen, dass mich das jedes Mal aus dem Film rausholt auch. Wir hatten ja jetzt schon, also auch gerade im Zuge dieses Podcasts, ein paar Horrorfilme oder brutalere Filme geguckt. Wie würdest du den denn auf einer Skala von eins bis zehn einordnen, was bei dir löst Schmerzen aus, Unangenehm und so weiter? Also es ist kein Wizard of Gore. Und Wizard of Gore hast du mir versucht zum Schmackhaft zu machen, indem du gesagt hast, das ist so komödiantisch drüber, dass man es nicht ernst nehmen kann und deswegen auch die Schmerzen nicht spüren kann, was ich nicht zustimmen kann. Wo ich einfach davor sitze und trotz alledem, trotz dass ich finde, dass es totaler Trash ist und total schlecht, fühle ich mit. Also es ist kein Wizard of Gore, das heißt, es ist nicht so schlimm wie bei Wizard of Gore. Aber es ist trotzdem so, dass ich die ganze Zeit denke, eigentlich will ich hier nicht sitzen und mir das anschauen. Weswegen ich natürlich den Film nur in den Momenten genießen kann, wo er Slapstick-Momente hat, wo er ein paar Referenzen hat, die ich dann wieder clever finde, solche Sachen. Aber sobald es an den Slasher-Teil geht, bin ich halt mehr oder weniger raus. Das ist nicht mein Job, Flor, das tut mir sehr leid. Das ist krass, weil wir haben ja im Mittelteil dann einen wirklich niedrigen Body Count. Wir haben den Direktor, der getötet wird. Acht Leute oder sowas im ganzen Film. Das kommt aber am Schluss, wenn alles eskaliert. Wir haben Sie und wir haben Casey und ihren Freund, die am Anfang ermordet werden. Dann haben wir ganz lange nichts. Dann wird der Direktor ermordet. Was auch völlig absurd ist, was ja nur der Produzent meinte, sie ist 30 Minuten, keiner umgebracht worden. Aber ich finde es so toll, was ja komplett raus ist aus der Horrorreferenz, dass sie einfach mal den Fonzie-Darsteller als Direktor haben. Und zwar Henry Winkler, der den Fonzie in Happy Days gespielt hat. Kennt man, glaube ich, nicht so hierzulande, weil es so eine sehr amerikanische Serie ist. Happy Days ist vor allem dafür bekannt, dass das Chump the Shark-Sprichwort von dieser Serie kommt. Fonzie ist der, der mit Wasserskiern über den Hai springt. In einer Staffel 10 oder so. Okay, jetzt haben Sie keine Ideen mehr. Dann lassen Sie den Protagonisten, der nicht mal der Hauptprotagonist war, über den Hai springen. Aber Fonzie sah immer cool aus. Und Fonzie hat sich immer die Haare gekämpft. Und Fonzie darf hier Direktor sein. Und sich in ähnlichen Move erlauben mit den Haaren. Das ist sehr süß. Und seine Lederjacke, die Fonzie-Lederjacke, hängt im Principals Office im Schlank. Dann haben wir aber lange keinen Mord. Und dann ist halt am Schluss, wo alles auf einmal kommt, Schlag auf Schlag. Und deswegen finde ich tatsächlich den Schluss am stärksten. Die letzten 20, 30 Minuten von diesem Film, unfassbar gut. Aber das ist natürlich nur, dann irgendwann nur noch Leute rennen vom Killer weg oder werden vom Killer umgebracht. Und es ist eigentlich, ja, sehr viel Blut. Und sehr viele Leute, die mit Blutbesudelt rumlaufen, sagen, hilf mir, er ist der Killer, dein R und so weiter. Und die fandest du dann wahrscheinlich am wenigsten gut. Na ja, man muss dann schon verschiedene Ebenen aufmachen. Ich bin natürlich kein Fan von Goa und von dem Slasher-Genre an sich. Aber der Film macht natürlich auf einer Ebene Spaß. Der Film macht an ganz vielen Stellen keinen Sinn. Ja, total. Absolut. Und das ist der Teil, der Spaß macht. Absolut, bin ich auch bei dir. Weil man nicht das Gefühl hat, dass der Film versucht, ernsthaft rüberzubringen, sondern dass der Film sich einfach über, der einfach sagt, ich will jetzt Spaß haben. Und wenn ihr uns folgt beim Spaß haben, dann könnt ihr, setzt euch mit in the Ride. Rollercoaster, setzt euch rein. Und wenn ihr euch nicht reinsetzt, dann habt ihr keinen Spaß am Film, Pech gehabt. Und das finde ich legit. Und das macht der Film von Anfang an klar. Nicht ganz von Anfang an, sondern dann, nachdem Drew Barrymore tot ist. Das heißt, der erste Teil des Films, der ein tatsächlich fast ernsthafter Slasher ist, ist auch sehr gut für sich als Kurzfilm. Danach kommt für mich ein Slapstick-Film. Und dann kommt immer mal wieder ein Slasher reingesprengt. Den Slapstick-Film zwischendurch, der sich nicht ernst nimmt und der einfach keinen Sinn ergibt, macht sehr viel Spaß. Kommen wir mal zu diesem Mittelteil, zu diesem großen Teil zwischen den beiden Killer-Aktionen. Du hast schon gesagt, dass du's du magst. Und du magst ihn nicht, oder was? Na, Stu soll ja nervig sein. Und ich finde die Figur witzig in diesem nervigen... Ich finde Stu so krass, weil Stu wirkt so ein bisschen wie so eine Blaupause für jeden nervigen Charakter in Teenie-Comedies in den 90ern. Stu ist so der Fototyp für... Der heißt ja The Stifler bei American Pie. Oh Gott. So ein Casper, der sich für den Geilsten hält und dabei die ganze Zeit so fratzen macht und rumstolpert. Aber er hält sich für den Geilsten und den Coolsten. Er hat ja schon dieses enorme Selbstbewusstsein. Ich muss auch sagen, dass ich ein bisschen brauche. Nachdem der auftaucht, denke ich erst mal, Gott, Gott, Gott, was passiert hier, wo bin ich hier gelandet, was ist das, was soll das? Und irgendwann, wenn ich dann verstehe, was der Film da macht, kann ich mich drauf einlassen und verstehen kann, wenn jemand sagt, ich kann mich nicht darauf einlassen, dass dieser Stu so furchtbar ist. Ich mag Randy lieber. Ich mag den Nerd, der so ein bisschen das genervte Publikum widerspiegelt, das sagt, ey Leute, ich sehe doch genau, was hier passiert, ich weiß, wer der Killer ist, ich weiß, wer sterben wird, aber niemand hört mir zu. Und das Mädchen kriege ich auch nicht. Er ist die Verkörperung des Film-Nerds. Ja, aber da habe ich keine... Da kann ich nicht andocken als irgendwie... War ich anders? Vielleicht war ich gar nicht so ein Film-Nerd. Ich war eher so ein Zauber- und Jonglier-Nerd, was Nerd unter Nerd sein dürfte. Aber du könntest dir Randy auch als so ein Zauber- und Jonglier-Nerd vorstellen, oder? Stimmt auch, ja. Er wäre immer noch ein Nerd, würde halt nicht über Horrorfilme referieren, sondern über Jonglier-Techniken. Dafür waren wir zu sozial, das war ich früher nicht. Egal. Jamie Kennedy spielt Randy, und ich finde ihn wirklich witzig. Ja, was ich ganz toll finde, ist eben genau da, wo der Film lustige Momente herstellt, wie er staunt oder betrunken auf diesem Sofa sitzt. Ja, Jamie. Jamie, Jamily Curtis im Fernsehen anschaut und die ganze Zeit sagt, behind you, Jamie. Jamie, look behind you. Und der Schauspieler heißt Jamie, sagt zu sich selbst, look behind you, während im Film, in dem er gerade mitspielt, der Killer hinter ihm steht. Es ist wirklich sehr, sehr schön. Es ist natürlich irgendwie sehr obvious und platt, aber es ist sehr geil gemacht. Das ist eine gute Idee. Was mich wirklich fertig macht bei Randys Filmreferenzen, ich komme da nicht drüber hinweg. In der Videothek wird einmal E.T.'s Mutter und einmal E.T. selbst erwähnt. The Howling. Irgendjemand sucht einen Film mit E.T.'s Mutter. Das heißt, wir wissen, E.T. existiert in diesem Film auch. Ja, in der Welt existiert E.T. Hat irgendjemand mal Casey gesagt, dass sie aussieht wie Drew Barrymore? Hahaha. Verdammt. Bestimmt. Das geht nicht, oder? Es gibt Regeln für Metafilme. Und dazu gehört unter anderem auch, wenn du Referenzen hast auf andere Filme oder Regisseure, dürfen die in dieser Welt nicht existieren. Okay. Wenn du sie, bzw. anders, dürfen keine Personen in dieser Welt existieren, dürfen keine Schauspieler aus diesen Rollen in dieser Welt spielen. Du kannst nicht einen Film machen, in dem du dich über Arnold Schwarzenegger-Filme lustig machst und dann Arnold Schwarzenegger die Hauptrolle spielen lassen. Weil jeder denkt doch, Moment, aber da ist doch Arnold Schwarzenegger. You know what I mean? Ja, ich weiß, was du meinst, aber das ist mir zu verkopft für diesen Film. Ich verstehe, wenn es so speziell ist wie bei Anri, dann verstehe ich die Referenz oder die Idee, dass es nicht geht, aber bei diesem Film hier, so versteckt und so klein. Okay. Was halten wir denn von, jetzt nähern wir uns den Protagonisten an, Tatum. Tatum. Sidneys beste Freundin, die offensichtlich das popular Girl sein soll, die auch immer die Kleidung trägt, die ihre großen Brüste sehr zur Geltung bringt. Auch ein typisches Stereotyp aus dem Horrorfilm. Du siehst sie und weißt, sie wird sterben. Ja, vor allem wird sie Harvey Weinstein begegnen, was sie mit ihr macht. Nur um das mal kurz unterzubringen, die Schauspielerin Rose McGowan war eine derjenigen, die vor Ort gekommen sind und von Harvey Weinstein sexuell belästigt wurden. Keine schöne Erfahrung. Die hat auch aufgehört zu spielen, oder? Zwischendurch? Nee, dann war das jemand anders. Die hat viel gespielt. Sie hat Charmed, glaube ich, ganz groß gemacht. Sie hat mit Rodriguez zusammengetreten. Sie war mit Rodriguez auch verheiratet. Und sie war mit Manson verheiratet. Nee, sie war mit ihm nur liiert. Sie war mit Melon Manson liiert. Und dann war sie mit Robert Rodriguez nicht verheiratet, sondern nur verlobt. Sie ist eine gute Schauspielerin. Ja, aber in diesem Film zeigst du das noch nicht. In diesem Film ist sie das popular Teenie-Girl. Ich finde, dass die Schauspieler, abgesehen von Drew Barrymore, leider fast alle, außer Dewey, sehr durchschnittlich bis unterdurchschnittlich sind. Neve Campbell auch? Ja. Oh, wow. Gerade sie. Kann man gleich drauf zu sprechen. Leider gerade sie. Ich wollte nämlich Tatum. Dann haben wir Tatum und ihren Bruder Dewey. Dewey. Der übrigens gar nicht den spielen sollte. Dann hat er gesagt, ich muss diesen Typen spielen, diesen Polizisten. Und ich liebe diesen Polizisten von Anfang an. Das sollte eigentlich eher eine breitschuldrige, wirklich starke Erscheinung sein. Dann haben wir diesen kleinen Schuljungen. Das ist so toll. Ich liebe diese Szene, wo er mit dem Eis da steht. Sein Vorgesetzter hat eine Zigarette rauf. Und er steht daneben mit seinem Erdbeer-Softeis und schlägt das so in seinen Vorgesetzter. Guckt irgendwann abwertend zu ihm rüber. Er hat auch eine geile Begründung drauf. Aber von einer Szene davor bis in diese wissen wir ganz genau, dass es sehr witzig ist, dass er jetzt mit dem Eis in diese Szene reinläuft. Und dann da neben ihm da steht mit diesem Eis. Das ist so geil. Er sieht aus, als würde er neben seinem Papa stehen. Sie sind zusammen auf dem Rummel. Papa, darf ich nochmal Achterbahn fahren? Ich finde auch ganz toll, eine der ersten Szenen mit ihm, wo die Schwester eben ihn nicht als Polizisten wahrnimmt, sondern einfach nur als Bruder wahrnimmt und ihn entsprechend fertig macht. Und es ist so geil. Der arme Typ. Es ist super geil und keiner nimmt ihn ernst. Und er ist auch nicht ernst zu nehmen. Und er versucht sich an diese Reporterin ran zu machen. Man denkt die ganze Zeit, um Gottes Willen, was tust du da? Was ist da los? Kommen wir zu unserer nächsten Person, die natürlich ganz wichtig ist im Zusammenspielen mit Tewi. Gail Weathers, eine der wirklich bekannten Schauspielerinnen auch in dem Film. Das war nämlich gespielt von Courtney Cox, die damals durch Friends einfach schon eine ziemlich hohe Popularität hatte. Und die gar nicht die Rolle kriegen sollte. Sie haben sie echt lange abgewiesen. Und sie hat echt lange angerufen und gesagt, ich will diese Rolle spielen. Vor allem, weil sie die Rolle wirklich als Bitch angelegt hat, in ihren eigenen Worten als Bitch, um das mal zu zitieren. Weil sie wirklich eine Rolle brauchte, die ganz anders ist als ihre Rolle bei Friends. Hast du Friends 4 geguckt? Ich hab Friends 4 geguckt, ja. Ich mochte das sehr. Ich mochte Friends nämlich nie so doll. Ich weiß ungefähr... Nee, warte mal, sie war nicht die, die mit Ross liiert war. Monica hat sie gespielt, aber ich weiß nicht mehr, wer mit wem zusammen war. Moment, die andere große Schauspielerin aus Friends... Jennifer Aniston. Jennifer Aniston und Courtney Cox waren die beiden großen Schauspielerinnen aus Friends. Ich hab's nie so viel geguckt. Ich fand Seinfeld immer lustiger. Ich hab das Gefühl, es gibt so einen Spalt, der durchs Universum geht, zwischen Leuten, die Seinfeld mögen und Leuten, die Friends mögen. Seinfeld ist großartig. Und ich mochte Friends auch. Also insofern, es gibt diesen... Ah, du magst ja Sitcoms generell. Sobald irgendwo Dosengelächter ist, bist du glücklich. Was? Was? Du erzählst mir, du legst mir ständig Sitcoms vor und sagst, was für geile Serien das sind. Und dann guck ich das und nach 5 Sekunden... Dick Van Dyke war das letzte, was ich dir vorgeschlagen hab. Ja, genau. Und das ist noch nicht so lange her, oder? Ja, das stimmt. Ja, auf jeden Fall. Courtney Cox, fandst du auch nicht gut? Ach so. Nein, stimmt eigentlich. Stimmt, sie war auch noch eine derjenigen, die tatsächlich gut waren als Schauspielerin. Sie ist eine gute Schauspielerin. Sie spielt ja auch irgendwie eine sympathische Bitch. Natürlich sieht sie so auf Ruhm aus, das macht sie auch hier in die Kamera, die die ganze Zeit rumscheucht. Den sie rumscheucht, aber so dermaßen, also auch abwertend rumscheucht. Oh, oh, oh. Aber sie meint zumindest, dass sie den, der im Gefängnis sitzt und hingerichtet werden soll für den Mord an Sidneys Mutter, dass sie den raushauen will, das meint sie wirklich ernst. Das ist ihr auch wichtig. Und sie findet das auch wirklich ungerecht, dass er im Gefängnis sitzt, weil Sidney vor Gericht ausgesagt hat, dass er weggerannt ist von der Mordstelle. Das ist so der Subplot, der läuft. Es wurde jemand verhaftet für den Mord an Sidneys Mutter, aber es ist wahrscheinlich der Falsche zumindest, glaubt das Gail, die Reporterin. Und deswegen hat Sidney auch überhaupt keinen Bock darauf, dass die da ist, weil Gail hat offensichtlich fiese Sachen über sie geschrieben während der Prozesse. Können wir einmal sagen, dass diese Szene, diese Exposition Szene, nachdem Sidney Courtney Cox schon einmal richtig hart geboxt hat und keinerlei Konsequenzen davon bekommen hat, vor laufender Kamera, dann in der nächsten Szene wieder zu ihr hingeht und sagt, nein, nein, ich will nur reden. Und warum? Natürlich, damit wir dem Zuschauer einmal erzählen können, was eigentlich die Backstory ist. Und die wird nur in diesem einen Gespräch eingeführt. Und dieses Gespräch existiert nur deswegen, damit die einmal zusammen sagen können, was früher passiert ist. Und das ist so unbeholfen, Hölzern gemacht, das ist furchtbar. Absolut. Wir haben diese Exposition ja davor auch ein paar Mal. Wir haben ja diesen Moment, wo sie im Fernsehen rumseppt und kurz gesagt wird, Morde hier, und da wurde die Miss Prescott ermordet. Auch schon ein bisschen Hölzern. Und dann haben wir den Killer, der zu ihr sagt, du stirbst wie deine Mutter. Ja, Hölzern, da bin ich bei dir, dass das ein bisschen Hölzern und Ungelenk ist. Ich hab das Gefühl, es ist so schwer zu sagen, weil die Story fast schon zu kom- diese Hintergrundgeschichte fast schon zu komplex ist für einen Slasher-Film. Und ein Slasher würde es sich eigentlich nicht so kompliziert machen oder macht es sich selten so kompliziert. Ich hab das Gefühl, es ist ein bisschen auch Teil des Spaßes. Das ist natürlich mies, weil man kann alles damit rausreden und sagen, das ist bewusst Hölzern, das ist bewusst schlecht gespielt. Ist es vielleicht nicht. Es stört mich aber auch einfach nicht. Vielleicht ist es das auch einfach, es stört mich nicht. Es ist okay, es ist eine doofe Szene. Es ist ein bisschen überflüssig, weil diese Backstory auch echt nicht so ein Gewicht hat. Im zweiten Teil hat das Mehrgewicht. Da kommt Davia vor und ist auch wieder einer der Verdächtigen. Da hat diese Hintergrundgeschichte mit ihm und Gayle und Sidney deutlich mehr Gewicht. Der zweite Teil ist auch ein bisschen besser als der erste. Aber es stört mich einfach nicht, es ist okay. Ich sehe, was du meinst. Ich würde dir sogar zustimmen. Aber es stört dich nicht. Mich hat es in dem Moment schon so ein bisschen, wo ich dachte, ach komm, das kannst du besser, warum? Und dann haben wir Billy, unseren Lover aus Skit Ulrich, der, ich finde, und wenn du jetzt sagst, dass er schlecht spielt, dann bin ich voll bei dir. Aber ich finde, das ist dieses Hölzern, die Art, wie er sich bewegt, wie er redet. Und immer verdächtig und immer irgendwie mysteriös cool und vermeintlich cool. Und ich finde, das passt so voll. Er ist ein wandelndes Lächerstereotyp. Ich finde ihn super. Ja, das stimmt schon, dass ihm das in die Karten spielt. Das muss man schon sagen. Aber irgendwie, ich weiß nicht. Es gibt so viele Momente, wo ich dann denke, ja, komm, da hättest du nochmal einen besseren Ton finden können, nochmal ein bisschen glaubhafter spielen können oder nochmal so ein bisschen, weiß nicht, das ist mir zu geradeaus und nicht glaubwürdig genug gespielt zwischendurch. Er muss die ganze Zeit mit dem Blick gucken, wie, du hältst mich für den Mörder? Und, ich bin kein Mörder, wirklich nicht, wirklich nicht. Guck mich an, ich sehe voll aus. Und er macht das so viel, dass man irgendwann denkt, er kann niemals der Mörder sein, weil kein Film würde so obvious den Mörder inszenieren. Ja, das ist tatsächlich so. Wir haben die ganze Zeit, oh mein Gott, der Film versucht uns wirklich rein zu reiben, dass das unser Verdächtiger ist. Und es ist er am Ende und ja, okay, ist es vielleicht ein okayer Spin auf die ganze Sache, aber naja. Und dann haben wir unsere Protagonistin Sydney und du sagst, Neve Campbell spielt nicht gut und ich muss dich verprügeln. Okay, Moment. Neve Campbell, die auch aus der Sitcom Welt kommt, hast du Party of Five gesehen? Natürlich hast du es gesehen und du liebst die Serie. Zirp, Zirp. Nicht? Eine Sitcom, die du nicht magst? Keine Ahnung. Okay, machen wir weiter. Party of Five, sie kommt auch aus dem Fernsehen. Aber eigentlich ihre erste große, richtige Filmrolle. Beziehungsweise sie hat auch danach nicht so viel gemacht. Und sie mag keine Horrorfilme und kriegt aber nur noch Horrorfilme angeboten, seit Scream. Ich finde sie super. Ich finde sie wirklich gut. Ich finde sie, natürlich ist sie, auch drüber. Sie hat einfach diese Melodramatik mit drin. Was nochmal so ein anderer Spin ist, oft das drüber sein. Ich finde es cool. Irgendwie habe ich bei ihr das Gefühl, dass immer drunter liegt, dass sie nicht am Set sein will. Ich weiß nicht warum. Ich kann sie nicht genau auseinandernehmen. Aber das ist doch die Figur. Die Figur will nicht in diesem fucking Horrorfilm sein. Die hat echt keinen Bock drauf. Sie hat vor einem Jahr ihre Mutter verloren. Und für sie ist es kein Spaß. Sie ist die Einzige für die es kein Spaß ist. Ja, aber nicht im Sinne von ich habe wirklich ein Interesse hier wegzukommen, sondern im Sinne von ich bin erneut wie ein Teenager. Und sie spielt natürlich ein Teenager. Ja, ja. Aber ich sehe das mehr in ihrer Schauspielleistung, als in ihrer Figur. Schade. Sidney ist die einzige Figur, die nicht mit Horrorfilm-Referenzen um sich wirft. Alle anderen machen diese Horrorfilm-Anspielungen. Und sie wirkt die ganze Zeit so ein bisschen wie die. Die versucht das rauszuholen. Die versucht das zu zeigen, was hier passiert. Hier sterben Menschen. Das ist schrecklich, was hier passiert, Leute. Und das Krasse ist, der Rest der Schule, nachdem da zwei Mitschüler ermordet wurden, scheinen das null zu interessieren oder sich darüber lustig machen zu wollen, was da passiert ist. Es ist wirklich... Das verstört mich zwischendurch ein bisschen. Weil, stell dir mal vor, bei mir in der Schule war irgendwann mal ist ein Schüler durch Selbstmord gestorben. Ich glaube, die ganze Schule war eine Woche lang fix und fertig. Natürlich, weil das die Realität ist. Das ist ja auch das, was man erwartet. Sydney ist die einzige, die so was wie so eine moralische Instanz ist. Sie ist die einzige, die keinen Bock auf diese Metareferenzen hat, sondern sie will einfach nur leben. Für sie ist das einfach keine große Party, wenn ein Killer rumläuft, sondern das, was es ist. Mich verstört halt, dass der Rest dann denkt, oh ja, cool, lustig, lass uns zwei Masken besorgen und nochmal durch die Gegend rennen, damit sie besonders Angst hat. Sydney wird ja auch offensichtlich geframed als das ist kacke, was die da machen. Wir sind kurz bei Fonzie, der sie aufschlitzen will. Die Reaktion des Rektors ist ja wirklich so over the top. Fuchtelt da mit dieser riesen Schere rum und hat sie offenbar gezwungen, die Masken noch aufzulassen, damit er sie dramatisch von ihren Köpfen ziehen kann. Was das denn denn... Oh Gott, oh Gott, oh Gott, oh Gott. Aber Sydney, also ich finde, Sydney ist einfach eine starke Protagonistin dadurch. Und sie darf auch nachher gegen den Killer kämpfen. Und sie wird in den Fortsetzungen noch ein bisschen stärker. Sie ist halt auch dieses final Girl im Sinne von, ich meine, wenn wir sie das erste Mal sehen, hat sie dieses Blümchen-Nachthemd an. Und sie findet es und sexuelles Highlight ist, dass sie kurz einmal das Blümchen-Nachthemd öffnet für ihren Freund, der sich auch mehrmals darüber erschöpft, dass sie keinen Sex mehr haben. Dass sie gar keinen... Sie ist nämlich Jungfrau. Weswegen sie am Anfang nicht umgebracht wird, obwohl sie es versuchen. Jetzt kommt das zum nächsten, was ich ein bisschen schwierig finde. Folgendes. Okay, der Film nimmt sich nicht ernst. Und der sollte auch keine Logik... Man soll nicht so sehr fragen nach Logik, ist in Ordnung. Aber die versuchen, sie am Anfang umzubringen. Und zwar am falschen Tag. Weil der nächste Tag ist ja erst der Tag, an dem ihre Mutter gestaubt ist. Und das wird ja am Ende von ihnen so revealed als großer Plan, das wollten wir machen. Sie wollten sie am gleichen Tag umbringen, wie die Mutter gestaubt ist. Sie haben vorher so attackiert, dass sie wirklich hätte sterben können, am Tag davor. Sie wollen sie nicht töten. Aber hallo? Es gehört mit zur Instru-Nierung und zur Show. Das final girl muss sehr früh mit dem Killer in Kontakt kommen. Sie wollen sie nicht töten. Also guck dir die Szene nochmal an, wie sie versuchen, sie umzubringen. Natürlich versuchen sie es ernsthaft, sie umzubringen. Die sind ja als Killer auch ziemlich inkompetent. Natürlich. Warum stechen sie aufeinander ein, bevor sie die töten? Sie hätten sie umbringen müssen, bevor sie dann irgendwie versuchen, sich gegenseitig Alebis zu geben. Warum entschälen sie so ewig von ihrem Plan? Lassen die Pistole da liegen? Sie sind inkompetente Killer. Das ist aber auch Teil des Spaßes. Das ist absolut Teil des Spaßes. Billy hat auf jeden Fall dieses Bösartige, das uns auch Angst macht, aber dass du einfach nur ein Clown ist, das bleibt ja auch, wenn er ein Killer ist. Und diese Inkompetenz gehört einfach dazu. Eine meiner liebsten, liebsten Stellen dieses Films. Wenn sie aus Billy rausbekommen hat, dass er ein Motiv hat, das ich schon gar nicht mehr weiß, wäre so egal, und sie dann ihn, wie du, fragt, was hast du denn für ein Motiv? Und er ist dann halb am Verbluten und sagt dann noch, Peer pressure, I'm too sensitive. Der sagt das noch so geil ins Telefon rein. Das ist auch der Moment, wo Billy ihm das Telefon auf die Schultern haut. Es ist so geil. Das ist eine geile Antwort. Und der spielt das so geil. Ich hab ihm nicht zugetraut, dass er so Klassenclownmäßig das die ganze Zeit durchzieht. Das ist so geil. Er fragt sich doch, ob sie die Polizei gerufen hat. Wie jetzt du hast wirklich die Polizei gerufen? My mom and dad would be so mad at me. Und das hat er auch improvisiert auf Set. Das ist so geil. Okay, das sind wirklich die Highlights des Films. Find ich total großartig. Schade, Ich finde, Neve Campbell bringt diese Melodramatik mit rein, die irgendwie notwendig ist, um ihm irgendwie nochmal ein bisschen mehr Gewicht, ein bisschen Stärke zu geben. Also natürlich ist es wahnsinnig wichtig, dass sie das tut. Und sie tut das ja auch auf einer gewissen Ebene. Aber eben leider nicht schauspielerisch so gut, wie ich das gerne hätte. Schade. Ich meine, ihre Figur ist natürlich auch so eine Reißbrettfigur. Ich hab gesagt, sie macht keine Horrorfilmreferenzen. Aber sie macht ja auch diese Filmreferenzen. Ich würde ja gerne mal in einer romantischen Komödie mitspielen. Oder in einem Porno. Dazu kommen ja gleich die obligatorische Tittenzähne. Mann, Mann, Mann. Dann haben wir halt diesen Mittelteil, wo wirklich gar nicht so viel passiert, außer dass die Party geplant wird und der Direktor umgebracht wird. Und den Direktor, anscheinend, schaffen sie es, den Direktor durch die halbe Stadt zu schleppen und da an einem Mast aufzuhängen. Ja. Der Direktor wird umgebracht. Warum kriegt der Hausmeister das nicht mit, der direkt neben dran liegt und aussieht wie Freddy Krueger? Und wie soll bitte der Typ in der Maske da ins Büro reingekommen sein? Das funktioniert gar nicht. Aber wie Ghostface, wie die beiden Killer, die so Inkompetenzen, wie wir festgestellt haben, das schafft, sich so einzuschleichen, Leute zu fesseln, Sachen zu präparieren, macht überhaupt keinen Sinn. Alles Verlegerquatsch. Der Vater war doch im Schrank bei Instus Haus die ganze Zeit. Sie holen doch die Stimmen aus dem Schrank raus. Der war einfach bewusstlos. Und es ist auch keiner zufälligerweise da reingegangen, um mal zu gucken, was da so... Aber wir kommen zu diesem Finale, wo sich die Ereignisse überschlagen. Und ich finde das Finale von Anfang an, also von Anfang der Party an, bis zum Ende grandios. Wie sich so alles entwickelt, wie sie über Filme reden noch mal. Das ist halt alles so, was wir vorher so ein bisschen angedeutet hatten. Nicht nur ein bisschen angedeutet. Nein, es ist nicht nur angedeutet. Das ist mir schon Rub it in the face, würde ich sagen. Aber wenn... Wenn Randy über die Rules redet, es ist doch geil, oder? Es ist ein wunderbares Tutorial, wie Horrorfilme funktionieren. Das Schönste daran ist, dass er genau an der Stelle Pause gemacht hat im Film, dass das so aussieht, als ob der Typ im Fernsehen gerade auf ihn einstechen würde. So genervt ist. Es ist nicht cool, diese Inszenierung mit dem Delay, das Sie haben mit der Überwachungskamera? Das stimmt, ist gut. Aber das Problem ist, und er weiß das auch, bevor er es sagt, schon. Und er öffnet trotzdem die Tür, um da rauszugehen aus dem Auto. Um mich dort umbringen zu lassen. Achso, und ja, aber das hat er vergessen in dem Moment. Das hat er nicht vergessen in dem Moment. Das hat er genau dann gesagt und wusste vorher schon. Nee, er sagt doch nur, er will zeichnen alles auf. Er sagt auch dann danach, oh verdammt, das Delay habe ich ganz vergessen. Dann macht er die Tür, also nachdem er die Tür aufgemacht hat. Nein, das sagt er erst nachdem er die Tür aufgemacht hat. Genau. Und dann wird er abgeschmetzt. Das ist ihm bewusst. Das ist ein Kameramann. Ich finde, das funktioniert total als Spannungsmoment. Wir wissen, ob das Delay drin ist. Vielleicht denken wir selbst auch nicht mehr dran. Nee, wir denken auch nicht dran. Tatsächlich, in dem Moment habe ich nicht dran gedacht. Natürlich ist es clever und gut, das stimmt schon. Aber es ist schade, dass der Typ nicht dran gedacht hat. Also ich finde es halt doof, wenn Figuren in diesen Filmen doof sind. Weil das uns nicht... Aber Slasher-Figuren müssen sich auch doof halten. Auch zum Beispiel das Tatum, wie Tatum umkommt. Tatum, die durch das Garagentor klettern will. Der einzige... Ein mechanisches Objekt hätte wirklich durchgepasst. Sie hätte durchgepasst. Sie hat festgestellt, ich passe da durch. Verdammte Scheiße, ich muss so tun, als ob nicht. Es gibt ein mechanisches Objekt in diesem Raum, das tödlich ist. Neben dem Killer, der tödlich ist. Du gehst nicht in dieses mechanische Objekt. Das ist dumm. Das machst du einfach nicht. Das Schöne ist, dass die es gar nicht so geplant hatten. Sie hatten ja gedacht, dass sie drunter durch versucht. Und dann fällt es da runter, das Garagentor auf sie rauf. Aber irgendjemand hatte dann am Set gesagt, das wäre doch viel cooler so. Wenn sie immer wieder rausgefallen ist, mussten sie sie quasi festtackern. Aber es ist tatsächlich eine ziemlich coole Mordszene, finde ich. Ja, das ist ganz okay. Als Nicht-Horror-Fan sagt man sowas nicht. Oder als Nicht-Horror-Fan kannst du eigentlich nicht sagen, oh, das ist eine coole Mordszene. Weil das macht natürlich was vom Horrorfilm aus, wenn ich zum Beispiel sage, ja, ich finde diese Tötungsszene geil. Macht mich das zu einem gefährlichen Menschen? Einem Psychopathen? Nein, nein, nein. Aber ich glaube tatsächlich, was ich selten sagen würde, ich glaube, wenn ich mal sagen würde, es ist eine gute Tötungsszene, dann würde ich das auf andere Dinge beziehen als du, wenn du das sagst als Horrorfilmfan. Ich würde das dann eher auf inszenierungstechnische Aspekte setzen, die einen anderen Aspekt haben als deiner. Das ist halt auch total die Frage, in welchem Genre wir uns bewegen. Eine coole Tötungsszene in so einem Horrorfilm wie Scream, der zur Unterhaltung dient, ist was komplett anderes als eine coole Tötungsszene in einer Tragödie. Im Kriegsfilm oder so. Das ist klar. Es gibt auch Horrorfilme, wo ich coole Tötungsszene auch anders interpretieren würde. Oder einfach weil das Intensive, da mir ein Mittelpunkt steht, wenn ich bei Scream von coolem Tötungssequenzen rede, rede ich tatsächlich von dem spektakulären Moment. Und das ist es natürlich auch. Es ist ein Spektakel. Und es geht darum auch, dass Gewalt Spaß macht in diesen Filmen. Und das siehst du wahrscheinlich als nicht-Horror-Fan anders. Aber irgendwie ist das Teil des Spaßes. Und wenn Gayle dann im Auto sitzt und die Scheibenwische anmacht und das Blut erstmal wegwischt, das ist irgendwie unterhaltsam. Oh Gott, das ist ein Moment, wo ich das wirklich nicht verstehe. Was daran unterhaltsam. Vor allem kommt sie erst, sie ist drin und denkt sich, was ist denn da, ich versuche mal von innen wegzuwischen. Obwohl man sofort sieht, dass das ein Haufen Blut ist. Das ist wirklich übersehbar. Und dann macht sie sich die Scheibenwische an und dann merkt man das besonders stark. Und dann rutscht auch noch dieser Typ darunter, der irgendwie aufs Dach gekommen ist. Und ich glaube nicht, dass der Killer Zeit hatte, ihn auf den Dach zu aufs Dach zu gehen. Auf jeden Fall war das der Killer. Es ist alles Teil der Inszenierung. Aber wie zur Hölle hat er es geschafft, den Dach hoch zu hieven, noch in der Zeit, die er hatte. Das darf man nicht fragen. Nicht suspension of disbelief. Wir machen ja auch Spaß. Darum geht es ja in dem Film auch. Ich weiß auch gar nicht, was es ist. Bei Horrorfilmen spielt es auf jeden Fall eine Rolle, dass wir irgendwie Voyeuris sind. Deswegen wird bei den Slashern ja auch oft die POV des Killers benutzt. Es gibt diesen Voyeurismus-Moment, dass du fast nicht eine Identifikation mit dem Killer hast, aber irgendwie, das ist das, was Michael Haneke in Funny Games ankreidet. Dass wir so Spaß daran haben, wie die Opfer gequält werden und getötet werden. Und in Funny Games inszeniert er es so, dass es keinen Spaß macht. Und wir damit konfrontiert werden, dass es keinen Spaß macht. Und er zeigt uns ja, aber sonst habt ihr doch Spaß daran. Das ist auf jeden Fall wichtig. Es ist aber auch ein Spannungsmoment. Wir sind ja auch irgendwie bei den Opfern. In dem Moment sind wir ja bei Gail und hoffen, dass sie überlebt. Also ich zumindest. Und wir sind auch bei Sydney und hoffen, dass sie überlebt in diesen Momenten, wo sie vom Killer wegläuft. Das ist auch irgendwie mit drin. Dann ist es auch vielleicht ganz banal. Wirklich ein visuelles, ästhetisches Ding. Dass es eine gewisse Schönheit in der Grausamkeit gibt, wenn Blut spritzt, weil ein Messer durch Haut fährt. Also ich kann die Ästhetik da nicht so richtig für mich gewinnen. Funktioniert für mich nicht so. Und das ist ja auch älter als das Genre des Horrorfilms. Dass Gewalt irgendwie als ästhetische Spielerei angesetzt wird, das haben wir auch beim Grand Guignol Anfang der Jahrhundert. Das haben wir auch bei den Nazis. Das haben wir auch bei William Shakespeare. Das haben wir auch in den griechischen Tragödien. Wenn sich Ödipus die Augen aussticht. Das ist ja auch eine ästhetische Spielerei, die da betrieben wird. Das ist nicht nur einfach ein moralisches Darstellen. Ich glaube, das ist eine Frage der Katarsis. Du hast schon wieder einen Nazi-Vergleich gebracht. Du hast einfach drüber weiter geredet. Sind wir jetzt so weit, dass du mich jede Episode als Nazi bezeichnest? Es gibt doch diese tolle Theorie, dass man online irgendwelche Foren durchsucht und sprechen. War es Murphy? Es war nicht Murphy's Law. Es war irgendein anderes Gesetz. Irgendein anderes. Aber dass man immer bei Hitler landet. Nach einer ganz bestimmten Anzahl von Hin und Her in Diskussionen online immer auf Hitler. Irgendwann kommt der Hitler-Vergleich. Aber Gewalt als ästhetisches Stilmittel. Ja, aber ich glaube, dass das immer auch damit zusammenhängt, dass es irgendwie kathartisch sein muss. Ja. Okay, dass es dann der ästhetische Aspekt dazukommt, aber ich glaube, die Psychologie ist immer Katarsis dabei. Auf jeden Fall. Und Horrorfilme sind für mich der Inbegriff von Katarsis. Verstehe ich. Ich glaube aber, dass darin das Geheimnis verborgen liegt, warum manche Leute mit Horrorfilmen mehr anfangen und manche mit Horrorfilmen weniger anfangen können, weil jeder ein bisschen ein anderes Gefühl dafür hat, was für ihn kathartisch ist und was nicht. Ja, wahrscheinlich. Und ich kann damit nicht viel anfangen. Vor allem kommt mir natürlich auch in den Weg, dass ich einfach zu viel, was ich schon gesagt hatte, zu viel mitfühle. Jedes Mal, wenn irgendjemand verletzt wird, habe ich Schmerzen. Also es ist schon so, nein, tu es nicht. Und dann gibt es ja in den letzten, gerade so in den letzten 50 Minuten, viele Schmerzen zu haben, ne? Ich meine, wenn der Overkill kommt, dann kommt mein Körper auch nicht mehr mit und schaltet ab irgendwann. Also irgendwann geht es dann tatsächlich auch wieder. Bei Wizard of Gorg zum Beispiel ging es nicht. Da habe ich wirklich immer mitgelitten. Aber irgendwie hier hat mich das so dran gewöhnt. Irgendwann ist man einfach der Overkill so stark, dass mein Körper da nicht mehr groß reagiert. Ob das jetzt was Gutes ist oder nicht, weiß ich nicht genau. Aber es geht so weit, dass ich den Moment wieder ganz nett finde, wenn am Ende der Typ sagt, so im Horrorfilm wäre jetzt der Moment, wo der todgeglaubte Killer nochmal ein letztes Aufbäumen hat, um nochmal für einen Scare zu da zu sein. Und sie dann den Typen erschießt, der gerade hochkommen will und sagt nicht in meinem Film. Ist sie eine Mörderin? Natürlich. Im zweiten Teil ist es noch viel krasser. Ja? Ja, da liegt der Killer auch vermeintlich tot, man weiß es nicht genau, auf dem Boden. Und dann haben sie wieder so einen Dialog. Und dann schießt Sidney ihm in den Kopf, bevor er überhaupt hochgehen kann. Also er bewegt sich gar nicht und sie schießt ihm einfach in den Kopf und sagt, diesmal gibt es nicht mal einen Jumpscare oder sowas. Okay. Ich finde die letzten 20 Minuten grandios. Ich finde die Stärke liegt darin, dass der Film wirklich einen guten Rhythmus findet, das so nach und nach eskalieren zu lassen. Und dann am Schluss haben wir halt alle irgendwie blutbesudelt da stehen. Und ich finde die Szene grandios, wenn es du und Randy, Sidney hinterher laufen und ihr sagen, er ist der Mörder, nein er ist der Mörder, er ist es. Lass mich nicht betrausten, hier mit ihm allein. Und sie ist total gestresst von ihnen beiden und will einfach nur ihre Ruhe haben und macht die Tür zu und schreit sie auch noch an. Ja, ja, genau. Find ich super. Und dann haben wir halt einfach, dann kommt Billy nochmal runter, der mit Blut besudelt ist und stellt sich heraus, er hat das alles nur gefakt. Es ist einfach toll, es ist einfach so eine total eskalierte Szene mit viel Blut. Alle sind irgendwie blutbeschmiert, alle liegen irgendwie fertig da rum. Und dafür überleben dann erstaunlich viele. Gayle überlebt das? Ja. Dewey überlebt das? Yes. Aber das war nicht geplant. Der hätte eigentlich tot sein sollen und dann haben sie den Film gezeigt und dann haben sie nochmal eine Szene nachgedreht, damit er dann im Krankenhaus landen kann und noch lebt. Was auch total gut ist, weil er ist ganz wichtig für den zweiten und dritten Teil. Er ist auch einfach als Figur großartig. Also ich finde das so toll, ich kann gar nicht richtig beschreiben, was der spielt, was für eine Figur der spielt. Wenn er mit Unterhose bekleidet und mit der Waffe an das Telefon geht nochmal an den Hörer. So adorable. Das ist wirklich süß. Ja, wir sind schon ziemlich fortgeschritten in der Zeitplur. Ich habe auch noch extrem viel aufgeschrieben, was ich aber alles gar nicht brauche, glaube ich. Weil es gibt so viele Produktionsnotizen, die man alle noch irgendwie unterbringen könnte. Aber alles gar nicht wichtig, wir haben die wesentlichen Sachen besprochen vielleicht, oder? Wollen wir uns langsam in die Top 3 robben? Lass uns mal in die Top 3 vorwagen. Unsere Top 3. Wir haben eine Top 3. Plur, was wolltest du gerne für eine Top 3 haben? Metafilme hatten wir glaube ich schon mal, ne? Wir hatten schon mal Metafilme, glaube ich. Deswegen wollte ich dann einfach mal ganz banal die schönsten Masken ausfilmen. Die Masken, die schönsten Masken ausfilmen. Die besten Masken, nicht nur schön. Also schöne Masken habe ich gar nicht dabei. Oh, okay. Ja, brrr, ich muss anfangen, ne? Ich habe mal wieder nicht sortiert. Okay, ich hätte für dich auf Platz 3 Eyes Wide Shut. Oh, diese diese Venedig Maske, ne? Diese, diese alten Rocko Co. anmutenden venezianischen Masken auf diesem weiß nicht, was ist das? Dieser Org hier? Ja, dieser Kult? Ja, dieser Kult. Ja, ist das nicht schön? Jetzt sind wir bei Traumnovelle, Arthur Schnitzler. Ich bin mir auch nicht ganz sicher, ob ich den Film wirklich mag, weil ich auch ein Problem mit ich finde Tom Cruise einfach nicht... Moment, bist du bei einer moralischen Bewertung seiner Persönlichkeit? Bei seinem Schauspieler oder bei seinem körperlichen Aussehen? Ich kann die Figur nicht vom Schauspieler trennen meistens, weil ich den Schauspieler so seltsam finde und so wie ich ich habe immer, immer im Kopf was ich von ihm persönlich halte, obwohl ich ihn gar nicht persönlich kenne, aber das, was man hört, ist immer so schrecklich und so wie er rüberkommt ist immer so schrecklich für mich, dass ich immer Schwierigkeiten habe, in den Filmen zu sehen und das nicht trennen kann und deswegen habe ich bei dem Film auch Schwierigkeiten gehabt, obwohl ich damals noch gar nicht so viel über ihn wusste, als ich den Film gesehen habe. Ich finde er und Nicole Kidman zusammen, die sind ja nur in wenigen Szenen zusammen zu sehen, die sind schon verdammt sexy. Die sind schon ein verdammt sexy Paar, wenn sie da so sitzen und zusammen joint rauchen und irgendwie dann so vorm Spiegel rummachen. Das hat schon was. Ich weiß nicht warum, ich habe ihn gesehen als Jugendlicher, wo ich eigentlich in The Prime of My Sexual Awakening gewesen wäre, aber oder war, aber der Film hat mich mehr unangenehm berührt, als alles andere. Ich kann den Film nicht so ganz von der Vorlage trennen und ich liebe die Vorlage und das Tolle an der Vorlage ist, dass sie nicht so viel erklärt. Der Film erklärt am Schluss so viel und wir wissen eigentlich, was da passiert ist und die Vorlage bleibt deutlich nebulöser. Aber der Film ist trotzdem gut. Er ist ja quasi der letzte Film von Coop Rick, der letzte Solo-Film von Coop Rick. Ich finde den Film gut, doch. Ich bin bei dir, du hast ihn in die Liste gebracht. Aber die Masken sind großartig. Ja, auf jeden Fall. Und die haben ja auch diese, die sorgen für die richtige Atmosphäre, dass man nicht so unsicher ist. Das sind Menschen, die er kennt, aber man sieht ihre Gesichter nicht und das ist so eine merkwürdige Stimmung. Komplett radikaler Gegenentwurf. Ich wollte nicht so, ich wollte mal was, neue Sachen nehmen, deswegen gibt es so ein paar Sachen, die ich weggelassen habe, die ich hätte nehmen können. Ich habe auf meinem Platz drei Five Deadly Venoms aus dem Jahr 1978, ein Shaw Brothers Film, ein Martial Arts Film. Ich bin echt nicht der größte Martial Arts Fan, aber der ist echt unterhaltsam. Da geht es darum, dass ein Schüler von seinem Meister gesagt bekommt, na ja, ich habe damals diese Typen ausgebildet und die haben alle unterschiedliche Kräfte, zum Beispiel ist der, hat die Kraft von einer Schlange und der hat die Kraft von einem Lizard und so weiter. Aber ich weiß nicht, ob die gut oder böse geworden sind, könntest du mal nach dem Rechten sehen, deswegen hast du jetzt die Kräfte von allen gekriegt. Und dann zieht der Schüler los, um herauszufinden, ob die gut oder böse sind. Dann haben wir diese Deadly Venoms und das sind halt Kung-Fu-Kämpfer mit Masken an. Und dann gibt es deren Pendant natürlich in der Realität, also deren Pendant, die haben auch andere Jobs, der eine ist Polizist, der andere ist Gangster und so weiter. Und manchmal gibt es eben diese Kampfzene, wo sie diese wirklich schönen, krassen, bunten und gleichzeitig so ein bisschen albern und auch so ein bisschen mysteriösen Masken tragen, wenn sie gegeneinander kämpfen. Man weiß nicht, wer sich hinter den Masken verbirgt, wer von denen, wer böse ist, wer gut ist. Und das ist einfach nett. Das ist ein Martial-Arts-Film aus den 70ern, so wie man sich so einen Kung-Fu-Film aus den 70ern vorstellt, ein bisschen coole Akrobatik, sehr alberner Story. Die Masken sind geil. Der Film ist auch gut. Ich mag den Film. Aber der ist nicht in der Liste gelandet wegen des Films, sondern schon wegen der Masken. Ja. Der Film würde auch in meinen besten Listen von mir landen. Der ist gut. Der macht wirklich Spaß. Das ist so ein Film, den man ironisch gucken muss, aber dann ist er toll. Vielleicht gebe ich ihn dir mal. Oh, okay. Martial-Arts hatten wir schon. Mussten wir vielleicht nicht unbedingt so oft. Nein, wir hatten Wuscha. Ja, okay. Heute bringst du alles durcheinander. Lächer und Backward-Horror, Wuscha und Martial-Arts-Kung-Fu-Filme. Alter, die kämpfen halt. Was soll's? Johannes, wir sind ein Filmpodcast. Get your facts straight. Weißt du, die Folge ist wie dieser Film. Wir nehmen uns nicht ernst. Was soll's? Mein Nummer 2. Mein Nummer 2 ist, egal welcher, aber Zorro. Perfekte Maske. Niemand wird hinter dieser Maske versteckt. Nein. Wir wissen sofort, wer es ist. Ein schwarzer Lappen mit ausgeschnittenen Augen. Ich liebe es. Ich find's toll. Weil dieses ist ja auch ein Superhelden-Film. Das ist Suspension of Disbelief. Dass man glaubt, sobald sich jemand so einen kleinen Lappen vor die Augen hält, dass man nicht mehr erkennt, wer es ist. Das ist großartig. Und bei Zorro ist es halt einfach die Urversion dieses Tropes. Okay, um mal so eine ganz krasse Bandbreite aufzumachen. Wenn es um Zorro geht, lieber Errol Flynn oder lieber Antonio Banderas? Errol Flynn, aber nur, weil ich so einen, ja, einfach die gute alten Zeiten quasi Feier. Und das hat, eigentlich ist es nur eine Frage des Stils. Also, dass ich den Stil der alten Filme interessanter und spannender finde, als das, was dann mit Antonio Banderas passiert. Ich bin ja echt überhaupt kein Zorro-Fan. Ich finde Antonio Banderas als Zorro-Schorn ganz cool. Ich mag diesen, Mitte 90er, diesen Film, wo eigentlich kein Mensch gedacht hätte, dass man nochmal mit dem Zorro-Film Geld machen kann. Und dann hat Antonio Banderas echt einen ganz guten Film mitgespielt. Es ist halt auch Antonio Banderas, muss man sagen. Genau. Der hat das halt auch getragen, das Ding. Also, er hätte auch das Telefonbuch vorlesen können, es hätte funktioniert. Und Errol Flynn, ich weiß nicht, ich bin nicht so ein Fan von den alten Errol Flynn Filmen. So was musst du mir mal geben. Ja, vielleicht musst du dir mal so was geben. Na ja, mal gucken. Mein Platz 2 ist ein Film, den ich auch schon mal genannt habe, nämlich Frank aus dem Jahr 2014 mit Michael Fassbender als Mastermind und Sänger von einer experimentellen Indie-Rockband. Und der ist nie zu sehen, eigentlich. Der einen riesigen Styropor, Plastikholzkopf als Maske trägt. Und ein ganz tolles, bewegendes Drama, irgendwie zwischen Tragikomödie und Drama über diese Band und über jemanden, der neu in diese Band kommt und wie die versuchen, ein Album aufzunehmen und an ihren eigenen Ansprüchen scheitern. Absolut liebenswert, toller Film. Ist das nur so ein Gimmick, dass er das Ding trägt? Nein, nein. Er hat richtige Probleme. Es wird später erklärt, warum er das trägt. Und es gibt auch die eine Szene, wo er die Maske, glaube ich, verliert oder so. Und dann wirklich, also es ist schon, es ist nicht Gimmick. Es ist seine Lebensweise und es gibt Gründe dafür. Okay. Ich würde an Platz 1 gerne, typisch für Johannes vor 20 Jahren, die Maske. Jim Carrey. Oh. Comic. Na ja, Comic. Na ja, Realfilm- Comic quasi. Also es gibt einfach niemanden, der mir einfallen würde, außer Jim Carrey, der das hätte hinkriegen können, das so zu machen. Und es ist natürlich over the top und es ist total albern und ich glaube, es gibt sehr viele Menschen da draußen, die sich diesen Film nur 5 Minuten lang angucken können und dann sagen, Gottes Willen, mach's aus, ich krieg Augenkrebs. Aber ich fand den Film so großartig und unterhaltsam. Ich versuche gerade irgendwie einen Gag zu formulieren, der was mit CGI zu tun hat. Weil der Film hat natürlich viel CGI, aber jetzt irgendwie so einen Witz zu machen, dass er gar kein CGI hat und dass das alles wirklich Jim Carrey's Gesicht ist. Es ist ein guter Film. Ich bin, ich frage mich, wie gut der gealtert ist. Das frage ich mich auch. Das ist ein 90er Jahre Produkt und die Special Effects werden mit Sicherheit etwas out of date wirken. Definitiv. Ja. Aber auch mal interessant, den Video zu gucken, auch so im Hinblick auf die neue Comic-Verfilmung. Ich würde mir ja wünschen, ich bin ein großer Fan der Mask Comics. Echt? Die sind fantastisch. Und die sind ganz anders als der Film. Also der Film ist, ich mag den Film auch, aber der Film ist eine brave Umsetzung der Comics. Die Comics sind deutlich zynischer, misanthropischer und es gibt auch nicht so einen Protagonisten als Helden, sondern wechselnde Protagonisten und die Maske ist eigentlich der Protagonist. Und zum Beispiel die Rolle, die Jim Carrey in dem Film spielt, die Figur kommt auch im ersten Comic vor und ist da ein total krasser Choleriker, der am Schluss von seiner Frau erschossen wird. Das ist Mask Comics von Dark Horse, unter Dark Horse veröffentlicht. Also Düsterer und abgefuckter ist das, was man von Marvel oder DC kennt. Auf jeden Fall lesenswert. Ich will deinen Platz eins nicht kapern, aber lest euch unbedingt die Maske Comics durch, es gibt mehrere Bände davon. Okay, geil. Dein Platz eins. Mein Platz eins, ich bin im Slasher, ich bin im Horror. Michael Myers aus Halloween hat einfach eine geile Maske, weil es ist die unheimlichste Horrorfilmmaske, die ich kenne. Es ist einfach voll gruselig, dieses ausdruckslose Gesicht, dieser Gipsabdruck, es ist William Shatner. Es ist William Shatner? Es ist ein Gipsabdruck von William Shatner aus einer Star Trek Episode, die sie dafür genommen haben. Oh nein. Und es ist einfach nur dieses leere Gesicht mit den Löchern, wo Augen sein sollten. Man weiß, da ist ein Mensch dahinter, aber sobald er diese Maske anhackt, wirkt er nicht mehr wie ein Mensch. Im ersten Teil schon verliert er die Maske und kriegt kurz seine Menschlichkeit zurück. Man sieht, er ist eigentlich, er ist einfach geistig krank. Ach so, okay. Ich dachte, das wäre so ein attraktiver Johnny Depp-Typ aus den 90ern. Aber ja, die Maske macht ihn so unheimlich und so übermenschlich und die Verkörperung des Bösen und besser hat es einen Slasher nie getroffen. Na gut. Ich hab dir ehrlich, ich hab mir überlegt dir Halloween zu geben und dann dachte ich, ich geb dir lieber einen Film, bei dem du auch ein bisschen Spaß hast, weil Halloween ist ohne die Metaebene und ohne die Ironie und Halloween ist einfach nur knallharter Slasher von Anfang bis Ende. Dann bin ich dir sehr dankbar. Warum haben wir in dieser Liste Darth Vader nicht drin? Weil ich nicht so was nehmen wollte. Darth Vader hab ich bei meinen Honorable Mansions stehen. Ist natürlich eine coole Maske. Ist eine gute Maske, ne? Also finde ich nämlich auch eigentlich. Warum hast du nicht die Babymaske aus Brazil genommen? Die ist nämlich auch ziemlich geil, wenn er verhört wird. Und wenn unser Protagonist verhört wird von seinem besten Freund, dann sitzt er in diesem Sessel und der ist über ihn gebeugt und trägt diese irre, absurd, gruselige Babymaske. Sehr, sehr gruselig. Aber geiler Moment. Also auch sehr gut inszeniert muss man nur ein paar Sekunden zu sehen, also vergessen. Aber auch eine coole Maske. Ja. Hast du noch Honorable Mansions? Oder ist es irgendwie? Wir können wieder zurückspringen in den Filmen. Das war unsere Top 3. Auf, auf. Haben wir denn noch irgendwas? Also es gibt so viele Sachen noch. Ich möchte zumindest einmal kurz erwähnen, wir können auch gleich zu unserem Urteil kommen. Scary Movie war der Arbeitstitel des Films. Und ein paar Jahre später sollte ja dann ein Scary Movie rauskommen, der auch von auch von Miramax produziert wurde, also von von den Produzenten, also von den Weinsteins, die quasi diesen Film gemacht haben. Das Problem ist bei Scary Movie, hast du den gesehen? Nein. Es ist ein Spoof auf diesen Film. Und es zeigt einfach hervorragend, dass man keine krasse Parodie von einer subtilen Parodie machen kann. Ich mag Scary Movie nicht. Also auch den ersten Teil, der wird von vielen so hochgehoben, als noch ein wirklich guter Film davon. Gibt es ja auch tausend Teile. Er ist halt so wie ein Saka Abrams Film. Also einfach eine derbe Parodie von Scream. Und es funktioniert einfach nicht, weil Scream selbst schon Parodie ist. Du kannst es einfach nicht machen, es funktioniert nicht. Und Scary Movie macht so, als ob Scream das unabsichtlich gemacht hätte, was es absichtlich macht. Okay. Ja, funktioniert leider nicht. Scream dagegen ist für mich eine wirklich gute Mischung aus Horror und selbstreferenzieller Ironie, die die Balance gut hinkriegt. Also die ganze Zeit das, finde ich, starken Horror Film bleibt. Und Slasher Film bleibt. Und es ist trotzdem schön aufpoliert mit Ironie, mit Metaebenen, mit Referenzen. Im Mittelteil vielleicht ein bisschen lamer, als ich ihn in Erinnerung habe. Da auch vielleicht nicht so gut gealtert. Aber schon wegen dem ersten Drittel und wegen dem letzten Drittel. Absolut sehenswert. Und vor allem der Schluss gehört für mich zu den coolsten Finalen in Horrorfilmen überhaupt. Ich möchte, bevor ich mein Urteil rausblase, noch ein, zwei kleine Sachen erwähnen. Zum Beispiel, dass Drew Barrymore tatsächlich während des Dreharbeiten unabsichtlich die Polizei angerufen hat. Und die mehrmals dann irgendwann haben sie auch zurückgerufen und gefragt, alter, was macht ihr da? Und dann haben sie das Telefon abgestellt. Und es gibt ein T-Shirt, auf dem steht I survived Scene 118. Das ist die Partyszene, die 42 Minuten lang dauert. Die haben 21 Drehtage dafür gebraucht. Und das ist echt, echt hart. Alles in diesem einen Haus, was sie da irgendwie gefunden haben. Stoos großartiges Elternhaus ohne Eltern. Ja. Und ich finde das sehr, sehr spannend, dass sie tatsächlich die erste Woche gar nicht so richtig gut anliefen im Kino. Sondern, dass sie wirklich dann erst über Mundpubegander eine Woche nach der anderen der Film besser und besser und besser im Kino lief. Budget von 14 oder 15 Millionen. Boxoffice von über 170 Millionen. Es ist echt krass, ne? Sie haben, teilweise wurden Drehorte noch danach ausgesucht, dass sie günstiger sind. Deswegen haben sie in Vancouver gedreht. Sie hatten ganz schön Ärger mit der Schule, in der sie gedreht haben. Die wollte das dann nämlich nicht zugesagt. Die haben das Drehbuch gelesen und dann haben sie kurz vorher, vor dem Dreh haben sie gesagt, oh, wir haben mal nachgelesen. Nein, das dreht ja auf gar keinen Fall bei uns. Die haben schlechte Erfahrungen schon vorher gehabt. Und es ist wohl so, dass es auch irgendwie Morde oder sowas gab, an die das ganz ungünstig erinnerte dann auch. Und deswegen kann ich die Entscheidung voll verstehen, aber er hat im Abspann auch noch geschrieben, no thanks to this school. Santa Rosa City School District Governing Board. Das ist ein bisschen ein Arschlochmove, finde ich. Natürlich ist man nicht begeistert, wenn einem die Location dann kurz vorher absagt, aber na, das muss vielleicht nicht sein. Ich möchte die Gelegenheit noch einmal ergreifen. Ich hab's einfach nicht untergekriegt in der Episode, mich einmal zu verbeugen vor Wes Craven, der leider im Jahr 2015 gestorben ist. Oh, das war ich... Einer der größten Horrorfilm-Rechiseure unserer Zeit, der seit den 70ern Last House on the Left, was übrigens ein Remake war von einem Ingmar Bergmann Film. Oh, okay. Der seit den 70ern grandiose Horrorfilme macht und man hat immer das Gefühl, er will eigentlich kein Horrorfilm-Rechiseur sein. Er hat immer mal wieder versucht, andere Filme zu machen und ist immer wieder zurück beim Genre gelandet und hat so oft Sachen abgelehnt zu drehen, weil er einfach nicht nur Horrorfilme drehen wollte. Und genau deswegen, aus diesem Grund, sind seine Filme, seine Horrorfilme auch immer ein Stück mehr verarbeitet, gesellschaftliche Themen, politische Themen. Last House on the Left ist eigentlich eine ganz große Parabel auf das Funktionieren von Familie auf Rache und Sühne. The Hills Have Ice ist eine Auseinandersetzung mit dem Amerika, das die Leute auf dem Land zurückgelassen hat und mit der Angst vor Atomkriegen. Nightmare on Elm Street ist die Auseinandersetzung mit dem Horror, der in der Kleinstadt schlummert. Freddy's New Nightmare ist genauso wie Scream eine großartige Auseinandersetzung mit dem Horrorgenre an und für sich, mit ganz viel Ironie. Und Wes Craven hat auch viele Filme gemacht, die eher so durchschnittlich waren. Aber wenn Wes Craven richtig gut war, dann war er verflucht gut. Und dann hat er es wirklich geschafft, Horror zu erzählen und gleichzeitig da Sachen reinzuweben, die man in einem Horrorfilm so nicht erwarten würde. Was ja in diesem Film tatsächlich passiert, also auch als Auseinandersetzung mit dem Genre an sich, für mich war es eben einfach, und jetzt zu meinem Urteil, für mich war es einfach als nicht gerade Liebhaber dieses Genres einen Zacken zu drüber als selbstreferenziales Ding, weil man alle paar Minuten das um die Ohren gehauen bekommt, das Ding. Und ich dann denke, ja okay, ich bin nicht Teil der ganzen I'm not in on the joke, aber du versuchst es mir trotzdem zu verkaufen. Irgendwie funktioniert es nicht ganz. Aber es gibt sehr, sehr viele schöne Momente, es gibt sehr, sehr viele gute Ideen und ich kann dem ganzen das geben, was du darin siehst. Aber da schon das Slasher Genre an sich nichts für mich ist, geht das natürlich an mir als zu Publikum vorbei. Das tut mir sehr leid, aber not my cup of tea Pech gehabt. Wenn ihr wissen wollt, welchen Film von Johannes ich dafür nächste Woche zerreißen werde, bleibt dran. Okay, ich werde mir was aussuchen, was du zerreißen darfst. Vielen Dank euch fürs Zuhören. Ich kann nur empfehlen, guckt euch die alten Slasher Filme an, zumindest so ein, zwei, um einfach mal zu sehen, was für merkwürdige Subgenres der Horror hervorgebracht hat und was für formalisierte Subgenres. Und wenn ihr Slasherfilme guckt, dann guckt die guten und das sind Halloween, Nightmare on Elm Street und Scream. Das sind die drei guten Slasherfilme. Have you seen one, have you seen more? Pass auf, sonst gebe ich dir noch Halloween. Vorsicht. Johannes, vielen Dank. Ja, Flor, vielen, vielen Dank, dass du mich durch alle Subgenres des Horrorfilms durchschleppst und ich immer mal wieder auf dich einschlagen darf, dann als Dank. Und was nächste Woche ist, hört ihr gleich. Bis dahin. Ciao. Ciao. Leute, es wird eine volle Woche. Ihr müsst vier Filme gucken. Flor, du musst vier Filme gucken. Vier Filme. Oh mein Gott. Okay. Ich bin bereit, ja? Weißt was? Wie jetzt? Moment, du sagst einfach so, ja okay, ich bin bereit, komm und nimm. Was? Egal, ob jetzt Matrix oder was anderes, aber ich sag dir einfach so, du musst jetzt vier Filme gucken und du sagst, kein Problem. Es gibt nur wenige Filmreihen, die vier Filme haben. Es ist eine Filmreihe, oder? Ja, nein. Es gibt nur wenige Filmreihen, die vier Filme haben und meistens ist es dann doch so aus Hollywood. Das heißt, es wird, gucken wir schnell weg. Am Stück. Also, es gibt da aus Tokyo einen Filmemacher, der hat eine ganz artige, vierteilige. Nein, Flor, du kannst das voll vergessen. Was hast du denn für mich? Ich habe Indiana Jones für dich. Wunderbar. Ja, cool, der vierte. Es wird einen fünften geben. Mit Phoebe Waller-Bridge. Der kommt dieses Jahr raus, ne? Der kommt dieses Jahr raus und zwar bald. Und wenn diese Folge rauskommt, wird er auch noch viel baldiger rauskommen. Deswegen müssen wir alle vier Filme vorher und ich nagel dich jetzt schon drauf fest, wir werden auch den neuen Film zusammen gucken müssen. Oh krass. Ja, okay, super, machen wir. Und dann machen wir wahrscheinlich zwei Episoden draus, ne? Vier Filme in einer Episode. Das stimmt. Vielleicht hast du recht. Also, guckt euch für nächste Woche vielleicht die ersten beiden an. Ja, genau. Und dann machen wir das ganz krass in der Mitte einfach so einen Cut, auch wenn das so nicht so ganz hinhaut, weil der fährt ja sehr spät. Ja, das kriegen wir hin. Genau, wir machen einen Cut und wir besprechen nächste Woche Indiana Jones. Eins und zwei? Moment, Jäger des Verlorenen Schatzes und Tempel des Todes. Oh wow, ich bin beeindruckt. Und dann die Woche drauf, den dritten und vierten. Letzten Kreuzzug und irgendwas mit Kristallschädel. Oh mein Gott. Ich liebe Indiana Jones, nur nicht den vierten. Nur nicht den vierten? Aber den vierten habe ich auch nur einmal gesehen. Aber der zweite ist vollkommen okay. Reden wir dann früher. Ich glaube, ich werde vielleicht wieder ein, zwei Texts raushauen, mit denen du nicht einverstanden bist. Okay, ich bin gespannt drauf. Schaut euch gerne alles nochmal an. Oder lasst es, ihr habt es sowieso im kulturellen Gedächtnis. Wir hören uns nächste Woche wieder mit Indiana Jones eins, zwei. Sehr cool. Bis dann. Bis dann, ciao.