Episode 138: M – Eine Stadt sucht einen Mörder und Fritz Lang sucht den Tonfilm
Wir haben endlich mal wieder Besuch. Aus Zürich ist uns Weinkenner und Filmliebhaber Christian zugeschaltet, der mit seinem eigenen Podcast 101 Jahre des Filmes durch die komplette Filmgeschichte wandert. Uns hat er den Fritz Lang Klassiker „M – Eine Stadt sucht einen Mörder“ aus dem Jahr 1931 mitgebracht.
Gemeinsam sprechen wir über Fritz Langs Wechsel vom Stumm- zum Tonfilm, über die Darstellung von Stadt und Milieu in diesem dokumentarischen Film und über die Verschränkungen von Thriller und Drama, Realismus und Fiktion, Expressivität und Sachlichkeit.
Transkript
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: Podcast: Der mussmansehen Podcast - Filmbesprechungen Episode: Episode 138: M – Eine Stadt sucht einen Mörder und Fritz Lang sucht den Tonfilm Publishing Date: 2023-08-23T08:27:34+02:00 Podcast URL: https://podcast.mussmansehen.de Episode URL: https://podcast.mussmansehen.de/2023/08/23/episode-138-m-eine-stadt-sucht-einen-moerder-und-fritz-lang-sucht-den-tonfilm/ Ich stelle mir ganz gerne so eine alternative Realität vor, in der Fritz Lang Göbbels Angebot annimmt. Mhm. Und Deutschland im Jahr 1936 pleite ist, weil er den großen Propagandafilm für die NSDAP dreht. Und die reichs Film kann man alles an Geld reinholen. So Metropolis-Style. Und dann der Nationalsozialismus beendet wird, weil sie einfach kein Geld mehr haben, weil Fritz Lang alles für seinen großen Film gebraucht hat. Es ist wieder Mittwoch, Mittwoch, Mittwoch für öffentlich-hiermal-Twoch. Ja. Herzlich willkommen, Plur, hier in meiner Küche. Und wir haben einen Gast hier. Herzlich willkommen, Christian. Hallo. Hallo zusammen. Christian, der leider nicht in deiner Küche sitzt, sondern wo sitzt du, Christian? Ich sitze in meinem Arbeitszimmer. Und in welcher schönen Stadt? In Zürich. Ich bin in Zürich. Ich bin in Zürich. Ich bin in Zürich. Ich bin in Zürich. Ich bin in Zürich. Ich bin in Zürich. Zürich. Zürich. In der schönen Schweiz. Man hört es gar nicht. Du hast keinen typischen Züricher. Kannst du den rausholen? So eben mal? Würde ich gerne, aber ich bin Deutscher. So. Verdammt. Wann hat es dich dann in die Schweiz verschlagen? Vor vier Jahren. Mit meiner Freundin, sie ist Schweizerin. Und von der UK, wo wir damals gewohnt haben, wird dann in die Schweiz gekommen, vor vier Jahren. Ich bin halt schon fast. Das heißt, wir haben einen Klobetrotter heute zu Gast. Du warst in Deutschland. Du warst jetzt bis zu der Schweiz? Ja. Deutschland habe ich schon seit 15 Jahren verlassen. Okay. 16 Jahre. 16 Jahre gelassen. Also in England, Schottland, 10 Jahre. Also auf der Insel, sagen wir mal so. 10 Jahre. Und jetzt vier Jahre in Zürich. Und davor noch ein Jahr. Ja, da war ich wirklich mein Bösterreich, mein Spanien. Wie es halt so ist, mit 23, 24 ... Ja, wie man das so macht, ich war auch ... Ich war zehn Jahre in ... Wo war ich? In Berlin. Du bist wirklich ein Berliner Urgestein, ne? Nein, ich bin ja in Leipzig geboren, aber ich hab ja ... Na ja. Aber das heißt, du bist nicht nur Globetrotter im geografischen Sinne, sondern du bist auch filmischer Globetrotter-Fragezeichen. Oh, schöne Überleitung, ja. Wir haben uns heute von dir verführen lassen, M. eine Stadt sucht einen Mörder zu gucken. Von Fritz Lang. Ein Langfilm. Haha. Oh mein Gott. Aufs Nächste in den ganzen Tag, oder? Ja, dann hätten wir die Liebe lungschauen müssen, der Geld für eineinhalb Stunden. Ach, okay, verdammt. Um das vielleicht noch abzurunden, du machst dir auch selbst einen Podcast, ne? Wie heißt der? Genau, der ist 101 Jahre des Filmes, wo ich halt 101 Filmvorsteller aus 101 Jahr-Filmgeschichten. Das heißt, die Idee kam mir vor einem Jahr, vor knapp über ein Jahr, wo ich gesagt habe, ich erzähle mich schon sehr für Filme, ich muss mich aber halt weiterbilden. Gerade jetzt die Stummfilmen-Zeiter, das habe ich eigentlich nicht so viel Ahnung. Daher wollte ich mich so richtig mal tief in die Materie einarbeiten, verschiedene Filme schauen, und dann habe ich mir gedacht, wieso? Ich möchte das mit anderen auch teilen. Vielleicht gibt es auch ein paar Freaks-Verrückte, die das so mögen und lieben nirts, die auch so auf Stummfilme stehen und auf 30er, 40er, 50er-Jahre-Filme. Und da kam die Idee. Ist 2022 angefangen? Genau, 2022. Letztes Jahr habe ich angefangen, aber ich fange von 1919 an. Also, der erste Film, den ich vorgestellt habe, war das Kabinett des Dr. Calligari. Man muss natürlich ein deutscher Film sein, um das anzufangen, und ich habe gedacht. Eigentlich sagen wir da viele 1920, aber der wurde produziert, 1990, so eine Ohrführung war auch Ende 1919. So habe ich den mit reingenommen. Und ich finde ihn absolut sensationell. Und ich finde, auch aus einem Superfilm ganz so Stummfilmen, wo man sich nicht sicher ist, ist das zu schwer. Ich finde, Calligari ist so perfekt. Da gibt es so 70 Minuten, ziemlich gut erzählt. Tolle Bilder, gerade in der Restauration. Ich habe es auf 4K gesehen. Ja, es passt, es ist eine wunderschöne Firma auf jeden Fall. Und kann ich wirklich sehr empfehlen. Ja, fantastisch. Und die Atmosphäre, die rüberkommt, exprisonistisch, Konrad Freit in seinen ersten großen Rollen. Also wirklich hammer. Genau, und dann geht es dann sukzessive weiter. 1920 dann ... Gott, was war 1920 eigentlich? Oh, die Lüsen. Oh, oh, oh, oh, es ist schon ein Jahr her. Moment, ich hab's ja tatsächlich vor mir. Aber viel spannender ist die Frage, wie weit bist du denn mittlerweile? Bist du schon im 21. Jahrhundert angekommen? Nee. Wo befinden wir uns gerade? Das Ding ist, ich hab die ersten zehn Episode ziemlich rasant rausgehauen, so ungefähr zwölf Wochen oder so. Aber jetzt dadurch, dass es jetzt mehr Material gibt, dauern die länger. Ich hab jetzt gemerkt, dass ich mir doch mehr Zeit nehmen möchte. Ich bin jetzt bei 1935. Oh, dann hab ich mal im Zweiten Weltkrieg angekommen. Es soll wahrscheinlich ein Projekt sein, dass mich dieses Jahrzehnte beschäftigt. Ja. Das Tolle ist, wenn du fertig bist mit dem 20. Jahrhundert, dann ist das 21. Jahrhundert schon so weit fortgeschritten, dass du dann wahrscheinlich als Klassiker Oppenheimer machen kannst. Wie meist du, dass noch 20 weitere Filme kommen, dass du überhaupt unserer Zeit, der dann ... Wer kann das noch erinnern? Der Flash, was? Genau. Zum Beispiel. Aber ja, es ist auf jeden Fall eine große Liebe. Ich liebe es einfach, mich mit den Filmen zu beschäftigen. Man sieht auch diese ganzen Querverweißer und Filmgeschichte. Man schaut halt auf welche Filme diese heutigen auch bauen. Jetzt bin ich gerade jetzt bei 35, ein kleiner Spoiler. Das ist Captain Blood und der Piratenflacke. Und wunderschöner Film mit Aeroslin, der Hauptrolle von 35. Der gute alte Aeroslin. Nur echt mit Schickmschnauzer. Oh, ja. Also, Leute, wenn ihr mehr von Christian hören wollt, sucht nach 101 Jahre des Films. Also, man findet ihn auf Instagram. Man findet ihn auf Instagram, Spotify. Und überall sonst, wo es Podcasts gibt. Hört mal rein, es lohnt sich auf jeden Fall. Die Filmgeschichte sind natürlich immer hörenzwert. Ja, immer hörenzwert. Und das machen wir auch heute. Ich nehme an, wir werden viele Querverweise von dir hören. In M eine Stadt sucht einen Mörder. Wir haben ja durchaus mit Fritz Lang jemanden, der eine sehr bedeutsame Filmgeschichte hat. Dann werden wir vielleicht auch darauf eingehen, den einen oder anderen Darsteller des Films. Wir haben total spannende Geschichten rund um die Leute, die an dem Film beteiligt waren. Es ist viel passiert, und wir haben eigentlich alles. Wir haben die Kollaborateure, genauso wie die Immigranten, die um ihr Leben gefürchtet haben, die die dann mitgemacht haben. Es ist alles vorhanden in diesem Film, was Carsten Grube trifft. Aber vielleicht ganz kurz, warum hast du denn M ausgesucht für uns als Film für heute? Ja, wie ich es schon eingeteasert habe, für mich als der besten deutschen Film überhaupt. Ich denke mal, der ist einfach ... Von Fritz Lang kennt man eher so mit Troublis, natürlich auch super, aber ich finde halt, da hat Fritz Lang alles vereint, was ihn ausmacht, finde ich. Also, er hat auch sehr viel experimentiert. Man muss überlegen, 1931, Tonfilm gab's seit drei Jahren. Maxima, und er hat so viel darauf eingehen, was den Ton angeht. Davon hat er so vieles erfunden oder weitergeführt, dass sich viele andere Filme haben den als Beispiel genommen für die Filmgeschichte, so von daher. Ich hab auch sehr viel analysiert. Ich glaube, es gibt keine Filmschule, die nicht analysiert. Aber er ist nicht trocken, es ist spannend. Ich hab gestern noch mal gesehen, du bist einfach drin. Die zwei Stunden gehen so schnell vorüber, und der ist so, wie ich sage, so tight, oder? Da gibt es halt so viele verschiedene ... Die Charaktere machen Spaß, es ist ein richtiger Berliner Film, weil man sich den anschaut, oder? Ja, stimmt. Von daher, ja, Fritz Lang kann man sagen, aber dieser Film ist einfach sehr einfach ein Meisterberg. Über Fritz Lang werden wir sagen, was wir wollen. Aber wir können ja mal in den Film so ein bisschen reingehen, was den Film genau so sehenswert macht. Oder wo die auch Probleme liegen vielleicht. Aber bevor wir das tun, ich möchte euch gerne Tee anbieten. Dir, Christian, kann ich leider keinen Tee anbieten. Ja, bitte. Womit wir auch während Johannes Tee anchenken, noch mal zu einem wichtigen Fakt kommen können, was du arbeitest, nämlich auch als ... Ich habe da Zommelier, das heißt, ich berate rund um Wein. Was zum Essen passt, passt der richtige Wein. Fragt mich, ich weiß alles. Und ja, dieser Lieber halt, Filme und Wein. Und das geht natürlich auch sehr gut zusammen. Was für einen Wein würdest du empfehlen für ... Was müssen wir trinken, um diesen Film gut genießen zu können? Gibt es gute Berliner Weine? Es gibt kein Berliner Weine, oder? Berliner Weiße, vielleicht. Berliner Weiße, rot. Blutrot, bitte, ja. Aber passt auch wirklich besser als ein Wein. Und vielleicht zum Film, muss man schon sagen. Ja, ich denke mal, Bier, es kommt auch vor. Ein, zwei, zehn, es kommt auch Kognac vor. Aber Kognac über zwei Stunden, ein bisschen atmäßig, oder? Aber ich denke mal, obwohl eigentlich in dem Film wird ja nicht gesagt, dass er Berlin spielt, das ist einfach eine Metropole, aber man hört die Leute und der Alex spielt eine Rolle. Alex spielt eine Rolle genau, also Berliner Kindle, Berliner Weiße, ich denke mal, das passt eigentlich zu. Aber vielleicht so ein guter Wein zu einem Radarfilm oder zu einem Thriller? Ich bin echt kein Wien-Experte, so ein schwerer Rotwein. Ja, Shiraz zum Beispiel, oder ein Caponé Sauvignon, oder ein Pilo Noir, wenn es ein Noir-Film ist. Ah, okay, sehr gut. Okay. Ja, ist auch ein schöner, aber so ein schöner Schreier. Und der Farberherr, oder Syrah, wie es in Europa genannt wird, der ist halt das schöne Noten von Bärennoten, aber hat auch was Pfeffriges, und das passt eigentlich ganz gut zu vielen Scherelanden. Okay, wir machen ein Trinkspiel draus. Also nicht für uns, sondern für die Zuhörenden. Wenn immer das Wort, welches Wort nehmen wir, lang fällt, wird getrunken. Okay, ich verlasse mich auf euch da draußen. Gut. Lohjäger meistens. Oh, okay. Gut, dann wollen wir durch den Film durchgehen, oder haben wir irgendwie, vielleicht einmal kurz, die Handlung zusammenfassen, worum geht es denn in den Filmen so ein paar Worten? Auf der Handlungsebene ist es ja tatsächlich ein relativ überschaubarer Film. Wir haben die Geschichte von einer Stadt, die schon ziemlich eindeutig Berlin ist, wenn wir nach Einwohnerzahlen gehen, die von einem Kindesmörder terrorisiert wird. Die Menschen haben Angst. Und dann wird ihm nicht hartpaft. Und was dann gezeigt wird eigentlich so als großes Panorama, wie die Öffentlichkeit damit umgeht, welche Paraneuer entstehen, die sich gegenseitig beschuldigen. Und neben dem Panorama werden sehr viele polizeiliche Ermittlungen gezeigt und auch dieser Kindermörder, wie er sich in der Öffentlichkeit bewegt und wie er mit seiner Krankheit umgeht. Und dann kommt ein großes Plot-Element hinzu, und das ist die Berliner Unterwelt. Das sind die Kriminellen, die überhaupt nicht glücklich darüber sind, wie der Kinder tötet, sondern auch, dass er ihnen das Geschäft kaputt macht, weil die Polizei eben deutlich mehr kontrolliert, deutlich mehr festnimmt, deutlich mehr in der Unterwelt sucht. Und die Menschen brechen, beschließen die Kriminellen zusammen mit den Bettlern den Mörder selbst zu fangen. Weil sie sagen, die Polizei kriegt das sowieso nicht hin. Und die zweite Hälfte des Films fasst sich dann vor allem damit, wie die Kriminellen Jagd auf den Mörder machen, wie sie ihm versuchen, hartpaft zu werden. Und das mündet in einem ziemlich bizarren Schauprozess, dass er sich vor Gericht, vor dem Gericht, der Unterwelt verantworten muss. Sag mal, gleich als Erstes, was mir ein bisschen einfällt, ist, wie kommt dir damit klar, dass dieser Film eigentlich keine wirkliche Hauptfigur hat, vom Gefühl her? Ich find's großartig. Christian, was meinst du? Ja, ich finde auch, das macht den Reiz aus. Wir haben verschiedene Schlüsselpersonen halt. Wir zum Beispiel Lohmann, der Hauptkommissar, natürlich auch den Kindermörder an sich. Obwohl wir den erst, ich glaube erst nach 30 Minuten sehen, wir hören ihn zwar seinen Motiv hören wir, aber wir sehen den relativ früh eigentlich. Ich finde, also seinen Gesicht nicht. Aber wir sehen über seinen Rücken sehr, sehr früh. Wir sehen seinen Schatten sehr, sehr früh. Wir nehmen aber sehr, sehr früh, auch wenn er den Brief schreibt, sehr, sehr früh seine Perspektive ein. Ist schon so. Wir sehen ihn zum ersten Mal vom Spiegel nach 17 Minuten. Spannend, finde ich. Ich geb dir total recht, Christian, dass wir eher so ein Panorama haben, dass es diese Personen gibt. Aber es gibt, meiner Meinung nach, schon irgendwie Protagonisten. Das ist tatsächlich das Berlin. Aber nicht einfach nur Berlin als große Stadt, sondern viel mehr das Berlin. Das Berlin der kleinen Leute. Wir sehen eigentlich, wir sehen die Arbeiter, wir sehen die Gebrochenen, wir sehen die Kriminellen, die Politarier, die Bettler, die Gauner. Das ist für mich so ein bisschen der Protagonist von dem Film. Das Berliner Unterwelt. Ja, ich weiß nicht. Wir sehen halt Berlin, was der Film halt ist, ist noch ein bisschen die Zeit nach Ersten Weltkrieg, oder? Es zeigt halt die Stadt, pulsierende Metropole. Auf der einen Seite aber Armut und wahrscheinlich noch die Nachwähnen vom Ersten Weltkrieg. Gerade jetzt die Bettler, die wir sehen, also manche auch mit einen Beinen oder zwei Beine, blind zum Beispiel, genau. Die Veteranen halt. Die sehen wir dann auch. Genauso haben wir auch die Moderne, die da auch mitspielt. Aber wir sehen wirklich diese pulsierende Metropole. Ich weiß, ob ihr den Film gesehen habt, da geht es schon los, Querverweise. Ob die Dokumentation gesehen habt, Berlin. Nee. Von 1927. Das ist eine Dokumentation, die über einen Tag läuft. Also wo man Berlin in einem Tag sieht, das war, keine Ahnung, ein halbes Jahr, neun Monate. Aber es zeigt halt von Anfang an, wie sich halt Berlin nach der Ersten Weltkrieg, und das war für mich faszinierend, wie doch modern das war. Weil ich hatte immer das Gefühl, was mir in der Schule erzählt wurde, dass im Ersten Weltkrieg gerade, nach dem Ersten Weltkrieg, dass alles in Schutt im Basch liegt. Und dass Deutschland bezahlen muss, weil es ungerecht behandelt wurden usw. Aber wenn man die Filme sieht von 1927, von hier an der Großstadt, dann sieht man, dass es ziemlich modern ist. Und ich denke mal darauf, tut sich auch ein bisschen lang, darauf stützen halt, dass man Berlin als großer Stadt sieht, als Metropol, als florierende Metropole. Aber mit der Unterwelt oder mit den Battlern auch sieht, hey, es ist nicht alles Gold, was glänzt da, es gibt auch viele Schattenseiten usw. Ich hatte das Gefühl, dass es schon so eine Konzentration auf die Gassen gibt. Also man hat auch oft, ich hatte ganz oft so ein Kleinstadtflair oder nicht, die Gassenflair, so eine Beklemmung, dass gar nicht so sehr diese großen Räume gezeigt werden. Wir sehen nicht so was wie den Alexanderplatz. Wir sehen nicht so was wie die Friedrichstraße. Sondern wir pleiden irgendwie ganz oft in diesen Häusern, in diesen Gassen, in diesen einfachen Hinterhöfen. Und das, finde ich, macht sehr viel von der Spannung aus. Dass wir immer dieses Narrativ von der Großstadt rumherum haben. Aber dass wir eigentlich auch so ... Naja, dass wir wirklich bei den Leuten sind, die in dieser Großstadt leben. Nicht bei diesem, nicht bei dieser glänzenden Fasade sind, sondern wir sind eben bei denen, die so eine kleine, schäbige Mietwohnung haben. Und die irgendwie so über die Runden kommen. Und wir sind bei denen, die ihr Geld mit dem Betteln verdienen und abends in so einer Kaschemme irgendwo im Hinterhof sitzen, um noch ein Bier zu trinken. Ich würde sogar noch weitergehen. Ich hab fast das Gefühl von einem Dorf. Aber eben nur durch die Art und Weise, wie es gefilmt ist, gar nicht so sehr durch die Themen. Es passiert ein großes Aufgebot. Dann wird gezeigt, wo die alles langgehen. Aber es sind nicht die ganz großen Totalen, die die Rolle spielen. Sondern das sind tatsächlich die kleinen Schicksale, die kleinen Geschichten, die kleinen Interaktionen, die für mich bedeutender sind in dem Film, als jetzt das große Großstadt-Feeling da irgendwie. Deswegen widerspricht sich das für mich ein klitzekleines bisschen. Aber es ist halt auch im Studio entstanden, muss man dazu sagen. Oder? Es ist schon cool. Es kommt ein bisschen schon rüber gerade, also vom tunt-technischen Herr so. Manchmal hat man schon das Gefühl, man ist eher im Studio. Wenn man so darauf achtet, man hört so ein bisschen Hallen. Aber wenig. Also wie gesagt, gerade wenn man sich jetzt ein paar mal gesehen hat, find ich, stellt sich das vollkommen ein. Dieses Gefühl von Großstadt, für mich jedenfalls. Man sieht auch die verschiedenen Läden und so weiter. Und was dann angeboten wird. Von Autos zwar nicht ... Ja, das stimmt. Man hat das Gefühl, man ist in der Stadt. Aber auf der anderen Seite sieht man halt das kleine Gäste, man hat einen engeren Rahmen von dem Bild. Das schränkt es ein bisschen ein. Aber das bringt auf sich Spannung. Das Außerhalb der Katrage ist dabei natürlich auch spannend. Du hast gerade Hupen gesagt. Wir haben ja diese Zähne, wo wir das Auto hupen hören. Außerhalb des Bildes. Ich finde das total krass. Das ist der Allgemeine als erste Tonfilm genannte Filme. Es ist ja The Jazz Singer, der war vier Jahre vorher. Und es ist unglaublich, was Fritz Lang in diesem jungen Medium oder in dieser jungen Art von Film alles schon macht, um mit Ton und Bild zu spielen. Und dabei spielt zum Beispiel auch eine Rolle, dass er ganz oft außerhalb des Bildes mit Tönen irgendwie so eine Größe suggeriert. Dass er sagt, da ist mehr. Ihr seht die Autos jetzt nicht, aber da sind Autos. Hört ihr das Hupen? Ja, außerhalb des Bildes. Und das ist schon krass, wie er das macht. Es ist wirklich Tonfilm, es ist jung. Er zeigt, was mit Ton möglich ist. Wie man mit Ton über das auf der Leinwand gezeigt, die hinausgehen kann. Allerdings muss man dazu sagen, dass ich nicht das Gefühl habe, dass er in die Absolutvollen gegriffen hat, was Großstadt-Sound betrifft. Er hat das sehr ausgewählt gemacht. Man hört das Hupen, man hört Kinder in bestimmten Momenten. Und zwei Drittel des Films sind ja auf Stumpffilm gedreht. Gar nicht auf Tonfilm. Das hat natürlich Kostengründe, wie auch das Studio-Kostengründe hatte und all das. Aber es hat natürlich eine ganz bestimmte Stimmung, die ich sehr gut finde. Was zwar wieder von dem Großstadt-Ding, von dem Feeling für mich wieder ein bisschen was wegnimmt, was aber dem Film eine sehr eerie Stimmung gibt. Also so sehr, sehr ... halt im wahrsten Sinne des Wortes der Horror in der Stille, der da irgendwie stattfindet. Ja. Wie findet ihr das? Ihr müsst euch immer reinversetzen in 1933, oder? Wenn die meisten Menschen eigentlich so Stumpffilm kennen. Obwohl, eigentlich Stumpffilm ist ja nie Stumpffilm. Da ist ja immer eine musikalische Begleitung gewesen. Oder ein Orchester hat gespielt. Oder es spielt halt immer irgendwas, was dann Piano. Aber für zu lange hat sich auch bewusst dafür entschieden, einfach mal gar nichts spielen zu lassen. Gerade am Anfang haben wir gar keinen Ton. Und dann sind wir auf einmal in den Hupen. Auf einmal ist es dann in den Hupen da. So was, solche kleinen Feinheiten, denk ich mal, macht das halt aus, um noch mehr in diesen Film mit reingerissen zu werden. Also ich finde, jetzt, nach 90 Jahren oder keine Ahnung, fühle ich mich immer noch reingerissen durch seine Art, wie er halt Stimmung macht, wie er Ton einsetzt. Auch mal gar nichts spielen lassen. Ich weiß noch mal, wo ich der erste Mal gesehen habe, den Film. Oder war dort diese Polizeipartol, oder diese Ausgestiegen, und ich habe nichts gehört. Ich dachte, mein Tanz ist kaputt. Ja, total. Irgendwann war irgendwie Sound da, und auf einmal nichts. Hey, haben Sie was verpasst? Aber es hat er halt bewusst gewählt. Und dann aber wieder ein Hupen oder eine Serene, irgendwas, was wieder diese Stille halt durchkreuzt. Und das finde ich sehr wichtig. Dieser radikale Verzicht auf Musik und auf Ton, in ganz vielen Momenten. Gerade die Momente, in denen der Sound und dieses Leitmotiv von dem Bergkönig, von dem Kriegstück, das immer wieder gepfiffen wird, macht die umso eindringlicher. Ja, absolut. Man muss aber dazu sagen, dass wir natürlich über die letzten Jahrzehnte voll daran gewöhnt sind, dass immer wieder Filmmusik drunter legt. Es gibt ja tatsächlich ein komplettes, wenn man sich die ganzen Marvel Cinematic Universe-Filme anguckt, eigentlich ist keine einzige Minute da, in der nicht Filmmusik drunter legt. Aber die Leute von damals waren es auch gewohnt durch die Stummfilme. Weil die Stummfilme kennen auch keine Stille. Stummfilme sind eigentlich viel lauter als dieser Film, weil da auch permanent ein musikalisches Thema drüber liegt. Und ja, natürlich, Stummfilme haben auch diese Momente, wo keine Musik zu hören ist, aber das sind sehr sperrlich. Immer, wenn was passiert, hast du musikalisch untermachen. Aber es kommt drauf an, in welche Vorstellungen du seist. Ich meine, es gab die kleinen Kinos, die sich das nicht leisten konnten, mehrere Musiker zu beschäftigen. Oder der war krank. Ich denke nur, wie war das praktisch umzusetzen? Aber ich glaube, ich hatte irgendwas gehört, dass sie da irgendwas gespielt haben, weil es ein Plattenspieler ist. Das kann gut sein. Das nimmt natürlich auch wieder so die Perspektive ein, oder? Ich finde, wenn man einen bestimmten Film schaut, und dann bestimmte Musik hat, das macht schon viel aus. Du hast Caligari als einen von deinen. Du hast gesagt, Caligari war der erste Film, den du besprochen hast. Es gab sehr unzählige Tonfassungen. Und es gab eine zum Beispiel, das ist meine Lieblingsfassung, die, jetzt müsste ich googeln, um es genau zu wissen, eine Experimente Jazzband aus den 60ern und 70ern hat den mal vertont. Stimmt. Ja, Moment. Das suche ich ganz kurz. Dann gebe ich kurz den Hinweis raus. Wir haben Caligari einmal besprochen. Also, hörte ich die Episode gerne an? Da ist alles an Facts sofort da. Man muss Plur gar nicht erst suchen. Das ist so traurig, weil das wirklich meine liebste Fassung ist. Ja, nein. Und es gab damals ja auch die Sheet-Music, muss man sagen. Es gab ja ganz lange einfach den Doktor hier improvisiert, was schönes Musikalisches. Es gab Leute, die wirklich gut waren darin, spontan das Richtige zu spielen. Aber es gab dann auch irgendwann diese Sheet-Music, dass man wirklich auf Papier die Noten rausgegeben hat und gesagt hat, okay, wenn ihr ein Orchester habt, macht das. Oder wirklich mit Timing und damit die vor Ort live das Richtige spielen. Genau, das wurde auch mitgegeben, dass man, wo der Regisseur eine Idee oder richtige Vorstellung hat, was gespielt werden soll. Und da haben sie es natürlich auch mitgegeben. Da gab es auch ganzes Orchester, großen Chinos, die da gespielt haben. Alles mal eine Lieblingsfassung ist, was ich gesehen habe, die Passion der ... Oh Gott. Carl Dreie. Oder gibt es eine Version, die ist von 1991, von Richard Einhorn. Genau. Und die heißt Voices of Light. Und die heißt absolut fantastisch. Also, der Film an sich ist fantastisch, hab ich auch besprochen. 1928, glaub ich. The Passion of Jean-Marc. Und mit der Musik, die ist fantastisch. Es gibt es aber leider nur auf der Criterion Collection. Aber die ist wirklich ... Die hat alles, die hat wirklich dieses Orchester oder so. Und dann merkt man halt ... Ich weiß nicht, ob ihr den Film gesehen habt. Auf jeden Fall kann ich das sehr gut empfehlen. Sehr total auf Namen, sehr schnelle Schnitte. Aber richtig, richtig gut gespielt auch von Maria Falcinetti. Ja, und dann noch mit diesem Score im Hintergrund. Und der war es aus 1991 aufgenommen worden. Und da gab es auch eine Jazz-Version und so weiter. Und die ist ... Ich bin zurück aus dem Google-Rappertone, wo ich eingeklettert bin, John Zorn war's. John Zorn, der ziemlich bekannter Jazz-Musik-Komponist. Ja. Und auch Instrumentalist, hatte verschiedene Bands. Hat aber auch so Solo-Musik gemacht. Und hat gerade in den 90ern ganz viel mit Industrial und Experimental-Bands zusammengearbeitet. Genau, der hat einmal eine ... Mit Naked City, zum Beispiel, ist einer seiner bekannteren Bands. Muss man nicht umdenken, großartig. Und der hat auf jeden Fall eine musikalische Untermalung gemacht für den Film, aber ich glaub, es war doch in den 80ern und 90ern etwas später und total großartig. Wir sind hier gelandet, weil wir gesagt haben, dass Musikantie ausmacht bei Filmen. Wir müssen wieder zurückklettern zu M. Zum Ton, wie M. mit Ton arbeitet. Vielleicht eine kleine Sache. Es ist so banal, aber es ist großartig. Für mich ein großartiges Beispiel für das, was Fritz Lang hier mit Ton macht, dass er Texte lesen lässt im Film. Dann lesen wir die Texte. Dann werden die nicht vorgelesen, sondern wir lesen die Texte mit den Protagonisten. Dann gibt's diese großartige Szene, wie unser Lohmann, unser Kommissar. Eine Mitteilung liest der Polizei. Und wir lesen mit ihm mit. Dann stolpert er genauso, wie wir über einen Rechtschreibfehler. Und wie gesagt, wir sehen einfach nur diesen Text vor uns. Wir sind an dieser Stelle, wo dieser Rechtschreibfehler steht, dass wir einen Rechtschreibfehler korrigieren. Und es ist fantastisch. Es macht es so lebendig, dass man davon ein kleines Augenzwinkern hat und witzig ist. Es ist auch wirklich ein Moment, wo wir uns voll reingezogen fühlen. Ja, genau. Und das hat ja auch Humor, finde ich. Das Thema an sich ist nicht wirklich lustig. Das geht um den Kindermörder. Aber trotzdem baut er Humor mit rein. Also hat wirklich ein sehr gutes Timing dafür. Ich finde, Lohmann ist mithalt Peter Lorre, glaube ich, mein liebster Charakter. Also, ich mag ihn sehr gern. Also, gerade Lohmann ist wirklich der Archetyp geworden für einen Kommissar im deutschen Fernsehen. Oder? So ein bisschen, ja. Mit dieser trockenen, etwas zynischen Art. Ja, und dieses breite Grinsen manchmal. Süffisante Selbstgefällige. Ja, Süffisante Selbstgefällige. Wenn man an Babylon Berlin denkt, ist auch so ein bisschen ... sind auch Figuren davon angelehnt. Aber auch im deutschen Fernsehen. Wenn man sich einfach die Krimis anschaut. Tartort. Ja, Tartort. Wenn man sich das alles anschaut. Ich hab das Gefühl, es kommt alles daher. Es ist krass. Herr Otto Wernigge, also er ist wirklich ein toller Schauspieler. Und dann kommen wir zum anderen großen Namen. Neben Peter Lorre Gustav Gründgens. Als Göbbels. Als dieser fantastische Schränker. Ja. Das ist so krass, als Göbbels, ja, muss man schon sagen. Ich bin Schauspieler. Und Gustav Gründgens kennt man vom Namen her, bevor man ihn wirklich irgendwo gesehen hat. Als Schauspieler muss man den Namen Gustav Gründgens kennen. Und man darf nicht sagen, dass man noch keinen Film gesehen hat, den er mitgespielt hat. Weil es der große Schauspieler dieser Zeit ist. Ich hab nicht mehr so richtig, dass Peter Lorre eigentlich in Deutschland gearbeitet ist. Österreicher, glaub ich, ursprünglich. Österreich-Ungarn. Und Österreich-Ungarn, genau, ja. Aber Deutsch aufgewachsen. Das ist dann nach Berlin gekommen, war in Berlin der große Theater-Schauspieler. Innerhalb kürzester Zeit, muss man dazu sagen, er ist gekommen und hat dann innerhalb kürzester Zeit die Theater-Szene dominiert. Er ist ein großer Durchbruch. Und der nur noch Bösewichterspieler. Genau, das hat ihn echt seinen Leben lang begleitet. Ja, leider, ja. Er war auch in Zürich im Schauspielhaus. Er hat auch, ich weiß nicht, ein Jahr oder so gearbeitet. Er kam hier in der Ecke. Er beknallerte der Schauspieler auf jeden Fall. Und seine Performance gerade in den letzten fünf Minuten heißt der Besten der Filmgeschichte. Ich find er absolut fantastisch. Das ist total krass. Er ist großartig Peter Lorre, ist hier als Kindermörder. Und er ist in so wenigen Zähnen zu sehen. Wenn man es zusammenfassen würde, wären es vielleicht 20 Minuten vielleicht. Ja, höchstens so. Allein sein erster Auftritt, wenn er vom Spiegel steht und diese Krimassen macht. Und wir hören aus dem Off, auch wieder so großartig, die mit Ton gearbeitet wird. Der Beginn, das Offerzähler, das Voice-O-Was. Es wird über ihn geredet als Mörder. Wir sehen ihn vom Spiegel, wie er diese Krimassen macht. Beängstigend. Und faszinierend zugleich. Absolut. Und die Szene, wo er dann vorm Schaufenster steht und das Mädchen in der Spiegelung sieht. Und da wirklich man merkt, dass es über ihn kommt und dass er eigentlich gegen sich kämpfen will, aber auch schon weiß, dass er verlieren wird. Und dass es ihn wirklich treibt und dass er diese Not in sich hat. Das Thema ist hart. Und das ist bis heute eine Ausführlichkeit so richtig behandelt, oder? Wählt euch ein Film ein, wo das so paritätisch beide Seiten irgendwie erzählt werden in der Not? Es ist krass, es ist halt tatsächlich, dass wir ... Wenn wir emotional bei einer Person sind in dem Film, dann ist es am liebsten die Figur des Beckhardt. Also Peter Loris, der von Peter Loris gespielte Mörder. Wir haben sonst sehr viel Panorama und sehr viel professionell näher. Zum Beispiel zu Lohmann haben wir sehr viel professionell näher. Und wenn man in die Emotionen für jemanden einzutauchen, dann ist es am liebsten, ja. Oder auch die Szene, wo er im Café war und sich erst ein Café bestellen wollte und dann ein Konjak. Und wo er dann gefiffen hatte. Und man merkt dann, diese Stimmen, man merkt richtig, das sind Stimmen in ihm. Das sind seine Dämonen treibend. Und das stellt sich natürlich die Frage, kann man mit ihm Mitleid haben, kann man das? Man stellt sich halt diese Fragen an. Für mich, die heißt vielleicht nie. Aber man leidet schon irgendwo, weil er ist getrieben halt. Und seine Dämonen sind halt sehr, sehr stark. Und das verkürpert er wirklich sehr, sehr gut. Also ein Method actor, bevor es dem Method überhaupt gegeben hat, fand ich. Also jetzt wirklich sich da richtig da reingesteigert in die Rolle. Das Krasse ist ja, wenn wir was von ihm wahrnehmen. Wir sehen ein bisschen was von seiner verschlagenen Seite. Wenn er Kinder anspricht, also gerade am Anfang, wenn er mit Kindern interagiert, da sehen wir seine verschlagene Seite, wie er dieses Crewming macht. Aber ansonsten sehen wir ihn ja eigentlich nur in den Zuständen. Angst hilflos, verzweifelt. Ja, natürlich wird da auch irgendwie Empathie geweckt. Der Film macht es halt auch so. Es ist glaube ich schon eine sehr bewusste Entscheidung von Fritz Lang, dass wir nicht Sympathie, aber Empathie mit ihm empfinden. Und ja, dass wir auch mitleiden, wenn er Angst hat, wenn er sich auch ganz banal, um in diesem Bürogebäude und weiß, dass die kommen, um ihn zu holen. Und er hat Angst um sein Leben. Man muss sagen, filmemacherisch ist es natürlich total clever. Weil alles, was mit ihm passiert, ist das, was wir normalerweise Helden passieren lassen, mit denen wir mit fiebern sollen. Es ist quasi eine Hellenreise irgendwie, auch wenn es ein Anti-Held ist. Aber es ist so formuliert und so inszeniert, dass wir natürlich, wenn er da wie so eine Ratte in dem Verschlag sitzt und hofft, nicht entdeckt zu werden, es ist einfach krass inszeniert. Und dann eben seine Not in seinem Monologue ist natürlich krass. Man muss natürlich dazusagen, schauspielerisch, ist das alles, wir kommen aus der Theaterzeit. Erg und Peter Lorre kommt vom Theater und so. Also es heißt, wenn man sowas nicht gewohnt ist als Zuschauer, es geht an euch da draußen, liebe Zuhörer, falls ihr das nicht gewohnt seid, das ist ein bisschen anders als das, was wir heute kennen. Ist aber ein Stilmittel, mit dem man absolut mitgehen kann, wenn man sich darauf einlässt. Du meinst ein bisschen Overacting? Ja, natürlich, einfach größer gespielt. Es wird anders produziert, als Schauspieler hat man das anders produziert, als man das heute machen würde. Also insofern, man hat einen anderen Zugang vielleicht zu. Man muss sich ein bisschen umstellen. Aber es wird nicht unrealistisch dadurch, oder? Nein, es wird nicht wirklich unrealistisch. Das ist doch ein Vorraum eines Theaters jetzt. Ich weiß nicht. Wenn ich ein Overacting denke, dann habe ich immer das Gefühl, dass so ein Stück Immersion, ein Stück Realismus verloren geht. Das habe ich in diesem Film eigentlich nicht. Ich habe nicht das Gefühl, dass ich jemanden sehe, der was darbietet, sondern ich habe das Gefühl, ich sehe hier wirklich einen Menschen am Rande seiner Verzweiflung. Okay, bis in Schauspieltheorie. Folgendes. Klugscheißen mit Johannes. Das Wichtige ist ja, dass das, was du spielst, von einem Platz in deinem Körper kommt, der Wahrhaftigkeit mit sich bringt. Und die Wahrhaftigkeit ist die Grundlage, die dann dafür sorgt, dass der Zuschauer das glaubt. Das ist im Theater so und das ist im Film so. Wenn du ein Theaterschauspieler bist und die Wahrhaftigkeit weglässt und einfach nur laut deklamierst, dann kannst du immer noch das Publikum irgendwie erreichen und vielleicht einen lustigen Abend haben, aber er ist nicht wahrhaftig. Wenn du allerdings im Film machst und nicht wahrhaftig wirst und dann auch noch groß bist, dann hast du ein Problem. Dann glaubt ihr keiner. Aber Peter Lorre ist ein guter Schauspieler und schafft es, seine Wahrhaftigkeit trotzdem zu behalten und größer zu spielen. Und dadurch glauben wir ihm trotzdem noch. Auch wenn es größer ist und vielleicht viel größer, als wir es gewohnt sind heute. Die Subtilität ist natürlich nicht so, da wir es vielleicht von heute kennen. Das ist ja nicht anders. Da musste man ein bisschen theatralischer auftreten. Ich denke mal, das sind noch viele Hollywood-Filmen, der damaligen Zeit. Das ist aber noch so einige Mitkommen, dieses stupfen Zeitalter, dieses theatralische. Dass das noch ein paar Jahre mitgesprungen hat. Bis zur Mitte 30er. Wie gesagt, wie du es schon gesagt hast, geh ich voll mit. Es ist vielleicht ein bisschen viel, aber es ist nicht unglaublich. Man nimmt ihn das ab, auf jeden Fall. Das hat er da leitet. Und wenn man so in die Ecke getrieben ist, was kann man anders machen? Wenn man die Szene gesehen hat, da waren 50 Leute oder mehr, die auf ihn gestartet haben. Und er hat da um sein Leben gekämpft irgendwo. Er wusste nicht, was passiert. Das ist nicht die Polizei da, das sind die Unterwärter. Das kann alles passieren. Ich denke mal, sein Stilmittel war Flucht. Was ich aber auch noch wichtig finde, ist, dass es nicht nur um das Schauspiel an sich geht, sondern auch um die Inszenierung. Die ist auch in den 20er und 30er anders als heute. Heute ist sie wesentlich subtiler. Und sehr viel mehr Subtext, den du in diesem Film oft in Dialogen nicht so richtig hast. In den Bildern schon. Ich finde, dass man viel in den Bildern, wo kein Text gesprochen wird, sehr viel Subtext hat. Also im Spiel, in den Augen der Leuten, in den Bildern sehr viel Subtext steckt, in der Visualisierung. Aber im Textbuch an sich, in dem Text, den der gesprochen wird, steckt nicht viel Subtext. Da wird gesagt, was gedacht wird. Ich finde es total spannend in diesem Film, wie sich das Bild zum Ton verhält. Weil wir haben noch sehr viele Momente des Stummfilms drin. Das ist das, was du damit meinst. Ich sehe den Film immer und denke, der würde auch grundsätzlich als Stummfilm funktionieren. Kannst du dir mit Musik untermalten, was du dafür vorstellen, was dieser Film macht, dann mit dem Ton ist? Nicht den Subtext, aber erfüllt die leeren Stellen, die man im Stummfilm sonst hatte. Und erfüllt die wirklich geschickt. Wir haben z.B. sehr, sehr detailreiche Schilderungen von Polizeiarbeit. Das stimmt, ja. Von Forensik, von Kriminalistik. Das ist fast ein Dokumentarfilm. Nicht möglich wäre. Das ist schon eine interessante Art, dass man mit einem Tonfilm mit einem Stummfilm gerüst, sage ich, jetzt mal umgeht. Ich sehe da das Stummfilm gerüst. Man könnte diesen Film zusammenkürzen, hätte einen funktionierenden Stummfilm, wo das Wesentliche da wäre. Mit den paar Texttafeln, die man bräuchte, für das, was er sagt, z.B. am Schluss. Was der Ton damit macht, ist wirklich eine faszinierende Ergänzung, die irgendwie Lücken füllt. Und dem ganzen dokumentarische Substanz gibt. Vielleicht. Das ist ja auch eine Art Fiffen, oder? Christian, wie siehst du das? Dieses Leitmotiv, oder? Dieses Fifen, dass wir direkt an Assizieren nach einer Weile. Jedes Mal werden wir das hören, dann wissen wir, der Mörder ist in der Nähe. Oder es ist wie so ein Audio-Signal für die Zuschauer. Ich denke, das hat's im Stummfilm-Zertaltal nicht gegeben. Ich glaube, er hat eher mit Schatten gearbeitet. Was wir am Anfang des Films gesehen haben, zum ersten Mal sehen, war das schwerer Schatten. So das ist halt dieses expressionistische damals, was natürlich auch ein Stilbild gewählt war von lang, um halt an die deutschen Expressionismus zu erinnern. Der Ende der 20 eigentlich fast total weggefallen ist. Da haben wir halt, das haben wir halt im Stumpffilm haben. Wir haben dann dieses Audio noch mit dazu, dieses Pfeifen, dieses Leitmotiv und das eine, das mal ganz genau, da ist der Mörder und das hätte eben Stumpf im Zertal nie funktioniert und selbst, selbst in Hollywood gab es das nicht. Ich glaube King Kong war eines der ersten wo ein Leitmotiv hatten, 33 so, wo es dann wirklich, aha wir haben, wir haben mehr Musikerische und normalen, wir haben ganze Musikstücke komponiert für den Film. Davor gab es das auch nicht in Hollywood. Das wurde meistens, wenn man sich die Filme anschaut von 31, 32, die sind mehr stille, vielleicht am Anfang und am Ende. Ansonsten hat man eigentlich keine Musik und halt M war wirklich der erste, der das wirklich gezeigt hat, dass wir da einen Motiv haben für eine Person, die dann aufgegriffen wurde und jetzt, jetzt hat jeder einen Motiv, wenn wir das anschauen, die Filme oder? Stichwort Expressionismus. Also ich glaube auch, dass das Bilder ganz viel dieses expressionistische Erbe in sich tragen und um das nochmal stark zu machen, der Ton macht dann halt dieses Meer und ich komme ja schon mal als Literaturwissenschaftler daher. Wir haben ja so Ende der 20er in der Kunst, die ist krass von diesem Abwechslung, von diesem Wandel zu sprechen, weil natürlich ist das alles so ein Kontinuum und uns so schwer zu sagen, danach kommt das, danach kommt das, danach kommt das. Anyway, gerne wird das aufgemacht, dass nach dem Expressionismus auch als Gegenbewegung die neue Sachlichkeit kam und die sehe ich ganz stark in diesem Film, durch diesen dokumentarischen Ansatz und durch die ganz viel durch das Voiceover, dadurch, dass wir so zum Beispiel eine Szene haben, wo erklärt wird, was machen die Polizisten gerade und dann sehen wir wirklich diese Montage von Bildern, was die Polizei macht, wie eingekreist wird, wie Leute befragt werden, wie Sachen untersucht werden und das passt voll in dieses literarische Genre der neuen Sachlichkeit. Deswegen würde ich auch mich mit Händen und Füßen dagegen werden, diesen Film als expressionistisch zu bezeichnen, aber ich bin total bei dir, dass dieser Expressionismus mit drin ist bei den Bildern, diese Schatten und so, dass es ganz viel expressionistisch ist und es war in der Literatur genauso, die neue Sachlichkeit hatte auch ganz viel noch so Expressionismus mitgezogen, expressionistisches Stilmittel und fritz lang kommt ja auch irgendwie vom expressionistischen Film, also Mabuse und Metropolis waren ja eher so im Geist von diesem expressionistischen Stummfilm und ich glaube ganz stark auch dank des Tons schaffte er es hier, diese Sachlichkeit-Dinge reinzubringen und irgendwie zu zeigen, die man halt auch Kino weiter denkt, dadurch, dass es jetzt Tonfilm gibt. Also ich glaube, es ist ein ganz wichtiger Beitrag für den Übergang vom Stummfilm zum Tonfilm, weil er sagt, okay wir haben jetzt hier diesen Werkzeugkasten, was können wir alles damit machen und dann legt er los mit dem Live-Motiv, dann legt er los mit den Voice-Overs, dann legt er los mit ganz großartigen Textbildscheren und so weiter und wahrscheinlich gibt es noch zehn andere Sachen, die man aufführen könnte. Parallelmutage, ja. Es ist ja doch ein bisschen Zeit ins Land gegangen, bevor fritz lang dann angefangen hat wirklich Tonfilm zu machen. Also den Film gibt es, also Tonfilm gibt es seit vier Jahren sehr beliebt, also mit dem Jazz-Singer hat es halt irgendwie angefangen, dass wirklich Leute gesagt haben, ja ich will kein Stummfilmen mehr sehen, ich will wirklich Tonfilme haben. Und wenn fritz lang dann wirklich vier Jahre braucht, wenn ich das auf heute übertrage, 3D-Filme oder was auch immer irgendwas, was neu ist, alle stürzen sich drauf. Und fritz lang sagt erst mal, okay ich muss erst mal darüber nachdenken, warum das überhaupt sinnvoll ist und das finde ich gut, gut zu sagen, okay ich stürze mich nicht einfach so darauf und sage, okay es gibt jetzt Tonfilm, also mache ich das, weil es sein muss, weil alle das machen, sondern ich überlege mir, was ist der Mehrwert des Tonfilms. Müssen wir jetzt ein Zitat vorlesen. Ja, du musst jetzt ein Zitat vorlesen. Klar, bitte lese ein Zitat. Trotz jahrelanger intensiver Forschungsarbeit, die ein technischer und künstlerischer Hinsicht den Tonfilm zur Vollendung führen will, stehen wir heute noch an der Wiege einer neuen Kunst, die sich aber noch in keiner Weise ihre Existenzberechtigung gesichert hat. Man hat vorläufig erst durch negative Erfolge die Grundfläche zur Aufbauarbeit geschaffen. Man hat gelernt, wie man es nicht machen soll. Der Tonfilm ist eine neue Kunst und verlangt als solche neue Formen. Ich würde das so gerne in der Stimme von Fritz Lang vorlesen. Fritz Lang hat so eine tolle Stimme. Also, kleiner Empfehlung. Leute, schaut euch mal die Interviews mit Fritz Lang aus den 50ern, 60ern, 70ern an. Man findet sie auf YouTube und der Typ ist schon eine Erscheinung. Also so, ich weiß gar nicht. Jetzt würde ich sagen so einen trockenen Pathos in der Stimme. Passt überhaupt nicht zusammenpasst, aber hört euch mal an, das ist toll. Trockener Pathos. Jetzt bin ich sehr neugierig. Aber wenn ihr was hört und wenn ihr seine Interviews hört, bitte immer 70 Prozent ab. Ja, Fritz Lang, ne? Fritz Lang talks a lot of bullshit. Es ist geil, weil man irgendwie so viele Konfliktingmaterial findet. Wo Leute dann sagen, ja, nein, das war so nicht. Insofern habe ich auch, schaue ich mich die ganze Zeit davor, wirklich Facts auszuhauen über Fritz Lang und was wie gemeint war, oder wann was gemacht wurde, oder wie er sich vielleicht doch mit Goebbels oder nicht getroffen hat oder auf welche Art und Weise. Weil die einzige Quelle über Fritz Lang ist. Und verschiedene Fritz Langs aus verschiedenen Zeiten. Ja, und das Tagebuch von Goebbels, in dem es nicht drinsteht, obwohl er eigentlich peinlich genau alles aufgeschrieben hat. Also, naja, es ist also schwierig, einige Geschichten Wahrheitsgehalt abzuringen. Es ist halt, mit Fritz Lang ist es halt ersten beknadete Künstler absolut als Mensch hoch. Ja, also was da für Stories hoch kam. Also ich denke mal, in unserer heutigen Zeit wäre er bekannt. Ja, er ist als Tiran bekannt, ne? Also Peter Lorre zum Beispiel wollte dann auch nicht mehr mit ihm zusammenarbeiten. Irgendwann so in den 50er und 60er wollte er nochmal Peter Lorre für ein Film haben und der hat gesagt, nee, Lang, nee, muss nicht sein. Und das in den 50ern wirklich 30 Jahre, nachdem das Ding hier passiert ist, dann immer noch zu sagen, nee, lass mal, da muss schon einiges passiert sein. Er musste ja diese Treppe runterfallen da in diesem Keller, wo das Tribunal stattfindet. Und das haben sie echt ein Dutzend Mal gemacht. Und das tut weh, das tut einfach weh. Und nach Peter Lorre's Aussage waren ungefähr 10 Takes oder so, einfach nur statistische Freude von Landen. Also das hat nichts zu der Story beigetragen, weil die hatten's eigentlich, das war einfach, mach's normal. Und so soll er wirklich gewesen sein. Bei Metropolis gab's einiger Geschichten da mit Brigitte Helm. Die ja in dem Oper da war, also wo keine Schauspieler war, das war ja sie und sie fast ungekippt wäre. Sie musste ja auch mit Strohhelm irgendwie da... Luft und so weiter versorgt werden mit Wasser und so. Das muss nicht gut gewesen sein da, die Dreharbeiten. Das stimmt. Nein. Da hat's dann rumgefallen. Können wir das mal ganz kurz, weil dieses Gespräch mit Goebbels, ich dachte, das hätte stattgefunden. Zumindest das wüsste man, ob man davon hatten, dass Goebbels ihm das angeboten hat. Oder ist selbst das... Es ist unklar. Also ich bin auch ein bisschen geneigt, das zu glauben, weil ich wirklich vorstellen kann, weil Goebbels hat reingeschrieben, er hat den Film gesehen und fand den ganz toll. Und das ist super, ohne irgendwelche humanitären... Goebbels hat den Film nicht verstanden. Ja, hat auch nicht verstanden, was der Film soll. Es ist so geil. Dabei hat aber Goebbels doch immer so viele Filme angeguckt und so tief analysiert und sich irgendwie überlegt, ob man das nutzen kann. Und vielleicht hat er schon auch verstanden, dass das nicht so ist und hat versucht ihn irgendwie umzudrehen. Das kann natürlich auch sein. Was man hingehen kann, Fritz Lang bleibt. Also er positioniert sich nicht eindeutig, auch in diesem Trial. Und auch wenn der Schränker so ein bisschen wirkt, wie eine Karikatur von einem SS-Schergen oder SA-Schergen damals. Es ist doch trotzdem so, dass Fritz Lang beiden Positionen, also einmal lünchen und einmal freilassen und behandeln, also bei den Extrempositionen vielleicht auch Raum gibt und sich nicht eindeutig positioniert. Oder wie seht ihr das? Also ich finde es auch natürlich nicht eindeutig positionieren. Aber man kann es halt auslegen, wie man möchte. Und die NSDAP hat es halt ausgelegt. Oh ja, ein Führ für die Todesstrafe. Ey, er ist einer von uns sozusagen. Und deswegen, ich denke, ob es das auch bei ein Treffen stattgefunden hätte, weiß ich nicht. Wir haben ja schon vorstellen, dass sie ihn haben wollten. Und es gab ja auch diese Aussage, das weiß man auch nicht. Aber es könnte eigentlich passen, dass Goebbels das gesagt hätte. Und zwar sollte es Fritz Lang bei diesem Gespräch, für so ein fiktiven Gespräch, das weiß man nicht. Auf jeden Fall soll er gesagt haben, ja, aber ich bin ja halb Jude, meine Mutter ist ja Jude. Und Goebbels soll zu ihm gesagt haben, ja, wer Jude ist, das bestimmen wir. Das könnte ich mir vorstellen, dass es nicht so viel passen zu Herrn Goebbels, aber ob es halt der Fall war. Was nicht der Fall war, Lang hat ja gesagt, dass er am selben Abend oder Tag danach abgereist ist und Deutschland verlassen hat. Und das war eine Lüge, weil in seinem Reisepass war, von den Treffen ein halbes Jahr später, als das Stemmel gewesen war. Darum hat er auch ganz viel Bullshit erzählt, wie er geflohen ist und wie er dann Angst hatte und es ist, glaube ich, Quatsch. Das ist natürlich eine Storyteller. Man kann sich nicht mal Lüge nehmen. Ich meine, er verdient mit Geschichten sein Geld, er macht tolle Geschichten. Ich stelle mir ganz gerne so eine alternative Realität vor, in der Fritz Lang Goebbels Angebot annimmt und Deutschland im Jahr 1936 pleite ist, weil er den großen Propagandafilm für die NSDAP dreht und die Reichsfilme kann man alles an Geld an da reinholen muss, so Metropolis-Style. Und dann der Nationalsozialismus beendet wird, weil sie einfach kein Geld mehr haben, weil Fritz Lang alles für seinen großen Film gebraucht hat. Oh Gott, es wäre sogar gewesen, pleite Nazis. Ach, wie schön, stelle ich mir sehr gut vor. Was hast du? Ich musste wirklich zum Boden. Das drehen wir nicht im Studio. Sehr gut. TV2 muss da hoch. Ich gehe mit. Ja, diese Unterwelt. Also, wenn man so eine harte Katze macht. Ich finde es fantastisch, wie Fritz Lang die Unterwelt darstellt. Und es gab ja offensichtlich wirklich diese Vereinigung, die auch mit einer gewissen Professionalität so was wie Batteln und andere kriminelle Akte wie Diebstahl verwaltet haben. Aber ich habe mich die ganze Zeit gefragt, wie realistisch es ist, wie lang das darstellt, das ist ja unfassbar mit welcher Akribie allein die Battler da sitzen und Notizen machen und Zeugs sammeln und das sortieren. Und ich denke die ganze Zeit so, wow, die sind viel professioneller als die Polizei. Kein Wunder, dass die ihn zuerst kriegen. Das ist schon, also das Gegenüberstellen von Polizei und Kriminalbande, die beenden jeweils den Satz des anderen in dem einen Zusammenschnitt. Ich finde den Zusammenschnitt großartig, richtig gut. Unglaublich gute Idee und gut umgesetzt. Aber was will uns Lang damit sagen? Also er hat keinen, er hat nicht viel übrig für die Polizei, habe ich so gefühlt. Und auch vor allem nicht für die upcoming Polizei der Nazis, oder? Ja, das stimmt. Das ist eigentlich auch ein Fakt, würde ich schon sagen, dass er ziemlich unzufrieden ist, weil man bedenken muss, dass man nicht beruht auf waren Tatsachen. Es gab ja wirklich einen Mörder, Peter Kürtn, der wirklich rumgegangen ist und keine Kinder, aber trotzdem schon. Und es hat sich halt hingezogen. Und das war langen Donemauge, dass immer alles so lange gedauert hat. Und als er den Film gedreht hat, ich glaube zwei Wochen bevor er fertig war mit dem Film M, wurde Peter Kürtn verurteilt. Also es hat sehr, sehr lange gedauert. Und damit war er unser, finde ich, glaube, Man hat auch Kritik, dass man zwar viel tut, aber eigentlich nicht wirklich von der Stelle kommt. Und ob das jetzt sozusagen, ob er jetzt sagt, die Unterwelt, kann das besser regeln, ist aber dahingestellt. Aber auf jeden Fall ist es schon eine Kritik für die daumeilige Polizei gewesen, dass es halt alles so lange sich gedauert hat, bis es irgendwie mal so eine Vorteilung vorvor man hingeschnappt hat und so weiter. Also, das kann man schon davon ausgehen. Was ich oft gespürt habe in dem Film, nicht nur, dass die Unterwelt im Kontrast zu der Polizei irgendwie als professioneller teilweise dargestellt wird, sondern auch, dass Fritz Lang fasziniert zu sein scheint, wie die sich organisiert und auch wie die zusammenhält. Also, ich fand dieses, als die Verbrecher beschließen, okay, wir müssen die Bettler mit einspannen, dann gibt es den Schnitt zu den Bettlern. Und ich finde es richtig sympathisch, wie die da zusammensitzen und dann das Brot sortieren und so. So wie sagt er, oh, oh, voll Deivel, dieser Käse riecht aber großartig. Und dann sitzen die da und haben Freude daran, machen wirklich einen guten Schock. Es ist aber auch ein bisschen, also ein bisschen Karikatur, oder? Also, die sortieren sehr deutsch sowohl die Brote als auch die Stummel von den Zigaretten, die sie da irgendwie aufgesammelt haben. Es ist die Bettler so darzustellen, als organisiertes, sehr deutsches, fast schon nach Archiven vorgehen. Sie haben ja dieses Buch, wo sie dann die Leute die Namen eintragen und genau gucken, die Reviere zuteilen. Sie haben keinen Organisierter zu sein als die Polizei. Ja, und das ist schon, also es geht, ich weiß nicht, ob es vielleicht in beide Richtungen irgendwie so ein kleiner Tritt ist, oder? Aber sie stehen auch füreinander ein, ne? Also es gibt in diesen Verbrecherkreisen auch so ein sehr starken Zusammenhalt, wenn wir zum Beispiel sehen, der blinde Ballonverkäufer, wie der so direkt seine Leute organisiert kriegt und die das erledigen. Und wir haben, wir haben die, wie die in der Kneipe zusammensitzen, die Verbrecher, und es ist irgendwie sympathisch, wie sie sich unterhalten. Und der Kontrast dazu ist ganz am Anfang der Stammtich von den guten Bürgern, die sich gegenseitig vorwerfen, Mörder zu sein. Und aufeinander losgehen. Können wir einmal acknowledging, dass es diese tolle Kamerafahrt gibt bei den Bettlern, wenn er in diese Bettler reingeht. Es ist ja unglaublich, total lang einfach so eine Plansequenz über die Sachen drüber, wie er das mit den Broten macht, rüber zu den anderen. Es ist wirklich beeindruckend. Man sieht es auch einmal in einem anderen Schott. Nach oben, die Wand hoch, und dann ist ein Fenster durch das Fenster, durch, dass wir so ganz, wenn man gut aufpasst, sehen, wie jemand auf Kamera die Glasscheibe zur Seite schiebt, damit die Kamera durchgehen kann. Aber unglaublich, oder? Das ist schon toll. Ja, und das sieht man auch die Weiterentwicklung von langen. Also, wenn man sich seine frühen Werke anschaut, das ist alles so statische Kamera gewesen. Man sieht auch die Entwicklungen. Also, technisch ist der wunderbar. Erzählt auch viel. Da kann man wieder zum Stumpf filmen. Man braucht die Bilder erzählen, die Geschichte eigentlich. Und ich finde das absolut fantastisch, was er da gemacht hat. Mit der Kamerafahrt auf jeden Fall. Und dann bis zu der Tafel, wo dann alles Militär ist, aufgelöstet wird, was es alles gibt. Das ist ja krass. Man muss sagen, erst für die Zeit waren sie nicht modern. Sie haben eine Kamera, als auch im Thema. Als auch in der Umsetzung. Auch, dass es ein psychologisches Gutachten für einen Täter gibt. Das ist ja auch nicht ... Das war ja bei Kürten, den du vorhin erwähnt hast, auf den das Ganze vielleicht so ein bisschen basieren könnte. Da war es auch das erste Mal, dass man richtiges psychologisches Täter-Profil entwickelt hat, um ihn zu fangen. Das ist in dem Film einmal sehr modern und sehr zeitnah, was es tatsächlich gab, erzählt. Das ist schon beeindruckend. So krass, dass er das kurs, was Militär-Täter geschieht und wie er verantwortlich ist. Ja, lang ist er natürlich sehr interessiert an alles, was halt Neues und so weiter. Und ein sehr großer Zeitungsleser auch. Also er verfolgt wirklich sehr viel, was in der damaligen Zeit passiert. Und das lässt er mit einfliessen in seine Arbeit. Also von ... Ja, und auf jeden Fall merkt man das dann auch. Das ist wirklich am pulster Zeit. Ja, ich finde es teilweise so krass am pulster Zeit, dass ich es wirklich überraschend fand. Nach dem Motto, ach krass, so weit waren die Anfang der 30er schon, dass auch dieser Diskurs geführt wurde, ist dieser Mensch krank, muss er behandelt werden, kann er für seine Taten verantwortlich gemacht werden. Wie geht die Gesellschaft mit sowas um? Ich war ehrlich gesagt überrascht, dass selbst, auch wenn ich lange als progressiv war, auch unter progressiven Thema war. Total krass, ja. Weißt du, wie das wahrgenommen wurde damals? Weil das ein progressives Thema ist. Und dass sicherlich nicht jeder auf der Straße sich mit diesem Thema auseinandergesetzt hat. Und sicherlich auch ganz viele gedacht haben, wieso soll ich jetzt Mitleid mit ihm haben? Weil sie nicht darüber nachgedacht haben. Weißt du, was damals gedacht wurde? Ich hab nämlich nichts gefunden. Na, Gabels war ja offensichtlich angedacht. Super. Weil er so ausgelegt hat. In eine Richtung. Ich weiß es nicht, ob man das so wahrnimmt, wie wir das jetzt wahrnehmen. Oder ob Peter Lorre und seine Darstellung, seine Zeit voraus war. Und auf jeden Fall war es ein Hit. Das weiß ich, das war wirklich ein Film, den man gesehen hat, auch international. Viele, ich glaube, viele Hollywood-Studios haben den, sozusagen, genommen den Film und sagen, da müssen wir hin auf dieses Niveau. Also, auf jeden Fall war der sehr prägend und auch sehr erfolgreich. Was Metropolis nicht war, Metropolis war ein Job. Ja, das war wirklich so sein, ich glaube, seinen Smash-Hit. Warum wird ausgerechnet so ein Film smashet? Der wird wirklich ein schwieriges Thema. Es geht um Kindermörder, der nicht klare sympathische Protagonisten hat, den wir folgen können. Die haben festgestellt, mit Musik sehr sperrlich umgeht. Was ist das, was die Menschen damals an dem Film begeistert hat? Ist es dasselbe, was uns heute an dem Film begeistert und fasziniert? Dass er als Thriller besonders ein cooles Thema hatte, einfach Mord macht Spaß. Ich weiß nicht ... Ja, ich weiß ja nicht, wie das Marketing war. Oder es kann ja sein, dass es auch dieser Peter Kürten-Fall war in den Medien und so, dass man das irgendwie damit aufgefasst hat. Dass man auf der Welle mitgeschwommen ist. Weil man das eher fassen konnte, M- oder ein Mörder eher fassen konnte, als zum Beispiel ein Metropolis. Metropolis war seinerzeit viel zu weit voraus. Leute können sich gar nicht vorstellen, was das sein soll. Das könnte ich mir erklären, warum der so erfolgreich war. Weil es halt etwas, was die Menschen in der Zeit halt ... interessiert hat und was in den Medien allgegenwärtig war. Jetzt gibt es den Film dazu, das kann ich mal ganz gut vorstellen. Die Generation am Morbinen wird ja in der Öffnungszene gezeigt, wenn die Kinder diesen Abzählreim vortragen, wo es um den Killer geht, der an der nächsten Ecke dauert. Kinder sind da gnadenlos. Dann schreit die Mutter noch runter, ihr sollt doch diesen Abzählreim nicht sagen. Ja, ja, ja. Aber solange sie noch was sagen, ist ja gut. Ja, ja, genau, solange wir sie hören können. Ja, hören können ist alles gut. Wie fandet ihr die Anfangssequenz überhaupt? Also, wo die jetzt die Mutter gewartet hat und so, und die man sich die Ohr ticken und sie kommt nicht. Da merkt man auch schon, oder, wie Zeit eine Rolle spielt auf der einen Seite, auf der anderen Seite, aber auch die Angst. Man hat wirklich dieses Gefühl, kommt von Anfang an mit rein, oder? Dieses Angst, dieses Unwohlsein, oder? Also, für mich hat es ... In den ersten fünf Minuten hat mich der Film eigentlich schon. Wie seht ihr das, das war die Anfangssequenz? Es gibt ja diese ... Ich finde die Kontrastierung halt total stark, weil wir haben hier so dieses fast schon romantisierte Bild von der erwartenden Mutter. Sie hört die Glocken schlagen, guckt auf die Uhr und freut sich, dass ihr Kind nach Hause kommt. Und dann parallel, dass wir halt den Weg des Kindes zusammen mit dem Mörder verfolgen und wissen, oh, shit, da passiert was Schlimmes. Und das sorgt einfach dafür, dass ihr in den Kinossestel borst. Und dann natürlich auch, wie die Szene endet. Wir sehen ja nicht den Mord, wir sehen gar keinen Mord. Sondern wir sehen einfach nur dieses Gelände und den Ball da rollen. Und es ist schon krass. Also, Fritz Lang macht da die magische Kiste ganz weit auf, ne? Er sagt wirklich, okay, ich mach ganz große Kontraste auf. Zum einen den Kontrast zwischen der Mutter, die so liebend auf ihr Kind wartet und sich freut, wie keine Mutter. Ich habe ein Kind und ich kann sagen, wenn die Schule zu Ende ist, gucke ich nicht so zufrieden auf die Uhr. Nein. Und dann den Kontrast eben dazu, dass das Kind nicht kommt. Und natürlich die Kontraste, in dem man einfach ganz viele leere Bilder zeigt. Dort wäre das Kind jetzt glücklich. Dort könnte es jetzt am Tisch essen. Also, das ist schon auch plakativ, muss man sagen. So gemacht, aber auf eine sehr effektive Art und Weise. Schon wirklich toll. Aber er greift da wirklich tief in diese Kiste rein. Ich würde gerne, weil ich glaube, es passt dazu, über die Szene reden, die mir überhaupt nicht gefällt an dem Film. Ja, bitte, wir haben so viel dem Film in der Honigungsmahl geschmiert. Es gibt einer. Ich liebe diesen Film, aber ich hasse die letzte Einstellung. Diese beiden Frauen, die da sitzen und sagen, ich hab ein bisschen Bäche auf die Kinder auffassen. Und ich frage mich, Fritz, musstest du uns das wirklich jetzt noch erzählen? Das geht voll in das Pacing des Films rein. Natürlich, Fritz Lang haut einem, wie gesagt, es hat keinen Subtext groß, in dem was ausgesprochen wird. Er haut einfach noch mal raus, was die Frauen da denken. Und man muss dazu sagen, dass das Gesicht natürlich auch sehr entrückt ist von dieser Frau. Es ist nicht so, dass Fritz Lang sagt, ich mach hier noch mal eine realistische Szene mit einem realistischen Appell wie Chaplin jetzt beim großen Diktator am Ende. Die Effizienz hat dieser Monolog da nicht. Das ist ja auch kein richtiger Monolog, das ist nochmals auf unsere Kinder auffassen. In diesem Moment wurden Helikoptereltern geboren. Ja. Oder Christian, wie siehst du das? Ich meine, es ist kein richtig realistisches Bild. Nein, ich glaube, das ist halt die letzte Einstellung, mit dem man halt, das ist noch mal so dieses Nachwürgen und mit diesem Druck, das bringt ins Kind auch nicht mehr zurück. Also für mich hat es sich funktioniert. Man könnte sich streiten, wie sie halt gesagt wurde, dann halt sehr, das bringt sie auch nicht mehr zurück. Aber man fühlt es einfach mit. Also ich weiß nicht, also für mich hat es ja auf jeden Fall funktioniert, das ist heute der letzte Eindruck und so. Und für mich hat das noch mitgehalten. Also ich hab dann, als ich das erste Mal gesehen habe, ich hab dann schon darüber nachgedacht, was das halt heißt. Wir wissen wahrscheinlich, dass der in die Anstalt geht, oder? Dass er nicht verurteilt wird. Dass er nicht verurteilt wird als krank und so weiter. Ich find die erste Hälfte von dem Text ja auch gar nicht schlimm. Davon werden unsere Kinder auch nicht lebendig, ist super. Aber warum sagt sie dann, und das sagt sie fast so an uns, als ob das in der D-Film wäre, der Moment. Warum gibt es plötzlich noch mal diese Botschaft, wo der Film die ganze Zeit so eine tolle Ambiguität hatte und die ganze Zeit so unsicher ist, wo stehen wir jetzt, wie gehen wir damit um? Und dann kommt aber noch mal, als ob die ganze Zeit in dem Film nur darum gehen würde. Der Film sagt über den Film, er hat den gedreht. Jetzt muss ich das Zitat suchen, damit Frauen mir auf ihre Kinder aufpassen oder so. Fritz lang wird seinem Film nicht gerecht, wenn er das sagt. Weil der Film hat so viel Ambivalenz, so viel Diskurs, so viel Moderne. Und ich weiß nicht, ob es diese letzten 3 Sekunden gebraucht hätte. Das ist ein plakatives Moralstück geworden. Aber ich glaube, dass der Film sowieso von Genre zu Genre wechselt. Und wenn er dann am Ende zu Moralstück Genre wechselt, dann ist das halt nur ein weiterer Wechsel in einem sehr umtriebigen Film, was das betrifft. Er ist ja nicht nur Thriller, ne? Ja, er ist nicht nur Thriller. Er ist auch einfach tatsächlich so ... So eine Kriminalarbeit wird ja wirklich sehr dokumentarisch gezeigt. Da hätte ich mir fast vorstellen können, dass man im Kino sitzt in einer Wochenschau wie damals. Psychologisches Drama? Psychologisches Drama, genau, solche Sachen. Und wie du gesagt haben, Neues Achtlichkeit, also auch seriale Personen, finde ich. Gerade jetzt die Bürger, die Berlin, oder wie sie auch dargestellt werden. Also, ich fand ... oder er weiß ja, das vorgelesen, das hört doch niemand. Ich weiß. Genau, es ist so großartig. Einfach dieses Zeug von der Seite. Diese Berlin-Uni-Hautsort. Ja, genau. Aber da muss man an dieses komische Gespräch denken. Das, was die Männer an dem runden Tisch da, der Stammtisch. Und wie schnell entwickelt sich das dahin, dass der eine sagt, ich hab dich auch mal mit so einem Mädchen gesehen. Oh, du Schwein, ich pröge mich gleich mit dir. Ich find's total geil, auch wenn sie den Tippen aus dem Bus rausholen. Er sagt, da, den Mörder, sollten sie doch verhaften. Und was, das ist der Mörder? Das ist der Mörder, das ist der Mörder. Es ist schon sehr schnell und eine Entwicklung, sehr plakativ. Aber was ist so geil? Allein der Sound ist so großartig, diese Berliner Stimmen. In diesem Dialekt und mit diesem schnottrigen Sachen ist toll. Da hab ich mir überlegt, beim ersten oder zweiten Mal schauen, warum gibt's das nicht mehr? Also diese Dialekte mit Dialekt und Arbeit im deutschen Film. Den großen, menschlichen deutschen Film. Find ich so schade, aber ich weiß nicht, ob ihr Westfront gesehen habt. 1918 von Papst, der steht genauso damit. Da hast du einen Bayer, den du fast gar nicht verstehst. Aber es prädt was zur Aut- ... diese Autensität. Das war sehr, sehr großgeschrieben damals, durch Papst und durch Langen halt. Und das, das find ich, bringt noch mal so einen extra Effekt mit in den Filmen, wo ich mir die Realität vorstellen kann, dass es halt real ist. Wer früher stirbt, ist länger tot. Das ist der letzte Film, den ich gesehen habe. Ich musste die ganze Zeit Untertitel draufhaben. Aber international ist das Film besser gehandelt, finde ich. Es gibt ja so viele amerikanische unterschiedliche Dialekte, wie im Vorkommen britische Dialekte. Wenn du jemanden post-star stehen willst, dann hast du einen ganz anderen Londoner Dialekt, als wenn es so eine Arbeiterklasse ist. Die fegen noch viel mehr Dialekte, ne? Ja, du musst das lernen. Wenn du einen Hollywood-Star hast oder einen großen Star aus New York, der dann plötzlich im Südstaaten Redneck-Aktzentriert ist, ist das manchmal auch etwas Irritieren. Es kommen auch oft genug Sachen vor, wo man denkt, oh, der Ami versucht unbedingt den Briten darzustellen. Es gibt solche Unfälle. Oder in Australien schon. Ja, ja, genau. Ich steh ja voll drauf, wenn amerikanische Schauspieler versuchen, Deutsche zu machen, indem sie in so einem Deutschen eigentlich nicht lieb ist. Ich find's wirklich schön, weil der Deutsche-Aktzent ist echt hart. Eigentlich von Deutschen gesprochen ist, vor allem von mir. Ist immer schrecklich und brutal. Ich liebe es, wenn Amerikaner versuchen, das nachzumachen. Wie schmutzig kommt man sich denn dabei vor, mit Gefühl entgegenzubringen? Um mal wieder zu den ernsthaften Themen zurückzukommen. Schmutzig. Oh. Ähm, ja, ich muss sagen, ich hatte Mitgefühl. Also, Empathie, auf jeden Fall. Und ... Ich seh's halt, ich seh's halt, ich seh's halt als Getrieben hin. Also, er passt nicht in unsere Gesellschaft. Er muss aber was nicht weg, weg. Ja, das ist halt ... Wir wissen ja auch nicht, wie's sein Leben halt ist. Er ist nicht aus Berlin, er ist ein Außenseiter. Er ist, er kommt vor allem das her. Ich würd sagen, Österreich, so von seinem Akzent her. Das ist ja ein Schauspieler. Ja, aber wie gesagt, man hat die ganzen Berliner da, und er ist halt von außerhalb. Das bringt ja noch was mit erst nicht von hier. Er ist ein Außenseiter. Das ist nicht nur Außenseite von seiner, dass er ein Kindermörder ist, sondern er ist auch Außenseiter. Er ist nicht kein Berliner, er ist von außerhalb. Wir wissen nicht, wie er seine Kindheit verlebt hatte und sonst irgendwas. Aber dadurch, dass er halt so emotional war und wie er es halt sich geschrieben hat, ich kann nicht anders. Das, also, für mich ist das, hat er keinen Mitleid, aber auf jeden Fall Empathie. Und ja, ich seh's einfach, er gehört nicht in unsere Gesellschaft auf keinen Fall, aber er gehört auch nicht tot. Also, ja. Ist das schwierig? Das ist ein schwieriges Thema, auf jeden Fall. Wie schmutzig fühlst du dich? Ich fühl mich nicht schmutzig. Ich glaub, ich bin bei Christian. Ich glaub, wir sind halt auch einfach im gesellschaftlichen, kriminologischen Diskurs weiter, als die es damals waren. Also, es gibt immer noch sehr viele Menschen, die für die Todesstrafe sind in Deutschland, aber die ist ja Gott sei Dank abgeschafft. Und es ist wirklich spannend, dass hier genau ... Zumindest der Diskurs auch aufgemacht wird, ja, das sind eigentlich auch Menschen, die Heilung brauchen, Menschen, die krank sind. Und was kann man machen? Es geht vielleicht gar nicht im Sinne von Resozialisierung, aber im Sinne von verhindern, dass er weitere Straftaten macht und gleichzeitig nicht die Menschenrechte komplett ignorieren. Aber das ist natürlich hypothetisch, ne? Ja. Ich find's wahnsinnig spannend wie realistisch, erzählt wird, wie er was für Aktionen erfährt, was er macht. Es gibt diese eine Szene, wo das Mädchen dran ist, weil er angefangen hat zu pfeifen, und dann kommt die Mutter und rettet das Kind gerade noch so. Und dann stellt er sich da in die Ecke, ganz verschäumt, versucht irgendwie unsichtbar zu werden und ist danach völlig fertig mit den Nerven. Setzt sich da hin in diese Kneipe und trinkt erst mal zwei Korn oder was auch immer, dass er bestellt und ist wirklich hart getrieben. Und das sind Sachen, die tatsächlich viel beobachtet werden bei so Triebtätern, nischslash-Kindermördern, die aus sexuellen Motiven so was machen, wo auch das einfach drin ist und so dieses Getriebene drin ist. Es gibt einen Fall von einem Kindermörder aus Leipzig, der über die Jahre aus den 80ern bis in die 90er immer wieder gemordet hat und sexuellen Missbrauch betrieben hat, wo man so viele Parallelen sieht zu dem, was hier gezeigt wird, was mir nicht so bewusst war. Also auch gerade dieses sich Mut antrinken mit Alkohol und dieses Getriebene, wie das dargestellt wird. Es ist einfach sehr realistisch. Das finde ich sehr spannend. Was mich dann rausreißt, ist ein kleines bisschen, dass er diesen Brief schreibt, weil ein Brief eigentlicher etwas ist, was eine Selbstgefälligkeit darstellt. Und der ist nicht so, er ist nicht so selbstgefällig und er hat auch kein Bedürfnis, kein Geldungsbedürfnis in dem Sinne. Und das reißt mich ein bisschen raus. Wie kann man das berühmten? Wo kommt das her? Ich glaube, es ist in dem Moment auch so ein bisschen Narrativesmitte, weil sie versuchen irgendwie ... Der Film gibt durch den Polizisten ein bisschen mehr in die Hand, als die Kinder werden umgebracht. Und das ist natürlich nicht geil. Ich fand es okay in dem Zusammenhang, weil ich das Gefühl hatte, sein Brief ist auch ein bisschen hilfeschrei. Und es ist so, dass die Kinder in diesem Schaubrozess in diesen Momenten, in denen er sagt, in diesem Schaubrozess sagt er ja, und dann frage ich mich, war ich das wirklich, hab ich das getan? Und es scheint Momente zu geben, in denen er sich eigentlich wünscht, gefasst zu werden. In dem Zusammenhang würde es vielleicht Sinn ergeben. Vor allem, weil er reinschreibt, es ist noch nicht zu Ende, um den Leuten zu sagen, hey, wenn ihr mich nicht bald mal einsperrt, dann gibt's hier ein Problem. Also, am Anfang sehen wir ihn eher als Monster, finde ich, so dieses halt, dieses gesichtelose Monster. Und da meint er am Ende mehr als Mensch. Ich weiß nicht, ob das irgendwie so eine Reise, wie wir es gesagt haben, so eine Anti-Heldenreise ist. Weiß ich nicht, ob es das solistische Mittel ist. Auf jeden Fall macht es für mich im Nachhinein nicht viel Sinn, dass er diesen Brief geschrieben hat. Was ich manchmal das Gefühl habe, dass er so zwei Persönlichkeiten hat, oder? Auf der einen Seite ist es so wie in ... Vielleicht ein Bildervergleich, aber wie in Gollum und Smiok, oder? Erst auf der einen Seite ist dieses Schützerfilm so eine, ist dieser Trieb, ich muss das, aber diese Szene im Café ist ein Schlüsselszene für mich. Weil ich zum ersten Mal sehe, wer eigentlich ist. Er will das eigentlich nicht. Er will diese Stimmen loswerden. Das ist einfach zu laut, aber er kann nicht. Und dann, soweit er dann mit einem Mädchen zusammen ist, und die genau weiß, wie er was machen muss. Ich schenke jetzt Früchte oder Süßigkeiten, und dann gehe ich dahin, und dann mache ich das. Und dann, das ist die einzige Zeit, wo er mal Ruhe hat. Ich glaube, das sagt er auch im letzten Monologue halt. Also, am Ende, das ist das Einzige, wo ich nichts höre, ist halt, wenn ich das gemacht habe. Wir sehen es ja auch vor dieser Café-Szene, wie zerrissen er ist, wenn er in die Schaufensterscheibe schaut. Dann sieht er die Spiegelung von dem Kind und der erste Impuls ist, oh mein Gott, Hilfe. Es ist nicht nur einfach so, ah, Opfer, da ist ein neues Opfer, sondern er hat Angst davor, er fühlt sich hin und her gerissen. Er kämpft dagegen, er kämpft im ersten Szenen. Er kämpft, genau, er kämpft. Und meistens verliert er halt, weil es zu stark ist. Oh mein Gott, was ist das für eine Musik? Was war das? Wo sind wir? Ich glaube, wir wurden rausgerissen. Aber wohin? Oh mein Gott, Johannes. Ich befürchte, wir befinden uns in einer Self-Promo. Shit. Ganz schnell, damit wir zurück zum Besprechkönnen. Was müssen wir machen? Wir müssen den Leuten sagen, dass sie uns abonnieren sollen, wo auch immer sie sind, also auch Spotify oder Archive, Beam, whatever, was sie auch benutzt. Also abonnieren und anderen sagen, dass sie uns abonnieren sollen. Wenn euch die Folge gefällt, gebt uns gerne Sterne, Herzchen, Daumen hoch, was auch immer euer Podcast anbietet. Wenn sie euch nicht gefällt, schickt diese Episode weiter an eure Feinde oder eure Nachbarn. Schreibt es in die Kommentare an johannesetmuskmann.de oder Florianetmuskmann.de. Genau, schickt uns Filmvorschläge und so weiter. Oh, wir sind schnell durchgekommen. Ja, jetzt schnell raus, schnell wieder zurück ins Gespräch. So, Leute, die Zeit ist relativ fortgeschritten. Normalerweise haben wir an dieser Stelle dann unsere Top 3. Wir haben jetzt keine richtige festgelegt, aber ich würde dich gerne nach einer Top 3 fragen. Aber erst machen wir unseren Jingle. Unserer Top 3. So, wir sind wieder zurück. Diese kurze Unterbrechung von Johannes braucht für alles einen Schingle. Egal, jedenfalls würden wir gerne von dir einmal deine Top 3 Filme ever, also deine Lieblingsfilme aller Zeiten. Die für die Insel. Die für die Insel, genau. Was du mitnehmen würdest, wenn du auf die Insel gehst und nichts anderes mehr hättest, außer diese 3 Filme? Gut, also ich hätte von ein Potpourri an verschiedenen Filmen, was ich euch sehr ans Herz legen will. unbedingt schauen ist Sunrise, A Tale of Two Humans, von Warner. Oh. Von 1927. Absolut fantastischer Film, ist Stumpffilm. Aber so berührend erzählt und ja, also mir kamen die Tränen. Ich hab gebulden. Kenne ich nicht. Absolut fantastischer Film, ja. Also, das ist Nummer 3. Die Nummer 2 ist Jurassic Park. Es ist einfach der Film, dass das Kino ist sozusagen erlebt habe zum ersten Mal. Ich glaube, ich war 8, wahrscheinlich 4 zu jung im Kino und hab zum ersten Mal Dinos gesehen, wie sie real über die Kino. Nicht stopp motion, die sahen real aus. Und ich glaube, das war so dieser Moment, wo ich mit Kino und mit Filmen einfach... Ja, das ist dieser eine Moment, wo man sich zurück erinnert. Da hab ich so geliebt und diese Liebe ist ein Leben lang geblieben. 30 Jahre, oder? Ja, 30 Jahre, 93, 30 Jahre. Man kann ja viel über ihn lessen, aber es gibt unzählige Menschen, die ihre Liebe zum Film über Steven Spielberg entdeckt haben. Und wahrscheinlich hat er für meine Sozialisation auch eine wahnsinnig große Rolle gespielt. Wahrscheinlich so viele, wie ich es schon ausgesagt habe. Das dubbe ich mit Kino, mich ins Kino verliebt oder IT. Für mich ist es Jurassic Park. Und mein absolut lieblings Film. Es ist nicht leicht, aber es ist Blade Runner. Ich liebe Blade Runner. Es ist so ein fantastischer Film. Ich war von den Effekten, die immer noch standhalten. In unserer heutigen Zeit sind auch von der Geschichte, die ist so philosophisch auch. Die hat so viel zu erzählen, dass es so viel, wo man hinein interpretieren kann. Es wird nicht alles erzählt. Was ich auch ganz gut finde, ist, hält halt den Raum frei für Interpretation. Ist decadal replikant? Ist das nicht? Ja, wie war die Welt, wo die Replikare herkommt? Um Belt of Orion. Ich finde ihn absolut fantastisch. Immer noch mein Lieblingsfilm. Den könnte ich mir immer wieder anschauen. Wenn das dein Lieblingsfilm ist, musst du kurz noch sagen, was du von dem sehr viel späteren Sequel hältst? Ich war so glücklich, dass der gut war. Ich bin so, wie gesagt, ich hab Mitleid für alle Indiana Jones Fans oder Star Wars Fans. Letzte Episode haben wir Indiana Jones besprochen. Nicht letzte, vorletzte. Also, es ist länger her. Ja, stimmt. Ich möchte es gar nicht mehr. Für mich, Indiana Jones hat geendet, als er in den Sonnenuntergang geritten ist mit seinem Vater. Ich bin froh, dass Will Noff gemacht hat. Er hat das richtige Handling gehabt. Vielleicht ein bisschen lang gewesen. Aber er hat die Essenz auf jeden Fall von Blade Runner sehr gut getroffen. Ich hab ihn zweimal am Kino gesehen. Ich war absolut heilfroh, dass es wirklich der Souls dieser Film geworden ist, wie er geworden ist, das wirklich gut weiter erzählt hat. Und wo wir auch die Legacy-Karaktere wie Harrison Ford, dass er halt nicht der gebrochene Mann ist, sondern es hat waschlüssig für mich. Von daher fand ich ein sehr bödiges Sequel. Aber jetzt hab ich wieder Angst, weil es ist ein neuer Blade Runner in der Macht. Wir dürfen wieder zittern. Okay, dann gehen wir jetzt wieder aus unsere Top 3 raus. Das war unsere Top 3. Und damit natürlich jetzt die Frage, haben wir noch große Baustellen, die wir bearbeiten müssen? Hast du noch Christian Themen, die du gerne auf den Tisch bringen würdest? Was dir viel zu kurz gekommen ist in unserem Gespräch? Oder gibt es noch irgendwas? Für mich haben wir eigentlich so alles. Was für mich ist es, wie gesagt, dass es M ist aus filmhistorisches Sicht wahrscheinlich der wichtigste Film der Nacht-Tonzeit, oder der Frutonzeit. Und wie gesagt, wie er das eingeflochten hat und so weiter. Und wie er die Emotionen gesteuert hat mit seiner Bild- und mit seiner Tonsprache. Das ist absolut fantastisch. Was ich natürlich noch dazu sagen muss, ist, dass er Referenzen hat. Wir sehen nämlich M in den verschiedensten Filmen. Zum Beispiel in Kevin Alonsohaus. Wusste du das? Was? Das musst du jetzt genau erklären. Ich weiß es nämlich wirklich nicht mehr. Es gibt eine M-Referenz in Kevin Alonsohaus. Wenn die beiden Einbrecher in Calligans einbrechen, dann haben wir kurz die Szene gehabt, wo dieser Türknopf heiß gemacht wurde, oder von Kevin. Und als er der Show Pashy-Charakter rangefasst hat und dann sich die Hand angeschaddert, das ist immer ein großes M. Okay, geil. Laut Christopher Columbus eine Referenz sein zu M, weil die haben sich das gleiche M auf der Hand. Oder auch Indiana Jones hat auch so eine leichte Referenz gehabt. Jäger des Verlohenden Schatzes. Mit dem Bösewicht, der sich die Hand verbrannt hat. Genau. Und das soll dann auch für Steven Spielberg sich da aufbeugt zu dem Fritz Langfilm M. Okay, das ist vielleicht ein großer Stretch, oder? Naja, Steven Spielberg war ja schon sehr stark beeinflusst. Jedes Mal, wenn sich das Charakter irgendwie die Hand verbrannt hat. Es gibt ja durchaus Leute, die sagen, mit M haben wir eigentlich so einen der ersten Film-Nors auch vor uns. Und gerne wird ja auch darauf verwiesen, dass der Film-Nor sehr inspiriert war vom expressionistischen Film. Vielleicht ist er zumindest so ein bisschen chanier mit der Bildsprache, nicht mit seinem inhaltlichen, sondern einfach nur mit der Bildsprache, wie das vom expressionistischen weitergetragen wird ein realistischeres Setting. Weil diese Gassen, diese Beklemmung in der Stadt, diese engen Räume und so, das sind ja einfach so typische Film-Nor-Merkmaler. Ich würde noch ein Stück zurückgehen und sagen Universal-Filme. Die hatten ja auch diese Schatten. Ich glaube, dass es auch so ein bisschen dann, dass man so ein bisschen rein kommt. Auf jeden Fall, M als Früh-Noise, es sind zu sehen. Auf jeden Fall die Deutschen, die dann nach Hollywood kamen, haben das ja mitgebracht. Wenn man sich hier überlegt, gerade Ciot Mark, zum Beispiel Robert Ciot Mark, hat er viel da auch rein. Oder auch in Fritz Lang. Und Peter Loche durfte dann auch auf dem Film-Nor, durfte der ja auch noch mal ein paar mal ran. In die Spur des Falken. Toller Bösewicht. Wirklich sehr gut gespielt, muss man sagen. Peter Loche hat natürlich sehr viel große Karriere gemacht, nicht zu unrecht. Aber leider immer diese Bösewichte. Casablanca hatte eine Rolle. Und dann hat er ein paar Komöten auch getreten. Oder ich weiß auch, wie den Film kennt, wo er diesen Japaner spielt. Oh ja, er hat einmal ganz fies Yellow Facing gemacht. Ja, aber es war eine Reihe. Ich glaube, es waren sogar fünf Filme. Oh, hier ist der Fomancho. Nee, nee, es war was anderes. Ich weiß, was du meinst. Und er hat den ersten Bond-Film getreten. Er war der erste Bond-Bösewicht, wenn man es genau nimmt. Casino Royale hat den Bösewicht gespielt. Barry Nelson als James Bond. Ich gehe mal kurz dazwischen. Wir wollten eigentlich abschließen. Wir müssen zu unserem Urteil kommen. Johannes spielt den Urteil. Ich spiele den Dschingel ein. Das Urteil. Was für ein Dschingel. Großartig, ich liebe ihn. Christian hast du das Urteil schon gegeben. Aber ich würde sagen, dir gebührt das letzte Wort. Erst muss Plur, dann mach ich. Dann darfst du noch mal was sagen. Er ist ein fantastischer Film. Er ist ein wirklich großer Film. Unglaublich wichtiger Film für die Entwicklung des Tonfilms. Und für die Entwicklung von visueller Erzählungen. Von der Arbeit mit Text, mit Mitbild und Ton. Wie man das zusammendenken kann. Wie man es auseinanderdenken kann. Er hat wirklich ein Pionier, was das betrifft, seinerzeit weit voraus. Aber er funktioniert nicht nur als Pionier und nicht nur als Anschauungsmaterial für das Filmseminar. Er ist auch einfach an und für sich ein wirklich guter Film, den man auch heute noch genießen kann. Der immer noch spannend ist und immer noch mitreist. Ich habe immer noch das Ding, dass ich natürlich sehe, dass dieser Film in einer anderen Zeit entstanden ist und sehr stark aus dem Theater rauskommt. Und auch in der Inszenierung sehr, weiß ich nicht, wie man das einsortieren, im brechtchen Sinne fast arbeitet. Weiß ich nicht genau, ob das zu weit aus dem Fenster gelehnt ist. Aber irgendwie ist es sehr geradeaus und sehr ausgesprochen und da stellt sich jemand hin und hat fast schon im Seminar brecht. Im Fritz lang konnten wir überhaupt nichts miteinander. Die wollten was zusammen machen, nur es adern und die sind so einander geraten, weil der Ippches Theater brecht und der große Filmmacher Fritz Lang. Aber ich habe manchmal das Gefühl, dass er doch sehr geradeaus alles erzählt und der verstecktes Spiel mich das interessieren würde. Aber es ist auch der Zeit geschuldet und ich finde es ist eine tolle Methode auch für sich gesehen. Man muss sich halt drauf einlassen. Ja, also es ist ein ganz toller Film, natürlich hat viel zu bieten und ich will dem jetzt nichts in Abrede stellen. Ich will bloß das einsortieren. Ja, habe ich mich jetzt im Kopf gerade gerätet? Hab ich. Verdammt! Christian, rette die Episode. Was ist dein Urteil zu dem Film M? Für mich ganz einfach der beste deutsche Film aller Zeiten. Okay. Und ja, alles ist absolut fantastisch. Erzählweise. Ich finde die Charaktere machen es halt. Wir haben die unterschiedlichsten Charakterer, nicht nur Peter Lohre, auch ein Daloman zum Beispiel. Klar, wahnsinnig gute Story. Auch wie wir die Berlin sehen oder die verschiedenen Charakterer, wie wir die Kamera farten, die Voice Over, alles diese technische Spielmittel, aber dann trotzdem zusammengepackt in einen Film, der ihn von Anfang an nicht loslässt und man einfach nur bis zum Finale mitfiebert. Also für mich auf jeden Fall Pflichtprogramm für jeden Film, die ich habe. Und einfach anschauen. Und sich auf die Zeit einlassen. Einfach sagen, okay, das ist jetzt über 90 Jahre alt. Aber wie gesagt, absolut. Ich glaube, das ist ganz wichtig. Man gilt für alle Höhenden da draußen. Man kann unglaublich viel für sich selbst gewinnen, wenn man ein paar Bedenken über Bord wirft und sich auf die alten Schinken einlässt. Weil da gibt es auch heute noch sehr viel zu entdecken. Ich finde gerade, dass man an diesem Film sieht, dass Menschen immer Menschen waren. Also dass wir zwar in einem modernen Zeitalter irgendwie leben und immer, wenn man so im Kopf zurückdenkt, an eine ganz andere Gesellschaft im Kopf hat und eine schwarz-weiß Gesellschaft. Aber dass man daran sieht, dass Menschen einfach immer gleich funktioniert haben und sich immer die gleichen Gedanken gemacht haben und auf die gleiche Art und Weise vielleicht in einer anderen, in einer anderen Weise oder Sprache genutzt haben. Aber es ist einfach, der Mensch ist der Mensch und mit all seinen Nöten und all seinen Problemen. Es ist wirklich spannend, so ein altes Ding zu sehen und trotzdem den Menschen so von heute quasi da zu sehen. Ich finde es halt zeitlos irgendwie. Man kann sich damit identifizieren. Man hat genauso die gleichen Ängste. Ich glaube, jeder Elternteil hat Angst, wenn sowas passiert. Und auch von der Erzählweise. Klar, mit forensisch wahrscheinlich andere Möglichkeiten als damals, aber die Angst wird mit. Und wenn man das in den Medien hören, wenn ein Kind vermisst wird, dann sucht man immer noch alles ab per Suchtrupp und so weiter. Also von daher, ich finde, zeitlose Klassiker, die waren einfach sich anschauen sollen und dann niemals vergessen werden sollte. Christian, vielen Dank, dass du dabei warst. Leute, hört euch den Podcast von Christian an. Ja, gerne, hat Spaß gemacht. Ja, war schön, dich da zu haben. Hört euch den Podcast an, 101 Jahre des Films. Wenn euch das gefallen hat, was Christian erzählt hat, da gibt es noch ganz viel mehr zu hören, gerade noch zu den Klassikern, also zu allem, was vor dem Zweiten Weltkrieg entstanden ist. Und in ein paar Jahren dann wahrscheinlich auch so die 50er und 60er. Christian, vielen Dank, dass du dabei warst. Das war großartig. Vielen Dank für eure Zeit. Ja, das ist mitmachen durfte, war ziemlich cool. Ich gehe nie so auf den Podcast. Großer Fan auf jeden Fall. Hör euch weiterhin an. Vielleicht kommt es mal wieder zu Stande an. Ja, wäre total cool. Wenn ihr wissen wollt, welchen Film es nächste Woche gibt, ich glaube, ich bin dran. Wir reden mal drüber, was es nächste Woche gibt. Ansonsten noch mal vielen Dank, Christian. Vielen Dank euch fürs Zuhören. Vielen Dank, Kloa. Vielen Dank, Johannes. Bleibt gesund da draußen und hört nächste Woche wieder rein. Wenn es wieder heißt, egal. Bis dann, ciao. Tschüss. So Johannes, ich muss dir ja noch was geben. Ja, stimmt. Ich muss ehrlich sagen, es nagt an mir. Es zerreißt mich innerlich. Was? Ich habe dich vor einiger Zeit sehr enttäuscht. Das stimmt. Das will ich wieder gut machen. Welches der vielen Male meinst du denn? Es ging darum, als wir gesagt haben, wir machen eine Girls' Night. Ich habe dir einen wundervollen Film gegeben, der auch tatsächlich seine Frauen ernst nimmt. Dieser Film war dir zu feministisch, um zu einer Girls' Night zu passen. Nein, der war mir nicht zu feministisch. Er war einfach nur todtraurig. Ich will sexistischen Kackscheiß haben, hast du damals gesagt? Nein, ich wollte bloß nicht depressiv aus einem Girls' Night ausgehen. Ich schulde dir eine Girls' Night. Du sollst deine Girls' Night haben. Und zwar? Pretty Woman. Das ist sexistischer Kackscheiß. Jetzt ist es zu spät. Es ist glaube ich gar nicht mal in den Raum kommen, sondern eher ein liebes Film. Der hat aber auch sehr viele amüsante Momente. Und ziemlich viel Gutes. Mit Julia Roberts und Richard Gier. Prostitution. Prostitution für mich. Prostitution für mich. Pretty Woman aus dem Jahr 1990. Lass mich nichts Falsches sagen. Ende 80er, Anfang 90er. Ich freue mich sehr drauf. Dann your homework. Das ist ja erst nächste Woche dran. Bis dahin habe ich die Veröffentlichung drauf. Bis dann. Ciao.
