Episode 35: Doctor Sleeps Erwachen, I’m Thinking of Ending Things
Der Urlaub hat uns gezwungen, für diese Episode einen etwas anderen Weg bei der Filmauswahl zu gehen. Was finden wir denn auf Netflix, was wir auch bequem im Zug / am Strand / im nirgendwo schauen können? war dabei die alles entscheidende Frage. Unsere Wahl fiel auf eine junge Stephen King Verfilmung, Doctor Sleeps Erwachen, die zugleich auch die Fortsetzung von Stanley Kubricks Horrorklassiker Shining ist. Und unsere Wahl fiel auf I’m Thinking of Ending Things, die jüngste Geburt aus Charlie Kaufmans verschrobenem Verstand.
In der Top 3 geht es passend um die coolsten Menschenfresser der Filmgeschichte und die besten Schlussmachfilme.
Doctor Sleeps Erwachen [Mike Flanagan]
(USA 2019)
Schön, schon wieder ein Horrorfilm, und dazu noch – trotz seines jungen Alters – ein ganz klassischer. Doctor Sleeps Erwachen von Mike Flanagan aus dem Jahr 2019 ist die Verfilmung von Stephen Kings gleichnamigem Roman aus dem Jahr 2013… Oder? Oder ist er vielleicht doch die Fortsetzung von Stanley Kubricks Horror-Meisterwerk The Shining aus dem Jahr 1980? Darüber wird auf jeden Fall zu reden sein.
Fest steht, wie in der literarischen Vorlage begegnen wir hier wieder Danny Torrance, der die damaligen Ereignisse im Overlook-Hotel, als aus seinem alkoholabhängigen Vater mit der Hilfe diverser Geister ein eiskalter Mörder wurde, nicht so wirklich gut verarbeitet. Um den Erinnerungen zu entgehen, hat er seinen Körper jahrelang mit Alkohol betäubt, sein Shining – die Fähigkeit Dinge auf übernatürliche Weise wahrzunehmen – versteckt er so gut es geht vor der Außenwelt und vor allem sich selbst.
Doch plötzlich wird er herausgefordert seinen Cocon zu verlassen. Eine Gruppe mörderischer Blutsauger hat es auf Menschen abgesehen, die ähnliche Kräfte wie er haben. Ihr neuestes Ziel ist die jugendliche Abra, seine telepathische Brieffreundin. Danny muss sich den Geistern der Vergangenheit und der Bedrohung der Gegenwart stellen.
Johannes, mittlerweile dürften alle Zuhörer*Innen wissen, dass du kein Freund von Horrorfilmen bist. So weit ich mich erinnere, bist du auch kein ausgesprochener Stephen-King-Fan. Konntest du diesem Film trotzdem was abgewinnen?
I’m Thinking of Ending Things [Charlie Kaufman]
(USA 2020)
Gerade Mal 6 Wochen ist die Beziehung von Jake und der jungen Frau mit den vielen Namen alt. Und doch scheint sie schon zu wissen worauf all das hinausläuft und denkt darüber nach die Beziehung zu beenden: „Thinking of ending things“. Wir hören immer wieder ihre Gedanken, aus denen sie von Jake gerissen und in die Wirklichkeit zurück geholt wird. Oder… ist es die Wirklichkeit? Die Geschichte wird streckenweise so surreal erzählt, dass man sich nicht sicher ist, was real und was in ihrem oder seinem Kopf passiert.
Die Romanvorlage des Films beantwortet diese Frage eindeutiger. Es scheint sein Kopf zu sein, der sich erinnert. Ein alter Hausmeister in einer Schule, in der jedes Jahr das gleiche Musical „Oklahoma!“ aufgeführt wird. In diesem Licht, des sich erinnernden alten Hausmeisters, wird der Satz „Thinking of ending things“ vielleicht eher zum Suizid-Gedanken?
Fragen die der Film eigentlich gar nicht offen stellt und schon gar nicht beantwortet. Er zeigt nur. Situationen. Zukunftsvisionen. Vergangenheitsbewältigung. Erinnerungslücken.
Die Frage ist: sollen wir das ganze überhaupt verstehen? Was meinst du Plor?
Transkript
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: Podcast: Der mussmansehen Podcast - Filmbesprechungen Episode: Episode 35: Doctor Sleeps Erwachen, I’m Thinking of Ending Things Publishing Date: 2021-09-02T13:33:14+02:00 Podcast URL: https://podcast.mussmansehen.de Episode URL: https://podcast.mussmansehen.de/2021/09/02/episode-35-doctor-sleeps-erwachen-im-thinking-of-ending-things/ Johannes, du glaubst wirklich, die Welt braucht einen weiteren Podcast? Nein, eigentlich nicht, aber ich. Aber wenn wir einen Podcast machen zusammen, dann brauchen wir irgendwas Cooles, worüber wir reden können. Wie wär's mit Filmen? Du liebst Filme, ich liebe Filme, ist doch eine gute Idee. Ja, aber wir lieben überhaupt nicht die gleichen Filme. Ja, das könnte das Geile sein. Ich zeig dir Filme, die ich geil finde und du zeigst mir Filme, die du geil findest. Das heißt so Musicals aus den 50ern? Von mir, für dich, genau. Und koreanische Filme? Mit russischen Untertiteln, von mir, für dich. Oh Gott, okay. Aber du weißt, dass das für Menge Streit sorgen kann. Definitiv, das wird lustig. Ich bete mit dir, der I'm Thinking of Ending Things Trailer ist noch irreleitender. Ach du Scheiße. So läuft Plor. Herzlich willkommen zu einer neuen Folge von Muss Man Sehen Podcast. Johannes wollte unbedingt einen Tee einschenken, während wir on sind, deswegen muss er das jetzt ganz dringend machen, weil ich brauche unbedingt einen Schluck Tee. Kannst du die Tasse vor das Mikro halten? Na klar. Also der Muss Man Sehen Podcast, wo wir über Filme reden und zwar jeweils zwei Filme, die wir jeweils dem anderen aufs Auge gedrückt haben. Ja, um den Horizont des anderen zu erweitern, um das Konzept nochmal zu erklären nach 32, 33, 34, wie 34 der Episode? Ja, irgendwas zwischen 30 und 40 sind wir. Und das Konzept, das wir in dieser Episode gar nicht haben, denn wir haben zwei Filme, die wir ganz schnell und hektisch vor unserem Urlaub rausgesucht haben. Plor, ich hoffe, du bist so entspannt, wie du aussiehst. Ich bin voll entspannt. Also ich hatte einen wunderschönen Urlaub an der Nordsee und ich hoffe, du hattest einen wunderschönen Urlaub an der entgegenliegenden See. An der Ostsee, ja. Du warst an der richtigen See. Ich war am Meer, du warst am, am, am, ja. See. Ja, aber es war sehr schön, wie ich das jedes Jahr mache, auf Rügen. Ich hatte nicht viel Zeit, die Filme zu gucken. Ich habe das tatsächlich nicht im Zug gemacht, wie ich eigentlich vorhatte. Sondern ich habe gestern Abend beide Filme hintereinander geguckt. Oha, sind ja auch nicht kurz, die Filme, beide nicht. Und sie sind beide auch keine leicht zu konsumierenden Filme. Hattest du Albträume davon? Nein. Okay. Ich hatte keine Albträume davon. Aber es ist, es ist schon, es war schon beeindruckend, muss ich sagen. Auch das Gesamterlebnis, beide Filme hintereinander zu gucken. Ein Film von beiden hat mich tatsächlich in meine Träume verfolgt. Oh. Was allerdings nicht unbedingt für die Qualität von einem Film spricht. Das passiert einfach manchmal. Ich habe wirklich schon schlechte Filme gesehen aus dem Bereich Horror, wo trotzdem so zwei, drei Bilder drin waren, die mich in die Träume verfolgt haben. Und um das gleich zu sagen, der Film, der mich in meine Träume verfolgt hat, war der Film, den ich vorgeschlagen habe, Doktors Liebes Erwachen. Den habe ich im Zug geguckt und habe dann, im Zug ist es natürlich so mit kleinem Display, aber immerhin Kopfhörer, ist es aber trotzdem so, dass es nicht den Kino-Effekt hat. Und deswegen habe ich gar nicht damit gerechnet. Aber ich habe nachts davon geträumt. Es ist auch ein Horrorfilm, es ist ein Stephen King-Verfilmung. Hmm. Und ich hatte ihn vorher nicht gesehen. Wow. I'm Thinking of Ending Things ist auch schwer dazu angetan, in Träume zu verfolgen. Dafür ist er zu, wie sage ich das, ist er kein Horrorfilm, sondern der hat so, Doktors Lieb wäre quasi ein We all live in a Yale Submarine. Und wo man dann noch mal so den Refrain mitsingen kann. I'm Thinking of Ending Things ist Revolution 9. Was, nein? Jaja, genau. I'm Thinking of Ending Things ist Johannes Vorschlag gewesen, was ganz witzig ist, weil ich den Film schon kannte und Johannes nicht. Aber du wusstest, dass es ein Charlie Kaufman Film ist, ne? Nein, ich habe nicht daran gedacht. Es ist mir überhaupt nicht. Ich habe die ganze Zeit völlig unwissend davor gesessen und habe dann festgestellt, ach du Scheiße, was habe ich mir denn da ausgesucht? Warum mache ich sowas? Warum warte ich nicht bis Plur mit sowas um die Ecke kommt? Und über beide Filme werden wir bestimmt mehr als genug zu reden haben in den nächsten zwei Stunden, 59 Minuten und 31 Sekunden. Oh, jetzt bin ich gespannt. Wenn wir kürzer sind, dann werden wir den Rest auffüllen mit Stille. Mit irgendwelchen Störgeräuschen. Wir machen unser eigenes Revolution-Lied. Okay. So. Und wir legen los mit Doktors Lieb, haben wir gesagt. Ja, Doktors Lieb, dann sind wir schläfrig am Ende. Genau. Wir stürzen uns auf klassischen Horror und ich mache einfach mal die Einleitung, ne? Erzähl mal, worum geht's? Schön, schon wieder ein Horrorfilm und dazu noch trotz seines jungen Alters ein ganz klassischer. Doktors Liebs Erwachen von Mike Flanagan aus dem Jahr 2019 ist die Verfilmung von Stephen Kings gleichnamigen Roman aus dem Jahr 2013. Oder? Oder ist dir vielleicht doch die Fortsetzung von Stanley Kubrick's Horrormeisterwerk The Shining aus dem Jahr 1980? Darüber wird auf jeden Fall zu reden sein. Fest steht, wie in der literarischen Vorlage, begegnen wir hier wieder Danny Torrance, der die damaligen Ereignisse im Overlook Hotel, als aus seinem Alkoholabhängigen Vater mit der Hilfe diverser Geister ein eiskalter Mörder wurde, nicht so wirklich gut verarbeitet hat. Um den Erinnerungen zu entgehen, hat er seinen Körper jahrelang mit Alkohol betäubt. Sein Shining, also die Fähigkeit, Dinge auf übernatürliche Weise wahrzunehmen, versteckt er so gut es geht vor der Außenwelt und vor allem vor sich selbst. Doch plötzlich wird er herausgefordert, seinen Kokon zu verlassen. Eine Gruppe mörderischer Blutsauger hat es auf Menschen abgesehen, die ähnliche Kräfte wie er haben. Ihr neuestes Ziel ist die jugendliche Epra, seine telepathische Pri-Freundin. Danny muss sich den Geistern der Vergangenheit und der Bedrohung der Gegenwart stellen. Johannes. Mittlerweile dürften alle ZuhörerInnen wissen, dass du kein Freund von Horrorfilmen bist. Und soweit ich mich erinnere, bist du auch kein ausgesprochener Stephen King Fan. Konntest du diesem Film trotzdem was abgewinnen? Ich möchte beides relativieren. Ich habe selber einen Gruselfilm gedreht, aber vor allem weil mich interessiert hat, wie dieses Genre funktioniert, weil ich vorher immer davor saß und dachte, hä, warum interessiert, warum will jemand sich einen Horrorfilm anschauen? Was soll das? Und seit ich diesen gedreht habe, habe ich doch ab und zu mal einen Horrorfilm geguckt, auch mit ab und zu Mitvergnügen. So, aber immer mit der Maßgabe von The Shining. Weil The Shining für mich alles das mitbringt, was ein Horrorfilm muss. Vor allem, dass der Horror nur in deinem Kopf stattfindet. Also nicht nur, aber vorrangig in deinem Kopf stattfindet. Dass alles das angesprochen wird, was eben Horror sich im eigenen Leben befindet. Wie zum Beispiel eben beim Overlock Hotel, da ist dieses claustrophobische, obwohl es ein riesiges Hotel ist, dieses Eingesperrtsein. Und dieses Thema macht dieser Film, der neue Film ja gar nicht auf, der macht ja eher das Thema auf, dass es ein Spukhaus war. Und das war gar nicht für mich das Wesentliche des Films The Shining. Ja. Aber gut, okay, natürlich, das ist ein Spukhaus, absolut. Granted, komme ich auch mit hin. Und tatsächlich schafft der Film es auch, mich lang genug vorzubereiten, sodass ich mich über das, was dann passiert, im Overlock Hotel tatsächlich freuen kann. Also die letzten 20, 30 Minuten sind Overlock Hotel ungefähr? Genau. Und wenn er das anders umgemacht hätte, wie der Trailer. Wir haben uns kurz vorher noch bei dem Trailer angeschaut. Und der Trailer besteht fast nur aus Overlock Hotel, habe ich so das Gefühl, um eben die Fans abzugreifen, was ein großer Fehler ist. Zweieinhalb Stunden dauert der Film, und die letzten 20, 30 Minuten sind Overlock ungefähr. Ja. Und die hat er sich aber in dem ersten Teil wirklich verdient, finde ich. Wenn er es anders umgemacht hätte, hätte ich ihn sofort wieder ausmachen wollen. Ja. Aber er hat es richtig clever und gut gemacht. Ja, was ist er denn jetzt? Ist er, also hast du ihn wahrgenommen als Fortsetzung von Kubrick's Shining? Oder hast du ihn doch als Stephen King Verfilmung wahrgenommen? Weil ich glaube, es gibt wirklich, obwohl Kubrick's Shining eine Stephen King Verfilmung ist, gibt es einen sehr radikalen Unterschied zwischen den beiden. Weil Kubrick's Shining ist alles andere als ein gewöhnlicher Stephen King Film. Ja. Und ich habe als Jugendlicher sehr gerne Stephen King gelesen. Und mein Take auf Stephen King Verfilmung war immer so, dass 90% dafür für den Popo ist. Wo würdest du denn The Shining dann einsortieren? The Shining gehört definitiv zu den besseren Stephen King Verfilmungen. Okay. The Shining, The Shining, nicht Dr. Sleeper. The Shining ist ein Meisterwerk. The Shining ist die beste Stephen King Verfilmung, die es gibt. Ja. So no contest. Ja. Und zwar mit Abstand. Ja. Und es ist ja der einzige Film, zu dem Stephen King gesagt hat, oh mein Gott, Stanley, was hast du aus meinem Buch gemacht? Und als ich das rausgefunden habe, war Stephen King für mich völlig abgeschrieben. Was ich auch nachvollziehen kann, weil, also ich habe das Buch gelesen und ich weiß nicht mehr, ob ich zuerst das Buch gelesen oder den Film geguckt habe. Ja. Keine Ahnung, nicht sicher. Aber das Buch unterscheidet sich tatsächlich radikal vom Film. Und Stephen King wollte definitiv was anderes erzählen als Stanley Kubrick. Okay. Und das ist so von vorne bis nach hinten. Okay. Und das ist so von vorne bis hinten klar. Und ich kann auch verstehen, dass Stephen King sehr wütend auf Kubrick war, weil Stephen King selbst eine Alkoholismuskarriere hinter sich hat. Oh. Und Stephen King hat sich in The Shining ganz stark mit, unter anderem damit auseinandergesetzt, was Alkoholismus aus einem Menschen machen kann. Und in Stephen Kings Vorlage, The Shining, ist unser Protagonist Jack Torrance, der im Film dann von Jack Nicholson gespielt wird. Ein alkoholabhängiger Vater, der aber seine Familie liebt. Und der weiß, dass Alkohol wirklich schlimme Dinge mit ihm macht und dass er da auch seiner Familie schlimme Dinge angetan hat. Er hat seinen Sohn geschlagen. Das wird im Buch, glaube ich, genauso konkret angedeutet wie im Film. Und er will aber eigentlich ein guter Vater und ein guter Mensch sein. Und er ist auch eine Zeit lang trocken und er versucht das wirklich auf die Reihe zu kriegen. Während der Jack Torrance in The Shining von Anfang an eine dubiose, unangenehme Person ist, die eigentlich ständig von der Familie genervt und gelangweilt wirkt und die man schon immer so ein bisschen die Axt in der Hand ansieht. Zumindest im Gedanken. Und The Shining, das Buch endet auch damit, dass der Vater, der schließlich von diesen Geistern des Hotels besessen ist, sich ganz am Schluss hier ruhig opfert. Das Overlook Hotel wird gesprengt? Er sprengt das Overlook Hotel. Er ist es, der am Schluss nochmal seinen Sohn anguckt und sagt, ich liebe dich, mein Sohn. Das sind tatsächlich seine letzten Worte. Kurz nachdem er versucht hat, ihn umzubringen. Und er merkt, dass diese Geister, diese Monster, ihn einfach dazu zwingen, seinen Sohn umzubringen. Und um das zu verhindern, sprengt er sich selbst mit dem Hotel in die Luft. Während im Film ist es, da gibt es keine Liebe. Im Film ist es ganz klar so Jack Nicholson, als der da komplett durchgedrehte Vater, von dem nicht nur die Geisterbesitz ergriffen haben, sondern der auch seinem eigenen Wahnsinn einfach erlegen ist, jagt seinen Sohn hinaus in das Schneellabyrinth, wo er dann schließlich erfriert und am nächsten Morgen seine Leiche liegt. Und liest es gut. Ja, sitzt. Und das ist auch tatsächlich das, was King zu der Verfilmung gesagt hat, dass er hat vor allem kritisiert, dass der Film kein No-Sense of emotional investment in the family whatsoever. Das war Kings Hauptkritikpunkt an Kubrick. Das ist Kubrick nicht um diese Familiengeschichte, geht vor allem nicht um diese emotionale Involvierung, sondern dass Kubrick halt so sehr kalt erzählt und sehr bizarr. Das stimmt. King hat auch den Vergleich mit einem Cadillac angebracht, der wunderschön aussieht, wie eine Skulptur, aber eben einfach keinen Motor hat. Und er hat halt gesagt, Kubrick hat den eigentlichen Sinn, den eigentlichen Gehalt meiner Geschichte entfernt, indem er diese Art von Shining gedreht hat. Und in meiner Geschichte ging es um eine Familie und die Probleme dieser Familie. Aber es ging eben darum, dass der Vater Jack Torrance, seinen Sohn auf jeden Fall, egal was passiert, liebt und dass er sich deswegen opfert. Und da hat er noch tatsächlich gesagt, ja, bei mir explodiert das Hotel. Das heißt, im Grunde versucht jetzt der neue Film, das wieder gut zu machen. Ja. Indem einfach Danny dann das Hotel sprengt. Also sprengt, niederbrennt. Und das ist auch tatsächlich ein ganz wesentlicher Punkt von diesem Film. Dieser Film ist definitiv eine Verfilmung von Stephen Kings Roman, weil es gibt die Vorlage davon, Dr. Sleep, und der Film ist gleichzeitig eine Fortsetzung von Kubrick's Shining. Und er balanciert die ganze Zeit auf diesem schmalen Pfad. Und der Regisseur, Mike Flanagan, hat King das gepitcht und hat gesagt, hey, ich will Dr. Sleep verfilmen. Er hat vorher schon das Spiel verfilmt von King und deswegen mochte King ihn auch. Und dann hat er gesagt, aber, hör mal zu, das Overlook Hotel von Kubrick ist so ikonisch geworden, wir können darauf nicht verzichten. Das heißt, ich will was Visuelles betrifft und auch was, was die Vorgeschichte betrifft, will ich nichts mit deinem Roman zu tun haben. Und das hat er bestimmt nicht gesagt, aber bestimmt gedacht. Und er ist recht nicht mit der Fernsehverfilmung, die du selbst in Auftrag gegeben hast in den 90ern, weil du so unglücklich warst mit dem Kubrick-Film. Die ist richtig, richtig, richtig schlecht. Echt? Hast du sie gesehen? Ja. Ich hab nicht ganz geguckt. Ich hab's ausmachen müssen. Es ist so schlecht. Echt? Es ist faszinierend. Und das ist auch so ein bisschen das Problem von King-Verfilmungen. Je mehr King involviert ist in seine Verfilmungen, umso schlechter werden die. Stephen King hat kein Gespür für Filme. Nicht das Geringste. Ja, okay. Stephen King-Filme. Es gibt auch einen Film, bei dem er, glaube ich, sogar Regie geführt hat. Was? Wo die Atrox-Armour laufen. Ich glaube, da hat er auch Regie geführt. Stephen King. Je stärker der Segen von King auf einen Film ist, umso schlechter ist er. Je stärker das Mitspracherecht von King ist, umso schlechter ist der Film. Oh Gott. Na ja, auf jeden Fall hat King dann erst mal gesagt, nee, bloß nicht. Du kannst hier nicht Stanley reinbringen. Stanley ist der Feind. Oh Gott. Und dann hat Flanagan ihm aber Bilder gezeigt, wie er sich das vorstellt, und so ein bisschen erzählt, wie er sich das vorstellt mit dem Overlook Hotel, das übrigens genau in der Romanvorlage Dr. Sleep existiert, das Overlook Hotel, natürlich nicht mehr, weil es gesprengt wurde in dem Vorgänger. Und hat ihm das vorgestellt und dann hat King gesagt, na gut, okay. Ich glaube aber, da ging dann zusätzlich noch, was nicht öffentlich gesagt wurde, ging es auch noch darum, dass er gesagt hat, okay, aber keine Sorge, ich mache da keinen Kubrick-Film draus, ich mache da einen Stephen King-Film draus. Und wir dürfen das Hotel am Schluss so emotional in die Luft springen, wie du das wolltest im Buch. Und so nehme ich auch diesen Film wahr. Dieser Film ist für mich so ein bisschen eine Rache an Stanley Kubrick. Was? Eine Kingifizierung von dem Shining von Kubrick. Weil es ist von seiner Erzählweise und von seiner Atmosphäre, es ist ganz weit weg von Kubrick, finde ich. Abgesehen von den paar Referenzen, die Referenzen sind drin. Musik ist drin, das ist alles, es ist ziemlich Fanservice drin. Es ist Fanservice drin, aber sie haben halt so die Musik dahin gepackt. Und zum Beispiel gibt es dann, sie fahren zum Overlook Hotel ganz am Schluss und dann gibt es diese ikonischen Aufnahmen, aber sie ziehen es nicht durch. Ich hatte gedacht, wenn ihr es wirklich machen wollt, macht es echt, gebt uns jetzt das 5-Minuten-Intro, lasst die 5 Minuten zum Overlook Hotel fahren, baut Spannung auf. Und das haben sie halt nicht gemacht. Ganz aber trotzdem schön. Mich hat es in dem Moment dann schon gegriffen, weil sie sich genug vorher damit beschäftigt haben, den Leuten genug eigene Storys und so weiter zu geben. Ich bin sozusagen in der Geschichte schon drin und habe dann erst das Zitat und komme damit superklar. Und ich brauche keine 5-Minuten-Spannungsaufbau. Ich fand es sehr, sehr schön. Ich habe mich dann sehr gefreut. Ich habe wirklich so wie so ein kleiner Junge da gesessen. Guck mal, guck mal, die Fahrt über den See und dann hat es die Luftaufnahme. Ja, ich dachte auch, natürlich kommt das jetzt. Aber ich war wirklich enttäuscht darüber, dass sie es nicht durchgezogen haben. Ich wollte mehr davon sehen. Ich wollte, dass sie das knallhart durchziehen, dass wir jetzt einmal das Shining-Intro komplett nachgestellt kriegen. Und dann auch so andere Sachen. Sie zeigen Szenen aus dem Kubrick Shining, sie drehen die nach. Es gibt mehrere Szenen, die nachgestellt sind und sie haben auch diese Szenen kingifiziert. Zum Beispiel sowohl Danny als Kind, als auch Wendy, seine Mutter, sind nicht diese bizarren Figuren, die The Shining bevölkern. Bei The Shining war das so spannend, weil sie irgendwie immer so ein bisschen drüber war. Sie hatte irgendwie so eine exaltierte, nervöse Art. Und im Gegensatz dazu Danny, der komplett in sich gekehrt war und kaum Interaktion mit Menschen gezeigt hat, von Anfang an war diese Familienkonstellation bizarr. Und das wird hier in diesen Rückpländen aufgebrochen, indem die Wendy, die gezeigt wird, die Mutter ist plötzlich viel lebenswerter, kümmert sich viel mehr um ihren Sohn. Danny bekommt als Kind sogar einen Augenzwinkermoment, wenn er ins Bad geht mit seiner Box, in der er das erste Monster einsperrt, das ihn verfolgt hat. Das ist das, womit der Film startet. Wir sehen Danny als Kind, der von den Monstern vom Overlook Hotel verfolgt wird und dann schließlich von seinem Geisterfreund Dick, der im Overlook Hotel gestorben ist, den Hinweis kriegt, sperr sie doch ein. Dann nimmt er sich gedanklich eine Box und dann geht er ins Bad. Das ist wirklich so ein augenzwinkender Moment, wenn er ganz bewusst zu dem Monster ins Bad geht, die Tür zu macht. Wir wissen jetzt, wird dieses Monster weggesperrt. Genau, und dann kommt er wieder raus, sie fragt das alles in Ordnung, und er sagt, jo. Das ist so ein Drehbuch-Check, der Professor schreibt drunter, sehr schön, Regel eins, gut angewandt. Das passiert in dem Film öfter mal, dass ich das Gefühl habe, da würde der jetzt Professor drunter schreiben, schön, gut ausgeführt, vielleicht ein bisschen unkreativ, aber sehr gute Umsetzung der Regeln. Das zieht sich für mich durch den Film. Also im Vergleich zu Shining ist dagegen ein progressiver Film oder ein Post-Horror-Film. Es ist ein sehr klassischer Horrorfilm. Er hat die Jump-Scares, er hat die Monster sehr präsent, also die Monster auch als physische Bedrohung. Er spielt natürlich schon so ein bisschen mit den Referenzen. Das, was funktioniert, entlehnt er sich halt so ein bisschen aus The Shining, also diese Figuren, die dann nachher im Overlook Hotel noch mal rumlaufen. Aber ansonsten ist es ein sehr klassischer Horror mit den Protagonistinnen, Antagonistinnen und Jagd und Geschichten, die miteinander verzweigt werden. Es ist eine gehobene Stephen-King-Verfilmung, aber die sich eben, wie man das dann von einer gehobenen Stephen-King-Verfilmung erwartet, auf sehr geradlinigen klassischen Horrorbahnen bewegt. Ja, ich finde auch, dass leider der Schwarze, der gestorben ist bei The Shining, jetzt als Geist auftaucht, der ist ja natürlich Recast, neuer Schauspieler, und dann muss man immer ein kleines bisschen über eine Hürde gehen beim Gucken, weil man hat das einfach zu sehr im Kopf, man weiß zu sehr, wie der aussah, wie der gesprochen hat, und dann versucht er auch noch, die Stimme zu imitieren. Man braucht einen Moment. Und dann hat er auch noch sehr viel Heavylifting in dem Gespräch mit dem Jungen zu tun, alles aufzuarbeiten, die Verbindung herzustellen von The Shining wird. Das ist schon echt viel Ballast, den er da tragen muss. Das ist schön, dass du sagst, der Schwarze, der stirbt, weil das ist so ein Gesetz in Stephen-King-Filmen, die Figuren, die so ein bisschen POC sind, sind sehr hilfsbereit, aber sie werden sterben. Deswegen habe ich auch zum ersten Mal, als ein toller Schauspieler, Cliff Curtis, Billy Freeman, den neuen Freund von Danny, der eben zu den anonymen Algolikern bringt, der ist ja hat so einen leichten arabischen Teint, und ich hab den gesehen, dachte direkt, du bist sowas von tot. Oh nein! Was ist das gemein? Stephen-King-Filme haben Spaß daran, POC über die Klinge springen zu lassen. Aber das Mädchen stirbt ja nicht. Das Mädchen stirbt nicht, aber sie ist Protagonistin. Und das Witzige ist, tatsächlich, ihr Vater stirbt, die Figur überlebt im Buch. Genauso wie der Vater von dem Mädchen. Die überleben beide. Und der Film ist deswegen fast noch klassischer King, als das Buch King ist. Und King lässt sie ausnahmsweise mal überleben. Die hilfsbereiten POCs. Gespräch zwischen Drehbuchautor und King. Du, ich hab da was ganz schreckliches in meinem Buch gemacht. Kannst du das im Film gerade rücken, bitte? Bitte, lass die sterben. Boah, das gibt's ja wohl nicht. Ich glaube, er hat's nie bewusst gemacht, aber es ist so, wenn du eine Stephen King-Geschichte hast und du hast da irgendwie eine freundliche, hilfsbereite, schwarze Figur. Ja, die Überlebenschance ist nicht besonders hoch. Naja, es ist gut, dass wir jetzt, wir haben jetzt ganz viel außen rum abgetragen. Jetzt können wir uns tatsächlich um den Film kümmern und in die Geschichte gehen, die ja tatsächlich aus drei Geschichten besteht. Was ich sehr schön finde, muss ich sagen. Was ich dem Film sehr zugute halten möchte, dass er eben wirklich, ich kann den Charakteren gut dabei zuschauen, bestimmte Sachen zu machen, also ihr Leben zu leben, ohne dass ich erstmal wissen muss, was will mir der Film eigentlich erzählen. Das kommt eigentlich erst im letzten Drittel so richtig, was da an echter Geschichte am Ende so passiert. Wir haben sehr viel Exposition von Figuren. Und ich find's sehr schön gemacht. Es kann auch nerven, dass so eine Exposition lange dauert, aber in dem Fall funktioniert sehr gut, weil es gut erzählt ist und die Figuren mich interessieren und weil das Leben auch gut dargestellt ist. Es ist tatsächlich spannend, weil sie ja so, also sie haben diese drei Geschichten, einmal Danny, Torrance und sie erzählen, was mit ihm 1980 ist, sich bringen und sie erzählen gleichzeitig, was 1980 passiert bei unseren Antagonistinnen, dem True Not, dem wahren Knoten, eine Gruppe von Leuten, die auch das Shining haben, diese Fähigkeiten, unterschiedlich ausgeprägt und die sich zusammengeschlossen haben, um andere Menschen mit dem Shining zu jagen und auszusaugen, weil sie davon ewig leben können oder sehr lange leben können. Sie sind Vampire, die saugen nicht Blut aus, sondern sie saugen das Steam aus, so nennen sie es. Und dieses Steam ist offensichtlich das, was das Shining verursacht. Das haben die Menschen, die das Shining haben oder die Fähigkeiten haben, die irgendwie übernatürlich sind. Das heißt, das Shining wird auch deutlich weitergefasst, als das noch im ursprünglichen Buch war und in Kubrick's Verfilmung. Shining ist sehr viel natürliches Wahrnehmen, aber auch in die Köpfe von anderen Menschen eintauchen können, andere Menschen beeinflussen können. Das ist die Erste, wir begegnen dem True Not zum ersten Mal, als sie die Blonde rekrutieren. Genau, als sie Snakebite Andy rekrutieren, die sich einen Spaß draus macht, Pädophile, Pederasten, zu Dates einzuladen, sie ist 15 oder so, und die dann zu hypnotisieren und zu schlafen zu bringen, das ist ihre Kraft, sie kann sagen, du schläfst jetzt, du machst jetzt das und das und dann schneidet sie ihn mit einem Messer irgendwas ins Gesicht und sagt, du wirst nie vergessen, dass du auf kleine Mädchen stehst, dass du auf kleine Kinder stehst, das wird dich dein Leben lang verfolgen. Und sie wird dann rekrutiert von der Anführerin von True Not, Rose the Hat, die tatsächlich eine tolle Figur ist. Die wirklich, wirklich gut ist. Ich hätte mir auch den ganzen Film nur mit ihr angucken können. Sie ist auch eine tolle Schauspielerin, die haben mit dieser Figur eigentlich alles richtig gemacht. Sie ist so elegant, sie hat so viel Stil und sie ist so böse und durchdrehen, gespielt von Rebecca Ferguson, die es auch toll schafft, diese Alterslosigkeit zu spielen, weil wir gehen davon aus, wir sehen eine Gruppe von sehr, sehr alten Menschen, die schon sehr lange leben, die es aber geschafft haben, jung zu bleiben, und so die Kombination von Maske und Spiel von ihr schafft, genau diesen Eindruck zu vermitteln. Oft haben wir es so, wenn wir Unsterbliche sehen, egal ob das Vampire sind oder Highlander oder sonst was, dass man denen das nicht abkauft. Also das klassische Beispiel ist halt Twilight, wo wir glauben sollen, dass die ganzen über 100-Jährigen sich wie Teenager verhalten. Das ist überhaupt nicht glaubwürdig. Aber hier gelingt es. Hier haben wir diese Kombination aus Alter und ewiger Jugend wirklich gut zusammengebracht. Und der schafft das auch, also ich habe den Namen von dem Regisseur gerade wieder vergessen. Flanagan. Flanagan. Also sie natürlich allen voran, weil sie auch das so gut spielt, aber er hat es auch geschafft, die restlichen Schauspieler oder Statisten teilweise so zu inszenieren, dass sie das alles atmen. Also diese Alterslosigkeit. Irgendwie funktioniert das super. Also die ganze Gruppe funktioniert super. Ich finde es ganz toll. Auch wenn der eine dann stirbt, weil er dann doch nicht mehr zu viel genug zu essen da ist. Der Älteste von ihnen offensichtlich. Der dann auch noch so ein Abschiedswort kriegt. Du hast Imperien aufgehen und sterben sehen. Du warst wie Jesus. Wahnsinn. Also da bin ich dann auch in der Tragik total in der Gruppe drin. Und das finde ich an dem Film auch wirklich gut, dass man keine eindimensionalen Bösewichte hat, die einfach was Böses wollen und damit ist gut und die haben keine Erklärung dafür, sondern man fühlt mit ihnen mit und denkt sich ja ok, die haben sich ein Leben eingerichtet und die wenn sie hungern sterben sie. Ja, sie ernähren sich und sie überlegen auch tatsächlich, wenn sie neue Opfer finden, ist das überhaupt ein neues Opfer oder ist diese Person so interessant, stark, es wird nicht genauer definiert, dass wir sie in unseren Kreis aufnehmen wollen. Und damit kommen wir zu der dritten großen Story, die aufgemacht wird und das ist die telepathische Brieffreundin von Danny. Abra. Wir sind mittlerweile im Jahr 2011. Die als Kind im Jahr 2011 anfängt mit Danny zu kommunizieren und auf die irgendwann der wahre Knoten aufmerksam wird, weil sie sie beobachtet bei einem von ihren Morden. Also über Telepathie. Über Telepathie. Dann sind wir im Jahr 2019, wo die Geschichten langsam zusammenkommen. Und Rose, die Anführerin, die auch sehr stark ist, nimmt Abra wahr und sieht direkt, dass die unfassbar mächtig ist. Abra hat das Shining und hat das Shining hoch 10. Die ist offensichtlich also sie wird einfach präsentiert als eine, die, obwohl sie ein Kind ist, obwohl sie ihrer Kraft lange nicht bewusst war, die das unglaublich gut einsetzen kann, um riesige Distanzen zurückzulegen, um ganz viele Sachen zu sehen, die geschehen, um zu kommunizieren. Und diese Kraft sieht auch Rose. Und sie wird dann sogar von einem von ihren Jüngern gefragt, ob Abra eventuell ein Kandidat wäre, um aufgenommen zu werden. Und sie sagt direkt, ne, die ist viel zu mächtig. So jemand will ich auf keinen Fall unsere Gruppe haben, weil sie um ihre eigene Macht auch fürchtet. Na klar. Und wäre natürlich ein unglaubliches Festmahl für die von der Kraft, also von dem, was sie dann an Steam von ihr bekämen, um sich zu verjüngen. Da würden sie wahrscheinlich viele, viele Thermoskannen mitfüllen. Sie haben noch Steam von einem Baseballspieler, das ist die erste wirklich brutale Szene, die wir sehen. Sie entführen ein kleines Kind, einen Zehnjährigen und saugen den aus. Und das ist wirklich eine brutale Szene, weil sie aktivieren das Steam durch Angst und Schmerz. Das heißt, sie machen ihm Angst und sie verletzen ihn. Und das ist das, was Abra dann auch beobachtet. Und das ist wirklich eine krasse Szene, wenn wir dann sehen, wie diese Vampire über ihm gebeugt sind, dem kleinen Jungen und ihm das Messer in den Bauch rammeln oder in die Beine, um ihm Schmerzen zuzufügen. Und sich dann über ihn beugen und saugen, saugen, saugen und dann noch ihre Behälter füllen. Also so richtig das letzte bisschen aus ihm rausquetschen. Mit ihren Thermoskannen da, oder was das ist. Ja, mit ihren Thermoskannen, das tritt's ganz gut. Und Abra hat das wahrgenommen und das ist auch tatsächlich der Moment, wo sich Abra an Danny wendet, der mittlerweile seinen Alkoholismus überwunden hat, weil eine neue Stadt gezogen ist und da den Freund, der bald sterben wird, kennengelernt hat. Aber da kommen wir an eine Stelle im Film, wo ich mich sehr, sehr wohlfühle, wo ich auch denke, okay, hier wird nichts erzählt, was irgendwo hinführt, aber ich bin einfach gerne dabei. Und zwar wie er seine Stelle findet in dem Hospiz, wo die Katze sich immer zu den Leuten hinsetzt, die sterben werden in der Nacht. Und er das so zufällig rausfindet. Und dann rausfindet, dass seine Aufgabe im Grunde hier ist, den Leuten noch einen guten Abschied zu bescheren. Und das finde ich sehr schön gemacht. Daher rührt auch der Titel, er wird dann Dr. Sleep genannt. Er ist der, der genau, die Katze hat offensichtlich auch das Ziel zu den Leuten, die sterben. Die Leute wissen das mittlerweile auch, das ist einfach ihr Ruf. Und er setzt sich dann zu ihnen und sagt ihnen, sie müssen keine Angst haben und das gibt irgendetwas danach, weil er weiß das tatsächlich, weil er kommuniziert auch mit Geistern. Diesem Dick, der ihm damals im Hotel geholfen hat, der ihm zum ersten Mal beigebracht hat, mit seinem shining Umzug gehen, dem begegnet er öfter mal in Geisterform. Und er sagt den Leuten und er redet mit den Leuten über deren Vergangenheit, was er weiß. Er kann ja sehen, was da im Kopf passiert. Und das ist schön, einfach jemanden zu haben, mit dem nochmal so ein paar Sachen Revue passieren lassen kann. Ich mag auch diese unaufgeregten Szenen. Ich finde das auch schlüssig, wie er Billy kennenlernt. Ich finde es gut, dass dann ein sehr großer Zeitsprung ist, dass man merkt, er hat sich in dieser neuen Stadt, in die er dann gezogen ist, eingelebt. Er ist bei den anonymen Alkoholikern. Er hat in Billy einen Freund gewonnen. Der war ihm am Anfang einfach hilfsbereit. Der sagt ihm irgendwann mal ganz am Anfang so, ich kenne diesen Blick und ich weiß, dass es hier nicht gut geht. Und ich war auch mal an so einem Punkt. Das funktioniert alles gut. Finde ich auch. Ist wirklich schön. Und auch, wie er da sein Zimmer bezieht und da diese Kreidetafel ist, die ja dann später zum tragenden Element des Films wird. Es ist tatsächlich diese Montage am Anfang. Der Film besteht am Anfang sehr viel aus Montagen, weil wir einfach mehrere Zeitebenen haben und mehrere Figuren haben, die nach und nach etabliert werden und die wir kennenlernen. Es fühlt sich nicht an wie eine nervige Exposition. Weil es immer genug Raum drum herum gibt, dass Sachen erzählt werden. Es ist teilweise sogar so krass, dass es sich anfühlt wie Trivialitäten. Zum Beispiel wird, als der True Not vorgestellt wird, sehr viel Zeit investiert zu zeigen, wie sie Andy rekrutieren. Ich warte eigentlich die ganze Zeit in dem Film so ein bisschen drauf, dass Andy eine sehr tragende Rolle spielen wird. Kleiner Spoiler wird sie nicht. Diese Andy ist genauso ein Jünger wie die anderen auch. Sie ist nichts Besonderes. Sie wird sich nicht gegen die Gruppe auflehnen. Damit habe ich so ein bisschen gerechnet. Ihre Geschichte ist eigentlich nicht relevant. Es ist eigentlich eine nicht relevante Geschichte. Aber das ist gut, dass sie das am Anfang so machen, dass sie durch so irrelevante Geschichten erzählen. Der True Not wird ja auch vorgestellt am Anfang, wenn sie dieses eine Mädchen überfallen und töten. Was halt auch, es wird quasi aus dem Alltag erzählt, dieser Monster. Jaja, genau. Deswegen habe ich ja auch Attachment zu denen. Das machen halt so viele gerade auch Horrorfilme irgendwie für mich falsch. Und was der Film eben richtig macht, ist, dass ich allen Figuren irgendwie was gebe und ihnen zugehörig fühle in einem bestimmten Zeitraum des Films, dass ich mit denen mitfühlen kann. Das macht der Film wirklich hervorragend. Die anderen eben weniger. Vor allem mit den Monstern. Die Monster sind ja meistens eher so, ach, von außen und die haben nichts eigenes, sondern das ist halt irgendeine Entität, die zu fürchten ist. Aber es ist viel interessanter zu sehen, was dahinter steckt. Und damit ist er natürlich komplett weg von dem klassischen The Shining. Ja, das stimmt. Der Shining hat sich wenig um die Emotionen und die psychische Verfassung seiner Charaktere gekümmert. Er erzählt wirklich als bizare Figuren, die merkwürdig sind, die irgendwie leiden alle. Aber die so innerlich leiden, dass der Film nicht an sie rankommt. Wie so eine Schutzmauer vor der Filmkamera haben, wenn sie sich dann durch diese Hotelhallen bewegen und wenn sie miteinander so sehr gestelzt und sehr steif und emotionslos kommunizieren. Und deswegen fühlt er sich von Anfang an nicht an wie eine Fortsetzung von Kubrick, weil er hat einfach nicht mehr viel von Kubrick. Was er hat, ist totalen teilweise. Vor allem diese krassen Vogelperspektiven, die hat er auch am Anfang manchmal. Und dann die Musik, die sehr ikonisch ist. Und was mich aber ab einer Zeit wirklich genervt hat, die Blenden. Die Blenden? Der Film hat unglaublich gerne lange geblendet. Und es gab so einen Moment, wenn wir im Jahr 2019 sind und zwischen den einzelnen Erzählen eben geblendet wird, dass ich richtig genervt war und gesagt habe, Leute, gebt mir einen harten Cut, ich halte es nicht aus. Ich erinnere mich gerade daran, dass wir zusammen an Eve gesessen haben, unserem Film, unseren Fotofilm, den wir gemacht haben. Und ich immer mal wieder eine Blende einbauen wollte und du sagst, nein, komm, lass uns einen ordentlichen harten Cut machen, das ist doch blöde. Blenden können ganz schnell kitschig werden. Und das ist es nicht in dem Film. Das ist nicht das Problem. Die Blenden rauben dir einfach Lebenszeit. Dieser Film könnte eine halbe Stunde kürzer sein, wenn er nicht zwischen zwei Szenen fünf Minuten blenden würde. Also eine Szene verschwimmt langsam und die andere taucht auf. Wie erklärt man eine Blende? Zwei Bilder werden übereinander gelegt und das eine verschwindet langsam, während das andere auftaucht. Ich glaube, man muss niemandem Blenden erklären, der sich mit der Filme guckt. Also mich haben die Blenden wirklich genervt. So sehr, dass ich dachte, oh, jetzt sehe ich vielzu sehr den Schnitt hinter dem Film. Mich hat es überhaupt nicht gestört. Gar nicht. Ganz im Gegenteil, ich mag eine gute Blende, die irgendwie ein bisschen mehr... Na ja, gut, okay. Aber das macht ja den Film jetzt nicht wirklich besser oder schlechter, glaube ich, oder? Ein bisschen. Es hat mich dann in diesem Moment rausgebracht, wo die Storys zusammenlaufen, wo dann Apra anfängt Danny aufzusuchen und mit ihm zu reden und zu sagen, hey, ich habe diese Leute beobachtet, die das Shining aussaugen. Ich glaube, die sind auch auf mich aufmerksam geworden. Und Danny, es macht das, was total Sinn macht bei seiner Lebensgeschichte, zu Apra zu sagen, halt dich von diesen Leuten fern, versteck dein Shining, versuch es keinem zu zeigen und er schickt sie weg. Vernünftige, erwachsene Entscheidungen, sage ich nur so. Logische Entscheidungen, nachdem, was er erlebt hat im Overlook Hotel. Klar. Wenn er nicht gerade überredet würden, würde von seinem Geist, der immer hinterher rennt, der dann aber irgendwann sagt, das wird das letzte Mal sein, dass ich hier bin, dass ich schlafe ordentlich. Was hat er gesagt? Mein letzter Traum. Er sagt, er fragt ihn, wie der tot ist und er meint, das ist wie so ein Traum in einem Traum und man träumt immer weiter und dann sagt er, das ist jetzt mein letzter Traum, jetzt verschwinde ich. Aber hilft diesem Mädchen. Du bist mir das schuldig. Ich hab dir damals geholfen und hab mit meinem Leben bezahlt, jetzt musst du dem Mädchen helfen. Und mit deinem Leben bezahlen. Und wir wissen, Danny, du wirst diesen Film nicht überlegen. Und ich find's schade am Ende. Ich auch ein bisschen. Ich find's auch nicht unbedingt folgerichtig. Aber dazu kommen wir gleich im Finale. Ich bin mit dem Finale auch nicht glücklich, deswegen müssen wir da gleich noch länger drüber reden. Ich find diese Pen Pals eigentlich ganz nett. Weil er mit der Kreide auf der Wand sieht, bei sich zu Hause weit entfernt voneinander, finde ich eine wirklich schöne Erfindung. Und es wird sehr schön langsam eingeführt und dann haben die das über Jahre irgendwie, dass die sich einfach überhalten, über diese Kreide an der Wand unterhalten. Finde ich sehr schön. Sie hinterlassen sich Botschaften. Und Apra wird dann gejagt von denen, weil sie sie gesehen haben und Rose will zu Apra eindringen und wir kommen zu einer wirklich coolen Szene, weil Apra ihre Macht spielen lässt, wenn Rose zu ihr kommt. Das ist so toll, visuell so toll, sie drehen einmal komplett das Haus, sodass wir visuell irgendwie so richtig durcheinander sind und sie dann am Fenster so waagerecht am Fenster hängt und dann rüber schwebt zu Rose heißt sie und in sie hinein schlüpft mehr oder weniger. Und dann durchwühlt sie ihr Zimmer. Das geile ist ja, Rose will eigentlich endlich Apra durchsuchen, will alles über sie herausfinden und sie hat wie so Karteikarten, so Karteischränke da stehen und dann will Rose da drin blättern. Aber Apra hat ihr diese Falle gestellt und nutzt das dann, um in Rose rein zu schlüpfen. Rose hat eine Kathedrale. Sie lebt schon ewig und dann steht da Apra und Rose ist total fertig mit den Nerven, dass sie mal in ihren Geist geschafft hat. Ja, das ist aber das zweite Mal. Das erste Mal war auch schon ziemlich cool. Das erste Mal ist mit der Hand. Das ist im Supermarkt. Und wenn sie ihr die Hand dann einquetscht noch. Das ist im zweiten Mal. Auch beim zweiten Mal. Oh verdammt, ja. Ich bin schon zu weit gesprungen. Nein, beim ersten Mal ist es so, dass sie im Supermarkt ist und da einfach vor so einem Tiefkühlregal steht und in der Spiegelung der Tür sieht sie dann sozusagen ihr Gegenüber und denkt sich, oh cool, also Rose, unser Bösewicht, denkt sich, oh cool, da ist jemand, den ich aufsuchen und aussaugen kann. Aber sie wird sehr schnell rausgeworfen. Ziemlich brutal. Ziemlich brutal und das Glas zerspringt und sie wird richtig weit weggeschleudert. Was nicht neu ist, aber visuell und vom Timing her einfach sehr gut gemacht ist. Ich finde das sehr toll. Die Schauspielerin ist auch wirklich gut. Die macht das auch wirklich verdammt gut. Sie ist schon so der Star des Films. Also man freut sich jedes Mal, wenn man sie sieht, weil sie ist einfach. Sie ist cool, sie ist elegant. Sie hat auch immer einen Plan. Ja, das ist wirklich toll. Und dass sie sich auch eine Emotionalität ihrer Gruppe gegenüber hat. Es ist wirklich fundiert und voll. Ihre Charakter ist wirklich voll und das finde ich toll. Sie verrät ihre Gruppe auch nicht. Sie hält wirklich zu ihrer Gruppe und es gibt diesen einen Grandpa Flick, diese graue Imminenz im Hintergrund, der Älteste von ihnen. Und sie leidet wirklich mit ihm. Er ist halt kurz vorm Tod und sie weiß, sie müssen jetzt an dieses Team kommen, damit sie retten können. Und man merkt, dass das auch wirklich ihre Priorität ist. Sie will diesen alten Mann, der der Gruppe nicht mehr viel geben kann, den will sie retten. Das ist schon tragisch in dem Moment. Auch wenn es die Bösewichte sind. Ich habe mit ihr mitgelitten. Ja, das macht der Film ganz gut. Mitleiden ist vielleicht ein bisschen zu viel gesagt, aber man versteht, wie sie ticken. Man versteht, warum sie das tun, so sehr man es verurteilt. Ja, sie sind einfach plausible Charaktere. Der zweite Moment, wo sie, sie setzt sich auf ihren Wohnwagen oder was das ist und meditiert da immer und versucht von dort aus in die Welt hinein zu, sich zu beamen, mehr oder weniger. Und kommt dann eben zu Abra, kommt da in dieses Zimmer hinein und merkt halt erst sehr spät, dass sie in einer Falle gelandet ist. Und dass Abra eigentlich in ihr rumkramt, als andersrum. Und das finde ich ganz toll. Das ist so toll umgesetzt, auch wie sie da mit diesen lila Haaren. Abra wird dann plötzlich zum Monster, zum Geist, vor dem Rose einfach mal Angst hat. Sie schreit dann ja auch raus aus meinem Kopf. Also es wird richtig ernst für sie und das ist toll, weil sie vorher als graue Eminenz quasi inszeniert wird. Sie war so mächtig und jetzt hat sie jemanden gefunden, der hier nicht nur gewachsen ist, sondern auch definitiv überlegen in ganz vielen Punkten. Einfach visuell wirklich sehr gut umgesetzt. Der Kameramann hat einen unglaublich guten Job gemacht. Wie sie visualisiert wird, dass sie in der Gegend rumfliegt, um dorthin zu kommen. Dann haben wir das ganze andersrum nochmal. Sie fliegt wieder zurück in ihren Körper und mit einer solchen Wucht, weil sie flüchtet und ihre Hand total zerquatscht ist von diesem, was ihr da passiert ist mit den Registerkarten und haut sich selbst da von dem Wohnwagen runter. Und das ist so visuell so gut gemacht und so folgerichtig. Ich finde, der Film nimmt sowieso Physik und Schmerzen und all dieses ganze Zeug sehr ernst, was dem Film eine gute Tiefe gibt, also sehr viel Kraft gibt. Die Figuren sind alle verletzlich, auch unsere Bösewichter. Sie ist dann auch wirklich ganz schön gemaht hat von diesen Angriffen von Epra auf sie. Das ist wirklich toll gemacht. Und dann gehen sie zur Jagd los und dann kreuzen sich die verschiedenen Handlungseben, weil Danny fährt dann eben zu Epra, weil er gesehen hat, ok, er muss ihr helfen, sonst wird sie getötet und sie versuchen ihren Vater einzuweihen, der das zuerst nicht glauben kann, aber dann zeigen sie es ihm. Und dann planen sie eben einen Hinterhalt. Sie wollen die in eine Falle locken, die sie jetzt jagen. Rose bleibt erstmal zurück, weil sie weiß, dass Epra zu viel über sie weiß und zu sehr in ihrem Geist drin war. Und dann kommen die anderen aus dieser Gruppe, kommen da an an einem Waldstück, wo sie Epra vermuten. Da sitzt sie auch angeblich als Geist und dann ist so ein bisschen ja, ich weiß nicht, also diese wirklich mächtigen Typen, die sehen können, die wissen, werden dann einfach aus dem Hintergrund von Danny und Billy gemeinsam umgebracht, umniedergeballert mit Gewehren. Die ganze Gruppe wird innerhalb von einer Szene ausgelöscht praktisch. Bis auf zwei. Das sind auch die Schwachpunkte, finde ich, dieses Films. Das war sehr plump. Ich mag dann tatsächlich, wie diese Szene endet. Das ist nämlich der Moment, in dem Billy stirbt. Und zwar stirbt der, in dem Andy, die am Anfang rekrutiert wurde, zu ihm sagt, du willst dich selbst töten. Und er erschießt sich dann selbst. Im Sterben benutzt Andy ihre Hypnose-Fähigkeiten, um Billy zum Selbstmord zu kriegen. Was so richtig mies ist. Und sie lacht dann auch noch, während sie sich auflöst, lacht sie noch, nachdem Billy sich in den Kopf geschossen hat. Scheiße. Also das war wirklich bitter. Das harte Moment. Aber zumindest einer in der Gruppe hat überlebt. Und zwar hat der The Crow. Aber das finde ich wiederum auch aus dem Nichts. Die fragt sich, wo ist eigentlich The Crow und schnitt The Crow. Der ist am richtigen Ort und führt die Kleine. Ja toll. Das ist auch ziemlich schnell. Ja und es bleibt auch ziemlich konsequenzenlos, weil The Crow dann in der nächsten Szene auch umgebracht wird. Danny fliegt dann halt in Apera rein. Das ist eigentlich ganz nett erzählt, dass er im Laufe der Handlung immer mehr seinen Shining einsetzt. Er hat das wirklich sehr gut weggeschlossen und fast gar nicht mehr benutzt. Und er fängt im Laufe der Handlung immer mehr anders einzusetzen. Und er fliegt dann in Apera rein, um einen Autounfall zu verursachen. Apera ist angeschnallt, Crow ist nicht angeschnallt und er ist tot. Und dann ist tatsächlich von der bösen Gruppe nur noch Rose übrig. Und sie jagt sie natürlich weiter. Aber da müssen wir ganz kurz darüber reden, dass die schwarze Schauspielerin die Apera spielt. Das war der Moment, wo sie mich wirklich überzeugt hat, als sie gespielt hat, dass sie Danny ist. Weil er ist ja in ihr. Ja stimmt, habe ich gar nicht so drüber nachgedacht. Kylie Curran heißt sie übrigens. Und dann ist sie bis dahin, dass das kleine Mädchen und plötzlich redet sie, als wäre sie Danny, weil Danny ist ja in ihr und übernimmt das Ruder. Das spielt sie wirklich gut. Das spielt sie cool, ja. Sie ist 13, 14 Jahre alt. Als der Film gedreht wurde, war sie 13 wahrscheinlich. 2019 ist der Film rausgekommen, sie ist 2005 geboren. Wow, viel old yet. 4 Jahre nach 9-11. Hahaha, oh Gott, oh Gott, oh Gott. Das spielt sie überzeugend definitiv, ja. Habe ich noch gar nicht so drüber nachgedacht, aber ja, das spielt sie gut, wenn sie dann auch so sehr eiskalt mit ihm redet und er so und Crowe merkt das auch direkt und fragt auch so, wer bist du? Genau, aber Crowe hat dann auch seine Pflicht getan und darf dann auch sterben und die Gruppe ist so ein bisschen irrelevant geworden und es ist klar, wir haben unsere Hauptantagonistin und um die geht es eigentlich, um die ging es auch die ganze Zeit. Und die locken sie jetzt zum Overlook Hotel. Das ist so haben wir einen Ort, wo wir sie fertig machen können, sie ist sehr mächtig und dieses Hotel freut sich sehr über mächtige Menschen wie uns. Also, jetzt müssen wir über das Ende reden, Crowe. Ich weiß ja nicht. Also es ist so, ich freue mich das Hotel wieder zu sehen tatsächlich, ich finde es toll und ich freue mich sehr über den Butler und über die Zwillinge und was auch immer. Den Jack Nicholson Impersonator. Nein, nein, nein, nein, nein, nein, nein, nein. Oh, das war so gemein. Das tat so weh. Bei der Mutter ging es noch. Aber bei ihm, nein, du schaffst es nicht Jack Nicholson zu, nein, den hätten sie von hinten zeigen können und damit ist es gut. Aber tatsächlich, also, in der Romanvorlage gibt es den Geist von Jack Nicholson, von Jack Torrance, der Danny hilft. Weil im Roman ist ja, also Jack Torrance ist kein Bösewicht im Roman, im Film ist er das. Und dann hatten sie wohl drüber nachgedacht, was machen wir jetzt damit? Und es gab nur sehr kurz die Überlegung, Jack Nicholson zu fragen, weil der ist natürlich zu alt, und Flanagan, der Regisseur, hat dann gesagt, naja, das Problem war einfach, du kriegst es nicht realistisch hin und irgendwie ist die digitale De-Aging-Technik einfach noch nicht so weit, das wirklich überzeugend zu machen. Und deswegen wurde sich sehr bewusst dafür entschieden, diesen Torrance nicht wirklich zu zeigen, sondern eben nur in diesem, in dieser Figur des Battlers, des Kellners, der dann auftaucht, so halb aufstehen zu lassen. Aber es stimmt auch nicht, er wird ja auch mit einer Axt in der Gegend rumgeschickt, als Jack Torrance. Stimmt, ja. Und das ist furchtbar, es ist ganz schlecht. Ich habe das Gefühl, sie haben absichtlich, haben sie sich sehr weit entfernt, also weiter entfernt von Nicholson, um Uncanny-Robby zu verhindern, es ist schief gegangen, ich finde das auch ganz schrecklich, aber ich glaube nicht, dass sie versucht haben, jemanden zu finden, der exakt wie Nicholson aussieht. Nein, sie haben ihm die gleiche Frisur gegeben, den gleichen Bart, die gleichen abgeranzten Haare, das ist einfach, sie haben, also... Ich würde nicht so sehr dem Schauspieler die Schuld geben, weil dann würde das heißen, dass er... Das ist der Regisseur, der die Entscheidung getroffen hat, sich da in dieses Uncanny Valley zu begeben. Aber der Schauspieler versucht gar nicht Nicholson zu imitieren, also dann... Also ich habe tatsächlich wenig Nicholson drin gesehen. Rat mal, woran es liegt. Wir sind uns vollkommen einig darüber, dass das schlecht war. Ja, absolut. Wir kommen aus komplett unterschiedlichen Richtungen, aber wir sind uns einig, dass es schlecht war. Es ist furchtbar. Und das tut einem dann weh. Aber... Es fängt ja auch schon damit an, dass das Kind, was mir auch schon wehgetan hat am Anfang, mit dem Dreirad auf dem berühmten Teppichmuster fährt. Und dann später sehe ich dann auch nochmal... Übrigens eine gute Entscheidung das ganze nachts dann, die fahren nachts hoch, sodass man nicht vergleichen kann die Bilder. Ich habe mir das angeschaut im Internet nochmal, so eine Side-by-Side- Comparison. Und es ist eine gute Entscheidung gewesen, das nachts zu machen, damit man nicht allzu sehr vergleichen kann. Und beim Schnee, ne? Schneesturm. Und dann auch noch, dass das alles abgeranzter ist als vorher, sodass man sagen kann, okay, es ist Zeit vergangen. Es sind bestimmte Sachen nicht mehr so, wie es damals war. Aber dafür haben sie sehr akkurat ne Leuchte dort, wo sie sein sollte. Und der Stuhl liegt immer noch dort, wo Jack Torrance ihn umgeworfen hat. Aber es ist sehr schön. Für mich funktioniert das absolut, das Hotel. Das fühlt sich für mich ganz oft nach Checklisten an. Ich finde, das ist ein richtiger Cringe-Moment. Übrigens, Cringe ist offensichtlich ein Jugendwort. Ein totaler Cringe-Moment, wenn Danny durch das Loch guckt, was sein Vater mit der Axt geschlagen hat. Und sie dann einmal diese Zähne reproduzieren, wo er hier ist... Was sagt der? Hier ist Daddy? Ne. Er sagt, es ist irgendein Witz, den er benutzt. Hier ist... Moment. Weil es ist, glaube ich, aus dem Cartoon. Hier ist Johnny. Hier kommt Johnny. Hier ist Johnny, sagt er. Und das ist... Johnny Carson. Das ist eine Johnny-Carson-Referenz. Auf jeden Fall totaler Cringe, wenn Adrish diese Tür guckt und sie einmal diese Zähne reproduzieren, auch mit diesem Blick. Das ist ein bisschen böse und ein bisschen fragend. Die Zwillinge, die Zwillingsmädchen, sind im Original so gruselig. Die haben sie nicht gut gecastet. Die überzeugen mich überhaupt nicht. Die kommen nur ganz kurz vor. Die kommen nur so kurz vor, dass mir das egal ist. Also bei mir, die ganzen Geister, die da sind, kommen so kurz vor, für mich ist okay. Die Frau ist gut gemacht. Die sehr ekelhafte... Ja, tatsächlich haben sie da genug Maske, das ist wirklich wie im Original. Das ist, finde ich, auch die Badewannenfrau aus der Nummer 237. 239? Die ist überzeugend. Aber ansonsten finde ich, die ganze Referenzwut in den letzten 30 Minuten ist sehr cringe-worthy. Und dann ziehen sie es, meiner Meinung nach, auch einfach nicht geil genug durch. Ich habe mir gewünscht, dass sie jetzt einmal Rose, die coolen Charakter durch eine Geisterbahn schicken. Das heißt, dass die durch das Hotel läuft und tatsächlich verschiedene Geistererscheinungen erlebt. Aber Rose's Kontakt mit dem Hotel begrenzt sich eben darauf, dass Danny sagt und jetzt mache ich meine Schatullen auf und dann kommen alle Monster auf einmal und saugen sie aus und das war's. Das ist der zweite Moment, wo wieder ein Tod passiert, den ich viel zu schnell, viel zu... Ich kann überhaupt nicht genießen, dass sie jetzt stirbt. Was soll denn das? Ist sie plötzlich weg? Das ist so lame. Ich will, dass sie Angst hat, durch das Hotel rennt, dass sie verschiedenen Gestalten begegnet. Zum Beispiel, wo ist dieser Typ in dem Hunde-Kostüm, der Sex mit dem Butler hat? Das ist meine Lieblingsszene auf The Shining. Die würde ich einrahmen. Ich erinnere mich nicht mal an einen Hund, der mit dem Butler Sex hat. Es gibt einen Bär. Das ist ein Bär, Entschuldigung. Auf Toilette? Wir sind im Hotelzimmer. Und zwar geht Wendy, die Mutter durch das Hotel, nachdem Jack schon so ein bisschen ausgerastet ist. Und dann sieht sie halt auch ständig Geistererscheinungen. Da ist auch diese Szene haus. Das ist eine tolle Party heute Nacht, wo dieser blutgespritzte Butler steht. Und dann kommt sie an ein Zimmer und wir sehen ein Bett, auf dem ein Herr in einem feinen Abendanzug sitzt und vor ihm kniet ein Mensch in einem Bärenkostüm und gibt ihm einen Blowjob. Also da hat ihm gerade einen Blowjob gegeben. Also ganz offensichtlich hat er heruntergelassen Hosen, der Bär kniet vor ihm und diese Szene, wo ist sie hin? Das war die beste Szene in The Shining. Das Hotel war eine Geisterbahn am Schluss in The Shining. Das war toll, weil überall bizarre Kreaturen, Ideen und Horror. Und wenn Rose im Hotel ankommt, ist nichts davon zu sehen. Wir haben ein bisschen Blut aus dem Fahrstuhl. Und dann wird sie aber von allen Monstern gleichzeitig gefressen. Wo ist der Gang von Rose? Durch einen der langen Hotelgänge und sie sieht die Zwillinge und sie geht vielleicht auf sie zu, sie denkt, sie hätten eine Chance gegen die und dann kriegt sie es ab und hat Vision. Nichts davon. Und auch kein Foto an der Wand, das irgendwie noch... Es ist so, ein großes Buffet liegt da und wir sehen einfach nur, wie alles auf dem Teller gemanscht wird und innerhalb von Sekunden gefressen wird. Und dabei endet es noch nicht, das wird noch schlimmer. Wir haben also der Schacht einmal als Overlook-Menü. Es ist absolut unklausibel, dass Danny dann auch wahnsinnig wird. Dass er einfach Jakes Rolle einnimmt. Das finde ich wirklich nicht schön. Ich finde gut, dass er das dann irgendwie in die Luft jagen will und so weiter. Ja, verstehe ich. Aber auch das viel zu schnell, viel zu schlecht erklärt, viel zu wenig drumrum gemacht. Ich könnte mir vorstellen, dass es ein Szenario gibt, in dem das irgendwie zufriedenstellend passiert. Aber so leider nicht. Das hat mich wirklich ein bisschen... Da will ich jemanden schütteln und rütteln und sagen, mach's nochmal! Es macht überhaupt keinen Sinn, dass Danny einmal zu seinem Vater wird. Er nimmt dann auch die Axt und er jagt Apra und er hat es allerdings geschafft, den Gespenstern zu widerstehen. Da kommt so diese Versöhnung mit dem Buch von Stephen King, dass Danny einmal die Aktion durchführt, die sein Vater vorher durchgeführt hat. Das Hotel sprengen und sich zu opfern, um Apra zu retten. Und dieser Moment, wo sie dann sagt, ich weiß, du bist da noch drin. Was in den 80ern ständig wiederholt wird. Das ist im Buch genauso in The Shining. Im Shining Buch ist genau das, was da passiert. Damn. Und das ist Stephen King. Und das ist wirklich Stephen King, macht seine eigenen Ideen kaputt. Ich hätte mir an dieser Stelle einfach mehr Kubrick und weniger King gewünscht. Jaja. Ich finde, der Film hat ganz viele Sachen richtig gemacht, ganz toll gemacht, aber das und so die Sachen, da bin ich wirklich... Übrigens, der Darsteller von Danny Torrance aus dem Original Shining, hat einen Cameo-Auftritt. Der taucht kurz auf als Zuschauer bei dem Baseball-Game, wo sie den ersten Jungen entführen, wo sie Bradley entführen, den sie dann fressen. Er hat sich gefreut, mitzumachen. Er ist allerdings... Er ist kein Schauspieler mehr. Er hat vor 40 Jahren mit dem Schauspielern aufgehört und er wurde über Twitter von Flanagan direkt angeschrieben, ob er nicht vielleicht einen kleinen Auftritt machen will und er hat sich wohl total gefreut. Er ist jetzt Lehrer. Okay, cool. Für ihn. Schön. Und er hatte Spaß. Okay. Ja, muss ja... Ich denke dann immer, ach, und dann haben sie nicht weitergemacht und so und dann denke ich immer immer wieder, nein, nein, nein, nein, nicht jeder muss Schauspieler werden, nur weil er mal als Kind irgendwie vor der Kamera gestanden hat. Hier bitte beliebige Harry Potter-Referenz einführen. Stimmt. Wobei die ja alle eigentlich ganz gut sich entwickelt haben. Also ich könnte jetzt keinen Harry Potter-Darsteller nennen, wo ich sagen würde, Gott, das ist eine total Katastrophe. Nö, das nicht. Aber nicht jeder ist Schauspieler geworden. Ja, stimmt. Also es gibt genug Leute, die denen gesagt haben, okay, gut, das hab jetzt rausgefunden, wie das ist, berühmt zu sein. Vielleicht lass ich das jetzt den Rest meines Lebens wahrscheinlich zurecht. Naja. Ja, aber das Ende, ich bin nicht glücklich mit dem Ende. Nee, ich auch nicht. Leider. Wie gesagt, Jack Nicholson hätten sie sein lassen sollen. Die Tode waren ganz schlecht, viel zu kurz und schlecht inszeniert. Es hat nicht funktioniert, aber ich bin trotzdem vom Film von vorne nach hinten gut genug vorbereitet worden, dass ich damit klarkomme irgendwie. Also ich bin nicht auf Kriegsfuß mit dem Film wegen dieser Patzer. Die wirklich Patzer sind, muss man sagen. Nee, dafür hab ich davor zu wenig an dem Film gehangen lassen, dass ich wirklich deswegen auf Kriegsfuß mit ihm sein könnte. Also der Film war dir nicht wichtig genug, als dass du... Ja. Ah, okay. Schade. Ich mag die Moral vom Epilog. Am Schluss mag ich noch, wenn Danny sagt zu ihr, ich hab mich geirrt, du sollst das scheinlich nicht verbergen. Zeig es nicht nur dir, sondern zeig es auch anderen. Dann gibt's diese Schlussszene, wo April auf der Bank sitzt und sich mit dem Geist von Danny unterhält. Und dann fragt ihre Mutter, mit wem redest du? Und sie sagt dann zuerst mit niemandem. Und dann überlegt sie nochmal kurz und sagt, ich hab mit Danny geredet, es geht ihm gut. Und Dad geht's übrigens auch gut. Das finde ich ganz nett, dass sie hat ihre Lektion gelernt. Beziehungsweise wir haben unsere Lektion gelernt. Das ist so ein bisschen, man kann es als... Wenn man es groß machen will, kann man es deuten als Umgang mit psychischen Auffälligkeiten oder Krankheiten. Dass man sagt, hey, ich steh dazu, versuch das nicht zu verstecken. Ja. Genau. Mit dem Umgang damit finden. Ja. Aber ansonsten, ja. Ich glaube, wir können gleich das Fazit anschieben und dann unsere Top 3 hinterherdrücken. Okay. Ja, dann fang nochmal an mit dem Fazit. Okay. Als Horrorfilm war er okay. Er hatte einige gute Kruse-Momente. Er hatte ein bisschen zu viele Jumpscares. Es war eine merkwürdige Mischung aus King und Kubrick. Zu wenig Kubrick, zu viel King. Aber er gehört definitiv zu den besseren Stephen King-Verfilmungen. In den letzten Jahren sind die Stephen King-Verfilmungen auch immer besser geworden. Mike Flanagan hat vor ein paar Jahren auch mit das Spiel eine ganz gute Stephen King-Verfilmung hingelegt. Und Dr. Sleep bewegt sich auf ähnlichem Niveau. Also wir sind Gott sei Dank weit weg von der Zeit, als Stephen King-Verfilmungen gleichbedeutend waren mit Horrormüll. Ich habe bei meiner Recherche oft, bin ich darauf gestoßen, dass Leute sagen zu wenig Horror. Find ich überhaupt nicht. Find ich nämlich auch überhaupt nicht. Aber ich bin nur noch kein großer Horror-Fan. Ich finde, dass der Film genau die Balance hält, die ich gerne möchte. Vielleicht ein bisschen zu viel Horror im Sinne von Jumpscares, was du schon sagst. Vielleicht ein kleines bisschen zu sehr auf die Tropes gesetzt. Aber im Großen und Ganzen finde ich, dass der Film wie auch der erste Film von Kubrick, sich gut an den Horror annähert. Und das gut vorbereitet alles. Und dass man tatsächlich sowohl die Bösewichte als auch die Protagonisten, dass man denen gut folgen kann und mit denen gut mitgehen kann. Und dadurch der Horror auch erst entsteht im Kopf. Weil Figuren, mit denen du nichts anfangen kannst, ja auch nun auch kein Horror in der hervorrufen. Der Film kommt auf die Habenseite tatsächlich. Ist gut. Das ist eine relative Tendenz, aber eher im durchschnittlichen Bereich. Da bin ich vielleicht sogar besser als du in der Perzeption. Ich glaube, ich finde ihn sogar besser als du. Also, Stephen King Freunde werden sehr viel Spaß an diesem Film haben. Wer The Shining mochte, sollte ihn einfach gucken, weil es einen schönen kleinen Nostalgiefleisch gibt. Ich würde ihn nicht bedingungslos empfehlen. Es gibt halt einfach, wir sind einer wirklich guten Zeit für Horrorfilme. Und es gab in den letzten fünf bis zehn Jahren so viele Horrorfilme, die meiner Meinung nach so viel stärker waren, so viel interessanter waren und so viel bessere Sachen mit dem Genre gemacht haben. The Lighthouse? Ja, The Lighthouse, The Witch, Hereditary, Midsommar, Babadook, It Follows, Get Out, Arse. Kommen wir zu unserer Top 3. Red Living. Unsere Liste. Menschenfresser. Menschenfresser in Filmen. Es ist mir schwer gefallen, aber ich habe doch ein paar gefunden. Ich habe so viel. Du hast es ja vorgeschlagen, dieses Thema. Ja. Geht es dir darum, dass es ein Thema des Films ist? Das muss nicht sein. Es ist einfach der Statist drinnen in der linken Ecke da. Der ist Menschenfresser. Kann auch reichen. Wenn es irgendwas interessantes macht, dann passt es. Ich habe auch sehr unterschiedlich. Ich habe zum Beispiel alle Zombiefilme weggelassen. Ja, den hätte ich jetzt nämlich als honorable mention gemacht, weil der einzige Zombiefilm, den ich wirklich ganz cool fand, ich weiß nicht, ob es der einzige ist, das ein Feld des Warm Buddies. Ach, der Emo-Zombiefilm mit dem Teenie, der verliebt das. Der Teenie-Zombie, der verliebt das. Ja, den fand ich ganz schön. Zombie ist halt Menschenfresser. Natürlich, klar. Aber es geht ja nicht vorrangig im Film darum. Aber hast du nicht Sean of the Dead gesehen? Habe ich den nicht auch gesehen? Ich weiß es nicht mehr. Ich glaube, den habe ich auch gesehen. Aber ich weiß es nicht mehr genau. Und solche Sachen wie von Rodriguez. Ja, das ist eine honorable mention von mir. From Bustle Dawn ist so der einzige am nächsten, am Zombiegenre dran, was ich drin habe in meiner honorable mention Liste. Aber gibt es noch nicht den anderen noch mit ihrem Maschinengewehr? Ach so, ja Planetaror. Planetaror, genau. Stimmt, da kommen auch Zombies vor. From Bustle Dawn sind auch eher Vampire, aber die ernähren sich auch ordentlich von Menschen und reißen Körperteile ab. Und es war eine der ersten wirklich splatterigen Menschenfresser-Filme, die ich gesehen habe. Deswegen wird er immer einen Platz in meinem Herzen haben. Rodriguez und Tarantino arbeiten so zusammen. Ja, stimmt. Sehr spaßiger Film. Okay, muss ich anfangen mit meinem Platz drei? Ich habe noch zwei honorable mentions. Ich habe aber ein bisschen Angst, dass ich dir was wegnehme. Ach so. Nö, machen wir ruhig. Ich bin mal gespannt. Dann hast du halt Pech gehabt. The Road, weil es tatsächlich Menschen fressen als Notwendigkeit zeigt. The Road ist ein apokalyptisches Drama, ein Endzeitdrama, das in einer Postapokalypse spielt. Aus dem Jahr 2009, wo ein Vater mit seinem Sohn durch eine komplett zerstörte, gestorbene Welt reist. Und sie haben vor allem Angst vor den Karnibalen. Und wir erfahren dann auch irgendwann, warum. Und das ist wirklich grausam. Es gibt halt wirklich nichts mehr zu essen. Tiere sind alle tot, es gibt keine Felder mehr. Die Leute suchen sich in den Ruinen der Städte nach, was zu essen. Und ein paar Leute sind aber auf die Idee gekommen, Karnibalen zu werden. Und sie kommen dann irgendwann an so eine Hütte und da steigen sie in den Keller, weil sie nach was Essbaren suchen. Und dann stoßen sie da auf eine Karnibalenfarm. Da werden Menschen im Keller gefangen gehalten und denen fehlen Gliedmaßen, weil die nach und nach gegessen werden. Und die werden halt nicht komplett getötet, damit sie lange genug Fleisch haben. Und dann liegen da in diesem Keller gehäuft so 20, 30 Leute und schreien um Hilfe, haben keine Gliedmaßen mehr teilweise und wollen einfach nur raus. Das ist so ein gruseliger Moment. Ganz schrecklich. Ja, ich glaube, bei mir die Stilistung vor allem deswegen schwergefallen, weil ich einfach nicht die großen Horrorfilme gucke. Menschenfresser ist halt ein Horrorfilm-Thema. Und da fallen mir dann halt nur so die üblichen Verdächtigen ein. Dann habe ich noch als letzter honorable Menschen, da habe ich Angst, dass ich ihn dir wegnehme. Ich glaube, den haben wir nämlich zusammen geguckt. Revanus frisst oder stirbt aus dem Jahr 1999 ein Western mit Cannibalismus-Thema, der wirklich schräg und absurd ist und in dem die Cannibalen Menschen fressen, um deren Stärke zu gewinnen. Und es ist eher eine Horrorkomödie. Es gibt so eine Szene, wo jemand vom Cannibalen flieht und im Hintergrund läuft so Banjo- Musik. Also fast wie in so einem Slapstick-Western. Klingt nach Fido. Der Zombie, die als Haustiere quasi enthalten werden. Ja, ich erinnere mich. Das ist auch so ein eher Komödiantisch. Der war sehr indie. Das war so ein sehr geringes Budget. Auf jeden Fall ist es ein sehr witziger Film. Aus dem Jahr 1999 so ein bisschen vergessen an Regie Antonia Bird. Jetzt muss ich einmal gucken, ob die sonst groß was gedreht hat. War das ihr letzter Film? Ja, war einer ihrer letzten Filme. Sehr witzig, sehr unterhaltsam, tolle Mischung aus und Horrorkomödie. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber mir kam es ein bisschen bekannt vor, wo du es beschreibst. Aber ich könnte jetzt nicht wirklich die Nadel an den richtigen Ort pinnen, wie man das im Englischen eigentlich sagt. Verdammt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir ihn zusammen gesehen haben, aber es ist auch schon sehr lange her. Okay. Hast du noch eine Honorable Mansion? Dann hätte ich jetzt meinen Platz 3. Einfach, weil ich nicht viel anderes habe. Das schweigen der Lämmer. Natürlich. Ganz klassisch. Aber der ist heute wirklich gut. Der erste Film ist wirklich gut. Toller Film. Und sie macht es wahnsinnig gut. Jodie Foster. Und er macht es wirklich gut. Die geben sich gut die Klinke in die Hand. Anthony Hopkins als Hannibal Lecter. Der klassische Menschenfresser, der erzählt, wie er irgendjemand mit Chianti genossen hat. Danke. Mein Platz 3 ist ein Film Post-Horror aus dem Jahr 2016. Belgischer Film Raw. Davon habe ich gelesen, ich habe ihn aber noch nicht gesehen. Studentin, die eigentlich harte Vegetariern ist, fängt mit der Uni an und stellt dann irgendwann fest, dass sie Menschenfleisch ganz lecker findet. Wacht die eines morgens auf und denkt sich, lecker, lecker Menschenfleisch. Und der Plot ist dann auch tatsächlich so, dass sie, sie hat das unterdrückt. Also sie war Vegetarierin, weil das ist in ihrer Familie so. Ihre Schwester studiert mit ihr und hat das auch. Und sie hat das deswegen unterdrückt, indem sie gar kein Fleisch angefasst hat. Und wenn, weil wenn sie einmal Fleisch anfasst, kommt sie auf den Geschmack. Und wird zur Bestie. Wirklich großartiger Film. Kein klassischer Horrorfilm. Wirklich eher so Post-Horror, Drama, Thema Adoleszenz, Game of Age. Sehr düster, sehr langsam erzählt, muss man mögen. Und ziemlich eklig teilweise. Es wurde viel Werbung damit gemacht, dass Leute unmächtig geworden sind und aus dem Kino gerannt sind, weil ihnen schlecht wurde während dieses Films. Es wird eine Menge rohes Menschenfleisch gegessen. Na gut, mein Platz zwei. Wäre Sweeney Torte. Oh ja, schön. Das ist ein kleines bisschen Hollywood, großes Musical und Mainstream halt. Aber ich fand den ziemlich cool. Toller Film. Ist Tim Burton. Tim Burton mit Johnny Depp. Ganz klassischer Tim Burton eigentlich, weil mit Johnny Depp und mit Tim Bertons Frau. Helena Bonham Carter. Und diese Mischung aus Gothic, Kruse und Kitsch. Es gibt diese Szene, die so total kitschig und bunt plötzlich ist, wo sie einmal am Meer sitzen und sie singt das Liebeslied. Ja, wie ging das noch? Ich hab die Melodie so halb im Kopf, aber leider den Text gar nicht. Und ein schöner Film, was sie nicht verdecken, dass sie nicht so gut singen können. Und der Gesang halt so ein bisschen... Ja und trotzdem, also ich finde ja sie haben sich nicht tot produziert. Sagen wir so. Genau. Also sie können schon singen, aber sie machen das nicht alles so glatt, dass man nicht mehr weiß, dass es Menschen haben, wie das oft so ist. Ja. Also wirklich empfehlenswerter Film. Sweeney Todd. Lohnt sich. Ja. Mein Platz 2 ist ein komplett vergessener Film aus dem Jahr 1989. Befürchte ich. Den kennt kein Mensch mehr. Pfui Teufel, Daddy ist ein Cannibale heißt er auf Deutsch. Parents ist der englische Originaltitel. Ein bisschen subtiler. Oh Gott, wir brauchen unbedingt mal eine Top 3 schlechteste Übersetzung. Ich habe diesen Film als zwischen Kind und Jugend gesehen und fand ihn total geil. Und der ist glaube ich komplett vergessen. Ich weiß nicht, ob man den überhaupt noch irgendwo findet. Aus Kanada. Und es geht darum, dass ein kleiner Junge den Verdacht hat, dass seine Eltern Cannibalen sein könnten. Und es bleibt sehr lange offen, ob er irgendwelche psychischen Probleme hat und sich einfach Sachen bildet. Oder ob seine Eltern tatsächlich blutrunstige Mörder und Cannibalen sind. Toll erzählt. Ziemlich surreal, ziemlich bizarr. Manchmal echt verstörend und auch traurig, weil so das Heiligste die eigene Familie komplett in Frage gestellt wird. Aber auch mit einem echt ätzenden bissigen Humor. Okay. Vielleicht nicht die Übersetzung gucken. Sondern das Original. Ich gucke mal, ob ich den nochmal finde. Und wenn, dann ist das vielleicht was, was wir mal gucken könnten. Weil das ist so lange her, dass ich den gesehen habe. Aber ich weiß, ich habe ihn geliebt als Kind. Und er hat mich verstört und amüsiert. Irgend so was dazwischen. Ja, ist ja oft bei Kindern dann so. Also ich war eigentlich viel zu jung, als ich den Film gesehen habe. Der ist ab 16. Ich war mit Sicherheit keine 16. Okay, wow. Ja, wie haben wir so öfter festgestellt. Deinen Konsum als Kind von Filmen erklärt einiges. Oh ja. Dein Platz 1. Mein Platz 1. Mein Platz 1 ist, ich kann den Titel nicht aussprechen. Das musst du jetzt machen. Von den Denider Coding, den hatten wir neulich schon mal besprochen. Aber nicht hier online. Der Schacht. Nee, Denider Cod. Le la cherm de ma chère. Nee, ich kenne kein Französisch. Mein Fleisch von deinem Fleisch oder wie das heißt. Ah, ja, ja, okay. Moment. Und zwar, ich kann ja die Lücke mal füllen. Denider Cod ist ein Regisseur aus Frankreich, der hat das Mädchen, das die Seiten umblättert gemacht. Und dann ist er mal in Berlin gewesen und hat hier in Berlin sich ein bisschen experimentell mit Kameratechnik auseinandergesetzt und hat eine Linse, statt sie auf die Kamera zu schrauben, nur davor gehalten und hat dadurch so Unschärfen erzeugt im Bild, die er genau kontrollieren konnte, je nachdem, wie er die Linse vor der Kamera gehalten hat. Und dadurch entstehen so sehr surreale Bilder, weil nur immer so ein schräger Streifen im Bild scharf ist und der Rest wird so unscharf. Und es passte irgendwie zu seinem Thema einer Frau, die ihr Kind mit Menschenfleisch füttert. Gespielt von Anna Juliana Jena, mit der ich lange in der Agentur war, wo ich damals mich tierisch gefreut habe, dass sie das bekommen hat. Und dann war auch noch Mathieu dabei, mit dem wir Ewe gemacht haben. Und dann musste ich das natürlich sehen und war echt beeindruckt davon, weil Denis fast alles selbst gemacht hat. Wirklich. Er war hier in Berlin, hat mit der Kamera rumgedingst, hat das alles scheiß auf den Ton, hat das alles so gedreht und hat dann im Nachhinein nachsynchronisiert und hat einfach in einem riesigen Aufwand das alles selbst gemacht. Die Musik hat jemand anders gemacht, aber ansonsten hat er fast alles selbst gemacht. La Cher de ma Cher aus dem Jahre 2013. 76 Minuten. Ja. Und den fand ich tatsächlich damals sehr beeindruckend. Vor allem eben weil er sich einfach hingesetzt hat und gesagt hat, ich mach jetzt einfach ohne großes Studio. Ich mein, der hat große Filme gemacht. Das Mädchen, das die Seiten umblättert, ist ein großer mit Produktion im Hintergrund. Und dann hat er sich gedacht, ich mach mal, ich geh nochmal einen Schritt zurück und guck mal, dass ich irgendwie wie ich das hier in Berlin mit eigenen Mitteln hinkriege. Das ist so traurig, weil das ist ein Film, den findet man einfach nicht. Es gibt einen IMDB Eintrag. Ja. Und ich versuche gerade mal zu gucken, ob man irgendwo gucken könnte. Aber es ist schwierig. Also das ist ein Film, der tatsächlich schwer zu finden ist. La Cher de ma Cher aus dem Jahr 2013 von Denis Dercour, um es nochmal zu sagen. Und ich finde online keine Möglichkeit, diesen Film zu gucken gerade. Verdammt. Ja. Schade. Liefern wir nach, wenn wir eine Möglichkeit finden. Und vielleicht gucken wir ihn mal. Ich würde ihn gerne gucken. Wenn wir irgendwie da rankommen, dann gucken wir ihn vielleicht einfach mal. Also du hast ja schon ein paar mal davon erzählt, auch teilweise auf Mic. Jaja, wir haben uns ja einfach, letzte Woche haben wir uns darüber unterhalten, nur mal ganz weil wir irgendwie drauf kamen. Und einfach auch ein Film, den ich natürlich irgendwie über Ecken zu tun habe. Aber der ganz ohne meine persönliche Involvierung trotzdem einfach objektiv wirklich ein spannender Film ist. Ja. Ich finde hier leider gerade gar nichts. Du kannst ja mal Mathieu fragen, wenn du ihm das nächste Mal sprichst, ob er was, ob es irgendwie eine Möglichkeit gibt, an diesen Film ranzukommen. Ich habe leider mit Mathieu gar nicht so viel zu tun, aber ich könnte ihn mal anschreiben. Also Leute, wenn ihr diesen Film irgendwie findet, ich würde ihn auch gerne sehen. Johannes kann ihn offensichtlich empfehlen. Ich bin sehr interessiert. Also wenn es irgendwo Links gibt, wenn jemand da draußen besser in Google ist als ich, bitte schickt mir einen Link dazu. Ich würde ihn unglaublich gerne sehen, den Film. Oder ich frage Anna oder Mathieu, Anna habe ich hier noch mehr Kontakt als mit Mathieu. Mal gucken. Ja. Schön, okay. Dein Platz 1. Mein Platz 1 ist aus dem Jahr 1991. Ich bin tatsächlich in dieser Topliste sehr in den 90ern hängen geblieben. Delicatessen von Jean-Bierre Genet. Bevor er mit Amelie zu großem Weltraum kam, hat er einen wirklich wunderschönen und gleichzeitig sehr dreckigen Film gedreht, der in einer Art dystopischer Zukunft spielt, die aber ziemlich zeitlos ist. Ja, genau. Und es geht um ein Mietshaus, das davon lebt, dass die neuen Mieter oder Mieterinnen regelmäßig zu Essen verarbeitet werden. Und die Tochter des Hausbesitzers oder sogar des Metzgers verliebt sich dann aber in das neueste potenzielle Opfer, einen Clown. Ein wunderschöner Film. Es ist echt absurd. Ich mag den Film auch. Ich habe ihn auch aufgeschrieben, aber ich habe ihn dann nicht genannt, weil ich so ein bisschen gehofft habe, dass du ihn sagst. Sehr, sehr absurd, sehr bizarr. Wenn man so will, ein bisschen die düsteren Seiten von Jean-Pierre Genet, bevor er den Kitsch für sich entdeckt hat, zusammen mit der Stadt der verlorenen Kinder, der auch noch vor Amelie gedreht wurde. Auf jeden Fall ein sehr schöner Film, französisches Kino der 90er Jahre. Absolut sehenswert. Ja, kann man so sagen. Es gibt auch noch einen Film, Dänische Delikatessen. Ist der nicht auch irgendwie so in der Richtung? Ist Dänische Delikatessen nicht so ein Tarantino-Verschnitt? Das weiß ich nicht, genau. So habe ich die in Erinnerung, dass das so ein bisschen Dänemark treten Tarantino-Filme und es gelingt erstaunlich gut. Und zwar ist das die Fortsetzung von In China essen sie Hunde glaube ich, wenn ich mich recht erinnere vom selben Regisseur auf jeden Fall, von Anders Thomas Jensen, der Adams Äpfel gedreht hat. Einer der besten Dänischen Filme der letzten 50 Jahre, keine Ahnung, aus dem Jahr 2005. Adams Äpfel ist auch so ein kleiner, eher so ein Engel, der immer mal wieder auf meine Schulter springt, sagt, zeig den Johannes, aber Johannes kennt den doch schon. An den erinnerst du dich auch? Ja, an den erinnere ich mich auch, aber den können wir sehr gerne nochmal gucken. Ein Film, in dem ein Priester und ein Nazi einen epischen Kampf darum führen, ob das Gute oder das Schlechte die Welt regiert. Und es geht auch um Apfelkuchen und um Krähen und um sehr merkwürdiger Umgang mit Krankheit und mit Leid. Ich erinnere mich aber auch nicht mehr gut genug, als dass ich irgendwie sagen könnte, wie die Handlung eigentlich lief. Tolle Mischung aus Komödie, Drama, Mystery, Horror, irgendwas. Dann lass uns den gerne nochmal gucken, irgendwann. Wir haben unser Fazit schon gesprochen. Dr. Sleep, eine gute Fortsetzung für Plore nicht die allerbeste. Für mich eine relativ gelungene und das will was von mir heißen, wenn es um Horror geht. Gelungene Horrorverfilmung. Schaut ihn euch an, wenn ihr irgendwie andere Meinungen seid, schreibt uns gerne. Dann schmeißen wir das gepflegt in den Papierkorb, wenn es uns nicht passt. Ihr wisst, wo ihr uns findet. Dr. Sleep, ein etwas besserer King-Film. Keine würdige Fortsetzung von Shining. Aber das war auch nicht zu erwarten. War okay. War tatsächlich einfach okay. Ich bin nicht unzufrieden, dass ich ihn gesehen habe. Aber ich hab das Gefühl, ich hätte meine Zeit auch besser nutzen können. Nein, ich fand den schon ganz gut. Dann bin ich mal gespannt, was du zu dem anderen sagst, den ich vorgeschlagen habe. Dann machen wir jetzt eine Pause und dann sehen wir uns wieder. Fliegen, bis gleich. Da sind wir wieder. Jetzt sind wir wieder. Nachdem ich einmal ins Off geschrien habe, da sind wir wieder. Und Johannes gesagt hat, noch nicht. Und ganz schnell den Knopf gedrückt hat. So, wir sind zurück und haben unseren zweiten Film auf dem Tisch liegen. Und zwar I'm Thinking of Ending Things. Von Charlie Kaufmann. Johannes, du führst uns allen in diesen leichten, lockeren, geradlinigen Film. Diese romantische Komödie. Von Roberts Mackes. Ich hab mich so gefreut. Okay, ich mach erst mal die Einführung. Gerade mal 6 Wochen ist die Beziehung von Jake und der jungen Frau mit den vielen Namen alt. Und doch scheint sie schon zu wissen, worauf all das hinausläuft und denkt darüber nach, die Beziehung zu beenden. Thinking of Ending Things. Wir hören immer wieder ihre Gedanken, aus denen sie von Jake gerissen und in die Wirklichkeit geholt wird. Oder ist es die Wirklichkeit? Die Geschichte wird streckenweise so surreal erzählt, dass man sich nicht sicher ist, was real und was in ihrem oder seinem Kopf passiert. Die Romanvorlage des Films beantwortet diese Frage eindeutiger. Es scheint sein Kopf zu sein, der sich erinnert. Ein alter Hausmeister in einer Schule, in der jedes Jahr das gleiche Musical Oklahoma aufgeführt wird. In diesem Licht des sich erinnernden alten Hausmeisters wird der Satz Thinking of Ending Things vielleicht eher zum Suizidgedanken? Fragen, die der Film eigentlich gar nicht so offen stellt und schon gar nicht beantwortet. Er zeigt nur Situationen, Zukunftsvisionen, Vergangenheitsbewältigung, Erinnerungslücken. Die Frage ist, sollen wir das Ganze überhaupt verstehen? Was meinst du, Floor? Sollen wir es verstehen? Charlie Kaufman mag es, wenn er nicht ganz verstanden wird. Ich habe die Romanvorlage nicht gelesen, aber ich habe natürlich auch geguckt, was passiert im Roman und was ist im Roman anders. Und offensichtlich hat sich Kaufman dafür entschieden, und das halte ich ihm sehr zugute, das, was im Roman sehr eindeutig ist, abstrakter und schiffrierter zu erzählen, weil er damit auf die Geschichte aus dem Roman auch so ein paar wirklich irrsinnige Takes hat. Vor allem, was die Rolle von unserer namenlosen Protagonistin betrifft. Weil die wird dadurch nochmal ein ganzes Stück stärker. Die Imagination wird dadurch ein ganzes Stück widerspenstiger. Und das finde ich sehr spannend an dem Film. Aber ein ganzes fettes Stück widerspenstiger. So widerspenstig, dass ich nicht drauf kommen kann, dass wir in seinem Kopf sind. Ich komme einfach nicht drauf. Ich hab zwischendurch gedacht, Jake ist vielleicht der Hausmeister, den wir immer zwischendurch sehen. Das ist auf jeden Fall eindeutig. Es gibt definitiv so Momente, wo das ganz klar ist. Aber ich bin nicht darauf gekommen, dass er als alter Mann Erinnerungsfetzen hin und her wirft und dass sie eigentlich auch nur ein Hybrid aus allen möglichen Vorstellungen davon ist, wie vielleicht eine Frau hätte sein können, die er trifft, die vielleicht bleibt oder nicht bleibt oder die vielleicht mal getroffen hat, die aber Tropes von anderen, einfach Merkmale von anderen Leuten mitnimmt. Es ist ein riesiges It's a mess. Es ist unglaublich. Aber ich komme da nicht drauf so richtig. Und ich finde halt, da bin ich, ich glaube, da ist unser großer Unterschied, Flor, ich wüsste es halt gern. Der Hermineutiker, der gerne eine klare Interpretationsmöglichkeit hätte. Nicht so eine ganz, ganz klare. Ich freue mich, wenn Leute sich in Andeutungen ergehen, aber ich will zumindest eine Chance haben darauf. Ich nicht. Und das Buch gibt ja die Chance auch erst am Ende. Aber das Buch ist ja ganz eindeutig. Das Buch erzählt ganz eindeutig, sie ist einfach nur eine Imagination zusammengesetzt aus Erinnerungen, aus früheren Beziehungen oder Fastbeziehungen. Beim zweiten Sehen fand ich es klarer. Ich habe ihn ja jetzt zum zweiten Mal gesehen. Und ich fand es eindeutiger. Aber natürlich mit einem ganzen Haufen Hintergrundwissen. Ich erinnere mich, dass ich nach dem ersten Sehen auch Wikipedia aufgemacht habe und gedacht habe, was will die, was ist der Unterschied zwischen Buch und Film? Aber ich hatte, das war meine Interpretation davon. Ich dachte so, okay, das Ding ist hermetisch, das Ding will nicht komplett entschlüsselt werden. Das ist sehr, sehr, sehr, sehr bizarr erzählt. Und es ist merkwürdig erzählt. Es hat einfach Momente, die sich nach klaren Interpretationen entziehen. Aber ich denke, sie ist nur imaginär. Und sie bewegt sich irgendwie in seinem Kopf. Und das ist ja das, was das Buch erzählt. Das ist einfach nur seine Vorstellung. Und hier kriegt sie aber wirklich eine Persönlichkeit. Das ist so geil, dieser Kampf gegen, dagegen nur eine imaginäre Figur im Kopf zu sein und dieses Aufbegehren dagegen. Das ist halt Kaufmann. Das ist halt wirklich schon so ein typisches, also ich kann nicht in Worte fassen, was Kaufmann ausmacht, aber ich gucke das an und denke, typisch Kaufmann. Warum denke ich das? Kannst du das in Worte fassen? Kaufmann liebt Geschichten, die verquer sind und sich immer um sich selbst kreisen und dabei immer wieder so ein bisschen zustechen und Metaebenen eröffnen und Handlungen kaputt machen. Was ich ganz krass finde, ist, wenn Kaufmann einen Regisseur an der Seite hat, dann wird deutlich mehr seine humoristische Seite herausgekehrt. Also seine Filme, die er mit Spike Jones gemacht hat, sind deutlich humoristischer. Und wenn Kaufmann einfach nur auf sich gestellt ist, dann wird er unglaublich traurig und fast schon depressiv teilweise. Er hat jetzt drei große Regierarbeiten gemacht. Ich liebe jede einzelne davon. Die sind alle düster. Die sind alle düster und deprimierend. Ich finde, der hier ist nochmal ein bisschen leichter als der letzte Anomalisa, der einfach nur krass deprimierend war. Danach saß ich wirklich da so. Ich will einfach nur noch in Embryo-Haltung in der Dusche liegen. Das fand ich hier nicht ganz so krass, weil er auch immer so ein Stück weit irgendwie einen schrägen Optimismus mitschleppt tatsächlich. So ein Stück, das Leben ist halt so. Aber ja, ich will es nicht entschärfen. Es ist schon ein fucking deprimierender Film. Ja, aber wirklich. Und die deprimierendsten Geschichten sind das mit dem Schwein, das er immer wieder aufbringt, das von Maden zerfressen wurde. Also beim lebendigen Leib von Maden zerfressen wurde. Was er immer wieder als Beispiel rauskramt für die Tragik des Lebens so als Symbolbild erscheint also einfach von Grund auf depressiver Mensch gewesen zu sein und guckt auf sein Leben zurück und hat einen Haufen kleine Momente, Versatzstücke, die in diesem Film einfach wild umgeworfen werden. Was ich Kaufmann tatsächlich vorwerfe bei diesem Film ist, es ist so ein bisschen eine Mogelpackung. Ich hab den angefangen zu gucken und dachte, ah, endlich mal was Neues, endlich mal was anderes. Weil bei Kaufmann hat man immer das Gefühl, er schreibt über 40-Jährige depressive Menschen, die ihr Leben bereuen, also sich selbst. Und dann siehst du hier den Film und du bist im inneren Monolog einer Frau und denkst, ja, genau. Und dann ist das eine komplette Mogelpackung, weil am Schluss ist es eben doch wieder ein alter, weißer Mann, der sein Leben bereut und über sein Leben nachdenkt. Womit wir gleich bei der gehässigsten Frage des ganzen Films wären, ist sie einfach nur das Pixie Dream Girl, das dazu da ist, den männlichen, depressiven Protagonisten zu helfen? Ja, aber sie wehrt sich dagegen. In seiner Wahrnehmung ist sie das und dann wehrt sie sich dagegen und macht ihm das total kaputt und vollkommen zurecht, weil er ja offensichtlich eine Frau, die er in einer Bar gesehen hat und die er gruselig angeguckt hat, die sich dabei unwohl gefühlt hat, weil er die schnell zu seiner Beziehung macht in seiner Erinnerung oder sich vorstellt, wie eine Beziehung mit ihr sein könnte. Und sie sagt dann ja so ein bisschen nee und sie wehrt sich dagegen und sie ist verstört, dadurch zuerst ist sie eine Gefangene. Im wahrsten Sinne des Wortes ist sie ganz lange in dem Film eine Gefangene. Aber gegen Ende, bei der Rückfahrt, bricht sie ja aus dieser Rolle aus und wird dann auch wirklich hässlich ihm gegenüber und wehrt sich gegen ihn. So ein Befreiungsschlag und es ist total deprimierend, wenn deine imaginäre Freundin mit ihr Schluss macht. Aber genau das passiert in diesem Film. Aber lass uns mal in die erste Location gehen. Wir haben das Auto. Wir haben das Auto. Wie lange? Wir haben das Auto insgesamt 40 Minuten. Am Anfang haben wir sie 17 Minuten ungefähr im Auto. Dann gibt es die Farm, also das Haus da und dann sind sie nochmal 22 Minuten oder so was wieder im Auto. Tatsächlich fühlt sich der Plot auf der Farm an, obwohl der das Zentrale ist, fühlt sich gar nicht so lang an. Nee, irgendwie nicht. Aber irgendwie, also es ist so ein nebenher, so ein nebenbei Ding. Ich dachte, als es kam, okay, jetzt sind wir angekommen und hier erzählen wir jetzt die Geschichte. Aber nein, nein. 30 Minuten ungefähr dauert das auf der Farm oder so roundabout. Könnte hinkommen. Und dann ist, also eigentlich nehmen die Szenen drum herum tatsächlich mehr Leinwand-Zeit ein. Leinwand ist viel gesagt. Wir haben hier einen 4 zu 3-Film, der auf Netflix läuft. Es ist super. 4 zu 3-Format. Das ist total toll. Also es hat wirklich sich gelohnt, das so zu machen. Ich weiß nicht genau, ob er irgendeinen philosophischen Unterbau dafür hat, aber ich finde es grafisch toll. Es passt gut zu der Beklommenheit, diese Erzählung. Und natürlich auch so ein bisschen zu der Referenz, die immer wieder aufgemacht wird zu diesen 90er-Jahren-Romcoms, die halt auch offensichtlich ein TV-Erlebnis von ihm sind. Fernsehen spielt in seinem Leben eine große Rolle. Es gibt ja auch diese Cartoon-Szenen, die gezeigt werden. Es gibt diesen klassischen Röhrenfernseher, der da in seinem Office steht. Deswegen passt es einfach. Sein Kopf ist halt auch so ein bisschen sortiert, wie das, was er gesehen hat, was er gelesen hat, was er gehört hat. Und er mischt das alles durcheinander. Und dazu passt einfach das 4 zu 3-Format. Ja, das stimmt. Und natürlich, wie du sagst, die Beklommenheit wird dir natürlich stärker, weil du keinen Raum an der Seite hast. Du hast keine Luft, sondern das ist alles in einen engen Kadrage eingesperrt im Grunde. Und das ist schon ein guter Schachzug. Man hat auch immer ein bisschen Angst vor dem, was außerhalb ist. Der Film ist zwar kein Horrorfilm, aber er hat diese Horror-Elemente. Und wenn sie dann durch den Sturm fahren und du hast links und rechts einfach Schwärze und du weißt, da ist auch offensichtlich so nichts. Und dann sagt die Frau in der Eisdiele noch, ich hab Angst, dass du weiterfährst. Boah, fuck. Das war ein krasser Moment. Dann hast du wirklich das Gefühl, da gibt es einen tiefen, tiefen Abgrund um diese Katastrophe herum. Und du fühlst dich so ängstlich, weil du diesen Abgrund nicht sehen kannst. Aber der ist halt ständig präsent. Sie fahren am Anfang die ganze Zeit durch nichts. Und sie fahren am Ende durch nichts. Ich hab mir am Anfang wirklich sehr gefreut, weil es einfach sehr, sehr lange nur im Auto, ich hab fast damit gerechnet, dass der ganze Film nur im Auto spielt. Und ich fand es eigentlich sehr, sehr cool. Man hat natürlich nicht viel Abwechslung. Man kann nur zwischen den beiden hin und her schneiden und eine Zweier machen und dann noch ein bisschen draußen das Auto, wie es fährt. Aber mehr ist da nicht möglich. Aber das hat trotzdem funktioniert. Es lebt ja eher vom Dialog und vom Spiel der beiden, wie sie so zusammen Jesse Buckley und Jesse Plammons. Sie spielen beide großartig. Bei Jesse Plammons habe ich immer so ein bisschen das Gefühl, dass Kaufmann ihm gerne so einen Flip Seymour Hoffman-Gedächtnispreis verleihen würde. Ja, das habe ich von der ersten Minute an das Gefühl. Absolut. Aber es passt auch und es funktioniert auch. Kaufmann hat ja Synec Doche in New York, der sehr ähnlich ist von den Themen zumindest, auch wenn er viel epischer ist und nicht so ein Kammerspiel. Hat er auch mehr Budget. Ich habe immer mit Philipp Seymour Hoffman gedreht. Und in jeder Minute des Films denke ich, hätte ich ihn auch gerne mit ihm gedreht. Ja, genau. Jesse Plammons ist aber ein guter Ersatz. Den kennt man vor allem aus Breaking Bad wahrscheinlich als psychopathischer Killer und aus Fargo. Genau, aus Fargo kenne ich ihn. Aus Breaking Bad bestimmt auch, aber da habe ich nicht in Erinnerung. Ich habe die ganze Zeit gedacht, woher kenne ich ihn eigentlich. Und jetzt genau, Fargo. In Breaking Bad spielt er den Todd, der ganz am Schluss zu der Crew dazukommt und der von Walter White beigebracht bekommt, Drogen zu kochen auch. Und der diese Nazi-Onkel hat und der dann am Schluss Jesse gefangen nimmt, um ihn zum Meff kochen zu zwingen. Du guckst, als hättest du keine Erinnerung mehr an Breaking Bad. Ich fand Breaking Bad total toll, aber ich glaube, das ist einfach irgendwo in einer Schublade verschwunden. In meinem Kopf. Und sie schaffen es zusammen, diese awkward Moments, diese Momente der Stille und der Dialoge, die so aneinander vorbeilaufen und sich nicht so richtig treffen, schaffen sie echt gut umzusetzen. Aber ich frage mich die ganze Zeit, warum sind die zusammen im Auto unterwegs? Sie scheint genervt, er scheint irgendwie völlig awkward da zu sitzen und nicht zu wissen, was er sagen soll. Und die sollen zusammen sein? Hallo? Hä? Ich fang an wie so eine total kaputte Beziehung, aber sie sind auch erst sechs Wochen zusammen, aber offensichtlich haben sie keine richtigen Gesprächsthemen, sie kämpfen um jeden Dialogfetzen, den sie kriegen können. Und jede Stille zwischen ihnen ist unangenehm. Es gibt ja, also in Beziehungen hat man ja auch Momente der Stille, aber die sind angenehm. Da kann man sich einfach anschweigen, aber diese stille Momente sind einfach richtig unangenehm. Und deswegen habe ich aber auch Schwierigkeiten zu verstehen, was der Film will, weil ich natürlich nach jedem Storheim suche, der mir irgendwie was Vertrautes bringt. Und diese beiden sind halt so miteinander nicht vertraut und der ich kann mit keinem so richtig mitgehen. Mit ihr so ein bisschen, aber dafür nervt sie mich auch ein bisschen zu sehr, dass Siego nervt. Ich fänge ihn auf Ending Fings. Ja. Und dann dieser Moment, wenn er sagt, hast du was gesagt? Und sie sagt, nein. Und es ist schön und ich bin die ganze Zeit bei ihr, aber dann eben doch nicht bei ihr. Und natürlich macht das Sinn am Ende, dass ich das nicht wirklich bin und dass das so gespielt ist, wie es gespielt ist, aber ich frage mich halt die ganze Zeit, was will der Film, was will der Film, was will das mir sagen? Ich kenne sowas sonst nicht. Ich kenne so eine Situation nicht, weil man wird ja auch nicht gesagt, die hatten gerade einen großen Streit oder sowas, nein. Ich weiß einfach nicht, in welcher Situation sie sind und warum die jetzt in dieser Situation, in der sie sich um jedes Wort bemühen müssen, zu seinen Eltern fahren. Was zur Hölle? Ich finde auch tatsächlich, sechs Wochen sind reichlich früh, um sie in die Einöde zu fahren zu den Eltern. Das ist schon etwas ein merkwürdiger Move, der total gut zu ihm passt. Ja, ja, ja. Offensichtlich, also er ist sehr bieder. Sehr, also er hat einen Stock im Arsch. Und unbeholfen ist am Hochzehen. Das ist unglaublich. Und sie scheint ja eher lebenshungrig zu sein. Ja, ja, ja. Aber dafür auch nicht nicht konsequent genug, mit dem, was sie sagt, also wie sie auch handelt und so. Also irgendwie, weiß ich nicht. Aber das Schöne ist ja, wenn ich jetzt das Ganze nochmal sehen und also Gruß an jeden Zuhörer, der den Film noch nicht gesehen hat. Ihr habt einen großen Vorsprung. Ihr wisst jetzt, es passiert im Kopf des Mannes. Das hilft euch, den Film durchzustehen. Tatsächlich ein Film, der durch Spoiler besser werden könnte. Ja, und ich glaube, ich muss ihn nochmal gucken, weil mit dem Wissen, dass es sein Ding ist, kann ich viel mehr genießen, dass er so verschiedene Charakterzüge von ihr ausprobiert. Mal hält sie einen riesigen Vortrag über einen Film und zitiert im Grunde nur so eine Review, die er mal gelesen hat und wirkt total lebendig. Und an anderen Momenten ist sie völlig anders. Mal ist sie Physikerin, mal ist sie Dichterin, mal ist sie Malerin. Und das ist krass, weil er einfach alles ausprobiert. Wie wäre sie denn, wenn sie so wäre oder was wäre, wenn sie Malerin wäre. Wie würden meine Eltern darauf reagieren? Mal heißt sie Lucy, mal Luisa, mal Lucia, mal nennt sie Amos und sie kriegt dann auch Anrufe von dieser Lucy. Also offensichtlich gibt es auch andere Frauen in seinem Kopf, die irgendwie mit ihr Kontakt aufnehmen wollen. Also zumindest habe ich das so gedeutet. Ja, bzw. eigentlich geht es ja dann, wenn sie rangeht, kommt ja nur seine Stimme, also ich habe interpretiert, dass es seine Stimme ist, die im Grunde aus der Gegenwart anruft und sagt, es gibt nur noch eine Frage zu klären. Und ich weiß nicht mehr genau, was die Frage war, aber es war keine eindeutige. Es ist sehr viel, was geredet wird, was scheinbar dazu nichts führt. Der Film ist voll von Referenzen. Ja, ja, ja. Und das habe ich mir eben auch einfach so erklärt, dass er sich in seiner Fantasie Beziehungen und Sachen ausmalt und er ist kein besonders kreativer Mensch. Das ist sehr traurig, aber dieser Mensch, in dessen Kopf der Film stattfindet, ist kein kreativer Mensch. Das heißt, seine Fantasie ist eben beschränkt auf das, was er im Fernsehen gesehen hat. Diese Robert Zemeckis-Liebesfilme. Und die Gedichte, die vorgetragen werden im Film, sind halt Gedichte, die er gelesen hat. Und die Bilder, die gezeigt werden, sind Bilder, die er irgendwo mal gesehen hat. Er hat übrigens Robert Zemeckis angerufen und angefragt. Als es im Drehbuch stand, da war noch gar nicht dabei, dass es ein Film von Robert Zemeckis sein soll. Und dann hat es irgendjemand vorgeschlagen. Ich glaube, der Editor. Und dann hat er angerufen und gefragt, ob es okay ist. Das ist so ein süßer Charlie Kaufmann-Move, weil er immer so ein bisschen unbeholfen wirkt und eigentlich auch gemocht werden will. Auch wenn dieser Film das nicht unbedingt zeigt, dass er gemocht werden will, weil es wirklich ein abstrakter und spröder Film ist. Ich finde diese ganze Autofahrt grandios. Also einmal diese Referenzen waren. Und diese Ideologen, die so oft aus Trivialitäten bestehen, die aber gleichzeitig so viel Inneres von unseren Protagonisten, von unserer Protagonistin offenbaren. Und natürlich alles deprimierend. Und alles ist Leid. Und das Leben ist ein Trauertal. Und wir schreiten da irgendwie durch. Du leidest und leidest und leidest. Und irgendwann stirbst du. Es ist aber wirklich gut umgesetzt. Ich bin da so reingezogen von Anfang an. Und eigentlich will ich gar nicht, ich habe kein Interesse dran zu wissen, was der Film will. Habe ich auch ganz lange nicht. Ein Film will nichts. Aber das stimmt. Und ich sitze auch tatsächlich davor und denke, ja gut, erzähl mal weiter. Ich sitze einfach gerne da und schaue einem Menschen dabei zu, also dem Filmemacher dabei zu, wie er einfach sagt, nee, ich mach das jetzt mal anders. Ich mach mal gucken, wie weit das trägt. Und es trägt ziemlich lange. Es ist halt auch on point. Das Unwohlsein entsteht in diesen Szenen, die auch wirklich Unwohlsein evozieren. Der Humor, der spärlich ist, aber manchmal durchblitzt, kommt auch in den Szenen, die witzig sein wollen. Ich habe nie das Gefühl, dass das Gefühl in mir ausgelöst wird, was nicht in diesem Film gegeben ist, sondern ich bin immer in der Situation, in dem Gefühl, dass der Film gerade hinreicht. Das ist schon krass. Und dann hatten sie eigentlich 30 Drehtage dafür und haben es runterkürzen müssen auf 24. Und dann konnten sie manche Sachen nur so dreimal drehen. Drei Takes. Und das ist für einen Schauspieler bei so einem Stoff, bei solchen Situationen schon schwierig. Sie hatten wirklich grandiose Schauspieler, die es geschafft haben, in drei Takes das so hinzukriegen. Das finde ich schon krass. Also wirklich beeindruckend. Kaufman ist glaube ich einer, der es immer schwer haben wird im amerikanischen Filmbiss, weil der hat ja mit Synec Doche New York, hat ja quasi sein Opus Magnum vorgelegt. Und auch ein unglaublich sprüder Film, aber er hat 20 Millionen dafür verbrannt. Und wenn man den Film sieht, sieht man, dass wirklich jede einzelne Dollar in diesem Film gerechtfertigt ist, weil er hat riesige Kulissen aufgebaut. Wirklich grandioses Setz. Er hat einmal halt, der Film ist genauso größenwahnsinnig wie die Person, die in diesem Film im Mittelpunkt stehen. Das Ding hat 20 Millionen gekostet und hat irgendwie keine 5 Millionen am Boxoffice eingenommen. Und wenn man den Film sieht, versteht man auch, warum, weil das ist einfach kein Film, der nicht mehr bringt. Das ist ein Film, wo die Leute reingehen und dann zu ihren Freunden oder Freundinnen sagen, du darfst ja diesen Film nicht angucken. Das war zwei Stunden Zeitverschwendung. Keine Ahnung, was dieser Film von mir will. Aber du liebst den. Ja, Synec Doche New York ist einer der besten Filme. Also, ich liebe alles von Kaufman und Synec Doche New York ist ein Meisterwerk. Das wird auch unerreicht bleiben. Danach hat er halt einen ganz kleinen Film gedreht mit Anomalisa. Das war ja ein Animationsfilm, den er mit Kickstarter finanziert hat. Ach so. Und I'm Thinking of Ending Fings ist ja auch so ein Ding, dass er halt irgendwie ganz froh war, dass er irgendwie ein bisschen Geld gekriegt hat. Und dann hat er halt, das ist halt auch ein Low Budget Projekt. Ja, er hatte, er sagte, mir wurde plötzlich klar, dass ich seit 10 Jahren nicht wirklich was gemacht habe in der Richtung und dass das vielleicht meine letzte Chance sein könnte, so was zu machen. Und dann einfach loslegen. Das sieht gut aus an Netflix, dass sie das machen. Ja, das ist ein Netflix-Projekt. Und dass sie sagen, hey, Kaufman, der hat einen Ruf in Indie-Kreisen. Der ist extrem beliebt, der bringt kein Geld. Aber hey, wir haben unsere Abonnenten und das sind die Leute, die auch, wir haben auf jeden Fall Leute, die sich total drüber freuen würden. Und ich kann mich noch erinnern, als ich den Trailer gesehen habe zu diesem Film Anfang 2020 dann. Neuer Kaufman-Film auf Netflix und danach, es war so... Schön. Danke, dass du darauf geachtet hast, nicht zu laut zu schreien und das Mikro zu übersteuern. Ich habe mir Mühe gegeben. Ja, wir haben uns den Trailer ja kurz vorher nochmal angeschaut. Jetzt einer der wenigen Trailer, die wirklich richtig gut sind. Der Trailer ist wirklich toll geworden. Also der verrät nicht zu viel, der schiebt den Film nicht in eine Richtung, die er nicht hat. Und ist genauso surreal wie der Film. Ist wirklich gut. Es gibt selten Trailer, die wirklich gut sind. Ja, sehr gut getroffener Trailer auf jeden Fall. Und dann kommen wir zum Herzstück des Films, zur Farm, ne? Ja, die Farm mit dem Schwein, das da... Oh Gott, die Geschichte ist so... Und ich wusste erst nicht, was Maggots sind. Dann habe ich erst mal gegoogelt und dann wurde mir noch mal schlechter. Am Ende der 90er Slipknot gehört, deswegen weiß ich was Maggots sind. Die haben nämlich eine New Metal-Band, die man jetzt als Maggots bezeichnet hat. True Maggots! Oh Gott, das gemeint. Naja, jedenfalls von dem Schwein, das da... Warum, weiß ich nicht mehr ganz genau, aber es lag da die ganze Zeit, oder mehrere Schweine lagen da und sind bei lebendigem Leib gefressen worden von Magen. Zerfressen. Und dann geht's in dem Hause selbst mit den Eltern total surreal. Sie sind mal älter und mal jünger, sie sind mal hier, mal da, plötzlich, sie stand am Fenster, dreht sich um, alle sind weg, es ist, also wirklich... Sie sind auch komplett launig, ne? Mal sind sie total exaltiert, fröhlich und hey, schön, dass du da bist, mal sind sie komplett kalt abweisend. Der Vater wechselt auch so zwischen klassisch weißer alter Mann Stereotyp, der sagt, ja, das ist extrakte Kunst, das ist voll Scheiße. Und dann ist er ganz nett und schaut sich die Bilder von ihr an und die Mutter genauso. Es gibt kein klares Bild, keine Struktur, dieser ganze Abend ist ein reines Chaos. Also das strukturiert dadurch, dass sie im Wohnzimmer auf die Eltern warten, dann irgendwann am Esstisch sitzen und essen und dann den Nachtisch essen im Wohnzimmer, aber es geht einfach drunter und drüber. Ja, und sie sagt immer wieder, ich muss in diesem Haus, draußen sieht es furchtbar aus, lass uns wieder los, Franz. Sie wird gefangen gehalten in diesem Haus, so ein bisschen. Total krass. Und er kümmert sich dann um seine sterbende Mutter, die dann nächste Szene wieder voll da ist. Es ist total krass. Ja, das ist auch wirklich düster, wenn sie dann... Also es gibt ja diese zwei Momente, einmal dieses nach oben gehen in sein altes Zimmer und dann dieser Keller, der die ganze Zeit immer so präsent ist, man sieht, dass die Tür zugeklebt ist. Ja, wo dann Kratzspuren dran sind. Eigentlich das platteste Bild des Films, dass es da unter Bewusstsein geht. Und er will auch nicht, dass sie da hingeht zuerst. Aber das Schöne ist, löst es ja damit auf, dass sie da die Uniform des Hausmeisters in der Wäscherei findet. Das ist ja gar nicht, das ist ja kein Monster oder sonst irgendwas und kein runter ins Unterbewusstsein. Stimmt ja fast gar nicht. Es ist ja bloß die Kleidung, die da in der Wäscherei ist. Ja, das ist tatsächlich ziemlich antiklimaktig dann, wenn sie unten ist. Ich finde, es gibt einfach großartige Momente in diesem Haus. Also auch wirklich schräge Momente, wenn er am Esstich so plötzlich ausrastet, weil seine Mutter was falsch sagt. Dann eben permanent immer wieder dieser Wechsel von ihren Berufsbezeichnungen. Sie akzeptiert es auch ganz lang. Manchmal ist sie die Person, die sich denkt, hier stimmt doch irgendwas nicht, hier ist doch irgendwas falsch. Aber ganz oft ist sie auch einfach die Person, die dieses Spiel mitspielt. Von der es auch ausgeht, weil sie von sich aus sagt, ich bin Malerin und im nächsten Moment sagt sie, ich bin Physikerin oder ... Es wechselt halt immer wieder. Man fragt sich halt, weil man nicht weiß, weil der Film einem das nicht sagt, dass das in seinem Kopf passiert, fragt man sich halt die ganze Zeit, hab ich irgendwas fast wie zur Hölle kann ich das jetzt entschlüsseln? Woher weiß ich was? Warum? Ich kann mich nicht festhalten. Hallo! Es ist schon wirklich ein bisschen hart. Ja, auf jeden Fall. Auch dann, wenn die Eltern dann plötzlich in der Küche sitzen und sie sitzen da so und man hört die Eltern wirklich laut miteinander zang und dann fühlen sie sich wieder beide unwohl. Er fragt auch immer mal wieder, wie findest du sie denn? Findest du sie nett? Und sie sagt dann immer wieder, ja klar, es sind tolle, herzensgute Menschen. Irgendwie eine merkwürdige Atmosphäre die ganze Zeit. Aber es gibt so Hinweise darauf, dass er eigentlich nicht er ist. Wenn zum Beispiel die Mutter fragt, erinnerst du dich noch an deinen 50. Geburtstag und er sagt sehr wütend, mein 20. Geburtstag. Wo so klar ist, okay, wir haben hier offensichtlich irgendwas. Es ist eine andere Person. Dann sehen wir die Bilder von dem Hausmeister. Wir sehen diesen Hausmeister immer mal wieder durch die Schule gehen und wir sehen den Hausmeister diesen Robert Zemeckes Liebesfilm gucken. Das hilft uns wenigstens ein bisschen. Und das hilft uns auch insofern, als dass wir den Robert Zemeckes Film bei ihm, bei dem Hausmeister in der Gegenwart, sag ich jetzt mal, sehen. Und dann in seiner Erinnerung als quasi Kennenlern-Szene, weil auch die Geschichte des Kennenlerns zwischen dem Mädchen und ihm immer wieder wechselt. Und dann kommen wir sozusagen aus diesem Robert Zemeckes Film in die Situation der Eltern hinein, sodass wir dann schon irgendwie diese Verbindung zwischen dem Hausmeister und dem Haus haben. Ich glaube, das war so der Moment, wo ich dachte, okay, das ist der Hausmeister, der Jack. Ich finde, was ganz stark ist, wo es ganz offensichtlich ist, noch bevor sie in den Keller geht, ist, wenn sie oben in seinem Zimmer ist und dann schaut sie sich sein Spielzeug an und dann denkt man, also zumindest ich denke aber, in einem gewissen Moment, Moment mal, das Spielzeug sieht nicht aus wie von jemandem, der jetzt 30 ist. Weil das ist Spielzeug, das sieht aus wie aus einer anderen Zeit. Das sieht aus wie aus den 40ern oder 50ern des 20. Jahrhunderts. Wo man einfach sieht, okay, das ist nicht von ihm. Das kann nicht, das kann nicht dieser Typ sein. Der ist ja so alt, wie der jetzt ist, der ist in den 90ern groß geworden. Dann müsste anderes altes Spielzeug da stehen und nicht so was, was irgendwie aus dem zweiten Weltkrieg zu sein scheint. Ja, ist richtig. Was ich auch sehr spannend fand, da steht ja an der Tür Jacks altes Kinderzimmer. Ja, Jacks altes Kinderzimmer. Und ich frage mich ganz lange, hä, warum ist da dieser, also ich meine, dieser Zettel? Dieser Zettel, sehr spezifische Zettel. Was macht der da? Und dann kommt halt der Vater und sucht die ganze Zeit nach Worten und erklärt ihr dann, dass er überall Zettel hinterlassen hat, damit seine beginnende, und er kommt selber nicht auf das Wort, beginnende Demenz. Der Vater, der plötzlich ganz alt ist. Der ganz, ganz alt ist. Als sie im Haus ankommen, sind die Eltern 50, 60, irgendwie so um den Dreh vielleicht. Und dann ist der Vater plötzlich 80 oder 90 und das ist auch der Moment, wo sie dann runtergeht und dann sieht sie, wie Jack seine Frau gefüttert, die im Sterben liegt. Und das ist auch so ein schöner Moment, wo man merkt, okay, hier ist seine Wunschvorstellung von einer Frau, weil sie sagt, ich bin total beeindruckt davon, dass du so fürsorglich bist zu deiner Mutter. Und es ist halt schön, dass du das sagst. Ja, die Menschen sehen nicht, wie, ähm, welche guten Dinge man tut. Es ist so, als wäre man alleine und als wäre niemand für einen da. Da sieht man eben so dieses Leben, das von einer Person gelebt wurde, weil der Hausmeister ist eben auch so 60, 70? Ja, also ich glaube, der ist einfach nicht in Rente gegangen, weil er keinen Lebensinhalt hatte. Und der hat auf jeden Fall jemand, der seine Eltern hat sterben sehen und der sich wahrscheinlich auch um seine Eltern gekümmert hat, als sie gestorben sind. Ja. Ähm, ich hätte aber dem Film, ich glaube, ich wäre schneller drauf gekommen, dass es ihm in dem Kopf des, aber er will ja nicht, dass ich darauf komme, aber ich wäre eher drauf gekommen, wenn öfter solche Situationen gewesen wären, die ihm so affirmativ sagen, du hast alles richtig gemacht, hast du gut gemacht. Sein Ego streicheln. Dann weiß man schneller, ah, okay, da will jemand sich selbst eine bessere Welt herfantasieren, als er eigentlich hat. Die traurige Wahrheit ist ja, dass das Ego dieses Hausmeisters auch ziemlich kaputt ist. Der hat ja dieses Selbstzweifel. Der flüchtet sich nicht in eine Fantasiewelt, weil er weiß, dass er auf der Verliererseite des Lebens steht, um es mal ganz hart zu sagen. Ja, ja, also es ist eindeutig, dass dieser Mann kein schönes, kein erfülltes Leben hatte. Der hat immer zu einsam, immer zu zurückgezogen, Pech im Leben und depressiv einfach. Und das ist, das macht den Film halt auch anstrengend, ne? Du hast keinen einzigen positiven Strohhalm. Nichts. Das ist schon hart. Ja, die Frage, ich frag mich dann immer auch, das war bei Anomalisa auch so, ist das auch die Selbstwahrnehmung von Kaufmann? Und ich befürchte es so ein bisschen, vor allem nachdem ich Adaptation gesehen habe. Ja, genau. Der sich ja auch die ganze Zeit um die Selbstzweifel und Depressionen von ihm kreist. Ja. Das ist schon krass. Und das ist einfach mal ziemlich hart, so die ganze Zeit im Kopf von jemandem zu sein, der unglücklich ist, der unzufrieden ist, der das Gefühl hat, es nie anderen Recht machen zu können, der ständig Angst hat, zu versagen. Und das noch nach, weiß nicht, acht Filmen, die er sehr erfolgreich gemacht hat? Also krass, man. Aber das ist, da können wir jetzt stundenlang über Künstler und ihre Kunst reden und über Selbstzweifel und Künstler, die im Grunde eben genau davon angetrieben werden, weil sie nie in der Lage sind, sich irgendwann zu sagen, okay, ich kann vielleicht doch was. Und tatsächlich aber hinterlassen uns diese Menschen manchmal die größten Kunstwerke. Aber es ist ein ganz fieses Bild. Also, weil das ist die gefährliche Romantisierung von Künstlern, die eben halt mit, wie das auf dem Bild von Spitzweg, der arme Poet, der sitzt da unterm Dach mit einem Regenschirm, weil das Dach undicht ist und schreibt da glücklich vor sich hin. Diese romantische Vorstellung des glücklichen, aber armen Poeten. Aber das macht dieser Film nicht. Dieser Film ist kein Porträt eines melancholischen Künstlers, der romantisiert wird, weil dieser Mann, mit dem wir hier konfrontiert werden, ist kein Künstler. Dieser Mann ist kein kreativer Kopf, der einfach an der falschen Stelle ist, sondern es ist eigentlich ein ganz gewöhnlicher einsamer Mensch. Er ist Künstlermeister. Er arbeitet seit Jahrzehnten an der Schule. Er hatte offensichtlich nie eine Ehe. Er scheint auch so, als ob er nicht sehr viele Beziehungen gehabt hätte. Wahrscheinlich nicht, weil sie, wenn sie da nochmal wirklich auf die Beziehungen referiert, ganz am Ende, sagt sie ja ganz klar, ich hatte keinen Kontakt mit ihm. Und es gab, also ich denke schon, dass das ein Mensch ist, der irgendwie Beziehungen hatte, aber wahrscheinlich nicht sonderlich lange Beziehungen und nicht wirklich machende Beziehungen. Der lange bei seinen Eltern gelebt hat anscheinend. Der sich um sie gekümmert hat, bis sie gestorben sind. Und der ist nie aus seinem Heimatort rausgeschafft. Hatten in der High School als Hausmeister arbeitet, wo er wohl zur Schule gegangen ist, Außenseiter war, gemobbt wurde, das wird auch aufgemacht. Und der immer noch gemobbt wird, weil die ganzen jungen Leute über ihn lachen, wenn sie ihn auf dem Flur sehen und sich zu ihm rumdrehen und die Witze über ihn machen. Da hätten wir dann zwei Zitate, die das sehr deutlich machen. The lie of it all, that it's going to be better, that it's never too late, that God has a plan for you, that age is just a number. Dieses frustriert sein über das Leben, dass es einfach wird einem so viel Scheiße erzählt darüber, es wird alles besser und Gott hat irgendwas vor mit mir und das ist totaler Müll. Und dieser Frust des alten Mannes, dass nichts geworden ist, tiefste Reue. Das ist schon hart. Und der dann auch sagt Other animals live in the present, humans cannot. So they invented hope. Es ist so viele sehr viel Leid, sehr viel Traurigkeit, sehr viel Reue, sehr viel Wut auch, die immer mal wieder rauskommt. Ja, ja genau. Er hat auch diese Person, also Jake hat die ganze Zeit so eine angespannte Wut in sich. Ja, vor allem mit den Eltern am Tisch und so. Man hat oft das Gefühl, dass sie jederzeit ausbrechen könnte und es gibt auch Momente, wo die ausbrechen. Ja, aber er ist so verkrampft und so weiß nicht wohin damit und weiß nicht wohin mit sich und und es tut einem die ganze Zeit weh, vor allem, weil man auch nicht weiß, wo man es hinstecken soll. Jetzt sage ich es schon wieder. Da ich ja nicht weiß, dass es um ihn geht, in seinem Kopf ist, weiß ich die ganze Zeit nicht, wo ich mit dieser Energie hin soll, die mir entgegen schwappt von ihm und von ihr und von der ganzen Situation. Ich würde gerne Schublade aufmachen können und sagen können, ok, da kann das jetzt erstmal sein, damit ich den Rest des Films durchstehe. Aber damit hat der Film ja schon verdammt viel erreicht, wenn er solche Emotionen auslöst. Das macht er die ganze Zeit, ja. Von A bis Z. Also wirklich, von Anfang an weil ich ja auch wirklich nicht weiß, worum es geht und was das soll, nur Widersprüche aufeinandertreffen, bin ich von A bis Z on the edge of my seat, sozusagen, wie man so sagt. Und dann stirbt die Mutter und man denkt, ok, jetzt ist es vorbei, aber nein, wir haben noch eine ganze Stunde vor uns und dann fahren sie nochmal nach Hause. Und dann haben wir wieder die Spiegelung der Autoszene vom Anfang. Ja, genau. Jetzt komplett durch das Schwarze nichts, nur Schneesturm außen vor und dann unterhalten sie sich und dann ist dann ja auch der Moment, wo sie anfängt so gegen ihn aufzubegehren, wo sie plötzlich, wenn sie über Filme reden, also sie reden zum Beispiel über diesen, eine Frau unter Einfluss, wo sie wirklich sehr abweisend und sehr zynisch ihm gegenüber ist. Genau. Und er so ein bisschen auch so in die Defensive geht dann und sagt, naja, du bist die Expertin, ich kenne mich ja gar nicht so aus. Das sagt er am Anfang auch schon bei den Gedichten. Ja, wo sie plötzlich so ein ewig langes Gedicht, wieso kann sie sich das merken? Hat da jemand vorher Text gelernt? William Wordsworth ist der Dichter des Textes. Und die Bilder sind von, zumindest einmal kurz, dass wir Credits für die, die das wirklich gemacht haben, Ralph, Albert, Blake Locke, das sind die Bilder, die mal von ihr gemalt sind, dann stehen sie bei ihm im Zimmer, ist von ihm gemalt, aber tatsächlich sind sie von einem Künstler eine impressionistische Landschafts-Gemälde, könnte man sagen. Weil er einfach, wie du sagst, eigentlich gar nicht genug Fantasie besitzt, um sich das alles auszudenken und deswegen nimmt er es natürlich aus dem, was er irgendwo gesehen hat. Deswegen ist seine Kennenlerngeschichte, eine von seinen Kennenlerngeschichten auch wirklich ein Robert Zemeckes-Film. Und er sieht dann ja auch diesen Robert Zemeckes-Film mit diesem kitschigen Ende, wo es sogar ein Abband für uns gibt. Wir kriegen einen ganzen Robert Zemeckes abspannen, das ist super. Ich fand die Stelle wundervoll. Ja, ich auch. Ganz toll. Aber dann fahren sie nach Hause und dann wird es wirklich düster und abgefuckt, weil dann streiten sie auch. Ja, und sie will nach Hause und er will immer zurück zur Farm. Und sie sagt dann immer, wir sollten jetzt wirklich mal nach Hause und er sagt zur Farm und sie so, nein, verdammt, ich will in die Stadt zurück. Das ist unglaublich. Sie wehrt sich richtig gegen diese Fantasie halt. Diese Fantasie, wir leben jetzt glücklich auf meiner Farm und alles wird gut. Das wird halt nichts. Und dann kommt diese Eisdiele-Szene, die ich wirklich schrecklich finde. Die ist richtig übel. Und man leidet wirklich ganz dolle mit. Mit ihr mit, mit ihm mit, eigentlich mit allen Beteiligten, außer den beiden giegelnden Mädchen. Weil ganz offensichtlich diese Szene dazu da ist, um zu zeigen, dass er nie eine ordentliche Beziehung zu Frauen aufbauen konnte. Und nie in der Lage war, ordentlich mit Frauen zu reden. Auf die eine oder die andere. Auf die romantische oder auf die ganz alltägliche Art und Weise. Er wendet sich im Grunde nur ab die ganze Zeit und mummelt da kleine Anweisungen an die Frau, die sich dann mit denen unterhält. Ich hab in der Szene noch was anderes gesehen. Ich fand das war ganz krass, dieses Bullying-Thema. Er hat Angst vor diesen beiden Teenager-Mädchen. Ja, ja klar. Er sagt, sie lachen über mich und ich kann nicht mit ihnen reden. Die machen ihm wirklich Angst. Und es wird nicht ganz klar, ob das Mädchen sind, die ihn gemobbt haben in seiner Schulzeit. Oder jetzt, wenn der Hausmeister ist. Aber dann gibt es dieses eine Außenseiter-Mädchen, das da steht. Und wir hatten davor eine kurze Szene, wo er gesagt hat, ja, man sieht, wenn Menschen leiden, wenn Menschen in der Highschool gequält werden, sie tragen das mit sich rum wie so Narben. Und dann sieht man kurz diese Szene, wie der Hausmeister eben genau an diesem Mädchen vorbeigeht, die so ganz schüchtern ist und ängstlich durch die Gänge geht. Und sie hat halt auch überall diese Male, so Muttermale oder so viele Verbrennungen sehen die aus. Auf dem Arm. Es sieht aus wie allergische Reaktionen. So irgendwas in der Richtung. Und dann nimmt er das Eis entgegen und dann sieht sie, dass er das auch hat. Und ich finde, da ist ganz stark so dieses Also ich weiß gar nicht, ob das so wichtig ist, dass er nicht mit Frauen reden kann. Das kann er nicht. Aber ich glaube, da geht es vor allem darum, dass er wirklich sehr viel gelitten hat, dass er sehr krass traumatisiert ist, weil er einfach von Frauen ausgelacht wurde oder generell von Schülern und Schülerinnen ausgelacht wurde. Und dass sich das durch sein gesamtes Leben zieht, dass er fertig gemacht wird. Deswegen fand ich die Szene so schlimm, weil ich hatte das Gefühl, dass es so, es geht wirklich ganz knallhart auch um Bullying. Und dann ist halt auch dieses Mädchen, das offensichtlich nicht zu diesen beiden giekelnden Cheerleaderinnen gehört. Weil sie die gleichen Probleme hat im Grunde. Das ist eine schreckliche Szene. Und dann holen sie sich dieses Eis und diese Cheerleaderinnen gickeln nur. Dieses eine Mädchen hat halt diesen Ausschlag überall. Er hat plötzlich diesen Ausschlag. Alle fühlen sich unwohl und sie setzen sich wieder ins Auto. Und dann wollen sie das Eis überhaupt nicht essen, weil es viel zu viel ist. Ja, und weil es viel zu süß ist. Und sie gibt ihn ja noch auf den Weg. Ich will nicht, dass wir weiter und sie meint es zeitlich. Forward in time quasi. Ich möchte nicht, dass ihr weiter fahrt. Dann wartet nur der Tod. Das ist krass. Also das hat mich wirklich nachhaltig beeindruckt, diese Szene, obwohl ich mir an dem Moment gar nichts wirklich erklären kann, weil ich keinen Ansatzpunkt habe, was gemeint ist. Aber die Szene entfaltet trotzdem ihre volle Wirkung. Emotional funktioniert sie total, auch ohne Verständnis. Und es ist auch wirklich, es ist schiffriert, es ist hermetisch. Es ist nicht so etwas, was man wegwischen kann. Ach, da ist doch zu verstehen, ist doch ganz klar, da ist er. Es geht um den Hausmeister und so. Weil ja, es ergibt sich irgendwie, wenn man so das Gesamte betrachtet. Aber der Film legt einem ganz bewusst Hürden in den Weg und sagt nicht einfach so, hier ist ein Puzzle, das könnt ihr einfach puzzeln, sondern er transalliert einen mit Themen und Referenzen. Apropos Thema und Referenz. Als erklärter Dean Martin und Swing und Musical-Fan ist Baby It's Cold Outside ein Rapesong. Absolut. Danke. Absolut. Hab ich mir auch aufgeschrieben, wir sollten über diesen Song reden. Darüber diskutieren sie nämlich dann, als sie weiterfahren bzw. als sie an seiner Schule halten. Er sagt, wir müssen die Eisbecher loswerden, hey, da drüben ist meine alte Highschool und da sind Mülltonnen und dann fahren sie dahin. Und dann diskutieren sie über Baby It's Cold Outside, wo er der Sänger, die Sängerin die ganze Zeit überreden will, zu bleiben und sie will nicht. Und sie sagt die ganze Zeit I have to go. Und er findet immer wieder Gründe, warum sie bleiben soll. Und zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich den Song ganz lange ganz toll fand. Ohne genug darüber nachzudenken, was da gerade passiert. Sie fragt wirklich, hast du was in mein Trink getan? Ja. Alter. Das ist hart. Es ist wirklich so. Und er sagt immer, look at this blizzard outside and there's no cabs to be had out there. Also da fährt so gerade kein Taxi. Dich fährt keiner nach Hause, Baby. Du musst hier bleiben. Das ist so richtig krass. Aber sie singen das so lieblich, weißt du? Und die Inszenierung in dem Film, in dem das inszeniert wird, die Inszenierung, die Inszenierung ist natürlich auch zuckersüß und total naiv. Sie geben sich, also sie, sie gibt ja auch irgendwann glaube ich nach in dem Film oder so. Das gehört dazu, dass sie nachgibt. Ich habe den einmal kurz recherchiert vor der Episode. Dieser Song wurde oft interpretiert. Ja, ja, ich habe ihn auch gesungen. Ja, 1944 wurde das geschrieben von Frank Lösser. Und er hat es mit seiner Frau Lynn Garland aufgeführt. Und dann ist die Liste von Leuten, die das Ding gesungen haben, ist echt lang. Also Heinz Erhard, um mal in Deutschland zu bleiben. Und dann natürlich, also ich kannte vor allem die Dean Martin Variante. Louis Armstrong, Sammy Davis Jr., Ray Charles, Tatif, Jimmy Smith. Und ganz modern. Lady Gaga glaube ich. In einem Oscar Special oder sonst irgendwas. Also es wurde oft, auch immer noch heute, weil das so als, ich weiß nicht, ist ein amerikanisches Stück Kultur. Ja, ein Stück Rape Culture. Ja, meine Güte. Und dann, was der Film macht, wo der Song vorkommt aus den 50ern, glaube ich, ist der. Der dreht es nochmal um. Dann hat der Mann plötzlich gesagt, ich muss gehen. Und die Frau sagt, komm, willst du nicht noch hierbleiben? Immerhin. Immerhin. Aber es bleibt kein, ich weiß nicht, nein. Es ist schon krass. Krass. Jessica Simpson und Nick Lachey. Rod Stewart und Dolly Parton 2004. James Taylor und Natalie Cole 2004. Willie Nelson und Nora Jones 2009. Willie Nelson ist ein bisschen älter als Nora Jones. Ja. Ja, es ist Jimmy Fallon und Cecil Strong 2013. Lady Gaga und Joseph Gordon-Levitt. Genau. 2013. Okay. Ja. Krass. Also ich meine, die singen den gut. Joseph Gordon-Levitt ist verstandlicherweise wirklich ein sehr guter Sänger. Und die haben das auch gut performt, aber naja. Also ich meine, man kann den Song, wenn man dem Ballast los wird, auch neu auflegen. Aber der Ballast ist einfach geschichtlich da. Und ich weiß nicht, wie schlau das ist. Daran dann nochmal was zu finden, finden zu wollen. Was irgendwie dann vielleicht PC ist oder was auch immer. Der Ballast wird immer da sein. Kriegst das nicht weg aus diesem Song. Dann kommt eigentlich der bis dahin stärkste Hinweis, dass er so alt ist, dass er der Hausmeister ist, weil seine Hand plötzlich kurz alt ist, wenn sie an der Schule halten. Ja, stimmt. Aber das ist wirklich sehr kurz und man vergisst es schnell wieder. Aber es wird auch in Ihrem Blick gespiegelt. Also es gibt auch einen Reaction-Shot von ihr. Und dann kommt es auch tatsächlich zu der einzigen wirklichen physischen Annäherung von den beiden, die überraschend kommt in diesem Moment. Total überraschend. Wenn sie da an der Schule stehen, die Schule ist übrigens viel zu groß, um in dieser Gegend zu sein. Sie sagt dann auch ein paar Mal, ey, hier macht nichts Sinn. Wie kann diese Schule plötzlich so groß sein? Was für Straßen fahren wir hier überhaupt? What the fuck? Sie wehrt sich gegen den Film quasi. Oh, da gibt es auch diese tolle Stelle, wenn sie über den Film eine Frau unter Einfluss reden und sie dann anfängt auszuholen, warum dieser Film so eeehmlich lange ist. Und keiner weiß, was passiert und alle sehen sich dem Ende entgegen und es ist nur Leid. Und du denkst so, wow, hast du gerade eine Rezension vorweggenommen, die zu deinem Film geschrieben werden könnte? Und es ist geil, weil sie auch, ich glaube, das sagt sie in diesem Moment, everything wants to live, Jake. Viruses are just one more example of everything. Even fake, crappy movie ideas want to live. It's like they grow in your brain, replacing real ideas. That's what makes them dangerous. Ja. Und da spricht einmal Kaufman von seinen eigenen Erfahrungen, was für Scheiß-Film- Ideen betrifft. Das ist so geil. Und das krasse ist, wir haben hier immer noch fast eine halbe Stunde übrig. Dann halten sie an dieser Schule und es ist immer noch nicht vorbei. Also es ist einfach noch eine halbe Stunde jetzt. Sie küssen sich direkt, nachdem sie über diesen Baby It's Cold Out-Song geredet haben, was eine seltsame Kombination ist, nach diesem Rap-Song sich zu küssen. Und dann dann sieht er anscheinend, also wir haben auch einen kurzen Flash darein, wie der Hausmeister sie beobachtet, was im Grunde selbst ist. Aber er wird dann wütend, steigt aus und sie denkt sich, fuck, ich will einfach nur nach Hause, können wir bitte einfach losfahren und der verschwindet einfach. Und dann wartet sie halt sehr lange und dann rennt sie ihm hinterher. Sie hat noch diesen Monolog, wo sie dann auch nochmal sagt, sie kann nicht nein sagen und warum hat sie das überhaupt mitgemacht und so ein bisschen Verzweiflung. Dann geht sie in diese Schule und wir haben die letzten halbe Stunde, wie sie durch diese Schule geht, wo sie ziemlich früh dem Hausmeister begegnet und ihn fragt, was sie bei Jake gesehen hat und sie kann ihn dann nicht beschreiben. Der Hausmeister fragt, wie sieht er denn aus? Und sie kann ihn nicht beschreiben. Und sagt dann, ich hab ihn nur einmal gesehen und ich war da mit einer Freundin bei der Quiz-Night und er hat uns beobachtet und es waren vielleicht so 15 Minuten und ich hatte Angst, ich hab mich unwohl gefühlt, aber dann war es halt vorbei und er ist gegangen und es ist wie eine Fliege, die um mich herum geschwirrt ist. Es ist wie, als man mich fragen würde, wie die Mosquito, wie die Mücke aussah, die mir vor 40 Jahren mal in den Arm gepikst hat, so ungefähr sagt sie das. Das ist total krass, weil sie hier am stärksten gegen ihn ausholt im Grunde. Das ist die Wirklichkeit. Das ist wahrscheinlich genau das, also zumindest ihr Avatar ist wahrscheinlich genau das. Er ist einer Frau bei einer Quiz-Night begegnet, fand die interessant, hat sich gewünscht, sie ihr die Nummer zu geben, aber hat dann vielleicht auch gesehen, dass das irgendwie nicht erwidert wurde und ist dann gegangen. Und dann hat er sich vorgestellt, hey, ich hätte ihr die Nummer geben können, ich hätte sie nach der Nummer fragen können, ich hätte irgendwas machen können. Und dann konfrontiert er sich selbst mit der Wirklichkeit, dass er dieser Frau wahrscheinlich vollkommen egal war, abgesehen von einem unangenehmen Moment, wo sie sich beobachtet gefühlt hat. Aber es ist spannend, weil wie der Hausmeister das spielt, als er die Hausschuhe hoch holt und dann sieht er sie, er guckt sie einmal in einem, ich weiß nicht ob das bei den Hausschuhen, aber ich glaube schon, guckt sie einmal so richtig, so richtig wie als wenn er 50 Jahre jünger wäre wieder. Einmal guckt er sie so ganz mit leuchtenden Augen an, als wäre sie so dann doch da und will ihr diese Schuhe, glaube ich, geben, damit sie damit dann durch die Schule läuft, weil er ja gerade alles sauber gemacht hat. Und sie lehnt aber ab. Das sind seine Schuhe. Das sind seine Schuhe, ja. Das sind die selben Pantoffeln, die Jake auch im Haus hatte. Ja, das ist dann der größte Hinweis für mich, weil das natürlich, ja okay, klar hat er seine eigenen Schuhe. Und dann wohnt sie nochmal diesem Schauspiel bei, nochmal dieses Musical, das ist halt auch sowas, Jake ist oder der Hausmeister ist offensichtlich Musical-Fan. Er rezitiert Oklahoma, was er ständig sieht, er rezitiert ganz viele Musicals, die er ständig sieht, weil die halt aufgeführt werden in der Schule. Und das Witzige ist, am Anfang des Films reden die kurz drüber und er sagt, nee, ich bin jetzt nicht der große Musical-Fan und weiß dann aber eine riesen Liste an Musicals. Zählt Musicals auf. Macht aber auch Sinn, wir sehen halt dass er durch die Aula von der Schule geht am Anfang und dann ist er halt dabei, wie sie irgendeinen Musical proben. Wenn du als Hausmeister sauber machst, siehst du ständig neues Musical jedes Jahr. Ja, total krass. Dann geht es in diese Tanzeinlage über. Ja, mit den Doubles, die ich unglaublich gut choreografiert finde. Ja. Also alles das, was Climax nicht geschafft hat, Peaks, Peaks, hat dieser Film in seiner kurzen Choreografie, die da drin ist, so kurz ist sie gar nicht geschafft. Die ist super. Ich finde die ganz toll und ich würde sie völlig losgelöst vom Film, diese Choreografie immer mal wieder angucken. Ich mag die, wirklich gut gemacht. Die ist auch so traurig. Einfach weil man weiß dann mittlerweile, dass das alles irgendwie Vorstellung ist und Wunschtraum. Das weißt du mittlerweile. Weil man mit diesem Schnee begleitet. Naja. Aber die ist wirklich sehr traurig, weil er sich im Grunde selbst umbringt dann auch, oder? Er wird vom Hausmeister. Also Jake kämpft in diesem Tanz. Das sind nicht die Schauspieler, die vorher gespielt haben. Wir haben Jake-Double und wir haben Hausmeister-Double und die kämpfen gegeneinander und Jake sinkt dann auf den Boden und verblutet. Und der Hausmeister zieht sie weg. Also der richtige Hausmeister zieht unsere Protagonistin dann weg. Und dann steht Jake wieder vor ihr und wir sehen die Doubleichen nochmal da liegen. Und dann faded so langsam aus. Also ihre Rolle wird dann irgendwie so weggefaded und wir sehen den Hausmeister wie er sich anzieht. Weil er sauber macht, sich anzieht und zum Auto geht und sich dahinsetzt. Und dann hat er einen Anfall. Das ist so ein typisches also er zieht sich dann aus, ne? Und das ist so ein Merkmal von jetzt habe ich den Begriff vergessen. Wenn man so eine bestimmte Krankheit hat, die einfach dazu führt, dass man das Gefühl hat, dass das einfach alles viel zu heiß ist und dann auch schon einen großen Realitätsbezug mehr hat, dann sieht man sich einfach aus und geht nackt in der Gegend rum. Und dann ist er halt hat sich im Auto ausgezogen, geht dann raus in die Kälte. Was wahrscheinlich, wenn man so eine Antacke hat, wo man das Gefühl hat, dass es zu heiß, wahrscheinlich die richtige logische Erklärung ist, was man jetzt machen sollte. Und dann kommt dieses Schwein. Dieses Zeichentrickschwein. Sie wollten ein echtes Schwein. Also Kaufmann wollte ein echtes Schwein haben. Hat dann aber erfahren, dass das nicht so einfach ist, weil so ein echtes Schwein nicht den Kopf drehen kann und auch auf so Umgebungen nicht laufen kann. Das hat auch nicht funktioniert. Und dann hat er mit den Leuten, mit denen er schon mal gearbeitet hatte für die Filme davor, die haben dann einen Schwein da einfach rein animiert. Ein spannend animiertes Zeichentrickschwein, das sich echt gut einfügt in diese Welt. Das unterhält sich dann auch mal mit dem Hausmeister ein bisschen, während sie durch die Schule gehen. Wir können nur beschreiben, was wir sehen. Wir sehen eine Preisverleihung. Ja, das ist echt weird. Und alle sind mit Theater-Schminke auf alt geschminkt. Und man sieht das volle Kanne. Und es ist nichts versteckt. Es scheinen halt irgendwie Jugendfreunde oder Jugendbekannte oder Begegnungen. Änderungen, Menschen. Sie ist auch dabei. Und es sind halt einen Haufen Leute dabei, die in dem Film eine Rolle gespielt haben und einen Haufen Leute dabei, die wahrscheinlich einfach in seinem Leben irgendeine Rolle gespielt haben. Die sind alle auf alt geschminkt. Für diese Auszeichnung. Es ist so ein bisschen eine Beautiful-Mind-Referenz. Er nimmt auch teilweise wirklich Worte. Er übernimmt Zitate aus dem Film. Wie er es die ganze Zeit macht. Beautiful-Mind steht auch in seinem Zimmer. Es geht hier nicht um einen Künstler oder einen kreativen Menschen, sondern um einen gewöhnlichen Menschen. Einen gewöhnlichen, einsamen Menschen. Einen gewöhnlichen einsamen Menschen, der sein Leben bereut. Aber ein Menschen, wie wir sie wahrscheinlich sehr oft sehen und einfach nicht so sehen. Wir gehen an ihnen vorbei und wissen nichts von ihnen. Und werden vielleicht Teil von ihrer Vorstellungswelt auch. Oder ihren Erinnerungen. Oh man. Ja, so ein alter immer unsichtbarer werdender Mensch. Ja. Oh Gott. Dann ist das traurig. Dann ist es vorbei. Er singt nochmal. Es gibt ein Fate to White. Wir sehen das zugeschneite Auto am nächsten Morgen. Was im Grunde der Hinweis ist, dass er gestorben ist. Ja. Er ist erfroren. Das waren die letzten Momente dieses Hausmeisters, denen wir beigewohnt haben. Sein letzter Tag. Er hat sich nochmal vorgestellt, was hätte sein können, was hätte werden können. Die Frauen, die er schön fand, die er gerne angesprochen hätte. Die mit denen er vielleicht mal eine Beziehung geführt hat, die nicht gehalten hat. Seine Eltern. Die, die ihn gequält haben in der Schule und bis zum Lebensende gequält haben. Wow. Das ist schon ein sehr deprimierender Film am Ende. Und vor allem, wenn man weiß, dass es alles in seinem Kopf ist. Ich hatte das ja bis zum Schluss nicht so beschlossen, dass das jetzt wirklich so ist. Ich hatte schon den Eindruck, dass der Hausmeister Jake ist. Aber ob das jetzt alles nur eine Zusammenfassung seines Lebens in seinem Kopf ist oder was. Das habe ich alles nicht so konkretisiert. Bis dahin. Dazu habe ich dann erst mal in der Recherche. Ja, das ist schon krass. Das ist schon übel. Und ich hoffe, dass Kaufmann weiter selbst Regie führt. Aber dass er vielleicht auch noch ein paar lustigere Sachen wieder macht. Weil er hat, er kann das. Humor geht mit Kaufmann. Du hoffst darauf, dass er wieder mit Spike Chauncey, George Clooney oder Michel Gondry zusammenarbeitet, um ein bisschen mehr Spaß am Leben zu haben? Na ja, dann ist er ja wieder nur Drehbuchautor. Aber ich will ja, dass er Regie führt. Weil das interessiert mich wirklich. Natürlich interessiert mich jedes Drehbuch, auch jedes kleine zusammenhängende Wortfetzchen, was er zusammenklöppelt, interessiert mich, weil das wirklich ein spannender Typ ist. Mich interessiert auch, was er an Regie macht. Und vielleicht ein bisschen hoffnungsvoller oder ein bisschen, wenigstens ein bisschen Humor, weil das doch jedem Film doch ein bisschen was rettet an Hoffnung. Also für mich ist ein Thinking of Ending Things der beste Film des letzten Jahres. Ganz klar auf Platz 1. Und ich liebe jede Minute davon. Und das ist wie bei seinen beiden vorherigen Filmen. Er ist wirklich fad. Er ist schwer zugänglich. Und er ist wirklich deprimierend. Aber wie Kaufman es schafft, in so einem surrealen, abstrakten und grotesken Setting so krasse Emotionen auszulösen. Für mich macht Kaufman, hat für mich so gewisse Parallelen zu David Lynch. Ich hab schon öfter mal gesagt, David Lynch ist so jemand, der es schafft, aus surrealen, verzerrten Handlungen spannendes Thriller zu machen. Egal wie surreal sie sind, man findet es spannend, man fiebert mit. Und das, was David Lynch bei Thriller oder Horror schafft, schafft Charlie Kaufman beim Drama. Er schafft surreal zu erzählen und abstrakt und experimentell zu erzählen. Und trotzdem krasse Emotionen bei mir auszulösen. Also ich liebe diesen Film und ich liebe auch seine beiden Filme davor. Und wenn dir ein Thinking of Ending Things zu deprimierend ist, dann solltest du Anomalisa niemals sehen. Das ist noch ein Nummer krasser. Ja, ich kann schon immer mal einen deprimierenden Film angucken. Es ist für mich auch tatsächlich eine Form von Eskapismus. Also ich würde sagen, ich bin eher so ein Sunshine-Typ. Das ist zu viel gesagt. Aber ich bin kein trauriger Mensch, kein leidender Mensch oder so. Mir liegt auch diese... Ich bin auch niemand, dem so diese leichte Menankolie liegt. Ich mag das Leben. Das Leben ist eigentlich ganz cool. Und sowas ist ganz gut. Mal so eine Flucht in so wirklich in so deprimierende Welten. Das hat für mich was Reinigendes. Das ist sowas Kathartisches. Genauso wie ich bei Horrorfilmen es mag, wenn ich wirklich Angst kriege, einfach weil das so alles einmal frei spült. Ja, ja, ich weiß vollkommen, was du meinst. Und das machen diese Filme auch. Natürlich ist das krass deprimierend und das macht dich erstmal fertig. Aber dafür liebe ich diesen Film, dass er mich so fertig macht. Ja, es ist wie bei mir mit Dead Man. Dead Man wie Johnny Depp, der ganze Film über nur stirbt. Und du hast einen Zug auf einem Gleis und das fährt jetzt einfach, du weißt, der fährt jetzt gnadenlos geradeaus. Irgendwann stirbt der und das war's. Aber der hat so viel Kraft dabei, das hat genau die reinigende Wirkung, die du beschreibst. Dieses Ich kann mich da jetzt voll reinfühlen und mich da einfach, ich kann voll aufrehen in diesem Film, weil er hat keine großen Überraschungen, er hat einfach nur einmal eine ganz bestimmte Stimmung und das ist ein großer Pool, in den ich einfach reinspringen und mich dort einmal drin suhlen kann. Und das macht dieser Film ganz genau so. Ja, das stimmt. Ich finde es tatsächlich, es passt auch ganz viel zu dem, was Kaufman macht, weil es eben auch so intim ist, weil es eben ein Kammerspiel ist, das im Auto und in diesem Haus stattfindet. Kaufman hat immer, egal ob als eigener Regisseur oder mit seinen Drehbüchern, in großen Räumen gedreht und große Welten eröffnet. Und dieses Intime, das passt so saugut zu ihm. Ich bin froh, dass er nicht so viel Geld hatte, dass er mal die Möglichkeit hatte, wirklich einen kleinen Intimenfilm zu machen. Ich bin sehr gespannt, was da noch kommt von ihm. Und wenn wir gerade bei dem größeren Blickwinkel sind mit anderen Filmen, können wir auch unsere Top 3 mal anschließen. Ja, einmal kurz durchatmen. Jingle. Unsere Liste. Einmal durchgeatmet. Top 3, jetzt kommen wir zu was positiveren. Top 3 Schlussmachfilme. Break-up-Movies, Scheidungsfilme, alles, wo Beziehungen in die Brüche gehen und nie wieder zu Kitten sind. Naja, ich habe aber auch ein bisschen mit an den Film gedacht, weil I'm thinking of ending things heißt ja in diesem Film beides. Beziehungen beenden und Leben beenden. Oh, jetzt hast du die harten Selbstmordfilme noch drin, nachdem wir so viel deprimierendes Gespräch hatten. Kommt von dir jetzt nochmal Filme, wo sich Menschen umbringen? Nein. Ich wollte sie nur mal auf den Tisch legen. Danke. Ich habe tatsächlich ganz klassische Schlussmachfilme. In jedem dieser Filme geht eine Beziehung in die Brüche. Ich habe einen, der ist ein bisschen dazwischen. Also nicht nur ein bisschen, der ist egal. Hast du honorable mentions? Nein, ich habe keine honorable mentions. Gar nicht zwei. Oh, okay. Aber keine schweren Filme. Der Rosenkrieg. Aus dem Jahre dass es der Scheidungsfilm schlechthin, wenn es um schwarze Komödien geht. Aus dem Jahre 1989 mit Michael Douglas und Kathleen Turner als Ehepaar, da es sich auseinander gelebt hat und dann während der Scheidung einen Krieg um das Haus führt, wer das Haus behalten darf. Inszeniert von Danny DeVito, der auch eine tolle Rolle als Anwalt von den beiden hat. Eine bitterböse, schwarze Komödie, der einfach nur einen Kampf zwischen zwei Menschen zeigt, die sich mal geliebt haben. Macht Spaß einfach. Platz Nummer zwei, honorable mention Nummer zwei. Ja? High Fidelity. Ein schöner Lieberfilm über einen kompletten Musiknerd, der von seiner Frau verlassen wird, von seiner Freundin und überhaupt nicht damit klarkommt und dann die Beziehung seiner Vergangenheit nochmal passieren lässt und sich fragt, warum haben sie mit mir Schluss gemacht? Und er ist ein ziemliches Heubaby und das wird auch ziemlich offensichtlich in dem Film und ein ziemlicher Ego ist, aber unglaublich unterhaltsam mit John Cusack und Jack Black in einer tollen Nebenrolle. Aha, okay. Ich weiß es nicht mehr. Ich hab den gesehen, aber es ist lange her. Muss ich meine drei nennen? Ja, du musst mit Platz drei dran. Platz drei, weil ich ihn vor kurzem gesehen habe und weil es so krass um das Ende also man kann ihn so interpretieren. Das ist ein Film, der ist kryptischer als den, den wir gerade besprochen haben. Jetzt sind wir bei richtig harten Surrealismus. Letztes Jahr in Marienbad und es geht auch um das Ende einer Affäre. Eine Frau und ein Mann begegnen sich in einem Hotel und er ist fest davon überzeugt, dass sie sich letztes Jahr da auch getroffen haben und dass sie eine Affäre hatten. Sie ist allerdings mit ihrem Ehemann da. Dieser Film besteht nur aus Monolog von dem Mann und ab und zu Dialog mit der Frau, die antwortet, unterlegt mit einer sehr wuchtigen Orgelmusik und die Kamera fährt durch die Gänge des Hotels und manchmal sieht man Dinge, die geschehen. Aus dem Jahr 1961 von Alain Renet. Und manchmal sieht man Dinge, die geschehen. Es ist so vielleicht für diese Episode auch so ein kleiner Reminder daran, dass Charlie Kaufman die Popcorn taugliche Variante von Surrealismus ist. Oh nein. Dieser Film ist ein 1,5 stündiges Requiem. Oh nein. Man weiß nicht, was passiert. Man weiß nicht, wo sie gerade sind, ob sie in der Vergangenheit oder in der Gegenwart in der Zukunft sind. Und im Gegensatz zu I'm Thinking of Ending Things gibt es nichts, woran man sich festhalten könnte. Weil man ganz oft auch einfach keine Menschen sieht, weil die Kamera einfach nur durch diese Räume fährt und dann Menschen vorbeihuschen oder merkwürdige Dinge tun. Ja. Ja. Wenn ihr euch I'm Thinking of Ending Things nicht schwer genug war, dann müsst ihr euch von Alain Renet letztes Jahr in Marienbad aus dem Jahr 1961 anschauen. Okay. Jut. Ich rechne damit, dass wir jetzt 20.000 Leute auf diesen Film loslassen. Und wir kriegen ganz viele Beschwerdemails. Flor, was tust du uns dann? Okay. Mein Platz drei, weil es in dem Film eigentlich nicht wirklich darum geht, aber das trotzdem einfach da rein gehört. Casablanca. Schön. Ja. Aber auf jeden Fall. Absolut ein Trennungsfilm. Ja. Aber wie wir schon öfter festgestellt haben, ist es eigentlich vor allem kein... Der Film, die Stärke des Films liegt nicht in der Beziehung. Nein. Aber ein großartiger Film. Ein Freiheitsfilm. Richtig, richtig toller Film. Aber eine unvergessene Schlussszene, wie er sie zum, weil die Nazis kommen, zum Flughafen bringt und alle seine Beziehungen spielen lässt, um es irgendwie hinzukriegen, dass sie... Mit ihrem neuen Typen. Mit ihrem neuen Typen, den sie eigentlich hat und gegen den sie sich aber eigentlich schon mal entschlossen hatte, weil sie dann doch bei ihm, bei Rick bleiben wollte, aber Rick dann sagt, du wirst es bereuen, vielleicht nicht heute, vielleicht nicht morgen, wenn du nicht auf dieses Flugzeug gehst. I'm looking at you, kid. Das heißt es nicht. Here is looking. Here is looking at you, kid. Ich schaue dir in die Augen, Kleines. Ja, was nicht die richtige Übersetzung ist, aber sehr ikonisch geworden ist. Deswegen habe ich auch Deutsch. Ich habe Re übersetzt. Ja, genau. Genau. Here is looking at you, kid ist eigentlich Prost auf dich. Okay. Das war mein Platz 3. Dein Platz 2? Humphrey Bogart und Ingrid Bergmann. Schön. Toll. 1942 war der Film auch alt. Wahnsinn. Wir haben gerade über den besten Film 2020 gesprochen. Keine Widerrede. Ich muss den Film, der beste Film aus dem Jahr davor, aus 2019 mit reinwerfen. Auch wenn ich ihn schon öfter erwähnt habe. Ja, ja, ja. Ich habe damit gerechnet. Großartiges Scheidungstrauma. Ich habe ihn immer noch nicht gesehen. Unfassbar gut. Von Noah Baumbach. Unfassbar guter Film. Es geht einfach um eine Scheidung und um den Kampf, den sie dann ausfechten. Und realistisch, emotional auffühlend. Es geht auch um Fragen des Sorgerechts. Ganz starker Film. Tragikomödie mit sehr viel Dramenanteil. Vielleicht müssen wir den mal zusammen gucken. Also ich habe ihn noch nicht gesehen. Ich weiß es nicht. Du würdest den Film auch mögen, denke ich. Ich höre immer wieder Gutes. Na gut. Mein Platz zwei, vergiss mal nicht. Auch Charlie Kaufman. Ja, Charlie Kaufman hat es offensichtlich drauf deprimierende Themen zu machen. Und eben Trennungsfilm. Wo ein unglaublich, also man kennt von ihm ja sonst nur Die Maske und dieses ganze Blödelzeug. Und das ist glaube ich eine seiner ersten Filme gewesen. Wo Jim Carrey sagen konnte, hier, ich zeige euch mal, was ich schauspielerisch tatsächlich auch dramatisch kann. Und nicht nur blödeln kann. Jim Carrey ist in dem Film wirklich, wirklich gut. Das Drehbuch scheint einfach unglaublich großartig gewesen zu sein. Und wer hat die Regie geführt? Michel Gontry. Aha, okay. Der hat damals vor allem noch, also der hat halt in den 90ern ganz viele Musikvideos gedreht. Und vergiss mal nicht, war tatsächlich sein zweiter Film. Und auch sein bester. Oh. Ja vielleicht liegt es am Drehbuch. Ja. Genau. Also es geht darum, dass Jim Carrey die Erinnerung an seine Beziehung löschen lassen will von einer Firma, die sich darauf spezialisiert hat, Erinnerungen auszulöschen. Weil seine Freundin Kate Winslet dasselbe getan hat. Und dann ja, das ist eigentlich der Film, der einem sagen kann und soll nach einer Beziehung. Also wenn ihr gerade aus einer Beziehung kommt und das Gefühl habt, ich will eigentlich alle Erinnerungen darin löschen, weil es viel zu schmerzhaft ist, guckt den Film und stellt fest, dass es vielleicht doch nicht so gut ist. Tut es nicht. Das ist mein Platz eins. Das ist dein Platz eins? Das ist mein Platz eins. Okay. Ja. Ich habe das Sandschein auf Spotless meinen. Ja. Den Originaltitel einmal reinzuwerfen. Ja ich habe überlegt, ob ich einen Platz eins in dem ich in der Beziehung bin, aber da hat sich gestritten mit Harold und Maud. Oh, oh, oh. Ja. Oh, okay. Ah ja, wir sind beim Schlussmachen im weiteren Sinne. Wir sind beim Schlussmachen im weiteren Sinne. Sie, sie, I'm thinking of ending things. Aber sie stirbt einfach, oder? Sie bringt sich nicht um. Doch, na klar bringt sie sich um. Sie bringt sich um? Ja, sie spricht die ganze Zeit davon, dass sie, ach, 80 ist doch ein gutes Alter, mit 80 sollte man sich umbringen. Hey, ich habe keine Erinnerungen mehr daran. Ich weiß, dass er sich die ganze Zeit versucht, Ja, inszeniert das. Und sie ist diejenige, die dann die sagt, das Leben ist ganz wunderbar, aber 80 ist doch ein gutes Alter, um zu sagen, jetzt ist Schluss. Okay. Ich hab das gespielt insofern. Du weißt es. Ich hab's auf der Bühne gespielt in Aachen, und das war wirklich ganz toll, so 50 Vorstellungen hintereinander. Toller Film, auch 70er, 1971, und so hippe Ästhetik trifft. Mit Cat Stevens Musik. Ja. Also, ganz, ganz, ganz toller Film. Wenn ihr Harold und Maude nicht gesehen habt, dann fehlt euch einer der wichtigsten Filme der Filmgeschichte. If you want to sing out, sing out. Ja. Ah, jetzt müsste ich meine Ukulele rausholen. Wir haben zwei sehr schöne Top-3-Listen. Ja, das war toll. Du hast ja auf deinem Platz eins dann jetzt schon ... Den hab ich den vorher weggenommen, tut mir sehr leid. Das ist total okay. Mach's nie wieder. Ihr hättet den Blick sehen sollen, ich bin jetzt ein bisschen ... Hab ein bisschen Angst. Okay, ähm ... Hast du noch ein Fazit, oder sind wir schon beim Fazit, oder sind wir noch irgendwo anders? Ich glaub, wir sind beim Fazit. Dann sind wir jetzt beim Fazit. Der beste Film des Jahres 2020. Der beste Film, der je von Netflix original exklusiv gemacht wurde, wobei das nicht viel zu sagen hat. Meisterwerk. Absolutes Meisterwerk. Wenn er mir ein kleines bisschen mehr Hinweise geben würde, dann würd ich das vielleicht unterschreiben. Aber auch nur vielleicht. Er ist schon wirklich gut. Er ist wirklich gut und er hat es schafft, dass diese Stimmung, die er rüberbringen soll, wirklich sehr intensiv und sehr ausdauernd rüberzubringen. Und ähm ... Ist aber leider keine Empfehlung für Menschen, die sonst nur so Hollywood-Riesenproduktionen gewohnt sind. Ja. Wer Marvel-Fan ist und sonst so kleine, independen Sachen, eher verschmäht, weil sie zu langsam erzählt sind. Kein Witz, ich weiß nicht, wenn man zu Depressionen neigt, wie sehr dieser Film triggern könnte. Keine Ahnung, ob das irgendwie krass sein kann. Weil es geht halt einfach auch um Reue im Leben. Und es hat natürlich auch eine Suizid-Thematik und so. Stimmt. Ich weiß nicht, ob man da eine Art Triggerwarnung dranstellen müsste oder ob das ein Abstrakt ist. Na ja, das hat mit der Abstraktität ... Abstrakt ... Was? Abstraktheit? Nicht viel. Nicht viel. Das macht bei dem einen mehr und bei dem anderen weniger Sinn. Ich glaube, es gibt keine generelle Triggerwarnung. Ich hatte eine lange Zeit, wo ich sehr zu Depressionen geneigt habe. Und ich glaube, es hätte trotzdem funktioniert. Okay. Ja. Ja. Danke, Johannes, dass du dich mit mir zusammen durch Dr. Sleep gefürchtet und durch ... I'm Thinking of Ending Things gelitten hast. Schick. Sehr gute, treffende Worte. Durchgelitten und durchgefürchtet. Vielen Dank für diese wundervolle Vorschlag, Dr. Sleep. Und ich bin froh, dass ich diesen ... Also, dass ich Thinking of Ending Things dann doch mal ... mir selbst auch verlegt habe, ohne zu wissen, was auf mich zukommt. Sonst wäre ich vielleicht vorsichtiger gewesen damit. War sehr schön diese Woche wieder. Ich freue mich auf nächste Woche. Und was dann kommt, das erfahrt ihr, wenn ihr noch ein bisschen dran bleibt für unser allgemeines ... Bis dann, Outro. Hahahaha. So, Johannes. Da sind wir wieder. Ich mach mal dein Mikro noch mal so ein bisschen hier so, das ist inzwischen abgestürzt. Ja, jetzt ist es näher an meinem Mund, vielen Dank. Wir müssen noch besprechen, was wir uns für nächste Woche anschauen. Ähm, fang du mal an. Ein Genre, das wir bis jetzt noch nicht hatten. Wir haben wirklich viele Genres abgedeckt. Wir sind vom Exploitation über die Kunst in den Experimentalfilm, über das Genre, Kino und das Drama gewandert. Wir haben Musicals geguckt, wir haben Zeichentrickfilme geguckt, wir haben alles geguckt. Ok, lass mich raten. Ähm, ähm, Science-Fiction-Pornos. Ja, fast. Nimm das Science-Fiction weg. Warte, nein, Moment. Wir haben noch kein Pornografischen Film geguckt. Und ich würde mit dir unglaublich gerne einen der ersten großen Pornohits gucken, der quasi im Alleingang das Golden Age of Porn eingeleitet hat. Können wir das getrennt gucken, bitte? Lass uns das getrennt gucken. Ein, ähm, oder wir machen es wie 16-jährige Teenager und machen beim Gucken so, als würden wir den anderen nicht beobachten, wenn er mal probiert. Oh Gott. Ok, Flo, du willst ernsthaft einen Pornogucken? Ich will einen Pornogucken und ich will, dass du auch einen Pornoguckst. Aber natürlich, Kunst ist unser Anspruch. Nichts weniger deswegen, ähm, Andy Warhol. Ach du Scheiße. Andy fucking Warhol hat Ende der 60er-Jahre einen Pornogetret. Hat er nicht noch mehr in der Richtung gedreht? Ja, der hat ganz viele wilde Sachen gemacht. Eigentlich fällt es auch in den Bereich Antikino und Experimentalkino. Und ich zeige dir im Prinzip einen der am ehesten zu konsumierenden Filme von Andy Warhol. Also nicht 8 Stunden Empire State Building Standbild. Ok, gut. Und gleichzeitig einen Film, der mit, dafür verantwortlich ist, dass in den frühen 70er-Jahren ein kleiner Pornoboom ausgelöst wurde, und zwar im Föeton. Aha, ist er für Emanuel zuständig oder was? Also verantwortlich? Emanuel ist doch kein Pornow, ich bin nicht. Das ist Soft-Erotik. Ja, aber hat nicht Emanuel auch irgendwie so zwei verschiedene Versionen? War das nicht so, dass die auch... Es gibt einen, es gibt Black Emanuel aus den 70ern. Und da hat der Regisseur gegen den, äh, hinter dem Rücken der Schauspielerin pornografische Szenen reingeschnitten. Die aber nicht von ihr waren, von der Hauptdarstellerin, sondern von irgendwelchen, was er dann halt noch gedreht hatte. Er hat dann halt noch Genitalien gedreht und die korpulieren. Aber wichtig ist, es wird ein Pornow, das heißt, wir werden einen Film schauen, in dem unsimulierter Sex stattfindet, in dem tatsächlich Penetration stattfindet. Ok, na gut. Und es ist ein filmhistorisch total interessanter Film und vielleicht kein Film, über dessen Qualitäten man groß diskutiert, sondern eher über seinen Impact auf die Filmwelt. Ok, ok, ich bin total gespannt. Ich hätte nicht gedacht, dass ich mal einen Podcast über Pornografie mache. Es gibt übrigens eine ganz tolle Episode vom CRE, Chaos Radio Express, von Tim Pritloff, wo er mit einer Kulturwissenschaftlerin zwei, drei, vier Stunden, die CREs dauern ja auch immer ewig, über Pornos diskutiert und über die Porno-Geschichte redet. Und sie hat sehr viel studiert, Pornografie und erzählt, macht ihm einmal so den kompletten Abriss, also wirklich alt, bestimmt schon fast 20 Jahre alt wahrscheinlich. Aber wenn ihr einen guten Podcast zum Thema Pornografie hören wollt, CRE aus dem Jahr 2000, irgendwas. Aber dann werden wir uns auch ein bisschen über Pornografie unterhalten, wahrscheinlich. Definitiv über Pornografie werden wir reden, über Andy Warhol werden wir reden, über Kunst und Sex. Ja, wahrscheinlich gar nicht so schlecht ist auch ein Thema, was man irgendwie, was in unserer Zeit ein bisschen aufholen muss, glaube ich. Glaube ich auch, ja. Okay, ja, ich bin gespannt, cool. Was hast du denn für mich? Ich bin, ich habe auch was mit Liebe. Oh, schön. Sissy, das finde ich super. Wir sehen uns nächste Woche mit Andy Warhol und mit Sissy von Johannes Franke. Special Edition. Nein, vielleicht Sissy auf ein anderes Mal gelegt, das passt nicht so gut in die Episode. Aber es geht um Romantik? Es geht um, na ja, es geht irgendwie, ja, es geht um Romantik, aber auf eine andere Art und Weise, als man es so aus den Romcoms kennt, und zwar Only Lovers Left Alive von Jim Jarmusch. Ja, das ist sehr, sehr lang her, dass ich den gesehen habe. Ich habe ihn noch nicht einmal gesehen. Aber du hast ihn gesehen. Tut mir leid, ja, ich habe ihn gesehen. Mist, ja, das Problem ist halt, langsam gehen uns die Filme aus, die der andere noch nicht gesehen hat. Also mit dir gehen sie nicht aus, mir schon. Also ich kenne nichts von dem, wovon du so redest. Aber du kennst eigentlich, glaube ich, inzwischen alles, was ich kenne. Nein, das stimmt, glaube ich, nicht. Meinst du nicht? Ja, du musst dich wieder mehr in die 50er und 60er Jahre im Musicalzene trauen. Ja, okay, aber das haben wir jetzt so oft gehabt. Ich traue mich noch nicht wieder. Okay, also ich freue mich total, weil das ist ein Film, den ich nicht mehr wirklich im Gedächtnis habe. Und das wird toll, den noch mal zu sehen. Ich weiß, dass ich ihn großartig fand, aber ich kann nicht mehr viel dazu sagen. Okay, na gut, dann bin ich mal gespannt. Sehr schön. Dann freue ich mich auf nächste Woche. Ja, wir gucken Pornos. Ja, bis dann. Bis dann, ciao. Ciao.
