Episode 8: Manche mögens heiß, Paperhouse

Wir reden über die Crossdressing-Komödie „Manche mögens heiß“ aus dem Jahr 1959 und den Gruselfilm „Paperhouse“ aus dem Jahre 1988. Damit haben wir mal wieder zwei Filme vor uns, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Auf der einen Seite ein Komödienklassiker, der in zahllosen Filmkanons ganz oben steht: Mit den Megastars Tony Curtis und Marilyn Monroe und in seiner kurzweiligen Inszenierung komplett darauf ausgelegt, das Publikum mit einem Dauerfeuer an Gags und Action zu unterhalten. Ob dies auch noch über 60 Jahre nach seinem Entstehen funktioniert, ist eines der großen Themen dieser Episode. Auf der anderen Seite steht ein kleiner versteckter Filmjuwel, der nie große Aufmerksamkeit erhielt und dessen Darsteller*Innen nach dem Projekt in der Vergessenheit verschwunden sind. Aber es ist auch ein Film, mit dem Florian viele persönliche Erinnerungen verbindet, vielleicht sogar DER Horrorfilm, der ihn am meisten geprägt hat. Gelingt es, Johannes davon zu überzeugen, dass das hier mehr ist als ein Düstermärchen, das seine besten Jahre hinter sich hat?

Natürlich gibt es auch wieder passende Top 3 Listen: Dieses Mal geht es um die besten Filme, die mit Cross Dressing spielen, sowie das Thema Traum im Film. Nicht einverstanden mit unseren Listen oder unserer Ansicht zu den rezensierten Filmen? Schreibt uns unter florian@mussmansehen.de


Manche mögens heiß [Billy Wilder]

(USA 1959)

DIE Komödie der guten alten Zeit. Naja, sofern man die Zeiten in denen eine Marilyn Monroe sich genötigt sieht das Image der dummen Blondine als Karriereweg für sich in Anspruch zu nehmen, als gute alte Zeiten bezeichnen möchte. Wenn man wie bei so vielen 50er Jahre Filme über das Frauen und Männer Bild dieser Zeit hinweg sieht, kommt man in den Genuss der besten Komödie aller Zeiten wie eine großangelegte Umfrage 2017 in über 50 Ländern ergab. Und ich bin geneigt ihm zuzustimmen. „Some like it hot“ handelt von zwei Musikern, die sich als Frauen verkleiden müssen, um Geld zu verdienen und vor einer Gaunerbande zu fliehen, die ihnen auf den Fersen ist, nachdem sie Zeugen einer Hinrichtung unter Rivalen wurden. Als Damen verkleidet, schließen sie sich einer Frauenkapelle an, die für reiche Hotelgäste spielt. Und es kommt wie es kommen muss, einer der Beiden verliebt sich in die Sängerin der Truppe. Und damit zu dir Plor. Ebenso verliebt in Marilyn Monroe wie Toni Curtis und die ganze Welt damals?


Paperhouse [ Bernard Rose]

(GB 1988)

Paperhouse mit dem deutschen Untertitel “Alpträume werden wahr” ist das Regiedebüt des britischen Regisseurs Bernard Rose aus dem Jahr 1988. Im Mittelpunkt steht die 11jährige Anna, die geplagt von einer schweren Krankheit für längere Zeit zu Hause das Bett hüten muss. Um sich die Zeit zu vertreiben zeichnet sie ein etwas schiefes, etwas krakeliges, aber nichtsdestotrotz schönes Haus in ihr Schulheft. Das aus ihrer Krankheit resultierende Fieber und immer wiederkehrende Ohnmachtsfälle sorgen dafür, dass sie in wiederkehrenden Träumen zu dem Ort reist, den sie zuvor gemalt hat. Um diesen wohnhafter zu machen, ergänzt sie das Bild im Wachzustand nach und nach um weitere Facetten: Treppen, verspielte Räume und den Jungen Marc, der ihr in ihrem Haus Gesellschaft leisten soll. Dabei verschwimmen die Grenzen von Traum und Realität immer weiter. Als sie schließlich ihren ständig abwesenden, alkoholabhängigen Vater in das Bild malt, entwickelt sich das idyllische Traumszenario zu einem schrecklichen Alptraum.

Paperhouse ist ein ungewöhnlicher Hybrid aus Düstermärchen, nostalgischem Fantasyfilm und psychoanalytischem Horror. Ein Film, der sich so sehr zwischen Kindheit und Erwachsensein platziert, dass es schwer ist, das richtige Publikum für ihn auszumachen. Mir hat der Film als Kind eine Heidenangst eingejagt, mich geradezu verstört zurückgelassen. Aber kann er auch ein erwachsenes Publikum in seinen Bann ziehen?

Transkript

Um den Zugang für Menschen mit Behinderungen zu erleichtern und um eine Volltextsuche nach Themen zu ermöglichen, haben wir beschlossen unsere Gespräche auch als Transkription zur Verfügung zu stellen.

Allerdings muss man dazu sagen, dass die heutigen Techniken automatisiert Transkriptionen herzustellen, doch immer wieder an ihre Grenzen stoßen und streckenweise unlesbare Texte hervorbringen. Eine händische Korrektur der Texte, ist ein Aufwand, der die Möglichkeiten dieses Podcasts bei weitem übersteigt. Trotz dieser Nachteile, überwiegen für uns die Vorteile einer (wenn auch fehlerhaften) Verschriftlichung.

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