Episode 11: Der Spiegel (Serkalo), The Hateful Eight

In der elften Episode treten zwei Filme gegeneinander an, die unterschiedlicher nicht sein könnten. The Hateful Eight aus dem Jahre 2015 und Serkalo aus dem Jahre 1975. Nicht nur 40 Jahre trennen diese beiden Filme sondern ganze Welten: Auf der einen Seite haben wir Quentin Tarantino, Independent- und Hollywooddarling des 21. Jahrhunderts, der im letzten Jahrzehnt ein besonderes Faible für Western entwickelt hatte, dass er in The Hateful Eight besonders auslebt. Auf der anderen Seite haben wir Andrei Tarkowski, Publikumsschreck und Cineastenliebling des 20. Jahrhunderts, der mit Serkalo seine Experimentierfreude und seinen Avantgardismus auf die Spitze treibt. Auf der einen Seite haben wir sowjetisches Kino mit Hang zum Epochalen, auf der anderen Seite US-amerikanische Westernnarrative, wie sie amerikanischer nicht sein könnten. Wir haben Avantgarde und Pop, Moderne und Postmoderne, Film als Spiel und Film als Seelenschau. Ob sich diese beiden Extreme miteinander versöhnen lassen?

Natürlich haben sich auch wieder zwei Top-Listen in unsere Episode geschmuggelt. Dieses Mal reden wir über die stärksten Mutterrollen in Filmen sowie die besten Kammerspiele aller Zeiten. Falls Ihr Anmerkungen, Kritik und Wünsche habt, schickt sie uns an florian@mussmansehen.de oder johannes@mussmansehen.de. Und falls euch die Episode gefällt, abonniert unseren Podcast in der App eures Vertrauens und hört auch in die älteren Episoden rein.

Der Spiegel [Andrei Tarkowski]

(Sowjetunion 1975)

Ein Kind schaltet einen Fernseher an. Darin zu sehen ein junger Mann bei einer Art Hypnose, einer Seance. Mit Hilfe einer spirituellen Kraft will er sein Stottern ablegen, will endlich richtig reden können. Richtig reden können… Darum geht es dem russischen Avantgarde Regisseur Andrei Tarkowski in seinem Film Serkalo – Der Spiegel von 1975. Und er wird reden. Viel und ausgiebig. Mal in trockenen Monologen, mal im Zwiegespräch mit seiner Exfrau, mal in einem fast religiösen Singsang, Gedichte seines Vaters rezitierend. Das sprechende Alter Ego des Filmemachers ist Akexej, ein vierzigjähriger Mann, der mit seiner Ex-Frau darüber debattiert, was mit ihrem gemeinsamen Sohn geschehen soll und der sich an seine Kindheit und Jugend in der ländlichen Sowjetunion erinnert.

Aber so präsent dieser Alexej mit seiner Stimme und seiner POV ist, im Zentrum von Serkalo steht etwas anderes: Es ist auch nicht Alexejs Mutter, deren Alltag und Fürsorge für die lange Zeit vaterlose Familie viel Raum des Films einnimmt. Im Zentrum des Spiegels steht die Zeit als solche: Die Erinnerung, mal verschwommen, mal verfälscht, mal schmerzhaft konkret. Das Oszillieren des eigenen Gedächtnisses zwischen Traum und Wirklichkeit, die wortwörtlichen Spiegelungen von Gegenwart und Vergangenheit, und das Metaphysische, das dieses komplexe Netz zusammenhält. Serkalo ist kein leichter Film, vermutlich der schwierigste Film Tarkowskijs. Er ist nicht linear erzählt, steckt voller kryptischer Bilder und Referenzen auf die russische und europäische Geschichte. Aber so oft er sich dem Verstehen entzieht, so gewaltig ist er auf einer emotionalen Ebene: Geisterhaft, erschreckend, romantisiert und wunderschön, langsam und introspektiv, pathetisch und gewaltig. Die Kritik war damals gespalten; epochale Seelenschau? Freudianische Masturbation eines übersättigten Künstlers? Der sowjetischen Kritik war er zu spirituell, zu mystizistisch, und auch heute noch tun sich viele Menschen schwer mit diesem langsam erzählten, verworrenen, rätselhaften Trip durch Raum und Zeit. Konnte er dich trotzdem begeistern, Johannes?

The Hateful Eight [Quentin Tarantino]

(USA 2015)

Der 2015 erschiene Western im tiefen Schneegestöber von Quentin Tarantino, erzählt von 7 paranoiden Männern und einer Frau, die durch einen Blizard in Wyoming in eine Hütte zusammengesperrt sind – jeder mit einer eigenen Agenda.
John Ruth will die Verbrecherin Daisy Domergue gewinnbringend nach Red Rock bringen. Major Marquis Warren hat ebenfalls 3 Verbrecher, allerdings tot, im Schlepptau und ausgerechnet der neue Sherif Chris Mannix der in Red Rock den Lohn der beiden auszahlen würde, ist auch mit von der Partie.

Ebenso wie Señor Bob, Oswaldo Mobray,  Joe Gage, General Sanford Smithers deren Backstory und Triebfkräfte sich erst spät im Film entfalten.
Ein Film der Seite Spannung großteils aus Paranoia, erhöhter Gewaltbereitschaft und Geld- und Machtgier speist. Irgendwie typisch Tarantino. Aber auch ein bisschen untypisch, aber an welchen Stellen? Hast du eine Idee dazu Plor?

Transkript

Um den Zugang für Menschen mit Behinderungen zu erleichtern und um eine Volltextsuche nach Themen zu ermöglichen, haben wir beschlossen unsere Gespräche auch als Transkription zur Verfügung zu stellen.

Allerdings muss man dazu sagen, dass die heutigen Techniken automatisiert Transkriptionen herzustellen, doch immer wieder an ihre Grenzen stoßen und streckenweise unlesbare Texte hervorbringen. Eine händische Korrektur der Texte, ist ein Aufwand, der die Möglichkeiten dieses Podcasts bei weitem übersteigt. Trotz dieser Nachteile, überwiegen für uns die Vorteile einer (wenn auch fehlerhaften) Verschriftlichung.

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00:00:00:09 – 00:00:04:09
Sprecher 1
Johannes, du glaubst wirklich, die Welt braucht einen weiteren Podcast?
00:00:04:17 – 00:00:05:19
Sprecher 2
Nein, eigentlich nicht.
00:00:05:19 – 00:00:10:16
Sprecher 1
Aber ich will einen Podcast machen. Zusammen. Dann brauchen wir irgendwas Cooles, worüber wir reden kann.
00:00:11:02 – 00:00:14:01
Sprecher 2
Wie wäre es mit Film? Du liebst Filme. Ich liebe Filme. Ist doch eine gute Idee.
00:00:14:07 – 00:00:16:13
Sprecher 1
Ja, aber wir lieben überhaupt nicht die gleichen Filme.
00:00:16:16 – 00:00:22:11
Sprecher 2
Ja, das könnte das Geile sein. Ich zeig dir Filme, die ich geil finde. Und du sagst mir Filme, die du geil findet.
00:00:22:13 – 00:00:26:19
Sprecher 1
Das heißt so Musicals aus den Fünfzigern von mir.
00:00:26:19 – 00:00:30:03
Sprecher 2
Für dich. Genau. Und koreanische Filme.
00:00:30:08 – 00:00:33:11
Sprecher 1
Mit russischen Untertiteln. Von mir für dich.
00:00:34:02 – 00:00:34:14
Sprecher 2
Okay.
00:00:35:01 – 00:00:37:02
Sprecher 1
Aber du weißt, dass das für Menge Streit sorgen kann.
00:00:37:23 – 00:00:39:09
Sprecher 2
Definitiv. Das ist lustig.
00:00:39:23 – 00:00:46:24
Sprecher 3
Bist du. Du. Du.
00:00:51:06 – 00:00:55:05
Sprecher 2
Herzlich willkommen. Jetzt wusstest du in meiner Ansage.
00:00:56:01 – 00:01:05:24
Sprecher 1
Ich wollte immer mal einen Podcast mit einem Räuspern oder Husten starten. Auch wenn man das vielleicht nicht machen soll. Ist toll. Und ich habe nicht mal in die Armbeuge gehustet, sondern direkt.
00:01:07:08 – 00:01:17:19
Sprecher 2
Ja, wir geben uns ja nicht die Hand. Ja, fast schon So, du rührst nur mit den Fingern meinen Mantel um. Oh, okay.
00:01:18:22 – 00:01:19:14
Sprecher 1
Folge elf.
00:01:19:20 – 00:01:22:20
Sprecher 2
Folge. Oh mein Gott, Wir sind zweistellig.
00:01:23:01 – 00:01:26:20
Sprecher 1
Schnapszahl Hast du dich schon von der Jubiläumsfeier letzte Woche erholt? Von dem Kater?
00:01:27:08 – 00:01:36:24
Sprecher 2
Ja, gerade so, aber so weit, dass ich gedacht habe, ich werde meinen Film mit einem Whisky trinken. Also, ich habe die Schnapszahl sozusagen jetzt auch ernst genommen.
00:01:37:03 – 00:01:38:04
Sprecher 1
Hast du tatsächlich gemacht?
00:01:38:07 – 00:01:38:12
Sprecher 2
Ja.
00:01:39:08 – 00:01:50:20
Sprecher 1
Bei meinem Film habe ich lass mich überlegen, was ich getrunken habe. Ich glaube, ich habe Popcorn dazu gegessen. Und wahrscheinlich hatte ich einen. Hatte ich da was? Den hatte ich ein Bier in der Hand. Trinkst du beim beim Film gucken?
00:01:51:08 – 00:01:55:08
Sprecher 2
Nicht immer, aber diesmal. Also, vielleicht muss man mit Whisky gucken.
00:01:55:11 – 00:02:00:08
Sprecher 1
Ja, stimmt auf jeden Fall. Ja, wir haben ja schon bei. Beim Film, den wir du für mich hast. Heute.
00:02:00:08 – 00:02:04:07
Sprecher 2
Sehr schön. Ich habe erwähnt, vielleicht für dich. Und du hast für mich sechs.
00:02:04:07 – 00:02:14:16
Sprecher 1
Der Spiegel von Andrej Tarkowski. Wir sind. Wir sind wieder bei unserem alten Prinzip neuen Film und einen etwas älteren Film. Ja, den wir letzte Woche zwei ganz aktuelle Thema hatten.
00:02:14:18 – 00:02:32:10
Sprecher 2
Wir sind zufällig ein bisschen. Also wir. Wir. Es ist ja nicht so, dass wir uns abstimmen, dass wir jetzt darüber nachdenken. Was wären das für zwei Filme, die wir zusammen gut in einer Episode packen könnten, sondern wir sind ja so renitent und sagen Nein, mich interessiert jetzt einfach mal das. Und das hat nichts mit dem zu tun, was dich interessiert.
00:02:32:10 – 00:02:39:24
Sprecher 1
Überhaupt kein Konzept bei der Filmauswahl. Wir nehmen einfach, was uns gerade in den Sinn kommt. Also tatsächlich, bei mir ist es oft so Ach, was würde ich denn unbedingt gerne mal wieder schauen?
00:02:40:05 – 00:02:40:20
Sprecher 2
Ja, okay.
00:02:41:04 – 00:02:48:15
Sprecher 1
Es spielt eine große Rolle. Und ansonsten auch die Frage Was ist noch auf meiner zu sehen? Liste? Das war zumindest bei dem Don Quijote der Fall.
00:02:48:22 – 00:02:49:02
Sprecher 2
Ja.
00:02:49:22 – 00:02:52:09
Sprecher 1
Und manchmal ist es auch einfach. Womit will ich Johannes quälen?
00:02:53:01 – 00:02:53:17
Sprecher 2
Und wie.
00:02:55:06 – 00:02:57:08
Sprecher 1
Heute habe ich was gefunden, um ihn zu quälen.
00:02:58:07 – 00:03:09:18
Sprecher 2
Ich möchte an dieser Stelle den geneigten Zuhörer einmal ermuntern, uns auch eine Mail zu schreiben oder einen Post irgendwo hin zu hinterlassen mit einem Filmtitel, den wir besprechen sollen.
00:03:09:21 – 00:03:11:07
Sprecher 1
Ja, wir nehmen gerne Vorschläge an!
00:03:11:10 – 00:03:12:17
Sprecher 2
Ja, mal gucken.
00:03:12:18 – 00:03:18:04
Sprecher 1
Also ihr fünf, wir wissen ja, ihr seid Filmtitel.
00:03:18:04 – 00:03:28:19
Sprecher 2
Wissen wir wahrscheinlich sogar. Wer von euch. Okay. Ja. Ja. Wollen wir dann einfach mit deinem vielleicht loslegen?
00:03:28:19 – 00:03:29:19
Sprecher 1
Hier legen wir beim Film los.
00:03:29:19 – 00:03:33:10
Sprecher 2
Fangen wir mit deinem an? Ich bin sehr gespannt. Stell doch den Film mal vor.
00:03:33:10 – 00:03:41:18
Sprecher 1
Russisches Avantgarde Kino Anbieter. Kosky, sag hallo. Beziehungsweise im Deutschen Der Spiegel von 1900 und 70.
00:03:44:09 – 00:03:49:12
Sprecher 1
Ich muss erst mal Gedanken sammeln. Oh Gott. Ach, das ist viel zu viel Text. Tut mir.
00:03:49:12 – 00:03:52:09
Sprecher 2
Leid. Wir können die ganze Episode damit füllen. Mach mal.
00:03:52:16 – 00:04:22:05
Sprecher 1
Ein Kind. Schaltet einen Fernseher an, darin zu sehen. Ein junger Mann bei einer Art Hypnose, einer Seance mithilfe einer spirituellen Kraft will er sein Stottern ablegen, will endlich richtig reden können, richtig reden können. Darum geht es dem russischen Avantgarde Regisseur Andrej Tarkowski. In seinem Film Sag Hallo von 1975 und er wird reden, viel und ausgiebig, mal in trockenen Monologen, mal im Zwiegespräch mit seiner Exfrau, mal in einem fast religiösen Singsang.
00:04:22:05 – 00:04:43:08
Sprecher 1
Gedichte seines Vaters rezitieren. Das sprechende Alter Ego des Filmemachers ist Aleksej, ein 40-jähriger Mann, der mit seiner Exfrau darüber debattiert, was mit ihrem gemeinsamen Sohn geschehen soll und der sich an seine Kindheit und Jugend in der ländlichen Sowjetunion erinnert. Aber so präsent dieser Alexej mit seiner Stimme und seiner Pfiff ist, im Zentrum von Sag Hallo steht etwas anderes.
00:04:43:20 – 00:05:10:11
Sprecher 1
Es ist auch nicht Alexis Mutter, deren Alltag und Fürsorge für die lange Zeit vaterlose Familie viel Raum des Films einnimmt. Im Zentrum des Spiegels steht die Zeit als solcher, die Erinnerung mal verschwommen, mal verfälscht, mal schmerzhaft konkret. Das Oszillieren des eigenen Gedächtnisses zwischen Traum und Wirklichkeit, die wortwörtlichen Spiegelungen von Gegenwart und Vergangenheit und das Metaphysische, das dieses komplexe Netz zusammenhält.
00:05:10:11 – 00:05:44:19
Sprecher 1
Carlo ist kein leichter Film, vermutlich sogar der schwierigste Film. Zuckowski. Er ist nicht linear erzählt, steckt voller kryptischer Bilder und Referenzen auf die russische und europäische Geschichte. Aber so oft er sich dem Verstehen entzieht, so gewaltig ist er auf einer emotionalen Ebene. Geisterhaft erschreckend romantisiert und wunderschön, langsam und introspektiv, pathetisch und gewaltig. Die Kritik war damals gespalten. Epochales Seelen, Schau, Freudianer, eine Masturbation eines übersättigten Künstlers der sowjetischen Kritik war er zu spirituell, zu Mystiker.
00:05:45:15 – 00:05:55:16
Sprecher 1
Und auch heute noch tun sich viele Menschen schwer mit diesem langsam erzählten, verworrenen, rätselhaften Trip durch Raum und Zeit. Konnte er nicht trotzdem begeistern? Johannes?
00:05:56:11 – 00:06:06:21
Sprecher 2
Gute Frage. Ich stehe noch zu sehr unter dem Eindruck des Filmes, als dass ich den Schritt zurück gewagt hätte, um zu gucken, ob, ob ich damit was anfangen kann.
00:06:07:20 – 00:06:08:19
Sprecher 1
Wann hast du denn geguckt?
00:06:08:23 – 00:06:09:15
Sprecher 2
Vorgestern.
00:06:09:18 – 00:06:11:12
Sprecher 1
Vorgestern? Okay, Menschen.
00:06:11:17 – 00:06:39:21
Sprecher 2
Gestern. Gestern, gestern, gestern. Siehste. So, so viel Zeit kommt einem das dann vor, wenn man aus diesem Film rauskommt. Ich habe ihn gestern gesehen und es ist wirklich, wirklich schwer darüber das überhaupt einen Gedanken zu fassen. Eine Frage an dich. Ja. Wie oft hast du diesen Film gesehen, bevor du auch nur irgendetwas verstanden hast? Okay, das ist ein bisschen sehr stark formuliert, aber.
00:06:40:04 – 00:06:42:04
Sprecher 1
Ich behaupte nicht, dass ich etwas verstanden hätte.
00:06:42:24 – 00:06:44:04
Sprecher 2
Auch das noch. Okay. Ja.
00:06:45:19 – 00:07:21:08
Sprecher 1
Also ich muss dazu sagen, um ein bisschen mal wieder in die emotionale, persönliche Geschichte reinzugehen. Das erste Mal habe ich den Film gesehen, als junger Student, und zwar ganz klar mit dem Ziel, den filmischen Kanon aufzupolieren. Und ich war kein großer Tschaikowsky Fan zur damaligen Zeit. Ich hatte von ihm gesehen am Solaris und hatte da wohl den Fehler gemacht, dass ich den unmittelbar nachdem ich das Buch gelesen hatte, gesehen habe und fand, dass er das Buch, was ich wirklich total liebe, was zu meinen Lieblings Science Fiction Roman gehört, dass er das überhaupt nicht verstanden hat und einfach so sein eigenes Ding draus gemacht hat, was er wahrscheinlich auch gemacht hat.
00:07:21:08 – 00:07:28:07
Sprecher 1
Das habe ich ihm damals ein bisschen übel genommen. Und dann habe ich Stalker gesehen, der total gehypt war und dachten naja, überschätzt.
00:07:28:14 – 00:07:28:24
Sprecher 2
Okay.
00:07:29:23 – 00:07:32:18
Sprecher 1
Und dann habe ich sag Hallo gesehen und.
00:07:33:00 – 00:07:34:14
Sprecher 2
Ich habe dann gesagt haben wir offenbar.
00:07:34:14 – 00:07:55:10
Sprecher 1
Mit einem Freund zusammen. Ich hatte nichts verstanden an diesem Film. Ich saß da, ich habe keine Ahnung, was da passiert, aber ich erinnere mich noch total gut an das Gefühl, was was der Film bei mir vermittelt hat. Und es war einfach. Ich war total erschlagen. Der Film hat mich wirklich im wahrsten Sinne des Wortes fertiggemacht. Und er, das macht er jedes Mal, wenn ich ihn sehe.
00:07:55:10 – 00:08:17:16
Sprecher 1
Und ich habe das jetzt gemerkt, als ich ihn wieder geschaut habe Film für diese Sendung. Ich habe den gar nicht so oft gesehen. Also es gibt Filme, die ich deutlich öfter gesehen habe, weil der Film mir teilweise Angst macht, weil ich diesen Film wirklich krass finde. Ich denke, dieser Film geht so ans Eingemachte. Es hat brutal spirituell, vielleicht kann man es so sagen Ja und weil ich bin überhaupt kein religiöser Mensch mehr.
00:08:17:22 – 00:08:26:10
Sprecher 1
Ich bin auch kein spiritueller Mensch, also überhaupt nicht. Und dieser Film trifft aber irgendwie so ein spirituellen Nerv, der offensichtlich irgendwo bei mir verborgen ist.
00:08:27:18 – 00:08:33:17
Sprecher 2
Wir brauchen wieder eine Sitzung, die sich wieder aufs Sofa wirklich setzt.
00:08:34:11 – 00:08:55:13
Sprecher 1
Wirklich, Das greift mich an, Dieser Film, dieser Film ist für mich wie eine Provokation, okay, und aber er ist in dieser Provokation sehr unglaublich mächtig. Ich finde, es ist ein Film, der mich einfach wirklich fertig macht. Er ist. Er zerreißt mich irgendwie. Es ist. Es ist ein Film, der weit über das hinausgeht, was, was andere Filme machen, weil ich weiß nicht genau, was da passiert ist.
00:08:55:13 – 00:09:11:16
Sprecher 1
Ich kann mir das nur so erklären, dass der Film irgendwann komplett dem Regisseur entglitten ist und sein eigenes Monstrum geworden ist. Weil also eigentlich genau genommen haben wir ja, es ist ja wirklich eine klassische Freudianer Geschichte versucht jemand seine Autobiografie in einem Film zu verarbeiten?
00:09:12:05 – 00:09:12:15
Sprecher 2
Okay.
00:09:12:24 – 00:09:32:13
Sprecher 1
Aber da kommt die scheitert damit irgendwie und das was daraus entsteht ist wirklich wie so ein Frankenstein Monster aus Erinnerungen Traum und Realität das Los zusammengehalten wird. Und ich glaube ich kann mir vorstellen, dass es auch dem Regisseur selbst Angst macht, was dabei entstanden ist. Und es ist ja das es eher was für die Kirche als fürs Kino.
00:09:32:13 – 00:09:34:11
Sprecher 1
Ich finde diesen Film krass, einfach nur.
00:09:34:18 – 00:09:49:11
Sprecher 2
Also ich hatte kurz überlegt, ob ich dich gleich am Anfang dieser Episode einmal schelte, weil wir ja Filme besprechen wollten und ich nicht. Keine Gemälde, die sich bewegen.
00:09:49:14 – 00:09:52:08
Sprecher 1
Ja, genau, Gemälde. Aber das ist noch mehr als es ist.
00:09:52:08 – 00:10:05:01
Sprecher 2
Noch mehr. Genau richtig. Es ist mehr, aber es ist. Irgendwie fällt es mir schwer, die Kategorie Film anzulegen. Das ist wahnsinnig schwer zu sagen. So, obwohl, und das ist auch das, was mich daran tatsächlich begeistert.
00:10:05:09 – 00:10:09:02
Sprecher 1
Ah, okay, das ist gut. Das ist das Wort Begeistert ist gefallen. Das ist schon mal gut.
00:10:10:14 – 00:10:30:21
Sprecher 2
Es ist. Es bleibt aber leider nicht nur bei begeistert. Aber es ist schon so, dass das der Film allein durch seine Ambitionen, so viel mehr sein zu wollen als ein Film oder so viel anders sein zu wollen als ein klassischer Film. Entwickelt eine Wucht dir, die dir, die einfach bewundernswert ist. Ja.
00:10:31:23 – 00:10:41:12
Sprecher 1
Es ist ja tatsächlich so, dass das die sowjetischen Film Behörden den Film als gefährlich angesehen haben. Ja, wegen seiner spirituellen Seite. Wegen. Wegen dem abstrakten, künstlerischen.
00:10:41:16 – 00:10:52:16
Sprecher 2
Ja fast schon aufklärerischen. Also vor allem auch was das, was die Kriegsursachen betrifft, das muss man schon sagen, dass die Russen waren nicht so zufrieden damit, dass die Kriegsszenen nicht heroisch waren.
00:10:52:16 – 00:11:16:20
Sprecher 1
Viel zu realistisch, viel zu realistisch in den Kriegsszenen und viel zu unrealistisch in allem anderen Drumherum und mir viel zu sehr diese westliche Dekadenz, was das künstlerisch etwas was Experimentelles betrifft. Ich kann nachvollziehen, dass sie den Film gefährlich fanden. Ich finde diesen Film auch irgendwie gefährlich. Der hat, der hat was propagandistisches für ihren spirituellen Blick auf das Leben und auf das Sein.
00:11:17:00 – 00:11:22:19
Sprecher 1
Ja, weil es ist ja, es ist ja auch die Geschichte eines sterbenden Menschen.
00:11:23:15 – 00:11:32:10
Sprecher 2
Ja, das, was einem aber nicht klar ist, nee, genau das kriegt man nicht mit. Das kriegt man ganz am Ende. Da hat man so ne Ahnung davon, dass es vielleicht darum gegangen sein könnte.
00:11:32:22 – 00:11:44:02
Sprecher 1
Aber so und das ist auch so ein bisschen Der Film steht permanent in Kontakt mit dem Jenseits oder mit der Vorstellung von Jenseits, die der Film hat. Es gibt Geistererscheinungen.
00:11:44:19 – 00:12:11:05
Sprecher 2
Wobei er das nicht so richtig formuliert. Also er gibt einem das Handwerkszeug nicht mit zu dekodieren, was er, was er meint. Das heißt, man kann es sehr schnell übersehen, dass es irgendwie auch. Auch die Zeitebenen kann man übersehen. Man kann alles eigentlich, wenn man irgendwann einfach nur noch aufgibt, weil man guckt sich das anders. Ich suche jetzt mal nach Anhaltspunkten und dann muss man irgendwann aufgeben und sagen Ja, ich komme, ich komme, das ist in Ordnung.
00:12:12:02 – 00:12:28:15
Sprecher 1
Das ist zweite Der Film ist nicht nur brutal spirituell, sondern auch brutal kryptisch. Ja, und zwar tatsächlich. Was man wirklich dazu sagen muss. Ich habe ihn als junger Student gesehen. Als junger Student findet man das total geil. Das hat so was, hat auch so was von Masturbation, wenn man einen Film sieht. Und dann fängt man an, ihn zu entschlüsseln.
00:12:28:15 – 00:12:43:14
Sprecher 1
Oder wenn man ein Buch liest. Man fängt an, es zu entschlüsseln, aber kryptisch ist ja nicht gleich gut. Kryptisch ist ja auch oft, dass man denkt Aber Regisseur Es ist nur, findet sich gerade voll geil darin, was zu erzählen, was kein Mensch versteht. Aber soll, aber willst du nicht verstanden werden?
00:12:43:17 – 00:13:07:01
Sprecher 2
Genau das habe ich. Ist so was habe ich mir aufgeschrieben, was irgendwie ganz am Ende, als ich dann dasaß und dachte okay, was kann ich jetzt, was kann man darüber sagen? Und das ist eine der Sachen, die ich aufgeschrieben habe, ist, dass dieser Film irgendwie keine Mühe sich wirklich gibt, mich so richtig einzubeziehen und mir so richtig, wirklich was zu erzählen.
00:13:07:20 – 00:13:20:09
Sprecher 2
Irgendwie hab ich das Gefühl, dass der Film einfach zum Selbstzweck vor sich hin arbeitet und Zeug verarbeitet, was nichts mit mir zu tun hat. Also es ist streckenweise schwierig, emotional beteiligt, so.
00:13:21:00 – 00:13:32:08
Sprecher 1
Dass das autobiografische Moment natürlich, also der Kosky hat hier ganz klar verarbeitet, was er als Kind und junge Erwachsene erlebt hat. Der Protagonist Alexej seiner.
00:13:32:09 – 00:13:33:16
Sprecher 2
Er ist der Protagonist, versteht.
00:13:35:23 – 00:14:08:04
Sprecher 1
Seine Mutter Natalia. Nein, Quatsch nicht Natalia. Genau. Maria oder Mascha ist eine Mutter. Und die zieht ihre Kinder größtenteils allein. Groß, weil der Vater nicht da ist. Der Vater ist im Krieg. Ja, und ist dann irgendwie weg. Und das ist eins zu eins die Geschichte von Tarkowski, dessen Mutter sich alleine um die Kinder gekümmert hat. Der Vater hat die Familie früh verlassen und der 40-jährige Protagonist Alexej, der parallel erzählt wird, hat auch seine Frau und sein Kind verlassen.
00:14:08:19 – 00:14:36:06
Sprecher 1
Und das ist natürlich auch Tarkowski Geschichte. Tarkowski hat auch seine Frau und sein Kind verlassen. Es gibt total diesen autobiografischen Moment und es ist klar, es gibt hier Tarkowski baut kein Film, in dem man sich mit dem Protagonisten identifiziert, weil so eindeutig ist, dass der Protagonist ein Alter Ego Tarkowski ist. Sowohl seine Erinnerungen an seine Kindheit als auch die Jetztzeit, das sind so die wichtigsten großen Zeitebenen, die den Film irgendwie zusammenhalten.
00:14:36:20 – 00:14:54:06
Sprecher 1
Sind beide einfach Tarkowski Sehr genau das ist es, was Autobiografisches. Es ist ganz viel Autobiografisches drin, und dadurch entsteht natürlich eine gewisse Distanz, weil das Publikum identifiziert sich nicht mit dieser Figur, die so ganz, sehr spezifisch das Leben Tarkowskij gelebt hat und lebt.
00:14:54:09 – 00:15:29:07
Sprecher 2
Ja, wobei aber trotzdem die die wesentlichen Punkte für die Zeit, in der der Film entstanden ist, wahrscheinlich vielen, gerade Russen aus der Seele gesprochen haben. Also die ganze Land Kriegsgeschichte, dieses Ganze, diese ganze Art und Weise zu leben und und irgendwie aufgesprungen zu sein teilweise und auf dem Land dann anzukommen und irgendwie sich zu beugen. Und dieses ganze, ich weiß nicht, diese Dinge, dieses Gefühl, das Lebensgefühl, was der Film mit sich bringt, ist wahrscheinlich, nehme ich mal an, für die Russen damals durchaus sehr.
00:15:30:06 – 00:15:33:00
Sprecher 2
Ja, ein Punkt zum Andocken gewesen. Ja.
00:15:33:12 – 00:15:42:09
Sprecher 1
Das ist gut möglich. Ich finde, es spielt für mich tatsächlich nicht so eine große Rolle, weil ich den Protagonist, weil ich den Protagonisten nicht als das wesentliche Element des Films wahrnehme.
00:15:42:24 – 00:15:44:09
Sprecher 2
Aber er heißt Protagonist.
00:15:44:11 – 00:16:09:02
Sprecher 1
Ja, aber das ist, das ist das, was ich meinte, als ich gesagt habe, dieser Film entgleitet irgendwie dem Regisseur, weil das die Personen, die er erzählt, und das ist ja ein relativ überschaubares Personen Konstrukt. Also wir haben den Alexej, wir haben seine Mutter Maria. Ja, dann mach das bitte schön vom Mikrofon, damit man es gut hören kann. Wir haben seine Exfrau Natalia gespielt, von derselben Schauspielerin wie seine Mutter.
00:16:09:18 – 00:16:21:18
Sprecher 2
Und glaube, das ist, wo ich die ganze Zeit denke. Äh, okay. Und jetzt sind sie plötzlich nur schwarz weiß. Nie. Das ist auch Vergangenheit. Ist das Zukunft? Nein. Moment, Was ist das? Und ich weiß es nicht.
00:16:21:18 – 00:16:44:08
Sprecher 1
Es gibt kein klares Konzept, was die Farbgestaltung betrifft. Es sind Vergangenheit. Szenen sind in Farbe und Gegenwart, sind in Schwarzweiß. Gegenwart. Szenen sind in Farbe, Vergangenheit. Szenen sind in Schwarzweiß. Es ist völlig unklar. Es fließt alles ineinander über. Und dann? Die vierte Person ist Ignaz, der Sohn von dem Alexej, der von dem selben Schauspieler gespielt wird wie der jugendliche Alexej bei seiner Militärausbildung.
00:16:45:23 – 00:17:13:10
Sprecher 1
Und das war’s eigentlich. Es ist eine ganz banale Geschichte. Es ist die Geschichte von Alexej, der von seiner Mutter ohne Vater auf dem Land großgezogen wurde, der zu seiner Mutter eine sehr spezielle Beziehung hat. Irgendwie eine Art tiefe Liebe, gleichzeitig aber auch einer Distanz, der sich von seiner Frau getrennt hat, der mit seiner Frau darüber diskutiert, was mit ihrem gemeinsamen Sohn geschehen soll, mit Knut und der schließlich am Ende des Films stirbt.
00:17:14:07 – 00:17:18:19
Sprecher 1
Das ist das, was das ist. Erst mal das Grundkonzept des Künstlers. Der Film erzählt das natürlich nicht.
00:17:18:19 – 00:17:39:21
Sprecher 2
So, aber ja, das ist das Problem. Ich weiß es halt nicht. Das ist ein Grundkonzept. Nachdem ich recherchiert habe, weiß ich ja, dass das ein Grundkonzept ist. Aber ja, ich weiß halt nicht, wer wer ist, wer und wann es wer, wer. Und sie geben sich auch keine große Mühe zu sagen diese Schauspielerin spielt zwar zwei unterschiedliche Rollen, aber das sind unterschiedliche Figuren.
00:17:40:07 – 00:17:52:21
Sprecher 2
Weil ich nicht ich. Ich habe keinen Anhaltspunkt. An dem auch. Es ist ja kein narrativer Film. Ja, das heißt, die Narrative kann mir nicht erzählen. Das ist jetzt übrigens eine andere Figur. Das heißt, Sie müssten es eigentlich anders machen, aber Sie tun es nicht wirklich.
00:17:52:22 – 00:18:21:02
Sprecher 1
Nein, Sie überhaupt nicht. Sie wollen es ja auch bewusst ineinanderfließen lassen. Es gibt ja ganz, ganz am Anfang gibt es ja eine Szene, in der Natalja in das Fenster guckt, und dann sehen wir die Spiegelung von Maria, also von der Mutter sehen wir, wenn, wenn. Wenn seine Exfrau ein Fenster guckt, spiegelt sich die Mutter darin und die seine und seine Mutter sehen wir alt auf und sie läuft mit Kindern über eine Wiese.
00:18:21:15 – 00:18:40:17
Sprecher 1
Es ist ganz am Ende und gleichzeitig liegt die junge Mutter im Gras und beobachtet die alte Mutter. Ich hatte tatsächlich, wenn ich jetzt so drüber nachdenke, aber ich habe ihn schon so oft gesehen, dass es mir schwer fällt, das noch zusammenzukriegen. Ich habe ja, wenn ich den Film jetzt sehe, es für mich eigentlich nie einen Moment klar, ob das jetzt Natalja oder Maria ist.
00:18:41:12 – 00:18:44:04
Sprecher 1
Es gibt, es gibt nicht den Moment, wo ich denke, wer ist das jetzt gerade?
00:18:44:17 – 00:18:46:17
Sprecher 2
Ich. Ich habe an der Stelle sowieso aufgegeben.
00:18:47:00 – 00:19:11:00
Sprecher 1
Also kann man auch nur aufgeben. Es gibt ja durchaus diese konkreten Szenen, also gerade die Szenen aus seiner Kindheit, in dem Maria im Mittelpunkt steht, sind ja teilweise realistisch. Ist ein bisschen viel gesagt, aber es sind Geschehnisse, die eine gewisse Narration haben, zum Beispiel Die ist der erste Moment, wo seine Mutter viel Raum bekommt.
00:19:11:00 – 00:19:13:24
Sprecher 2
Aber und jetzt so erzählt, dass man schon weiß.
00:19:14:09 – 00:19:27:23
Sprecher 1
Dass aber das ist doch sehr konkret. Sie sitzt da auf dem Zaun und raucht eine Zigarette. Es kommt ein Fremder, ja, ein Doktor, der mit ihr flirtet, der sich zu ihr setzt, der übers Leben philosophiert, und der Zaun bricht ein.
00:19:28:19 – 00:19:56:07
Sprecher 2
Was eine sehr schöne Situation ist. Das haben sie schön schön gemacht und ich habe die ganze Zeit noch gedacht, das sieht relativ dokumentarisch aus. Von der von der Kamera und vom vom Licht. Weiß nicht, wie viel Licht die da wirklich gesetzt haben oder nicht oder was oder wie, aber er scheint ja gut Budget gehabt zu haben. Ja, und dann krachen sie da auf diese, auf dieser auf diesen Zaun ein und ich denke mir okay, das wird nicht einfach nur so passiert sein am Set, das müssen sie gebaut haben vorher.
00:19:56:07 – 00:20:15:17
Sprecher 2
Das heißt, Sie werden schon ein bisschen Budget gehabt haben. Das heißt, ich werde jetzt einen Film angucken, wo tatsächlich, wo ich unterstellen kann, dass alles Absicht ist, was mir vorher nicht ganz klar war, weil er benutzt auch eine Kameraführung mit, mit, mit so Zooms und so. Also normalerweise ich ich bin kein großer Fan von Zoom, muss ich sagen.
00:20:15:17 – 00:20:40:03
Sprecher 2
Ich. Mag es, wenn jemand sich vorher überlegt, wie würde falsch sein und sich vielleicht überlegt Ich will eine Bewegung Abfahrt von A nach B haben, aber dann bewegt sich bitte die Kamera physisch von A nach B und macht keinen Zoom mit einem Objektiv. Das finde ich ganz komisch, ganz oft. Ich finde, dass Dokumentarfilme das dürfen. Und ich finde, dass so Spionage Sachen wie Born de Born Identität wie heißt das Ding?
00:20:40:03 – 00:21:17:07
Sprecher 2
Ja, diese Born Verschwörungs Sachen, dass sie das dürfen, weil die im bestimmten, wenn es um Spionage und so um beobachten und so dass da auf das in bestimmten Situationen. Und Tarantino macht das auch. Da finde ich es aber auch schon nicht mehr gut. Aber, aber hier macht er das auch und deswegen habe ich so dieses diesen Eindruck von von dokumentarischer Kamera und dokumentarischer Einführung sowieso durch diesen Jungen, der diese Hypnose am Anfang durchmacht und man das Gefühl hat, dass man in einem tatsächlich gerade stattfindenden irgendwas beiwohnt, weil so und so, dass ich in den Film erst mal reinkommen muss, erst mal rausfinden muss Aha, okay, ich muss die Zeichen deuten.
00:21:17:22 – 00:21:24:14
Sprecher 2
Das ist tatsächlich ein Film, der nicht einfach nur die Kamera drauf hält und guckt, was passiert, sondern das ist alles ganz klar abgesteckt.
00:21:24:17 – 00:21:35:04
Sprecher 1
Ja klar montiert. Also das mit den Zooms ist wahrscheinlich auch einfach ein Phänomen seiner Zeit. Deswegen macht Tarantino das natürlich auch, weil das ist ja auch einfach Reminiszenzen an das Kino der 70er und 60er Jahre sind.
00:21:35:16 – 00:21:35:22
Sprecher 2
Ja.
00:21:36:11 – 00:21:57:00
Sprecher 1
Und ich finde es auch irritierend, weil es einfach komplett aus dem Trend raus ist. Es wird, es wird nicht mehr gemacht. Keinen, keinen Film machen setzt große ein. Es sei denn, es sind halt wirklich Amateure. Und sobald du uns siehst, hast du das Gefühl, dass ein Amateur vor dir oder er halt so eine Referenz auf klassisches Kriminal Kino auf Hitchcock auch.
00:21:57:00 – 00:21:59:05
Sprecher 1
Hitchcock hat ja auch mit Zooms gearbeitet, das stimmt ja.
00:22:00:06 – 00:22:07:21
Sprecher 2
Aber der hat diesen ganz wundervollen wichtiger Effekt und der, der mit Zoom arbeitet. Aber eben auch mit physisch bewegter Kamera, was eben den Effekt überhaupt erst möglich macht.
00:22:07:23 – 00:22:31:14
Sprecher 1
Ja, aber genau, Zooms wirken. In heutigen Film wirken Zooms immer eher so billig und schwach, weil man das glaube ich eher, weil ich halt auch sehe, dass das Filme aus der Zeit sind. Und du siehst, in dem Kino siehst du die überall. Das ist ja auch im Mainstream Film aus der Zeit, das ist einfach so, da wurde das einfach noch gemacht und das ist vielleicht auch wirklich so eine, so eine Gewöhnungssache.
00:22:31:17 – 00:22:37:08
Sprecher 1
Es ist einfach, wie wir für mich sozialisiert sind. Wir sind einfach völlig anders sozialisiert. Wir haben, wir sind mit anderen Filmen groß geworden.
00:22:37:14 – 00:23:05:21
Sprecher 2
Ja, wobei jedes Mittel immer im Zuschauer bestimmte Emotionen und bestimmte Eindrücke weckt, wie zum Beispiel, dass man das Gefühl hat, irgendwie durch einen Zoom bist du Beobachter im hier so und guckst und und und bis zum voyeuristisch. So, so ein Gefühl macht für mich den Zoom eigentlich. Und diesen Effekt kann man nutzen, aber das macht der Film ja nicht.
00:23:05:22 – 00:23:18:08
Sprecher 1
Macht das Gefühl für dich das vor allem, weil du selbst Kameras in der Hand hast und weißt, wie ein Zoom funktioniert. Weil du kannst ja vom normalen Zuschauer, der jetzt nicht viel mit Kameras operiert, erwarten, dass er unbedingt dieses Gefühl hat, weil.
00:23:18:24 – 00:23:45:05
Sprecher 2
Nein, ich glaube, das ist so, ich glaube, das ist ein psychologischer Effekt, in den man mehr oder minder bewusst oder eher unbewusst wahrnimmt. Je mehr man sich mit Kamera beschäftigt, umso bewusster. Ja, aber das. Ich glaube, es kommt daher, dass du, wenn du ein Feldstecher an die Augen setzt, hast du so ein wackeliges gesamtes Irgendwas. Und dieses Bild, dieses Konzept, etwas zu beobachten durch eine Linse auf eine bestimmte Art und Weise beim Fotoapparat.
00:23:45:05 – 00:24:01:15
Sprecher 2
Wenn du Fotoapparat in der Hand hast und da eine lange Linse vor hast, die macht das gleiche als normal Zuschauer, der sonst keine Kameras bedient oder Kameras hat, der hat nur diese Referenzpunkte wie ein Knipser, einen Fotoapparat oder eben so einen Feldstecher oder so was.
00:24:01:15 – 00:24:11:07
Sprecher 1
Wahrscheinlich könnte jede Zuschauerin, jeder Zuschauer das unterscheiden, was ein Zoom ist und was eine Bewegung ist, obwohl sie sich nicht mit der Technik dahinter auseinandergesetzt haben. Du siehst den Unterschied einfach selbst.
00:24:11:20 – 00:24:22:02
Sprecher 2
Ja, man sieht ja auf jeden Fall. Aber ich weiß nicht ganz genau, ob man ihn wirklich identifizieren kann, wenn man sich nicht so grundlegende Dinge davon hat, wie so was physikalisch aussehen müsste.
00:24:22:12 – 00:24:42:23
Sprecher 1
Die Frage ist was, wie, wie, wie ein Zuschauer darauf reagiert, wenn ihm quasi zwei gleiche Bilder vorsetzt. Einmal wird reingefahren mit einem Dollar und einmal wird mit der Kamera rein reingepumpt. Wahrscheinlich würde er tatsächlich sagen bei der Zoom Aufnahme. Ah, das ist, wo jemand genauer hinguckt und bei der Kamera. Aber beim Dolly würde er wahrscheinlich eher sagen Ah, das ist jemand, der sich im Raum bewegt.
00:24:43:02 – 00:25:00:24
Sprecher 2
Ja, wahrscheinlich. Und das ist auch der große Unterschied in der Erzählweise. Nur ganz kurz für die Zuhörer, die nicht wissen, was ein Dolly ist. Dolly ist im Grunde ein ein, wenn man ein Klavier transportieren möchte, dann hat man so ein Brett mit Rädern unten dran. Im Grunde ist es ein besseres Brett mit Rädern. Unten dran auch.
00:25:00:24 – 00:25:02:05
Sprecher 1
Kameras von Skateboard fahren?
00:25:02:09 – 00:25:24:07
Sprecher 2
Ja, genau. Im Grunde hast du eine Kamera. Die, die bewegt wird auf einem sogenannten Dolly. Ja, und ich glaube, deswegen wird sollte ein Zoom auch ganz sparsam eingesetzt werden. Weil im Dolly einfach du andere Sachen erzählst als mit einem Summen. Und wenn du versuchst, eine Dolly Fahrt mit dem Zoom zu machen. Das geht einfach nicht.
00:25:24:08 – 00:25:45:07
Sprecher 1
Funktioniert nicht. Das geht nicht. Das sieht auch kacke aus. Aber das ist. Das sieht auch kacke aus, weil wir es halt gewohnt sind. Ich frage mich wirklich, ob es einfach auch so eine Gewöhnung an bestimmte filmische Stilmittel ist, weil vieles aus der damaligen Zeit wird heute nicht mehr benutzt und vieles aus der damaligen Zeit wird wirkt, wenn es heute wieder eingesetzt wird, in Filmen irgendwie merkwürdig, verstörend.
00:25:46:14 – 00:26:00:24
Sprecher 1
Und ich glaube, es ist auch viel einfach. Wie wird unsere Wahrnehmung gesteuert? Durch das, was wir alltäglich sehen. Wir sehen einfach keine Zooms mehr. Wir sehen einfach im Kino keine großen Zooms mehr. Ich überlege gerade auch.
00:26:00:24 – 00:26:07:07
Sprecher 2
Eine biologische Frage Was? Eine biologische, biologische Frage? Weil du läufst in der Gegend rum und du hast keinen Zoom auf den Augen.
00:26:07:17 – 00:26:08:05
Sprecher 1
Ja, das stimmt.
00:26:08:05 – 00:26:08:22
Sprecher 2
Es geht nicht.
00:26:09:23 – 00:26:29:23
Sprecher 1
Nein, Dolly hat es. Natürlich. Es ist von ihr als Bewegungsablauf viel natürlicher als das, was mit einem Zoom passiert. Das ist eine große Rolle. Ja. Ja, da gebe ich dir recht. Ja, aber diese erste Szene. Man denkt fast, dass es okay ist, ist eigentlich eine normale Filmszene. Dass in dieser Schräge Anfang war. Und dann fängt er aber an, das Gedicht zu rezitieren.
00:26:30:08 – 00:26:34:22
Sprecher 1
Das ist das mit dem religiösen Singsang. Er zitiert da ein Gesicht, ein Gedicht von seinem Vater Arsenij Tarkowskij.
00:26:35:14 – 00:26:37:11
Sprecher 2
Der Dichter war ja auch sehr berühmt war oder?
00:26:37:12 – 00:26:59:18
Sprecher 1
Ja, genau. Relativ berühmt also auf jeden Fall. In der russischen Kultur kennt man den Namen und aber wahrscheinlich auch berühmt, weil er der Vater von Andrej Tarkowski ist. Walter Kempowski ist wirklich. Wenn es um russische Filmemacher geht, dann gibt es halt Sergej Eisenstein und Andrej Tarkowski für uns, für das Ja.
00:27:00:11 – 00:27:01:18
Sprecher 2
Ist ja okay.
00:27:02:23 – 00:27:30:09
Sprecher 1
Aber ich glaube, wenn man die berühmtesten russischen Künstler aufgezählt werden würden von Russen, dann würde Tarkowski auch relativ weit oben landen. Ja, genau. Und er zitiert dieses Gedicht komplett und es ist kein kurzes Gedicht und er macht das auch. Ja, in so einem religiösen Singsang, während wir einfach dieses Landhaus sehen und das Kind mal rumläuft, das Licht gesagt, kann wir noch einmal festhalten, dass das Licht in dem Film fantastisch ist.
00:27:30:14 – 00:27:50:09
Sprecher 1
Diese Wechsel zwischen Hell und Dunkelheit, wenn die Kamera von außen in das dunkle Bauernhaus rein leuchtet oder wenn die Kamera von innen aus dem dunklen Bauernhaus nur so einen kleinen Türspalt erwischt und da aber sehr in die Weite geht und den Wald und die Wiese zeigt. Das ist Ich finde, das ist ein ganz fantastischer Einsatz von von Licht und Schatten, von Licht und Dunkelheit und.
00:27:50:17 – 00:27:51:24
Sprecher 2
Überhaupt die ganze Kamera.
00:27:51:24 – 00:27:55:00
Sprecher 1
All das sind wunderbar das, das.
00:27:55:02 – 00:28:12:02
Sprecher 2
Das rettet den Film auch für Leute, die die in den ersten fünf Minuten aufgeben. Ja, weißt du, dann kannst du einfach den Film angucken und freuen. Dich freuen, dass die Bilder so schön sind, weil es wirklich ganz viele tolle Bilder dabei. Natürlich bist du dann irgendwann verstört, weil du plötzlich Kriegsbilder vor die Nase gesetzt bekommst und nicht ohne.
00:28:12:10 – 00:28:31:06
Sprecher 2
Also wirklich auch lang und ausdauernd und hart. Aber, aber der Film macht einfach Spaß anzuschauen. Es ist wirklich schön und und unterstreicht immer, dass das Spirituelle, was du meinst, das, was dieser Film irgendwie mit sich bringt. Ich glaube, die Bilder machen das auch zu großen Teilen, die.
00:28:31:06 – 00:28:39:02
Sprecher 1
Musik vor allem auch. Ja, das stimmt, er arbeitet ganz viel mit Bach. Das war übrigens auch etwas, was von den sowjetischen Verantwortlichen nicht so gerne gesehen wurde.
00:28:39:04 – 00:28:47:16
Sprecher 2
Ja, das macht einen ganz großen kulturellen Rundumschlag und ich finde es wahnsinnig spannend. Auf allen Ebenen hat er so Zitate aus allen kulturellen Bereichen. Es ist wirklich toll.
00:28:47:22 – 00:28:55:08
Sprecher 1
Die Perle Ohrringe in der einen Szene, das ist ich kenne ich ja, ich habe wahrscheinlich 30 % der Zitate erkannt, wenn überhaupt.
00:28:55:09 – 00:29:02:06
Sprecher 2
Ja, ich glaube, ich habe noch weniger erkannt. Die hatte ich aufgeschrieben habe. Ich freue mich übrigens sehr über das muss ich jetzt. Dann muss ich kurz angeben.
00:29:02:06 – 00:29:03:01
Sprecher 1
Ja, mach das mal!
00:29:03:01 – 00:29:23:23
Sprecher 2
Ich habe sofort erkannt, dass er da den Bei den Kindern, die er da auf dem Rodel Berg sind, habe ich sofort erkannt, dass die Jäger im Schnee das Gemälde von von Peter Brueghel der Ältere das habe ich natürlich im Kopf gehabt nicht abgelesen und äh, aber das habe ich sofort erkannt, habe sofort gemerkt ah, okay, da will jemand auch was, was?
00:29:24:10 – 00:29:31:16
Sprecher 2
So als Zitat. Und das macht er ganz viel und ganz oft, dass ich ahne, da ist jetzt ein Zitat, aber ich versteh’s nicht.
00:29:31:17 – 00:29:38:21
Sprecher 1
Es ist auch ein bisschen bisschen intellektuelle Masturbation und das muss man dazu sagen. Diese kulturellen Referenzen haben immer so was, so was selbstverliebte.
00:29:39:01 – 00:29:51:15
Sprecher 2
Ja, ja, aber es ist schön, es ist das. Das gehört zu den Dingen, die im Film, auf die man dann im Film wartet und sich freut, weil eben der Kopf nicht mit anderen Sachen beschäftigt ist. Weil du nicht, weil du keiner Geschichte folgst oder so.
00:29:52:11 – 00:30:17:06
Sprecher 1
Ich glaube, ich glaube, man darf, man darf gar nicht so viel rätseln bei diesem Film. Ich glaube, es ist vor allem die emotionale Ebene. Also das ist das, was bei mir ganz stark funktioniert. Natürlich sind da die Referenzen und natürlich ist das ein Fest für Akademiker, die zahllose Aufsätze darüber schreiben können, wie dieser Film Raum und Zeit dekonstruiert und wie er auf den Existenzialisten XY referiert und wie er Dinge, die die filmische Theorie von dem und dem damit reinbringt.
00:30:17:06 – 00:30:21:09
Sprecher 1
Aber eigentlich ist der Film vor allem stark, eben mit dieser emotionalen Wucht.
00:30:21:21 – 00:30:45:10
Sprecher 2
Ja, wobei eben schwierig ist, weil weil er versucht, emotional Wucht aufzubauen. Dass ich eben oft nicht reinkomme, emotional. Das ist halt das Problem. Ich merke dann okay, da spielt sich was emotional Starkes ab, aber ich bin streckenweise nur Zuschauer. Also es stimmt nicht, dass ich den ganzen Film über nicht reinkomme, aber es gibt einfach Stellen, wo ich über weite Strecken das Gefühl habe, eigentlich wäre es viel schöner, wenn ich jetzt drin.
00:30:46:05 – 00:30:54:23
Sprecher 1
Es ist. Es ist ein abstrakter Emotionalität. Ich sage auch nicht, dass ich mit den Figuren mitfühlen. Also es gibt nur diese eine Szene, und das ist die zweite große in der Mutter, wenn sie in der Druckerei.
00:30:54:23 – 00:30:56:02
Sprecher 2
Ist, da ist man dabei.
00:30:56:03 – 00:31:12:18
Sprecher 1
Da ist man dabei. Ja, wo Sie Wo sie denn? Sie denkt, sie hat einen Fehler gemacht, und wir befinden uns offensichtlich irgendwo in der Sowjetunion der 40er Jahre, vielleicht irgendwo in der Stadt und sie? Sie arbeitet in dieser Druckerei, und sie korrigiert da. Und sie hat irgendeinen Fehler übersehen. Wir erfahren nicht, welchen Fehler. Sie flüstert es ihrer Kollegin ins Ohr.
00:31:12:24 – 00:31:31:22
Sprecher 2
Oh, es ist sehr süß, sehr süß. Das sind. Und ich merke immer, wenn Filme mir erzählen Guck mal, jetzt Serie. Die Figuren haben jetzt ein Gespräch, aber ich sag dir nicht, was sie sagen. Ich mache solche Momente. Ja, das ist schön. Und dann kann man nur rätseln, was sie hier gesagt hat, weil sie Die Reaktion ist ja auch eindeutig.
00:31:32:14 – 00:31:36:09
Sprecher 2
Man hat das Gefühl, da ist irgendwas. Vielleicht was Sexuelles.
00:31:36:09 – 00:31:42:20
Sprecher 1
Was irgendwas schweinisch ist hier mit einem wichtig, mit einer wichtigen Person der russischen Politik oder so habe ich es mir erklärt.
00:31:42:20 – 00:31:43:17
Sprecher 2
Aber ja, genau.
00:31:43:20 – 00:31:59:22
Sprecher 1
Sie hatte ich Angst. Sie rennt wirklich durch den Regen in diese Druckerei. Und sie sie guckt, sie packt. Kompletter Tunnelblick und sie ist panisch. Und wir wissen, wenn das wirklich passiert, weil der Druck läuft schon die ganze Zeit, da wird unglaublich viel gedruckt. Wenn das passiert, dann ist sie kAnnte keine Grenzen mehr.
00:32:00:14 – 00:32:09:15
Sprecher 2
Aber das muss man auch erst mal hinkriegen. Und das finde ich toll. An der Stelle, ohne dass der Zuschauer weiß, was das Problem ist, eine Spannung aufzubauen.
00:32:09:15 – 00:32:11:02
Sprecher 1
Man fiebert total mit. Das ist.
00:32:11:02 – 00:32:14:08
Sprecher 2
Total krass. Man will unbedingt, dass sie es rausfindet. Es ist schon gut.
00:32:14:18 – 00:32:35:03
Sprecher 1
Und es ist Seite. Es gibt diese Wenn es Identifikations Momente gibt, dann habe ich die immer mit dieser Maria, mit dieser Mutter, die hat einen und er gibt er ja diesen Raum, also diese. In dieser Episode spielt der Protagonist keine Rolle und es ist ein Geschehnis, was er auch nicht miterlebt haben kann. Er ist überhaupt nicht anwesend in dieser Szene und man fiebert mit ihr mit und hofft, dass dass sich das in Wohlgefallen auflösen wird.
00:32:35:09 – 00:32:38:19
Sprecher 1
Und es ist total merkwürdig, dass es sich dann tatsächlich in Wohlgefallen auflöst.
00:32:38:24 – 00:32:53:07
Sprecher 2
Ja, es ist ein bisschen komisch. Ich weiß nicht genau, ob ich erwartet habe, dass es jetzt ein großes Drama gibt, aber eigentlich fand ich es dann auch irgendwie geil, dass das tatsächlich einfach nur heißt Ach nein, war doch nicht so mächtig.
00:32:53:07 – 00:33:13:10
Sprecher 1
Und dann hat diese Szene aber so ein merkwürdiges Ende. Da war dieser Kollegin, die offensichtlich eine Freundin von mir ist oder eine gute Bekannte, weil sie ja davor war, hat sie Alexej am Telefon erzählt, dass diese Frau gestorben ist. Von ihrer Kollegin wird sie voll fertiggemacht danach. Sie ist erleichtert, dass sie das kein Fehler war, dass alles in Ordnung ist.
00:33:13:10 – 00:33:41:22
Sprecher 1
Und dann wie aus dem Nichts, aus dem lustigen Gespräch hinaus fängt ihre Kollegin an, sie an zu schnauzen und sagt Du hast das doch nur inszeniert und du willst doch nur im Mittelpunkt stehen. Und kein Wunder, dass dein Mann dich verlassen hat und steigert sich rein in ihrer Wut. Krass und ganz merkwürdig. Und sie ist dann auch total fertig deswegen und rennt weg und geht sich duschen, was man offensichtlich in dieser Fabrik kann und die Kollegin rennt ihr dann hinterher, als ob nichts gewesen wäre und klopft noch mal an die Tür und sagt So, Mascha, bist du jetzt beleidigt?
00:33:41:22 – 00:33:47:16
Sprecher 1
Was ist denn los? Das war doch nicht so gemeint. Nicht völlig komisch, sondern.
00:33:47:19 – 00:33:49:00
Sprecher 2
Eher ganz, ganz seltsam.
00:33:50:12 – 00:34:08:22
Sprecher 1
Die die dritte Szene, in der die Mutter im Mittelpunkt steht, in der ich mich mit der Mutter identifizieren kann, ist, wenn sie mit Ignaz zusammen das haben wir nicht mit Ignatz, mit Alexej zusammen, da haben wir sehr stark auch seine Perspektive. Zum Haus einer entfernten Bekannten geht offensichtlich die Frau von dem Doktor, den wir in der ersten Szene gesehen haben.
00:34:09:03 – 00:34:09:15
Sprecher 2
Ja.
00:34:10:02 – 00:34:17:09
Sprecher 1
Und wir wissen nicht genau, was sie machen will, aber sie braucht offensichtlich Unterstützung. Und ich glaube, sie will Ohrringe verkaufen.
00:34:18:00 – 00:34:18:24
Sprecher 2
Sie kauft Ohrringe.
00:34:19:14 – 00:34:20:04
Sprecher 1
Ich dachte.
00:34:20:04 – 00:34:21:08
Sprecher 2
Sie will Nachbarin.
00:34:21:16 – 00:34:22:18
Sprecher 1
Ja, genau. Die kauft doch.
00:34:22:18 – 00:34:25:04
Sprecher 2
Von ihr dann Ohrringe und gibt ihr das Geld. Aber dann später.
00:34:25:04 – 00:34:41:07
Sprecher 1
Ob sie sie will? Es geht darum, dass sie irgendwie in Not sind. Also ihr Mann ist halt wie gesagt nicht da. Und es ist die Zeiten sind schwer. Wenn du in Russland, in der Sowjetunion, auf dem Land lebst und sie geht dahin für diese Hilfe und sie wird von dieser Frau auch schon eher so sehr jovial herablassend behandelt.
00:34:41:10 – 00:34:41:15
Sprecher 2
Ja.
00:34:43:01 – 00:34:56:13
Sprecher 1
Und das war einer. Das ist eine Szene, die sehr beklemmend ist, weil sie sind dann zusammen an diesem Haus und die dieser Nachbarin, ich glaube, sie, sie wohnt schon ein bisschen weiter weg, zeigt ihr dann ihr Kind kurz Wir sind dieses Schlafende.
00:34:56:19 – 00:35:13:22
Sprecher 2
Jetzt kann ich kurz fragen, welche? Was haben Menschen damit zu sagen? Mein Sohn schläft gerade. Komm, wir gehen immer hin, stellen uns vor das Schlafen. Sie gehen und starren drauf. Ja, Was soll das? Ich verstehe nicht.
00:35:14:06 – 00:35:23:02
Sprecher 1
Das machen so viele Menschen. Das ist. Das ist Absolutismus in Reinform für dieses Kind. Als wie ein Tier im Zoo betrachtet. Gott finde ich auch merkwürdig.
00:35:23:02 – 00:35:23:18
Sprecher 2
Eher okay.
00:35:24:19 – 00:35:43:02
Sprecher 1
Und dann. Und dann wird sie von dieser Frau, die schwanger ist, gebeten, einen Hund zu schlachten. Weil die Frau kann das nicht, weil sie schwanger ist und weil ihr übel dabei wird, wenn sie so was machen muss. Sie wird sogar übel, wenn sie die Kühe melken soll. Und Maria will es zuerst nicht und es ist eine angespannte Situation.
00:35:43:02 – 00:35:44:11
Sprecher 2
Und sie sagt sie jetzt auch noch nie gemacht.
00:35:44:14 – 00:35:54:21
Sprecher 1
Sie hat es noch nie gemacht. Sie hat überhaupt keine Erfahrung damit, aber sie macht es dann doch. Und dann ist sie auch sehr zufrieden mit sich und schaut zu uns, es also direkt in die Kamera, zum Publikum. Aber.
00:35:54:22 – 00:36:21:08
Sprecher 2
Aber sie scheint nicht gut darin gewesen zu sein, weil das Ding sich ja noch mit der Hand wehrt sich und es klingt nicht danach, als wäre der mit einem glatten Schlag dem Tode überführt worden, sondern es ist irgendwie echt nicht geil. Ja, und dann kommt dieser Blick und ich weiß nicht ganz genau, was der bedeuten soll. Es ist irgendwie düster, der ist wahnsinnig düster und ich frage mich Was will uns der Film denn jetzt damit erzählen will?
00:36:21:08 – 00:36:26:00
Sprecher 2
Will er ihr noch eine Ebene geben? Irgendeine düstere? Weiß ich nicht.
00:36:26:11 – 00:36:39:21
Sprecher 1
Das kann ich auch nicht sagen. Das sind, das sind halt diese 13, die die Mutter erzählen und in denen die Mutter etwas erlebt, was einer narrativen Ebene gleichkommt. Die sind über den Film verteilt. Die erste Szene ist wirklich ganz am Anfang, wo man auch denkt, das könnte eine normale Erzählung sein, wenn sie auf dem Zaun sitzt und rauchen.
00:36:39:21 – 00:37:01:22
Sprecher 1
Dieser Doktor kommt. Die zweite Szene ist relativ, auch noch relativ früh irgendwie so nach einer halben Stunde, also vor der Stunden Marke. Und die dritte Szene ist aber ziemlich am Ende und ja, ich frage mich immer wieder, wenn ich diesen Film sehe und ich versuche dieses Moment, diese Erzählung der Mutter zu konzentrieren, frage ich mich immer Was macht er da?
00:37:02:05 – 00:37:27:04
Sprecher 1
Es ist ein Liebesbrief an seine Mutter, weil es wirkt teilweise so, als ob er sie wirklich bewundern würde, weil sie ist eine starke Frau. Er Sie hat offensichtlich ein schweres Leben. Das ist. Sie muss sich um die Familie kümmern. Es ist schwer für sie, das irgendwie alles unter einen Hut zu kriegen. Arbeit, Familie. Und sie macht es aber mit einer gewissen Stärke, die sie hat in ihrem Auftreten.
00:37:27:11 – 00:37:51:23
Sprecher 2
Nun kann mir der Film dieses diese drei Teile so narrativ einigermaßen narrativ mal näherbringen, aber ich kann es nicht einsortieren. Das ist ein bisschen das Ding. Ich kann nicht, ich ich kann es nicht in Kontext setzen, mit dem Rest ja nicht so richtig mitfiebern kann ich tatsächlich nur mit der. Nein, das stimmt nicht. Die sind eigentlich gut. Man kann mit den drei sind tatsächlich mitkommen, aber.
00:37:52:14 – 00:38:12:11
Sprecher 2
Aber man weiß trotzdem nicht, was es soll und man hat nicht so richtig einen Kontext und das hat mir wirklich ein kleines bisschen gefehlt. Ja, gerade gerade eben bei der dritten Szene, weil ich bei der dritten Szene eben schon am Ende des Films war. Und dann setzte so ein der Moment ein, wo ich dachte Jetzt willst du noch mal narrativ rangehen.
00:38:12:11 – 00:38:30:24
Sprecher 2
Aber irgendwie ja, du hättest auch einfach abstrakt bleiben können. Dann wäre ich vielleicht sogar noch zufriedener aus dem Film rausgegangen als jetzt mit mit dem, mit der verheißungsvoll vollen narrativen Szene, die so ein kleines bisschen verspricht Jetzt kommt noch mal was, da, wo du andocken kannst, intellektuell.
00:38:31:04 – 00:38:37:20
Sprecher 1
Danach stürzt die Erzählung ja komplett. Einen haben wir ja diese Nacht. Nachdem sie den Han getötet haben, wird diese surreale Schwebe Szene.
00:38:37:21 – 00:38:48:08
Sprecher 2
Ja hastig aus sieht, die toll aussieht. Ja, aber. Ja, wir gehen dann halt wieder ins sehr Abstrakte und total abstrakt. Und dann muss man sich wieder fallen lassen. Einfach als Zuschauer einfach mitgehen.
00:38:48:12 – 00:39:10:18
Sprecher 1
Ich glaube, fallen lassen, uns tatsächlich fallen lassen. Ist es was, was der Film von seinem auch fordert? Immer wenn er immer wenn er von Realität zu Traum schwenkt und zurück. Das ist, und das macht er viel, die diese Szenen, die relativ konkret sind und die eine klare Handlung haben, werden halt quasi übergangslos abgelöst von von merkwürdigen Traum Szenen.
00:39:10:18 – 00:39:22:06
Sprecher 1
Nachdem wir diese brennende Scheune gesehen haben am Anfang, die kommen nach dem Besuch dieses Doktors, haben wir diese merkwürdige Schwarz Weiß Sinn, in der die Mutter die Haare wascht, dann das Haus plötzlich einstürzt.
00:39:22:14 – 00:39:30:06
Sprecher 2
Zumindest die, die der Putz von den Decken fällt in großen großen Stücken, was sehr beeindruckend ist. Als Kind, als als Bild. Also fand ich auch diese.
00:39:30:15 – 00:39:53:10
Sprecher 1
Wohnung ist auch so krass, in der Alexej lebt. Diese Wände, die aussehen. Ich weiß gar nicht, als ob der Tod an den Wänden hängen würde ist das ist das ist das was spezifisch Sowjetisches aus der Zeit? Kannst du das einordnen, weil diese Wände diese Wände sind? Ja, haben ja, diese diesen Details sehen fast aus wie ein so natürlicher Stein und so gewellt und schwarz.
00:39:53:10 – 00:39:54:09
Sprecher 1
Du weißt, wovon ich rede, oder?
00:39:54:13 – 00:39:55:23
Sprecher 2
Ich bin mir nicht ganz sicher.
00:39:56:06 – 00:40:25:11
Sprecher 1
Weil die die Wohnung in der die Szenen des 40-jährigen Alexis spielen, wenn man seine seine Puffer hat. Das hat man dann ja ganz oft, dass er mit seiner Frau spricht oder dass er telefoniert und wir sehen seine PKW und dann sehen wir ja die Räume, in denen er sich bewegt. Und diese Wände sehen irgendwie, also diese Wände, das ist tatsächlich das, was bei meinem ersten Anschauen des Films am stärksten Erinnerung geblieben ist dass diese Wohnung zerfallen aussieht, dass diese Wände so merkwürdig sind, das ist nicht gemütlich ist, sondern dass es aussieht wie ein wie eine Wohnung, der ich nicht gerne leben wollen würde.
00:40:26:10 – 00:40:37:08
Sprecher 2
Es kann sein, dass es eine typische sowjetische Sache ist, weil das damals einfach tu hat. Das kann. Du hast nicht den Aufwand betrieben, das schön glatt alles hinzukriegen, wie es scheint.
00:40:37:08 – 00:40:51:00
Sprecher 1
Echt. Die wenn mich mal fragen würde Was fandest du am Verstörenden? An dem Spiegel würde ich ganz oft sagen Die Wände Und vielleicht, das ist vielleicht tatsächlich total egal, weil weil die Wände wirklich einfach nur halt so sagen Wohnungen aus damals.
00:40:52:04 – 00:40:57:06
Sprecher 2
Ich versuche gerade bei Google noch mal irgendwie die Wände noch mal hinzukriegen, irgendwo zu finden. Meinst du dich?
00:40:58:14 – 00:40:59:19
Sprecher 1
Ja, genau. Diese Wände.
00:41:00:09 – 00:41:03:20
Sprecher 2
Okay, Ja, die sind gruselig. Genau.
00:41:05:04 – 00:41:13:14
Sprecher 1
Und es gibt dann ja auch diese Horrorfilm Momente. Das ist ja tatsächlich. In dieser Wohnung findet der unheimlichste Moment, dieser Film dieses Films statt. Wenn Ignaz alleine ist.
00:41:13:23 – 00:41:14:08
Sprecher 2
Ja.
00:41:15:21 – 00:41:25:04
Sprecher 1
Natalia. Ja. Also, die Frau von Alexej, die Exfrau von Alexej ist gegangen, hat gesagt Warte hier, bis. Bis jemand kommt, der auf dich aufpasst. Und dann sind da plötzlich diese beiden Frauen.
00:41:25:05 – 00:41:25:16
Sprecher 2
Ja.
00:41:25:23 – 00:41:29:16
Sprecher 1
Und dann sagt eine jüngere Frau und die Mutter Maria.
00:41:30:07 – 00:41:30:23
Sprecher 2
In Wien, älter.
00:41:31:05 – 00:41:51:24
Sprecher 1
Genau alt. Und die, die diese jüngere Frau, die sonst überhaupt nicht vorkommt, also zumindest habe ich es nie irgendwo entdeckt, sonst. Eine sagt zu ihm Kannst du uns jetzt aus Puschkin vorlesen? Dann nimmt er sich Puschkin und liest vor über die russische Geschichte und warum Russland so getrennt ist vom Rest Europas durch die Kirchenspaltung. Und es ist eine Horrorfilm Szene.
00:41:51:24 – 00:41:59:13
Sprecher 1
Die Musik ist aufgeladen. Es ist eine klassische, zumindest aus unserer Sicht eine klassische Horrorfilm Musik. Es ist wirklich düster.
00:42:00:04 – 00:42:02:13
Sprecher 2
Dann gibt es diesen Zoom auf diese auf die Frau.
00:42:02:16 – 00:42:19:11
Sprecher 1
Ja, und? Und es ist so eine. Und ich kann mir da nur das Wort beklemmend nehmen. Das ist eine. Diese Szene allein ist so krass, die macht mich jedes Mal fertig, wenn ich sie sehe. Das ist so schrecklich. Er steht da, die Mutter ist gegangen. Und plötzlich sind da diese zwei Frauen, die er nicht kennt und er soll was lesen.
00:42:19:11 – 00:42:35:04
Sprecher 1
Und er macht das wie so automatisch, liest dann aber zuerst das Falsche vor, dann sagt sie Nee, nee, nee, lies nur das, was was markiert ist. Ja, und dann liest er das vor und dann klopft es. Und dann ist tatsächlich Alexis Mutter an der Tür und sagt Oh nee, ich habe mich doch geirrt. Und er macht die Tür wieder zu.
00:42:35:04 – 00:42:40:14
Sprecher 1
Und dann sind die beiden Frauen weg und wir sehen noch, dass wir sehen, dass da eine Tasse auf dem Tisch stand. Wir sehen das des.
00:42:40:14 – 00:42:41:08
Sprecher 2
Ah ja, ja.
00:42:42:06 – 00:42:44:11
Sprecher 1
Kondensiert das Wasser auf dem Tisch, die Summen.
00:42:44:11 – 00:42:48:04
Sprecher 2
Auf Summen da drauf. Aber ist das diese Szene oder ist das eine andere?
00:42:49:10 – 00:42:50:05
Sprecher 1
Das stellt man sich auf.
00:42:50:12 – 00:42:51:09
Sprecher 2
Ja, ja, genau das.
00:42:51:10 – 00:42:59:10
Sprecher 1
Ist das dieses andere Summen da drauf, auf den Tisch, wo die offensichtlich eine heiße Tasse Tee stand. Genau das ist kondensiert und das löst sich dann langsam auf.
00:42:59:10 – 00:43:01:00
Sprecher 2
Also die waren ewig drauf.
00:43:01:05 – 00:43:02:16
Sprecher 1
Sie sind weg und erst dann wieder alleine.
00:43:04:03 – 00:43:16:17
Sprecher 2
Also ist tatsächlich einer der Szenen, die ich am am eindrucksvollsten im Film fand. Tatsächlich, weil das. Weil das. Weil das, was er vorliest, mir tatsächlich was über die russische Kultur erzählt. Ja.
00:43:17:11 – 00:43:18:06
Sprecher 1
Infotainment.
00:43:18:09 – 00:43:42:07
Sprecher 2
Ich habe ein na ja, ich habe das Gefühl, ich kann andocken. Das heißt, ich kann, ich kann diese beiden Ebenen, die sich der Film irgendwie mit sich bringt, irgendwie verbinden in meinem Kopf. Und ich habe das Gefühl, einen Mehrwert zu haben. Das finde ich cool. Zumindest wenn ich es nicht schaffe loszulassen, mich einfach nur von den Bildern mitreißen zu lassen, was in den restlichen Szenen ja durchaus funktioniert.
00:43:42:07 – 00:43:55:08
Sprecher 2
Aber aber kann ich plötzlich andocken und dann macht der Film wieder fast was völlig anderes. Ich habe das Gefühl, da hat so 20 Filme in einem. Es ist ja auch so apropo 20 hat er nicht irgendwie 20 Schnitt Versionen gemacht?
00:43:55:12 – 00:44:17:19
Sprecher 1
Es gibt 20 Versionen von diesem Film und es gab am Anfang, als er diesen Film angelegt hat, sollte das deutlich autobiografischer sein. Der ursprüngliche Plan war, dass er ein Interview mit seiner Mutter macht. Also Tarkowski macht ein Interview mit seiner Mutter als dokumentarische Szene mit versteckter Kamera und er sagt Ja, also er hatte vor ich, ich sage ich, ich brauche, ich mache Recherche für diesen Film, Mama, machst du mit?
00:44:18:23 – 00:44:31:23
Sprecher 1
Und ich will dich einfach interviewen, damit ich ein bisschen Textmaterial habe. Und er wollte die Kamera verstecken und dieses Interview dann später im Film verarbeiten. Sein Kameramann. Zur damaligen Zeit hat er gesagt Das mache ich nicht mit, das kannst du nicht drehen. Andrej Wirklich nicht. Das ist echt affig.
00:44:32:04 – 00:44:43:03
Sprecher 2
Vor allem mit der Technik von damals, mit Du hast keine Knopf Kamera, du hast ein riesiges Namensschild, wenn du irgendwo verstecken musst. Du brauchst genug Licht und so?
00:44:43:07 – 00:45:01:20
Sprecher 1
Ja, ja, ich weiß nicht. Vielleicht. Keine Ahnung, wie er das machen wollte, aber es ist ethisch allein schon natürlich, dass er seine Mutter missbraucht für einen solchen Film. Und diesen Plan hat er auch fallen lassen. Sein Kameramann hat übrigens sich dadurch der Kameramann, mit dem er lange zusammengearbeitet hat, vorher dann gesagt Nee, ich mache da nicht mit und war dann auch irgendwie weg.
00:45:01:20 – 00:45:11:14
Sprecher 1
Also es gab wohl noch mehr, mehr Meinungsverschiedenheiten, aber das war eines der besonderen Momente, der dazu geführt hat, dass dieser Kameramann mit ihm nicht mehr arbeiten wollte.
00:45:11:14 – 00:45:12:15
Sprecher 2
Okay war.
00:45:13:03 – 00:45:34:18
Sprecher 1
Und aber dieses ganze Segment, das Interview mit seiner Mutter, das ist dann auch komplett weggefallen. Das hat er dann gar nicht mehr gemacht und ja, er hat genau diesen Film oft geschnitten und es sollte was Autobiografisches werden. Und ich kann mir, ich kann mir nur das Ganze so erklären, dass es dann wirklich passiert ist, dass das autobiografische auf dem Weg mehr und mehr verloren gegangen ist, weil es hat.
00:45:34:19 – 00:45:55:05
Sprecher 1
Es hat diese ganzen autobiografischen Elemente immer noch, diese Segmente und diese, diese Sache aus der Druckerei. Vielleicht ist das eine Geschichte seiner Mutter oder von irgendeiner Bekannten, dass sie seine Mutter auf dem Zaun sitzt und sich mit einem fremden Mann unterhält. Und er liegt im Hintergrund und schläft. Und das kann man sich total gut vorstellen als Kindheitserinnerung. Ja, verschwommene Erinnerungen, die nicht so und nicht so wirklich konkret ist.
00:45:55:05 – 00:46:13:18
Sprecher 1
Oder dass er mit seiner Mutter eben eine fremde Frau besucht. Er was verkauft werden soll, damit sie Geld genug haben, um leben zu können. Aber, aber diese autobiografischen Momente, auch wenn sie permanent da sind im Film, werden halt komplett übernommen von diesem komischen spirituellen.
00:46:13:18 – 00:46:15:02
Sprecher 2
Rahmen ja irgendwie.
00:46:15:02 – 00:46:51:08
Sprecher 1
Im Schnitt dann entstanden sein muss und der vielleicht, vielleicht immer mächtiger wurde. Also es waren nicht nur die 20 Schnitt Version, das Drehbuch hat Tarkowski während des Films auch ständig umgeschrieben. Also es gab, es gab irgendwie so ein von Fahrplan und Tarkowski ist jetzt auch kein kein großer Improvisator. Okay, der braucht schon das Drehbuch und bei seinen anderen merkt man das deutlich, merkt man das noch noch deutlicher, dass die Szenen sehr stark, sehr klar montiert sind, dass sehr klar ist, wo muss wer stehen, auch alles sehen.
00:46:51:08 – 00:46:57:03
Sprecher 1
Das Bild ist bei ihm sehr wichtig. Er arrangiert Personen sehr krass im Rahmen. Das macht er in dem Film auch schön.
00:46:57:17 – 00:46:58:01
Sprecher 2
Sehr gut.
00:46:58:09 – 00:47:09:06
Sprecher 1
Und ich denke er dann, er wird da jeden Abend gesessen und wird an diesem Skript gearbeitet haben und wird zehn neue montiert haben und umgeschrieben. Und dabei muss irgendwie dieses diese Monstrosität entstanden sein.
00:47:09:07 – 00:47:13:07
Sprecher 2
Krass Mann Ja, aber in 20 Schnitt Version würde mich wahnsinnig die ersten interessieren.
00:47:13:18 – 00:47:15:19
Sprecher 1
Ich würde ich würde sie gerne sehen.
00:47:16:20 – 00:47:22:14
Sprecher 2
Ich wüsste gerne, ob es vielleicht am Anfang fast schon ein Narrativ sinnvoller Film war.
00:47:23:05 – 00:47:48:12
Sprecher 1
Ich das kann ich mir sehr gut vorstellen, weil tatsächlich hat sich die Konzeption geändert, nachdem der Dreh ermöglicht worden war durch die Behörden damals in der Sowjetunion, um das Geld zu kriegen, um so einen Film zu drehen, musstest du durch mehrere Instanzen gehen. Da musstest du einfach Anträge stellen. Und dann wurde natürlich auch politisch drauf geguckt. Passt dieser Film zur sowjetischen Gesellschaft?
00:47:48:12 – 00:48:00:03
Sprecher 1
Erfüllt, erfüllt so ein Film die Bedürfnisse der Bürger und des Staates? Das war es war nicht mehr das stalinistische Russland. Aber es war auch kein Es war jetzt kein freier Staat in dem Sinne.
00:48:00:18 – 00:48:04:04
Sprecher 2
Es ist ja auch immer noch so genau. Also ja.
00:48:04:08 – 00:48:23:21
Sprecher 1
Es ist einfach so, da muss man natürlich, das ist so schwierig, das mit den westlichen Augen zu beurteilen. Ich glaube, man macht dann auch sehr schnell viele Fehler, weil offensichtlich war es ja möglich, in dieser Zeit so Filme zu drehen wie der Spiegel. Und Tarkowski war ja kein Unbekannter. Tarkowski hat davor auch Filme gedreht, die merkwürdig waren von ihrer Erzählhaltung und auch kritisiert wurden für ihre Spiritualität.
00:48:23:24 – 00:48:44:07
Sprecher 1
Kopfkissen sehr spiritueller Regisseur war ja schon mal wahrscheinlich ein Grund, warum ich lange Zeit kein so großer Tarkowski Fan war. Das heißt es war offensichtlich möglich so ein Film zu drehen und es war offensichtlich auch ein Regisseur, der sogar das Geld dafür zu kriegen. Aber als er den Spiegel beantragt hat, war das noch ein anderer Film und da war es ein sehr autobiografischer Film.
00:48:44:12 – 00:49:04:14
Sprecher 1
Okay, und erst 1973, als dann tatsächlich das ermöglicht worden war, dass er den Film drehen kann, hat er die Konzeption noch mal verändert und hat zum Beispiel auf das Interview verzichtet und hat hat weniger seine Mutter ins Zentrum gerückt. Der erste Entwurf war wohl so, dass seine Mutter sehr stark im Zentrum stand, und dann hat er sich stärker ins Zentrum gerückt.
00:49:05:16 – 00:49:23:02
Sprecher 2
Aber das erinnert mich total an das, was mein Vater mal so erzählt hat, was so Anträge betrifft. Ja, also dass setzen Projektantrag, weil du und was genau die Punkte da rein, die jetzt in diesem Fall für den Staat auch politisch gut machbar ist.
00:49:23:05 – 00:49:25:22
Sprecher 1
Meines Vaters bildender Künstler sollte man dazu sagen.
00:49:26:02 – 00:49:48:19
Sprecher 2
Ja, und er hat eine Galerie geführt, direkt nach der Wende. Also es geht auch. Es geht nicht nur um Erfahrungen innerhalb der DDR, sondern eben auch kurz danach. Du hast halt trotzdem, du musst einfach einen Projektantrag und einfach drüber, schreibst da alles rein, was du glaubst, dass die Leute irgendwie befriedigt und toll finden für so ein Projekt und am Ende in der Umsetzung.
00:49:49:06 – 00:49:57:03
Sprecher 2
Na ja, da passieren halt ein paar Sachen anders und ich kann mir vorstellen, dass das so ein kleines bisschen Kalkül war.
00:49:57:03 – 00:50:18:06
Sprecher 1
Auch Ja, das kann ich mir auch gut vorstellen. Das ist. Zum Thema Kalkül gibt es übrigens eine sehr lustige Anekdote, und zwar es gibt das russische Filmarchiv, und wenn man damals einen Film gedreht hat, durfte man an das russische Filmarchiv Wünsche stellen, was man sich anschauen will, um den Film zu realisieren. Mit dem Team, um zu sagen, diese Bildsprache stellen wir uns vor, diese Narration stellen wir uns vor.
00:50:18:06 – 00:50:37:02
Sprecher 1
Und so weiter. Und es gab einfach Filme, die das war so fast wie so eine Art Giftschrank. Diese Filme durfte der normale Zuschauer nicht sehen. Und natürlich hat Kosky gesagt, dass der Film gedreht wurde, und das hat 73, 74, das ist meine Film Liste und die Filme würden wir gerne würden wir gerne gucken, damit wir am damit wir eine Vorstellung haben, wie das visuell aussehen soll.
00:50:37:02 – 00:50:41:00
Sprecher 1
Auf dieser Liste stand, wie weit James Bond Filme.
00:50:42:17 – 00:50:42:18
Sprecher 2
Wie.
00:50:43:19 – 00:50:53:07
Sprecher 1
Geil einiges von Fellini und der der amerikanische Western The Good the Bad an die Wirklichkeit passte. Und dieser Film, das hat nichts mit dem Film zu tun.
00:50:53:16 – 00:50:54:06
Sprecher 2
Das schon.
00:50:54:09 – 00:51:03:02
Sprecher 1
Und Sie haben sich am Set ich wette mit dir, die haben sich am Set einfach einen geilen Tag gemacht und jetzt gucken wir mal in Fernsehen haben sich dann die James Bond Filme angeguckt.
00:51:03:22 – 00:51:34:04
Sprecher 2
Oh Gott, wie geil ist das denn? Ah ja, man muss so was halt auch nutzen können. Schön. Sag mal, an einer Stelle wird Dostojewski erwähnt. Ja, ich habe kein Hintergrundwissen. Wann. Wann? Dostojewski. Wie lange hat Dostojewski nichts veröffentlicht? Weil es wird gesagt, ob sie ihn heiraten soll oder nicht heiraten soll. War ich da richtig verstanden? Und dann sagt sie Na ja, er ist Schriftsteller.
00:51:34:04 – 00:51:41:07
Sprecher 2
Und er sagt Na ja, kaum hat er irgendwas veröffentlicht und sie sagt na ja, noch nicht so viel. Und so hat es.
00:51:42:03 – 00:51:43:03
Sprecher 1
Er macht einen Witz darüber.
00:51:43:09 – 00:51:44:02
Sprecher 2
Welchen Bezug.
00:51:44:08 – 00:52:04:08
Sprecher 1
Er macht. Er macht sie. Sie ist offensichtlich mit einem Schriftsteller zusammen. Ja, und Dostojewski? Der Franz ist in dem Moment tatsächlich einfach nur ein Witz. Und ich glaube, es geht darum, dass sie ihn heiraten will. Und dieser, dieser Schriftsteller ist offensichtlich in einer Schaffenskrise, Schaffenskrise. Und für ihn ist das halt irgendwie so eine Ausrede. Und na ja, okay.
00:52:04:17 – 00:52:06:07
Sprecher 2
Also es geht nicht um das, es geht nicht.
00:52:06:07 – 00:52:06:10
Sprecher 1
Um.
00:52:06:10 – 00:52:07:14
Sprecher 2
Dostojewski.
00:52:07:18 – 00:52:10:00
Sprecher 1
Es ist tatsächlich eine Anspielung von ihm in dem Moment.
00:52:10:08 – 00:52:18:06
Sprecher 2
Weil ich muss dazu sagen, ich habe den Film auf YouTube gefunden. Ja, er kann ich jedem empfehlen. Ist eine gute, gute Qualität, auch mit.
00:52:18:06 – 00:52:22:22
Sprecher 1
Erstaunlich guter Qualität. Ich habe auch noch mal geguckt. Na also, so vieles wahnsinnig beeindruckend.
00:52:23:01 – 00:52:24:20
Sprecher 2
Und ich habe die deutschen Untertitel angemacht.
00:52:25:07 – 00:52:27:23
Sprecher 1
Okay, und war ich.
00:52:27:23 – 00:52:35:00
Sprecher 2
Zwischendurch habe ich es mit den englischen verglichen und es war nicht viel anders in den Stellen, die ich verglichen habe. Eine Verweis und.
00:52:35:19 – 00:52:36:20
Sprecher 1
Sind automatisch generiert.
00:52:36:20 – 00:52:59:13
Sprecher 2
Oder die sind, das weiß ich halt nicht ganz genau, ob die jetzt automatisch generiert sind oder nicht. Aber es gibt eine Liste von ganz vielen Sprachen und darunter noch die Möglichkeit, die Auswahl der automatischen Generation, das heißt kann sein, dass es nicht automatisch generiert ist, sondern dass irgendwie wirklich Untertitel sind. Und ich weiß nicht, wie das bei dir war, das auf Englisch gesehen oder was die Untertitel Ah ja, ich kann ein paar Brocken Russisch.
00:53:00:01 – 00:53:00:09
Sprecher 1
Ja.
00:53:00:18 – 00:53:20:18
Sprecher 2
Das heißt, ich konnte auch ein kleines bisschen beurteilen, wie viel übersetzt wurde und wie viel nicht. Und ich habe ganz oft das Gefühl gehabt, na ja, so 1/3 von dem, was Sie sagen, wird übersetzt und den Rest, Der Rest wird so, na ja, kommen. Hier. Ich brauche ich. Muss ich noch mal die Untertitel schreiben, dass der Typ nachfragt, was sie gesagt hat, und sie wiederholt es.
00:53:21:03 – 00:53:27:14
Sprecher 1
Der Gedanke ist deprimierend. Ja, natürlich. Sehr praktisch. Und nicht Ich liebe diesen Film wirklich. Also, es ist.
00:53:27:21 – 00:53:33:03
Sprecher 2
Und die wie. Wie wird es diesen Film sehen, wenn du alles verstünde? Scott ist ja so was ganz anderes.
00:53:33:08 – 00:53:39:06
Sprecher 1
Aber dazu müsste man nicht nur Russisch lernen, sondern dazu müsste man auch einfach mal 50 Jahre in der Sowjetunion gelebt haben.
00:53:39:06 – 00:53:44:12
Sprecher 2
Ja, das sowieso. Aber das ist das sowieso noch mal ein anderes Feld, weil das kulturell eine ganz andere.
00:53:44:12 – 00:54:00:22
Sprecher 1
Geschichte es gibt einfach kulturelle Hürden, die uns, die uns die Möglichkeit nehmen, diesen Film jemals so zu verstehen, wie jemand anderes den Film verstehen könnte. Und das finde ich tatsächlich schade, weil der Film bewegt mich auf so vielen Ebenen und gleichzeitig sehe ich in diesem Film so viele Ebenen, die ich einfach nicht verstehe und die ich nicht, die ich nicht greifen kann.
00:54:01:12 – 00:54:07:21
Sprecher 1
Und es geht los bei so banalen Dingen wie zum Beispiel die Spanier, die bei ihnen sind und da leben als Migranten.
00:54:07:21 – 00:54:09:24
Sprecher 2
Oder so von Flüchtlinge, vom Bürgerkrieg.
00:54:10:20 – 00:54:12:00
Sprecher 1
Ah, du weißt mehr als ich.
00:54:12:02 – 00:54:13:08
Sprecher 2
Im Spanischen.
00:54:13:08 – 00:54:13:22
Sprecher 1
Bürgerkrieg.
00:54:13:22 – 00:54:14:16
Sprecher 2
Vom 20..
00:54:14:18 – 00:54:16:23
Sprecher 1
Also das waren ja die Anarchisten und Kommunisten.
00:54:16:24 – 00:54:19:22
Sprecher 2
Ja, und die sind dann, na ja, Russland ist.
00:54:20:10 – 00:54:21:17
Sprecher 1
Genau wo sonst sonst.
00:54:21:17 – 00:54:22:00
Sprecher 2
In.
00:54:22:00 – 00:54:24:15
Sprecher 1
Europa, hatte nicht so viele sozialistischen Staaten damals.
00:54:24:18 – 00:54:56:01
Sprecher 2
Und das fand ich sehr spannend, weil sie, weil dieser Typ diesem, der den den Kampf da einmal visualisiert, es fand es geil und das das auch diese sowieso eine Situation, eine Kommune quasi zusammensitzen und philosophieren und total überraschend weltoffen. Ja, und ich glaube auch, dass das so ein kleines bisschen vielleicht für die russische den Staat vielleicht nicht ganz so geil war, weil so, weil du hast sehr viele sehr weltoffene, interkulturelle Geschichten in diesem Film haben.
00:54:56:02 – 00:55:32:01
Sprecher 1
Ja, aber ich glaube nach wie vor, dass das, also das darf man nicht vergessen, dass wir hier, dass der Film in der Sowjetunion der 70er Jahre entstanden ist, also das ist ja, das ist die, das ist 20 Jahre nach Stalins Tod. Ja, und das ist eine Zeit, in der, in der schon schon Dinge passiert sind, die also ich meine, es ist, wie gesagt, es war immer noch, es war immer noch ein Regime und es ist immer noch ein Staat, der nicht diese Freiheiten hat, die wir heute kennen.
00:55:32:15 – 00:55:36:13
Sprecher 1
Aber es war auch nicht die. Es war nicht mehr die Sowjetunion der 50er und 60er Jahre.
00:55:36:15 – 00:55:38:06
Sprecher 2
Okay, ja, Wanted.
00:55:38:11 – 00:55:44:02
Sprecher 1
Und tatsächlich, tatsächlich kenne ich mich dann auch zu wenig in sowjetischer Geschichte aus, um das noch, noch genauer konkretisieren zu können.
00:55:44:04 – 00:55:57:15
Sprecher 2
Ja, das stimmt. Ich eben auch. Das ist halt ein bisschen das Problem. Ja, wie du sagst, das ist das Problem des Films. Du kannst es als Europäer, der nicht sich mit der russischen Geschichte nicht auskennt, der kein Russisch kann, ist der Film auch noch mal schwerer.
00:55:57:24 – 00:56:27:17
Sprecher 1
Also, um vielleicht noch mal ganz kurz was zu sagen zu dem zeitlichen Kontext der Film Entstehung, das war in den Siebzigern, das war nach Chruschtschow, nach der Entstalinisierung, die in den Fünfzigern und vor allem in den Sechzigern stattgefunden hatte und unter Breschnew, dem neuen Vorsitzenden der Partei, wurde das dann wieder so ein bisschen zurückgefahren. Man nennt das auch die Ära der Stagnation, und teilweise wird sogar vom Neo Stalinismus gesprochen.
00:56:27:17 – 00:56:58:11
Sprecher 1
Allerdings gab es davor einfach Veränderungen, die nicht mehr rückgängig gemacht werden konnten. Zum Beispiel diese Literatur vor allem, die sich zum Beispiel mit dem Gulag System auseinandergesetzt hat. Es ist in den Sechzigern entstanden und wurde auch veröffentlicht, auch auf und mit Wohlwollen der Partei und mit Wohlwollen Chruschtschows. Das heißt, es gab irgendwie immer ein progressives Moment in der sowjetischen Gesellschaft und Kultur, das auch in den Siebzigern zumindest latent noch vorhanden war.
00:56:59:06 – 00:57:02:01
Sprecher 2
Hmmm, okay, na ja.
00:57:02:09 – 00:57:12:15
Sprecher 1
Und leider würde ich jetzt auch da nicht reingehen, also müsste ich mir auch zu sehr noch noch mal anlesen. Ich bin nicht gut in sowjetischer Geschichte, leider. Was, Das fehlt mir ein bisschen.
00:57:13:06 – 00:57:14:17
Sprecher 2
Ich bin schwer enttäuscht worden.
00:57:14:17 – 00:57:15:07
Sprecher 1
Tut mir leid.
00:57:15:07 – 00:57:21:17
Sprecher 2
Ich dachte, du weißt alles sehr. Ist so ein kulturelles Füllhorn?
00:57:22:14 – 00:57:29:09
Sprecher 1
Leider nicht. Wäre ich sehr gerne. Aber ich möchte noch mal zu einer meiner liebsten Szenen aus dem Film springen.
00:57:29:15 – 00:57:32:02
Sprecher 2
Ja, wir sind schon bei eine Stunde und sechs Minuten Plot.
00:57:32:08 – 00:57:42:23
Sprecher 1
Deswegen will ich ne Woche überspringen. Jetzt komplett. Diese Erinnerung an seine. An seine Jugend als als als Kind, dass das zum Soldaten ausgebildet wird. Es sei denn, du willst noch was sagen?
00:57:42:24 – 00:58:04:13
Sprecher 2
Nicht unbedingt, aber das ist einer der Sinn, wo ich dann das erste Mal dachte Ah, das sind ja Erinnerungen, das ist schön, da geh ich mal in die Vergangenheit und dann weißt du das so, dass das war das erzählerisch bis dahin was, wo ich wirklich andocken konnte. Ja, aber es war also das war gut, Selbst war wichtig. Wenn wir das jetzt noch sagen.
00:58:05:01 – 00:58:26:23
Sprecher 1
Ich bin im Drittel gerade bei meinen Gedanken. Okay, diese Schwarz Weiß Szene, die ist so nach einer Stunde zehn 15 Minuten, wo wir das Kinderhaus in Farbe sehen. Und der Erzähler erzählt zuerst, wie er sich daran zurückerinnert, wo er geboren wurde. Das Haus seines Großvaters. Und dann erzählt er, dass er sich ganz oft darüber bewusst wird, dass er ein Traum ist, dass es ein Traum ist.
00:58:26:23 – 00:58:50:05
Sprecher 1
Und er freut sich dann auf das Erwachen. Und gleichzeitig wünscht er sich zurück in die Kindheit, wo er glücklich war. Und dann kommt eine ganz merkwürdige Szene in Schwarzweiß, wo wir den jungen Alexej sehen, das Kind, der durch den Garten vor dem Haus wandelt, und er hört irgendwas und sagt dann Mama, und zwar fröhlich, fast schon So, meine Mutter ist da irgendwo.
00:58:51:12 – 00:58:54:10
Sprecher 1
Wir sehen eine Scheibe zerspringen und ein Vogel durch fliegen.
00:58:54:21 – 00:58:55:14
Sprecher 2
Das war krass.
00:58:55:24 – 00:58:56:06
Sprecher 1
Ja.
00:58:57:00 – 00:58:58:22
Sprecher 2
So aufgeschrieben. Huhn durch Fenster.
00:58:58:23 – 00:59:23:21
Sprecher 1
Genau das Huhn, dass das in der nächsten Szene erschlagen wird. Vielleicht. Vielleicht ist es der Hahn, der in der nächsten Szene gekillt wird. Vielleicht. Kurz darauf kommt diese Szene, wo die Mutter den Hahn killt. Und dann geht er diesem Gefühl nach Mama und geht diese Treppen hoch. Und dann ist diese Tür und kann er nicht öffnen. Und dann geht also so ein total belastender Moment und dann geht er wieder weg und dann öffnet sich die Tür und wir sehen die Mutter da drin sitzen.
00:59:23:21 – 00:59:26:16
Sprecher 1
Wie sie Kartoffeln schält oder Essen zubereitet.
00:59:27:17 – 00:59:29:04
Sprecher 2
Weiß ich nicht mehr genau, aber irgendwas.
00:59:29:17 – 00:59:37:11
Sprecher 1
Und genau dann ist die Szene auch vorbei und dann als nächstes kommt diese Szene, wo sie die Ohrringe verkauft und den Hanna ermordet. Das ist so eine Traumsequenz. Offensichtlich.
00:59:37:15 – 00:59:37:23
Sprecher 2
Ja.
00:59:38:06 – 01:00:05:17
Sprecher 1
Und das war die Szene, die mich emotional glaube ich, am meisten gepackt hat, weil es diese Mischung ist aus romantisierte Kindheit, diese, diese Sehnsucht nach nach der Mutter oder nach einer elterlichen Figur. Die Enttäuschung, wenn die Tür nicht aufgeht. Und dann gleichzeitig diese Bewunderung, weil wir sehen dann diese Frau, die sich offensichtlich die nach erzeugt zu tun hat und dann auch noch zu uns blickt, während sie das macht.
01:00:06:06 – 01:00:25:21
Sprecher 1
Was würde sie damit sagen wollen? So, ja, okay, das ist seine Kindheit, so wie er sich erinnert und das bin ich. Und jetzt seht ihr mich in diesem Moment und sieht und seine Perspektive wird gebrochen. Was ja in dem Film ganz oft passiert, habe ich vorhin schon gesagt, dass wir ganz oft auch ihre Perspektive haben, obwohl wir in der Gegenwart ständig Alexis haben.
01:00:27:02 – 01:00:38:01
Sprecher 2
Ihr Blick wirkt wie ein Kommentar auf die Szene. Er Ist das jetzt deine? Spricht ich das jetzt besonders an, weil du jetzt Vater bist oder spricht ich? Hatte ich das früher auch so angesprochen?
01:00:38:20 – 01:00:57:13
Sprecher 1
Ich glaube, es hat mich früher nicht so angesprochen. Ich glaube, es spricht mich jetzt an, weil ich Vater bin. Also es gibt natürlich, wenn als Eltern gibt es einfach diesen Zwiespalt, dass du für dein Kind da sein musst und für dein Kind da sein willst, wie sie es wahrnimmt. Und du wirst gleichzeitig in ganz vielen Momenten für dein Kind da, ohne dass es es wahrnimmt.
01:00:57:20 – 01:01:07:17
Sprecher 1
Ja, und ein Kind es teilweise sauer auf dich, dass du es nicht wahrnimmst in diesem Moment. Und es geht wirklich um banale Dinge wie einkaufen gehen, wie Wäsche machen und so.
01:01:08:03 – 01:01:10:24
Sprecher 2
Na ja, das sind Sachen, die ein Kind nicht wahrnimmt. Das ist halt einfach so!
01:01:12:06 – 01:01:18:04
Sprecher 1
Ja, wahrscheinlich spricht sie mich tatsächlich mehr an, weil ich Vater bin. Und es ist eine krasse Szene, die.
01:01:18:17 – 01:01:20:24
Sprecher 2
Ja, ja, sehr intensiv auf jeden Fall.
01:01:22:00 – 01:01:27:03
Sprecher 1
Und der Vogel, also das Bild des Vogels kommt ja noch mal vor am Schluss, dann, wenn er da liegt im Bett und.
01:01:27:23 – 01:01:48:09
Sprecher 2
Das fand ich sehr beeindruckend bei dieser Modeszene, dass das Bild, was ich erkannt habe und dieses Gemälde, äh, wo er dann dasteht und ein Vogel auf seinen Kopf landet und er danach greift. Wie haben Sie das gemacht? Um Gottes willen. Krass. Und ich dachte, vielleicht ist das so ein Happy Accident. Und dann hat er das am Ende wieder aufgegriffen.
01:01:48:09 – 01:01:49:14
Sprecher 1
Vielleicht. Das könnte sein.
01:01:49:17 – 01:01:54:09
Sprecher 2
Also wäre wir ja sehr cool. Na ja.
01:01:54:21 – 01:02:04:15
Sprecher 1
Ist das es, dass, wenn er am Schluss den Vogel in der Hand hat und der Vogel dann aus seiner Hand fliegt? Das ist halt auch wie gesagt, er ist so brutal spirituell.
01:02:04:21 – 01:02:05:06
Sprecher 2
Hat.
01:02:05:09 – 01:02:22:04
Sprecher 1
Natürlich so ein Gefühl von von Wiederauferstehung, von von Kontakt mit dem Jenseits. Es ist auch der Film, dass das vielleicht noch dazu sagt, der Film hat so viele düstere Momente, aber am Schluss überwiegt doch ein Optimist, eine optimistische Haltung.
01:02:22:08 – 01:02:23:10
Sprecher 2
Ja, das auf jeden Fall.
01:02:23:18 – 01:02:27:00
Sprecher 1
So, diese verschwimmen von Gegenwart und Traum.
01:02:27:00 – 01:02:50:21
Sprecher 2
Aber das macht er auch nicht Realität. Ich glaube, das kann der Film auch gar nicht. Das da muss der Film sich schon sehr große Mühe geben, um einer nostalgischen Erzählhaltung sämtlichen Optimismus rauszunehmen, weil Nostalgie oft Also ich weiß nicht, wie es dir geht, aber wenn ich mich an Erinnerung ist, immer verklärt und Erinnerung wird ganz, ganz häufig, wenn es nicht wirklich eine schreckliche Erinnerung ist.
01:02:51:18 – 01:03:19:17
Sprecher 2
Da bleiben die positiven Sachen übrig, weil du erinnerst dich ja nostalgisch positiv, was immer irgendwie ein positives Gefühl, auch wenn es melancholisch oder so ist. Ja, und ich glaube, dass der Film dadurch, dass er eben so wahnsinnig melancholisch, so wahnsinnig mit dieser Erinnerung und diesen Traumsequenzen spielt, das kriegst du kaum raus. Also aus diesem Film rausgehauen, dass das einfach und positiv irgendwie am Ende ist.
01:03:20:16 – 01:03:46:05
Sprecher 1
Das ist so! In ganz vielen Szenen dieses Films habe ich das Gefühl, dass der Optimismus halt aus seiner ja quasi religiösen Weltsicht rührt. Auch deswegen finde ich den Film auch so, als empfinde ich den Film teilweise als eine Provokation, weil er mich, weil er mich packt in diesen Momenten, weil er Gegenwart und Vergangenheit und Traum, Realität und auch Leben und Sterben irgendwie in so einen Fluss bringt.
01:03:46:17 – 01:04:12:21
Sprecher 1
Und dann aber auch jenseits und Diesseits, weil das Jenseits scheint, ständig in diesen Film rein zu stechen, wenn diese, wenn diese Frauen da sitzen, wo man das Gefühl hat, es sind Geister. Wenn Sie das am Anfang diese Hypnose als Science bezeichnen zumindest machen sie das in den Untertiteln. Aha, es scheint immer so was zu sein, dass eine Kraft aus dem Jenseits irgendwie präsent ist.
01:04:13:02 – 01:04:29:15
Sprecher 1
Ja, und dass diese Kraft auch irgendwie verantwortlich dafür ist, dass die Zeit sich so auflöst. Und das ist ja auch tatsächlich was, so wie er sich erinnert. Das ist ja auch was, wie man sich selbst erinnert. Man, man erinnert sich bruchstückhaft an die Vergangenheit, man man vermischt Realität mit Fiktion.
01:04:29:22 – 01:04:31:02
Sprecher 2
Ja, ja, genau du.
01:04:31:02 – 01:04:55:01
Sprecher 1
Deine Erinnerungen sind ja ganz wach, sind ja voll mit Lügen. Ja, und dass die Realität dadurch auch so ein bisschen zur Seite gekehrt wird, so dieses Gefühl, wie wenn man einschläft, wenn man irgendwie Erinnerungen, Gedanken, die man hat und schon so Traumsequenzen ineinander überfließen und die Realität komplett abgelöst wird von etwas anderem, kurz bevor man die Augen schließt und dann wirklich weg ist.
01:04:55:01 – 01:05:03:16
Sprecher 1
Und manchmal erwischt man sich zumindest. Mir geht es so, dass man sich manchmal, dass ich mich manchmal bei den Gedanken habe ich auch. Jetzt habe ich komplett irgendwie absurde Traumvorstellung schon in meinen Gedankenstrom.
01:05:04:05 – 01:05:04:14
Sprecher 2
Genau.
01:05:05:14 – 01:05:28:14
Sprecher 1
Und das macht dieser Film so krass und so überzeugend. Und um noch mal darauf zurückzukommen Das ist irgendwie kein richtiger Film mehr. Er tritt irgendwie komplett daraus hervor und ich weiß auch teilweise nicht, wie er das schafft. Aber das macht ihn. Das macht ihn so stark und das macht ihn auch so gewaltig und auch irgendwie gewalttätig. In gewissem Sinne.
01:05:29:21 – 01:06:07:24
Sprecher 2
Ich glaube, es ist einfach wie bei jedem anderen, den man als Film bezeichnen will. Genauso in diesem Falle einfach die Kombination aus Kameraführung. Einfach wirklich tolle Bilder gefangen. Schnitt. Der Schnitt macht den Film einfach. Es ist halt einfach so, gerade wenn du 20 Schnitte Versionen hast und wahrscheinlich jeder anders ist, als ich grundsätzlich anders sein kann als als die andere und seine Narration, die dem Ganzen eine lyrische, sehr, sehr und narrativ filmische Note gibt.
01:06:08:02 – 01:06:21:17
Sprecher 2
Ja, und was auch immer. Das Gefühl, irgendwie so einem Traum beizuwohnen bzw. Wenn es jetzt ums Ende geht, eher einem Sterbenden, der, der sein Leben ja Revue passieren lässt.
01:06:21:17 – 01:06:28:04
Sprecher 1
Vielleicht so dieses, dieses klassische, die Sekunde, in der wir ein ganzes Leben vor deinen Augen vorbei fließen siehst.
01:06:28:05 – 01:06:31:02
Sprecher 2
Ist so in der Art, ja, also könnte man so sehen.
01:06:31:02 – 01:06:37:05
Sprecher 1
Vielleicht finde ich auf jeden Fall plausibel und ja.
01:06:37:16 – 01:07:03:18
Sprecher 2
Hm. Ja, also alles in allem muss ich sagen, ein sehenswerter Film, aber durchaus schwierig. Sehr schwierig, Weil du musst damit klarkommen und du musst auch über viele Längen hinauskommen. Du musst auch hier erst mal ganz viel Kriegsmaterial angucken wollen, auch in langen Zeitraum dann zwischendurch sage ich ja, 1/3 hätte vielleicht auch gereicht. Ich habe die Botschaft verstanden, aber alles in allem wirklich sehenswert, würde ich sagen.
01:07:05:01 – 01:07:32:04
Sprecher 1
Kann ich so unterschreiben. Kein leichter Film. Ein Film, den man auch sehr leicht als intellektuelles Gewässer abtun kann, als selbstverliebt, als intellektuelles, als einfach, als als Vorlage für ganz viele Akademiker, die sich unglaublich wichtig nehmen und es total geil finden, über über die Rolle der Zeit im Film zu philosophieren. Ja, aber ein Film, der, wenn man sich darauf einlässt, trotz seiner Längen auf einer emotionalen Ebene funktioniert und krasse Dinge auslösen kann in einem.
01:07:32:04 – 01:07:35:24
Sprecher 1
Und das tut er bei mir jedes Mal, wenn ich ihn sehe. Und dafür bin ich ihm sehr dankbar.
01:07:36:13 – 01:07:36:18
Sprecher 2
Gut.
01:07:37:01 – 01:07:39:11
Sprecher 1
Wir haben unsere Top drei Liste komplett verschlafen.
01:07:39:23 – 01:07:44:22
Sprecher 2
Meine Top drei. Oh mein Gott! Ah, komm, wir machen noch den Trommelwirbel.
01:07:45:24 – 01:07:48:05
Sprecher 1
Und dann spielen wir das Intro ein. Das Intro kommt an.
01:07:48:13 – 01:07:58:23
Sprecher 3
Jetzt unsere Liste.
01:07:59:10 – 01:08:03:24
Sprecher 1
Ach, was für ein schönes Interview. Fantastisch. Top Drei Mütter im Film natürlich.
01:08:04:08 – 01:08:10:06
Sprecher 2
Acht Mütter im Film. Hat sich so aufgedrängt als Top drei Liste. Nichts anderes hätte sein können.
01:08:10:11 – 01:08:11:11
Sprecher 1
Hätte so viel anderes sein.
01:08:12:11 – 01:08:23:01
Sprecher 2
Äh, wie kommst du auf Mütter? Also, ich habe wir. Wir machen das ja so, dass derjenige, der den Film vorschlägt, auch die Top drei das Thema festlegt. Wie kommst du auf Mütter im Film? Ich meine, gerade ist eine Mutter im Film, aber.
01:08:23:11 – 01:08:25:08
Sprecher 1
Die Mutter spielt eine ganz zentrale Rolle und wie gesagt.
01:08:25:14 – 01:08:30:24
Sprecher 2
Spielt sie als Mutter eine Rolle im Sinne von es ist. Es ist so wesentlich, dass es. Ja.
01:08:31:07 – 01:08:36:06
Sprecher 1
Es ist so, wie es ist. Sie wird die ganze Zeit betrachtet durch seine Augen.
01:08:37:01 – 01:08:38:09
Sprecher 2
Also, ja, okay.
01:08:38:09 – 01:08:53:24
Sprecher 1
Selbst wenn Zinsen, in denen er nicht anwesend ist, ist es ja so, Wie war meine Mutter? Und ich versuche das zu verstehen. Jetzt erzähle ich einfach mal eine Geschichte von meiner Mutter, um zu verstehen, wie sie war. Und das ist auch ganz interessant, weil in der Liste fällt das natürlich auch auf, dass die Mütter in Filmen meistens in ihrer Rolle als als Mutter wahrgenommen werden.
01:08:54:09 – 01:08:57:13
Sprecher 1
Zumindest meine Tochter ist so ein bisschen deprimiert. Aus feministischer Sicht, was das.
01:08:57:13 – 01:09:19:10
Sprecher 2
Betrifft, finde ich nämlich auch bei der Recherche und ich habe versucht, irgendwie mehr zu finden. Aber es ist nicht so leicht, weil du dann auch Schwierigkeiten hast zu recherchieren, weil du gibt es ja dann nicht ein Frauen in Frauenrollen, Mutter? Nein, aber es ist eine Mutter. Ja, ist eine Mutter. Spielt es eine Rolle im Film? Ja. Nein, es ist wahnsinnig schwierig.
01:09:19:10 – 01:09:29:22
Sprecher 1
Genau. Und du hast immer die. Und das läuft auf den Fall, dass die Mütter Rollen dann am stärksten sind, wenn sie dem klassischen Ideal der fürsorglichen Mutter, die sich komplett aufopfert für ihre Kinder entsprechen.
01:09:30:01 – 01:09:50:13
Sprecher 2
Ja, und das ist schon wahr. Deswegen habe ich aber auch überlegt, was ich vorher fragen wollte, bevor wir die Liste jetzt machen. Geht es denn darum, dass wir eine Mutterrolle gefunden haben, die wir bewerten, positiv bewerten oder sagen das ist eine tolle, also gute Mutterrolle? Oder geht es einfach nur um beeindruckend dargestellte Mütter?
01:09:50:22 – 01:10:21:18
Sprecher 1
Ich würde sagen einfach erwähnenswert, sowohl im Positiven als auch im Negativen, sondern das heißt auf Platz eins kann auch durchaus was stehen, was einfach so prototypisch ist, dass du sagst Krass, diesen Film, diese Mutter muss man erlebt haben, um zu verstehen, wie im Kino generell mit Müttern umgegangen wird. Das könnte es auch sein als Beispiel. Also meine Liste ist ziemlich bunt durchmischt mit allem und dass selbst wenn ich die Menschen weglasse, ich bin auch nicht glücklich.
01:10:21:20 – 01:10:27:11
Sprecher 1
Also ich habe mir gedacht, warum habe ich den Scheiß vorgeschlagen? Ich habe. Ich weiß nicht, aber wir haben anschauen.
01:10:28:07 – 01:10:41:16
Sprecher 2
Kann ich die ganz netten, blöden Kommentare von denen muss ich rausschneiden. Dann am Ende Freud. Wenn du nach deiner Definition diese Top drei, könnte man auch jeden Porno, der mit MILF geprägt ist.
01:10:43:09 – 01:11:00:21
Sprecher 1
Auf Platz eins Wie heißt er verdammt noch mal an American Pie am Thema Platz eins? Ganz eindeutig. Und kommt daher. Der Begriff MILF ist da zum Ersten Mal aufgetaucht, weil da habe ich ihn zum ersten Mal gehört.
01:11:00:21 – 01:11:02:14
Sprecher 2
Und ja, aber das war unser Alter oder.
01:11:02:22 – 01:11:03:17
Sprecher 1
Das war ein oder gab’s.
01:11:03:17 – 01:11:05:18
Sprecher 2
Das nicht vorher? Gab’s das vorher?
01:11:05:21 – 01:11:11:13
Sprecher 1
Ich weiß nicht. Ich könnte mir vorstellen, dass es tatsächlich daher kommt und dann einfach in der Pornoindustrie lass uns, lass uns mal gucken.
01:11:12:07 – 01:11:14:22
Sprecher 2
Wenn wir das jetzt ausführlich, man kann es nicht mehr rausschneiden.
01:11:16:02 – 01:11:21:01
Sprecher 1
Aber es ist total spannend, so was. Wann kommt der MILF zum wann kommt der Begriff erst mal vor?
01:11:22:14 – 01:11:25:18
Sprecher 2
Wenn im Podcast, dann sprechen wir über den MILF Begriff.
01:11:26:06 – 01:11:36:18
Sprecher 1
Das hat wirklich einen Spring of 1992. Nein, Whitley Popular ist bei der Firma American Pie.
01:11:37:03 – 01:11:37:20
Sprecher 2
Oh Gott.
01:11:38:07 – 01:11:47:01
Sprecher 1
Ja, ich meine, meine Liebste müsste generell im Kino und Fernsehen ist immer noch wenn bei Breaking Bad.
01:11:47:16 – 01:11:48:03
Sprecher 2
Watch.
01:11:48:14 – 01:11:53:09
Sprecher 1
In Breaking Bad gibt es diese Szene, wo die Frau von Walter White.
01:11:53:17 – 01:11:54:03
Sprecher 2
Ja.
01:11:54:24 – 01:12:00:04
Sprecher 1
Hinter dem dem jungen Typen. Wie heißt er noch mal? Aaron. Kann ich mir die Namen nicht merken?
01:12:00:14 – 01:12:01:14
Sprecher 2
Ich auch nicht.
01:12:01:18 – 01:12:02:09
Sprecher 1
Breaking Bad. Hast du.
01:12:02:09 – 01:12:03:08
Sprecher 2
Gesehen? Ja, natürlich.
01:12:03:08 – 01:12:12:16
Sprecher 1
Genau. Walter Veith arbeitet zusammen mit Aaron. Paul heißt der Darsteller. Aber die Rolle. Scott, Jessi.
01:12:12:22 – 01:12:13:22
Sprecher 2
Jessica, Jessica.
01:12:14:11 – 01:12:35:13
Sprecher 1
Jesse Pinkman. Genau. Mit dem hängt er zusammen ab. Und seiner Frau. Jetzt muss ich aber mal kurz gucken, wie sie heißt. Skyler findet das heraus, findet heraus, dass er irgendwas mit dem Typen am Laufen hat, weiß aber noch nicht, dass sie zusammen kochen und recherchiert dann Jesse hinterher. Und dann geht sie auf seine Website. Total überladen ist und irgendwie mit Hip Hop Musik.
01:12:35:23 – 01:12:51:08
Sprecher 1
Und dann guckt sie sich die Interessen an und hält zu ihn und sagt Was ist eine MILF? Und das ist so so ein schöner Moment, weil sie so zumindest optisch auch ein bisschen diesem Klischee gehört.
01:12:51:21 – 01:12:59:23
Sprecher 2
Ja, na gut, okay. Okay. Dein Platz drei der Top drei Mutter Rollen Mutterfigur in Film.
01:13:00:06 – 01:13:06:07
Sprecher 1
Ich dachte, du fängst jetzt an, ich fange. Ich hatte schon die.
01:13:06:07 – 01:13:20:01
Sprecher 2
Die MILF war mein. Ich will damit sagen, es ist okay. Ich kann meinen Platz drei einmal, und zwar auf Platz drei. Es keine echte Mutter ist, sondern eine Mutterfigur. Und zwar Mary Poppins. Oh ja.
01:13:20:24 – 01:13:23:21
Sprecher 1
Das ist voll interessant, weil bei Mary Poppins kommt ja auch eine Mutter vor.
01:13:24:01 – 01:13:32:22
Sprecher 2
Ja, die aber eher nicht. Die Mutter. Also, du weißt ja, er hat dich ganz toll, finde auch die Figur und weil. Weil sie auch als Frauenrechtlerinnen und so weiter.
01:13:33:15 – 01:13:36:03
Sprecher 1
Dargestellt wird und sich deswegen nicht mehr um ihre Familie kümmert.
01:13:36:03 – 01:13:38:01
Sprecher 2
Das ist das Problem an der ganzen Geschichte.
01:13:38:21 – 01:13:48:13
Sprecher 1
Ist ja N. Und ist es nicht sogar so, dass Mary Poppins dann, nachdem Mary Poppins da war und alle happy sind und der Vater nicht mehr so viel arbeitet, sie auch sagt Scheiß auf die Politik, Ich bin jetzt für meine Familie da.
01:13:48:19 – 01:13:56:16
Sprecher 2
Auch nicht geil. Ja, also es gibt viele Probleme diesem Film, aber der ist halt auch sehr alt und hat ganz.
01:13:56:16 – 01:13:58:06
Sprecher 1
Andere ein Kind seiner Zeit.
01:13:58:07 – 01:14:01:21
Sprecher 2
Ja, genau. Ein Fenster. Mary Poppins. Ja, ich mochte sie einfach sehr.
01:14:03:02 – 01:14:06:00
Sprecher 1
Mary Poppins ist toll. Hast du. Hast du die Fortsetzung gesehen?
01:14:06:13 – 01:14:09:16
Sprecher 2
Nein, ich rauche nicht. Noch nicht. Aber ich muss sie schon noch sehen.
01:14:09:16 – 01:14:11:10
Sprecher 1
Ich würde die auch mal gerne gucken.
01:14:11:10 – 01:14:12:19
Sprecher 2
Vielleicht machen wir das ja.
01:14:12:20 – 01:14:14:08
Sprecher 1
Ich glaube, das ist auch so ein Johannes Film.
01:14:14:16 – 01:14:23:16
Sprecher 2
Was ich kann. Kann sein. Das ist es ja, dass es ein bisschen. Die Gefahr ist groß bei den Film. Oh ja, mal gucken. Mal gucken. Vielleicht machen wir das das nächste Mal.
01:14:23:23 – 01:14:32:11
Sprecher 1
Meine Nummer drei ist Jodie Foster als die. Die Tat in dem Film. Das Wunderkind. Okay, eine ganz tolle Mutterrolle habe ich lange.
01:14:32:11 – 01:14:39:02
Sprecher 2
Ich habe ihn vor langer, langer Zeit gesehen in Film. Und ich kann mich leider nicht erinnern, wie wie das ausgestaltet ist mit der Mutter.
01:14:39:07 – 01:15:13:17
Sprecher 1
Sie schlägt sich durch als Kellnerin und sie, ja, man könnte sagen einfach vom Gemüt Herr. Und sie ist eigentlich überfordert mit dem Intellekt ihres Kindes, also sie fördert ihn einfach nicht daran. Ja, und gerät dadurch permanent in Konkurrenz zu der Professorin, die ihn dann unter ihre Fittiche nimmt und ihn ihn intellektuell stimulieren will. Und so weiter. Und die ist so eine tolle Mutter, weil sie diesen ganzen Kram mit seiner Hochbegabung so alles beiseite kippen, einfach nur für ihr Kind da sein will und ihr Kind beschützen will.
01:15:14:04 – 01:15:32:08
Sprecher 1
Es gibt ein paar großartige Momente, in denen sie das macht und der großartigste Moment ist eigentlich, wo sie mit der Professorin telefoniert, nachdem Tate, der Junge ein einen Globus auf den Kopf gekriegt hat und verletzt war. Und er sagt dann zu seiner Mutter Hey Mama, ich habe einen Globus auf den Kopf gekriegt und ich habe eine Schramme. Ist das nicht toll?
01:15:33:07 – 01:15:41:03
Sprecher 1
Und dann sagt sie die am Telefon ganz trocken zu der Professoren Wenn Sie meinem Kind noch einmal wehtun, dann finde ich sie und bringe sie um.
01:15:41:16 – 01:15:42:10
Sprecher 2
Oh mein.
01:15:42:10 – 01:16:01:06
Sprecher 1
Gott! Und dann stirbt und wir sehen, wie der Junge zurück zur Uni geht. Der erteilt Mathematik, und die Professorin ist die ganze Zeit total panisch. Oh Gott, es darf nichts passieren. Das darf nicht passieren. Und ich fand diese Kämpferische von ihr und dieses. Dieses absolute ihr Kind beschützen fand ich immer ganz toll. Und sie ist so ein starker Charakter in dieser Rolle.
01:16:01:11 – 01:16:06:14
Sprecher 2
Na schön. Okay. Mein Platz zwei. Ja.
01:16:08:16 – 01:16:12:02
Sprecher 1
Oh, spannend. Ja, das ist das Role Model.
01:16:12:08 – 01:16:26:08
Sprecher 2
Das kein Role Model, aber es ist ein wahnsinnig stark und spannend und relevant erzählte Mutter rolle einem eine Mutter, die einfach strampelt mit mit ihrem Muttersein.
01:16:26:22 – 01:16:49:05
Sprecher 1
Ja, und Und vor allem auch eine Mutterrolle ist. Einer der wenigen Momente, wo ein Film wirklich genau dieser, dieser Kampf von Müttern, der sonst viel zu wenig Raum kriegt, dargestellt wird. Auch dieses, dieses, dieses, dieses Ambivalente, dieses zerrissen zwischen Liebe und Hass für das eigene Kind und das Kind, das schwierig und das ist einfach die Momente, wo sie ihr Kind hasst.
01:16:49:14 – 01:17:00:03
Sprecher 2
Ja, ich war ein ganz, ganz, ganz starker Film. Haben wir ja auch schon mal, wir hatten es schon mal im Gespräch. Ja, nur empfehlenswert. Also bitte alle gucken.
01:17:00:21 – 01:17:20:22
Sprecher 1
Tatsächlich ist wichtig Spannendste und die dramatischste im Film ist, wo sie Also ihr Mann ist tot und sie liegt dann allein im Bett und will masturbieren und fängt an und dann kommt das Kind rein, weil es eben einen Albtraum hat oder so und sie ist total fertig in dem Moment. Man hat und man kann das so nachvollziehen. Das war so der einzige Moment, wo sie mal Ruhe für sich hatte und mal kurz wirklich abschalten wollte.
01:17:20:22 – 01:17:27:11
Sprecher 1
Und dann wird auch zerstört und sie ist dann total wütend. Und das ist so nachvollziehbar.
01:17:27:21 – 01:17:34:02
Sprecher 2
Ja, also einen Film, der wirklich reinhaut, einfach ganz, ganz stark.
01:17:34:16 – 01:17:45:03
Sprecher 1
Ja, mein Mann. Platz zwei ist Misses Crisp aus Misses Priestley und das Geheimnis, von dem ich glaube, ich habe den schon mal erwähnt bei den Lieblingsfilmen mit Tieren.
01:17:45:09 – 01:17:48:12
Sprecher 2
Ja, aber ich weiß schon gar nicht mehr, worum es ging.
01:17:48:21 – 01:18:18:03
Sprecher 1
Es ist Frisbee. Es ist eine Maus, verwitwet und kümmert sich um ihre Kinder und Sohn hat eine Lungenentzündung und sie braucht Medizin dafür. Und sie begibt sich dann auf ein Abenteuer. Und sie Leben in der Nähe von einem Bauernhaus. Und ja, sie. Sie kommt dann in Kontakt mit Ratten und Mäusen aus einem Versuchslabor, die die da sind. Und es ist heiß.
01:18:18:03 – 01:18:45:21
Sprecher 1
Ich will nicht zu viel erzählen. Vielleicht ist das auch ein finde ich mal auf die Liste. Es ist eine wirklich wundervolle Mischung aus Fantasy Film und realistischem Thriller. Ist vielleicht ein bisschen viel gesagt und düsterem, teilweise wirklich düsterer Grusel auch dann plus der der Erwachsene, der der Disney Film ein bisschen erwachsener gemacht hat in den Siebzigern und Achtzigern vor allem, ich glaube, vor allem in den Achtzigern.
01:18:47:10 – 01:19:02:14
Sprecher 1
Großartiger Film, kann ich nur empfehlen. Tolle Mutterrolle, extrem stark. Sie ist vor allem die Sie ist die, die die ganze Zeit die Abenteuer erlebt. Und sie ist die, die kämpft. Und sie ist die, die am Anfang mal die Welt rettet. Sozusagen.
01:19:02:17 – 01:19:02:23
Sprecher 2
Okay.
01:19:03:21 – 01:19:09:14
Sprecher 1
Toller Film, cool. Ja. Ähm.
01:19:09:14 – 01:19:16:15
Sprecher 2
Dann bin ich mit meinem Platz eins dran. Ja, den Titel muss ich ablesen. Oh, Three Billboards Outside Ebbing, Missouri.
01:19:17:14 – 01:19:19:23
Sprecher 1
Ein toller, ein wahnsinniger Film.
01:19:20:05 – 01:19:47:05
Sprecher 2
Unglaublich. Oh, und diese Frau ist eben nicht was für einen. Sagten, dass man man den Film zeigt, wo die sich aufopferungsvoll um ihre Kinder kümmern, sondern dass die selbst dort einen. Der Film setzt dort ein, wo die, wo wir gar nicht wissen, wie sie als Mutter gewesen wäre, sondern sie ist einfach wahnsinnig wütend über das, über die Polizei, die es nicht schafft, sich um diesen Fall zu kümmern.
01:19:47:05 – 01:20:17:24
Sprecher 2
Ihre Tochter ist gestorben, sie wurde vergewaltigt und umgebracht. Ja, und dann stellt sie auf diese mietet sie diese Riesenwelle Oberflächen, auf denen sie dann Botschaften an die Polizei. Kümmert euch gefälligst die Deppen drauf schreibt und und das die ganze Umgebung bekommt das halt mit. Und für die Polizei ist es wahnsinnig peinlich, dass das öffentlich diskutiert wird, dass sie nicht ihre Arbeit nicht richtig machen und so und diese Frau ist einfach wahnsinnig stark.
01:20:17:24 – 01:20:20:13
Sprecher 2
Und diese Schauspielerin Frances McDermott.
01:20:21:05 – 01:20:28:24
Sprecher 1
Wahnsinn, unfassbar gut. Oh, ist diese Frau gut? Oh, sie hat ja sie hat ja so ein Dauer Abo bei Bacon Film.
01:20:29:22 – 01:20:31:17
Sprecher 2
Und so recht vollkommen zurecht.
01:20:32:03 – 01:20:42:08
Sprecher 1
Unfassbar gute Schauspielerin. Ja, ja und genau der Film kann ich kann ich nur unterschreiben unterstreichen. Stark, toll. Toller Film. Ist bei meinen Menschen dabei.
01:20:42:09 – 01:20:43:17
Sprecher 2
Ach, schön. Sehr gut.
01:20:44:10 – 01:20:48:18
Sprecher 1
Und wie gesagt, ich bin auch nicht glücklich, wenn ich das so höre. Ja, vielleicht hätte ich sie auch packen können.
01:20:49:04 – 01:20:58:03
Sprecher 2
Jetzt bin ich mal gespannt. Dein Platz eins, das also ich will. Der Druck soll nicht so groß sein jetzt Plot, aber das muss schon Ein sehr besonderer Film, wenn er auf Platz eins.
01:20:58:03 – 01:21:11:23
Sprecher 1
Der Druck ist unendlich groß, erzählt meine Mutter auf Platz eins kämpft gegen zeitreisende Roboter Sarah Connor aus Terminator zwei.
01:21:12:12 – 01:21:13:09
Sprecher 2
Was?
01:21:13:17 – 01:21:39:22
Sprecher 1
Ja, was für eine großartige Frau, weil sie sie schafft. Sie schafft es nicht nur, sich um ihren Sohn zu kümmern, sondern sie. Sie tritt ab, und zwar durchgängig, bis auf die Zähne bewaffnet, ist eine Kämpferin und die tatsächlich ihren Sohn im Auge hat, aber die gleichzeitig auch so viel mehr ist, weil sie ist einfach mal eine fucking Actionhelden.
01:21:40:15 – 01:22:03:03
Sprecher 1
Es ist kein Witz. Sarah Connor als Terminator. Zwar ist mein Platz bei den Müttern, man hat ihr Ziel, man hat viel zu selten richtig coole Actionhelden, die einfach nur Badass sind, also die nicht sexualisiert werden, wir, die nicht irgendwie komisch romantisiert werden oder in hautengen Kostümen, Das gibt es viel zu selten. Und das ist sie. Und gleichzeitig ist sie auch noch eine Mutter, weil das ist noch seltener, dass so einer, so einer Actionhelden Mutter ist.
01:22:03:03 – 01:22:13:20
Sprecher 2
Das stimmt ja. Cool. Okay, gute Personalunion. Ich habe das, ich habe, ich habe einfach. Sobald ich Terminator höre, denke ich hat. Das ist halt meine Reaktion auf Terminator.
01:22:13:20 – 01:22:17:15
Sprecher 1
Terminator ist ein toller Film. Die ersten beiden Teile zumindest.
01:22:18:15 – 01:22:22:13
Sprecher 2
Ja, genau die ersten. War er der erste eher Der weiß ich nicht genau.
01:22:23:08 – 01:22:31:20
Sprecher 1
Aber okay. Terminator zwei kommt mal auf einer der der nächsten Sendung. Bei meiner Liste der besten Actionfilme wird Terminator zwei wahrscheinlich auf Platz eins.
01:22:31:24 – 01:22:42:18
Sprecher 2
Okay, Krass. Ja, gut. Okay. Ja, ich meine, ich habe natürlich nur die Erinnerung, die ich als Kind habe. Ich habe den nicht noch mal gesehen. Ich habe ihn als Kind gesehen. Bzw. Als. Nein, ich glaube, ich war Kind.
01:22:43:06 – 01:22:51:18
Sprecher 1
Nicht Kind ist das, was man als Kind damals geguckt hat, ist ab sechs Terminator eins ist ab 18 Terminator zwei. Ich habe den auch als Kind.
01:22:52:03 – 01:23:00:01
Sprecher 2
Ja. Oh mein Gott. Na gut, vielleicht muss ich ihn retrospektiv dann noch mal neu einsortieren in meinem Kopf.
01:23:01:15 – 01:23:06:09
Sprecher 1
Wirklich starker Film, beide Filme sehr stark und ab dem dritten ging es dann rapide bergab.
01:23:06:21 – 01:23:12:03
Sprecher 2
Ja, ja, das ist sowieso noch weiter.
01:23:12:03 – 01:23:15:03
Sprecher 1
Ich guckte dir noch mal zu viel.
01:23:15:03 – 01:23:17:05
Sprecher 2
Cameron Ja, James Cameron.
01:23:17:05 – 01:23:23:22
Sprecher 1
Also, wenn. Wenn es einen großen Menschen gibt, der über ambitionierte Projekte irgendwie stemmen kann, dann ist er.
01:23:24:03 – 01:23:28:17
Sprecher 2
Ja, das stimmt wohl. Ja, da hat aber auch viel mehr Kacke.
01:23:29:09 – 01:23:37:08
Sprecher 1
Aber Titanic, was für ein großartiges Epos. Mischung aus Liebesfilm, Actionfilm, Historien, Historical Period Drama.
01:23:38:06 – 01:23:48:20
Sprecher 2
Der Titanic ist tatsächlich ein Film, der besser geworden ist, je älter er wurde, je länger es her war, dass er gemacht wurde. Ich weiß nicht. Damals ein bisschen.
01:23:49:23 – 01:23:56:17
Sprecher 1
Mehr als 16, 17-jähriger Junge musste man auch Titanic Kacke finden, wegen den ganzen Hype um Leonardo DiCaprio. Und so weiter.
01:23:57:03 – 01:24:22:24
Sprecher 2
Vielleicht auch deswegen. Ja, vielleicht ist es wirklich das Aber. Aber ich weiß, weil bei Titanic, dass ich das Ich kann wirklich graduell Abstufungen feststellen. Heute finde ich ihn um so viel zu viele Welten besser, ich ihn damals fand und zwischendurch eben ich kann diese Ich kann wirklich ein durchschnittliches Alter festlegen für unterschiedliche Akzeptanz dieses Systems. Äh, ist schon wirklich krass.
01:24:23:02 – 01:24:24:12
Sprecher 1
So geht es mir mit den Backstreet Boys.
01:24:24:24 – 01:24:35:07
Sprecher 2
Ja, genau so ein Fall. Ja, wirklich, tatsächlich. Und heute denke ich sehr was für ein geiler Move und was für eine geile Kombo und was für geile Leute. Aber damals dachte ich komm mit.
01:24:35:07 – 01:24:37:15
Sprecher 1
Die beste Popmusik, die in den Neunzigern gemacht wurde.
01:24:38:05 – 01:24:43:02
Sprecher 2
Aber damals konnte ich es überhaupt nicht irgendwie würdigen. Ja, okay.
01:24:43:08 – 01:24:48:17
Sprecher 1
Gut, ich glaube, wir sind fertig mit dem Spiegel. Ja, ja, wir haben es geschafft. Wir haben es geschafft.
01:24:49:17 – 01:24:53:07
Sprecher 2
Ich hoffe, dass wir nicht ganz narrativ durcheinander waren wie der Film.
01:24:53:11 – 01:24:54:03
Sprecher 1
Das waren wir.
01:24:55:14 – 01:25:00:05
Sprecher 2
Aber gut, dann haben wir den Film vielleicht entsprechend. Na ja, ich.
01:25:00:05 – 01:25:18:12
Sprecher 1
Glaub, wir haben ganz gut. Wir haben ganz gut herausgestellt, warum man den Film auch gucken kann, wenn man kein Wort davon versteht und nicht Filmwissenschaft studiert hat. Und das war mir wichtig, dass der Film nicht nur als intellektuelles Avantgarde Gewächse wahrgenommen wird, sondern auch als beeindruckender Film auf emotionaler, visueller, erzählerischer Ebene.
01:25:18:24 – 01:25:34:20
Sprecher 2
Wer die Zeit hat und jetzt vielleicht sind es ein paar mehr Leute, macht mal das Experiment, guckt euch den Film ohne Untertitel an! Oh ja, auf Russisch vielleicht. Als erstes und dann vielleicht noch mal mit Untertiteln.
01:25:34:20 – 01:25:40:11
Sprecher 1
Ganz bestimmt. Witzig. Guckt ihn euch auf jeden Fall an, es gibt ihn auf YouTube und man kann auch Pausen einlegen.
01:25:41:16 – 01:25:46:06
Sprecher 2
Es ist erlaubt, Pausen einzulegen. Ja, es gibt Filme, da darf man das nicht. Aber bei dem darf man das.
01:25:46:14 – 01:25:46:16
Sprecher 1
Ja.
01:25:47:10 – 01:25:50:01
Sprecher 2
Aber eigentlich nur, um sich einen Tee zu machen und wieder hinzusetzen.
01:25:50:02 – 01:26:03:10
Sprecher 1
Aber dafür muss man einige, einige Segmente von ihm gleich mehrmals gucken. So ging es mir tatsächlich, als ich gesehen habe, dass er auf YouTube ist, dass die einzelnen Szenen nochmal gesprochen. Die Zähne muss ich noch mal gucken. Okay, und noch mal ja, so ein bisschen, wie es mein 4-jähriger hat.
01:26:04:05 – 01:26:15:00
Sprecher 2
Das noch mal gucken und nochmal und nochmal. Es ist okay. Danke für diesen Film. Danke, Aber er hat tatsächlich meine, meine, meine, unsere Maßgabe, meinen Horizont erweitert.
01:26:15:12 – 01:26:17:23
Sprecher 1
Danke, dass du was mitnehmen kannst. Das freut mich.
01:26:18:07 – 01:26:20:07
Sprecher 2
Schön, dann machen wir eine Pause.
01:26:20:16 – 01:26:22:02
Sprecher 1
Und dann geht es zu Quentin.
01:26:22:19 – 01:26:27:12
Sprecher 2
Quentin. Erkläre ich das gleich.
01:26:27:23 – 01:26:39:05
Sprecher 3
Bist du du. Du.
01:26:39:05 – 01:26:43:06
Sprecher 2
So, Es läuft wieder. Flor. Willkommen zurück aus der Pippi Pause und.
01:26:43:16 – 01:26:45:07
Sprecher 1
Wir kommen zurück aus der Pause.
01:26:46:11 – 01:26:55:19
Sprecher 2
Nur nicht verraten. Ich habe meine Hausaufgaben nicht gemacht. Ich habe den meinen Einleitungstext gerade erst geschrieben, obwohl, das passiert jetzt öfter. Du musst dich einfach dran gewöhnen.
01:26:55:23 – 01:27:00:14
Sprecher 1
Ich habe mich da schon dran gewöhnt. Das ist dann glaube ich, ich war letzte Woche total überrascht, dass dein Text fertig war.
01:27:01:11 – 01:27:10:16
Sprecher 2
Mein okay. Ja, wir machen jetzt die Hateful Eight. Hast du dich drauf gefreut? Ich wusste ja, dass du den Film eigentlich magst, oder?
01:27:10:19 – 01:27:22:24
Sprecher 1
Ich habe mich drauf gefreut. Und ich bin total neugierig darauf, wie dein Tag drauf ist. Vor allem, weil du letzte Woche schon gesagt hast, angedeutet hast, dass du mit dem Film bisher eigentlich immer so eher deine Probleme hattest, obwohl du kein Tarantino Verfechter bist.
01:27:23:11 – 01:27:46:02
Sprecher 2
Ja, ich weiß nicht. Und es stimmt auch nicht ganz, dass ich so meine Probleme damit habe, sondern ich wusste nie und ich weiß auch nicht, ob ich es inzwischen weiß. Was mich an diesem Film irritiert, irritiert, stört, ist vielleicht sogar zu viel. Dessen habe ich gesagt, dass es mich stört. Ja, aber irritiert ist es vielleicht eher. Oder vielleicht?
01:27:46:23 – 01:27:54:23
Sprecher 2
Ich weiß nicht. Ich würde mich da gerne ran robben. Was was da an dem Film nicht so ganz irgendwas ist. Irgendwas ist da, Ich weiß.
01:27:54:23 – 01:27:58:09
Sprecher 1
Es nicht. Robben ich gerne mit dir zusammen. Range, Das ist Markteinführung.
01:27:58:16 – 01:28:27:00
Sprecher 2
Ich gebe uns mal eine Einführung und dann schauen wir mal, wo es uns hin trägt. Wie Hateful Eight, Der 2015 erschienene Western im tiefen Schneegestöber von Quentin Tarantino erzählt von sieben paranoiden Männern und einer ebenso paranoiden Frau, die durch einen Blizzard in Wyoming in eine Hütte zusammen gesperrt sind. Jeder mit seiner eigenen. John Ross will die Verbrecherin Daisy Maggie gewinnbringend nach Red Rock bringen.
01:28:27:10 – 01:29:01:12
Sprecher 2
Major Marquis Warren hat ebenfalls drei Verbrecher, allerdings tot im Schlepptau. Und ausgerechnet der neue Sheriff Chris Mannix, der in Red Rock den Lohn der beiden auszahlen würde, ist auch mit von der Partie, ebenso wie Senior Bob Oswaldo, Mo Bray, Joe Gage und am Rande noch General Sanford Smithers, deren Backstory und Triebkraft sich erst später im Film entfalten. Ein Film, der seine Spannung größtenteils aus Paranoia, erhöhter Gewaltbereitschaft und Geld Machtgier speist.
01:29:01:23 – 01:29:11:21
Sprecher 2
Also irgendwie Tarantino typisch, aber auch ein bisschen untypisch. Aber an welchen Stellen? Und wieso? Keine Ahnung. Hast du eine Idee dazu?
01:29:12:10 – 01:29:22:24
Sprecher 1
Ich musste. Beim Intro wurde die ganzen Namen vorgelesen, hat an diesen tollen Loriot Ansagerin Evelyn Hamann denken müssen. Mit Alfred. Es muss was aus.
01:29:26:07 – 01:29:26:21
Sprecher 2
Warum hat.
01:29:28:15 – 01:29:33:01
Sprecher 1
Ja Tarantino oder nicht Tarantino Ja, sehr viel. Typisch, dass Tarantino sehr.
01:29:33:01 – 01:29:55:12
Sprecher 2
Viel ja das richtig. Also ich möchte gerne bei diesem Film tatsächlich einigermaßen chronologisch vorgehen. Ja, ich glaube, das hilft uns am ehesten, da einmal durchzugehen, zu gucken, was, was, was war, was zur Hölle. Und ich möchte gleich erst mal damit anfangen, dass Tarantino reinschreibt, der achte Film von Quentin Tarantino.
01:29:55:20 – 01:29:56:16
Sprecher 1
Das macht er schon länger.
01:29:57:03 – 01:30:03:09
Sprecher 2
Aber warum? Ist doch wirklich wie selbstverliebt muss man sein, um das so reinzuschreiben?
01:30:03:10 – 01:30:05:10
Sprecher 1
Er hat gesagt, er macht nach zehn Filmen Schluss.
01:30:05:21 – 01:30:10:11
Sprecher 2
Ja, ich weiß, das ist auch so ein bisschen sensibler dafür. Aber das ist doch wirklich nur selbstverliebt. Das ist.
01:30:10:11 – 01:30:13:08
Sprecher 1
Irgendwas. Zumal die Erzählweise echt ein bisschen schräg.
01:30:13:09 – 01:30:17:01
Sprecher 2
Ja, es ist ja nicht einfach. Es ist ein neunter Film, Verdammt, Ja.
01:30:17:01 – 01:30:20:00
Sprecher 1
Und man könnte durchaus argumentieren, das voraus.
01:30:20:15 – 01:30:40:00
Sprecher 2
Und auch noch richtig genau. Ja, ich weiß. Na ja, gut, okay. Also, man kann sagen, Kill Bill. Eins und zwei ist ein Film. Okay, das verstehe ich auch als Filmemacher sicher nicht, dass man sagt, das ist für mich ein Projekt, aber. Aber irgendwie, ich weiß nicht, in der Rezeption ist, das funktioniert so nicht.
01:30:40:00 – 01:30:44:05
Sprecher 1
Tarantino hat sich, glaube ich, so sehr gemütlich gemacht auf seinem Kultstatus.
01:30:44:10 – 01:30:45:02
Sprecher 2
Ja, und das.
01:30:45:02 – 01:30:45:20
Sprecher 1
Total verdient.
01:30:45:20 – 01:31:10:20
Sprecher 2
Hat. Weißt du, das erste, was ich gedacht habe, nachdem ich das erste Mal gesehen habe? Ja, woher auch rührt, dass ich das Gefühl habe, dass der Film irgendwie irgendwas, dass irgendwas nicht stimmt. Da war mein Gedanke Tarantino ist sich zu sicher, seiner Wirkung als Regisseur. Er ruht sich in diesem Film auf seinem Status aus.
01:31:11:14 – 01:31:12:24
Sprecher 1
Dem würde ich heftig widersprechen.
01:31:13:05 – 01:31:14:23
Sprecher 2
Okay. Gut, dann mach das mal!
01:31:15:12 – 01:31:28:00
Sprecher 1
Wie schon gesagt, es sind viele typische Tarantino Elemente drin. Also natürlich der gewaltätige Showdown am Ende. Aber auch so diese verschachtelte Erzählung. Also nicht sonderlich groß verschachtelt. Aber wir machen einen Rückgriff.
01:31:28:01 – 01:31:28:09
Sprecher 2
Genau.
01:31:28:17 – 01:31:43:10
Sprecher 1
Wir haben es klassisch Tarantino das viele geflucht ist natürlich typisch Tarantino, irgendwie so das ganze US Western Setup, was sehr untypisch Tarantino ist, ist, dass seine Gespräche in dem Film und der Film ist ein sehr gesprächiger.
01:31:43:21 – 01:31:44:08
Sprecher 2
Na ja.
01:31:44:18 – 01:32:09:21
Sprecher 1
Dass die nicht so belanglos sind wie in anderen Filmen. Tarantinos Dialoge sind total toll, ganz oft toll, weil sie belanglos sind, weil über über Nichtigkeiten geredet wird. Also ganz, ganz klassisch ist halt die Diskussion über Ist eine Fußmassage irgendwie gleichzusetzen mit Sex? Wie heißen die Burger in Europa? Wann war Madonna am besten oder wo? Worum geht es in dem Lied?
01:32:10:24 – 01:32:12:17
Sprecher 1
Das sind so die typischen Tarantino Dialoge.
01:32:13:03 – 01:32:13:20
Sprecher 2
Und die fehlen hier.
01:32:13:21 – 01:32:28:05
Sprecher 1
Die fehlen komplett. Eigentlich ist alles was geredet wird, trägt zur Handlung bei. Es gibt wenig. Es gibt wenige Gesprächsfetzen bei denen, bei denen wirklich Nichtigkeiten ausgetauscht werden. Alles hat eine Relevanz für die Charaktere, für die Handlung.
01:32:29:01 – 01:32:53:01
Sprecher 2
Oh, was ist das wirklich für Tarantino? Das ist untypisch und genau das könnte einer der Gründe sein, wieso man guckt ja ein Tarantino Film. Nun, wahrscheinlich hat er dann einfach doch zu recht reingeschrieben. Der achte Film von Tarantino Tarantino gibt es nicht. Nein, weil weil man eben reingeht und sagt ich gucke mir jetzt einen Tarantino Film an ja definitiv.
01:32:53:04 – 01:33:02:08
Sprecher 2
Und am Ende geht man raus und denkt eben vielleicht auch wegen solcher Dialoge Sachen. Es war dann doch kein ganz typischer Tarantino.
01:33:02:24 – 01:33:25:09
Sprecher 1
Es Gibt dinge die man vom Tarantino Film erwartet und die dieser Film teilweise unterlaufen hat. Jetzt auch nicht radikal. Das ist nicht Tarantinos Befreiungsschlag aus seiner Rolle. Er macht es schon in vielen Momenten typischer Tarantino Film. Aber was auch so ein Ding ist, die Ästhetik von Tarantino setzt immer sehr auf Pop und Coolness.
01:33:25:10 – 01:33:26:04
Sprecher 2
Ja genau.
01:33:26:09 – 01:33:30:13
Sprecher 1
Und in diesem Film setzt die Ästhetik eher auf das Epische.
01:33:30:18 – 01:33:31:06
Sprecher 2
Ja, genau.
01:33:31:12 – 01:33:36:18
Sprecher 1
Auch das Schöne hat man schon bei in Glorious Basterds ein bisschen gesehen.
01:33:36:23 – 01:33:38:01
Sprecher 2
Stimmt ja, der.
01:33:38:01 – 01:33:44:13
Sprecher 1
Auch eine Western Atmosphäre und Western Ästhetik hatte. Aber da bei weitem nicht so krass.
01:33:44:17 – 01:33:49:23
Sprecher 2
Da hat er auch wahnsinnig viele popkulturelle Anspielungen. Genau, ein klares Bestes, was er hier nicht so sehr hat.
01:33:49:24 – 01:33:50:19
Sprecher 1
Nee, also das.
01:33:50:19 – 01:34:18:24
Sprecher 2
Kann ich ja, was ich, was ich ganz spannend und toll finde, ist auf der anderen Seite, was eben auch Quentin Tarantino untypisch ist, dass er völlig auf das, was wir vorhin haben, sons verzichtet hat. Er hat keine Zooms gehabt, er hat keine Linsen gehabt, wo man einfach mal so aus der stehenden Kamera heraus irgendwo rein zoomen kann. Das hat er nur ganz, ganz oft in seinen Filmen.
01:34:19:08 – 01:34:34:14
Sprecher 2
Ja, was ich immer anstrengend finde und in diesem Film hat das nicht die Technik verbietet ihm das einfach. Er hat keine Zeit gehabt für diesen Film. Er hat halt für diesen Film eine bestimmte Kamera genommen, ein bestimmtes analoges Format, also hat es ja nicht digital gedreht.
01:34:35:06 – 01:34:36:21
Sprecher 1
Was 65 Millimeter.
01:34:36:23 – 01:34:45:00
Sprecher 2
Großartig ist, auf 70 Millimeter 70 Millimeter aufgedruckt, gedruckt und genau irgendwie wie ich.
01:34:45:00 – 01:34:47:04
Sprecher 1
Habe. Ich habe die Kamera auch immer dann den irgendwann.
01:34:47:04 – 01:35:24:24
Sprecher 2
Dann erwischen oder so erwischen. Aber ich habe auch diese. Ich habe diese ganzen technischen Sachen dann einfach hinten runterfallen lassen. Ich habe es, ich habe es aufgeschrieben, aber ich glaube das zu so technisch zu werden, da habe ich mich nicht mit auseinandergesetzt. Auf jeden Fall gibt es hat er 100 Kinos auf der ganzen Welt mit mit der Technik ausstatten lassen, dass er diesen Film in einem Office, also gestreckt von einem gebrauchten Bild zu einem, wie man es dann anschauen kann, dass das sozusagen bestimmte Linsen im Kino da die das Ganze dann so projizieren, wie er sich das.
01:35:24:24 – 01:35:45:04
Sprecher 1
Vorstellt, die Streifen auf dem Fernseher oben und unten größer sind als das Bild in der Mitte, dann haben wir einen solchen Film, da und es ist total interessant. Beschreibung Das ist noch interessanter, weil dass er dieses 70 Millimeter Format genommen hat, weil es ist ja eigentlich ein Kammerspiel und dieses ist ja eigentlich was, was man von den klassischen Hollywood kann.
01:35:45:07 – 01:36:09:04
Sprecher 1
Ben Hur wurde so gedreht und was on the great Story war tot. Also irgendwie so Bibelgeschichten oder große Western Szenarien, wo Siedler stracks von A nach B reisen und man große Landschaftsaufnahmen hat. Die gibt es auch dem Film, aber die meiste Zeit über spielt der Film einfach mal im Innern von dieser, von dieser Taverne, wo sie halt rumhängen.
01:36:09:15 – 01:36:26:15
Sprecher 2
Und es ist ganz großartig, dass er das macht. Also zum einen natürlich wegen der Western Anleihe, die er hat, fing diese ganze dieses Kopfnicken in Richtung Western von damals und da Aufnahmetechnik von damals wurde er ja ein großer Liebhaber von physischem Film ist.
01:36:28:22 – 01:36:36:23
Sprecher 2
Aber was das auch macht in dieser in Minis Mieder Waren Laden oder wie das im Deutschen übersetzt.
01:36:36:24 – 01:36:38:18
Sprecher 1
Ist.
01:36:38:18 – 01:37:04:14
Sprecher 2
Dass du vorne ein Gespräch hast und immer im Hintergrund irgendeiner von den anderen oder zwei oder drei Leute im Hintergrund zu sehen sind. Das heißt, du hast immer das Gefühl von und das unterstützt diese Paranoia, die dieser Film die ganze Zeit mit sich herumträgt. Irgendjemand ist noch da. Du hast einen begrenzten Raum. Da hinten passiert noch was. Du kommst nicht drum herum, von allen immer gesehen und beobachtet zu werden.
01:37:04:15 – 01:37:26:16
Sprecher 1
Das fand ich total überraschend, dass er so ein, so ein Bild, was man eigentlich für ein monumentaler Film erwartet, nimmt, in Kammerspiel packt. Und dann denkt er Was soll das? Du hast ja die geile Technik, du machst ja analog retro und total schön Nostalgie. Das gute alte analoge Kino, schön weit getratscht. Und so weiter. Und dann packst du, dass das Geschehen zu mehr als zwei Dritteln in diese Bar.
01:37:27:07 – 01:37:29:18
Sprecher 1
Und dann sieht man das und stellt fest Wow.
01:37:29:21 – 01:37:30:09
Sprecher 2
Funktioniert.
01:37:30:09 – 01:37:46:17
Sprecher 1
Super, Lars Was da alles passiert und die genau, genau wie du gesagt hast, diese Paranoia, diese, die diese Details, die am Rand stattfinden. Und man kann sie nicht alle überblicken, dass das eigentlich zu krass für das menschliche Auge, das ist ja das Format, ist es nicht. Sind nicht typische menschliche Sehgewohnheiten. Das ist einfach.
01:37:46:17 – 01:37:49:09
Sprecher 2
Breit, ein breit, breiter, noch breiter.
01:37:50:09 – 01:38:10:01
Sprecher 1
Und das macht es total aufregend, weil man merkt dann selbst beim Gucken, wie die Augen permanent wandern, nach links und rechts, um die um den Raum zu erfassen. Und man merkt, man verpasst aber auch immer was. Man schafft es nicht, den gesamten Raum zu erfassen und man weiß, es passieren Dinge in diesem Raum, die die man auch nicht erfassen soll.
01:38:10:01 – 01:38:36:22
Sprecher 2
Mehr Das ist schön, es ist wirklich gut. Also ich weiß nicht, wie viel absichtlich ihm unterstellen, aber das hat sich gut ergeben. Ja, also Tarantino selbst meinte schon auch, dass er dann erst beim Schneiden gesehen hat, wie geil das eigentlich ist, dass da überall immer alles passiert im Hintergrund. Obwohl er das natürlich auch inszenieren musste am Set. Aber die Tragweite der ganzen Geschichte ist erst im Schnitt bewusst geworden.
01:38:36:24 – 01:38:39:05
Sprecher 1
Es war Filmhistoriker, Liebhaberei und.
01:38:39:05 – 01:38:39:23
Sprecher 2
Definitiv.
01:38:40:05 – 01:38:46:23
Sprecher 1
Ein Irrtum. Ja, der wollte einfach ein Ding mit 70 Millimeter machen und dann hat er halt gesagt okay, am Western passt ja.
01:38:48:00 – 01:39:14:15
Sprecher 2
Ja und? Und das ist natürlich auch eine gute Entscheidung. Und dass der das Ding ist ja durch mehrere Drafts gegangen und eines davon ja gelegt worden am Anfang. Also vielleicht gehen wir wirklich mal auf die Entstehungsgeschichte des Films kurz ein. Nach Tarantinos Ruf ist ja nun dann jedes Mal, wenn er sagt, es kommt ein neuer Film, schreien alle auf und sagen Oh ja, erzähl uns mehr davon, Meister.
01:39:14:15 – 01:39:17:04
Sprecher 2
Und alle fallen irgendwie verbal auf die Knie und sagen.
01:39:17:04 – 01:39:19:04
Sprecher 1
Sich einfach ein bisschen abgeschwächt oder.
01:39:19:04 – 01:39:19:14
Sprecher 2
Was weiß.
01:39:19:14 – 01:39:28:11
Sprecher 1
Ich noch durch diesen Film. Also ich hatte das Gefühl, am Porno in Hollywood wurde nicht mehr mit ganz so viel Enthusiasmus zitiert.
01:39:28:11 – 01:39:29:23
Sprecher 2
Also ich war sehr enthusiastisch.
01:39:30:16 – 01:39:36:19
Sprecher 1
Ich musste hin. Aber wir sind jetzt vielleicht auch nicht unbedingt stellvertretend für für das gesamte Publikum.
01:39:36:24 – 01:39:37:18
Sprecher 2
Vielleicht.
01:39:37:18 – 01:39:53:17
Sprecher 1
Also ich hatte das Gefühl, früher so oder so bei Film Nummer fünf gab es deutlich mehr Hype um neue Tarantino Filme als es jetzt gibt. Also zumindest was den letzten betrifft. Aber genau wir waren bei dem Hype r kündige.
01:39:53:17 – 01:39:55:03
Sprecher 2
Noch nicht den Film an als.
01:39:55:04 – 01:39:55:19
Sprecher 1
Laufen arm.
01:39:55:19 – 01:40:26:09
Sprecher 2
Und natürlich laufen alle Amok und irgendwie kommt ein Draft von ihm ans Licht der Öffentlichkeit. Und weißt du, warum das Problem für ihn so groß war? Es ist ja nicht nur so, dass es einfach ein Drehbuch veröffentlicht wurde, sondern so wie er geschrieben hat, war das besonders schwierig für ihn. Er hat nämlich sich vorgenommen, dass er das hat in den Filmen ab einem bestimmten Punkt, den er geschrieben hat, hat er festgestellt, er muss den Film in verschiedenen Drafts schreiben.
01:40:26:22 – 01:40:59:20
Sprecher 2
Natürlich hat man immer unterschiedliche Entwürfe. Man hat immer irgendwie diesen Prozess von ach, ist jetzt ein erster Entwurf und wir müssen da jetzt alle drüber gucken und unsere Meinung dazugeben. Aber er hat von vornherein gesagt, er muss verschiedene Ideen in verschiedenen Entwürfen nach vorne stellen, Also das Buch dreimal schreiben im Grunde, um zu gucken okay, wo, aus welcher Perspektive ist was, wie, wo und warum so, Und dann war da ein Draft, der nichts von dem hatte, was er eigentlich am Ende wollte.
01:40:59:20 – 01:41:16:15
Sprecher 2
Das war nur das Draft für den nächsten Draft. Ja, und das war eben das Krasse, das, dass er das dann nicht mal dass drin war, was er eigentlich wollte und sich Leute schon gesagt haben war. Und so ist das also. Und er dachte Nein, es ist so, aber gar nicht sexuell übergriffig.
01:41:16:22 – 01:41:19:13
Sprecher 1
Das Eingreifen in den Schaffensprozess, das.
01:41:19:14 – 01:41:33:12
Sprecher 2
Ist genau und das war halt das Problem, dass er wirklich in seinen Schaffen hat, diesen Prozess, den er sich überlegt hat, der wurde einfach gekapert von der Öffentlichkeit. Und das war halt echt das Bild. Deswegen hat er so wahnsinnig beleidigt reagiert und hat dann gesagt Nö, ich mach den Film nicht mehr.
01:41:33:19 – 01:41:53:03
Sprecher 1
Ja, kann ich aber auch irgendwie verstehen. Und ein Kino ist natürlich auch eine Primadonna und Tarantino ist auch der Exzentriker, der sich gefällt. In dieser Rolle ist er, aber ich kann es verstehen, dass er sagt Ach, wisst ihr was, leckt mich schon, wenn euch meine Filme so wenig wert sind und ihr dann auch glaubt, sie werden euch viel wert, wenn ihr das machen, genau dann könnt ihr mich mal alle.
01:41:53:10 – 01:41:53:13
Sprecher 1
Ja.
01:41:54:03 – 01:42:20:18
Sprecher 2
Und dann hat er eine eine öffentliche Lesung veranstaltet. Er hat das Ding genommen und hat Leute besetzt. Und den sind drei Tage lang die Lesungen geprobt und hat es dann von, ich glaube von irgendeiner Gilde. Writers gilt oder was ich nicht, jedenfalls von offizieller Stelle in so einem großen Theater einmal als Lesung gemacht.
01:42:21:14 – 01:42:22:21
Sprecher 1
Und total geil finde.
01:42:22:22 – 01:42:35:08
Sprecher 2
Es war total gut, total super und es war und und hat dann auch daraus ein paar Lehren gezogen und sich so ein bisschen inspirieren lassen. Und die meisten Darsteller waren glaube ich auch schon dabei.
01:42:36:03 – 01:42:48:21
Sprecher 1
Ich dachte, es wären komplett andere Leute gewesen, was also so, dass er diese Lesung hat und da waren auch einige Stars dabei. Dann hat er gesagt Nee, das funktioniert nicht so ganz, Der Film braucht das ja, darf keinen Star haben, der das irgendwie alle an die Wand spielt.
01:42:49:17 – 01:42:58:13
Sprecher 2
Na ja, aber er hat zum Ruf und ja, also ich meine, natürlich hat ein Haufen krasse Stars, die sich gegenseitig an die Wand spielen.
01:42:58:13 – 01:43:04:09
Sprecher 1
Er hat, er hat vielleicht, das ist vielleicht das falsche Wort, hat dann fantastische Schauspieler, einfach fantastische Schauspieler.
01:43:04:15 – 01:43:25:21
Sprecher 2
Und zwar die üblichen Verdächtigen. Eigentlich auch für Tarantino natürlich wieder Ja, die sind alle großartig. Also ich werde nie, nie. Es wird nie der Tag kommen, an dem ich Samuel Jackson nicht einfach nur großartig finde. Und was der da zusammenspielt, ist der Wahnsinn.
01:43:25:21 – 01:43:30:19
Sprecher 1
Also du hast recht, es sind tatsächlich bei dem bei der Lesung dabei waren Samuel Jackson, Kurt Russell.
01:43:31:15 – 01:43:32:17
Sprecher 2
Die beide im Film sind.
01:43:32:17 – 01:43:37:17
Sprecher 1
Genau. Aber dann war ich aber mal standen.
01:43:38:04 – 01:43:39:12
Sprecher 2
Ja genau die es nicht dabei.
01:43:39:12 – 01:44:01:17
Sprecher 1
Dann James Parks, Morton Geerkens wollten Gott ist der der Sheriff und er ist im Film auch dabei. Der vermeintlich zukünftige Sheriff von Rock sowie Bell hatte er dabei. Okay, aber zumindest Samuel Jackson und Kurt Russell.
01:44:02:00 – 01:44:02:23
Sprecher 2
Ja, und Wolfgang.
01:44:02:23 – 01:44:04:24
Sprecher 1
Lorenz, also die drei Protagonisten eigentlich.
01:44:04:24 – 01:44:05:13
Sprecher 2
Und genau.
01:44:05:19 – 01:44:20:01
Sprecher 1
Ja dann genau. Aber er hatte, was gefehlt hat, war Jennifer. Jason Lee. Ja, die, die da spielt. Genau. Und Tim Roth und Michael Madsen. Und was der Film besetzt mit Karsten hast.
01:44:20:08 – 01:44:35:07
Sprecher 2
Ja, das ist doch krass, oder nicht? Wirklich Wahnsinn. Und die sind auch alle wirklich, wirklich hervorragend. Also ich könnte niemanden rausnehmen und sagen na ja, da hat es irgendwie was nicht. Die waren alle durchweg großartig.
01:44:35:11 – 01:44:51:17
Sprecher 1
Und sie funktionieren halt auch als Ensemble perfekt. Ja, es ist nicht so, dass sich irgendjemand hervorhebt durch besonders krasses, exzentrisches Spiel. Extrovertierte Spiele oder so, sondern sie passen alle ins Gefüge.
01:44:53:04 – 01:45:09:11
Sprecher 2
Ja, und der Film fängt dann lasst uns mal wieder zurückkommen und wieder Film überhaupt. Und dann fängt der Film erst mal mit einem Morricone Konzert an, also da ist dann wirklich erst mal eine Zeit lang, also mit angehängten Bildern, aber ein Morricone Konzert.
01:45:10:03 – 01:45:12:09
Sprecher 1
Auch auf einer visuellen Ebene Morricone Konzert.
01:45:12:12 – 01:45:14:20
Sprecher 2
Ja ja, ja genau. Also es ist schon wirklich.
01:45:15:03 – 01:45:18:12
Sprecher 1
Also inklusive christlichen Bezug dann dieses Kreuz im Schnee sehen.
01:45:18:16 – 01:45:19:02
Sprecher 2
Genau.
01:45:19:06 – 01:45:22:23
Sprecher 1
Und es stimmt wunderbar ein auf den Film in fünf Minuten.
01:45:24:09 – 01:45:25:11
Sprecher 2
Das ist geil.
01:45:25:12 – 01:45:34:00
Sprecher 1
Bevor das erste Kapitel losgeht, dauert es fünf Minuten und wir sehen Schnee. Und wir hören Morricone und es Epischer Western Atmosphäre mit dem Schnee.
01:45:35:22 – 01:45:47:00
Sprecher 2
Er ist voll gut. Also, wenn man, wenn man diese Geduld mitbringt, wenn man wenn man weiß, okay, ich ich muss nicht gleich auf die Fresse kriegen, um, um in den Film reinzukommen, sondern ich kann erst mal mich darauf einlassen.
01:45:47:03 – 01:46:06:17
Sprecher 1
Du hast den Film auch im Kino gesehen? Ja, ich fand’s. Ich war begeistert. Ich hätte es auch zehn Minuten länger gucken können, dass dieses auch auch so reinkommen in dieses analoge Medium, was man einfach nicht kennt. Also der lief im Kino. Er hatte ja diese und lief dann wirklich auf analogen Geräten, wie du schon gesagt hast. Und das ist einfach was, was man heutzutage nicht mehr sieht.
01:46:06:17 – 01:46:08:04
Sprecher 1
Und es ist es war geil.
01:46:08:13 – 01:46:21:06
Sprecher 2
Das war, was man wirklich sagen will, dass diese Bildqualität, das ist unglaublich. Es ist mir jetzt aber auch noch mal aufgefallen im digitalen Jetzt. Ich habe es über Netflix auf meinen Beamer geguckt und das ist einfach unglaublich toll.
01:46:22:02 – 01:46:23:07
Sprecher 1
Du hast Netflix geguckt?
01:46:23:10 – 01:46:34:06
Sprecher 2
Nein, nicht und nicht Netflix. Amazon Prime nicht. Die haben Vor einer Weile auf Netflix gab es eine eine zur Serie zerstückelten Version und die Langversion.
01:46:35:07 – 01:46:36:15
Sprecher 1
Zur Serie zerstückelt.
01:46:36:24 – 01:46:42:00
Sprecher 2
Die haben irgendwie fünf Teile draus gemacht oder so Nein. Ja, aber eine Langversion, also.
01:46:42:01 – 01:46:47:03
Sprecher 1
HD 187 Minuten Version, aber quasi aus fünf fünf Episoden.
01:46:47:04 – 01:46:54:14
Sprecher 2
Ja, irgendwie so was Ich war. Ich habe es nicht gesehen, ich kann es nicht genau sagen, aber jetzt waren sie nicht mehr da, als ich gesucht habe und deswegen war ich dann auf Prime. Ja.
01:46:54:24 – 01:46:59:15
Sprecher 1
Ich habe es auch auf Prime geguckt. Genau das. Die 167 Version 787.
01:46:59:15 – 01:47:02:22
Sprecher 2
Minuten hätte ich auch gerne gesehen, aber ich weiß nicht wo, wo wir den.
01:47:03:07 – 01:47:07:14
Sprecher 1
Piraterie durch die einzelnen Songs oder natürlich Blu ray DVD.
01:47:07:18 – 01:47:40:08
Sprecher 2
Na ja, ja genau. Ja, und nach diesem Morricone Konzert sage ich jetzt übrigens auch eine sehr süße Story, wie die zu Morricone gekommen sind. Morricone hatte ja ein Lied schon zu Django anscheinend beigetragen, anscheinend. Und hat danach gesagt Oh Gott, nie wieder mit Tarantino. Und dann hat er bei Tarantino dann noch mal angerufen, bei ihm gesagt Du bist einer meiner Lieblings Komponisten und zwar nicht im Sinne von Filmkomponisten, sondern im Sinne von Bach Beethoven.
01:47:40:09 – 01:47:50:24
Sprecher 2
Du bist einer meiner Lieblings Komponisten und ich glaube Morricone war dann doch ein bisschen geschmeichelt und hat gedacht okay, lass uns mal hinsetzen und reden.
01:47:50:24 – 01:47:53:22
Sprecher 1
Äh, das ist so leicht manchmal.
01:47:55:00 – 01:48:15:08
Sprecher 2
Und Morricone hat aber zu der Zeit irgendwie. Zum einen wusste er nicht, dass er schon gedreht hatte. Tarantino hatte schon gedreht und hat nur das Drehbuch bekommen. Er hat das Drehbuch gelesen und war irgendwie wohl ganz gut angetan und hatte auch gesagt Ja und ich hab da auch schon eine Idee für dieses erste Thema, wenn die da mit der Kutsche.
01:48:15:08 – 01:48:37:11
Sprecher 2
Und so weiter. Was wir, was wir gesehen haben und gehört haben. Ich habe aber eigentlich keine Zeit, weil da irgendwie für ein anderes Projekt war da. Und dann hat er gesagt. Ja, das erzähl mal, wie war, wie heißt es ungefähr vorgestellt mit dem mit der Kutsche und dann quatscht er ihn so nach und nach rein, so nach dem Motto Oh, das klingt aber gut, Oh, lass uns mal!
01:48:37:11 – 01:48:53:20
Sprecher 2
Und da sagt er Jetzt sagt Morricone Na ja, vielleicht. Ich ich kann dir. Diesen einen Song kann ich dir beisteuern. Ja, dafür habe ich Zeit. Ich kann das, kann es vielleicht, weil das ist ganz in meinem Kopf. Das kann ich vielleicht machen. Ein bisschen Party hier. Ich habe ja ganz viel. Zehn Minuten und 17 Minuten wurden 30 Minuten.
01:48:53:21 – 01:48:56:14
Sprecher 1
Was Tarantinos sneaky.
01:48:56:15 – 01:49:05:19
Sprecher 2
Bastard. Sehr schön. Ja, Tarantino erzählt es auch ganz schön. Es gibt ein Special, wo er irgendwie auf Spotify habe ich das gefunden.
01:49:05:22 – 01:49:08:21
Sprecher 1
Das ist meine Freude, Tarantino zuzuhören Aber danach hat man Kopfschmerzen.
01:49:08:22 – 01:49:09:17
Sprecher 2
Ja.
01:49:10:02 – 01:49:22:20
Sprecher 1
Auch wenn er so anfängt, seine Lieblingsfilme des Jahres aufzuzählen, ist immer total spannend. Habe ich Gefühl, dass das einmal, was wahrscheinlich eine Videokassette von perfekt in meinen Kopf gezogen hat oder so.
01:49:22:20 – 01:49:41:08
Sprecher 2
Ja, ja, und dann haben wir jetzt das große Glück, dass Morricone mit auch nicht verwendetem Material aus anderen Filmen von von Carpenter zum Beispiel, da hat er ja irgendwie was beigesteuert. Und Carpenter hat dann nur ein Lied von ihm benutzt und der Rest war unveröffentlicht.
01:49:41:08 – 01:49:46:20
Sprecher 1
Dann Ennio Morricone hat auch tatsächlich vor für mich nicht so viel gemacht und er hat es so ein bisschen.
01:49:48:14 – 01:49:49:09
Sprecher 2
Vor welchem Film.
01:49:49:16 – 01:49:50:02
Sprecher 1
Vorher.
01:49:50:02 – 01:49:58:07
Sprecher 2
Vielleicht hat Morricone hat wahnsinnig viele Filmmusiken gemacht, der hat eine riesige, lange Geschichte mit Filmmusiken.
01:49:58:13 – 01:50:03:16
Sprecher 1
Nee, nee, das ist klar. Nie. Aber er hatte. Er hatte eine relativ lange Phase vorher, wo er nichts gemacht hat.
01:50:03:16 – 01:50:12:17
Sprecher 2
Also so, Ja, das stimmt. Er hatte irgendwie, er hat nicht so viel Original Scores gemacht, dann im Zeitraum davor.
01:50:13:00 – 01:50:33:03
Sprecher 1
Ich ich gucke. Ich meine mich zu erinnern, dass es irgendwie so eine doch etwas auch, auch weil er war. Er ist ja einer der berühmtesten Filmkomponisten, einfach eine Schaffenspause gehabt, die auch einfach so öffentlich wahrgenommen wurde, weil so ja, kommt mal wieder was für einen. Fürs Kino bist du jetzt komplett raus aus dem Kino. Macht jetzt nur noch Musik.
01:50:33:03 – 01:50:46:02
Sprecher 2
Hm, ich weiß nicht. Über die Phase weiß ich nicht viel. Ich weiß tatsächlich, dass er so ein bisschen aus der Versenkung geholt wurde. Mehr oder weniger, aber ja, aber nicht im bösen Sinne, sondern irgendwie so er hatte irgendwie.
01:50:46:03 – 01:51:06:06
Sprecher 1
Er war nie in der Versenkung. Er war einfach mehr so im Kino präsent war. Er hat so sein eigenes Ding gemacht, er hat Konzerte gegeben und er hat auch Kompositionen aufgenommen und hat diverse Kollaboration. Aber er war nicht nicht mehr, was Filme betrifft, nicht mehr so krass unterwegs wie davor.
01:51:06:22 – 01:51:16:24
Sprecher 2
Ja, Kollaboration mit Morricone hat also auch irgendwie geklappt und sich aus. Das zahlt sich wirklich aus ist unglaublich. Ein ganz, ganz, ganz tolle Musik Und.
01:51:17:03 – 01:51:20:23
Sprecher 1
In den ersten fünf Minuten aber auch Ja, Musik trägt einfach zu dem Film.
01:51:20:23 – 01:51:32:01
Sprecher 2
Und mehr zu Kino. Und man sagt, dass das Morricone den Film nie gesehen hat, also vorher zum Komponieren, sondern dass einfach aus dem so was werden magister. Das hat mehr oder weniger.
01:51:32:16 – 01:51:53:20
Sprecher 1
Man muss dazu natürlich sagen, der Film ist so vollgestopft mit diesen Western Strokes. Ja, und auch auch wenn er im Schnee spielt, hat er trotzdem diese Spaghetti Western Attitüde. Ja, und dazu passt natürlich irgendwie alles von Morricone, so dass das nicht passiert. Das ist ja so ein bisschen böse, Aber du könntest wahrscheinlich auch Once Upon a time out auflegen und es wird.
01:51:53:20 – 01:52:11:23
Sprecher 2
Auch Ich würde auch lassen. Ja, man muss dazusagen, dass Tarantino ja sowieso der Meister darin ist, Dinge zu verwerten. Also die Musiken hat ja in keinem Film vorher Original Score benutzt. Er hat ja immer nur Sachen einfach geglaubt, zusammengeklaubt.
01:52:12:05 – 01:52:14:06
Sprecher 1
Und sich so großartig bedient in der Popgeschichte.
01:52:14:06 – 01:52:14:16
Sprecher 2
Und ja.
01:52:14:19 – 01:52:25:03
Sprecher 1
Vor allem Geschichte. Ja, und auch immer. Tarantinos Filme sind auch immer so ein bisschen eine Fundgrube für Musik, die man mal hören sollte. So der 70er Jahre Musikbetrieb.
01:52:25:17 – 01:52:55:21
Sprecher 2
Ja, ja, es ist einfach, Man merkt ihm das Datum einfach in jeder jedem Bereich des Films an, das ist schon cool. Noch eine Sache, die mir einfällt, was Tarantino erzählt hat, wie dieser Film entstanden ist. Er mochte diese alten Serien, wo es und Gaststar gibt. Ja, der kommt. Der, dessen Geschichte erzählt wird. Der eine Backstory bekommt. Und der dann so groß, so der und dann alle anderen drumrum sind Staffage und da helfen ihm irgendwie.
01:52:55:21 – 01:52:59:03
Sprecher 2
Und man weiß nicht, ist das jetzt ein guter oder ist das ein Böser, der da kommt?
01:52:59:03 – 01:53:15:13
Sprecher 1
Und es geht eigentlich nur darum, dass er zu dem Zielort der Serie eigentlich reist, von wo die Serie stattfindet, genau sehen wir irgendwo ankommt und mal unterkommt und ein Bier trinkt oder einen Whiskey oder einen Kaffee. Und dann geht es weiter. Und das ist die ganze Zeit dieses Wer ist das, was er jetzt mit unseren Helden machen, Was will?
01:53:15:14 – 01:53:17:03
Sprecher 1
Er bei Bonanza auf der Farm.
01:53:17:07 – 01:53:26:20
Sprecher 2
Der geheimnisvolle Fremde? Genau. Und Tarantino dachte sich Ach, geil, lass uns doch einfach mal acht! Ja, dieser aufeinander treffen.
01:53:26:20 – 01:53:27:15
Sprecher 1
Das geheimnisvolle.
01:53:27:24 – 01:53:37:09
Sprecher 2
Geheimnisvolle Fremde ohne Support Ding Zeugs. Und das Konzept geht auf. Also ist schon cool. Sehr spannend.
01:53:37:10 – 01:53:49:01
Sprecher 1
Er erhält auch lange die Unsicherheit, wie man vertrauen kann. Ja, auch wenn. Wenn sich der von Samuel Jackson gespielte Warren schnell als Sympathieträger ja gibt.
01:53:49:02 – 01:53:49:23
Sprecher 2
Ja, ja, ja.
01:53:50:11 – 01:54:06:02
Sprecher 1
Bleibt trotzdem dieses. Dieses grundsätzliche Misstrauen bleibt bestehen, weil natürlich weiß man den ganzen Film. Es besteht natürlich die Gefahr, dass er doch den anderen hintergehen könnte, um noch das Lösegeld für die für die Frau zusätzlich einzuheimsen.
01:54:07:00 – 01:54:26:13
Sprecher 2
Es ist, wir haben im Grunde ja selbst selbst mit dem Sheriff haben wir es komplett mit Gaunern zu tun. Eigentlich. Also sie haben alle irgendwie Dreck am Stecken und sind alle irgendwie einfach in dieser rauen Gegend zum Überleben. Haben die sich an die Sachen gemacht, die da ist, dass es jenseits von Gut und Böse der.
01:54:26:13 – 01:54:49:07
Sprecher 1
Sheriff ist noch der, der am ehesten Ich meine, das ist eigentlich einer der, der das Gesetz hüten soll und der ist der, der am meisten Dreck am Stecken hat, weil er aus einer aus einer Armee kommt, die offensichtlich nach dem Bürgerkrieg ordentlich eingezogen ist und dort einfach mal Schwarze umgebracht hat. Und er ist auch ein Er ist ein elender Rassist.
01:54:49:08 – 01:55:14:04
Sprecher 2
Ja genau. Also es ist so, die haben alle irgendwie. Man, man, man versteht die Paranoia, die jeder Einzelne den anderen gegenüber spürt, ja fühlt. Und der Film erzählt es ja von Anfang an Die Kutsche kommt an der, der der Typ versucht irgendwie mit mit dazu zu kommen, mit seinen drei Toten, die hat dabei hat und geht natürlich erst mal durch eine Tortur von Kann ich dir vertrauen oder nicht?
01:55:14:14 – 01:55:29:22
Sprecher 2
Wenn ich dir nicht vertraue, kommst du keine 10 Meter an meine Kutsche. Also schon krass. Ja, und dann, was ich sehr, sehr schön finde, was auch nicht von Anfang an im Script so gefeatured wurde, war dieser Brief.
01:55:30:04 – 01:55:31:11
Sprecher 1
Der ist Fantasy von Lincoln.
01:55:31:11 – 01:55:53:00
Sprecher 2
Er ein unglaublich, da ich weiß noch, ich habe lange überlegt, was dieser Film für eine Relevanz hat und als dieser Brief später als Humbug deklariert wird und der der Schwarze sich rechtfertigt und sagt ich brauche diesen Brief als Waffe, um um die weißen mal auf mich auf meine Seite zu ziehen.
01:55:53:16 – 01:55:53:22
Sprecher 1
Ja.
01:55:54:07 – 01:55:56:17
Sprecher 2
Da kommt die Relevanz des Films raus.
01:55:57:05 – 01:56:20:06
Sprecher 1
Wer hat auf jeden Fall eine politische Schlagseite? Und das ist Tarantino hat in der Zeit, in der der Film entstanden ist, war eine Zeit, wo Tarantino relativ politisch gedreht hat. Also ich meine, es war Inglourious Bastards, ist halt Jango anscheinend und es war halt Flat, die man fast so als eine politische Trilogie bezeichnen könnte. Und bei Onkel Paul in Hollywood ist er wieder ein bisschen davon abgerückt von diesem politischen.
01:56:20:13 – 01:56:26:11
Sprecher 1
Aber in diesen drei Film hat er wirklich versucht, immer durch historische Settings Gegenwarts Bezüge herzustellen.
01:56:28:00 – 01:56:30:12
Sprecher 2
Und meistens zum Thema Rassismus.
01:56:30:12 – 01:56:38:00
Sprecher 1
Thema Rassismus Ja, Rassismus. Genau das war sein großes Thema und wahrscheinlich. Ja, ich finde, das ist ihm halt vielleicht am besten gelungen.
01:56:39:02 – 01:56:39:11
Sprecher 2
Okay.
01:56:39:21 – 01:56:52:02
Sprecher 1
Weil um einmal kurz auf seine Filme davor zurück zu referieren. Weil Inglourious Basterds war eine bloße Rache, Fantasie. Er wolle Rache, fand er.
01:56:52:02 – 01:56:53:02
Sprecher 2
Ganz tolle Idee.
01:56:53:04 – 01:57:00:04
Sprecher 1
Aber es war. Es war einfach eine Rache Fantasie, in der einmal die Geschichte umgeschrieben wird und einmal Hitler den Haufen Schrott abkriegt.
01:57:00:04 – 01:57:18:09
Sprecher 2
Ganz Großartig. Also ich finde den wirklich sehr, sehr gut gemacht und sehr gut gearbeitet. Also der Rassismus, nicht Rassismus, Kritik und diese ganze Geschichtsaufarbeitung hat es sehr gut gemacht. Mir finde ich jetzt nicht schlechter oder schwächer als ich.
01:57:18:11 – 01:57:37:02
Sprecher 1
Ich finde er beschäftigt sich nicht sonderlich viel mit Antisemitismus und Rassismus, sondern sagt einfach okay, die Nazis haben so viel Scheiße gemacht und ich stelle euch jetzt den Bären Juden entgegen. Spielt und er haut euch jetzt einfach mal zu Brei. Und das passiert die ganze Zeit in den Basterds, dass Nazis.
01:57:37:06 – 01:57:37:16
Sprecher 2
Über.
01:57:38:24 – 01:58:06:11
Sprecher 1
Die eingeschlagen kriegen erschossen werden. Und wir erfahren fast gar nichts über deren Ideologie oder so, Es ist eigentlich ein Film, in dem die ganze Zeit Nazis niedergemetzelt werden und es ist ein total kathartisch Film, alles die ganze Zeit drauf. Aber das ist es halt, ist es halt irgendwie so und so ein kleiner Junge Fantasie, wie können wir es den Nazis heimzahlen und die sind eigentlich so gut weggekommen in der Geschichte und dann machen wir es wenigstens im Film.
01:58:06:16 – 01:58:06:24
Sprecher 2
Na ja.
01:58:08:04 – 01:58:34:05
Sprecher 1
Und dann bei Django Unchained. Es ist eigentlich auch ähnlich, dass es vor allem so eine so eine Rache Fantasie ist, indem er Jango einfach mal die Rassisten niederschießen lässt. Ja und bei Hateful Eight ist der Ton ein bisschen anderer Held. Follett ist eigentlich ein total versöhnlicher Film, das muss ich ganz weit vorweg greifen, um das mal kurz rein zu werfen.
01:58:34:08 – 01:58:47:07
Sprecher 1
Okay, weil am Ende findet natürlich die Versöhnung statt. Ja, in dem Sie die Verbrecherin hängen. Ja, vertragen sich der rassistische Sheriff und der schwarze Kopfgeldjäger. Und an diesem Hängen, das ist ja fast ein liebevoller.
01:58:47:13 – 01:58:48:06
Sprecher 2
Ja, ja, jetzt.
01:58:48:08 – 01:58:56:03
Sprecher 1
Auf dem Bett liegen, ganz dicht aneinander gekuschelt, gemeinsam das Seil hochziehen, an der an der Daisy hängt, an dem Daisy hängt.
01:58:56:13 – 01:58:58:24
Sprecher 2
Das ist ein tolles Bild. Ganz tolles Bild. Ja, ja.
01:58:59:10 – 01:59:04:17
Sprecher 1
Das ist die. Das ist die Botschaft von der Versöhnung. Habt euch lieb und hängt mein.
01:59:05:01 – 01:59:12:21
Sprecher 2
Hängt sie. Genau. Es ist der Film mit dieser eins. Die einzige Frauenfigur im Film.
01:59:12:21 – 01:59:13:22
Sprecher 1
Die ist aber Frauenfigur.
01:59:13:22 – 01:59:40:09
Sprecher 2
Und Gott ist das halt. Aber Tarantino hat sich anscheinend Gedanken darüber gemacht. Er hat sich das Buch, als es fertig war, noch mal durchgelesen und gefragt Hat er sich selbst gefragt Habe ich mir verdient, dass diese Frau am Ende gehängt wird? Darf ich das? Ist das misogyn? Ist das ein Problem. Und daraufhin hat er einen großen Teil des Films noch mal geschrieben.
01:59:40:09 – 02:00:05:07
Sprecher 2
Aus ihrer Perspektive. Ach, um diese Figur noch mal besser kennenzulernen. Ja, um einfach durch ihre Augen zu gucken. Und am Ende hat er das, dass ich das lese, was sie geschrieben hat. Hat gedacht Ja, jetzt kenn ich, jetzt wir, jetzt kann ich sie hängen. Also, ich weiß nicht, welche Auswirkungen das auf den Rest des Films hatte. Vielleicht hat er wirklich nur geschrieben und geschrieben und hat festgestellt okay, jetzt kenne ich die Frau, jetzt darf ich sie auch hängen.
02:00:05:15 – 02:00:14:07
Sprecher 2
Aber. Aber ich weiß nicht, ob das irgendwie bedeutet hat, dass er irgendwelche Änderungen im restlichen Film hatte, die dazu führen, dass er ein besseres Gefühl dabei hat, sie zu erhängen.
02:00:14:13 – 02:00:18:14
Sprecher 1
Also ich muss ja sagen, ich finde diese Daisy von Anfang bis Ende großartig.
02:00:18:16 – 02:00:19:11
Sprecher 2
Ja, ich auch.
02:00:19:20 – 02:00:21:11
Sprecher 1
Mein Mann liebt es, sie zu hassen.
02:00:21:12 – 02:00:22:08
Sprecher 2
Ja, ja, ja.
02:00:22:08 – 02:00:27:02
Sprecher 1
Und sie ist einfach mal so ein mieses Stück.
02:00:27:06 – 02:00:28:12
Sprecher 2
Ja.
02:00:28:17 – 02:00:41:23
Sprecher 1
Und sie ist sie. Sie. Sie. Sie ist laut. Sie ist ungehobelt. Sie ist arschig zu jedem Mann. Sie ist sehr. Aber sie. Sie ist komplett angstfrei. Das ist total krass. Abhängig von diesen Typen.
02:00:41:23 – 02:00:45:09
Sprecher 2
Weil sie weiß genau, sie kann. Jeden Moment kriegst du eine Kugel zwischen die Augen.
02:00:45:09 – 02:00:58:08
Sprecher 1
Und sie weißt, sie weiß ja auch, dass sie und. Und hat nicht mal das. Sie weiß auch sie kriegt die ganze Zeit auf die Fresse. Ja, und sie? Sie antizipiert. Und sie weiß, sie weiß doch, wenn sie das jetzt sagt, dass sie wieder eine aufs Maul kriegt und es ist ihr scheißegal. Und das ist so toll, diese Haltung.
02:00:58:08 – 02:01:16:21
Sprecher 1
So, es ist mir scheißegal. Ich bin ich, Ich fahr gerade zum Henker. Und ich weiß, ich werde wahrscheinlich gerettet. Aber auch selbst das spielt keine große Rolle. Es ist einfach egal. Es ist so, sie ist eigentlich so ein richtig cooler Western Outsider, der auf alles scheißt und der auch keine Angst vor Tod hat.
02:01:16:21 – 02:01:19:05
Sprecher 2
Wer er ist, ist der Joker. Ja.
02:01:20:05 – 02:01:21:24
Sprecher 1
Manche Menschen wollen die Welt einfach brennen sehen.
02:01:22:00 – 02:01:41:21
Sprecher 2
Ja, genau, das kommt auch sehr gut raus in ihren, in ihrer Haltung. Dann, wenn es ganz, ganz am Ende, wenn sie den Deal vorschlägt, wo sie dann sagt mir so wurscht, Ich habe so viele Leute, die, die sich darum kümmern werden, dass er zur Hölle fahrt. Wenn ich jetzt zur Hölle fahr.
02:01:42:09 – 02:01:49:13
Sprecher 1
Also ich habe natürlich fantastisch gespielt. Also, ich bin und das war fantastisch. Zu oft. Aber Jennifer.
02:01:49:13 – 02:01:50:10
Sprecher 2
Jason Lee?
02:01:50:15 – 02:02:09:15
Sprecher 1
Ja, Spielt diese Rolle so geil und so abgefuckt. Und das ist. Das Tolle ist auch, dass sie immer stärker wird im Laufe des Films, je mehr sie aufs Maul kriegt, je mehr Zähne sie verliert, je mehr blaue Augen sie hat und je mehr ihr Gesicht mit Blut und Dreck beschmiert ist, umso großartiger wird sie. Haha.
02:02:10:05 – 02:02:33:17
Sprecher 2
Also es ist wirklich, wirklich stark. Sie ist ein Fels in der Brandung in dem Film, wo man wo man denkt. Eigentlich will Tarantino ja die Männer so inszenieren, dass sie wirklich so starke und Berge und und fest fest mit beiden Beinen in der Szenerie stehenden Männer sind. Aber sie ist, glaube ich, diejenige, die wirklich am meisten unverrückbar einfach sagt Na ja, egal.
02:02:34:20 – 02:02:38:06
Sprecher 2
Mir ist alles scheißegal, ich mache einfach Mensch, die war sehr toll ist.
02:02:38:07 – 02:02:47:22
Sprecher 1
Sie hat halt auch die ganze Zeit Spaß dabei, kriegt ja die Fresse gehauen und im nächsten Moment lacht sie, spuckt einmal aus und ein bisschen Blut, ein bisschen Spucke, vielleicht ein Zahn und grinst.
02:02:48:01 – 02:02:48:13
Sprecher 2
Dann grinst.
02:02:48:13 – 02:02:48:22
Sprecher 1
Sie genau.
02:02:49:08 – 02:03:08:11
Sprecher 2
Und flirtet fast. Eigentlich habe ich die ganze Zeit das Gefühl, dass sie mit dem. Also zumindest mit Samuel Jackson flirtet. Ja, ja, irgendwie habe ich das Gefühl, dass sie einfach die Chance wahrnimmt zu sagen Äh, was? Du, ich guck mal, was hier, was ja noch möglich ist. Aber vielleicht ist das auch nur meine.
02:03:09:00 – 02:03:17:17
Sprecher 1
Wenn ich habe ich gar nicht so gelesen, weil sie ist ja natürlich auch eine total abgefuckte Rassistin. Wieso Prozent des anderen? Krass, das auch. Also es sind alle Rassisten.
02:03:18:05 – 02:03:19:23
Sprecher 2
Vielleicht flirtet sie einfach auch nur mit dem Tod.
02:03:20:07 – 02:03:38:19
Sprecher 1
Ja, dass das. Das trifft es eher. Sie flirtet mit dem Tod. Also sie hat es eigentlich. Also ich habe es so gesehen, dass sie von Anfang an nur spöttische Verachtung für verloren hat. Und ja, sie ist auch total ätzend findet, dass der mit einer Kutsche sitzt. Natürlich auch wegen ihres Befreiungs Plans, weil das dem Plan in die Quere kommt.
02:03:38:19 – 02:03:44:16
Sprecher 2
Aber hat sie den eigentlich? Das weiß ich immer nicht. Hat sie. Wusste sie von dem Plan? Von dem Friedensplan? Ich glaube nicht.
02:03:44:17 – 02:03:45:12
Sprecher 1
Ich denke doch.
02:03:45:15 – 02:03:50:21
Sprecher 2
Sie ist so überrascht, wenn er der Bruder, dann den Kopf aus den Dielen steckt und sagt Hallo, ich bin’s.
02:03:51:12 – 02:03:52:21
Sprecher 1
Dann die Birne weggeschossen kriegt.
02:03:57:06 – 02:03:58:05
Sprecher 2
Er ja.
02:03:58:08 – 02:03:59:08
Sprecher 1
Es ist nicht so relevant.
02:04:00:02 – 02:04:07:21
Sprecher 2
Männer. Also Frauenrollen In Quentin Tarantinos Film? Na ja, schwieriges Thema. Frauen und Quantität.
02:04:08:09 – 02:04:26:10
Sprecher 1
Tarantino ist einfach so krass geprägt vom Exploitation Kino der 60er Jahre und da waren Frauen einfach. Mikami und Opfer, die manchmal cool waren, aber wenn sie cool waren und wenn sie Kämpferin waren, dann halt auch nur als Ikone. Und ich meine, es gibt einen Film von vielen starken Frauenrollen, das ist Kill Bill.
02:04:26:23 – 02:04:27:08
Sprecher 2
Genau.
02:04:28:09 – 02:04:41:03
Sprecher 1
Und da sind aber die Kämpferinnen auch alle irgendwie hübsch und sexy. Ja, mit einer Ausnahme die von Tarragona gespielte. Ich weiß nicht mehr, wie sie heißt. Ist es die mit der Schlange?
02:04:41:17 – 02:04:45:03
Sprecher 2
Ich weiß nicht. Nicht genug im Kopf.
02:04:45:03 – 02:04:59:20
Sprecher 1
Aber auch selbst die. Ja, er ist einfach. Er ist einfach so ein Exploitation Regisseur. Und ja, er hat. Er hat seine, seine seine Inspiration bei einem Kino, das das in sich selbst sehr sexistisches sind einfach mal Kino für kleine Jungs ist.
02:05:00:04 – 02:05:20:19
Sprecher 2
Aber er könnte es theoretisch also durch Kill Bill wissen wir das. Das könnte dieses also Exploitation nicht über Männer erzählt, sondern über Frauen erzählen. Und natürlich ist Daisy irgendwie wirklich auch ein cooler Charakter. Da gefällt sich Tarantino natürlich auch drin, Dass es da irgendwie schafft.
02:05:21:16 – 02:05:38:13
Sprecher 1
Das stark an der Daisy ist, dass man sich die Rolle im klassischen Western eher als Mann vorstellen würde, der abgefuckt aussieht, der dreckig ist, der hässlich ist, der eine Zähne mehr hat und der aufs Maul kriegt. Das ist eigentlich zumindest. Wenn du so den Western der 60er, 70er Jahre anschaust, ist das eher eine Männerrolle. Ja, und das ist ganz cool.
02:05:39:19 – 02:05:46:15
Sprecher 1
Deswegen wirkt es auch nicht. Du hast nicht das Gefühl, dass der Film Gewalt gegen Frauen propagiert, weil es einfach, weil ihre Rolle ja.
02:05:46:15 – 02:05:46:20
Sprecher 2
Ja.
02:05:47:06 – 02:05:51:16
Sprecher 1
Eigentlich eigentlich eigentlich die Frauenrolle untergräbt im klassischen Western.
02:05:51:17 – 02:05:58:09
Sprecher 2
Ja, so ein bisschen. Also ich würde jetzt sagen, die Rolle der Rolle ist es egal, welches Geschlecht sie hat, es darum geht es nicht.
02:05:58:14 – 02:05:58:18
Sprecher 1
Ja.
02:05:59:10 – 02:05:59:17
Sprecher 2
Ja.
02:06:01:09 – 02:06:02:23
Sprecher 1
Wollen wir kurz zur Struktur kommen?
02:06:03:09 – 02:06:07:20
Sprecher 2
Ähm, ja. Lass uns gerne. Die Struktur wird du hast Du. Du schlägst es vor. Sag mal.
02:06:08:02 – 02:06:42:21
Sprecher 1
Also, du hast ja gesagt. Du willst vorgehen. Kapitel für Kapitel und da haben wir das erste Ding. Der Film ist knallhart in Kapitel gegliedert, die aber. Die aber nicht unbedingt eine Stringenz haben. Wir haben. Wir haben die ersten zwei Kapitel was, was von den Kapiteln quasi eintritt, was uns Drittel des Films ausmacht. Es gibt insgesamt sechs Kapitel. Die ersten beiden Kapitel sind die, die in der Natur spielen und die nehmen aber insgesamt nur fünf und nur nur 30 30 Minuten des Films ein.
02:06:42:21 – 02:06:44:18
Sprecher 2
Der Rest soll ja auch drinnen stattfinden.
02:06:45:01 – 02:06:52:02
Sprecher 1
Und dann haben wir ein unfassbar langes Kapitel. Wenn sie alle zusammen auf einem Haufen sitzen und sich gegenseitig misstrauen.
02:06:52:02 – 02:06:58:11
Sprecher 2
Wenn währenddessen duschen ist, dass es überhaupt Kapitel gibt und dann, wenn das Kapitel das nächste kommt, denkst du Ach! Oh, da war ja was.
02:06:58:15 – 02:07:13:07
Sprecher 1
Eine Stunde lang sitzen sie dann in dieser Bar und quatschen einfach. Es ist kaum passiert, auch ein bisschen was dabei. Es gibt Interaktionen, darauf können wir gleich zu sprechen kommen. Aber das ist das längste Kapitel. Und dann kommt das vierte Kapitel nach diesen, nach diesem zentralen. Und da kommt plötzlich Erzählerstimme und man fragt sich Woher kommt die?
02:07:13:13 – 02:07:21:15
Sprecher 2
Ich habe auch aufgeschrieben, was erzählt, was, was, warum. Und sie kommt dann später noch mal vor, aber vorher nicht. Und ich sehr.
02:07:21:15 – 02:07:35:07
Sprecher 1
Ja, davon zwei in zwei Kapiteln daf der Erzähler was zu sagen. Und das ist das vierte Kapitel, das 25 Minuten geht. Das ist das Kapitel. Da hat ein Geheimnis. Dann kommt das fünfte Kapitel. Das ist das Rückblick.
02:07:35:07 – 02:07:39:07
Sprecher 2
Kapitel und überlege ich gerade.
02:07:39:11 – 02:07:42:02
Sprecher 1
Und das kann man auch nur 20 Minuten. Und dann? Dann ist Schluss.
02:07:42:05 – 02:07:58:24
Sprecher 2
Wenn Tarantino sich verdient hat, verdienen will, dass sie stirbt am Ende, dass sie gehängt wird, ja, dann muss er bei dem Kapitel Marcus Geheimnis die Perspektive wechseln.
02:07:58:24 – 02:08:00:20
Sprecher 1
Macht er aber nur für ein paar Sekunden.
02:08:00:20 – 02:08:09:02
Sprecher 2
Macht er nur für ein paar Sekunden. Aber der Erzähler hilft ja, aber ich finde trotzdem, das ist ein seltsames Ding. Es ist es.
02:08:09:02 – 02:08:37:07
Sprecher 1
Ein es ist. Ich sehe es auch so ein bisschen als Spielerei, weil er einfach diese fehlende Stringenz in der Erzählhaltung, die findet man halt auch auf dem Exploitation Kino. Und ich glaube, da ist es manchmal fehlender Wille, manchmal das Gefühl das dass es einfach Budget gründe. Es wurden paar Tage gedreht, das stimmt, das Material wird zusammengeschnitten, der Regisseur sitzt da und denkt sich einfach das versteht kein Mensch, da fehlt komplett.
02:08:37:17 – 02:08:58:17
Sprecher 1
Da fehlen einfach fünf Minuten, die ich hätte drehen müssen. Off Stimme Du erzählst jetzt, was passiert, Du erzählst, was für Gefühl die Charaktere haben. War natürlich nicht nötig, die hat mehr als genug Budget und mehr als genug. Ja, Talent um das, um das von vornherein zu wissen, was er braucht. Und deswegen, denke ich, ist es einfach eine Spielerei und eine Reminiszenz an diese Filme.
02:08:59:10 – 02:08:59:22
Sprecher 2
Ja.
02:09:00:06 – 02:09:06:10
Sprecher 1
So wie wenn in einem Death Proof der Film reißt und da steht dann fünf Minuten fehlendes Material.
02:09:06:13 – 02:09:13:22
Sprecher 2
Ja, das ist, das darf, das kann ich. Aber diese, diese Reminiszenz verstehen. Und bei dem Erzähler fällt mir ein bisschen schwer, muss ich sagen.
02:09:13:22 – 02:09:42:14
Sprecher 1
Es wirkt merkwürdig. Finde ich auch. Aber worauf ich hinauswill Wir haben sechs Kapitel, wovon ein Kapitel eine Stunde dauert und zwei Kapitel in der Bar spielen und nichts Großes passiert, sondern nur, dass Misstrauen da ist und diese zwei Kapitel sind 85 Minuten. Das ist fast, das ist mehr als die Hälfte des Films. Es ist. Es ist wirklich. Es ist merkwürdig strukturiert dafür, dass er Kapitel aufbaut und sagt Ich erzähl das jetzt.
02:09:42:14 – 02:10:20:12
Sprecher 1
Ein Kapitel hat dieses Geben, dieses Kapitel überhaupt keine klare Struktur und Stringenz, sondern es ist einfach nur Da kann man noch ein Kapitel lang da und es ist klar, sind ganz klar abgeschlossen Sequenzen, aber es fehlt so ein bisschen der Crew, so von der Erzählung und ich meine jetzt nicht so ganz traditionell nacheinander Einheiten von Ort, Handlung und Plan und große Theorie, sondern einfach man hat das Gefühl, dieses Kapitel, Es gibt eigentlich kein Crew in diesen Kapiteln und man könnte auch auf sie verzichten können, weil dadurch, dass sie da sind, fällt das total, dass es so so ein Ungleichgewicht gibt, dass dieses dieser Moment in der Bar, wo sie nur reden, so viel Platz einnimmt.
02:10:21:16 – 02:10:44:14
Sprecher 2
Aber macht das nicht so? Also Tarantino macht das, oder? Ich habe es so im Hinterkopf, dass Kapitel Einteilungen oder so Überschriften Zwischentitel, dass er das wahnsinnig mak und öfter und ich kann mir also ich finde auch das Kapitel tatsächlich ein sehr, sehr gutes Gefühl machen für so einen Film. Man hat das Gefühl, man, man bewegt sich innerhalb einer was nicht.
02:10:44:14 – 02:10:56:12
Sprecher 2
Ein Kapitel macht ja das Gefühl von von einer abgeschlossenen Einheit oder von einem Thema oder von einer weiß ich nicht. Von einem Du kannst ich daran festhalten wie ein roter Faden im Grunde. Das kann ich auch festhalten.
02:10:56:20 – 02:11:13:04
Sprecher 1
Es hilft auf jeden Fall, einen Film zu besprechen. Das weiß man genau. Was, was an Punkt A passiert und was am Punkt B passiert. Er macht es, er macht es oft. Er hat auch oft diese Struktur, dass es so einzelne lose Episoden gibt, die sehr kurz sind. Und dann gibt es plötzlich so diesen riesigen Plot, diesen Monolithen in der.
02:11:13:04 – 02:11:14:04
Sprecher 2
Mitte.
02:11:14:04 – 02:11:38:10
Sprecher 1
Der irgendwie verwirrend wirkt, weil man sich gerade an diese, diese schnelle, lose Struktur gewöhnt hat. Und dann plötzlich hat man so einen großen Erzähl Block, der so zentral ist, das auch nicht das erste Mal, dass er das macht. Aber das fällt halt besonders stark auf, wenn wenn es benannt wird. Es fällt noch stärker auf, wenn dann nach diesem großen Block plötzlich eine Erzählerstimme, die sagt So, und jetzt gucken wir ja, jetzt kommen wir noch mal zurück, was, was da überhaupt passiert ist.
02:11:38:18 – 02:11:47:10
Sprecher 2
Es ist natürlich auch er geht ja da ganz klassisch vor, im Grunde, die kommen in diese Hütte rein und dann wird jeder einmal beleuchtet.
02:11:47:12 – 02:11:49:18
Sprecher 1
Ja, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes.
02:11:49:23 – 02:12:12:06
Sprecher 2
Ja, also der der Typ, der ich die Namen kann ich immer nicht gerade das gehört. Russell kommt und geht zu jedem hin und fragt Du, ich möchte gerne wissen, mit wem ich es zu tun habe. Ich will nicht mit Leuten zusammen in einer Hütte schlafen, von denen ich nicht weiß, ob sie mich nicht hinterrücks umbringen. Ja, was eigentlich ein billiger Trick ist, aber.
02:12:13:03 – 02:12:14:15
Sprecher 2
Na okay, gut. Mach mal!
02:12:14:21 – 02:12:28:14
Sprecher 1
Es hilft uns total, die Charaktere kennenzulernen, die sich dann später als als als als als Witz entpuppen. Wir lernen hier Charaktere kennen, die nicht das sind, was sie vorgeben zu sein. Ja, und zwar konsequent. Jeder in dieser Bar. Es spielt eine.
02:12:28:14 – 02:12:53:19
Sprecher 2
Rolle. Ja, und das ist natürlich schön, weil. Weil du natürlich mit jeder Figur. Du weißt von Anfang an, du kannst keiner Figur trauen. Ja, die, die erzählen dir irgendwas, was sie, was ihre Backstory wäre oder nicht, ist das krasseste, die krasseste Backstory, von der wir überhaupt nicht wissen, ob sie am Ende stimmt oder nicht. Ist das, wo Samuel L.
02:12:53:19 – 02:12:58:04
Sprecher 2
Jackson dem Alten erzählt, er hätte seinen Sohn umgebracht?
02:12:58:05 – 02:13:00:04
Sprecher 1
Ja. Und wie er ihn umgebracht?
02:13:00:04 – 02:13:03:24
Sprecher 2
Wie er aufgehört hat. Gott, ogottogott, Das kann ich gar nicht wiederholen.
02:13:05:05 – 02:13:21:23
Sprecher 1
Und es ist ein toller Moment, weil das ist. Das ist natürlich auch wieder so ein bisschen Rache. Fantasie. Wir haben hier den schwarzen Kopfgeldjäger, der sich durchschlagen muss, die ganze Zeit mit Rassismus konfrontiert ist, auf den Kopfgeld ausgesetzt war, weil er ehemaligen Sklaven geholfen hat, den Südstaaten. Die haben alle gejagt.
02:13:22:12 – 02:13:28:12
Sprecher 2
Aber auch wirklich viele Menschen umgebracht. Auch eigene Reihen, also durch einfach in Brand gesetzt.
02:13:28:19 – 02:13:49:17
Sprecher 1
Ja genau. Zumindest für das wird das erzählt, das ja, aber es ist auch irgendwie konfus. Es ist jetzt nicht so, dass er sagt Nein, das ist eine Lüge von einem Rassisten. Alles in der Geschichte müssen wir natürlich auch mit Misstrauen begegnen, weil sie wird wie sie wird. Ja, von Samuel Jackson Charakter Warren hat sich aus einem Gefängnis befreit, indem er das angezündet hat.
02:13:49:17 – 02:14:10:01
Sprecher 1
Er ist darauf ganz stolz, dass dabei so viele Südstaatler umgebracht sind, dass dabei so viele Südstaatler gestorben sind und der Sheriff Mannix, der Rassist, sagt dann Moment, wie viele von deinen eigenen Leuten waren denn im Gefängnis? Und das waren offensichtlich viel mehr als Südstaatler. Eine Geschichte, der wir auch mit Misstrauen begegnen müssen. Ja, aber auf jeden Fall haben.
02:14:10:10 – 02:14:22:09
Sprecher 1
Viele Kopfgeldjäger aus dem Süden sind scharf auf Warren gewesen. Ja, weil ein hohes Kopfgeld ausgesetzt, ausgesetzt war. Und einer davon war der Sohn des.
02:14:23:10 – 02:14:23:24
Sprecher 2
General.
02:14:24:01 – 02:14:26:01
Sprecher 1
The General, der in der Bar sitzt.
02:14:26:06 – 02:14:26:16
Sprecher 2
Genannt.
02:14:26:18 – 02:14:38:04
Sprecher 1
General Sandy Smithers. Und General Smithers weiß nur, dass sein Sohn gestorben ist im Norden. Und Samuel Jackson. Also. Warren erzählt ihm dann, wie sein Sohn gestorben ist, und zwar offensichtlich, indem er in die Jagd hat.
02:14:39:09 – 02:14:46:14
Sprecher 2
Ihn hat sich entkleiden lassen und ihn dann ewig, ewig durch den Schnee hat laufen lassen. Nackt, ohne.
02:14:46:22 – 02:15:11:15
Sprecher 1
Ohne, bis er so scharf auf eine Decke war, die ihn wärmt, dass er Warren einen Job gegeben hat, bevor er stirbt und. Das ist natürlich so in diesem Western Setting, in diesem Setting die ultimative Demütigung. Und er erzählt das brühwarm dem Vater, dem dem rassistischen ehemaligen General, weil er ihn provozieren will, dass er seine Waffe zieht, damit er ihn töten kann.
02:15:11:16 – 02:15:39:02
Sprecher 2
Und das hat Tarantino echt drauf. Diese Spannung, die sich da aufbaut, wie der Alte immer mehr in diesen Horror dieser Geschichte eingeht und völlig fertig ist mit den Nerven und ihm vorher aber eine Waffe hingelegt wurde von von eben jenem Warren, der der, der darauf spekuliert, dass er, weil er könnte den Alten nicht einfach so erschießen, weil das wäre ja Mord.
02:15:39:02 – 02:15:52:20
Sprecher 2
Also muss er, der Alte, anfangen, damit er sich wehren kann, um ihn umzubringen. Er spekuliert halt darauf, diese Geschichte zu erzählen und den Alten so anzugreifen, emotional, dass der dann einfach die Waffe zieht und ihn erschießen will.
02:15:53:01 – 02:16:03:14
Sprecher 1
Das ist ein ganz klares Setup. Ja, er will ihn erschießen können. Er muss ihn so lange provozieren, bis er zuerst zieht und schießt. Und das nimmt auch tatsächlich sehr viel Raum an in diesem, in diesem mittleren Kapitel.
02:16:03:18 – 02:16:14:14
Sprecher 2
Das ist so lang erzählt, das ist unglaublich. Und es ist so alles zerrt wirklich an Nerven, muss ich sagen. Das ist die Geschichte. Habe ich nicht gerne gehört. Es ist wirklich hart. Ja, tatsächlich.
02:16:15:02 – 02:16:24:18
Sprecher 1
Ich weiß, sie hat nicht an meinen Nerven gezerrt. Ich überlege gerade, ob ich irgendwie emotional auf diese Geschichte reagiert habe. Nie. Eher mit ihr, mit Spannung, wie es weitergeht, was passiert. Sie hat mich.
02:16:24:18 – 02:16:25:00
Sprecher 2
Jetzt.
02:16:26:05 – 02:16:39:18
Sprecher 1
Emotional nicht so bewegt. Vielleicht auch, weil die. Weil die Figuren, die in der Geschichte vorkommen und die Figuren, die sich in der Bar bewegen, so auch archetypisch sind, es jetzt nicht so dass ich hier das Gefühl hatte, krass mit echten Menschen zu tun zu haben.
02:16:41:04 – 02:16:59:03
Sprecher 2
Ich bin mit dem Alten schon durch die Mitte mitgegangen. Also egal, was ich von ihm halte, Menschen wünsche ich keinem Vater. Eine Geschichte dieses Ausmaßes von eigenen Sohn zu hören über seinen eigenen Sohn. Ja, das ist schon echt hart.
02:17:00:13 – 02:17:03:23
Sprecher 1
Ja doch so, ich glaube, die war mir auch zu bizarr, diese Geschichten.
02:17:04:15 – 02:17:24:03
Sprecher 2
Ich habe lange, ich habe auch lange gebraucht, da rein zu kommen und ich denke die ganze Zeit Ja, komm, das stimmt ja alles nicht. Stopp! Blödsinn. Aber dann durch die Länge, durch die Massivität und durch die Art und Weise, wie Sam das erzählt, also Samuel Jackson, mit welcher Wucht. Da kommst du irgendwann nicht mehr drum rum und kommst in diese Geschichte rein.
02:17:24:03 – 02:17:34:21
Sprecher 2
War ich dann so fertig mit den Nerven? Irgendwann war so lange durchziehen, so ausführlich erzählt und dann hören wir, dann sehen wir auch noch die Vorstellung davon, wie das gewesen sein. Ja.
02:17:35:13 – 02:17:44:01
Sprecher 1
Aus Scham und wie. Ich glaube, ich fand die Geschichte tatsächlich einfach unterhaltend, auf eine bizarre Art und Weise, was überhaupt nicht angegriffen.
02:17:44:01 – 02:18:07:17
Sprecher 2
Na ja, ich war da, war ein bisschen, dann anderen Zugang gehabt, dann scheint es so und dann wird der Alte einfach erschossen, weil er natürlich dann doch zieht. Natürlich. Und der Plan geht voll auf von Warren und dann ist der Alte halt tot. Was? Was schon? Es irgendwo zwischen Tragik und und Erlösung inszeniert.
02:18:08:10 – 02:18:26:07
Sprecher 1
Und dann kommen wir zu der größten Trollerei des ganzen Films, nämlich zu dem Kapitel Da hat ein Geheimnis, wo erzählt wird. Während Bernd während dieses während dieses Momentes, während dieser Anspannung, wo auch alle abgelenkt sind, weil alle haben die Augen auf Warren und den General, alle darauf warten, dass wir das passieren. Die meisten rechnen wahrscheinlich damit, dass gleich geschossen wird.
02:18:26:23 – 02:18:37:23
Sprecher 1
Währenddessen vergiftet irgendjemand den Kaffee und die einzige, die es sieht, es. Und der von Kurt Russell gespielte Ruf.
02:18:39:00 – 02:18:40:09
Sprecher 2
Ruf, Ruf, Ruf.
02:18:41:06 – 02:18:47:11
Sprecher 1
Der Henker er trinkt, den Kaffee ebenso wie der Kutscher. Und die krepieren dann auf der Stelle.
02:18:49:07 – 02:18:58:05
Sprecher 2
Und typisch für Tarantino Blutig, sehr blutig. Sie spucken Blut und viel mehr, als ich mir vorstellen könnte, dass sie überhaupt dort sagen können.
02:18:58:05 – 02:19:24:08
Sprecher 1
Komplett comichaft überzeichnet. Aber die Intensität Tollerei des Films besteht dann darin, dass man ganz kurz für einen Moment das Gefühl hat, dieses Ding könnte jetzt zu einem richtig klassischen Mörder Mystery Film werden. Agatha Christie, Agatha Christie. Wir haben so fucking Fritten, da sitze ich ja. Und ich habe, als ich das erste Mal gesehen habe, ich weiß noch, ich dachte so Oh, bitte, lasst diesen Osvaldo jetzt einmal komplett das Sherlock Holmes Programm, das ist so geil.
02:19:24:08 – 02:19:25:21
Sprecher 1
Murder Mystery ist es gewesen.
02:19:26:00 – 02:19:26:15
Sprecher 2
Geil! Ja.
02:19:27:03 – 02:19:44:15
Sprecher 1
Und Warren sagt, stellt euch an die Wand. Der Sheriff, äh, vertraue ich jetzt, Weil du. Du hast auch fast den Kaffee getrunken. Also, er vertraut dem Rassisten, Sheriff, und hat dann diese Leute an der Wand stehen und sagt. So, und jetzt finden wir heraus, wer der Mörder ist und welches die Telekom sein darf. Ja, und klassisch klassisch in diesem Sherlock Holmes.
02:19:44:17 – 02:20:03:04
Sprecher 1
Das ist. Ja. Du erzählst diese Geschichte, aber die ist falsch. Ich glaube, ich habe dich enttarnt. Aber in diesem Fall zerstört der Film innerhalb von einer Minute das komplette Gerade bist du die Zeit ab, in dem Samuel Jackson sagt Und du bist schuldig. Dann einfach mal den, den er als Schuldigen identifiziert hat. Eiskalt.
02:20:03:04 – 02:20:11:22
Sprecher 2
Aber das ist es gibt kein Du warst es. Aber lass uns doch noch mal die anderen Geschichten hören. Nein, nein, du warst es. Und zwar das ist.
02:20:11:23 – 02:20:36:06
Sprecher 1
Das ist so großartig, weil man wirklich. Weil die Erwartungen des Zuschauers einmal total über den Haufen geworfen werden, zweimal über den Haufen geworfen werden. Es ist wirklich wahr. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, als ich im Kino war. Geil! Es wird zum Mörder. Mystery Wie toll ist das denn? Das passt überhaupt nicht in diesen Western. Und dann nach fünf Minuten fragt das wir doch Können wir jetzt einfach nur noch geballert und das macht der Film so toll Und das ist einfach.
02:20:36:07 – 02:20:37:02
Sprecher 1
Es ist eine Rolle.
02:20:37:03 – 02:20:39:17
Sprecher 2
Drei von Terence Hill Ja, ja, ja und es ist wirklich sehr schön.
02:20:41:01 – 02:20:51:16
Sprecher 1
Vor allem, weil Oswaldo, der ja eigentlich das ist, dann auch als einer von den Verrätern entpuppt, der helfen sollen, da mal gut zu befreien, weil er alle Ingredienzien hat für so einen klassischen Ermittler wie er redet und mit diesem höflich.
02:20:51:16 – 02:20:55:22
Sprecher 2
So ein Weißer, So und so was sind Hercule Poirot.
02:20:57:10 – 02:21:07:07
Sprecher 1
Genau und auch so mit schönem britischen Akzent und so analytisch und und. Aber er ist auch nur einer von den Verrätern, der spielt dann auch gar keine große Rolle. Ja.
02:21:07:14 – 02:21:16:21
Sprecher 2
Und was sehr schade finde ich, hätte von Tim Roth noch viel. Ich hätte viel mehr von ihm noch an an Twist und so gerne gesehen, weil.
02:21:17:02 – 02:21:25:22
Sprecher 1
Die Figur in dem Film was, was, was, was das Verhalten betrifft, was was er spielt, das Kostüm betrifft und genau das Spiel. Super gespielt.
02:21:25:23 – 02:21:26:06
Sprecher 2
Ja.
02:21:27:03 – 02:21:39:21
Sprecher 1
Einfach wirklich toll, dass dieser Fremdkörper auch diesen, diesen wirklich höflichen Briten in diesem, in diesem räudigen amerikanischen Western, wo man kaum ein Wort versteht, bei Reden.
02:21:40:02 – 02:21:43:01
Sprecher 2
Und dann plötzlich kommt dieses Distinguierte noch.
02:21:43:06 – 02:22:04:03
Sprecher 1
Richtig und er ist der Henker. Übrigens, also seine Geschichte ist, dass er der Henker ist. Das passt ja nicht, dass das jetzt noch mal eine Nummer drauf Also dieser Osvaldo, gespielt von Tim Roth, behauptet, er wäre unterwegs nach Red Rock, weil er der Henker wäre. Natürlich ist das seine Kundschaft jetzt, die ruft Da hat es Lügengeschichte. Tomorrow Character.
02:22:04:03 – 02:22:10:24
Sprecher 1
Oswaldo ist auch einer von denen, die sie befreien. Aber die wenige Zeit, die dieser Charakter kriegt, er ist so toll.
02:22:11:01 – 02:22:11:13
Sprecher 2
Er ist wirklich.
02:22:11:19 – 02:22:13:16
Sprecher 1
Viel Spaß zuzuhören und zuzugucken.
02:22:13:17 – 02:22:15:04
Sprecher 2
Ich hätte gerne mehr von ihm gesehen.
02:22:15:04 – 02:22:20:11
Sprecher 1
Wirklich toller Typ, aber Tarantino ist einfach nicht der Typ für Mörder Mystery Puzzle hätte werden können.
02:22:20:17 – 02:22:44:04
Sprecher 2
Aber was? Er hat auch so angesetzt. Mir fällt gerade ein, dass sie ja noch lange darüber gesprochen haben. Sie macht einen Stoff. Also es gibt immer diese Suppe und die kann nur sie so machen und redet darüber lange, wie sie die Suppe immer von der gleichen Person immer genau gleich schmeckt, obwohl vielleicht sogar die das Fleisch anders ist.
02:22:44:08 – 02:22:58:00
Sprecher 2
Aber irgendwie schmeckt es immer nach dieser Person, die diesen Stuhl macht. Und der Schuh, den die jetzt haben, der schmeckt eben nach Minni. Ja, also kann man ihn nicht schon seit einiger Zeit ihrer Tante irgendwo im Norden sein?
02:22:58:05 – 02:23:00:16
Sprecher 1
Eine Geschichte macht keinen Sinn, knallig, aber.
02:23:02:07 – 02:23:12:09
Sprecher 2
Es ist ein Glaube. Also ich, dass er das sehr schön ansetzt und man schon schon den Sherlock Holmes sieht, wie er die ganze Zeit total darüber redet, wie es wie es gewesen sein kann.
02:23:12:10 – 02:23:26:23
Sprecher 1
Und es ist so schön, weil so deplatziert. Es ist einfach nicht das, womit man rechnet. Und dann kommt er auch ganz schnell wieder zurück zu dem zum Shootout. Aber es ist so toll, diese fünf Minuten mit dem Publikum gespielt und Tarantino verarscht uns in diesem Total. Aber er macht das so geschickt.
02:23:27:01 – 02:23:27:13
Sprecher 2
Mache das gut.
02:23:27:17 – 02:23:48:21
Sprecher 1
Und es ist so toll, dieses dieses Ding, dieses Horror oder smartes Setting. Mal zu sehen, in dem nicht weiter geredet wird, in dem ja nicht so ein Vexierspiel aufgedeckt wird, sondern dem einfach der erste als schuldig Erkannte geballert wird. Das ist super. Ich war total begeistert damals und erst beim zweiten Gucken. Ich glaube, es war tatsächlich. Ja, es war das zweite Mal, dass ich den Film gesehen habe.
02:23:49:05 – 02:23:51:00
Sprecher 1
Ja, ich bin nicht begeistert davon. Schön.
02:23:51:11 – 02:23:57:03
Sprecher 2
Ich habe eine kleine kleine Geschichte. Wir müssen ein Stück zurückgehen. Sie spielt Gitarre.
02:23:57:11 – 02:24:03:23
Sprecher 1
Ja. Okay. Ja. Du bist. Die Gitarre zerstört das. Oh, das ist auch gelesen.
02:24:04:05 – 02:24:11:03
Sprecher 2
Es ist unglaublich. Sie haben. Sie haben für diese Szene eine historische Gitarre von aus dem Jahr 1870 oder so was.
02:24:11:04 – 02:24:12:16
Sprecher 1
In der 70 Martin Gitarre.
02:24:13:13 – 02:24:25:18
Sprecher 2
Und hat diese. Und haben Sie sie ausgeliehen für die Szene und haben eine Doublette da gehabt, damit sie die Doublette dann zerstört werden kann, weil sie im Film einfach von dem von dem Typen genommen wird und gegen die Balken geschleudert.
02:24:26:02 – 02:24:31:05
Sprecher 1
Dem Museum wurde nicht dem Museum, das die Gitarre geliehen hat, wurde nicht gesagt, dass die Gitarren, dass eine Gitarre zerstört werden soll?
02:24:31:11 – 02:24:44:09
Sprecher 2
Ja, und? Und natürlich wollten sie die Platte nehmen, aber das war irgendwie nicht richtig kommuniziert. Und dann taucht plötzlich das Original in der Hand hatte und gegen die Balken schlug und völlig zerstörte und.
02:24:44:09 – 02:24:47:08
Sprecher 1
Daisy bzw Jennifer Jason, die in dem Fall in der.
02:24:47:10 – 02:24:54:17
Sprecher 2
Szene ist und wer weiß, was da passiert. Und das geht wirklich ab. Oh mein Gott, ich wär auch völlig ausgerastet.
02:24:54:23 – 02:24:58:11
Sprecher 1
Ja und seitdem verleiht dieses Museum nichts mehr an.
02:25:01:02 – 02:25:03:03
Sprecher 2
Das Heart of God.
02:25:03:10 – 02:25:06:18
Sprecher 1
Oh, Sie haben ein Stück Kulturgeschichte kaputt gehauen.
02:25:06:18 – 02:25:07:23
Sprecher 2
Es tut so weh.
02:25:08:08 – 02:25:10:04
Sprecher 1
Aber. Aber Kruse wusste es, oder?
02:25:10:12 – 02:25:11:15
Sprecher 2
Nein, er wusste es ja.
02:25:11:15 – 02:25:20:04
Sprecher 1
Er wusste nicht, dass das die historische Gitarre ist. Er hat halt einfach. Es war klar, er muss in dieser Zeit die Gitarre zerstören. Und das war das Brot und Heart.
02:25:20:19 – 02:25:28:22
Sprecher 2
Na, nun gut. Okay, kommen wir da kurz drüber hinweg und beerdigen im Kopf die Gitarre.
02:25:31:02 – 02:25:44:00
Sprecher 2
Ja, und dann bringt er den ersten um, den er verletzt hat. Sagt aber auch schon Ja. Und einer euch beiden steckt mit drin. Und dann kann es nicht gewesen sein. Kann es nicht gewesen sein.
02:25:44:13 – 02:25:46:23
Sprecher 1
Übrigens die Platte ist die Figur eigentlich. Im Film war.
02:25:46:23 – 02:25:48:07
Sprecher 2
Unser Bob ja deshalb.
02:25:49:10 – 02:26:00:06
Sprecher 1
Der AM enttarnt wird. Zum einen also er behauptet, er würde, er würde für Minnie arbeiten und würde auch oft auf Laden aufpassen, solange sie weg ist.
02:26:00:21 – 02:26:01:23
Sprecher 2
Er wird aber auch keiner Mexikaner.
02:26:02:11 – 02:26:12:03
Sprecher 1
Er wird dann enttarnt, weil er zum einen sagt, sie wäre schon eine Woche weg, aber der Eintopf schmeckt eben wie von ihr gemacht. Das kann also auch nicht sein. Und zum Zweiten hat er sie Mexikaner gehasst.
02:26:12:08 – 02:26:24:15
Sprecher 2
Na ja, The main Child gehabt. Keine Hunde, keine. Keine Mexikaner. Und irgendwann hat sie das Schild abgenommen, weil sie doch Hunde reingelassen hat. Finde ich gut hergeleitet und deswegen.
02:26:24:23 – 02:26:35:18
Sprecher 1
Dass das das enttarnt, quasi enttarnt Warren Samuel Jackson und erschießt ihn dann. Ja, und dann sagt er Einer von euch beiden ist auch noch darin verwickelt, aber es ist Mörder. Mysteriös. Vorbei.
02:26:36:03 – 02:27:06:09
Sprecher 2
Ja Jetzt gibt es einen Shoot out. Genau. Der eine sitzt da an einem Tisch. Ist auch verdächtig, hat da eine Waffe platziert unter dem Tisch und greift sie. Und dann in Zeitlupe natürlich. Wer reagiert als erstes? Und dann wird er erschossen, bevor er zum Schießen kommt. Und dann wird überall geschossen und am Ende bleibt im Grunde nur Domingo, der Schwarze und der Schäfer Sheriff übrig oder von unten unter den Dielen schießt noch der Bruder.
02:27:06:13 – 02:27:08:15
Sprecher 1
Genau, Aber dann haben wir einen Rückblick noch dazwischen.
02:27:08:21 – 02:27:13:13
Sprecher 2
Und dann kommt noch der Rückblick, genau in dem erzählt wird, wie die da überhaupt auf dieses ganze Set up gekommen sind.
02:27:13:16 – 02:27:14:13
Sprecher 1
Vier Passagiere.
02:27:14:19 – 02:27:16:08
Sprecher 2
Die vier Passagiere, genau die, zu.
02:27:16:08 – 02:27:30:03
Sprecher 1
Der zu der Gang gehören, die da Marcus Bruder anführt und die natürlich den Plan haben, Daisy zu befreien und die deswegen präpariert haben. Die sind bar eingefallen, haben Minnie umgebracht und ihre Bediensteten.
02:27:30:05 – 02:27:33:11
Sprecher 2
Das ist so scharf. So traurige Szene. Sieht wirklich nicht schön.
02:27:33:21 – 02:27:36:04
Sprecher 1
Vor allem, weil das. Das sind eigentlich die ganzen unsympathischen Charakter.
02:27:36:07 – 02:27:44:22
Sprecher 2
Total. Ich liebe die sofort von der ersten Minute an die Mini ist so eine. So eine tolle, liebevolle Dame. Was? Das ist cool.
02:27:45:01 – 02:27:47:10
Sprecher 1
Ja, ihr Mann ist total cool. Auch wenn er nur da sitzt.
02:27:47:10 – 02:27:50:02
Sprecher 2
Er Genau. Ja.
02:27:50:11 – 02:28:08:17
Sprecher 1
Ja, ja, die werden dann abgeknallt. In dem Rückblick, dass der Erzähler zum Zweiten Mal erzählt, dann, wie sie alles präparieren. Sie machen wirklich ein riesiges Brimborium, was eigentlich auch so absurd ist. Sie rechnen damit, dass da ein Sheriff kommt, mit, mit, mit der Frau, die sie, die Sie nicht ich das ein Kopfgeldjäger mit der Frau, die Sie befreien wollen.
02:28:09:03 – 02:28:24:11
Sprecher 1
Und dann machen Sie ein riesiges Set up. Sie machen eigentlich danach jeder. Sie haben sie. Sie erschießen die ganzen Leute in der Bar, bis auf den General, den Sie davon überzeugen, mitzumachen. Sie finden, er passt ganz gut in das Setting. Was auch stimmt. Ein alter Mann, der im Stuhl sitzt vom Schachbrett und.
02:28:24:11 – 02:28:24:23
Sprecher 2
Würde.
02:28:25:02 – 02:28:43:20
Sprecher 1
Sich am Feuer wärmt. Ja, und dann bauen Sie das alles auf. Und das ist ja Dinner, Dinner, Theater. Das ist es eigentlich. Und jeder kriegt so seine Rolle. Und Sie präparieren alles. Der Bruder von Daisy versteckt sich unterm Boden, unter den Dielen, und dann warten sie, bis Rove kommt. Sie rechnen ja eigentlich damit, dass nur Ruf kommt mit Daisy zusammen.
02:28:44:09 – 02:28:54:15
Sprecher 1
Und deswegen ist es auch diese. Dieses Präparieren ist, Das ist absurd. Warum? Warum warten Sie nicht einfach vor dem Haus? Rove steigt aus und Sie.
02:28:54:15 – 02:28:55:05
Sprecher 2
Und Sie erschießen.
02:28:55:07 – 02:29:12:10
Sprecher 1
Sie geben ihm eine Kugel in den Kopf. Es ist nicht so schwer, wenn er da ankommt. Im zu finden. Warum müssen Sie? Und Sie sind da. Sie reden noch drüber. Sie sagen noch Denkt dran, dieser Mistkerl kann jederzeit meine Schwester töten. Es kann sein, dass wir Tage brauchen. Irgendwann wieder schlafen müssen, und dann können wir ihn schnappen. Es ist so over the Top sind.
02:29:12:11 – 02:29:12:18
Sprecher 2
Ja.
02:29:13:02 – 02:29:13:17
Sprecher 1
Dieser Plan.
02:29:13:21 – 02:29:37:12
Sprecher 2
Obwohl ich damit ein bisschen mitgehen kann. Obwohl ich mich auch gefragt habe, genau das, was du gesagt hast. Warum der ganze Aufwand? Aber ich kann. Durch diesen Aufwand kann ich annehmen, dass einfach alle so wahnsinnig ist. Habe Ich auch gesehen den Film über misstrauisch allen gegenüber sind das, dass es einfach schwer ist, wenn man nicht wirklich ein gutes Setup hat, jemanden zu überrumpeln.
02:29:37:15 – 02:29:47:16
Sprecher 1
Ja, vielleicht. Aber das Merkwürdige ist ja tatsächlich, sie rechnen nur mit einem und na ja, so ein bisschen enttäuschend auch, dass die Auflösung der Geschichte ist. Alle, die in der Bar waren, sind Arschlöcher.
02:29:48:01 – 02:29:48:14
Sprecher 2
Ja, genau.
02:29:48:17 – 02:29:52:02
Sprecher 1
Alle, die in der Bar waren, sind Verräter. Es gibt keinen. Es braucht gar keinen Mystery.
02:29:52:02 – 02:29:53:02
Sprecher 2
Plot mehr, weil.
02:29:53:02 – 02:29:57:09
Sprecher 1
Sowieso alle böse sind, die in der Bar sind. Und die die ankommen sind halt die guten.
02:29:57:21 – 02:30:00:12
Sprecher 2
Ja, obwohl sie auch nicht als die Guten erzählt werden.
02:30:01:01 – 02:30:05:13
Sprecher 1
Die Helden sind die, bei denen man dann am Schluss mitfiebert, dass sie es schaffen, sie zu hängen.
02:30:06:08 – 02:30:07:11
Sprecher 2
Es ist ja genau.
02:30:08:09 – 02:30:25:17
Sprecher 1
Dann, dann ist der Start, also der Bruder kommt aus dem Brunnen raus und der von Kopf aufgebaut. Das ist diese Krise, diese kurzen Momente, die so zu Tod führen. Einfach nur das Genauso albern wie dieses Mystery Ding. Ja. So, wer war’s? Du warst es. Peng! Du bist tot. Dann auch wieder. Der Bruder kommt aus dem Brunnen raus. Hat’s.
02:30:25:17 – 02:30:26:13
Sprecher 1
Ist schön, dich zu sehen.
02:30:26:18 – 02:30:27:05
Sprecher 2
Peng!
02:30:27:05 – 02:30:32:18
Sprecher 1
Tot war nicht einfach nur tot, sondern sein Kopf explodiert in einem riesigen Schwall.
02:30:34:05 – 02:30:53:19
Sprecher 2
Es ist für mich dann immer wie Tarantino oder so hat er jemanden, mit dem man dann irgendwie jetzt seit Jahren das macht und hatte hat. Wann haben Sie das angefangen, dass ich dann mit ihm zusammengetroffen in seiner Werkstatt und mir gesagt So, jetzt explodieren wir in fünf mein Kopf, Was gefällt dir dann am besten? Oh, da ist es besonders schön, weil da fliegt das Blut besonders weit und da kann man besonders viel Blut benutzen.
02:30:54:01 – 02:30:56:24
Sprecher 1
Was so lange explodieren bei Tarantino noch gar nicht die Köpfe.
02:30:57:00 – 02:31:02:16
Sprecher 2
Na also. Ich meine, ich habe keine. Ich habe nicht Buch geführt, was die Explosion der Köpfe war.
02:31:02:16 – 02:31:21:21
Sprecher 1
Ganz kurz auf die Tarantino Filmographie gucken am Dogs Plot. Viel Blut, aber aber keine keine. Ah ja, gut, es gibt diese Szene, da sieht man nicht viel. Nicht viel Blut, aber keiner. Keine großen Splatter Effekte. Pulp Fiction, keine großen Effekte. Doch da wird ein Penis angeschossen. Ja okay.
02:31:22:05 – 02:31:23:16
Sprecher 2
Perfektion ist schon ein bisschen mehr.
02:31:23:21 – 02:31:28:19
Sprecher 1
Jackie Brown, nicht Viel. Es blättere auf. Bei Kill Bill hat er angefangen, bei Kill Bill hat er.
02:31:28:19 – 02:31:30:12
Sprecher 2
Aber das plätschert echt übel.
02:31:31:03 – 02:31:57:09
Sprecher 1
Oh, meine Güte, da der Spaß dran gefunden. So ein bisschen mehr Körperteile abzuhauen und Kill Bill, weil ja, da hat er wahrscheinlich auch mal einen anderen Film. Zumindest wirkt es so interessant, dass auch Tarantino Tarantino vergisst. Vergisst literweise Blut. Ja, aber Tarantino ist eigentlich nicht so platter Kopf explodiert.
02:31:57:23 – 02:32:07:18
Sprecher 2
Keine Ahnung. Für mich macht es keinen großen Unterschied, muss ich sagen, ob jetzt ein Kopf explodiert oder ob einfach durch eine Wunde literweise Blut spritzt? Also ich weiß nicht.
02:32:08:23 – 02:32:28:20
Sprecher 1
Ich finde bei einem guten Splatter Film muss es auch harte und weiche Teile geben. Neben den flüssigen. Das ist einfach so eine schöne Sache. Ein wirklicher Splatter Film braucht die Organe, braucht die Gehirn Fetzen und die Knochensplitter. Nur Blut vergießen reicht nicht.
02:32:30:00 – 02:32:36:00
Sprecher 2
Jetzt könnten wir eine Top drei Gore Filme machen, aber das da bin ich nicht für zu haben. Aber vielleicht hätten wir eine andere Top drei. Wie wärs.
02:32:36:00 – 02:32:37:14
Sprecher 1
Wir haben eine andere Top drei.
02:32:38:10 – 02:32:38:21
Sprecher 2
Drei.
02:32:39:16 – 02:32:43:11
Sprecher 1
Da. Heute haben wir das total vermasselt, auf die Top drei.
02:32:44:10 – 02:32:44:21
Sprecher 2
Ja.
02:32:44:21 – 02:32:51:24
Sprecher 1
Gar nicht hinzuweisen. Deswegen hauen wir sie einfach. Oh, hast gesagt, du hast gesagt, Hätte es ein Kammerspiel?
02:32:51:24 – 02:32:56:11
Sprecher 2
Johannes Ja, das ist ein Kammerspiel. Was gibt es denn dann noch in der Geschichte?
02:32:56:17 – 02:32:57:11
Sprecher 1
Spiel kann.
02:32:57:14 – 02:33:07:22
Sprecher 2
Kammerspiel a la Top, so eine unsere.
02:33:08:20 – 02:33:16:07
Sprecher 1
Liste von drei Kammerspiel. Ja, das.
02:33:16:07 – 02:33:21:14
Sprecher 2
Ich habe angefangen bei dem anderen. Du musst jetzt anfangen mit deinem dritten Kammerspiel. Also der.
02:33:21:14 – 02:33:32:04
Sprecher 1
Platz? Nein, Platz drei ist Klassiker. Ich gehe davon aus, dass du den auch in der Liste hast. Die zwölf Geschworenen. Du hast 1957.
02:33:32:13 – 02:33:34:18
Sprecher 2
Ich habe ihn nicht in der Liste, aber ich hatte darüber nachgedacht.
02:33:35:12 – 02:34:07:13
Sprecher 1
Tanja. Ganz klar. Großartiger Film. Auch wirklich. Der das Konzept Kammerspiel ernst nimmt, weil er wirklich nur in dem Raum spielt und wirklich nur in einem Zimmer spielt. Mit 1210 Ausnahmen. Und er schafft es tatsächlich, zwölf Charaktere zu erzählen und zwölf Charaktere in den Dialog treten zu lassen und allen genug Nuancen zu geben, dass sie nicht bloß Abziehbilder, aber trotzdem sehr, sehr spezifische Charakteristika.
02:34:07:19 – 02:34:08:00
Sprecher 1
Ja.
02:34:08:19 – 02:34:21:19
Sprecher 2
Ja, das ist ja, das hat sich ja quasi auch fast schon ein eigenes Genre daraus entwickelt. Gerichts Kammerspiele sind ja so irgendwie.
02:34:22:04 – 02:34:43:14
Sprecher 1
Das selber die zwölf Geschworenen natürlich, das der Gerichtssaal nur am Anfang gezeigt wird und der Rest in dieser kleinen Kammer, wo die zwölf zusammensitzen stattfindet. Und man spürt einfach die Enge in diesem Raum. Man sieht den Schweiß auf ihrer Stirn, man merkt, dass sie müde sind, dass sie keinen Bock mehr haben und und es gibt trotzdem einen, der Ungerechtigkeit kämpft und es schafft, nach und nach andere auf seine Seite zu ziehen.
02:34:43:14 – 02:34:49:01
Sprecher 1
Sidney Lumet, toller Regisseur, toller Film.
02:34:49:01 – 02:35:09:23
Sprecher 2
Ich bin ein bisschen weiter, was die Kammerspiel Definition betrifft, weil natürlich ist es geil, wenn man ein Kammerspiel hat, was wirklich nur in einem Raum liegt. Aber das ist wirklich hart. Schwierig, das in einem Film zu schaffen, wirklich in einem Raum? Ja, und mein Platz drei ist deswegen auf Platz drei und nicht weiter oben, weil das eben doch ein bisschen weiter gefasst ist.
02:35:10:13 – 02:35:38:04
Sprecher 2
Das Fenster zum Hof, zum Ja, weil im Grunde alles ja in diesem Hof und den umliegenden Zimmern stattfindet. Und das finde ich sehr, sehr spannend, wirklich gut, gut geschrieben und gut gedreht und gut umgesetzt wird. Wirklich tolles erzählen Sie uns ja, aber das in dem Fall macht das Sinn, weil er beobachtet. Das ist schon wirklich sehr kurz. Ein großartiger Film.
02:35:38:17 – 02:36:03:09
Sprecher 1
Auf jeden Fall für Hitchcock, dass es ist ein wirklich guter Hitchcock für mal auch so sehr viel Augenzwinkern hat. Also manchmal viel Augenzwinkern, manchmal wenig, manchmal gar keine Fenster zum Hof. Es erinnert ein bisschen mehr Augenzwinkern hat, aber es funktioniert. Die ganze Zeit. Na ja, toller Film. Okay, mein Platz zwei ist ein anderer Quentin Tarantino Film, wo Reservoir Dogs aus dem Jahr 92.
02:36:03:09 – 02:36:04:10
Sprecher 1
Sein Regiedebüt.
02:36:04:14 – 02:36:05:08
Sprecher 2
Ja, der.
02:36:05:08 – 02:36:14:10
Sprecher 1
Die ganze Zeit in dieser Lagerhalle und eigentlich auch davon geprägt ist, dass sich Gangster misstrauen. Es gibt Szenen, die außerhalb spielen, also in Rückblenden sieht man immer mal wieder das Außerhalb.
02:36:14:11 – 02:36:14:24
Sprecher 2
Ja, genau.
02:36:15:04 – 02:36:34:21
Sprecher 1
Aber das zentrale des Films ist diese Lagerhalle und ganz toll, weil er darauf verzichtet, den Coup, das Verbrechen, das zu dieser Situation führt, dass sie angeschossen und mit dem mit einem Polizisten als Geisel in der Lagerhalle sind. Was dazu führt, wird gar nicht gezeigt. Wir sehen nicht das eigentliche Verbrechen, sehen nicht den Überfall auf den Juwelierladen, sondern wir sind einfach nur sie.
02:36:34:22 – 02:36:48:19
Sprecher 1
In der Lagerhalle. Wie sie darüber diskutieren, was sie wie es weitergeht. Und wir wissen ab einem gewissen Punkt, dass einer in Ihren Reihen ein verdeckter Ermittler ist und spannender Film, dramatischer Film, voll von tollen Dialogen.
02:36:49:21 – 02:37:13:08
Sprecher 2
Und ein typischer Debütfilm. Wenn du an Kammerspiele denkst, dann weißt du sofort Brauchst nicht viel Budget. Ja, und diese Lagerhalle sieht auch nicht nach Budget aus. Überhaupt nicht. Also wenn du. Wenn du wirklich billig ein Film drehen willst, das ist ja auch bei mir, dann so ein bisschen. Ich schreibe ja auch an einem Drehbuch für ein Kammerspiel, weil du denkst, okay, ich habe nur.
02:37:13:08 – 02:37:35:04
Sprecher 2
Ich habe nicht viel zur Verfügung, ich habe diesen einen Raum und dann muss das Drehbuch einfach alles stimmen. Ja, ich kann nicht alles Mögliche an Sachen aufführen, auffahren und sagen Hier, guck mal, hier noch in den Alpen, und hier springt er aus dem Hubschrauber und da weiß ich nicht, geht ja alles gut. Also wirklich toll mit den Mitteln spielen, die man hat.
02:37:35:20 – 02:37:45:06
Sprecher 1
Ja, auf jeden Fall. Manchmal, manchmal tut es richtig gut, sich selbst Fesseln anzulegen. Und manche Regisseure und Regisseure sind sogar am besten, wenn sie, wenn sie in Fesseln liegen.
02:37:46:05 – 02:37:58:16
Sprecher 2
Na schön. Okay, bei mir auf Platz zwei. Trommelwirbel. Hmm. Mord im Orientexpress.
02:37:58:23 – 02:38:03:14
Sprecher 1
Aha. Du hast eine Arbeit.
02:38:03:24 – 02:38:04:16
Sprecher 2
Eine Mobile?
02:38:04:17 – 02:38:06:15
Sprecher 1
In welcher wohnt dem Orientexpress?
02:38:07:03 – 02:38:12:24
Sprecher 2
Ich muss tatsächlich sagen, die beiden, die ich gesehen habe. Das ist die neueste Verfilmung, die ich sehr, wirklich sehr, sehr gut fand.
02:38:12:24 – 02:38:14:01
Sprecher 1
Das ist mit Johnny Depp, oder?
02:38:14:16 – 02:38:15:03
Sprecher 2
Ich glaube ja.
02:38:15:09 – 02:38:16:05
Sprecher 1
Habe ich nicht gesehen.
02:38:16:17 – 02:38:23:23
Sprecher 2
Hast du nicht gesehen. Und die Verfilmung? Die klassische Verfilmung. Diese. Diese eine oder.
02:38:24:16 – 02:38:25:15
Sprecher 1
So 74.
02:38:26:00 – 02:38:26:21
Sprecher 2
Reicht.
02:38:29:06 – 02:38:30:17
Sprecher 1
Wahrscheinlich. Wahrscheinlich meinst du die.
02:38:31:10 – 02:38:32:13
Sprecher 2
Wahrscheinlich mal nicht, die.
02:38:32:13 – 02:38:51:24
Sprecher 1
Es gibt. Ah ja, Ja. Du meinst den. Du kannst eigentlich nur den meinen. Ja, also, ich. Ich wüsste jetzt auch keinen, weil Agatha Christie Verfilmungen sind so hin und her und so ein wilder Mix bei. Aber wahrscheinlich ist der von 2000 irgendwann vor 2020. Aber relativ jung. Ist ja sehenswert.
02:38:52:12 – 02:39:13:02
Sprecher 2
Der ist. Ich fand ihn sehr sehenswert. Ja, tatsächlich. Sie haben spannend mit Bildern gearbeitet und mit Kameraführung. Und so weiter. Und spannende Special Effects, die man Gott sei Dank kaum sieht. Sehr gut, sehr gut, sehr einfach, sehr gut umgesetzt und auch wirklich ich.
02:39:13:02 – 02:39:26:23
Sprecher 1
Mag Ja, ich. Ich bin ja kein Fan von Detektivgeschichten, aber ich liebe Agatha Christie. Aber ich bin eher ein Smutje als Fan. Asso und ich. Mag die Miss Marple Filme mit Margaret Rutherford hängt ja, die.
02:39:26:23 – 02:39:29:19
Sprecher 2
Habe ich auch gesehen. Ja, das ist mehrere. Wie viel gibt es davon?
02:39:29:20 – 02:39:34:09
Sprecher 1
Fünf oder so? Ja, hängt aber auch mit Nostalgie zusammen. Als ich die als Kind geguckt habe, fand.
02:39:34:09 – 02:39:34:17
Sprecher 2
Ja.
02:39:35:04 – 02:39:42:21
Sprecher 1
An und pro ist ja ich. Genau Parodie. Das ist nicht mit Johnny Depp.
02:39:43:07 – 02:39:44:04
Sprecher 2
Es ist nicht mit Johnny Depp.
02:39:44:11 – 02:39:49:09
Sprecher 1
Kann auf Prana. Ich dachte, Johnny Depp hat auch Johnny Depp, doch Johnny Depp spielt mit.
02:39:49:10 – 02:39:51:13
Sprecher 2
Ja, aber er ist halt nicht Pierrot.
02:39:51:18 – 02:39:52:15
Sprecher 1
Genau. Er ist nicht so!
02:39:52:23 – 02:39:54:19
Sprecher 2
Kann Kenneth Branagh.
02:39:55:11 – 02:39:56:17
Sprecher 1
Branagh.
02:39:56:17 – 02:39:57:18
Sprecher 2
Kenneth Branagh.
02:39:57:21 – 02:39:58:09
Sprecher 1
Prammer.
02:39:58:19 – 02:40:02:20
Sprecher 2
Branagh. Glaube ich ja.
02:40:02:20 – 02:40:12:09
Sprecher 1
Das war zusätzlich auch mein Glaube, ich nachzuschieben. So, wir gucken jetzt einmal, wie Kenneth Branagh ausgesprochen wird. Ich hoffe, mein Laptop ist nah genug am Mikro.
02:40:12:23 – 02:40:17:08
Sprecher 2
Dann lassen wir uns jetzt von Wikipedia und von Google vorlesen, oder was?
02:40:17:10 – 02:40:18:24
Sprecher 1
Ja, genau das hatte ich eigentlich vor.
02:40:19:01 – 02:40:19:20
Sprecher 2
Dürfen wir das?
02:40:20:10 – 02:40:27:17
Sprecher 1
Moment, Pronomen ziehe ich ein. Kenneth Branagh. Prononciert. Aha. Achtung, Hör zu.
02:40:28:17 – 02:40:29:13
Sprecher 2
Kenneth Branagh.
02:40:30:01 – 02:40:33:03
Sprecher 1
Du hast recht. Ich will das noch mal in Slow hören.
02:40:33:18 – 02:40:35:03
Sprecher 2
Charles Brunner.
02:40:36:20 – 02:40:48:23
Sprecher 1
Das klingt so ein bisschen Petronius Luke Branagh, Kenneth Branagh, Kenneth Branagh. Nein, Kenneth Branagh.
02:40:48:23 – 02:40:50:12
Sprecher 2
Du wirst Google nicht überzeugen können.
02:40:50:15 – 02:40:54:09
Sprecher 1
Auch okay. Dann merke ich mir den mal!
02:40:54:13 – 02:41:04:00
Sprecher 2
Mach das mal! Ja? Ich kann den Chor also, wer da macht ein paar Sachen. Und das Schöne ist, ich wusste in dem Moment gar nicht mehr, wie die Auflösung war. Ich habe das schon wieder vergessen.
02:41:05:07 – 02:41:21:05
Sprecher 1
Aber. Aber es ist auch so, tatsächlich bei diesen Agatha Christie Filmen ist die Auflösung immer so nicht ganz so wichtig, weil es sowieso jeder gewesen sein könnte. Ja, ja, man macht verdächtige Sachen und jeder hat ein Geheimnis und jeder könnte der Mörder sein. Und am Schluss hat man das Gefühl, es wird doch gewürfelt, wer der Mörder jetzt ist.
02:41:21:07 – 02:41:49:00
Sprecher 2
Ein bisschen ja, aber es ist auch cool. Also ich finde auch dieses, also dieses ganz klassische, was wir eben bei Held vielleicht jetzt auch haben, dieses klassische einer steht da und sagt folgendes Also das finde ich ein ganz tolles Set, aber irgendwie mache ich das. Es hat so einen. Ich weiß nicht, vielleicht kommt es auch, weil ich habe das wie du gesehen in der Kindheit gesehen und vielleicht hat das so einen nostalgischen Faktor für mich.
02:41:49:04 – 02:42:05:22
Sprecher 1
Ich finde es bei Miss Marple so sympathisch, weil die was den Druck rausnimmt. Das verbindet das alles mit so viel Spaß. Und es ist eigentlich egal, dass jemand gestorben ist, dass da ganz schlimme Dinge passieren, große menschliche Dramen sich abspielt, weil es einfach so spaßig ist, wie ermittelt wird. Und man hat Freude daran.
02:42:06:06 – 02:42:09:10
Sprecher 2
Okay, vielleicht muss ich noch mal die alten Miss Marple Sachen sehen.
02:42:09:10 – 02:42:15:14
Sprecher 1
Ja, ich auch. Findet man die irgendwo, so sind sie in irgendeinem Streaming Paket vorhanden.
02:42:15:15 – 02:42:17:22
Sprecher 2
Nicht, dass ich wüsste. Auch nicht.
02:42:20:01 – 02:42:20:18
Sprecher 1
Platz eins.
02:42:20:18 – 02:42:26:07
Sprecher 2
Platz eins habe ich. Meinen Platz zwei habe ich schon gesehen. Ja. Okay. Ja, das ist okay.
02:42:27:04 – 02:42:44:07
Sprecher 1
Ich muss schon wieder zum Kino? Stimmt gar nicht. Produktions, Land, Mexiko. Luis Bunuel, Der Engel, der Bunuel. Die Namen. Der ist schon öfter gefallen. Ja Surrealismus. Regisseur von wahrscheinlich am bekanntesten als Regisseur. Vom andalusischen Hund mit nach Salvador Dali.
02:42:44:07 – 02:42:45:08
Sprecher 2
So okay.
02:42:45:19 – 02:42:48:10
Sprecher 1
Und du hast ja.
02:42:49:13 – 02:42:50:23
Sprecher 2
Auf Ernst uns was.
02:42:51:11 – 02:42:51:15
Sprecher 1
Zu.
02:42:51:16 – 02:42:52:08
Sprecher 2
Sagen. Ja, ich weiß.
02:42:53:20 – 02:43:10:20
Sprecher 1
Der Engel ist ein toller Film, in dem einer großbürgerliche ein bürgerliches Abendessen stattfindet. Eine Party. Und dann stellen ganzen Leute, die auf der Party sind, irgendwann fest, dass sie nicht mehr rauskommen.
02:43:11:05 – 02:43:11:14
Sprecher 2
Ja.
02:43:11:23 – 02:43:32:04
Sprecher 1
Und das sieht, dass sie einfach irgendwie das Haus, den Raum, wo sie feiern, nicht verlassen können. Und dann gibt es natürlich auch draußen Schaulustige, die das dann irgendwann sehen. Und das lädt letztlich auf mit Spannung, weil sie haben natürlich nicht genug Essen und sie haben nicht genug zu trinken. Und sie sind verzweifelt und sie kommen da einfach nicht raus.
02:43:32:07 – 02:43:46:22
Sprecher 1
Und das ist nicht, es ist halt Surrealismus, Symbolismus wenn man so will. Es wird nicht genau erklärt, warum sie nicht rauskommen. Ist ein Gefangener in diesem Raum und sie werden vielleicht sterben. Kein schöner Film gesehen haben.
02:43:47:04 – 02:44:06:18
Sprecher 2
Konnten müsste mal auf meine Liste drauf. Mein Platz eins Ich möchte vorher gerne noch einen anderen Menschen unterbringen. Oh ja, acht Frauen Diese leicht überdrehte Musical. Ja, Französisch?
02:44:06:18 – 02:44:10:14
Sprecher 1
Ja, aber wann war das? Das war so, dass ich wirklich.
02:44:10:14 – 02:44:15:15
Sprecher 2
Keine Ahnung. Ich kann jetzt nicht noch mal recherchieren. Ich komme. Ich weiß.
02:44:15:15 – 02:44:18:00
Sprecher 1
Es ist ein Kammerspiel und das kann ich so als Kammerspiel in Erinnerung.
02:44:18:01 – 02:44:29:04
Sprecher 2
Da sind sie, sitzen alle zu acht Frauen in einem Haus, und die Mama ist anscheinend tot. Ja, und dann versuchen sie, sich gegenseitig zu verdächtigen.
02:44:29:22 – 02:44:31:00
Sprecher 1
Es ist auch schon wieder so, Madame.
02:44:31:11 – 02:44:35:14
Sprecher 2
Ja, ich weiß. Es macht sich aber auch im Kammerspiel so gut.
02:44:35:18 – 02:44:39:18
Sprecher 1
Ja, natürlich. Auf jeden Fall. Gerade vor allem. Ja, genau.
02:44:39:24 – 02:44:47:04
Sprecher 2
Ja, aber mein Platz eins, mein eigentlicher Platz eins. Es kann. Madame. Story. Liebe von Haneke.
02:44:49:02 – 02:44:49:24
Sprecher 1
Schwerer Stoff.
02:44:50:06 – 02:44:56:08
Sprecher 2
Sehr schwerer Stoff. Aber recht. Ich habe es im Kino gesehen. Und ich war beeindruckt. Ich fand es so toll. Unglaublich.
02:44:56:09 – 02:45:03:12
Sprecher 1
Ja, der beste Haneke für das weiße Band. Auch Haneke ist ein Regisseur, der immer besser geworden ist. Mit der Zeit.
02:45:03:14 – 02:45:03:20
Sprecher 2
Ja.
02:45:04:09 – 02:45:08:19
Sprecher 1
Aber der hat der Film meiner. Meine Großmutter ist an Alzheimer gestorben.
02:45:09:00 – 02:45:10:02
Sprecher 2
Okay, wie lange ist das her?
02:45:10:08 – 02:45:37:20
Sprecher 1
Oh, schon ewig. Ich war Jugendlicher. Ich war 161718 Jahre. Und die hat bei uns gelebt. Das heißt, ich habe ja alle mitgekriegt. Ja, und deswegen hat mich liebe auf dieser Ebene total angesprochen, weil dieses Sehen, diesen, diesem Verfall beizuwohnen, ja, vor allem dem geistigen Verfall, das ist irgendwie krass. Das hat mich auch total stark geprägt und ich hatte zu ihr nie eine besonders emotionale, persönliche Bindung.
02:45:38:01 – 02:45:44:20
Sprecher 1
Ja, aber es war trotzdem krass, dem beizuwohnen. Und bei Liebe wird das so, so intim erzählt.
02:45:45:00 – 02:45:53:23
Sprecher 2
Ja, so, so unglaublich menschlich. Du kommst das so stark rein in diese beiden Figuren, dieses Leben und in diese Gefühlswelten.
02:45:54:18 – 02:45:56:13
Sprecher 1
Haben wir dann sogar zusammen im Kino.
02:45:56:19 – 02:45:57:23
Sprecher 2
Nein, ich glaube nicht daran.
02:45:57:23 – 02:46:00:06
Sprecher 1
Nämlich zu ändern, dass wir uns über einen Film schon mal unterhalten haben.
02:46:00:12 – 02:46:02:04
Sprecher 2
Haben wir bestimmt.
02:46:02:07 – 02:46:08:01
Sprecher 1
Und ja, ich meine mich zu erinnern, dass wir so sehr unterschiedliche Blicke auf den Film hatten und dann drüber diskutiert hatten.
02:46:08:05 – 02:46:12:12
Sprecher 2
Okay, gibt es eine Szene, an die sich besonders erinnerst? In dem Film.
02:46:12:21 – 02:46:16:07
Sprecher 1
Muss man diese Szene denken. Es gibt eine Szene in dem Film.
02:46:17:02 – 02:46:17:15
Sprecher 2
Ich kann nicht mehr.
02:46:17:24 – 02:46:43:18
Sprecher 1
Und das passiert gar nicht. Ich glaube, er steht auf und sie ist weg. Und dann geht er durch die Flure und guckt, sondern greift eine Hand nach ihm, und das sieht aus wie ihre Hand. Die ist mir sehr stark im Gedächtnis geblieben, die Szene aber vor allem im Gedächtnis geblieben ist mir so das Overall Thema. Und ich habe aus dem Film mitgenommen, dass es darum geht, wie gefährlich Liebe auch sein kann, weil er alles, was er macht, was er macht.
02:46:43:19 – 02:47:07:22
Sprecher 1
Das macht er aus Liebe und das ist sie nicht los. Und er pflegt sie und ihm ist das ganz wichtig. Und das hat so was Zerstörerisches und Selbstzerstörerisches, weil ja wahrscheinlich im anderen Kontext viel besser geholfen wäre. Ja, wenn sie einfach professionelle Hilfe hätte. Und er schließt sich komplett aus die Außenwelt komplett aus, dass sie nur noch zusammen sind, weil er so verliebt in sie ist, immer noch was total schön ist.
02:47:08:04 – 02:47:28:20
Sprecher 2
Aber er geht so in dieser Beziehung auf. Er ist ihr Leben in dieser Beziehung. Also es gibt nur nur noch also es gibt keinen Du und ich mehr, sondern es gibt noch ein Wir. Und das ist schon krass. Das ist auch eine krasse Botschaft des Films, dass man sagt eigentlich du musst, bleib bei dir. Trotzdem, du kannst nicht, du kannst nicht alles aufgeben.
02:47:29:01 – 02:47:51:24
Sprecher 1
Ja, aber auch so tragisch dann ja, weil ja, weil er schafft. Er schafft es nicht anders. Und sie ist halt irgendwie verloren, weil sie von ihrer eigenen Welt ist, mit ihrer Krankheit und Aber er bleibt bei ihr und hält zu ihr. Und das ist natürlich was total schönes, menschlich total Schönes und gleichzeitig ist es so was Destruktives.
02:47:53:14 – 02:48:07:14
Sprecher 2
Ich muss immer an diese Szene denken, wie eine Taube reinkommt, durchs Fenster und im Flur. Oh ja, Ewigkeiten, Ewigkeiten. Diese Taube versucht zu fangen mit seiner Langsamkeit, was ja nun auch alt und.
02:48:08:09 – 02:48:09:00
Sprecher 1
Ja, ich erinnere.
02:48:09:00 – 02:48:15:00
Sprecher 2
Mich in seinem Touch. Dann versucht diese Taube zu kriegen und das ist eine starke Szene. Das unglaublich.
02:48:15:08 – 02:48:16:14
Sprecher 1
Ist die mit Schnitten? Weißt du das.
02:48:16:14 – 02:48:18:08
Sprecher 2
Noch? Ich glaube, diese Schnitte.
02:48:20:04 – 02:48:21:16
Sprecher 1
Das war wirklich eine starke Szene.
02:48:22:15 – 02:48:44:19
Sprecher 2
Was? Total krass. Ja, vor allem auch das Fenster eine besondere Rolle spielt, weil sie da mal an dem Fenster steht und sich selber unterstützen wollte oder auch nicht. Das weiß ich nicht mehr so genau. Dieses Fenster, das dann auf und die Taube kommt rein und dann fängt sie wieder ein und Aber das ist einfach unglaublich.
02:48:44:20 – 02:48:51:09
Sprecher 1
Na ja, so ähnlich hinterher und es bewegt sich so langsam und er ist einfach sehr eigentlich nicht gewachsen. Aber er muss. Er weiß, er muss sie rauskriegen.
02:48:51:09 – 02:49:22:06
Sprecher 2
Mehr. Ja, ja, ja. Gut, das war mein Platz eins. Und das waren die Top drei Kammerspiele. Ja, da. So unser Film. Quentin Tarantino, Hateful Eight. Wir haben das Ende quasi schon erzählt. Die am Ende bleiben wirklich nur dumme und der schärfere Sheriff und Warren übrig. Ja, und Erhängen. Die erhängen dann die.
02:49:22:14 – 02:49:32:10
Sprecher 1
Genau die Frau. Und sie erhängen sie. Das ist ganz wichtig, als am im Andenken an Anruf, der sie eigentlich nach Black Rock, nämlich.
02:49:32:10 – 02:49:33:08
Sprecher 2
Black Red.
02:49:33:08 – 02:50:07:08
Sprecher 1
Rock nach Red Rock bringen wollte, weil Ruf war dafür bekannt, dass er als Kopfgeldjäger immer lebende Leute ausliefert und sagt Wenn ich den Job habe, dann sollen die dem Henker überführt werden. Und deswegen erschießen sie nicht. Sie sind nicht einfach, sondern sagen So, dann hängen wir sie auch. Und dann gibt es diese wirklich schöne, versöhnliche Szene der beiden Charaktere, die sich die ganze Zeit, die sich die ganze Zeit nicht leiden konnten der Südstaaten, Rassist auf der einen Seite, der schwarze Rebell auf der anderen Seite, die dann gemeinsam das Seil ziehen, an der, an dem Daisy aufgehängt wird.
02:50:07:08 – 02:50:10:22
Sprecher 1
Und es ist einfach mal Versöhnung in der gerne.
02:50:10:22 – 02:50:33:09
Sprecher 2
Witz und es ist schön am Ende. Wir wissen inzwischen, dass der Brief von Lincoln keine, also, dass der nicht echt ist. Und dann sagt der Sheriff aber ach komm, gib mir mal den Brief. Ja, und dann liest er ihn vor und freut sich über diese, über die Wortwahl und das ist ein nettes.
02:50:34:16 – 02:50:35:17
Sprecher 1
Ja, die Die Frau.
02:50:35:17 – 02:50:46:05
Sprecher 2
Ruft, die Frau ruft und das ist ein süßer kleiner kleine Idee, findet er und zerknüllt da den Brief und wirft ihn weg. Und ja, wir wissen, die beiden werden wahrscheinlich.
02:50:46:08 – 02:50:47:04
Sprecher 1
Die werden sterben, die.
02:50:47:04 – 02:50:47:22
Sprecher 2
Werden da sterben.
02:50:48:03 – 02:50:54:16
Sprecher 1
Hat die Eier abgeschossen gekriegt. Mannix Klute Die ganze Zeit die Sau, weil er irgendwie eine Kugel in der Schulter das hat.
02:50:54:18 – 02:50:55:00
Sprecher 2
Ja.
02:50:55:23 – 02:51:04:05
Sprecher 1
Und? Plus, es besteht die Möglichkeit, dass die anderen Leute aus der Bande auch noch vorbeikommen. Also ist ja klar, dass die werden sterben. Aber sie haben es geschafft, Daisy zu hängen.
02:51:04:17 – 02:51:04:23
Sprecher 2
Ja.
02:51:05:01 – 02:51:19:14
Sprecher 1
Und sie haben sich versöhnt. Es ist wirklich, dass es eine versöhnliche Botschaft irgendwie am Schluss, als wäre der zwei Jahre später entstanden, war die Botschaft wahrscheinlich eine andere gewesen. Aber das ist ein Film aus der Prä Trump Ära von 20 15, und da können Sie sich noch versöhnen.
02:51:19:14 – 02:51:35:14
Sprecher 2
Oh Gott, hast du gerade die Prä und die Post Trump Ära aufgemacht? Oh Mann, ja, aber wie? Wie vergleichst du das dann mit den mit der Presse? 11. September während der Post 11. September? Weil das ist ja.
02:51:35:20 – 02:51:41:12
Sprecher 1
Wahrscheinlich WordPress und Post. Trump wird am in zehn Jahren wahrscheinlich nicht mehr so eine große Rolle spielen.
02:51:41:13 – 02:51:42:14
Sprecher 2
Na hoffentlich, hoffentlich.
02:51:42:14 – 02:51:54:02
Sprecher 1
Genau. Aber ja, natürlich. Der Trump ist nicht so ein Einschnitt in die internationale amerikanische Geschichte wie der 11. September. Das würde dem Mann zu viel Ehre geben.
02:51:54:02 – 02:51:55:07
Sprecher 2
Ja, gut, danke.
02:51:57:05 – 02:52:04:04
Sprecher 1
Man könnte argumentieren, ob Obama so ein starker Einschnitt war.
02:52:04:04 – 02:52:08:15
Sprecher 2
Ja, vielleicht. Dem gönne ich das auch auch.
02:52:09:11 – 02:52:37:22
Sprecher 1
Aber wenn eine wahrscheinlich auch nicht so schwer zu sagen. Es gab auf jeden Fall irgendwie eine Zeit, wo in der amerikanischen Kultur und Öffentlichkeit irgendwie so ein Schalter umgelegt wurde, der zu dem geführt hat, was wir jetzt da haben An gesellschaftlichen Konflikten. Vielleicht kann man es nicht an Präsidenten festmachen. Vielleicht ist es FoxNews schuld, vielleicht ist es als als FoxNews groß wurde.
02:52:38:06 – 02:52:39:08
Sprecher 1
Lass mich mal ganz kurz.
02:52:40:11 – 02:52:41:13
Sprecher 2
Wo sind wir denn jetzt eigentlich.
02:52:41:14 – 02:52:47:02
Sprecher 1
Wieder bei amerikanischen Filmen? So amerikanisch? Ja, da müssen wir einmal gucken. Also pass auf.
02:52:47:13 – 02:52:47:18
Sprecher 2
Ja.
02:52:48:03 – 02:52:56:18
Sprecher 1
A FoxNews. Nee, es ging 1996 auf Sendung. Das war natürlich von einer sehr.
02:52:57:00 – 02:53:06:21
Sprecher 2
Aber lass uns schnell noch einen Schuldigen finden für die amerikanische Schuldiger.
02:53:08:19 – 02:53:38:19
Sprecher 1
Aber FoxNews ist doch zu alt. Ich glaube, das kriegen wir auch nicht. Das kriegen wir nicht. Was da passiert ist, ist, dass in der amerikanischen Rechten gab es einen Umschwung vom religiösen Fanatismus zu einer säkularen Fanatismus. Das ist der große Unterschied zwischen den Post Trump, Republikanern und. Zwar es geht nicht um die Partei selbst, sondern es geht eher um die, um die Fanatiker.
02:53:39:06 – 02:54:05:08
Sprecher 1
Und ja, die Religiösen finden Trump auch geil, weil er ihnen ihre Richter besorgt hat. Aber die Religiösen sind eigentlich sonst keine Trump Fans. Die finden cool was er gemacht hat für die religiöse Rechte und die Fanatiker auf dieser. Das sind die Q Anon Leute und die die weiße Supremacy es. Und so weiter. Und diesen komplett, vielleicht auch noch so ein bisschen die Tea Party, die sich irgendwie auch teilweise selbst als libertär verstehen.
02:54:05:13 – 02:54:36:12
Sprecher 1
Und die sind anders als die religiösen Fanatiker und Evangelikalen, die Bush in den Irak und Afghanistankrieg gefolgt sind. Das ist eine andere andere Form von von rechtem Fanatismus. Und irgendwann, irgendwann muss dieser Umschwung der Rechten stattgefunden haben. Und in der Linken hat auch gleichzeitig vielleicht davor, danach ein Umschwung stattgefunden von dem, was man als Sozialpolitik im weitesten Sinne bezeichnen könnte, hin zu einer an.
02:54:36:12 – 02:55:15:09
Sprecher 1
Es ist jetzt sehr, sehr, sehr simplifiziert, aber es gab die sozialpolitische Ausrichtung. Und dann irgendwann kam in den 2010 an die Identitätspolitik Ausrichtung halt. Ich weiß nicht, ob Identitätspolitik das richtige Wort ist, aber das, was das, was von der Rechten gerne als PC Kultur bezeichnet wird, das heißt so die Sensibilität für Sensibilität für trans Rechte, für LGBTIQ ganz allgemein, für Rassismus, für strukturellen Rassismus, für Alltagsrassismus usw Das hat sich irgendwann in der Zeit entwickelt und das hat sich parallel entwickelt und das gerade zusammen massiv.
02:55:16:14 – 02:55:17:13
Sprecher 2
Also das sieht man sowieso.
02:55:18:01 – 02:55:42:01
Sprecher 1
Und ich weiß nicht, ob man das an einen Punkt festmachen kann, aber das prägt. Grade dieser Konflikt prägt die amerikanische Gesellschaft. Und Anfang 2000 war der Konflikt rechts und links halt irgendwie ein anderer Konflikt. Da war es halt die AM die Evangelikalen, die im Nahen Osten aufräumen wollten gegen die ja die waren die Linken. Die links waren irgendwie nicht sortiert zu der Zeit, die waren dann erst wieder sortiert, als Obama kam.
02:55:42:15 – 02:55:44:04
Sprecher 2
Die Linken sind nie sortiert, die.
02:55:44:04 – 02:55:44:16
Sprecher 1
Lesen.
02:55:44:17 – 02:55:47:02
Sprecher 2
Dissoziiert. Ich glaube, das widerspricht sich sogar.
02:55:48:03 – 02:55:52:17
Sprecher 1
Der Erfolg der Rechten ist ja auch ganz oft, dass die Linke sich in Flügelkämpfen verliert.
02:55:53:08 – 02:55:55:16
Sprecher 2
Ja, ja, genau. In Deutschland ja genauso.
02:55:55:18 – 02:55:56:10
Sprecher 1
Ja, das.
02:55:56:10 – 02:55:57:13
Sprecher 2
Ist halt auch unser Problem.
02:55:57:23 – 02:56:01:05
Sprecher 1
Ja, wir werden unseren politischen Podcast.
02:56:02:10 – 02:56:06:02
Sprecher 2
Jetzt das nächste Mal, wenn wir China besprechen.
02:56:07:04 – 02:56:16:18
Sprecher 1
Das ist ja so ein schwieriges Thema, konnten sich die nicht ausdenken oder?
02:56:17:17 – 02:56:27:10
Sprecher 2
Okay, dann bleibt noch dabei, Wenn ihr wissen wollt, was als nächstes kommt und wir tröpfeln so langsam raus.
02:56:28:02 – 02:56:30:04
Sprecher 1
Wir tropfen ganz, ganz, ganz langsam. Was sag.
02:56:30:12 – 02:56:30:15
Sprecher 2
Ich.
02:56:31:02 – 02:56:31:23
Sprecher 1
Bis zum nächsten Mal.
02:56:31:23 – 02:56:40:08
Sprecher 2
Vermissen deutscher Politik, Politik, das war. Oh mein Gott.
02:56:41:01 – 02:56:41:13
Sprecher 1
Ich hatte ein.
02:56:43:20 – 02:56:47:08
Sprecher 3
Du, Du, du.
02:56:48:06 – 02:57:07:11
Sprecher 1
Johannes. Ja, Du hast diesen Film aus einem Grund ausgewählt. Du wolltest darüber reden, was dich daran irritiert. Und wir haben nichts davon besprochen. Du hast gesagt, wir robben uns heran. Wir sind drüber gebürstet. Das war nichts, was irritiert. Ich an diesem Film?
02:57:07:11 – 02:57:09:20
Sprecher 2
Ganz furchtbar leid. Ich weiß es.
02:57:09:20 – 02:57:21:07
Sprecher 1
Nicht, dass wir überhaupt etwas an dem Film. So ist es überhaupt. Es fühlst du? Fühlst du ein Gefühl von Irritation, ohne benennen zu. Woher es kam?
02:57:21:07 – 02:57:32:02
Sprecher 2
Ich muss das. Es wird immer peinlicher für mich. Also es ist extra noch mal die kritischsten Stimmen angeguckt. Ich habe ja extra noch mal recherchiert und nochmal geguckt.
02:57:32:02 – 02:57:33:04
Sprecher 1
Der Film wurde kritisiert.
02:57:33:08 – 02:57:34:16
Sprecher 2
Ja, der wurde zensiert.
02:57:35:08 – 02:57:35:14
Sprecher 1
Und.
02:57:35:19 – 02:57:54:15
Sprecher 2
Dann gibt es so viele kritische Stimmen und ich denke, oh ja, ich habe bestimmt, da ist irgendwie irgendjemand davon wird das rauskitzeln, was ich glaube, was im Film fehlt oder was da zu viel ist oder was nicht stimmt. Aber ich konnte keinem Kritiker, ich wusste, ich habe es nicht. Ich habe einfach nicht rausgefunden, Was mich an diesem Film stört.
02:57:54:15 – 02:58:02:09
Sprecher 1
Haben wir nicht das letzte Mal schon festgestellt, dass Kritiker Idioten sind? Ich weiß nicht mehr, was war. Es war. Ich habe irgendeinen Film bei der Top drei Liste gesehen, wo ich den an.
02:58:02:23 – 02:58:15:23
Sprecher 2
Ja, genau, weil. Weil der bei den Kritiken so schlecht angekommen ist. Ich glaube, das war aus den Achtzigern, Ende der 80er, dieser Nahtoderfahrung Film. Wie hieß der mit Julia Roberts und mit.
02:58:16:14 – 02:58:18:10
Sprecher 1
Der hat mit Meryl Streep.
02:58:19:04 – 02:58:22:04
Sprecher 2
Chance, nicht mit seiner Stimme.
02:58:22:14 – 02:58:23:03
Sprecher 1
Lina Ja.
02:58:23:11 – 02:58:44:06
Sprecher 2
Ja, ja, nein, ich weiß einfach nicht, was mich an diesem Film irgendwas Ich habe das Gefühl, dass es ist ein guter Western und alles. Und ich hatte auch zwischendurch. Ich habe ganz lange gedacht Ha, das ist es, was mich stört. Da hat keine keine politische Relevanz. Aber nein, Dann kam dieser Brief und hat diesen ganzen großen Bogen zum Rassismus aufgemacht, der gut war.
02:58:45:06 – 02:58:52:19
Sprecher 2
Also hat mich das nicht gestört. Die Dialoge sind die vielleicht nicht, sind irrelevant. Nein, sind sie nicht. Verdammt, ich weiß es nicht.
02:58:52:20 – 02:58:53:21
Sprecher 1
Du magst Tarantino, oder?
02:58:54:00 – 02:58:55:01
Sprecher 2
Ja, eigentlich schon.
02:58:55:11 – 02:58:57:03
Sprecher 1
Was ist denn, liebster Tarantino Film? So aus.
02:58:57:07 – 02:58:58:03
Sprecher 2
Doris Bastards?
02:58:58:03 – 02:59:01:05
Sprecher 1
Inglourious Basterds. Okay. Nee, da macht es gar keinen Sinn.
02:59:01:10 – 02:59:01:19
Sprecher 2
Nein.
02:59:02:03 – 02:59:26:08
Sprecher 1
Weil in Paris Basterds, Django Unchained und und und. Sind Fast so eine Einheit, so wie ich lachen würde. Jackie Brown, Pulp Fiction oder so eine Einheit. Also ganz grob gefasst. Er Und deswegen kann ich verstehen, wenn du, sagen wir, mein liebster Film ist Fiktion und die und und der ist einfach komplett anders. Aber wenn du ausgerechnet den Film magst, der im selben Zeitraum ungefähr stattfindet, entstanden ist.
02:59:26:13 – 02:59:27:21
Sprecher 2
Ja, ich weiß nicht.
02:59:27:21 – 02:59:29:09
Sprecher 1
Nach ähnlichen Prinzipien funktioniert.
02:59:29:10 – 02:59:30:20
Sprecher 2
War es komisch?
02:59:31:14 – 02:59:36:00
Sprecher 1
War er denn nicht verspielt genug? Weil Tarantino ist glaube ich sonst verspielter in seinen Filmen?
02:59:36:00 – 02:59:43:19
Sprecher 2
Nein, ich glaube. Ich meine, ich habe ja auch der Walter White.
02:59:44:14 – 02:59:45:13
Sprecher 1
Breaking Bad, ich.
02:59:45:13 – 03:00:07:17
Sprecher 2
Habe ja auch Breaking Bad, das ist kaum verspielt, teilweise. Das wirklich und versinkt in einer sinistren Stimmung bei Breaking Bad. Die einfach, die ist auch gnadenlos, teilweise. Und ich kann das sehr unter Mad Men zum Beispiel. Ich liebe der Mad Men. Das ist auch einfach nur einmal ein Zug aufs Gleis gesetzt und geradeaus und runter geht die Straße.
03:00:07:17 – 03:00:18:13
Sprecher 2
Du hast, du weißt, wo du enden wirst, Tod und das war’s. Ich kann damit ich komme damit klar, wenn jemand so was wirklich scheiße Scheuklappen mäßig durchzieht und einfach geradeaus sinister ist.
03:00:18:18 – 03:00:25:21
Sprecher 1
Das kann ja sein, dass du von Tarantino Film einfach was anderes erwartet, dass das eigentlich nicht bei Tarantino ist, dass du mehr mehr Spaß willst. Obwohl, der hat auch Spaß gemacht.
03:00:26:06 – 03:00:30:07
Sprecher 2
Ja, aber ich weiß es nicht. Flor hilf mir.
03:00:30:11 – 03:00:50:04
Sprecher 1
Als Kritiker kann ich nur sagen, meine größten Kritikpunkte an dem Film waren das ist ein bisschen enttäuschend ist, dass es dann nach diesem sehr langen Aufbau so schnell geht. Wenn dieses Element reinkommt, ist es eigentlich auch ganz cool. Wäre, das noch ein bisschen länger zu tragen? Das fand ich ein bisschen schade, auch wenn es schön fand, dass er uns damit auf die falsche Fährte lockt.
03:00:51:11 – 03:01:24:15
Sprecher 1
Aber ich hätte, ich hätte ein bisschen mehr, ein bisschen mehr Fleisch vor dem Shootout erwartet, weil es geht. Es geht sehr schnell. Wir sind in der Bar und unterhalten uns in allem Misstrauen sich zu Shoot out über. Das ist ja das eine. Das Zweite wäre, dass ich die Struktur so ein bisschen verstolpert finde. Ich habe vorhin gesagt, sie hat keinen richtigen Groove, und es wird umso deutlicher, wenn man dadurch, dass es in Kapitel aufgeteilt ist, dass es einfach am Der Comic, Der kurze Schnee Anfang, dann diese sehr lange Bart sind.
03:01:24:15 – 03:01:45:13
Sprecher 1
Dann dieses sehr kurze Shut up und inklusive der 20 Minuten Rückblende, dann mit den Kapiteln und einmal kurz eine Erzählerstimme reingeworfen. Das ist irgendwie haben Tarantino Film sonst ein bisschen mehr Cruel, ein bisschen mehr Rock’n’Roll vom Rhythmus her. Der Rhythmus ist, der Rhythmus ist bei anderen Filmen stärker jetzt, aber das war’s auch. Das sind so technische Sachen, das sind auch eher so, so Pieces.
03:01:45:18 – 03:01:59:16
Sprecher 2
Ich glaube, ich ahne, was es ist. Es ist, dass der der Film einmal auf eine Schiene gesetzt wird und dann einfach gnadenlos das Tempo beibehalten nach unten in die Hölle fährt.
03:02:00:22 – 03:02:02:01
Sprecher 1
Aber er ist ja kein schneller Film.
03:02:03:04 – 03:02:06:01
Sprecher 2
Nein, nein, im gleichen Tempo und nicht im Sinne von schnell. Okay.
03:02:06:13 – 03:02:07:15
Sprecher 1
Also gleichbleibende und.
03:02:07:15 – 03:02:33:18
Sprecher 2
Gleichbleibende Bewegung einfach runter. Und zwar nicht. Nicht in der Erzählstruktur oder im Erzählen der. Also wir nähern uns langsam dem gnadenlosen Ende wie bei Men, sondern ich glaube, dass es die Figuren sind. Ich glaube, die Figuren sind alle eine Variante der gleichen Figur, die alle auf der gleichen auf dem gleichen Track sitzen und runter fahren. Sie haben ja alle unterschiedliche.
03:02:33:18 – 03:02:38:04
Sprecher 2
Ich will das, ich will das, ich will das. Aber im Grunde sind alles Varianten der gleichen Figur irgendwie.
03:02:39:01 – 03:02:47:22
Sprecher 1
Was wurde dem vorgeworfen? Wurde vorgeworfen, dass er ein bisschen langatmig wäre, Ja, so zäh. Und dass es zu nichts führt, dass das diesen zähen Mittelteil.
03:02:48:06 – 03:02:55:07
Sprecher 2
Ja und ich habe. Es gibt auch viele Kritikpunkte am Dialog, an den Dialogen, dass die irgendwie nicht so geil werden, aber das kann ich nicht nachvollziehen.
03:02:55:13 – 03:03:07:08
Sprecher 1
Das sind, das sind, tatsächlich sind das für diese Tarantino Sperenzchen in den Dialogen Mehr Es fehlt so ein bisschen manchmal, dass das Gespräch über das belanglose ist.
03:03:07:21 – 03:03:29:24
Sprecher 2
Ja, Tarantino schafft es halt über das Belanglose, über diese Themen. Die bleiben ja nicht belanglos, die werden ja gefüttert mit, mit, mit Kontext und der Kontext macht das halt. Und das finde ich in Tarantino so toll an den belanglosen Dialogen, dass die etwas transportieren, was nicht im Text steht. Das finde ich toll und das macht das in diesem Film natürlich, weil du hast ja die jeder Satz ist ja, trägt ja was.
03:03:30:06 – 03:03:58:06
Sprecher 2
Ja. Ich weiß nicht. Also ich glaube, ich glaube, das ist es. Ich glaube, dass das die Figuren in sich im Grunde die gleiche Person sind und keine verspielten eigenen Feinheiten Eigenheiten aufweisen. Deswegen finde ich Tim ruft glaube ich auch am besten an der ganzen Geschichte, weil der die einzige Figur ist, die so ein bisschen heraussticht von der Art und Weise, einfach wie er es spielt und wie wie.
03:03:58:08 – 03:04:09:08
Sprecher 2
Das ist halt der englische Typ da und der Mexikaner. Aber Der Mexikaner hat nicht genug Fleisch bekommen. Ich weiß nicht, habe das irgendwie. Wir sind alles, sind alles Raubein. Und darauf.
03:04:09:09 – 03:04:09:19
Sprecher 1
Einer genau.
03:04:09:20 – 03:04:10:08
Sprecher 2
Ein gutes.
03:04:10:13 – 03:04:12:06
Sprecher 1
Ja.
03:04:12:06 – 03:04:12:24
Sprecher 2
Vielleicht ist es das.
03:04:14:01 – 03:04:34:20
Sprecher 1
Ja, vielleicht. Ich mochte die Figur des rassistischen Sheriffs, weil der so, so ein feiger schleimiger Typ war. Also ich meine den Dialog am Anfang, ja, in der Kutsche, wenn er anfängt, dann doch so plötzlich herzuziehen, und dann kriegt er Ärger. Und dann sagt er Leute, habt mich in die Politik reingequetscht, ich will das doch gar nicht Sheriff werden.
03:04:35:05 – 03:04:49:10
Sprecher 2
Und ich setz mich jetzt hier ans Fenster und schlafe. Okay, das war ja okay. Dann haben wir jetzt doch vielleicht ein bisschen herausgekitzelt, was mich an dem Film stört, aber er ist eigentlich round about ein sehr, sehr netter Film, einfach.
03:04:49:13 – 03:05:10:05
Sprecher 1
Es gibt von Tarantino nach wie vor keinen schwachen Film. Krass, oder? Es gibt Filme von Tarantino, die ich ein bisschen mehr Mag als andere, aber ich kann jedem nur für was abgewinnen. Habe mit jedem Tarantino Film Freude und was ich an ihm wirklich schätze ist, dass er zum einen total wiedererkennbare Trademark hat, in jedem seiner Vorkommen, auch in diesem.
03:05:10:09 – 03:05:10:12
Sprecher 2
Thema.
03:05:10:20 – 03:05:33:05
Sprecher 1
Und gleichzeitig es aber trotzdem schafft sehr abwechslungsreich zu erzählen über seine Filmographie hinweg. Ich meine, wir haben so von Martial Arts Verbeugungen in Kill Bill bis zu Western und Kriegsfilm und klassischen Gangsta Movies haben wir bei Tarantino echt eine große Genre Vielfalt. Ja und trotzdem erkennt man nur Film auf 1000 Meter.
03:05:33:14 – 03:05:39:15
Sprecher 2
Ja, am roten Blut, nicht nur am Blut. Äh.
03:05:39:24 – 03:05:49:14
Sprecher 1
Tatsächlich. Es hätte vielleicht nicht der am schwächsten bewertet, dass der Film auf Rotten Ethos okay, wovon wir ja alle wissen. Wenn Rotten Prometheus das sagt, dann ist es wahr.
03:05:49:24 – 03:05:50:07
Sprecher 2
Na ja.
03:05:50:22 – 03:06:14:07
Sprecher 1
Also Kritiker Urteil barocken Pathos. Es hat 75 % ist immer noch eine gute Ausbeute ist das Pro von 2007 ist nur 64 %. Und da würde ich sogar sagen, das ist der einzige. Tarantino finde ich auch nicht ganz so gut fand. Da wär ich tatsächlich bei der, da wäre ich bei denen bei der Masse an Kritiken. 42 Reviews hatte der, wäre ich dabei und würde sagen, das ist der schwächste von Tarantino.
03:06:14:07 – 03:06:16:23
Sprecher 1
Aber selbst dem kann ich genug abgewinnen. Ich sage, der hat Spaß gemacht.
03:06:17:05 – 03:06:30:04
Sprecher 2
Ja, es Death Proof ist tatsächlich auch der, der mir am wenigsten Erinnerung ist. Wo ich am wenigsten andocken konnte, glaube ich. Ja, das war so ein Auto Fetisch Film. Ja.
03:06:31:08 – 03:06:34:12
Sprecher 1
Wir haben es beide nicht so tun.
03:06:34:12 – 03:06:42:14
Sprecher 2
Obwohl auch da fallen mir jetzt sofort so ein, zwei Sachen ein, die ich dich geifert. Irgendwie müssen wir ja nicht näher darauf eingehen und.
03:06:43:03 – 03:06:49:04
Sprecher 1
Das haben wir von Tarantino geredet. Darauf starke Frauen, die am Schluss verprügeln. Ja.
03:06:49:17 – 03:06:50:09
Sprecher 2
Das stimmt.
03:06:50:09 – 03:06:57:12
Sprecher 1
Und die einfach mal cool sind und Empowerment und Go Girls. Ja, das hingekriegt. Und das ist der am schwächsten bewertete Film von ihm.
03:06:57:20 – 03:07:09:00
Sprecher 2
Da muss ich noch mal reinschauen. Ich glaube, da muss ich noch mal angucken, ob der wirklich, weil nur so eine starke Frauenfigur drin hat, heißt das noch nicht, dass das gut hinkriegt, das zu erzählen und nicht auch doch alle Klischees mit einmal mit abräumt.
03:07:09:02 – 03:07:19:07
Sprecher 1
Definitiv. Aber in einer Reihe aus Jungs Filmen ist das der einzige Film, der so was wie ein bisschen viel mehr Empowerment transportiert und wurde von den Kritikern mit 64 % abgestraft.
03:07:20:18 – 03:07:33:05
Sprecher 2
Das ist okay. Na gut. Tarantino Vielleicht begegnet uns Tarantino noch einmal irgendwann. Ich kann mir vorstellen, dass wir noch ein oder bestimmt angucken. Vielleicht noch mal.
03:07:33:05 – 03:07:39:24
Sprecher 1
Ein Tarantino Marathon. Besondere Episode oder so viele Filme sind es ja nicht. Zumindest wenn wir seine Zählweise nehmen.
03:07:40:07 – 03:07:44:17
Sprecher 2
Seine Zählweise. Das heißt aber, dass er jetzt noch einen Film übrig hat.
03:07:44:18 – 03:07:47:24
Sprecher 1
Nur ja, Once Upon a Time in Hollywood war sein Neunter.
03:07:48:04 – 03:07:58:08
Sprecher 2
Genau. Das heißt, na ja, aber jetzt mal ernsthaft, Wenn Tarantino Lust hat, macht er noch mehr. Aber ich glaube, dann wird er sich rausreden und sagen Ich mache jetzt Fernsehen.
03:07:58:23 – 03:08:04:01
Sprecher 1
Ja, das kann ich mir auch gut vorstellen. Hat er nicht auch Regie geführt bei einigen Episoden von Serien?
03:08:04:14 – 03:08:05:16
Sprecher 2
Nein, das glaube ich nicht.
03:08:06:18 – 03:08:36:22
Sprecher 1
Ah ja. Tja, ich finde jetzt da mal schauen. Quentin Tarantino Filmographie noch einmal kurz bei Wikipedia Acting Rolls Writing als Television Television. Er hat eine Folge von Emergency Room 1995, was direkt dort ein Gott, es wird besser. Eine Szene, eine Episode von CSI Crimes Investigation. Ich kenn mich mit den CS als überhaupt nicht aus. CSI geguckt.
03:08:37:00 – 03:08:37:13
Sprecher 2
Okay.
03:08:38:13 – 03:08:39:13
Sprecher 1
Ja und das war’s.
03:08:39:15 – 03:08:43:10
Sprecher 2
Und kann man sagen, dass da nichts dabei war? Ob die jetzt besonders.
03:08:44:07 – 03:08:45:09
Sprecher 1
Krass stranger.
03:08:46:09 – 03:08:47:07
Sprecher 2
Besonders blutig waren?
03:08:47:07 – 03:09:16:21
Sprecher 1
Wahrscheinlich Finale Folge der fünften Staffel von Sesamstraße Das Original war Es gibt ja keiner. Es gibt ja CSI New York, CES in Las Vegas, CSI irgendwas in der. Ja, vielleicht macht er dann einfach nur noch Serien oder er macht irgendwie nur noch so Kollaborationen oder so was. Ich meine, er hat ja auch erwähnt, er kann auch Drehbücher schreiben und.
03:09:16:21 – 03:09:17:13
Sprecher 2
Ja genau.
03:09:17:17 – 03:09:19:10
Sprecher 1
Er kann produzieren und.
03:09:20:19 – 03:09:37:07
Sprecher 2
Aber ich stell mir das so vor Wir über ihm, ich schreib ein Drehbuch gibt es ab und und sitzt eigentlich die ganze Zeit daneben. Wir sagen Nein, du musst das anders machen. Nicht, dass das anders gedacht ist. Das ist doch keiner, der irgendwie wahnsinnig gut abgeben kann als Regisseur, oder? Kann mir nicht vorstellen, nicht?
03:09:37:07 – 03:09:40:01
Sprecher 1
Also mit Robert Rodriguez hat es offensichtlich ganz gut geklappt.
03:09:40:03 – 03:09:48:19
Sprecher 2
Ja gut, ja, aber das ist auch ein Tarantino Film geworden.
03:09:48:19 – 03:10:15:06
Sprecher 1
Tarantino involviert es, dann wird es immer irgendwie Tarantino mehr. True Romance zum Beispiel ist für mich immer ein Tarantino Film gewesen, aber er hat da auch nur das Drehbuch geschrieben. Oh und SimCity wo er wirklich nur an einer Episode direkt mit hat. Ja, das ist auch ein Teil, obwohl ja 95 % von von ja auch von von von Robert Rodriguez und Frank Müller ist.
03:10:16:12 – 03:10:25:03
Sprecher 2
Krass, Mann. Okay, na gut. Ähm, ja. Ich wollte ein Schlusswort finden. Eigentlich. Aber jetzt haben wir schon wieder noch mehr geredet.
03:10:26:01 – 03:10:34:16
Sprecher 1
Immer diese nachgeschoben Dinger und es kommt noch was nachgeschoben. Wir müssen nämlich noch noch einmal für nächste Woche Filme auf geben. Hast du schon was? Ich glaube, du hast sogar schon was.
03:10:35:10 – 03:10:39:24
Sprecher 2
Na ja, wir hatten ja vorhin festgestellt, dass wir die Fortsetzung von Mary Poppins nicht gesehen haben.
03:10:39:24 – 03:10:41:07
Sprecher 1
Mary Poppins. Sehr schön.
03:10:41:12 – 03:10:44:04
Sprecher 2
Also, ich gebe dir Mary Poppins.
03:10:44:04 – 03:10:46:24
Sprecher 1
Auf ins Bett ist Plus, oder Mary Poppins ist es. Na ja.
03:10:47:01 – 03:10:47:15
Sprecher 2
Es kann sein.
03:10:47:19 – 03:10:48:21
Sprecher 1
Sollte es bei Disney plus geben.
03:10:48:22 – 03:10:49:23
Sprecher 2
Also, die neue Version.
03:10:49:23 – 03:11:07:16
Sprecher 1
Sehr schön. Hab ich noch nicht gesehen. Und da du bei Terminator so reagiert hast, als ob du das zur totalen Schwarzenegger Trash einordnen Ja, was mich echt schockiert, aber Terminator ist für mich wirklich ein düsterer, spannender Thriller.
03:11:08:19 – 03:11:09:02
Sprecher 2
Und.
03:11:09:02 – 03:11:14:07
Sprecher 1
Deswegen gebe ich dir richtigen Schwarzenegger Trash auf? Wir gucken Kommando.
03:11:15:11 – 03:11:18:17
Sprecher 2
Drüber. Etwas von Terminator auf Kommando gesprengt.
03:11:19:06 – 03:11:29:13
Sprecher 1
Ja, du kannst wenn. Wenn du Terminator als als 80er Schwarzenegger siehst, dann musst du richtigen 80er Schwarzenegger Tracy weil dann wirst du Terminator für ein Meisterwerk halten.
03:11:29:19 – 03:11:30:17
Sprecher 2
Und so out.
03:11:31:09 – 03:11:38:16
Sprecher 1
Phantom Kommando auf Deutsch Kommando hieß im Original mit Schwarzenegger ist der ultimative 80er Jahre Actionfilm.
03:11:39:00 – 03:11:41:04
Sprecher 2
Aber du hast mir auch keinen Plan geben können.
03:11:41:08 – 03:11:44:09
Sprecher 1
Ja, aber das ist so viel. So viel Fell und nackte Haut.
03:11:46:12 – 03:11:46:18
Sprecher 2
Hat.
03:11:47:04 – 03:12:13:23
Sprecher 1
Man uns jetzt. Conan Conan, der Barbar hat auch Momente, die ihn irgendwie groß machen und episch machen. Aber dieser Film Kommando ist einfach nur einfach nur actionreich, von der ersten bis zur letzten Minute so viel Spaß haben und die nächste Folge wird richtig lustig. Dann sehr bis nächste Woche ist dann auch.