Episode 36: Blue Movie aka Fuck (Andy Warhol Porno), Only Lovers Left Alive
In dieser Episode wird es romantisch… kind of. Wir sprechen zum ersten Mal in der Geschichte des Podcasts über einen echten Porno. Blue Movie von Andy Warhol aus dem Jahr 1969. Und wir widmen uns einer stylischen Vampirromanze, Jim Jarmuschs Only Lovers Left Alive aus dem Jahr 2013. Es wird also viel geredet, geliebt und über Sex nachgedacht.
Passend dazu gibt es eine Top 3 zum Thema unsimulierter Sex in der Filmgeschichte und zu unsterblichen cineastischen Figuren.
Blue Movie [Andy Warhol]
(USA 1969)
Also dann… es führt kein Weg dran vorbei, da müssen wir gemeinsam durch. Wer noch nie von Andy Warhol gehört hat, hat sollte dringend an seinem Wissen zur Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts arbeiten. Aber stellen wir uns ganz kurz naiv. Wer ist dieser Andy Warhol? Ohne jeden Zweifel einer der wichtigsten Künstler der Postmoderne. Der Erfinder der Pop-Art. Raffinierter Ironiker. Schillernder Selbstdarsteller. Schüchternes Mysterium. Party- und Lebemensch. Und vor allem DER Kurator experimenteller und progressiver Kunst in den 60er und 70er Jahren. Sowohl Gegner als auch Triebfeder der Kommerzialisierung des gesamten Kunst- und Kulturbetriebs im letzten Jahrhundert. Achja… und Andy Warhol hat natürlich auch Filme gedreht. Wenn auch nur für einen überschaubaren Zeitraum, von den frühen 60er bis in die frühen 70er Jahre, dafür aber mit einem nicht zu leugnenden Impact auf die experimentelle Kinowelt.
Blue Movie aus dem Jahr 1969 gehört zu seinen bekanntesten Filmen, die in jener Zeit entstanden sind. Nachdem er in Werken wie Sleep den Schlaf oder Eat das Essen eines Pilzes dokumentiert hatte, war nun der Sex an der Reihe. Und so setzte er seine Stars Viva und Louis Waldon auf ein Bett und ließ sie machen. Viel mehr gibt es zu der frei improvisierten Handlung dann auch nicht zu erzählen. Es wird geredet, es wird geschäkert, und es wird kopuliert, unsimuliert und ohne jeden Filter. Fuck ist der Alternativtitel des Films, und auch wenn der eigentliche Verkehr nur knapp zehn Minuten der insgesamt zwei Stunden einnimmt, wurde er für diesen berühmt; sorgte für eine Menge Kontroversen und läutete en passant das Golden Age of Porn ein.
So gesehen ist der Kontext, die Zeit seines Entstehens, sein kultureller Hintergrund, seine Veröffentlichung und Rezeption wahrscheinlich ungemein spannender als der Inhalt dieses doch sehr trivialen, wenig künstlerischen Streifens, über dessen Filmigkeit man durchaus auch streiten kann. Oder was denkst du Johannes?
Only Lovers Left Alive [Jim Jarmusch]
(USA 2013)
Jim Jarmuschs Only Lovers Left Alive erstaunt mich immer wieder. Ich vergesse immer wieder dass der Film von 2013 und nicht 1973 ist, bin jedesmal überrascht Tom Hiddleston zu sehen der auch damals schon Loki war und freue mich über den analogen Charme die dieser digital gedrehte Film versprüht.
Es geht um ein Vampir-Paar, das… uhmm… naja… also das… hier komm ich schon ins straucheln, denn wenn man einen Plot sucht, wird man Schwierigkeiten haben einen richtigen zu finden. Es ist ein ruhiger Film, ein kraftvoller Film, um das ewige Leben und was man damit anfängt, aber das fast nur nebensächlich, implizit, denn Hauptsächlich um die Leidenschaft zu Kunst und Kultur, und natürlich… die ewige Liebe. Hachja.
Die Liebe, die Liebe. Während dein Take, Plor, auf die Liebe, sehr geschwätziger Sex zu sein scheint, ist meiner sehr viel epischer. Und schweigsamer. Und ruhiger, gesetzter, Leidenschaftlicher? Erwachsener? Was meinst du?
Transkript
Um den Zugang für Menschen mit Behinderungen zu erleichtern und um eine Volltextsuche nach Themen zu ermöglichen, haben wir beschlossen unsere Gespräche auch als Transkription zur Verfügung zu stellen.
Allerdings muss man dazu sagen, dass die heutigen Techniken automatisiert Transkriptionen herzustellen, doch immer wieder an ihre Grenzen stoßen und streckenweise unlesbare Texte hervorbringen. Eine händische Korrektur der Texte, ist ein Aufwand, der die Möglichkeiten dieses Podcasts bei weitem übersteigt. Trotz dieser Nachteile, überwiegen für uns die Vorteile einer (wenn auch fehlerhaften) Verschriftlichung.

Sie können das Transkript aktivieren und mitlesen, indem sie oben im Player auf dieses Symbol klicken.
: Podcast: Der mussmansehen Podcast - Filmbesprechungen Episode: Episode 36: Blue Movie aka Fuck (Andy Warhol Porno), Only Lovers Left Alive Publishing Date: 2021-09-08T22:39:37+02:00 Podcast URL: https://podcast.mussmansehen.de Episode URL: https://podcast.mussmansehen.de/2021/09/08/episode-36-blue-movie-aka-fuck-andy-warhol-porno-only-lovers-left-alive/ Johannes, du glaubst wirklich, die Welt braucht einen weiteren Podcast? Nein, eigentlich nicht, aber ich. Aber wenn wir einen Podcast machen zusammen, dann brauchen wir irgendwas Cooles, worüber wir reden können. Wie wär's mit Filmen? Du liebst Filme, ich liebe Filme, ist doch eine gute Idee. Ja, aber wir lieben überhaupt nicht die gleichen Filme. Ja, das könnte das Geile sein. Ich zeig dir Filme, die ich geil finde und du zeigst mir Filme, die du geil findest. Das heißt so Musicals aus den 50ern? Von mir, für dich, genau. Und koreanische Filme? Mit russischen Untertiteln, von mir, für dich. Oh Gott, okay. Aber du weißt, dass das für Menge Streit sorgen kann. Definitiv, das wird lustig. Mama, bitte, diese Episode ist nichts für dich. Ich schalte einfach weiter in die nächste Episode oder die davor. Ich werd jetzt ganz lange und ganz viel mit Flo über Pornografie reden und über Sex und so. Ich, im Sinne unserer, du weißt schon, schalt ab. Bela, wenn du das hörst, der Grund, dass dein Papa heute nicht mit dir zum Kindertheater gegangen ist, ist der, dass er mit einem anderen fast 40-Jährigen über Pornos reden muss. Oh, Flo, aua, aua. Und es ist sogar wahr und doch viel schlimmer, liebe Sifflays, wenn ihr das hört. Der Grund, dass ihr heute keinen lachenden, jonglierenden Fuchs auf der Bühne habt. Ich bin eigentlich heute fürs Kindertheater eingeteilt, aber es übernimmt jemand anders, weil ich mit einem anderen fast 40-jährigen Mann über Pornografie reden muss. Herzlich willkommen. Herzlich willkommen zu unserem Podcast. Das muss man sehen, wo wir den jeweils anderen Filme aufgeben als Hausaufgabe von ihm. Wir wissen, dass er den anderen vielleicht noch nicht, also dass er ihn noch nicht kennt oder dass er ihn vielleicht gar nicht so sehr mag, das Genre oder so was. Und wir hoffen, den Horizont des anderen zu erweitern. Und diese Woche hab ich Johannes einen Porno aufgegeben. Also nicht, dass Pornografie mir ein völlig neues Genre wäre, aber dieser Film, ist halt außer einer Zeit, wo ich Quark im Schaufenster war. Und bei Pornografie geht man selten in die Geschichte. Eine eigene Kategorie bei X-Hamsters und Pornhub und wie sie alle heißen, Wintage. Wintage Porn ist ein Ding. Und das wirklich Gruselige ist, in der Wintage Porn-Section von diesen Seiten werden Filme gezeigt, die ich mir damals als Jugendlicher heimlich angeguckt habe mit Freunden. Das ist Wintage heutzutage, 90er Jahre Pornos. Aber wir sind viel mehr Wintage und viel mehr Retro. Wir gehen nämlich rein in die 60er Jahre. Wir gucken uns einen, den ersten großen Porno-Hit an, wenn man so will. Und danach, also jetzt haben wir das irgendwie festgelegt, oder, Plor? Wir haben nicht so sicher vorher, welche Reihenfolge wir machen, aber ich nehme an, wir gucken uns erst den Porno an und dann geht's wieder kulturell aufwärts. Nachdem wir lange und breit über Pornografie geredet haben, reden wir über Only Lovers Left Alive von Jim Jarmusch. Auf jeden Fall haben wir zwei Filme aus dem Independent-Bereich. Das stimmt, ja. Aber sehr unterschiedlicher Independent-Bereich. Ja, ist ja. Und ich würde behaupten, auch qualitativ und auch was das Zielpublikum betrifft, sehr unterschiedlicher Independent-Bereich. Ja, ich bin gespannt, in welche Richtung du das siehst. Ja, okay. Gut, dann lass uns doch anfangen mit, wie heißt es, Blue Movie? Ja. Von Andy Warhol, Plor, Führ uns mal ein... Ah, nee, oh nein. Nie war dieser Satz so treffend. Oh mein Gott, da wird kein Weg dran vorbei. Wir werden ganz viele 16-jährige Witze machen. Unser pubertäres Ich wird jetzt so reanimiert. Ach du Scheiße. Also dann, da müssen wir wohl gemeinsam durch. Wer noch nie von Andy Warhol gehört hat, sollte dringend an seinem Wissen zur Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts arbeiten. Aber stellen wir uns ganz kurz naiv. Wer ist dieser Andy Warhol? Ohne jeden Zweifel einer der wichtigsten Künstler der Postmoderne, der Erfinder der Pop Art, raffinierter Ironiker, schillernder Selbstdarsteller, schüchternes Mysterium, Party- und Lebemensch und vor allem der Kurator experimenteller und progressiver Kunst in den 60er und 70er Jahren. Sowohl Gegner als auch Triebfeder der Kommerzialisierung des gesamten Kunst- und Kulturbetriebs im letzten Jahrhundert. Ach ja, und Andy Warhol hat natürlich auch Filme gedreht. Wenn auch nur für einen überschaubaren Zeitraum von den frühen 60er bis in die frühen 70er Jahre, dafür aber mit einem nicht zu leugnenden Impact auf die experimentelle Kinowelt. Blue Movie aus dem Jahr 1969 gehört zu seinen bekanntesten Filmen, die in jener Zeit entstanden sind. Nachdem er in Werken wie Sleep den Schlaf oder Eat das Essen eines Pilzes dokumentiert hatte, war nun der Sex an der Reihe. Und so setzte er seine Stars Viva und Louis Walden auf ein Bett und ließ sie machen. Viel mehr gibt es zu der frei improvisierten Handlung dann auch nicht zu erzählen. Es wird geredet, es wird geshakert und es wird koopuliert. Unsimuliert und ohne jeden Filter. Fuck ist der Alternativtitel des Films. Und auch wenn der eigentliche Verkehr nur knapp zehn Minuten, der insgesamt zwei Stunden einnimmt, wurde er für diesen berühmt. Sorgte für eine Menge Kontroversen und läutete en passant das Golden Age of Porn ein. So gesehen ist der Kontext, die Zeit seines Entstehens, sein kultureller Hintergrund, seine Veröffentlichung und Rezeption wahrscheinlich ungemein spannender als der Inhalt dieses dann doch sehr trivialen, wenig künstlerischen Streifens, über dessen Filmigkeit man durchaus auch streiten kann, oder? Was denkst du, Johannes? Lass uns streiten, komm. Das traurige ist ja, ich werde wahrscheinlich bei dir sein. Ja, wahrscheinlich. Es ist ein Film. Es ist rein physikalisch, würde ich sagen, es ist ein Film. Auch rein physikalisch gesprochen ist es auch noch dazu ein schlechter Film, weil er noch nicht mal den richtigen Film in die Kamera eingelegt hat. Ja, was für den Titel verantwortlich ist. Willst du das gleich als Technikexperte von uns beiden kurz reinwerfen, was da passiert ist? Das ist so doof. Andy Warhol denkt sich, ich muss auch einen Film machen und macht natürlich auch alles falsch, weil er keine Ahnung hat. Natürlich hat er keine Ahnung, er ist kein Filmemacher. Und dann besorgt er sich eine Kamera, stellt die hin und legt einen Film ein. Also wir sind im analogen Zeitalter, das heißt, er legt einen Film ein, der eigentlich für Nachtaufnahmen gedacht ist, was völlig bescheuert ist. Und dann kommt das ganze Licht von draußen durchs Fenster rein und natürlich ist alles dann blau eingefärbt. Wenn man heute mit digitalen Sachen reden würde, dann würde man der Kamera sagen, welches Licht als weiß definiert werden soll. Tageslicht ist blauer als zum Beispiel meine Lampen, die ich zu Hause anmache. Kerzenlicht ist viel gelber als draußen, wenn Tageslicht ist. Und wenn ich das in einer Kamera nicht richtig einstelle, dann ist unter Umständen der ganze Film blau. Es ist ja das gesamte technische Herangehen an diesen Filmen. Es ist ja wenig von der klassischen Filmliebhaberei, von der Akribie, die man an guten Regisseurinnen oder Regisseurinnen schätzt, geprägt. Es ist alles überbelichtet. Es ist alles überbelichtet. Wir haben eine wirklich katastrophale Katrage. Wir haben ein 4 zu 3-Bild, wo die Köpfe immer falsch angeschnitten sind. Es gibt auch wenige. Es gibt zwar tatsächlich Schnitte, es gibt auch Nahaufnahmen, aber relativ wenige, die eine wirklich lange Szene dauert. 30 Minuten, wo einfach nur die Kamera drauf fällt. Und obwohl es diese Schnitte gibt, also das Material, was er gedreht hat, war ein bisschen länger als das, was er nachher gefilmt hat, aber auch nicht viel. Also er hat so 20 Minuten, eine halbe Stunde ungefähr rausgeschnitten. Es gibt diese Schnitte, aber eigentlich ist es ein Raum, ein Bett, eine Kamera, die drauf fällt, zwei Leute, die im Bett liegen und die sich miteinander unterhalten und die dann halt irgendwann auch Sex haben. Ja. Und irgendwie hat man von Anfang an das Gefühl, Moment, habe ich die richtige Version im Internet eingekriegt? Weil da ist ja nur so ein Ausschnitt vom Ganzen zu sehen. Und dann merkt man aber, nee, das ist irgendwie alles... Also Absicht will ich nicht unterstellen, aber es ist einfach Andy Warhol, der einfach raufhält und sagt, mal gucken, was bei rauskommt. Das war tatsächlich Andy Warhols Zugang zum Film und Experimentieren mit Film. Er hat ja in den Anfang der 60er hat er ja mit diesen Factory-Arbeiten angefangen, als er sich diese Fabrikgebäude gemietet hat und dann gesagt hat, das ist jetzt die Factory und da gehen Künstler ein und aus und Künstlerinnen und da machen wir irgendwie Kunst und da entstehen Dinge und es war halt wie das in den 60ern war zu dieser Zeit. Es war halt wirklich Chaos. Es war eine Kommune, irgendwie sowas dazwischen. Also Warhol war wohl durchaus auch ein Control-Freak, aber der hat Menschen einfach machen lassen und Menschen ein- und ausgehen lassen. Und dann hat er halt irgendwann die Kamera für sich entdeckt und hat gesagt, geil, mit der Kamera kann man ja auch was machen. Und das Erste, was er gemacht hat, ist, er hat diese Screen-Tests gemacht. Da hat er eine Kamera aufgestellt und hat Leute auf Stühle gesetzt und die drei Minuten gefilmt und die sollten halt irgendwas machen. Das klingt wie 1895. 1895 ist das erste Mal eine Kamera überhaupt gebaut. Mal gucken, was damit möglich ist. Actualities. Er hat die Leute da vorgesetzt und dann haben einige von den SchauspielerInnen natürlich so Performance gemacht, haben versucht, irgendwie was zu bringen. Jemand anderes ist einfach aufgestanden und gegangen. Manche haben einfach awkward vor der Kamera gesetzt. Es gibt wohl eine Person, die auch in Tränen ausgebrochen ist. Es war einfach ein bizarres Spielen. Das war Anfang der 60er Jahre. Andy Warhol hat Film immer als Verlängerung von seinem künstlerischen Armverstanden und als Verlängerung des Experiments. Ich habe gesagt beim Outro vom letzten Mal, dass ich dir den Andy Warhol-Film gebe, der wahrscheinlich noch am ehesten zu konsumieren ist. Stimmt, oh mein Gott. Vielleicht mal kurz historisch einzutauchen, was Warhol in dieser Zeit gefilmt hat. Sleep. 311 Minuten. Der Autor John Giorno, während er schläft. Kein Schnitt, eine Perspektive. Wir sehen einen schlafenden Mann, 311 Minuten. Er hat das leicht zu konsumieren im Vergleich zu Empire aus dem Jahre 1964. 485 Minuten. 8 Stunden, schwarz-weiß, stumm. Wir sehen die Spitze und die oberen Etagen des Empire States Buildings. Und das war in 24 frames per second gefilmt und wurde dann aber in 16 ausgestrahlt, damit es ein bisschen länger noch dauert. Nein. Wurde allgemein als unsehbar klassifiziert. Wir sehen einfach, dass das Empire State Building da steht und es wird langsam Abend und es wird langsam Nacht. Und sonst passiert nichts. Und tatsächlich, wenn man sich den Ausschnitt anschaut, ich habe den für nicht geguckt, ich habe Bilder davon gesehen, dann denkt man auch, ja, es ist jetzt auch nicht so ästhetisch der schönste Ausschnitt. Wir sehen halt nur so diese Spitze und ein paar Bürofenster. Es wirkt so wie nichts Halbes und nichts Ganzes. EAT. Er ist auf kürzere Filme umgeschwenkt dann. 45 Minuten aus dem Jahr 1964. Die sind alle im selben Zeitraum entstanden. Bei EAT sieht man Robert Indiana beim Essen eines Pilzes. Das war es. Und dann gab es auch tatsächlich diese ersten Sex-Film-Geschichten, wo er eine Couch gezeigt hat. 1966. Eine Stunde Ringelpiz mit anfassen, mit diversen Leuten, die sich auf der Couch vergnügen und wohl auch miteinander Sex haben. Der einzige wirkliche Film, der in der Zeit entstanden ist, den man als Spielfilm bezeichnen könnte, wovon ich auch nur Ausschnitte gesehen habe, der auch komplett durchgefallen ist, bei der Kritik war Chelsea Girls. Es gab ja dieses Chelsea Hotel. Das war der Ort, wo die Stars gelebt haben dann. Da sind die ganzen Stars ein- und ausgegangen, die auch in der Factory von Warhol waren. Und der ist aus dem Jahr 1966. Und da hat er quasi eine Art fiktive Doku gemacht. Drei Stunden lang dauert der Film und immer mit Splitscreen. Und Frauen werden porträtiert und reden aus ihrem Leben. Und wir sehen einzelne Szenen. Und meistens sind Splitscreen mit zwei Bildern, die parallel ablaufen. Und wir hören halt diesen Monolog und die Gedankengänge und sehen gleichzeitig eigentlich auch total triviale Alltagsaufnahmen. Aber das war es eigentlich. Warhols Filme waren immer irgendwie Trivialitäten, waren immer Alltag und waren immer Experimenten nach der Form, wir halten mal die Kamera drauf. Er hat das einmal versucht zu brechen mit Lonesome Cowboys. Das war aus dem Jahr 1968. Und das war so der Versuch einer Westernparodie. Und der ist komplett gefloppt. Das hat überhaupt nicht funktioniert. Und dann, das war dann, eigentlich sind wir jetzt schon am Ende seiner filmischen Laufbahn. 1968 hat er eben auch diesen Blue Movie gedreht. Und das war aber auch die Zeit, wo er mehr und mehr seinen Mitarbeiter und Künstlerfreund Paul Morrissey hinter die Kamera gesteckt hat. Und der hat dann Regie übernommen. Und Warhol war eigentlich nur der Produzenten, hat seinen Namen hergehalten. Es gibt diese Trash-Filme aus den 70er Jahren. Andy Warhols Frankenstein oder Andy Warhols Dracula. Dieser Titel hat jeder schon mal gesehen, der in der Videothek war und da in der Billo-Ecke, wo so die Trash and Exploitation Sachen stehen. Und damit hatte Andy Warhol nicht mehr viel zu tun, außer dass sein Name halt dafür herhielt und dass Paul Morrissey versucht hat, so ein bisschen Exploitation zu mischen mit dem künstlerischen Gedanken von Warhol. Das sind dann auch so sehr sehr schräge und kaputte Filme. Aber die sind deutlich filmischer. Die sind deutlicher an diesem Exploitation der damaligen Zeit ran. Ein trauriger Grund dafür, dass er mit dem Film aufgehört hat, ist tatsächlich, dass 1968, als er Blue Movie hergestellt hat, gab es das Attentat auf ihn von Valerie Solanas. Ach stimmt, ja. Die einen persönlichen Beef mit ihm hatte, die war eigentlich quasi ein Star in seiner Factory. Und war nicht die Hauptdarstellerin Viva auch gerade am Telefon, als das passierte? Ja, kann ich jetzt gerade nicht sagen, weiß nicht. Ich glaube, das war so. Die war am Telefon, die haben gerade telefoniert und dann kam das zu diesem Schuss und ja. Die Geschichte ist total absurd. Diese Valerie Solanas war eine Künstlerin und die hat da ein Drehbuch geschrieben für ein Theaterstück und hat ihm das gegeben, weil sie unbedingt wollte, dass er das inszeniert. Und das ist auch ein Grund, warum diese Factory dann wahrscheinlich gescheitert ist. Das Ding ist verloren gegangen. Und sie war fest davon überzeugt, er klaut ihr Theaterstück. Und wahrscheinlich ist das Teil irgendwo zwischen Drogen und Sex in dieser Factory verloren gegangen. Weil da ist es halt rumgeflogen, da ging es durch mehrere Hände. Und dann war sie sauer und dann hat sie sich von ihm ungerecht behandelt gefühlt, hat mehr Gage verlangt und hat ihn wohl auch etwas betränkt dabei. Und dann hat er halt gesagt, du fliegst jetzt raus. Und dann ist sie aus der Factory rausgeflogen und das Chelsea Hotel hat sie dann auch rausgeworfen. Weil das war halt einfach der Ort für die Warhol Leute und da hatte sie da auch nichts mehr zu suchen. Und dann kam es eben zu diesem Attentat, wo sie drei Schüsse auf ihn abgefeuert hat. Und das wiederum hat dazu geführt, dass er deutlich verschlossener wurde und diesen ganzen Gedanken des offenen Ateliers hat fallen lassen, weil er einfach Angst um sein Leben hatte danach. Und die Factory wurde dann mehr und mehr zum Bürogebäude und Warhol hat sich einfach mit anderen Sachen beschäftigt. Der ist dann so ein bisschen in sich gekehrt, hat gewesen, was die Arbeit betrifft und hat sich gleichzeitig aber ins Partyleben gestürzt und war ja dann auch in diesem berühmten Club in Amerika zu der damaligen Zeit und hat gefeiert und hat aber nicht mehr diesen, er hat einfach nicht mehr diesen Ort hergegeben, wo jeder mal machen konnte und wo frei improvisiert wurde. Und deswegen ist Blue Movie auch so ein bisschen der Abschluss von einer Epoche, von diesen zehn Jahren, in denen Warhol extrem viel mit Filmen experimentiert hat. Und wie traurig ist das jetzt nun wirklich, dass er aufgehört hat mit Filmen? Ja, darüber kann man streiten. Sag mal ganz kurz, Andy Warhol, was hältst du von Andy Warhol? Abgefahrene Typ. Ich finde, die Welt braucht ganz viele abgefahrene Typen, auf jeden Fall. Also es ist schon wichtig und gut, dass er auch die Chance hatte, viele Sachen zu machen. Er hat ja auch großen Einfluss in viele Richtungen gehabt. Ich hätte diesen Film nicht gebraucht. Um es mal ganz hart zu sagen. Wahrscheinlich die anderen Filme auch nicht. Ja, mit Sicherheit. Ich glaube nicht, dass du Empire mehr genießen würdest, als diesen Film. Und ich glaube auch nicht, dass du Sleep mehr genießen würdest, als diesen Film. Ich habe mir überall, von allen diesen Warhol-Filmen, habe ich mir einfach mal Schnipsel angeguckt. Aber ich würde mich auch nie im Leben durch 400 Minuten quälen, wo jemand schläft oder wo ein Gebäude gezeigt wird und nichts passiert. Weil ich sehe da einfach nicht den Purpose. Ja. Ich bin auch, um das mal zu sagen, ich bin nicht der größte Warhol-Fan. Ich bin auch nicht der größte Pop-Art-Fan. Ich finde, also zum einen ist es einfach so, dass er mit seiner Kunstvorstellung so krass ironisiert hat. Also eben diese Suppe malen oder diese Marilyn Monroe Bilder, diese Siebdrucke, die er gemacht hat. Der hat so krass ironisiert, dass man bei ihm nie genau weiß, wo die Ironie aufhört und wo die Affirmation anfängt. Also irgendwie ist diese Pop-Art, ist einfach, ja, du kannst sagen, die macht sich lustig über die Konsumengesellschaft usw. Aber eigentlich ist sie auch ein Ausdruck und ein Ausgeburt der Konsumgesellschaft. Diese ganze Pop-Art. Ja, aber da kommst du nicht drum rum am Ende, ne? Also du beschäftigst dich damit. Und ich weiß nicht, das gleiche Schicksal trifft ja jetzt Banksy gerade. Ja. Aber Banksy finde ich zum Beispiel, das ist nämlich der zweite Punkt, tatsächlich entsprechen die Bilder, die Warhol gemacht hat, auch einfach nicht meinem Sinn für Ästhetik. Also das, was Banksy macht, finde ich tatsächlich ganz einfach ästhetisch deutlich besser. Das entspricht einfach mehr meinem Sinn für Kunst. Und Banksy ist natürlich auch einfach direkter politisch. Das stimmt. Weil bei Warhol, wie gesagt, er ironisiert so weit, dass man die politischen Aussagen immer ein bisschen mit der Lupe suchen muss und dann fragt man sich am Schluss, oh, will er vielleicht nicht doch einfach nur hübsches, buntes Design machen? Ja. Was ich aber an Warhol spannend finde wiederum, ist, also, und dafür schätze ich ihn eben als Kurator und als Werkocherleg des Ausprobierens. Eben, dass er diese Orte geschaffen hat, dass er sich mit ganz vielen KünstlerInnen zusammengeworfen hat, dass er geguckt hat, was die machen, dass er sich hat inspirieren lassen, dass er inspiriert hat. Und damit hat er natürlich einen ganz wichtigen Einfluss auf die Kunstgeschichte des zwanzigsten Jahrhunderts. Ja, genau. Und ähnlich geht es mir auch mit diesem Film. Ich finde, also, es ist kein guter Film. Das ist noch nicht mal ein guter Porno. Das ist noch nicht mal ein guter Porno. Aber ich schätze diesen Film als was ausprobieren, was man zeigen kann, als lostreten von was ist möglich, wie weit kann ich Pornografie, wie weit kann ich Sex, das was in der Schmuddelecke stattfindet, in den Kunstbereich bringen und auch in den Mainstream bringen. Und ich schätze sehr, dass dieser Film eben auch die Filmgeschichte wirklich beeinflusst hat, eben dadurch, dass er diesen Pornoschick mit ausgelöst hat. Was ich im Nachhinein ganz beeindruckend finde, dass das überhaupt passiert ist, weil ich gucke mir den Film an und bei mir hätte der gar nichts ausgelöst an irgendwelchen Bestrebungen, irgendwas mehr zu machen in die Richtung. Natürlich bin ich nicht aus der Zeit. Ich weiß nicht, wie das Klima damals war und was man machen konnte und was man nicht machen konnte. Also, ich weiß es theoretisch. Aber praktisch kann ich es nicht erfahren und nicht nachfüllen, wie genau der Impact dieses Films im Künstler, der das angeguckt hat, war und der sich dann gedacht hat, oh ja, ich muss jetzt auch unbedingt irgendwie freier mit sowas umgehen. Es geht natürlich auch in die politische, das passt ja nun genau in die Zeit, Ende 60er, Anfang der 70er, da irgendwie, aber ich weiß nicht, irgendwie, dafür hat der Film auch zu wenig ausgelotet, was künstlerisch damit möglich ist. Es ist ja keine Kunst, er hat ja keine wirkliche Kunst daraus gemeint. Es ist ja bloß, ich stelle die Kamera auf und die haben jetzt Sex und reden und unterhalten sich und duschen nochmal und das... Er stellt eigentlich Alltag da und die Gespräche, es wird sehr gerne so betont, dass der Film natürlich ein politischer Film wäre, dass es gegen den Vietnamkrieg geht, dass es hier so ein Make-Love-Not-War-Ding ist und so weiter. Aber wenn man sich diesen Film anguckt, 90% der Gespräche, eigentlich 100% der Gespräche sind absolut Banalitäten und Trivialitäten. Ja, und wenn man jetzt anfängt daraus, habe ich auch gelesen, Andy Warhol hat es auch irgendwie, glaube ich, gesagt, dass er da einen alternativen Titel gegen Vietnam für freie Liebe oder was, keine Ahnung. Das ist aber natürlich, das ist das, was man als Künstler versucht, wenn man irgendein Gemälde gemalt hat und dann sagt, so und jetzt erfinde ich ein riesen Pamphlet, das erklärt, warum das Bild so aussieht, wie es aussieht, damit alle nochmal sagen können, was der Künstler sich dabei gedacht hat, weil alles nicht stimmt. Das versucht er mit diesem Film und es funktioniert nicht, weil der Film zu viel preisgibt, was er eigentlich ist. Ja, aber der Film, es ist ja tatsächlich, es ist ja wirklich eigentlich ein Banalitäten-Kabinett, das wir hier sehen. Sie führen ja auch keine großen politischen Gespräche und wenn sie mal politisch werden, das gibt es tatsächlich, so nach einer Stunde wird ein bisschen politisch geredet, dann ist es ja auch unglaublich platt, es ist jetzt nicht so, dass du das Gefühl hast, du wohnst hier einer großen Erkenntnis bei, sondern du hast halt einfach diesen Louis Walden, der anfängt übers Militär zu lästern und der sagt, er plädiert fürs Nicht-Wählen und man soll doch nicht wählen gehen und dann erzählen sie beide nochmal von ihrer konservativen Vergangenheit, dass sie beide nicht Kennedy gewählt haben und dann geht es auch schon wieder weiter mit Trivialitäten. Das sind so fünf Minuten, wo sie ein bisschen politisch reden und dann reden sie wieder irgendwelchen Bullshit, der ihnen mal passiert ist, über irgendwelche Drogen-Beschichten und es ist tatsächlich nichts von Belang dabei, es ist nichts dabei, wo du denkst, wow, krass, jetzt werden meine Augen geöffnet, sondern du hast hier zwei Menschen aus diesem Kunstmilieu, die sich halt irgendwie austauschen und dann erzählen, ob da Strichnin in ihren Drogen war oder er erzählt, dass er mit irgendeinem Junkie geredet hat, der gesagt hat, dass er sich wieder den Krieg wünscht und sie beschwert sich über irgendwas, wo sie am Telefon rumgeschrien hat. Es ist so banal, es ist so uninteressant. Es ist tatsächlich langweilig, über das sie reden. Weißt du, der poetischste Moment im ganzen Film ist, wenn das erste Mal der Ton wegbricht. Dann ist plötzlich so ein bisschen Stille und so ein bisschen Geknacke im Hintergrund, weil der Ton versucht irgendwas, keine Ahnung, weiß ich nicht genau, was das für ein Sound ist, aber irgendwas und dann ist nur noch das Bild und man sieht nur noch die beiden, wie sie da liegen und irgendwie sich wälzen oder was, keine Ahnung und das wird plötzlich, dadurch, dass die vorher so wahnsinnig geschwätzig sind und man sich die ganze Zeit denkt, Alter hör auf, ich will nicht mehr, wird das plötzlich so, so ein Jungbrun, so ein eine Oase der Ruhe und der Besonnenheit und man denkt sich, ach, das ist eigentlich ganz poetisch. Ich finde, der künstlerischste Moment ist, wenn der Schlingel geht und dann Andy offensichtlich zur Tür geht und sie beide so ein bisschen unbeholfen in die Kamera gucken und dann fragt er, was war da? Und dann ruft er aus dem Hintergrund niemand und sie sagt auch nochmal, ne, da war niemand, alles gut und dann geht's halt weiter. Es passiert ein paar Mal, dass die dann die Referenz hinter die Kamera und irgendwie beschließen und dann fragen sie sich, ob die Kamera überhaupt noch läuft oder nicht, das fragen sie sich, glaube ich, drei oder vier Mal im ganzen Film, einmal beim Kochen, einmal beim Duschen Also, und wenn sie nackt da liegen und diesen mobilen Fernseher, auf diesen mobilen Fernseher sich irgendwas angucken. Ja, aber das finde ich ganz nice. Ja, genau, es gibt die Künstler im Moment, wo ich denke, ah, da passiert irgendwie was, aber es liegt natürlich auch daran, dass man davor so viel trivialen Bullshit gesehen hat, dass man das alles, was bricht mit dem, was vorher zu sehen war, immer total Excitement auslöst. Auch wenn wir plötzlich eine Aufnahme von ihrem Gesicht haben, die ganze Zeit diese schreckliche Totale mit diesem schlimmen Framing und dann kommt plötzlich ein Schnitt auf ihre Nahaufnahme, und zwar nach ewiger Zeit mal wirklich, wir sehen ein Gesicht in der Nahaufnahme, wo sich jemand, offensichtlich Andy, einmal kurz Gedanken über die Cartrage gemacht hat und wir sehen ein vernünftiges Bild und ich denke, so sieht die also aus. Film, es passiert Film. Es ist schon irgendwie Also, als Kameramann tut einem der Film weh, als Filmliebhaber tut einem der Film ein bisschen weh, als weiß ich nicht, als Liebhaber einer Narrative, tut einem der Film total weh, ich weiß nicht, aber es gibt immer tatsächlich diese Oasen im Film, aber nur, weil er vorher die Hölle schafft, damit man dann das Gefühl hat, oh, das ist eigentlich ganz nice. Ich kann diesen Film als Filmhistoriker einfach schätzen. Ich sehe diesen Film und sehe in ihm was passiert, was irgendwie eine Art von Aufbruch markiert. Und das betrifft auch tatsächlich die anderen Filme von Andy Rollen. Natürlich sind die ungenießbar. Die Filme wurden gemacht, um ungenießbar zu sein. Vor allem dieser Empire State Building Film. Es klingt ein bisschen wie das Trollen, was wir bei YouTube manchmal anfangen. Weißt du, wenn wir, ich hatte ja vorgeschlagen, dass wir mal Cat-Content raushauen und dann wirklich nur meine Katze schlafend auf dem Stuhl und das war's. Tatsächlich hatten diese Filme einen Einfluss darauf, auf experimentelle Filmemacher, dass die sich überlegt haben, was kann man mit Stille machen? Und was kann man mit Langeweile machen oder mit improvisierten? Auch dieses Gerillafilmen machen. Das hat sich dann ja auch weitergezogen. Es gab ja dieses Transgressive Cinema in den 80ern, wo viele experimentelle Filmemacher, auch weil die Technik günstiger wurde, angefangen haben zu sagen, okay, wir packen uns jetzt die Kamera und wir tauchen unser Bild in Licht und Farben und lassen einfach Leute was machen und alles drauf. Lasst uns einfach herum experimentieren. Und viele experimentelle Filmemacher, die in den 80ern so was gemacht haben, die so Guerrilla-Technik angewendet haben, wurden dann auch in den 90ern mehr und mehr ernste Filmemacher. Und das ganze Exploitation- Genre und das Trash-Genre, auch viele Filme, über die wir heute lachen, sind eben auch aus diesem Gedanken entstanden. So, hey, wir können auch einfach mal machen, wir können auch einfach mal die Kamera draufhalten, ein bisschen organisieren. Also es ist sozusagen eigentlich der Mutmacher. Der Mutmacher, ja. Okay. Und das schätze ich eben, wenn ich sage, dass das ist das, was ich an Warhol schätze, dass er eben auch ein Kurator war, aber nicht einfach nur, dass er Werke ausgestellt hat, sondern dass er Werke beeinflusst hat und Werken so eine gewisse Dynamik gegeben hat. Aber wenn man böse ist, dann sagt man, er war derjenige, der den Leuten gezeigt hat, guck mal. Das kannst du besser. Und ich weiß nicht, ob man das sein will. Ich weiß nicht. Ich will nicht, dass Leute meine Filme gucken und sagen, ah, jetzt bin ich motiviert, was Besseres zu machen. Na, ich glaube, es braucht die Leute, die einfach sagen, hey, ich probier mal einfach aus. Ja, stimmt schon. Und dann, dass es einfach die Leute danach geben kann, die sagen können, okay, und ich mache daraus jetzt was Gutes. Nein, also du hast natürlich vollkommen recht und ich finde, es ist ein richtiger, ein wichtiger Punkt, dass man, man braucht einen Vorstoß. Und der erste Vorstoß ist oft eben nicht der beste. Aber trotzdem ist der wichtig und den muss man einfach wagen. Und insofern ist Andy Warhol vielleicht als Abenteurer zu begreifen. Um dieses filmliche Konzept nochmal auf den Punkt zu bringen, ich zitiere mal Warhol aus seiner Biografie, die er nicht selbst geschrieben hat. Aber in der Biografie von 2003 wurde er zitiert mit Scripts bore me. It's much more exciting not to know what's going to happen. I don't think that plot is important. If you see a movie of two people talking, you can watch it over and over again without being bored. Wir würden das beide in Frage stellen, was diesen Film betrifft. You get involved. You miss things. You come back to it. But you can't see the same movie over again if it has a plot. Because you already know the ending. Everyone is rich. Everyone is interesting. Years ago, people used to sit looking out of their windows at the street or on a park bench. They would stay for hours without being bored although nothing much was going on. This is my favorite theme in movie making. Just watching something happening for two hours or so. I still think it's nice to care about people and Hollywood movies are uncaring. We are pop people. We took a tour of Universal Studios in Los Angeles and inside and outside the place it was very difficult to tell what was real. They are not real. They are not real people trying to say something. And we are real people not trying to say anything. I just like everybody and I believe in everything. Ist natürlich auch so ein bisschen Beliebigkeit. Jeder kann Künstler sein. Warhol war ja auch ein großer Fan von Boyz. Warhol hat in den 80ern ja mit Boyz ganz viel gemacht. Und es ist ja so die ähnliche Attitüde. Jeder ist ein Künstler und alles ist ein Kunstwerk und wenn es der Fettfleck ist, der dann aufgewischt wird. Was einen gewissen Charme hat. Die Kunstwelt braucht auch sowas. Definitiv. Klar finde ich auch richtig und er sagt auch ein paar richtige Sachen. Ich glaube auch Filme, die sehr starken und darauf eingegrenzten Plot haben. Was immer mehr geschehen ist in den letzten 20 Jahren. Die Hollywood-Schule. Dass man alles auf den Plot ausrichtet und jeder Satz der nicht dem Plot dient muss rausgeschnitten werden. Das macht einen Film schaubar beim ersten Mal und beim zweiten Mal nicht mehr. Dann mag ich eben solche Filme wie Only Lovers Left Alive, den wir nachher gucken werden. Der einfach mehr Leben zeigt als nur den Plot. Steile These. Ohne Warhols Blue Movie gäbs nicht Only Lovers Left Alive nicht. Es gab auch vorher schon Filme, die nicht nur den Plot gedient haben. Aber er hatte auf jeden Fall einen Einfluss auf dieses experimentelle Film machen und Jim Jarmusch ist natürlich auch jemand, der aus dieser Ecke entstanden ist. Jim Jarmusch hat mit Coffee and Cigarettes auch einen Film gedreht, der auf improvisierten Dialogen basiert. Und der auch ganz cool ist. Den mochte ich tatsächlich auch sehr gerne. Ja, aber Jim Jarmusch hat ja auch einen Blick in filmischen und filmemacherischen Blick für sowas. Aber Jim Jarmusch kommt halt auch aus dieser Grille Ecke. Der hat ja auch nicht immer diese Polished Versionen seiner Filme abgeliefert. Also je weiter man bei Jim Jarmusch zurückgeht, umso mehr findet man eben auch das Träckige und das, was nicht ganz so ästhetisch ausgereift ist. Und Only Lovers Left Alive ist dann halt auch was, was vielleicht aus so einer Vita entstehen kann. Ja, dass mehr und mehr ein Blick gewonnen wird für künstliche Zusammenhänge, für eine bestimmte Ästhetik. Für die Momente, wo einfach nur Ruhe gezeigt wird, wo Triviales gezeigt wird, aber das trotzdem eine Aussagekraft hat. Kommen wir zum zweiten großen Punkt. Es gibt noch einen zweiten großen Punkt. Dieser Film hat einen zweiten großen Punkt. Blue Movie, der die experimentellen Filmemacher und so weiter beeinflusst hat. Und der zweite große Punkt ist natürlich Blue Movie als Protoporn. Reden wir über Pornos. Okay. Jetzt, Mama, jetzt darfst du ausschalten. Johannes. Schaust du Pornos? Ich schaue Pornos. Schaust du Pornos? Wir konsumieren Pornos. Ich glaube, die halbe Menschheit, die halbe, dreiviertel, die Menschheit konsumiert einfach Pornos. Pornos machen immer noch den meisten Traffic des Internet aus. Schaust du Pornos? Gleich danach Katzenvideos. Ich bin froh, dass es keine Überschneidungen gibt. Ach du Scheiße, gibt es Überschneidungen? Natürlich gibt es Überschneidungen. Es gibt doch diese Furry Sex Szene. Ach du Scheiße. Okay, gut. Und auch Hässlicheres, das ist aber in Deutschland tatsächlich strafbar. Ja, lassen wir das. Pornografie, der Film ist ja, du hast ihn mir als Porno angekündigt, aber eigentlich hätte ich sagen wollen, das ist kein Porno. Warum ist es kein Porno? Es ist zwar unsimuliertes Sex, aber ich sehe davon nicht viel und es ist kein Film, der darauf abzielt, dem Publikum eine bestimmte Befriedigung zu verschaffen. Mhm. Das ist auf jeden Fall ein interessanter Punkt. Wie definierst du Porno? Genau. Und ich bin immer gerne dabei, so bei der ganz konservativen, ganz allgemeinen Definition, dass ich einfach sage, das ist mal ein Film, der menschliche Sexualität zeigt. Und zwar echte menschliche Sexualität. Und das mit dem großen, das echt muss großen Anführungszeichen geschehen werden. Ja, aber sehr große Anführungszeichen. Echte menschliche Sexualität in dem Sinne, dass von dem Sexualakt oder von dem Sexualakt nichts verborgen wird. Und das ist auch so dieser Hardcut, den ich machen würde, zwischen Porno und Erotik-Film oder soft Erotik-Film. Erotik-Filme zeigen bestimmte Dinge nicht. Und erstmal ganz banal, die in Italien werden nicht gezeigt, oder zumindest nicht im erigierten Zustand oder nicht im offenen Zustand. Und es gibt genaue Regeln, auch ab wann es gibt ja tatsächlich Kommissionen, die draufgucken und sagen, jetzt können wir ein bisschen zu viel von der Vagina sehen. Und dann ist es Porno. Oder jetzt ist der Penis ein bisschen zu viel erigiert. Ich glaube, es gibt sogar es gibt wirklich so genaue Angaben, wie weit darf ein Penis erigiert sein, bis es pornografisch ist. Okay. Ist das nicht, gehört da nicht Interaktion dazu, zu einem Porno dann bei einem erigierten Penis? Weiß ich nicht. Ein erigierter Penis ist glaube ich schon zu viel. Echt? Ja. Ich glaube ja. Und bei was die, interessant, was die Genitalien der Frau betrifft? Haben wir sowas nicht in den 70ern auch in Filmen, in großen populären Filmen, sind da nicht auch? Die klassischen soft Erotik und soft Sex-Filme aus den 70ern, die waren in den 70ern auch unglaublich populär. Ich meine ganz normale Filme, ich meine sowas wie 1900. Ja, tatsächlich, der zeigt, der hat pornografische Elemente drin. Das ist schon krass. Ich würde sagen, es gibt natürlich auch Mainstream-Filme, die keine Pornos sind, oder Kinofilme, die keine Pornos sind, die aber pornografische Elemente haben. Und das ist dann halt mal ein erigierter Penis oder mal ein Plowjob, der gezeigt wird. Aber so die klassischen soft Sex-Filme, so die klassischen Erotik-Filme, sowas wie Emmanuel oder auch sowas wie Basic Instinct, wenn wir zu den 90ern springen, die wissen ganz genau, was sie zeigen und was nicht. Zum Beispiel, was nicht gezeigt wird, sind erigierte Penisse. Wenn eine Frau nackt ist, dann gibt es diese Full-Frontal-Nudes, die werden gezeigt. Das heißt, du siehst die Schamhaare der Frau und zumindest so die Andeutung der Vulva dann auch. Aber du siehst keine Klitoris und du siehst keine Schamlippen. Das ist einfach Tabu und da wird so ganz klar der Cut gesetzt. Und wenn du dir viele Erotik-Filme anguckst, siehst du halt immer dasselbe gerade in den 70ern. Sehr viele Schamhaare. Aber eben nicht, was dahinter ist. Ich erinnere mich vor allem sehr gut dran, weil ich früher als Kind, heranreifender Jugendlicher, die sehr gerne heimlich geguckt habe. Und ich hatte dann irgendwann immer so diesen Move, dass ich den Kopf so ein bisschen gedreht habe, um zu gucken, wie viel ist da zu sehen? Und manchmal gab es dann ja auch tatsächlich diese soft Erotik-Filme, wo zumindest so ein bisschen mehr kurz aufgeplitzt ist oder wo du dachtest, vielleicht blitzt kurz ein bisschen mehr auf. Vielleicht war das deine Fantasiepro. Wahrscheinlich war es auch ganz viel meine Fantasie. Aber das wäre so irgendwie der harte Cut, den ich setzen würde. Pornos zeigen einfach mehr. Pornos zeigen einfach verschiedene Sexualakte und werden dabei expliziert. Und wie wir es heute kennen, ist natürlich auch ganz krass in der aktuellen Mainstream-Pornografie zumindest, ist ja auch so diese Detailaufnahmen der radikalen nahen. Dass die Kamera wirklich ganz nah am Denetrationsakt ist oder ganz nah dran ist am Chronilingus. Und du wirklich jedes Detail sehen kannst in HD. In HD. Dass du auch dann jeden Pickel sehen kannst auf der Haut und dann siehst du die rasierte Scham und siehst das dann aus ein paar kleine Herrschensprießen, wo nicht so ordentlich rasiert wurde. Das ist ja das klassische Pornoding. Und davon bin ich überhaupt gar kein Fan. Also ich finde dieses aggressive, amerikanische Pornoding ganz schrecklich. Ich glaube aber, dass Pornografie große Kunst sein kann und dass das viel zu wenig gemacht wird. Und ich bin ein großer Fan von Pornografie, wenn sie gut ist. Tja, aber was sind die Beispiele? Ja, ich glaube, ich sehe da was anfliegen. Es gibt vielleicht eine Top 3? Jingle. Unsere Liste. Da da da da. So, aber wir haben jetzt nicht die Top 3 Pornos. Nee, ich hab gesagt, ich hab ein Und-Oder reingepackt. Ich hab beides geschafft. Aber nicht so wirklich. Ich hab Johannes gesagt, mach mir mal die Top 3 entweder unsimulierte Sex-Szenen oder realistische Sex-Szenen. Was ist denn mehr geworden? Ist eine Mischung. Ist einfach eine Mischung. Ich habe auf jeden Fall drei klare unsimulierte Sex-Szenen. Und bei den realistischen Sex-Szenen bin ich total gescheitert, weil es gibt kaum realistischen Sex im Kino zu sehen. Das stimmt. Deswegen bin ich auch an der Liste ziemlich verzweifelt. Das glaube ich dir. Ja, weil ich weiß nicht. Also Pornos daraus zu suchen, das ist Vilega Mumpitz. Also das passt auf You-Pornos und so weiter. Ja, die meisten Pornos sind deutlich unrealistischer als die Soft-Sex-Filme oder die Filme mit erotischem Inhalt, die keine Pornografie zeigen. Einfach weil wir wissen das und leider wissen Jugendliche, die Pornos anfangen zu konsumieren, das oft nicht. Das ist nicht wie Sex passiert. Man kann es vielleicht noch mal sagen, falls uns jemand Jugendliches zuhört, wenn ihr ein Porno seht, das ist nicht Sex. Das ist der Akt, aber mit dem realen nichts zu tun. Und Gott sei Dank nichts zu tun, wenn das ... Nein, egal. Also mit dem ganzen Schund, der damit stattfindet, weil Pornos halt ganz oft Frauenfeindlich sind, weil die Lust des Mannes total im Mittelpunkt steht, weil Sex als Sport gezeigt wird, wo wirklich mit einfach mit krassen Durchhaltevermögen und Eingerschnipperektionen ... ... ein Druck auf in allen Ebenen von allen Seiten für alle Beteiligten. Das ist so dämlich. Und es werden auch einfach Sachen gezeigt, die für eine Frau nicht angenehm sind, aber als ob sie für die Frau angenehm wären. Gerade so wie sich Männer in Pornos teilweise auf die Genitalien der Frau stürzen und denkst du, nein, so funktioniert die weibliche Anatomie nicht und ich glaube und Erregung wird ja auch nicht realistisch gezeigt. Diese Stöhnerei bei Pornos, die so ganz offensichtlich fake ist. 90% der Frauen haben natürlich einen Orgasmus, nur durch Penetration. Und was für Orgasmen? Es gibt auch diesen Bereich, der da zu 90% gezeigt wird, gibt es bestimmt auch zu 5%. 95% die es noch gibt, werden nicht gezeigt. Das ist halt das Ding. Und tatsächlich sind Pornos auch mit Schuld, dass es gerade was was, oh Gott, jetzt reden zwei 40-jährige Männer über weibliche Anatomie, das kann nur schief gehen. Und alle Zuhörer sind, es tut mir wirklich leid, aber was gezeigt wird, was zum Beispiel Frauen errigen findet, Pornos sind sehr vaginal zentriert und es wird einfach so was wie Klitoris als Geschlechtsorgan findet kaum statt. Weil eben Pornos total Männer zentriert sind und total diesen männlichen Blick haben. Und dieses Bild evozieren von dem Mann, der dreimal zustößt und die Frau macht dabei, oh ja, ja, ja, oh wie toll. Ja, okay, aber dass wir da im Fantasy-Bereich sind, ist ekler. Fantasy ist der falsche Begriffe, Fantasy ist was Tolles. Fantasie ist ja was Schönes, aber es ist nicht mal eine schöne Fantasie, es werden wirklich ekelhafte Plumpestereotype bedient. Ja und ich glaube, das gehört in dem Bereich, wo was auch bei anderen Filmbereichen so ist, dass Produzenten sagen, die Leute wollen das sehen und das muss dann eben produziert werden. Und dann hat niemand so richtig mal den Mut zu sagen, ne, wir gucken mal, was wir noch machen können. Und Überraschungen, es gibt ein Publikum dafür. Und zwar ein großes Publikum. Ja. Und man ist vielleicht dankbar über mal andere Sachen als das, was sich hier entwickelt hat in den letzten, weiß ich nicht, 40 Jahren. Ja. Steigend ernst, die macht gute Pornos, gute Pornografie, es gibt sie. Sie ist schwer zu finden. Aber ich kenne sie nicht. Ist wirklich, ich habe keinen einzigen Porno oder Pornograf, wirklich Pornografisches drin, es ist schwierig. Also ich hab zwei, ich hab in meiner Liste mit den unsimulierten sechs Szenen zwei Filme, die ich klar als Porno bezeichnen würde, die gut sind. Und die beide einen künstlerischen Anspruch haben. Und einen dritten Film, der eher kein Porno ist, sondern eher eher ein Drama. Also ich hab auch keine echten, gut positiven. Ich hab einen eins. Und der ist noch nicht mal, da geht's noch nicht mal um, das ist nur das Thema. Ich hab die Serie auf Platz drei, ich mag mit Platz drei. Sex Education ist eine ganz tolle Serie über Sex. Es gibt natürlich keinen pornografischen Elemente, es ist eine Serie auf Netflix. Und es wird realistisch über Sex geredet. Und über all die Probleme und Schwierigkeiten und all das, was sonst nicht stattfindet, in romantischen Sex-Szenen, wo alles perfekt ist. Und das Licht sieht schön aus. Und es gibt keinerlei Probleme. Und er kann immer. Und sie ist immer begeistert. Und Sex Education macht das halt nicht. Die machen da halt wirklich all die Zwischenräume auf, die passieren können. Das find ich super. Cool. Dann sind wir erstmal bei den realistischen Sex-Szenen. Dann würde ich das Pornografische erstmal nach hinten schieben. Und meine zwei Filme, ich hab leider auch nur zwei gefunden, was realistische Sex-Szenen betrifft, nennen. Und zwar das eine wäre The Cooler aus dem Jahr 2003. Und das ist kein Erotikfilm, das ist ein Drama über einen totalen Pechvogel, der in einem Casino als Cooler angestellt ist. Und zwar hat er so viel Pech, dass wenn er an den Tisch kommt, verlieren die anderen auch alle. Und er ist von dem Casino angestellt, um zu den Tischen zu gehen, wenn Leute zu viel gewinnen und die alle runterzuziehen. Und er sorgt dann dafür, dass an dem Tisch verloren wird. Das ist die Geschichte. Das heißt, das ist auch so ein bisschen ein Märchen. Allerdings verliegt er sich dann in eine Frau und hat zum ersten Mal Glück in seinem Leben. Und plötzlich hat er keinen Erfolg mehr in seinem Job, weil die Leute plötzlich gewinnen, wenn er an den Tisch kommt. Das ist wirklich ein süßer Film, eine wirklich süße Tragikomödie, die auch deutlich düsterer ist, als es klingen könnte. Das ist keine klassische Romcom, sondern er hat schon so eine wirklich tragische Note. Und die beiden, unsere beiden Hauptfiguren, gespielt von William H. Macy und Maria Bello. Das sind die, die sich ineinander verlieben. William H. Macy spielt sowieso die Verlierer-Typen immer ganz toll. Das ist der, der in Fargo die Typen spielt, der seine Frau entführen lassen will. Also in dem Film, nicht in der Serie. Und die haben eine Sexszene und die ist ganz toll realistisch, weil sie so ein bisschen awkward ist, weil er so ein bisschen unbeholfen ist, weil er schon sehr lange keine Beziehung mehr hat. Ich glaube, er ist geschieden oder so. Und es ist einfach realistisch, weil es geht nicht schief, aber es ist halt so ein bisschen unbeholfen und ein bisschen tollpatschig dann auch. Und es ist einfach sehr sympathisch, weil es eben auch das zeigt, was halt auch beim Sex sein kann, dass man so ein bisschen Kommunikationsschwierigkeiten hat. Oh, magst du das jetzt? Ah, vorsichtig und so. Und das ist wirklich sehr schön gemacht. Das ist schön. Das, was ich übrigens eben unserem Film, den wir gerade besprechen, Blue Movie, so ein bisschen geben möchte positiv, das ist eben tatsächlich so ein bisschen Kommunikation und dann wird dann gesagt, wollen wir nicht mal die Stellung wechseln? Sie wirkt immer so ein bisschen latent genervt davon, ne? Also gerade er ist so, ach, komm, das sind wir halt, hier ein bisschen Nahtstellung, das ist doch gut, das ist doch gut. Und sie ist dann so ein bisschen, naja, ja, sollen wir jetzt vielleicht nicht mal was anderes machen? Ist überhaupt richtig drin? Was ist denn da los? Das ist schön. Also, das finde ich dann wiederum ein bisschen im Verdienst von dem Film. Also, das ist schon cool. Auch das ganze drum herum, dadurch, dass er einfach improvisiert ist, macht er natürlich das alles ein bisschen realistischer als in allen anderen. Sie reden über seine Erektion und so, ist es jetzt so weit? Na, lass mal gucken. Das ist halt auch dieses Shaken davor. Das ist halt auch schön, das gehört halt auch für mich zum realistischen Sex dazu, dass man davor einfach redet, man liegt nackt zusammen, man macht ein bisschen Quatsch auch, unterhält sich und das ist nicht so, eben nicht so wie ein Porno, warum liegt da Stroh rum? Warum machst du eine Maske auf? Aber Andy Warhol macht natürlich, dadurch, dass es ein Zwei-Stunden-Film ist, viel zu viel vorher, viel zu viel nachher. Also, ich würde keine drei Stunden mit jemandem vorher da irgendwo rumliegen. Also, ich habe die Zeit nicht mehr. Aber Ich denke, jetzt denke ich drüber nach. Ja, vielleicht doch. Ich weiß es nicht mehr. Aber nee, in der weiß ich nicht. So lange es gibt davor irgendwelche so wirklich viel, sehr explizit, aber sehr viel geshakert und dann doch nicht und dann doch und dann doch nicht und dann vielleicht doch so, weil die sind ja die ganze Zeit permanent kurz davor, weißt du? Das finde ich schon ein bisschen. Ja, das stimmt. Das hat auch diese Metaebene, weil sie irgendwie offensichtlich sich Gedanken drüber machen mit der Kamera und so. Das stimmt. Dazu kommen wir gleich, wenn wir zu den Pornos kommen nochmal. Genau, genau. Das heißt, du hast einen Platz drei. Oder Platz zwei, weil ich habe nur zwei. Oh, du hast nur zwei. Ich habe tatsächlich für realistische Sex-Szenen das erste Mal, ich habe keine Top 3 zusammen gekriegt. Meine Top 3 Pornos ist nicht so realistische Sex-Szenen, sondern ist einfach nochmal losgelöst davon. Verstehe. Okay. Ähm, für mich wäre sonst an einigermals realistischem Nymphomaniac. Oh, echt? Tatsächlich? Ja. Und was, wo er sie ganz am Anfang, wo sie entjungfert wird? Ganz genau kann ich gerade nicht sagen, welche Szenen. Aber ich fand Nymphomaniac tatsächlich ziemlich gut gemacht. Interessant. Also ich glaube, ich sehe, was du meinst. Ich finde, aber der Film ist auch so voll mit so stilisierten Sex-Szenen. Der hat so ein, zwei realistische. Ja, aber irgendwie Der hat auch so so eine stilisierten Sex-Momente. Also wenn sie zum Beispiel, das ist ja so eine Altherren-Fantasie, wenn sie diesen Fremden im Zug quasi zum Co-Job nötigt. Naja, aber aber ich muss schon sagen, dass ich auch Menschen kenne, also Frauen kenne, die dazu tendieren. Das ist jenseits, wenn das aus der Bubble. Naja. Tja, Flora. Mach mal ein bisschen diverser. Dann machen wir deine Bubble ein bisschen auf. Ja, sollte ich mal machen. Weil es gibt es, es gibt es alles. Nymphomaniac basiert ja nicht auf reiner Männer-Fantasie, sondern es ist ja tatsächlich auch etwas, was nicht von dahin zu weise nun tatsächlich einfach existiert. Und genauso zu Recht wie alle anderen. Das ist natürlich immer die Frage, wenn wir sagen, wir reden über realistischen Sex, worüber reden wir? Weil es gibt so viele Spielarten von Sexualität. Das ist es, ja. Und so viele verschiedene Interessen und was für den einen total bizarr ist, ist für den anderen ganz normal. Also keine Ahnung, egal, was jeden Fetisch betrifft. Tatsächlich sind das Sachen, also ich könnte zum Beispiel nicht sagen, was realistische Darstellung von Sanomasochismus in einem Film ist, weil ich einfach nicht wirklich die große Expertise habe, was das betrifft. Ja. Ja, insofern... Ich habe nur von Leuten gehört, dass das Fifty Shades of Cray keine realistische Darstellung von Sanomasochismus sein soll. Ich habe den Film nicht gesehen, aber ich ahne es auch. Na, der hat ja richtig Ärger ausgelöst, auch in der Szene teilweise, weil er die Szene falsch darstellt, weil er halt einfach eine sexuelle Spielart, die ganz stark auf Vertrauen basiert und auf Rücksicht und Respekt und so weiter, reduziert auf so ein krasses Machtgefälle, das so übergriffig ist. Also ganz viele S&Mler haben sich komplett falsch dargestellt durch den Film und sagen, ey, dieser Film schadet total unserer Kultur, weil so sind wir nicht. Und dieser Film wirft so ein komplett falsches Bild auf davon, wie wir unsere Sexualität leben. Shit. Na ja. Ja, insofern... Ich habe das halt bei Nymphomaniac jetzt mitbekommen, auch ich habe ihn gesehen und fand ihn ganz gut und habe das, was ich von anderen mit anderen darüber geredet habe, war es auch nicht völlig fernab. Was sagt das über meine Sexualität aus, dass der zweite, den ich gefunden habe, der einzige, den ich noch gefunden habe, was realistische Sexzene betrifft, auch so eine awkward Sexzene ist. Anomalisa von Charlie Kaufman. Der Animationsfilm, den Charlie Kaufman tatsächlich unmittelbar vor einem Thinking of Ending Things gemacht hat. Aus dem Jahr 2015 und da geht es auch, da gibt es einfach eine Sexzene, wo unser Protagonist mit unserer Protagonistin Sex hat und das auch so... Sie haben zum ersten Mal Sex miteinander und es basiert halt auch ganz stark darauf, dass sie sich drüber unterhalten, was sie mögen und was nicht so gut funktioniert und so weiter. Sie sagt dann mal, du spürst mir gerade wie mit dem Bein, mach das mal ein bisschen anders. Entschuldigung, es gibt einfach diese awkward Moments, die halt auch beim Sex passieren können. Dann Platz eins. Ich hab eigentlich gar keinen. Nein, ich wollte eigentlich, das hab ich ganz übersehen, das, was ich jetzt, ich hab immer nur drauf geguckt, ah, da sind noch welche. Das, was ich da eigentlich drin hatte, wollte ich als honorable Menschen bzw. dishonorable Menschen nehmen. Und zwar Alice in Wonderland aus 1973 glaube ich war das. Unsimulierte Sexzene, das ist ein Porno. Das ist ein Porno, ja. Und der ist eigentlich ganz süß. Der ist eigentlich ganz süß, aber er ist total verstörend. Das ist ein Porno Musical, wo Alice, also eine erwachsene Alice Darstellerin, um das gleich zu sagen, durch das Wunderland geht und dann diverse Figuren trifft und ihre Sexualität wird geweckt. Es ist halt gar nicht so lange her, dass ich den nochmal geguckt habe und ich hab halt vor, weiß ich nicht, mit Anfang 20 denn das erste Mal gesehen. Ja, das war ungefähr auch die Zeit, in der ich den gesehen habe. Und seitdem erinnere ich mich daran, dass wir kichernd und total fertig mit dem, also so mit Lachmuskelkater vor diesem Ding saßen und dann hab ich es mir nochmal angeschaut und ich glaube mir fehlten einfach die richtigen Leute, mit denen ich das zusammengucken, weil ich saß jetzt die ganze Zeit davor und dachte ähm, what? Was, was passiert da? Hä? Also ich mag diesen Film. Der ist in meiner Topliste der besten Porn aus der 70er Jahre gelandet. Geil, okay verstehe. Und zwar weil er wirklich so was naives Unbedarf des hat. Ja, aber Naivität und Sex ist irgendwie ne ganz komische Kombi. Das stimmt allerdings. Also das ist halt das, genau deswegen hat mich das ein bisschen sehr verstört teilweise. Eben wegen dieser Kombination. Er hat auch diese Musicalelemente oder? Jaja, jaja. Ja. Nein, das finde ich schon gut. Sexmusical, das sollte doch eigentlich voll dein Genre sein. Oh man. Tja. Das ist deine honorable, dishonorable? Ja, genau. Okay. Ich hab drei Filme mit unsimulierten Sexszenen, die ich wirklich gut finde. Wirklich gute Filme. Platz Nummer drei. Ist kein Porno. Bad Ways. Und es wird sich wieder so ein bisschen Schema offenbaren. Was ich gut finde bei pornografischen Filmen, es geht darum, dass eine jungerische Serin einen Film machen möchte, der von Sex handelt und in dessen Zentrum eine Sexszene steht, eine unsimulierte. Und sie lädt dann ihre Darsteller und ihre Darstellerin ein und verbringt ganz viel Zeit mit denen und die philosophieren darüber und diskutieren darüber, wie sie das machen können. Und es ist halt ein transparenter Film, weil es geht darum, wie wird ein Porno gedreht oder wie wird ein Sexfilm gedreht, wie kann man Sex vor der Kamera inszenieren. Und dann gibt's auch einen kleinen Plot, und zwar ist es so, dass der Darsteller, der Hauptdarsteller ist der Ex-Freund der Dreharbeiten. Und sie fühlt sich zu ihm während der Dreharbeiten stärker sexuell hingezogen. Und es ist eigentlich so ein Diskursfilm tatsächlich. Es wird auch mal Foucault zitiert. Es ist auch so ein bisschen prätentieus, könnte man sagen. Aus dem Jahr 2010 ein deutscher Film. Rolf Peter Kales, der Regisseur. Ein wirklich bannendes Drama, ein Metasex-Film, könnte man sagen, der sich eben beschäftigt mit der Frage, was ist authentisch vor der Kamera, was ist inszeniert, wie schaffen wir es überhaupt zusammenzukommen, um jetzt eine Sex-Szene zu drehen. Und er hat aber auch erotische Momente. Ein wirklich spannender Film, den ich nur empfehlen kann. Mir fällt gerade auf, dass ich mitbekommen habe, wie er nach Schauspielern gesucht hat für diesen Film. Oha. Ja, Pekal, ja. Oh. Hatten wir da drüber geredet, dass du das dann aber nicht machen willst oder war das mit jemand anderem? Ich, es war mit jemand anderem. Ah, ich weiß, okay, den Namen wollen wir jetzt nicht nennen. Ich erinnere mich, mit einer anderen Person geredet zu haben und diese Person hat gesagt, sie wurde vorgeschlagen und hat mit dem Regisseur, glaube ich, geredet. Und dann war klar, okay, hier wird unsimulierter Sex gezeigt und dann war das für diese Person ein No-Go und sie will das nicht drehen. Ich erinnere mich. Es ist ein guter Film daraus geworden und ich kann jeden verstehen, der sagt, ne, das will ich nicht drehen, weil es gibt halt einfach diese unsimulierte Sex-Szene in der Mitte. Und ne Masturbationsszene am Ende, aber tatsächlich nimmt wie bei so vielen Filmen, wo es irgendwie das zum Thema hat, nimmt der Sex einen relativ wenig Raum ein und der Film besteht vor allem eigentlich so ein bisschen aus Berliner Schuledialogen, so sehr langsam erzählt, ein bisschen improvisiert, ruhige Momente, wo gar nichts passiert. Spannender Film, ich hab ihn sehr gemocht. Okay. Mein Platz Nummer zwei, auch so ein Meter, aber nicht ganz so krass, Meter Häppchenweise aus dem Film, aus dem Jahr 2012. Ich glaub, ich hab ihn, ich hab ihn schon mal erwähnt. Ja, hast du schon mal. Von einer ganz tollen Regisseurin, die auch danach noch einen, einen richtigen klassischen Porno gemacht hat. Häppchenweise Häppchenweise ist von Maike Brochhaus und es geht darum, dass sie einfach fünf Leute zusammensetzt in einem Big Brother Zimmer quasi mit vielen Kameras drum herum, aber halt durch so Spiegel, dass sie die Kameras nicht direkt wahrnehmen und sie zusammendrehen und spielen dann Flaschentränen zusammen und die Prämisse des Films ist, lass uns doch mal gucken, was passiert. Sex ist eindeutig erlaubt. Legt los, macht mal was. Und es ist auch ein sehr bunt gemischt, sehr divers, also Heterosexualität, Homosexualität, das gesamte Spektrum ist da. Und ja, und es ist so spannend, weil man nicht genau weiß, was passieren wird. Das bleibt sehr lange offen, wie sexuell wird es überhaupt. Und dadurch hat er eine wirklich angespannte Erotik, aber er ist so süß und so zuckerweich inszeniert. Und ja, es kommt auch zu expliziten Szenen. Also es kommt zu so expliziten Szenen, dass man diesen Film nicht im normalen Kino zeigen könnte. Aber es ist wirklich ein schöner Film und es ist auch so ein utopischer Film, weil er eben dieses Ganze, was man in der Paune-Produktion ständig mitdenkt, dieser Druck, dieser Leistungsdruck, diese Angespanntheit und so, das lässt er alles weg, weil er sagt, macht was ihr wollt. Ihr müsst uns jetzt nicht diese drei Positionen zeigen für die Kamera. Ihr könnt einfach Spaß miteinander haben und wir gucken schon, wie wir das mit den Kameras hinkriegen und was wir dann davon zeigen. Und so läuft der Abend dann eben auch. Es ist halt kein, es ist einfach, es ist nicht, es passiert nichts, was man in einem normalen klassischen US-Porno sehen würde, sondern es passiert halt Sexualität zwischen Menschen auf unterschiedliche Art und Weise. Und in unterschiedlichsten Konstellationen. Es ist wirklich ein schöner und süßer Film, ein utopischer Gegenentwurf zum Porno. Sie hat ihn glaube ich post-pornografisch genannt, ihren Film. Aber ich würde ihn als Porno bezeichnen. Post-Pornografie ist fast schon zu prätentiös dafür. Was ist denn denn Post-Pornografie? Ja, genau. Das ist so wie Post-Horror. Das denken sich irgendwelche KulturkritikerInnen aus, um ein neues Wort zu haben, über das sie reden können. Mein Platz eins, ein Film, den ich erst vor kurzem gesehen habe, der aber mich echt umgehauen hat, der große vergängliche Hautfilm. Das ist auch so ein prätentiöser Titel, ne? Ja. Ich muss jetzt einmal kurz aufmachen, die Seite dazu. Es ist eigentlich so ein Independent-Film und es ist eine Mockumentary. Es geht darum, dass zwei Filmemacher ein Paar besuchen, das schon länger zusammen ist und sie wollen einfach Sex zeigen. Unsimuliert und sie wollen solange mit der Kamera da sein, bis es halt dazu kommt, um einmal wirklich realistisch zu zeigen, was im Bett passiert. Und dann sitzen die zuviel zusammen in diesem Haus und unterhalten sich und es gibt so eine vorsichtige Annäherungsszene von dem Paar. Also es ist alles gefaked, das ist kein Paar, das sind zwei Schauspieler, die das spielen. Und sie haben so ein bisschen was zusammen und dann passiert mal was auf Kamera, das ist total krass, weil es passiert dann halt nie so wirklich und dann haben sie keine Lust und dann sagen sie, ah ne, es funktioniert gerade nicht und so weiter und dann ist Black und dann sagt der Regisseur, an diesem Abend ging mein Kameramann oder mein Mitregisseur ins Bett und dann hatte ich mit den beiden Sex. Das ist so das erste wirkliches Sex-Ding. Es kommt aber irgendwann zum Sex und das ist ganz toll, weil sie kriegen es einfach nicht hin und dann inszenieren sie es. Und dann haben wir diese Sex-Szene, die halt irgendwie so 5-10 Minuten einnimmt, keine Ahnung, und der Kameramann der Regisseur, die die ganze Zeit drum herum laufen und sagen, ah wir müssen das noch ein bisschen mehr stellen, ich glaube, ich muss von da unten rein. Willst du noch näher? Können wir das ein bisschen anders machen? Und das ganze Konzept des Films, was der so aufgebaut hat, wird ad absurdum geführt, weil sie dann einfach ein Porno inszenieren und sie sind keine Profis, aber sie versuchen es halt trotzdem. Es ist großartig. Das ist so ein toller Meta-Kommentar zu der ganzen Industrie und auch zu diesem Versuch, Sex ungefiltert zu zeigen. Einfach weil klar wird, wenn ein Beobachter dabei ist, ist ein Beobachter dabei und du verhältst dich an, das funktioniert einfach nicht. Und dieses Scheitern großartig, fantastischer Film. Dauert nur ¾ Stunde. Das ist im Jahr 2012 auch deutsch. Ich hab 3 deutsche Filme in meiner Liste. Nicht schlecht, wow. Ausgerechnet bei Pornografie. Ein wirklich, wirklich großartiger Film, der eben vor allem gut wird dadurch, dass er diese Metaebene hat. Kann ich nur jedem empfehlen, der sich mit dem Thema befasst und wer keine Angst vor unsimuliertem Sex hat, sollte diesen Film gesehen haben. Wirklich, wirklich sehenswert. Ja, mir ist halt aufgefallen, dass ich tatsächlich eine Liste im Internet nicht gearbeitet habe, war einfach eine Liste unsimulierter Sex-Szenen. Ich hab keinen einzigen Film davon gesehen, außer eben Alice in Wonderland. Das ist halt überhaupt nicht bis zu mir groß durchgedrungen. Es gibt ja tatsächlich, es gab Ende der 90er, Anfang der 2000er, als diese New French Extremity aufkam, gab es ja diesen Trend, das dann Filme, Dramen, unsimulierte Sex-Szenen drin hat. Gaspar Noé hat das auch gemacht. Genau, Gaspar Noé hat das gemacht mit Love. Dann gab es die Regisseurin, die viel gedreht hat. Die hat Romance XXX gemacht. Das war, Moment, einmal kurz gucken, die Catherine Préjet, ne Préjard, Entschuldigung, ich sprech den Namen falsch aus, ne französische Regisseurin, die sich sehr viel mit Sexualität auseinandergesetzt hat und die hat diesen Romance-Film gemacht, der einfach auch unsimulierte Sex-Szenen drin hat, auch relativ wenige. Dann gab es mehrere Leute, die das gemacht haben, was auch relativ bekannt ist, ist dieser Film, ich muss es googeln, Brawn Bunny von Winston Gallow, wo ein Blowjob gezeigt wird unsimuliert. Ja, es gibt es einfach, es war auch einfach mal ein Ding, mittlerweile ist es wieder weniger ein Ding, es war einfach so im Zeitraum von 95 bis 2005 war es ein großes Ding, dass unabhängige Filme, Dramen, mit unsimulierten Sex-Szenen gearbeitet haben. Okay. Tja. Aber war auch natürlich nicht pornografisch, eben nicht diese Nähe, sondern einfach, dann haben wir halt mal einen Blowjob, dann sehen wir halt mal einen erigierten Penis. Und selten tatsächlich auch Erotik, sondern meistens ging es dann eher um sexuelle Verzweiflung. Übrigens, Lars von Trier. Antichrist. Das ist auch noch so einer. Genau, das Intro von Antichrist, aber auch natürlich bei Nymphomania gibt es auch diese Szenen. Jaja, genau. Da hat er das so gemacht, dass er die Schauspieler im Nachhinein am Computer mit Pornodarstellern zusammen gebracht hat. Ja, da gibt es diese ganz krasse Szene von Schaile Bauf, auf seinem riesigen Penis. Das ist eine ganz merkwürdige Szene, weil es irgendwie so ein bisschen falsch wirkt. So ein bisschen gefaked wirkt. Und sie haben auch ganz viel mit Prosthetics gearbeitet und so. Ja. Jaja. Aber tatsächlich, also ich würde mir wünschen, dass es mehr Pornos gibt, die halt wirklich versuchen, anderes zu machen. Die drei, die ich jetzt genannt habe, sind so meine drei Lieblingsbeispiele. Ich glaube, Erika Lust ist der große Name, der was Pornos betrifft, also vor allem was feministischer Pornos betrifft, der immer wieder aufplopft. Von ihr habe ich so zumindest ein, zwei Kurzfilme gesehen. Sie ist Dauergast mittlerweile bei Festivals, bei Pornfestivals und sie macht halt so einfach Pornofilme, die dann doch recht klassisch sind, aber bei denen einfach die weibliche Lust mehr im Mittelpunkt steht und die einfach nicht dieses herablassende Widerwertige haben, was man beim Mainstream-Porno so oft findet. Und es gibt mit Sicherheit noch ganz viel andere Regisseurinnen, die das machen. Ich kenne tatsächlich zu wenig und es ist auch wirklich schwierig, dann die Sachen zu finden. Also ich würde mir so was mehr wünschen, denn ich glaube nach wie vor, Porno kann wirklich große Kunst sein. Ja, dem Beweis muss es mir noch erbringen. Also ich meine... Schau dir mal Häppchenweise und den unvergänglichen an. Das sind zwei Beispiele für mich, wo Pornokunst wird. Und Badways weniger, weil das zu wenig Porno ist, um da reinzufallen. Na gut, okay. Okay, okay, okay. Und damit haben wir wieder Ende der 60er und Anfang der 70er, wo halt dieser Pornboom ausgelöst wurde. Dann wurde Porno plötzlich Mainstream-tauglich. Man darf wohl auch nicht zu groß dabei machen, weil es gab diesen zweiten großen Film, der wirklich schlecht ist, Deep Throat. Das war der Film, der diesen Pornoschick noch größer ausgelöst hat, das war zu Beginn der 70er Jahre. Und der lief halt einfach im normalen Kino und das ist auch sein einziges Alleinstellungsmerkmal, was das betrifft, weil das ist ein ganz, ganz schlimmer, klassischer Porno. Der ist auch nicht, der ist wirklich nicht guckbar. Da geht's darum, also die Story, und das ist ungefähr die Männerfantasy, die da bedient wird. Eine Frau wird von ihrem Arzt untersucht und der stellt fest, dass ihre Klitoris in ihrer Kehle sitzt. Und dass sie nur befriedigt werden kann, indem sie sehr tief, also Deep Throat, der Begriff ist mittlerweile so gängig geworden im Pornomilieu, sehr tiefe Plot-Jobs verteilt. Das ist ein schlimmer Film. Also wirklich kein schöner Film. Und die Entstehung drumherum ist wohl auch ziemlich schäbig, weil die Darstellerin selbst hat dann auch wohl nachzuprotokoll gegeben, dass sie sehr naiv war und sich darauf eingelassen und dass der Film doch einigen Schaden bei hinterlassen hat. Und dass sie es sehr bereut, diesen Film gemacht zu haben. Scheiße. Ja, es war tatsächlich, es war eine merkwürdige Zeit. Aber dieser Film wurde krass rezipiert. Die New York Times hat drüber geschrieben. Okay. Und dann haben ganz viele große Leute aus dem Kunstbereich gesagt, ja natürlich habe ich den Film gesehen und haben drüber diskutiert. Es war plötzlich über Pornografie geredet. Und dann gab es so einen kleinen Zeitraum Anfang der 70er Jahre bis Ende der 70er Jahre, wo unglaublich viele Pornos veröffentlicht wurden, die zum einen in großen Kinos gelaufen sind. Und das ist natürlich Warhols Blue Movie war da auch mit Auslöser. Der hat 3000 Dollar gekostet und hat das fünffache eingenommen. Also das war ein Riesenerfolg. Blue Movie war wahrscheinlich der erfolgreichste Film, den Andy Warhol jemals gemacht hat. Der brauchte auch nur ein Wochenende, um das irgendwie einzuspielen. Also ich meine 3000 Euro zu überbieten ist jetzt nicht so wahnsinnig schwer. Das stimmt allerdings. Und dann gab es viele Filmemacher, die ihren Anfang bei Porno genommen haben, die dann später auch andere Filme gedreht haben und die dann so ein bisschen da rangegangen sind mit, naja ich muss drei, sechs Szenen drin haben, das gibt das Studio vor. Aber ich habe so ein bisschen künstlerische Freiheit. Und dann gab es wirklich Filme, die versucht haben Surrealismus einzubauen, die versucht haben eine Komödie zu werden oder Musical, wie eben dieser Alice in Wonderland. Es gab Filme, die wirklich versucht haben Historienetend zu sein oder ein bisschen Science Fiction und Horror mit rein zu bringen. Und es war eine sehr schräge Zeit. Aber auf jeden Fall eine Zeit, die das Kino durchaus auch positiv beeinflusst hat. Einfach weil Sex enttabuisiert wurde auf der Leinwand. Und weil auch ganz viel drauf geguckt wurde, nochmal neu darüber nachgedacht wurde, wie arbeiten wir mit Sex, was wollen wir mit Sex machen. Und es sind viele schlimme Filme in der Zeit entstanden und auch alles so teilweise im Suspekten-Milieu und kriminelle Hinterleute, die das finanziert haben. Darstellerinnen, die kacke behandelt wurden und so weiter. Also das diese dunkel Ziffer an Schauspielerinnen, die keine schöne Zeit hatten. Bis zum heutigen Tag. Die Pornoindustrie ist einfach und das ist auch ein ganz großes Problem der Pornoindustrie. Du kannst eigentlich keinen Porno gucken, ohne dir Gedanken drüber zu machen, wie geht es den Leuten, die da vor der Kamera gerade performen und die keine Ahnung, egal ob es jetzt darum geht, dass der Krankheitsschutz nicht genügt, ob Leute mit falschen Versprechungen dahingelockt wurden, ob es Leute sind, die wirklich wenig Geld haben und halt irgendwie so aus Verzweiflung von der Produktion mitmachen. Es ist ein total schwieriges Thema. Und deswegen schätze ich sowas wie zum Beispiel Ari Kalus, die halt ganz transparent sagt, bei mir sind die Produktionsbedingungen andere. Und allein das macht ihre Filme halt schon besser. Weil es einfach nicht diese Schäbigkeit hat und nicht dieses unangenehme... Na gut. Ich bin gespannt, ob das Genre sich noch entwickelt. Vor allem in die Richtung, die du dir wünschst. Natürlich klar, Pornografie ist es auch egal, was man davon hält. Also ich finde auch Pornografie ein spannendes Feld. Aber selbst wenn man es für völlig unspannend und ganz unnötig hält, es wird immer eines der wichtigsten Themen dieser Menschheit sein. Ja. Sex ist immer da und wird auch immer ein Thema für Filme sein in der expliziten oder weniger expliziten Art. Und deswegen müssen wir uns dringend was überlegen, wie wir das Ganze humanistisch hinkriegen. Es ist tatsächlich schon viel Gutes passiert in den letzten Jahren. Es gibt ja in Berlin dieses Pornfilmfestival, das mittlerweile stattfindet. Und da werden halt einfach auch ganz viele feministische Pornos, queere Pornos und so weiter gezeigt. Es gibt einfach diesen Strang neben dem Mainstream. Und der Mainstream ist halt wirklich schlimm. Das, was alles diese Billigproduktion, die rausgeworfen werden und die auf diesen Pornseiten stattfinden und die alle nach demselben Schema sind und oft oft frauenverachtend, sehr männerzentriert und so weiter. Es gibt diesen Nebenstrang und der müsste einfach stärker werden und nochmal so einen Schub Richtung Öffentlichkeit kriegen. Und darauf hoffe ich, dass das mehr passiert. Und ich finde Andy Warhol mit seinem Film ist tatsächlich so ein, auch ein sehr früher Film, der es eben besser gemacht hat. Ja. Weil wir haben hier zwei Personen, also Viva und Luis, haben offensichtlich beide Spaß an dem Sex. Und es passiert auch nichts ohne Konzent. Man sieht einfach, wo es hinführt, wie es hinführt. Sie sind auf einer Augenebene, auf einer Höhe. Und naja, sie ist ein bisschen, sie ist genervt die ganze Zeit. Sie ist ein bisschen genervt, aber sie sagt das auch. Und sie macht auch Witze über ihn und macht auch Witze darüber und sie ist offensichtlich stark. Sie war ja einer von den Warhol-Superstars. Sie hat ja Andy Warhol so lange betränkt, bis er ihr sehr endlich mal eine Rolle in einem Film gegeben hat. Sie hat ihn offensichtlich gestalkt und ist auf einer Party, bis sie ihm hinterher gelaufen hat, sagt Andy, Andy, komm schon. Und dann sagt er, ja mein Gott, dann darfst du in die Factory. Und dann wurde sie aber auch tatsächlich ein richtiger Star in der Factory. Sie ist ja Janet Susan Mary Hoffman, um zumindest einmal ihren Geburtsnamen zu nennen. Und dann wurde sie Viva, mit Ausrufezeichen. Und Luis Walden war ja auch ein Schauspieler, der zig Sachen gedreht hat und bei Andy Warhol auch in der Factory rumgelaufen ist. Also es sind einfach zwei Menschen, die hier Sex haben, als diese Menschen und das ist schon mehr, als man Ende der 60er, Anfang der 70er in vielen Pornos gesehen hat. Einfach weil es Menschen sind, die Spaß am Sex haben, deren Sex nicht so gekünstelt wirkt, wo nichts so krass inszeniert ist auf die Nahaufnahme und auf die komische Männerfantasie, dass eine Frau noch Lithoris in der Kehle hat. Also Andy Warhol war durchaus Pionier, was das betrifft. Auch wenn der Film selbst nicht sonderlich erotisch ist. Ja, muss man schon sagen. Und auch nicht sonderlich gut gemacht ist. Er hat keinen großen künstlerischen Wert. Wobei ich beim Duschen oder was war ganz am Schluss, da gibt es so eine Stelle, wo ich gedacht habe ach jetzt guck ich Ihnen kurz gern zu, wie Sie einfach nur in der Gegend rumkichern. Irgendwas, aber ich glaube ich war einfach von dem restlichen Film verzweifelt genug, dass ich nach jedem Strohhalm zurückgeguckt habe. Es hat halt diesen gewissen Sympathiewerk, weil es einfach Menschen sind, die sich verhalten, wie sich Menschen verhalten. Ein bisschen awkward, ein bisschen albern. Sie reden halt unglaublich viel Müll. Sie sind sich dessen auch irgendwie bewusst teilweise. Was ich nicht verstehe ist, warum man nicht aus dem, du siehst, das Material kommt aus einem Kopierwerk, guckst du es an und denkst dir ja, überbelichtet, falsche Farben. Warum hat er keinen Schwarz-Weiß-Film draus gemacht? Hätte er machen können. Hätte einfach ein Schwarz-Weiß-Kopier davon ziehen können. Ich glaube, das war einfach die Art, wie Andy Warhol Filme gemacht hat. Es muss wohl Stunden, Hunderte von Stunden geben, von Andy Warhol Filmen, die noch gar nicht richtig gesichtet wurden, weil er hatte eine Kamera und dann hat er halt einfach angefangen und losgelegt und dann hat er jeden Scheiß gedreht. Das finde ich auch sehr sympathisch, auch wenn dabei nicht große Kunst entstanden ist. Aber wenn ich das mache, interessiert es keinen. Ja, natürlich. Andy Warhol hat es halt interessiert, weil er schon einen Namen hatte. Ja, so sieht es aus. Deine finalen Gedanken. Meine finalen Gedanken muss ich mir nicht angucken eigentlich, aber ich gebe dir gerne den Punkt, dass er Dinge beeinflusst hat. Die gebe ich ihm in anderen Bereichen allerdings mehr als im Filmbereich, die dazu geführt haben, dass andere Leute was draus gemacht haben. Nein, ich meine, Andy Warhol ist ein Künstler gewesen für sich und er war in der richtigen Zeit, also in seiner Zeit, genau der Richtige für das, was er gemacht hat. Ja. Punkt. Egal, was man davon hält, ob man sich das gerne anschaut, ob es ästhetisch wertvoll ist für einen oder nicht, er ist ein wichtiger Mensch für seine Zeit. Und allein dafür gönne ich ihm alles Glück der Welt. Ja. Ich glaube, das kann ich so unterschreiben. Ich habe jetzt auch noch mal drüber nachgedacht, wir hätten über diesen Film eigentlich reden können, ohne den Film zu gucken, was letzten Endes vor allem um den Impact geht, den er hatte, weil es um den historischen Kontext geht und das finde ich alles super spannend. Aber der Film selbst ist tatsächlich jetzt nicht ein Film, wo ich sagen würde, das ist total sehenswert. Na toll, jetzt habe ich zwei Stunden. Wer gibt mir jetzt zwei Stunden wieder zurück? Naja, aber du kannst jetzt sagen, du hast diesen Film gesehen und du verstehst den Kontext. Ja, okay. Und das ist ja auch schon was wert. Also wie gesagt, der Kontext ist super spannend, sowohl was das künstlerische von Warhol betrifft, die Art Filme zu machen, als auch was den beginnenden Porno-Boom betrifft. Schnitt. Plor kommt, klingelt bei mir, ich habe ein Porno gedreht. Vergrüsselte Bilder, nichts ist zu sehen ordentlich. Plus, wir können endlich abhacken, ja, jetzt haben wir auch ein Porno gemacht. Jetzt haben wir wirklich fast alle Genres durch. Okay, Kinderfilme Ja, stimmt. Merkwürdig, das jetzt zu sagen. Oh, fuck man. Also wir überlegen noch, welche Chance wir haben. Es ist folgerichtig, auch Sex werden Kinder und dann braucht man Kinderfilme. Das stimmt. Das ist sehr wahr. Also wir werden drüber nachdenken, was für Genres uns noch fehlen, aber ich bin froh, dass wir hinter den Porno einen Haken machen können. Ich finde, wir brauchen viel obskurere Genres. Oh, sehr spezielle Genres. Forderst du mich gerade heraus? Ach du Scheiße, nein, hätte ich bloß nicht gesagt. Okay, wir sehen uns. Wir hören uns. Erstmal einen Moment Pause machen, dann machen wir den zweiten Film und für nächste Woche kannst du dir dann allen möglichen Scheiß ausdenken. Ich bin auf das Schlimmste vorbereitet nach diesem Film. Hervorragend. Bis gleich. Bis gleich. Welcome back. Willkommen zurück zu einem zweiten Teil der Liebesfilm-Folge. Es wird jetzt deutlich romantischer und weniger sexuell. Wir haben jetzt den Film Only Lovers Left Alive von Jim Jarmusch. Du hast ihn schon mal gesehen. Aber wie lange ist das her? Ich werde ihn gesehen haben. Also ich habe ihn nicht im Kino gesehen. Aber das heißt dann, als er rausgekommen war, auf DVD wahrscheinlich. Ich gehe davon aus, 15 Jahre dürfte es wahrscheinlich her sein. So um den Dreh. Nein, der Film ist erst 2013 rausgekommen. Dann ist es 5 Jahre her. Dann ist es noch gar nicht so lange her. Das ist nämlich gar nicht so lange her. Ich kann uns ja mal in den Film ein bisschen einführen. Auf ins Gefecht. Wie viel gefechter sein wird, ist so eine Frage. Du hast das letzte Mal angedeutet, dass du den Film mochtest damals beim ersten Gucken. Ich bin mal gespannt, ob du ihn immer noch magst. Only Lovers Left Alive erstaunt mich immer wieder. Ich vergesse immer wieder, dass der Film von 2013 ist und nicht 1973. Ich bin jedes Mal überrascht, Tom Hiddleston zu sehen, der auch damals schon Loki war. Und freue mich über den analogen Charme, der dieser digital gedrehter Film versprüht. Es geht um ein Vampir-Paar, das... Naja, das... Hier komme ich schon ins Straucheln, denn wenn man einen Plot sucht, wird man Schwierigkeiten haben, einen richtigen zu finden. Es ist ein ruhiger Film, ein kraftvoller Film. Um das ewige Leben und was man damit anfängt, aber das auch fast nur nebensächlich, implizit. Denn hauptsächlich geht es um die Leidenschaft zur Kunst und Kultur und natürlich die ewige Liebe. Ach ja, die Liebe, die Liebe. Während dein Take, Plore, auf die Liebe sehr geschwätziger Sex zu sein scheint, ist meiner sehr viel epischer und schweigsamer und ruhiger, gesetzter, vielleicht leidenschaftlicher, erwachsener. Was meinst du? Das ist ja unfair, dass du sagst, das wäre mein Take auf die Liebe. Nicht nur, dass ich würde auch sagen, Only Lovers Live the Life ist deutlich der erotischere Film von den beiden. Und das ist mir jetzt beim zweiten Schauen nochmal aufgefallen, vielleicht weil ich unmittelbar davor den Movie geguckt habe, was für eine unglaubliche Erotik dieser Film versprüht. Cool, oder? Das ist halt krass. Was für eine coole Erotik. Ja. Wir haben vorhin drüber geredet über Musicals und du hast gemeint, oh nicht schon wieder Musical. Aber dieser Film hat sehr viel von einem Musical oder sagen wir mal von einem Musikfilm. Ja, genau. Weil er ist die ganze Zeit getragen von diesem coolen, lässigen Rock'n'Roll. Kann nochmal sagen, Jim Jarmusch ist einfach einer der Regisseur mit dem besten Musikgeschmack ever. Ja, eigentlich ist er Rockstar. Und dieser Film ist permanent getragen von der Musicalität, die er hat. Es gibt so viele Szenen, in denen gar nicht geredet wird, in denen wir einfach sehen, wie unsere beiden Hauptfiguren einfach sich bewegen zu Musik, packen, lesen, rumhängen miteinander. Und es ist großartig. Also ich liebe diesen Musicalfilm. Er ist, er hat so eine tolle Ästhetik, er hat so viel Stil. Das ist krass, nicht nur in der Ausstattung, in der Kamera, sondern auch in den Dialogen so viel Stil und in dem Zitat, was er, er zitiert ja, das ist ein einziges Zitat, das riesige Ding. Man wird wahrscheinlich nur so 10% davon wirklich erhaschen, oder zuordnen können oder sowas. Was er da alles reinpackt ist unglaublich. Genuss und auch so ein Dekadenzfilm, weil er behandelt natürlich auch ganz viel diese Lebensübertrüssigkeit. Wir haben hier zwei Genießer innen, aber gleichzeitig ist zumindest der eine. Adam ist ja so eigentlich komplett lebensübertrüssig. Und man hat so das Gefühl, er hat schon alles gesehen und die Menschheit nervt ihn einfach nur noch. Und er flieht sich so ein bisschen in seinen musikalischen Eskapismus, aber eigentlich hat er keinen Bock mehr auf diese Welt. Was die ganz große Frage aufmacht, die machen wir jetzt gleich auf, wenn man so lange lebt, und der soll ungefähr 600 Jahre alt sein, während sie irgendwie sehr viel älter ist auch noch. Aber es wird nicht im Film gesagt, sondern Jim Jarmusch hatte seinen Schauspieler dann und den ganzen Crewleuten so ein bisschen erzählt, was er sich da vorgestellt hat. Es wird sowieso wenig Hintergrundgeschichte erzählt. Was ich ganz super finde, ganz großartig. Aber natürlich, wie man das als ordentlicher Filmemacher macht, man hat seine eigenen Backstories im Kopf und möglichst auch den Schauspielern gegeben. Und die sollen halt irgendwie so, 600 Jahre ist er alt und sie irgendwie über 1300 Jahre alt oder was, keine Ahnung. 2000? Oh ja, es ist schon 2000. Und worauf wollte ich hinaus? Was ist, wenn man so lange lebt? Was ist, wenn man so lange lebt? Hat man diese Leidenschaft? Er hat ja anscheinend eine Leidenschaft für Musik. Ja. Und die scheint ja schon sehr, sehr lange zu bestehen. Wie lange kann man so eine Leidenschaft aufrechterhalten? Das habe ich mich gefragt. Ja, das ist auch eine spannende Frage. Offensichtlich, also zumindest, wenn es nach Jarmusch geht, sehr lange. Ja. Weil es wird ja immer mal wieder so in kleinen Bits angedeutet, dass er viel gemacht hat, dass er viele Künstler und Künstlerinnen beeinflusst hat im Laufe seines Lebens. Und er hat ja offensichtlich, zumindest was das betrifft, hat man noch nicht genug davon. Er hat diese unglaubliche Liebe zu Gitarren. Er ist Rockstar. Also Star ist schon zu viel gesagt. Er zieht sich halt zurück, weil er keinen Bock auf die Menschen hat, aber seine Musik wird offensichtlich gespielt und sorgt dafür, dass ganz viele Leute neugierig auf ihn sind, was er ganz schrecklich findet. Ja, weil deswegen plötzlich Leute vor der Tür stehen, was ihn wirklich plot bewegend beeinflusst. Also er zieht dann ja weg. Aber diese Musik scheint ihm halt zu geben. Und ich finde, dieser Film macht es ganz toll, diese Gegenüberstellung von diesem gewissen Übertrust, den es gibt. Und auch diese gewisse Langeweile, diese Envie, diese Melancholia hat. Aber verbunden eben doch mit dieser Lust am Genuss, am einfachen Genuss. Es ist ein Genussfilm, ein Genießerfilm auch. Und ich finde es ganz toll, wenn er schon anfängt, der Film sagt schon ganz viel. Dieser Plattenteller, der sich da dreht. Das Bild, was sich dreht im Topshot über ihr, da sind Bücher irgendwie um sie drumrum drapiert und sie liegt da in ihrer Leidenschaft der Literatur wohl. Und er liegt da mit seiner Gitarre, glaube ich. Und auch dieser drehende Topshot und schon hast du mit der Musik drunter liegt die Atmosphäre des ganzen Films geatmet und sie weiß schon, wo es lang geht. Auch diese großartige Verbindung, die so oft Distanz und gleichzeitiger Nähe basiert. Weil sie ist in Tangier und er ist in Detroit. Und das finde ich auch sehr, sehr spannend, weil das gar nicht so erzählt wird groß, aber man hat sofort das Gefühl, die sehen sich Jahrzehnte nicht. Bis sie sich dann wieder, weil sie sich sorgt um ihn, kommt sie und kümmert sich um ihn. Und die sind halt ein Paar. Und sie haben natürlich, es ist ganz okay für sie, weil sie haben ein ganz anderes Zeitgefühl als wir, weil sie eben so lange leben. Und dann ist es auch okay, wenn man sich mal ein Jahrzehnt nicht sieht. Das ist halt so wie für uns, wenn man mal eine Woche Urlaub hat voneinander. Das Geheimnis einer Ehe, man sieht sich nicht. Ja, ist krass. Und das atmet dieser Film sofort von der ersten Minute an. Diese Langsamkeit und dieses einfach im Moment sein und dann irgendwie auch vergessen, dass schon wieder fünf Jahre vergangen sind. Das ist krass. Und wir haben immer diese meandernde Kamera, die durch den Raum schwebt und über sich schwebt, ihre Gesichter einfängt und sie tatsächlich auch im Nichtstun einfängt. Der Film besteht aus ganz vielen Nichtstun. Unabhängig davon, ob man es allein macht oder ob man es zusammen macht. Ohne, dass der Film den Faden verliert und das ist oft bei Filmen, die versuchen einfach nur Nichtstun darzustellen. Also im Blue Movie passiert wesentlich mehr Zeug und Nichtstun, aber man hat keinen einzigen Faden. Übrigens noch mal zu der These, die ich vorhin gebracht habe, dass ohne Blue Movie diesen Film nicht gäbe. Wenn man sich in Jim Chamos Biografie ein bisschen umschaut, dann war er sehr früh begeistert von der Poesie der Beatniks und aber auch vom Experimentalfilm und es gab ein Kino, ein Independent Kino, in dem er als Jugendlicher ein und ausgegangen ist, das experimentelle Filme gezeigt hat, unter anderem auch Chelsea Girls von Warhol. Und wenn wir uns Chamosch angucken, so als Typ mit diesen hellen Haaren und so ein bisschen schüchtern in sich gekehrt, da spüre ich so leichte Warhol Vibes. Ich möchte meine These noch mal unterstreichen. Diesen Film gäbe es nicht ohne Blue Movie. Lass uns Andy Warhol Jim Chamosch mal anrufen. Andy Warhol tut nichts mehr. Ich glaube Jim Chamosch würde uns zustimmen. Ja vielleicht. Ich gebe es zu. Aber er schafft es natürlich hier viel besser eine Stimmung einzufangen, weil er einfach Filmemacher ist und Andy Warhol war kein Filmemacher. Er macht das aber auch schon seit 30 Jahren, wenn man sich die ersten Filme von Chamosch anguckt, die sind noch so ein bisschen mehr, ein bisschen dreckiger, ein bisschen roher und ich halte mal drauf und lasse mal die Dialoge einfach laufen. Was ganz spannend ist, weil dieser Film ist, wenn man sich so die Vita von Warhol anguckt, ist natürlich auch schon so ein Ergebnis, wo er irgendwie hingelaufen ist. Immer ästhetischer, immer poetischer. Er ist auch schon so ein kleiner Höhepunkt in der Chamosch Vita. Also ich kann es nicht ganz einsortieren, weil ich die Chamosch Filme nicht alle so präsent habe jetzt im Kopf, aber ich erinnere mich, dass ich jedes Mal, wenn ich gehört habe, dass es ein Jim Chamosch Film war, den ich ja gerade gesehen habe, dass ich gedacht habe okay, ja, ja, ja, gut, gut, okay, cool. Man erkennt sie auch immer wieder. Man erkennt Chamosch's Handschrift, diese ruhige Erzählweise, diese coole Lässigkeit, diesen Blick für Kleinhumor. Es ist kein Film zum lauten Lachen, aber er hat diese Schmunzelmomente und hat auch immer wieder dieses Augenzwinkern drin. Ja. Und wenn man jetzt mal auf diese Filmemacher- Schiene weiter redet, er wollte ja eigentlich Film, auch Film drehen, analog. Ging aber nicht wegen, er hat sowieso sie über sieben Jahre gewartet, bis er das machen konnte, weil ihn einfach keiner Geld geben wollte dafür. Und dann ausgerechnet bei uns in Deutschland NRW, die Film Förderanstalt in NRW, haben ihm sieben Millionen gegeben dafür. Ich hab das Film, ich hab ihn geguckt auf meinem Beamer und saß mit offenem Mund da, als der Abspann ging, gefördert durch, what the fuck? Ein Hoch auf die deutsche Filmförderung. Total krass, man. Und dann hat er mit der, mit der Arri Alexa der gedreht. Genau, er hat mit der Arri Alexa Plus gedreht. Und das Geile ist, und das möchte ich einmal, also kurzer Pro-Tip an alle, die anfangen jetzt gerade Filme zu machen, die irgendwie großes Bedürfnis nach guten Kameras haben, aber nicht genug Geld dafür haben. Also kein Geld, es ist immer noch viel Geld. Aber es gibt diese Arri Alexa Plus auf eBay, weil es eine alte Kamera ist, auf eBay für 10.000 Euro. Das ist günstig für eine Kamera. Das muss unserem Publikum dazu sagen. 10.000 Euro klingen viel. Ja, aber es ist richtig sportbillig für eine Kamera. Deswegen leihen sich die meisten Filmemacherinnen Kameras aus, wenn sie drehen. Ausgelehnt. Aber wenn man, wenn man, also natürlich kann die Arri Alexa Plus nicht alles das, was wir heute gerne in der Kamera haben möchten. Sie dreht glaube ich nicht in 4K und sie dreht nicht in 250 frames per second für Zeitlupen, die irgendwie bombastisch sind. Aber sie produziert ein so tolles Bild, weil Arri Alexa einfach eine gute, es ist eine gute Marke. Und dann hat er auch noch mit Linsen gedreht. Da kostet auch eine so 6.000 Euro. Und die kosten normalerweise halt auch 50.000 Euro pro Linse. Und das ist schon krass. Und für so knapp 20.000 Euro kann man sich was zusammenlegen, was richtig, richtig, richtig gut aussieht. Was diese Ästhetik hinkriegen kann. Was diese Ästhetik hinkriegen kann. Wenn man das Talent von Jamo schafft. Ja, naja, gut, brauchst eine gute Ausstattung, brauchst einen guten Lichtmenschen. Da müssen wir gleich weiter technisch reden. Entschuldigung. Das Krasse ist ja tatsächlich, dass es in diesem Film gelingt. Dieser Film wirkt nicht wie ein digitaler Film. Überhaupt nicht. Total analoge Wipes. Es ist unglaublich geil. Aber es hat viel mit der Ausstattung zu tun. Und es hat viel mit dem Licht zu tun. Und auch mit den Linsen, muss man sagen. Und die haben, dadurch, dass es eben um dieses Thema der Unsterblichkeit, die kennen halt ein Haufen Künstler von vor 500, 600, 700, 800 und so weiter Jahren. Das ist sogar ganz persönlich, mit dem sie dann gleich am Anfang das Gespräch führt. Genau. Mit Marlow. Aber da müssen wir später zu kommen. Entschuldigung. Und das heißt, sie haben sich mit der Kunstgeschichte auseinandergesetzt und überlegt. Alle Departments haben sich überlegt, wie kann man damit arbeiten. Das Licht hat sich das überlegt. Die haben sich Gemälde von Caravaggio angeschaut und so. Und haben geguckt, wie fällt das Licht bei Caravaggio? Wie können wir das übertragen? Da gibt es ein paar Szenen, die das besonders richtig machen. Zum Beispiel die Sterbeszene von Marlow, die total Caravaggio ist. Und die Ausstattung wirklich geguckt hat, wie scharf ich es, zu erzählen, dass jemand 500 Jahre Zeit hatte, Sachen zu sammeln. Und da liegt halt ein Instrument von vor 100 Jahren neben einer Fernbedienung, die er gestern gekauft hat. Und irgendwie noch ein 500 Jahre altes irgendwas, woanders. Und das ist so krass. Alle Bilder, die in diesem Film sind, atmen. Diese Reichhaltigkeit der Kultur über so viele Jahrhunderte. Ohne dass es weckt wie ein Antiquariat. Das weckt einfach wie jemand, der halt Zeug hat. Und alles macht Klack, Klack und alles hat einen Geräusch. Heutzutage ist ja alles so leise. Aber das, was der zu Hause hat, wenn der seine sein Antiquitis Studio anschmeißt, das macht alles und Klack und hier und da. Und seinen Generator, den er sich gebaut hat, für seinen Stromversorgung auch. Total krass zusammengebasteltes Zeug. Und er behandelt es nicht wie ein Antiquariat, sondern das sind einfach verschiedene Dinge aus verschiedenen Zeiten. Es ist auch ein bisschen messy. Es ist Chaos. Und da kann halt auch dieses wirkliche Sammlerstück, das 300 Jahre altes, kann einfach neben einer aktuellen Billiggitarre liegen. Genau. Das ist super. Ganz toll gemacht. Ich habe ein Interview mit dem Typen gelesen, der die Ausstattung gemacht hat. Das klang auch so begeistert von ihm. Und diese Begeisterung habe ich jetzt auch gerade so. Und man sieht es auch in den Bildern. Wenn man die Ausstattung sieht, allein die Ausstattung in diesem Film, die ist so viel goldwert. Die macht so viel aus von der Atmosphäre. Wahnsinn. Und dann hat er es eben auch geschafft, also Jarmusch, das so zu inszenieren, dass es alles so in sich ruht und dass man das alles so genießen kann. Und dass er das nicht so hektisch durchgeht und durchrennt und das ist alles überhaupt nichts wert, sondern man kann sich so gut drauf einlassen. Und die Gravitas von diesen ganzen Dingen kann sich einfach entfalten. Ich finde es ganz toll. Auch weil er diese ganzen Vampirklischees erstmal komplett zur Seite kloppt. Genau. Und es wird ja nicht ein einziges Mal das Wort Vampir benutzt. Also es ist halt ja gar nicht Thema. Es geht ja darum geht nicht. Das einzige Wort, was irgendwas bezeichnen soll, ist andersrum die Zombies. Das sind wir. Wir sind die Muggel, also die Zombies für die. Dann sieht man ja auch relativ am Anfang schon, wie sie sich aus der Blutbank das Blut holen. Also er holt sich das von einem Arzt. Der Dr. Watson heißt das. Genau. Und dann trinken sie ihre Blutkonserven und es ist schon klar, wir haben hier nicht unsere klassischen Vampire, wie man sie kennt. Und es geht gar nicht so darum zu erzählen, wie ein Vampir versucht zu überleben, sondern es geht einfach um die Persönlichkeiten und um die Gefühlslage dieser beiden Personen, die im Zentrum stehen. Genau. Also einmal wirklich den Vampir ernst zu nehmen und darüber nachzudenken, was hat das für Implikationen, wenn man so lange lebt. Und nicht den Mythos des Vampirs groß auszusprachen. Wie blickt man auf die Welt? Wie geht's Ihnen? Nicht wie sehen wir sie, sondern wie sehen Sie uns? Wie sehen Sie die Welt? Genau. Und daran erkennt man auch, und dazu ist es wieder folgerichtig, dass er nicht dieses Silver Bullet nimmt, sondern eine aus Holz, dieses Silbern, wie man Vampire tötet mit einer silbernen Kugel. Das ist eine sehr neue Erfindung, die in diese Saga erst irgendwie, weiß ich nicht, in den 20er, 30ern eingeführt wurde. Vorher war es Holz, eindeutig Holz. Ja, der Holzfall, ne? Ja, und er nimmt halt, bestellt sich halt so eine Holz Bullet und nicht aus Silber. Adam und Eve. Sehr biblisch. Ja, aber so das ist nicht gedacht. Das hast du wahrscheinlich auch rausgefunden. Jim Jarmusch meinte, er hätte so kurz bevor die Dreharbeiten angefangen haben, hat er gemerkt, oh, Moment mal, da gibt's ja auch was in der Bibel. Das könnte falsch verstanden werden. Scheiße, jetzt ist es zu spät. Was will er eigentlich zitieren damit? Er will eigentlich, ich hab's ihm aufgeschrieben, mach du. Von Mark Twain stammt das ursprünglich. The Diaries of Adam, Adam and Eve, was wirklich eine Satire ist, ich kenn's nicht. Ich kenn's auch nicht, ich hab versucht es zu finden. Es liegt daran, dass es anscheinend nur sehr selten, also es ist nicht richtig publiziert worden in der kompletten Fassung. Es gibt immer so Teile, die irgendwo mit drin hängen, aber so richtig eine komplette Fassung gibt's wohl irgendwie nur selten. Und Mark Twain hängt auch als Bild bei Adam, viele Bilder da hängen. Ah, da müssen wir auch die Persönlichkeiten. Ok, Spiel, folgendes Spiel. Oh nein, jetzt mach nicht Spot des Stars. Ja, wen hast du denn erkannt? Wirklich? Du gehst doch mit der Kamera rüber und natürlich das erste was passiert in deinem Kopf ist doch Wen erkenne ich da? Oder? Hab ich tatsächlich nicht gedacht. Das hast du nicht gemacht? Ich dachte tatsächlich nur, wow, das sind aber viele bekannte Menschen, ah, interessant. Ich hab, ich hab, es war auch, es war vielleicht zu schnell um zum Suchspiel zu werden und jetzt hab ich auch die Namen schon vor mir liegen, deswegen ist das total beeinflusst von dem, was ich hier gerade lese. Ich weiß es auch. Also Kafka ist, weil Kafka einfach ein sehr prägnantes Gesicht hat, an Kafka ist mein Auge kleben geblieben. Und Edgar Allan Poe finde ich ist auch sehr markant. Ja. Und Richard Wagner auch. Ja gut. Und natürlich, weil es einfach der Stil gebietet ist, Johann Sebastian Bach, der ganz klar, ne, also nach diesem Porträt halt, klar. Aber dann, wir können jetzt Name-Tropping machen, ne, er hat da Jimi Hendrix hängen und Billy Holiday und John Coltrane und Franz Schubert und Gustav Mahler und Bruce Lee und Basta Keaton. Es ist diese wunderbare Mischung, das lieb ich an Jamosh auch total, aus Popkultur und diesem schrecklichen Wort E-Kultur. Die U-Kultur und die E-Kultur, ne, das ernsthafte und das unterhaltsame. So eine bescheuerte Auseinanderseite. Und bei Jim Jamosh, also vor allem auch in diesem Film fließt das komplett ineinander über. Das vermeintlich Triviale mit dem vermeintlich kulturell wertvollen, es gibt keine Grenzen, keine Unterschiede. Da kann eben auch, können Baudelaire, Austin und Samuel Beckett neben Bruce Lee und Basta Keaton und Harpo Marx hängen. Ja, vor allem Marx, weil der hier wirklich der Blödeltyp überhaupt schlechthin ist, noch schlimmer als Basta Keaton. Basta Keaton ist ja gar kein richtiges Blödel im Vergleich zu den Marx Brothers. Ja, und dann Rodney Dangerfield hängt auch nicht, da ist mir nicht aufgefallen, aber der ist ja noch noch blödeliger überhaupt, das ist ja der Blödler schlechthin. Das ist gar nichts. Oh Gott, der ist, oh, pass auf, Rodney Dangerfield ist der Poentenmacher. Wie heißt denn der Deutsche? Es gibt so einen Deutschen. Fips Asmussen. Genau, Rodney Dangerfield ist der amerikanische Fips Asmussen. Ach so, scheiße. Also würde ich so sagen, ich weiß nicht, ob Fips Asmussen sich von ihm hat inspirieren lassen, aber das Bühnenprogramm von Rodney Dangerfield ist auch so, da kommt eine Poente nach der anderen. Okay, wow. Na gut. Und dann natürlich die klassischen Chamusch-Leute, Neil Young, Iggy Pop. Seine Leute, mit denen er zusammen gearbeitet hat. Was schön ist, also guckst du ja als Tom Waits den Film an und freust dich, dass du damit hängst. Ja, auf jeden Fall. Schön. Ja, und dann sagt er auch noch im Film eigentlich, ich hab keine Heroes. Und da hat er die ganze Wand voll. Sie sagt irgendwann zu ihm, ich hab mit Christopher Marlowe geredet, den du so total verirrst und ich weiß nicht genau, wie sie es sagt, aber es gibt diesen Moment, wo sie sagt, mit Christopher Marlowe hab ich übrigens auch geredet, du bist doch so ein Fanboy von dem. Und der versucht sich zurückzuhalten und sagt, ich hab keine. Ich hab keine Helden. Und ist das nicht fantastisch, wie die beiden spielen? Um jetzt nochmal kurz auf unsere beiden Protagonisten zu sprechen zu kommen. Götter gleich. Tilters Wynton, also für mich ist es so, wenn Tilters Wynton im Film mitspielt, dann nominiert die auch meistens diesen Film. Und ich will jetzt Tom Hiddleston nicht schlechtreden, er spielt das fantastisch. Aber Tilters Wyntons ist einfach wahnsinn. Es ist von der ersten Sekunde an, in der sie im Bild ist. Auch mit dieser krassen Perücke, die sie hat. Weißt du, was sie für Perücken hat? Ziegenhaar. Die haben hier Ziegenhaar mit reingemacht, die haben extra für alle so, damit die Haare so richtig wild sein können, aber wieder Zeug reingebaut. Wahnsinn. Das ist halt krass. Und sie schaffen was ähnliches, was das hatten wir ja vor Kurzem in Doctor Sleep schon gelobt, diese Zeitlosigkeit in den Charakteren, dass sie so gleichzeitig alt und jung wirken. Das schafft Jamoschi auch sehr gut. Dass sie wirklich irgendwie zeitlos, alterslos wirken. Das ist wie bei Orlando. Orlando ist auch so eine ganz zeitlose Figur und auch geschlechtslose Figur am Ende, wenn man das so will. Und Tilters Wynton, genau Orlando, Tilters Wynton. Krass. Sie ist einfach so unfassbar gut. Ich frage mich, wie sie das macht. Diese Präsent, diese Ausstrahlung, diese Coolness. Wahnsinn. Und trotzdem, Entschuldigung, Tom Hiddleston, ich will dich nicht übergehen, auch grandios. Ja natürlich, Tom Hiddleston, ich habe ihn auch mich auch sehr gefreut. Der sollte ja eigentlich sollte das jemand anders spielen. Jetzt habe ich das hier gerade nicht. Michael Fassbender. Ja genau, Michael Fassbender. Der hätte das bestimmt auch ganz gut gemacht. Der passt gut in das, was ich mir vorstelle von der Figur. Absolut. Aber irgendwie, der hat da anscheinend dann andere Sachen zu tun oder so. Und Tom Hiddleston spielt das einfach grandios. Das ist ein bisschen Loki vorweg, genau. Er spielt ja Loki schon. 2011 hat er mit Loki angefangen zu spielen und dann 2013. Das ist nach Loki. Ja, das ist nach Loki. Wahnsinn. Okay, dieser Film, das kommt auch dazu, dieser Film ist so zeitlos vom Gefühl her. Deswegen habe ich auch vorhin gesagt, das ist 15 Jahre her, weil er könnte ebenso aus dem Jahr 2005 sein. Er hat so etwas krass zeitloses an sich. Total krass. Oder 90er könnte er auch sein. Deswegen habe ich ja am Anfang gleich gesagt, dass ich mich jedes Mal wundere, wenn ich das so sehe, weil ich denke, hä, was? Den gab es da schon? Und das stimmt ja nicht. Allerdings gibt es natürlich Hinweise, weil sie hat ein iPhone, wenn sie mit ihm telefoniert. Ja, klar. Und das finde ich total geil. Sie hat das iPhone und er hat alles irgendwie verbunden mit seinem alten Röhrenfernseher, der da steht. Das ist total, das ist so, mein Herz wird so angesprochen davon, von diesen Anachronismen. Ich liebe das und wenn ich ein bisschen mehr Verständnis für Technik und Zusammenlöten von Zeug hätte, würde ich sowas auch haben. Das ist unglaublich. Skype über den Röhrenfernseher, das hat schon Stil. Ja. Irgendwie hat er da wirklich eine ganz tolle Welt zusammengeschustert. Also der Ausstatter mit Jim Jones zusammen. Und wenn sie so distanziert sind, man merkt einfach schon diese Nähe, die sie zueinander haben, in diesen spärlichen Dialogen, wo sie ihn fragt, was los ist und dann halt so rauskommt, dass er wirklich so diesen Lebensüberdruss hat. Und da ist schon eine krass spannende Nähe zwischen ihnen, eine krasse Intimität und das wird noch stärker, wenn sie dann später zusammen sind, wenn sie zum ersten Mal zusammentreffen, seit keine Ahnung wie langer Zeit. Also dieses sofort Vertraute zwischen den beiden ist halt wirklich wahnsinnig toll, weil du dann gar nichts mehr erzählen musst. Du musst sie nur einmal im Raum zusammen sehen und du weißt alles. Da brauchst du einfach Schauspiele, die das irgendwie bringen und die bringen das beide super mit. Dieses Karge zusammen rumhängen, die spärlichen Dialoge, sie machen eigentlich nicht viel, sie hängen miteinander rum, sie diskutieren ein bisschen über die Menschen. Er findet die Menschen ziemlich doof. Sie versucht irgendwie so ein bisschen Anwalt für die Menschen zu spielen und dann fahren sie halt rum miteinander und er zeigt ihr Jack Whites Haus. Das ist so geil, weil es geht um Jack White, nicht etwa um Shakespeare oder um weiß ich nicht, sondern es geht um Jack White und sie ist total beeindruckt. Das ist so geil. Und wenn sie überhaupt losfliegt, was packt man, wenn man auf Reisen geht? Sie packt den Koffer voller Bücher. Dann können wir das nächste Namedrop machen. Endgame von Summer Beckett. Don Quixote. Cervantes. Die anderen Sachen sagen mir nicht so viel. Metamorphosis von Franz Kafka noch. Jules Verne. Die anderen Sachen sagen mir gerade nicht. David S. de Foster Wallace. Madame Bovary von Flaubert. Und Infinite Chess, genau Infinite Chess ist mir vor allem ins Auge gesprungen, weil das damals relativ neu war. Das ist ich muss jetzt einmal kurz gucken von wann das Buch ist, aber das ist ein relativ junges Buch von oh, um einen Moment kurz gucken. Ah nein, doch 1996. Das war gar nicht mehr damals. Ja, also das ist toll, dass sie als erstes erstmal Bücher packt und nicht irgendwo Kleidung oder sonst irgendwas, sondern das ist ihre Leidenschaft. Und das ist schön. Seine Leidenschaft die Musik. Ihr seht sie auch lesen, ne? Und das ist ja auch einfach Kultur. Das ist so die Liebeserklärung von Jarmusch an Kunst und Kultur über die Jahrhunderte und diese Richness, die da drin steht. Da gibt es auch diese wirklich coole Montage, bevor sie dann losfährt, wo sie zuerst packt und dann tanzen sie, quasi getrennt voneinander. Und dann packt sie und dann liegt sie im Bett und liest wieder. Während des Packens halt einfach ein Buch gegriffen und jetzt erstmal nochmal ein bisschen lesen. Ja. Schön, ne? Ach. Ja, und dann in seiner Wohnung machen sie im Prinzip genau dasselbe. Sie hängen halt rum, sie essen Blut am Stiel. Das ist so süß. Null negativ, weil das besonders gut ist, offensichtlich. Ja, und nicht so kontaminiert ist von dem ganzen Zeug in der Moderne. Und das ist spannend, dass er aufmacht, dass eben modernes Blut eher krank macht und dass da irgendwie ein Haufen durch Toxide genau, einfach die im Blut der Menschen inzwischen sind und deswegen das nicht mehr so geil ist. Und das eben auch schwierig macht und das ist halt der Plot am Ende, ne? Schwierig macht einfach so jemanden auf der Straße zu überfallen ist halt gefährlich eigentlich. Ja. Könntest dir was einholen. Und das ist halt das Problem mit Christopher Marlowe dann. Und jetzt können wir mal über Christopher Marlowe reden. Ja, Christopher Marlowe. Ach, John Hurt ist so ein toller Schauspieler. John Hurt ist fantastisch in dem Film. Ach. Wie schafft Jim Jarmusch das so geile Leute zusammenzubringen? Das ist so geil. Und von Anfang an hat er schon, weil seinen frühesten Film hatte er schon Tom Waits dabei. Wahnsinn. Wahnsinn. Oh, ich bin so neidisch. Ich will auch. Und Christopher Marlowe ist ja so eine ganz, ganz mysteriöse Figur der hänglichen Literaturgeschichte. Ende 20 war der, als er gestorben ist irgendwie ganz mysteriös, oder? Ist er? Ja, ist er. Oder war es nicht doch William Shakespeare? Das ist geil. Der Film macht das so auf. Er geht so auf diese alte, diese mystische Geschichte, dass Marlowe eigentlich gar nicht gestorben ist, sondern, weil Marlowe direkt davor, bevor Shakespeare seine ersten großen Stücke geschrieben hat, ist Marlowe gestorben. Das passt so geschichtlich plötzlich, so zufällig passt das zusammen. Und so wird natürlich gemutmaßt, dass Marlowe gar nicht gestorben ist, sondern sich das Pseudonym Shakespeare zusammengezogen hat. Ja, es gibt wohl auch unterschiedliche und sich widersprechende Geschichten von seinem Tod. Okay. Also Marlowe, ob er jetzt erstochen wurde in einem, von einem Nebenwohler oder ob er in einem betrunkenen, in einer Schlägerei totgeschlagen wurde, während er betrunken war. Du hast das bestimmt gerade vor dir. Die Jahreszahl 1500 irgendwas? Moment, das muss ich ganz kurz gucken. Also sein Tod wird datiert auf 1593. Genau, und Shakespeare ist kurz danach in Erscheinung getreten. Und es gibt tatsächlich diese sehr lebendige Verschwörungstheorie, dass Marlowe einfach keinen Bock mehr hatte Marlowe zu sein und dann eben zu Shakespeare wurde. Was ich ein bisschen, ich weiß nicht, keine Ahnung, warum sollte man das als Marlowe? Nein, das ist einfach Bullshit. Aber es ist eine schöne Geschichte. Es ist eine schöne Geschichte. Und darauf stürzt sich jetzt Jarmusch und sagt, okay, Marlowe ist Vampir geworden und hat dann sich eben aber eben Ghostwriter für Shakespeare. Nicht er ist Shakespeare, sondern eben einfach als Ghostwriter. Er hat Hamlet geschrieben für Shakespeare und so. Das wird dann irgendwie einmal aufgemacht. Was ich sehr süß finde, weil es auch eine schöne Geschichte ist und eine schöne Szene, weil er ja auf dem Sterbebett ist am Ende und dann nochmal darüber redet. Und weil es auch so en passant passiert. Dieses ganze Name-Tropping und diese Rückgriffe auf die Kulturgeschichte, die sie beeinflusst haben, das wird immer so im Vorbeigehen. Es wird nie groß drauf gehauen von der Geschichte, sondern sie sagt halt mal zu ihm, hey, du hast doch dem geholfen, das zu schreiben und er hat das für seins ausgegeben, was soll das? Ja, und er sagt natürlich, das habe ich ihm gesagt, dass er das machen soll, weil Adam heißt er, der wollte halt diesen Fame nie, was man auch von Anfang an verstehen kann. Der als zurückgezogener, total sensibler der weltübertrüssiger Vampir, der keine Lust auf die Aufmerksamkeit hat. Und er hat ja auch seinen Handlanger, den Ian, der in der Handlung später nochmal eine etwas größere Rolle spielt. So tragisch. Der ihn total anhimmelt und der versucht die Öffentlichkeit von ihm fernzuhalten. Das wäre so eine Figur für mich gewesen, den hätte ich spielen können. So einer, der so Fanboy ist und der irgendwie total lieb und süß. Der aber ahnt, in welchem dass er sich da mit jemanden sehr großen eingelassen hat, aber nicht so richtig weiß, wer es eigentlich ist. Und Adam bringt ihm das Maximum an Respekt gegenüber, was er einem Menschen gegenüber bringen kann. Für einen Zombie bist du ganz okay. Und dann kommt halt der, um eine Geschichte tatsächlich zu erzählen, Jamus sich überlegt, jetzt kommt noch die Schwester zu Besuch. Ava. Die dann weiß nicht, was ist das? Das ist so eine Bratze. Die ist so cool. Ich finde sie tatsächlich total sympathisch, weil sie ist natürlich exaltiert und sie sind beide total genervt von ihr. Also Tom Hiddleston, Adam noch deutlich mehr als Eve. Aber ich finde sie gar nicht so schlimm, weil sie ist irgendwie niedlich, sie ist klar ein bisschen lauter als sie, aber sie ist jetzt auch nicht krass exzentrig extrovertiert, sondern sie ist einfach so, sie hat auch so eine gewisse Eleganz in dieser exaltiert halt die ganze Zeit. Sie ist halt irgendwie die 16-Jährige unter denen. Ja genau. Ich will was erleben, ich will das machen, ich will das machen, ich will den aufsaugen. Und sie überredet sie dann ja auch tatsächlich zum Konzert zu gehen. Hey lass uns noch ein bisschen Party machen. Was soll das hier? Lass uns nicht nur rumhängen. Und es ist so geil, bevor sie kommt, reden sie schon über sie. Ah, ich habe mit meiner Schwester geträumt und dann sagt er ja ich auch und Marlo auch. Anscheinend versucht sie ihr Kontakt zu uns aufzunehmen. Und sie wird so ein bisschen aufgebaut wie der der Villen der Geschichte, die jetzt kommt und alles durcheinander. Und dann ist das aber so eine so ein Girl, weißt du? Ja. What? Ich finde sie irgendwie, ich finde sie charmant, sie hat so was Unberechenbares. Ja. Aber sie hat auch so was charmant, niedliches, auch das was dann, sie sorgt halt wirklich für das Chaos, weil sie in dieser Nacht dann Ian aussaugt. Ja und die Gipsen kaputtmacht. Und das hat mir wirklich weh getan. Ja. Diese Gitarre, oh mein Gott. Und er sagt das am Anfang gar nicht, dass es eine Gipsen ist. Sie tötet Ian. Die Gitarre. Ach was sonst. In der ersten Szene, als die Gitarre zu ihm kommt, die Gipsen, wird gar nicht gesagt, dass es eine Gipsen ist, wenn ich das richtig verstanden habe. Aber ich habe die ganze Zeit gedacht, das ist doch eine Gipsen. Und ich habe keine Ahnung von Gitarren. Warum habe ich Ahnung von Gitarren? Und dann sagt er am Ende, das ist die Gipsen. Und ich dachte, hä? Warum weiß ich das? Und dann dachte ich, okay, dann habe ich den Film zehn Jahre nicht gesehen, aber naja nicht zehn Jahre, aber und dann fällt mir das wieder ein, warum ist mir das hängen geblieben von all dem, was in diesem Film passiert. Ich mag tatsächlich seine trockene, genervte Art, wie er darauf reagiert. Ja. Weil er ist schon, also er macht ihr deutlich, dass er das Kacke findet, was sie da macht. Aber es ist halt auch eher so ein Frank Ian. Ja genau. Es ist so ein bisschen, naja, so viel Wert war es dann noch nicht, aber es ist schon nervig. Und ihre Entschuldigung ist so niedlich. Sorry. Er war so süß. Es tut mir leid. Oh Mann. Also es ist typisch für Vampire eher nervig, aber nicht wirklich wichtig. Ja genau. So. Und ich fand es wirklich traurig, weil dieser Ian so ein unschuldiger, lieber Charakter ist. Ja. Aber die Gitarre. Die Gitarre. Die ist halt von 1903. Das geht nicht. Das kannst du nicht machen. Och Mann. Aber es fällt mir oft auf, dass ich in Filmen, wenn es um Verschandlung oder Zerstörung von Kunst geht und gleichzeitig noch irgendein Menschenopfer passiert oder sowas, irgendwie man stirbt, dass ich mehr mit der Kunst mitleide als mit dem Menschen. Ja, da bist du ja voll auf der Linie mit Adam, weil der ist ja wirklich genervt von den Menschen. Wie gesagt, so Ian sagt, für einen Zombie bist du ganz okay. Ist so ein Maximum an Lob, aber eigentlich hat er keinen Bock auf die Menschen. Dass das Blut giftig ist, dass man von dem Blut sterben kann, das ist natürlich auch immer so eine Spiegelung von seiner Genervtheit von den Menschen, die ihm einfach alle auf den Sack gehen. Was ist eine Gibson-Wert von 1903? Keine Ahnung. Versuchst du das jetzt rauszufinden? Ja, ich bin gerade in England im Gitarrenforum. Ich kenne mich halt überhaupt nicht aus mit Gitarren. Ich frage mich immer wieder und ich glaube, dem Zuhörer geht es ähnlich oder schlimmer, weil ich ja auch noch so Pausen rausschneide. Wie du es schaffst, während wir reden, auch noch auf Ebay oder so irgendwie Gitarren zu zu erforschen. Also wir reden hier von einem Wert von eher so 10.000 Euro. Das hast du jetzt wirklich rausgefunden? Ich bin auf Reverb.com, da wird eine Akustikgitarre von Gibson aus dem Jahr 1903 geführt für 9.690 Euro in gut erhaltenem Zustand. Die konnte ich mir kaufen. Ja, aber warum? Ja, aber ich dachte, das wäre viel schlimmer. Offensichtlich, aber es ist glaube ich auch weniger finanzielle und mehr der emotionale Wert der Gitarre. Und da gibt es einen Forum, wo sie darüber diskutieren, wo sie sagen, wo auch jemand eine Gibson-Gitarre zeigt und da sagen sie eher so 7.000 Euro. Ich finde es tatsächlich das Schönste, also ich habe wenig Ahnung von Instrumenten und von dem Wert, den Instrumente und Material haben. Das ist tatsächlich das schönste Instrument in dem Film, ist für mich diese Ute, die sie ihm schenkt. Ganz am Schluss, diese türkisch-arabische Gitarre mit diesem Hals, der gebogen ist einmal. Die ist toll, das stimmt. Ich weiß gar nicht mehr, wie er reagiert. Er freut sich auf seine Art. Also so, wie er sich über sowas freuen kann. Ja. Und da kommen wir auch zu dem einen Moment, der so ganz toll ist. Sie reisen ja dann, weil zu viele Leute an dem Haus dann ankommen, reisen sie zu ihr statt zu ihm, weil er in seinem Haus nicht mehr sein kann, weil er Angst hat vor diesen Zombies. Oder einfach zu genervt davon ist und sich wahrscheinlich dann wirklich irgendwann umbringen würde. Und dann nimmt sie ihn mit zu sich und dann sitzen sie irgendwo in den Straßen und dann irgendwo in einem Café spielt einfach Musik. Und da ist eine Frau, Jasmin heißt sie, eine Musikerin, die tatsächlich relativ erfolgreich ist, die sie dann in den Filmen eingebaut haben. Die einfach nur ihren Song singt. Und der ist so, so gut. Und der zieht das halt einfach durch. Es wird nicht in vielen Filmen wird dann so ein Musikstück auf eine Minute runtergekürzt oder eine halbe. Aber ich glaube, das ist wirklich volles Musikstück, glaube ich. Und wie sie da singt und die stehen da und gucken sich das an und es ist einfach so Genuss in dem Moment. Jasmin Hamdam, libanesische Sängerin. Es ist toll. Es ist einfach eine schöne Szene. Wirklich toll. Das Besondere an dieser Szene ist ja auch, dass sie überhaupt nicht deplatziert. Diese Genussszenen, wir haben öfter diese musikalischen Szenen. Der Film ist ständig unterbrochen von Szenen, in denen einfach Musik läuft und nichts passiert. Vielleicht sehen wir Leute, wie sie sich zur Musik bewegen. Oder wir sehen die Kamera, wie sie sich durch einen Raum zu der Musik bewegt. Aber sonst passiert da nicht viel. Und keiner dieser Momente wirkt deplatziert. Ich finde auch nicht, es gibt auch keinen Moment davon, der den Film langatmig macht, sondern wir wohnen einfach einem schönen Stück bei und wir genießen es, dieser Sängerin zuzuhören und wir sind einfach drin. Wir sind in diesem Moment in diesem Café und hören ihr zu. Das ist in jedem, also jede dieser Sequenzen, die dieser Film hat, sind einfach dazu da, für uns als Zuschauer einfach mitzuerleben, was, also natürlich macht das jeder Film, dass wir mit erleben, was die Hauptcharakter ergeben. Aber in diesem Fall ist es mehr wirklich für uns, ihren Leben zu spüren und nicht in einem Plot beizuwohnen. Und das finde ich toll an dem Film. Deswegen bist du jetzt einfach zu dieser Szene gesprungen und es ist vollkommen egal, dass sie kurz vorher Ian, der Tod ist, in Säure aufgelöst haben. That certainly was visual. Yeah, that was certainly visual. Weil er da irgendwie sehr erlöst sich in Asset auf und das ist natürlich auch nicht schön. Aber das sind nicht die wesentlichen Szenen. Das Chaos, das Ava in ihr Leben bringt, das sind alles nicht die wesentlichen Szenen. Die wesentlichen Szenen sind, wenn sie da zusammensitzen, Musik hören und Blut am Stiel essen. Oder eben, wenn sie in diesem Café sitzen und Jasmin zuhören, wie sie dieses Lied singt. Jim Jarmusch wurde ja gebeten, nachdem im Drehbuch doch ein paar Action-Szenen waren, dass er doch ein bisschen mehr Action-Szenen einbauen soll. Als Reaktion hat er die Action-Szenen, die drin waren, auch noch rausgenommen. Sehr gut, Herr Mann. Sehr geil. Ja, also der Film lohnt sich allein schon wegen der ganzen kulturellen Richness, die da drin ist. Die ganzen Zitate und dieses ganze leicht angeteaserte Hier und Da und ein Gefühl dafür zu bekommen, wie und eine Begeisterung wieder zu spüren für die Menschheit, was sie geschaffen hat an Kunst und Kultur und wie man die erleben kann, ohne dass man jetzt sagt, das ist das, das ist das und das ist das, sondern einfach ein Gefühl, nur ein pures Gefühl dafür zu haben, was auf dieser Welt passiert ist. Und deswegen finde ich auch geil, dass es eine Detroit ist und das andere auf der anderen Seite der Welt. Und dass man mehrere Kulturen sozusagen erleben kann. Und auch das macht dieser Song eben von dieser Frau, von der Jasmin da drin, das so trägt so bei zu dieser Reichhaltigkeit. Ich glaube, dass er auch etwas Beispielartiges hat, weil er findet eben in klar abgesteckten Räumen statt, eben seine Wohnung in Detroit, diese Bar, in der sie sind, ihre Wohnung und eben die Cafés dann nachher in Tangier. Also er ist trotzdem ein sehr kosmopolitischer Film. Ja, genau. Allein dafür lohnt es sich. Und dann natürlich für die kleinen Side-Notes, wie zum Beispiel einen dänischen Passport, also einen dänischen Ausweis auch noch hat, auf dem der Name Loki, was Loki heißt im Grunde, also Referenz auf seine Rolle beim Marvel Universe. Und er ist so weit weg von diesem Loki, ne? Er spielt eine ganz eigene Rolle von weltübertrüssigen Rock'n'Roller mit leichter Punk Attitüde, aber auch sehr relaxed, sehr cool. Der Film versprüht die ganze Zeit so eine unfassbare Coolness. Also wirklich Klischee-Coolness. Wir hatten irgendwann in einer der letzten Episoden hatten wir eine Top 3 coole Typen und alle Figuren in diesem Film könnten da auch landen. Und die Unsterblichkeit teilt sich ja der Vampir hier mit Loki, den er hier anzieht in seinem Ausweis. Und die Unsterblichkeit haben wir ja dann jetzt, wenn wir schon bei den Top 3 sind, einmal als Top 3 für uns. Wollen wir? Das war ein sehr komplizierter Übergang. Wir hätten noch einfach den Jingle reinwerfen können. Top 3, wir sind der unsterblichen Charakter in Filmen. Ich liebe es, wenn das gut gemacht ist. Das hat so eine Magie, die Film einfach, dafür ist Film gemacht. Ich glaube, wir haben schon mal über Unsterblichkeit auch ins Mikro geredet und haben beide gesagt, dass wir uns total für die Unsterblichkeit entscheiden würden, wenn wir die Wahl hätten. Oder für das lange Leben. Also die Frage aufkommt, oh das könnte ja langweilig sein. So nein, ich will lange leben. Ich will alles mögliche, ich will alles lernen, ich will alles, ich will vor allem auch wissen, was in 500 Jahren die Welt aussieht. Meine Güte. Ja, vielleicht entweder die Zeitreisen oder die Unsterblichkeit. Irgendwas von beiden muss noch passieren in meinem Leben. Ich nehme eher die Unsterblichkeit. Ja, ich auch. Hast du Honorable Mentions? Ich muss glaube ich anfangen, ne? Du musst anfangen. Ich habe vor allem eine Türklingel. Das war Johannes Türklingel. Er wird das jetzt wieder komplett rausschneiden. Damit bloß keine Länge entsteht im Podcast. Vielleicht lässt es aber auch einfach drin, wenn er jetzt drüber hört. Wir wissen es nicht, wir werden das erfahren. Die Lücke war zu lang, Kloah. Vielleicht schneide ich auch nur die Lücke raus. Ja, das ist noch merkwürdiger. Ich habe zwei Honorable Mentions. Ne, zwei Honorable Mentions. Eine, weil wir es einfach schon drin hatten, weil wir schon sehr lange und breit über diesen Film geredet haben, Orlando. Ja, super, ganz tolle Wahl. Einmal zumindest erwähnt, es gibt eine Episode, da reden wir sehr lange von Sally Potter's Orlando aus den 90ern, eine Verfilmung von einem Roman von Virginia Woolf. Ganz toller Film. Wo Tilters Wynton, die Hauptrolle, spielt und durch die Jahrhunderte reist und zwischendurch auch mal das Geschlecht wechselt. Sie beginnt als junger Edelmann und endet als erfolgreiche Schriftstellerin in unserer Zeit. Toller Film, auf jeden Fall sehenswert. Und meine zweite Honorable Mansion hat es ganz knapp nicht reingeschafft, weil es irgendwie wenig Träume vom ewigen Leben erfüllt. Der Tod steht ihr gut. Eine wirklich... Nein, kennst du nicht? Doch, ich glaube schon, aber das ist ewig her. Moment. Death Becomes Her, eine wirklich, wirklich, wirklich düstere, zynische Komödie von Robert Zemeckis, in der... Der hat was Zynisches gemacht? Meryl Streep und Goldie Horn als verfeindete Freundinnen einen Unsterblichkeitsdrang kriegen, der ihnen ewig Schönheit verspricht. Und ihre gemeinsame Love Interest ist Bruce Willis, der einen ziemlich abgefuckten, altwirkenden Schönheitsjugend spielt, der dann so ein bisschen an sie gebunden ist, weil er muss sie halt fixen, wenn irgendwas kaputt geht. Sie sind unsterblich, aber ihnen können trotzdem was passieren und dann fällt Meryl Streep die Treppe runter und dann dreht sich der Kopf einmal um 180 Grad und dann muss er den wieder gerade rücken und muss das alles retuschieren, damit man diese Spuren am Hals nicht mehr sieht. Genau daran erinnere ich mich. Goldie Horn kriegt von Meryl Streep ein Loch in den Bauch geschossen mit einem Gewehr. Das muss dann auch zugenäht werden. Okay, ich glaube, wenn du mir jetzt den Film nach und nach erzählen würdest, ich würde mich komplett erinnern. Geil! Okay, ja. Die Special Effects sind nicht so gut gealtet, aber waren damals sehr beeindruckend. Und es ist aber eine wirklich schöne schwarze Komödie, die auf jeden Fall sehenswert ist. Okay. Mein Platz 3. Soll ich mal noch eine machen? Ja, bitte. Ich würde gerne als honorable mention pauschal Dorian Gray reingeben. Welche Version? Genau, das ist halt das Ding. Es gibt Verfilmungen, gute Verfilmungen, schlechte Verfilmungen. Ich kann sie nicht ganz genau auseinandernehmen. Aber Dorian Gray als Figur ist einfach großartig. Ja, auf jeden Fall. Also es ist einfach eine tolle, sehr, sehr spannende und mal mehr abgefuckt und mal weniger abgefuckte Version von seiner Unsterblichkeit. Großartig. Also spannend. Sehr, sehr spannend. Was hätten wir noch? Ich würde gerne noch Himmel über Berlin mit reinhauen. Der Engel, der sich entscheidet, auf der Erde zu sein. Und da rumläuft, also Wim Wenders in At It's Best. Sehr poetischer Film. Sehr schöner Film. Wenn wir die Bilder schöner machen, können wir die Welt schöner machen. Und nur, wenn ihr euch das worauf er anspielt, mal anhören wollt. Welche Episode war das? Die erste Episode. Die erste? Da reden wir über Schlingensief, 100-jähriger Hitler. Und Schlingensief macht sich da doch über Wim Wenders ziemlich lustig. Der bei der Preisverleihung, ich glaube, es war Berlinale, vielleicht auch Cannes, zu Himmel über Berlin gesagt hat, wenn wir die Filme schöner machen können, können wir auch die Welt schöner machen. Ich glaube, es war Cannes. Aber oder? Ja, ich glaube schon. Ja, war wahrscheinlich ein internationales Filmfestival, weil er redet Englisch auch, oder? Ja, aber Berlin ist auch ein internationales Festival. Aber da hätte er es auf Deutsch gesagt, wahrscheinlich. Vielleicht, ja. Okay, das, das, das, jetzt weiß ich, welche ich habe. Und zwar als honorable Menschen, muss jetzt noch herhalten, Highlander. Nur honorable Menschen, weil ich überhaupt nicht weiß, wie ich reagieren würde heute, wenn ich den Scheiß sehe. Ich glaube, es ist totaler Trash. Aber als Kind mochte ich es total. Ich hab's geliebt. Mein Platz 3. Dein Platz 3? Ja. Und mir geht's ähnlich, es ist schon sehr lange her, dass ich den gesehen habe. Ich hab ihn auch geliebt als Kind und ich hab ihn als total episch in Erinnerung, weil er reißt halt eben durch die Jahrhunderte. Und ich bin auch durch die Jahrhunderte geschnitten. Und ich kann mir auch vorstellen, dass der Trash-Faktor, wenn man ihn heute sieht, deutlich höher ist. Wäre vielleicht mal was, was man rewatchen könnte. Oh, Highlander-Rewatch. Oh, oh, ich glaube, wir würden so in den Boden versinken. Ja, das Schlimme ist, weil Highlander gibt's ja diese ganz schreckliche Serie. Ja, stimmt. Und diesen noch viel schrecklicheren zweiten Teil, der wirklich, wirklich, wirklich, wirklich, wirklich übel war. Ich hab sie alle gesehen. Nee, nach dem zweiten Teil, die Serie hab ich nicht komplett gesehen, nach dem zweiten Teil war für mich Schluss, weil Highlander 2 gehört zu den schlechtesten Filmerfahrungen, die ich je hatte. Oh, okay. Der war wirklich übel. Boah, war der schlecht. Wahnsinn. Oh, man. Also, aber nicht mal The Room schlecht, dass man sich irgendwie lustig macht. Doch, ich glaube, man kann sich auch viel drüber lustig machen, aber vor allem blöd. Okay. Wenn man irgendwie, also vor allem, wenn man den ersten Teil gesehen hat und fand das cool, diesen Mythos um die Highlander, dann wird so eine Geschichte drum herum gesponnen, dass sie vom anderen Planeten kommen und dann bäh. Okay. Richtig mies. Okay. Mein Platz 3 wäre, ist jetzt ein bisschen eng aneinander alle, Platz 3 jetzt wäre Claire Bennett aus der Serie Heroes. Heroes war eine Serie, die ich sehr geil fand, irgendwie als sie rauskam, ist eine ganze Weile her, da geht es einfach wirklich um, naja, Leute, die plötzlich feststellen, sie haben Superheldeneigenschaften, was auch immer, und sie ist halt unsterblich. Und ich fand die Serie einfach großartig. Irgendwann hat sie sich selbst überholt, weil sie sie halt immer mehr darum kreiste, versucht hat, immer noch mehr Geschichten zu erfinden, die nicht nötig waren, hat nach der ersten zwei, ersten zwei Staffeln oder so hat sie sich auserzählt eigentlich. Das war der Mystery Boom Mitte der 2000er, so kurz nach Lost war das. Ja, ja, genau. Und was ich besonders geil fand, war die Figur des Villains, der eigentlich, der von einem Uhrmacher oder sowas abstammte, und der in der Lage war, die Fähigkeiten der anderen anzunehmen, indem er versteht, wie es funktioniert. Also wie ein Uhrmacher, der in das Uhrwerk reinguckt und sieht, ah, dieses Zahnrad muss da hin, das muss da hin, das muss da hin, und dann kann er die Fähigkeiten der anderen absaugen und für sich benutzen. Was ein ziemlich crazy Villain ist. Ja. Und dann gibt's halt Leute, die nicht sterben können, Leute, die in die Zukunft reisen können, Leute, die von einem Ort in den anderen können, Leute, die in einem sonnambulen Zustand Zeug zeichnen, was irgendwie gedeutet werden muss, aber die Wahrheit darstellt. Solche Sachen. Okay, ich hab die ersten Folgen davon gesehen, weil ich so ein bisschen die Hoffnung hatte, ein zweites Lost zu sehen und hab's dann ausgemacht nach einiger Zeit. Nee, Lost wird's also nicht ersetzen können, weil's auch eine ganz andere Bedürfnisse des Zuschauers befriedigt. Lost ist aber auch schlecht gealtert, wenn man das heute guckt. Ja, interessant, Superhelden sind natürlich so die klassischen Projektionsfiguren, auf die man seine Wünsche und Träume projizieren kann. Vor allem, wenn sie unsterblich sind. Also, ich bin ganz viel auf Superhelden gestoßen bei der Recherche und hab dann aber gedacht, naja, das... Jeder Superheld, viele Superhelden, vor allem im Marvel-Universum, sind unsterblich. Also Thor und... Ja, Loki. Und der Bösewicht eigentlich auch. Thanos. Ja, Thanos, glaube ich. Oder? Ja. Eigentlich auch so ein... Ich wüsste es nicht genau. Ja, mein Marvel-Wissen ist auch nicht so ausgeprägt. Ich hab keinen Superhelden in meiner Liste. Superman ist natürlich so der Klassiker, der ist, glaube ich, auch ganz unsterblich. Und trotzdem gibt's zu jedem zweiten Superhelden gibt's einen Tod- und Wiederauferstehungskommi. Okay, was ist denn bei dir sonst noch? Also mein Platz zwei, weil mein Platz drei war ja Conor McLeod von Highlander. Mein Platz zwei kommt jetzt... Jetzt hab ich nur noch Serien drin. Lustigerweise. Okay. Mein Platz zwei und ich musste ihn einfach mit reinlegen. Was ist eigentlich der Moment gewesen, an dem wir zu Serien übergegangen sind, als respektable Plätze für diese Top-3-Listen? Du hast mich am Anfang immer gescholten, wenn ich eine Serie mit geformt habe. Nachdem wir die Filme schon so abgegrast haben. Und es gibt halt gute Serien. Hier geht's also auch aus. Ich bin ein bisschen beruhigt. Mein Platz zwei ist Kenny aus South Park. Oh mein Gott, der killt Kenny. Die klassische Figur, die immer sterben muss und in der nächsten Folge wieder lebendig da ist. Und in späteren Staffeln bekommt Kenny ja tatsächlich so eine Lore, warum er unsterblich ist und was für ein Schicksal. Und das ist auch ein Schicksal. In einer epischen Folge, wo Superhelden gegen das Böse kämpfen, erfährt Kenny, warum er unsterblich ist und warum er, wenn er getötet wurde, gezwungen ist, wieder aufzuerstehen. Davor stirbt er aber immer wieder millionentode und kommt immer wieder zurück ins Leben und keiner erinnert sich, dass er tot war. Das ist sein Schicksal. Ich liebe Kenny. Ich liebe auch South Park. Also was Zeichentrickfiguren betrifft, Gibt es seit wieviel Jahren? Und keiner von denen ist überhaupt gealtert? Darauf warte ich übrigens die ganze Zeit, dass mal eine Zeichentrickserie rauskommt, die das macht, was andere Serien gezwungenermaßen machen, dass sie ihre Charaktere ältern lässt. Bringt mal eine Zeichentrickserie mit ein paar kindlichen Protagonisten und versucht es mal, sie so zu zeichnen, dass die von Staffel zu Staffel älter werden, in die Pubertät kommen und erwachsen werden. Das wäre super gerne sehen. Geil, ja, das ist eine gute Idee. Und das könnte ja auch, meinetwegen, das könnte wirklich auch nur ganz normal, also nicht soap, aber so eine Drama- oder Tremedy-Serie sein, die einfach das Leben behandelt. Und es wäre halt super spannend zu sehen, wie das zeichnerisch umgesetzt wird, dass die Figuren altern. Klingt spannend. Mein Platz zwei wäre wieder so ein Rückgriff auf, was ich früher gerne geguckt habe, Spike von Buffy. Bei Buffy bin ich komplett raus, wie du weißt. Ja, aber Spike ist halt irgendwie so ein rotzender Charakter gewesen, dem einfach alles egal war. Das war immer ein Highlight, wenn der gekommen ist, und der war halt auch so, naja, ich mein, geht ja um Vampire. Also auch so ein unsterblicher, von James Masterson gespielt. Spike war der coole Rockstar, und dann gab es den anderen, der irgendwie so ein netter, braver... Angel. Ja, genau. Total dämlich. Und es gibt so eine ganz geile, es gibt ja das Spin-Off von Angel, der hat irgendwie auch eine eigene Serie bekommen dann, und dann ist Spike einmal aufgetaucht in der Serie und sitzt in einer epischen, unglaublich geilen Folge, sitzt Spike auf einem Hochhaus und beobachtet eifersüchtig Angel, wie er heldenhaft irgendwelche Sachen macht, und dann synchronisiert, was er nur sehen kann, was für ein Gespräch stattfindet unten, kann nicht hören, was die sagen. Synchronisiert, für sich alleine sitzt, ich bin so toll, und du bist so, oh, du bist so super, ich will dich gerne nach Hause nehmen. Oh, ich komme gerne, off to the Angelmobile. Das ist so, ich weiß nicht, Spike war einfach so ein Liebling, ich glaube auch nicht nur einfach bei mir, sondern generell war der so beliebt. Ganz, ganz toll. Ja, nie geschaut, aber ich weiß, dass ich es eigentlich gucken müsste, weil das ist mittlerweile, also das ist auch etwas, was man nicht ironisch guckt, sondern was wirklich gut ist, ne? Was auch so gefeiert wird als gute Serie. Irgendwie, aber irgendwo dazwischen. Man guckt es schon auch ein bisschen ironisch. Also es ist so, weiß nicht, keine Ahnung, weil der Trashfaktor ist nicht zu unterschätzen, also das ist schon seltsam, wenn da plötzlich, also auch die Maske, wie gezeigt wird, wie normalaussehende Menschen plötzlich so eine Vampirfratze bekommen und so, das ist schon trashig. Okay. Also, naja. Ja. Mein Platz 1. Dein Platz 1, ich bin gespannt. Trommelwirbel. Ich bin immer noch im Serienuniversum. Warum haben wir eigentlich seit 38, nee, 34, 35 Episoden keinen Trommelwirbel. Ja, okay, Trommelwirbel. Ich bin immer noch im Serienuniversum. Achtung, mein Platz 1 ist... Q aus Star Trek. Geil. Ist das auch deiner? Nee, aber ich hab gedacht, den muss ich eigentlich nehmen. Das ist ja eine großartige Figur. Und vor allem, weil in ihm so viel zusammenkommt, was die Unsterblichkeit ausmacht, er ist genervt von den Menschen, gelangweilt von den Menschen, er will eigentlich nur spielen. Ja, genau. Es gibt diese tolle Episode, in der Q aus diesem Kontinuum raus will und dann die Menschen quasi mit beurteilen sollen und dann wird ihnen das Kontinuum gezeigt und dann wird das so gezeigt als eine Veranda, auf der die rumsitzen und sich nichts zu sagen haben, weil sie halt so omnipotent sind und so allwissend sind. Ja. Es gibt einfach nichts, worüber sie reden können. Du kennst das Star Trek Next Generation-Ding, ne? Ja. Und auch ganz toll gespielt von John Delancey, der das wirklich süß macht als so ein verspielter kleiner Gott, der so einen koboldhaften Charme hat. Und das ist wieder ein Beispiel für, die anderen spielen den Gott oder spielen den König, weil die anderen immer so, oh, jetzt der schon wieder, oh nein, Hilfe. Und er macht die ganze Zeit so, ist wie so ein Kobold, wie du sagst, ja. Und er stellt echt viel Scheiße an, aber er ist halt auch allwissend, er hat so super Power, also er ist einfach das mächtigste Wesen im ganzen Star Trek-Universum. Und es macht jedes Mal Spaß, Folgen mit ihm zu sehen. Ich hab mich immer gefreut, wenn es eine Q-Episode gab bei Star Trek. Ja. Gab's so viele davon? Nee, es gibt nicht viele. Er kommt nicht so oft vor. Ja. Legendär. Okay, meine Nummer eins kannst du eigentlich erraten. Nee. Ich hab keine Idee. Unsterbliche Serienfigur. Serien? Du hast auch ganz viele Serien drin. Unsterbliche Serienfigur. Ach. Ja, okay. Du hast wieder den Doktor. Du hast wieder den Doktor genommen. Ja. Der Doktor Hu, es ist einfach wirklich das Beste, was es gibt. Das Beste, was es im Fernsehen auf, also überhaupt auf der ganzen Welt und immer schon und seit 65, 70 Trillionen Jahren gibt es Doktor Hu. Ist der Doktor tatsächlich unsterblich? Nein. Fuck. Manu, warum fragst du solche Fragen? Ich weiß es nicht mal. Das war einfach nur so lucky guess. Ich wollte es so unter den Töpisch fallen lassen. Das ist gemein. Aber er gehört zu einer speziellen Spezies, die offensichtlich sehr alt wird. Ja, die haben halt die Fähigkeit zu regenerieren. Also es gibt so Zwischentode mehr oder weniger und dann haben sie aber nur zwölf Cycles. Also sie können zwölfmal regenerieren und dann ist aber auch fertig. Wo sind wir gerade beim Doktor Hu, beim aktuellen? 13. Okay, fuck it. Er ist unsterblich. Sie haben dann irgendwie in der Episode, haben sie ihm einfach, irgendwie hat die Gemeinschaft der Time Lords, haben ihm nochmal zwölf Cycles gegeben. Boring. Ja. Und alle haben gewartet, was passiert nach dem zwölften Cycle. Und dann gibt es so eine wirklich lahme, okay, wir retten ihn, wir müssen mehr und mehr Episoden und mehr Staffeln produzieren. Das ist ein bisschen, naja. Wer ist denn der aktuelle Doktor? Eine Frau. Ja, genau, deswegen frage ich, weil ich wusste, dass irgendwann mal eine Frau war und das eine kleine Kontroverse ausgelöst hat, weil Narz manchmal dumm sind. Richtig dämlich. Jodie Whittaker. Und Jodie Whittaker hat eigentlich bei Broadchurch mit der Lieutenant gespielt und war ja auch ein Doktor, der elfte, glaube ich. Ja. Oder der zwölfte. Und hat, nee. Nee, der zwölfte war er. Der zehnte. Der zehnte war er. Der Lieutenant war der zehnte Doktor und hat mit ihr in Broadchurch gespielt und hat halt auch mit Chris Chibnall zu tun gehabt irgendwie. Und was der Showrunner von Dr. Who jetzt war eine Weile. Die hört ihr jetzt auch auf demnächst. Und sie ja auch wieder. Die kam dann irgendwie sozusagen über diese Vitamin B. Aber ich will nicht sagen, dass sie das über Vitamin B bekommen hat, sondern ich glaube, dass sie einfach wirklich eine großartige Schauspielerin ist. Ich finde sie wirklich ganz toll. Und als Doktor weibliche Version ganz großartig. Ich glaube, ich hätte mir nichts Besseres vorstellen können. Und ich bin sehr gespannt, was sie als nächstes machen, weil es jetzt natürlich die Frage ist, wird es wieder eine Frau oder wird es wieder ein Mann? Wenn es wieder ein Mann wird, haben wir das Gefühl, dass wir zurückfallen in die alten Muster. Und wenn es wieder eine Frau wird, werden ganz viele sagen, ja, jetzt wird es die ganze Zeit eine Frau, weil es ist blöd. Also es ist eine ganz schwierige Situation. Jetzt haben wir schon 10% Frauen, das kann doch nicht sein. Genau. Und dann wird es vielleicht auch eine schwarze Frau. Oh mein Gott, nein. Das Ende steht bevor. Hört ihr unsere letzte Episode, nein, nicht letzte. Eine Episode vor drei, vier Folgen diskutieren wir Da wird so etwas auf den Tisch gelegt. Können jetzt nur noch Frauen Dr. Who spielen. Schwieriges Thema, schwieriges Thema. Eigentlich ein total easy Thema, überhaupt gar kein Thema eigentlich. Aber irgendwann muss da immer ein Small aufreißen. Du bist eher so der Dr. Who, die neueste Inkarnationgucker. Du hast die 80er und hast du die auch geguckt? Ich habe da natürlich einiges geschaut. Bei weitem nicht alles. Die sind natürlich sehr viel trashiger noch. Aber den Trash-Faktor haben sie ja auch in die... Ich finde die Neuen sind auch ganz schön trashig. Ihr habt hineingerettet. Alle haben gesagt, ich soll das gucken. Und dann habe ich das angefangen zu gucken. Also die Neuesten und war schockiert, wie low budget und trashy das ist. Weil ich habe eigentlich irgendwann so etwas viel Monumentaleres erwartet. Und viel mehr mit großen Special Effects und so. Inhaltlich ist es sehr monumental. Ja, aber von der Ausstattung nicht immer. Also es ist auch besser geworden über die Jahre. Der Zehnte oder der Neunte sowieso, der Neunte ist total trashig. Der Zehnte auch noch so, der Lieutenant. Mit James... Nee, wie heißt er? Warum fällt mir der Name nicht ein? Egal. Mit der Zeit wurde es dann ein bisschen besser budgetiert, habe ich das Gefühl. Aber irgendwie scheint es für die BBC immer noch so ein Kinderprogramm zu sein. Was es ja schon lange nicht mehr ist. Naja, aber es scheint mir auch so ein bisschen... Eines der wichtigen Merkmale der Serie zu sein, dass es so ein bisschen pop ist. Und so ein bisschen trash und so ein bisschen low budget. Und das waren tatsächlich Dinge, die mich einfach an der Serie genervt haben. Das war mir zu viel London-Pop. Ich weiß nicht. Dafür, dass der Doktor eigentlich ein Alien aus einer weit entfernten Galaxis ist, hat er eine ganz schön krasse Vorlebe für London, das stimmt. Allerdings. Naja, okay. Das ist mein Platz 1 und das wird immer mein Platz 1 sein. Auf ganz vielen Listen. Für immer und ewig. Und jetzt dürfen wir gerne in den Film zurückkehren. Ja, gehen wir zu unseren coolen Unsterblichen, die eigentlich auch einen Platz in dieser Liste verdient hätten. Weil sie so cool sind, weil sie so relaxed sind und weil sie aus ihrer Unsterblichkeit wirklich verdammt viel rausgeholt haben. Ja, also was sie alles gesammelt und mit wem sie alles zu tun hatten. Und das macht so Sehnsuchtsräume auf für Leute, die Kunstgeschichte oder so was studieren. Oder die, weißt du, das ist so ein, oh, diese ganzen Sachen, die da zitiert werden und die man gerne selbst erlebt hätte. Und was passiert dann da am Ende? Kommt dann doch ihre animalische Seite wieder durch? Ist dieses kulturelle, dieses kultivierte, ist das einfach im Kampf ums Überleben, geht das einfach verloren? Pure Verzweiflung. Pure Verzweiflung, ne? Sie haben keine andere Wahl, sagen Sie. Bevor sie sich auf das Pärchen stürzen, was sie da in Tantjia beobachten. Ich bin ein bisschen hinterhergerissen, weil wie hat er denn das jetzt hergeleitet, dass sie ein Problem haben, dass sie nichts zu essen finden. Weil sie ist ja schon mal zu ihm gekommen. Auch mit dem All-Night-Flight. Also sie müssen ja nachts losfliegen und ankommen. Und, naja, wenn sie das beim ersten Mal problemlos durchgestanden hat, warum haben sie jetzt auf dem Rückflug so ein großes Problem? Es wird nicht so richtig erzählt, oder? Oder hast du irgendeinen Anhaltspunkt? Nee, es kommt auch ein bisschen unerwartet. Also mir hätte es auch vollkommen gereicht, wenn der Film einfach so ausfadet. Er fadet ja auch schon ein bisschen aus. Ja, aber er endet mit dem Angriff. Und dann ist er vorbei. Gut, dass sie keine Attacke mehr zeigen, aber ganz klar am Schluss sehen sie dieses Liebespaar und sie werden die jetzt aussaugen. Christopher Marlow war offensichtlich ihr Blutlieferant und der ist halt weggefallen. Ja, das stimmt. Aber trotzdem wird es nicht so eindeutig erklärt. Und für mich ist es halt auch tatsächlich so ein bisschen dann der Verlust der Kultiviertheit. Ja. Aber es ist auch ein spannendes Thema, das gegenüber dazu zu stellen. Von dem eigentlich animalischen, des Vampirs gegenüber dem, was sie sich erarbeitet haben über die Jahrhunderte an Kultiviertheit. Es wird halt so lange in diesem Film erzählt, dass sie einen ganz klaren moralischen Workflow gefunden haben, wie sie klarkommen, wie sie keine Menschen töten müssen. Und dann wird ja auch das Gegenbild mit Ava präsentiert, die halt so unberechenbar ist, weil sie Bock drauf hat, diesen Ian aussaugt. Und dann verfallen sie auch wieder ihrem animalischen Geist. Ich weiß gar nicht, ob es so sehr darum geht, dass das jetzt eine Verzweiflungstat ist, weil sie überleben müssen. Sondern auch einfach, dass der Film noch mal zeigt, dass dieser Übertrust, den sie haben, und dann angesichts der Trauer, weil Marlo gestorben ist, dass der sie einfach wieder, zumindest für diesen Moment, zu wilden Bestien werden lässt. Und ich halte total denkbar, dass sie dann danach sagen, und jetzt reden wir nicht mehr drüber, und dann führen sie ihr Leben so weiter, wie sie es davor gelebt haben. Ja, ja, so ist es in meinem Kopf auch gewesen, dass man sagt, okay, das ist jetzt eine einmalige Sache. Zumindest, wenn sie es schaffen, danach an ordentlichen Blutkonserven vorbeizukommen regelmäßig. Damit sollten sie ja keine Probleme haben. Sie haben es ja offensichtlich die letzten tausend Jahre auch geschafft. Ja, aber es ist eine seltene Blutgruppe. Es geht ja um Null Blutgruppe, glaube ich. Und sie begeben sich aber damit jetzt auch schon auch innerhalb des Universums, was erzählt wird, in Gefahr. Die beiden könnten schlechtes Blut haben. Wobei sie natürlich auch angepickst sind von diesem Paar. Genau, dieses junge, romantische, verliebte, süße Paar. Also es ist ja auch eine sehr bewusste Wahl, und da wird ja auch direkt ihr Blutdurst geweckt, wenn sie sehen, wie die halt miteinander knutschen und schmießen. Überhaupt, der ganze Film über Rot als Farbe wird ja auch sehr sparsam eingesetzt und immer vor allem für Blut genutzt. Und wie sie auf dem Flugzeug neben jemanden sitzt, der sich gerade den Finger verletzt hat und so. Das sind auch sehr sparsam inszeniert, aber sehr gut eben, sehr treffend inszeniert. Und wird nicht groß aufgebrauscht, aber zumindest ist diese Spannung dann da. Und das finde ich auch sehr gut gemacht. Ja, das ist für ein Vampirfilm ein sehr unblutiger Film. Also ich meine, das sollte jetzt klar geworden sein in dem Gespräch, dass es natürlich kein Horrorfilm ist. Es ist tatsächlich, es ist ein romantischer Film, aber gar nicht mal so sehr die Romantik zwischen zwei Personen, auch wenn die auch eine Rolle spielt, sondern wirklich eher so diese Romantik zum Leben, zu einer besonderen Art von Leben. Und das ist so ein bisschen, ja, ein leicht heruntergekommener Decadenta-Rock'n'Roll-Lifestyle. Die gealterten Rockstars. Ich stelle mir vor, dass Tom Waits so lebt, nur halt, dass er kein Blut trinkt, sondern Whisky. Das stimmt, ja. Ach ja, so stelle ich mir mein Leben eigentlich am Ende vor, auch wenn ich kein Musiker bin. Eigentlich ist es schon romantisierend, muss man sagen. Ja, total, natürlich. Hast du irgendeinen Fazit? Sind wir schon beim Fazit? Wir sind doch beim Fazit, oder? Wir sind beim Fazit, ja. Hast du noch irgendwas, wo du sagst, das willst du noch dem Zuschauer mitgeben? Ich habe das Wort Rock'n'Roll, glaube ich, sehr oft benutzt. Es ist so ein Film Rock'n'Roll-Lebensabend ein bisschen, aber ein Lebensabend, der sich eben schon sehr lange hinzieht. Ja, also eigentlich wahrscheinlich haben die einen längeren Lebensabend als der, der das Leben angefangen hat, also der Lebensmorgen. Der Morgen, der Lebensmorgen, ja, richtig. Komisches Wort. Und das hat viel zu heißen bei dem Regisseur, einer der stilvollsten Filme von Jim Jarmusch, der sehr viele stilvolle Filme gemacht hat in seiner Laufbahn. Ich glaube, ich muss mich nochmal genauer, also ich habe Jim Jarmusch Filme gesehen, aber ich muss das nochmal genauer für mich sortieren. Für mich steht Jim Jarmusch immer für was leicht surreales, ruhiges, poetisches. Ja, ruhige Poesie und halt tatsächlich viel Musik, musikalische Filme. Das ist auch für diesen Film einfach großartig, wirklich. Von Anfang an die ersten Töne erklingen und man fühlt sich sofort zu Hause in diesem Film. Ja. Das ist ganz toll. Und tatsächlich, Jim Jarmusch ist halt auch wirklich so besonders, weil er hat so einen sehr spezifischen Stil, aber er ist sehr vielfältig da drin. Weil er hat zum Beispiel mit Ghost Dog einen Film gemacht, der eher so den Hip Hop oder die Hip Hop Kultur abfeiert. Oh. Aber eben auch diese musikalische Komponente hat. Ja. Wow. Ja, ich liebe es, wenn Menschen in allgemein einfach ihre Leidenschaft in vielen verschiedenen Bereichen sehen können. Wenn man gleichzeitig Hip Hop eine bestimmte Leidenschaft entgegenbringen kann, wie jetzt zum Beispiel Rock oder eben Klassik und Literatur in der Form, wie es ja auch in diesem Film durchklingt. Ja. Der Mann muss wahnsinnig viel Liebe für die Menschen und ihre kulturellen Errungenschaften haben mit sich rumtragen. Das finde ich ganz toll. Vor allem für die Vielfältigkeit der Kultur. Ja. Schön. Ganz, ganz toll. Ja, also vielen Dank, dass du mir den gezeigt hast nochmal, weil er war auch tatsächlich nicht mehr so präsent jetzt, als ich ihn geguckt habe. Ja. Vielen Dank, dass du ihn geguckt hast und ich danke an dieser Stelle Marie, den kannte ich vorher auch nicht, aber Marie hatte dann irgendwann gesagt, komm wir gucken uns den mal an. Wann war das? Das war vor vier, fünf Jahren auch ungefähr. Ja. Also tatsächlich, als er relativ frisch war dann, ne? Wahrscheinlich ja. Wahrscheinlich. So alt ist er ja nicht, wie wir erfahren haben, obwohl er sich so anfühlt. Ja. Schön. Und danke auch für deinen Film in dieser Folge, Plor. Für den Ausflug in die Porno-Geschichte. Ja und natürlich müssen wir uns damit vielleicht auch öfter auseinandersetzen, weil Pornografie ja durchaus eine Aufgabe für die Menschheit ist, wie wir das vorher schon mal hatten in der ersten Teil. Und wir konnten unser Andy Warhol und Pop-Art-Wissen ein bisschen aufrichten, was auch ganz gut ist. Ja. Okay, cool. Ja, wir hatten Spaß. Ich hoffe ihr hattet auch Spaß und wir sehen uns dann, hören uns dann, kling, wieder eine Münze in die Kasse, hören sehen. Wir hören uns nächste Woche wieder. Bleibt dran, wenn ihr wissen wollt, was wir nächste Woche besprechen, aber jetzt kommt erst mal das Outro. Vielen Dank fürs Zuhören, vielen Dank Johannes. Bis dann. Bis dann. Ciao. Ciao. So, Plor, es ist ausdiskutiert. Ich habe als erstes vorgeschlagen, dass wir dir Clue nehmen. Fuck you. Verdammt. Liebes Publikum, ich habe gesagt, ich will den Clue wieder sehen. Nein, das habe ich gesagt. Nein, nicht, nein, nicht. Johannes, kann ich dir den Clue vorschlagen? Das ist ja eigentlich so ein Film, den du mir vorschlagen würdest. Ja. Und dann kommt von Johannes, dann gebe ich dir den Clue und zerrt mich vor das Mikrofon. Und du musst noch einen anderen Film finden. Wir haben tatsächlich der Clue standfest dann. Dann haben wir überlegt, was können wir daneben noch werfen. Kennt jemand der Clue? Möchtest du ganz kurz sagen? Robert Redford in ... Robert Redford und, oh, wenn ich nicht recherchiert habe, bin ich immer schlecht. Paul, Paul, Paul, Paul. Nee, das ist der andere. Paul Newman? Paul Newman. Paul Newman und Robert Redford, die sich an einem Gangster-Boss reschen, der ihren Freund umgebracht hat, indem sie ihn, aber nicht umbringen, weil sie sind keine Killer, sie sind halt Trickbetrüger, indem sie einen riesigen Trickbetrug anleiern, wo sie ihn aufs Kreuz legen. Einer meiner, ja, das ist doof, was ich jetzt schon sage, aber er ist einfach einer meiner liebsten Heistfilme, wenn nicht sogar mein liebster Heistfilm, ein richtiger Klassiker des guten alten Hollywood. Ja, und das ist der einzige Soundtrack, den ich als Platte habe. Ja, das ist total cool. Es ist großartig. Es ist wirklich ein ganz toller Film. Und wir widersprechen jetzt unserem Konzept ein kleines bisschen, dass wir versuchen, Abfilme zu finden, die der andere noch nicht gesehen hat und die man irgendwie mal zeigen will. Aber das ist einfach ein toller Film. Ja. Und jetzt wollen wir noch einen anderen Heist-Movie dazu, damit wir das ein bisschen gegenüber stellen. Genau, das war so der Gedanke. Und dann haben wir überlegt, nehmen wir einen aktuellen Heist-Movie und haben festgestellt, dass Ocean's Eleven auch schon 20 Jahre alt ist. Haben beide kurz ein bisschen gewürgt, so das Katzenwürgen gemacht, als Now You See Me auf dem Plan stand. Und dann habe ich mich aber erinnert, es gibt eine ganz nette, das ist nicht ein 100%iger Heist-Movie, aber es geht auch um Trickbetrug und die Trickbetrüger in diesem Fall stehen mehr im Zentrum und haben auch einen gewissen Charme aus dem Jahr 2019, Hustlers. Okay, irgendwas mit Tänzerinnen in einer Bar. Striptease-Tänzerinnen, die ihre Kundschaft ausrauben. Okay, dann haben wir das nächste Mal zwei Trickbetrüger-Filme. Genau. Wow, ich finde es ein ganz geiles Subgenre. Eine geschlossene Episode und dann haben wir auch schon eine Top 3 mit einem Top 3 Heist-Film. Dann fehlen uns aber zwei Top 3, also wir müssen ja... Ja, ja, ja, stimmt, wir brauchen noch eine zweite Top 3. Einmal Heist-Movie und einmal, weiß ich nicht, weiblicher Heists, was? Nein. Oh, das wäre natürlich auch spannend, es gibt natürlich auch diesen Ocean's Eight, den habe ich nicht gesehen. Ich weiß nicht, ich habe ihn glaube ich auch nicht gesehen, aber er soll ganz gut gewesen sein. Ja. Ich glaube ja. Aber natürlich gab es wieder Shitstorm und so. Ja klar, wie gab es bei Hustlers auch. Wie das bei Filmen so ist, wenn einen Haufen Frauen mitspielen, da kann ja kein Film machen, in dem Frauen die Hauptrollen spielen. Sollen wir mal sehen, ob man den auf Amazon findet, das wäre natürlich auch eine Möglichkeit. Jetzt willst du nochmal tauschen? Ich will zumindest mal gucken, ne, Ocean's Eight gibt es bei Amazon nur zu kaufen. Also bleiben wir dabei, wir gucken Hustlers und wir gucken das Ding beziehungsweise der Clou. Ja, sehr schön, ich bin begeistert und ich freue mich sehr darauf und werde die ganze Woche die Schallplatte hören. Okay, schön, Flor, vielen Dank für diese schnelle Einigung. Ebenso vielen Dank und ich freue mich auf nächste Woche. Bis dann. Bis dann, ciao. Ciao.
