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Kategorie: Komödie

Episode 149: Breakfast at Tiffany’s – Wie feinfühlig, psychologisch tiefgründig, albern, rassistisch, out of date und liebenswert ist der RomCom-Klassiker?

Johannes hat heute einen seiner absoluten Lieblingsfilme mitgebracht: Breakfast at Tiffany’s aus dem Jahre 1961 von Blake Edwards, basierend auf einer Vorlage von Truman Capote. Kann der Klassiker des witzig romantischen Kinos auch heute noch begeistern? Wie stehen wir zum Yellow Facing, Sexismus, zur Verharmlosung von minderjährigen Zwangsehen, wie sie in diesem Film zu finden sind. Und macht dies seine Rezeption kaputt oder wird er durch seinen Humor und Charme gerettet? Oder hat er vielleicht bei einer genaueren Analyse sogar mehr zu bieten als bloßen Feel Good RomCom-Wahnsinn? Dem versuchen wir hier auf den Grund zu gehen.

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Episode 147: A King in New York – Charles Chaplins USA-Trauma

Endlich wieder Charlie Chaplin… oder Charles Chaplin, wie Johannes nicht müde wird zu betonen. Dieser Charles ist nämlich spätestens in den 1940ern alt und weise und auch irgendwie Auteur geworden. Und das schlägt sich auch in einem seiner letzten Filme, „A King in New York“ aus dem Jahr 1957, nieder.

Diese Tragikomödie ist aus gleich mehrerer Hinsicht spannend. Chaplin verarbeitet hier nämlich seine nicht so prallen Erfahrungen mit den USA während der McCarthey-Ära, das ganze aus dem selbstgewählten Asyl in Europa heraus. Und so mischen sich Begeisterung für das Land der unbegrenzten Möglichkeiten mit Verbitterung, mit satirischem Biss und mit dem für Chaplin typischen Sendungsbewusstsein. Nicht nur das, Chaplin besetzt hier seinen Sohn in einer prominenten Rolle, lässt sich von jungen Frauen verführen, das Gesicht liften und versucht sich in Shakespeare-Rezitation und Whiskey-Werbung. Ob hier Komik oder Tragik dominieren, gilt es herauszufinden, ebenso, wie weit Chaplin mit seiner Konsumkritik, Amerikakritik und Auseinandersetzung mit dem Kommunismus geht.

In unseren Bestenlisten widmen wir uns den besten (oder auch nervigsten) altklugen Kindern im Kino und Fernsehen.

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Episode 145: The Odd Couple – Jack Lemon und Walter Matthau als seltsames Traumpaar

Diese Woche knöpfen wir uns eine der großen Broadway-Verfilmungen der 60er Jahre und eines der berühmtesten Comedy Duos Amerikas vor: Jack Lemon und Walter Matthau in The Odd Couple aus dem Jahr 1968.

Können uns die Sitcom-Oneliner und der Broadway-Slapstick auch heute noch unterhalten? Wie schlägt sich das Bühnenstück auf der Leinwand und wie schlagen sich Jack Lemon und Walter Matthau in ihrem ersten gemeinsamen Auftritt? Was gibt es zu der Serie sowie späteren Auflagen des Odd Couples zu sagen, und was haben Lemon und Matthau sonst noch gemeinsam auf die Leinwand gebracht? 

In der passenden Top 3 reden wir über unsere liebsten Filmfreundschaften.

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Episode 139: Pretty Woman – Ein Hollywood Sexwork-Märchen… Geht das?

Wenn wir von den besten Liebesfilmen der 90er Jahre, ja selbst wenn wir von den größten Liebesfilmen aller Zeiten reden, kommen wir an Pretty Woman mit Julia Roberts nicht vorbei.

In unserem Gespräch werfen wir einen Blick auf moderne Märchen, auf den Umgang Hollywoods mit Themen wie Sexwork und Prostitution. Wir schwelgen in unseren Erinnerungen an diesen Romantik-Klassiker, versuchen aber auch seine dunklen Seiten zu durchleuchten. Könnte diese Geschichte so heute überhaupt noch erzählt werden? Wie stehen wir zum Thema Sexwork, und funktioniert eine romantisierte Märchenerzählung made in Hollywood dazu überhaupt?

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Episode 134: Ziemlich beste Freunde – Der französische Kassenschlager des 21. Jahrhunderts

Üblicherweise läuft es ja bei uns folgendermaßen: Der eine schlägt dem anderen einen Film vor, über den er voll des Lobes ist, und bangt dann dem jeweiligen Gespräch entgegen, in der Hoffnung, dass sein Must-see nicht zerrissen und vielleicht sogar richtig gemocht wird. Warum es im Falle der französischen 2011er Hitkomödie etwas anders gekommen ist, könnt ihr in dieser Episode nachhören. 

Wir sprechen über den großen Kassenschlager, über Realismus und Romantik im Kino, sowie die Darstellung von schwarzen und behinderten Menschen im Film.

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Episode 125: Zazie dans le métro – Die Nouvelle Vague im Slapstickrausch

Wir besuchen mal wieder eine von Plors liebsten Filmepochen: Die Zeit der Nouvelle Vague. Dieses Mal jedoch mit einer Komödie, die durchaus das Zeug hat, auch den Slapstick-Geschmack von Johannes zu treffen: Zazie dans le métro von Louis Malle aus dem Jahr 1960.

Es geht um den Rausch der modernen Großstadt, um den unschuldigen und weniger unschuldigen Blick von Kinderaugen, um Skurrilitäten und  Absurditäten und um die Vermählung von Kunst und infantilem Humor, von Akademikertum und unverblümtem Spaß. 

In unseren zugehörigen Bestenlisten sprechen wir über Filme mit Kindern als Protagonisten, die so gar nicht für Kinder geeignet sind.

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Episode 124: Exit Through the Gift Shop – Banksy Prank als Dokumentarfilm

Wir sprechen über die „Prankumentary“ und den ultimativen Street-Art-Film „Exit Through the Gift Shop“ von Banksy aus dem Jahr 2010. Der Legende nach eigentlich als Dokumentation des Exzentrikers Thierry Guetta geplant, kapert Banksy den Film, der eigentlich von ihm handeln sollte, und macht ihn zu einem bizarren Meta-Film über die Urban Art Szene, die Kulturindustrie und das Wechselspiel von Kunstproduktion und -Rezeption.

Auch wenn wir, was die Qualität des Films betrifft, der gleichen Meinung sind, so gibt es doch einiges zu diskutieren. Wie gut ist die Kunst des eigentlichen Protagonisten dieses Films, Thierry Guetta? Wer verarscht hier wen, und inwiefern wird der Urban Art Kulturbetrieb gefeiert oder veralbert?

Passend zum Thema des vermeintlichen Dokumentarfilms hauen wir bei unseren Top 3 Listen ausnahmsweise mal keine Filme raus, sondern diskutieren über unsere Geheimtipps der besten Künstler*Innen jüngster Zeit.

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Episode 122: The Apartment – Romantic Comedy mit gesellschaftskritischem Anspruch

Heute sprechen wir über Billy Wilders Tragikomödien-Klassiker „The Apartment“ aus dem Jahr 1960. Wir versuchen herauszufinden, was Wilders Regiekunst so charmant macht, wie er hier zwischen den Genres pendelt und wie weit ein Protagonist auch moralische Instanz sein muss, beziehungsweise wie viel Ambivalenz er verträgt.

In der passenden Bestenliste werfen wir einen Blick auf unsere liebsten everymen der Filmgeschichte, all die George Kaplans, Schultzes und Walter Mittys die da draußen unterwegs sind. Und im wie immer viel zu ausführlichen Sideplot geht es um Heinrich von Kleist und die Improvisationskunst, den Nice Guy Mythos, Karrierismus, sexuelles Fehlverhalten, den Hays Code, die Darstellung von Frauenfiguren im Kino der 50er und 60er Jahre sowie Tropes und Klischees des Romcom-Genres.

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Episode 121: Nummer Fünf lebt – Roboterliebe und Geburtstagswünsche

Wir erfüllen endlich mal wieder einen Publikumswunsch. Zum Geburtstag schenken wir Liz ein Gespräch über die 1986er Science Fiction Komödie „Short Circuit“, in Deutschland bekannt unter dem Titel „Nummer 5 lebt“. In der Diskussion geht es um stereotype Darstellungen in Filmen der 80er Jahre, um die Möglichkeit von Technik, Emotionen zu erzeugen und natürlich die wichtigste Frage von allen: Kann Nummer 5 gegen die Konkurrenz von E.T. bestehen.

In unserer Top 3 suchen wir nach gelungenen Repräsentationen von ethnischen Minderheiten im Kino

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Episode 120: Sneakers – Die Lautlosen

Achja, Sneakers. Mir wird immer ganz warm ums Herz, wenn ich an diese kleine Heist-Perle aus dem Jahr 1992 denke. Um ehrlich zu sein, ich habe den Film ausgewählt, um Johannes mal eine kleine Verschnaufspause zu gönnen, von all dem Arthaus-Kram und weirden Exploitation-Zeug der letzten Monate. Ein Film, der ihm eigentlich gefallen müsste und den auch ich sehr schätze.

Die Sneakers sind eine eingeschworene Gruppe von Hackern und Ex-Ganoven, die sich – angeführt von Martin Bishop – von Unternehmen und Banken dafür bezahlen lässt, bei diesen einzubrechen, um so Schwächen in deren Sicherheitssystemen aufzudecken. Ihr neuester Job ist aber delikater als das, was sie für gewöhnlich tun. Die NSA heuert sie an, von einem Mathematiker eine kleine schwarze Box zu stehlen, die – wie sich schließlich herausstellt -, Hardware und Software erhält, mit der man sich in jedes Computersystem in den USA einhacken kann. Und so stehen die Sneakers plötzlich auf der Abschussliste diverser Geheimdienste sowie einer ominösen Vereinigung im Hintergrund, die mit einem dunklen Geheimnis aus Martins Vergangenheit in Zusammenhang steht.

Sneakers ist ein eleganter kleiner Heist-Movie, irgendwo zwischen Krimi und Ganovenkomödie. In erster Linie unterhaltsam, und doch besitzt dieser Film Zutaten, die ihn – auch ohne meine Nostalgiebrille – zu etwas Besonderem machen. Versuchen wir doch, dem gemeinsam auf die Schliche zu kommen. Und im Gegensatz zu vorangegangenen Episoden starten wir doch einfach mal mit einem kleinen Urteil. Ganz schlicht und einfach, Johannes: Hat dir der Film gefallen? Oder war das wenigstens ein bisschen Erholung von dem Kram, den ich dir sonst so vor den Latz knalle?

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