Kategorie: Genre

Episode 196: Skinamarink – Der unheimlichste Horrorfilm der letzten Jahre?

Es ist Nacht in einem typischen amerikanischen Mittelschichtshaus im Jahr 1995. “Are you hiding” ertönt eine Kinderstimme durch die Dunkelheit. Sturzgeräusche. Dann die Stimme eines Mannes am Telefon. Irgendjemand – vermutlich ein Kind – ist die Treppen hinuntergestürzt. Ließ sich aber problemlos behandeln, erfahren wir durch die Stimme des Mannes am Telefon. Stille Dunkelheit….

Die vielleicht sechsjährige Kayleigh und ihr jüngerer Bruder Kevin wurden anscheinend allein gelassen. Zumindest sind ihre Eltern nicht zu Hause. Sie machen es sich unten gemütlich, schauen Cartoons. Spielen Lego. Aber irgendetwas stimmt nicht mit ihrem zu Hause: Türen und Fenster lösen sich auf, Spielzeug hängt plötzlich an der Wand oder an der Decke. Und dann ist da noch diese Stimme, die sie durch die Dunkelheit ruft.

Skinamarink war ein kleiner Überraschungshit im Jahr 2023. Mit gerade Mal 15.000 Dollar Budget hat er die Aufmerksamkeit zahlloser Influencer auf sich gezogen und wird seitdem als einer der unheimlichsten Filme unserer Zeit gehandelt. Ein irrer Horror-Hype, allerdings nicht ohne Widerspruch.

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Episode 195: Die Vögel – Tierhorror und Mommy Issues

Als Melanie Daniels den Anwalt Mitch Brenner in einem Vogelfachgeschäft kennenlernt, ist es Liebe auf den ersten Blick. Die beiden Lovebirds verabreden sich einvernehmlich zu einem Wochenende in Mitches Häuschen am See, in dem er sein nettes altes Mütterchen pflegt. Nebenbei lernen beiden ein bisschen was über Ornithologie. Ende.

Naja, gut. Das erste Treffen der beiden klingt eher, als könnten sie sich auf den Tod nicht ausstehen. Und so richtig einvernehmlich ist das Treffen der beiden in Mitchs nettem Häuschen auch nicht. 

Mitch hat nie zugestimmt, dass sie ihn in seinem Häuschen besucht. Sie stalkt ihm hart hinterher und lässt ihm statt eines Pferdekopfes auf dem Bett zwei Vögel im Wohnzimmer da. Überraschenderweise findet Mitch das gar  nicht so creepy und zwischen den beiden entwickelt sich eine sexuelle und vielleicht auch romantische Spannung. Aber so richtig ausleben können sie das ganze nicht, da sich nach und nach sämtliche Vögel der Umgebung zum Flashmob verabreden und über wehrlose Menschen herfallen.

Der Horror bricht über das Städtchen herein und tatsächlich sterben einige Menschen durch Vogelangriffe. Irgendwann sind sie überall. Die Menschen flüchten, wie auch schließlich unsere Protagonisten, die in eine ungewisse Zukunft fahren.

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Episode 194: The Blues Brothers – Action, Comedy and Great Music

Die Blues Brothers, das sind Jake und Elwood Blues, vor allem dem amerikanischen Publikum bekannt aus der Comedy Show Saturday Night Live. In ihrem ersten und einzigen Filmauftritt in Originalbesetzung mit Jim Belushi und Dan Aykroyd erfahren sie, kurz nachdem Jake aus dem Gefängnis entlassen wurde, dass das Waisenhaus, in dem sie gemeinsam aufgewachsen sind, wegen Überschuldung schließen muss. Doch Dank eines James Brown Ex Machina hat Jake die rettende Idee: Die Band! Genauer gesagt, ihre alte Rhythm & Blues Band. Die wollen sie zusammentrommeln, um bei einem großen Konzert die notwendigen Mittel zur Rettung des Waisenhauses einzuspielen. Eine göttliche Mission, die allerdings schwieriger ist als gedacht.

Nicht nur, dass die ehemaligen Bandmitglieder mittlerweile in alle Winde verstreut sind. Zusätzlich werden die beiden Brüder verfolgt: Von einem Haufen Neonazis, einer cholerischen Countryband, der gesamten Polizei des Staates Illinois und Carrie – Princess Leia – Fisher, bewaffnet mit Zeitbomben und einer fucking Bazooka.

Hilfe gibt es von einer ganzen Reihe Musiklegenden: Ray Charles, Aretha Franklin, John Lee Hooker, Cab Calloway und dem bereits erwähnten James Brown als Priester auf Koks.

Johannes, wir hatten hier im Podcast ja schon so manche musikalische Begegnung: Der Swing in Singing in the Rain, der Rock & Roll in Rocky Horror Picture Show, die Klassik in Fantasia. Der Jazz in Soul. Und mit Abba und Mamma Mia. haben wir uns dem – zur Entstehung des Films – deutlich populären Discogenre gewidmet. Wo landet bei dir “Rhythm & Blues” in deiner Mussmanhören-Tier-List. Und kann diese Musik, die schon damals out of date war, einen Film tragen, der ansonsten vor allem aus albernen Gags und Autoverfolgungsjagden besteht?

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Episode 193: Cleopatra (1963) – Teil 2: Und wie sehenswert ist eigentlich der Film?

Endlich ein Episches Historisches Drama, aus der Mitte des Jahrhunderts, Plor. Wie lange haben wir um dieses Genre drumherum manövriert? drei- bis vierstündige große Epen mit großen Kulissen und historischem Unterbau. Männer, als sie noch echte Männer waren, Männer in Rüstung und Rage. Ach ja, und Frauen stehen auch daneben.

Aber Moment, haben wir uns nicht Kleopatra ausgesucht? Stimmt. Die Geschichte zweier Männer, die von einer Frau ruiniert werden. Ja, das klingt nach den 60ern. Wir dürfen vier Stunden dabei zu sehen, wie erst Cäsar und nach seinem Tod Markus Antonius mit Kleopatra anbandeln und ihr verfallen, ihre Frauen betrügen, politisch riskante Manöver fahren, um bei Kleopatra sein zu können, um dann schließlich ihr Leben zu lassen.

Aber weil es die berühmteste Liebesgeschichte der Geschichte ist, ist Kleopatra natürlich nicht nur die giftige Verführerin, sondern auch zutiefst der Liebe verfallen. Ob die Darstellung von Kleopatra, Cäsar und Markus Antonius historisch einigermaßen glaubhaft ist, oder doch zu sehr durch die Brille der 60er guckt, werden wir jetzt ausführlich besprechen müssen.

Plor, du hast Cleopatra nie gesehen, und soweit ich mich erinnere auch sonst nicht viele der großen alten Epen dieser Zeit. Ich kenne dich eigentlich als Completionist, warum bist du denn bisher an diesen Filmen abgeprallt?

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Episode 192: Cleopatra (1963) – Teil 1: Warum hat Hollywood Lack gesoffen?

Es gibt Filme mit absurden Produktionsgeschichten. Auch hier hatten wir schon einige davon: The Man wo killed Don Quijote, Pulgasari, Man on the Moon… Es gibt Filme mit Diven in der Hauptrolle, zerstrittene Produktionsfirmen, überzogene Budgets, Skandale rund um Cast & Crew… und dann gibt es noch Cleopatra. Dieser Monumentalfilm aus dem Jahr 1963 spielt produktionstechnisch nochmal in einer ganz anderen Liga als die zuvor genannten Filme: Geplant als Projekt mit kleinem Budget, um eine angeschlagene Filmindustrie zu retten, entwickelte er sich zu einem der berüchtigsten Katastrophen der Filmgeschichte.

Bereitet euch auf einen wilden Ritt vor, wenn wir uns in der ersten Episode zu diesem monumentalen Desaster mit seiner Produktion und den bizarren Anekdoten drumherum auseinandersetzen.

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Episode 191: Wer hat Angst vor Virginia Woolf? – Die Romantik von toxischen Beziehungen

Es ist zwei Uhr in der Nacht. Der mittelalte Geschichtsprofessor George und seine Frau Martha sind gerade von einer Party nach Hause gekommen und sie machen das, was sie am besten können: Sich triezen, über Nichtigkeiten streiten und sich gegenseitig zerfleischen. Doch heute Nacht steht noch mehr auf dem Programm. Marthas Vater, ein hohes Tier auf dem Campus, hat sie gebeten, nett zu dem jungen Mathe- oder Biologieprofessor Nick und seiner Frau Honey zu sein. Und so hat Martha, zum Missfallen von George, beide kurzerhand zu einer Afterparty eingeladen.

Das Eintreffen der Gäste hindert Martha und George aber nicht daran, ihr Programm zu ändern: Wir erinnern uns: Triezen, streiten, sich gegenseitig zerfleischen. So geht es munter weiter auf dem Feld der elaborierten psychologischen Kriegsführung, und die Gäste werden ohne Rücksicht auf Verluste in den Konflikt hineingezogen. Und wie es sich für einen runden Abend gehört, werden auch Spiele gespielt: Humiliate the Host, get the guest, hump the hostess und last but not least Bringing up Baby, das finale Spiel, das  in einer bizarren Totenmesse für einen imaginären Sohn endet. Aber auch die jungen Gäste haben ihre verborgenen Abgründe, die im formidablen Spiel und Krieg zwischen George und Martha peu à peu ans Licht gezerrt werden.

Und damit kommen wir auch schon zur zentralen Frage dieser Nacht. Wer in dieser höllischen Menage a quatre ist die schrecklichste Person? Gibt es Hoffnung für eine der beiden Ehen? Achja… und hast du Angst vor Virginia Woolf?

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Episode 190: Sherlock Jr. (1924) – Slapstick, Träumerei und technische Höchstleistungen

Busters großer Traum ist die Arbeit als Meisterdetektiv. Sein derzeitiger Job als Mädchen für alles in einem Kino, ist allerdings meilenweit davon entfernt. Als die Taschenuhr des Hausherrn seiner Verlobten gestohlen wird, sieht er seine Chance gekommen, wird allerdings wird schnell selbst des Diebstahls verdächtigt. Buster muss beweisen dass er nicht schuldig ist, sondern sein Rivale Scheich, der sich an seine Verlobte anbiedert.

Viel Zeit hat er nicht, denn die Arbeit ruft. Als Filmvorführer sitzt er im Projektionsraum fest und… schläft ein.
Statt im wahren Leben zu ermitteln, erträumt er sich seine Rache als gewieftes und weit bekanntes Ermittler-Genie. Im Traum schafft er alles mühelos, aber im wahren Leben muss seine Freundin das Verbrechen aufklären, um dann zu ihm zu eilen, ihn aus seinen Heldenträumen aufzuwecken und ihm zu verkünden, dass er freigesprochen ist. The Girl easily saves the day und Buster bleibt nichts anderes als vom Film der gerade läuft Tipps anzunehmen, wie man seine geliebte küsst.

Plor wie oft haben dir Filme schon die Beziehung gerettet und dir gesagt, was du machen musst, um eine schwierige Situation zu überstehen?

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Episode 189: Adams Äpfel – Apfelkuchen mit Hiob und Hitler

Adam hat Mist gebaut: Jung, aggressiv, rechtsextrem, Führungsfigur in einem Neonazi-Zirkel und mehr als einmal zu weit gegangen. Zur Resozialisierung wird er aufs Land geschickt, wo sich der Dorfpfarrer Ivan um ihn kümmern soll. In seinem Pfarrhaus leben noch der Mörder und notorische Tankstellenräuber Khalid sowie der Alkoholiker und Vergewaltiger Gunnar… beide konnten ihre Gewohnheiten während ihres Aufenthalts offensichtlich nicht ändern.

Und das liegt an Ivan selbst, dem das Leben mehr als einmal übel mitgespielt hat. Sein Umgang damit? Er leugnet alles schlechte in der Welt, sieht nicht die Verbrechen seiner Schafe, sondern betrachtet alles als Herausforderung des Satans, hält dabei zwar immer die andere Wange hin, ist aber gleichzeitig unfassbar ignorant, naiv und selbstgefällig. Auf der Suche nach einer Aufgabe während der Resozialisierung entscheidet Adam sich – mehr aus Zufall denn aus Begeisterung – dafür, aus den Äpfeln des Kirchgartens einen Apfelkuchen zu backen. Aber auch er wird vom Teufel herausgefordert, in Form von Krähen, Schädlingen, kaputten Öfen und seinen Neonazikumpels, die plötzlich aufkreuzen.

Und gleichzeitig findet er sich in einem epischen Kampf um die Deutungshoheit über die Welt: Was wird siegen? Das Gute oder das Böse? Ist die Welt ein schlimmer Ort oder wunderschön? Ein monumentaler Konflikt, mit Blitz und Donner im wahrsten Sinne des Wortes. Erzählt als ebenso getragene wie wilde Mischung aus Groteske, Mysterienspiel, Tragikomödie und Fabel. Mit Gott, Satan, Hiob und Take That… Uff… Johannes, magst du Apfelkuchen und wie gut kannst du backen?

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Episode 188: Die fabelhafte Welt der Amélie – Eine märchenhafte Reise nach Paris

Amelie wohnt nicht in dieser Welt. Ihre Welt ist phantastisch und voller kleiner magischer Momente, die zu verschleiern versuchen, wie allein und zurückgezogen die junge und extrem schüchterne Amelie lebt.

Als sie eines Tages ein kleines Metallkästchen hinter den Fliesen ihres Bades entdeckt, das einem Vormieter gehört haben muss, beschließt sie, dass es Zeit ist, andere Menschen in ihr Leben zu lassen. Aber nach ihrem Tempo und Regeln. Am besten wissen die anderen gar nicht, dass sie in ihrem Leben ist. Sie macht den ehemaligen Besitzer des Kästchens ausfindig und legt es ihm in eine Telefonzelle, in die sie ihn hinein lockt. Und tatsächlich, der Mann ist gerührt und sein Leben verspricht eine positive Wendung zu nehmen. Amelie fühlt sich bestärkt und als ein zum verlieben exzentrischer und zum Glück gut aussehender Sammler sein Fotoalbum voller Fotofix-Automat-Bilder verliert, baut sie eine Schnitzeljagd zusammen, damit er zu ihr und damit wieder an sein Buch kommt. Und um die Zuschauer von der Liebe auf den ersten Blick zu überzeugen.

Plor, bist du überzeugt? Zweimal gesehen, kein Wort geredet und beim dritten mal romantische Küsse und Sex auch ohne Worte?

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Episode 187: Das Leben der Anderen – zwischen Oscar-Nominierung und Vorabendprogramm

Ost-Berlin 1984. Der idealistische und gründlich arbeitende Stasi-Hauptmann Wiesler – Alias HGW XX/7 – wird damit beauftragt, den bisher unauffälligen Autoren Georg Dreyman zu beschatten. Es ist jedoch ein offenes Geheimnis, dass die Beschattung vor allem dazu dienen soll, Dreymann aus dem Weg zu räumen, damit der skrupellose Minister Bruno Hempf, dessen Lebensgefährtin, die Schauspielerin Christa-Maria Sieland, für sich allein haben kann.

Durch den Selbstmord eines Künstlerkollegen beginnt Dreymann dann tatsächlich die Methoden der DDR in Zweifel zu ziehen. Und Wiesler belauscht ihn dabei: Er hört, wie der Dissident die Veröffentlichung eines DDR-kritischen Artikels plant, wie er sich mit anderen Aufrührern trifft… und wie er Die Sonate des guten Menschen spielt. Er lauscht, er ist bewegt… und es geschieht etwas unerhörtes. Wiesler begehrt auf, indem er den Überwachten deckt. Zuerst nur durch das Fälschen von Beobachtungsprotokollen, später schließlich gar durch aktives Eingreifen zu dessen Schutz. Und das alles in einem System, dass solche Abweichungen nicht duldet.

17 Jahre nach dem Fall der Mauer – im Jahre 2006 – veröffentlichte Florian Henckel von Donnersmarck seinen Debütfilm “Das Leben der Anderen”. International gefeiert und mit einem Oscar prämiert. 17 Jahre nach seiner Veröffentlichung reden wir nun über diesen bereits zum Klassiker gewordenen deutschen Film. Johannes, im Gegensatz zu mir und Donnersmarck bist du ja tatsächlich in der DDR groß geworden. Wie sehr hast du in diesem Film eine Widerspiegelung der damaligen Lebensrealität gesehen?

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