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Kategorie: Science Fiction

Episode 155: Star Wars Holiday Special – Frohe Weihnachten!

Hohohoho… es weihnachtet sehr. Zum Abschluss unseres vorweihnachtlichen Podcastreigens haben wir die letzte Woche vor Heiligabend ein besonderes Geschenk ausgepackt: Das Star Wars Christmas Special aus dem Jahr 1978. Wir unterhalten uns ausgiebig über diese Kuriosität der amerikanischen TV-Geschichte, dieses Bindeglied zwischen A New Hope und The Empire Strikes Back, den lange Zeit obskuren Klassiker, den George Lucas, Harrison Ford et.al. am liebsten aus dem kulturellen Gedächtnis gelöscht hätten.

Ist das Star Wars Holiday Special wirklich so schlimm wie sein Ruf? Können Wookies weinen? Produzieren die Rebellen Propaganda-Zeichentrickfilme, die dann zur Primetime ausgestrahlt werden, und was haben Jefferson Starship, Beatrix Arthur, Art Carney, Diahann Carroll und Harvey Corman mit all dem zu tun? Wir werden es herausfinden.

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Episode 144: Ghost in the Shell mit Yugen vom Indiefilmtalk-Podcast

Wir haben wieder einen Gast: Yugen vom Indiefilmtalk-Podcast ist zu Besuch und hat uns etwas mitgebracht: Den Anime-Klassiker Ghost in the Shell aus dem Jahr 1995. Aber nur über diesen zu reden, wäre ein bisschen zu einfach. Und so knöpfen wir uns auch das Remake aus dem Jahr 2017 mit Scarlett Johansson vor. 

In unserem Gespräch geht es um die vielen verschiedenen Facetten, sowohl des Originals als auch seiner „Amerikanisierung“. Und so reden wir nicht nur über seine beeindruckende Ästhetik sondern auch über die typischen Cyberpunk-Themen wie Künstliche Intelligenz, Mensch-Maschinen und Maschinenmenschen sowie die komplexe Politik dystopischer Zukunftsentwürfe.

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Episode 135: Flash Gordon – Big Budget Science Fiction Trash mit sehr viel Liebe

Diese Woche wird es laut, bunt und schillernd. Es geht um Flash Gordon aus dem Jahr 1980, der mit viel Prunk, einem extrem hohen Budget und der Musik von Queen die Science Fiction Herzen der damaligen Zeit eroberte… oder auch nicht. Was schief gelaufen ist, versuchen wir jetzt im Jahr 2023 herauszufinden. Und natürlich wollen wir die ultimative Gretchenfrage dieses Films beantworten: Is it any good?

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Episode 121: Nummer Fünf lebt – Roboterliebe und Geburtstagswünsche

Wir erfüllen endlich mal wieder einen Publikumswunsch. Zum Geburtstag schenken wir Liz ein Gespräch über die 1986er Science Fiction Komödie „Short Circuit“, in Deutschland bekannt unter dem Titel „Nummer 5 lebt“. In der Diskussion geht es um stereotype Darstellungen in Filmen der 80er Jahre, um die Möglichkeit von Technik, Emotionen zu erzeugen und natürlich die wichtigste Frage von allen: Kann Nummer 5 gegen die Konkurrenz von E.T. bestehen.

In unserer Top 3 suchen wir nach gelungenen Repräsentationen von ethnischen Minderheiten im Kino

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Episode 114: Alien – Science Fiction und Horror im Einklang?

Wir befinden uns in den ausgehenden 70er Jahren. Dank Star Wars boomt Science Fiction… und zwar gewaltig. Dank Halloween boomt das Slahergenre… und zwar gewaltig. Und Dank dem weißen Hai boomen Tier- und Monsterhorrorfilme… you guessed it… gewaltig. Und so schließt das filmische Jahrzehnt mit einem Hybrid aus diesen drei Genres.

Alien von Ridley Scott aus dem Jahr 1979 ist eine düstere Mischung aus Horror und Science Fiction. Die Besatzung der Nostromo – die hier als kaltes Buffet für das Wesen aus einer unheimlichen Welt dient – besteht aus einfachen Leuten: eine Frachtschiffcrew, Proletariat, Trucker im Weltall, wenn man so will. Und so ist der Alptraum auch nachvollziehbar, wenn diese – ohne es zu wollen – mit einer fremden und tödlichen Lebensform konfrontiert werden.

Neben der Erfindung des SciFi-Horrors, der Etablierung H.R. Gigers als ästhetische Referenz für Bodyhorror im Kino wird dann auch noch mit Ripley en passent die moderne Actionheldin geboren, die als einzige Überlebende dem Monstrum den Gar ausmacht.

Aber das ist ja auch irgendwie alles Filmgeschichte… und wir befinden uns im Jahr 2023, nicht nur 40 Jahre nach diesem Film, sondern auch nach zahllosen Fortsetzungen und Spin Offs.

Versuchen wir einen frischen Start. Wie hast du den Film wahrgenommen, der so viele Jahre auf dem Buckel hat? Unheimlich? Spannend? Beklemmend? Oder egal und vielleicht sogar unfreiwillig komisch?

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Episode 104: 28 Days Later und das Genre des Zombiefilms

Es ist mal wieder Zeit für Horror, und darüber hinaus für ein Subgenre des Horrorfilms, das ich Johannes schon lange vorsetzen wollte. Der Zombiefilm wurde von George A. Romero mit seiner herausragenden Living Dead Trilogie in den späten 60ern und frühen 70ern definiert, verkam dann aber sehr schnell zum Synonym für billige, alberne und vor allem überflüssig Brutale Splatter-B-Movies. Erst in den 2000ern erlebte er ein unfassbares Revival, das ihm zu einer Popularität verhalf, die – The Walking Dead sei Dank – bis zur heutigen Zeit anhält.

Verantwortlich für dieses Revival ist unter anderem Danny Boyles “28 Days later” aus dem Jahr 2002: Der Fahrradkurier Jim wacht nach einem Koma in einer Welt auf, die von Menschen, die mit “Wut” infiziert sind, überrannt wurde. Die Infizierten haben keinerlei Vernunft mehr in sich, keinerlei Moral und keinerlei Menschlichkeit. Alles was sie wollen, ist verletzen und töten. Wer mit ihrem Blut in Berührung kommt, wird innerhalb von Sekunden selbst infiziert. Jim irrt durch das evakuierte, immer noch von Infizierten heimgesuchte London. Er findet in Selena eine Retterin und Mitstreiterin und flieht schließlich mit ihr und Frank, sowie dessen Tochter Hannah aus der verlorenen Stadt. In der Nähe von Manchester hoffen sie, Rettung in Form einer paramilitärischen Zufluchtstelle zu finden.

Zombie-Puristen mögen anmerken, dass es sich bei den Infizierten in 28 Days Later ja gar nicht um Untote handelt, aber ansonsten besitzt der Film alle Ingredienzen eines Zombiefilms: Eine Postapokalypse, in der der Schrecken hinter jeder Ecke lauert, ein soziopolitischer Subtext sowie ein Mäandern um Themen wie Verlorenheit, Einsamkeit, Hilflosigkeit. Gedreht in dreckigem Digitalformat gehört er zum Realistischsten, Bedrückendsten und Immersivsten, was das Genre aufzuweisen hat.

Also dann Johannes: Meckere erst mal über die Technik, die räudigen Bilder und die übertriebene Gewalt… und dann lass uns zum Kern dieses Meisterwerks vordringen.

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Episode 88: Everything Everywhere All at Once

Everything, everywhere all at once… Alles, überall, und alles gleichzeitig… Nie zuvor in der Filmgeschichte war ein Titel passender als bei dem jüngsten Film der Daniels aus dem Jahr 2022.

Also worum geht es? Um alles natürlich. Genauer, um Multiversen, von denen es eine unendliche Anzahl gibt. In einem davon ist die in die USA emigrierte Chinesin Evelyn Besitzerin eines Waschsalons, die gleich einen ganzen Haufen an Problemen zu bewältigen hat: Die Ehe mit ihrem Mann geht allmählich vor die Hunde, ihre Tochter hat sich von ihr entfremdet und ihr launischer Vater der erst seit kurzem zu ihnen gezogen ist, macht ihr das Leben schwer. Und dann wird sie auch noch von den Steuerbehörden drangsaliert.

Als es nicht mehr chaotischer werden könnte, ergreift ein Pendant aus einem anderen Universum Besitz von ihrem Mann. Er erzählt Evelyn, dass sie die letzte Chance ist, die Vernichtung der Welt durch die wahnsinnige Schurkin Jobu Tupaki zu verhindern. Evelyn wird als Chosen One mit der Fähigkeit ausgestattet, in ihre anderen multiversalen Identitäten zu reisen und deren Fähigkeiten zu nutzen, um gegen das Böse zu kämpfen.

Aber wir haben es hier nicht mit Marvel zu tun… und so kommt alles anders, als man bei dieser Prämisse meinen könnte. Vor allem wilder, bizarrer, größenwahnsinniger, philosophischer und verspielter. Wir kämpfen mit Kulleraugen gegen fanatische Sektenanhänger, durchreisen so manche Meta-Ebene, erstarren vor einem eschatologischen Bagel und erleben den großen Konflikt zwischen Nihilismus und Vitalismus. Das alles bunt, laut, überdreht, hysterisch, pathetisch und voller Liebe.

Letzten Endes vor allem ein schöner Film… über die Schönheit des Seins… und in seinem Kern vor allem ein bewegendes Familiendrama. Aber eben auch ein Film mit Hot Dog Händen, Puppenspielenden Waschbären (Racoontouille) und Realität alternierenden Butt-Plugs.

Johannes, war dir das zu viel?

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Episode 85: Brazil – Die bizarrste Dystopie der Filmgeschichte

Wir befinden uns um das Jahr 2000 in einer mir fremden Wohnung eines Freundes der Familie, der mich für ein paar Tage bei sich untergebracht hat. Ich werde vor den Film Brazil gesetzt, ohne vorher gewarnt zu werden, was mich erwartet. Ich glaube ich bin allein während der Film läuft, es kann aber auch sein, dass ich einfach nur alle um mich herum vergesse, während der Film mich in seinen Bann zieht.

Von Anfang an ist Terry Gilliams Brazil aus dem Jahr 1985 eine surreale, dystopische, dreckige und absurd-komische Welt, in der ein Bürokrat im langweiligsten Job der Welt davon träumt als fliegender Held seine große Liebe zu retten. Als ihm bei einem Außendienstvorfall eine Frau begegnet, die genauso aussieht wie die Frau in seinen Träumen, kommt er in gefährliches Fahrwasser revolutionärer Terroristen, die das dysfunktionale System stürzen wollen.

Eine sehr düstere Bürokratie-Satire, die beim 19 jährigen Ich eine Messlatte für Science Fiction gesetzt hat, die nicht viele Filme erreichen sollten.

Plor, dein Konsum des Films ist ja auch schon sehr lange her, wie ist denn deine Origin-Story dazu?

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Episode 79: Conceiving Ada – Ada Lovelace im Cyberspace

Conceiving Ada: Ich muss so 19 gewesen sein, als mir dieser Film von einer großen und tragischen Liebe anempfohlen wurde. Der gerade in seiner philosophischen Adoleszenz befindliche junge Mann in mir, schaut den Film wie einen Fiebertraum, der nur selten auf der erzählerisch/logischen Ebene Sinn ergibt, aber in Weltschmerzkerben, Weltverständniskonzepte und Weltgeschichtserforschungsdrang hineinsticht und darin rumstochert.

Die faszinierende in Vergessenheit geratene Persönlichkeit der Ada Lovelace, die als erste programmiererin der Geschichte gehandelt wird, wird hier porträtiert und durch den Spin der Zeitreise auch dem Science Fiction Nerd näher gebracht. Oder man versucht es zumindest. Ob das und warum das gelingt oder nicht, wäre nun zu besprechen. Es ist nicht ganz leicht, finde ich, die Fäden des Films in der Hand zu behalten.

Plor, wo laufen denn für dich die Hauptfäden des Films entlang und wolltest du ihnen gerne folgen?

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Episode 70: Stalker – Science Fiction als Reise ins Innere (Gast: Marcus)

Mit unserem Gast Marcus sprechen wir über Andrei Tarkowskis Science Fiction Klassiker STALKER aus dem Jahr 1979.

1979, das ist ein Jahr nach George Lucas’ Space-Oper Star Wars und das Jahr in dem Rildey Scott uns in einer Art Antithese zu Star Wars mit Alien das fürchten lehrt. Während ersterer Science Fiction Klassiker unverhohlen auf Effekt, Action und Dynamik setzt, ist letzterer schon zurückhaltender.

Das Visuelle, die Cinematografie ist eindrücklich aber nicht aufdringlich. Fast die gesamte Dynamik, die in Alien transportiert wird, beschränkt sich auf die fremde Körperhaftigkeit eines unbekannten Wesens aus dem All einerseits und auf die Angst, die innere Bewegtheit, die uns Scott lehren will, andererseits. In diesem Sinne ist Alien auch ein inneres Erlebnis, ausgelöst durch eine Begegnung mit dem Fremden.

1979 erschien aber auch noch ein weiterer Science Fiction Klassiker, einer der kulturell nicht weniger Wirkung erzielte, sich aber nie inmitten eines Franchise-Getöses wiederfand. Die Rede ist von Andrei Tarkowskis Stalker, der gewissermaßen noch antithetischer ist. Als Gegenentwurf zur effekthascherischen Blockbuster-Aufdringlichkeit, entfaltet Stalker in seiner Ruhe und Verschlossenheit eine Sogwirkung, der man, ist man einmal von ihr erfasst, nicht mehr entkommen kann.

Nach Solaris ist es Tarkowskis zweiter Science Fiction Film, nur… fast ohne Science Fiction.
Man begegnet hier nichts Fremden, keinem Wesen aus einer anderen Welt, sondern sich selbst, vielleicht.

Stalker spielt in der Nähe der sogenannten Zone, die ein Überbleibsel eines unbekannten Ereignisses ist, oder sein soll. Sei es ein Meteoriteneinschlag, oder die Landung einer Außerirdischen Zivilisation. Ein als Stalker bezeichneter Abenteurer, der dafür bezahlt wird Menschen in und durch die Zone zu leiten, wurde von zwei Männern angeheuert, sie in ein Zimmer zu bringen, welches sich in der Zone befindet und in welchem Wünsche bzw. die insgeheimen Wünsche in Erfüllung gehen sollen. (Dieser Unterschied ist wichtig.) Bei den Männern handelt es sich um einen Schriftsteller, dem die Inspiration abhanden gekommen ist und einen Wissenschaftler, der, so scheint es zunächst, nach dem Nobelpreis strebt.
Merkwürdige Dinge sollen in der Zone geschehen, gefährlich soll es in ihr zugehen, der kürzeste Weg sei nicht der schnellste, überall lauerten tödliche Fallen, die es aufzuspüren gilt.
Aber… so viele Anzeichen, die darauf schließen ließen, dass wir uns hier in einer fremden und gefährlichen Umgebung befinden, gibt es gar nicht. Keine Effekthascherei, keine Action, vielmehr wird der Weg zum Wunschzimmer zu einer Reise ins Innere.
Stalker ist kein dynamischer Film, zumindest nicht in physischer Hinsicht aber er bewegt viel tiefgehender, weil Tarkowski hier etwas berührt, was in uns selbst stattfindet und was sich in weitestem Sinne als Conditio humana oder Psyche bezeichnen ließe und selbst nichts festes, sondern etwas dynamisches ist.

Diese Dynamik ist im Film verborgen, man muss sie sich erschließen, sie entdecken. Sie entfaltet sich in dem Augenblick, wenn man sich selbst dem Film öffnet und beginnt hinter die Fassade zu blicken, die uns Tarkowski hier vorspielt.

Denn es ist keineswegs eindeutig, was hier die Zone ist! Ist es wirklich das Gebiet, das von der Natur zurückerobert wird und in dem es gefährlich sein soll? Oder ist es vielleicht doch die in Sepia getauchte karge Welt, die eindeutig die Anzeichen von Ideologie trägt und in der Soldaten oder Polizisten mit Waffengewalt verhindern wollen, dass man hinter die Grenze gelangt? Was meint Ihr? Was ist die Zone?

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